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UMWELT JOURNAL 2022-4 Special

UMWELT JOURNAL Nr. 4/2022 Special GREEN FINANCE: 30 Jahre Öko-Invest, Green Finance Alliance, Green Austro Bonds, FNG Siegel 2023, Green Investment Pioneers Programm, „Better Great Together“, Nachhaltig Investieren; Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

UMWELT JOURNAL Nr. 4/2022 Special GREEN FINANCE:
30 Jahre Öko-Invest, Green Finance Alliance, Green Austro Bonds, FNG Siegel 2023, Green Investment Pioneers Programm, „Better Great Together“, Nachhaltig Investieren;
Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben

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ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />

Heft 4/<strong>2022</strong><br />

Green Finance<br />

<strong>Special</strong><br />

Öko-Invest<br />

Green Finance Alliance<br />

FNG-Siegel 2023<br />

Green Investment Pioneers


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S2<br />

INHALT<br />

4/<strong>2022</strong><br />

02 Inhalte<br />

03 Editorial, Stories<br />

04 Aktuelles<br />

06 Investment 30 Jahre Öko-Invest<br />

08 COVER Green Finance Alliance<br />

12 Fonds Österreich goes Green<br />

14 Fonds FNG Siegel 2023<br />

16 Initiative Green Investment Pioneers Programm<br />

18 CSR „Better Great Together“<br />

20 Ausbildungen, Seminare, Partner<br />

21 Bibliothek NACHHALTIG INVESTIEREN<br />

22 Magazin <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Rückblick 2021<br />

08<br />

Green Finance Alliance<br />

06<br />

Öko-Invest<br />

Der Öko-Invest Verlag<br />

feiert das 30-jährige<br />

Bestehen seines<br />

Börsenbriefes. Seit<br />

1991 befasst sich der<br />

Verlag mit ökologisch<br />

sinnvollen und rentablen<br />

Anlagen.


Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />

Werte Kunden!<br />

Money maeks the world go around, the world go<br />

around ... Dieses Zitat aus dem Musical Cabaret<br />

beinhaltet viel Wahrheit. Für unsere Zeiten der Klimakrise<br />

ergeben sich daraus auch Chancen und Möglichkeiten.<br />

Denn wo Investitionen winken, bestehen auch externe<br />

Erwartungshaltungen. Sprich: Wer zahlt, schafft an.<br />

16<br />

Investment Pioniere<br />

Das Austrian Green Investment<br />

Pioneers Programm ist eine Maßnahme<br />

innerhalb der Aktivitäten<br />

Österreichs zum Thema Green<br />

Finance und wird gleich von zwei<br />

Ministerien unterstützt.<br />

Die Green Finance Industrie hat sich in den vergangenen<br />

Jahren mehr oder weniger still entwickelt. Bereits heute<br />

stehen zahlreiche Investmentmöglichkeiten zur Verfügung,<br />

die ganz klar auf Nachhaltigkeit setzen. Man muss nur die<br />

Augen offen halten. Wir tun das in dem Fall für Sie, liebe<br />

Leser, und stellen Ihnen das eine oder andere Instrument<br />

kurz vor.<br />

In welchen Bereichen gibt es Engagement der nachhaltigen<br />

Investmentindustrie? Das sind zum einen direkte<br />

Investments in nachhaltig agierende Unternehmen. Zum<br />

anderen wurde auch schon die Anleihenlandschaft von<br />

diesem Trend erfasst: Green Bonds sind investierbar.<br />

18<br />

Better Great Together<br />

Die von Great Place to Work® anlässlich<br />

des 20-jährigen Jubiläums<br />

begründete Initiative Better Great<br />

Together ist die weltweit erste<br />

virtuelle Business-Plattform, die<br />

gezielt Vertreter*innen einer nachhaltigen<br />

Wirtschaft vernetzt.<br />

Nicht ganz vergessen werden sollten die Kriterien der<br />

Nachhaltigkeit für Investments: Neben den Anforderungen<br />

der Kreislaufwirtschaft, der Energie- und Abfallwirtschaft<br />

ist hier auch die Verantwortung von Unternehmen und<br />

Organisationen in Sachen Corporate Social Responsibility<br />

zu nennen. Ein spannendes Beispiel dafür in Österreich<br />

finden Sie ebenso hier im Magazin.<br />

Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren Wegbegleiter<br />

der Nachhaltigkeit – wir zeigen regelmäßig auf, wer<br />

nachhaltig arbeitet, welche Modelle angewendet werden<br />

und welche Arbeitsweisen langfristig sinnvoll sind.<br />

Viel Lesevergnügen,<br />

Ihr Peter R. Nestler<br />

Herausgeber


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S4<br />

Taxonomie Webinar-Reihe zum Thema Grüne Finanzbildung<br />

Ein wichtiger Teil der Green Finance Aktivitäten im Klimaschutzministerium<br />

dreht sich um das Thema grüne Finanzbildung. Die<br />

Aktivitäten richten sich an unterschiedliche Zielgruppen – von Expertinnen<br />

und Experten über Schulen bis hin zu privaten Anlegern.<br />

Aufgrund der hohen Nachfrage nach qualitätsgesicherten Informationen<br />

zur EU-Taxonomie Verordnung veranstaltet das österreichische<br />

Bundesministerium für Klimaschutz im Herbst <strong>2022</strong> eine<br />

dreiteilige Webinar-Reihe.<br />

Von der Erläuterung der Kriterien des delegierten Rechtsakts zu<br />

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel bis zu praxisorientierten<br />

Anwendungsbeispielen: Expertinnen und Experten aus<br />

relevanten Fachbereichen werden im Rahmen einer dreiteiligen<br />

Webinar-Reihe die Wirkungsweise der Taxonomie näher darstellen.<br />

TERMINE:<br />

• 19. Oktober, 13:00-15:30 Uhr<br />

Grundlagen der Taxonomie Verordnung und Offenlegungspflichten<br />

• 3. November, 09:00-11:30 Uhr<br />

Delegierter Rechtsakt – Umweltziel Klimaschutz: Erläuterung der<br />

technischen Kriterien durch Umweltexpert:innen<br />

• 4. November, 09:00-11:30 Uhr<br />

Delegierter Rechtsakt – Umweltziel Klimawandelanpassung: Technische<br />

Kriterien und Ausblick zur Erweiterung der Taxonomie VO<br />

EAM-Fonds mit FNG-Siegel<br />

Die Webinar-Reihe richtet sich an Unternehmen der Finanz- und<br />

Realwirtschaft, Beratungsunternehmen und Gutachter sowie Personen,<br />

die an näheren Informationen zum Thema Taxonomie interessiert<br />

sind. Weitere Details zu den Inhalten, die genaue Agenda<br />

sowie Infos zu den Vortragenden erhalten Sie in einer offiziellen<br />

Einladung, die demnächst aus dem BMK versendet wird.<br />

Das Klimaschutzministerium steht mit seinen Aktivitäten im Bereich<br />

Grüne Finanzbildung in enger Kooperation mit dem Bundesministerium<br />

für Finanzen (BMF) im Rahmen der Nationalen Finanzbildungsstrategie.<br />

Ziel dieser Strategie ist, das Bewusstsein, die<br />

Finanzkompetenzen und das Verständnis der Bürger:innen im Bereich<br />

Finanzbildung zu stärken. Das Thema Grüne Finanzen ist als<br />

eine von drei übergreifenden Schwerpunkten darin verankert.<br />

Vom grünen Sparbuch bis zu klimafreundlichen Fonds: Mit nachhaltigen<br />

Investitionen kann jede und jeder einen Beitrag für den<br />

Klima- und Umweltschutz leisten. Die neue Informations-Broschüre<br />

des Klimaschutzministeriums soll interessierten privaten Anlegerinnen<br />

und Anlegern mehr Hintergrundwissen vermitteln, um grüne<br />

Finanzentscheidungen treffen zu können.<br />

Weitere Informationen: „Grüne Finanzbildung in Österreich“<br />

Die Nachhaltigkeits- und Ethik-Fondsfamilie der Erste Asset<br />

Management (Erste AM) wurde heuer vom Forum für Nachhaltige<br />

Geldanlagen e.V. (FNG) gleich mehrfach ausgezeichnet.<br />

Sämtliche von der Erste AM eingereichten 16 Fonds erhielten<br />

das FNG-Siegel, den Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds<br />

im deutschsprachigen Raum. Außerdem erhielten<br />

alle eingereichten Fonds die Bestnote – ein Gütesiegel mit drei<br />

Sternen. Erstmalig wurde auch dem Social-Impact-Fonds ERS-<br />

TE FAIR INVEST, der im Vorjahr startete, das Siegel verliehen.<br />

Das FNG-Siegel erhalten nur Fonds, die einen gewissen Mindeststandard<br />

erfüllen. Dazu zählen Transparenzkriterien und<br />

die Berücksichtigung von Arbeits- & Menschenrechten, Umweltschutz<br />

und Korruptionsbekämpfung. Darüber hinaus erhalten<br />

Fonds, die sich in den Bereichen „institutionelle Glaubwürdigkeit“,<br />

„Produktstandards“ und „Portfolio-Fokus“ besonders<br />

hervorheben, bis maximal drei Sterne.<br />

Insgesamt hatten sich 310 Investmentfonds von 112 Fondshäusern<br />

um das Siegel beworben. Von den Produkten, die die Mindestkriterien<br />

erfüllten, erhielten 100 Fonds die Höchstnote.<br />

Die Erste Asset Management ist mit einem nachhaltig veranlagten<br />

Volumen von 15,4 Milliarden Euro (Stand 30.10.<strong>2022</strong>) Marktführer<br />

in Österreich und gehört zu den wichtigsten Playern in<br />

der DACH-Region.


M&G (Lux) Positive Impact<br />

Fund erhält das FNG-Siegel<br />

Die Investmentgesellschaft M&G Investments ist für ihre<br />

Positive-Impact-Strategie zum dritten Mal in Folge mit dem<br />

FNG-Siegel für nachhaltige Investmentfonds ausgezeichnet<br />

worden. Das FNG-Siegel wird vom Forum Nachhaltige Geldanlagen<br />

(FNG), dem Branchenverband zur Förderung nachhaltiger<br />

Investments in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und<br />

der Schweiz, verliehen.<br />

bezahlte Anzeige<br />

Windenergieanlagen<br />

noch effizienter steuern<br />

Mit offener PC- und EtherCAT-basierter<br />

Steuerungstechnik<br />

Das FNG-Label ist der Qualitätsstandard für nachhaltige Geldanlagen<br />

auf dem deutschsprachigen Finanzmarkt, der 2015<br />

vom FNG ins Leben gerufen wurde. Mit dieser Auszeichnung<br />

bescheinigt das FNG dem von Fondsmanager John William Olsen<br />

verwalteten M&G (Lux) Positive Impact Fund, dass er den<br />

Qualitätsstandard für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen<br />

Raum erfüllt. Der Fonds erhält erneut drei von drei<br />

möglichen Sternen für seine besonders ambitionierte und umfassende<br />

Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Der mit dem FNG-Siegel 2023 ausgezeichnete „M&G (Lux)<br />

Positive Impact Fund“ investiert in hochwertige, nachhaltige<br />

Unternehmen, die einen positiven Impact auf die Gesellschaft<br />

ausüben, indem sie die großen sozialen und ökologischen Herausforderungen<br />

der Welt angehen.<br />

Referenz<br />

Xinjiang Goldwind Science &<br />

Technology Co., Ltd.<br />

China<br />

Der Fonds umfasst drei Kategorien von Unternehmen: „Pioneers“,<br />

„Enablers“ und „Leaders“, die eine Diversifizierung<br />

über verschiedene Branchen und nach Reife der Geschäftsmodelle<br />

bieten. Die Positive-Impact-Strategie orientiert sich<br />

an den UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development<br />

Goals, SDG) und investiert in Unternehmen, die sich auf sechs<br />

zentrale Wirkungsbereiche konzentrieren, die den SDG zugeordnet<br />

sind: Klimaschutz, Umweltlösungen, Kreislaufwirtschaft,<br />

bessere Gesundheit, Rettung von Leben, bessere Arbeit<br />

und Bildung sowie soziale Teilhabe. Wirkungsorientiertes<br />

Investieren bedeutet, dass Investitionen gesucht werden, die<br />

positive, messbare und materielle Veränderungen für die Gesellschaft<br />

oder die Umwelt bewirken, und das Potenzial haben,<br />

auch attraktive finanzielle Erträge zu erzielen.<br />

PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik für Windenergieanlagen:<br />

weltweit auf über 80.000 Windenenergieanlagen im Einsatz<br />

Integration aller Funktionen: z. B. Betriebsführung, Pitchregelung,<br />

Umrichter-, Getriebe- und Bremsenansteuerung, Visualisierung,<br />

Parkvernetzung, Sicherheitstechnik und Condition Monitoring<br />

hoch skalierbares Komponenten-Portfolio:<br />

Industrie-PC, I/O-System, Automatisierungssoftware TwinCAT<br />

EtherCAT als schnelles, durchgängiges Kommunikationssystem<br />

Werner Kolitsch, Head of DACH Distribution bei M&G Investments:<br />

„Wir freuen uns sehr, dass das FNG unseren Fonds zum<br />

dritten Mal in Folge mit dieser wichtigen Auszeichnung bedacht<br />

hat. In einer Welt, die tiefgreifend von den gesellschaftlichen und<br />

wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und geopolitischen<br />

Spannungen betroffen ist, kommt Impact Investing eine entscheidende<br />

Rolle zu. Wir alle haben die Aufgabe, einen positiven Wandel<br />

voranzutreiben. Und Impact-Strategien, wie der M&G (Lux)<br />

Positive Impact Fund, können einen spürbaren Beitrag zur Bewältigung<br />

dieser Herausforderungen leisten, indem sie Kapital in<br />

Unternehmen lenken, die aktiv nach Lösungen suchen.“<br />

Scannen und mehr<br />

über integrierte<br />

Steuerungslösungen<br />

für Windenergieanlagen<br />

erfahren<br />

Skalierbare<br />

Steuerungstechnik<br />

Modulare I/O-<br />

Busklemmen<br />

Modulare<br />

Software-<br />

Bibliotheken


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S6<br />

30 Jahre<br />

Öko-Invest<br />

Nur wenige Börsenbriefe führen ein Musterdepot, das<br />

über Jahrzehnte nachvollziehbar ist. Das mit der ersten<br />

Öko-Invest-Ausgabe im Oktober 1991 gestartete<br />

Musterdepot gehört dazu. Eine der damals empfohlenen<br />

Aktien ist seit 30 Jahren noch dabei, Tomra Systems<br />

(mit inzwischen rund 8.000 % Kursgewinn). Bei<br />

anderen wie z. B. Tesla (Besprechung zum Börsengang<br />

Mitte 2010 zum Kurs von 3,40 Dollar, heute bei<br />

rund 780 Dollar) wurden durch Verkauf teils sehr hohe<br />

Gewinne realisiert. Bei Titeln wie der Anleihe der<br />

German-Pellets GmbH gab es jedoch auch Verluste.<br />

Als der Öko-Invest-Verlag 1991 – auf Anregung<br />

von Michael Marcovici, der 1987<br />

den Austria-Börsenbrief mitgegründet<br />

hat – begonnen hat, gab es alle paar Monate<br />

einmal eine neues Windpark-Beteiligungsangebot<br />

und nicht einmal ein Dutzend „Umwelt-Investmentfonds“<br />

in D-A-CH, die zudem kaum bekannt<br />

waren.<br />

In den vergangenen 30 Jahren sind aber jeweils<br />

3-stellige Milliardensummen in Erneuerbare-<br />

Energie-Kraftwerke und ESG-Fonds geflossen.<br />

Erstere haben dabei wesentlich mehr „Impact“<br />

beim ökologischen Umbau der Wirtschaft. Durch<br />

die Investments vor allem deutscher Privatanleger(innen)<br />

wurde die Energiewende enorm<br />

beschleunigt: inzwischen liegt der Anteil Erneuerbarer<br />

Energie am deutschen Strom-Mix nicht<br />

mehr unter 5%, sondern bei rund 50 %.<br />

Nachhaltige Investments sind in den letzten<br />

Jahren zum „mainstream“ geworden: Neben<br />

den immer sichtbarer werdenden Umwelt-/Klimakatastrophen<br />

vielleicht auch deshalb, weil<br />

die finanziellen Renditen oft weit höher liegen:<br />

wer z. B. vor 11 Jahren 5.000 Euro in Tesla-Aktien<br />

investiert hat, hat jetzt ein Paket im Wert von<br />

über 1 Mio Euro, während z. B. aus 5.000 Euro<br />

mit der Daimler-Aktie nur knapp 8.000 Euro geworden<br />

wären. Auch der branchenmäßig breit<br />

gestreute Natur-Aktien-Index nx-25 liegt seit<br />

dem Start 1997 mit einem Plus von über 2.270<br />

% weit über den rund 270 % beim „konventionellen“<br />

Benchmark-Index MSCI World, der rund<br />

1.600 Großkonzerne wie Amazon enthält. Auch<br />

der zweite Index aus dem Öko-Invest-Haus, der<br />

aus 30 Solar-Aktien bestehende Branchen-Index<br />

PPVX, lief seit 2003 – sehr volatil - mit einem<br />

Plus von rund 1.155% um rund 1.000 Prozentpunkte<br />

besser als der Erdölaktienindex (als<br />

„fossiler“ Benchmark-Index) mit einem Plus von<br />

rund 133 %.


Seit Beginn wird das Öko-Invest-Musterdepot<br />

geführt, bei dem Tomra Systems als einziger Titel<br />

durchgehend enthalten ist, früher als Kauf-, nun<br />

als Halte-Position.<br />

Externe Anfragen<br />

Neben Printprodukten (Öko-Invest, Solaraktien-<br />

Studien sowie Gemeinschaftsproduktionen mit anderen<br />

Verlagen, die Auflagen von bis zu 250.000<br />

Exemplaren haben) ist der Öko-Invest Verlag bzw.<br />

-Chefredakteur auch fallweise mit Anfragen von<br />

anderen Medien bzw. mit Jury- und Expertenfunktionen<br />

beschäftigt. Beispielsweise bei der Entwicklung<br />

eines Sustainability-Fondsindex für die<br />

Österr. Kontrollbank AG, als Nachhaltigkeits-Beirat<br />

der Concordia oeco Lebensversicherungs-AG, als<br />

Fachbeirat der Stiftung Warentest für Ökologische<br />

Geldanlagen, als Beirat beim WWF Austria, bei<br />

Experten-Hearings im Deutschen Bundestag (Gesetzesvorlagen<br />

für den Bereich Anlegerschutz)<br />

oder als Jury-Mitglied für die Aktienauswahl von<br />

SustainableBusiness.com (New York).<br />

Spannende Geschichte<br />

Eine der spannendsten Episoden gab es 1999, als<br />

der vorbörsliche Ausgabepreis der Solarworld-<br />

Aktien in einer Art telefonischem Bookbuilding<br />

mit dem „Sonnenkönig“ Frank Asbeck festgelegt<br />

worden ist: Statt den anfangs gewünschten 19,75<br />

Euro waren es schließlich 13,75 Euro, die für den<br />

ersten Öko-Invest-Bericht fixiert worden sind.<br />

Ebenfalls 1999 klagte die Deutsche Börse AG gegen<br />

die Verwendung der Abkürzung „NAX“ für<br />

den Natur-Aktien-Index (weil dies mit dem DAX<br />

hätte verwechselt werden können): Die Börsegesellschaft<br />

verlor in erster Instanz, gewann aber (mit<br />

einem Sprachgutachten) in der zweiten Instanz,<br />

sodass die Marke NAX gelöscht werden musste.<br />

Nun ist nx-25 die eingetragene Marke. Dieser<br />

erfolgreiche Index ist oft auch Thema bei Interviews<br />

in Printmedien von „natur“ bis „Spiegel“ und<br />

Radio- und TV-Sendern (von ORF und ARD bis<br />

Bloomberg).<br />

Last but not least erhielt der Öko-Invest-Verlag<br />

auch einige Preise, vom ÖGUT-Umweltpreis in<br />

den 1990-er Jahren bis zum SDG Award Austria<br />

(2020) – und konnte trotz einiger Preiserhöhungen<br />

(u.a. beim Porto) den Abo-Preis ziemlich konstant<br />

halten (in Franken ist der Preis seit 30 Jahren<br />

unverändert).<br />

ÖKO-INVEST<br />

Öko-Invest-Verlags GmbH<br />

Schweizertalstr. 8-10/5<br />

1130 Wien<br />

Tel. 0043-1-8760501<br />

oeko-invest@teleweb.at<br />

https://oeko-invest.net/


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S8<br />

Österreich<br />

startet die<br />

Green Finance Alliance<br />

Geballte Finanzkraft: Banken, Versicherungen, Pensions- und Vorsorgekassen aus Österreich<br />

richten ihr Kerngeschäft freiwillig an Pariser Klimazielen aus und nehmen so<br />

eine weltweite Vorreiterrolle für den Klimaschutz ein.<br />

Text: Peter R. Nestler / Redaktion<br />

Angetrieben vom Bundesministerium für<br />

Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,<br />

Innovation und Technologie wurde in Österreich<br />

die Green Finance Alliance gestartet. Sie<br />

soll künftig all jene Vertreter der Finanzwirtschaft<br />

vereinen, die sich aktiv zum Klimaschutz-Bündnis<br />

bekennen. In der ersten Runde haen sich neun<br />

Finanzunternehmen verpflichtet.<br />

Die ersten neun Mitglieder der österreichweit<br />

ersten Green Finance Alliance sind echte Vorreiter:<br />

Allianz Elementar Versicherungs-AG, BKS<br />

Bank AG, fair-finance Vorsorgekasse AG, HYPO<br />

Oberösterreich, Raiffeisenbank Gunskirchen<br />

eGen, UniCredit Bank Austria AG, UNIQA Insu-<br />

rance Group AG, VBV Pensionskasse AG und<br />

VBV Vorsorgekasse AG folgten dem Aufruf des<br />

Klimaschutzministeriums und waren mit ihrer<br />

Bewerbung um die Mitgliedschaft in der Alliance<br />

erfolgreich. Beim Launch in den Börsensälen<br />

Wien am 9. Mai <strong>2022</strong> bekräftigten sie ihr<br />

gemeinsames Engagement für grüne Finanzen<br />

und die Erreichung der Pariser Klimaziele.<br />

Vorreiter für den Klimaschutz<br />

Mit der Green Finance Alliance hat das Klimaschutzministerium<br />

eine Initiative ins Leben gerufen,<br />

die Finanzunternehmen auf ihrem Weg<br />

zur Klimaneutralität unterstützt. Österreich<br />

macht damit einen wichtigen Schritt in Rich-


Bild: © Sebastian Reich<br />

v.l.n.r.: Andreas Brandstetter (UNIQA Insurance Group AG), Gernot Heschl (VBV Pensionskasse AG), Rémi Vrignaud (Allianz Elementar Versicherungs-AG),<br />

Markus Zeilinger (fair-finance Vorsorgekasse AG), Herta Stockbauer (BKS Bank), Hubert Pupeter (Raiffeisenbank Gunskrichen eGen), Andreas Zakostelsky<br />

(VBV-Vorsorgekasse AG), Leonore Gewessler (Klimaschutzministerin), Robert Zadrazil (UniCredit Bank Austria), Klaus Kumpfmüller (HYPO Oberösterreich)<br />

tung Umsetzung der Pariser Klimaschutzziele<br />

für Unternehmen aus dem Finanzsektor. Die<br />

Green Finance Alliance gehört zu den weltweit<br />

ersten staatlichen Initiativen, die eine freiwillige<br />

Selbstverpflichtung von Finanzunternehmen zu<br />

den Pariser Klimazielen mit der verpflichtenden<br />

Erfüllung konkreter Kriterien für deren Kerngeschäft<br />

vorsieht.<br />

Gemeinsam zum 1,5-Grad-Ziel<br />

Die Green Finance Alliance ist die Initiative des<br />

Klimaschutzministeriums für zukunftsorientierte<br />

Finanzunternehmen. Mitglieder der Green Finance<br />

Alliance nehmen eine Vorreiterrolle für<br />

den Klimaschutz ein und zeigen die Vereinbarkeit<br />

von Klimaschutz und nachhaltigem Wirtschaften.<br />

Für eine zukunftsfähige und klimafitte Finanzwirtschaft<br />

benötigen wir neue Perspektiven<br />

und Methoden, in denen Klimaaspekte berücksichtigt<br />

werden. Das bedeutet, Klimaziele und<br />

konkrete Maßnahmen in bestehende und neue<br />

Prozesse zu integrieren. Ziel der Green Finance<br />

Alliance ist, dass die Aktivitäten des Kerngeschäfts<br />

in eine zukunftsfähige Richtung gelenkt<br />

werden. Unter anderem geht es um die Ausrichtung<br />

der Portfolios am 1,5-Grad-Ziel sowie<br />

um die Ausweitung grüner Aktivitäten im Kerngeschäft.<br />

Die Green Finance Alliance definiert fünf Zieldimensionen<br />

für das Kerngeschäft der Mitglieder:<br />

• Portfolios werden am 1,5-Grad-Ziel des<br />

Pariser Klimaabkommens ausgerichtet.<br />

• Treibhausgas-neutrale Portfolios 2050:<br />

Kontinuierliche Reduktion der über die<br />

Portfolios verantworteten Treibhausgas-<br />

Emissionen.<br />

• Grüne Aktivitäten im Kerngeschäft werden<br />

ausgeweitet.<br />

• Klimarisiken werden gemanagt und Resilienz<br />

gefördert.<br />

• Klima-Governance und Mainstreaming wird<br />

forciert.


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S10<br />

Gemeinsamer Weg in die Klimaneutralität<br />

Als Mitglied der Green Finance Alliance verpflichten<br />

sich ambitionierte Unternehmen aus<br />

dem heimischen Finanzsektor freiwillig dazu, ihre<br />

Portfolios für das Investment- und Kreditgeschäft<br />

sowie im Versicherungsbereich, für die Underwriting-Aktivitäten<br />

mit Unternehmen, schrittweise<br />

klimaneutral zu gestalten. Die Mitgliedschaft<br />

in der Green Finance Alliance bietet die Chance,<br />

zu den Vorreitern zu zählen. Mit dem ambitionierten<br />

Kriterienkatalog erhalten die Mitglieder einen<br />

Wegweiser, der sie Schritt für Schritt auf ihrem<br />

Zielpfad begleitet. Dadurch trägt die Green Finance<br />

Alliance dazu bei, dass Österreich und die<br />

EU, die vereinbarten Klimaziele erreichen.<br />

Es gibt für die Mitglieder der Green Finance Alliance<br />

Workshops, Webinare und bilaterale Gespräche,<br />

die fachliche und wissenschaftliche<br />

Inhalte zur Umsetzung der Kriterien vermitteln.<br />

Einige Veranstaltungsformate werden auch in<br />

Kooperation mit unseren Beiratsmitgliedern gestaltet,<br />

die als nationale und internationale Expertinnen<br />

und Experten wichtiges Know-how unter<br />

anderem zu Methoden und zu aktuellen Entwicklungen<br />

vermitteln.<br />

Viele der EU-Regularien, die künftig für bestimmte<br />

Gruppen von Finanzinstituten verpflichtend sein<br />

werden (zum Beispiel die Berichtspflichten gemäß<br />

der CSRD, Taxonomie und SFDR), fokussieren vor<br />

allem auf detaillierte Offenlegungspflichten.<br />

Die Kriterien der Green Finance Alliance geben<br />

verpflichtende Vorgaben in Bezug auf die Transition<br />

hin zur Ausrichtung des Portfolios gemäß<br />

1,5-Grad-Ziel des Pariser Übereinkommen und<br />

die Klimaneutralität sowie den Ausstieg aus fossilen<br />

Energieträgern vor. Die Berichterstattung im<br />

Rahmen der Green Finance Alliance dient dem<br />

Zweck, diese Bemühungen offenzulegen.<br />

Auch Finanzunternehmen die erst am Beginn der<br />

Entwicklung ihrer Klimastrategie stehen können<br />

Mitglied werden. Die mit der Mitgliedschaft verbundenen<br />

Informationsangebote und Dialogformate<br />

können besonders für sie hilfreich sein.<br />

Die Green Finance Alliance richtet sich sowohl<br />

an bestehende Vorreiter als auch an jene, die es<br />

noch werden wollen. Wichtig ist in beiden Fällen,<br />

dass sich die Finanzunternehmen zur Erfüllung<br />

des Kriterienkatalogs bekennen. Dafür müssen<br />

sie die nötigen finanziellen und personellen Ressourcen<br />

intern zur Verfügung stellen.<br />

Der größte Nutzen für die Mitglieder der Green<br />

Finance Alliance betseht darin, einen wirklichen<br />

Beitrag zum Klimaschutz und für eine lebenswerte<br />

Zukunft unserer Kinder zu leisten. Die Mitglieder<br />

haben die Chance sich als glaubhafte,<br />

grüne Vorreiter gegenüber ihren Kundinnen und<br />

Kunden und der Gesellschaft zu positionieren.<br />

Gleichzeitig erhalten Sie durch die Mitgliedschaft<br />

Unterstützung und Orientierung, welche<br />

Schritte für diese Transformation nötig sind.<br />

Erste Mitglieder<br />

In der ersten Einreichphase haben sich Finanzunternehmen<br />

aus den Bereichen Banken, Versicherungen,<br />

Pensionskassen und Vorsorgekassen<br />

für die Mitgliedschaft an der Green Finance<br />

Alliance beworben. Unter den Mitgliedern befinden<br />

sich sowohl größere, international tätige<br />

als auch kleinere, regional aktive Finanzunternehmen<br />

(siehe Grafik links). Das große Engagement<br />

dieser Unternehmen und die Bereitschaft<br />

zum gemeinsamen Klimaschutz im heimischen<br />

Finanzmarkt ist sehr erfreulich.<br />

Der Kriterienkatalog umfasst Maßnahmen, die<br />

das Kerngeschäft der Unternehmen betreffen.<br />

Im Fokus stehen die Ausrichtung am 1,5-Grad-<br />

Ziel und damit die kontinuierliche Reduktion der<br />

Treibhausgas-Emissionen.<br />

Zum Einsatz kommen wissenschaftsbasierte,<br />

verbindliche Kriterien für das Kredit-, Investment-<br />

und Versicherungsgeschäft der Unternehmen,<br />

deren Erfüllung durch ein jährliches<br />

Monitoring überprüft wird. Der Kriterienkatalog<br />

umfasst in erster Linie Vorgaben für den Ausstieg<br />

aus fossilen Energieträgern, den Ausbau<br />

grüner Geschäftsaktivitäten sowie für eine transparente<br />

jährliche Klimaberichterstattung.<br />

Weitere Kriterien zielen auf die Betriebsökologie<br />

ab, also das klimafreundliche Verhalten der<br />

Unternehmen selbst. Themen sind hier zum Beispiel<br />

die Reise-Policy, die Beschaffung, der Bezug<br />

von Strom aus erneuerbaren Energieträgern<br />

oder die Einführung eines betrieblichen Umweltmanagementsystems<br />

(EMAS).<br />

Jetzt bewerben!<br />

Der Countdown läuft ab sofort: Bis 28. Februar<br />

2023 können sich interessierte Finanzunternehmen<br />

für eine Mitgliedschaft in der Green Finance<br />

Alliance bewerben. Auf der eigens dafür eingerichteten<br />

Website des Klimaschutzministeriums<br />

bleiben Sie laufend informiert.


Wenn Sie Nachhaltigkeit<br />

kümmert, kümmern wir<br />

uns um Ihre PV-Anlage.<br />

Risikofrei und ohne Investitionskosten installieren<br />

wir eine auf Ihren Verbrauch optimierte Photovoltaik-<br />

Anlage auf Ihre Dachflächen. Steigen jetzt auch Sie<br />

auf erneuerbare Energie um!<br />

verbund.com/gross-pv<br />

Vorreiter:<br />

Herwig Fischer,<br />

Geschäftsführer<br />

SGL Composites<br />

GmbH<br />

Die Kraft der Wende.


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S12<br />

Österreich<br />

goes Green<br />

Die Erste Asset Management hat an der Emission<br />

der ersten grünen österreichischen Bundesanleihe<br />

teilgenommen und grüne Anleihen in den ERSTE<br />

RESPONSIBLE BOND GLOBAL IMPACT gekauft.<br />

Seit 2007 gibt es am Kapitalmarkt Green<br />

Bonds, deren Emissionserlöse nachhaltigen<br />

ökologischen Projekten zugutekommen,<br />

die damit finanziert oder zumindest refinanziert<br />

werden. Pionier in diesem Bereich war die<br />

Europäische Investmentbank, die ihre Anleihen als<br />

„Climate Awareness Bonds“ bezeichnet.<br />

In den vergangenen Jahren setzte eine enorm<br />

starke Dynamik am Markt für Grüne Anleihen ein.<br />

Sowohl was die Marktbreite als auch die Markttiefe<br />

anbelangt, gab es ein starkes Wachstum. Neben<br />

supranationalen Emittent:innen waren es bald<br />

Energieversorger:innen, die mit der Auflage von<br />

Green Bonds Projekte im Bereich „Erneuerbare<br />

Energien“ finanzierten. Weiters sorgten Regionen<br />

und Städte sowie Finanzdienstleister:innen für<br />

einen starken Aufschwung dieses jungen Marktsegments.<br />

Relativ spät begannen Staaten Green Bonds zu<br />

begeben und damit, ökologische Projekte direkt<br />

zu widmen. 2017 waren Frankreich und die<br />

Fidschi-Inseln unter den ersten Emittenten. Der<br />

französische Green Bond ist derzeit mit einem<br />

Volumen von knapp 32 Mrd. Euro mit Abstand<br />

die größte Emission. Es folgten 2018 Polen und<br />

Irland. Seit 2020 hat Deutschland drei Green<br />

Bonds begeben, die jeweils „Zwillingsanleihen“<br />

zu konventionellen Anleihen sind – gleiche Laufzeit<br />

und gleicher Kupon – aufgrund der Niedrigzinsphase<br />

bei 0,0 % Verzinsung.<br />

Nach mehrmonatiger Vorbereitungszeit und Ausarbeitung<br />

des relevanten Rahmenwerks („Framework“)<br />

und der Erstellung einer „Second Party<br />

Opinion“ – einer externen Überprüfung der Umsetzung<br />

des Marktstandards, der „Green Bond<br />

Principles“ – emittierte die Republik Österreich<br />

am 24. Mai <strong>2022</strong> ihren ersten Green Bond. Mit einem<br />

Emissionsvolumen von 4 Mrd. Euro katapultierte<br />

man sich gleich in die Top 20 der globalen<br />

Green Bonds. Die Begebung der Anleihe, die bei


einem jährlichen Kupon von 1,85 % eine Laufzeit<br />

bis Mai 2049 hat, war ein schöner Erfolg. Bei den<br />

beteiligten Konsortialbanken gingen Aufträge in<br />

Höhe von rund 25 Mrd. Euro ein. Im Gegensatz<br />

zu vielen Emissionen in den Vorjahren kam die<br />

Anleihe nicht mit einem sogenannten „Greenium“<br />

– also teurer als bestehende konventionelle Anleihen<br />

– sondern sogar etwas günstiger auf den<br />

Markt. Die Republik Österreich besitzt von den<br />

drei großen Ratingagenturen Standard & Poor´s,<br />

Moody´s und Fitch jeweils das zweithöchste Finanzrating<br />

von AA+ bzw. Aa1, teils mit positivem<br />

Ausblick.<br />

Österreich im nachhaltigen Spitzenfeld<br />

Auch im Bereich von Nachhaltigkeitsbewertungen<br />

befindet sich Österreich global gesehen im<br />

Spitzenfeld, bei den Analysehäusern ISS ESG auf<br />

dem 7. Platz sowie bei Sustainalytics auf dem 9.<br />

Platz und im UN SDG (Sustainable Development<br />

Goals) Index am 6. Platz. Mit rund 1,3% grüner<br />

Investments, gemessen am jährlichen Bruttoinlandsprodukt,<br />

zählt Österreich weltweit zu den<br />

Spitzenreitern gemäß dem österreichischen<br />

Green Bond Rahmenwerk.<br />

Während bei konventionellen Anleihen die<br />

Emittent:innen frei über die Mittelverwendung<br />

verfügen können, muss bei Grünen Anleihen<br />

gemäß den „Green Bond Principles“ die Mittelverwendung<br />

vorab genau beschrieben werden.<br />

Es muss auch die Allokation bestätigt und über<br />

die ökologische Wirkung der finanzierten Projekte<br />

berichtet werden. Grüne Bundesanleihen<br />

wie jene der Republik Österreich unterstützen<br />

somit die Etablierung und Weiterentwicklung<br />

des Marktes für Finanzierungen von grünen Projekten<br />

des Staates.<br />

Republik muss über Erlösverwendung berichten<br />

Um Investor:innen ein Höchstmaß an Transparenz<br />

zu bieten und ihnen einen Überblick über<br />

die erzielten Fortschritte und positiven ökologischen<br />

Auswirkungen zu geben, verpflichtet sich<br />

die Republik Österreich, ab dem auf die Erstemission<br />

folgenden Kalenderjahr, einen Bericht über<br />

die Verwendung der Erlöse der Grünen Anleihe<br />

(„Allocation Report“) zu veröffentlichen und jährlich<br />

zu aktualisieren.<br />

Darüber hinaus wird, vorbehaltlich der Verfügbarkeit<br />

der relevanten Daten, mindestens alle zwei<br />

Jahre bis zur vollständigen Zuweisung der Erlöse<br />

ein Wirkungsbericht („Impact Report“) veröffentlicht,<br />

wobei die Erstellung des ersten Berichts<br />

zwei Jahre nach der ersten Emission geplant ist.<br />

Weitere Informationen finden Sie im EAM Blog.


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S14<br />

Nachhaltigkeit<br />

mit Siegel<br />

Die Raiffeisen KAG war wieder erfolgreichste Fondsgesellschaft<br />

bei der FNG-Siegel-Vergabe: Insgesamt 18<br />

Fonds wurden mit der Höchstnote ausgezeichnet. Die<br />

Raiffeisen KAG war die Fondsgesellschaft mit den meisten<br />

ausgezeichneten „3-Sterne“-Produkten.<br />

Die Raiffeisen KAG wurde im Rahmen der<br />

gestrigen FNG-Siegel-Vergabe des Forum<br />

Nachhaltige Geldanlage in Berlin<br />

wieder mit einem wahren Sternenregen bedacht:<br />

Mit 18 mit der Höchstnote prämierten Fonds, ist<br />

die Raiffeisen KAG die Fondsgesellschaft mit den<br />

meisten „3-Sterne“-Produkten in ihrem Portfolio.<br />

Die Höchstnote bei der Verleihung der FNG-Siegel<br />

2023 wurde insgesamt an 100 Fonds (von<br />

310 Einreichungen) vergeben. Knapp ein Fünftel<br />

davon sind Fonds der Raiffeisen KAG. Insgesamt<br />

haben heuer 112 Asset Manager aus 13 Ländern<br />

Fonds für die Siegel-Vergabe eingereicht.<br />

Ein „3-Sterne“-Siegel wird nur an hochwertige<br />

Nachhaltigkeits-Fonds vergeben, die sich in den<br />

Kategorien „Institutionelle Glaubwürdigkeit“,<br />

„Produktstandards“ und „Portfolio-Fokus“ (Titelauswahl,<br />

Engagement und KPIs) besonders hervorheben.<br />

„Das FNG-Siegel ist die Königsklasse unter den<br />

Nachhaltigkeits-Siegeln und wir freuen uns sehr<br />

über die vielen Top-Bewertungen. Doch von<br />

nichts kommt nichts. Wir haben in den letzten<br />

Jahren enorm viel Wo:manpower und Entwicklungsarbeit<br />

in unsere Produktpalette und unseren<br />

Nachhaltigkeitsprozess gesteckt, den wir<br />

heuer nochmals neu aufgesetzt und qualitativ<br />

aufgewertet haben“, so Dieter Aigner, Geschäftsführer<br />

und Chief Sustainable Investment Officer<br />

der Raiffeisen KAG. „Glaubwürdigkeit und umfassendes<br />

Know-how sind die elementaren Bestandteile,<br />

auf die es bei nachhaltigem Investment<br />

ankommt“, ist Aigner überzeugt.<br />

Das FNG-Siegel ist ein Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds.<br />

Herausforderndes Kapitalmarktjahr<br />

„Viele Anleger:innen haben heuer starke Verluste<br />

hinnehmen müssen, wenn sie an den Kapitalmärkten<br />

nicht gerade in die Öl-, Gas-, oder Rüstungsindustrie<br />

investiert waren. In diesem ganz<br />

speziellen Kriegsjahr waren die Kapitalmärkte


aus offensichtlichen Gründen sehr stark unter<br />

Druck“, so Aigner. „Wir sind langfristig ausgerichtet<br />

und bleiben unserer nachhaltig ausgerichteten<br />

Linie treu. Glaubwürdig zu sein, hat für uns<br />

Priorität und die Märkte werden wieder drehen“,<br />

ist der Geschäftsführer von Raiffeisen Capital<br />

Management überzeugt.<br />

Interesse an nachhaltigen Geldanlagen<br />

ist ungebrochen<br />

Ungeachtet aktueller geopolitischer Entwicklungen<br />

und deren Auswirkungen auf die Kapitalmärkte,<br />

werden nachhaltige Investments weiter<br />

stark nachgefragt. Das betrifft den Gesamtmarkt,<br />

aber auch unser Unternehmen. Die Raiffeisen<br />

KAG hält per Ende Oktober 39,4 Mrd. Euro Assets<br />

under Management. Bereits rund 50 % – insgesamt<br />

20,4 Mrd. Euro – werden nach strengen<br />

ESG-Kriterien gemanagt. Der Flaggschifffonds<br />

der Raiffeisen KAG, der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix<br />

zählt mit einem Fondsvolumen von rund<br />

5 Mrd. Euro auch auf Europaebene zu den größten<br />

seiner Vergleichsgruppe. Allein auf diesen<br />

Fonds laufen aktuell in ganz Österreich rund<br />

100.000 Fondssparverträge – Tendenz weiter<br />

steigend.<br />

Zum FNG-Siegel<br />

Das FNG-Siegel ist ein anerkannter Qualitätsstandard<br />

für nachhaltige Investmentfonds im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Die ganzheitliche Methodik des FNG-Siegels<br />

basiert auf einem definierten Mindeststandard.<br />

Dazu zählen Transparenzkriterien und die Berücksichtigung<br />

von Arbeits- & Menschenrechten,<br />

Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung wie<br />

sie im weltweit anerkannten UN Global Compact<br />

zusammengefasst sind.<br />

Auch müssen alle Titel des jeweiligen Fonds<br />

komplett auf Nachhaltigkeits-Kriterien hin analysiert<br />

werden und das Produkt eine explizite<br />

Nachhaltigkeits-Strategie vorweisen.<br />

Tabu sind Investitionen in Atomkraft, Kohlebergbau,<br />

ein relevanter Anteil an Kohleverstromung,<br />

Fracking, Ölsande, Tabakproduktion sowie Waffen<br />

& Rüstung. Hochwertige Nachhaltigkeits-Fonds,<br />

die sich in den Kategorien „Institutionelle Glaubwürdigkeit“,<br />

„Produktstandards“ und „Portfolio-Fokus“<br />

(Titelauswahl, Engagement und KPIs) besonders<br />

hervorheben, erhalten bis zu drei Sterne.


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S16<br />

Austrian Green<br />

Investment<br />

Pioneers Programm<br />

Die Klima- und Energiewende braucht mutige und innovative<br />

Projekte. Häufig stellt die ausreichende Finanzierung eine Hürde<br />

für die Realisierung von kleinteiligen, klimafreundlichen Projekten<br />

dar. Mit dem Austrian Green Investment Pioneers Programm sollen<br />

Projekte in den Bereichen erneuerbare Energie, klimafreundliche<br />

Mobilität und Gebäude, sowie Industrie realisiert werden,<br />

die einen Beitrag zur Erreichung der österreichischen Klima- und<br />

Energieziele leisten. Das Austrian Green Investment Pioneers<br />

Programm erleichtert Unternehmen, Banken und Investor:innen<br />

den Einstieg in grüne Projekte und unterstützt beim Auf- und<br />

Ausbau zukunftsweisender und nachhaltiger Geschäftsmodelle.<br />

Das Finanzsystem ist ein zentraler Hebel<br />

für den Klimaschutz. Aber nicht nur öffentliche<br />

Gelder, auch privates Kapital soll<br />

vermehrt für nachhaltige Projekte mobilisiert werden.<br />

Häufig stellt die ausreichende Finanzierung<br />

eine Hürde für die Realisierung von kleinteiligen,<br />

klimafreundlichen Projekten dar. Mit dem Austrian<br />

Green Investment Pioneers Programm sollen<br />

Projekte in den Bereichen erneuerbare Energie,<br />

klimafreundliche Mobilität und Gebäude, sowie<br />

Industrie realisiert werden, die einen Beitrag zur<br />

Erreichung der österreichischen Klima- und Energieziele<br />

leisten.<br />

Das Austrian Green Investment Pioneers Programm<br />

bietet durch Kapazitätsaufbau, Vernetzung<br />

und Unterstützung in der Akquise von<br />

potenziellen Geschäftspartnern die optimalen<br />

Rahmenbedingungen, um den Aufbau von Projektpipelines<br />

und die Bündelung von einzelnen<br />

grünen Investitionsprojekten zu Portfolios zu erleichtern.<br />

Dadurch ergeben sich höhere Investitionsvolumina,<br />

die für Investor:innen attraktiver sind. Projekte<br />

können von Beginn an mit besserer Bankability<br />

gestaltet werden und die Finanzierung durch<br />

privates Kapital wird dadurch erleichtert. Mit der<br />

Teilnahme am Programm werden neue Akzente<br />

für grüne, zukunftsfähige Geschäftsmodelle gesetzt<br />

und Marktakteur:innen gewinnen Wissensund<br />

Erfahrungsvorsprung.<br />

Pioneers investieren in grüne Projekte<br />

Marktakteur:innen werden mit dem Austrian<br />

Green Investment Pioneers Programm bei der<br />

Umsetzung grüner Projekte über mehrere Jahre<br />

begleitet. Pioneers können Unternehmen, Investor:innen<br />

oder Banken sein, die sich im Rahmen<br />

einer Kapitalgesellschaft zusammenschließen.


Sie profitieren von der Risikoteilung und positionieren<br />

sich auf einem wachsenden Zukunftsmarkt.<br />

Um den hohen Qualitätsansprüchen<br />

an grünen Projekten Rechnung zu tragen und<br />

gleichzeitig „Greenwashing“ zu vermeiden, bietet<br />

das Programm darüber hinaus das Know-how<br />

zur EU-Taxonomie. klimaaktiv begleitet die Pioneers<br />

- so nutzen die Teilnehmenden das große<br />

Netzwerk sowie die Kommunikationskraft von klimaaktiv,<br />

der größten Klimaschutzinitiative Österreichs<br />

und erhalten das exklusive Nutzungsrecht<br />

des klimaaktiv Partnerlogos.<br />

Wer kann teilnehmen?<br />

Das Austrian Green Investment Pioneers Programm<br />

richtet sich an alle Unternehmen, Banken<br />

und Investor:innen, die grüne Projekte in den Bereichen<br />

Erneuerbare Energie, Gebäude, Mobilität<br />

oder Industrie umsetzen möchten. Sie wollen in<br />

einem der Zielsektoren Ihr Portfolio erweitern,<br />

Marktanteile sichern und nachhaltige und grüne<br />

Projekte umsetzen? Dann sind Sie bei uns richtig!<br />

Wo kann ich mich anmelden?<br />

Bei Interesse können sich Unternehmen unverbindlich<br />

für das Austrian Green Investment Pioneers<br />

Programm über ei online Anmeldeformular.<br />

auf der Website Klimaaktiv anmelden.<br />

Hier finden Sie nähere Infos zum Programmablauf<br />

und Zeitplan: Informationsbroschüre Austrian<br />

Green Investment Pioneers Programm.<br />

Direkte Rückfragen zum Programm und zum Bewerbungsprozess<br />

richten Sie gerne per E-Mail<br />

an: info.pioneers@energyagency.at<br />

Durchgeführt wird das Austrian Green Investment<br />

Pioneers Programm von klimaaktiv in Kooperation<br />

mit dem Umweltbundesamt und dem<br />

Klima- und Energiefonds.<br />

Über das Austrian Green Investment<br />

Pioneers Programm<br />

Das Austrian Green Investment Pioneers Programm<br />

ist eine Maßnahme innerhalb der Aktivitäten<br />

Österreichs zum Thema Green Finance.<br />

Das Programm geht aus der österreichischen<br />

Green Finance Agenda hervor, die vom Bundesministerium<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Energie,<br />

Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und<br />

vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) gemeinsam<br />

mit Stakeholdern entwickelt wurde.<br />

Nähere Informationen zum Thema Green Finance<br />

gibt es im BMK: Nachhaltige Finanzen


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S18<br />

„Better Great<br />

Together“<br />

vernetzt nachhaltige<br />

Unternehmen<br />

Die von der Initiative Great Place to Work® anlässlich<br />

des 20-jährigen Jubiläums begründete Initiative<br />

Better Great Together ist die weltweit erste virtuelle<br />

Business-Plattform, die gezielt Vertreter*innen einer<br />

nachhaltigen Wirtschaft vernetzt.<br />

Der virtuelle Marktplatz richtet sich an Betriebe<br />

und StartUps, die Nachhaltigkeit<br />

nicht nur als Trendthema sehen und mit<br />

ebenso nachweislich engagierten Unternehmen<br />

zusammenarbeiten wollen. Denn: Mitglied am<br />

Marktplatz können nur Unternehmen werden, die<br />

bereits selbst glaubwürdig nachhaltig agieren.<br />

Dies soll in Zukunft auch durch eine automatisierte<br />

KI-Prüfung von internationalen Nachhaltigkeits-<br />

Vorgaben erweitert werden. Die Anmeldung ist ab<br />

sofort auf www.bettergreattogether.at möglich.<br />

„Die Zeit des aktiven Handelns, um nachhaltige<br />

Lösungen für die immer dringlicher werdenden<br />

Probleme unseres Planeten umzusetzen, ist schon<br />

lange gekommen. Die gute Nachricht ist: Sehr viele<br />

Betriebe und StartUps tun genau das schon – aber<br />

sie nutzen ihr kollaboratives Potenzial noch viel zu<br />

wenig“, führt Doris Palz aus. Better Great Together<br />

versteht sich dabei als virtueller Business-Markplatz,<br />

auf dem in lebendiger Atmosphäre Menschen<br />

zusammentreffen und gemeinsam Projekte<br />

realisieren und innovative Lösungen entwickeln<br />

können, um so zu einem nachhaltigen Wandel der<br />

Wirtschaft beizutragen. Gleichzeitig soll die neue<br />

Plattform für mehr Sichtbarkeit und Reichweite<br />

nachhaltig agierender Unternehmen sorgen. Dies<br />

schafft bestmögliche Voraussetzungen für eine<br />

Erweiterung eines qualitativen Partner*innennetzwerks.<br />

Prof. Rene Schmidpeter führt aus, dass<br />

Nachhaltigkeit und Profitabilität keine Gegensätze<br />

darstellen und dass die soziale Dimension in<br />

diesem Kontext an Bedeutung gewinnt.<br />

„Mitarbeiter*innen sind noch vor Investoren die<br />

wichtigsten Stakeholder, um Nachhaltigkeit zu implementieren.<br />

Purpose und Empowerment sind die<br />

Grundlage für Impact orientiertes Management.<br />

Wir beobachten zunehmend, wie Nachhaltigkeit<br />

zum Wirtschaftsfaktor wird: Wer künftig etwa eine<br />

Finanzierung sucht, muss einen nachweislichen<br />

Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten.“<br />

Sichtbarkeit für Vorbilder<br />

Dabei lädt die Plattform alle nachhaltig agierenden<br />

Unternehmen vom Traditionsbetrieb bis zum<br />

Startup mit kreativen Formaten dazu ein, die vielfältigen<br />

Potenziale digital zu bündeln, sich zu vernetzen<br />

und auch neue nachhaltige Geschäfte zu<br />

entwickeln. Um zusammenzufinden, werden den<br />

teilnehmenden Unternehmen verschiedene Tools<br />

wie Match-Making und Speed-Dating, Webinare<br />

und Workshops, Solution Camps, Pitches und Expert*innen-Inputs<br />

zur Verfügung gestellt. Thematisch<br />

dreht sich dabei alles um die heißen Eisen<br />

des nachhaltigen Wirtschaftens: „Die Teilnahme an<br />

der Initiative Better Great Together ist für uns als<br />

nachhaltig agierendes Unternehmen nur die logische<br />

Konsequenz, die Nachhaltigkeitsziele – seien<br />

es ökologische, ökonomische oder soziale – mit<br />

anderen Mitgliedsunternehmen gemeinsam weiter<br />

voranzutreiben und übergreifend an den Herausforderungen<br />

zu arbeiten“, so Damla Nalbant,<br />

Strategic Relationship Manager bei borisgloger,<br />

eines der ersten Mitglieder der Initiative.<br />

Die Verantwortung für zukünftige Generationen<br />

betonte auch CEO Ralf Schweighöfer von DHL<br />

Express Österreich: „Die Entscheidungen, die<br />

wir heute treffen, werden festlegen, wie unsere<br />

Kinder in 30 Jahren leben werden. Bis 2030 investiert<br />

der DPDHL-Konzern dafür mehr als sieben<br />

Milliarden Euro in grüne Technologien. Wir haben<br />

jetzt in Österreich die Chance, die grüne Stunde<br />

der Unternehmen als eines der ersten Länder in<br />

Europa einzuläuten. Dazu müssen wir alle gemeinsam<br />

an einen Strang ziehen und uns gegenseitig<br />

unterstützen. Wenn uns das gelingt, übernehmen<br />

wir soziale Verantwortung für nachfolgende Generationen<br />

und gehen zugleich als positives Beispiel<br />

– auch im Sinne des EU- Green-Deals – voran.“<br />

Sylvia Dellantonio, Geschäftsführerin von willhaben,<br />

ergänzt: „Zwei Hauptstränge der willhaben-DNA


Bild: © Daniel Prieto Taladrid<br />

sind Nachhaltigkeit und Digitales. Aber auch wir<br />

stehen jeden Tag vor einem neuen Anfang, lernen<br />

mit jedem Projekt dazu und freuen uns daher ganz<br />

besonders auf einen intensiven Austausch mit starken,<br />

gleichgesinnten Partnerinnen und Partnern.<br />

Wir wollen unsere Stärken einbringen und gemeinsam<br />

etwas bewirken: Gegenseitige Offenheit, best<br />

practices, Hintergründe zu Erfolgen, aber auch Fehlern<br />

und konkrete Learnings bringen alle miteinander<br />

ein Stück weiter. Darum möchten wir bei dieser<br />

Initiative unbedingt dabei sein!“<br />

Nachhaltiges Employer Branding<br />

mit „Jobs mit Impact“-Days<br />

Eine klare und sichtbare Positionierung kann auch<br />

im War for talents ein Wettbewerbsvorteil sein,<br />

denn aktuell sehen 6 von 10 Arbeitnehmer*innen in<br />

Österreich keinen Sinn in ihrer derzeitigen Arbeit,<br />

wie die die aktuelle „Global Well-being Studie“ von<br />

Great Place to Work® aufzeigt. Immer mehr Menschen<br />

sind auf der Suche nach Arbeitgeber*innen<br />

mit Purpose. Auf die zunehmende Bedeutung der<br />

sozialen Dimension in diesem Kontext verweist<br />

auch der Wirtschaftswissenschaftler und Experte<br />

für Nachhaltigkeitsmanagement René Schmidpeter:<br />

„Mitarbeiter*innen sind noch vor Investoren die<br />

wichtigsten Stakeholder, um Nachhaltigkeit zu implementieren.<br />

Purpose und Empowerment sind die<br />

Grundlage für Impact-orientiertes Management.“<br />

Mit den innovativen „Jobs mit Impact“-Days auf Better<br />

Great Together werden Unternehmen, die Teil<br />

des Marktplatzes sind, vorgestellt und sichtbar für<br />

Arbeitssuchende gemacht. So werden diese in der<br />

Positionierung am Arbeitsmarkt aktiv unterstützt<br />

und auch als wertvolle Arbeitgeber*innen wahrgenommen.<br />

„Better Great Together bietet engagierten<br />

Gestalter*innen auch die Möglichkeit, sich als<br />

Arbeitgeber*innen mit nachhaltigem Impact und<br />

somit als Teil der Lösung und nicht des Problems<br />

zu präsentieren“, so Doris Palz.<br />

Präsentation in der Mooncity Vienna<br />

Bei einem Kick-off für Medienvertreter*innen wurde<br />

der innovative digitale Marktplatz nun in der Mooncity<br />

Vienna von Great Place to Work®-CEO Doris<br />

Palz und den First Movern Ralf Schweighöfer, CEO<br />

DHL Express, Damla Nalbant von borisgloger und<br />

Bernhard Gily von bauernladen.at sowie hochrangigen<br />

Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Nachhaltigkeitsmanagement<br />

und Künstliche Intelligenz<br />

wie Wirtschaftswissenschaftler Dr. René Schmidpeter<br />

erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei<br />

stellten die Initiator*innen die Funktionen und<br />

Ziele von Better Great Together vor, während die<br />

First Mover willhaben, DHL Express & borisgloger<br />

Erfahrungswerte teilten. Im zweiten Forum diskutierten<br />

die Experten Dr. René Heinzl und Prof. Dr. Dr.<br />

Emanuel Sallinger über das internationale Potenzial<br />

der Nachhaltigkeits-Initiative und den Einsatz von<br />

künstlicher Intelligenz im modernen Wirtschaftssystem,<br />

bevor schließlich in Interview-Sessions individuelle<br />

Fragen beantwortet wurden. Moderiert<br />

wurde die Veranstaltung von Christian Clerici.<br />

Future Vision: Better Great Together wird global<br />

Umweltfreundliches Handeln beschäftigt Unternehmen<br />

nicht nur in der Gegenwart und auch nicht<br />

nur Betriebe in Österreich – denn in Zukunft werden<br />

Nachhaltigkeitsnachweise nach ESG-Kriterien<br />

von allen Branchen und Industrien gefordert. 2023<br />

soll mit der internationalen Ausweitung des virtuellen<br />

Marktplatzes auf weitere Staaten gestartet werden:<br />

„Nachhaltigkeit ist ein globales Thema, und so<br />

lenken wir unsere Geburtstags-Initiative aus Österreich<br />

weiter und verfolgen gemeinsam mit unseren<br />

Expert*innen den klaren Anspruch, eine weit über<br />

die Landesgrenzen hinaus reichende und später<br />

auch globale Wirkung zu erzielen“, so die Initiatorin<br />

Doris Palz. Auf dem Weg zur Vision eines globalen<br />

Business-Marktplatzes soll auch eine durch künstliche<br />

Intelligenz gestützte Prüfung von Lieferketten<br />

und deren Nachhaltigkeitsstatus zum Einsatz<br />

kommen: „Wir leben im Zeitalter der Technologien<br />

– diese sind dazu da, um uns zu unterstützen und<br />

uns zu entlasten. Wir sehen großartige Potenziale,<br />

die über Österreich hinaus wirksam werden können<br />

– und Künstliche Intelligenz hilft uns dabei,<br />

dieses Potenzial bestmöglich zu entfalten“, so die<br />

Experten René Heinzl (CEO Building Digital Solutions)<br />

und Emanuel Sallinger (TU Wien).<br />

INFOBOX<br />

Ab sofort können sich<br />

Unternehmen jeder Größe<br />

und Branche für eine Mitgliedschaft<br />

anmelden, der<br />

Zugang zur Plattform steht<br />

nach einem Nachhaltigkeits-Check<br />

offen.<br />

Es gibt drei Packages zur<br />

Auswahl:<br />

• Impulse Member<br />

• Commitment Member<br />

• Empowering Member<br />

Mehr Informationen auf:<br />

www.bettergreattogether.at


<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2022</strong> | S20<br />

Seminare, Prüfungen & Ausbildungen<br />

<strong>2022</strong> / 2023 TITEL ORT* ANBIETER<br />

Anmeldungen<br />

möglich<br />

Anmeldung<br />

möglich<br />

03.10.<strong>2022</strong> –<br />

30.01.2023<br />

01.02. – 03.02.2023<br />

16.01. – 18.01.<br />

23.01. – 25.01.<br />

30.01. – 01.02.<br />

13.02. – 15.02.<br />

27.02. – 28.02.<br />

01.03. – 02.03.<br />

27.03. – 29.03.<br />

11.04. – 13.04.<br />

Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />

Energie- und Umweltmanagement<br />

Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />

Gebäudetechnik und Gebäudeautomation<br />

Ausbildung zum Umweltmanagementbeauftragten<br />

nach ISO 14001 und EMAS<br />

Umweltmanagementbeauftragte/-r (UMB) -<br />

Modul 1: Management der Führungsprozesse<br />

Integriertes Managementsystem – Anforderungen*<br />

Umweltmanagementsysteme<br />

Integriertes Managementsystem – Arbeitssicherheits- und Umweltrecht<br />

Integriertes Managementsystem – Methoden und Werkzeuge*<br />

Pinkafeld<br />

Pinkafeld<br />

Linz<br />

Wien<br />

Wien<br />

Linz<br />

Wien<br />

Linz<br />

Linz<br />

Linz<br />

Wien<br />

Linz<br />

FH Burgenland<br />

FH Burgenland<br />

WIFI Oberösterreich<br />

WIFI Wien<br />

Quality Austria<br />

Quality Austria<br />

Quality Austria<br />

Quality Austria<br />

14.11. – 17.11. Abfallbeauftragte*r Linz Quality Austria<br />

12.12. Prüfung Systembeauftragte*r Umwelt Linz Quality Austria<br />

* andere Termine und/oder Orte verfügbar. Im E-Paper/PDF klicken Sie für weitere Informationen einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter.<br />

Anbieterverzeichnis<br />

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Medieninhaber: Markus Jaklitsch, Peter Nestler<br />

Herausgeber: Peter Nestler<br />

Redaktion: Peter Nestler<br />

Grafik: nes2web<br />

Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria<br />

E-Mail: redaktion@umwelt-journal.at<br />

https://umwelt-journal.at<br />

Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> erscheint 6 x jährlich.<br />

Zusätzlich: E-Paper, Website, Newsletter, <strong>Special</strong>s<br />

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Nachhaltig<br />

Investieren<br />

Die Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft bringt regelmäßig ihr<br />

Infomagazin NACHHALTIG INVESTIEREN heraus.<br />

Darin werden Green-Finance-Themen erörtert<br />

und Anlagemöglichkeiten angeführt.<br />

Unlängst erschienen ist die jüngste Ausgabe des Infomagazins<br />

NACHHALTIG INVESTIEREN der Raiffeisen KAG. Der Letter widmet<br />

sich diesmal dem Generalthema „Sicherheit unter dem Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit“.<br />

Das Hörbuch „Klimagefühle“ zeigt, dass Gefühle im Zusammenhang<br />

mit dem Klimawandel und dessen Folgen in Ordnung sind.<br />

FACTBOX<br />

Herausgeber, erstellt von:<br />

Raiffeisen Kapitalanlage GmbH<br />

Verlagsort: Wien<br />

Newsletter-Registrierung unter:<br />

newsletter.rcm.at<br />

Grundlegende inhaltliche Richtung:<br />

Informationen zu den<br />

Themenbereichen Investmentfonds,<br />

Wertpapiere, Kapitalmärkte und<br />

Veranlagung.<br />

„Der Krieg in der Ukraine hat uns die Fra¬gilität des Friedens<br />

überdeutlich vor Augen geführt. Er zwingt uns auch dazu, darüber<br />

nachzudenken, welche Strukturen wir als Gesellschaften<br />

vorantreiben müssen, um Frieden zu schaffen oder diesen zumindest<br />

aufrechtzuerhalten. Militärisch gut ausgestat¬tete Verteidigungssysteme<br />

scheinen ange¬sichts der Angriffslust eines<br />

nicht einschätz-baren Gegners ein Gebot der Stunde. Doch<br />

darüber hinaus braucht es auch starke Institutionen, eine unabhängige<br />

Justiz, politi¬sche Bündnisse und wirtschaftliche Zusam¬menarbeit<br />

auf Augenhöhe – eben starke demokratische<br />

Strukturen. All das schafft das Fundament, auf dem sich Frieden<br />

und Gerechtigkeit aufbauen lassen. Die Vereinten Nationen haben<br />

dazu das Ziel 16 für eine nachhaltige Entwicklung „Frieden,<br />

Gerech¬tigkeit und starke Institutionen“ formuliert. Das vormals<br />

etwas abstrakte Ziel ist zuletzt merklich in den Vordergrund gerückt<br />

und es wird lebhaft darüber diskutiert, ob und wie es zu<br />

erreichen sei. In diesen Diskussionen bringt sich auch die Rüstungsindustrie<br />

als Friedensstifter in Stel¬lung. Die Waffenlobby<br />

wittert Morgenluft und setzt alle Hebel in Bewegung, um das<br />

Image der Branche zu verbessern und sich als „nach¬haltig“<br />

zu positionieren. Das geht so weit, dass sich die Rüstungsindustrie<br />

nun sogar in die in Ausarbeitung befindliche „Social<br />

Taxonomy“ der EU hineinzureklamieren versucht. All das zeigt<br />

einmal mehr, wie wichtig es für nachhaltige Investoren ist, sich<br />

klar abzu¬grenzen. Und um diese Abgrenzungen argu-mentativ<br />

möglichst gut absichern zu können, ist eine intensive Beschäftigung<br />

mit komple¬xen, auch wertebasierten Fragestellungen<br />

notwendig. (Aus dem Editorial, Dieter Aigner, Geschäftsführer<br />

der Raiffeisen KAG)<br />

Mehr Infos zum Thema finden Sie regelmäßig im Infomagazin<br />

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www.investment-zukunft.at.


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