One Day Magazin Ausgabe 2

UNSERE
TRAINER*INNEN
Yoga in Sierra Leone
Babardee Fakeh
Samura (34 Jahre)
Mein Yogaweg:
2012 brachte mich mein Martial
Arts Lehrer das erste Mal zum
Yoga. An diesem Tag entdeckte ich
auch meine Leidenschaft für Yoga.
Sie hat mich seitdem nie wieder
losgelassen.
2014 durfte ich an meiner ersten
Yogaausbildung bei Gina Woodhull
teilnehmen. Drei Jahre später reiste
ich für eine weitere Ausbildung
nach Kenia und später, gemeinsam
mit Gina, nach Nigeria für ein weiteres
500 Std Training.
Was Yoga für mich beutetet:
Yoga bedeutet Leben. Yoga bedeutet
Hoffnung. Für den heutigen
Tag und unsere Zukunft. Es bedeutet
mir alles.
Was Yoga in Sierra Leone bewirken
kann:
Yoga kann ein Wendepunkt für die
Menschen in Sierra Leone bedeuten.
Die Yogapraxis beinhaltet so
viele transformierende Werkzeuge
für mehr Achtsamkeit und ein gesundes
Leben.
Wenn wir mehr Menschen mit Yoga
erreichen, können wir ihnen dabei
helfen, sich selbst besser kennenzulernen
und besser für sich
selbst zu sorgen. Außerdem kann
Yoga Stress reduzieren, Achtsamkeit
kultivieren und negative
Gedanken sowie Gewalt reduzieren.
Die Yogapraxis kann uns dabei
helfen, eine respektvollere und
vertrauensvollere Umgebung für
alle zu schaffen. Es wird uns dabei
helfen negative Energien in positive
zu verwandeln und Frieden
und Einheit ins Land zu bringen.
Ich glaube fest daran, dass Yoga
Sierra Leone als Land verändern
kann.
Alhaji a.k.a.
Powerman :) (38 Jahre)
Mein Yogaweg:
2008 entdeckte ich Yoga für mich.
Nur vier Jahre später begann ich
meine erste Ausbildung. Es folgten
noch drei weitere, unter anderem
für Yoga mit Kindern und Jugendlichen.
Ich hatte das Glück durch
meine Arbeit als Assistenzlehrer
viele weitere Einblicke in die Welt
des Yogas zu erhalten und mich
immer weiterzuentwickeln.
Was Yoga für mich beutetet:
Yoga bedeutet mir unendlich viel.
Es hilft mir meinen Körper, meinen
Geist und meine Seele in Einklang
zu bringen. Es bringt mich dazu, einen
gesunden Lifestyle zu leben
und meine eigenen Fähigkeiten,
sowohl körperlich als auch geistig,
stetig weiterzuentwickeln. Es hilft
mir, mich zu konzentrieren, bewegt
mich und mein ganzes Leben.
Was Yoga in Sierra Leone bewirken
kann
Durch ihre Erfahrungen während
des Bürgerkriegs und der Ebola
Epidemie sind die meisten Menschen
in Sierra Leone psychisch belastet.
Jetzt folgt nach all dem Übel,
dass sie bereits erleben mussten,
auch noch COVID-19. Die mentale
Belastung ist enorm.
Yoga und Meditation sind äußerst
hilfreiche Tools, um Stress zu reduzieren.
Yoga bringt Achtsamkeit
nach Sierra Leone. Um diese positiven
Auswirkungen an mögliche
viele Menschen weitergeben zu
können, haben wir in den letzten
Jahren damit begonnen Yoga an
Schulen und in Gemeinden zu
unterrichten. Wir möchten Yoga in
Sierra Leone bekannter machen
und so möglichst viele Menschen
erreichen, damit sie von allen
Vorteilen der Yogapraxis profitieren
können.
Edward Kekura
Kamara (31 Jahre)
Mein Yogaweg:
Vor einigen Jahren lud mich ein
Freund ein, gemeinsam mit ihm ein
großes Yogaevent und -training
in Freetown zu besuchen. Das war
der Tag, an dem ich mich in Yoga
verliebte. Uns wurde damals angeboten,
im Nachgang wöchentliche
Reports an unsere Trainer*innen zu
senden, wie es uns mit der Yogapraxis
so erging. Und so setzte ich
mich jede Woche hin und verfasste
einen kleinen Bericht. Einige Monate
später kontaktierte mich unsere
damalige Yogalehrerin, Gina
Woodhill: Sie hatte mich für ein
Teacher Training in Kenia empfohlen,
bei dem ich schließlich 2017
meine Ausbildung machen durfte.
Die Reise war unvergesslich,
interaktiv und unfassbar lehrreich.
Es war außerdem der allererste
Flug in meinem Leben. Ein Erlebnis,
was mich bis heute begleitet.
Nach der Ausbildung begann ich –
etwa ein Jahr lang – Gemeinden,
Dörfer und Städte in meiner Umgebung
zu besuchen und ihnen Yoga
ans Herz zu legen. Mittlerweile
arbeite ich mit Fußballteams, Athletinnen
und Athleten, Tanzgruppen,
Hebammen und Menschen
mit
körperlichen
Herausforderungen. Yoga ist so
bunt wie die Menschen selbst.
Was Yoga für mich beutetet:
Yoga bedeutet mir einfach alles.
Yoga gibt mir ein Gefühl von
Zuhause, von Familie, von Zugehörigkeit.
Gefühle, die ich bis zu meiner
Ausbildung so nicht kannte. Ich
weiß nun, wie sich Liebe anfühlt.
Was Yoga in Sierra Leone bewirken
kann
Früher dachten viele Menschen in
Sierra Leone, dass Yoga eine Religion
sei. Andere behaupteten,
Yoga sei nur eine Sportart. Heute
ändert sich dieses Bild glücklicherweise
und die Menschen realisieren,
dass Yoga ein Lebensstil,
eine Lebenseinstellung ist.
Yoga kann Stress und Trauma
reduzieren.
Yoga ist Einheit und Verbindung.
Yoga ist keine Religion. Viel mehr
ist Yoga Einheit und Verbindung
untereinander. Miteinander.
Yoga kann so vieles bewirken.
Kraftaufbau, gesundheitliche Verbesserungen,
aber am Ende des
Tages ist die mentale Wirkung das
was für die Menschen hier am hilfreichsten
ist. So viele von ihnen haben
schwere Trauma durchlebt
und leben in einem permanenten
Stresszustand. Yoga kann dabei
helfen, ihr Trauma aufzuarbeiten,
Stress zu reduzieren und Liebe und
Respekt untereinander zu verbreiten.
Seite 45
Seite 46