Wirz Unternehmungen Akzente 1 | 2020
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WIRZ PERSÖNLICH<br />
Martin Bittel<br />
Arbeitsvorbereiter VSSM<br />
AKZENTE – Reportage<br />
4 5<br />
Herr Bittel, wie haben Sie die Arbeit bei diesem<br />
Projekt erlebt?<br />
Die Arbeiten wurden ja etappiert ausgeführt, weil der<br />
Hotelbetrieb parallel dazu weiterlaufen musste. Im<br />
Interesse der Gäste hatten wir gewisse Zeiten einzuhalten.<br />
Gelegentlich waren verschiedene Handwerker<br />
gleichzeitig am gleichen Ort beschäftigt. Da war<br />
es wichtig, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Oft<br />
haben unsere Mitarbeiter ihre Arbeiten auch selbstständig<br />
und spontan auf die jeweilige Situation abgestimmt<br />
und organisiert. Insgesamt hat das aber perfekt<br />
funktioniert. Trotz gelegentlicher Hektik sind die Leute<br />
immer ruhig geblieben. Abschliessend darf ich sagen,<br />
dass die Arbeit Spass gemacht hat, und dass keine<br />
grösseren Probleme aufgetreten sind. Bei einem<br />
Projekt in dieser Grössenordnung ist das nicht ganz<br />
selbstverständlich.<br />
6<br />
Mit dem vom Verwaltungsrat genehmigten Baukredit<br />
von 32 Millionen Franken wurde ein grosses Umbauprojekt<br />
realisiert, das alle Hotelzimmer, die Lobby<br />
und den Empfangsbereich sowie die Seminar-Etage<br />
umfasste. Damit konnte dem Haus wieder ein unverwechselbares<br />
Gesicht mit einer klaren architektonischen<br />
Handschrift verliehen werden.<br />
Nachdem seit dem letzten grossen Umbau nahezu vierzig<br />
Jahre vergangen waren, hatten die Nasszellen, Heizungen<br />
und andere haustechnische Einrichtungen das Ende ihres<br />
Lebenszyklus erreicht und mussten ersetzt werden. Mit der<br />
Modernisierung der Haustechnik verbunden wurde auch ein<br />
Komplettumbau der Hotelküche. Im sechsten Stockwerk<br />
entstanden ausserdem sechs neue Hotelzimmer und zwei<br />
Appartements für Langzeitaufenthalte. Die denkmalgeschützte<br />
Fassade blieb unverändert und wurde nur<br />
aufgefrischt. Eine besondere Herausforderung war es, dass<br />
der Betrieb während der ganzen Zeit der etappenweisen<br />
Sanierung – wenn auch mit eingeschränktem Zimmerangebot<br />
– weiterlaufen musste.<br />
Im Verlauf der Sanierungsarbeiten geriet eine private Liegenschaft<br />
auf der Hofseite ins Visier der Hotelbesitzer. Sie<br />
befand sich in desolatem Zustand und war seit fünfzehn<br />
Jahren nicht mehr bewohnt. Weil für die laufenden Bauarbeiten<br />
bereits ein Kran installiert war, lag die Idee nahe,<br />
dieses Gebäude gleichzeitig zu sanieren. So investierten die<br />
Privateigentümer in die Gebäudehülle, während das Hotel<br />
Bern im Baurecht den Innenausbau finanzierte und so zu<br />
neun weiteren Hotelzimmern kam.<br />
Die Schreinerei der <strong>Wirz</strong> Holzbau AG war im Hotel Bern<br />
mit vielfältigen Arbeiten betraut:<br />
Alle Hotelzimmer wurden mit raumhohen, bündig montierten<br />
Rahmentüren in furnierter und lackierter Eiche – mit Brandschutz<br />
– ausgestattet. Ausserdem bauten wir bei der Hälfte<br />
der Nasszellen Flügeltüren in Fichte mit Glaseinsatz ein, die<br />
vom Maler mit Pinselstrichoptik versehen wurden. Im Keller<br />
und in anderen Bereichen ohne Publikumsverkehr montierten<br />
wir weitere Brandschutztüren. In den Steigzonen wurden<br />
rund zwanzig nicht brennbare Elektro-Fronten, teils in Eiche<br />
furniert, teils weiss grundiert, montiert. Ausserdem rüsteten<br />
wir die zwei an den grossen Seminarsaal angrenzenden<br />
Übersetzerkabinen mit Spezialtüren in Eichenfurnier für<br />
erhöhte Schallschutzanforderungen, mit integriertem Glas-<br />
Bullauge, aus.<br />
Die Wandschränke in allen Hotelzimmern wurden aus<br />
mitteldichten Faserplatten hergestellt. Daran angrenzend,<br />
montierten wir ebenfalls aus MDF hergestellte Wandverkleidungen,<br />
die vom Maler im selben Farbton wie die Schränke<br />
gestrichen wurden. Aufgrund der baulichen Gegebenheiten<br />
waren insgesamt neunzehn verschiedene Schranktypen,<br />
teilweise noch in Varianten, erforderlich. In allen Schränken<br />
wurde die Installation einer hinterlüfteten Mini-Bar vorbereitet<br />
und ein Auszug für die Kaffeemaschine sowie Schubladen<br />
und Tablare eingebaut.<br />
Der repräsentative Empfangskorpus der Rezeption im<br />
2. Obergeschoss wurde – wie die benachbarten Wandschränke<br />
– in Eichenfurnier natur ausgeführt und für die Verkabelung<br />
der EDV vorbereitet. Weitere anspruchsvolle Arbeiten betrafen<br />
die Anschlüsse an die heruntergehängten Kühldecken im<br />
2. OG, die gegen die Wände hin eingepasst werden mussten.<br />
Für das Treppenhaus wurden zudem über drei Etagen hinweg<br />
rechts und links des Treppenlaufs Sockelabschlüsse in<br />
Eichenholz massiv angefertigt und montiert.<br />
Christian Schneider<br />
stv. Geschäftsführer, Arbeitsvorbereiter VSSM<br />
Und wie war das für Sie, Herr Schneider?<br />
Ich kann mich diesen Aussagen anschliessen. Während<br />
sich Martin Bittel und seine Leute vor allem mit den<br />
Türen und Elektro-Fronten beschäftigten, haben ich<br />
und mein Team uns in erster Linie mit den Wandschränken<br />
und Wandverkleidungen in allen Zimmern befasst.<br />
Hier hat uns vor allem die Architektur des<br />
Gebäudes mit zahlreichen Details ziemlich herausgefordert.<br />
Dachschrägen, Sockel und Blenden machten<br />
viele verschiedene Formteile nötig. Auch das Innenleben<br />
der Schränke mit Schubladen, Tablaren und mit<br />
der Vorbereitung für den Einbau von Minibars und<br />
Kleiderstangen war von Typ zu Typ wieder anders.<br />
Dank guter Vorbereitung in der Werkstatt und grosser<br />
Flexibilität auf der Baustelle haben wir aber alle Knacknüsse<br />
elegant gelöst. Rückblickend kann auch ich<br />
festhalten, dass wir hier anspruchsvolle und sehr vielfältige<br />
Arbeiten ausführen durften.<br />
Objekt<br />
Hotel Bern, Bern<br />
Bauherrschaft<br />
Volkshaus AG, Bern<br />
Architekten<br />
Jordi + Partner AG, Bern<br />
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