Stahlreport 2022.10
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Stahlproduktion<br />
Bericht/Nachrichten<br />
(v.l.n.r.) Gunnar<br />
Groebler (Vorstandsvorsitzender<br />
der Salzgitter AG),<br />
Stefan Wenzel<br />
(Staatssekretär<br />
BMWK), Stephan<br />
Weil (Ministerpräsident<br />
des Landes<br />
Niedersachsen),<br />
Ulrich Grethe<br />
(Konzerngeschäftsleitung<br />
Stahlerzeugung/GB<br />
Stahlerzeugung),<br />
Martin<br />
Zappe (Programmleitung<br />
Salcos)<br />
Bild: Salzgitter AG<br />
Transformationsprogramm der Salzgitter AG<br />
Der grüne Umbau beginnt<br />
Die Landesregierung Niedersachen und Bundesregierung haben im September eine<br />
Verwaltungsvereinbarung für die Bereitsstellung von Fördermitteln für das Transformationsprogramm<br />
„SALCOS® Salzgitter Low CO 2 Steelmaking“ (Salcos) der Salzgitter AG unterzeichnet. Der<br />
Aufsichtsrat des Stahlherstellers hatte bereits im Juli Eigenmittel in Höhe von 723 Mio. € für das<br />
Projekt freigegeben.<br />
„Die<br />
Bedeutung<br />
von Salcos reicht<br />
weit über Salzgitter<br />
hinaus und stellt für uns<br />
ein besonderes Leuchtturmprojekt<br />
dar.“<br />
Stephan Weil,<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Niedersachsen<br />
Mitte September haben der<br />
niedersächsische Ministerpräsident<br />
Stephan Weil und Staatssekretär<br />
Stefan Wenzel auf dem Gelände<br />
der Salzgitter AG eine sogenannte<br />
Verwaltungsvereinbarung zwischen<br />
dem Land Niedersachsen<br />
und der Bundesrepublik<br />
Deutschland zur<br />
Lastenverteilung<br />
bei der Projektförderung<br />
unterzeichnet.<br />
Somit<br />
steht nun nur noch<br />
die Notifizierung der<br />
EU-Kommission aus,<br />
um die erste Stufe des<br />
Transformationsprogrammes<br />
Salcos komplett umsetzen zu können.<br />
Gleichzeitig wurden elf weitere<br />
Vereinbarungen zwischen Bund<br />
und Land zur gemeinsamen Finanzierung<br />
von Wasserstoffprojekten<br />
in Niedersachsen unterzeichnet.<br />
Jährlich werden 8 Mio. t CO 2<br />
eingespart Ziel von Salcos ist es,<br />
das integrierte Hüttenwerk in drei<br />
Stufen bis 2033 komplett auf eine<br />
CO 2 -arme Rohstahlproduktion<br />
umzustellen. Im Rahmen der Transformation<br />
werden zwei Direktreduktionsanlagen<br />
und drei Elektroöfen<br />
errichtet, die die Hochöfen und<br />
Konverter sukzessive ersetzen.<br />
Damit wird das bisherige auf Kokskohle<br />
beruhende Verfahren von<br />
einer neuen wasserstoffbasierten<br />
Route abgelöst. So sollen rund 95 %<br />
der jährlichen CO 2 -Emissionen von<br />
etwa 8 Mio. t eingespart werden.<br />
Damit kann rund 1 % der deutschen<br />
CO 2 -Emissionen vermieden werden.<br />
„Salcos ist für die Stahlbranche<br />
ein echter Durchbruch und für die<br />
Region und das Unternehmen ein<br />
riesiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.<br />
Für die neuen klimafreundlichen<br />
Prozesse werden große<br />
Mengen erneuerbarer Energie und<br />
grünen Wasserstoffs benötigt. Niedersachsen<br />
bietet hier einzigartige<br />
Standortvorteile als Windenergieland<br />
Nummer eins mit seinen<br />
Seehäfen zum Import und zur Verteilung<br />
von grünem Wasserstoff<br />
und mit seinen großvolumigen<br />
unterirdischen Formationen zur<br />
Speicherung von Wasserstoff“,<br />
sagte Stephan Weil, Ministerpräsident<br />
des Landes Niedersachsen.<br />
Erster Elektrolichtbogenofen<br />
schon bestellt<br />
Bereits im August hatte die Salzgitter<br />
AG einen ersten Auftrag für die<br />
Anlagentechnik des Programms<br />
vergeben: Die Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH und Primetals Technologies<br />
unterzeichneten einen Vertrag über<br />
Engineering, Lieferung und Errichtung<br />
des ersten Elektrolichtbogenofens<br />
(EAF) und dem Aufbau von<br />
technischer Infrastruktur.<br />
„Dieser Schritt unterstreicht<br />
unsere Ambition, mit Salcos weiter<br />
führend bei der Dekarbonisierung<br />
der Stahlindustrie zu bleiben und<br />
den Standort Salzgitter dauerhaft<br />
für die Zukunft auszurichten“,<br />
sagte Ulrich Grethe, Leiter des<br />
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