28.11.2022 Aufrufe

f+h fördern und heben 12/2022

f+h fördern und heben 12/2022

f+h fördern und heben 12/2022

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2884<br />

<strong>12</strong><br />

Dezember <strong>2022</strong><br />

€ 14,50<br />

RAHMENVERTRÄGE STELLEN<br />

KURZFRISTIGE LIEFERUNG SICHER<br />

Stehlager, Flanschlager & Co:<br />

Wälzlagertechnik für Förderanlagen<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SYSTEMORIENTIERT<br />

DENKEN<br />

VERNETZT<br />

HANDELN<br />

10 Print-Ausgaben<br />

im Jahr<br />

2884<br />

LOGISTIK UNTER STROM<br />

Logistikzentrum mit automatischen Lagern sichert<br />

Wachstum des Elektrogroßhändlers Emil Löffelhardt<br />

+<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

FUH_SO_Titel_2021_<strong>12</strong>.indd 1 04.01.<strong>2022</strong> 09:57:48<br />

Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />

Internet: shop.vereinigte-fachverlage.de @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de & Telefon: 06131/992-148<br />

Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 140,- (Ausland € 150,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit, mit einer Frist von einem Monat,<br />

schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen <strong>und</strong> vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich <strong>und</strong> beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene <strong>und</strong> VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Gr<strong>und</strong>lage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

BEDENKLICH<br />

INFRASTRUKTUR GEHÖRT<br />

NICHT IN HÄNDE EINES<br />

KONZERNS, HINTER DEM<br />

EINE AUTOKRATIE STEHT<br />

Wir alle lernen es in <strong>und</strong> mit den Krisen wie wichtig es ist von<br />

Energierohstoffen, fernöstlichen Lieferanten bestimmter Artikel<br />

oder auch Märkten unabhängiger zu werden. Mehr Unabhängigkeit<br />

bedeutet Freiheit, Sicherheit <strong>und</strong> vielleicht auch mehr<br />

Wohlstand. Das kommt bei vielen in der Gesellschaft an. Umso<br />

erstaunlicher war es, dass vor kurzem eine Debatte auf politischer<br />

Ebene geführt wurde, die gut zum Thema Abhängigkeit<br />

passt. Die Rede ist von der Beteiligung eines chinesischen<br />

Terminalbetreibers an einem Terminal des Hafenlogistikers<br />

HHLA in Hamburg. China betrachtet Häfen <strong>und</strong> Beteiligungen<br />

daran als elementaren Bestandteil der neuen Seidenstraße.<br />

Dieses Projekt soll für das Reich der Mitte nicht nur Handelskorridore<br />

über Land, sondern auch<br />

über See schaffen <strong>und</strong> den<br />

Einflussbereich Chinas sichern.<br />

Der Arm Pekings reicht schon<br />

jetzt weit nach Europa hinein. So<br />

halten chinesische Unternehmen Beteiligungen an r<strong>und</strong> zwölf<br />

Häfen. Mit dem Terminal im Hamburger Hafen ist nun ein<br />

weiterer dazugekommen. Dabei hat Deutschland mit der<br />

Veräußerung von kritischer Infrastruktur in der Vergangenheit<br />

keine guten Erfahrungen gemacht. Genannt sei an dieser Stelle<br />

nur der Gasspeicherverkauf an Russland. Seit geraumer Zeit<br />

lernen wir welcher Preis dafür aufgerufen werden<br />

kann. Daher ist die Veräußerung an China<br />

kritisch zu sehen; ein Land, das Handelshemmnisse<br />

erhöht, die eigene Wirtschaft<br />

gegen außen massiv <strong>und</strong> hart schützt <strong>und</strong><br />

Rohstoffe für die Ausfuhr auch schon<br />

einmal verknappt.<br />

Winfried Bauer<br />

– Chefredakteur –<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

FLEXIBILITÄT<br />

AUF ALLEN<br />

EBENEN<br />

Ihre Intralogistik aus<br />

einer Hand. Mehr<br />

Kapazität <strong>und</strong> Flexibilität,<br />

kürzere Durchlauf- <strong>und</strong><br />

Lieferzeiten bei weniger<br />

Flächenverbrauch.<br />

Geht mit Westfalia.<br />

Logistics.<br />

Made in Germany.<br />

www.westfaliaeurope.com


INHALT<br />

EDITORIAL<br />

03 Bedenklich<br />

PERSPEKTIVEN<br />

06 F+H VOR ORT Anlageninspektionen per<br />

Drohnentechnologie<br />

Schnell, sicher <strong>und</strong> risikolos<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

08 PSIwms fungiert bei Nosta Group als<br />

unternehmensweit übergeordnete WMS<br />

Übergreifendes Bestands- <strong>und</strong> Auftragsmanagement<br />

via Cloud<br />

<strong>12</strong> Von neuer Sortieranlage profitieren nicht nur K<strong>und</strong>en<br />

des Einzelhandelskonzerns Fnac<br />

Ferag automatisiert Filiallogistik<br />

06<br />

13 F+H WISSENSSERIE Schäden an Hallenböden<br />

beseitigen<br />

Betonbodenertüchtigung zur Lasterhöhung<br />

14 Skalierbare Robotiksysteme von Exotec stellen widerstandsfähige<br />

innerbetriebliche Logistikketten sicher<br />

Standardisierte Individualität<br />

16 Fahrerloses Transportsystem von ek robotics bei Sinit<br />

Den Warenfluss auf ein neues Niveau gehoben<br />

18 F+H NACHGEFRAGT bei Hans Odin<br />

„Wir entwickeln <strong>und</strong> produzieren Rollen, die<br />

die K<strong>und</strong>enanforderungen erfüllen“<br />

20 STAPLERTEST Die F+H Stapler-Tests <strong>2022</strong> im Überblick<br />

24 Flexibilität <strong>und</strong> Sicherheit in der Produktion erhöht<br />

Motorenbauer profitiert von maßgeschneiderten<br />

Hochhubwagen<br />

26 TITELSTORY Stehlager, Flanschlager & Co:<br />

Wälzlagertechnik für Förderanlagen<br />

Rahmenverträge stellen kurzfristige Lieferung sicher<br />

30 Tecdos-Antriebstechnik schafft Voraussetzungen<br />

für störungsfreie Hallenbeschickung<br />

Prozesssicherheit im Salzlager erhöht<br />

32 F+H VOR ORT 50 Jahre Motorenwerk Uslar<br />

An einem Ort vereint: Tradition <strong>und</strong> Zukunft<br />

36 F+H NACHGEFRAGT bei Gaétan Jetté<br />

„Die Sicherheit an der Rampe zu erhöhen,<br />

ist Teil unserer DNA“<br />

40 Digitale Highlights<br />

38<br />

14<br />

32


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

38 F+H NACHGEFRAGT bei Steffen Bersch<br />

„Schlussendlich geht es darum, dem K<strong>und</strong>en eine hoch<br />

performante <strong>und</strong> zuverlässige Anlage zu offerieren“<br />

42 F+H PERSÖNLICH Markus Schlotter<br />

SERVICE<br />

Swede-wheel GMBH<br />

MADE IN SWEDEN<br />

17 Impressum<br />

43 Vorschau auf Heft <strong>f+h</strong> 1-2/2023<br />

ANZEIGE<br />

TITELBILD<br />

Findling<br />

Wälzlager<br />

GmbH,<br />

Karlsruhe<br />

Wir wünschen Ihnen,<br />

liebe Leser, ein frohes <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>es Weihnachtsfest<br />

<strong>und</strong> einen guten Rutsch<br />

ins neue Jahr.<br />

Konstruktion & Entwicklung<br />

Produktanpassung<br />

Wir verstehen Ihr Produkt<br />

Standardsortiment<br />

Ihre <strong>f+h</strong> Redaktion<br />

Swede-wheel GMBH<br />

Rudolf-Diesel-Strasse 26<br />

De-24558 Henstedt-Ulzburg<br />

Deutschland<br />

+49 172 1849852<br />

swede-wheel.de<br />

sales@swede-wheel.se


ANLAGENINSPEKTIONEN PER DROHNENTECHNOLOGIE<br />

SCHNELL, SICHER UND RISIKOLOS<br />

Bis dato kam die Drohnentechnologie in der<br />

Intralogistik hauptsächlich für die Inventur zum<br />

Einsatz. Das Unternehmen Dematic hat das<br />

Potenzial der Flugobjekte für andere Aufgaben<br />

erkannt <strong>und</strong> diese in einem Servicekonzept zur<br />

visuellen Inspektion intralogistischer Anlagen<br />

gebündelt. Wir haben uns für Sie im Tech Center<br />

des Intralogistiksystemanbieters in<br />

Heusenstamm über die neue Dienstleistung<br />

informiert.<br />

Der Lagerleiter erhält auf seinem Tablet eine Nachricht.<br />

Regalbediengerät 4 kann die für die Bearbeitung einer<br />

Expresssendung erforderliche Palette nicht auslagern.<br />

Kurze Zeit später meldet sich einer der Kommissionierer:<br />

Was denn los sei? Er warte auf Nachschub. Der Lagerleiter<br />

weiß zwar, dass sich die Palette in Regalgasse 5 in 20 m Höhe auf<br />

Stellplatz 5678 befindet. Die Kollegen der Instandhaltung sind<br />

auf dem weitläufigen Werksgelände zurzeit aber in Halle 9 zugange.<br />

Also muss sich der Lagerleiter noch gedulden, bis sich jemand<br />

um sein Problem kümmert – <strong>und</strong> dabei tickt die Uhr: Keine 30<br />

Minuten mehr, bis die Ware zur Übergabe an den Transportdienstleister<br />

in der Versandzone bereitstehen muss. Dem Lagerleiter<br />

laufen Schweißperlen über die Stirn. Entspannter könnte er<br />

auf den Sachverhalt reagieren, wenn er die Dienstleistung Drone<br />

Inspection Services des Unternehmens Dematic nutzen würde.<br />

Doch der Reihe nach.<br />

Adrian Kronfeld, Head of Service South von Dematic, jedenfalls<br />

macht einen entspannten Eindruck, als er sich mit der Redaktion<br />

im Tech Center des Intralogistiksystemanbieters in Heusenstamm<br />

über eine neue Dienstleistung zur visuellen Inspektion<br />

intralogistischer Anlagen unterhält. „Sven, mach schon mal<br />

die Drohne startklar.“ Keine fünf Minuten vergehen – <strong>und</strong> Sven<br />

Hagner steuert das Flugobjekt durch die Gasse des Palettenhochregallagers.<br />

Die Drohne filmt <strong>und</strong> fotografiert dabei. Vom Hallenboden<br />

aus lassen sich die Aufnahmen von den Paletten in den<br />

oberen Stellplätzen in Augenschein nehmen. Hätte doch unser<br />

Lagerleiter im eingangs geschilderten Szenario einen entsprechenden<br />

After-Sales-Vertrag abgeschlossen …<br />

Die Idee, Drohnen zur Inspektion von Lager- <strong>und</strong> Materialflusssystemen<br />

einzusetzen, stammt laut Kronfeld „von drei Kollegen,<br />

die privat mit Drohnen Rennen fliegen. Während einer<br />

Nachtschicht haben sich die drei Gedanken gemacht, wie sich<br />

bestimmte Prozesse verbessern ließen.“<br />

Neben Hagner sind dies Bernd Kurz <strong>und</strong> Patrick Karg. Probeweise<br />

fanden erste Testflüge in einem Lager statt <strong>und</strong> kurz darauf<br />

folgte der erste Piloteinsatz beim Sportartikelhersteller Mammut.<br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

WINFRIED BAUER,<br />

CHEFREDAKTEUR F+H<br />

Mit der Dienstleistung Drone Inspection<br />

Services kann sich der Anlagenbetreiber<br />

››Nutzwert in vielerlei Hinsicht erschließen<br />

Das Drohnen-Service-Team von Dematic: Bernd Kurz, Patrick Karg,<br />

Adrian Kronfeld <strong>und</strong> Sven Hagner (v. l. n. r.)<br />

Von Probeflug zu Probeflug reifte das Verständnis <strong>und</strong> die Erkenntnis,<br />

wo die Einsatzmöglichkeiten liegen.<br />

Die batteriebetriebenen Drohnen sind mit jeweils vier Motoren,<br />

LED-Scheinwerfern <strong>und</strong> hochauflösenden Kameras ausgestattet.<br />

So lassen sich zum Beispiel auch Prüfaufkleber erfassen<br />

<strong>und</strong> auswerten. Die Auswertung kann zudem auch per Fernwartung<br />

geschehen. Demzufolge lassen sich in diffizilen Fällen Spezialisten<br />

hinzuziehen, die nicht vor Ort sind. Darüber hinaus<br />

dient das Bildmaterial zur Erstellung von Langzeitdokumentationen<br />

aller Inspektionen über die komplette Lebensdauer der intralogistischen<br />

Anlagen.<br />

Die Bilder werden unter strikter Einhaltung der Datenschutzgesetze<br />

<strong>und</strong> -vorschriften verarbeitet, indem zum Beispiel Persönlichkeitsrechte<br />

gewahrt <strong>und</strong> entsprechende Bereiche auf den<br />

Fotos unscharf gemacht oder entfernt werden. Der Zugang zur<br />

Datenspeicherung ist eingeschränkt <strong>und</strong> nur mit klaren Vertraulichkeitsvereinbarungen<br />

möglich.<br />

PLUS IN SACHEN ARBEITSSICHERHEIT<br />

Großes Potenzial sieht Dematic außerdem im Bereich Arbeitssicherheit.<br />

Alle sicherheitsrelevanten Anlagen <strong>und</strong> Bauteile müssen<br />

regelmäßig in Augenschein genommen <strong>und</strong> auf etwaige Defekte<br />

hin überprüft werden. Diese Aufgaben übernehmen geschulte<br />

Experten, die Inspektionen mithilfe von Kletterseilen, Befestigungen<br />

<strong>und</strong> Regalanlagen auch in großer Höhe <strong>und</strong> unter<br />

teilweise widrigen Umständen durchführen müssen. Mit dem<br />

Dematic Drone Inspection Services lässt sich das Unfallrisiko je<br />

nach Einsatz signifikant herabsenken. Darüber hinaus profitiert<br />

der Anlagenbetreiber von einem um r<strong>und</strong> 70 Prozent reduzierten<br />

Zeitaufwand für derartige Kontrollen.<br />

Kronfeld blickt zufrieden zu Dohnenpilot Hagner hinüber,<br />

denn das Fluggerät liefert während der Vorführung im Tech Center<br />

aussagekräftige Bilder <strong>und</strong> Informationen. Doch bis der aktuelle<br />

Stand in dem Projekt erreicht war, habe man eine lange Wegstrecke<br />

zurücklegen müssen. Kronfeld: „Dabei bin ich den Kollegen<br />

in der zentralen Technologie- <strong>und</strong> Innovationsabteilung der<br />

Konzernmutter, der Kion Group AG, dankbar.“<br />

Der Konzern unterstützte Kronfeld bei allen bürokratischen<br />

Aspekten der Weiterentwicklung: Versicherungs-, Patent- <strong>und</strong><br />

Produktsicherheitsfragen wurden geklärt sowie die CE-Konformitätserklärung<br />

unterstützend begleitet. Die Drohnen sind beim<br />

Luftfahrtb<strong>und</strong>esamt registriert <strong>und</strong> jede Drohne ist mit dem Piloten<br />

praktisch verheiratet. Kronfeld: „Jede Drohne hat eine eigene<br />

Kennung – ähnlich wie bei Flugzeugen, <strong>und</strong> die Drohnenpiloten<br />

haben auch alle einen Pilotenführerschein gemacht.“<br />

Mittlerweile ist die Dienstleistung Drone Inspection Services in<br />

Zentraleuropa verfügbar. Die Planungen gehen davon aus, dass<br />

das Angebot auch global ausgerollt wird. Neben der räumlichen<br />

Ausdehnung hat Kronfeld auch bereits weitere Anwendungen im<br />

Blick – das ist dann aber wieder eine andere Geschichte. WB<br />

Fotos: Dematic, <strong>f+h</strong>, Karte auf S. 7: Stepmap, <strong>12</strong>3map. Daten: Openstreetmap,<br />

Lizenz: ODbL 1.0<br />

www.dematic.com<br />

www.saar-lagertechnik.com<br />

Dynamik in allen Dimensionen.<br />

Legen Sie Ihr Projekt in unsere Hände!<br />

Wir entwickeln maßgeschneiderte Lagerlösungen für<br />

jeden Bedarf, individuell nach Ihren Anforderungen.<br />

Saar Lagertechnik GmbH | Wiesenweg 2b | 658<strong>12</strong> Bad Soden | Telefon: +49 6196 5605 50 | info@saar-lagertechnik.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 7


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

PSIWMS FUNGIERT BEI NOSTA GROUP ALS UNTERNEHMENSWEIT ÜBERGEORDNETE WMS<br />

ÜBERGREIFENDES BESTANDS- UND<br />

AUFTRAGSMANAGEMENT VIA CLOUD<br />

Mit dem Warehouse Management System<br />

PSIwms führt Full-Service-Logistikdienstleister<br />

Nosta Group mehrere Logistikstandorte in einem<br />

übergreifenden Bestands- <strong>und</strong><br />

Auftragsmanagement via Cloud. Die Software<br />

sorgt für koordinierte Prozesssteuerung <strong>und</strong><br />

erschließt maximale Flexibilität, Transparenz<br />

<strong>und</strong> Kostenvorteile. Die Möglichkeit zur<br />

Eigenkonfiguration bildet einen zentralen<br />

Baustein für maßgeschneiderte Logistikkonzepte<br />

<strong>und</strong> k<strong>und</strong>enorientierte Lösungen. Upgrade- <strong>und</strong><br />

Release-Fähigkeit des IT-Systems unterstreichen<br />

die langfristige Investitionssicherheit.<br />

Die im Jahr 1978 gegründete Nosta Group, Osnabrück, hat<br />

sich in den vergangenen 45 Jahren mit einem kompletten<br />

Leistungsspektrum als Logistikdienstleister etabliert.<br />

Mit maßgeschneiderten Logistikkonzepten über<br />

die komplette Supply Chain hinweg kombiniert die Unternehmensgruppe<br />

für ihre K<strong>und</strong>en in der Kontraktlogistik zum Beispiel<br />

Leistungen aus den Bereichen Transportmanagement, Lagerung<br />

<strong>und</strong> Mehrwertdienstleistungen (VAS) zu passgenauen Lösungen.<br />

Gr<strong>und</strong>lage dafür bilden die zwölf eigenen Lagerstandorte der<br />

Gruppe. Dort übernimmt Nosta mit Individuallösungen oder<br />

kosteneffizientem Multi-User-Betrieb von der Lagerung über die<br />

IT-gestützte Auftragsabwicklung <strong>und</strong> Kommissionierung bis hin<br />

zur Versandbereitstellung alle Logistikdienstleistungen unter Berücksichtigung<br />

spezifischer Produkt- <strong>und</strong> Branchenanforderungen.<br />

Informationstechnisches Herzstück für koordinierte Logistikprozesse<br />

an den Lagerstandorten bildet dabei das Warehouse<br />

Management System PSIwms der PSI Logistics GmbH, Berlin.<br />

„Mit kleinen Softwareanbietern <strong>und</strong> Insellösungen hatten wir zuvor<br />

schlechte Erfahrungen gemacht“, erläutert Rainer Mönnig, IT<br />

Application Manager Warehousing der Nosta Group. „Wir hatten<br />

eine Menge unnötiger Schnittstellen <strong>und</strong> keine Transparenz über<br />

Bestände <strong>und</strong> Prozesse. Bei der Auswahlentscheidung für ein<br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

neues Warehouse Management System waren daher Investitionssicherheit,<br />

Zukunftssicherheit <strong>und</strong> der Funktionsumfang, den<br />

der Produktstandard bietet, wichtige Entscheidungskriterien.“<br />

Seit dem Jahr 2007 setzt der Logistikdienstleister auf das Softwaresystem<br />

der PSI Logistics. Mit seinem über die in der VDI-<br />

Richtlinie 3601 empfohlenen Kern- <strong>und</strong> Zusatzfunktionen hinausreichendem<br />

Funktions- <strong>und</strong> Leistungsumfang zählt die Software<br />

zu den leistungsfähigsten Warehouse Management Systemen im<br />

Markt. Zu den Alleinstellungsmerkmalen gehören unter anderem<br />

ein adaptiver Auftragsstart, der bei der Prozesssteuerung mit<br />

Künstlicher Intelligenz (KI) selbstständig viele Lagerkennzahlen<br />

nach konfigurierbaren Parametern ausbalanciert, um die Leistung<br />

im Lager zu verbessern. Gleiches gilt für den PSI Service Broker.<br />

Als Zwischenebene unter dem ERP-System koordiniert <strong>und</strong><br />

steuert er die WMS mehrerer Standorte <strong>und</strong> initiiert automatisch<br />

die zum Betrieb notwendigen Materialströme zwischen den physischen<br />

Standorten – unabhängig davon, von welchem Hersteller<br />

die dort eingesetzten Software-Lösungen kommen. Damit fungiert<br />

das PSIwms als unternehmensweit übergeordnetes WMS.<br />

Die Software clustert mehrere physische Lager <strong>und</strong> ermöglicht eine<br />

durchgängige Vernetzung <strong>und</strong> Transparenz mit allen Vorteilen<br />

einer lagerübergreifenden Bestandsführung <strong>und</strong> -optimierung.<br />

„Ein hilfreiches Instrument bei der standortübergreifenden Prozesssteuerung<br />

wie auch bei der Gestaltung maßgeschneiderter<br />

Logistikkonzepte für unsere K<strong>und</strong>en“, fasst Mönnig zusammen.<br />

SOFTWARE EIGENSTÄNDIG KONFIGURIEREN<br />

Zudem lässt sich die Standardsoftware komfortabel auf die jeweiligen<br />

Anforderungen oder geänderte Geschäftsprozesse zuschneiden<br />

<strong>und</strong> in vorhandene Infrastrukturen integrieren. Dabei<br />

ist das System auf eine k<strong>und</strong>eneigene Konfiguration ausgerichtet.<br />

Nach einem Schulungsprogramm können die Anwender die Software<br />

eigenständig <strong>und</strong> weitgehend unabhängig vom Hersteller<br />

flexibel auf die individuellen Anforderungen hin auslegen. Vereinfacht<br />

werden derartige Prozesse durch die Entwicklung neuer,<br />

bedienerfre<strong>und</strong>licher Gestaltungsoptionen bei den grafischen<br />

Benutzerschnittstellen <strong>und</strong> Benutzeroberflächen – den Grafical<br />

User Interfaces (GUI).<br />

Demzufolge können Nutzer etwa mit dem PSI-Click-Design<br />

die Bedieneroberfläche der Systeme per Klick sowie „Drag &<br />

Drop“ flexibel eigenständig gestalten <strong>und</strong> an ihre Anforderungen<br />

anpassen. Mit einem intuitiven visuellen Editor lassen sich<br />

VON OSNABRÜCK AUS LASSEN<br />

SICH MIT PSIWMS PROZESSE<br />

UND RESSOURCEN AN ALLEN<br />

LAGERSTANDORTEN STEUERN<br />

damit mehrere einzelne Dialoge <strong>und</strong> zum Beispiel Menüs, Listen-<br />

<strong>und</strong> Tabellendialoge, Detailansichten sowie eigene Filterdefinitionen<br />

prozessorientiert in einer einzigen Maske kombinieren<br />

<strong>und</strong> als individualisierte Profile speichern. In dieser neuen<br />

Maske sieht der jeweilige Anwender dann alle gewünschten<br />

Informationen direkt <strong>und</strong> kann sich per Klick durch die Daten<br />

navigieren.<br />

So auch bei Nosta. „Mit der Option zur Eigenkonfiguration<br />

konnten wir das PSIwms über die Jahre hinweg eigenständig ex-<br />

TECHNIKWISSEN<br />

FÜR INGENIEURE<br />

Dieses Buch erleichtert durch eine möglichst anschauliche<br />

<strong>und</strong> anwendungsorientierte Darstellung der Zusammenhänge<br />

dem Leser den Zugang zu dem interessanten Fachgebiet<br />

der elektrohydraulischen Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen, ohne<br />

allerdings auf die notwendigen physikalischen <strong>und</strong><br />

mathematischen Gr<strong>und</strong>lagen zu verzichten.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen elektrohydraulischer<br />

Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen<br />

von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />

380 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />

broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />

€ 32,- (zzgl. Versandkosten)<br />

Im Online-Shop:<br />

vereinigte-fachverlage.de<br />

Bitte bestellen Sie bei:<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />

Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100 . E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />

Oder besuchen Sie unseren Shop im Internet: vereinigte-fachverlage.de<br />

Der neue Katalog 9.0 ist da!<br />

Einfach kostenlos anfordern!<br />

BAUER GmbH<br />

Eichendorffstr. 62, 46354 Südlohn, Tel.: +49 2862 709-0<br />

info@bauer-suedlohn.com, www.bauer-suedlohn.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 9<br />

OUP_Buch_elektrohydraulische_Antriebe_90x130_2019_<strong>12</strong>.indd 1 04.<strong>12</strong>.2019 16:33:59


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

Mit dem PSI-Click-Design<br />

können Bediener die<br />

Oberfläche der Software<br />

per Klick sowie<br />

„Drag & Drop“ flexibel<br />

gestalten <strong>und</strong> an ihre<br />

Anforderungen<br />

anpassen<br />

akt an unsere Bedürfnisse anpassen“, so der IT Application Manager.<br />

Als hilfreich <strong>und</strong> zeitsparend benennt Mönnig dabei zum<br />

Beispiel die Möglichkeit, CSV (caracter separated value)-Dateien<br />

direkt in das PSIwms importieren <strong>und</strong> sie darin nutzen zu können.<br />

Hauptsächlich bei den Prozessen des Alltagsgeschäfts in<br />

den staplergeführten Block- <strong>und</strong> Regallagern hat der Dienstleister<br />

die Möglichkeiten des Eigencustomizing zu schätzen gelernt.<br />

„Aus Kapazitätsgründen kann es vorkommen, dass wir Mandanten<br />

von einem Standort in einen anderen umlagern müssen“, so<br />

Mönnig. „Mit PSIwms geht das problemlos. Wir können Mandanten<br />

beliebig den Standorten zuordnen, jederzeit nachverfolgen,<br />

welcher Mitarbeiter welchen Mandanten an welchem Standort<br />

bearbeitet <strong>und</strong> haben über alle Standorte hinweg eine vollständige<br />

Sicht zum Beispiel auf Auftragsdaten <strong>und</strong> Bestände jedes einzelnen<br />

Mandanten.“<br />

Dabei ist die Multiuser- <strong>und</strong> Multisite-fähige Software nur einmal,<br />

im Stammhaus der Nosta Group, installiert. Von Osnabrück<br />

werden die einzelnen Lager mit virtuell logisch getrennten Systemen<br />

geführt. Auf diese Weise sind versehentliche Manipulationen<br />

anderer Standorte nicht möglich. Die Komplettsicht ist nur<br />

definierten Superusern zugänglich. Mithilfe dieser Systemgestaltung<br />

lässt sich bei Bedarf auch jeder Standort einzeln warten<br />

oder in seinen Konfigurationen verändern. Beim Einspielen neuer<br />

Konfigurationen muss nur der jeweils betroffene Standort die<br />

IT herunterfahren.<br />

REGELMÄSSIGE SYSTEM-UPGRADES<br />

AS A SERVICE<br />

Merkmale, die die Nosta Group mit der Upgrade- <strong>und</strong> Release-<br />

Fähigkeit der Software noch weiter ausbauen konnte. Etwa alle<br />

drei bis fünf Jahre, so unterstreichen Experten angesichts der rasanten<br />

Technologieentwicklungen, sollte ein WMS mit dem Upgrade<br />

auf ein aktuelles Systemrelease <strong>und</strong> den aktuellen Stand<br />

gebracht werden. PSI Logistics hat in der Produktentwicklung eine<br />

Trennung von Produktstandards <strong>und</strong> individuellen Konfigurationen<br />

vorgenommen. Somit lassen sich bei einem Upgrade die<br />

neuen Funktionen des Produktstandards nutzen, während die<br />

k<strong>und</strong>enindividuelle Anpassung erhalten bleibt.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat Nosta sich im Jahr 2016 zu einem<br />

Upgrade auf die aktuelle Version des PSIwms entschlossen <strong>und</strong><br />

überdies mit dem PSI-Angebot Upgrade as a Service (UaaS) „als<br />

Option im Wartungsvertrag mit PSI Logistics ein zyklisches Upgrade<br />

vereinbart“, so Mönnig. Regelmäßig alle drei Jahre erhält<br />

der Logistikdienstleister damit seither die neuen Funktionalitäten<br />

<strong>und</strong> Optimierungsoptionen des jüngsten Releases. „Konfigurierbare<br />

Clients hier, eine neue Standardschnittstelle für das Versandsystem<br />

dort – manchmal nur Kleinigkeiten, die aber das Leben<br />

im operativen Betrieb einfacher machen.“<br />

Von Osnabrück aus wird mit dem PSIwms unternehmensweit<br />

„die Lagerlogistik in einer privaten Cloud gesteuert“, so Mönnig<br />

– <strong>und</strong> führt zum Beispiel die Prozesse am Lagerstandort Ladbergen<br />

an. Bis zu 29.000 Palettenstellplätze sowie – je nach K<strong>und</strong>enwunsch<br />

– Flächen für eine Fachbodenregalierung zur Kleinteilelagerung<br />

<strong>und</strong> für VAS stehen in dem auf bis zu 25.000 m² erweiterbaren<br />

Multimandanten-Lager zur Verfügung. 2.400 verschiedene<br />

Artikel sind dort gelagert. Mönnig: „Ein großzügiges<br />

Multi User Warehouse, das sich optimal für die Abwicklung aller<br />

gängigen B2B- <strong>und</strong> B2C-Geschäftsmodelle der Handelslogistik,<br />

des Versandhandels sowie anderer Branchen eignet.“<br />

R<strong>und</strong> 40.000 Paletten werden in Ladbergen pro Monat umgeschlagen.<br />

Dabei sorgt das integrierte Staplerleitsystem (SLS) im<br />

PSIwms für wegeoptimierte Transporte. Für einen Mandanten<br />

führt der Logistikdienstleister mit dem PSIwms die Bestände in<br />

Ladbergen <strong>und</strong> in einem externen „Überlauflager“. Mit der Software<br />

lassen sich von Osnabrück aus die Prozesse <strong>und</strong> verfügbaren<br />

Ressourcen koordinieren sowie Umlagerungen, Versand sowie<br />

Lager- <strong>und</strong> Bestandsverwaltung steuern. Weitreichende Management-<br />

<strong>und</strong> Dispositionsfunktionen optimieren die Bestandshaltung.<br />

Mit der Update- <strong>und</strong> Release-Fähigkeit, der flexiblen<br />

Systemarchitektur <strong>und</strong> den Optionen zur Eigenkonfiguration<br />

lässt sich die Software komfortabel auf die jeweiligen Anforderungen,<br />

geänderte Geschäftsprozesse, neue Produkte <strong>und</strong> Mandantenwünsche<br />

zuschneiden. „Auf diese Weise unterstützt das<br />

PSIwms unsere Effizienz <strong>und</strong> Flexibilität auf operativer wie auch<br />

auf taktischer Ebene. Die Entscheidung für das PSIwms als zukunftsorientierter<br />

Investition hat sich mehr als bestätigt“, so Mönnig<br />

abschließend.<br />

Fotos: Nosta, PSI Logistics<br />

www.psilogistics.com<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


ANZEIGE<br />

KONTRAKTLOGISTIK – UMFASSENDE DIENSTLEISTUNGEN FÜR STARKE MARKEN<br />

ENTLANG DER SUPPLY CHAIN<br />

MARKTPLATZ<br />

Die Kontraktlogistik umfasst hochkomplexe Prozesse von der<br />

Beschaffung über die Produktion bis hin zur Distribution,<br />

Ersatzteillogistik <strong>und</strong> Rückführung – <strong>und</strong> das r<strong>und</strong> um die Uhr.<br />

Mit passgenauen Kontraktlogistiklösungen steht die BLG<br />

LOGISTICS seit über 145 Jahren als kompetenter Partner starken<br />

Marken zur Seite.<br />

Die Leistungen der Kontraktlogistik im Überblick<br />

■ Beschaffungs-, Produktions- <strong>und</strong> Distributionslogistik<br />

■ Projekt- & Prozessmanagement<br />

■ Bau, Technik, IT<br />

■ Umfassende Value Added Services, die Mehrwert schaffen<br />

■ Retourenmanagement <strong>und</strong> Ersatzteillogistik<br />

ein funktionierendes Gesamtwerk schaffen. Wir entwickeln<br />

Logistikzentren, die schon während des laufenden Prozesses<br />

alle Beteiligten berücksichtigen <strong>und</strong> zufriedenstellen.<br />

BLG LOGISTICS kann auf über 500 erfolgreich realisierte Kontraktlogistik-Projekte<br />

zurückblicken. Mit einer weitreichenden<br />

Projektmanagement-Expertise, struktureller Stärke <strong>und</strong> einem<br />

hohen Leistungsvermögen stellen wir eine kompetente Beratung<br />

sicher. Wir sind versierte Logistikarchitekten <strong>und</strong> verlässliche<br />

Partner. Last but not least: Wir sind Menschen, die ihre Projekte<br />

leidenschaftlich mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand zum Erfolg bringen.<br />

www.blg-logistics.com<br />

Ausgeklügelte Logistikarchitektur in der Kontraktlogistik<br />

Die Königsdisziplin in der Kontraktlogistik ist es, für den K<strong>und</strong>en<br />

eine vollständige Logistik komplett aus einer Hand aufzubauen.<br />

Unser Begriff dafür: „Logistikarchitektur“. Logistikarchitekten<br />

brauchen eine hohe Expertise <strong>und</strong> viel Erfahrung in den Bereichen<br />

Projektmanagement, Bau, Technik<br />

<strong>und</strong> Operational Excellence (OPEX).<br />

Um die Komplexität moderner Logistik prozesse zu managen,<br />

braucht es diese Logistikarchitekten, die alle Gewerke mitdenken,<br />

branchenübergreifendes Logistik-Know-how nutzen <strong>und</strong> so<br />

EIN STARKES STÜCK<br />

Das neu entwickelte Werkstückträgersystem Stein 400 des<br />

Unternehmens Stein Automation kann bis zu 80 kg schwere<br />

Komponenten mit einer maximalen Geschwindigkeit von<br />

30 m/min sicher durch den Produktionsprozess transportieren.<br />

Der Anwender kann mit dem Werkstückträgersystem<br />

flexibel<br />

agieren <strong>und</strong><br />

zum Beispiel in<br />

einer Mixproduktion<br />

leichte<br />

<strong>und</strong> schwere<br />

Teile in vielen<br />

Varianten auf<br />

einer Anlage<br />

bewegen. Der<br />

modulare<br />

Aufbau<br />

ermöglicht, das System auf die jeweiligen Anforderungen<br />

abzustimmen <strong>und</strong> schnell auf Änderungen in der Produktion<br />

zu reagieren. Dazu stehen unter anderem Dreh-,<br />

Zentrier- <strong>und</strong> Lifteinheiten zur Verfügung.<br />

Unter dem Riemen sind Rollenkassetten verbaut. Dies sorgt<br />

für weniger Verschleiß, einen geringen Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> eine saubere Anlage. Zudem ist das Werkstückträgersystem<br />

mit allen Features ausgestattet, die Anwender auch<br />

schon vom Stein 300 kennen: Aufgr<strong>und</strong> des leisen <strong>und</strong><br />

energieeffizienten Softmove fahren die Werkstückträger<br />

nicht hart aufeinander. Klappelemente gewähren Monteuren<br />

einen problemlosen Zugang in geschlossene Innenräume<br />

der Anlage.<br />

Das neue System kommuniziert per Anzeigenterminal mit<br />

dem Bediener, der aufgr<strong>und</strong> des höhenverstellbarem<br />

Handarbeitsplatz komfortabel <strong>und</strong> ergonomisch arbeiten<br />

kann.<br />

www.stein-automation.de<br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />

www.butt.de<br />

Typ BK - Mittelachsrampe<br />

Verladeplattform<br />

BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />

Zum Kuhberg 6–<strong>12</strong> Fax: +49(0)4435 9618-15<br />

D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de<br />

·<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 11<br />

BUTT.indd 1 21.07.2014 10:34:17


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

VON NEUER SORTIERANLAGE PROFITIEREN NICHT NUR KUNDEN<br />

DES EINZELHANDELSKONZERNS FNAC<br />

FERAG AUTOMATISIERT FILIALLOGISTIK<br />

Der Einzelhandelskonzern Fnac investiert in<br />

Spanien in seine Logistikprozesse. Ein Denisort<br />

des Unternehmens Ferag reduziert in der<br />

Metropolregion Madrid die Nachschubzeiten in<br />

den Filialen <strong>und</strong> soll auch im E-Commerce-<br />

Geschäft eingesetzt werden.<br />

Im Webshop <strong>und</strong> in den Filialen von Fnac Spanien kaufen K<strong>und</strong>en<br />

iPhones, Bücher, Kaffee, Spielzeug <strong>und</strong> Buntstifte. Bunt<br />

gemischte Warenkörbe gehören zum Alltag der Logistiker des<br />

Unternehmens – in den Filialen aber auch in der digitalen<br />

Welt. Daher automatisierte der französische Handelskonzern im<br />

ersten Schritt seine Filialprozesse im spanischen Distributionszentrum<br />

Rivas-Vaciamadrid. Das Logistikzentrum versorgt die<br />

spanischen Filialen <strong>und</strong> die K<strong>und</strong>en aus dem E-Commerce-Shop.<br />

Die Intralogistiker der Ferag AG mit Hauptsitz in Hinwil,<br />

Schweiz, verantworteten das Automatisierungsprojekt in der<br />

Metropolregion Madrid. Zum Einsatz kommt das Sortiersystem<br />

Denisort. Die Anlage misst mehr als <strong>12</strong>0 m. Aufgr<strong>und</strong> der Kippschalen<br />

lassen sich mit dem Sorter Artikel in unterschiedlicher<br />

Größe <strong>und</strong> Form verarbeiten <strong>und</strong> dadurch bei dem Handelsunternehmen<br />

die Kommissionierung für die Filial- <strong>und</strong> später für<br />

E-Commerce-K<strong>und</strong>en erleichtern. In Rivas-Vaciamadrid bedient<br />

die Anwendung 230 verschiedene Sortierziele.<br />

Darüber hinaus eignet sich das System auch für die Bearbeitung<br />

von Retouren. Insgesamt liegt die Sortierkapazität bei bis zu<br />

7.200 Produkteinheiten pro St<strong>und</strong>e. Das System umfasst zusätz-<br />

lich eine Managementsoftware, die vollständig in das IT-System<br />

von Fnac Spanien integriert ist. Schichtleiter <strong>und</strong> Management<br />

haben so immer einen Überblick über den Kommissionier-Fortschritt,<br />

Retouren, Leistungskennzahlen oder Problemen an der<br />

Anlage.<br />

DREI AUFGABEN IN EINEM SYSTEM VEREINT<br />

Der Sorter vereint die Aufgaben Fördern, Sortieren <strong>und</strong> Kommissionieren<br />

in einem System. Das überzeugte auch die Verantwortlichen<br />

des Einzelhandelskonzerns. Aber die Spanier schrieben<br />

den Ferag-Verantwortlichen nicht nur Geschwindigkeit <strong>und</strong> Prozessstabilität<br />

in das Pflichtenheft. Die Logistiker suchten ein modulares<br />

System, das sich an den verfügbaren Raum anpasst <strong>und</strong><br />

schnell erweitert werden kann, denn die europaweit tätigte Fnac<br />

Darty wuchs im vergangenen Jahr um sieben Prozent <strong>und</strong> erwirtschaftete<br />

einen Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro. Und<br />

das Unternehmen will weiter wachsen. Schon bei der Präsentation<br />

der jüngsten Zahlen verkündete die Geschäftsführung weitere<br />

Investitionen in die Logistik.<br />

Davon profitieren die K<strong>und</strong>en, aber auch die Mitarbeiter. „Wir<br />

konnten die Nachschubzeiten in den Filialen verkürzen <strong>und</strong> uns<br />

so mehr unseren K<strong>und</strong>en widmen“, erklärt Alberto Martínez. Der<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Produktionsleiter bei Fnac lobt die verbesserte<br />

Produktklassifizierung, die höhere Produktivität <strong>und</strong> die Ergonomie<br />

der Arbeitsplätze. Martínez rechnet mit einer Amortisationszeit<br />

von vier Jahren. Im nächsten Schritt integriert der Intralogistikanbieter<br />

den Online-Shop in das System.<br />

Foto: Ferag<br />

www.ferag.com<br />

<strong>12</strong> <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


WISSENSSERIE<br />

DAMIT SCHÄDEN AN HALLENBÖDEN<br />

ERST GAR NICHT ENTSTEHEN<br />

BETONBODENERTÜCHTIGUNG ZUR LASTERHÖHUNG<br />

Fotos: Uretek<br />

Ein Automobilzulieferer plante die<br />

Installation einer neuen Förderanlage in<br />

einer seiner Produktionshallen. Dies<br />

geschieht im Rahmen der Umrüstung auf<br />

ein Bauteil eines neuen Pkw-Modells. Damit<br />

der vorhandene Stahlrahmen die neue<br />

Belastung schadensfrei aufnehmen kann,<br />

war es erforderlich, eine zusätzliche<br />

Stützung des Stahlrahmens in Hallenmitte<br />

vorzusehen. Daher mussten zusätzliche<br />

Stützen auf dem Hallenboden aufgestellt<br />

<strong>und</strong> der Baugr<strong>und</strong> für die neue Last mit dem<br />

Uretek DeepInjection-Verfahren verstärkt<br />

werden. Alle Details zu dem Projekt können<br />

Sie auf unserer Webseite nachlesen. Hier<br />

geht’s zum ausführlichen Praxisreport:<br />

bit.ly/fuh-uretek-03<br />

WISSENSSERIE + + + WISSENSSERIE + + + WISSENSSERIE + + + WISSENSSERIE + + + WISSENSSER<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 13


SKALIERBARE ROBOTIKSYSTEME VON EXOTEC STELLEN WIDERSTANDSFÄHIGE<br />

INNERBETRIEBLICHE LOGISTIKKETTEN SICHER<br />

STANDARDISIERTE INDIVIDUALITÄT<br />

Unternehmen sehen sich mit einer Vielzahl von<br />

Herausforderungen konfrontiert. Die Antwort<br />

darauf bedingt mitunter eine Veränderung der<br />

betriebsinternen Abläufe. Demzufolge sind<br />

Intralogistiksysteme unerlässlich, die sich<br />

möglichst problemlos an neue Aufgaben<br />

anpassen lassen.<br />

K<strong>und</strong>en aus den Bereichen E-Commerce, Lebensmittelhandel,<br />

Einzelhandel, Produktion <strong>und</strong> Logistikdienstleistung<br />

nutzen die Intralogistiksysteme des Unternehmens<br />

Exotec bereits seit dem Jahr 2015 für ihre innerbetriebliche<br />

Logistik. Der Systemanbieter mit Hauptsitz in Lille, Frankreich,<br />

hat das Branchen-Bedürfnis nach mehr Flexibilität, Skalierbarkeit<br />

<strong>und</strong> Performance eines jeden Unternehmens erkannt<br />

<strong>und</strong> mit dem Skypod-System eine Lösung für immer schnelllebiger<br />

werdende Lieferketten gef<strong>und</strong>en. Bestehend aus Robotern,<br />

die sich frei im Raum bewegen <strong>und</strong> bis zu zwölf Meter hoch in<br />

den Regalen klettern können, lässt sich das Kommissionier-Prinzip<br />

„Ware zum Mann“ effizient realisieren.<br />

„Mit unserer Entwicklung ist eine höhere Lagerdichte sowie ein<br />

bis zu fünffach höherer Durchsatz gegenüber konkurrierenden<br />

Systemen möglich“, so Markus Schlotter, Managing Director der<br />

Exotec Deutschland GmbH, Landshut, im Gespräch mit der Re-<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

daktion. „Darüber hinaus lässt sich ein Skypod-System um bis zu<br />

50 Prozent schneller aufbauen <strong>und</strong> installieren als alternative<br />

Systeme.“ Hinzu komme die einfache Skalierbarkeit des Systems,<br />

um zum Beispiel auf saisonale Peaks reagieren zu können: Je<br />

nach Bedarf ließen sich Roboter dem System temporär hinzufügen<br />

oder entnehmen. „Hierzu offerieren wir den Anlagenbetreibern<br />

entsprechende Mietrobotermodelle.“<br />

HOCHENTWICKELTE ROBOTER<br />

Zentraler Baustein des Systems sind die Skypod-Roboter. Mit einer<br />

Tragfähigkeit von bis zu 30 kg lagern die Roboter effizient Ware<br />

aus dem Regal ein <strong>und</strong> aus <strong>und</strong> fahren dabei mit bis zu 4 m/s in<br />

der Fläche. Die hochentwickelten Roboter arbeiten in Flotten,<br />

um die Mitarbeiter bei der schnelleren Bearbeitung ihrer Aufträge<br />

zu unterstützen. Neue Aufträge empfangen die Roboter über<br />

die Software Astar. Das von Exotec entwickelte Warehouse Control<br />

System verwaltet die Auftragsplanung <strong>und</strong> verfolgt <strong>und</strong><br />

erfasst die Positionen von Behältern <strong>und</strong> Robotern in Echtzeit.<br />

DIE VIELZÄHLIGEN MERKMALE<br />

DES SKYPOD-SYSTEMS STEHEN<br />

FÜR INVESTITIONSSICHERHEIT<br />

Ohne die Bildung von Batches oder Kommissionierwellen können<br />

die dringendsten Aufträge in Echtzeit priorisiert werden.<br />

Als Bindeglied zwischen den Skypod-Robotern <strong>und</strong> den Mitarbeitern<br />

in der Lagerhalle fungiert unter anderem der Skypicker.<br />

Der Gelenkarmroboter ermöglicht es, Gegenstände mit einem<br />

Gewicht von bis zu 2 kg <strong>und</strong> einer Gr<strong>und</strong>fläche von mindestens<br />

20 × 20 mm zu kommissionieren. Dabei erreicht er eine maximale<br />

Geschwindigkeit von 2 m/s <strong>und</strong> kann bis zu 600 Artikel pro St<strong>und</strong>e<br />

picken. Der Gelenkarmroboter, der je nach Branche zwischen<br />

30 <strong>und</strong> 50 Prozent der Artikel selbstständig aufnehmen kann,<br />

lässt sich außerdem schnell <strong>und</strong> einfach als „Plug & Play“-Modul<br />

in jedes bestehende Skypod-System einfügen.<br />

GROSSE PLÄNE FÜR DEUTSCHLAND<br />

Schlotter ist überzeugt, dass sich der Markt in den nächsten Jahren<br />

weiter wandeln wird „<strong>und</strong> wir ein großes Stück zu dessen<br />

Fortschritt beitragen können. Mit unseren Innovationen im Bereich<br />

der automatisierten Intralogistik ist uns eine starke Ent-<br />

Der Gelenkarmroboter Skypicker kann bis zu<br />

600 Artikel pro St<strong>und</strong>e kommissionieren<br />

wicklung gelungen, deren Evolution bei weitem noch nicht abgeschlossen<br />

ist.“ Deutschland biete ein großes Marktpotenzial mit<br />

Unternehmen, die alle dasselbe Ziel haben: fünf von fünf Sternen<br />

in ihrer K<strong>und</strong>enzufriedenheit. „Mit unserem innovativen System<br />

treffen wir den Nerv der Zeit.“ Zu diesem Statement veranlasste<br />

Schlotter die Resonanz aus den Gesprächen mit potenziellen<br />

K<strong>und</strong>en. „Wir sind bereits in detaillierten <strong>und</strong> konkreten Gesprächen<br />

mit deutschlandweit bekannten Marken.“ Neben Deutschland<br />

liege der Fokus aktuell auf Österreich <strong>und</strong> der Schweiz. Neue<br />

Projekte in Osteuropa <strong>und</strong> den skandinavischen Ländern seien<br />

allerdings bereits angefragt. Bei der Systemintegration nimmt<br />

Exotec zusätzlich zum eigenen Integrationsgeschäft auch Partner<br />

mit ins Boot. Für Deutschland ist dies unter anderem die Klinkhammer<br />

Intralogistics Group, Nürnberg, sowie UBH mit Sitz in<br />

Ebermannsdorf.<br />

Die sich abzeichnenden Vertriebserfolge bedingen eine personelle<br />

Aufstockung des Teams der Exotec Deutschland GmbH. Bis<br />

Ende des Jahres geht Schlotter davon aus, den 25. Mitarbeiter in<br />

Landshut begrüßen zu dürfen. <br />

WB<br />

Fotos: Exotec<br />

www.exotec.com/de<br />

MEILENSTEINE<br />

Firmengründung<br />

in Lille,<br />

Frankreich<br />

Proof of Concept<br />

mit E-Commerce-<br />

Plattform<br />

Cdiscout<br />

Erste<br />

Installation<br />

geht in<br />

Livebetrieb<br />

Expansion<br />

nach<br />

Westeuropa<br />

Expansion<br />

nach<br />

Japan<br />

Expansion<br />

nach<br />

Nordamerika<br />

Expansion<br />

nach<br />

Mittel<strong>und</strong><br />

Osteuropa<br />

Expansion<br />

nach Südostasien<br />

<strong>und</strong> Fertigung<br />

Skypod-Roboter-<br />

Nr. 3.000<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

<strong>2022</strong><br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 15


FAHRERLOSES TRANSPORTSYSTEM VON EK ROBOTICS BEI SINIT<br />

DEN WARENFLUSS AUF EIN<br />

NEUES NIVEAU GEHOBEN<br />

Die Sinit Kunststoffwerke GmbH mit Sitz in<br />

Rödental bei Coburg ist Experte für<br />

Kunststoffteile <strong>und</strong> Baugruppen aus<br />

Thermoplast. Am Standort Bad Schwalbach nahe<br />

Wiesbaden entstehen hochwertige<br />

Kunststoffkomponenten für die Elektro- <strong>und</strong><br />

Lebensmittelindustrie. Seit Jahren setzt das<br />

Unternehmen konsequent auf Automatisierung<br />

<strong>und</strong> nutzt dort ein Fahrerloses Transportsystem<br />

(FTS) aus dem Hause ek robotics, Rosengarten,<br />

mit drei Transportrobotern der Serie Vario Move<br />

für den intralogistischen Warenfluss.<br />

Das FTS ist bereits die zweite Anlage von ek robotics, mit<br />

der Sinit die Prozesse der internen Transportlogistik auf<br />

das nächste Level gehoben hat. Die Produktion in Bad<br />

Schwalbach mit 29 Spritzgussmaschinen läuft in hohem<br />

Maß automatisiert. Aus Kunststoffgranulat entstehen einzelne<br />

Teile <strong>und</strong> auch ganze Baugruppen, exakt nach den Wünschen der<br />

internationalen K<strong>und</strong>en. Passgenaue Antworten <strong>und</strong> maßgeschneiderte<br />

Lösungen sind die Stärken des mittelständischen Fa-<br />

milienunternehmens mit mehr als 260 Mitarbeitern an fünf<br />

Standorten in Europa. Im Werk Bad Schwalbach arbeiten 80<br />

Fachkräfte, die unter anderem auch die nötigen Formen <strong>und</strong><br />

Spritzgießwerkzeuge selbst herstellen.<br />

Noch bis vor zwei Jahren wurden die fertigen Produkte von<br />

Hand einfach dort abgestellt, wo Platz war, bis sie zur weiteren<br />

Montage gebraucht oder für den Versand bereitgemacht wurden.<br />

Auf Dauer kein haltbarer Zustand, wie Thomas Wisser, Geschäftsführer<br />

Sinit, erläutert: „Innerbetrieblicher Warentransport von<br />

Hand kostet zu viel Zeit <strong>und</strong> Geld. Wenn man sieht, was in Zeiten<br />

von Industrie 4.0 heute möglich ist, ist ein Fahrerloses Transportsystem<br />

ohne Alternative.“<br />

ÜBERZEUGENDE LÖSUNG<br />

Um einen Eindruck der Möglichkeiten der Transportlösungen<br />

von ek robotics zu bekommen, reichte bei Sinit der Blick auf den<br />

eigenen Firmensitz in Rödental. Hier ist seit dem Jahr 2019 ein<br />

FTS mit drei Transportplattformen der Serie Fast Move im Einsatz.<br />

„Die Erfahrungen mit dem System in Rödental <strong>und</strong> das ansprechende<br />

Konzept für die neue Serie Vario Move haben den<br />

Ausschlag gegeben, auch in Bad Schwalbach ein FTS des Herstellers<br />

in Betrieb zu nehmen“, so Wisser. „Das System sollte das Bindeglied<br />

zwischen unseren vollautomatischen Produktionsanlagen<br />

<strong>und</strong> der bis dahin wenig effizienten Fördertechnik in den Bereichen<br />

Logistik <strong>und</strong> Montage bilden.“<br />

Eine Hauptanforderung war es, in Bad Schwalbach die uneingeschränkte<br />

Verfügbarkeit der Transportroboter sicherzustellen,<br />

24 St<strong>und</strong>en am Tag, sieben Tage die Woche. Dazu wurde ein ers-<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

tes Transportkonzept entwickelt, zunächst mit einer geringen<br />

Anzahl von Übergabestellen. Diese wurde im Verlauf der Umsetzung<br />

nach <strong>und</strong> nach erhöht <strong>und</strong> ständig den Gegebenheiten angepasst.<br />

Während der kompletten Projektphase war der zeitnahe<br />

Support durch den FTS-Hersteller sichergestellt, erinnert sich<br />

Wisser. Auch für komplexe Situationen wurden schnelle <strong>und</strong><br />

nachhaltige Lösungen gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> unverzüglich umgesetzt.<br />

„Mit jedem weiteren Fahrzeug, das in Bad Schwalbach in Betrieb<br />

ging, ist die Lernkurve auf beiden Seiten gestiegen“, fasst Wisser<br />

zusammen. „Auf diese Weise haben wir die bei einem neuen System<br />

zu erwartenden Kinderkrankheiten im Lauf des Projekts<br />

AUTOMATISIERUNG IST FÜR SINIT<br />

EIN SCHLÜSSELFAKTOR, UM IM<br />

WETTBEWERB ZU BESTEHEN<br />

vollständig auflösen können.“ Heute beweise die Vario Move-Anlage<br />

ihre Qualitäten jeden Tag aufs Neue, <strong>und</strong> dies nicht zuletzt<br />

aufgr<strong>und</strong> der einfachen Bedienung. „Das Projekt bei Sinit ist eines<br />

unserer ersten mit der Serie Vario Move, die mit ihrem modularen<br />

Konzept eine Vielzahl von Transportanforderungen erfüllt“,<br />

ergänzt Ronald Kretschmer, Chief Sales Officer (CSO) bei<br />

ek robotics.<br />

Zu den Merkmalen der Transportroboter der Serie gehören eine<br />

maximale Traglast von 1,6 Tonnen, eine Lastübergabe in bis<br />

zu 5 m Höhe <strong>und</strong> eine Fahrgeschwindigkeit bis zu 2 m/s. Das<br />

Schnellladesystem sorgt für einen Einsatz ohne Unterbrechungen,<br />

denn die Flurförderzeuge entscheiden quasi selbst, wann sie<br />

an die Ladestation fahren. Hat ein Fahrzeug keinen Auftrag <strong>und</strong><br />

liegt der Batterie-Ladestand unter einem vorab definierten<br />

Schwellenwert, fährt das Flurförderzeug zur Ladestation <strong>und</strong><br />

dockt dort an. Ist die Batterie ausreichend geladen, begibt sich<br />

das FTF auf seine Warteposition oder rollt los, sobald ein neuer<br />

Auftrag vorliegt. Dabei ist der Zeitraum an der Ladestation nicht<br />

fest vorgegeben, die Fahrzeuge passen sich vielmehr variabel den<br />

Gegebenheiten an.<br />

MEILENSTEIN GESETZT<br />

Bei dem Anlagenbetreiber hat das FTS in kürzester Zeit dabei geholfen,<br />

die Prozesse in den Bereichen Montage <strong>und</strong> Logistik zu<br />

verschlanken. Mit einer derartigen Produktivitätssteigerung hat<br />

das in Sachen Automatisierung erfahrene Unternehmen selbst<br />

kaum gerechnet hat. Wisser: „Wir konnten unsere Lieferperformance<br />

deutlich steigern, <strong>und</strong> das FTS hat schon nach kurzer Zeit<br />

beste Ergebnisse geliefert.“<br />

Der hohe Grad der Automatisierung, die mit den Systemen von<br />

ek robotics einen weiteren Schub bekommen hat, gilt in der Branche<br />

von Sinit als entscheidend, um im Wettbewerb zu bestehen.<br />

Interessant ist, dass inzwischen auch die Außenwirkung der Vario-Move-Transportfahrzeuge<br />

spürbar ist, verrät Wisser: „Im Tagesgeschäft<br />

fallen die Transportroboter bei uns kaum noch auf,<br />

so sehr sind sie ein fester Bestandteil des Unternehmens geworden.<br />

Sobald jedoch neue K<strong>und</strong>en, Dienstleister oder Mitarbeiter<br />

unser Werk betreten, wir ihnen unsere Prozesse <strong>und</strong> die FTS-<br />

Technologie erläutern, wird auch uns selbst wieder klar, welchen<br />

Meilenstein wir gemeinsam mit ek robotics gesetzt haben. Die<br />

großen Augen <strong>und</strong> das uns entgegengebrachte Feedback der Stakeholder<br />

sind dabei das größte Kompliment.“<br />

Foto: Sinit/ek robotics<br />

www.ek-robotics.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2022</strong> im 72. Jahrgang,<br />

ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)<br />

Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Vivien Backof, Tel.: 06131/992-415, Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2023, gültig ab 01.10.<strong>2022</strong><br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- <strong>und</strong> sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise <strong>und</strong> Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 140,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 150,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55<strong>12</strong>9 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270,<br />

Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- <strong>und</strong> Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von<br />

ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über berufsbezogene<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung <strong>und</strong> Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong><br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) <strong>und</strong> seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung <strong>und</strong> Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung <strong>und</strong> Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

<strong>und</strong> Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- <strong>und</strong> Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD <strong>und</strong><br />

DVD <strong>und</strong> der Datenbanknutzung <strong>und</strong> das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, <strong>und</strong> die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 17


F+H NACHGEFRAGT<br />

Neuestes Produkt der<br />

Swede-Wheel-Ideenschmiede:<br />

Ein applikationsspezifisches Rad,<br />

das viele Merkmale vereint<br />

„WIR ENTWICKELN UND PRODUZIEREN ROLLEN,<br />

DIE DIE KUNDENANFORDERUNGEN ERFÜLLEN“<br />

In den tiefen Wäldern Südschwedens hat der<br />

Rollenhersteller Swede-Wheel seinen Firmensitz.<br />

Im Interview beantwortet uns Hans Odin (r.),<br />

Leiter der Produktentwicklung, unsere Fragen zu<br />

Kompetenzen, Innovationen <strong>und</strong> Patenten.<br />

Wie profitieren die K<strong>und</strong>en von der Kompetenz des Unternehmens<br />

Swede-Wheel?<br />

Hans Odin: Zum Entwicklungsteam gehören mehrere Mitarbeiter,<br />

die bereits seit 25 Jahren oder noch länger hier tätig sind.<br />

Dadurch haben unsere K<strong>und</strong>en Zugriff auf eine erstaunliche<br />

Bandbreite an Fachwissen, wenn es um Rollen <strong>und</strong> Räder geht<br />

<strong>und</strong> um alles, was mit Rollen, Rädern <strong>und</strong> antriebslosem Materialtransport<br />

zu tun hat. Mit der Erfahrung kommt zudem das<br />

Verständnis für die Bedürfnisse <strong>und</strong> die Probleme des Markts.<br />

Wobei allerdings die Anfrage nicht zwangsläufig vom K<strong>und</strong>en<br />

ausgeht. Manchmal geht es um interne Aufträge. Derzeit überarbeiten<br />

wir zum Beispiel unser Sortiment, um komplette Serien<br />

zusammenzustellen <strong>und</strong> gleichzeitig das Angebot zu verbessern.<br />

Swede-Wheel produziert in Schweden <strong>und</strong> in China. In<br />

welchem Maße arbeiten die Standorte zusammen?<br />

Hans Odin: Wir führen Entwicklungsprojekte in Kooperation<br />

mit unseren Kollegen in China durch, der Swede-Wheel Ningbo.<br />

Leitung <strong>und</strong> Umsetzung finden in Schweden statt, wobei die<br />

Projekte primär auf den asiatischen Markt ausgerichtet sind.<br />

Langfristig werden wir die Zusammenarbeit zwischen Ningbo<br />

<strong>und</strong> der schwedischen Muttergesellschaft verstärken, um eine<br />

gemeinsame Produktpalette zu schaffen. Auf diese Weise können<br />

wir auf beiden Kontinenten schnelle Lieferzeiten sicherstellen<br />

<strong>und</strong> entsprechende Zentrallager in Europa <strong>und</strong> Asien<br />

aufbauen.<br />

Können Sie uns von einem erfolgreichen Projekt berichten?<br />

Hans Odin: Ein führender weltweiter Player benötigte eine<br />

leicht zu handhabende <strong>und</strong> vollständig gebremste Rolle, die sich<br />

auf kleinstem Raum montieren lassen sollte. Die Herausforderung<br />

bestand darin, die Bremse mit dem Fuß erreichen zu können.<br />

Wir haben es nicht nur geschafft, das Problem zu lösen –<br />

wir haben uns zudem die Lösung patentieren lassen!<br />

Wir liefern schon seit mehreren Jahren Rollen für die Wagen<br />

dieses Unternehmens. Neu war, dass dessen K<strong>und</strong>e wiederum<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

INTRA<br />

LOGISTIK<br />

den Funktionsumfang des Wagens erweitert hatte. Der Wagen sollte nun auch als<br />

Auslage in den Geschäften dienen, was neue Anforderungen mit sich brachte. Die<br />

Rolle musste eine Piek-Geräuschprüfung bestehen <strong>und</strong> gleichzeitig einen möglichst<br />

geringen Rollwiderstand aufweisen. Daher konnten wir die bisherige Rolle nicht<br />

weiterverwenden <strong>und</strong> mussten zwei Projekte starten: eines für das Gehäuse <strong>und</strong> die<br />

Bremse <strong>und</strong> eines für das Radmaterial.<br />

LAGERSYSTEME<br />

SOFTWARE<br />

FLURFÖRDERZEUGE<br />

Wie ist es Ihnen gelungen, das Projekt erfolgreich umzusetzen?<br />

Hans Odin: Die Erfahrung des Entwicklungsteams <strong>und</strong> der Wille zur Problemlösung<br />

haben zum Ergebnis geführt. Das Bremspedal wurde zweiteilig konzipiert, sodass<br />

sich die Bremse leicht feststellen <strong>und</strong> lösen lässt. Tritt man auf das rote Pedal, wird<br />

die Rolle festgestellt. Zum Lösen der Bremse betätigt man das grüne Pedal mit einem<br />

leichten Stoß des Fußes.<br />

Die Entwicklung der Bremse war also der erste Schritt. Das zweite Projekt dann die<br />

Beschäftigung mit dem Radmaterial.<br />

Hans Odin: Genau. Aber lassen Sie mich zunächst die Ausgangssituation noch<br />

genauer erläutern. Das bisherige Rad bestand aus elastischem Gummi. Wie zuvor<br />

bereits genannt, bestehen PP-Materialien aber nicht den Piek-Test. Ferner hat das<br />

MIT ERFAHRUNG UND DEM WILLEN ZUR<br />

PROBLEMLÖSUNG LASSEN SICH AUCH<br />

SPEZIELLE ANFORDERUNGEN ERFÜLLEN<br />

elastische Gummi zwei Nachteile: Zum einen ist der Rollwiderstand hoch <strong>und</strong> zum<br />

anderen wird es in Asien hergestellt <strong>und</strong> hat daher lange Lieferzeiten für unsere K<strong>und</strong>en<br />

in Europa.<br />

Das neue weichere Material besteht den Piek-Test <strong>und</strong> weist einen besseren Rollwiderstand<br />

auf als das elastische Gummi.<br />

Swede-Wheel verfügt über eine eigene Werkzeugfertigung. Welche Vorteile<br />

ergeben sich hieraus für Entwicklungsprojekte?<br />

Hans Odin: Dass wir Werkzeuge in-house herstellen können, gab uns die Möglichkeit,<br />

während der Arbeiten die Konzepte schnell zu testen. Kurz gesagt, aus dem<br />

CAD-3D-Modell wurde direkt ein Werkzeug <strong>und</strong> dann ein Prototyp, was uns <strong>und</strong><br />

dem K<strong>und</strong>en schnelle Ergebnisse brachte.<br />

Sie sprachen davon, dass dem Radmaterial eine große Bedeutung zukommt.<br />

Arbeiten Sie kontinuierlich an Weiterentwicklungen in diesem Bereich?<br />

Hans Odin: Wir testen <strong>und</strong> bewerten regelmäßig neue Materialien. Dadurch lassen<br />

sich neue Prozesse zur Optimierung des Rad- <strong>und</strong> Rollenangebots entwickeln.<br />

Wenn Leser neugierig geworden sind <strong>und</strong> mehr über Rollenlösungen sprechen<br />

möchte – wie kann man mit Ihnen in Kontakt treten?<br />

Hans Odin: Für den deutschsprachigen Markt haben wir ein Vertriebsbüro in der<br />

Nähe von Hamburg.<br />

Die Fragen stellte Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Fotos: Swede-Wheel<br />

www.swedewheel.com/de<br />

Stöcklin Logistik GmbH<br />

DE-57250 Netphen<br />

+49 2713 17 93 0<br />

info-de@stoecklin.com<br />

Stöcklin Logistik AG<br />

CH-4242 Laufen<br />

+41 61 705 81 11<br />

info@stoecklin.com<br />

Stöcklin Logistik | www.stoecklin.com


DIE F+H STAPLER-TESTS<br />

<strong>2022</strong> IM ÜBERBLICK<br />

Unsere Stapler-Tests des Jahres <strong>2022</strong> stellen wir Ihnen hier noch einmal<br />

in Kurzform vor. Die ausführliche Version lässt sich ebenfalls nachlesen.<br />

Folgen Sie einfach dem jeweiligen Link.<br />

MITSUBISHI: EDIA XL FB50CN<br />

Mit der Staplerbaureihe EDiA XL lanciert die Mitsubishi Logisnext-Gruppe Geräte<br />

im Segment der Elektro-Gegengewichtstapler von vier bis 5,5 Tonnen.<br />

Die in unserem Test ermittelten Werte in Sachen Produktivität<br />

<strong>und</strong> Energieeffizienz in dieser Schwergewichtsklasse lassen<br />

aufhorchen. Die kraftvollen Stapler sind, trotz der<br />

Leistungsperformance, berechenbar, geräuscharm <strong>und</strong><br />

vor allem dynamisch unterwegs. Wir fühlen uns auf<br />

unserem Testparcours so, als würden wir einen<br />

leichtfüßigen 2,5-Tonner steuern.<br />

WERTUNG<br />

+ Leistung<br />

+ Agilität<br />

+ Berechenbarkeit<br />

+ Energiebilanz<br />

– Sichtkontrast Trittstufe<br />

– Erreichbarkeit des Schnallenfängers<br />

am Beckengurt<br />

– Präzision der Hubmaststeuerung<br />

– Sicht durch Gabeltisch/<br />

Lastschutzgitter<br />

BIT.LY/STAPLER22_1<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

GAS<br />

JUNGHEINRICH: ETV216I<br />

Schon seit Jahren führen die Schubmaststapler aus<br />

der ETV-Serie von Jungheinrich die Leistungsübersichten<br />

im entsprechenden Klassement an.<br />

Bereits 2018 in der Mai-Ausgabe haben wir das<br />

„Prunkstück“ der Baureihe den ETV 216i<br />

getestet. Nun ist der 1,6-Tonner mit dem<br />

neuen Hubmastkonzept loweringPRO<br />

verfügbar. Wie sich das Update auf die<br />

Leistung, den Komfort <strong>und</strong> die Sicherheit<br />

auswirkt, lesen Sie im Test.<br />

WERTUNG<br />

+ Leistung<br />

+ Sicht<br />

+ Fahr- <strong>und</strong> Bedienkomfort<br />

BIT.LY/STAPLER22_6<br />

STAPLER-TESTS IN F+H:<br />

DIE INVESTITIONSENTSCHEIDUNG<br />

ABSICHERN<br />

Im Vorfeld der Beschaffung von Flurförderzeugen kann der<br />

Betreiber unterschiedliche Wege zur Entscheidungsfindung<br />

beschreiten, zum Beispiel Gerätedaten der Hersteller<br />

vergleichen. Wer vor der Investitionsentscheidung tiefer<br />

gehende Informationen sucht, wird in der <strong>f+h</strong> fündig.<br />

Gemeinsam mit unserem Kollegen Theo Egberts fühlt die<br />

Redaktion Flurförderzeugen auf den Zahn. Dass wir damit<br />

den richtigen Weg beschritten haben, zeigen die Reaktionen<br />

aus der Branche – sowohl der Leser als auch der<br />

Hersteller. Und so wird die Redaktion auch in Zukunft ganz<br />

im Sinne der nutzwertorientierten Berichterstattung<br />

jeweils Geräte auf unsere Teststrecke bitten.<br />

Fotos: Andersom Testing, Theo Egberts <strong>und</strong> Mark<br />

Dohmen<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 21


CROWN: WAV 60<br />

Das Unternehmen Crown hat sein bewährtes Multifunktionsflurförderzeug<br />

WAV 60 mit Lithium-Ionen-Technik nachgerüstet. Ziel<br />

der Maßnahme ist die weitere Verbesserung des Fahr- <strong>und</strong><br />

Handhabungskomforts sowie die Steigerung der Produktivität.<br />

Wir haben das Vorgängermodell, die Variante<br />

mit Bleisäurebatterie <strong>und</strong> Wechselstrombetrieb<br />

bereits 2017 in der Mai-Ausgabe getestet.<br />

Welche Auswirkungen das Update mit<br />

Lithium-Ionen-Technik auf die Performance<br />

des „Work-Assist-Vehicle“ kurz Wave hat,<br />

lesen Sie im Test.<br />

WERTUNG<br />

+ Produktivität<br />

+ Energieverbrauch<br />

+ Design<br />

– Handhabung<br />

gewöhnungsbedürftig<br />

– Sicherheitssysteme zu sensibel<br />

BIT.LY/STAPLER22_5<br />

JUNGHEINRICH:<br />

ERD 220I UND ERE 225I<br />

Mit dem ERE 225i <strong>und</strong> dem ERD 220i will Jungheinrich<br />

eine Benchmark setzen in Sachen Leistung, Komfort,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Ergonomie bei Elektro-Hubwagen mit<br />

Fahrerstand. Der ERE 225i nimmt Lasten von bis zu<br />

2,5 Tonnen auf, während der ERD 220i zwei Paletten<br />

mit einem Gewicht von jeweils einer Tonne zugleich<br />

bewältigen kann. Die gemessenen Leistungen in<br />

unserem Test lassen mehr als aufhorchen.<br />

WERTUNG<br />

+ Produktivität<br />

+ Energieverbrauch<br />

+ Kompaktheit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

– Sichtkontrast Schutzgitter<br />

beim ERD 220i (grau auf grau)<br />

– Abrupter Start der Absenkfunktion<br />

mit Last beim ERD 220i<br />

BIT.LY/STAPLER22_4<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

GAS<br />

JUNGHEINRICH: EFG BB 216K<br />

Jungheinrich hat einen seiner Verkaufsschlager, die EFG-Baureihe<br />

um die BB- <strong>und</strong> BC-Serie erweitert. Anlass für die Einführung der<br />

kompakten Elektro-Gegengewichtsstapler ist der Bedarf an<br />

erschwinglichen „Basis-Geräten“ für den leichten, bis regelmäßigen<br />

Einsatz. Wir sind neugierig <strong>und</strong> stellen uns die<br />

Frage, wie „basic“ sind die Neuen <strong>und</strong> können sie auf<br />

unserem Standard-Parcours bestehen? Wir testen den<br />

kompakten Elektro-Dreiradstapler EFG BB 216k mit<br />

einer Tragfähigkeit von 1,6 Tonnen.<br />

WERTUNG<br />

+ Berechenbarer Charakter<br />

+ Leistungen<br />

+ Solide Ausstrahlung<br />

– Positionierung Verschluss des<br />

Batteriefachdeckels<br />

– Haltegriff für Rückwärtsfahrt ist<br />

kein Standard<br />

BIT.LY/STAPLER22_10<br />

LINDE: N20 SA UND N20 C SA<br />

Linde MH hat mit dem N20 <strong>und</strong> dem N20 C zwei Fahrzeugvarianten im<br />

Bereich der Niederhub-Kommissionierer im Programm. Jedes der beiden<br />

Flurförderzeuge zeichnet sich durch spezifische Konstruktionsmerkmale<br />

aus. Mit dem N20 SA <strong>und</strong> dem N20 C SA (Semi-Automated) sind<br />

die Horizontal-Kommissionierer nun auch als halbautomatisierte<br />

Version verfügbar. Im Test demonstrieren wir, wie<br />

sich mithilfe der Remote-Option die Performance<br />

steigern lässt.<br />

WERTUNG<br />

+ Leistungen<br />

+ Arbeitsbedingungen<br />

+ Handhabung<br />

– Curve-Control-Einstellungen<br />

– Abstimmung auf Laufgeschwindigkeit<br />

des Kommissionierers<br />

BIT.LY/STAPLER22_3<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 23


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FLEXIBILITÄT UND SICHERHEIT IN DER PRODUKTION ERHÖHT<br />

MOTORENBAUER PROFITIERT VON<br />

MASSGESCHNEIDERTEN HOCHHUBWAGEN<br />

Serien- <strong>und</strong> Austauschmotoren eines deutschen<br />

Motorenherstellers müssen vom Band zur<br />

Standmontage <strong>und</strong> von dort zur Lackieranlage<br />

transportiert werden. Zum Einsatz kommt dabei<br />

ein Sonderbau-Modell eines Hochhubwagens.<br />

Die Spezialanfertigung hat sich aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Leistungsfähigkeit gegen Standardmodelle<br />

durchgesetzt.<br />

Deutz Motoren stehen weltweit für Innovation <strong>und</strong> Qualität<br />

Made in Germany. Diese Position hätte das Unternehmen,<br />

das in Deutschland mit drei Standorten in Köln,<br />

Herschbach <strong>und</strong> Ulm vertreten ist, nie erreicht, wenn es<br />

nicht immer wieder Prozesse hinterfragt <strong>und</strong> optimiert hätte.<br />

Jährlich erhalten in Ulm tausende Motoren, die generalüberholt<br />

werden <strong>und</strong> von denen 50 Prozent als Neumotoren nicht mehr im<br />

Markt verfügbar sind, das Qualitätsversprechen eines neuen Aggregats.<br />

Die Durchlaufzeiten vom Auftragseingang bis zur Auslieferung<br />

eines generalüberholten Antriebs betragen wenige<br />

Arbeitstage. Teil dieser stetig optimierten Prozesskette ist ein<br />

Elektro-Hochhubwagen des Unternehmens Genkinger, Münsingen.<br />

Der spezialgefertigte Stapler wird verwendet, um die Motoren<br />

vom Plattenband zur Montageinsel zu transportieren <strong>und</strong><br />

von dort zurück in die Hub- <strong>und</strong> Senkanlage der Lackierung. Die<br />

Gewichte der zu transportierenden Antriebe variieren zwischen<br />

280 kg vom kleinen 1011 Motor bis hin zum 1.600 kg schweren,<br />

luftgekühlten <strong>12</strong>-Zylinder-Motor.<br />

KOMPAKT, WENDIG UND EFFIZIENT<br />

Der Spezial-Hochhubwagen ersetzt einen größeren Standardstapler,<br />

der die Motoren über eine ausladende Traverse<br />

aufnahm – keine ideale Lösung bei den zum Teil engen Platzverhältnissen.<br />

Mit dem Hochhubwagen von Genkinger wurden die<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

02<br />

01 Ein Motor auf dem Weg zur Montage, wo er<br />

generalüberholt wird<br />

02 Die Motoren hängen an einer 600 mm<br />

überstehenden Kranhaken-Traverse<br />

MITHILFE DER FUNKFERNSTEUE-<br />

RUNG LASSEN SICH LASTEN AUF<br />

ENGSTEM RAUM MANÖVRIEREN<br />

Abmaße reduziert <strong>und</strong> die Sicherheit sowie Beweglichkeit vor allem<br />

in den schmalen Fahrgassen erhöht.<br />

Die Forderung nach einem kompakteren Stapler führten zunächst<br />

zu Testfahrten mit Standardgeräten verschiedener Anbieter.<br />

Die Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend. Die passende Lösung<br />

fand sich schließlich beim Spezialisten Genkiger, der ein<br />

überzeugendes Sonderbau-Konzept eines Elektro-Hochhubwagens<br />

vorlegen konnte: Mit Maßen von 1.800 × 1.000 × 3.000 mm<br />

(L × B × H) bei ausgefahrenem Hubmast <strong>und</strong> einem Überstand der<br />

Kranhaken-Traverse von 600 mm wurde die geforderte Kompaktheit<br />

erreicht. Das maßgefertigte Flurförderzeug hat einen Wenderadius<br />

von 1.585 mm <strong>und</strong> bewältigt so auch engere Kurven in der Produktion.<br />

Klaus Gaus, Abteilungsleiter <strong>und</strong> Meister Endkontrolle,<br />

Endmontage <strong>und</strong> Lackierung bei Deutz, erklärt: „Der Bediener des<br />

Hochhubwagens kann den zu transportierenden Motor von allen<br />

Seiten einsehen, das ist maßgeblich in Sachen Arbeitssicherheit.“<br />

Ausschlaggebend für die Leistungsfähigkeit der Spezialanfertigung<br />

ist eine Sonderhubeinheit mit hydraulischer Drehvorrichtung.<br />

Ein freitragender Ausleger erlaubt es, die Motoren um 90°<br />

zu drehen. Diese Möglichkeit erspart zusätzliche Lenkbewegungen,<br />

da der Ausleger den am Galgen hängenden Motor steuert<br />

<strong>und</strong> justiert. Elmar Mößlang, Vertriebsberater bei Genkinger:<br />

„Diesen Hochhubwagen haben wir präzise nach K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

entwickelt. Aufgr<strong>und</strong> der Kompaktheit des Geräts <strong>und</strong><br />

mithilfe der Drehfunktion im Hubmast mit kurzen Wegen wird<br />

verhindert, dass sich die unterschiedlichen Gehänge aufschaukeln<br />

können. Ein weiteres Sicherheits-Feature ist die automatische<br />

lenkwinkelabhängige Geschwindigkeitsreduzierung auf bis<br />

zu einen Kilometer pro St<strong>und</strong>e.“<br />

FUNKFERNSTEUERUNG STATT FAHRER-LÖSUNG<br />

Im Hinblick auf die Bedienung respektive Steuerung des Flurförderzeugs<br />

waren sich Deutz <strong>und</strong> Genkinger nicht gleich einig;<br />

denn der Motorenbauer präferierte zunächst eine Lösung mit<br />

Fahrer. Schließlich konnte Genkinger durch einen Referenzbesuch<br />

zeigen, dass die Mitgänger-Variante mit Funkfernsteuerung<br />

sicherer sowie produktiver ist. Der Motorenbauer ließ sich überzeugen.<br />

Bei der Endabnahme im Genkinger-Werk in Münsingen<br />

wurden abschließend unter Realbedingungen mit einem original<br />

Deutz-Motor letzte Feineinstellungen an der Funkfernsteuerung<br />

vorgenommen. Per Joystick lassen sich die Fahrfunktionen stufenlos<br />

<strong>und</strong> feinfühlig steuern. Die vorwählbaren Drehfunktionen<br />

der Sonderhubeinheit können mithilfe des Funksenders präzise<br />

ausgeführt werden. „Der Hochhubwagen als Mitgänger-Variante<br />

lässt sich auch von Mitarbeitern bedienen, die keine großen Erfahrungen<br />

als Staplerfahrer haben. Das macht uns in der Produktion<br />

noch flexibler <strong>und</strong> effektiver“, so Gaus.<br />

Fotos: Genkinger<br />

www.genkinger.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 25


STEHLAGER, FLANSCHLAGER & CO: WÄLZLAGERTECHNIK FÜR FÖRDERANLAGEN<br />

RAHMENVERTRÄGE STELLEN<br />

KURZFRISTIGE LIEFERUNG SICHER<br />

Im Anlagenbau ist bei der Auswahl von Lieferanten für Wälzlagertechnik nicht nur<br />

die Qualität ausschlaggebend, sondern auch die Verfügbarkeit. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat<br />

sich die IS Industrie Service GmbH, Schlüchtern, entschieden, mit der Findling<br />

Wälzlager GmbH aus Karlsruhe zusammenzuarbeiten. Ein Rahmenvertrag stellt<br />

sicher, dass die benötigten Flanschlager, Pendelrollenlager <strong>und</strong> Stehlager stets<br />

verfügbar sind <strong>und</strong> kurzfristig geliefert werden können. Die Produkte werden<br />

unter anderem in Zellenradschleusen <strong>und</strong> Förderschnecken verbaut.<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />

Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Findling<br />

Wälzlager habe sich laut Gregor Teoharis, technischer<br />

Leiter bei der IS Industrie Service GmbH, bestens bewährt.<br />

„Eindrucksvoll war dies in den vergangenen beiden<br />

Jahren, in denen andere Anbieter mit Lieferproblemen zu<br />

kämpfen hatten.“<br />

Produkte, über die Findling Wälzlager mit den K<strong>und</strong>en Rahmenverträge<br />

abschließt, werden mit höchster Priorität auf Lager<br />

genommen, um stets lieferfähig zu sein <strong>und</strong> durch Reservierungen<br />

im ERP-System durch anderweitigen Verkauf blockiert.<br />

„Auch bei der Produktionsplanung werden Rahmenverträge bevorzugt<br />

behandelt“, erklärt Klaus Findling, Geschäftsführer von<br />

Findling Wälzlager. „Das trägt dazu bei, dass wir auch in kniffligen<br />

Situationen das Maximum für unsere K<strong>und</strong>en herausholen<br />

können.“ Inzwischen belaufe sich der durch Rahmenverträge abgedeckte<br />

Umsatzanteil auf 60 Prozent.<br />

01<br />

01 Bei den Zellenradschleusen der IS Industrie Service GmbH kommen<br />

unter anderem Flanschlager mit Gussgehäusen zum Einsatz<br />

02 Der Schneckenbaum von Förderschnecken wird rechts <strong>und</strong> links<br />

mit einer Stehlagereinheit mit Pendelrollenlagereinsatz geführt<br />

02<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 27


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

03<br />

04<br />

Funken von unten nach oben in den Silobereich gelangen können.<br />

Um diese Anwendung zu ermöglichen, sind die Zellenradschleusen<br />

der IS Industrie Service GmbH nach Atex zertifiziert.<br />

Sie sind druckstoßfest <strong>und</strong> flammdurchschlagsicher <strong>und</strong> somit<br />

als Schutzsystem zugelassen.<br />

ANWENDUNGSSPEZIFISCHE LAGERUNG<br />

DES ROTORS<br />

Für die Lagerung des Rotors, der sich in der Zellenradschleuse<br />

dreht, wird in der Regel auf jeder Seite ein Wälzlager benötigt.<br />

Welches das ist, hängt von der Ausführung <strong>und</strong> dem Einsatzbereich<br />

der Schleuse ab.<br />

Einerseits kommen Flanschlager mit Gussgehäusen zum Einsatz,<br />

die sich über vier Schrauben einfach montieren lassen.<br />

Durch den Einsatz von Lagereinsätzen mit Spannhülse konnte<br />

bei gleichem Wellendurchmesser von 60 mm die Tragzahl von 52<br />

auf 57 kN erhöht werden. Damit steigt auch die Lebensdauer.<br />

Andererseits verbaut der Fördertechnikanbieter auch Pendelrollenlager,<br />

die in den Schleusen herstellerseitig in ein eigenes<br />

ANWENDUNGSSPEZIFISCHE<br />

WÄLZLAGER ERMÖGLICHEN<br />

PRÄZISION UND LANGLEBIGKEIT<br />

VON FÖRDERANLAGEN<br />

03 Stehlagereinheiten mit Pendelrollenlagereinsatz liefert Findling<br />

als Komplettpaket mit Lagergehäuse, Pendelrollenlager, Spannhülse<br />

<strong>und</strong> Gummiabdichtung<br />

04 Bei den Flanschlagern konnte durch den Einsatz von Lagereinsätzen<br />

mit Spannhülse bei gleichem Wellendurchmesser die Tragzahl<br />

von 52 auf 57 kN erhöht werden<br />

Die IS Industrie Service GmbH bezieht zahlreiche Lagertypen von<br />

Findling, darunter Flanschlager, Pendelrollenlager <strong>und</strong> Stehlager,<br />

die in unterschiedlichen Förderanlagen verbaut werden. „Wir<br />

konzipieren <strong>und</strong> realisieren Fördersysteme für Holz <strong>und</strong> Asphalt<br />

oder Steine, die unter anderem in Asphaltanlagen <strong>und</strong> der Automobilindustrie<br />

zum Einsatz kommen“, erläutert Teoharis. „Zum<br />

Portfolio gehören Zellenradschleusen, Förderschnecken <strong>und</strong><br />

-bänder, Trogkettenförderer sowie weitere Anlagen, die der jeweiligen<br />

Anwendung individuell angepasst werden.“<br />

Zellenradschleusen kommen in vielen verfahrenstechnischen<br />

Prozessen zum Einsatz. Oftmals erfüllen sie die Aufgabe, Späne<br />

zu dosieren oder zu portionieren: Das Material wird ungleichmäßig<br />

von oben in den Rotor aufgegeben <strong>und</strong> gleichmäßig proportioniert<br />

weitergegeben. Das ist zum Beispiel in pneumatischen<br />

Hochdruckförderanlagen in Spanplattenwerken wichtig. Hier<br />

müssen die Späne in bis zu 50 m langen Rohren transportiert<br />

werden. Die Schleuse sorgt dafür, dass jeweils nur eine Handvoll<br />

Material weitergegeben wird, das vom Luftstrom gut transportiert<br />

werden kann. Die Schleuse lässt sich andererseits aber auch als<br />

Sicherheitselement einsetzen: Wenn sich Material im unteren<br />

Bereich entzünden sollte, so stellt die Schleuse sicher, dass keine<br />

Gehäuse integriert werden. Mit dieser Lagerung lässt sich eine<br />

höhere Präzision <strong>und</strong> Langlebigkeit realisieren, die ebenfalls<br />

durch den Einsatz einer Spannhülse nochmals gesteigert werden<br />

konnte.<br />

Aber auch in den Förderschnecken kommen Wälzlager von<br />

Findling zum Einsatz. Teoharis: „Unsere Förderschnecken eignen<br />

sich für den Transport <strong>und</strong> zum Dosieren pulverförmiger, feinkörniger<br />

<strong>und</strong> faseriger Materialien. Sie sind für höchste Materialbeanspruchung<br />

<strong>und</strong> lange Betriebszeiten ausgelegt.“<br />

Förderndes Element der Förderschnecke ist eine Schraubenfläche<br />

aus Blech, die um ihre Achse gedreht wird <strong>und</strong> das Fördergut<br />

von der Aufgabe- zur Abgabestelle transportiert. Dieser „Schneckenbaum“<br />

wird rechts <strong>und</strong> links zumeist mit einer Stehlagereinheit<br />

mit Pendelrollenlagereinsatz geführt. Diese Lösung liefert<br />

Findling als Komplettpaket mit Lagergehäuse, Pendelrollenlager,<br />

Spannhülse <strong>und</strong> Gummiabdichtung. Das Gehäuse besteht aus einem<br />

Fuß <strong>und</strong> einem Oberteil, das nach dem Einsetzen der Welle<br />

mit montiertem Pendelrollenlager mit dem Fuß verschraubt wird<br />

<strong>und</strong> so das Lagersystem fixiert. „Wenn zwei solcher geteilter<br />

Stehlager eingesetzt werden, darf nur eines davon als Festlager<br />

ausgeführt werden“, so Findling, „Dazu werden Festringe in das<br />

Gehäuse eingesetzt, sodass sich das Pendelrollenlager nicht<br />

mehr im Gehäuse verschieben kann. Das andere Lager ist als<br />

Loslager ohne Festringe ausgeführt.“<br />

Die Beispiele zeigen: Findling Wälzlager bietet für jede Förderanlage<br />

das richtige, langlebige Wälzlager <strong>und</strong> unterstützt zudem<br />

bei der Optimierung der Lebensdauer <strong>und</strong> Systemverfügbarkeit.<br />

Die Lieferperformance tut ihr Übriges für eine hohe K<strong>und</strong>enzufriedenheit.<br />

Eine gute Voraussetzung dafür, dass die Partnerschaft<br />

zwischen der IS Industrie Service GmbH <strong>und</strong> Findling<br />

Wälzlager noch viele weitere Jahre bestehen wird.<br />

Fotos: IS Industrie Service, Findling Wälzlager<br />

www.findling.com/branchen/foerdertechnik<br />

www.is-industrie-service.de<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

LEICHTES MULTITALENT<br />

Mithilfe der neu entwickelten<br />

Elektrohängebahn Skyrail der SEH<br />

Engineering GmbH lässt sich Fördergut<br />

mit Lasten bis 500 kg im Zweifachfahrzeug<br />

<strong>und</strong> 1.000 kg im<br />

Vierfachfahrzeug flurfrei transportieren,<br />

sortieren, speichern <strong>und</strong> verteilen.<br />

Das System lässt sich mit<br />

geringem Aufwand auch in bestehende<br />

Hallenumgebungen integrieren;<br />

denn Skyrail kommt mit minimalem<br />

Stahlbau aus. Die EHB-Fahrzeuge wiegen 50 kg <strong>und</strong> bewegen sich mit einer Fahrgeschwindigkeit<br />

von bis zu 150 m/min in der Anlage. Bis zu einer Steigfähigkeit von 30°<br />

kommt das System ohne Zusatzkomponenten aus. Die Fahrschienen lassen sich mit<br />

zwölf Hohlkammern einschließlich Klemmverbindungen direkt am Hallenstahlbau<br />

montieren <strong>und</strong> überspannen bis zu sechs Meter. Aufgr<strong>und</strong> der Modulbauweise <strong>und</strong><br />

Umsetzung des Gleichteileprinzips sind Skyrail-Anlagen problemlos skalierbar.<br />

www.seh-foerdersysteme.de<br />

HEBEZEUGKETTEN<br />

• Direkt vom Hersteller<br />

• Kurzfristig verfügbar<br />

• Durchmesser 3 mm bis<br />

32 mm<br />

INNERBETRIEBLICHE LOGISTIK VON RESTSTOFFEN<br />

EFFIZIENT ERLEDIGEN<br />

In Fertigungsunternehmen fallen an<br />

unterschiedlichen Stellen Abfälle oder<br />

Reststoffe an. Diese gilt es getrennt zu<br />

sammeln, um eine hohe Wiederverwertungsquote<br />

zu erreichen. Dezentrale <strong>und</strong><br />

damit schnell erreichbare Sammelstellen<br />

sind dabei vorteilhaft. Durch den Einsatz<br />

von Behältern, die entweder direkt oder<br />

indirekt mit einem Gabelstapler transportiert<br />

<strong>und</strong> über einem Absetzcontainer<br />

entleert werden können, ist die Einbettung in die vorhandene Logistik gegeben.<br />

Die Bauer GmbH hat hierzu Kippbehälter in verschiedenen Größen <strong>und</strong> mit unterschiedlichen<br />

Entleerungsmechanismen, zum Beispiel Abrollmechanismus mit<br />

manueller oder automatischer Entriegelung, Entleerung per Traverse oder Drehgerät<br />

oder Entleerung über Bodenklappe, im Angebot. Allen gemeinsam ist das Handling<br />

mit dem Gabelstapler. Bei bestimmten Ausführungen ist auch der Transport mit<br />

Routenzügen möglich. Auch der Einsatz von Müllgroßbehältern (<strong>12</strong>0-l-, 240-l- oder<br />

1.100-l-MGB) als Sammelstelle ist realisierbar. Mit dem entsprechenden Anbaugerät<br />

– zum Beispiel Mülltonnen-Kipper Typ MK – lassen sich die MGB mit dem Gabelstapler<br />

aufnehmen <strong>und</strong> über einem Kippbehälter oder Absetzcontainer entleeren.<br />

www.bauer-suedlohn.com<br />

DIN EN 818-7<br />

EXAKTER SITZ AUFGRUND DOPPELSCHLITZ<br />

Die True-Centering-Spannsätze RLK 402 TC <strong>und</strong> RLK 404 TC<br />

der Ringspann GmbH sind Innenspann-Verbindungen zum<br />

spielfreien Befestigen von Naben auf Wellen <strong>und</strong> gelten<br />

unter anderem als Optimallösung für Anwendungen mit<br />

Komponenten, die im Betrieb erhöhten Biegebeanspruchungen<br />

ausgesetzt sind, zum Beispiel Förderbandtrommeln.<br />

Konzipiert sind die Spannsätze (übertragbare<br />

Drehmomente von 18.500 bis 1.701.000 Nm) für Antriebswellen<br />

mit Durchmessern von 100 bis 600 mm. Zu den<br />

weiteren Merkmalen gehören die dreiteilige Bauform mit<br />

langen <strong>und</strong> flachen Konen <strong>und</strong> eine zweifache Seitenschlitzung von Innen- <strong>und</strong><br />

Außenring. Dieser Doppelschlitz sorgt bei der Zentrierung der Nabe auf der Welle für<br />

hohe Genauigkeiten – selbst bei einer mehrfachen Montage; außerdem ist während<br />

des Spannens nicht mit einer axialen Verschiebung der Nabe zur Welle zu rechnen.<br />

www.ringspann.de<br />

+49 7361 504-1382<br />

hoistchains@rud.com<br />

hoistchains.rud.com


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TECDOS-ANTRIEBSTECHNIK SCHAFFT VORAUSSETZUNGEN<br />

FÜR STÖRUNGSFREIE HALLENBESCHICKUNG<br />

PROZESSSICHERHEIT IM SALZLAGER ERHÖHT<br />

In Rheinberg befinden sich das<br />

Steinsalzbergwerk <strong>und</strong> die Saline Borth. Dort<br />

werden zwischen 7.000 <strong>und</strong> 8.000 Tonnen Salz<br />

pro Tag gefördert <strong>und</strong> verarbeitet. Betreiber des<br />

Werks ist das Unternehmen K+S. Das im<br />

Bergwerk geförderte Salz wird zunächst in<br />

Bunkern unter Tage <strong>und</strong> in einer Halle<br />

zwischengelagert. Genau hier, in der Lagerhalle,<br />

sorgt eine Antriebslösung von RUD für die<br />

Hallenbeschickung mit Salz.<br />

Circa 70.000 Tonnen Salz lassen sich in der Halle in Borth<br />

zwischenlagern. Die Bandanlage befindet sich in einer<br />

Höhe von 20,7 m <strong>und</strong> hat einen r<strong>und</strong> 70 m langen Fahrweg.<br />

Mit einer Förderkapazität von 500 t/h schlägt sie innerhalb<br />

eines Jahres r<strong>und</strong> 1 Mio. Tonnen Salz um, was etwa<br />

37.000 Lkw-Ladungen entspricht. Eine hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

ist daher essenziell. Dies war in der Vergangenheit jedoch<br />

nicht immer gegeben.<br />

Der verfahrbare Bandabsetzer lief per Direktantrieb der Räder<br />

über einen Getriebemotor <strong>und</strong> eine Rollenkette. Doch mit dem<br />

Salz <strong>und</strong> der Feuchtigkeit in der unbeheizten Lagerhalle sind die<br />

Räder auf den Laufschienen immer wieder durchgerutscht oder<br />

verblockt. Mindestens einmal pro Woche fiel das System aus <strong>und</strong><br />

ein Mitarbeiter musste den Bandabsetzer per Kettenzug ziehen.<br />

„Ein Umbau der Anlage war unausweichlich“, schildert Alexander<br />

Gils, bei K+S am Standort Borth als Betriebsingenieur im übertägigen<br />

Bereich für die Instandhaltungs- <strong>und</strong> Umbaumaßnahmen<br />

an den Förderanlagen zuständig, die Problematik.<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Für eine optimierte Prozesssicherheit sollte das neue Antriebssystem<br />

des Bandabsetzers vor allem robust gegen Salz <strong>und</strong><br />

Feuchtigkeit sein. Fündig wurde Gils bei RUD <strong>und</strong> dessen Tecdos-Produkten.<br />

SALZ UND FEUCHTIGKEIT KÖNNEN<br />

ANTRIEBSSYSTEM NICHTS ANHABEN<br />

Das Prinzip des Tecdos-Antriebssystems, das an der Bandanlage<br />

in Borth im Einsatz ist, ist so simpel wie revolutionär: Der Antrieb<br />

Tecdos Omega Drive ist am Motor der Anlage befestigt <strong>und</strong> zieht<br />

sich an der horizontal gespannten Tecdos-R<strong>und</strong>stahlkette über<br />

den Fahrweg von r<strong>und</strong> 70 m entlang. So bewegt der Antrieb den<br />

Bandabsetzer vor <strong>und</strong> zurück. Für die Konstruktion <strong>und</strong> Auslegung<br />

der Komponenten arbeiteten verschiedene Sparten der<br />

RUD-Firmengruppe eng zusammen: Das Team der RUD System<br />

DIE ZUSAMMENARBEIT<br />

MEHRERER SPARTEN DER<br />

RUD-FIRMENGRUPPE<br />

BRACHTE DEN ERFOLG<br />

GmbH übernahm die Koordination <strong>und</strong> Federführung des Projekts,<br />

erstellte die Fertigungs- <strong>und</strong> Montageunterlagen <strong>und</strong> übernahm<br />

den Einkauf der Komponenten. Die Spezialisten von RUD<br />

Ketten wiederum waren für die Auslegung <strong>und</strong> Herstellung der<br />

Kettenkomponenten zuständig. Die Herfurth & Engelke Förderanlagen<br />

GmbH, ebenfalls Teil der Unternehmensgruppe, übernahm<br />

die Fertigung <strong>und</strong> Montage des neuen Systems.<br />

„Im Vergleich zu anderen Antriebsarten, wie Zahnstangen-,<br />

Spindelantrieben oder Rollenketten, ist unser System robust gegen<br />

aggressive Medien <strong>und</strong> harte Witterungsbedingungen – <strong>und</strong><br />

somit auch für den Einsatz in Salzlagern prädestiniert. Denn<br />

feuchtes Feinsalz ist schmierig <strong>und</strong> da verlieren Räder gerne einmal<br />

den Grip <strong>und</strong> rutschen durch. Der Tecdos-Omega-Drive-Antrieb<br />

in Verbindung mit der R<strong>und</strong>stahlkette aber läuft weiter“, erklärt<br />

Geschäftsführer René Heimlich, der bei der RUD System<br />

GmbH für die Projektkoordination, Konstruktion <strong>und</strong> den Komponenteneinkauf<br />

zuständig ist.<br />

ANTREIBEN IN LUFTIGER HÖHE<br />

Eine Herausforderung bei der Konstruktion des Umbaus waren<br />

die beschränkten Platzverhältnisse <strong>und</strong> die Statik in einer Höhe<br />

von 20,7 m. Das Motto lautete: so groß wie nötig, so klein wie<br />

möglich. Für den Antrieb wurde daher der zweitkleinste Antrieb<br />

der Serie, der Omega Tec <strong>12</strong>, mit einer Zugkraft von <strong>12</strong> kN gewählt.<br />

Zu den weiteren Merkmalen des Antriebs gehören Abmessungen<br />

von 280 × 102 × 250 mm (L × B × H) bei einem Eigengewicht<br />

von 22 kg.<br />

Die Kette am Bandabsetzer ist eine Tecdos-R<strong>und</strong>stahlkette Premium<br />

aus einsatzgehärtetem Stahl. „Wir haben bewusst keine<br />

rostfreie R<strong>und</strong>stahlkette gewählt. Zum einen ist unsere einsatzgehärtete<br />

R<strong>und</strong>stahlkette langlebiger <strong>und</strong> funktioniert auch trotz<br />

Korrosion. Zum anderen hätten wir die kompakte Dimensionierung<br />

sonst nicht halten können“, erläutert Heribert Herzog, An­<br />

Funktioniert trotz Korrosion: Die Tecdos-R<strong>und</strong>stahlkette aus<br />

einsatzgehärtetem Stahl<br />

wendungstechniker bei RUD Ketten <strong>und</strong> zuständig für die Auslegung<br />

des Kettenantriebs.<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Auch für die Profis von Herfurth & Engelke war die Höhe, in der<br />

die Anlage in der Halle installiert ist, eine Herausforderung. „Wir<br />

hatten drei Monteure in Gurten auf gut 20 Metern Höhe. Das ist<br />

in puncto Arbeitsschutz schon ein bisschen anspruchsvoller <strong>und</strong><br />

es kostet auch mehr Zeit bei der Installation. Aber es hat alles<br />

hervorragend funktioniert“, erklärt Olaf Uminski, Geschäftsführer<br />

der Herfurth & Engelke Förderanlagen GmbH. Neben der Montage<br />

des neuen Antriebssystems übernahmen die Spezialisten für<br />

den Umbau von Bestandsanlagen auch die Fertigung von Konsolen,<br />

Bedienbühnen <strong>und</strong> Stahlbaukomponenten.<br />

Der Umbau <strong>und</strong> die Inbetriebnahme des optimierten Bandabsetzers<br />

dauerten eine Woche <strong>und</strong> wurden im Zuge eines alljährlichen<br />

Turnaro<strong>und</strong>s im K+S Werk Borth durchgeführt.<br />

FAZIT<br />

Mithilfe der Tecdos-R<strong>und</strong>stahlkette <strong>und</strong> mit dem Antriebssystem<br />

Tecdos Omega Drive ließ sich der verfahrbare Bandabsetzer optimieren.<br />

Der Absetzer läuft jetzt ausfallfrei <strong>und</strong> wartungsarm.<br />

Kette <strong>und</strong> Antrieb wurden dabei in den vorhandenen Stahlbau<br />

integriert.<br />

Fotos: K+S<br />

www.rud.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 31


50 JAHRE MOTORENWERK USLAR<br />

AN EINEM ORT VEREINT:<br />

TRADITION UND ZUKUNFT<br />

Das Motorenwerk Uslar der Demag Cranes<br />

& Components GmbH kann auf eine lange<br />

Geschichte zurückblicken. Eines<br />

kennzeichnet die Belegschaft des Werks<br />

über all die Jahre: Sich an neue<br />

Rahmenbedingungen anzupassen. Und so<br />

befindet sich der Standort momentan in<br />

einem Transformationsprozess hin zu einer<br />

k<strong>und</strong>enorientierten Servicefabrik.<br />

Was verbindet die Hauptstadt Argentiniens mit der<br />

niedersächsischen Gemeinde Uslar? Nun: Die in<br />

der Frauenbrücke in Puerto Madero, Buenos Aires,<br />

eingesetzte Antriebstechnik stammt aus dem Motorenwerk<br />

der Demag Cranes & Components GmbH. Werkleiter<br />

Markus Dierschke bleibt beim Betriebsr<strong>und</strong>gang vor einem Foto<br />

stehen, auf dem das Bauwerk zu sehen ist: „Im Allgemeinen arbeiten<br />

unsere Antriebe in derartigen Anwendungen im Verborgenen.<br />

Demzufolge ist unser Know-how auch nicht so ohne weiteres<br />

für jedermann ersichtlich.“<br />

Davon kann beim Betriebsr<strong>und</strong>gang keine Rede sein. Auf einer<br />

Produktionsfläche von 14.900 m2 fertigen 211 Personen etwa<br />

325.000 Bauteile pro Jahr. Zu den Produkten gehören unter anderem<br />

konische <strong>und</strong> zylindrische Motoren, Kettenzugmotoren <strong>und</strong><br />

Komponenten. Dierschke: „Im Bereich Komponenten, darunter<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

MEILENSTEINE DES MOTORENWERKS USLAR<br />

<strong>2022</strong><br />

50 Jahre<br />

Motorenwerk Uslar<br />

2018<br />

Aufbruch auf den Weg hin zu einer<br />

k<strong>und</strong>enorientierten Servicefabrik<br />

01 Sprüht vor Leidenschaft für den Standort Uslar: Werkleiter Markus<br />

Dierschke (l.), hier im Gespräch mit Chefredakteur Winfried Bauer<br />

verstehen wir Bauteile wie Ketten- <strong>und</strong> Umlenkräder sowie<br />

Bremsen <strong>und</strong> Kupplungen, sehen wir weiteres Wachstumspotenzial<br />

für den Standort.“<br />

INSOURCING BIETET CHANCEN ZU WACHSEN<br />

Um dieses zu erschließen, widmet sich Dierschke, der seit seiner<br />

Ausbildung in Uslar das Werk gut kennt, gemeinsam mit der<br />

Mannschaft vor Ort <strong>und</strong> den zentralen Diensten im Konzern der<br />

Weiterentwicklung des Standorts, prüft mögliche Produktionserweiterungen<br />

im Hinblick auf Fertigungstiefe <strong>und</strong> Kompatibilität<br />

mit den etablierten Prozessen – <strong>und</strong> die Erfolge sprechen für sich:<br />

Im Wettbewerb mit anderen Demag-Standorten gewann Uslar im<br />

Jahr 2019 zunächst die Produktion von Kettenzugbremsen. Darüber<br />

hinaus fertigt Uslar seit 2020 die Ketten- <strong>und</strong> Umlenkräder<br />

nicht nur für die Krane der Demag, sondern auch für die Kettenzüge<br />

der Konecranes-Gruppe. Durch den Ausbau der Druckgießerei<br />

erhielt Uslar in einem konzerninternen Wettbewerb auch<br />

den Zuschlag für den Bau der Gehäuse des Radblock-Modells<br />

DRS-M 1<strong>12</strong>. Seit Ende 2020 wird in Uslar eine Insourcing-Strategie<br />

umgesetzt. Bis dato zugelieferte Druckgussteile aus Aluminium<br />

werden werksintern produziert. „Konzernweit sind wir der<br />

einzige Standort mit entsprechender Fertigungskompetenz“, so<br />

Dierschke.<br />

NEUE AUSRICHTUNG DES STANDORTS<br />

Die neue Ausrichtung des Werks hin zu einer k<strong>und</strong>enorientierten<br />

Fabrik für Motoren- <strong>und</strong> Komponentenproduktion spiegelt sich<br />

in flexiblen Strukturen. Denn zunehmend produziert Uslar zusätzlich<br />

zum Neugeschäft auch für den Servicebereich von Konecranes<br />

mit ganz speziellen Anforderungen. Dierschke: „Dabei<br />

verlieren wir aber nie das Ziel einer auftragsbezogenen Fertigung<br />

aus den Augen.“<br />

Daneben wirbt das Werk zusätzlich Projekte bei Drittk<strong>und</strong>en<br />

ein, auch wenn angesichts der zahlreichen aus dem Konzern<br />

nach Niedersachsen verlagerten Produktionsschritte das Geschäft<br />

bis jetzt nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Störung<br />

weltweiter Lieferketten spätestens seit Beginn der Corona-Krise<br />

lässt die Verantwortlichen wieder auf verkürzte Handelswege<br />

<strong>und</strong> lokalere Lieferanten setzen. Das kommt dem Standort mit<br />

seinen gut ausgebildeten Mitarbeitern <strong>und</strong> hoher Produktivität<br />

entgegen.<br />

Auch das Thema Entwicklung spielt für Uslar eine immer größere<br />

Rolle. Gemeinsam mit den Ingenieuren des Konzerns wurde<br />

2017<br />

2007<br />

1997<br />

1995<br />

Im Mai feiert das<br />

Montage-Team den<br />

1.000.000sten Motor<br />

1992<br />

Investition in weitere<br />

Fertigungshalle.<br />

Im Oktober läuft<br />

das 1.000.000ste<br />

Ständerpaket vom Band<br />

1982-1986<br />

1976<br />

1975<br />

Im Mai feiert das<br />

Montage-Team den<br />

100.000sten Motor<br />

1973<br />

Am 31. Januar wird<br />

der erste komplette<br />

Demag-Bremsmotor<br />

montiert<br />

1972<br />

Übernahme der Marken Demag<br />

<strong>und</strong> Gottwald durch das finnische<br />

Maschinenbauunternehmen<br />

Konecranes<br />

Im September liefert das Werk<br />

erstmals 10.000 Motoren in einem<br />

Monat aus<br />

April: Aufnahme der Produktion der<br />

neuen ZN-/ZB-Drehstrommotorenbaureihe<br />

in Zylinderläuferbauweise<br />

Werkserweiterung um neue<br />

Fertigungshalle, Verwaltungs- <strong>und</strong><br />

Sozialgebäude<br />

Ab April läuft die neue Aluminium-<br />

Motorenreihe KB 80-225 vom Band<br />

Das neu gebaute Motorenwerk<br />

der Demag in Uslar nimmt die<br />

Arbeit auf<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 33


02<br />

02+03 Entscheidend für die Motoren- <strong>und</strong> Komponentenfertigung<br />

ist die hohe Präzision der Bauteile<br />

04 Eine hohe Ausbildungsquote ist wichtig für die Zukunft<br />

des Standorts<br />

03<br />

in Uslar von der Feststellung des Bedarfs über die Bestimmung<br />

der Komponenten bis hin zur Einrichtung der Arbeitsplätze – einschließlich<br />

einer innovativen Maschine für die Montage – eine<br />

neue Bremse für elektrische Kettenzüge entwickelt. Laut Dierschke<br />

ist die Neuentwicklung mittlerweile in die Serienproduktion<br />

gegangen. Schließlich unterstützen die Spezialisten aus Uslar als<br />

Servicepartner mit ihrem Detailwissen <strong>und</strong> ihrer Fachkompetenz<br />

auch andere Konzern-Standorte. Das betrifft die Technik ebenso<br />

wie das seit dem Jahr 2019 implementierte konzerninterne Produktionssystem<br />

Konecranes Way (KC Way) für schlanke Prozesse<br />

<strong>und</strong> Informationsaustausch.<br />

Angesichts der Fülle der Herausforderungen <strong>und</strong> der Zukunftsaussichten<br />

ist Ausbildung wichtiger als je zuvor. 14 junge Menschen<br />

werden derzeit zu Industrie-, Werkzeug- <strong>und</strong> Zerspanungsmechanikern,<br />

Fachkräften für Lagerlogistik, Elektronikern <strong>und</strong> –<br />

seit diesem Jahr erstmals auch – Mechatronikern ausgebildet <strong>und</strong><br />

in aller Regel unbefristet übernommen. Zukünftig sollen auch Industriekaufleute<br />

dazukommen <strong>und</strong> duale Studenten ihren Bachelor<br />

of Engineering mit Praxiserfahrung im Werk Uslar begleiten.<br />

FAZIT<br />

Das Werk in Uslar ist ein starker Partner im Verb<strong>und</strong> von Konecranes<br />

– mit engen Verbindungen <strong>und</strong> kurzen Kommunikationswegen<br />

zu anderen Konzernteilen. Seit 50 Jahren hat der Standort<br />

Uslar seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt <strong>und</strong> sich immer<br />

wieder flexibel an immer neue Gegebenheiten angepasst.<br />

Auch in Zukunft wird Uslar als k<strong>und</strong>enorientierte Servicefabrik<br />

für die Fertigung von Motoren <strong>und</strong> Komponenten eine wichtige<br />

Rolle beim Bau von Industriekranen spielen. <br />

WB<br />

Fotos: Demag, Karte auf S. 30: Stepmap, <strong>12</strong>3map. Daten: Openstreetmap,<br />

Lizenz: ODbL 1.0<br />

www.demagcranes.de<br />

04


HOLZPOLYMER-KUNSTSTOFFE KÖNNEN<br />

METALL ERSETZEN<br />

Neu entwickelte Trag- <strong>und</strong> Gleitelemente aus Wood-Plastic-<br />

Composites (WPC) für Hängefördersysteme sind im unteren<br />

Lastbereich ein gleichwertiger Ersatz für die bislang üblichen<br />

Aluminiumprofile. Dies haben Forschende der Technischen<br />

Universität Chemnitz in Testreihen herausgef<strong>und</strong>en. Die<br />

Bauteile lassen sich dauerhaft mit bis zu 50 kg/m Förderstrecke<br />

belasten, ohne ein kritisches Verformungs- oder Ermüdungsverhalten<br />

aufzuweisen. Der Werkstoff WPC, der anteilig aus dem<br />

Rohstoff Holz besteht, weist eine bessere Treibhausgas-Bilanz<br />

als Aluminium auf.<br />

Das B<strong>und</strong>esministerium für Ernährung <strong>und</strong> Landwirtschaft (BMEL) hat das Vorhaben über den<br />

Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Interessierte Leser<br />

können den Abschlussbericht unter dem Link bit.ly/fuh-fnr unter dem Förderkennzeichen<br />

22018216 kostenfrei aufrufen.<br />

www.fnr.de<br />

GITTERNETZMATTEN MIT GRIP<br />

„Qualitätssicherung am Werkstück!“ ist das Credo im<br />

Geschäftsfeld Netzsave der dk Fixiersysteme GmbH & Co.KG.<br />

Wie der Name ausdrückt, beschäftigt sich das Unternehmen<br />

mit Fixiersystemen für Werkstücke. Verfügbar sind Schutznetze<br />

in Schlauchform, als Matten <strong>und</strong> als einseitig geschlossene,<br />

doppelwandige<br />

Hülsen<br />

als Rollenware<br />

oder konfektioniert.<br />

Die Eigenschaften<br />

der Schutznetze<br />

hat dk<br />

um das<br />

Merkmal „Netzsave rutschhemmend“ ergänzt. Dabei geht es<br />

um einen Oberflächenschutz, der mithilfe einer Rutschhemmung<br />

Produkte vor unkontrollierter Verschiebung infolge von<br />

Fliehkräften oder Erschütterungen schützt. Zudem fungiert<br />

das Produkt als „Abstandshalter“ bei mehreren Werkstücken<br />

in einer Lage <strong>und</strong> hält Produkte auf einer schiefen Ebene fest.<br />

Einsetzbar sind die rutschhemmenden Matten unter anderem<br />

auf Holzpaletten, in Gitterboxen, in Lagerbehältern<br />

sowie in Reinigungsbehältern, um den Untergr<strong>und</strong> schützend,<br />

weich <strong>und</strong> rutschhemmend zum Werkstück hin<br />

abzutrennen. Als Zwischenlagen werden Werkstücke soft<br />

aufgenommen <strong>und</strong> Druck von geometrischer Linienpressung<br />

wird flächiger verteilt. Neben den Varianten<br />

MW/Eco <strong>und</strong> FW/Stark sind projektspezifische<br />

Ausprägungen möglich.<br />

www.netzsave.de<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />

Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />

MIT EXTERNER<br />

WÄRMEABFUHR<br />

VISI N<br />

ERFÜLLT<br />

Sondergetriebe auf<br />

höchstem technischen Niveau<br />

für effiziente <strong>und</strong> innovative<br />

Lösungen von Morgen.<br />

Mithilfe eines Außenkondensators<br />

kann der Kondensa-<br />

D-79871 Eisenbach<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

tions-Luftentfeuchter Condair<br />

DC-N bei einer Überschreitung<br />

der Solltemperatur in einen<br />

Kühlmodus schalten. Dabei<br />

wird anstatt des innenliegenden<br />

Kondensators der<br />

Außenkondensator angesteuert<br />

<strong>und</strong> die anfallende Wärme<br />

ins Freie geleitet. Hierzu lässt sich der Luftentfeuchter je nach<br />

baulicher Situation in drei unterschiedlichen Ausblasrichtungen<br />

konfigurieren. Für eine bedarfsgerechte Handhabung sorgt<br />

dabei ein integriertes LED-Display.<br />

Auf dem Display lassen sich<br />

die elektronische Regelung zur<br />

Steuerung aller relevanter<br />

Funktionen sowie die relative<br />

Feuchte, Temperatur, Betriebsparameter<br />

<strong>und</strong> Störmeldungen<br />

darstellen.<br />

www.condair.de<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

GSC-20-0073_Anzeigen_Zukunftsmission_43x130mm_RZ.indd 05.10.21 17:<strong>12</strong><br />

2<br />

Sicher lagern <strong>und</strong> transportieren...<br />

...auch wenn’s<br />

GROSS<br />

<strong>und</strong><br />

empfindlich<br />

ist<br />

mit Transportwagen von<br />

Telefon +49(0)5232/6086-0<br />

www.koch-lagertechnik.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 35


F+H NACHGEFRAGT<br />

„DIE SICHERHEIT AN DER RAMPE ZU<br />

ERHÖHEN, IST TEIL UNSERER DNA“<br />

Damit zum Beispiel die Warensendung pünktlich<br />

auf den Weg zum Empfänger gebracht werden<br />

kann, müssen die Abläufe in der Verladezone<br />

problemlos ineinandergreifen. Die technische<br />

Ausstattung spielt in dem Zusammenhang eine<br />

Schlüsselrolle. Im Gespräch mit Gaétan Jetté,<br />

Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer des Unternehmens<br />

GMR Safety mit Hauptsitz in Montréal, Kanada,<br />

erfahren wir mehr darüber, wie sich<br />

Personenschutz <strong>und</strong> effiziente Abläufe an der<br />

Rampe in Einklang bringen lassen.<br />

Den Zahlen zum Arbeitsunfallgeschehen im Jahr 2021 der<br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ist zu entnehmen,<br />

dass es an „Baulichen Anlagen in der Höhe“, unter der Bezeichnung<br />

führt der Spitzenverband auch Laderampen in seinen<br />

Statistiken, mit 9.223 Unfällen zu einer beträchtlichen Anzahl<br />

kam. Lässt sich dies so interpretieren, dass dem Arbeitsschutz<br />

an der Laderampe nicht die gebührende Beachtung geschenkt<br />

wird?<br />

Gaétan Jetté: Die Sicherheit der Beschäftigten hat für immer<br />

mehr Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert. Da aber die<br />

Intensität der Logistikströme zugenommen hat, erhöht sich<br />

zwangsweise menschliches Fehlverhalten <strong>und</strong> damit das Unfallrisiko.<br />

Nicht nur aufgr<strong>und</strong> der geltenden deutschen Gesetze,<br />

sondern auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> des akuten Fachkräftemangels<br />

verfolgen immer mehr Logistikunternehmen eine Corporate-Social-Responsibility-Strategie.<br />

Denn: In Zeiten, in denen<br />

sich viele Branchen, unter anderem die Logistik, schwertun,<br />

überhaupt noch geeignetes Personal zu finden, ist ein funktionales<br />

<strong>und</strong> vor allem sicheres Umfeld längst ein Muss. Sicherheitsausrüstungen<br />

werden weniger als Kostenfaktor, sondern<br />

als Investition gesehen. Dennoch ist die Umsetzung wirksamer<br />

<strong>und</strong> effizienter Sicherheitsmaßnahmen nicht immer einfach,<br />

DAS FAHRZEUG WIRD MIT<br />

DEN PRINZIPIEN DER PHYSIK<br />

AN SEINEM STÄRKSTEN TEIL<br />

BLOCKIERT<br />

denn an Logistikprozessen sind viele Personen beteiligt. Daher<br />

liegt der Fokus von GMR Safety darauf, einfache, langlebige<br />

<strong>und</strong> effiziente Lösungen für die Umgebung der Laderampen<br />

anzubieten.<br />

Was empfehlen Sie Lagerbetreibern, um die Arbeitssicherheit<br />

an der Ladestelle zu verbessern?<br />

Gaétan Jetté: Die Unfallrisiken an der Laderampe sind vielfältig,<br />

<strong>und</strong> entsprechend breit gefächert sind die Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Ausrüstungen für den Schutz der dort arbeitenden<br />

Personen, zum Beispiel Absturzsicherungen, Maßnahmen<br />

zur Reduzierung der Quetschgefahr, rutschhemmende<br />

Oberflächen, angemessene Beleuchtung oder der regelmäßige<br />

Check der Laderampe durch qualifiziertes Personal.<br />

Das eingesetzte Equipment, <strong>und</strong> damit auch Wegfahrsicherungen,<br />

muss einfach zu bedienen <strong>und</strong> effizient sein<br />

<strong>und</strong> darf die logistischen Abläufe nicht stören. Bestenfalls<br />

vereinfachen die Maßnahmen zusätzlich die Kommunikation<br />

der Beteiligten: Mitarbeiter in Lagern <strong>und</strong> an Rampen<br />

stehen oft nicht direkt nebeneinander <strong>und</strong> arbeiten in<br />

einem geräuschintensiven Umfeld – das erschwert hauptsächlich<br />

in kritischen Momenten den Austausch. Die Radkeile<br />

von GMR Safety sind nicht nur einfach zu bedienen; sie<br />

sind auch mit einem audio-visuellen Kommunikationssystem<br />

ausgestattet, welches für ein erhöhtes Sicherheitsniveau mit der<br />

Hallentor- oder Überladebrückensteuerung verb<strong>und</strong>en ist.<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

02<br />

Wie grenzt sich das Radrückhaltesystem Powerchock von<br />

alternativen Systemen ab?<br />

Gaétan Jetté: Mit unseren robusten <strong>und</strong> ergonomischen Stahlunterlegkeilen,<br />

die als solche einfach zu erkennen sind, setzen<br />

wir genau das richtige Maß an Technik ein. Wir halten Prozesse<br />

an der Rampe einfach <strong>und</strong> verbessern mithilfe intelligenter Sensortechnik<br />

gleichzeitig die Kommunikation. Unser Powerchock-<br />

Konzept ist patentiert: Das Powerchock-Radrückhaltesystem<br />

hakt mit seinen Stahlzähnen in die bodenverankerte Rückhalteplatte<br />

ein. So wird der Reifen zuverlässig bei gleichbleibend<br />

hoher Rückhaltekraft blockiert <strong>und</strong> das vorzeitige Wegfahren<br />

verhindert. Das System, das für unterschiedliche Fahrzeugtypen<br />

eine adäquate Lösung bietet, ist für Fahrer intuitiv anzuwenden<br />

<strong>und</strong> langlebig – dafür stehen wir mit unserer 5-Jahres-Garantie.<br />

Nach dem Kauf fallen so gut wie keine weiteren Kosten für Wartung<br />

<strong>und</strong> Instandhaltung an. Und da die Installation keine vorgreifenden<br />

Baumaßnahmen erfordert, lassen sich die Systeme<br />

schnell in Betrieb nehmen.<br />

Welche Innovationen können wir in puncto Powerchock noch<br />

erwarten?<br />

Gaétan Jetté: In unserer Produktentwicklung legen wir den<br />

Fokus auf Trends wie Automatisierung sowie den Einsatz künstlicher<br />

Intelligenz. Außerdem ist es uns wichtig, permanent mit<br />

unseren Partnern in engem Austausch zu stehen, um so die<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Herausforderungen von morgen antizipieren<br />

zu können. Denn nichts ersetzt Erfahrungen vor Ort <strong>und</strong> den<br />

kontinuierlichen Austausch miteinander – vor allem, wenn die<br />

Sicherheit von Menschen auf dem Spiel steht. Daher werden wir<br />

in Kürze eine automatisierte Powerchock-Lösung einführen, die<br />

alle Fahrzeugtypen sichern kann <strong>und</strong> auch mit autonomen Fahrzeugen<br />

funktionieren wird. Außerdem werden wir in den kommenden<br />

Monaten eine Lösung zur Effizienzsteigerung an der<br />

Laderampe auf den Markt bringen. Mithilfe künstlicher Intelligenz<br />

<strong>und</strong> Daten, die in Echtzeit über Sensoren an den Laderampen<br />

gesammelt werden, können Lagerbetreiber Herausforde-<br />

01 Für optimale Sicherheit sind die Radkeile von GMR Safety mit<br />

einem audio-visuellen Kommunikationssystem ausgestattet, das<br />

mit der Hallentor- oder Laderampen-Steuerung verb<strong>und</strong>en ist<br />

02 Die Powerchock-Systeme sind für unterschiedliche Fahrzeugtypen<br />

wie Sattelauflieger, Lkw <strong>und</strong> Kleintransporter geeignet<br />

rungen besser bewältigen, Ausfallzeiten reduzieren <strong>und</strong> die<br />

Transporteffizienz verbessern.<br />

Produziert werden Ihre Systeme in Kanada <strong>und</strong> von Ihrem<br />

Stammsitz aus in mehr als 30 Länder ausgeliefert. Wie ist der<br />

Vertrieb <strong>und</strong> das After-Sales-Geschäft in Deutschland<br />

organisiert?<br />

Gaétan Jetté: Die Powerchock-Unterlegkeile werden von Kanada<br />

an unser europäisches Vertriebslager in der Nähe von Paris<br />

geschickt, von wo aus wir Europa beliefern. Dieses Vorgehen<br />

macht uns flexibel <strong>und</strong> reaktionsfähig. Auch in der aktuellen<br />

Situation beträgt unsere reguläre Lieferzeit nur acht bis zehn<br />

Wochen – das ist gemessen am Branchenstandard sehr kurz. Für<br />

die Installation arbeiten wir mit mehr als 20 Installationsfirmen<br />

in ganz Europa zusammen, davon sechs in Deutschland, mit<br />

denen wir das komplette B<strong>und</strong>esgebiet abdecken. Diese Unternehmen<br />

werden von unserem eigenen technischen Team <strong>und</strong><br />

Leiter vor Ort zertifiziert <strong>und</strong> koordiniert. Unser Ziel ist es, mit<br />

unseren Installationsunternehmen langfristige Partnerschaften<br />

aufzubauen – so wie wir es auch mit unseren K<strong>und</strong>en tun. Unsere<br />

deutschen Partner sind zum Beispiel seit drei Jahren dieselben.<br />

So schaffen wir Vertrauen, Transparenz <strong>und</strong> echte Teamarbeit.<br />

Die Fragen stellte Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Fotos: GMR Safety<br />

www.gmrsafety.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 37


F+H NACHGEFRAGT<br />

„SCHLUSSENDLICH GEHT ES DARUM, DEM<br />

KUNDEN EINE HOCH PERFORMANTE UND<br />

ZUVERLÄSSIGE ANLAGE ZU OFFERIEREN“<br />

Auf dem Logistics Summit, einer Messe <strong>und</strong> Konferenz für Digitalisierung <strong>und</strong><br />

Innovation in der Logistik, konnten sich die Teilnehmer in angenehmer <strong>und</strong><br />

ungezwungener Atmosphäre über diverse Themen austauschen. Auch die Redaktion war<br />

in Hamburg <strong>und</strong> nutzte die Gelegenheit, mit Steffen Bersch (l.), CEO von SSI Schäfer,<br />

über Trends <strong>und</strong> Innovationen in der Intralogistik zu sprechen.


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

<br />

Die Intralogistiksystemanbieter aber auch die Anlagenbetreiber<br />

sind zurzeit mit vielen Herausforderungen konfrontiert.<br />

Welche dieser Herausforderungen steht für Sie ganz oben auf<br />

der Agenda?<br />

Steffen Bersch: Der Vertriebskanal E-Commerce hat während<br />

der Corona-Pandemie weiter an Bedeutung gewonnen. Auch<br />

wenn in jüngster Vergangenheit der Umsatz im Bereich E-Commerce<br />

rückläufig war, wird sich am langfristigen Trend, noch<br />

mehr Produkte des täglichen Bedarfs über das Internet zu bestellen<br />

nichts ändern. Die Erwartungshaltung der Onlinek<strong>und</strong>en<br />

ist hoch. All dies wirkt sich auf die Auslegung der Intralogistiksysteme<br />

aus. Eine Anlage muss so konzipiert sein, dass sich neben<br />

dem unterjährigen Normalbetrieb entsprechend auf Zeiten<br />

mit Auftragsspitzen flexibel reagieren lässt. Und dies nicht nur<br />

in Bezug auf die Hardware, sondern auch aus dem Blickwinkel<br />

der eingesetzten Software.<br />

Was ist ein weiterer Treiber für Veränderungen in Materialfluss<br />

<strong>und</strong> Lager?<br />

ZUSAMMENARBEIT ÜBER<br />

UNTERNEHMENSGRENZEN HIN-<br />

WEG IST EIN GEBOT DER STUNDE<br />

Steffen Bersch: Ganz eindeutig der Arbeitskräftemangel, dem<br />

die Unternehmen mit automatisierten Systemlösungen begegnen.<br />

Gleichzeitig verändern sich die Tätigkeitsprofile in Materialfluss<br />

<strong>und</strong> Lager immer mehr in Richtung eher höherwertiger<br />

Arbeitsplätze, das heißt, an den Arbeitsplätzen fallen weniger<br />

repetitive Tätigkeiten an.<br />

Sind für die Automatisierung eines bis dato manuell betriebenen<br />

Lagers daraufhin abgestimmte Lösungen zu entwickeln?<br />

Steffen Bersch: Für die Automatisierung stehen vielfach erprobte<br />

Intralogistiklösungen zur Verfügung. Sollten sich mit diesen<br />

Lösungen bestimmte Anforderungen nicht erfüllen lassen, muss<br />

der Systemanbieter entscheiden, ob er in die Modifikation der in<br />

Frage kommenden Lösung investiert. Aber das ist im Engineering-Geschäft<br />

Alltag.<br />

Apropos Engineering: Sind deutsche Ingenieure zu<br />

detailverliebt?<br />

Steffen Bersch: Die Tendenz zur Detailverliebtheit mag existieren,<br />

ist aber im Wesentlichen der hohen Komplexität geschuldet.<br />

Hasardeure in der Konstruktion sind an dieser Stelle fehl am<br />

Platz. Erfolgreiche Unternehmen, wie SSI Schäfer, schaffen es,<br />

definierte technische Plattformen zu realisieren. Basierend auf<br />

bestimmten Modulen, die nicht zwingend jede Detaillösung<br />

ermöglichen, lässt sich im Sinne des K<strong>und</strong>en die für die Bewältigung<br />

seiner Problemstellung bestmögliche replizierbare Lösung<br />

erarbeiten. Exakt diesen Weg muss man beschreiten, wenn man<br />

als Engineering-Unternehmen erfolgreich sein will.<br />

Das Zusammenführen der Module <strong>und</strong> Subsysteme zu einer<br />

Lösung, bringt uns zu einem der weiteren Trends – der Konnektivität<br />

…<br />

Steffen Bersch: In puncto Konnektivität müssen wir, <strong>und</strong> damit<br />

meine ich die komplette Intralogistikbranche, noch einige Hausaufgaben<br />

machen. In Zukunft ist es aber unabdingbar, dass Geräte<br />

<strong>und</strong> Systeme miteinander vernetzt agieren. Dazu ist es unerlässlich,<br />

noch mehr gemeinsame Datenplattformen zu schaffen.<br />

Mithilfe dieser Datenplattformen sind dann wiederum<br />

Rückschlüsse für die weitere sinnvolle Automatisierung möglich.<br />

All dies, wie bereits gesagt, immer vor dem Hintergr<strong>und</strong>,<br />

den Anlagenbetrieb noch produktiver zu realisieren.<br />

Verlangt der von Ihnen skizzierte Öffnungsgedanke von den<br />

Systemanbietern ein Abrücken von praktizierten<br />

Verhaltensweisen?<br />

Steffen Bersch: Da sprechen Sie einen wichtigen Aspekt an.<br />

Gemeinsam an Problemstellungen zu arbeiten, ist für mich ein<br />

Gebot der St<strong>und</strong>e. Ein gutes Beispiel dafür ist die gemeinsam<br />

von VDA <strong>und</strong> VDMA entwickelte Schnittstelle VDA 5050, über<br />

die sich Fahrerlose Transportfahrzeuge verschiedener Hersteller<br />

miteinander vernetzen lassen. Mit der Schnittstelle wird die<br />

Handhabung zunehmend komplexer Produktionsketten erleichtert,<br />

dementsprechend große Möglichkeiten bietet die Schnittstelle<br />

quer durch die Industriezweige.<br />

In welchen Bereichen sehen Sie weiteres Entwicklungspotenzial<br />

für die Intralogistikbranche?<br />

Steffen Bersch: In diesem Kontext stehen Fahrerlose Transportsysteme<br />

<strong>und</strong> autonome mobile Roboter im Fokus der Überlegungen.<br />

Dies hauptsächlich vor der Fragestellung: Wird stationäre<br />

Fördertechnik in Zukunft noch die Rolle spielen, die sie<br />

aktuell innehat? An der Beantwortung der Frage arbeiten wir.<br />

Des Weiteren beschäftigen wir uns, um nur ein weiteres Beispiel<br />

zu nennen, mit Kombinationsmöglichkeiten von Shuttle-Lagern<br />

mit anderen technischen Lösungen. Kurzum: Wir haben viele<br />

innovative Ideen in der Umsetzungspipeline. Lassen Sie sich<br />

überraschen. Aber, ich kann es nur noch einmal betonen, am<br />

Ende geht es darum, dem K<strong>und</strong>en eine hoch performante Anlage<br />

zu offerieren, die auch zuverlässig ihre Leistung erbringt.<br />

Jetzt haben Sie mich neugierig gemacht. Wie sieht aus Ihrer<br />

Sicht das Lager der Zukunft aus?<br />

Steffen Bersch: Wir haben unsere Vision folgendermaßen definiert:<br />

Im Fokus stehen Lösungen entlang der kompletten Wertschöpfungskette,<br />

in der das Lager auch in Zukunft ein elementarer<br />

Bestandteil sein <strong>und</strong> wichtige Funktionen übernehmen wird.<br />

Die Auswirkungen der Lockdowns in den vergangenen Jahren<br />

<strong>und</strong> der Krieg in der Ukraine haben uns vor Augen geführt, wie<br />

fragil doch so manche Supply Chain ist. Wieder mehr auf unternehmensinterne<br />

Lagerhaltung zu setzen, ist eine der Maßnahmen,<br />

das eigene Geschäft am Laufen zu halten. Diese Lager<br />

müssen sich noch effizienter als in der Vergangenheit betreiben<br />

lassen – auch im Hinblick auf den Energieverbrauch. Das setzt<br />

voraus, dass die Anlagenbetreiber offen sind für den Einsatz von<br />

Innovationen. Für den Systemanbieter wiederum bedeutet dies,<br />

offen sein für die Zusammenarbeit mit Dritten, wir hatten dies<br />

bereits angesprochen. Dabei sollte man sich aber immer im<br />

Klaren darüber sein, welchen Mehrwert man in diesem Netzwerk<br />

erbringen kann. Dies auch vor dem Hintergr<strong>und</strong>, die eigene<br />

Marktposition zu sichern <strong>und</strong> auszubauen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview mit Steffen Bersch (l. im Bild), CEO von SSI Schäfer, führte<br />

Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Foto: <strong>f+h</strong><br />

www.ssi-schaefer.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 39


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

AUF DEN<br />

PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

MANFRED WEBER,<br />

REDAKTEUR<br />

Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />

aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />

filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />

recherchieren Inhalte mit echtem<br />

Nutzwert für den Intralogistiker<br />

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />

schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />

Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />

DIGITALSERVICES VEREINFACHEN<br />

PRODUKTAUSWAHL<br />

SEW-Eurodrive bietet drei neue Digitalservices im Online-Support:<br />

die digitale Auswahl von Industriegetrieben der Baureihe X..e, die<br />

Ersatzteil- <strong>und</strong> Zubehörauswahl sowie das Variantenmanagement.<br />

Über den Produktkonfigurator lassen sich Industriegetriebe der<br />

Baureihe X..e in vier Schritten auswählen, inklusive Produktempfehlung.<br />

Anschließend kann ein Bericht mit dem Ergebnis sowie<br />

die CAD-Daten per E-Mail angefordert oder eine Angebotsanfrage<br />

an SEW-Eurodrive gestellt werden. Im Online-Support lassen sich in<br />

der überarbeiteten Funktion „Ersatzteile <strong>und</strong> Zubehör“ Ersatzteile,<br />

Ersatzprodukte, Services <strong>und</strong> Zubehör auswählen <strong>und</strong> im Warenkorb<br />

anfragen oder bestellen. Darüber hinaus wurde im Online-<br />

Support das Variantenmanagement überarbeitet.<br />

WWW.SEW-EURODRIVE.DE<br />

INTELLIGENTE<br />

BESTANDSOPTIMIERUNG<br />

Mit SNC Smart Stock stellt die Sievers-Group ein<br />

ERP-Add-on vor, das Unternehmen bei der Bereitstellung<br />

der richtigen Bestände am richtigen Ort<br />

unterstützt. Im Mittelpunkt stehen dabei die<br />

Optimierung der Lagerbestände, eine Verbesserung<br />

der Lieferfähigkeit <strong>und</strong> die Automatisierung der<br />

Arbeitsprozesse. Passend für kleine bis mittelständische<br />

Händler lässt sich dabei ein individuelles<br />

Servicelevel für die jeweiligen Artikel bestimmen.<br />

Auch Anforderungen wie aktions- oder saisonbedingte<br />

Spitzen können von SNC Smart Stock<br />

berücksichtigt werden. Durch die vollständige<br />

Integration in Microsoft Dynamics 365 Business<br />

Central unterstützt das Modul die Mitarbeiter.<br />

WWW.SIEVERS-GROUP.COM<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

ERSATZTEILE AUS DER CLOUD<br />

Das Unternehmen DB Schenker nutzt 3D-Druck in<br />

der Ersatzteillogistik<br />

bit.ly/fuh-db-22<br />

DIE TOP<br />

ONLINE-ARTIKEL<br />

DER F+H WEBSITE<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />

fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />

auf unserer Internetpräsenz<br />

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />

bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />

EINE BREITE PALETTE AN MÖGLICHKEITEN<br />

Rulmeca erweitert mit der Serie XPS sein Angebot<br />

an Förderrollen für Paletten<br />

bit.ly/fuh-rulmeca-22<br />

SICHERHEIT IM BETRIEB<br />

Wie man Schäden an Betriebsböden frühzeitig<br />

erkennt <strong>und</strong> dauerhaft saniert<br />

bit.ly/fuh-uretek-01<br />

DAMIT ALLES GLATT GEHT<br />

Bodensanierungen bei Industrieböden<br />

bit.ly/fuh-uretek-02<br />

CUSTOMER SERVICE INNOVATION-DAY<br />

Dematic steht an der Schwelle zu einer neuen Ära<br />

im K<strong>und</strong>enservice<br />

bit.ly/fuh-dematic-22<br />

EXCLUSIVE<br />

CONTENT<br />

nur online<br />

www.bit.ly/fuh-bvl-22<br />

DIGITALE KUNDENPLATTFORM<br />

Mehr Übersicht in der Navigation, ein einheitliches Design<br />

<strong>und</strong> erweiterte Funktionen: Ab sofort bietet die digitale<br />

Plattform „my.Kuka“ Nutzern noch mehr Service, die Welt<br />

des Automatisierungsexperten zu entdecken. Auch<br />

Neulinge, die noch kein eigenes Profil auf der Plattform<br />

haben, können überall dort, wo keine persönlichen Daten<br />

notwendig sind, ohne Log-in die Plattform entdecken. Das<br />

gilt auch für den neu strukturierten Marketplace, der in<br />

die Plattform integriert ist.<br />

WWW.KUKA.COM<br />

CLOUD-PLATTFORM FÜR DIGITALE<br />

TRANSPORTDOKUMENTE<br />

Nach erfolgreichem vierwöchigem Praxistest des digitalen<br />

Lieferscheins haben die B<strong>und</strong>esvereinigung Logistik<br />

(BVL) <strong>und</strong> GS1 Germany zusammen mit T-Systems<br />

sowie mit Unternehmen aus Industrie, Handel<br />

<strong>und</strong> Logistikdienstleistung in diesem Jahr die technische Lösung<br />

für den Praxiseinsatz fertiggestellt. Den Startschuss für<br />

den Livebetrieb von Cloud4Log, die Online-Plattform für digitale<br />

Transportdokumente, gaben die BVL <strong>und</strong> GS1 Germany<br />

auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Das aufwändige<br />

Handling des Papier-Lieferscheins wird damit hinfällig.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 41


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

MARKUS SCHLOTTER<br />

Mit welcher historischen Persönlichkeit<br />

würden Sie gerne essen gehen?<br />

Konfuzius. Ich finde seinen Ansatz<br />

bezüglich Menschlichkeit <strong>und</strong> Rechtschaffenheit<br />

sehr inspirierend.<br />

Für welche drei Dinge in Ihrem<br />

Leben sind Sie am dankbarsten?<br />

Meine Familie, unsere Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> dass wir auch die kleinen Dinge<br />

im Leben zu schätzen wissen.<br />

››<br />

ZUR PERSON<br />

Markus Schlotter ist Managing<br />

Director für Zentraleuropa bei Exotec.<br />

Er blickt zurück auf jahrzehntelange<br />

Expertise im Umfeld von Intralogistiksystemen.<br />

Bevor Schlotter im<br />

November 2020 die Leitung des<br />

deutschen Standorts von Exotec nahe<br />

München übernahm, war er zuletzt<br />

für einen führenden Lösungsanbieter<br />

der Intralogistik international als<br />

Leiter für den technischen Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Projektdesign tätig.<br />

Welchen Film muss man zwingend<br />

gesehen haben?<br />

Django Unchained.<br />

Wofür würden Sie mitten in der<br />

Nacht aufstehen?<br />

Um die Monster unter dem Bett<br />

meiner Töchter zu vertreiben.<br />

Glauben Sie an W<strong>und</strong>er?<br />

Auf jeden Fall! Es gibt so viel<br />

W<strong>und</strong>erbares.<br />

Schenken Sie gerne? Wenn ja, was?<br />

Ich liebe es zu schenken, bin aber<br />

nicht sehr kreativ in der Geschenkauswahl.<br />

Haben Sie eine Lebensphilosophie?<br />

Es gibt keinen Weg zum Glück.<br />

Glücklichsein ist der Weg. – Buddha.<br />

Ihr Arbeitsalltag in drei<br />

Schlagworten?<br />

Teamwork – Spaß – Erfolg.<br />

Ihre größte Herausforderung in den<br />

nächsten zwölf Monaten?<br />

Beruflich: Strukturiert aber stark<br />

wachsen <strong>und</strong> gleichzeitig der Nachfrage<br />

hinterherkommen.<br />

Privat: Wieder mit Brazilian Jiu-Jitsu<br />

starten.<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 1-2/2023<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 01.02.2023<br />

ANZEIGENSCHLUSS: 17.01.2023<br />

01<br />

02 03<br />

VERNETZEN<br />

SIE SICH MIT<br />

bit.ly/fuh-website<br />

bit.ly/fuh-e-paper<br />

bit.ly/fuh-facebook<br />

bit.ly/fuh-twitter<br />

bit.ly/fuh-linkedin<br />

bit.ly/fuh-xing<br />

bit.ly/fuh-instagram<br />

bit.ly/fuh-youtube<br />

DEM CHEFREDAKTEUR:<br />

Winfried Bauer<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

bit.ly/fuh-wb-linkedin<br />

bit.ly/fuh-wb-xing<br />

01 Mit einer zweiten AutoStore-Anlage, bei der Komponenten<br />

einer demontierten Bestandsanlage integriert wurden, hat die<br />

Schäflein AG sich auf Wachstum des Geschäftsfelds Aftermarket-<br />

Logistik ausgerichtet<br />

Foto: Element Logic<br />

02 Der Landmaschinenhersteller Claas verwendet am Standort<br />

Bad Saulgau Großbehälter vom Typ SL 86 aus dem Hause Bito als<br />

Großraumboxen, um die vielfältigen <strong>und</strong> oft schweren Einzelteile<br />

platzsparend an den Montaglinien zu lagern<br />

Foto: Patric Dressel<br />

03 Nachhaltigkeit bei der Badischen Staatsbrauerei Rothaus:<br />

das Schnur-Etikettiersystem Logomatic 920 PSCK arbeitet mit<br />

abfallfreien <strong>und</strong> CO 2<br />

-einsparenden Linerless-Etiketten<br />

Foto: Logopak Systeme<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2022</strong>/<strong>12</strong> 43


LOUNCH<br />

MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!