Gesundheitsexperten Herz und Gefaeße
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Anzeigen-Sonderveröffentlichung l November 2022<br />
Das Medizin-Journal für Rhein-Main<br />
HERZ UND GEFÄSSE<br />
Was Top-Experten raten:<br />
Prof. Dr. med. Bauer<br />
RNS Gemeinschaftspraxis<br />
Wiesbaden<br />
Prof. Dr. med. Lehmann<br />
Asklepios Klink Langen<br />
Dr. med. Frieß, MHBA<br />
Marienhaus Klinikum Mainz<br />
Dr. med. Krug<br />
Klinikum Fulda<br />
Dr. med.<br />
Schmidt-Schoormann<br />
Klinikum Hanau<br />
Dr. med. Middelhoff FA Schmidt FA Takas<br />
Fachärzte Rhein-Main<br />
Seligenstadt/Offenbach
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anzeige<br />
Editorial<br />
Unser Experte<br />
Ohne <strong>Herz</strong> geht nichts<br />
Das <strong>Herz</strong> ist uns nahe <strong>und</strong> allgegenwärtig. Nicht nur als Organ.<br />
Symbolisch steht es für Liebe, <strong>und</strong> auch aus unserem Sprachgebrauch<br />
ist es nicht wegzudenken: „Unter gebrochenem <strong>Herz</strong>en leiden“, „sein<br />
<strong>Herz</strong> auf der Zunge tragen“, „seinem <strong>Herz</strong>en folgen“ – diese kurze<br />
Aufzählung lässt sich fortführen, vergegenwärtigt jedoch schon jetzt,<br />
wie bedeutend das <strong>Herz</strong> für uns ist. Vor allem aber im medizinischen<br />
Sinne. Nonstop ohne Pause schlägt es Tag <strong>und</strong> Nacht, um unsere Organe<br />
mit Sauerstoff <strong>und</strong> lebensnotwendigen Nährstoffen zu versorgen. Kaum<br />
vorstellbare r<strong>und</strong> 7000 Liter Blut pumpt dieses Leichtgewicht (es wiegt<br />
r<strong>und</strong> 300 Gramm) in 24 St<strong>und</strong>en durch den Körper. Umso wichtiger<br />
also, dass dieser Motor nicht ins Stocken gerät, denn Erkrankungen<br />
von <strong>Herz</strong>, Venen oder Arterien stören den Fluss des Blutes <strong>und</strong> haben<br />
schwerwiegende Auswirkungen.<br />
Mit Vorsorgemaßnahmen, neuen Verfahren <strong>und</strong> innovativen<br />
Technologien sind die Medizinspezialisten jedoch in der Lage, einen<br />
Beitrag zur Verbesserung der Lebenserwartung sowie Lebensqualität<br />
herz- <strong>und</strong> gefäßmedizinischer Patienten zu leisten. In unserem Medizin-<br />
Journal geben erfahrene Spezialisten der Region wichtige Antworten<br />
<strong>und</strong> teilen wertvolle Erkenntnisse r<strong>und</strong> um das Thema <strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße.<br />
Hier erfahren Sie, worauf Ges<strong>und</strong>e wie auch bereits Vorbelastete<br />
achten sollten <strong>und</strong> welche Möglichkeiten der optimalen Versorgung<br />
sich anbieten.<br />
Wir wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.<br />
Möchten Sie als Mediziner<br />
in einer der nächsten<br />
Ausgaben dabei sein?<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
Prisca Feingold<br />
Sales Managerin Ges<strong>und</strong>heit<br />
Telefon (069) 75 01 - 41 22<br />
prisca.feingold@rmm.de<br />
www.rmm.de<br />
Impressum <strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung der RheinMainMedia GmbH<br />
vom 23. November 2022<br />
RheinMainMedia GmbH (RMM), Waldstraße 226, 63071 Offenbach (zugleich ladungsfähige<br />
Anschrift der im Impressum genannten Verantwortlichen <strong>und</strong> Vertretungsberechtigten)<br />
l Veröffentlicht in Aboauflage: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt,<br />
Taunus Zeitung, Nassauische Neue Presse, Frankfurter R<strong>und</strong>schau, F.A.Z. Rhein-Main,<br />
Hanauer Anzeiger <strong>und</strong> Offenbach Post l Geschäftsführer: Achim Pflüger (RMM)<br />
l Projektleitung: Holger Kranz (RMM), Telefon (069) 7501-49 63, holger.kranz@rmm.de<br />
l Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Bernd Buchterkirch (RMM) l Text:<br />
Content & Design (RMM) – Ramona Billing, Stephanie Kreuzer l Layout: Content & Design<br />
(RMM) – Silke Kahrmann (RMM) l Fotos: ©eddows - stock.adobe.com (Titel), Hintergr<strong>und</strong>fotos:<br />
©tonaquatic - stock.adobe.com (S.2/7), Pixabay (S. 3/5), ©Kelvin Cantlon - stock.adobe.com<br />
(S. 4), ©radub85 - stock.adobe.com (S. 6), ©Sebastian Kaulitzki - stock.adobe.com<br />
(S. 8), ©LaraFields - stock.adobe.com (S. 8); sowie Bilder der einzelnen Kliniken l Druck:<br />
Frankfurter Societäts-Druckerei, Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
l Weitere Detailangaben siehe Impressum der oben aufgeführten Veröffentlichungen.<br />
Prof. Dr. med. Ralf Bauer<br />
Facharzt für Radiologie,<br />
Gesellschafter<br />
der RNS Gemeinschaftspraxis<br />
Wichtiger Helfer: <strong>Herz</strong>-CT bei<br />
Fettstoffwechselstörung<br />
Herr Prof. Bauer, Ihre Praxis<br />
hat gerade von der Deutschen<br />
Röntgengesellschaft die Zertifizierung<br />
als Zentrum für Kardiovaskuläre<br />
Bildgebung erhalten,<br />
was hohe Untersuchungszahlen<br />
<strong>und</strong> das Erfüllen strenger Qualitätskriterien<br />
voraussetzt. Wo<br />
kommt die Bildgebung bei <strong>Herz</strong><strong>und</strong><br />
Gefäßpatienten zum Einsatz?<br />
Wenn Ultraschall <strong>und</strong> EKG nicht<br />
ausreichen, können CT <strong>und</strong> MRT<br />
wichtige Informationen darüber liefern,<br />
ob <strong>und</strong> in welchem Ausmaß eine<br />
<strong>Herz</strong>- oder Gefäßerkrankung vorliegt.<br />
Bei der Koronaren <strong>Herz</strong>krankheit<br />
beispielsweise dominiert das CT<br />
in der Diagnostik <strong>und</strong> Risikoeinschätzung<br />
von Gefäßverengungen <strong>und</strong> liefert<br />
damit die Basis für die weitere<br />
Therapie.<br />
In welchen Fällen raten Sie vorbeugend<br />
zu weiterführender Diagnostik,<br />
selbst wenn noch keine<br />
Symptome aufgetreten sind?<br />
Für <strong>Herz</strong>- <strong>und</strong> Gefäßerkrankungen<br />
gibt es bestimmte Risikofaktoren.<br />
Aufklärungskampagnen haben dafür<br />
gesorgt, dass weniger geraucht wird<br />
<strong>und</strong> Bluthochdruck <strong>und</strong> Blutzucker in<br />
der Regel gut eingestellt sind. Den<br />
untherapierten Hypertoniker oder<br />
Diabetiker sehen wir also kaum noch<br />
in unserer Praxis. Dafür gibt es zwei<br />
weitere Gruppen potentieller Patienten:<br />
die mit <strong>Herz</strong>- <strong>und</strong> Gefäßerkrankungen<br />
in der Familie <strong>und</strong> die mit<br />
Fettstoffwechselstörungen.<br />
Kontakt<br />
RNS Gemeinschaftspraxis GbR im Medicum II<br />
Frankfurter Straße 42 · 65189 Wiesbaden<br />
Telefon: (06 11) 5 65 89-14 20<br />
www.rns-wiesbaden.de<br />
Noch immer lassen viel zu wenige<br />
Menschen regelmäßig ihr Cholesterin<br />
überprüfen. Das ist aber sehr wichtig,<br />
denn fetthaltige Plaques, also Ablagerungen<br />
in den Gefäßen, stellen ein<br />
höheres Risiko für <strong>Herz</strong>infarkt dar als<br />
kalkhaltige. Daher sollten die Cholesterinwerte<br />
in jedem Fall jährlich untersucht<br />
werden. Wenn die Werte zu<br />
hoch sind, können anfangs vernünftige<br />
Ernährung, Gewichtsreduktion<br />
<strong>und</strong> viel Bewegung helfen.<br />
Ab einem bestimmten Grenzwert<br />
haben wir mit Statinen ein sehr effektives<br />
Medikament gegen Fettstoffwechselstörungen.<br />
Diese können Nebenwirkungen<br />
haben. Sie sind erwiesenermaßen<br />
hochwirksam, es ist aber<br />
immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung.<br />
Hier liefert das CT die entscheidenden<br />
Hinweise zum Therapiebeginn,<br />
indem es zeigt, ob Ablagerungen<br />
in den Gefäßen vorhanden sind<br />
oder nicht.<br />
Was raten Sie, wenn in der<br />
Familie bereits <strong>Herz</strong>infarkte aufgetreten<br />
sind?<br />
Jeder, der Verwandte mit <strong>Herz</strong>infarkt<br />
oder Schlaganfall in der Familie hat,<br />
insbesondere wenn diese in relativ<br />
jungen Jahren erfolgten, sollte sich<br />
beim Hausarzt oder Internisten einem<br />
Check-up unterziehen <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
auf weiterführende Diagnostik<br />
bestehen.
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anzeige<br />
Unser Experte<br />
Wenn das <strong>Herz</strong><br />
aus dem Takt gerät<br />
Effektive Behandlungsmöglichkeiten<br />
bei Rhythmusstörungen<br />
Prof. Dr. med. Ralf Lehmann<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik I<br />
Kardiologie/Angiologie/Internistische Intensivmedizin<br />
Herr Prof. Lehmann, <strong>Herz</strong>rhythmusstörungen<br />
sind weit verbreitet.<br />
Nicht jede verursacht Symptome,<br />
doch bestimmte „Taktstörungen“<br />
können sogar zum plötzlichen<br />
<strong>Herz</strong>tod führen. Was sollten Patienten<br />
zu dem Thema wissen?<br />
<strong>Herz</strong>rhythmusstörungen sind besonders<br />
bei älteren Mensche häufig. Doch nicht<br />
jedes „Stolpern“ ist besorgniserregend,<br />
<strong>und</strong> nicht jede Rhythmusstörung wird<br />
vom Betroffenen bemerkt. Eine <strong>Herz</strong>rhythmusstörung<br />
kann sich gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
durch eine Vielzahl von Symptomen<br />
äußern – vom <strong>Herz</strong>stolpern bzw. <strong>Herz</strong>klopfen<br />
bis hin zu Luftnot <strong>und</strong> Druck<br />
auf der Brust, Schwindel oder auch<br />
Ohnmachtsanfällen. Schlimmstenfalls<br />
kann es zum lebensbedrohlichen Kammerflimmern<br />
kommen, bei dem die<br />
Kammerfrequenz derart erhöht ist, dass<br />
die Pumpleistung des <strong>Herz</strong>ens zum<br />
Erliegen kommt.<br />
Da das Ausmaß der Symptome nicht<br />
immer etwas darüber aussagt, wie gefährlich<br />
eine Rhythmusstörung ist, sollte<br />
man das Problem unbedingt vom erfahrenen<br />
Kardiologen abklären lassen.<br />
Insbesondere, wenn man über 50 ist oder<br />
Risikofaktoren hat wie Bluthochdruck,<br />
Diabetes oder eine familiäre Häufung<br />
von <strong>Herz</strong>erkrankungen.<br />
Wenn Rhythmusstörung nicht<br />
gleich Rhythmusstörung ist: muss<br />
jede auch sofort behandelt werden?<br />
Glücklicherweise sind die meisten gefühlten<br />
<strong>Herz</strong>rhythmusstörungen ungefährlich<br />
<strong>und</strong> benötigen keine weitere<br />
Behandlung, es sei denn, der Leidensdruck<br />
für den Patienten ist sehr hoch.<br />
Wir unterscheiden zwischen zu langsamer<br />
(bradykarder) <strong>und</strong> zu schneller<br />
(tachykarder) <strong>Herz</strong>frequenz. Zudem<br />
können Rhythmusstörungen an verschiedenen<br />
Orten entstehen, zum Beispiel<br />
im Vorhof oder in der <strong>Herz</strong>kammer.<br />
Die häufigste <strong>Herz</strong>rhythmusstörung<br />
ist das Vorhofflimmern mit unregelmäßigem<br />
<strong>Herz</strong>schlag, was mit einem<br />
erhöhten Schlaganfallrisiko verb<strong>und</strong>en<br />
ist. Auf jeden Fall sollte eine Rhythmusstörung<br />
sorgfältig abgeklärt werden.<br />
Das geschieht zunächst über ein EKG<br />
sowie ein Belastungs-EKG.<br />
Da Rhythmusstörungen auch nur<br />
hin <strong>und</strong> wieder <strong>und</strong> nicht dauerhaft auftreten,<br />
kann ein Langzeit-EKG erforderlich<br />
sein. Weitere Informationen<br />
bzgl. einer ursäschlichen <strong>Herz</strong>erkrankung<br />
liefert ein <strong>Herz</strong>ultraschall. Gegebenenfalls<br />
können auch eine kontinuierliche<br />
Monitorüberwachung auf der<br />
kardiologischen Überwachungsstation<br />
(IMC), eine telemetrische Monitorüberwachung<br />
sowie ein tragbarer Ereignisrekorder<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es, wenn doch eine Therapie<br />
erforderlich ist?<br />
Heute gibt es viele, in der Regel sehr<br />
effektive Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Welche die passende ist, hängt von einer<br />
sorgfältigen Diagnostik ab. So kann<br />
zum Beispiel allein schon die Beseitigung<br />
einer <strong>Herz</strong>muskelentzündung oder<br />
einer koronaren <strong>Herz</strong>erkrankung helfen,<br />
wenn diese als Ursache ausgemacht<br />
wurden. Ansonsten haben wir bei behandlungsbedürftigen<br />
<strong>Herz</strong>rhythmusstörungen<br />
vier therapeutische Säulen:<br />
die medikamentöse, die Wiederherstellung<br />
des Rhythmus über einen Elektroschock<br />
(Kardioversion), die Verödung<br />
von bestimmten Erregungsherden im<br />
<strong>Herz</strong>en über die Katheterablation <strong>und</strong><br />
die Implantation eines Kardioverter-<br />
Defibrillators (ICD) oder eines <strong>Herz</strong>schrittmachers.<br />
Natürlich kann manchmal<br />
auch die Kombination dieser Säulen<br />
sinnvoll sein.<br />
Viele Patienten mit Rhythmusstörungen<br />
kommen mit rhythmuserhaltenden<br />
Medikamenten <strong>und</strong> Betablockern<br />
gut zurecht. Im Akutfall ist die<br />
Kardioversion eine sehr effektive <strong>und</strong><br />
sichere Option, die unter Mininarkose<br />
durchgeführt wird. Ihr Nachteil ist aber,<br />
dass in einigen Fällen die Rhythmusstörung<br />
nach einiger Zeit wieder auftritt.<br />
Es besteht jedoch durchaus die<br />
Möglichkeit, dass eine Kardioversion<br />
genügt, damit der Patient viele Jahre<br />
Ruhe hat. Gegebenenfalls kann man<br />
dieses Verfahren auch wiederholen.<br />
Bei Vorhofflimmern hat sich die<br />
Katheterablation bewährt, die langfristig<br />
bessere Ergebnisse als die medikamentöse<br />
Therapie bringt. Dabei wird ein<br />
Katheter von der Leiste her über die<br />
große Hohlvene bis zum <strong>Herz</strong>en geschoben,<br />
über den gestörte Erregungsstellungen<br />
mit hochfrequentem Strom<br />
(Hitze) oder mit Kälte verödet werden.<br />
Die Erfolgsquote liegt beim ersten Eingriff<br />
bei etwa 70 Prozent. Eine zweite<br />
Behandlung kann die Erfolgsrate verbessern.<br />
Das Ganze ist mittlerweile ein<br />
Routineeingriff mit einer sehr niedrigen<br />
Komplikationsrate, eignet sich aber<br />
nicht für jeden Patienten.<br />
Ein Defibrillator kann bei Kammerflimmern<br />
vor einen plötzlichen <strong>Herz</strong>tod<br />
schützen. Das Gerät gleicht einem<br />
Schrittmacher <strong>und</strong> wird unter lokaler<br />
Betäubung im <strong>Herz</strong>katheterlabor eingesetzt.<br />
Bei der Implantation eines Defibrillators<br />
ist aber sicher eine weitere<br />
Nachbehandlung erforderlich,<br />
oder?<br />
Das ist richtig, denn die <strong>Herz</strong>leistung<br />
<strong>und</strong> die Funktion des „Schrittmachers“<br />
sollten regelmäßig überprüft werden.<br />
Das ist erstmals etwa drei Monaten nach<br />
dem Eingriff erforderlich <strong>und</strong> dann alle<br />
sechs Monate.<br />
Ein Leben mit behandlungsbedürftigen<br />
<strong>Herz</strong>rhythmusstörungen<br />
– wie sieht das aus?<br />
Ist die <strong>Herz</strong>rhythmusstörung optimal<br />
behandelt <strong>und</strong> die Risikofaktoren gut<br />
eingestellt, gibt es faktisch wenig Einschränkungen.<br />
So sollte der Patient nach<br />
dem Einsetzen eines Defibrillators die<br />
ersten vier Wochen die Stelle des Eingriffs<br />
schonen, kann aber ansonsten alles<br />
machen. Wenn vorher bereits ein Kreislaufstillstand<br />
eingetreten war, muss man<br />
allerdings mit dem Autofahren sechs<br />
Monate warten.<br />
Rhythmusstörungen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
kein Gr<strong>und</strong>, auf Sport zu verzichten.<br />
Im Gegenteil: Bewegung <strong>und</strong> Sport<br />
sind ausgesprochen gut fürs <strong>Herz</strong>. Wie<br />
viel Sport hängt aber immer von der<br />
Gr<strong>und</strong>erkrankung des <strong>Herz</strong>ens ab.<br />
Kontakt<br />
Asklepios Klinik Langen<br />
Röntgenstraße 20 · 63225 Langen<br />
Telefon: (0 61 03) 9 12-13 41 · Fax: (0 61 03) 9 12-18 41 · ra.lehmann@asklepios.com<br />
www.asklepios.com
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anzeige<br />
Unsere Expertin<br />
Gefäßverkalkung<br />
frühestmöglich behandeln<br />
Mehr Lebensqualität durch individuelle<br />
Therapie der Schaufensterkrankheit<br />
Dr. med. Tanja Frieß, MHBA<br />
Chefärztin der Klinik für Gefäßchirurgie<br />
Leitung des Gefäßchirurgischen Zentrums<br />
Frau Dr. Frieß, „Schaufensterkrankheit“<br />
ist ein recht harmloser<br />
Begriff für eine Gefäßerkrankung,<br />
die potentiell den Verlust des Beines<br />
nach sich ziehen kann. Bitte<br />
erläutern Sie, um was es sich dabei<br />
handelt.<br />
Bei der Schaufensterkrankheit (periphere<br />
arterielle Verschlusskrankheit/pAVK)<br />
handelt es sich um Durchblutungsstörungen<br />
der Becken- <strong>und</strong> Beinarterien<br />
infolge einer Gefäßverkalkung. Die dadurch<br />
verursachten Engstellen schränken<br />
die Durchblutung mehr <strong>und</strong> mehr<br />
ein, was sich anfangs vor allem bei Belastung<br />
bemerkbar macht. Bleibt der<br />
Betroffene stehen, lassen die Schmerzen<br />
nach. Daher auch der Name.<br />
Mit zunehmender Verkalkung der<br />
Gefäße verschlechtert sich die Durchblutung<br />
der Beinmuskulatur immer<br />
mehr. Die Schmerzen nehmen zu, die<br />
Gehstrecke wird immer kürzer, <strong>und</strong><br />
schließlich bleiben die Schmerzen oder<br />
Gefühlsstörungen auch im Ruhezustand<br />
bestehen. In diesem Stadium heilen<br />
W<strong>und</strong>en an den Füßen schlecht oder gar<br />
nicht, Zehen sterben ab <strong>und</strong> müssen<br />
amputiert werden.<br />
Die Erkrankung stellt ein ständig<br />
wachsendes Problem dar. Experten<br />
gehen davon aus, dass es hierzulande<br />
r<strong>und</strong> 2,3 Millionen Betroffene gibt. In<br />
Studien hat sich gezeigt, dass etwa 20<br />
Prozent aller über 65-Jährigen unter<br />
Gefäßverengungen in den Beinen leiden<br />
– teilweise, ohne es zu wissen.<br />
Ist denn eine Behandlung notwendig,<br />
wenn die Betroffenen<br />
nichts davon spüren?<br />
Es ist wichtig, so früh wie möglich gegen<br />
Gefäßverkalkung <strong>und</strong> ihre Folgen vorzugehen.<br />
Man muss wissen, dass diese<br />
Erkrankung unbehandelt zu schweren<br />
W<strong>und</strong>heilungsstörungen <strong>und</strong> Absterben<br />
von Gewebe am Fuß führen kann.<br />
Zudem ist Gefäßverkalkung immer eine<br />
Ganzkörpererkrankung, das heißt,<br />
Engstellen können am ganzen Körper<br />
auftreten – nicht nur in den Beinen,<br />
sondern auch an der Halsschlagader <strong>und</strong><br />
am <strong>Herz</strong>en. Schlaganfall <strong>und</strong> <strong>Herz</strong>infarkt<br />
können die Folge sein.<br />
Frühe Diagnostik kann daher<br />
lebensrettend sein. Selbst wenn noch<br />
keine Symptome vorliegen, kann man<br />
durch eine Umstellung der Lebensweise<br />
gezielt gegensteuern: also ges<strong>und</strong>e Ernährung,<br />
konsequente Einstellung der<br />
Risikofaktoren <strong>und</strong> vor allem viel, viel<br />
Bewegung.<br />
Wie lassen sich Durchblutungsstörungen<br />
an den Beinen diagnostizieren?<br />
Eine gute Anamnese ist schon mal das<br />
A <strong>und</strong> O. Die Diagnose lässt sich dann<br />
sehr unkompliziert <strong>und</strong> für den Patienten<br />
schonend durch das Tasten der Fußpulse<br />
<strong>und</strong> die Messung des Blutdrucks<br />
an den Fußarterien stellen. Das geschieht<br />
mit einer speziellen Ultraschallsonde,<br />
die auf den Knöchel gehalten<br />
wird (ABI-Messung).<br />
All das kann beim Hausarzt geschehen.<br />
Sind die Fußpulse kräftig, ist alles<br />
in Ordnung. Wenn nicht, ist weiterführende<br />
Diagnostik beim Gefäßspezialisten<br />
erforderlich, zum Beispiel in<br />
Form einer Ultraschalluntersuchung<br />
oder eines Kontrastmittel-CTs.<br />
Wenn eine Engstelle festgestellt<br />
wird: muss dies gleich operativ<br />
behandelt werden?<br />
Keineswegs. Bei nur geringgradig eingeschränkter<br />
Durchblutung kann schon<br />
ein gezieltes Gehtraining genügen, denn<br />
der Körper bildet mit der Zeit Umgehungskreisläufe.<br />
Wichtig sind jedoch die<br />
sorgfältige Einstellung der Risikofaktoren<br />
Bluthochdruck, Blutfette <strong>und</strong> Blutzucker<br />
<strong>und</strong> das Aufgeben des Rauchens.<br />
Zudem gibt es zur Unterstützung eine<br />
Reihe hochwirksamer Medikamente.<br />
Selbstverständlich müssen die Patienten<br />
aber auf weitere Gefäßverengungen an<br />
anderen Stellen untersucht werden, das<br />
heißt die Ultraschalluntersuchung der<br />
Halsschlagader ist hier ebenso Routine<br />
wie die Untersuchung des <strong>Herz</strong>ens.<br />
Zudem sollten die Nierenwerte im<br />
Labor kontrolliert werden, da auch die<br />
Nierenarterien nicht selten betroffen<br />
sind.<br />
Welche Optionen gibt es, wenn<br />
die Durchblutung stark eingeschränkt<br />
ist?<br />
Bei stark eingeschränkter Durchblutung<br />
kann diese durch einen Eingriff wiederhergestellt<br />
werden. Das kann stadienabhängig<br />
endovaskulär, also von innen<br />
über eine Katheterbehandlung erfolgen<br />
oder aber offen. Dank immer subtilerer<br />
Techniken <strong>und</strong> innovativer Materialien<br />
können mittlerweile über 60 Prozent der<br />
Durchblutungsstörungen im Stadium<br />
IIb endovaskulär behandelt werden.<br />
Dabei werden die verengten Gefäßabschnitte<br />
mit sogenannten Ballonkathetern<br />
von innen aufgedehnt <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
durch einen Stent (Gefäßstütze)<br />
offen gehalten. Hierfür ist keine<br />
Narkose erforderlich. Die Patienten<br />
müssen in der Regel auch nur einen Tag<br />
in der Klinik bleiben. Allerdings verlangt<br />
der Eingriff eine hohe Expertise<br />
durch den Behandler.<br />
Sind längere Gefäßabschnitte von<br />
einer Verengung betroffen, kann die<br />
offene Operation mit der sogenannten<br />
Ausschälplastik oder das Anlegen eines<br />
Bypasses, also einer „Umgehung“, die<br />
bessere Wahl sein. Es kommt immer auf<br />
den individuellen Patienten an. Daher<br />
empfehle ich bei jeglicher Gefäßerkrankung<br />
unbedingt die Behandlung im<br />
Gefäßzentrum, da hier Spezialisten aus<br />
verschiedenen Fachdisziplinen Hand<br />
in Hand zusammenarbeiten <strong>und</strong> alle<br />
Therapieoptionen vorgehalten werden.<br />
Kann die Gefäßverengung nach<br />
der Behandlung wiederkommen?<br />
Leider ja, denn die zugr<strong>und</strong>e liegende<br />
Gefäßverkalkung lässt sich nach heutigem<br />
Stand nicht heilen. Daher sehen<br />
wir Gefäßspezialisten unsere Patienten<br />
regelmäßig wieder. Eine pAVK lässt sich<br />
aber im Griff behalten, wenn der Patient<br />
aktiv mitarbeitet, das heißt, seine<br />
Medikamente regelmäßig nimmt <strong>und</strong> es<br />
mit seinem Gehtraining ernst nimmt.<br />
Was sollte man sonst noch wissen<br />
in Sachen Gefäßerkrankungen?<br />
Man sollte wissen, dass ein Totalverschluss<br />
an den Beinen einen absoluten<br />
Notfall darstellt. Wir haben lediglich<br />
sechs St<strong>und</strong>en Zeit, um die Durchblutung<br />
wiederherzustellen <strong>und</strong> das Bein<br />
vor schweren Folgeschäden oder gar<br />
einer Amputation zu retten.<br />
Kontakt<br />
Marienhaus Klinikum Mainz (MKM)<br />
An der Goldgrube 11 · 55131 Mainz<br />
Telefon: (0 61 31) 575 12 37 · Fax: (0 61 31) 575 12 28 · gefaesszentrum.mkm@marienhaus.de<br />
www.marienhaus-klinikum-mainz.de
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anzeige<br />
Unser Experte<br />
<strong>Herz</strong> aus dem Takt:<br />
wann hilft Ablation?<br />
Moderne Elektrophysiologie auch<br />
bei komplexen Rhythmusstörungen erfolgreich<br />
Dr. med. Joachim Krug<br />
Leiter der Abteilung für Elektrophysiologie<br />
Herr Dr. Krug, die Therapie von<br />
<strong>Herz</strong>rhythmusstörungen hat sich in<br />
denletztenJahrenerheblichgewandelt.<br />
Heute können sogar komplexe<br />
Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern<br />
oder Kammerarrhythmien<br />
mit Erfolg behandelt werden. Dazu<br />
wurde am Klinikum Fulda eine<br />
eigene Abteilung für Elektrophysiologie<br />
eingerichtet, die sich speziell<br />
mit der sogenannten Ablation<br />
beschäftigt. Bitte erläutern Sie, um<br />
was es sich dabei handelt.<br />
Bei einer Ablation handelt es sich um<br />
einen minimalinvasiven Eingriff, bei<br />
dem Katheter über die Leistenvene eingeführt<br />
<strong>und</strong> durch die Hohlvene bis in<br />
die rechte <strong>Herz</strong>hälfte vorgeschoben werden.<br />
Bei Vorhofflimmern z.B. ist der<br />
Ursprung in Fehlreizen im Bereich der<br />
Mündung der Lungenvenen im linken<br />
Vorhof zu finden. Hierfür muss dann die<br />
Scheidewand zwischen dem rechten <strong>und</strong><br />
dem linken Vorhof punktiert werden.<br />
Um die Fortleitung der Fehlreize zu<br />
unterbrechen, wird das Gewebe, das für<br />
die Rhythmusstörungen verantwortlich<br />
ist, durch die thermische Energie – entweder<br />
Hitze oder Kälte – verödet. Bei<br />
der Ablation mit Hitze erfolgt dies über<br />
den punktgenauen Einsatz von hochfrequentem<br />
Strom (Hochfrequenstromablation).<br />
Bei der Kälte- bzw. Kryoablation<br />
wird der entsprechende Bereich<br />
über einen ‚Kälteballon‘ für wenige Minuten<br />
auf minus 40 bis minus 60 Grad<br />
Celsius heruntergekühlt. Von beiden<br />
Verfahren spürt der Patient nichts, da<br />
neben der Betäubung auch ein Schmerzmittel<br />
eingesetzt wird, eine Vollnarkose<br />
ist nicht erforderlich. Durch die Verödung<br />
bildet sich über die nächsten<br />
Wochen hinweg Narbengewebe, das<br />
elektrisch inaktiv ist <strong>und</strong> wie eine Barriere<br />
wirkt. Die Ablation dauert maximal<br />
zwei St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Patienten bemerken<br />
in der Regel einen sofortigen Erfolg.<br />
Was ist bei der Ablation besser:<br />
Hitze oder Kälte?<br />
Wie Studien ermittelten, sind beide Varianten<br />
hinsichtlich Erfolg <strong>und</strong> Sicherheit<br />
ebenbürtig. Worauf es ankommt, ist<br />
vielmehr die Erfahrung des ärztlichen<br />
<strong>und</strong> pflegerischen Teams. Es handelt<br />
sich um einen komplexen Eingriff – nicht<br />
umsonst gibt es die Spezialisierung zum<br />
Rhythmologen bzw. Elektrophysiologen.<br />
Ich kann jedem Betroffenen raten,<br />
sich in einem entsprechend erfahrenen<br />
Zentrum behandeln zu lassen, denn nur<br />
so ist gewährleistet, dass Patienten über<br />
das gesamte Spektrum hinweg mit hoher<br />
Qualität behandelt werden. In unserer<br />
Klinik beispielsweise wurde eigens für<br />
die elektrophysiologische Abteilung ein<br />
<strong>Herz</strong>katheterlabor errichtet, das allen<br />
modernen Standards in Diagnostik <strong>und</strong><br />
Therapie von <strong>Herz</strong>rhythmusstörungen<br />
genügt <strong>und</strong> alle Verfahren der aktuellen<br />
Elektrophysiologie ermöglicht. So verfügen<br />
wir über ein dreidimensionales<br />
(3D) Mappingsystem, welches ein exaktes<br />
Navigieren der Katheter bei der Ablation<br />
erlaubt <strong>und</strong> so auch hilft, Röntgenstrahlung<br />
einzusparen. Entsprechend<br />
wurde unser <strong>Herz</strong>rhythmus-Team von<br />
der Fachgesellschaft für die „spezielle<br />
Rhythmologie“ zertifiziert.<br />
Wie hoch ist die Erfolgsquote bei<br />
einer Ablation?<br />
Das hängt im Wesentlichen von der Art<br />
der Rhythmusstörung ab. Bei anfallsartigem<br />
Vorhofflimmern beträgt die<br />
Erfolgsquote nach einem Jahr durchschnittlich<br />
zwischen 70 bis 80 Prozent,<br />
je nach Begleiterkrankungen <strong>und</strong> Alter<br />
auch darunter. Manchmal müssen Eingriffe<br />
auch wiederholt werden. Schwieriger<br />
wird es bei persistierendem, also<br />
anhaltendem Vorhofflimmern, das bereits<br />
längere Zeit andauert. Daher sollte<br />
man frühzeitig eine Ablation in Erwägung<br />
ziehen – sofern dies beim Betreffenden<br />
eine Therapieoption ist.<br />
Das heißt, eine Ablation ist nicht<br />
bei jeder <strong>Herz</strong>rhythmusstörung das<br />
Mittel der Wahl?<br />
Die Ablation ist insbesondere bei anfallsartigem<br />
(paroxysmalem) Vorhofflimmern<br />
angezeigt <strong>und</strong> sollte dann<br />
frühestmöglich erfolgen. Gerade hier<br />
hat sich der Eingriff der medikamentösen<br />
Therapie als überlegen erwiesen, da<br />
diese langfristig auch Nebenwirkungen<br />
mit sich bringen kann. Die Ablation hat<br />
natürlich auch ihre Risiken, die gegen<br />
den Nutzen aufgewogen werden müssen.<br />
Hier ist die Einbindung unserer Abteilung<br />
für Elektrophysiologie in das interdisziplinäre<br />
Team unseres <strong>Herz</strong>-Thorax-Zentrums<br />
von Vorteil: Die <strong>Herz</strong>rhythmustherapie<br />
wird individuell abgestimmt,<br />
als Teil eines Gesamtkonzeptes<br />
der Behandlung der <strong>Herz</strong>krankheit,<br />
die neben dem <strong>Herz</strong>rhythmus auch noch<br />
andere Aspekte aufweisen kann.<br />
Welche Risiken gibt es bei diesem<br />
Eingriff?<br />
An der Punktionsstelle in der Leiste<br />
kann es zu Blutergüssen kommen. Außerdem<br />
können in seltenen Fällen Blutungen<br />
im <strong>Herz</strong>beutel oder verschleppte<br />
Blutgerinnsel auftreten. Laut Deutschem<br />
<strong>Herz</strong>bericht 2021 kam es bei über<br />
94.000 in Deutschland durchgeführten<br />
Ablationen bei einem Prozent zu Komplikationen.<br />
Das Verfahren ist in der<br />
Hand des Geübten an einem spezialisierten<br />
Zentrum insgesamt sehr sicher<br />
<strong>und</strong> effektiv.<br />
Mal gr<strong>und</strong>sätzlich: Warum ist die<br />
Behandlung des Vorhofflimmerns<br />
überhaupt so wichtig? Bei anfallsweisem<br />
Vorhofflimmern haben die<br />
Betroffenen ja nicht immer Symptome<br />
…<br />
Vorhofflimmern erhöht das Risiko für<br />
einen Schlaganfall etwa um das Fünffache.<br />
Man geht davon aus, dass bis zu<br />
30 Prozent aller Schlaganfälle auf Vorhofflimmern<br />
zurückzuführen sind.<br />
Zudem bedeutet es eine starke Belastung<br />
des <strong>Herz</strong>muskels, was langfristig zu einer<br />
<strong>Herz</strong>schwäche führen kann. Daher sollte<br />
man auch ein Vorhofflimmern ernst<br />
nehmen, das keine Beschwerden macht.<br />
In jedem Fall ist die Abklärung <strong>und</strong> Risikoeinschätzung<br />
durch einen erfahrenen<br />
Spezialisten von größter Bedeutung. Wie<br />
wichtig eine frühzeitige Behandlung des<br />
Vorhofflimmerns ist, hat eine internationale<br />
Studie (EAST-AFNET) an 2789<br />
Patienten belegt: Unter einer Behandlung,<br />
welche darauf abzielt, das Auftreten<br />
von Vorhofflimmern zu verhindern,<br />
d.h. durch eine Katheterablation oder<br />
bestimmte Medikamente (Antiarrhythmika),<br />
traten deutlich weniger Schlaganfälle<br />
oder <strong>Herz</strong>infarkte auf.<br />
Kontakt<br />
Klinikum Fulda · Medizinische Klinik I • <strong>Herz</strong>-Thorax-Zentrum<br />
Abteilung für Elektrophysiologie · Pacelliallee 4 · 36043 Fulda<br />
Telefon: (06 61) 84-53 82 · Elektrophysiologie@klinikum-fulda.de<br />
www.klinikum-fulda.de
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anzeige<br />
Unser Experte<br />
Große Erfahrung<br />
in offener Chirurgie<br />
Optimale Diagnostik <strong>und</strong> differenzierte<br />
Therapie im Gefäßzentrum Klinikum Hanau<br />
Dr. med. Karsten Schmidt-Schoormann<br />
Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie,<br />
vasculäre <strong>und</strong> endovasculäre Chirurgie<br />
Herr Dr. Schmidt-Schoormann,<br />
mit welchen Patienten <strong>und</strong> Indikationen<br />
haben Sie es meistens zu<br />
tun?<br />
Wir haben es meistens mit älteren Patienten<br />
zu tun, da Gefäßerkrankungen<br />
mit steigendem Alter zunehmen. Die<br />
häufigsten Beschwerden sind belastungsabhängige<br />
Schmerzen in den Beinen<br />
bei Engstellen oder Verschlüssen der<br />
Arterien, besser bekannt als Schaufensterkrankheit.<br />
Auch Ruheschmerzen<br />
oder nicht heilende W<strong>und</strong>en an Füßen<br />
<strong>und</strong> Zehen können hinzukommen.<br />
Wieder andere stellen sich mit plötzlich<br />
auftretenden Schmerzen in den Beinen<br />
oder Armen vor, die durch akute Gefäßverschlüsse<br />
verursacht werden. Aber<br />
auch die Venen führen oft zu Problemen,<br />
dann bemerken Patienten sichtbare<br />
Krampfadern oder Geschwüre an den<br />
Beinen.<br />
Wie schwierig ist die Diagnose?<br />
Ältere Patienten haben oft mehrere<br />
Krankheiten gleichzeitig, die Abgrenzung<br />
zu neurologischen oder orthopädischen<br />
Problemen ist daher wichtig:<br />
Tut eher die Muskulatur weh oder kommen<br />
die Beschwerden von Hüfte oder<br />
Rücken? Dank unserer interdisziplinären<br />
Ausrichtung ziehen wir die Kollegen<br />
der jeweiligen Fachrichtung hinzu.<br />
Häufig werden Gefäßerkrankungen<br />
durch andere Spezialisten entdeckt:<br />
Kardiologen stellen Engstellen an den<br />
Halsschlagadern fest, oder Orthopäden,<br />
die Rückenschmerzen auf den Gr<strong>und</strong><br />
gehen wollen, finden Aussackungen der<br />
Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysmen).<br />
Was genau umfasst Ihr Behandlungsspektrum<br />
der Gefäßchirurgie?<br />
Die große Stärke unseres Gefäßzentrums<br />
ist die Versorgung des gesamten<br />
Spektrums der Gefäßerkrankungen in<br />
guter Qualität. Wir bieten alle Behandlungsmöglichkeiten<br />
an, die nicht den<br />
Einsatz einer <strong>Herz</strong>-Lungen-Maschine<br />
bedürfen. Bei den operativen Verfahren<br />
geht es zum Beispiel um die Entfernung<br />
von Engstellen oder Verschlüssen an den<br />
Gefäßen oder das Anlegen von Bypässen.<br />
Interventionell, also minimalinvasiv<br />
durch Punktion der Haut, können Engstellen<br />
oder Verschlüsse mit Ballonkathetern<br />
aufgedehnt werden oder wir<br />
bringen gefäßstützende Drahtgerüste<br />
(Stents) ein. Sogenannte Atherektomiekatheter<br />
können den Kalk an der Gefäßwand<br />
sogar direkt entfernen, mit wieder<br />
anderen können wir das Blutgerinnsel<br />
absaugen oder auflösende Medikamente<br />
verabreichen.<br />
Welche weiteren Schwerpunkte<br />
gibt es?<br />
Wir behandeln viele Patienten, die unter<br />
einem diabetischen Fußsyndrom leiden.<br />
Hier ist nur die Verbesserung der Durchblutung<br />
häufig nicht ausreichend <strong>und</strong> es<br />
müssen noch Maßnahmen zur W<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Schuhversorgung eingeleitet werden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt sind<br />
Aortenaneurysmen, also eine Erweiterung<br />
der Körperschlagader. Mittels<br />
spezieller Stentgraft-Prothesen können<br />
wir diese von innen abdichten. Gerade<br />
bei jüngeren Patienten machen wir auch<br />
offene Aortenrekonstruktionen. Bei<br />
Engstellen an den Halsschlagadern<br />
(Carotisstenose) muss, bei neurologischen<br />
Symptomen, sehr zeitnah operiert<br />
werden, um einen möglichen Schlaganfall<br />
zu verhindern. Der Goldstandard ist<br />
dann die offene Operation, bei der man<br />
die Verkalkung herausschält <strong>und</strong> einen<br />
kleinen Flicken einnäht. Neben der<br />
Therapie von Krampfadern, kümmern<br />
wir uns auch um Zugänge für die Dialyse,<br />
sogenannte Shunts.<br />
Gab es in den vergangenen Jahren<br />
bahnbrechende Innovationen?<br />
Ja, zum Beispiel verschiedene Katheter<br />
<strong>und</strong> Stents, die Eingriffe wesentlich<br />
atraumatischer machen. Auch die Begleitmedikation<br />
hat sich verbessert, hier<br />
sind die Fettsenker (Statine) hervorzuheben,<br />
die den Verlauf von Gefäßproblemen<br />
positiv beeinflussen. Da auch<br />
heute noch nicht alle Probleme interventionell<br />
zu lösen sind, ist mir wichtig, dass<br />
bestimmte Fähigkeiten des offenen<br />
Operierens nicht verloren gehen. Mein<br />
leitender Oberarzt <strong>und</strong> ich haben große<br />
Erfahrung in der Aorten- <strong>und</strong> peripheren<br />
Bypasschirurgie, sodass wir diese<br />
Expertise an jüngere Kollegen weitergeben<br />
können.<br />
Wie funktioniert eine „minimalinvasive<br />
interventionelle Behandlung“?<br />
Die Haut des Patienten, meist in der<br />
Leiste, wird betäubt <strong>und</strong> ein Gefäß mit<br />
einer Hohlnadel punktiert, über die dann<br />
ein Draht <strong>und</strong> ein kleiner Plastikschlauch<br />
eingebracht wird. Hierüber<br />
können dann die Gefäße ohne größeren<br />
Schnitt oder Vollnarkose dargestellt <strong>und</strong><br />
behandelt werden. Alle interventionellen<br />
<strong>und</strong> offenen Therapieverfahren sind auch<br />
als sogenannte Hybrideingriffe möglich.<br />
Während die rein interventionellen<br />
Behandlungen meist von unseren Radiologen<br />
durchgeführt werden, erfolgen die<br />
Hybrideingriffe durch die Gefäßchirurgen<br />
oder bei komplexen Eingriffen<br />
gemeinsam. Das Ziel ist immer, dem<br />
Patienten ein modernes Therapieverfahren<br />
anzubieten, das ihn möglichst wenig<br />
belastet <strong>und</strong> ihm maximal hilft. Diese<br />
immer sehr individuellen Entscheidungen<br />
treffen wir interdisziplinär in unseren<br />
täglichen gemeinsamen Besprechungen,<br />
da man die Begleiterkrankungen<br />
<strong>und</strong> Lebensumstände des jeweiligen<br />
Patienten mitberücksichtigen muss.<br />
Brauchen Ihre Patienten eine<br />
Rehabilitation?<br />
Gerade nach interventionellen Eingriffen<br />
sind die Patienten meist am Folgetag<br />
wieder auf den Beinen, anders als nach<br />
einem großen Bauchschnitt. Solche<br />
Überlegungen fließen bereits in die<br />
Wahl der Therapie mit ein. Ob jemand<br />
in die Reha gehen sollte <strong>und</strong> welche<br />
Maßnahmen sinnvoll wären, hängt von<br />
der individuellen Ausprägung der Erkrankung<br />
ab. Beim diabetischen Fußsyndrom<br />
zum Beispiel ist in der Regel<br />
mit der Wiederherstellung der arteriellen<br />
Durchblutung <strong>und</strong> der lokalen<br />
W<strong>und</strong>versorgung die Behandlung noch<br />
nicht abgeschlossen. Wir organisieren<br />
für zu Hause eine W<strong>und</strong>betreuung <strong>und</strong><br />
legen fest, ob der Patient die Reha stationär<br />
oder ambulant besuchen kann.<br />
Ältere Patienten gehen häufig in eine<br />
geriatrische Reha, um die Pflegebedürftigkeit<br />
so gering wie möglich zu halten.<br />
Kontakt<br />
Klinikum Hanau<br />
Leimenstraße 20 · 63450 Hanau · Sekretariat: Sabine Dawkins<br />
Telefon: (0 61 81) 2 96-23 10 · gefaesschirurgie@klinikum-hanau.de<br />
www.klinikum-hanau.de
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anzeige<br />
Unsere Experten<br />
Liposuktion als<br />
Kassenleistung<br />
Spezielles Diagnoseverfahren <strong>und</strong><br />
individuelle Therapie bei Lipödemen<br />
Dr. med. Julia Middelhoff, Fachärztin für Viszeralchirurgie<br />
Andreas B. Schmidt, Facharzt für Chirurgie<br />
Dimitrios Takas, Facharzt für Plastische <strong>und</strong> Ästhetische Chirurgie<br />
Herr Schmidt, Sie sind Gefäßchirurg<br />
<strong>und</strong> Phlebologe – könnten<br />
Sie uns bitte erläutern, was das<br />
Lipödem mit Ihrem Fachgebiet zu<br />
tun hat?<br />
Beim Lipödem handelt es sich um eine<br />
Fettverteilungsstörung, die sich durch<br />
eine Vermehrung des Unterhautfettgewebes<br />
vor allem an den Beinen, seltener<br />
auch an den Armen auszeichnet.<br />
Zudem lagert sich vermehrt Wasser im<br />
Gewebe ein, was zu Ödemen führt. Für<br />
die Diagnostik <strong>und</strong> Therapie dieser<br />
chronischen Erkrankung ist das interdisziplinäre<br />
Know-how verschiedener<br />
Fachrichtungen gefragt. Denn die Fetteinlagerungen<br />
beeinträchtigen auch die<br />
Lymphgefäße <strong>und</strong> damit den Abfluss<br />
der Lymphe, was die Bildung von Ödemen<br />
weiter begünstigt. Dabei ist das<br />
Lipödem aber klar von einem Lymphödem<br />
zu unterscheiden. Zudem können<br />
auch die oberflächlichen Venen beeinträchtigt<br />
werden. Daher ist die Behandlung<br />
von Lipödemen auch typischerweise<br />
der Phlebologie zugeordnet. Bei<br />
den Fachärzten Rhein-Main steht hierfür<br />
ein Netzwerk von Spezialisten zur<br />
Verfügung, zu denen neben den Gefäßspezialisten<br />
auch die Plastische <strong>und</strong><br />
Ästhetische Chirurgie gehört – ebenso<br />
wie die Physiotherapie <strong>und</strong> ein erfahrenes<br />
Sanitätshaus.<br />
Nun klagen aber viele Menschen<br />
über Fettansammlungen an Bauch,<br />
Po <strong>und</strong> Beinen <strong>und</strong> zu viel Gewicht.<br />
Woran erkennt man ein Lipödem?<br />
Ein Lipödem ist klar definiert: hier betrifft<br />
die Fetteinlagerung ausschließlich<br />
die Beine <strong>und</strong> Arme, nicht den übrigen<br />
Körper. Hände <strong>und</strong> Füße sind nicht betroffen,<br />
<strong>und</strong> auch der Rest des Körpers<br />
kann schlank sein. Zudem klagen<br />
Betroffene über schwere Beine <strong>und</strong><br />
Schmerzen. Typisch ist auch die Neigung<br />
zu blauen Flecken (Hämatome).<br />
Betroffen sind praktisch ausnahmslos<br />
Frauen, wobei Verschlechterungen in<br />
der Pubertät, der Schwangerschaft <strong>und</strong><br />
der Menopause eintreten können. Hier<br />
spielen also die Hormone eine wichtige<br />
Rolle. Das Lipödem verläuft in drei<br />
Stadien – von der Orangenhaut mit noch<br />
wenig Fetteinlagerungen im Unterhautgewebe<br />
über die Bildung größerer Dellen<br />
bis hin zu regelrechten Fettlappen.<br />
Diäten <strong>und</strong> Sport helfen hier wenig <strong>und</strong><br />
das überflüssige Gewicht wirkt sich auch<br />
negativ auf die Gelenke aus.<br />
Frau Dr. Middelhoff, erläutern<br />
Sie uns doch bitte die Diagnostik<br />
<strong>und</strong> die therapeutischen Optionen.<br />
Anhand einer gründlichen Anamnese<br />
lassen sich bereits die wesentlichen Informationen<br />
gewinnen. Per Ultraschall<br />
muss dann abgeklärt werden, inwieweit<br />
die Gefäße betroffen sind <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
mitbehandelt werden müssen.<br />
Die Therapie gestaltet sich dann nach<br />
dem jeweiligen Erkrankungsstadium<br />
<strong>und</strong> dem persönlichen Leidensdruck.<br />
Bei der konservativen Therapie geht es<br />
zum einen darum, die Symptome zu<br />
lindern <strong>und</strong> zum anderen, weitere Fetteinlagerungen<br />
zu verhindern. Daher<br />
sollte so früh wie möglich mit der Behandlung<br />
begonnen werden. Ganz wichtig<br />
ist zunächst die Kompressionstherapie<br />
mit speziellen Kompressionsstrümpfen<br />
oder -hosen. Diese müssen konsequent<br />
getragen werden. Ergänzend dazu<br />
wird eine manuelle Lymphdrainage<br />
durchgeführt. Dabei wird durch spezielle<br />
Massage <strong>und</strong> Wickelung mit Bandagen<br />
der Abtransport von Flüssigkeit aus<br />
dem Gewebe gefördert. In jedem Fall<br />
sollten Betroffene sich viel bewegen <strong>und</strong><br />
Sport treiben wie Nordic Walking oder<br />
Schwimmen. Man muss jedoch wissen,<br />
dass es sich um eine fortschreitende Erkrankung<br />
handelt. Die Menge der Fettzellen<br />
ist bis zum 18. Lebensjahr festgelegt.<br />
Ab diesem Zeitpunkt ändert sich<br />
nichts mehr an der Anzahl der Zellen,<br />
sondern nur am Volumen. Die kranken<br />
Fettzellen lassen sich leider weder von<br />
Sport noch von Diät wesentlich beeinflussen.<br />
Daher hilft letztlich nur deren<br />
Entfernung durch Fettabsaugung.<br />
Herr Takas, die sogenannte Liposuktion,<br />
also Fettabsaugung, ist Ihr<br />
Fachgebiet als Ästhetischer Chirurg.<br />
Ist diese nicht sehr belastend?<br />
Die modernen Verfahren sind wesentlich<br />
gewebeschonender als früher. Man<br />
spricht von einer Liposkulptur. Der<br />
erfahrene Behandler saugt nicht nur einfach<br />
die Fettzellen ab, sondern wirkt<br />
auch formend auf das Gewebe ein. In der<br />
Nähe der Lymphbahnen wird sehr schonend<br />
abgesauft, sodass das Risiko eines<br />
sek<strong>und</strong>ären Lymphödems gering ist.<br />
Man bezeichnet das auch als lympologische<br />
Liposkulptur.<br />
Der Eingriff kann unter lokaler Betäubung<br />
– Tumeszenzlösunganästhesie<br />
(TLA) – oder auch unter Vollnarkose<br />
(ITN) erfolgen, ambulant oder stationär.<br />
Nach dem Eingriff verspüren die<br />
Patienten so etwas wie Muskelkater.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der modernen Liposuktionsverfahren<br />
kommt es zu weniger Blutungen,<br />
geringeren Schwellunge <strong>und</strong> einer<br />
kürzeren Erschöpfungsphase.<br />
Wenn große Mengen an Fettgewebe<br />
entfernt werden müssen –<br />
was passiert dann mit der überdehnten<br />
Haut?<br />
Dieses Problem gehen wir bereits während<br />
des Eingriffs an, indem wir mit den<br />
modernen Verfahren versuchen, schon<br />
im OP entgegenzuwirken. Dazu setzen<br />
wir die sogenannte Vibrationsassistierte<br />
Liposuktion (PAL) ein oder die Wasserstrahlassistierte<br />
Liposuktion (WAL).<br />
Allerdings reichen diese Verfahren nicht<br />
immer aus, sodass gegebenenfalls später<br />
zusätzlich Straffungsoperationen erforderlich<br />
sein können.<br />
Sogar die Krankenkassen erkennen<br />
die Liposuktion mittlerweile an<br />
…<br />
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen:<br />
Patienten im Stadium III, die ansonsten<br />
nicht übergewichtig sind <strong>und</strong> die bereits<br />
sechs Monate konservativ behandelt<br />
wurden.<br />
Frau Dr. Middelhoff: das Lipödem<br />
ist ja eine chronische Erkrankung<br />
– kann es denn nach der Liposuktion<br />
erneut zu Fettansammlungen<br />
kommen?<br />
Durch die heutigen Verfahren wird der<br />
größte Teil der erkrankten Fettzellen<br />
entfernt. Es kann sich aber Fett an anderen<br />
Stellen ansammeln, weshalb in<br />
jedem Fall eine konsequente Veränderung<br />
des Lebensstils wichtig ist.<br />
Kontakt<br />
MVZ Fachärzte Rhein-Main GmbH<br />
Frankfurter Straße 51 · 63500 Seligenstadt · Telefon: (0 61 82) 9 60-1 11<br />
Aliceplatz 11 · 63065 Offenbach · Telefon: (069) 81 33 10<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Standorte: www.färm.de
<strong>Herz</strong> <strong>und</strong> Gefäße<br />
Anatomie des <strong>Herz</strong>ens<br />
Das <strong>Herz</strong>, unser wichtigster Muskel, vollbringt<br />
unglaubliche Leistungen. Das <strong>Herz</strong> liegt zwischen<br />
den beiden Lungenflügeln etwas nach<br />
links versetzt, schräg hinter dem Brustbein. Zusammen<br />
mit den Blutgefäßen bildet es das<br />
<strong>Herz</strong>-Kreislauf-System <strong>und</strong> pumpt im Ruhezustand<br />
zwischen vier <strong>und</strong> sechs Liter Blut pro<br />
Minute mit rhythmischen Kontraktionen durch<br />
den Blutkreislauf. Ein weit verzweigtes Netz an<br />
Blutgefäßen stellt sicher, dass der Körper durchblutet<br />
wird, damit alle Organe <strong>und</strong> Gewebe bis<br />
zur einzelnen Körperzelle mit Sauerstoff <strong>und</strong><br />
Nährstoffenversorgt<strong>und</strong>gleichzeitigStoffwechsel-<strong>und</strong>Abbauprodukteabtransportiertwerden.<br />
<strong>Herz</strong>querschnitt:<br />
Die Richtung der Blutströmung ist mit Pfeilen gekennzeichnet<br />
Sauerstoffarmes Blut<br />
Sauerstoffreiches Blut<br />
rechte<br />
Lungenarterie<br />
rechte<br />
Lungenvene<br />
rechter<br />
Vorhof<br />
rechte<br />
<strong>Herz</strong>kammer<br />
Hohlvene vom<br />
oberen Körper<br />
Aorta zum oberen Körper<br />
linke<br />
Lungenarterie<br />
linke<br />
Lungenvene<br />
linker<br />
Vorhof<br />
linke<br />
<strong>Herz</strong>kammer<br />
Untere Hohlvene<br />
Aorta zum unteren Körper<br />
Die Blutgefäße<br />
Bei jedem <strong>Herz</strong>schlag pumpt das <strong>Herz</strong> Blut<br />
durch den Körper. Blutgefäße, die vom<br />
<strong>Herz</strong>en weg in den Körper führen, heißen<br />
Arterien (rot). Sie transportieren das sauerstoffreiche<br />
Blut. Zurück zum <strong>Herz</strong>en<br />
geht es über die Venen (blau). Diese befördern<br />
das sauerstoffarme Blut wieder Richtung<br />
<strong>Herz</strong>. Im Lungenkreislauf verhält es<br />
sich entgegengesetzt. Die Venen transportieren<br />
sauerstoffreiches Blut <strong>und</strong> die<br />
Arterien das sauerstoffarme Blut.<br />
Betrachtet mandas Gefäßnetz, ähnelt<br />
es einem Baum: Der Stamm ist die Hauptschlagader<br />
(Aorta). Sie hat ihren Ursprung<br />
an der linken Seite des <strong>Herz</strong>es <strong>und</strong> leitet<br />
das Blut aus der linken <strong>Herz</strong>seite in die<br />
großen Gefäße des Blutkreislaufs.<br />
Von der Aorta zweigen dicke Hauptäste<br />
ab, die sich in kleinere Blutgefäße,<br />
Arteriolen, aufteilen. Sie regulieren die<br />
Durchblutung des umgebenden Gewebes<br />
sowie den Blutdruck über eine Anpassung<br />
ihres Durchmessers.<br />
Ganz am Ende der „Zweige“ befinden<br />
sichkleinsteGefäße,dieKapillaren.ImKapillarnetz<br />
wird der Sauerstoff in die Zellen<br />
<strong>und</strong> das Gewebe abgegeben <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
Abfallprodukte wegtransportiert.<br />
Dann sammeln sich die Kapillaren wieder<br />
zu größeren Gefäßen, den Venolen.<br />
Die Venolen münden in noch größere<br />
Venen, die das Blut später über die obere<br />
oder untere Hohlvene zum <strong>Herz</strong>en zurückführen.<br />
Venen:<br />
zum <strong>Herz</strong>en<br />
hinfließend<br />
Arterien:<br />
vom <strong>Herz</strong>en<br />
wegfließend