Wirz Unternehmungen Akzente 1 | 2020
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
AKZENTE – Fachbeiträge<br />
TILIA PFLEGEZENTRUM<br />
ELFENAU BERN<br />
Ein Pionierbau<br />
wird zukunftsfähig gemacht<br />
Das ehemalige Säuglingsheim aus dem Jahr 1928, ein<br />
Pionierbau des «Neuen Berns», wird einer dringend<br />
nötigen umfassenden Sanierung und Modernisierung<br />
unterzogen.<br />
Vom namhaften Architekturbüro Salvisberg & Brechbühl<br />
errichtet, steht das an einen Ozeandampfer erinnernde<br />
Hauptgebäude heute unter Denkmalschutz. Die Infrastruktur<br />
und die Zimmer des 1984 zum Alters- und Pflegeheim<br />
umgewandelten Baus werden komplett modernisiert und<br />
neu gestaltet. Das benachbarte Schwesternhaus musste,<br />
obwohl erhaltenswert, abgerissen werden. Damit konnte<br />
Raum für einen zeitgemässen Erweiterungsbau mit 80<br />
modernen Pflegeplätzen geschaffen werden, der sich an<br />
die Dimensionen und das Volumen des Altbaus hält.<br />
Die <strong>Wirz</strong> AG Bauunternehmung erstellt im Hauptgebäude<br />
einen neuen Liftschacht sowie Steigzonen und nimmt erhebliche<br />
Eingriffe für die neuen Technikinstallationen vor.<br />
Die Tragkonstruktion der Korridorwände wird verstärkt,<br />
und teilweise werden Treppenerschliessungen erneuert.<br />
Das neue Nebengebäude besteht aus einem Mix aus<br />
konventioneller Bauweise und Sichtbetonwänden, Sichtbetonbalkonen<br />
und vorfabrizierten, eingefärbten und<br />
sandgestrahlten Innenfassaden-Elementen. Verbunden<br />
werden die beiden Bauten über einen erhaltenswerten<br />
Erschliessungstrakt, der den neuen Gegebenheiten angepasst<br />
und teilweise unterfangen wird.<br />
Damit wird dieser Pionierbau auch 90 Jahre nach seiner<br />
Entstehung wieder für Jahrzehnte zweckdienlich genutzt<br />
werden können.<br />
Bauherrschaft<br />
Tilia Stiftung für Langzeitpflege, Ostermundigen<br />
Architekten<br />
Aebi & Vincent, Architekten SIA AG, Bern<br />
Ingenieur<br />
WAM Planer und Ingenieure AG, Bern<br />
MARKTGASSE 38<br />
BERN<br />
Bestand konservieren –<br />
historische Substanz dokumentieren<br />
6<br />
Der Kern des schützenswerten Baus geht auf das<br />
späte 16. Jahrhundert zurück. Im Innern beherbergt<br />
er zahlreiche wertvolle Ausstattungselemente. Eine<br />
barocke Wandmalerei wurde nun umfassend restauriert.<br />
Der heute als Fueter-Haus bekannte Bau erfuhr über die<br />
Jahrhunderte hinweg diverse Erweiterungen, An- und<br />
Umbauten und Renovationen. 1985 wurde im Zuge von<br />
umfassenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten<br />
eine Dekorationsmalerei aus der zweiten Hälfte des<br />
17. Jahrhunderts von einer abgetragenen ehemaligen<br />
Brandschutzmauer innerhalb des Gebäudes an einen neuen<br />
Standort versetzt. Hier wurde sie während der neuen<br />
Nutzung des Raums als Lagerfläche beschädigt.<br />
Der Eigentümer der seit über 170 Jahren in Familienbesitz<br />
befindlichen Liegenschaft setzt sich verantwortungsbewusst<br />
und engagiert für deren Erhalt ein. Er beauftragte<br />
die <strong>Wirz</strong> Restauratoren, die Schäden an diesem historischen<br />
Werk, das auf der einen Seite einen Schützen und<br />
das Fragment eines Hundes oder Beutetieres, auf der<br />
anderen Seite mehrschichtige Grisaille-Malereien zeigt,<br />
fachgerecht zu beheben.<br />
Das Team der <strong>Wirz</strong> Restauratoren folgt bei seiner Arbeit<br />
dem Grundsatz, dass reversible vorbeugende Massnahmen<br />
praktischen Eingriffen, wenn immer möglich, vorzuziehen<br />
sind. Zu behandelnde Oberflächen werden so überarbeitet,<br />
dass die historische Substanz und unterschiedliche Bauepochen<br />
sowie frühere Restaurierungsmassnahmen<br />
erkennbar und für zukünftige Arbeiten ablesbar bleiben. So<br />
wurden auch bei dieser Wandmalerei keine Eingriffe an der<br />
originalen Substanz vorgenommen, sondern Fehlstellen<br />
ergänzt und der Bestand konserviert. Die Kittungen der<br />
Fehlstellen wurden mit Kalkmörtel ausgeführt, die Kittungen<br />
retuschiert und die Malschicht punktuell gefestigt.