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LebensArt Winter 2022

LebensArt – Verborgene Schätze der Region

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Man ahnt: Beide sind Macher, können zupacken,<br />

verschränken ethische Werte mit ihrem<br />

Leben, sind offen gegenüber Neuem –<br />

Erfolge fallen nicht in den Schoß, sind mit<br />

Arbeit verbunden. Und diese Strategie geht<br />

auf. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre<br />

belegen, dass Gut Schwarzerdhof, dessen<br />

landwirtschaftliche Flächen die Familie verpachtet<br />

hat, nicht nur ein ganz besonderes<br />

Familienrefugium ist, sondern sich auch mit<br />

Ideen und Veranstaltungen bundesweit einen<br />

Namen gemacht hat.<br />

„Life‘s Finest – der edle Markt im Park“ ist so<br />

ein Event, das Besucher von weit her vor die<br />

Tore der Melanchthonstadt zieht. Und die<br />

anmietbaren Räumlichkeiten lassen nicht allein<br />

die Blicke von Brautpaaren zielgerichtet<br />

zum Gut schweifen. Fast nicht vorstellbar:<br />

Es gibt kein Personal auf dem Hof. „Selbst<br />

Life’s Finest haben wir zusammen mit den<br />

Freunden unserer Kinder alleine bewältigt“,<br />

erklären beide. „Uns macht das Spaß.“<br />

Nur wenig Spaßfaktor bot in diesem Jahr allerdings<br />

der heiße und trockene Sommer mit<br />

dem vielen Gießen des Parks, den der Baron<br />

übrigens selbst angelegt hat. „Klein Versailles“,<br />

lacht die Baronin, und der Baron bekennt<br />

sich dazu: „Ich mag es einfach symmetrisch.“<br />

„OB DIE KINDER<br />

DAS GUT SPÄTER<br />

ÜBERNEHMEN?<br />

MAL SEHEN. DAS<br />

MÜSSEN SIE SELBST<br />

ENTSCHEIDEN. ES SOLL<br />

KEINE BÜRDE SEIN.“<br />

Das Gut zeigt sich Besuchern zunächst mit<br />

seiner hohen Mauer und dem fest verschlossenen<br />

Hoftor etwas abweisend. Doch kaum<br />

hat die Baronin auf das Klingeln geöffnet,<br />

testet ein freudig kläffendes, helles Fellbündel<br />

die Dauerbereitschaft des Gastes zum<br />

Streicheln. „Das ist Tweety“, stellt der Hausherr<br />

vor und erläutert mit leicht entschuldigendem<br />

Blick das runde Bäuchlein des Labradors.<br />

„Der frisst einfach alles. Sogar die<br />

Speierlinge im Park – was ihm gar nicht gut<br />

bekommt.“<br />

Tweety ist eigentlich der Hund der Papius-<br />

Kinder. Der 15jährige Sohn geht aufs Gymnasium,<br />

die beiden Töchter waren und sind<br />

gerade im Libanon im Einsatz bei einer<br />

Hilfsorganisation. „Sie sollen rausgehen, die<br />

Welt kennenlernen und selbstständig werden,“<br />

unterstützt die Mutter, eine Ärztin, die<br />

während der harten Zeit der Pandemie im<br />

Covid-Bereich des Krankenhauses gearbeitet<br />

hat, die Eigenständigkeit der Kinder.<br />

Auch sonst ziehen die Eltern keine engen<br />

Linien für die Zukunft: „Ob sie später<br />

das Gut übernehmen – mal sehen. Das müssen<br />

sie selbst entscheiden, es soll ja keine Bürde<br />

sein.“<br />

Im Haus – vor einiger Zeit haben die in Holland<br />

aufgewachsene Baronin Marianca und<br />

ihr Ehemann die Wohnung mit den Eltern<br />

getauscht – herrscht mit gepflegter Gemütlichkeit<br />

eine besondere, auch von kräftigen<br />

Farben geprägte Atmosphäre. „Mal nicht das<br />

übliche Beige“, freut sich die Hausherrin<br />

über die burgunderroten Wände eines<br />

Wohnzimmers. Bücher, Bilder, viele schön<br />

gerahmte Fotos zeigen die Verbundenheit<br />

mit Kultur und mit der Familie. Nicht alle<br />

Räume werden täglich genutzt.<br />

präsentiert Veranstaltungstipps<br />

für Ludwigsburg<br />

Fotos: Baron Philipp von Papius; Gabriele Meyer<br />

D I E T E R<br />

BOHLEN<br />

Den Park (oben) rund um das historische<br />

Hofgut, inmitten der Felder des<br />

Kraichgau, hat die Baronin selbst<br />

angelegt. Alles ist symmetrisch gestaltet.<br />

„Klein Versailles“ nennen die von Papius<br />

deshalb das Gelände augenzwinkernd.<br />

Bilder, Bücher, viele schön gerahmte<br />

Fotos schmücken die Räume im Gut<br />

Schwarzerdhof, das die Familie Baron von<br />

Papius liebevoll restauriert hat (unten<br />

links). Der typische Charakter sollte<br />

erhalten bleiben.<br />

Momentan leben nur der Baron, die<br />

Baronin und der 15-jährige Sohn auf dem<br />

Gut. Nicht alle Räume werden daher<br />

täglich genutzt, auch wegen der hohen<br />

Energiekosten. „Wir haben ja ein paar<br />

Quadratmeter mehr“, sagt die Baronin.<br />

So. 30.7.23 LUDWIGSBURG<br />

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