TOP Automobile Ausgabe 6 - 02/2022
Die aktuelle Ausgabe von TOP Automobile hier und jetzt online lesen. Inhalt: Range Rover Sport.............................................4 Land Rover Discovery.......................................8 Bentley Bentayga Hybrid................................10 Nissan Juke.......................................................14 VW Polo.............................................................15 VW Tiguan Allspace.........................................16 Ford Ranger.....................................................18 Ford Bronco.....................................................20 Aston Martin DBX707.....................................22 Opel Astra Sports Tourer...............................26 Kia Sportage....................................................28 Aiways U5........................................................30 Subaru Impreza e-Boxer...............................32 Kia Stinger GT.................................................34 Genesis GV80.................................................36 40 Jahre Opel Corsa......................................40 Mitsubishi Spacestar.....................................41 Renault Kangoo.............................................42 McLaren 720S................................................44 Volvo XC40 Recharge....................................48 Hyundai i20N.................................................50 Polestar 2.......................................................52 Buchtipp.........................................................54 Microlino.........................................................55 Maserati Levante Hybrid..............................56 Dacia Jogger...................................................58 Honda HR-V & Crosstar e:HEV....................60 Dakar-Team Astara.......................................62 Suzuki S-Cross Mildhybrid...........................64
Die aktuelle Ausgabe von TOP Automobile hier und jetzt online lesen.
Inhalt:
Range Rover Sport.............................................4
Land Rover Discovery.......................................8
Bentley Bentayga Hybrid................................10
Nissan Juke.......................................................14
VW Polo.............................................................15
VW Tiguan Allspace.........................................16
Ford Ranger.....................................................18
Ford Bronco.....................................................20
Aston Martin DBX707.....................................22
Opel Astra Sports Tourer...............................26
Kia Sportage....................................................28
Aiways U5........................................................30
Subaru Impreza e-Boxer...............................32
Kia Stinger GT.................................................34
Genesis GV80.................................................36
40 Jahre Opel Corsa......................................40
Mitsubishi Spacestar.....................................41
Renault Kangoo.............................................42
McLaren 720S................................................44
Volvo XC40 Recharge....................................48
Hyundai i20N.................................................50
Polestar 2.......................................................52
Buchtipp.........................................................54
Microlino.........................................................55
Maserati Levante Hybrid..............................56
Dacia Jogger...................................................58
Honda HR-V & Crosstar e:HEV....................60
Dakar-Team Astara.......................................62
Suzuki S-Cross Mildhybrid...........................64
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fahren | erleben | genießen
In den Sieben Morgen 2 • 56077 Koblenz
PREMIUM CARS KOBLENZ
Eleganz - Luxus - Sportlichkeit
Der neue
Range Rover Sport
info@premium-automobile.de
www.premium-automobile.de
Telefon: 0261- 962470
editorial
Liebe Leserinnen,
liebe Leser!
Die Welt steht Kopf. Was sich auch
auf die Automobilindustrie auswirkt.
Lieferfristen können nicht eingehalten
werden, die Ersatzteilbeschaffung bereitet
Probleme, die Wunschausstattung
ist nicht komplett verfügbar - alles
Dinge und Situationen, mit denen die
Hersteller weltweit zu kämpfen haben.
Sicher ist dies ausgesprochen ärgerlich,
nicht nur für den Kunden, der
immer mehr hingehalten wird und auf
sein neues Fahrzeug wartet, und wartet,
und wartet...
Der Haken an der ganzen Geschichte
ist, dass man weder Hersteller
noch Händler für diese Misere verantwortlich
machen kann. Der Hersteller
würde gerne mehr bauen, der Händler
mehr verkaufen. Bei ihm kommt noch
hinzu, dass er der Puffer zwischen den
Fronten ist. Er muß dafür herhalten,
wenn dem Kunden der Geduldsfaden
reißt. Er ist das schwächste Glied in
der Kette und kann am allerwenigsten
etwas dafür.
Aber er muß gegenüber seinen
Kunden geradestehen, kann nur das
weitergeben, was ihm an Informationen
von höherer Stelle spärlich mitgeteilt
wird.
All dies sollte man als Käufer bedenken,
wenn man verärgert einen Verkaufsraum
betritt. Wie gerne würde ihr
Verkaufsberater sie mit einem Glas
Sekt in der Hand zu ihrem neuen fahrbaren
Untersatz beglückwünschen.
Aber es läuft nun mal nicht so reibungslos
wie erhofft.
Trotz alledem haben wir in unserer
aktuellen Ausgabe - aus rechtlichen
Gründen mit neuem Titellogo - wieder
von den Herstellern die Möglichkeiten
bekommen, jede Menge Fahrzeuge zu
testen, sie zu analysieren und zu begutachten.
Und sie Ihnen in Wort und Bild
so anschaulich wie möglich vorzustellen.
Ganz normale Alltagsfahrzeuge,
mit Verbrenner und mit elektrischer
Unterstützung. Deftige Boliden, bei
denen niemand fragt, was so an Sprit
in die Brennkammern schießt. Und im
gegensatz dazu ein Rallyefahrzeug,
das, Dank e-Fuel-Betankung, bei der
Dakar 2023 den kleinstmöglichen
CO2- Ausstoß verursacht.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund...
Guido Strauß
Chefredakteur & Herausgeber
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 3
NEUVORSTELLUNG | Range Rover Sport
Der neue Range Rover Sport liefert eine vollkommen neue Definition des Begriffs „sportlicher Luxus“. Die von
Grund auf neuentwickelte dritte Modellgeneration verknüpft selbstsicheres und instinktives Fahrverhalten auf
der Straße harmonisch mit dem legendären Range Rover Komfort sowie mit progressivem, hochwertigem Design
und modernster Konnektivität. Die Preise für den neuen Range Rover Sport starten bei 93.000,- Euro.
• Sportlicher Luxus neu definiert: Der neue Range Rover Sport kombiniert
dramatische Modernität und einen unverwechselbaren Charakter mit elektrifizierten
Antrieben.
• Markante Proportionen: Eine muskulöse Haltung und kraftvoll straff gespannte
Flächen sind das optische Sinnbild für Kraft und Agilität des Modells,
ein reduktiver Designansatz entwickelt die DNA des Range Rover Sport entscheidend
weiter.
• Elektrifizierte Leistung: Ab 2024 wird der neue Range Rover Sport mit rein
elektrischem Antrieb bestellbar sein - zum aktuellen Marktstart stehen Plug-in
Hybride mit bis zu 375 kW (510 PS), einer elektrischen Reichweite von bis zu
113km (WLTP) und CO2-Emissionen ab 18 g/km bereit. Zu den weiteren Motorisierungen
zählen die 48-Volt-Mildhybrid Sechszylinder-Diesel und -Benziner
aus der Ingenium Reihe - sowie ein neu entwickelter 4.4 Liter
Twinturbo-V8 Benziner, der 390 kW (530 PS) leistet.
• Wegweisend komfortabel: Als erster Range Rover bietet die neue Generation
des Range Rover Sport eine dynamische Luftfederung mit einstellbarem
Luftfedervolumen, außerdem aktive Zweiventildämpfer zur Optimierung von
Komfort und Agilität.
• Terrain Response 2: In der neuesten Entwicklungsstufe bietet das patentierte
und mehrfach prämierte System einen eher straßenorientierten Dynamic-
Modus und konfigurierbares Terrain Response – außerdem die neue, innovative
Adaptive Offroad-Geschwindigkeitsregelung.
• Sportlich-luxuriöser Komfort: Optimal geformte Sitze, das System zur Reinigung
der Innenraumluft, Cabin Air Purification Pro, sowie Meridian Signature
Sound mit modernster Geräuschunterdrückung betonen Komfort und
sportlichen Luxus des neuen Range Rover Sport.
• Nahtlos vernetzt: Für optimale Steuerung und Kontrolle besitzt der neue
Range Rover Sport einen 13,1 Zoll messenden Floating-Touchscreen, ein 13,7-
Zoll-Instrumentendisplay und die Fähigkeit zum Bezug von „Software-Over-
The-Air“ (SOTA).
• Drahtlos vernetzt: Das Infotainment des neuen Range Rover Sport ist sofort
startbereit - es verfügt über „Wireless Apple CarPlay“ und „Wireless Android
Auto“ sowie eine 15 Watt starke Möglichkeit zum kabellosen Aufladen von
Smartphones.
D
er neue Range Rover Sport wartet mit einer Palette leistungsstarker und
effizienter Antriebe auf. In der stärkeren Plug-in Hybridausführung P510e
etwa kombiniert der neue Range Rover Sport einen Ingenium Sechszylinder mit
einem 105 kW (143 PS)-Elektromotor zu einer Systemleistung von 375 kW (510
PS). Gespeist wird das Paket von einem Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität
von 38,2 kWh. Die kombinierten CO2-Emissionen belaufen sich auf lediglich
18 g/km. Den Spurt auf 100 km/h schafft er in beachtlichen 5,4 Sekunden.
Bei der Ausstattung des dynamischen Luxus-SUV haben die Kunden die
Wahl unter den Modellversionen S, SE, Dynamic SE, Dynamic HSE und Autobiography.
Im ersten Produktionsjahr wird außerdem eine First Edition verfügbar
sein, die einen exklusiv zusammengestellten Ausstattungsumfang mitbringt.
Spannungsvolle Proportionen bringen das emotionsgeladene Karosseriedesign
des neuen Range Rover Sport besonders stark zur Geltung. Straff gespannte
Flächen, eine dynamische Haltung und das unverkennbare Profil des neuen
Range Rover Sport erfahren durch dezent präsentierte Details und muskulöse
Proportionen ihre Abrundung: Der neue Range Rover Sport vermittelt den Eindruck,
stets bereit und für alles gerüstet zu sein.
Besonders auffallend bei der neuen Modellgeneration: Die fein herausgearbeiteten
Designelemente der Heckpartie des Range Rover Sport, etwa in der
sorgfältig konturierten Heckklappe mit einer über die gesamte Breite reichenden
Leiste, die den Range Rover Schriftzug präsentiert. Die durchgängig gestaltete
LED-Lichtgrafik nutzt zum ersten Mal in einem Serienmodell die Surface-LED-
Technologie. So entsteht in der Dunkelheit ein frischer, moderner Look, der aus
jedem Blickwinkel klar und gleichmäßig wirkt. Über die gesamte Länge der Karosserie
verläuft eine markante Schulterlinie, die mit neuartigen Details am un-
4 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Range Rover Sport | NEUVORSTELLUNG
teren Stoßfänger und dem längsten jemals in
einen Range Rover integrierten Spoiler nachdrückliche
Betonung erhält.
Zu den klaren Linien beim Exterieur des
neuen Range Rover Sport tragen nicht zuletzt
die besonders geschickt bündig eingepasste
Verglasung, die herausfahrbaren Türgriffe,
eine akzentuierte Gürtellinie und das lasergeschweißte
Dach bei: ein hochwertiges und
präzises Erscheinungsbild mit technischer Anmutung.
Die designorientierten Technologien
tragen entscheidend zur Aerodynamik des
neuen Range Rover Sport bei. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert
von cw = 0,29 erreicht er
ein herausragendes Ergebnis.
Der Innenraum präsentiert sich darüber
hinaus nachhaltig, denn zur breiten Auswahl
an Materialien und Oberflächen zählen innovative
Textilien wie das haptisch angenehme
Ultrafabrics, das in attraktiver Zweifarbigkeit
geordert werden kann, und speziell entwickelte
Textilbezüge für die Armaturenbrettund
Türbereiche. Weiterhin im Angebot befinden
sich optional genarbtes Leder, Windsor-
Leder bzw. Semi-Anilin-Leder.
So schnittig wie er ausschaut, fährt er sich
auch. Das umfangreiche Dynamikpaket des
neuen Range Rover Sport enthält eine Fülle
hochentwickelter Chassistechnologien und ermöglicht
dem Modell dadurch ein Höchstmaß
an Fahrereinbindung und außerordentliche dynamische
Fähigkeiten.
Eines der Technik-Highlights ist der neue
elektronisch gesteuerte aktive 48-Volt-Wankneigungsausgleich
“Dynamic Response Pro”
sowie die dynamische Luftfederung. Der DRP
besitzt eine Drehmomentkapazität von satten
1400 Nm an jeder Achse: für höchsten Fahrkomfort,
ein Minimum an Karosseriebewegungen
und beste Kurvenlage.
Weitere Ausstattungsmerkmale: die “Dynamic
Air Suspension”, die dynamische Luftfederung,
gehört zur Serienausstattung aller
Modellversionen. Die Übertragung der Motorkraft
zum Untergrund gewährleistet der in
allen Modellversionen als Standard enthaltene
Antrieb mit Achtstufen-Automatik von ZF
und intelligentem Allradantrieb iAWD. Hinzu
kommt als Neuheit die adaptive Offroad-Geschwindigkeitsregelung,
die hier ihre Premiere
feiert.
Die neue, dritte Modellgeneration des
Range Rover Sport präsentiert sich als dynamischster
und leistungsfähigster Vertreter dieser
Baureihe und abseits befestigter Straßen
noch kompetenter als zuvor, immer auf höchsten
Komfort bedacht.
Auffallend beim neuen Design: die Heckpartie
wurde schmaler und wirkt eleganter.
Das Cockpit besticht durch eine perfekte
Haptik, aufgeräumt und klar gegliedert.
Fazit: der neue Range Rover Sport präsentiert
sich so, wie man es von ihm kennt und
auch erwartet. Elegant, wuchtig, schnell, effizient,
zeitgemäß und mit jeder Menge Platz
für Mitreisende und ihr Gepäck.
Wenn es darauf ankommt, geht der Range
Rover Sport durch Dick und Dünn.
Mehr unter: www.premium-cars-koblenz.de
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 5
INHALT | Ausgabe 02/2022
52
Mit dem Polestar 2 setzen die Schweden auf Nachhaltigkeit. Und einen veganen Innenraum.
Range Rover Sport .............................................4
Land Rover Discovery........................................8
Bentley Bentayga Hybrid.................................10
Nissan Juke........................................................14
VW Polo.............................................................15
VW Tiguan Allspace .........................................16
Ford Ranger ......................................................18
Ford Bronco ......................................................20
Aston Martin DBX707......................................22
Opel Astra Sports Tourer.................................26
Kia Sportage......................................................28
Aiways U5..........................................................30
10
Bentley setzt im Bentayga nun auf Hybrid
40
Ein Klassiker feiert Geburtstag: der Opel Corsa
6 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Ausgabe 02/2022 | INHALT
44
Ein kleiner Roadtrip mit dem McLaren 720S in eine der schönsten Hauptstädte Europas: Wien
Subaru Impreza e-Boxer..................................32
Kia Stinger GT..................................................34
Genesis GV80 ....................................................36
40 Jahre Opel Corsa .........................................40
Mitsubishi Spacestar ........................................41
Renault Kangoo ................................................42
McLaren 720S ...................................................44
Volvo XC40 Recharge.......................................48
Hyundai i20N ....................................................50
Polestar 2 ...........................................................52
Buchtipp ............................................................54
Microlino ...........................................................55
Maserati Levante Hybrid.................................56
Dacia Jogger......................................................58
Honda HR-V & Crosstar e:HEV.....................60
Dakar-Team Astara ..........................................62
Suzuki S-Cross Mildhybrid .............................64
Vorschau/Impressum........................................66
50
Liebling der Kurven: der Hyundai i20N
62
Dakar 2023: das Besondere am Astara Team
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 7
OFF ROAD TEST | Land Rover Discovery
Der Land Rover Discovery sieht nicht nur very british
erhaben und edel aus, er offenbart auch eine ganz
schmutzige Seite. Zumindest wenn wir mit ihm
abseits der Straßen unterwegs sind...
Foto oben: Einmal so richtig austoben und dreckig machen, mit dem passenden
Spielzeug kommt das Kind im Manne zum Vorschein.
Links: zwischendurch einfach mal die herrliche Gegend genießen.
Unten: der Discovery weint braune Tränen des Glücks, weil er endlich einmal
zeigen durfte, was in ihm steckt. Nicht zu sehen: das Grinsen des Fahrers.
8 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Land Rover Discovery | OFF ROAD TEST
Der eine ackert hier jeden Tag, der andere ist zum Vergnügen da. Und schlägt sich mit Bravour.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
Der Land Rover Discovery, britische Eleganz
für den Alltag, egal, ob die Mutti ihre
Sprößlinge damit zur Schule fährt oder der
Vater mit ihm ins 50 km entfernte Büro. Primär bekommt
der knapp 1,90 m Riese, der damit die komplette
Modellpalette im Hause Land Rover/Range
Rover überragt, nur banalen Asphalt unter den vier
permanent angetriebenen Rädern
zu spüren. Selten, aber wirklich
ganz selten, wird mit ihm auch mal
auf ein Terrain abgebogen, für das
er ebenfalls konzipiert wurde.
Schotter, Sand, Schlamm, Wasser - Elemente,
bei dem der Gentleman-Driver die Nase rümpft.
Und der Abenteurer voller Verzückung im Hypothalamus
in den Off-Road-Modus schaltet.
Was er im normalen Alltag zu bieten hat, darüber
haben wir in der letzten Ausgabe von TOP Automobile
berichtet, nun durfte der 2,4-Tonner
zeigen, dass er auch abseits der Straßen über jeden
Untergrund erhaben ist.
Mit einer Bodenfreiheit von 283 mm und einer
Wattiefe von 900 mm sind Durchfahrten realisierbar,
denen sonst nur ein Unimog Paroli bieten kann.
Dabei verleitet den Fahrer auch die machbaren Böschungswinkel
von 34 Grad vorne und 30 Grad hinten
incl. einer Maximalsteigung von 70 Grad dazu,
seine Geländegängigkeit auszuloten, ohne die Befürchtung
zu haben, besagten Unimog anfordern zu
müssen, der einen dann aus dem Schlamassel befreit.
Perfekt für unwegsames Gelände ist natürlich
der Mildhybrid-Diesel D300 mit seinem drei Liter
große Sechszylinder incl. einem 48-Volt-Riemen-
Starter-Generator. Der bügelt das Turboloch aus
und rekuperiert eifrig während der Fahrt. Die Systemleistung
von 221 kW/300 PS und sein bereits
bei 1.500/min anliegendes Brachial-Drehmoment
von 650 Nm werden durch den intelligenten Allradantrieb,
die 8-Gang-Wandlerautomatik, dem serienmäßigem
Mitteldifferenzial und dem “Terrain
Response 2”-System perfekt an das Rad weitergegeben,
das danach verlangt. Letzteres System stellt
alle Stellschrauben des intelligenten AWDs automatisch
auf den Untergrund und sein Umfeld ein,
mit der Möglichkeit, spezielle Modi zu wählen. Neu
ist der “Wat”-Modus, mit dem sich im Discovery
gefahrlos Wasserpassagen überbrücken lassen. Der
clever ausgelegte Allradantrieb verteilt das Drehmoment
eigenständig auf jene Achse, die am meisten
Grip hat und zieht den Disco sicher durch.
Der Land Rover Discovery ist ein Universalgenie. Platz für
bis zu 7 Personen, hervorragend motorisiert und ausgestattet
- dazu auf jedem Straßenbelag souverän unterwegs.
Uns stand als Testgelände der Steinbruch der
Gebr. Zieglowski zur Verfügung, der neben einer
eindrucksvollen Kulisse auch alles an Untergrund
liefert, wofür ein Land Rover seit Jahrzehnten ausgelegt
ist und eben die Beschaffenheit bietet, die
man von einer klassischen Baja kennt, jenen Cross-
Country-Rallyes, deren Aushängeschild die Dakar
ist. Bei uns allerdings räumlich komprimierter.
Gleich zu Beginn steht sich bereits die Möglichkeit
an, die Steigungsfähigkeit des Discoverys
auszuprobieren.Wie intelligent der Wagen konfiguriert
ist, zeigt sich gleich am adaptiven Fahrwerk.
Seine Sensoren detektieren die Fahrzeugbewegungen
bis zu 500 Mal pro Sekunde, um die Feder-
Was juckt den Disco der Untergrund, ab gehts!
Dämpfer-Reaktionen voreinzustellen. Der Fahrer
am Steuer bemerkt davon nichts, so dass sich die
Karosserie selbst bei schlechtesten Straßen nur minimal
bewegt. Als echt genial erweist sich hierbei
das gegen Aufpreis erhältliche "ClearSight Ground
View"- Kamerasystem, damit wird die Motorhaube
praktisch transparent. Und das funktioniert wie
folgt: Kameras nehmen Bilder vom
Untergrund unmittelbar vor und
zwischen den Vorderrädern auf und
übertragen sie auf den zentralen
Bildschirm im Innenraum. Bei
Fahrten im Gelände kann der Fahrer daher immer
genau sehen, wie groß die Gesteinsbrocken sind,
die ihm im Weg liegen. Oder wo ein Loch ist, in das
ein Rad gleich eintauchen würde.
Die 28° Steigung auf dem Gemisch aus Sand
und Schotter erweist sich als eine leichte Übung.
Ebenso die Durchfahrten in den kleinen Schlammseen,
die unkalkulierbar sind. Sowohl was die Tiefe
wie auch die Untergrundbeschaffenheit angeht.
Selbstverständlich gilt es hier: zunächst einmal
heran tasten, das Terrain erforschen. Der Landy
arbeitet sich bei der Erkundungsfahrt souverain
durch das etwa 70 cm tiefe Wasser, oder vielmehr
den Schlamm. Bei der nächsten Tour wird die
Schlagzahl dann erhöht und mit 30-40 km/h pflügt
das Schlachtschiff durch den Morast, pfeilgerade,
ohne großartigen Schlupf. Und das Kind im Manne
hat seinen Spaß an den über ihn hereinbrechenden
Schlammmassen.
Irre ist auch die Kontrolle über den Wagen auf
Schotter, hier läßt er sich mit dem Gaspedal und
kleinen Lenkkorrekturen zu herrlichen Slides verleiten.
Durch die hecklastige Antriebsverteilung
wird er zum gutmütigen Quertreiber, ohne beunruhigend
auszubrechen. Der Elektronik sei Dank.
Fazit: Der Discovery ist ein Fels in der Brandung,
ein Tresor auf Rädern. Man fühlt sich permanent
sicher, behält ihn stets leicht unter Kontrolle
und kommt zu der Erkenntnis, dass er nicht nur auf
Asphalt und extremem Terrain zu Hause ist, sondern
auch in der Waschstraße gut klar kommt. Die
hatte er sich nach unserem Ausflug redlich verdient.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 9
NEUVORSTELLUNG | Bentley Bentayga Hybrid
gibt sich die Ehre
10 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Bentley Bentayga Hybrid | NEUVORSTELLUNG
Ein Bentley mit Elektroschub? Vor einigen Jahren hätte wohl noch
jeder snobistische Lord verächtlich sein Näschen gerümpft und es
als einen Frevel der britischen Traditionsmarke angesehen. Doch die
Zeiten verlangen irgendwann einen Wandel, auch unter der mächtigen
Haube des Bentley Bentayga...
A
ls Walter Owen Bentley vor über 100 Jahren
mit seinen Nachnamen eine der klangvollsten
Automobilmarken schuf, tat er dies mit der Absicht,
außergewöhnlich gute, luxuriöse und vor
allem schnelle Fahrzeuge für gut situierte Gentleman-Driver
zu bauen.
Über die Jahrzehnte setzte man diese Firmenphilosophie
geradlinig durch, auf den Rennstrecken
dieser Welt sammelte man Pokale und Titel en
masse. Die Straßenfahrzeuge überzeugten durch
ihre beeindruckende Power, ihr einzigartig luxuriöses
Innenleben und das gelegentlich extravagante
Karosseriedesign.
Bis heute entstehen im britischen Crewe jährlich
rund 11.000 in ehrlicher Handarbeit gefertigte
Luxusfahrzeuge der Modelle Mulsanne, Continental
- als Coupé und Cabrio - und Bentayga. Von
Menschen, die nicht nur ihr Handwerk verstehen,
sondern ihre Arbeit lieben und leben. Man hat das
Gefühl, hier sorgt eine große Familie dafür, dass die
zahlreichen Kunden weltweit etwas Außergewöhnliches
fahren dürfen. Wobei das mit der Familie
keine einfache Floskel ist, viele der Mitarbeiter können
auf Generationen zurückblicken, die bereits im
Zeichen des geflügelten “B” tätig waren.
Doch nun zum Kernthema dieses Berichtes: der
gute W. O. hätte sich wohl in seinen kühnsten Träumen
niemals vorstellen können, dass irgendwann
einmal ein Bentley auf einem anderen Untergrund
außer Asphalt eine Daseinsberechtigung erfährt.
Meine Skepsis, meine Vorurteile wandelten
sich jedoch bei unserem ersten persönlichen Aufeinandertreffen
2019 in wachsende Begeisterung.
Das, was da vor mir stand, war ein Bolide, der jeden
GL, Q8, Cayenne oder Escalade verblassen ließ.
Äußerlich und erst recht mit dem, was sich unter der
Hülle verbarg. Damals war es der 770 Nm stemmende
4-Liter Biturbo-V8 mit 404 kW/550 PS, der
den 2,4-Tonner vehement nach vorne trieb.
Dieses Triebwerk ist selbstverständlich weiterhin
im Angebot, genau wie der bullige 6-Liter W12
mit bis zu 635 Pferdestärken. Ergänzt wird diese
reine Benzinerfraktion nun durch einen weiteren
Otto-Motor, allerdings mit lediglich sechs Zylindern
und “nur” drei Liter Hubraum. Dafür bekommt
dieser zeitgemäß elektrische Unterstützung und
bringt es so als ebenfalls Allrad angetriebenen Plugin-Hybrid
auf eine Gesamtleistung von 340 kW/462
PS und deftigen 700 Nm Drehmoment bei 1.340 -
5.300 Umdrehungen. Auf jeden Fall genug Leistung,
um den inzwischen 2,6 Tonnen schweren Boliden
in 5,3 Sekunden auf 100 km/h zu
beschleunigen. So motorisiert, zeichnet sich der
Bentayga Hybrid nicht nur durch einen passablen
Spritkonsum, sonder auch durch eine kombinierte
CO2-Emission von 77 g/km aus. V8 und W12 liegen
zum Vergleich bei Werten von 272 - 325 g/km
beim Ausstoß.
Aber auch der Rest der automobilen Welt beobachtete
das SUV-Projekt der Sportwagenmanufaktur
skeptisch. Ich war da keine Ausnahme, muß
ich gestehen. Als schließlich 2015 auf der IAA in
Frankfurt die Serienversion vorgestellt wurde, gab
es nur zwei Lager. Die einen fanden ihn globig, häßlich,
eines Bentley unwürdig, die andere Fraktion
war fasziniert vom bulligen Auftreten, dem Spagat
zwischen SUV- und Sportlimousinendesign. Ich
persönlich war noch ziemlich zwiegespalten...
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 11
Bericht: Guido Strauss/Fotos: Nico Strauss
NEUVORSTELLUNG | Bentley Bentayga Hybrid
tung von 7,4 Kilowatt in rund zweieinhalb Stunden
nachladen lassen. Sein Normverbrauch beläuft sich
auf unglaublich genügsame 3,3 Liter/22,6 kWh, die
Reichweite liegt bei etwa 700 km. Ohne seinen
Elektrosupport kommt er auf ebenso beachtliche
Werte von unter 10 Liter.
Auf der Autobahn gibt sich der Bentley mit bis
zu 254 km/h Spitzentempo mehr als souverän.
Trotz allem ist er ein waschechtes SUV. Im Gelände
fühlt er sich mindestens genauso wohl,
schlammiger Untergrund, Sand, Schotter, er bügelt
alles weg, die Traktion reißt nie ab. Aber mal ehrlich,
er ist einfach zu schade für den Drecktrip.
Aber gut zu wissen, dass er es kann.
Edle Details im Cockpit zeichnen einen Bentley aus.
Gerade im Stadtverkehr oder auf der Bundesstraße
unterstreicht nun der Elektroantrieb seine
Daseinsberechtigung. Bis zu 50 km Reichweite
sind hier möglich, hinzu kommt die sehr gut funktionierende
Rekuperation. Dahinter steckt kein großes
Geheimnis, denn durch die Mitgliedschaft im
VW-Konzern können die Briten auf das bewährte
Aggregat aus dem Porsche Cayenne zurückgreifen.
Ebenso wie bei der 8-Gang-Automatik, die durch
die Feinabstimmung in Crewe wohl zu den aktuell
harmonischsten weltweit gehören dürfte.
Neben all der Technik sollte man eines nicht
außer acht lassen, das Gesamtpaket Bentley Bentayga
mit seiner unglaublichen Verarbeitungsqualität,
für die in erster Linie wie bereits erwähnt
ehrliche, echte Handarbeit verantwortlich ist. Edles
Leder, ein aus dem vollen gefräster Automatikhebel,
die Zugschalter der Lüftung - aus Metall wohlgemerkt,
Plastik ist, wenn überhaupt vorhanden,
gut versteckt - die Armaturenbrettvertäfelung und
diese herrlich bequemen mit allen erdenklichen Optionen
ausgestatteten Sitze. Das ist echte Automobilbaukunst.
Hier wird aus Fahren Dahingleiten.
So ähnlich war einst Queen Mum unterwegs.
Faßt man nun diese technischen Einzelkomponenten
zusammen und genießt sie beim souveränen
Fahren in diesem außergewöhnlichen SUV, so zeigt
sich, dass sie keineswegs fehl am Platz sind. Im
normalen Fahrbetrieb gleitet der 5,14 Meter lange
Bentley Bentayga Hybrid fast lautlos über den
Asphalt - je nach gewähltem Modus rein elektrisch,
mit Batteriehaltefunktion oder im automatischen
Hybridmodus. Die im Heck verbaute Lithium-
Ionen-Batterie besteht aus 104 prismatische Zellen,
die auf 13 Module verteilt sind. Das Batteriesystem
unter dem Ladeboden stellt hierfür 17,9 kWh Energieinhalt
bereit, die sich mit der maximalen Leis-
Soviel Luxus, Leistung und Verarbeitungsqualität
hat selbstverständlich ihren Preis, doch wenn
man sich näher mit der Marke Bentley befaßt und
einen Blick hinter die Kulissen wirft, ist jeder Euro
gerechtfertigt. Den Bentley Bentayga Hybrid darf
man ab 206.800 Euro sein Eigen nennen, wobei die
Extraliste den Preis noch deutlich nach oben treiben
kann. Dafür kommt sein Besitzer in den Genuß
eines außergewöhnlichen Fahrzeuges. W.O. Bentley
schaut vermutlich mit einem verschmitzten britischen
Grinsen von seiner Wolke herab und denkt
sich: was soll´s, so verkehrt ist die moderne Antriebswelt
gar nicht.
Da geht doch was! 480 - 1.770 l passen hier rein.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
12 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Bentley Bentayga Hybrid | NEUVORSTELLUNG
Der Bentayga ist größer als man denkt. Und bei 5.125 mm Länge, 2.010 mm Breite und 1.710 mm Höhe dürfte sich kaum jemand über mangelnden Platz beklagen.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 13
FAHRBERICHT | Nissan Juke
Modern
Art
H
eutzutage haben es die Automobildesigner
nicht leicht. Jede Marke möchte individuell
und mit einer optischen Eigenständigkeit im Einheitsbrei
auffallen. Da sind Ideen bzw. eine gewisse
moderne Kunst gefragt. Bei Nissan ist das offensichtlich
bestens gelungen, was der Erfolg des kompakten
Juke bestätigt: in Deutschland kam er bisher
auf über 85.000 Einheiten.
In seiner aktuellen zweiten Modellgeneration
verbindet das kleine auffällige Crossover-Coupé ein
athletischeres, aber weiterhin polarisierendes Design
mit mehr Platz, besserem Komfort, neuen
Technologien und umfangreicher Serienausstattung.
Das zeigt bereits die Einstiegsversion Visia
ab 21.490,- Euro. Neben einem Bluetooth-fähigen
Audiosystem mit DAB, AUX, USB und iPod-Gateway
verfügt sie über eine manuelle Klimaanlage,
elektrische Fensterheber, Tempomat, Multifunktionslenkrad,
Verkehrszeichenerkennung sowie elektrische
Außenspiegel.
Die auffällig gestalteten Voll-LED-Scheinwerfer
und LED-Rückleuchten verleihen dem wendigen
Crossover selbst bei Nacht ein unverkennbares
Aussehen. Während die Chassis Control Technologien
den Fahrkomfort erhöhen, sorgen neben diversen
Airbags unter anderem ein autonomer Notbremsassistent
mit Fußgänger- und Fahrradfahrererkennung,
ein Fernlicht- sowie ein intelligenter
Spurhalteassistent für Sicherheit.
Übersichtliches, sportlich angehauchtes Cockpit.
Unser Testwagen stand in der hochwertigen
TEKNA-Ausführung (ab 28.790 Euro) zur Verfügung.
Hier kommt u.a. das NissanConnect Infotainment-System
zum Einsatz: Es verfügt über eine
Smartphone-Integration per Apple CarPlay und Android
Auto, sodass sich Apps und Co. direkt über
den acht Zoll großen Touchscreen nutzen lassen.
Und mit dem ProPilot hat ein intelligenter Stauassistent
mit Stop&Go-Funktion Einzug gehalten.
Auch wenn der Vorgänger die Gemüter mit seinem
Design spaltete, so konnte der Neue in unserem
Test vielfach von Passanten überwiegend
positive Kritik ernten. Kurz und bündig: der Juke
macht Spaß, man fällt damit auf, hat wenig Kontakt
zum Tankwart und sein Dreizylinder glänzt durch
akustische Zurückhaltung. Dank einem
Leergewicht von nur 1.286 kg und dem famosen
Ansprechverhalten ist man recht spritzig unterwegs.
Bei normaler Fahrweise pendelt sich der Verbrauch
um die 5 Liter ein, mehr als 6,3 genehmigte
er sich nie. Und mit einem CO2-Ausstoß von 114
g/km verhält er sich akzeptabel umweltbewußt.
Rundum mit 225/45/19er Bereifung versehen,
gibt sich der Juke sportlich straff ausgelegt, ohne
seine Insassen zu malträtieren, dafür sorgen die bequemen,
auch für größere Fahrer geeigneten Sitze.
Die Bremsen lieferten gleichfalls gut dosierbar und
auf den Punkt ab.
Fazit: Generation Zwo legt deutlich bei Quantität,
Qualität und Fahrdynamik zu, das frische Design
hebt ihn von der Masse ab. Ein Auto für
Individualisten, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis
stimmt und der Fahrspaß nicht zu kurz
kommt.
Unscheinbar, aber effektiv, der 1-Liter Dreizylinder.
Auf der Rückbank ist genug Platz für 2 Erwachsene.
Den Vortrieb übernimmt ein ebenso kraftvoller
wie effizienter Dreizylinder-Turbobenziner, der aus
einem Liter Hubraum 84 KW/114 PS und ein maximales
Drehmoment von 200 Nm schöpft. In
Kombination mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
mit Schaltwippen sprintet der Juke in 11,8
Sekunden auf 100. In der Spitze stehen 180 km/h
zu Buche. Wer lieber etwas stärker und möglicherweise
noch effizienter unterwegs sein möchte, für
den empfiehlt sich der 1.6 Hybrid mit 105 kW/143
PS (ab 31.090 Euro).
Der Juke geht durchaus als Crossover-Coupé durch.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
14 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
VW Polo | VORSTELLUNG
Der kleine Dauerläufer
Neben dem VW Golf zählt sein kleiner Bruder
Polo seit Beginn der 70er Jahre mit über 18 Millionen
gebauter Exemplare zu den Rennern im Wolfsburger
Konzern. Der Golf 1 kam 1974, der erste
Polo 1975 auf den Markt. Inzwischen hat der beliebte
Kleinwagen zumindest von seinen Ausmaßen
her die erste Golf-Generation überholt. Der Golf
kam damals auf 3.705 mm Länge und brachte mindestens
750 kg auf die Waage. Der aktuelle Polo VI
mißt 4.053 mm und wiegt mindestens stattliche
1.105 kg. Wie sich die Proportionen doch ändern.
Unter der Haube liegt der Polo Baujahr 2022
leistungsmäßig gleichauf mit dem GTI von damals.
Wie bei diesem, stehen 81 kW/110 PS im Fahrzeugschein,
allerdings nicht kombiniert mit einem
4-Gang-Schaltgetriebe, sondern mit einem 7-Gang
DSG inklusive Schaltwippen am Lenkrad. Dafür
fehlt dem Polo ein Zylinder.
Dementsprechend motorisiert, stehen 10,4 Sekunden
für den Spurt auf 100 km/h auf der Stoppuhr
(Golf GTI 9,2) und 195 Spitze (GTI 182 km/h).
Sicher ist dies der berüchtigte Vergleich zwischen
Äpfel und Birnen, aber er macht deutlich,wie
sich ein Modell über 47 Jahre hin entwickelt.
Zudem kann man sagen, das Wachstum hat dem
Polo bezüglich den Fahreigenschaften und die Umstellung
auf die neue Plattform etwa gegenüber dem
Vorgängermodell gut getan. Ein längerer Radstand
und die breitere Spur bieten nun mehr Komfort und
Fahrstabilität bei höherem Tempo. Die vorbildlich
hohe Steifigkeit der Karosserie fördert das Einlenken
in die Kurve. Die Lenkung arbeitet sehr leichtgängig,
was sich positiv auf das Handling auswirkt
Das Fahrwerk ist zwar im Grunde straff abgestimmt,
aber der VW überrollt trotzdem harmonisch
Fahrbahnrillen und Gullydeckel, ohne sich über
langen Bodenwellen aufzuschaukeln. Die geringe
Seitenneigung kommt ebenso dem Fahrspaß zugute.
Wer es allerdings noch eine Note sportlicher
möchte, sollte die 207 PS-starke GTI-Version in
Betracht ziehen, die ist über jeden Zweifel erhaben.
Für den weniger sportlich ambitionierten
Kleinwagenkäufer ist der 1-Liter Dreizylinder jedenfalls
eine sehr gute Wahl. Nicht nur, dass der
Motor die rauhe Aufdringlichkeit anderer Dreier
vermissen läßt, er hält sich auch beim Tringelage
anständig zurück. Unter fünf Liter zu bleiben ist
kein Kunststück. Klar kann man auch die 7-Liter-
Marke knacken. Alles eine Frage des Fahrstils.
Der Gesamteindruck jedoch, der auch von der
verbesserten Geräuschdämmung unterstützt wird,
ist positiv: Im Polo genießt man ein geräumiges
Fahrgefühl, ähnlich wie in der Golf-Klasse. Er ist
für einen Kleinwagen tatsächlich ein ganz Großer
zumal er über viele Ausstattungsdetails verfügt, die
sonst den höheren Klassen vorbehalten bleiben. Die
Wolfsburger haben es sich nicht nehmen lassen,
auch den IQ.DRIVE Travel Assist in den Polo zu
implantieren. Dieser steht auch dem Polo gut und
sorgt dafür, dass bis Tempo 210 km/h weitgehend
autonom gefahren werden kann. Sofern man die
Hände am kapazitiven Lenkrad läßt. Weitere Assistenten
beherrschen den Spurwechsel und das Halten
eines sicheren Abstands sowie das
eigenständige Lenken in Parklücken und selbst der
Spurwechsel ist für den Polo kein Problem, eben so
wenig wie das vorausschauende ACC und der Geschwindigkeitsbegrenzer.
Das alles hat natürlich seinen Preis: zwischen
19.925,- bis 28.375,- Euro werden für einen VW
Polo fällig. Preise, die man durch zahlreiche Extras
und Ausstattungspakete wie “R-Line” noch ein
wenig nach oben schrauben kann.
Bericht: Guido Strauss/Fotos: Theresa Weinand
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 15
VORSTELLUNG | VW Tiguan Allspace
MANNSCHAFTS
WAGEN112
H
umor haben sie ja in Wolfsburg. Anders kann
man sich den Testwagen nicht erklären.
Kommt daher in einem schicken grellen Rot und
hat die Notrufnummer 112 im Kennzeichen. Na wer
da keine Assoziation zur Feuerwehr sieht...
Sicher, als kleiner Mannschaftswagen wäre der
Tiguan Allspace garantiert nicht verkehrt, passen
doch bis zu sieben Mann in die Variante mit 111
mm größerem Radstand gegenüber dem normalen
Modell. Zwar wird es dann etwas knapp im Kofferraum,
allerdings das Notwendigste, oder zumindest
ihre Helme, dürften die Feuerwehrleute hineinbekommen.
Selbst vollgepackt schwächelt der leer lediglich
1.743 kg wiegende SUV nicht, wenn es dann
zum Einsatz geht. Maximal kann er 617 kg zuladen,
das paßt schon. Und wenn dann noch unter der
Haube der leistungsstärkste Benziner seinen Dienst
verrichtet, geht es im wahrsten Sinne des Wortes ab
wie die Feuerwehr.
Bis zu 1.920 Liter passen hier rein. Alle Achtung!
Der 2.0 Liter TSI mit Direkteinspritzung und
Turbolader zählt eh zu den Alleskönner im VW-
Konzern und findet sich in zahlreichen anderen Modellen
wieder. Seine 180 kW (245 PS) stemmen
ganz nebenbei zwischen 1600 - 4300 1/min stramme
370 Nm auf die Kurbelwelle. Läßt man dann
noch das perfekte 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
frei arbeiten, sprintet der Allspace in 6,2 Sekunden
auf 100 km/h und erreicht beachtliche 229
Sachen. Nun gut, diese Werte gelten ohne die im
Fahrzeug verteilten anderen sechs Feuerwehrler.
Wer also bei Volkswagen einen wahren Alleskönner
mit Platz für die Großfamilie sucht, kommt
am Tiguan Allspace nur schwerlich vorbei. Nicht
nur sein großzügiges Platzangebot macht neugierig,
sondern auch der optionale 4motion-Allradantrieb
und die damit verbundene zulässige Anhängelast
von bis zu 2.5 Tonnen. Mit seinem üppigen Raumangebot
ist er damit vor allem für Kunden gedacht,
denen der normale Tiguan zu klein, der Multivan
aber zu groß ist.
Seit seiner Markteinführung im Jahr 2017 hat
sich die 22 Zentimeter längere Variante des Tiguan
zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt und verzeichnet
bis heute weltweit mehr als 1,7 Millionen
verkaufte Exemplare. Nach dem Facelift und den
Neuerungen beim “normalen” Tiguan hat jetzt auch
der Tiguan Allspace die Features der kürzeren Modellvariante
erhalten und glänzt mit geschärfter
Optik, digitalem Cockpit und einer umfassenden
Vernetzung. Die neuen Bedien- und Assistenzsysteme
sorgen für mehr Komfort, und über das Infotainmentsystem
der nächsten Generation (MIB3)
holt der neue Tiguan Allspace ein großes Spektrum
onlinebasierter Dienste und Funktionen an Bord
und ist somit bestens vernetzt und absolut uptodate.
Für ein modernes Ambiente im Interieur sorgen
das serienmäßige Digital Cockpit Pro, ein neu
gestaltetes Multifunktionslenkrad und ein Infotainmentsystem
mit einem bis zu 9,2 Zoll großen Farbdisplay.
Die Steuerung der optionalen Drei-Zonen-
Klimaautomatik erfolgt über ein neues Modul mit
Eigentlich ist der Allspace nur 150 mm kürzer wie sein großer Konzernbruder Touareg, wirkt aber weniger wuchtig.
Bericht/Fotos: Guido Strauss, sowie ein dickes Dankeschön an Meikel Busch
und seine fotogenen Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Andernach.
16 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
VW Tiguan Allspace | VORSTELLUNG
Der Laderaum - unendliche Weiten.
VW-typisch, das Cockpit. Perfekt für lange Strecken.
Touchflächen in der Mittelkonsole. Darüber hinaus
halten mit der dritten Generation des modularen Infotainmentbaukastens
besonders fortschrittliche
Online-Dienste von “We Connect” Einzug. Sie ermöglichen
unter anderem die Nutzung einer Online-Sprachbedienung,
den Zugriff auf Strea-ming-
Dienste, eine cloudbasierte Personalisierung und
die kabellose Einbindung von Apps via App Connect
Wireless für Apple CarPlay und Android Auto.
Fünf effiziente und leistungsstarke Antriebe
stehen dem Kunden zur Auswahl: Die 2,0-Liter-
TDI-Antriebe mit 110 kW (150 PS) beziehungsweise
147 kW (200 PS), der 1,5-Liter-TSI-Motor
mit 110 kW (150 PS), der über eine Zylinderabschaltung
verfügt. Außerdem sind zwei 2,0-Liter-
TSI-Motoren im Angebot, die eine Leistung von
140 kW (190 PS), alternativ 180 kW (245 PS) mobilisieren.
Sie übertragen ihre Kraft serienmäßig
über ein 7-Gang-DSG und den Allradantrieb 4Motion
auf die Fahrbahn. So ausgestattet und motorisiert
kam unser Testwagen auf einen Durchschnitt
von knapp über 8 Liter Super Benzin. Allerdings
sind auch Werte um die 6,5 Liter realisierbar, wenn
man behutsam mit dem rechten Pedal umgeht und
den Eco-Modus gewählt hat. Die kombinierte CO2-
Emission variiert je nach Antrieb zwischen 130 und
174 g/km bei den Benziner sowie 119 und 147 g/km
bei den Diesel.
Für den Tiguan Allspace stehen in Deutschland
die drei Ausstattungslinien „Life“, ab 38.970 Euro,
„Elegance“ ab 49.325 Euro und „R-Line“ für mindestens
51.215 Euro zur Auswahl.
Unterwegs zum Einsatz, die Wolfsburger Feuerwehr.
Ein neues Einsatzfahrzeug für Hauptbrandmeister Busch?
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 17
NEUVORSTELLUNG | Ford Ranger
K
omplett neu entwickelt und besonders
kraftvoll designt kommt Europas Bestseller
unter den Pritschenwagen, der neue
Ford Ranger im Frühjahr 2023 auch als "Limited"
und als "Wildtrak" auf den Markt. Dazu präsentiert
sich die neue Generation noch vielseitiger, leistungsfähiger
und cleverer nutzbar als zuvor.
Die jüngste Generation der erfolgreichsten
Pick-up-Baureihe Europas1) hat mit der von Ford
Performance entwickelten Top-Version “Raptor”
die Pflöcke bereits eingeschlagen - der neue Ranger
Raptor ist seit etlichen Wochen bestellbar, die ersten
Exemplare dieses ultimativen Pick-ups werden
noch in diesem Jahr ausgeliefert. Im Frühjahr 2023
kommen dann mit dem Limited und dem Wildtrak
auch die beiden zahmeren Varianten des beliebten
Pick-ups auf den deutschen Markt - jeweils serienmäßig
mit Doppelkabine (4 Türen, 5 Sitzplätze).
Die Preisliste beginnt für den Ford Ranger Limited
mit 6-Gang-Schaltgetriebe bei 52.467 Euro inklusive
Mehrwertsteuer (netto: 44.090 Euro). Das Ford
Ranger Wildtrak-Modell startet inklusive 6-Gang-
Automatik bei 56.513 Euro brutto (netto: 47.490
Euro).
Mit dem neuen Ranger eröffnet Ford das
nächste spannende Kapitel in der Erfolgsgeschichte
dieser ikonischen Pick-up-Familie in Europa. Die
Dafür ist er gebaut: Der Raptor in Action!
jüngste Modellgeneration stellt eine komplette
Neuentwicklung dar. Sie ist noch leistungsfähiger,
vielseitiger und cleverer nutzbar, überzeugt mit
einem kraftvollen Design, modernen Motor-Getriebe-Kombinationen
sowie fortschrittlichen Fahrwerkslösungen.
Dies alles vereint der Ranger mit
einem attraktiven Hightech-Interieur, wegweisenden
Konnektivitäts- und Fahrer-Assistenzsystemen
sowie einem Plus an Lade- und Stauraum.
53,2 Prozent aller in Deutschland verkauften
Ranger der noch aktuellen Generation hat Ford bislang
in der Wildtrak-Ausstattungsversion verkauft.
13,3 Prozent entfielen auf die Limited-Variante,
während sich 16,7 Prozent der Kunden für das Topmodell
Raptor entschieden haben. Die übrigen
Neuzulassungen verteilen sich auf die XL- und
XLT-Ausführungen (zusammen ca. 16,9 Prozent).
Dies zeigt: Es gibt eine signifikante Nachfrage nach
komfort-orientierten Pick-up-Modellen, die als
ebenso geländegängige wie robuste Arbeitsgeräte
taugen wie für die aktive Freizeitgestaltung abseits
der ausgetretenen Pfade. Dabei spielt auch die besondere
Eignung des Ranger als Zugfahrzeug eine
Rolle: Alle Ranger-Versionen dürfen bis zu 3,5
Tonnen ziehen, der Raptor bis zu 2,4 Tonnen.
Was die Motoren betrifft, so stehen zwei Eco-
Blue-Turbodiesel-Motoren zur Verfügung: ein 2,0-
Liter-Vierzylinder (Limited und Wildtrak) und ein
3,0-Liter-Sechszylinder (Wildtrak).
Beim Ranger Limited arbeitet der 2,0-Liter-
EcoBlue-Diesel (Single-Turbo) mit vier Zylindern
und einer Leistung von 125 kW (170 PS) - wahlweise
mit 6-Gang-Handschaltgetriebe oder 6-
Gang-Automatikgetriebe. Den Kraftfluss an die
Räder übernimmt ein elektronisch geregeltes Antriebssystem,
das auch während der Fahrt von Normal-
(Hinterrad-Antrieb, 2WD) auf 4x4-Antrieb
umschalten kann.
Für den Ranger Wildtrak sind neben diesem
Aggregat noch ein leistungsstärkerer 2,0-Liter-Eco-
Blue-Diesel (Bi-Turbo) mit vier Zylindern und
einer Leistung von 151 kW (205 PS) in Kombination
mit einem 10-Gang-Automatikgetriebe und
einem elektronisch gesteuerten permanenten e-
4WD-Allradantrieb sowie der bärenstarke 3,0-
Liter-V6-EcoBlue-Diesel (Bi-Turbo) mit einer
Leistung von 177 kW (240 PS) in Kombination mit
einem 10-Gang-Automatikgetriebe, die dem bulligen
Drehmoment von 600 Newtonmetern gewachsen
ist, und einem elektronisch gesteuerten
permanenten e-4WD-Allradantrieb lieferbar.
Dem neuen Fahrwerk des 2023er Ranger gelingt
ein noch größerer Spagat als bislang schon:
ein komfortables, intuitives und verbindliches Fahr-
Außen brachial, innen komfortabel: Das Raptor-Interieur
18 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Ford Ranger | NEUVORSTELLUNG
gefühl für den Straßenbetrieb auf der einen Seite
sowie weiter optimierte Offroad-Eigenschaften auf
der anderen Seite. Eine der Grundlagen hierfür
liefern die bis zu sechs frei wählbaren Fahrprogramme
des sogenannten Drive Mode-Systems:
"Normal", "Eco", "Glatt", "Schlamm", "Sand" und
- in Kombination mit dem Automatikgetriebe -
"Trailer". Je nachdem, ob der neue Ranger gerade
auf oder abseits befestigter Wege unterwegs ist,
passen sich unterschiedliche Parameter dem jeweils
gewählten Fahrprogramm an - von der Kraftverteilung
über das Ansprechverhalten des Motors und
der Schalt-Charakteristik des Automatikgetriebes
bis hin zum Elektronischen Sicherheits- und Stabilitätsprogramm
oder der Traktionskontrolle. Im Gelände-Einsatz
sorgt das fein abgestimmte
Zusammenspiel zwischen Antriebstechnologie,
Fahrwerk und Karosserie-Abmessungen dafür, dass
der neue Ranger auch extreme Böschungs- und
Rampenwinkel meistern kann. Dies die vorläufigen
Werte (Limited/Wildtrak): Böschungswinkel vorn
28/30; Böschungswinkel hinten: 22/23, Rampenwinkel
20/21, Watttiefe 800 mm. Übrigens: Alle
Ford Ranger sind in Deutschland als Lkw homologiert
Zahlreiche fortschrittliche Fahrer-Assistenzund
Sicherheitssysteme unterstreichen diese Eigenschaften
zusätzlich. Die serienmäßige Angebotspalette
reicht von Pre-Collision Assist über den
Fahrspur-Assistent mit Fahrspurhalte-Assistent
über den Rückwärts-Einpark-Assistent mit Bremsfunktion
bis hin zu anderen modernen Funktionen
wie dem optionalen Toter-Winkel-Assistent mit
Cross-Traffic-Alert und Anhänger-Überwachung.
Touchscreen im Bereich der Mittelkonsole interagiert
mit Ford SYNC 4A, dem innovativen Kommunikations-
und Entertainmentsystem der
neuesten Generation.
Viele Status-Informationen stehen über die
FordPass App (diese ist mit ausgewählten
Smartphone-Plattformen kompatibel und per
Download erhältlich) auch per Fernabruf in Echtzeit
zur Verfügung. Einige lassen sich per
Smartphone sogar steuern - so etwa die serienmäßige
360 Grad-Umfeldbeleuchtung (Zone Lighting-
System). Sie ist ein Novum in dieser Klasse und
leistet speziell beim Campen oder Be- und Entladen
des Fahrzeugs in der Dämmerung oder Dunkelheit
wertvolle Dienste.
Zu den Ausstattungsvarianten: Bereits der Ranger
Limited verfügt serienmäßig über so angenehme
Ausstattungsdetails wie etwa eine
automatische 2-Zonen-Klimaanlage, ein beheizbares
Multifunktions-Lenkrad, Sitzpolster und -mittelbahnen
in schwarzem Soho Grain-Leder sowie
eine berührungssympathische Soft-Touch-Oberfläche
für den Armaturenträger und die Konsole. Die
Außenspiegel sind elektrisch beheiz-, verstell- und
einklappbar und haben integrierte Blinker sowie
eine Umfeldbeleuchtung. Scheinwerfer und Rückleuchten
setzen auf LED-Technologie.
Ein luxuriöser Innenraum zum Wohlfühlen beim Wildtrak
Im neuen Ranger Wildtrak kommen vor allem
Karosserie-Details hinzu, die seine Offroad-Talente
optisch unterstreichen und seine Vielseitigkeit weiter
verbessern. Hierzu zählen die serienmäßige
Dachreling, der Sportbügel sowie ein Motor- und
Tankschutz aus robustem Stahl. Im Interieur überzeugt
der Wildtrak durch Ledersitzbezüge, ein
Sportlederlenkrad mit kontrastierenden Nähten,
eine Ambiente-Beleuchtung und einen Dachhimmel
aus schwarzem Webstoff.
Außer den sieben attraktiven Karosseriefarben,
die Ford für den Limited und den Wildtrak anbietet,
steht für den Wildtrak zusätzlich auch das
aufmerksamkeitsintensive Cyber Orange zur Wahl.
Fotos: Ford
Der neue Ranger ist in erster Linie ein Nutzfahrzeug
Der Fahrer kann zahlreiche Systeme des neuen
Ford Ranger direkt über das üppig dimensionierte
Digital-Display des Instrumententrägers steuern
und kontrollieren. Die Bildschirm-Diagonale von
12 Zoll ist die größte im Wettbewerbsumfeld. Der
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 19
NEUVORSTELLUNG | Ford Bronco 2023
Generation 6 seit ´66
Der neue Ford Bronco springt nach Europa
Eine wahre Offroad-Ikone macht sich bereit für den Sprung über den Atlantik:
Ford bietet den legendären Bronco ab Ende 2023 in begrenzter Stückzahl
erstmals auch in Europa an: Die jüngste Generation des extrem
geländegängigen Allradlers wird in ausgewählten europäischen Märkten, darunter
auch Deutschland, ausschließlich als Viertürer und ausschließlich als
Linkslenker-Version verfügbar sein. Das unverwechselbare Exterieur- und Interieur-Design
des Off Roaders greift zahlreiche Design-Elemente seines 1966
präsentierten Urahnen auf und interpretiert sie modern - kombiniert mit einer
Robustheit, die auch die Pick-ups von Ford aus der F-Serie charakterisiert. Den
Beinamen "G.O.A.T." hat sich der neue Bronco dank seines Allradantriebs, der
Assistenzsysteme wie Trail Control und der insgesamt sieben Fahrmodi zu
Recht verdient: "G.O.A.T." steht für "Goes. Over. Any. Terrain." und bedeutet
so viel wie: "Kein Terrain ist ihm zu schwierig".
Ideal für Camper: Viele Verkleidungen des Ford Bronco und sogar die
Türen lassen sich abnehmen, alle Materialien sind leicht abwaschbar und zahlreiche
Befestigungs- und Verzurr-Möglichkeiten erleichtern den Transport von
Arbeits- und Sportgeräten aller Art. Ford hat darüber hinaus ein großes Angebot
an Zubehör geprüft und freigegeben, das den Bronco als Fahrzeug für Outdoor-Aktivisten
und Camper interessant macht.
Dank intelligenter Assistenzsysteme können nun nicht nur die erfahrenen
Enthusiasten die Leistungsfähigkeit dieses Off Roaders erleben, sondern auch
Neueinsteiger. Im Zentrum steht dabei das Bronco-Terrain Management System
mit sieben G.O.A.T.-Fahrmodi: Außer drei G.O.A.T.-Fahrprogrammen für
den alltäglichen Straßenverkehr auf befestigten Wegen ("Normal", "Eco", "Rutschig")
sind es vor allem die vier G.O.A.T.-Geländeeinstellungen, die für die
Off Road-Fähigkeit des Bronco stehen: "Schlamm", "Sand", "Steinig" und der
besonders geländesportlich ausgelegte "Baja"-Modus. Diese sieben G.O.A.T-
Modi verändern zum Beispiel das Ansprechverhalten der Lenkung, des Gaspedals
und der Schalt-Charakteristik.
Typisch Geländewagen hat der neue Ford Bronco auch ein zweistufiges
Verteilergetriebe. Zwei Versionen stehen zur Auswahl. Das elektronisch gesteuerte
System erlaubt die Aktivierung der Untersetzung auch während der
Fahrt. Die elektro-mechanische Variante weist eine Automatikfunktion auf, die
den fließenden Wechsel zwischen Zwei- und Vierradantrieb ermöglicht. Eine
Hinterachs-Sperre gehört in beiden Fällen zur Serienausstattung. Für die Vorderachse
ist optional eine Differenzialsperre sowie ein deaktivierbarer Querstabilisator
lieferbar, der die Manövrierbarkeit des Fahrzeugs im Gelände
weiter optimiert.
Fotos: Ford
Wenn das Abenteuer ruft bietet sich der Bronco perfekt an
Außen dominiert das Klassische - innen das Moderne
20 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 21
NEUVORSTELLUNG | Aston Martin DBX707
Hätte James Bond nicht so ein Talent,
Tracy, Vesper Lynd und wer sonst noch so als
potentielle Ehekandidatin in Frage kam, auf
der Strecke zu lassen, würde er heute wahrscheinlich
einen familientauglichen Sportwagen
fahren. Um bei seiner Hausmarke zu
bleiben, käme diesbezüglich nur ein Aston
Martin DBX in Frage - allerdings nicht die
Standardversion, sofern man von Standard
sprechen kann, dürfte die Bond-Familie incl.
dreier Nachwuchsagenten befördern, sondern
wohl eher der ultimative DBX, der 707.
Ein als SUV getarnter Supersportwagen, gefährlich
wie ein schlafender Vulkan, der kurz
vorm Ausbruch steht. Eine Urgewalt, die
neue Akzente bezüglich Längs- und Querdynamik
in dieser Fahrzeugklasse setzt. Und
mit Bravour den Spagat hin zum normalen
Familientransporter hinlegt. Beeindruckend,
in jeder Hinsicht und Situation!
22 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Aston Martin DBX707 | NEUVORSTELLUNG
Als Aston Martin 2015 die erste DBX Concept-
Studie auf dem Automobilsalon in Genf präsentierte
spaltete sich die Fachwelt in zwei Lager. Die
einen schlugen die Hände über dem Kopf zusammen,
weil sie der Meinung waren, dass ein Luxus-
SUV nichts im Portfolio des traditionsreichen
britischen Sportwagenherstellers zu suchen hat - die
anderen lobten den Mut, sich vom allgemeinen
Mainstream abzuheben und dem Gentlemandriver
die Möglichkeit zu bieten, endlich gemeinsam mit
Frau und Kindern die Faszination eines Wagens aus
der Ortschaft Gaydon nahe London zu erleben.
Porsche hatte einst mit dem Cayenne vorgelegt
und bewiesen, dass der Markt dafür bereit ist.
2019 war es dann soweit, aus der Studie wurde
Realität, der DBX feierte in Shanghai offiziell Premiere
und bewies, dass man es bei Aston Martin
nicht nur bei Fahrzeugen unter 1,30 m Höhe versteht,
Längs- und Querdynamik in eine aufregende
Karosserie zu verpacken. Die Skeptiker verstummten,
im Gegensatz zum DBX, der klangvoll auf sich
aufmerksam macht, sobald das 4.0-Liter Aggregat
zum Leben erwacht.
Mit dem 550 PS/405 kW liefernden V8 aus
dem AMG-Regal ist das 2,3 to schwere SUV keineswegs
untermotorisiert, aber ein wenig mehr an
Leistung konnte nicht schaden. Also packten die
Engländer noch eine Schippe drauf.
Das Ergebnis bekam den bescheidenen Zusatz
“707”, ein Hinweis darauf, dass man dem 4.0-Liter
weitere 157 PS entlocken konnte. Und ganz nebenbei
stieg das eh schon ein beachtliche Drehmoment
um 200 Nm auf nun wahnwitzige 900 Nm, die bereits
ab 2.600 U/min anstehen.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 23
NEUVORSTELLUNG | Aston Martin DBX707
Das Heck erinnert an den Aston Martin Vantage - in dem Topf unter dem Diffusor sitzt Sir Simon Rattle und spielt mit dem London Symphonie Orchester Stravinskys Infernal Dance.
So gewappnet, kann der DBX seinen Kontrahenten
Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid (680
PS), Maserati Levante Trofeo (580 PS), Bentley
Bentayga Speed (635 PS) oder auch dem Urus Performante
von Lamborghini (666 PS) locker Paroli
bieten.
Beim ersten Kontakt mit dem DBX707 beschleicht
einen ein leichtes Gefühl von Ehrfurcht,
dazu gesellen sich Respekt und Lust. Lust darauf,
zu erfahren, was in diesem über 5 m langen, 2 m
breiten und knapp 1,7 m hohen Boliden steckt, der
vorne wie hinten viele Designelemente des Vantage
vereint. Die rechte Seite meines Körpers steht unter
freudiger Spannung, die Hand, weil der Zeigefinger
gleich den Startknopf drücken darf, der Fuß, weil
er auf den kommenden Kilometern diese irre Fuhre
kontrollieren muß.
Ich nehme Platz auf den sportlich-komfortablen
Ledersitzen, blicke auf das britisch-elegante
Cockpit und spüre, dass sich da ein kleiner Abstand
zwischen der Sitzlehne und meinem Rücken gebildet
hat. Es ist lediglich pure Gänsehaut. Das Wissen,
dass dies ein Aston Martin mit einer Rückbank
ist, auf der drei Personen bequem Platz finden und
mit denen man in 3,3 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt,
verleitet mich zu einem breiten Grinsen.
Los gehts! Fuß auf die Bremse, Start-Knopf
über dem Entertainment-Bildschirm gedrückt und...
Der V8-Biturbo erwacht, allerdings so dezent, dass
zumindest die Nachbarschaft am frühen Morgen
weiterschlafen kann. Okay, rollen wir zunächst einmal
friedlich im GT-Modus (neben Sport, Sport+,
Individual, Terrain und Terrain+) aus der Ortschaft.
Bis zur Autobahnauffahrt habe ich genug
Selbstbeherrschung, doch dann sehe ich mich gezwungen,
in den Sport+ Modus zu wechseln. Jetzt,
ja jetzt ist es soweit, die Klappenauspuffanlage verfügt
endlich über freie Atemwege, das Motormanagement
ist scharf gestellt, die optionalen 23-Zöller
haben Betriebstemperatur und ich einen kardiologisch
bedenklichen Herzschlag.
Ein Blick auf die Autobahn, herrlich, freie
Strecke, keine Kilometerbegrenzung, trockener
Asphalt - das genügt für den Anfang.
Endlich darf mein rechter Fuß von 90° auf 20°
kippen. Was dann passiert, ist in einem SUV wohl
kaum exzessiver vorstellbar. Die Headline zu diesem
Bericht beschreibt es wohl am Besten. Du sitzt
auf einem Vulkan, der kurz vor der Eruption steht
und bekommst dann die geballte Ladung seiner Urgewalt
zu spüren. Inklusive Druckwelle und dem
tiefen Grollen, das sich im Erdinnern aufgebaut hat.
Du schießt statt nach oben parallel zur Fahrbahn,
die Gänsehaut auf dem Rücken verschmilzt mit
dem “Bridge Of Weir Leather” des Fahrersitzes,
dich beschleicht das Gefühl, dass die Kontrolle
über die Mundwinkel verloren geht, sie zeigen permanent
nach oben. In den Augenwinkeln bilden
sich Freudentränen, die sich jedoch binnen kürzester
Zeit in den Ohren sammeln.
Die 9-Stufen-Automatik legt in Sekundenbruchteilen
einen Gang nach dem anderen ein, bereits
nach weniger als 12 Sekunden schießt die
Tachoanzeige über die 200 km/h-Marke, und der
Schub geht einfach weiter, 220, 250, 270... Das genügt
für den Anfang um mich zu beeindrucken und
zu wissen, dass man im derzeit schnellsten SUV
unterwegs ist. Und theoretisch sogar 310 Stundenkilometer
möglich wären. Die 270 km/h stehen übrigens
nach 28,6 Sekunden im 6. Gang an...
Bei besagtem Tempo interessiert mich dann
doch, was der Aston Martin DBX707 zum Thema
Negativbeschleunigung abliefert. Die Karbon-Keramik-Bremsen
sind unerbittlich, wenn es darum
geht, den Wagen wieder zum Stillstand zu bringen.
Perfekt dosierbar liegt der 100 auf 0 Bremsweg bei
33 m und damit auf Porsche Cayenne-Niveau.
Die Optik täuscht nicht, die Sitze sind extrem sportlich. Ungewöhnlich, die Gangwahlknöpfe über dem Display. Mehr Kofferraum bietet sonst kein Aston Martin.
24 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Aston Martin DBX707 | NEUVORSTELLUNG
Ein 30 Prozent größerer Kühlergrill gegenüber dem DBX.
Das Bild täuscht, der DBX707 kommt auf über 5 m Länge.
Nun noch zu einigen Fahrzeugdetails, die man
am Besten im Stand erläutert: Eigentlich ist der 707
mehr als nur eine Evolutionsstufe des normalen
DBX. Viele Bereiche wurden eher neu- als weiterentwickelt.
So verfügt sein 4-Liter-AMG-V8-Benzinmotor
auch durch die verbesserten Turbos über
mehr Leistung. Neue Dämpfer bieten eine bessere
Karosseriekontrolle, und steifere obere Aufhängungen
der Vorderradaufhängung sorgen für ein sichereres
Fahrverhalten. Die Gewichtsverteilung im
DBX 707 gilt als besser ausbalanciert als bei den
SUV-Rivalen in seinem Revier. Desweiteren gibt
es eine neue Nasskupplung, die die Leistung beim
Schalten um 40 Prozent steigert. Für die Schaltpaddel
werden diverse Optionen angeboten, aber die
riesigen Kohlefaserblätter in unserem Testwagen
bieten die perfekte Ergonomie um manuell die 9-
Gang-Automatik zu beeinflussen. Hierbei bietet das
Lenkrad neben den Paddel viele praktische Bedienelemente,
einen Tempomat und alle Annehmlichkeiten,
so dass der 707 sowohl ein praktischer
Cruiser als auch ein extrem schneller SUV ist.
Doch der DBX707 entpuppt sich nicht nur als
Sport- sondern durchaus auch als Alltagswagen.
Der Fond bietet viel praktischen Platz und einen
Kofferraum mit 638 Litern Fassungsvermögen -
was durchaus nützlich ist für einen kleinen Urlaubstripp,
die Fahrt zum Supermarkt oder um die Kinder
in die Schule zu bringen. Ein weiteres Gimmick
sind die Soft-Close-Türen, die man nur anlehnen
braucht und die sich dann selbständig schließen.
Ein weiterer Unterschied im Vergleich zum regulären
DBX ist die Hinzufügung des Fahrmoduswahlschalters.
Dieser sitzt eventuell ein wenig zu
nah am Infotainment-Controller, aber er bedeutet,
dass der Fahrer ganz einfach durch die Modi springen
kann, vom Geländemodus bis hin zu Sport+ -
egal auf welchem Terrain er Spaß haben möchte. In
Anlehnung an den nur 24 mal gebauten Aston Martin
Vulcan und die beeindruckende Leistungsentfaltung,
sollte man vielleicht den ultimativen
Fahrmodus in “Vulcan+” umbenennen, “Sport+”
spiegelt lange nicht das wider, was einen erwartet.
Last but not lest, was steht an finanziellen
Leistungen im Falle DBX707 auf dem Programm?
Hat man sich erst einmal für mindestens 238.500
Euro den Wagen zugelegt, so muß man mit einem
Spritverbrauch von 10,7 bis 19,4 Liter, und im
Schnitt etwa 14,6 Liter Super Plus rechnen (CO2-
Emission lt. Hersteller: 269 g/km). Der 85 Liter-
Tank reicht bei ökonomischer Fahrweise für über
730 km. Oder wie in unserem Fall mit Spaßzuschlag
für 400 km. Aber der DBX707 ist es wert...
Er wirkt unscheinbar, doch der AMG
strotzt nur so vor Kraft.
Das Frontdesign erweckt den Eindruck, als würde sich der DBX 707 auf jede Kurve freuen, die sich vor ihm auftut.
Nur zwei der vier Posaunen, die die
V8-Botschaft verkünden.
Bericht: Guido Strauss/Fotos: Nico Strauss/Fahrer: Alex Winkel
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 25
NEUVORSTELLUNG | Opel Astra Sports Tourer
Der Astra kommt auf Touren
I
n Rüsselsheim kommt man immer mehr in
Fahrt, speziell was das neue Parademodell, den
Opel Astra, betrifft.
Opels Kompaktwagen stand immer im Schatten
des Konkurrenten aus Wolfsburg, dem Golf.
Doch mit der neuen Ära “L” dürfte der Schatten die
Seiten wechseln. Bereits der seit Frühjahr verfügbare
Fünftürer brachte mehr mit, als man in dieser
Klasse erwartet. Mit seinen ultrabequemen AGR-
Sitzen, den effizienten, aber vor allem sparsamen
Antrieben und dem wirklich perfekten Fahrwerk
mit seinem gelungenen Spagat zwischen sportlichem
und komfortablen Verhalten, legt der Astra
die Messlatte verdammt hoch.
Ein weiteres Merkmal mit dem es den Opelaner
gelingt sich von der Masse abzuheben, ist das
neue Markengesicht, genannt “Opel Vizor”. Man
denkt immer, den Automobildesigner fällt nicht
mehr viel ein und prompt hauen der Opel-Design-
Chef Mark Adams und sein Team so einen Knaller
raus.
Doch nun steht der nächste Schritt in der Modellpalette
an: der Astra Sports Tourer, und diese
Bezeichnung ist Programm. Sportlichkeit trifft auf
Nutzen. Sein praktisches Gepäckabteil bietet bis zu
1.634 Liter Stauraum (5-Türer bis zu 1.339 Liter),
die niedrige Ladekante und eine quadratische Ladefläche
mit 103 cm Breite und Tiefe viel Nutzwert.
Die Höhe des Kofferraums gibt Opel mit 69
cm an. Die 40/20/40 teilbare Rücksitzlehne bietet
so Packmöglichkeit für bis zu 1,85 Meter lange Gegenstände.
Und Dank der verhältnismäßig niedrigen
Ladekantenhöhe von 60 cm geht auch das
Beladen nicht zu Lasten des Rückens.
Hinzu kommt, alle Astra mit Verbrennerantrieb
verfügen über einen doppelten Ladeboden,
unter dem sich eine Verstaumöglichkeit fürs Kofferraumrollo
versteckt. Positiv wirkt sich der im
Vergleich zum Vorgänger um sieben Zentimeter gewachsene
Radstand auf den Innenraum aus. Somit
bietet Reihe Zwo ebenfalls genügend Platz für
großgewachsene Mitfahrer.
Bei den Antrieben offeriert der neue Astra
Sports Tourer eine breite Auswahl: Den elektrifizierten
Varianten stehen hocheffiziente Benzin- und
Diesel-Triebwerke zur Seite. Dabei reicht die Leistungsbandbreite
von 81 kW/110 PS bis zu 96
kW/130 PS bei den Verbrennern und aktuell bis zu
133 kW/180 PS sowie im weiteren Verlauf bis zu
165 kW/225 PS Systemleistung bei den elektrischen
Plug-in-Hybriden (Kraftstoffverbrauch
gemäß WLTP1: kombiniert 5,9-1,1 l/100 km, 133-
25 g/km CO2).
Darüber hinaus setzt man bei Opel mit dem
neuen Astra Sports Tourer seine Elektrooffensive
konsequent fort. Bereits im Laufe des Jahres 2023
wird eine batterie-elektrische Version das Antriebsangebot
des Kompaktlasse-Bestsellers komplettieren,
denn die E-Strategie des Konzerns sieht vor,
seine Modellreihen bis 2024 zu elektrifizieren.
Elektrisierend ist auf alle Fälle der Plug-in
Hybrid im neuen Astra Sports Tourer. Zwar
schrumpft sein Ladevolumen bedingt durch den
Platzanspruch des im Unterboden verbauten 12,4
kWh Lithium-Ionen-Akkus auf 516 bis 1.553 Liter,
entschädigt er dafür jedoch durch vehementen Vorwärtsdrang
und zeitgemäßen Verbrauch.
Wenn es erforderlich sein sollte, zieht der Astra
Sports Tourer in 7,7 Sekunden schnurstracks auf die
100 km/h-Marke, dabei sind die Schaltvorgänge der
serienmäßigen 8-Gang-Automatik kaum wahrnehmbar,
so genial hängt er am Gas, respektive
Strom. Auch darüber hinaus verliert der neue Astra
keineswegs an Kraft und Beschleunigslaune. Erst
bei 225 Stundenkilometer wird dem Ganzen eine
physikalische Grenze gesetzt.
Bei der rein elektrischen Reichweite sind gut
60 km drin, innerorts gehen dadurch die Emissionen
gegen Null, ansonsten liegen sie nach WLTP
kombiniert bei 25–27 g/km. Laut Opel sollen so lediglich
1,1–1,2 l Super durch die Brennkammern
verbrannt werden. Allerdings endet das rein elektrische
Vorankommen bei 135 km/h, ab dort übernimmt
der 1,6 Liter Vierzylinder das Regime und
bietet auf Autobahnetappen die Möglichkeit des effizienten
Rekuperierens. Ohne seine elektrische
Unterstützung begnügt sich der Sports Tourer dann
mit knapp über fünf Liter Sprit. Nicht nur die Designer
haben ihre Aufgaben mit Bravour erledigt,
auch den Ingenieuren und Motorenentwicklern
muß man dieser Stelle Lob zollen.
26 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Opel Astra Sports Tourer | NEUVORSTELLUNG
Früher waren Kombis Nutzfahrzeuge, heute zählen sie zum Lifestyle. Die elegante Heckpartie stellt das unter Beweis.
Der neue Opel Astra legt
um einiges zu. Sowohl was
die Länge betrifft, wie auch
im Innenraum. Mit dem
Sports Tourer führen die Rüsselsheimer
ihre Kombi-Tradition
fort, die vor 60 Jahren
mit dem Kadett begann.
Haptik und Optik überzeugen im modernen Cockpit.
Jedoch mit einem deutlichem
Blick auf die Zukunft.
Beladen einfach gemacht. Die Ladekante auf 60 cm Höhe.
Ein Blick ins Innere des Astra Plug-in Hybrid-Antriebs.
Zurück zu den anderen Annehmlichkeiten im
Astra Sports Tourer. Mit seinem Intelli-Lux LED
Pixel Licht verfügt der Astra bei den kompakten
Kombis über ein Alleinstellungsmerkmal. Das aus
den Opel-Flaggschiffen Insignia und Grandland
stammende adaptive blendfreie Lichtsystem sorgt
mit insgesamt 168 einzeln ansteuerbaren LED-Elementen
- 84 pro Scheinwerfer - für einen jederzeit
situationsgerechten präzisen wie fließenden Lichtverlauf
ohne Blendwirkung. Damit ist diese Lichttechnik
nur ein Beispiel dafür, wie der neue Astra
Sports Tourer hochmoderne Technologien für das
Segment der kompakten Kombis verfügbar und bezahlbar
macht.
Als absolutes Highlight in Bezug auf Fahrkomfort,
gerade was Langstrecken betrifft, präsentieren
sich die AGR-zertifizierten Sitze. AGR steht für
“Aktion gesunder Rücken e.V.”. Die in Eigenregie
entwickelten Vordersitze sind Kompaktklasse-
Spitze: Sie bieten zahlreiche Justiermöglichkeiten,
je nach Ausstattung bis hin zur elektro-pneumatischen
Lordosenstütze und Seitenwangeneinstellung.
In Nappaleder-Ausführung verfügen der Fahrer-
und Beifahrersitz darüber hinaus über eine Ventilations-
und Massagefunktion, dazu sind die
Vorder- ebenso wie die äußeren Rücksitze beheizbar.
Ein dickes Ausrufezeichen setzt auch die Innenraumgestaltung
des neuen Opel Astra Sports
Tourer. Das volldigitale Pure Panel bietet den Kunden
als Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human
Machine Interface = HMI) der nächsten Generation
ein intuitives Bedienerlebnis. Dafür bedienen die
Passagiere einen extrabreiten Touchscreen ähnlich
wie ihr vertrautes Smartphone. Zugleich lassen sich
häufig genutzte Einstellungen wie die Klimatisierung
weiterhin mit wenigen konventionellen Schaltern
direkt anwählen. Kompatible Smartphones
können in allen Modellvarianten serienmäßig „wireless“
mit Apple CarPlay und Android Auto gekoppelt
werden
Unterstützt wird der Fahrer außerdem von
State-of-the-Art-Assistenzsystemen vom Intelli-
HUD (Head-up-Display) bis zum Intelli-Drive-System.
Darüber hinaus erhöht eine spezielle Technologie
die Aufmerksamkeit und die Sicherheit im
fließenden Verkehr weiter, indem sie den Fahrer
warnt, sobald er die Hände vom Lenkrad nimmt.
Mit einem Startpreis ab 29.000,- Euro liegt der
Kombi lediglich 1.100,- Euro über dem Fünftürer.
Wer zukunftsorientiert fahren möchte, ist beim
Plug-in Hybrid ab 39.750,- Euro unterwegs.
Fazit: der neue Astra sorgte bereits als Fünftürer
für Furore, doch mit dem Sports Tourer dürfte
er erst richtig auf Verkaufstouren kommen. Schließlich
entschieden sich in der Vergangenheit gut 2/3
der Käufer für einen Astra als Kombi. Und sicherlich
hat auch der neue Opel Astra Sports Tourer das
Zeug dazu, nahtlos die Tradition erfolgreicher
Kompaktkombis mit dem Blitz fortzusetzen, die mit
dem Kadett Caravan vor nun mehr 60 Jahren als ein
Novum hierzulande begann - er kann von sich behaupten,
damals als erster Kompaktklasse-Kombi
einer deutschen Marke in Serie gegangen zu sein.
Bericht: Nico Strauss/Fotos: Guido Strauss (3)/Opel (4)
268 mm machen den Unterschied: 4.374 mm Länge beim kompakten Fünftürer, 4.642 mm beim schnittigen Sports Tourer.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 27
SICHERHEIT | KIA Sportage
Bequemer Fond - aufgeräumtes, chices Cockpit...
...und ein Kofferraumvolumen von bis zu 1.780 l.
Futuristisches Design, darunter modernste Sicherheitstechnik.
Sichere
Generation
Beim neuen KIA Sportage legen die Südkoreaner erneut ihr
Hauptaugenmerk auf die Sicherheit - und bekommen den mittlerweile
hohen Standard durch den Euro-NCAP -Test attestiert.
Bereits in 5. Generation steht mittlerweile
das KIA-SUV-Erfolgsmodell Sportage bei
den Händlern. Mit einem rundherum neuen
und aufgefrischten, ja fast schon futuristischen Design.
Und hohem Sicherheitsstandard unter der Karosserie.
Nicht von ungefähr bekam der Sportage
daher die Bestnote „5 Sterne“ im Sicherheitstest
Euro NCAP, denn er bietet modernste Assistenztechnologien
und umfassende passive Sicherheit.
Generation Fünf wird erstmals in einer speziell
für Europa konzipierten Version und mit einer fast
vollständig elektrifizierten Antriebspalette inklusive
Plug-in-, Voll- und Mildhybriden angeboten. Damit
gehen die Südkoreaner weiter ihren Weg zur Senkung
der CO2-Emissionen und einem moderaten
Benzinverbrauch.Wobei dieser bereits seit einigen
Jahren keinen Anlass zur Beschwerde gibt, KIA-
Modelle sind bekanntlich sehr genügsam, wenn es
darum geht.
Ebenso auffällig war bis dato das herausragende
Sicherheitsniveau, und auch hier hat sich
noch mehr getan, auch wenn bereits die Vorgänger
aus den Jahren 2010 und 2015 beim NCAP-Test
Bestnoten verbuchen konnten. Der offizielle europäische
Sicherheitstest, dessen Anforderungen in
den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen
sind, ist in vier Testkategorien gegliedert. Beim Insassenschutz
für Erwachsene erreichte der neuen
Sportage mit 87 % einen hervorragenden Wert. Hervorgehoben
wurden von den Testern die Stabilität
der Fahrgastzelle beim versetzten Frontalaufprall
sowie der sehr gute Schutz der Knie und Oberschenkel
von Fahrer und Beifahrer unabhängig von deren
Größe und Sitzposition.
Der Insassenschutz für Kinder bewegt sich
ebenfalls auf einem Topniveau (86 %). Sowohl bei
den Dummys, die sechs Jahre alte Kinder repräsentieren,
als auch bei denen, die Zehnjährige verkörpern,
wurden die Einwirkungen auf alle kritischen
Körperbereiche minimiert. Beim Test der Sicherheitsassistenten,
bei dem der neue Sportage 72 %
erzielte, wurde die Leistungsfähigkeit des Spurhalteund
des intelligenten Geschwindigkeitsassistenten
gelobt, die ebenso zur Serienausstattung gehören
wie eine Multikollisionsbremse. Ebenfalls Standard
ist der Frontkollisionswarner, dessen Radfahrererkennung
hervorgehoben wurde und der maßgeblich
zum guten 66 %-Ergebnis in der Kategorie „Schutz
vulnerabler Verkehrsteilnehmer“ beigetragen hat.
Die Basis für das hohe Sicherheitsniveau des Kompakt-SUVs
bilden die extrem stabile und verwindungssteife
Karosserie sowie die neue „N3“-Plattform,
die eine Struktur mit vielfältigen Lastpfaden
besitzt. Dadurch kann die Aufprallenergie besonders
effektiv absorbiert und deren Eindringen in die Fahrgastzelle
minimiert werden.
Die Serienausstattung beinhaltet sieben Airbags
inklusive eines Mittenairbags vorn und das Notrufsystem
e-Call. Um es gar nicht erst zu einer Kollision
kommen zu lassen, verfügt der neue Sportage
über ein breites Spektrum modernster Assistenzsysteme,
das ihn zu einem der sichersten SUVs seiner
Klasse macht. Dazu gehören je nach Ausführung
etwa ein aktiver Totwinkelassistent mit Monitoranzeige,
ein Frontkollisionswarner mit Abbiege-funktion
und Querverkehrerkennung sowie eine
navigationsbasierte adaptive Geschwindigkeitsregelanlage.
Preislich startet der KIA Sportage als 1.6 GDI
mit 110 kW/150 PS in der Edition7-Ausstattung bei
28.950,- Euro. Mit der höheren Ausstattungsvariante
“Vision” kommt der gleich starke 48-Volt-Mildhybrid
auf 34.250,- Euro. Der Vollhybrid mit 169
kW/230 PS und 6-Gang-Automatik ist ab 38.450,-
Euro erhältlich. Eine komplette Modell- und Ausstattungsübersicht
bekommt man unter kia.de.
Bericht: Guido Strauss/Fotos: Theresa Weinand
28 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 29
FAHRBERICHT | Aiways U5
Du kennst das: nach dem Essen legt dein chinesischer
Kellner dir als Dankeschön noch
für jeden Gast einen Glückskeks mit Überraschungsspruch
zur Rechnung dazu. Und in der
Regel verläßt Du Deinen Asiaten mit einem Lächeln
im Gesicht.
Seien wir doch mal ehrlich, die chinesische
Küche betreffend, so hat sie sich schon lange bei uns
etabliert, aber was es in den letzten zehn, fünfzehn
Jahren an Automodellen über die Seidenstraße oder
den Seeweg bis zu uns geschafft hat, war katastrophal,
wenn nicht sogar lebensgefährlich und von
einer Qualität, die einem die Zehennägel nach oben
rollte. Man denke nur an den unsäglichen Landwind
X6, den Opel Frontera-Nachbau für Lebensmüde.
Doch die Autobauer aus dem Land der aufgehenden
Sonne haben schnell dazu gelernt und scheinen
mittlerweile für positive Überraschungen gut zu
sein. Ich muß zugeben, Aiways ist das mit ihrem
Modell U5 bei mir auf jeden Fall gelungen.
Meine Skepsis, und auch meine Vorurteile
waren da, als der neue vollelektrische Aiways U5
auf meinen Hof rollte. Aber nun stell dir vor, Du öffnest
deinen Glückskeks, heraus flattert ein Zettel mit
dem Satz “Du wirst in den nächsten Tagen mit Geld
und Gold überhäuft werden!” und am nächsten Tag
hast Du einen Sechser im Lotto.
Ähnlich, wenn auch nicht so übertrieben erging
es mir mit dem U5. Erstmal einen Gesamteindruck
von Außen verschaffen. Okay, der Wagen hat Format.
Vom Design her sauber gezeichnet, unauffällig
aber gefällig, bis auf die einprägsame Frontpartie,
die hebt ihn von anderen Kollegen ab. Proportionen
und Spaltmaße sind topp, der dunkel-lila farbene
Lack steht ihm gut. Die Fahrertür öffnet ohne Knarzen
und schließt wieder schön satt. Und der Wagen
hatte bereits 30.000 km auf dem Tacho. Eine Langzeitqualität
scheint also gegeben.
Erfreulich geht es im Innenraum weiter, logischerweise
bauart bedingt, herrscht in dem 4,68 m
langen, 1,87 m breiten und 1,70 m hohen SUV Platz
ohne Ende. Man trifft auf hochwertige Ledersitze,
eine klasse Haptik beim übersichtlichen Cockpit, ein
schickes Lederlenkrad, unten und oben sportlich abgeflacht,
sowie zeitgemäße Bildschirme. Alles wirkt
hochwertig, auch wenn man mit der Hand darüber
fährt. Ich bin begeistert. Ein echter Glückskeks.
Fast soviel Platz wie in der verbotenen Stadt.
Einsteigen. Mit meinen 1,98 m habe ich des Öfteren
Anstoß-Probleme am oberen Türrahmen und
an der B-Säule. Und hier? Elegant wie eine Gazelle
schwinge ich mich auf den gut konturierten, festen
und elektrisch einstellbaren Fahrersitz, finde ruck-
Die U5-Dimensionen tendieren Richtung Audi Q5.
zuck meine optimale Sitzposition. Selbst hinter mir
können noch großgewachsene Passagiere bequem
sitzen. Der Kofferraum des U5 fasst in normaler
Konfiguration 370 Liter, mit umgeklappten Rücksitzlehnen
960 und bei maximaler dachhoher Beladung
1.675 Liter. Da kann etwa der Mercedes EQC
zum Vergleich (355/755/1.230 Liter) nicht mithalten.
Lediglich bei der Zuladung sieht es etwas mau
aus. 310 kg sind vielleicht etwas knapp bemessen.
Im Stand hat der Aiways U5 also schon mal die
Erwartungen übertroffen, aber wie sieht es fahrdynamisch
aus?
Bremse treten, Drehschalter in der Mittelkonsole
auf “D” und los gehts. Wie nicht anders bei
einem Elektroauto zu erwarten, zieht der U5 rasant
nach vorne. 310 Nm Drehmoment stehen ab Gaspedalberührung
auf Abruf bereit. Im Gesamtantriebspaket
enthalten ist außerdem eine Systemleistung
von 150 kW/204 PS, die ihre Kraft auf die Vorderräder
abgibt. Damit schafft es der
30 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Aiways U5 | FAHRBERICHT
Chinesischen Produkten
haftet der Makel an, gut
studiert, schlecht kopiert.
Speziell auf dem Automobilsektor
haben sich die Ingenieure
aus dem Reich der
Mitte früher nicht gerade mit
Ruhm bekleckert.
Doch die Zeiten ändern sich,
wie das 2017 gegründete
Automobil-Start-Up Aiways
aus Shanghai mit seinem
SUV-Modell U5
eindrucksvoll beweist.
Am DC-Schnelllader lädt der Aiways innerhalb einer halben Stunde 215 km nach. Mit flotten 78 kW.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
flinke Chinese in 7,7 Sekunden auf 100 km/h, zieht
dann unbeirrt weiter, bis er bei etwas über 160 Sachen
zugunsten der Energieeffizienz abriegelt.
Dabei gibt er sich in Puncto Fahrsicherheit
ebenfalls recht solide. Der übrigens nur 1,8 Tonnen
wiegende Elektro-SUV verfügt über ein souverän
abgestimmtes ESP, das ihn bei Übermut sicher einbremst.
Das Fahrwerk versucht garnicht erst, übertrieben
sportlich zu sein, sondern arbeitet angenehm
harmonisch, wie man es von einem SUV erwartet.
Auch der Geradeauslauf überzeugt. Von Spurrinnen
und seitlich abfallenden Fahrbahnen lässt sich der
U5 kaum aus der Ruhe bringen.
Gefühlvoll absolviert auch die Servolenkung
ihre Arbeit, direkt und zielgenau. Ebenso läßt sich
die Bremse gut dosieren - keine Selbstverständlichkeit
für ein Elektroauto, bei dem die Verzögerung
durch den E-Motor (Rekuperation) mit der Radbremse
zusammenspielen muss. Allerdings bietet
der Aiways U5 mit einem 36,5 Meter langen Bremsweg
aus 100 km/h nicht gerade einen Bestwert, liegt
aber im guten Klassendurchschnitt. Mit seinem
Leistungspotential an der Vorderachse kommt der
Fronttriebler leicht an seine Grenzen, speziell wenn
es rutschig wird, hier widerum regelt die Antriebsschlupfregelung
erfreulich feinfühlig, sodass der
Vortrieb problemlos erhalten bleibt.
Fahrtechnisch überzeugt mich der U5 ohne
Weiteres, aber auch damit, was man für sein Geld
bekommt. Der SUV kombiniert eine Vielzahl von
aktiven und passiven Sicherheitstechnologien. Er ist
serienmäßig mit 12 Ultraschallradaren, 5 HD-Kameras,
3 Millimeterwellen-Radaren und 2 Innenkameras
ausgestattet und ermöglicht so eine
lückenlose, digitale Rundumsicht. Die Sensoren und
Kameras registrieren Straßen, Fahrzeuge, Fußgänger,
Hindernisse und helfen, Kollisionen zu vermeiden.
Zusätzlich sorgen 6 Airbags und mehrere fortschrittliche
Fahrassistenzsysteme für Schutz. Die
Fahrgastzelle entspricht den 5-Sterne Anforderungen
von Euro NCAP. Dank seines enorm niedrigen
Schwerpunktes wird außerdem die Seitenneigung
bei Kurvenfahrten verringert. Dies spiegelt sich in
einem agileren und dynamischeren, aber stets sicherem
Fahrverhalten wider. Der U5 ist außerdem bereit
für autonomes Fahren.
Das in Sandwich-Struktur verbaute Battery
Pack im Aiways U5 besteht aus 24 Modulen mit
hoher Energiedichte. Die Module stammen vom renommierten
Anbieter CATL, während die Batterie
und die Batterieelektronik eine Eigenentwicklung
sind. Der innovative Akku erreicht eine Leistung
von 63 kWh und ermöglicht eine Reichweite von
410 km (400 km für das PRIME-Modell). Aufgrund
der hohen Ladeeffizienz dauert das Laden von 20%
auf 80% (DC) nur 35 Minuten. Die Trennung von
Trocken- und Nass-Zone garantiert eine bis dahin
unerreichte Sicherheit, selbst wenn sich der Akku
verformen oder brechen sollte. Sogar bei einem erheblichen
Aufprall ist das Batteriemodul vor austretendem
Kühlmittel geschützt. Damit wird die
Gefahr eines Brandes oder gar einer Explosion ausgeschlossen.
Zudem dient ein 15 mm großer Abstand
zwischen Unterseite der Akkuplatte und
Batteriemodul als Stoßschutz.
Mit seiner wirklich reichhaltigen Ausstattung
ist der U5 in zwei Ausstattungsvarianten lieferbar.
Als XCITE ab 35.993 Euro und als PRIME ab
41.978 Euro (nach Abzug der Hersteller- und Umweltprämie).
Incl. einer Herstellergarantie von 5
Jahren oder 150.000 km. Inspektionen fallen alle
100.000 km an. Mehr Infos gibt es auf der Herstellerseite
unter https://www.ai-ways.eu/de/.
Übersichtliches und aufgeräumtes Cockpit.
Fast alle Funktionen laufen über das Touchdisplay.
Die Rückbank bietet jede Menge Beinfreiheit.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 31
FAHRBERICHT | Subaru Impreza e-Boxer
Reinrassiger
Boxer
Wir schreiben das Jahr 1896. Carl Benz
hatte wieder einen seiner Geistesblitze
und konstruierte den ersten Boxermotor,
den er „Contra-Motor“ nannte, da sich die beiden
Zylinder gegenüberlagen.
In den folgenden Jahrzehnten fand der für seinen
gleichmäßigeren Lauf (durch besseren Ausgleich
der Trägheitskräfte/Massenkräfte) und die
damit verbunde vergleichsweise höhere Laufruhe
bei einigen Automobilherstellern seine Verwendung.
Allen voran Volkswagen und Porsche, zu Beginn
luft-, später wassergekühlt.
Aber auch in Japan liebäugelte man später mit
dem Alternativkonzept zu V- und Reihenmotoren.
Die flache Bauweise, die zu einem tieferen und
damit günstigeren Schwerpunkt eines Fahrzeugs
führt, offerierte eine hervorragende Straßenlage. Am
14. Mai 1966 feierte der erste Subaru-Boxer im
frontangetriebenen Modell “1000” wassergekühlt,
mit 977ccm Hubraum und 40 kW/55 PS Premiere.
Damit startete der Siegeszug des Boxermotors
unter Subaru-Regie - über 20 Millionen bis dato gebaute
Aggregate sind der beste Beweis für seine Daseinsberechtigung
und Qualtität.
Im seit 1992 gebauten Impreza konnte der
Boxer zeigen, dass er nicht nur auf der Straße und
in Kombination mit dem serienmäßigen Allradantrieb
auch auf unwegigem Gelände eine gute Figur
abgibt. Dreimal gewann das Subaru World Rally
Team die Herstellerwertung in der Rallye-Weltmeisterschaft
(WRC) und ebenso oft durfte sich ein Subaru-Fahrer
Rallye-Weltmeister nennen. Dabei stand
zwischen 1993 und 2008 insgesamt 47 mal ein Subaru-Pilot
auf dem obersten Siegertreppchen. Wegen
der schlechten Wirtschaftslage zog man sich nach
der Saison ´08 aus der WRC zurück.
Mittlerweile hat sich unglaublich viel, gerade
was das Umweltdenken angeht, geändert. Oberste
Priorität weltweit hat der CO2-Ausstoß, der die Automobilhersteller
zwingt, sparsamere und abgasärmere
Motoren zu entwickeln.
Bei Subaru setzt man diesbezüglich z.B. in der
Modellreihe Impreza auf die Kombination 2,0 Liter-
4-Zylinder-Boxer-Ottomotor, Elektromotor und
Benzindirekteinspritzung. Und selbstverständlich
weiterhin auf vier angetriebene Räder.
Das Ergebnis ist ein Mildhybrid-System mit
110 kW/150 PS, dem man einen 12,3 kW/16,7 PS
starken E-Motor und eine 13,5 kW große Lithium-
Ionen-Batterie zur Seite stellt. Verbunden mit der
stufenlosen Lineartronic Automatik mit sieben manuellen
Schaltstufen beschleunigt der 1.536 kg wiegende
Fünftürer in 10 Sekunden auf 100 km/h und
schafft 192 Stundenkilometer in der Spitze.
32 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Subaru Impreza e-Boxer | FAHRBERICHT
Laufruhig und langlebig, der Subaru Boxer.
Der Segelmodus hilft beim Spritsparen.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
Was den Verbrauch angeht, so variiert der Spritkonsum
für einen Allradler in einem vernünftigen
Rahmen zwischen 5,8 und 7,6 Liter Super E10. Die
CO2-Werte liegen kombiniert bei 143g/km (NEFZ)
bzw. 174 g/km (WLTP).
Der Mild-Hybrid soll im Impreza ein rein elektrisches
Anfahren ermöglichen und dadurch weniger
Kraftstoff verbrauchen. Die elektrische Energie wird
während der Fahrt durch Rekuperation bzw. überschüssige
Leistung des Verbrenners gewonnen. Das
13,5-kWh-Batteriesystem haben die Ingenieure in
der Reserveradmulde untergebracht, was sich kaum
negativ auf das Kofferraum-Volumen auswirkt, dessen
Fassungsvermögen 340 bis 1.379 Liter bei umgeklappter
Rückbank beträgt. Das maximale
Elektro-Drehmoment von 66 Nm reicht jedoch für
den über 1,5 Tonnen schweren Japaner nicht aus –
schlagartig greift der saugende Vierzylinder mit seinem
Drehmoment von bis zu 194 Nm ein und ermöglicht
einen kraftvollen Antritt. Der Boxermotor
läuft angenehm ruhig und vibrationsarm, lediglich
unter Last wird er akustisch ein wenig präsenter.
Der Impreza war von jeher immer ein Alltagsfahrzeug
mit hohem Nutzwert, nicht nur was Platz
und Zuladung angeht. So schafft er es mit einer 48-
Liter Tankfüllung rund 630 km weit. Damit und der
maximal möglichen Zuladung von 500 kg - das genügt
für vier Passagiere inklusive Gepäck - bietet
sich der Kombi auch für weitere Urlaubstouren an.
Sollte der Platz jedoch nicht ausreichen, so eignet
er sich Dank des serienmäßigen Allradantriebs
bestens als Zugfahrzeug, allerdings fällt die zulässige
Anhängelast nicht allzu hoch aus: Gebremste
Anhänger dürfen maximal 1.070 kg wiegen, ungebremste
750 kg. Die Stützlast ist mit 80 kg durchaus
brauchbar, damit können sogar zwei Elektrofahrräder
auf einem entsprechenden Heckträger befördert
werden. Und mit einem geeigneten Trägersystem
darf man insgesamt bis zu 80 kg Last auf dem Dach
transportieren. Geeignet deshalb, da leider keine
Dachreling vorhanden ist. Aber im Zubehörhandel
findet sich bestimmt eine Lösung.
Im Fahralltag überzeugt der Subaru, auch auf
Grund seines Allradantriebes, mit einem sehr sicheren
und souveränen Fahrverhalten. Auf kurvigen
Strecken lenkt er zackig und direkt ein, legt anschließend
ein neutrales Eigenlenkverhalten an den
Tag und lässt sich mit überschaubarem Lenkwinkelbedarf
pilotieren. Dabei bleibt er gutmütig und beherrschbar,
das elektronische Stabilitätsprogramm
(ESP) arbeitet akkurat und die möglichen Kurvengeschwindigkeiten
liegen recht hoch. Im Grenzbereich
beginnt der Impreza über die Vorderräder zu
schieben und baut dadurch Geschwindigkeit ab. Auf
Lastwechsel durch abruptes Gaswegnehmen in der
Kurve reagiert der Impreza mit einem leicht eindrehenden
Heck, ehe das ESP hilfreich eingreift und
den Wagen wieder in die Spur bringt. Der serienmäßige
permanente Allradantrieb sorgt für eine sehr
gute Traktion. Der Bremswegvon 35,8 m geht absolut
in Ordnung, die Bremse spricht gut an und lässt
sich gefühlvoll dosieren.
Was für viele Käufer heute ebenfalls wichtig erscheint,
ist die Ausstattung und die Konnektivität
bei ihrem Fahrzeugkauf. Hier ist der Impreza bereits
ab Werk richtig gut aufgestellt. Serienmäßig verfügt
der Impreza e-Boxer über ein CD-Radio samt
DAB+-Empfang, AUX- und zwei USB-Anschlüsse
sowie eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung an
Bord. Zudem zählen ein Navigationssystem und
Smartphone-Schnittstellen wie Apple CarPlay und
Android Auto zum “Platinum”-Serienumfang. Dank
des Subaru SmartLink-Systems hat man bei aktiver
Datenverbindung über ein Smartphone Zugriff auf
Internetradio und verschiedene Apps.
Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf
die Preise: der Impreza e-Boxer steht in der Ausstattungsvariante
“Trend” ab 30.740,- Euro in der Liste.
Als “Platinum” wie wir ihn fahren durften, kostet er
33.590,- Euro. Was die Ausstattung angeht, so liegen
beide Varianten auf hohem Niveau. 2-Zonen-Klimaautomatik,
EyeSight-Fahrerassistenzsystem,
Warngeräuschgenerator für langsame Fahrten im
Elektrobetrieb und jede Menge elektrische Helferlein
sind bereits serienmäßig an Bord.
Bequeme Sitze, übersichtliches Cockpit.
Der Kofferraum ist sehr gut zugänglich.
Aus Boxer und E-Motor resultiert der e-Boxer.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 33
FAHRBERICHT | KIA Stinger GT
DAS AKTUELLE
SPURTSTUDIO
Seit 2017 bietet KIA seinen Stinger in
Deutschland an. Die von Peter Schreyer und
Gregory Guillaume in Frankfurt designte
und preisgekrönte („Red Dot: Best of the Best“)
Sportlimousine begeisterte von Beginn an, nicht nur
durch ihr Auftreten, sondern auch durch ihr Preis-
Leistungsverhältnis.
Waren am Anfang noch drei Motorvarianten im
Angebot, so kristallisierte sich mit der Zeit ein Favorit
bei den Kunden heraus: das Topmodell Stinger
GT. 90% aller Käufer entschieden sich für den bärenstarken
3.3 Liter V6 Twin-Turbo hinter dem
prägnanten Kühlergrill. Logische Konsequenz: die
kaum ins Gewicht fallenden 2.0 Liter T-GDI und 2.2
Liter Diesel wurden aus dem Portfolio genommen.
Für das neue Modelljahr bekam das Limousinen-Flaggschiff
der Marke nicht nur ein leichtes Facelift,
sondern unter anderem auch eine
Vollausstattung samt Nappaleder, Harman/Kardon
Soundsystem, den neuesten Assistenz- und Infotainmenttechnologien
incl. Navigationssystem mit hoch
positioniertem, großformatigem Touchscreen (26
cm/10,25 Zoll), Bluetooth-Mehrfachverbindungen
und Split-Screen-Funktion, sowie die Online-
Dienste KIA Connect mit dem Service KIA Live
und der KIA Connect App. Sie bieten viele hilfreiche
Funktionen von Cloud-basierter Verkehrsprognose
bis zu Fahrzeugortung und „Letzte Meile“-Navigation
per Smartphone. Kia Connect wird dabei
stets weiterentwickelt und ermöglicht nun zum Beispiel
auch, die Kalenderfunktion des Smartphones
mit dem Navigationssystem zu verknüpfen oder per
Valet-Modus den Bildschirm zu sperren und Fahrdaten
zu erhalten, wenn der Stinger einer fremden
Person überlassen wird.
Das Sahnestück aber sitzt unter der schier endlos
langen Haube: der 3.3 Liter V6 leistet Dank doppelter
Zwangsbeatmung 269 kW (366 PS) und 510
Nm und katapultiert den erfreulich sportlichen
Grand Tourer in 5,3 Sekunden auf die 100er-Marke.
Beim Bremsen auf Null stehen dann 36 m, sprich
eine Verzögerung von 10,7 m/s² zu Buche.
Selbstverständlich darf man von solch einem
Triebwerk keine Verbrauchswunder erwarten, das
wäre fehl am Platz. KIA bescheinigt ihm einen
Kraftstoffverbrauch von 13,5 Liter innerorts, 8,6
Liter außerorts und kombiniert 10,4 Liter auf 100
km (CO2-Emission, kombiniert (in g/km): 238). Wir
schafften im Schnitt 10,7 Liter, was angesichts des
Gesamtpaketes incl. Fahrspaß absolut okay ist.
Vom Basiskonzept her ist der Stinger ein Hecktriebler,
was auch das heckbetonte Arbeiten des serienmäßigen
Allradantriebes beim GT-Modell
erklärt. Seine innovative Acht-Stufen-Automatik
sorgt für eine effiziente und blitzschnell reagierende
Kraftübertragung, sie verfügt über ein Fliehkraftpendel
im Drehmomentwandler. Es tilgt Geräusche
und Vibrationen stärker als je zuvor für ein noch
In 5,3 Sekunden geht es im Stinger GT laut Stoppuhr auf
100 km/h - gefühlt kommt es einem jedoch schneller vor.
komfortableres Fahrerlebnis. ein mechanisches
Sperrdifferenzial bringt ein Maximum an Fahrspaß.
Diesen Fahrspaß kostet man am besten auf
freien und kurvigen Landstraßen aus. Okay, in
schärferen und engen Kurven werden Euphorie und
Handling durch seine Länge von 4,83 m und die
Breite von 1,87 m etwas begrenzt, aber wehe, der
Platz und die Verkehrssituation lassen es zu. Dann
wird der GT zu einem echten Quertreiber, übersteuert
kontrollierbar, läßt den Fahrer genau spüren in
welchem Winkel das Heck zur Straße nach Vortrieb
giert. Die direkte Lenkung tut ihr übriges um den
KIA in der Spur zu halten und Dank Head-Up-Display
ist der Blick immer nach vorne auf das Geschehen
gerichtet.
34 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
KIA Stinger GT | FAHRBERICHT
Dass der Stinger GT knapp zwei Tonnen Leergewicht
auf die Waage bringt, spürt man dabei in
keinster Weise, wobei einem die serienmäßigen
Sportsitze in jeder Situation das Gefühl geben, mit
dem Wagen vereint zu sein. Besonders, wenn man
aus den fünf verschiedenen Fahrmodi - Comfort,
Eco, Smart, Sport und Sport+ - dem letzteren den
liegt er gut 25% unter denen der Mitbewerber mit
vergleichbarer Ausstattung bzw. ähnlich leistungsstarker
Motorisierung. Aufgrund der in diesem Preis
enthaltenen Vollausstattung ist die Liste der Optionen
recht überschaubar. Sie beinhaltet neben einem
elektrischen Glasschiebedach und einer Sportabgasanlage
eine schwarze Veloursleder-Ausstattung mit
roten Nähten an Sitzbezügen und weiteren Interieurelementen
sowie roten Sicherheitsgurten. Hinzu
kommt die serienmäßige KIA-typische 7-Jahre-Herstellergarantie.
Auch was die Qualität und das Platzangebot
betreffen, steht der Stinger seinen
Kontrahenten in nichts nach. Neben den großzügigen
Plätzen und Sitzkomfort auf höchstem Niveau
Einmal Turbo steht drauf, aber zwei sind drin.
bietet der praktische Gepäckraum mit sensorgesteuerter
Heckklappe ein Ladevolumen zwischen 406
und 1.114 Liter.
Kompliment Herr Schreyer für dieses Design.
Vorzug gibt. Dann schmiegen sich die Seitenflanken
des Fahrersitzes automatisch an den eh schon in
freudiger Erwartung angespannten Körper des Piloten,
ESP geht off, die Launch Control an und einem
kontrollierten Powerslide steht nichts mehr im Weg.
Auf freier Autobahn ist dann erst bei Tempo 270
ein Ende des Vortriebs in Sicht. Ganz amüsant,
wenn man ab und zu im Vorbeifahren in die erstaunten
Gesichter der Verkehrsteilnehmer blickt, die
einen Stern oder einen bayrischen Propeller auf der
Haube bzw. vier Ringe im Wabengrill ihr Eigen nennen.
Ja, es ist “nur” ein KIA, auch wenn ihm Understatement
fremd ist, dafür sorgen die aggressive
Front und die vier Endrohre im Heck. Hinzu kommt,
er ist zudem im preislichen Vergleich ein echter
Schnapper. Denn mit einem Preis von 60.620 Euro
Neben der ganzen sportlichen Performance setzen
die Südkoreaner auf Sicherheit für Insassen und
Umfeld, was volle fünf Sterne im Euro NCAP-
Crashtest belegen. Dabei schaffte er in allen Testkategorien
hohe Wertungen (Insassenschutz
Erwachsene/Kinder: 93 Prozent/81 Prozent; Fußgängerschutz:
78 Prozent; Sicherheitssysteme: 82
Prozent). Für dieses Resultat mit verantwortlich
sind u.a. der Autobahn- und Stauassistent, ein aktiver
Totwinkelassistent mit Monitoranzeige, navigationsbasierte
adaptive Geschwindigkeitsregelanlage
mit Stop-and-go-Funktion, ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent,
Frontkollisionswarner mit
Abbiegefunktion, aktiver Querverkehrwarner hinten,
Ausstiegswarner, aktiver Spurhalteassistent,
Müdigkeitswarner, sieben Airbags und, und, und...
Fazit: Der Stinger GT ist ein famos sportliches
Alltagsauto zu einem sportlich fairen Preis. Platzangebot,
Haptik und Qualität stimmen ebenfalls.
Das Cockpit vereint Sportlichkeit mit Eleganz.
Bericht/Fotos: Guido Strauss (5)/KIA (3)
Fahrer und bis zu vier Personen Publikum finden im aktuellen Spurtstudio genügend Platz.
Kanone und Geschoß. Der Stinger GT ist beides.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 35
FAHRBERICHT | Genesis GV80
DER wirbelt St
Bei dem Namen Genesis denken vermutlich die meisten zunächst an Phil Collins und
seine Bandkollegen. Deren Zeit ist leider schon vorbei, im Gegensatz zur Edelmarke
aus dem südkoreanischen Hyundai-Konzern, bei der man optimistisch in die Zukunft
blickt. Denn mit attraktiven Preisen, luxuriösen Ausstattungen und premiumklassischer
Verarbeitung möchte man die Fangemeinde peu à peu vergrößern.
Im Test das Flaggschiff der noch jungen Marke, der GV80 mit 3-Liter Diesel.
36 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Genesis GV80 | FAHRBERICHT
aub auf!
Dass man bei Hyundai bereits seit Jahren
qualitativ überdurchschnittlich gute Fahrzeuge
baut, dürfte mittlerweile bekannt
sein. Ebenso heben sich die Südkoreaner durch ihr
mutiges Design Made in Germany vom automobilen
Einheitsbrei ab. Die Zulassungsstatistik bestätigt,
dass man den richtigen Weg eingeschlagen hat.
Doch damit alleine gab man sich in Seoul nicht
zufrieden. “Wir können mehr, wir können noch besser,
wir können auch Luxus” - so in etwa dürfte der
Vorstand philosophiert haben.
Das Ergebnis hört auf den biblischen oder aber
auch rockigen Namen “Genesis” - die Edelmarke
der Hyundai Motor Group, die offiziell seit November
2015 eigenen Hersteller- und Markenstatus genießt.
Bereits im August 2015 beim Pebble Beach
Concours d’Elegance präsentierte Hyundai mit dem
Vision G Concept Coupé einen Ausblick auf das Design
zukünftiger Luxusmodelle der Marke. Als Verantwortlichen
für das progressive Erscheinungsbild
konnte man 2016 Luc Donckerwolke, ehemaliger
Designdirektor von Bentley, Lamborghini und Audi,
als Designdirektor von Genesis gewinnen. Gemeinsam
mit dem Chefdesigner von Hyundai und Kia,
Peter Schreyer, entwickelte er den außergewöhnlichen
Auftritt der Genesis-Modellfamilie.
Nun steht es also zum ersten Mal vor uns, das
Flaggschiff des immerhin zehn Modelle umfassenden
Portfolio, der Genesis GV80. Beeindruckend,
nicht nur durch seine Ausmaße. Knapp fünf Meter
lang, zwei Meter breit und Einssiebzig hoch versprechen
mächtig viel Platz. Damit liegt er fast
genau in der Dimension eines Bentley Bentayga, der
wohl noch des Öfteren in diesem Bericht zum Vergleich
herhalten muß. Dank Luc Donckerwolke.
Genesis versteht sich selbst als Luxusmarke.
Dazu gehört nicht nur der Wille und ein geschicktes
Marketing, dafür muß man auch abliefern. Beim näheren
Inspizieren der Karosserie, den Spaltmaßen,
dem äußeren Gesamtbild und dessen Verarbeitung
kann man nur sagen, da wird nicht nur getrommelt
wie einst bei Phil Collins in seiner Band, da wird
auch wie dort und damals jede Erwartung erfüllt.
Auch abseits befestigter Straßen macht der GV80 richtig Laune.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 37
FAHRBERICHT | Genesis GV80
Fahrertür auf und hinein ins Vergnügen. Das
sportlich edle Erscheinungsbild setzt sich im Innenraum
fort, man findet sich in einer Kombination aus
Cockpit und Wohnzimmer wieder. Beim Blick auf
das Zweispeichenlenkrad fällt sofort das geflügelte
Genesis-Emblem auf, wobei wir wieder beim Bentayga
wären... Es wird einem immer mehr klar,
wohin die Ansprüche gehen sollen, die keineswegs
auf ein Abkupfern der britischen Nobelmarke ausgelegt
ist. Nein, wohl eher darf man Bentley als Inspiration
und Benchmark sehen.
Hinter dem griffigen und sauber vernähten Lederlenkrad
blickt man auf das innovative 3D-Kombiinstrument,
das mit Hilfe von Sensoren, die die
Blickrichtung des Fahrers verfolgen, Fahrinformationen
dreidimensional projezieren, ohne dass eine
3D-Brille benötigt wird.
Links und rechts erstreckt sich ein modernes,
übersichtliches, ebenfalls Leder-bezogenes Armaturenbrett,
in dessen Mitte ein 14,5” großes Infotainmentdisplay
mit Augmented Reality (auf Deutsch:
erweiterte Realität) thront. Diese AR-Funktion nutzt
z.B. Echtzeit-Videoaufnahmen der Frontkamera um
die Routenführung perfekt darzustellen.
Unterhalb des Displays befindet sich der konventionelle
Bedienbereich für die wichtigsten Funktionen
und die Klimatisierung, auf dem Mitteltunnel
liegen eine Art Softtouchpad für das Infotainmentdisplay,
der versenkte Drehschalter für die Automatik
sowie ein weiterer für die diversen Fahrmodi.
Alles gut abgegrenzt und einfach zu bedienen.
Sitzprobe. Der erste Gedanke beim Kontakt
zwischen Rücken, Gesäß und Fahrersitz: Wow, wie
bequem! Und mit einer angenehmen Seitenführung,
die sich, wie später zu spüren ist, im Sportmodus
noch enger an den Fahrer schmiegt. Dazu gesellen
sich Sitzkühlung- und Heizung und zahlreiche Massageoptionen.
Das ist kein Fahrersitz, das ist ein
Wellnesssessel mit perfekter Sitzergonomie!
Haptik und Oberflächenoptik des Innenraumes
tendieren wieder Richtung England, das abgesteppte
Karomuster in den Nappalederbereichen hat einen
leichten Mulliner-Flair. Ja, wir sitzen in einem Südkoreaner.
Sagenhaft, welch hohes Niveau man erreichen
kann, wenn man fleißig und lernbegierig ist.
Da kann sich so manch Premiumhersteller eine
Scheibe abschneiden, der sicherlich über die Jahre
als Vorbild für die Seouler Ingenieure diente.
Der Innenraum besticht nicht nur optisch, auch
die Platzverhältnisse überzeugen. Bis zu sieben Insassen
können in der Sänfte entspannt von A nach
B fahren, wobei die dritte, elektrisch ausfahr- und
verstellbare Sitzreihe mehr für den Nachwuchs gedacht
ist. Läßt man Reihe drei im Boden versteckt,
stehen 727 Liter Kofferraumvolumen zu Verfügung,
klappt man nun auch noch Reihe zwei weg, stehen
2.521 Liter zum Vollpacken bereit.
Gentleman, start your Engine. Bremse treten,
Startknopf drücken und Sie hören... Nicht viel. Nur
ein leichtes Brummen des 3-Liter-Reihensechszylinder-Diesel.
Dank Motorgeräusch-Generator und
der hervorragenden Schallisolierung - man schaue
sich nur die Dicke der Scheiben an - steht einem entspannten
Fahren nichts mehr im Weg.
Entgegen der Laufruhe besticht das hauseigene
Dieselaggregat bei energischer Gaspedalbehandlung
durch richtig viel Bumms. 278 PS/204 kW sind für
ein leer 2,3 Tonnen wiegendes SUV nicht gerade
Leistung im Überfluß, doch in Kombination mit der
formidablen Achtgangautomatik und permanentem
Allradantrieb schiebt der GV80, auch Dank der 588
Nm Drehmoment, in 6,8 Sekunden auf 100.
Die Dimensionen des Genesis sind wahrlich beeindruckend.
Der 3-Liter Diesel hält sich optisch und akustisch zurück.
38 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Genesis GV80 | FAHRBERICHT
Selbst bei dritter Sitzreihe noch ausreichend Kofferraum...
...und genug Platz für kleinere Erwachsene oder Kinder.
Der GV80 hat durchaus etwas Imposantes an sich.
Die Fahrzentrale - übersichtlich, bestückt mit edlem, hochwertig verarbeitetem Nappaleder und digitalem Touch.
Die unscheinbaren Sessel bieten enormen Komfort.
Bericht: Guido Strauss/Fotos: Theresa Weinand
Dass am Ende der Leistungsentfaltung eine
Endgeschwindigkeit von 230 Km/h erreicht werden
kann, ist nebensächlich. Auch wenn man dieses
Tempo bedingt durch die Laufruhe nicht wahrnimmt,
verleitet der Genesis mehr zum relaxten Dahingleiten
denn zum Rasen. Was sich dann natürlich
im Verbrauch widerspiegelt. Im Schnitt blieben wir
minimal unter der 10-Liter-Marke, aber sowohl 8
Liter bzw. um die 12 sind machbar.
Autobahn, Landstraße und Stadtverkehr beherrscht
er, das steht außer Frage. Aber der Genesis
GV80 ist ein SUV und sollte auch abseits asphaltierten
Untergrunds den Bedingungen gerecht werden.
Also nichts wie ab in den Steinbruch der Gebr.
Zieglowski in Niedermendig und erfahren, welche
Qualitäten außerdem in ihm schlummern.
Für solche Eskapaden hat man gut vorgesorgt.
Allradantrieb ist sowieso vorhanden, ein adaptives
Fahrwerk und diverse Fahrmodi liefern das passende
Handling. Nun denn: Option Gelände aktivieren
und ab auf den Schotter.
Diesen spürt man eigentlich kaum, dafür hört
man ihn in den Radkästen. Das in den Ausstattungsvarianten
“Premium Line” und “Luxury Line” serienmäßige
elektronische Sperrdifferential verteilt die
Kraft genau an die Räder, die nach Grip verlangen.
So kann man das Edel-SUV gut beherrschbar mit
Gaspedal und gezieltem Lenken quer über die
Schotterpiste treiben. Selbst bei steilen Auf- und Abfahrten
auf richtig anspruchsvollem losen Untergrund
gibt sich der Genesis keine Blöße. Die
gezielten Eingriffe der Elektronik machen es möglich.
Sand- und Wasserdurchfahrten? Problemlos,
wenn man sie mit Gefühl angeht.
Apropos Elektronik. Von Haus aus ist man bereits
bei Hyundai darauf bedacht, dass man ganz
vorne mitspielt, wenn es um Assistenzsysteme geht.
Da ist es wie selbstverständlich, dem Luxus-Label
alles mitzugeben, was im Konzern verfügbar ist.
Und die Liste ist lang: Kollisionsvermeidungsassistent,
Abbiegeassistent und Kreuzungsassistent,
Parkhilfe hinten mit Notbremsfunktion, Automatischer
Einparkassistent, Autobahnassistent II, LED-
Doppelscheinwerfer mit adaptiver Lichtverteilung,
Head-up-Display, 360-Grad-Übersichtskamera,
Sitzbelegungssensor mit Warnton und, was eigentlich
in jedem Fahrzeug und gerade bei LKW´s ein
Muss sein sollte, der Totwinkelassistent mit Monitoranzeige.
Dadurch lassen sich garantiert viele Abbiegeunfälle
mit Radfahrern oder Fußgängern vermeiden.
Aus unserer Sicht eines der nützlichsten
Systeme überhaupt.
Doch nun zur Preisfrage im doppelten Sinne:
was kostet der Einstieg in die Toppliga und ist der
Genesis GV80 sein Geld wert? Hier wieder der obligatorische
Trommelwirbel von Phil Collins. Bei
64.950,- Euro für den “Premium Line” mit 2,5 Liter
Benziner und fünf Sitzplätzen geht es los, der Diesel
fängt bei 66.160,- Euro an, sieben Sitzplätze kann
man sich für faire 500,- Euro Aufpreis dazubestellen,
Wer eine richtig volle Hütte mit Technikpaket,
Sitzpaket Komfort etc. möchte, der ist mit 83.460,-
Euro so wie in unserem Testwagen, dabei.
Fazit: Hyundais Nobelmarke Genesis liefert sofort
ab. Verarbeitung, Qualitätsanmutung, Ausstattung,
Antrieb und Preis ergeben ein attraktives Gesamtpaket.
Zudem gehören ein 5-jähriger Rundum-
Service inklusive persönlichem Ansprechpartner,
Garantie, Wartung, Hol- und Bring-Service, Pannenhilfe
sowie Over-the-Air-Updates dazu. Fehlen nur
noch Tradition und Historie eines Bentley. Aber
sonst? Nah dran am Briten, abgesehen vom Preis.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 39
JUBILÄUM | 40 Jahre Corsa
J
unge wie die Zeit vergeht! Vor 40 Jahren erblickte
der kleine Corsa im Opel-Kreissaal das
Licht der Welt. 40 Jahre, in denen er sich sehr zur
Freude seiner Ingenieurseltern und deren Rüsselsheimer
Angehörigen prächtig entwickelte. Aus dem
kleinen knuffigen Burschen wurde ein großer, reifer,
gestandener Kerl, der in erster Linie die Herzen
der Frauen eroberte und bis heute mehr als 14,5
Millionen Geschwister aufweisen kann.
Doch auch uns Männern bereitete er unglaublich
viel Spaß in all den Jahren. Ich erinnere mich
noch bestens an meinen ersten Corsa A, 1985 gebraucht
gekauft. Ein 83er 1.2 S in Weiß mit komplettem
Lexmaul-Umbau, ein Vorführfahrzeug von
Opel Dechent in Saarbrücken. Seine 55 PS waren
mir aber dann doch etwas zu wenig, also gab es
eine für damalige Zeiten brachiale Leistungsspritze
auf 95 PS, Dank größerem Vergaser und 296°
Schrick-Nockenwelle - damit konnte er sogar dem
neuen Peugeot 205 GTI Paroli bieten. Auch wenn
dessen Leistung legaler war als die bei mir. Damals
war noch vieles deutlich entspannter.
strahlt. Einen starken Kontrast dazu bilden das
schwarze Dach und die zahlreichen in Schwarz gehaltenen
Applikationen, darunter der Opel-Blitz genauso
wie die Außenspiegelgehäuse, die
Heckklappenöffnung und der mittig am Heck sitzende
Corsa-Schriftzug. Die hochglanzschwarzen
“Corsa 40 Jahre” - nur 1982
Stück gibt es vom
Sondermodell
unkonventionellen Chic: Zum einzigartigen Blickfang
wird das charakteristische Streifen-Karo-Muster
der Sitzbezüge, das Opel nun in einer modernen
Interpretation für echte Corsa-Fans wieder lebendig
werden lässt. Modebewusste, die Wert auf einen
ausgefallenen Style legen, können dieses Muster
übrigens auch am eigenen Leib tragen. Denn zum
„Corsa 40 Jahre“ gibt’s eine Jubiläums-Box mit Socken
im Vintage- sowie im Original-Design von damals
gratis dazu.
Einzigartig auch die Corsa-Signatur: Denn
jedes Editions-Exemplar verfügt über eine eigene
Nummerierung von 0001 bis 1982, die am schwarz
strahlenden Instrumententräger auf der Beifahrerseite
angebracht ist. Darüber hinaus bietet das Sondermodell
wie jeder Corsa zahlreiche serienmäßige
Komfort- und Sicherheitsfeatures vom Apple Car-
Play und Android Auto kompatiblen Multimedia
Radio über LED-Scheinwerfer bis zu elektronischen
Helfern wie dem Frontkollisionswarner mit
automatischer Gefahrenbremsung und Fußgängererkennung.
Nun, 2022, lud Opel zur Geburtstagsfeier ins
Werk nach Rüsselsheim ein. Zum Einen, um voller
Stolz die vergangenen vier Jahrzehnte ihres Bestsellers
zu feiern, zum Anderen um das in einer Auflage
von 1982 Stück produzierte Sondermodell des
aktuellen elektrifizierten Corsa-e vorzustellen, das
in der neuen Lackierung „Rekord Rot“ - eine Reminiszenz
an das Original-Rot des Corsa A, er-
17-Zoll-Leichtmetallräder mit mattgrauen Einsätzen
unterstreichen den sportlichen Auftritt.
Nostalgisch und zugleich hochmodern wird es
im Innenraum des „Corsa 40 Jahre“. Hier werden
die Herzen von Liebhabern des Corsa A höherschlagen.
Wie schon die erste Generation begeistert
der Bestseller auch heute die Menschen mit seinem
Nostalgisch wurde es auch für mich, denn alle
ausgestellten Modelle durften gefahren werden. Ich
entschied mich für den roten 89er GSi und erlebte
meine automobilen Anfangsjahre für eine halbe
Stunde wieder. Und trauerte tatsächlich meinem
Corsa A ein wenig nach. Letztendlich waren aber
alle mehr als Happy auf diesem Birthday, der
durchaus den Charme eines Familienfestes hatte.
Bericht/Fotos: Guido Strauss/Opel (1)
Zur großen Geburtstagsfeier waren sie vollzählig angetreten: die Corsa aus den einzelnen Epochen - das kleine ABC aus Rüsselsheim.
40 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Mitsubishi Space Star für Lieferdienste | PRAXISTEST
Heißes Schnittchen
Mitsubishi optimiert seinen Kleinsten für den perfekten Lieferdienst.
Mit dem günstigen Space Star Basis kommt das Essen
immer warm, sicher und zackig an. Speziell in der Stadt.
M
an nehme... So fängt eigentlich jedes Rezept
an. Und mit den richtigen Zutaten und
etwas Geschick hat man am Ende etwas richtig Leckeres
auf dem Teller.
Ähnlich dachte man wohl auch bei Mitsubishi
Motors in Friedberg. Bisher standen aber eher die
etwas größeren Modelle auf der Verfeinerungsliste,
denen gönnte man so manch spektakulären oder
auch einfach nur nützlichen Umbau.
Warum also nicht mal den kleinsten, aber erfolgreichsten
Kollegen aus dem Lieferprogramm,
den Space Star, mit ein paar Zutaten für die mobile
Gastronomie optimieren? Denn nicht erst seit Corona-Zeiten
sind die Kollegen vom Pizza-, Pastaund
Co. - Heimservice gut beschäftigt. Für solche
Zwecke bietet sich der Space Star in der Basis-Variante
perfekt an.
Mit seinen 52 kW/71 PS, dem kleinen Wendekreis,
dem gut zu beladenden Kofferraum und seinem
minimalen Verbrauch von um die 4 Liter ist er
wie geschaffen für die Dienste in der Stadt.
Und mit einem Basispreis von 10.990,- absolut
erschwinglich. Zwar ist in dieser Ausstattungsvariante
nur das Nötigste verpackt, jedoch sind 6 Airbags,
Berganfahrhilfe, Tagfahrlicht, elektrische
Außenspiegel und Fensterheber vorne, 2 Lautsprecher
sowie Licht- und Regensensor mit an Bord.
Ebenso ein 5-Ganggetriebe, das mit dafür sorgt,
dass der kleine Fronttriebler wenn nötig in 14 Sekunden
auf 100 spurtet und 167 km/h rennt (in der
Stadt allerdings irrelevant, aber gut zu wissen).
Klar, kann man den Space Star bereits im Rohzustand
für die angedachten Zwecke nutzen, denn
mit bis zu 912 Liter Ladevolumen eignet er sich
auch bestens für den Großeinkauf vom Chefkoch,
doch wie gesagt, bietet Mitsbishi auch ein entsprechend
nützliches Umbaupaket an.
Thomas Kreis von Offene-Flamme.de hatte sichtlich
Spaß beim Testen des Lieferwägelchens.
Dies beinhaltet u.a. Einparkhilfe vorne und hinten
als Aufrüstset, Mittelarmlehne mit Staufach und
Becherhalter, einen 4-teiligen Gummi-Mattensatz,
Türschutzleistenset, Ladekantenschutzfolie, Transportladeboden,
ein Pioneer DAB “Touch Display”
Radio mit Bluetooth-Funktion, 4 Alu-Kompletträder
in Schwarz mit Bereifung 165/65 R14 und ein
Sicherheitsnetz zwischen Lade- und Fahrerbereich.
Alles zusammen excl. Montage für 2.942 Euro. Wer
nur Wert auf den Transportladeboden legt, kommt
schon mit 899,- Euro rund. Mehr Infos gibt es beim
freundlichen Mitsubishi Motors-Händler.
Und wie kommt der aufgepeppte Space Star in
der Praxis an? Unser “Proband” Thomas Kreis von
der “Offenen Flamme zur Weiherschleife” in Idar-
Oberstein durfte ihn einen Tag lang erfahren.
Sein Fazit: “Der Space Star macht seine Sache
ausgesprochen gut”, so Thomas, “gerade mit den
engen und verwinkelten Straßen der Edelsteinstadt
kommt er super zurecht, beim Abliefern braucht er
kaum Parkplatz und sein geringer Durst hält auch
die Unterhaltskosten gering. Selbst mein Catering-
Equipment paßt locker rein, alles läßt sich gut und
sicher verstauen und fixieren, damit mir bei einer
eventuellen Notbremsung nicht ein gut gegrillter
350gr-Spießbraten im Genick landet. Wäre doch
schade um das leckere Fleisch...”
Bericht/Fotos: Nico Strauss
Das Sicherheitsnetz erfüllt seinen Zweck im Notfall.
Spartanisch, aber mehr braucht man nicht zum Ausliefern - Hauptsache Platz.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 41
FAHRBERICHT | Renault Kangoo TCe 130
Happy Family
Happy Family
Der Renault Kangoo war schon immer ein Trendsetter - bekannt für seine Variabiliät und
sein hervorragendes Raumangebot. Im aktuellen Modelljahrgang beherrscht er diese
Vorzüge noch immer, wenn nicht sogar noch besser...
42 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Renault Kangoo TCe 130 | FAHRBERICHT
S
eit 1997 bereits begeistert der Kangoo in
erster Linie die Zielgruppe Eltern mit seinem
hohen Nutzfaktor-Charme. Kein Wunder,
bei seinem Raumangebot, der Variabilität und
der Möglichkeit, ihn schnell und unkompliziert zu
beladen. Gerade Mütter wissen das zu würdigen.
Nun fährt Generation III vor. Und auch sie
weicht nicht von all den Prinzipien und Vorteilen ab,
die man von den Vorgängern kennt und mit Kindern
zu schätzen lernt: Etwas kernig ist er, aber sehr
dankbar und unkompliziert, er bietet wie erwartet
jede Menge an Platz und hat vier von fünf Sternen
im NCAP Sicherheitstest erreicht.
Fünf Sitzplätze hat der Hochdachkombi-Klassiker
anzubieten. Zu jenen dreien im Fond kommt
man durch eine der beiden Schiebetürenauf der
rechten und linken Fahrzeugseite. Man steigt mühelos
ein, ohne sich hineinfädeln zu müssen, kann die
Kindersitze auf allen drei Sitzen, da sie gleichwertig
sind, mittels Isofix befestigen. Alles sehr easy in der
Handhabung, ohne großen Aufwand, den richtigen
Winkel erwischen zu müssen, um die Sitze einzuklipsen.
Beim Design wurde der 2022er Kangoo an die
Optik der neuen Renault-Palette angepaßt. Wo sein
Vorgänger noch rundlich und fast schon verspielt
vorfuhr, wirkt das neue Design nun straffer und
nüchterner. Das gilt auch für den aufgeräumt wirkenden
Innenraum, den zumindest in den höheren
Ausstattungslinien ein großes Zentraldisplay ziert.
Elemente im Holz- oder Aludesign werten das Armaturenbrett
deutlich auf. Dadurch verliert er, positiv
gesehen, einiges von seinem
Nutzfahrzeug-Flair. Großer Wert wurde bei der Entwicklung
auf Sitzkomfort und durchdachte Ergonomie
gelegt. So verfügt der Fahrersitz zusätzlich zur
Höhen- und Tiefeneinstellung jetzt auch über eine
in Höhe und Tiefe verstellbare Lendenwirbelstütze.
Gerade auf Langstrecken danken einem dies Rücken
und Gesäß.
In unserem Testwagen war das aktuell stärkste
Aggregat verbaut, der 96 kW/130 PS leistende Vierzylinder
Benziner mit Direkteinspritzung und Turbolader.
Mit seinem 6-Ganggetriebe (7-Gang
Doppelkupplungsgetriebe optional) marschiert der
nur 1,5 to wiegende Fronttriebler recht zügig in 11,8
Sekunden auf 100 km/h und schafft letztendlich 183
Spitze. Mit einem Verbrauch von 5,5 - 7,8 Liter, je
Einsteigen bitte! Unkompliziert und variabel.
Auch Generation III des Renault Kangoo ist ein von A-Z familien-
freundlich durchdachtes Fahrzeug, wie schon seit über 25 Jahren.
Ansprechendes, übersichtliches Cockpit.
Bericht/Fotos: Guido Strauss (5)/KIA (3)
Die im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilte Rücksitzbank
lässt sich einzeln oder gleichzeitig umklappen,
so dass sie mit dem Kofferraumboden eine ebene
Ladefläche bildet, und das Ladevolumen von 519
auf sagenhafte 2.031 Kubikdezimeter steigt. Hinzu
kommt der umklappbare Beifahrersitz, der es erlaubt,
Gegenstände von bis zu 2,7 Meter Länge zu
transportieren. Den Komfort steigern zusätzlich
Stau- und Ablagefächer im Innenraum mit bis zu 49
Liter Inhalt.
Dies reicht für weit mehr als nur Smartphone,
Getränkedosen und Geldbeutel. Schön gelöst sind
die Handyablage mit induktiver Ladefunktion sowie
ein auszieh- statt aufklappbares Handschuhfach.
Das Platzangebot auf den vorderen Sitzen ist mehr
als beachtlich, die Kopf- und Beinfreiheit sowie der
seitliche Entfaltungsspielraum sind großzügig. Die
Beinfreiheit auf dem Fahrersitz reicht für Personen
bis zu 1,95 Meter locker aus, die Kopffreiheit genügt,
rein theoretisch, sogar für Personen bis zu 2,50
Meter Körpergröße. In Verbindung mit der Innenbreite
von 1,52 m vorne wie hinten spiegeln sich die
Messwerte auch subjektiv wider, man hat ein großzügiges
Raumgefühl.
Ähnlich befreit geht es auch im Fond zu, die
Sitzbank bietet ein noch gutes Platzangebot. Selbst
wenn die vorderen Plätze für Personen mit einer
Größe von 1,85 Meter eingestellt sind, reicht die
Beinfreiheit im Fond für 1,90 Meter große Insassen
locker aus. Und auch hier können nun echte Riesen
die Kopffreiheit voll ausnutzen. Der Mittelsitz ist
ausgeformt und konturiert, sodass sich drei Einzelsitze
ergeben und drei Erwachsene ausreichend
Platz finden.
nach Fahrstiel und Beladung, gibt er sich auch hier
sehr alltagstauglich.
Auch wenn er von seiner Karosserieform her
mehr an einen Minivan, sprich Transporter erinnert,
Pkw-Niveau zeigt der Kangoo bei der Ausstattung,
denn im “Intens” sind beispielsweise Zwei-Zonen-
Klimaautomatik, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem,
Infotainmentsystem mit 8-Zoll-
Touchscreen, Smartphone-Integration, Navigation
und Tempomat an Bord. In Sachen Assistenten
wurde er ebenfalls sehr gut aufgerüstet: 14 Assistenten
sind möglich, alle sind sinnvoll. Besonders
lobenswert sind die Tempowarnfunktion mit Verkehrszeichenerkennung
und, speziell bei einer
Länge von 4,49 Meter, die Einparkhilfe 360° mit
Rückfahrkamera. Außerdem gehören zwei Schiebetüren
und die innovative Dachreling zum Serienumfang,
was sich zusammen mit dem 130-PS-Benziner
allerdings auf mindestens 27.350 Euro summiert.
Vom Basispreis her ist der Kangoo bereits mit 75
kW/101 PS in der Ausstattungsvariante “Equilibre”
ab 25.350 Euro erhältlich.
Diese enthält beispielsweise sogar schon eine
manuelle Klimaanlage, 12V Anschluss im Kofferraum
und USB-Anschluss in der 2. Sitzreihe, ein
analoges Tachoinstrument mit 4,2-Zoll TFT Display,
Außenspiegel elektrisch einstell-/ beheizbar
und elektrisch anklappbar, Einparkhilfe hinten, elektrische
Fensterheber vorne, ESP inkl. Berganfahrassistent,
einen höhenverstellbaren Fahrersitz,
Innenraumharmonie Carbon mit Einsätzen in Meteor-Grau,
LED-Tagfahrlicht mit Lichtsignatur in C-
Form, Licht- und Regensensor, Müdigkeitserkennung
und vieles mehr.
Gut versteckt, der flotte 1,2 Liter-Dreizylinder.
519 - 2.031 Liter passen hinter die Klappe.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 43
ROADTRIP | McLaren 720S Coupé
Großes Foto: die markanten Butterfly-Türen sind eines der Designmerkmale bei den Fahrzeugen von McLaren Automotive.
Fotos unten: das beeindruckende 2 m breite Heck und die einstiegsbereite, elegant-sportlich fließende Karosserielinie.
44 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
McLaren 720S Coupé | ROADTRIP
1968
tauchte erstmals eine Farbe auf den Rennstrecken dieser
Welt auf, die für die damalige Zeit regelrecht
einen Konventionsbruch darstellte. Bruce McLaren kleidete seine
Rennwagen in ein auffälliges Orange, genannt “Papaya-Orange”.
Britische Teams fuhren im national gebräuchlichen Grün, Franzosen
triumphierten in Blau, Italiener machten die Rennstrecken in traditionellem
Rot unsicher. Warum und wieso er auf diese Bezeichnung
kam? Keine Ahnung, vielleicht liebte der Neuseeländer einfach nur
diese tropische Powerfrucht. Jedenfalls siegte er auf Anhieb am 17.
März in Brands Hatch von der Pole aus. Ab da stachen die McLaren
nicht nur siegreich sondern auch farblich aus der Menge heraus.
Leider erlebte Rennstallgründer Bruce diese Ära nicht mehr, er
starb 1970 im Alter von nur 32 Jahren bei Testfahrten mit seinem
CanAm-McLaren in Goodwood. Doch sein klangvoller Name prägte
die kommenden Jahrzehnte im Motorsport, aber auch seit 2012 als
eigenständiger Hersteller den exklusiver Sportwagen. Wie etwa das
McLaren 720S Coupé, ein Sportwagen der Superlative, was Leistung
und Design angeht. Und der uns im klassischen Papaya-Orange
unter anderem für einen Roadtrip nach Wien zu Verfügung stand.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 45
ROADTRIP | McLaren 720S Coupé
Fakten
McLaren
720S Coupé
Motor: 4.0 Liter V8 BiTurbo
Leistung: 720 PS/530 kW bei 7.250 Umin
Drehmoment: 770 Nm bei 5.500 Umin
Hinterradantrieb, 7-Gang-DKG
Leergewicht: 1.283 kg
Länge: 4.540 mm, Breite: 2.160 mm,
Höhe: 1.196 mm
Reifengröße: vorne 245/35/R19, hinten 305/30/R20
Vmax: 341 km/h
0-100 km/h: 2,9 Sekunden
0-200 km/h: 7,8 Sekunden
0-300 km/h: 19,2 Sekunden
Verbrauch: 10,2 - 18 Liter
CO2-Emissionen: 249 g/km, Euro 6
Preis: ab 263.900 €
Der McLaren 720S bringt seine unglaubliche Leistung bereits
durch den Ausdruck seiner Front hervorragend zur Geltung.
Eigentlich war der 720S in unserer Redaktion
für einen aktuellen Fahrbericht und diverse Fotoshootings
verplant. Nun kam es jedoch kurzfristig zu
einer Terminüberschneidung mit einem Fotoagenturtermin
in Wien. Kurz und gut, der Wagen mußte
für zwei Tage in die österreichische Landeshauptstadt.
Für uns die Gelegenheit, u.a. seine Langstreckentauglichkeit
zu testen. Und für
Nachwuchsredakteur Nico endlich die Möglichkeit,
so einen Boliden ausgiebig
zu fahren.
Sonntag Abend um
22.45 Uhr war Start in
Idar-Oberstein. Gepäck für zwei Passagiere und für
drei Tage fanden problemlos im 150 Liter großen
Gepäckfach unter der vorderen Haube und im 210
Liter umfassenden Stauraum hinter den Sitzen
Platz. Und die 1,90 m sowie 1,98 m von Pilot und
Copilot machten es sich auf den optionalen für
6.630,- Euro erhältlichen Sportsitzen überraschend
bequem. Überhaupt muß man sowohl beim Einsteigen
wie auch bei einem längeren Aufenthalt im
Cockpit dieser 1.196 mm flachen Flunder keine
Kompromisse eingehen. Durch die puristische Gestaltung
im Innern ist das Platzsangebot selbst für
großdimensionierte Passagiere recht üppig und die
weit ins Dach reichenden Ausschnitte der charakteristischen
Butterfly-Türen erlauben einen eleganten
Einstieg ohne Kopfberührung mit der Dachkonstruktion.
Dadurch erhöht sich das Alterslimit für
solvente Käufer schon mal locker auf ü70...
Der Reiseplan sah es vor, dass wir spätestens
bis 11 Uhr Montagmorgen bei der McLaren - Niederlassung
Vienna zur Übergabe eintreffen. Laut
Navi sollten für die 851 km lange Route etwa 8,5
Stunden genügen. Somit hatten wir noch genügend
Mit seinem Leergewicht von 1.283 kg liegt der McLaren 720S
rund 50 kg unter dem eines VW Golf GTI. Respekt!
Spielraum für Tankstopps und Ruhepausen. Und
eine gelassene Fahrt mit einer entspannten Reisegeschwindigkeit.
Bevor es auf die A61 ging, wurde der etwas
über 50 Liter fassende Tank noch in Bad Kreuznach
bis zum Rand befüllt. Das sollte auf unserem weiteren
Streckenverlauf über die A6 für 340 km bis
zum Autohof Neumarkt in der Oberpfalz genügen.
Auf der 3-stündigen Etappe kamen wir somit, unter
Einhaltung der Tempolimits und nur gelegentlichem
Speed über 200, auf einen Durchschnittsverbrauch
von knapp unter 16 Liter. Für ein Fahrzeug
dieser Leistungskategorie absolut akzeptabel,
wobei auch Werte um die 11 Liter realisierbar sind.
Willkommen vor dem Sisi-Schloß - Schönbrunn.
An dieser Stelle sollten wir mal einen Blick
unter die Karbonhülle des McLaren 720S werfen.
Aus einem 4-Liter V8-Biturbo entfesselt er, wie es
die Typenbezeichnung schon verrät, brachiale 720
PS (530 kW). Dieses von McLaren Automotive in
Woking selbst entwickelte Aggregat verfügt über
einen Drehmoment von 770 Nm und bringt seine
ganze Kraft via 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
an die Hinterräder. Dank einem Leergewicht von
lediglich 1.283 kg sprintet
der 720S in beängstigenden
2,9 Sekunden auf
100, allerdings zeigen die
7,8 Sekunden auf 200 erst
richtig, welche Kraft hier freigesetzt wird. Doch
damit nicht genug. Laut Hersteller wird die 300
km/h-Marke nach 21,4 Sekunden geknackt, bei den
Kollegen von Auto, Motor und Sport schaffte er es
sogar in 19,2 Sekunden. Erst bei 341 Sachen findet
die Beschleunigungsorgie ihr Ende.
Als Topmodell der hauseigenen Kategorie “Supercars”
hat er noch einiges mehr auf dem Kasten.
Wie in jedem McLaren-Modell, kann auch hier der
Fahrer seine individuelle Perfomance einstellen.
Fahrwerk, Ansprechverhalten von Motor, Lenkung
und Sound obliegen seinen Vorgaben. Die Option
“Sportmodus” ist für den Alltag perfekt. Der Trackmodus
hingegen läßt wahrlich die Sau raus.
Wiener Stadtverkehr? Kein Problem, man fällt ja auf.
46 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
McLaren 720S Coupé | ROADTRIP
Der adaptive Heckflügel sorgt für Anpressdruck bei hohem
Tempo und agiert als Airbrake für Stabilität beim Bremsen.
Die erste Änderung findet dabei hinter dem
Lenkrad statt. Schaut man bisher auf ein verhältnismäßig
normales Monitordisplay mit allen relevanten
Informationen wie Geschwindigkeit, Drehzahl,
Kilometer, Reichweite, Tank und Reifenluftdruckund
Temperaturen, so wendet sich das Blatt im
sprichwörtlichen Sinne. Der Monitor fährt ein
Stück aus seiner Halterung, kippt um 90 Grad nach
unten, fährt wieder ein und gibt den Blick frei auf
ein ganz schmales Display mit den nötigsten Informationen.
Ganganzeige, Drehzahl, Verkehrsschilderkennung
und Tempo. Das ist alles. Mehr braucht
man auch auf der Rennstrecke nicht, mal abgesehen
von den Verkehrsschildhinweisen.
Das adaptive Fahrwerk packt noch einen Härtegrad
drauf, die Lenkung reagiert auf Millimeterbefehle
und der Sound, ja der Sound, auch der darf
wieder demonstrieren, wozu er fähig ist.
Für unsere Tour waren diese Fakten zweitrangig,
bei einem Reisetempo zwischen 140 und 180
km/h hielt sich somit auch die Geräuschkulisse im
entspannten Bereich. Das zahlte sich beim nächsten
Tankstopp aus. An der BP im österreichischen Haag
errechneten wir einen Durchschnittsverbrauch von
11,8 Liter. Na bitte, geht doch! Nun noch ein zweistündiges
Nickerchen IM Fahrzeug, ehe die letzten
160 km anstanden. Wir lagen eh gut in der Zeit.
Obwohl vor uns noch etwas Unkalkulierbares
lag, nämlich im frühmorgentliche Berufsverkehr
von Wien den 264.000 Euro teuren Boliden (Basispreis,
unser Testwagen lag bei 348.000 Euro Dank
zahlreicher Optionen und Gimmicks) heil ans Ziel
zu bringen. Es beschwingt einen schon ein mulmiges
Gefühl, wenn man so flach und breit nur mit
Navi auf unbekanntem Terrain unterwegs ist. Sehen
und nicht übersehen werden lautet da die Devise.
Doch auch diesen Teil der Fahrt absolvierte der
McLaren wie Nix. Mag er noch so extrem und
sportlich sein, mangelt es ihm keineswegs an Alltagstauglichkeit.
Sollte zum Beispiel eine Erhöhung
in der Fahrbahn oder ein Parkhaus auftauchen,
empfiehlt sich, die optionale Lift-Funktion für die
Vorderachse zu aktivieren. Die sorgt dann für 40
mm mehr Bodenfreiheit.
Punkt neun Uhr hatten wir unser Ziel erreicht,
den Wagen übergeben und zwei Tage Stadt- und Sehenswürdigkeitenbesichtigung
auf dem Plan stehen.
Mittwoch morgen erfolgte die Übernahme für
die Rückfahrt, nicht ohne einen kurzen Zwischenstopp
für Fotos vor dem herrlichen Schloß Schönbrunn
abzuhalten. Anschließend nochmal
volltanken und ab nach Hause. Diesmal im Hellen
und mit deutlich höherem Verkehrsaufkommen.
Kaum hatten wir die Grenze zur Heimat überquert,
wurden wir auch schon von eifrigen, und wie
sich nachher herausstellte, wohl eher neugierigen
Autobahnpolizisten zu einer Routinekontrolle herausgewunken.
So ein Fahrzeug, mit britischem
Kennzeichen aber Lenkrad auf der linken Seite und
zwei breit grinsenden Insassen, schien verdächtig.
Doch aus der Kontrolle entwickelte sich ein äußerst
netter Plausch und nach der obligatorischen Überprüfung
schauten auch die Beamten veträumt lächelnd
ihrem Autohighlight des Tages hinterher.
Die restliche Strecke von etwa 400 km war
mehr oder wenig ein Schaulaufen auf der Autobahn
und an Rasthöfen. Die schnellste Papaya wurde entweder
zum Ziel zahlreicher Handykameras, bekam
“Daumen hoch” aus offenen Fenstern oder Schiebedächer
und verlängerte Tankstopps um einige Minuten
für Selfies begeisterter Mitmenschen. Nach
10 Stunden Fahrt incl. drei Tank- und Raststopps,
gelegentlichen kleinen Staus und zahlreichen
Smalltalks war Zielankunft im Hunsrück. Entspannt
und ohne Rückenschmerzen oder sonstigen Wehwehchen.
Nein, der 720S ließ uns keinen der über
2.000 gefahrenen Kilometer spüren. Lediglich die
verkrampften Mundwinkel vom permanenten Grinsen
in unseren Gesichtern hielten sich noch ein paar
Tage. Doch diese “Schmerzen” nahmen wir gerne
in Kauf...
Bericht: Guido Strauss/Fotos: Nico Strauss
Unter die vorder Klappe passen 150 Liter an Gepäck.
Wie ein Raubtier im Käfig. Der 4-Liter V8 Biturbo.
Puristisch, aber doch perfekt für zwei Passagiere.
Die Tachoeinheit im informativen “Alltagsbetrieb”...
...und auf das Nötigste beschränkt im “Track-Modus”.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 47
FAHRBERICHT | Volvo XC40 Recharge Pur Electric
Leistungsstarker
Leisetreter
Mit dem XC40 Recharge bietet Volvo sein erstes reines
Elektroauto an. Mit dem leistungsstarkem Allradantrieb,
dem Twin-Motor mit 408 PS, neuem Infotainmentsystem
und Preisen ab rund 56.000 Euro zeigt er, was die
Schweden für die Zukunft planen:
Ab 2030 will Volvo nur noch Elektroautos anbieten.
Bei den Schweden in Torslanda bei Göteborg
tut sich einiges. Mit aufgefrischten
Modellen gehts ins neue Modelljahr:
Neben einer Neustrukturierung der Ausstattungsniveaus
spendiert der schwedische Premium Automobilhersteller
insbesondere seinem kompakten
Elektrofahrzeug XC40 Recharge Pure Electric eine
weitere Aufwertung und ein geschärftes Design.
Mit einer neuen Angebotsstruktur, die ab dem
Modelljahr 2023 für alle Volvo Modelle gilt, vereinfacht
Volvo Cars den Konfigurationsprozess im Internet:
Kunden können fortan aus mehreren
Ausstattungsstufen wählen und auf Wunsch verschiedene
Optionen ergänzen, die ihren persönlichen
Bedürfnissen am besten entsprechen. Mit der
Konzentration auf attraktive, vorselektierte Varianten
erhöht die schwedische Premiummarke die
Preistransparenz und reduziert die Komplexität des
Modellangebots.
Seit seiner Vorstellung stellt der Volvo XC40
eine frische, kreative und unverwechselbare Ergänzung
zur Volvo Produktpalette dar. Um das innovative
Design erneut zu unterstreichen, erfahren die
Volvo XC40 Modelle jetzt eine umfassende Frischzellenkur:
Unter anderem ziert ein neuer Stoßfänger
sowie ein neues Scheinwerferdesign die Front. Zum
neuen Modelljahr unterstreicht Volvo insbesondere
auch die Verwandtschaft seiner Elektrofahrzeuge.
Der Volvo XC40 Recharge Pure Electric rückt
optisch näher an sein ebenfalls vollelektrisches
Schwestermodell heran: Wie beim Volvo C40 Recharge
Pure Electric prägt nun ein rahmenloser Kühlergrill
das markante Gesicht. Während sich das
Exterieur mit neuen Lackierungen und Felgen individualisieren
lässt, stehen im Innenraum neue lederfreie
Premium-Sitzpolster zur Verfügung.
Der Unterschied zu den Verbrennermodellen? Der glatte Kühlergrill und natürlich das “E” im Kennzeichen.
Im Innenraum unterscheidet sich die Elektro-
Variante des XC40 kaum von den Verbrenner-Modellen.
Trotz großer Batterie (Kapazität 78 kWh) im
Unterboden bietet er weiter ausgezeichnete Platzverhältnisse.
Vorne reicht es auf serienmäßigen
Sportsitzen in Nubuk-Nappaleder für knapp 1,95
Meter große Personen. Hinten fühlen sich dank viel
Kniefreiheit und waagrechter Oberschenkelauflage
Passagiere bis zu einer Größe von fast 1,90 Meter
48 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Volvo XC40 Recharge Pur Electric | FAHRBERICHT
Das Cockpit ist nahezu identisch zum Verbrenner.
80% Akku sind bei DC-Strom in ca. 40 Minuten geladen
Bericht/Fotos: Guido Strauss
Das “Frunk”-Staufach bietet weitere 31 L Platz.
wohl, wobei das Schiebedach die Kopffreiheit ein
wenig reduziert.
Der gut beladbare Kofferraum kommt beim
Elektro-SUV immerhin noch auf 414 bis 1.290
Liter, während der Verbrenner-XC40 mit einem größeren
Unterbodenfach 460 bis 1.336 Liter schluckt.
Dieses kleine Manko beim Stauraum läßt sich leicht
verschmerzen, zumal es im Recharge-Modell noch
einen sogenannten „Frunk“ unter der Vorderhaube
gibt. In dem 31 Liter fassenden Staufach lassen sich
so zumindest die Ladekabelutensilien verstauen.
Zm Antrieb: die Leistungsentfaltung ist wirklich
beeindruckend. Vehementes Anfahren aus dem
Stand, extrem zügiges Beschleunigen und leises Dahingleiten
- mit seinen beiden leistungsstarken Magnetsynchronmotoren
mit je 150 kW/204 PS an
Vorder- und Hinterachse bietet der Volvo XC40 Recharge
ein beeindruckendes Fahrerlebnis - incl. permanentem
Allradantrieb. Alternativ gibt es noch den
Single-Motor mit Frontantrieb und 170 kW/231 PS.
Das Gesamtdrehmoment liegt bei 660 Nm,
damit sprintet der XC40 in weniger als fünf Sekunden
von null auf 100 km/h. In nur 2,4 Sekunden geht
es von 60 auf 100 km/h. Kaum länger dauert es von
80 auf 120 km/h, hierfür nimmt sich der Stromer lediglich
3,1 Sekunden Zeit. In der Stadt in den fließenden
Verkehr einfädeln - kein Problem, 15 auf 30
km/h ist in nur 0,6 Sekunden erledigt.
Ohne viel Heckmeck: die Kofferraumklappe reicht bis zur Stoßstange und erleichtert so das Beladen.
Da man bei Volvo eine Selbstbeschränkung der
Höchstgeschwindigkeit bei allen Modellen eingeführt
hat, wird auch hier das Maximaltempo bei 180
km/h begrenzt.
Wer über eine solche Leistungsentfaltung verfügt,
sollte auch bei der Negativbeschleunigung abliefern.
Und das tut der Volvo mit Bravour: die
Bremse verdient ein dickes Lob. Während das
Bremsgefühl bei anderen E-Fahrzeugen oft sehr
plastisch wirkt und je nach Rekuperationsbedarf
auch noch ständig variiert, wirkt die Volvo-Bremse
richtig knackig und fühlt sich immer identisch an.
Der Bremsweg aus 100 km/h bis zum Stillstand liegt
bei nur 33,5 Metern. Die Bremsenergierückgewinnung
erhöht nicht nur die Reichweite, sondern erlaubt
auf Wunsch auch das One-Pedal-Fahren, bei
dem nur mit dem Gaspedal sowohl beschleunigt als
auch verzögert wird. Ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig,
aber nach wenigen Metern hat man den
Dreh raus und es bereitet richtig Spaß, den Wagen
so zu kontrollieren.
Laut WLTP-Angabe sollte der XC40 Recharge
bis zu 418 Kilometer schaffen, in der Praxis reicht
der Strom für durchschnittlich 340 Kilometer, das
entspricht einem Verbrauch von 26,8 kWh pro 100
Kilometer. Beim Laden liegen die Zeitwerte dann
auf dem Niveau der Konkurrenz. Mit Wechselstrom
(AC) von 0 bis 80 Prozent dauert dreiphasig (16 A)
mit maximal 11 kW Ladeleistung mindestens 8
Stunden. Beim Gleichstromladen (DC) mit bis zu
150 kW dauert es bei idealen Bedingungen etwa 40
Minuten, mit 50 kW 120 Minuten. Ein Temperaturmanagement
für die Batterie mit separaten Kühlkreisläufen
sorgt dabei für eine Verkürzung der
Ladedauer und ein optimales Ausschöpfen der verfügbaren
Reichweite. Optional ist zudem eine Wärmepumpe
erhältlich, die die Klimatisierung des
Innenraums unterstützt.
Ebenfalls positiv zu erwähnen ist das neue auf
Android basierende Infotainmentsystem. Das gemeinsam
mit Google entwickelte System bietet Zugriff
auf Funktionen wie den Karten- und
Navigationsdienst Google Maps, die Spracherkennung
Google Assistant sowie Apps und Services von
Drittanbietern wie Spotify. Die erforderliche Internetverbindung
ist im Lieferumfang immer enthalten.
Ein so perfekt funktionierendes System findet man
derzeit in keinem anderen Fahrzeug, auch nicht in
den Premium-Modellen der deutschen Hersteller,
die mit viel Aufwand eigene, aber halt schwächere
Systeme entwickeln, damit sie allein Herr über die
Daten bleiben.
Die Preise beginnen bei 48.650 Euro für den
Single-Motor und bei 56.150 Euro für die 408 PS-
Variante in der Ausstattungslinie “Core”, abzüglich
des aktuellen Umweltbonus für Elektroautos, aber
inklusive des Care-Pakets mit Versicherung, Service,
Wartung, Verschleiß und Mobilitätsgarantie.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 49
FAHRBERICHT | Hyundai i20N
Die Mini-Rak
B
Erinnert sich noch jemand an “Hubba-Bubba”? Genau wie diese fetten Kaugummis klebt der Hyundai i20N, nur auf dem Asphalt, nicht an der Wand.
ei Hyundai gibt es offensichtlich eine Abteilung,
die den Faktor Fahrspaß sehr ernst nimmt. Hier
beherrscht man die 180°-Umwandlung von kleinen feinen
Kompaktfahrzeugen oder Crossover in richtig fiese
Sportskanonen. Fies deshalb, weil, wenn sie nicht gerade
in der auffälligen hauseigenen Motorsportfarbe
“Performance Blue” lackiert sind, gerne unterschätzt
werden. Wer vermutet schon unter der Haube eines i30
oder gar Kona 280 muntere südkoreanische Wildpferde?
Auf diese Leistung kann der kleinste N-Ableger
im Hause, der i20N, nicht ganz zugreifen, doch das hat
ausnahmsweise einmal nichts zu sagen. Er kompensiert
seine geringere Leistung durch weniger Gewicht.
Mit den richtigen Ingenieuren und Spezialisten
wird so aus einem Kleinwagen ein echter Hothatch mit
dem Ziel, den größtmöglichen Fahrspaß für absolut faires
Geld anzubieten. Grundvorraussetzung natürlich:
Ein „starker“ Motor muss her, mit Turbo und mindestens
200 PS, das steht außer Frage. Gesagt, getan. Die
275 Nm (im Overboost sogar 300 Nm), respektive 204
PS des 1.6 Liter Vierzylinders (jawoll, kein rubbeliger
“Kleine kompakte Autos mit
ordentlich Leistung sind genau
mein Ding. Genauso ein Teil
hat man bei Hyundai im
Programm. Den i20N - mit “N”
wie Nürburgring. Diese Typbezeichnung
sagt eigentlich
schon alles aus. Und möglicherweise
handelt es sich bei
ihm auch um den letzten seiner
Art, denn ob es vom nächsten
i20 wieder einen sportlichen
Ableger, geschweige
denn mit Verbrennungsmotor,
geben wird, ist fraglich.”
Nico Strauss, Redakteur
Dreier), haben leichtes Spiel mit den 1.190 Kilogramm
und sorgen für vehemente Längsdynamik. 6,2 Sekunden
stehen im Datenblatt für den 0 auf 100-Sprint.
Dabei ist der optimale Wirkungsbereich des Aggregats
zwischen 3.500 und 5.000 Umdrehungen pro Minute.
Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h.
Gekoppelt mit einem knackigen, über kurze Schaltwege
verfügendem 6-Gang-Schaltgetriebe hängt der
kleine Racer permanent gut am Gas. Wann hat manuelles
Schalten zuletzt solch eine Freude bereitet? Hinzu
kommt die herrliche Klangkulisse (eingetragene 94
dB). Sind die serienmäßigen Abgasklappen geöffnet,
brabbelt und knallt es schon deftig. Auf Knopfdruck
kann der N auch leise, falls man mal unscheinbar und
diskret unterwegs sein möchte.
An die gute alte Zeit des Motorsport erinnert das
Fahrwerk des i20 N, es muss stets ohne jeglichen elektronischen
Verstell-Spielereien auskommen, arbeitet
also rein analog. Und genau das macht das kompromisslos
gute Handling aus. Der Spagat zwischen Sport
und Komfort gelingt zwar nur bedingt, kurze Stöße
schütteln die Insassen gelegentlich durch. Wen juckts?
50 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Hyundai i20N | FAHRBERICHT
ete
Selten war ein Kleinwagen so sportlich zu fahren.
Mehr Infos zum Hyundai
i20N über
diesen QR-Code
und unter
www.hyundai.de
Cockpit, Sitze, Display - alles im Sport-Trimm.
Unscheinbares “Motörchen” - giftiger Blick.
Bericht/Fotos: Nico Strauss
Wer mehr Komfort möchte, kann sich gerne
bei den “normalen” Hyundai bedienen. Auch lange
Autobahnetappen sind okay, aber nicht unbedingt
sein Metier, vielmehr die Kurvenhatz auf geschlungenen
Landstraßen, wie etwa in Eifel und Hunsrück.
Damit hier die Leistung nicht in Schall und
Rauch aufgeht, hat Hyundai optional ein Torsen-
Sperrdifferential an der Vorderachse verbaut. Das
sorgt bei Traktionsverlust eines Rades für Power
am anderen. Soll heißen: Mit Vollgas die Kurve anfahren,
im letzten Moment kurz anbremsen - soweit
also alles ganz normal - dann jedoch, bereits während
des Einlenkens, einfach wieder aufs Gas treten
und erstaunt zusehen, wie es den Hyundai i20N,
eben dank der gesperrten Achse, Richtung Kurveninnenseite
zieht. Unbeschreiblich, irre, Wahnsinn!
Der Moment, in dem ich als erwachsener Mann
hinterm Steuer wie ein Kind zu kichern beginne
und mich bereits auf die nächste Kurve freue.
Ein Gimmick im i20N ist die Option “S-Kurvenerkennung”.
Anhand der Verkehrsschilderkennung
fragt dich das Display bei einem
herannahenden Kurvenschild, ob Du in den N-
Modus wechseln möchtest. Mit einem Druck auf
die OK-Taste im Lenkrad wird die Perfomance
blitzartig scharf gestellt und der Kurvenräuber ist
wieder auf Beutezug.
Gerade in solchen Kurven beweisen die serienmäßigen
Sportsitze, welche von der Sitzfläche,
über den Rücken bis hoch ins Genick äußerst bequem
sind, dass sie nicht nur sportlich aussehen
sondern dich auch bei höherer Querbeschleunigung
hervorragend an Ort und Stelle halten. Im Grunde
genommen steht der Hyundai i20N seinem größeren
Bruder i30N in Sachen Innenraum bis auf das
geringere Platzangebot natürlich in Nichts nach.
Richtige Drücker gibt’s am Lenkrad und der Klimaeinheit,
Sensor und Touch am großen 10,25 Zoll
Monitor, der bereits ohne Navi Standard ist.
An dieser Stelle kommen wir auf die Preise zu
sprechen. Für den i20N mit bereits wirklich reichhaltiger
Ausstattung verlangen die Südkoreaner
25.660,00 EUR. Optional mit Perfomance-Paket,
10,25-Zoll-Touchscreen mit Navigationssystem,
Bluelink-Telematikdienste, Differentialsperre für
die Vorderachse, Smart-Key-System mit Start-
/Stopp-Knopf, Klimaautomatik und Sitzheizung
hinten stehen 29.140,00 Euro in der Preisliste.
Hierzu kann man noch für 690,00 Euro ein Assistenz-Paket
buchen: Einparkhilfe vorne, Querverkehrswarner
hinten, Spurfolgeassistent und
Totwinkelwarner. Doch die Liste an serienmäßigen
Features, die Menge der Möglichkeiten an Performanceanzeigen,
Grafiken und nützlichen Spielereien
ist noch lang. Für mehr Informationen
empfehlen wir daher den obenstehenden QR-Code.
Fazit: Hyundai zeigt wieder, dass man Ressourcen
und Erfahrungen aus dem Motorsport perfekt
auf die Straße bringen kann. Zu einem
Preis-Leistungsverhältnis, das so seines Gleichen
sucht. Der i20N ist ein Auto, das gerade in der heutigen
Zeit wahre Emotionen weckt. Das Schalten,
die Beschleunigung, der rotzfreche Auspuffknall
und das gelegentliche Befüllen des 40-Liter-Tanks
gehören dazu. Aber die durchschnittlich neun Liter
Testverbrauch seien ihm gegönnt, er hat sich jeden
Tropfen verdient, denn wirklich zurückhalten kann
ich mich in diesem Auto nicht. Mea culpa!
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 51
FAHRBERICHT | Polestar 2
A Star
is born
Der Name Polestar fiel bisher in erster Linie wenn es darum ging, die
Volvo-Palette etwas sportlicher zu gestalten. Was für BMW die M-Perfomance,
bei Audi die Quattro GmbH und bei Mercedes AMG ist, so
haben die Schweden ihre Polestar Performance.
Seit der Übername von Volvo durch den chinesischen Autobauer Geely
2010 und Polestar 2015 etabliert sich der Markenname immer mehr eigenständig
auf dem gebiet der Elektromobilität
Unser Testwagen, das Basismodell des Polestar 2 (Standard Range Single
Motor) mit einem 165 kW/224 PS leistendem Motor, Frontantrieb und 64 kWh-
Batterie steht bereits serienmäßig auf großen 19-Zoll-Rädern. Schaut man sich
bei den Wettbewerbern um, so stellt man fest, dass sich fast alle komplett auf
SUV-artige Crossover eingestellt haben. Das hebt den 4,61 m langen und lediglich
1,49 m hohen Polestar 2 deutlich von der Masse ab. Er positioniert sich
mehr in dem Segment Mittelklasselimousine, bzw. als elegantes viertüriges
Coupé mit einem Hauch von Crossover. Optisch ist die Basisversion übrigens
nicht direkt von der deutlich kraftvolleren Variante mit Dual Motor zu unterscheiden.
Innen bietet er viele Applikationen in schwarzem Hochglanz, sowie
gewebte Stoffbezüge - auch auf dem Armaturenbrett. Das Interieur wirkt bereits
bei der Basisversion äußerst hochwertig. Optisch wie haptisch, aber auch von
der Verarbeitung und Materialauswahl her punktet der schicke Schwede. Laut
Polestar wird alles vegan und nachhaltig produziert.
Die Sitze mit ihrer ausgeprägten Konturierung sorgen für viel Halt; und die
angenehme, straffe Polsterung ermöglicht auch Langstrecken mit viel Komfort
zu absolvieren. Die Sitzheizung arbeitet zügig und überheizt nicht, ebenso wie
die dreistufige Lenkradheizung. Die Klimatisierung läßt sich zugfrei dosieren.
Und dank der 360-Grad-Kameraübersicht mit hochaufgelöstem Bild inklusive
vier weiteren Kameraperspektiven wird jeder Parkvorgang zum Kinderspiel.
Für ein Elektro-Auto bietet der Polestar 2 ungewöhnlich wenig Platz, selbst
in der zweiten Reihe. Der Kofferraum hat zwar lediglich 405 Liter, befindet
sich damit aber auf dem Niveau eines VW ID.3 oder eines Tesla Model 3.
Klappt man die geteilte Sitzbank um, fasst der Kofferraum sogar bis zu 1.095
Liter (bis unters Dach). Toll ist der Frunk unter der vorderen Haube, wo genug
Platz für die Ladekabel vorhanden ist. Hier lassen sich Ladekabel und -zubehör
gut verstauen.
Ein veganes Cockpit - hört sich eigenartig an, ist aber toll umgesetzt.
Einen konventionellen Startknopf sucht man indes vergeblich. Ein Sensor
im Fahrersitz erkennt, ob ein Fahrer im Auto sitzt. Das edel wirkende Polestar-
Cockpit erinnert sehr an Volvo, dabei handelt es sich allerdings um eine konsequente
Weiterentwicklung der aktuellen Volvo-Generation mit reduzierten
Instrumenten sowie elf Zoll großem Hochkant-Display.
52 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Polestar 2 | FAHRBERICHT
Die tiefe Ladekante ist eine Erleichterung.
Auch hier geht vieles über das große Display.
Diese Heck fällt auf, bei Tag und bei Nacht.
Front (Vorderseite) +Trunk (Kofferraum) = Frunk.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
Auch hier setzt man auf ein Infotainmentsystem
auf Android-Basis, das den Zugriff auf eine Vielzahl
von Google-Funktionen zugreift und Google Maps
& Apps sowie den Streamingdienst Spotify ins
Auto. Die Bedienung des Infortainment erfolgt über
einen elf Zoll großen Touchscreen oder, ebenfalls
serienmäßig, per Sprachsteuerung. Das neue System
schafft eine verzögerungsfreie Bedienung von intuitiven
Funktionen. Die Spracherkennung setzt eine
aktive Internet-Verbindung voraus, funktioniert
dann aber genau so gut wie man es vom Smartphone
her kennt.
Erst seit kurzem verfügt der Polestar 2 Standard
Range Single Motor über eine minimal erhöhte Batteriekapazität
von 69 kWh. Wir fuhren die Basisversion
noch mit dem 64 kWh-Akku. Dank der steten
Weiterentwicklung der prismatischen Zellchemie ist
man bei Polestar in der Lage, eine Steigerung von
fünf kWh auf insgesamt 69 kWh zu erreichen. Sowieso
entwickelt Polestar seine Fahrzeuge konstant
weiter. Neben zeitsparenden Over-the-Air Updates
profitieren die Kunden auch von den technologischen
Neuerungen bei der Hardware.
Die neue 69-kWh-Version bietet circa 30 km
mehr Reichweite, so dass die Gesamtreichweite des
Basismodells des Polestar 2 Portfolios bis zu 470
km betragen kann. Die größere Batterie bringt kein
zusätzliches Gewicht auf die Waage und ist mit
demselben Elektromotor kombiniert, der auch in der
Long Range Single Motor Variante zum Einsatz
kommt. So bietet nun auch der Polestar 2 Standard
Range Single Motor eine Leistung von 170 kW/231
PS. Das Drehmoment hat sich dabei von 660 Nm
auf 330 Nm halbiert. Die daraus resultierende Zeit
für den Null-Hundert-Paradesprint verschlechtert
sich von 4,7 s auf 7,4 s. Das ist immer noch ordentlich
und alles andere untermotorisiert.
An der Ladekapazität wurde ebenfalls gearbeitet.
Die Ladegeschwindigkeit für das DC-Schnellladen
wurde auf maximal 130 kW erhöht. Mit einer
Akkuladung hatten wir mit dem Polestar Standard
Range Single Motor knapp unter 360 Kilometer geschafft,
wohlgemerkt noch nicht in der neuen, aufgepeppten
Variante. Die extrem gut abgestimmte
Rekuperation kann auf „gering“ oder „Standard“ gesetzt
werden, wie hatten meistens die stärkste Stufe
aktiviert, dann rekuperiert der Polestar 2 enorm
stark, bis zur kompletten Verzögerung auf 0 km/h.
Damit ist richtiges “One-Pedal-Driving” möglich.
Gerade im Stadtverkehr ist das eine angenehme Unterstützung,
das linke Pedal findet kaum noch Beachtung,
sobald man den Dreh und das Gefühl dafür
heraus hat.
Außerhalb der Stadt kommt dann die andere
Art von Fahrspaß auf. Auf Grund des tiefen Schwerpunktes,
der Bauart bedingt durch die Akkus verursacht
wird, liegt der Polestar 2 wie das sprichwörtliche
Brett. Kurven werden zum Vergnügen, die geraden
Abschnitte dazwischen taugen für kurze
Sprints. Konsequenterweise muß man allerdings
auch eingestehen, dass das Fahrwerk sehr stramm
rüber kommt. Aber das kennt man schon zu Hauf
von anderen Elektrofahrzeugen, der tiefe Schwerpunkt
fordert seinen Tribut. Auf gut asphaltierten
Straßen und auf Autobahnen hingegen spult der Polestar
2 seine Kilometer lässig und entspannt ab.
Mit der elektronisch begrenzten Höchstgeschwindigkeit
von 160 km/h läßt es sich gut leben,
bekanntlich sind es die hohen Tempi, die bei den
Stromern Akkuleistung kostet. Bei einer Richtgeschwindigkeit
von 120 km/h sind auf der Autobahn
durchaus um die 300 Kilometer Reichweite drin,
wer Wert auf mehr legt, sollte gleich die Longe
Range-Variante mit 78 kWh-Kapazität in Betracht
ziehen. Mit einer sparsamen Fahrweise und einem
überwiegenden Anteil an entspannt gefahrenen
Überlandfahrten ohne großen Autobahn-Anteil,
dürfte auch hier durchaus ein Verbrauch von 17,7
kWh auf hundert gefahrene Kilometer und somit
über 450 km Reichweite realisierbar sein.
Der Polestar 2 ist ab 47.295,- Euro mit Single-
Motor erhältlich und steigert sich bis zum Long
Range Dual Motor Performance 4WD auf 61.495,-
Euro.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 53
BUCHTIPP | Taffy - Eine Hommage zum 60. Todestag von Wolfgang Graf Berghe von Trips
Autoren: Jörg-Thomas Födisch
und Rainer Roßbach mit Bildern
von Bernard Cahier
Text in deutscher Sprache.
192 reich bebilderte Seiten.
Format ca. 30 x 30 cm. Gebunden
mit Hardcover.
3. überarbeitete Auflage
erschienen im Mai 2022.
Erinnerungen an einen
deutschen Helden
ISBN: 978-3-00-070005-7
Preis: 49,90 Euro
Zu bestellen bei:
Inter Media Distribution
Monika Schneider
Im Grund 36
51588 Nümbrecht
Deutschland
www.imd-motorsport.de
Telefonnummer: 02293-902058
D
as Autorenteam Jörg-Thomas Födisch und Rainer
Roßbach hat schon zahlreiche Motorsport-
Bücher verfasst, u.a. über die 1,5-Liter-Formel 1, die
Ferrari-Sharknose-Rennwagen und die Tankstelle und
Raststätte an der Döttinger Höhe am Nürburgring.
Ein besonderes Schwerpunktthema, für das Jörg-
Thomas Födisch ohne Zweifel als der maßgebliche
Autor gilt, ist das Leben des unvergessenen Rennfahrers
Wolfgang Graf Berghe von Trips. Nach mehreren
lesenswerten Biografien, die inzwischen vergriffen
sind, hatte er zusammen mit Rainer Roßbach und
unter Mitwirkung der Graf Berghe von Trips’schen
Sportstiftung aus Anlass des 60. Todestages des Grafen
einen großformatigen Bildband unter dem liebenswerten
Spitznahmen des Rennfahrers, „Taffy“,
herausgebracht. Nun liegt eine Neuauflage dieses
herrlichen Bandes vor.
Am 10. September 1961, den Weltmeistertitel in
der Formel 1 vor Augen, verunglückte Wolfgang von
Trips beim Grand Prix von Italien in Monza tödlich.
Bei dem Unfall fanden auch 15 Zuschauer den Tod.
Der im quadratischen Großformat gehaltene
Band besticht durch seine grandiose Illustration mit
rund 210 hervorragend reproduzierten Fotos. Die
Mehrzahl der Aufnahmen stammt aus dem renommierten
Archiv von Bernard Cahier, viele auch aus
der Sammlung der Graf Berghe von Trips’schen
Sportstiftung und aus dem Porsche-Archiv. Dazu
kommen noch Ablichtungen aus Privatarchiven, darunter
auch das des Autors Jörg-Thomas Födisch. Die
Bilder geben die Karriere des Grafen von 1954 bis
1961 wieder und zeigen - orientiert an den Leistungen
und dem Wesen des großen Rennfahrers - einen Motorsport,
der neben dem Wettkampf auf der Rennstrecke
durch ein hohes Maß an Sportlichkeit, Fairness
und Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt war. Allerdings
nahm man auch eine für heutige Verhältnisse
unvertretbare, lebensbedrohliche Gefährlichkeit wie
selbstverständlich hin.
Die zum Teil im ganz- oder auch doppelseitigen
Format gehaltenen Fotografien zeigen sowohl das
Geschehen auf den Pisten als auch das faszinierende
und beeindruckende Ambiente am Rande der Rennen.
Das besondere Interesse gilt dabei den zahlreichen
Porträtaufnahmen von Graf Berghe von Trips, die in
ihrer Unterschiedlichkeit die Vielschichtigkeit einer
zweifellos außergewöhnlichen Persönlichkeit widerspiegeln.
Die rund 190 Schwarzweißfotos und knapp
20 Farbaufnahmen sind mit informativen und teilweise
ausführlichen Bildunterschriften versehen. Die
kompetenten und einfühlsamen Texte stammen von
den beiden Herausgebern Födisch und Roßbach
sowie von weiteren namhaften Autoren wie Harmut
Lehbrink, Richard von Frankenberg, Günther Molter
und Nils Ruwisch.
In der aktuellen Neuauflage sind rund ein Dutzend
weitere, bisher noch nicht veröffentlichte Fotos
erschienen, die das Buch auch für denjenigen, der die
Vorauflage bereits besitzt, empfehlenswert machen.
Das Buch ist auf hochwertigem Mattglanzpapier
gedruckt und sehr gut verarbeitet. Das großformatige
und attraktive Layout unterstützt die exzellente Wiedergabe
der großartigen Fotos. Der Band ist mehr als
eine fotografisch wertvolle Biografie, er ist ein ausgezeichnetes
Dokument deutscher Motorsportgeschichte.
Eine Rezension von Thomas Nehlert
54 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Microlino | NEUVORSTELLUNG
FINDE
DAS
AUTO
Bericht/Fotos: Guido Strauss (1)/Hersteller (3)
Der Microlino kommt nach Deutschland und Spanien. Die Einführung des vollelektrischen,
zweisitzigen Cityflitzers ist für Anfang 2023 unter Nutzung der Mobilitätsund
Vertriebsdienste der Astara Gruppe geplant, ebenso eine Ausweitung der Allianz
auf weitere Märkte. Der Basispreis soll bei 12.500 Euro liegen, die Pioneer-Edition
bei ca. 18.500 Euro.
D
er Microlino kommt nach Deutschland: Die
internationale Automobilhandelsgruppe
Astara ist eine strategische Partnerschaft mit dem
schweizer Unternehmen Micro eingegangen. Im
Zuge der Kooperation wird der vollelektrische und
lokal emissionsfreie Cityflitzer Microlino, der die
besten Eigenschaften von Motorrädern und Automobilen
vereint, auf dem deutschen und auch auf
dem spanischen Markt eingeführt. Durch die Nutzung
aller Mobilitäts- und Vertriebsmöglichkeiten
von Astara – stationär wie digital – kann das innovative
Fahrzeug sein volles Potenzial entfalten.
Die Mitte November bekanntgegebene Partnerschaft
ist der erste Schritt einer Allianz, die in den
kommenden Monaten auf weitere Märkte ausgeweitet
wird. Astara offeriert ein ganzheitliches Ökosystem
von Mobilitätsprodukten und -dienstleistungen:
Innovative Lösungen wie Astara Move ermöglichen
es Kunden, Fahrzeuge für unterschiedlich lange
Zeiträume zu abonnieren und Zugang zu flexiblen
und vollständig digital steuerbaren Mobilitätsangeboten
zu erhalten. Mit seinem flächendeckenden
Netz aus Vertriebs- und Servicepartnern stellt Astara
in seinen Märkten eine umfassende Kundenbetreuung
sicher.
Der Microlino ist ein leichtes Elektromobil der
Fahrzeugklasse L7e. Das speziell für das städtische
Umfeld entwickelte Fahrzeug fährt bis zu 90 km/h
schnell und bietet eine Reichweite von bis zu 230
Kilometern, ehe ein Ladestopp nötig wird. Zwei
Sitze und ein Kofferraumvolumen von 230 Litern
sorgen für hohe Alltagstauglichkeit. Mehr als 35.000
Kunden haben bereits einen Microlino reserviert,
der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde –
darunter der Good Design Award des Chicago Athenaeum,
der als ältester Designpreis der Welt gilt. Die
ersten Auslieferungen einer limitierten „Pioneer Series“
haben in der Schweiz bereits begonnen, in
Deutschland und Spanien rollen die ersten Fahrzeuge
Anfang 2023 auf die Straße.
Über Micro
1999 gründete der Schweizer Wim Ouboter das Unternehmen
Micro. Mit dem ersten Kickscooter für
urbane Mobilität prägte es als Erstes den Begriff
„Mikromobilität“. Bereits im Jahr seiner Einführung
verkaufte sich der Micro Kickscooter millionenfach
und wurde seitdem unzählige Male kopiert.
Mit seinem ersten E-Scooter wagte Micro im Jahr
2013 den Einstieg in die Elektromobilität. Seitdem
hat Micro seine elektrische Produktpalette kontinuierlich
weiterentwickelt – auch in Kooperation mit
Automobilherstellern wie BMW, Mercedes und
Peugeot. Im Jahr 2015 begann Micro unter der Leitung
von Wim Ouboters Söhnen Merlin und Oliver
mit der Entwicklung des Microlino. Zunächst als
PR-Aktion für den Genfer Automobilsalon gedacht,
war das öffentliche Interesse so groß, dass Micro
sich für eine Serienentwicklung entschied. Nach einigen
Rückschlägen, zu denen auch die Übernahme
des ehemaligen Produktionspartners von Micro
durch ein drittes Unternehmen gehörte, beschloss
Micro, den Microlino komplett neu zu konzipieren
und die Produktion in die eigene Hand zu nehmen.
Micro ist ein Schweizer Familienunternehmen, das
sich vollständig im Besitz der Familie Ouboter befindet.
Es hat zahlreiche Auszeichnungen für seine
Produkte und seine Führungsrolle erhalten, darunter
den Fast Company und Most Innovative Company
Award.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 55
FAHRBERICHT | Maserati Levante Hybrid
Alles im
grünen Bereich
Überall erweitern die Hersteller ihre Modellpaletten um Elektro- und Hybridderivate.
Nun ist auch Maserati in seinem Oberklasse-SUV soweit und setzt auf Vierzylinder
plus Elektroschub. Wir fuhren das Ergebnis...
Pro Zylinder ein Endrohr - Sarkasmusmodus aus!
Design können die Italiener einfach. Der Spagat zwischen wuchtigem SUV und Eleganz ist gelungen.
56 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Maserati Levante Hybrid | FAHRBERICHT
Ein kleiner Schreckmoment war unvermeidlich
beim Durchlesen des Datenblattes
zum neuen Maserati Levante GT
Hybrid. Ist man doch von den Italienern einen
klangvollen V8 oder einen sportlichen V6 gewohnt.
Nun hat es also ein Vierzylinder unter die voluminöse
Motorhaube geschafft. Mit zwei Liter Hubraum,
einem Mono Scroll Turbolader sowie einem
eBooster. Aber geraten wir deswegen nicht gleich
in Panik, Mercedes setzt bei den neuen C-Klasse
AMG-Modellen auch nur noch auf 4 Kolben.
Beim Starten des mit 2,1 Tonnen verhältnismäßig
leichten SUV kommt zumindest ein angenehmer
zurückhaltender Sound zum Vorschein, der
eher an einen V6 erinnert. Nun muß er nur noch
von den Fahrleistungen her passen und der Schreck
ist weg.
Im Grunde genommen handelt es sich beim
elektrifizierten Levante um einen 45-Volt-Mildhybriden.
Der elektrische Startergenerator schiebt
nicht direkt an, sondern fungiert als elektronischer
Verdichter. Quasi wie ein zweiter Turbo für den
Motor. Damit spart man Benzin und steigert die
Leistung - was sowohl in die Zeit, zum Modell als
auch zur Marke passt. Damit bleibt der Levante
sportlich, und soll sich auch beim Treibstoff-Durst
entsprechend vornehm zurückhalten. Laut den
Werksangaben sind das 9,7 - 10,7 Liter (WLTP) und
CO2-Emissionen von 243 - 220 gr/km.
Trotz Downsizing bei der Zylinderzahl behält der Levante sein typisch souveränes Fahrverhalten bei.
Sein Debut feierte der Antriebsstrang bereits im
Ghibli. Der Zweiliter-Vierzylinder leistet stattliche
330 PS, was zu ausgezeichneten und akzeptablen
Fahrwerten führt. 6,0 Sekunden von 0 auf Tempo
100 und 245 km/h Spitze - das läßt sich vertreten.
Dabei setzen die maximalen 450 Nm Drehmoment
schon bei 2.250 Umdrehungen pro Minute ein. Sicher
holt er bei Bedarf ordentlich Kraft aus dem Aggregat
heraus, optimal fühlt sich der Levante dann
an, wenn er als Reiselimousine ruhig und überlegt
bewegt wird. Er ist mehr der Cruiser statt der Sprinter.
So läßt er sich im Durchschnitt mit rund 11 bis
12 Liter Sprit bewegen. Das ist für einen modernen
Mildhybriden nicht das Non-plus-Ultra, aber vertretbar,
wenn man die Komfortaspekte bei diesem
Nobel-SUV in Betracht zieht. Und wer die knapp
80.000 Euro Basispreis entrichtet, für den dürften
die Verbrauchswerte nicht kaufentscheidend sein.
Da zählen andere Werte wie das überdurchschnittliche
Raumangebot, die luxuriöse Anmutung mit viel
Echtholz und edlem Leder, die man fast bis ins letzte
Detail individualisieren kann. Berühmte Designer
stehen hierfür parat, wie beispielsweise Zegna bei
Stoff und Leder.
Ein Vierzylinder mit Elektroassistenten
in einem Maserati? Durchaus
gerechtfertigt, wie der Levante
GT Hybrid beweist...
Neben der Sportlichkeit pochte man von Maserati-Seite
her immer auf die genialen Fahrwerksabstimmungen,
egal ob Ghibli, Quattroporte oder der
eingestellte Gran Turismo. Auch im Levante GT
Hybrid passt die komfortable Abstimmung des Luftfeder-Fahrwerks
(Skyhook genannt), die sich im
wählbaren Sport-Modus noch angenehm strafft.
Grundsätzlich ist nun mal Sport das Programm der
Wahl, weil dann auch der elektrische Verdichter und
der E-Motor konsequenter an einem Strang ziehen.
Im Normalfall schiebt die Hinterachse den Edel-Italiener
an. Per blitzschneller Lamellenkupplung, die
innerhalb 150 Millisekunden schliesst, greift je nach
Querbeschleunigung auch die Vorderachse ins Fahrgeschehen
ein.
Bei den Fahrleistungen hat der Levante bis jetzt
nicht enttäuscht und auch das Thema Infotainment
hat sich gebessert. Der 8,4 Zoll große zentrale
Touchscreen mutet angesichts der tabletartigen Größenorgien
andere Hersteller an wie ein Klassiker aus
der letzten Smart-Device Generation, wobei er irgendwie
zum Gesamtambiente paßt, das nicht viel
Bauraum im Levante-Cockpit zuläßt. Allerdings
haben die Italiener technisch zugelegt und sich beim
Betriebssystem Android Automotive bedient, das
per drahtlose Updates auf den neuesten Stand gebracht
werden kann. Das merkt man auch bei der
Bedienung, die mit den App-Kacheln einem aktuellen
Smartphone gleicht. Das Navisystem kommt
von TomTom, die auch die Echtzeit-Verkehrsdaten
liefern. Das Einbinden des Handys per Apple Car-
Play oder Android Auto ist ebenso möglich.
Fazit: den Vierzylinder im Hinterkopf vergißt
man recht zügig, wenn man mit dem Levante GT
Hybrid unterwegs ist und aus dem Straßen-Einerlei
heraussticht. Auch was Fahrverhalten, Komfort,
Eleganz und Luxus angeht, zeigen die Italiener,
wozu eine Marke mit solch einer Tradition heute
noch fähig ist. Und das rechtfertigt den Preis.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
Übersichtlich und mit klassischem Flair präsentiert sich das angenehm bequeme Cockpit im Levante.
Wo Maserati draufsteht, ist auch Maserati drin.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 57
FAHRBERICHT | Dacia Jogger TCe 110
Volltreffer!
Ein Familienauto für bis zu sieben Personen? Für unter 20.000 Euro? Geht nicht, gibt´s
nicht? Aber sicher, der Dacia Jogger bietet momentan wohl das meiste Auto fürs Geld. Das
überzeugte auch die Jury von BILD am Sonntag und Auto Bild. Zur Belohnung gab es für den
Dacia das Goldenen Lenkrad 2022 als „Bestes Auto unter 30.000 Euro“.
Das Goldene Lenkrad wurde in diesem Jahr bereits zum 46. Mal vergeben
und zählt zu den international anerkannten, wichtigsten Auszeichnungen
der Automobilbranche. In elf Kategorien werden Fahrzeuge
prämiert, die individuelle Mobilität mit großer Innovationskraft ermöglichen.
„Wir freuen uns sehr über das Goldene Lenkrad für den Dacia Jogger. Der
vielseitige Allrounder verkörpert mit seiner modernen Ausstattung, robusten
Offroad-Optik und dem großzügigem Platzangebot bestens die Markenphilosophie.
Durch den Wechsel auf die neue Fahrzeugplattform haben wir auch
technologisch einen großen Sprung nach vorn gemacht und ein mehr als wettbewerbsfähiges
Fahrzeug im Programm“, sagt Thilo Schmidt, Managing Director
Dacia Deutschland.
Der Dacia Jogger kombiniert die Länge eines kompakten Kombis, die Geräumigkeit
eines Vans und die Optik eines SUV. Das attraktive Design kennzeichnen
typische SUV-Attribute wie die Bodenfreiheit von 20 Zentimetern,
der angedeutete Unterfahrschutz vorne und hinten sowie die Dachreling, je nach
Ausstattung in einer modularen Ausführung mit Längsträgern, die sich
durch wenige Handgriffe in ein Dachträgersystem mit Querträgern um-
wandeln lässt. Dacia bietet den Jogger als Fünf- sowie Siebensitzer mit zwei
ausbaubaren Sitzen in der dritten Reihe an. Der lange Radstand von 2,90 Meter
bietet großzügige Platzverhältnisse und reichlich Raum fürs Gepäck: Wird beim
Fünfsitzer die Rückbank umgelegt und senkrecht gegen die Vordersitzlehnen
gestellt, steigt das Ladevolumen von 607 auf üppige 1.819 Liter mit einer Ladelänge
von bis zu zwei Metern.
Mit dem Jogger bietet die Renault-Tochter Dacia den Nachfolger des seit
2012 angebotenen Kompaktvans Lodgy an. Erneut zu einem unschlagbaren
Preis. Gerade für Familien ist das eine tolle Nachricht. Und wer von der rumänischen
Marke kein technisch hochgerüstetes Fahrzeug erwartet, sondern ein
bodenständiges, wird nicht enttäuscht. Zumal auch die Qualität und die Oberflächenanmutung
im Innenraum einen großen Schritt nach vorne gemacht
haben. Und von einem Billigfahrzeug ist der neue Jogger
kilometerweit entfernt. Auch den Preis würde man
eher als günstig bezeichnen.
58 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Dacia Jogger TCe 110 | FAHRBERICHT
Bericht/Fotos: Guido Strauss (2)/Dacia (2)
Basierend auf der Plattform mit der Bezeichnung
CMF-B (CMF steht für Common Module Family),
die für Modelle im B- und C-Segment
konzipiert wurde, ermöglicht die neue Fahrzeugarchitektur
eine größere Auswahl an umweltfreundlichen
Antrieben. Für den Jogger sind der
Turbobenziner TCe 110 (Verbrauch kombiniert: 5,7-
5,6 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 130-127
g/km; Werte nach WLTP2 ) und der bivalenten Autogasantrieb
TCe 100 Eco-G (7,6-6,0 l/100 km;
CO2-Emissionen kombiniert: 135-118 g/km) erhältlich,
der Reichweiten von über 1.300 Kilometern erlaubt
und gleichzeitig rund dreizehn Prozent
weniger CO2 ausstößt als eine vergleichbare Benzinvariante.
Unser Testwagen war mit der aktuell leistungsstärksten
Variante, dem 1-Liter Dreizylinder mit 81
kW/110 PS und Sechsgang-Getriebe ausgestattet.
Dieser verhält sich in dem lediglich 1,3 Tonnen wiegenden
Jogger ziemlich flott. Das maximale Drehmoment
des kernigen Dreizylinders von immerhin
200 Nm liegt erst bei 2.900 Touren, daher muss man
daher öfter mal einen Gang runterschalten, damit es
zügig voran geht. Auf 100 joggt der Dacia in knapp
über 10 Sekunden und erreicht maximal bei 183
km/h. Die Beschleunigung von 60 auf 100 km/h ist
im vierten Gang in 7,9 Sekunden erledigt, die gleiche
Übung klappt im fünften Gang in 11,8 Sekunden.
Im sechsten Gang geht es allerdings eher mäßig
flink voran (60 bis 100 km/h in 20,8 Sekunden),
sehen wir ihn mal als Schongang an.
Akustisch ist der Dreizylinder schon präsent,
allerdings nicht so nervend, wie es bei anderen Herstellern
der Fall ist. Das manuelle Sechsganggetriebe
- eine Automatik wird nicht angeboten - lässt
sich insgesamt gut schalten und hakt auch bei
schnellen Gangwechseln nicht, hier kann der Jogger
mit deutlich teureren Modellen mühelos mithalten.
Mit einem Durschnittsverbrauch von genau 6
Liter lagen wir nur minimal über der Herstellerangabe.
Und waren dabei mit 5 Mann unterwegs.
Das andere Kaufargument, neben dem Platzangebot,
ist der Preis. Der TCe 100 ECO-G, wohlgemerkt
zusätzlich mit Autogas, startet bei
unschlagbaren 16.100 Euro als 5-Sitzer und bei
17.000 Euro mit Platz für Sieben in der Ausstattungsvariante
“Essential”. Wer einen voll ausgestatteten
Jogger sein Eigen nennen möchte, sollte zur
“Extreme+” für 21.250 Euro greifen. Dann bleiben,
ausgenommen “Weiß”, als Extras nur noch sechs
aufpreispflichtige Außenfarben.
Übrigens: ab 2023 wird Dacia die Antriebspalette
des Jogger um die erste Hybridvariante der
Marke mit 103 kW/140 PS Systemleistung bestehend
aus einem 67 kW (91 PS) starken Vierzylinder-Benziner
und einem 51 kW/69 PS leistenden
Elektromotor erweitern. Und die Rumänen werden
sicherlich wieder mit einem Preis aufschlagen, der
seines Gleichen sucht und wieder Ambitionen für
ein Goldenes Lenkrad besitzt.
Bequem, übersichtlich, praktisch - das Cockpit.
Der Jogger ist ein echtes Raumfahrzeug.
4.547 mm Länge mit Platz für sieben Insassen.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 59
NEUVORSTELLUNG | HR-V & Jazz Crosstar
Hybrid für Groß...
Abgespeckt ist out. Zumindest bei Honda und
dem neuen HR-V e:HEV. Die Typenbezeichnung
liest sich etwas konfus, also nennen wir ihn geläufiger:
HR-V Hybrid. Mit Erscheinen des deutlich
überarbeiteten SUV verzichten die Japaner auf eine
magere Basisausstattung und staffieren ihr Modell
von Anfang an gut aus. So bietet der HR-V in der
Version „Elegance“ unter anderem LED-Scheinwerfer,
beheizbare Vordersitze, Navigationssystem,
Smartphone-Integration und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Dazu gibt es die klassenüblichen Sicherheits-
und Assistentenfeatures, sowie ein sehr
cleveres Raumkonzept und ein ansprechendes, modernes
Design.
Bei der Formgebung der letzten Modellreihen
des HR-V sind die Honda-Designer nach teils extravaganten
und experimentellen Phasen wieder zu
einem klaren Designbild zurückgekehrt. Der 4,34
Meter lange HR-V ist optisch nun wieder up-todate
und hebt sich nicht mehr durch einen altbackenen
Anblick von seiner Konkurrenz ab. Er wartet
mit betonten Radläufen samt großen Rädern (18
Zoll), lang gezogenen Leuchteneinheiten, einem
großen Kühlergrill und natürlich auch mit abfallender
Dachlinie auf, welche nur wenig Einfluss auf
die Kopffreiheit der Fondpassagiere hat. Bis zu
1,90 Meter große Fahrgäste dürften noch problemlos
sitzen können. Auch die Beinfreiheit der Mitreisenden
fällt durchweg großzügig aus, vorn wie
auch hinten.
Wie der Kleinwagen Jazz (Bericht unten) hat
der HR-V die sogenannten “Magic Seats” an Bord.
Die hinteren Sitze lassen sich nicht nur umlegen,
sondern ähnlich wie in einem Kino zusätzlich hochklappen.
So kann man hohe und sperrige Güter zwischen
den beiden Sitzreihen transportieren. Das
Kofferraumvolumen ist dabei inklusive eines kleinen
Staufachs unter dem Kofferraumboden mit 335
Liter etwas kleiner als der Klassendurchschnitt.
Legt man die Rücksitzlehnen um, steigt der Wert
auf gut 1300 Liter.
Innen tritt der Honda entschieden modern und
sehr aufgeräumt auf, verzichtet zugunsten eines
großen Touchscreens weitgehend auf Schalter und
Knöpfe. Die Klimaanlage lässt sich aber noch konventionell
einstellen. Die Verarbeitung ist Hondatypisch
sehr gut, auch bei der Materialauswahl gibt
es nichts zu beanstanden.
Keine Wahl bekommen die Honda-Kunden
beim Antrieb geboten: Es gibt ausschließlich nur
eine Motorisierung - einen Benziner mit Hybridantrieb.
Das e:HEV Antriebssystem besteht aus zwei
kompakten E-Motoren, die über eine intelligente
Leistungssteuerung mit einem 1,5-Liter DOHC i-
VTEC-Benzinmotor, einer Lithium-Ionen-Batterie
und einem innovativen Direktantrieb verbunden
sind. In die Entwicklung des e:HEV Hybridsystems
sind mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich der
Honda Hybridtechnologie eingeflossen.
Für den Einsatz im HR-V wurde die Leistung
des e:HEV Systems von 80 kW (109 PS) im Jazz
auf 96 kW (131 PS) angehoben. Zudem ist das
e:HEV System des HR-V kompakter als im Jazz
und verfügt über eine höhere Energiedichte. Die
Anzahl der Batteriezellen wurde um 25 Prozent erhöht,
was im Vergleich zum Jazz eine höhere Leistung
der Batterie ermöglicht.
...und für Klein
Ein Kleinwagen, der alles andere als klein ist:
der Honda Jazz Crosstar. Auch wenn man es ihm
auf den ersten Blick vielleicht nicht zutraut, er
macht richtig viel Spaß und überzeugt durch sein
Raumkonzept, seinen Antrieb und seinen Geiz,
wenn es um das Thema Kraftstoff geht.
Dass der Jazz mit nur knapp über vier Metern
Länge an das Platzangebot der nächsthöheren Klassen
heran reicht, macht ihn zu einem der wenigen
Familien- und Freizeit-Autos im stadttauglichen
Format. Honda hält auch in der neuen Generation
am Design mit kurzer, knubbeliger Frontpartie, weit
vorne liegendem Passagierraum, lang gezogener
Dachlinie und steil abfallendem Heck fest. So darf
sich der Jazz einen kleinen Van nennen.
60 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
HR-V & Jazz Crosstar | NEUVORSTELLUNG
High-Tec - versammelt im Motorraum.
Fahrerorientiertes, hochwertiges Cockpit.
Der HR-V tendiert mehr Richtung SUV-Coupé.
1.289 Liter Volumen und 418 kg Zuladung sind ok.
Die Silhouette täuscht, er ist größer als man glaubt. 4,34 m Länge, 1,79 m Breite und 1,58 m Höhe.
Um den HR-V Hybrid so effizient wie möglich
zu nutzen, stehen drei verschiedene Antriebsmodi
zur Auswahl: Elektroantrieb („EV Drive“), dabei
treibt der mit Energie aus der Lithium-Ionen-Batterie
versorgte Elektromotor das Fahrzeug direkt
an. Der Hybridantrieb („Hybrid Drive“), bei dem
der Benzinmotor den zweiten Elektromotor antreibt,
der als Generator fungiert und Energie für
den elektrischen Antriebsmotor produziert und
schließlich den reinen Motorantrieb („Engine
Drive“). In diesem Fall ist der Benzinmotor über
eine Überbrückungskupplung direkt mit den Rädern
verbunden. Dieser Modus ist z.B. bei Volllastfahrt
oder im Geschwindigkeitsfenster zwischen 80
und 120 km/h im Einsatz.
Diese drei Antriebsmodi des e:HEV Systems
gehen nahtlos ineinander über und ermöglichen sowohl
im Stadtverkehr als auch auf der Autobahn ein
optimales Zusammenspiel der einzelnen Komponenten.
Die intelligente elektronische Steuereinheit
wechselt dabei je nach Fahrsituation automatisch
zwischen Elektro-, Hybrid- und Motorantrieb,
wobei in den meisten innerstädtischen Fahrsituationen
der HR-V e:HEV automatisch zwischen Elektro-
und Hybridantrieb wechselt. Für bestmögliche
Effizienz erfolgt das Anfahren des HR-V im Elektromodus,
der bei höherem Drehmomentbedarf
nahtlos in den Hybridmodus übergeht. Beim Fahren
mit höherem und gleichmäßigerem Tempo wird
dann der Benzinmotor genutzt. Im Hybrid-Modus
kann zudem überschüssige Leistung des Benzinmotors
für das Aufladen der Batterie über den Generator
genutzt werden. Beim Verzögern des
Fahrzeugs lädt der Elektroantrieb die Batterie mit
rekuperierter Energie auf.
Per Fahrmodusschalter lässt sich auch ein
„Sport“-Modus mit noch direkterem Ansprechverhalten
aktivieren, während der „Econ“-Modus die
Klimaanlage und die Gasannahme des Benziners
mit Blick auf einen möglichst geringen Kraftstoffverbrauch
anpasst. Die optimale Balance zwischen
diesen Fahrprogrammen bietet der Modus „Normal“.
Der Fahrer hat selbstverständlich die Möglichkeit,
manuell zwischen allen Fahrmodi zu
wechseln.
Diese komplexe Technik hat natürlich ihre Vorteile,
speziell im Stadtverkehr und auf Landstraßen.
Über die Fahrstufe "B" läßt sich die Rekuperation
der Bremsenergie erhöhen, um den Akku aufzufüllen.
Das hilft, den Verbrauch niedrig zu halten.
Wenn man den HR-V dann noch mit Gefühl und
Verstand fährt, kommt er tatsächlich an den von
Honda ermittelten WLTP-Wert von 5,4 Liter heran.
Für den 1,5 Tonnen schwere Japaner ist das respektabel.
Er ist eh mehr auf entspanntes Fahren als auf
Dynamik ausgelegt. So beschleunigt er in 10,6 Sekunden
auf 100 km/h und erreicht maximal 170
Spitze.
Für den HR-V e:HEV bietet Honda die Ausstattungslinien
“Elegance” ab 31.300 Euro, “Advance”
ab 33.600 Euro und “Advance Style” ab
36.400 Euro an.
Bereits die Elegance-Variante verfügt erfreulicherweise
u.a. über Honda CONNECT mit Navigation,
9"-Touchscreen, AM/FM/DAB+, Wireless
Apple CarPlay, Android Auto, Einparkhilfe vorn
und hinten, Rückfahrkamera, 15 Fahrassistenzsysteme
und eine hohe Sicherheitsausstattung. Aber
das kennt man so von Honda nicht anders, ebenso
wie die saubere Verarbeitungsqualität.
Berichte/Fotos: Guido Strauss
Das neu entwickelte e:HEV-System im Jazz ist
in sich geschlossen, also nicht aufladbar. Es kombiniert
einen 1.5-Liter-Benzinmotor, eine kleine Lithium
-Ionen Batterie und einen innovativen
Direktantrieb, durch den das Getriebe entfällt. Im
Grunde genau wie beim oben vorgestellten Honda
HR-V e:HEV. Nur eben mit 109 PS Gesamtleistung
und 253 Nm Drehmoment. Die sind für das gut
1.200 Kilo leichte Auto stets ausreichend, ohne natürlich
sonderlich sportlich zu sein. Obwohl, mit 9,4
Sekunden auf 100 km/h und 175 Spitze ist er etwas
flotter als der HR-V e:HEV.
Im Test hat der Jazz Crosstar die Normwerte
weitgehend unterboten und ohne viel Mühe einen
Schnitt im 4,5-Liter-Bereich hinbekommen, was
wirklich sensationell gut ist. Optimale Faustregel
für den Jazz-Verbrauch: In der Stadt ist meistens
eine Vier vor dem Komma, auf der Landstraße geht
vielleicht sogar die Drei, Fünf-Liter-Werte sind bei
deutlich erhöhtem Autobahnanteil zu erwarten.
Der Honda Jazz Crosstar verfügt in seiner Ausstattung
Executive (ab 28.750,- Euro) über das neue
Infotainmentsystem Honda Connect. Als zentrales
Bedienelement kommt ein 9 Zoll großer Touchscreen
- mittig auf dem Armaturenbrett platziert -
zum Einsatz. Dazu gibt es einen Auspark-Monitor,
eine Rückfahrkamera. Die UX und Menüstruktur
ist modern und übersichtlich gestaltet. Ähnlich wie
bei der Bedienoberfläche eines Smartphones mit
verschiedenen Apps, lassen sich einzelne Funktionen
über Kacheln abrufen. Honda Connect ist
zudem um ein Garmin-Navigationssystem erweitert.
Die native Navigation funktioniert hier sehr
schnell und wird gut dargestellt.
Für den “normalen” Jazz Hybrid verlangt
Honda 23.850,- Euro incl. Klimaautomatik und wer
auf einige Spielereien keinen Wert legt, bekommt
auch hier schon ein geräumiges Auto, das Sparspaß
garantiert und sich von der Masse abhebt. Uns hat
er jedenfalls richtig begeistert.
Nur 4 m Länge, aber die inneren Werte zählen.
Da geht doch was rein - nämlich bis zu 1.200 Liter.
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 61
VORSTELLUNG | Dakar-Team Astara
´23
Bereit für die Dakar
Zwischendurch bitte einmal checken!
Am 31. Dezember ist es wieder soweit. Ja,
Sylvester ist wie jedes Jahr, aber auch die
Rallye Dakar hat sich mittlerweile auf dieses
Datum festgelegt. Auf Einladung des spanischen
ASTARA-Teams durfte wir vorab schon mal am 16.
und 17. November im ASTARA Experience-Center
Madrid und auf der “Pista Inta” einen Blick hinter
die Kulissen und auf die neuen Fahrzeuge werfen.
Drei Fahrer, drei Beifahrer, drei Autos, acht Begleitfahrzeuge;
ein Team von mehr als 30 Personen
und eine besondere Herausforderung für alle: auf
vorbildliche und nachhaltigste Weise an der Dakar
2023 teilzunehmen.
Auf der härtesten Rallye der Welt wird das
ASTARA-Team seinen CO2-Fußabdruck erneut
unter den höchsten Anforderungen messen, darüber
berichten und kompensieren. Und mit Laia Sanz an
der Spitze in einem festen Engagement für Vielfalt
eine wichtige weibliche Fahrerin einsetzen.
Mit einem hochklassigen Fahreraufgebot wird
das ASTARA-Team von Laia Sanz/Maurizio Gerini,
Carlos Checa/Marc Solà und Óscar Fuertes/Diego
Vallejo angeführt. Sie alle werden den “ASTARA 01
Concept” fahren, der seine Leistung und seine Nachhaltigkeitseigenschaften
für diese Rallye durch die
Verwendung von 90% E-Fuel weiter verbessert hat,
um die Dakar mit dem kleinstmöglichen CO2-Fußabdruck
zu absolvieren und dem gesteckten Ziel, erneut
das nachhaltigste Fahrzeug und Team im
Rennen zu werden. Daneben werden acht Begleitfahrzeuge
und ein mehr als 30-köpfiges Team zusammenarbeiten,
um zu demonstrieren, dass
technologische Exzellenz und Wettbewerb auf
höchstem Niveau absolut vereinbar mit Umweltfreundlichkeit
und Vielfalt sind.
Dies ist bereits das zweite Jahr eines sehr ehrgeizigen,
langfristigen Projekts, um die Werte von
ASTARA im anspruchsvollsten Off-Road-Wettbewerb
der Welt in die Praxis umzusetzen.
Der Arbeitsplatz auf über 5.000 km Dakar. Der ASTARA 01 Concept ist echte Handarbeit. Ohne Haube hat er etwas von einem Insekt.
62 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Dakar-Team Astara | VORSTELLUNG
Der Heckantrieb machts. Feuer frei! - Quer dabei!
Der Überflieger in Sachen Nachhaltigkeit.
So etwa präsentiert sich der Serviceplatz.
Spektakulär, doch bei der Dakar wirds härter.
Das Ziel von ASTARA ist hierbei, die effizientesten
und intelligentesten Technologien und Lösungen,
wie z.B. E-Fuel, also synthetische Kraftstoffe,
bereit zu stellen, um die umweltfreundlichsten Mobilitätslösungen
für alle Bedürfnisse anzubieten.
Wie im letzten Jahr wird der “ASTARA 01
Concept” mit genau diesem E-Fuel betrieben, dieses
Mal jedoch zu 90% (gegenüber 70% im Vorjahr).
Darüber hinaus hat das Auto einige Verbesserungen
erfahren - weniger Gewicht, mehr Leistung und die
Möglichkeit, ein drittes Reserverad mitzuführen -
was auf Wettbewerbsniveau einen deutlichen Schritt
nach vorne bedeutet. Für den Antrieb sorgt im Heck
ein 7-Liter Chevy-V8 mit 331 kW/450 PS. Seine
Kraft wird über ein sequentielles Getriebe von
SADEV alleine auf die beiden Hinterräder übertragen.
Am Ende der Rallye wird das Team seinen
CO2-Fußabdruck wie nach der letzten Dakar 2022
nach standardisierten Messprotokollen (GHG-Protokoll
und ISO 14064-Standard), die 2023 auf die
Bereiche 1, 2 und 3 erweitert wurden, messen, berichten
und kompensieren. Dies bedeutet, die direkten
und indirekten Treibhausgasemissionen des
Teams werden analysiert, sowie andere indirekte
Emissionen, die von an der Veranstaltung beteiligten
Dritten (Logistik, Reisen usw.) verursacht werden.
Laia Sanz bei der Dakar, und Profis wie Jessica
Nebra - seit mehr als 25 Jahren in der Rennwelt tätig
- oder der 23-jährigen Iona Hernández, die trotz
ihrer Jugend Erfahrung im Kartsport, in spanischen
und deutschen Tourenwagen-Meisterschaften, der
IMSA, den 24 Stunden von Le Mans, der European
Le Mans Series, der WEC und der Dakar hat.
Das “ASTARA 01 Concept” findet unter der
technischen Verantwortung von SMC Motorsport
mit Gonzalo de Andrés als Hauptteamleiter statt.
Die Rallye Dakar 2023 ist die 45. Ausgabe und
findet das vierte Mal in Saudi-Arabien statt. Die
technischen Abnahmen laufen seit November 2022
auf dem Circuit Paul Ricard, nahe dem südfranzösischen
Le Castellet. Start ist am 31. Dezember ´22
etwa 300 km nördlich von Dschidda in der Nähe
von Yanbu in einem sogenannten „Sea Camp“ am
roten Meer und endet nach mehr als 5.000 Kilometer
Sonderprüfungen und 15 Etappen am 15. Januar
´23 in Dammam am persischen Golf.
ÜBER ASTARA
Astara ist ein innovatives Mobilitätsunternehmen,
das mit einem breiten Portfolio an
Dienstleistungen und Produkten weltweit
führend in der Branche ist.
Mit einem geschätzten Umsatz von 5,5 Milliarden
Euro für 2022 ist Astara in Spanien,
Deutschland, Portugal, Österreich, Belgien,
Finnland, Luxemburg, den Niederlanden,
Polen, Schweden, der Schweiz, Argentinien,
Bolivien, Chile, Kolumbien, Peru und den
Philippinen vertreten und repräsentiert 30
internationale Automarken.
Astara bietet ein Vertriebs- und Mobilitätsökosystem,
das alle Märkte umfasst, in
denen die Gruppe tätig ist, einschließlich
aller Eigentums-, Abonnement-, Nutzungsund
Konnektivitätsoptionen, die die neueste
Technologie mit sich bringen.
Bericht/Fotos: Guido Strauss
Unter diesen Vorraussetzungen möchte sich das
ASTARA-Team erneut als das nachhaltigste und
umweltfreundlichste Team bei der Rallye Dakar hervorheben.
Neben der Nachhaltigkeit legt man bei
ASTARA auch großen Wert auf Vielfalt, sprich auf
eine wichtige Präsenz von Frauen im Team. Mit
Marc Sola, Carlos Checa, Maurizio Gerini, Laia Sanz, Diego Vallejo, Óscar Fuertes, Gonzalo de Andrés
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 63
FAHRBERICHT | Suzuki S-Cross 1.4 Boosterjet
Knackig & cross
Bei Suzuki hat man die Wahl, entweder ein Kleinwagen wie der beliebte Swift, oder ein SUV wie der in Kooperation
mit Toyota gebaute große Across bzw. der schon zu den Klassiker zählenden Vitara. Oder aber der
etwas geräumigere S-Cross, der etwas mehr Platz bietet und Dank gründlicher Überarbeitung eine attraktive
Alternative im Kompakt-SUV-Segment bietet.
N
ach acht Jahren Bauzeit war er jetzt fällig:
der SX4 S-Cross bekam einen komplett
neuen Auftritt, nennt sich nun nur noch S-
Cross. Zwar blieben die Außenmaße des Kompakt-
SUV fast unverändert, so hat er im Innenraum
gefühlt mehr Platz zu bieten als sein Vorgänger.
Damit könnte er für viele als Familienauto attraktiv
sein, denen der nur 4,17 Meter lange Vitara zu klein
und der Across - ab rund 55.000 Euro- zu teuer ist.
Immerhin ist der S-Cross mit einer kompakten
Länge von 4,30 Meter lediglich gerade einmal zwei
Zentimeter länger als ein Golf, was einem auf den
ersten Blick gar nicht so vorkommt. Denn verglichen
mit seinem eher bieder designten Vorgänger
macht der Neue deutlich mehr her und sieht endlich
aus wie ein waschechter SUV. Der lange Radstand
von 2.600 mm sorgt dabei für großzügige Platzverhältnisse
im Innenraum. Damit setzt Suzuki ein
starkes Zeichen im populären SUV-Segment. Der
S-Cross verbindet ein kraftvolles und robustes Design
mit hoher Funktionalität und modernen Technologien
für Effizienz, Fahrspaß, Sicherheit und
Komfort. Wobei auch der Antrieb einen äußerst positiven
Eindruck hinterläßt, schafft er es doch, mit
unter 6 Liter Sprit auszukommen.
Denn hier vertrauen die Japaner auf den 95
kW/129 PS starken 1,4-Liter-Boosterjet-Benziner,
ein Turbo-Direkteinspritzer, der dank neuer 48-
Volt-Mildhybridtechnik sparsamer sein soll als bisher
ohne den integrierten Startergenerator, der den
Verbrenner beim Beschleunigen und Anfahren mit
bis zu 10 kW unterstützt. Beim Fahren merkt man
davon wie üblich bei Mildhybriden nichts, denn
rein elektrisch kann sich das Fahrzeug damit nicht
fortbewegen. Die Kraftübertragung erfolgt serienmäßig
über ein manuelles Sechsganggetriebe, optional
ist gegen 1.500 Euro Aufpreis eine
Sechsstufenautomatikerhältlich. Letztere lässt sich
in der höchsten Ausstattungslinie “Comfort+” auch
mit dem “Allgrip Select”-Allradantrieb kombinieren,
der die Stabilität und Fahrsicherheit auf Schnee
und Eis sowie auf regennasser Fahrbahn verbessert.
Über einen Drehregler kann der Fahrer vier verschiedene
Einstellungen wählen: Neben dem auf
Kraftstoffeffizienz ausgelegten „Auto“-Modus stehen
„Sport“, „Snow“ sowie „Lock“ mit starrer
Kraftverteilung im Verhältnis 50:50 zur Verfügung.
Je nach gewähltem Modus regelt das elektronisch
gesteuerte System nicht nur das auf die Räder übertragene
Drehmoment, sondern auch ESP und Motorleistung.
64 topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION
Suzuki S-Cross 1.4 Boosterjet | FAHRBERICHT
Bei unseren Testfahrten mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe
wirkte die Kombination recht munter
und antrittsstark und äußerst drehfreudig, über
Schaltwippen kann der Fahrer manuell ins Schaltgeschehen
eingreifen. Um die zehn Sekunden für
die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h sind allemal
ausreichend, die Spitze von 195 km/h ebenfalls.
Schließlich ist der S-Cross kein Sportler, er bevorzugt
eher die gemütliche Gangart, denn dann ist
auch ein Verbrauch mit einer Fünf vor dem Komma
problemlos zu erreichen.
Für ein Benziner-SUV ist das recht sparsam,
sodass sich die Frage nach einem Diesel eigentlich
nicht mehr stellt - den bietet man bei Suzuki auch
gar nicht erst an. Vielmehr wurde die Modellpalette
im dritten Quartal durch einen Vollhybriden, den 1.5
Dualjet Hybrid mit 85 kW/115 PS Systemleistung
ergänzt. Doch dazu ein ander Mal mehr.
Im Interieur punktet der neue S-Cross mit großzügigen
Platzverhältnissen, einem luftigen Raumgefühl,
einer hochwertigen Verarbeitung sowie
einer ablenkungsfreien und intuitiven Bedienung.
Die Armaturentafel wurde neu gestaltet; der weit
oben platzierte neue Multimedia-Touchscreen liegt
optimal im Blickfeld. Beim Einsteigen fühlt man
sich sofort zuhause: Alle Bedienelemente, darunter
die Regler für die serienmäßige Zweizonen-Klimaautomatik,
sind leicht erreichbar und problemlos
zu steuern, die klar gestalteten Rundinstrumente
und Anzeigen sind leicht ablesbar und informieren
auf einen Blick.
Die neue Generation des Audiosystems verfügt
in der Ausstattungslinie Comfort über ein Sieben-
Zoll-Display und in der Topversion Comfort+ über
einen hochauflösenden Neun-Zoll-Bildschirm.
Neben Audio-Informationen und Routenhinweisen
des Navigationssystems werden hier auch Bilder
von der Rückfahrkamera bzw. 360-Grad-Kamera
(beides nur Comfort+), Fahrinformationen wie z. B.
Verbrauch und Reichweite sowie Informationen
zum Energiefluss des Mild-Hybrid-Systems angezeigt.
Apple CarPlay und Android Auto, aber auch
Spracherkennung und Bluetooth-Freisprecheinrichtung
gehören zum Funktionsumfang.
Die neue markante Front ist nun typisch bei Suzuki-SUVs.
Fast schon selbstverständlich: der Suzuki S-
Cross ist serienmäßig mit einem Paket neuer Fahrerassistenz-
und Sicherheitssysteme ausgestattet,
die mit Hilfe von Kameras und Sensoren den Fahrer
unterstützen und die Unfallgefahr verringern. Zum
Ausstattungsumfang zählen u.a. die Dual-Sensor
gestützte aktive Bremsunterstützung. Das System
erkennt mit Hilfe der monokularen Kamera und des
Lasersensors andere Fahrzeuge und Fußgänger,
warnt vor einer drohenden Kollision und leitet notfalls
eine automatische Bremsung ein.
Der Adaptive Tempomat mit Stop & Go Funktion:
In den Modellen mit Automatikgetriebe verfügt
der adaptive Tempomat über eine Stop & Go
Funktion, die den Fahrer in dichtem Verkehr entlastet.
Das System hält durch selbstständiges Beschleunigen
und Bremsen einen sicheren Abstand
zum vorausfahrenden Fahrzeug. Bei Bedarf bremst
die Stop & Go Funktion das Fahrzeug sogar bis zum
Stillstand ab und folgt dann automatisch dem vorausfahrenden
Fahrzeug, wenn dieses sich innerhalb
von zwei Sekunden wieder in Bewegung setzt, z. B.
in einem Stau.
Die 360-Grad-Kamera: Beim Manövrieren auf
engem Raum bietet die 360-Grad-Rundumsicht zusätzliche
Sicherheit und Komfort. Vier Kameras (an
Front, Heck und beiden Seiten) decken verschiedene
Perspektiven ab, darunter eine 3D-Ansicht und
eine Ansicht aus der Vogelperspektive für sicheres
Einparken (nur Comfort+).
Der neue Suzuki S-Cross ist in den beiden
hochwertigen und umfangreichen Ausstattungslinien
Comfort ab 29.290 Euro und Comfort+ ab
34.540 Euro erhältlich.
Gut beladbar: Kofferraum mit 430 - 1.123 Liter Volumen.
Unauffällig aber sehr effizient, der 1.4er Boosterjet.
Platz für die 5-köpfige Familie ist ausreichend vorhanden.
Bericht/Fotos: Guido Strauss/Suzuki (1)
topautomobile | KOBLENZ & DIE REGION 65
VORSCHAU | Themen der nächsten Ausgabe
Die nächste
TOP Automobile
erscheint im
Frühjahr 2023!
vorschau
Der Bentley Flying Spur
im Test
Die britische Nobelmarke setzt verstärkt
auf eine Hybridisierung, so
auch beim Topmodell. Kommt diese
dem Verbrauch zugute?
Weitere geplante Themen:
Als 110 setzt der Land
Rover Defender auf 6
Mit bis zu 6 Sitzplätzen kann man im
neu aufgelegten Klassiker der ganzen
Familie die Strecken abseits des Asphalts
zeigen. Und mit dem Sechszylinder
Diesel so ziemlich alles bewältigen.
Rein elektrisch unterwegs
im Opel Zafira e-Life
Der deutsche Autobauer erweitert konstant
seine vollelektrische Modellpalette.
Der Kleinbus soll bis zu 329 km
schaffen. Wir werden sehen...
• Aiways U6
• Aston Martin Vantage V12
• Dacia Sandero Stepway
• Felber Ferrari 330 GTC
• Fiat E-Doblò
• Genesis GV60
• Honda Civic e:HEV
• Hyundai IONIQ 6
• Jeep Avenger
• Kia Niro EV
• McLaren Artura
• MG Marvel R
• Mitsubishi ASX
• Nissan X-Trail e-Power
• Polestar 3
• Range Rover Sport Hybrid
• Renault Megane E-Tech
• Subaru Forester e-Boxer
• Volvo EX90
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