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obacht Familienmagazin Dezember 22 / Januar 23

Mit oder ohne Schnee - im Allgäu ist's immer schee! Elternthemen, Ausflugstipps, Infos und Terminkalender für Familien, mit Gewinnspiel!

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Psychische Gesundheit<br />

Psychische Gesundheit<br />

Eine Kampagne des Kinderschutzbunds<br />

GEWALT IST MEHR<br />

ALS DU DENKST<br />

Stell dich nicht so an.<br />

Gewalt ist mehr, als du denkst.<br />

Kinder haben ein Recht auf ein Aufwachsen ohne psychische Gewalt.<br />

kinderschutzbund-sh.de<br />

Muss ich dir alles dreimal sagen?<br />

Nicht du schon wieder!<br />

Jetzt stell dich nicht so an!<br />

Wenn du nicht aufisst, ist die Oma traurig.<br />

Aus dir wird nie was!<br />

6 7<br />

Wenn du jetzt nicht schläfst, dann knallt es!<br />

Hör auf zu heulen!<br />

Wir alle haben eine recht klare Vorstellung,<br />

was körperliche Gewalt ist. Ein Kind mit<br />

dem Stock zu verprügeln, war zu früheren<br />

Zeiten üblich, heute ist das für uns unvorstellbar.<br />

Die berühmte Ohrfeige, der sogenannte<br />

„Klaps auf den Po“ werden dagegen<br />

noch praktiziert und als „da ist mir die Hand<br />

ausgerutscht“ verharmlost. Immerhin: Das<br />

schlechte Gewissen meldet sich. Für die<br />

oben genannte Sätze, für psychische Gewalt<br />

gibt es allerdings kaum ein Bewusstsein.<br />

Dabei sind herabwürdigende Erziehungshandlungen,<br />

demütigende Äußerungen<br />

und Anschreien auch Gewalthandlungen<br />

gegen Kinder mit massiven Langzeitfolgen.<br />

Ein Kind, das wiederholt<br />

psychischer Gewalt ausgesetzt<br />

ist, fühlt sich wertlos<br />

Psychische Gewalt meint ein wiederholtes<br />

Verhalten aufseiten der Erwachsenen beziehungsweise<br />

der Bezugspersonen, das<br />

dem Kind gegenüber eine feindliche oder<br />

abweisende Haltung zum Ausdruck bringt.<br />

Die psychologischen Grundbedürfnisse<br />

des Kindes werden nicht erfüllt und es<br />

wird vermittelt: Du bist wertlos, ungeliebt<br />

und unerwünscht. Da psychische Gewalt<br />

keine körperlich sichtbaren Spuren hinterlässt,<br />

ist sie viel schwerer feststellbar.<br />

Psychische Gewalt tritt in vielen<br />

Formen auf<br />

Psychische Gewalt liegt vor,<br />

• wenn Kinder kontinuierlich mit ihren<br />

Bedürfnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten<br />

und Wünschen herabgesetzt oder zum<br />

Sündenbock gemacht werden (Ablehnung)<br />

• wenn Kindern der Zugang zu sozialen<br />

Kontakten, die für eine normale Entwicklung<br />

und dem Erlernen sozialer Kompetenz<br />

wichtig sind, verwehrt wird (Isolierung)<br />

• wenn Kindern ständig mit dem Verlassen<br />

oder schweren Körperschädigungen gedroht<br />

wird (terrorisieren)<br />

• wenn Kindern die elterliche Aufmerksamkeit<br />

oder Ansprechbarkeit, die Kinder<br />

für ihre Entwicklung brauchen, dauernd<br />

entzogen wird<br />

• wenn an Kinder dauernd übertriebene,<br />

unangemessene Anforderungen gestellt<br />

werden, die ihrem Entwicklungsstand nicht<br />

entsprechen und das Kind überfordern<br />

• wenn Kinder Zeugen elterlicher Partnergewalt<br />

werden, auch ohne selbst direkt<br />

Misshandlungen zu erleben<br />

Die Formen der psychischen Gewalt gehen<br />

sehr oft mit anderen Formen der Gewalt<br />

gegen Kinder einher.<br />

„Erwachsene verfügen über unendlich viele<br />

Möglichkeiten, ein Kind in Angst und<br />

Schrecken zu versetzen,“ sagt Professorin<br />

Sabine Andresen, Vizepräsidentin des<br />

Kinderschutzbundes im Gespräch mit der<br />

Journalistin Kerstin Dausend. Es ist nicht<br />

nur das gesprochene Wort, es kann eine<br />

erhobene Hand sein, die einen Schlag androht.<br />

Auch Schweigen und das Kind zu<br />

ignorieren gehören dazu. Wer selbst reflektiert<br />

und feststellt, dass er seinem Kind gegenüber<br />

zu weit gegangen ist, so Andresen,<br />

kann etwas tun: "Ein Schritt ist der, nicht<br />

anders als mit Freunden oder dem Partner,<br />

das Gespräch zu suchen und mich zu entschuldigen,<br />

zu erklären was mich auf die<br />

Palme gebracht hat. Man kann gemeinsam<br />

überlegen, was können wir ändern?“<br />

Es gibt auch die Situation, als Außenstehender<br />

zu be<strong>obacht</strong>en, wie Kinder von

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