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40 | WILLI <strong>12</strong>/22 | D C<br />
DARMGESUNDHEIT<br />
Dass der Darm einen großen Einfluss auf die Gesundheit<br />
hat, wird der Medizin immer bewusster. Er gilt als das<br />
Zentrum unseres Immunsystems, kann aber auch<br />
unsere Psyche entscheidend beeinflussen.<br />
60.000<br />
Deutsche<br />
erkranken jährlich an<br />
Darmkrebs, die Hälfte<br />
stirbt daran.<br />
Im Darm leben um die 100 Billionen<br />
Bakterien, auch Mikrobiom<br />
genannt. Sie zersetzen die Nahrung<br />
und wehren Krankheitserreger<br />
ab. Neben der Verdauung,<br />
beeinflussen sie das Immunsystem<br />
positiv. 80 Prozent aller<br />
Immunzellen sitzen in der Darmschleimhaut.<br />
gen, Bauchschmerzen, Verstopfung<br />
oder Krämpfe, später auch<br />
Allergien und Krankheiten wie<br />
Neurodermitis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />
Adipositas,<br />
Autismus, Diabetes, Depressionen<br />
so wie das Reizdarmsyndrom<br />
können eine Folge einer<br />
geschädigten Darmflora sein.<br />
Überschuss haben dann die<br />
krankmachenden Bakterien,<br />
nicht mehr die guten. Besonders<br />
fett- und zuckerreiche, ballaststoffarme<br />
und stark verarbeitete<br />
Nahrungsmittel, wie Weizenmehl,<br />
sowie übermäßig tierische<br />
Produkte schaden unserem<br />
Darm-Mikrobiom.<br />
Aber der Darm kann noch mehr:<br />
Wissenschaftler bezeichnen<br />
den Darm nicht umsonst als das<br />
„zweite Gehirn“, denn der Darm<br />
produziert viele Hormone und<br />
Neurotransmitter, diese übertragen<br />
Infos von einer Nervenzelle<br />
zur nächsten und beeinflussen<br />
dadurch die seelische und körperliche<br />
Gesundheit.<br />
LEAKY-GUT-SYNDROM<br />
Gute Bakterien<br />
Gesunde Darmschleimhaut<br />
Unverdaute<br />
Nahrung<br />
Viren<br />
Gluten<br />
Geschädigte Darmschleimhaut<br />
Schlechte<br />
Bakterien Toxine<br />
Auch mit der Lunge hat der<br />
Darm eine heimliche Verbindung:<br />
Wenn es dem Darm<br />
schlecht geht, können beide leiden.<br />
Eine Entzündungsreaktion,<br />
eine Infektion oder ein Ungleichgewicht<br />
in einem kann sich in<br />
dem anderen widerspiegeln.<br />
Der Darm arbeitet nicht nur für<br />
sich selbst, sondern für alle Körperorgane.<br />
Eine Störung der<br />
Darmflora kann also vielfältige<br />
Auswirkungen auf unseren Körper<br />
und unsere Psyche haben.<br />
Wie zentral die tägliche Arbeit<br />
unseres Darms für die Gesundheit<br />
ist, wird uns erst dann<br />
bewusst, wenn der Stoffwechsel<br />
nicht mehr reibungslos funktioniert.<br />
Wenn man sich ständig<br />
schlapp fühlt oder oft erkältet ist,<br />
kann das seine Ursache im Darm<br />
haben. Auch Müdigkeit, Kopfschmerzen,<br />
Durchfall, Blähun-<br />
Gesunde<br />
Zellverbindung<br />
Blutbahn<br />
Undurchlässige Darmwand<br />
Durchlässige Darmwand<br />
Eine geschwächte Darmwand<br />
neigt zur Durchlässigkeit<br />
(Leaky-Gut-Syndrom) und<br />
führt dazu, dass Schadstoffe<br />
vermehrt in den Organismus<br />
gelangen. Der Darm ist mit Zellen<br />
ausgekleidet, die aneinander<br />
anschließen und wenn diese<br />
engen Verbindungen nicht<br />
mehr eng genug sind werden<br />
sie durchlässig, dann spricht<br />
man vom Leaky-Gut. Das führt<br />
dann zu Problemen wie Aufnahmestörung<br />
der Mineralstoffe,<br />
Vitamine und Spurenelemente.<br />
Dann sind wir anfälliger<br />
für Infekte, können uns müde<br />
und antriebslos fühlen und an<br />
Konzentrations- und Schlafstörungen<br />
leiden, die Leistungsfähigkeit<br />
wird beeinträchtigt.<br />
Ausgelöst wird das meist<br />
durch viel Stress in Verbindung<br />
mit schlechter Ernährung. Aber<br />
auch zu intensiver Sport kann<br />
dazu führen, dann werden die<br />
Beine vorrangig mit Blut versorgt<br />
und nicht der Darm.<br />
Zerstörte<br />
Zellverbindung