Stahlreport 2022.11
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77. Jahrgang | November 2022<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
11<br />
22<br />
Völlig neue Rohrkonstruktionen | S. 42<br />
Stahl-Forschung für das Verkehrssystem der Zukunft<br />
Stahlrecycling vor Herausforderungen | S. 32<br />
Sinkende Schrottabsätze machen Sorgen<br />
Band-Bus | S. 30<br />
Kultband auf Stahl-Lkws
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
eine der Aufgaben eines Editorials wie diesem ist es, irgendetwas Kluges zu vermitteln und dadurch<br />
Interesse an den Texten und Beiträgen zu wecken, die im klassisch gedruckten Magazin nach dem<br />
Editorial kommen. Darauf möchte ich aufgrund heute mangelnder Klugheit des Autors für diesmal<br />
verzichten, und die Inhalte, Beiträge und Texte dieser <strong>Stahlreport</strong>-Ausgabe in den Mittelpunkt<br />
rücken. Denn es gibt derzeit in der Stahlwelt so viele spannende Entwicklungen, dass es gar nicht<br />
nötig ist, weitere Klugheiten von extern hereinzubringen.<br />
Werfen wir zuerst einen Blick auf die Veranstaltungen. Dieser Herbst ist ein Veranstaltungs-<br />
Herbst – und das ist etwas Besonderes, denn das gab es corona-bedingt nun schon mehrere Jahre<br />
nicht mehr. So kamen zur ABM-Messe knapp 65.000 Besucherinnen und Besucher im September<br />
nach Stuttgart (S. 39), im Oktober waren die bauma (zum bauma-Innovationspreis siehe S. 39)<br />
und die Euroblech ein starker Besuchermagnet (ab S. 36). Das Veranstaltungsjahr 2023 beginnt<br />
übrigens direkt mit einem Top-Event: Am 19. Januar lädt der BDS seine Mitgliedsunternehmen zum<br />
„Green Day“ nach Düsseldorf ein (S. 17). Auf der eintägigen Konferenz geht es, unter anderem mit<br />
hochkarätigen Referenten aus der Stahlproduktion, rund um das Thema „Grüner Stahl“.<br />
Die Hauptthemen der aktuellen Herbst-Messen waren natürlich die Energiekrise und<br />
Nachhaltigkeit. So präsentierten unter anderem Thyssenkrupp (S. 36), ArcelorMittal (S. 14)<br />
und Tata Steel (S. 16) auf der Euroblech ihre Projekte zum Aufbau ihrer Green Steel-Produktion.<br />
Einen Meilenstein hat übrigens gerade die SMS group mit ihrem Tochterunternehmen<br />
Paul Wurth verzeichnet: Der Spezialist für metallurgische Anlagen ist mit der Lieferung<br />
der Direktreduktionsanlage für das schwedische Unternehmen H2 Green Steel – der ersten<br />
industriellen Stahlproduktion auf Wasserstoffbasis überhaupt – beauftragt worden.<br />
Aber auch abseits der Transformation der Stahlproduktion zu grünem Stahl findet spannende<br />
Stahlforschung für die Zukunft statt. Wer zum Beispiel glaubt, dass man Stahlröhren nicht nochmal<br />
neu erfinden könnte, kann sich ab S. 42 eines Besseren belehren lassen: Gemeinsam arbeiten<br />
Tata Steel, Posco und Hardt Hyperloop am Verkehrssystem der Zukunft und dafür sind völlig neu<br />
konstruierte Röhren nötig.<br />
Spannend ist es auch gerade in der Stahlrecycling-Branche, aber – zumindest in Teilen – nicht<br />
unbedingt nur im positiven Sinne (S. 32). So drückt die aktuell rückläufige Stahlproduktion<br />
hierzulande auch die Absätze der Branche. Der Vorschlag der Branche, auch in der Hochofenroute<br />
mehr Stahlschrott einzusetzen, bringt andererseits wieder Spannung ins Spiel.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 11 2022<br />
XXXXXXXXXX<br />
XXXXX A XXXXX<br />
Völlig neue Rohrkonstruktionen<br />
Tata Steel forscht an Hyperloop-Stählen<br />
42<br />
Das Verkehrssystem der Zukunft könnte aus Röhren bestehen. In sogenannten Hyperloops<br />
sollen Menschen und Güter bedeutend schneller als gegenwärtig von A nach B<br />
gelangen. An den dafür benötigten Werkstoffen wird aktuell mit Hochdruck geforscht.<br />
Eine völlig neue Rohrkonstruktion entwickelt beispielsweise gerade Tata Steel in einem<br />
Projekt mit Posco und dem niederländischen Start-up Hardt Hyperloop.<br />
32<br />
Stahlrecycling vor Herausforderungen<br />
Schrottabsatz gesunken<br />
Wie hoch der Absatz der Stahlrecycling-Branche<br />
ausfällt, wird maßgeblich vom Produktionslevel der<br />
Stahlindustrie in Deutschland bestimmt. Die derzeit<br />
sinkenden Rohstahlzahlen bedeuten demnach auch<br />
sinkende Schrottabsätze. Dabei setzt die Branche im<br />
Zuge der Dekarbonisierung auch Hoffnung auf einen<br />
vermehrten Einsatz von Stahlschrott auf der Hochofenroute.<br />
Band-Bus<br />
Kölner Kultband auf Stahl-Lkws<br />
Wer in den kommenden Wochen und Monaten<br />
auf Deutschlands Autobahnen unterwegs ist, hat<br />
Chancen im Vorbeifahren der Kölner Band Brings<br />
zu begegnen. Die Band ist ab sofort großformatig<br />
auf vielen Lkw der Stahlspedition Hergarten zu<br />
sehen.<br />
30<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Persönliches<br />
6 Kurznachrichten<br />
Stahlhandel<br />
8 EHG-Gruppe expandiert<br />
10 Stahlverbund Phoenix – Exorbitantes Wachstum,<br />
Trends und neuer Nachhaltigkeitspreis<br />
12 EDE – Im Verbund die Zukunft im Blick<br />
Stahlproduktion<br />
14 ArcelorMittal – XCarb und Produkt-Innovationen im Fokus<br />
16 Tata Steel investiert in nachhaltige Produktion<br />
8<br />
EHG-Gruppe<br />
expandiert<br />
Erweiterung in<br />
Süddeutschland<br />
Die österreichische Stahlhandelsgruppe<br />
EHG visiert weiteres<br />
Wachstum an. Dazu hat<br />
sich das EHG Stahlzentrum am<br />
Stammsitz im österreichischen<br />
Vorarlberg weiteren Grund<br />
gesichert. Die Kapazitäten<br />
werden darüber hinaus auch in<br />
Süddeutschland ausgebaut.<br />
Stahlverarbeitung<br />
20 Lochanstalt Aherhammer – Entspannungsprogramm für Lochbleche<br />
22 Spanflug baut Fertigungsnetzwerk aus<br />
26 Track & Trace – Auf dem Weg zum smarten Coil<br />
BDS-Research<br />
28 Selten war der Blick in die Zukunft so unklar<br />
Anarbeitung & Logistik<br />
30 Hergarten – Brings bringt´s<br />
Messen und Märkte<br />
32 Stahlrecycling vor großen Herausforderungen<br />
36 Schwerpunkt Euroblech<br />
40 Termine<br />
41 Messekalender<br />
Wissenswertes<br />
42 Tata Steel & Hardt Hyperloop – Völlig neue Rohr-Konstruktionen<br />
44 ArcelorMittal & Zeleros – Testlabor für Hyperloop-Stähle<br />
47 Stahlforschung – Innovativer Verschleißschutz durch Pulvermetallurgie<br />
48 Podcasts für die Stahlwelt<br />
Lifesteel<br />
50 Idylle in Eigenleistung – Wiederverwendung eines feuerverzinkten<br />
Gewächshauses<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
5
XXXXXXXXXX<br />
Persönliches<br />
XXXXX Kurznachrichten A XXXXX<br />
Bild: Richard Köstner AG<br />
Bild: L.I.T.<br />
Viele spannende Stationen hat Mike Güther in<br />
seinem Berufsleben schon absolviert. Seit vielen<br />
Jahren ist er Teamleiter der Abteilung Brennschneiden<br />
im Köstner Stahlzentrum.<br />
Richard Köstner AG<br />
Mike Güther<br />
hat sein 30-jähriges Jubiläum bei der<br />
Richard Köstner AG gefeiert. Der 55-Jährige<br />
ist seit 1992 im Unternehmen. Damals hieß<br />
die Firma noch Stahl Schaff und war in Hof<br />
ansässig. Fünf Jahre später ging die Firma<br />
über in H + S Stahlpartner. Unter der damaligen<br />
Firmenleitung wurde expandiert und<br />
das heutige Stahlzentrum in Plauen gebaut.<br />
Bei der Planung war Mike Güther seinerzeit<br />
stark involviert gewesen. Anschließend<br />
wurde der Betrieb von der Mühl-Gruppe<br />
übernommen, die im Jahr 2002 insolvent<br />
wurde. Seitdem gehört sein Arbeitgeber nun<br />
der mittelfränkischen Richard Köstner-Firmengruppe<br />
an. Hier war er zunächst als<br />
Abteilungsleiter für den Bereich Lager und<br />
Logistik verantwortlich. In Spitzenzeiten<br />
führte er mit seiner motivierenden Art mehr<br />
als 40 Mitarbeiter und setzte seine Qualitäten<br />
zielsicher ein. Im Jahr 2010 ergab sich<br />
für den Plauener eine neue Aufgabe. Da ein<br />
eigenes Team für den Bereich „Brennschneiden“<br />
gegründet wurde, übernahm Mike<br />
Güther die Position des Teamleiters.<br />
L.I.T. AG<br />
Mark Bruns<br />
feiert in diesem Jahr seine 20-jährige<br />
Betriebszugehörigkeit zur Braker<br />
Mark Bruns (rechts) feierte vor Kurzem nicht nur<br />
sein 20. Dienstjahr, sondern erhielt von Vorstandsmitglied<br />
Julian Lachnitt (links) die Urkunde als Zeichen<br />
für die Gesamtprokura über die L.I.T. AG.<br />
Logistik-Gruppe L.I.T. AG. Der gelernte<br />
Kaufmann im Einzelhandel und studierte<br />
Betriebswirt mit den Schwerpunkten Controlling<br />
und Wirtschaftsinformatik betreut<br />
gesellschaftsrechtlich sämtliche direkt zur<br />
Gruppe gehörenden Unternehmen sowie<br />
weitere Gesellschaften. Zeitgleich zum<br />
Jubiläum erteilte ihm der Vorstand zudem<br />
die Gesamtprokura über die L.I.T. AG mit<br />
den Aufgabengebieten Beteiligungscontrolling<br />
sowie Vertrags- und Versicherungsmanagement.<br />
„Mark Bruns ist von Anfang<br />
an eine wichtige Stütze bei uns im Unternehmen<br />
gewesen. Ihn zeichnen insbesondere<br />
Verlässlichkeit und Verbindlichkeit<br />
aus. Ich möchte mich bei ihm ausdrücklich<br />
für seine Loyalität und seinen Arbeitseinsatz<br />
während seiner gesamten Zeit bei<br />
der L.I.T. bedanken“, sagt Fokke Fels, Vorstandsvorsitzender<br />
der L.I.T. AG.<br />
Wissenschaftliche Gesellschaft<br />
für Produktionstechnik<br />
Dr. Michael Riesener<br />
ist mit der Otto-Kienzle-Gedenkmünze<br />
der Wissenschaftlichen Gesellschaft für<br />
Produktionstechnik (WPG) ausgezeichnet<br />
worden. Der 35-jährige Wirtschaftsingenieur<br />
ist Geschäftsführender Oberingenieur<br />
am Lehrstuhl für Produktionssystematik<br />
– Werkzeugmaschinenlabor<br />
WZL<br />
der RWTH Aachen,<br />
unter anderem hat<br />
er das Unternehmen<br />
e.GO Mobile<br />
mit aufgebaut, das<br />
einen elektrischen<br />
Kleinwagen auf<br />
einer einzigen Plattform<br />
entwickelt und<br />
auf den Markt gebracht hat. „Riesener ist<br />
ein außergewöhnlicher Forscher, ein Vordenker,<br />
der Innovationen auch zur Umsetzung<br />
bringt“, erläuterte sein Doktorvater,<br />
Prof. Günther Schuh vom Werkzeugmaschinenlabor<br />
(WZL) der RWTH Aachen in<br />
der Laudatio die Entscheidung. „Er hat den<br />
Paradigmenwechsel in der Produktion, der<br />
Produktentwicklung und Produktnutzung<br />
mitdenkt, wesentlich vorangetrieben.“ Die<br />
Otto-Kienzle-Gedenkmünze wird einmal<br />
im Jahr an Nachwuchswissenschaftler<br />
vergeben, die auf dem Gebiet der Fertigungstechnik<br />
herausragende Leistungen<br />
vollbracht und sich auch dank ihrer Persönlichkeit<br />
hervorgetan haben.<br />
Bild: privat<br />
Ziehl-Abegg<br />
Dr. Marc Wucherer<br />
wird neuer Vorstandsvorsitzender des<br />
Luft-, Regel- und Antriebstechnikspezialisten<br />
Ziehl-Abegg SE. Der 52-Jährige wird die neue<br />
Aufgabe im Dezember 2022 übernehmen.<br />
Der promovierte Ingenieur mit Betriebswirtschaftsstudium<br />
startete seine Karriere bei<br />
der Siemens AG. Im In- und Ausland hatte<br />
er mehrere Managementfunktionen für verschiedene<br />
Fachbereiche inne, unter anderem<br />
als Präsident des Industriesektors in Nordostasien.<br />
Seit 2017 war Dr. Marc Wucherer<br />
Mitglied des Vorstands<br />
der Bosch<br />
Rexroth AG mit globaler<br />
Zuständigkeit<br />
für den Vertrieb und<br />
das Marketing, sowie<br />
später zusätzlich für<br />
den Bereich der Fabrikautomatisierung.<br />
Dr. Marc Wucherer<br />
ist Vollblutmanager<br />
mit einem großen Erfahrungsschatz in vielen<br />
unternehmerischen Bereichen. Neben Kompetenz<br />
und Verlässlichkeit ist seine internationale<br />
berufliche Erfahrung eine gute Voraussetzung,<br />
um das weitere globale Wachstum<br />
von Ziehl-Abegg aktiv zu gestalten, so das<br />
Unternehmen. „Mit Dr. Marc Wucherer als<br />
CEO und den heutigen Vorstandsmitgliedern<br />
der Ziehl-Abegg SE Olaf Kanig (CFO),<br />
Dr. Sascha Klett (CTO) und Joachim Ley<br />
(COO), wird Ziehl-Abegg ein neues, herausragendes<br />
und starkes Führungsteam haben“,<br />
so Dennis Ziehl, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Ziehl-Abegg SE.<br />
Profilmetall<br />
Andreas Enderle und<br />
Simone Weyerich<br />
gehören seit Kurzem zur erweiterten Unternehmensleitung<br />
der Profilmetall GmbH. Mit<br />
der Berufung der beiden Führungskräfte<br />
reagieren die geschäftsführenden Gesellschafter<br />
Dr. Daniela Eberspächer-Roth<br />
und Manfred Roth auf den kontinuierlich<br />
wachsenden Auftragsbestand bei Profilen,<br />
Werkzeugen und Rollformanlagen. Das<br />
vergrößerte Führungsteam will die Markterschließung<br />
intensivieren und den Wachstumskurs<br />
forcieren. Seit Juni ist Andreas<br />
Enderle Geschäftsführer der Profilmetall<br />
GmbH in Hirrlingen, Landkreis Tübingen. Er<br />
ist in der Gruppe für die Serien- und Lohnfertigung<br />
von Profilen und den Werkzeugbau<br />
Bild: Ziehl-Abegg<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Bild: Profilmetall<br />
Bild: Rittal<br />
(Vlnr.) Die neuen Geschäftsführer Andreas Enderle<br />
(Profilmetall GmbH in Hirrlingen) und Simone<br />
Weyerich (Profilmetall Engineering GmbH in<br />
Marktheidenfeld) mit den geschäftsführenden<br />
Gesellschaftern Dr. Daniela Eberspächer-Roth und<br />
Manfred Roth<br />
zuständig. Der 40-jährige Diplom-Ingenieur<br />
bringt internationale Produktions- und Vertriebserfahrung<br />
bei Unternehmen aus der<br />
Metallverarbeitung mit. Simone Weyerich ist<br />
seit September neue Geschäftsführerin der<br />
Profilmetall Engineering GmbH im mainfränkischen<br />
Marktheidenfeld, die Profilieranlagen<br />
entwickelt und fertigt. Die 43-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieurin<br />
war vorher im<br />
In- und Ausland in Leitungspositionen weltweit<br />
agierender Industriekonzerne aus dem<br />
Bereich Maschinen- und Anlagenbau tätig.<br />
Rittal<br />
Philipp Guth<br />
verantwortet seit dem 1. Oktober 2022<br />
den Bereich Forschung & Entwicklung beim<br />
Schaltschrank- und Systemspezialisten Rittal<br />
mit Sitz im mittelhessischen Herborn. Damit<br />
treibe er künftig die Innovationen insbesondere<br />
in der Verbindung<br />
von mechanischer<br />
Produkt- und<br />
Software-Entwicklung<br />
sowie digital<br />
gestützten Prozessen<br />
voran, so das Unternehmen.<br />
Philipp Guth<br />
ist CTO bei Rittal,<br />
weltweit agierender<br />
Systemanbieter für<br />
Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung,<br />
IT-Infrastruktur sowie Software &<br />
Service. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit<br />
Philipp Guth einen erfahrenen Top-Manager<br />
gewonnen haben“, sagt Markus Asch,<br />
CEO Rittal International und Rittal Software<br />
Systems. „Er verfügt über herausragende<br />
Fach expertise und Erfahrung im Ausbau<br />
von Innovationsführerschaft durch Digitalisierung<br />
sowie im Aufbau internationaler<br />
Entwicklungsverbünde.“ In den vergangenen<br />
Bild: VDE<br />
BDS<br />
Eberhardt H. Brauner<br />
hat am 1. Oktober sein 90. Lebensjahr<br />
vollendet. Der gebürtige Breslauer und<br />
studierte Diplom-Volkswirt war vom 1.<br />
Januar 1984 bis Ende 1997 Geschäftsführendes<br />
Vorstandsratsmitglied des<br />
BDS, damals noch als e.V. organisiert.<br />
Eberhard H. Brauner hat auch nach seinem<br />
Ausscheiden aus dem Dienst beim<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) den Kontakt zur Branche gehalten –<br />
unter anderem lange Jahre als Organisator<br />
der jährlich in Düsseldorf stattfindenden<br />
Stahlgolf-Turniere und „Gründungsmitglied“<br />
der Stahlfreunde: „Was 1995 mit einem Mittagstisch der Geschäftsführer der<br />
stahlwirtschaftlichen Verbände begann und bald Institution wurde, weitete sich in den<br />
Folgejahren zu einem größeren Kreis von in Ruhestand getretenen Führungskräften<br />
der Stahlindustrie und des Stahlhandels aus, dem weiterhin an geselligen Kontakten<br />
zu ehemaligen Berufskollegen gelegen war und der sich für wirtschaftlich-technische<br />
Zukunftsfragen der Stahlbranche interessierte. Häufig waren noch aktive Stahlmanager<br />
mit Kurzvorträgen bei den Mittagstreffen zu Gast“, schrieb der Ruheständler in seinem<br />
letzten Brief an diese mittlerweile eingestellte Runde.<br />
zehn Jahren war Guth in Top Management-Positionen<br />
bei der Bosch Rexroth AG<br />
und der Wittenstein AG tätig, zuletzt als Projektleiter<br />
Digitalisierung im Zentralbereich<br />
von Bosch Rexroth und bis 2021 als CEO der<br />
Business Unit Automation & Electrification<br />
Solutions. Aufgewachsen in Brüssel, schloss<br />
der Manager sein Studium des Maschinenwesens<br />
an der Universität Stuttgart ab.<br />
VDE<br />
Dr. Martin Hieber<br />
hat seit 1. Oktober die neu geschaffene<br />
Position des Chief Technology Officers des<br />
Verbands der Elektrotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik e.V. (VDE) übernommen.<br />
Im Vorstand ist er künftig neben VDE-Chef<br />
Ansgar Hinz und CFO Dr. Beate Mand für die<br />
Bereiche Technik und Netzwerke zuständig.<br />
Hieber war zuletzt bei der Robert Bosch<br />
GmbH tätig und verantwortete<br />
dort die<br />
weltweite Produktund<br />
Technikplanung,<br />
die Investitionsplanung<br />
und das Innovationsmanagement.<br />
Über zwölf Jahre war<br />
der studierte Maschinenbauer<br />
davor bei<br />
der Fraunhofer-Gesellschaft im Bereich der<br />
angewandten Forschung tätig. Seine Erfahrung<br />
wird der Manager außerdem als Leiter<br />
des Mitgliederbereiches einbringen.<br />
Voestalpine<br />
Dr. Joachim Lemppenau<br />
langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der voestalpine AG, ist im September im<br />
81. Lebensjahr<br />
verstorben. Er<br />
war von 1999 bis<br />
zuletzt Mitglied des<br />
Aufsichtsrates der<br />
Voestalpine AG und<br />
von Juli 2004 bis<br />
März 2022 dessen<br />
Bild: Voestalpine<br />
Vorsitzender. Der<br />
international anerkannte<br />
Topmanager<br />
hat damit die Erfolgsgeschichte des Stahlund<br />
Technologiekonzerns in den letzten zwei<br />
Jahrzehnten maßgeblich mitgeprägt. Der<br />
Aufsichtsrat, der Vorstand und der Betriebsrat<br />
der Voestalpine AG sind vom Ableben<br />
Dr. Lemppenaus tief betroffen. Für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter war er über<br />
fast 20 Jahre Identifikationsfigur und Stabilitätsfaktor<br />
an der Spitze des Aufsichtsrates,<br />
so das Unternehmen.<br />
Bild: BDS<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
In Heubach (Nähe<br />
Stuttgart) errichtet<br />
EHG eine Lagerhalle<br />
mit 8.625 m² und<br />
Büroflächen mit<br />
550 m² Nutzfläche.<br />
Bilder: EHG Stahlzentrum<br />
Betriebserweiterungen in Baden-Württemberg und Vorarlberg<br />
EHG-Gruppe expandiert<br />
Die EHG-Gruppe hat die Weichen für weiteres Wachstum gestellt: Der Stahl- und Metallhändler wird seine<br />
Tochtergesellschaft in Waldstetten (Baden-Württemberg) verlegen und die Kapazitäten massiv ausbauen. Außerdem hat<br />
sich das Unternehmen das Baurecht für ein Grundstück in Hohenems (Vorarlberg) gesichert.<br />
[Kontakt]<br />
EHG Stahlzentrum GmbH<br />
& CO OG<br />
Wallenmahd 54<br />
6850 Dornbirn<br />
Österreich<br />
Stephan Moosbrugger<br />
Marketing<br />
+43 5572 391-2116<br />
stephan.moosbrugger@<br />
ehg-stahl.com<br />
www.ehg-stahl.com<br />
dornbirn@ehg-stahl.com<br />
Die EHG-Gruppe aus Österreich<br />
expandiert in Süddeutschland.<br />
Konkret wird der Standort in Waldstetten<br />
(Baden-Württemberg) verlegt<br />
– in Heubach, nahe Stuttgart,<br />
entsteht ein neues Gebäude für den<br />
Ausbau des lokalen Handelsgeschäfts<br />
und ein Kompetenzzentrum<br />
für Stahlplattenzuschnitte. Der Startschuss<br />
dafür erfolgte Anfang Oktober<br />
2022. Auf dem 20.000 m 2 großen<br />
Grundstück errichtet EHG eine<br />
Lagerhalle mit 8.625 m 2 und ein<br />
Bürogebäude mit rund 550 m 2 Nutzfläche.<br />
Im Endausbau werden am<br />
neuen Standort rund 50 Mitarbeitende<br />
beschäftigt, zu Beginn werden es<br />
20 sein, so das Unternehmen.<br />
„Den Standort von Waldstetten<br />
nach Heubach zu verlegen, dabei<br />
die Lager- und Bearbeitungskapazitäten<br />
zu verdreifachen und nach<br />
modernsten Erkenntnissen aufzustellen,<br />
wird uns helfen, unsere<br />
Leistungsfähigkeit im Interesse der<br />
Kunden weiter auszubauen und die<br />
Position von EHG am Markt weiter<br />
zu festigen“, sagte Markus Lutz,<br />
Geschäftsführer EHG. Die Fertigstellung<br />
ist für Ende 2023 geplant.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit spielt<br />
beim Bau des neuen Standorts eine<br />
große Rolle. So wird etwa das komplette<br />
Hallendach mit einer Photovoltaikanlage<br />
ausgestattet, welche<br />
einen hohen Anteil des Strombedarfs<br />
erzeugt. Auch am Hauptsitz in<br />
Dornbirn wird noch im Herbst 2022<br />
eine Photovoltaikanlage auf dem<br />
Dach des Firmengebäudes installiert.<br />
Ausbau am Stammsitz<br />
in Vorarlberg<br />
Weil die baulichen Möglichkeiten<br />
am Standort Dornbirn Wallenmahd<br />
(Vorarlberg) erschöpft sind und dort<br />
Geschäftsführer Dr. Markus Lutz (li.) und Mag. Stefan Girardi<br />
keine Erweiterungsmöglichkeiten<br />
mehr bestehen, hat sich EHG außerdem<br />
dafür entschieden, sich ein<br />
langfristiges Baurecht für ein 27.000<br />
m 2 großes Grundstück in Hohenems<br />
zu sichern. Das am sogenannten<br />
„Ulmer-Areal“ liegende Grundstück<br />
befindet sich nur 500 m vom Stammbetrieb<br />
in Dornbirn entfernt. „Das<br />
Areal bietet die perfekte Ergänzung<br />
und die ideale Basis für einen<br />
zukünftigen, schrittweisen Ausbau<br />
unseres Geschäfts“, erläutert<br />
Geschäftsführer Stefan Girardi. 2<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Mattenschweißanlagen<br />
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Stahlhandel<br />
Bericht/Nachricht<br />
Die Gewinner des Nachhaltigkeitspreises Stahl haben<br />
mit ihren Konzepten die unabhängige Jury überzeugt (v.l.):<br />
Pierre Schlüper (Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH), Jörg<br />
Simon (Nordwest), Diego Sabatino (Marcegaglia Deutschland<br />
GmbH), Cristina Bodini (Duferco Travi e Profilati S.p.A.),<br />
Hans-Jörg Frick (Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG), Lucas<br />
Schröber (Feralpi Stahlhandel GmbH), Nikolaus Binder (J.N.<br />
Kreiller KG), Andreas Schneider (Stahlmarkt Consult).<br />
Bilder: Nordwest<br />
Treffen des Stahlverbunds Phoenix<br />
Wachstum, Trends und neuer Nachhaltigkeitspreis<br />
„Endlich wieder beieinander“ lautete das Motto der diesjährigen Veranstaltung des „Stahlverbunds Phoenix“ der<br />
Nordwest Handel AG, die am 15. und 16. September 2022 im bayerischen Bad Gögging ausgerichtet wurde und zu<br />
der rund 200 Gäste kamen. Der neue Nachhaltigkeitspreis für Stahl-Fachhandels- und Lieferantenpartner, Zeit für<br />
Networking aber auch spannende Vortragsthemen bestimmten die Veranstaltungs-Highlights.<br />
Die Nordwest-Gastgeber Jörg<br />
Simon (Vorstand), Christopher<br />
Rüther und Claudio Kemper<br />
(Geschäftsbereichsleiter Stahl),<br />
informierten die Handels- und Lieferantenpartner<br />
zu den Themen, die<br />
die Branche bewegen: Auf der Agenda<br />
standen das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz,<br />
der geplante<br />
Neubau des Nordwest-Zentrallagers,<br />
das wichtige Thema Nachhaltigkeit<br />
sowie die Entwicklungen des<br />
Stahlverbunds selbst. Dabei untermauerten<br />
die veröffentlichten Zahlen<br />
erneut dessen Rolle als Europas<br />
größter Verband mittelständischer<br />
Stahlhändler, so das Verbundunternehmen.<br />
Mit Blick auf die aktuelle<br />
Aktuelle Entwicklungen<br />
der Branche<br />
auf der Agenda: Zur<br />
diesjährigen Veranstaltung<br />
des „Stahlverbunds<br />
Phoenix“<br />
waren im September<br />
rund 200 Gäste ins<br />
bayerische Bad<br />
Gögging gekommen.<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Marktsituation machten Claudio<br />
Kemper und Christopher Rüther<br />
klar: „Wir wachsen exorbitant. Und<br />
unser gemeinsamer Stahlverbund<br />
bietet allen Beteiligten eine große<br />
Sicherheit für die Zukunft, auch<br />
wenn sich diese weiterhin nicht verlässlich<br />
planen lässt.“<br />
Hochkarätige Gastredner<br />
sorgen für spannende<br />
Perspektiven<br />
Eberhard Frick, auch in seiner<br />
ehrenamtlichen Funktion als Mitglied<br />
des Aufsichtsrates im BDS vor<br />
Ort in Bad Gögging, ehrte Nordwest<br />
für zehn Jahre BDS-Mitgliedschaft<br />
und konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Andreas Schneider von Stahlmarkt<br />
Consult informierte die Gäste fundiert<br />
zum Top-Thema Energiekosten<br />
in der Wertschöpfungskette<br />
Stahl und machte klar, dass alle<br />
Stufen der Wertschöpfungskette vor<br />
großen Herausforderungen stehen.<br />
Dr. Ralf Utermöhlen, Agimus<br />
GmbH, sensibilisierte anschaulich<br />
über Nachhaltigkeit und Klimaneutralität<br />
in der europäischen Stahlindustrie,<br />
schilderte die großen<br />
Zusammenhänge der Klimakatastrophe<br />
und vermittelte motivierende<br />
INFO Viel Herzblut beim Nachhaltigkeitspreis<br />
Ein besonderes Highlight des Stahlverbund-Treffens<br />
war die Verleihung<br />
des Nachhaltigkeitspreises an die<br />
Fachhandels- und Lieferantenpartner.<br />
Eine unabhängige Jury,<br />
bestehend aus Oliver Ellermann<br />
(BDS-Vorstand) und Andreas<br />
Schneider (Stahlmarkt Consult),<br />
hatte im Vorfeld die zahlreichen<br />
Einreichungen gesichtet. In ihre<br />
Bewertung sind Kriterien wie beispielsweise<br />
die strategische Bedeutung,<br />
Transparenz des dargestellten<br />
Nutzens und die Erfolgsmessbarkeit<br />
der Zielsetzung eingeflossen. Je<br />
drei Fachhandels- und Lieferantenpartner<br />
erfüllten alle Aspekte<br />
vollumfänglich und konnten sich<br />
über die Patenschaft eines Stück<br />
Buchenwaldes in der Eifel und eine<br />
Wildwiesenmischung freuen.<br />
Perspektiven und praktikable<br />
Lösungsvorschläge.<br />
An zwei Abenden hatten Handels-<br />
und Lieferantenpartner sowie<br />
Nordwestler ausreichend Zeit für<br />
gemeinsames Networking. Die<br />
Nähe, die persönlichen Gespräche<br />
„Wir hoffen, dass die Verleihung des<br />
Preises nicht allein unsere Fachhandels-und<br />
Lieferantenpartner weiterhin<br />
anspornt, Höchstleistungen<br />
auf dem Gebiet zu bieten, sondern<br />
auch insgesamt ein Zeichen in der<br />
Branche für mehr Nachhaltigkeit<br />
und Klimaschutz setzt“, appellierte<br />
Nordwest-Vorstand Jörg Simon.<br />
Gewinner auf Fachhandelspartner-Seite<br />
z Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />
GmbH<br />
z Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG<br />
z J.N. Kreiller KG.<br />
Prämierte Lieferanten<br />
z Duferco Travi<br />
z Feralpi Stahl<br />
z Marcegaglia<br />
und die Wiedersehensfreude wurden<br />
besonders zelebriert. „Es ist<br />
schön, dass diese Treffen wieder<br />
möglich sind und wir unsere Partnerschaft<br />
weiter intensivieren dürfen“,<br />
freuen sich Claudio Kemper<br />
und Christopher Rüther. 2<br />
[Kontakt]<br />
Nordwest Handel AG<br />
Robert-Schuman-<br />
Straße 17<br />
44263 Dortmund<br />
+49 231 2222-3001<br />
www.nordwest.com<br />
https://stahlverbundphoenix.com<br />
Onlineshop für metallische Systembauteile<br />
Komplexe Angebote doppelt so schnell erstellen<br />
In Zusammenarbeit mit Rapidfacture,<br />
einem Anbieter von Digitalisierungslösungen,<br />
hat die thyssenkrupp Materials<br />
Schweiz AG den Webshop „World of Materials“<br />
(kurz WoM-Shop) entwickelt. Mithilfe<br />
des Shops sei es gelungen, komplexe technische<br />
und kaufmännische Prozesse zu vereinen<br />
und den klassischen Angebotsprozess<br />
um 50 % zu beschleunigen.<br />
Die thyssenkrupp Materials Schweiz AG<br />
beliefert rund 3.000 Abnehmer, unter anderem<br />
auch im süddeutschen Raum und in<br />
Vorarlberg. Eine Besonderheit ist das große<br />
Werkstoffsortiment, das neben Stählen und<br />
Aluminium auch Exoten wie Titan, Nickeloder<br />
pulvermetallurgische Legierungen<br />
enthält. Rund 86 % des Umsatzes erzielt das<br />
Unternehmen mit A- und B-Kunden. Ziel der<br />
Shopeinführung war unter anderem, auch<br />
C- und D- Kunden professionell bedienen<br />
zu können. Eine Herausforderung<br />
bei der Entwicklung<br />
des Shops war es, passende<br />
Konfigurations-Funktionen<br />
für Kunden zu schaffen, die<br />
die Zusammenstellung der<br />
gewünschten Stahlprodukte<br />
und Bauteile anhand individueller<br />
Kriterien ermöglichen.<br />
So muss das Material neben der reinen<br />
Lieferung auch portioniert und auf Kundenwunsch<br />
vorbearbeitet werden, z. B. per<br />
Sägeschnitt, Fräsen, Schleifen oder Bohren.<br />
Dies sei gelungen, der Onlineshop bilde alle<br />
Charakteristika des Produktsortiments von<br />
thyssenkrupp Materials Schweiz vollumfänglich<br />
ab. Jährlich werden rund 55.000 Positionen<br />
inklusive Anarbeitungen im WoM-Shop<br />
angeboten, bearbeitet und kalkuliert.<br />
Nach dem erfolgreichen Start des Tools<br />
„World of Materials“ werden fortlaufend<br />
weitere Verbesserungen umgesetzt, zudem<br />
prüft das Unternehmen, inwieweit sich<br />
Tieflochbohren ebenfalls integrieren lässt.<br />
thyssenkrupp möchte nun die Software auf<br />
andere Standorte ausrollen und auch diese<br />
weiter digitalisieren.<br />
https://rapidfacture.com<br />
https://www.thyssenkrupp-materials.ch<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
11
Stahlhandel<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Nach über zwei Jahren Pause hieß der E/D/E Branchentreff total 2022 am 6. und 7. September in Leipzig endlich wieder die TopEntscheider aus der<br />
Branche willkommen.<br />
Bild: E/D/E<br />
E/D/E-Branchentreff 2022<br />
Im Verbund die Zukunft im Blick<br />
Nach rund drei Jahren pandemiebedingter Pause war es am 6. und 7. September 2022 wieder so weit: Beim E/D/E-<br />
Branchentreff in Leipzig feierten Mitgliedsunternehmen und Vertragslieferanten ihr Wiedersehen in Präsenz und führten<br />
intensive Gespräche. Mit hybriden Kommunikationsangeboten und einem Fokus auf Zukunftsthemen der Branche setzte<br />
das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler neue Impulse und stärkte gleichzeitig das bewährte Branchentreff-Konzept als<br />
Plattform für eine große Vielzahl persönlicher Begegnungen.<br />
[Kontakt]<br />
E/D/E<br />
Einkaufsbüro<br />
Deutscher<br />
Eisenhändler GmbH<br />
EDE Platz 1<br />
42389 Wuppertal<br />
+49 202 6096-0<br />
webkontakt@ede.de<br />
www.ede.de<br />
„Endlich wieder Branchentreff!“ war der einhellige<br />
Tenor von Industrie und Handel Anfang September<br />
in Leipzig während der Veranstaltung des Produktionsverbindungshandels<br />
mit allen Top-Entscheidern.<br />
Nach drei Jahren vorwiegend kleinerer, virtueller Meetings<br />
fand dort das Treffen nun wieder in persönlichen<br />
Begegnungen mit über 1.400 Teilnehmern statt. „Die<br />
Wiedersehensfreude und die positive Stimmung haben<br />
uns erneut gezeigt, dass der angebotene Raum für den<br />
wertvollen Austausch die Faszination des Branchentreffs<br />
ausmacht.<br />
Mit dem Branchentreff haben wir eine Möglichkeit<br />
für persönliche Gespräche geschaffen, deren Qualität<br />
wir alle in den letzten drei Jahren schmerzlich vermisst<br />
haben. Denn die Dynamik, die von Angesicht<br />
zu Angesicht entsteht, geht im digitalen Raum leider<br />
zu häufig verloren“, fasste Dr. Andreas Trautwein,<br />
Vorsitzender der E/D/E-Geschäftsführung, zusammen.<br />
Erstmals wurden auf dem Branchentreff dabei<br />
auch Videobesprechungsräume für die Möglichkeit<br />
einer hybriden Gesprächsführung genutzt. So konnten<br />
auch daheimgebliebene Spezialisten aus den Handelshäusern<br />
virtuell in die Gespräche mit der Industrie<br />
mit eingebunden werden.<br />
Mit Optimismus und klugen Entscheidungen<br />
der Krise trotzen<br />
Ein zentrales Gesprächsthema lag bereits vor der Veranstaltung<br />
auf der Hand: Wie gehen sowohl Händler<br />
als auch Lieferanten mit den aktuellen und kommenden<br />
Herausforderungen um, die aus den sich überlagernden<br />
Krisen und ihren Begleiterscheinungen resultieren?<br />
Denn nach Rekordumsätzen in weiten Teilen der Branche<br />
in den Pandemiejahren 2020 und 2021 bereiten<br />
sich sowohl Mitglieder als auch Lieferanten für 2023<br />
auf ein herausforderndes Jahr mit massiv steigenden<br />
Energiekosten, dysfunktionalen Lieferketten bei gleichzeitig<br />
schwächer werdender Konsumneigung vor. Auch<br />
hier waren sich viele Teilnehmer einig: Gefragt ist ein<br />
Mix aus Optimismus und klugen wirtschaftlichen Entscheidungen.<br />
2<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
DRÖSSER.STAHL<br />
Trotz Preisrückgang bestes Jahresergebnis seit Börsengang in Sicht<br />
Q3-Ergebnis niedriger als erwartet<br />
Stahl<br />
Tränenblech<br />
Aluminium<br />
Quintett<br />
Klöckner & Co SE konnte im<br />
dritten Quartal 2022 nach vorläufigen<br />
Berechnungen trotz des außergewöhnlich<br />
negativen makroökonomischen<br />
Umfelds, der deutlichen<br />
Korrektur der Stahlpreise sowie der<br />
schwachen Nachfrage ein positives<br />
operatives Ergebnis (EBITDA) vor<br />
wesentlichen Sondereffekten von<br />
16 Mio. € erzielen, teilte das Unternehmen<br />
mit.<br />
Trotz des signifikant verbesserten<br />
Margenniveaus lag dieser Wert<br />
unterhalb der bisherigen Prognosespanne<br />
von 50 bis 100 Mio. €.<br />
Als Grund dafür nannte das Unternehmen<br />
eine in Folge der außergewöhnlich<br />
hohen Stahlpreisrückgänge<br />
sowie einer aktiv forcierten<br />
Bestandsreduktion unvorhergesehene<br />
Bestandsabschreibung zum<br />
Quartalsende.<br />
Trotz der im dritten und vierten<br />
Quartal 2022 sinkenden Stahlpreise<br />
rechnet Klöckner & Co weiterhin mit<br />
einem der besten Jahresergebnisse<br />
seit dem Börsengang im Jahre 2006.<br />
Entgegen der bisherigen Prognose<br />
in Höhe von mehr als 500 Mio. €<br />
wird aufgrund der aktiven Bestandsreduktion<br />
vor dem Hintergrund des<br />
makroökonomischen Umfelds sowie<br />
der Bestandsabschreibungen nunmehr<br />
ein EBITDA vor wesentlichen<br />
Sondereffekten von rund 400 Mio. €<br />
erwartet.<br />
www.kloeckner.com<br />
Edelstahl<br />
Tränenblech<br />
Stahl Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Verzinktes Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Verzinktes<br />
Tränenblech<br />
Aluminium<br />
Duett<br />
Cor-Ten<br />
Tränenblech*<br />
BELAGBLECHE<br />
ERSTMALS AUCH<br />
AUS COR-TEN!<br />
Bild: thyssenkrupp<br />
thyssenkrupp Materials stellt neue Schnittstellen-Version vor<br />
Zeitersparnis und Reduzierung von Fehlerquoten<br />
Der Service-Center-Spezialist thyssenkrupp Materials Processing Europe<br />
hat den Datenaustausch mit seinen Kunden via edi (Electronic Data Interchange)<br />
optimiert und um einige Funktionalitäten erweitert. Mit mpe edi deluxe<br />
haben Kunden die Möglichkeit, die Prüfdaten ihres Materials und Papier- oder<br />
PDF-Zertifikate in ihr individuelles ERP-System übertragen und speichern zu lassen<br />
– und das ganz automatisch. Aufgrund der automatisierten Abläufe entsteht<br />
eine hohe Zeitersparnis und Personalressourcen können effektiver eingesetzt<br />
werden. Die Kunden profitieren ebenfalls von der Minimierung der Kosten einer<br />
Reklamation, da Informationen über die Herstellung der Produkte im System<br />
gespeichert sind, so das Unternehmen. Dadurch kann der Lagerbestand des<br />
Kunden besser selektiert und sortiert werden. Darüber hinaus bestehen Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
bis hin zur Einführung von Prüfmechanismen wie<br />
beispielsweise ein Soll-Ist-Vergleich von Materialeigenschaften.<br />
www.thyssenkrupp-materials-services.com<br />
STÄRKE:<br />
Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />
3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />
Duett- / Quintettbleche<br />
1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />
FORMATE:<br />
1.000 mm x 2.000 mm<br />
1.250 mm x 2.500 mm<br />
1.335 mm x 3.000 mm*<br />
1.500 mm x 3.000 mm<br />
LOGISTIK:<br />
von der einzelnen Tafel<br />
über Pakete bis hin zur<br />
kompletten Ladung<br />
droesser.de/belagbleche<br />
KONTAKT<br />
Koray Süerdem<br />
ksueerdem@droesser.de<br />
+49 (0) 2263 / 87 - 421<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
13<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />
www.droesser.de
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Das Multi Part Integration-Konzept<br />
von ArcelorMittal integriert viele Teile<br />
in einen großen lasergeschweißten Rohling.<br />
Damit können der Produktionsprozess<br />
vereinfacht und die Kosten gesenkt<br />
werden, so der Stahlhersteller.<br />
Bild: ArcelorMittal<br />
ArcelorMittal auf der Euroblech<br />
XCarb und Produkt-Innovationen im Fokus<br />
Die Transformation zu einer grüneren Industrie war das große Thema von ArcelorMittal auf der Euroblech<br />
vom 25. – 28. Oktober in Hannover. Im Fokus standen die kohlenstoffneutrale Stahlherstellung und<br />
Produktinnovationen für Automobil- und Industriekunden. ArcelorMittal hat dabei sein XCarb®-Angebot<br />
vorgestellt, die Dachmarke für CO 2 -arme und CO 2 -freie Produkte.<br />
[Kontakt]<br />
ArcelorMittal Germany<br />
Holding GmbH<br />
Dradenaustr. 33<br />
21129 Hamburg<br />
https://germany.<br />
arcelormittal.com<br />
Stähle mit dem Label „XCarb Recycelt“ und<br />
erneuerbar hergestellt werden in einem Elektrolichtbogenofen<br />
mit einem hohen Schrottanteil – im Sinne<br />
der Kreislaufwirtschaft – und unter Verwendung von<br />
100 % erneuerbarer Energie hergestellt. Zudem<br />
können Kunden mit dem Erwerb von<br />
XCarb Green-Steel-Zertifikaten in Verbindung<br />
mit einer entsprechenden<br />
Stahlbestellung eine Reduzierung<br />
ihrer Scope3-Kohlenstoffemissionen<br />
nachweisen und melden.<br />
„Dank unserer XCarb Green-<br />
Steel-Zertifikate können die Kunden,<br />
die unsere Zertifikate erwerben,<br />
die CO 2 -Einsparungen direkt<br />
in ihren Scope 3 einfließen lassen.<br />
Die Stähle mit dem Label „XCarb Recycelt“<br />
und erneuerbar hergestellt wiederum<br />
ermöglichen es, Produkte mit niedrigem<br />
CO 2 -Fußabdruck an Endkunden weiterzugeben“,<br />
erklärt Jochen Grünewald, Managing Director Arcelor-<br />
Mittal Commercial Germany.<br />
Auf der Euroblech hat der Konzern unter anderem<br />
zwei Produktinnovationen mit dem Markennamen Amstrong<br />
® und Relia ® präsentiert. Die Stähle sind ultrahochfest,<br />
haben eine längere Lebensdauer, reduzieren<br />
gleichzeitig das Gewicht und kommen mit einem deutlich<br />
niedrigeren Kohlenstoffanteil daher. Die Stähle<br />
Amstrong und Relia werden vornehmlich in der Bauund<br />
Transportindustrie eingesetzt.<br />
„Wir sehen<br />
ein erhöhtes Interesse<br />
unserer Kunden nach<br />
klimafreundlichen Produkten<br />
und mehr und mehr Fragen,<br />
ab wann die Nachfrage das<br />
knappe Angebot wohl übersteigt.<br />
Im Blickpunkt steht auch die<br />
Automobilindustrie<br />
Auch das Automobilteam von<br />
ArcelorMittal hat auf der Euroblech<br />
seine Lösungen für Karosserie-,<br />
Batteriepack- und Fahrgestellanwendungen<br />
vorgestellt. Besonders im<br />
Bereich der E-Mobilität ist es für<br />
die Hersteller wichtig, Fahrzeuge<br />
zu bauen, die nicht nur leichter,<br />
sicherer und kostenfreundlicher, sondern<br />
auch umweltfreundlicher sind. Zu diesem<br />
Zweck bietet ArcelorMittal fortschrittliche Stähle<br />
an, die die Kosten senken, die Reichweite erhöhen, das<br />
Crashverhalten verbessern und nachhaltiger sind, so<br />
der Konzern. 2<br />
Jochen Grünewald, Managing<br />
Director ArcelorMittal Commercial<br />
Germany<br />
https://germany.arcelormittal.com<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
ZU VERKAUFEN<br />
Neuwertige Großsägeanlage<br />
BEHRINGER HBP 510-1208 GA PC<br />
Baujahr 2016 – nur 1.000 Einschaltstunden!<br />
Auf Wunsch mit Aufbau und Einweisung<br />
Schnittbereich Rund 510 mm<br />
Schnittbereich Flach 1.200 x 500 mm (B x H)<br />
Gehrung links 75° rund 510 mm, flach B x H = 1.100 x 510 mm<br />
60° rund 510 mm, flach B x H = 1.000 x 510 mm<br />
45° rund 510 mm, flach B x H = 810 x 510 mm<br />
30° rund 510 mm, flach B x H = 510 x 510 mm<br />
Gehrung rechts 75° rund 510 mm, flach B x H = 1.100 x 510 mm<br />
60° rund 510 mm, flach B x H = 1.000 x 510 mm<br />
45° rund 510 mm, flach B x H = 810 x 510 mm<br />
Minimal Rund<br />
30 mm<br />
Minimal Flach (B x H) 30 x 30mm<br />
Sägebandabmessung 9.750 x 54 x 1,3 mm<br />
Ausstattung:<br />
- Automatischer Stabwechsel<br />
- Behringer-Späneförderer<br />
- PSC-Kit<br />
- Zentralschmierung<br />
- Paketspanneinrichtung mit erhöhten Spannbacken<br />
- Rollentisch mit angetriebener Trag- und Heberolle<br />
- Linienlaser<br />
- Beleuchtung<br />
- Breitenerkennung mit Restoptimierung<br />
- Signalsäule<br />
- Markierung durch Nadelprägen<br />
- Nachrichtenübermittlung per SMS bei Maschinenstörung<br />
- Scanner z. Einlesen der Auftrags- u. Warennummer als Barcode<br />
- Rollenbahn mit elektrischem Antrieb Baureihe 90<br />
- Quertransport-Kettenförderer mit Nocken<br />
- Zusätzlicher Querfahrantrieb<br />
- Abschaltung an der Bezugslinie<br />
- Positioniertes Aufnehmen und Rücklagern von Endstücken<br />
- Zusätzliches Bedienpult<br />
- Abschiebeeinrichtung<br />
- Automatisches Übergeben<br />
- Rollenbahn hochschwenkbar<br />
- Messeinrichtung mit NC-Maßvorwahl<br />
- Schutzzaun<br />
- Dokumentation<br />
Rufen Sie uns an!<br />
Telefon: 04202-7701<br />
verkauf@machine-trade.de
Stahlproduktion<br />
XXXXX Bericht A XXXXX<br />
Bild: Tata Steel<br />
Animation der zukünftigen DRI-Anlage:<br />
Um die gesamte Stahlproduktion<br />
in IJmuiden nachhaltiger zu machen,<br />
beginnt Tata Steel mit einer umfassenden<br />
Umstellung von Hochofentechnologie<br />
auf Direktreduktionsanlagen und<br />
Elektroöfen.<br />
Fahrzeugindustrie und Maschinenbau im Fokus<br />
Tata Steel investiert in nachhaltige Produktion<br />
Auf der diesjährigen Euroblech hat Tata Steel nicht nur seine neuesten Technologien präsentiert, sondern auch gezeigt,<br />
welchen bedeutenden Wandel das Unternehmen aktuell durchläuft. So hat der Stahlerzeuger ein umfangreiches<br />
Maßnahmenpaket („Star“) für sein niederländisches Werk in IJmuiden entwickelt, zusätzlich sollen jeweils mehrere<br />
Millionen Pfund in zwei seiner britischen Standorte fließen. Umfangreiche Mittel investiert Tata Steel zudem in die<br />
CO 2 -Reduzierung, um langfristig Klimaneutralität zu erzielen.<br />
[Kontakt]<br />
Tata Steel IJmuiden B.V.<br />
Postbus 10.000<br />
IJmuiden, North<br />
Holland<br />
1970 Netherlands<br />
www.tatasteeleurope.<br />
com<br />
Bereits im November 2022<br />
sollen zwei große Star-Projekte abgeschlossen<br />
werden, was zu einer<br />
Reihe wichtiger Verbesserungen im<br />
Warmwalzwerk und in der Kaltwalzanlage<br />
in IJmuiden führen werde.<br />
Damit unterstützt Tata Steel seine<br />
Kunden aus Branchen wie der Automobil-<br />
und Nutzfahrzeugindustrie<br />
oder dem Maschinenbau.<br />
Standort Ijmuiden wird<br />
zukunftsfähig gemacht<br />
Das Warmwalzwerk wird dann Coils<br />
mit einer Breite von über 2 m und<br />
die härtesten Bandstahlsorten in einzigartigen<br />
Abmessungen verarbeiten<br />
können. Mit dem Abschluss<br />
der Modernisierung der Kaltwalzanlage<br />
wird das bisherige<br />
Chargenverfahren auf ein effizienteres<br />
kontinuierliches<br />
Walzverfahren umgestellt.<br />
Dies ermöglicht es, die Oberflächenqualität<br />
zu verbessern<br />
und mit der Entwicklung neuer<br />
UHSS-Stahlsorten (UHHS = Ultra-<br />
High-Strength Steels) zu beginnen,<br />
die den Anforderungen des Automobilmarktes<br />
gerecht werden.<br />
Eine weitere Maßnahme in den<br />
nächsten sechs Monaten ist zudem<br />
die Modernisierung der für die<br />
Automobilindustrie wichtigen Feuerverzinkungsanlage<br />
in IJmuiden.<br />
Zusammen mit einer dritten<br />
Stranggießanlage, die im Oktober<br />
2021 in Betrieb genommen wurde,<br />
kann Tata Steel nun eine noch breitere<br />
Palette an modernen Stählen<br />
anbieten.<br />
„Mit<br />
den verschiedenen<br />
Star-Investitionspaketen<br />
stärken wir<br />
unser Leistungspotential<br />
insbesondere im Bereich fortschrittliche<br />
Stähle. Damit können<br />
wir auch in Zukunft Premium-Stahl<br />
unter nachhaltigen<br />
Bedingungen fertigen.“<br />
Henrik Adam, Vice President European<br />
Corporate Affairs von Tata<br />
Steel Limited<br />
Für sein Röhren-Werk im britischen<br />
Hartlepool hat das Unternehmen<br />
außerdem vor kurzem eine Investition<br />
von rund 8 Mio. £ für eine<br />
neue Spaltanlage angekündigt,<br />
sowie eine mehrere 10 Mio. £<br />
umfassende Investition in ein neues<br />
Walzwerk am britischen Standort<br />
Corby in Northamptonshire. In der<br />
neuen Anlage wird Stahl zu Rohren<br />
gewalzt, die im Baugewerbe und in<br />
verschiedenen technischen Anwendungen<br />
wie in Landmaschinen, im<br />
Brückenbau oder in schweren Nutzfahrzeugen<br />
verwendet werden können.<br />
Das Werk soll bis Ende 2023<br />
fertiggestellt werden und wird die<br />
Materialverfügbarkeit für die<br />
Kunden deutlich verbessern.<br />
Stahlerzeugung wird auf<br />
Wasserstoffbasis umgestellt<br />
Um sein Dekarbonisierungsziel<br />
zu erreichen, hat Tata Steel in den<br />
Niederlanden außerdem gerade<br />
ein 65 Mio. € umfassendes Entwicklungspaket<br />
für die wasserstoffbasierte<br />
Fertigung freigegben. Die geplan-<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
te Umstellung auf CO 2 -freie Fertigung<br />
ist die größte Transformation in der<br />
mehr als 100-jährigen Geschichte<br />
von Tata Steel. Um die gesamte Stahlproduktion<br />
im Werk IJmuiden nachhaltiger<br />
zu gestalten, soll die derzeitige<br />
Hochofentechnologie bis 2030<br />
durch Direktreduktionsanlagen und<br />
Elektroöfen (DRI-REF) ersetzt werden.<br />
Auf der Grundlage erneuerbarer<br />
Energie und eines wasserstoffbasierten<br />
Verfahrens zur Stahlerzeugung<br />
will Tata Steel bis 2045 kohlenstoffneutral<br />
werden. Die neuen DRI-Anlagen<br />
werden in IJmuiden gebaut,<br />
während alle bestehenden Anlagen<br />
solange in Betrieb bleiben, bis die<br />
Direktreduktionsanlage fertig ist.<br />
Bei seinen Programmen zur Emissionsreduzierung<br />
und zur Erreichung<br />
seines Dekarbonierungsziels<br />
arbeitet Tata Steel UK nun<br />
offiziell auf Basis wissenschaftsbasierter,<br />
sogenannter SBTi-Ziele<br />
(SBTi – Science Based Targets). Das<br />
bedeutet, dass alle Maßnahmen<br />
meßbar und alle Fortschritte<br />
anhand robuster und vereinbarter<br />
Messverfahren geprüft werden.<br />
Somit macht das Unternehmen ein<br />
klares Bekenntnis zur Dekarbonisierung<br />
aller Arbeitsbereiche seiner<br />
britischen Standorte – von der<br />
Rohstoff- und Energiebeschaffung<br />
über die Eisen- und Stahlerzeugung<br />
bis zu Down stream-Prozessen<br />
wie Be schichtung, Rohrherstellung<br />
oder Logistik.<br />
Mit dem umfangreichen Maßnahmenpaket<br />
wird Tata Steel sich<br />
zu einem Hersteller großer Mengen<br />
an hochwertigem, CO 2 -armem Stahl<br />
entwicklen. Bereits heute kann das<br />
Unternehmen seine Kunden mit<br />
einer beträchtlichen Menge dieses<br />
Stahls beliefern und ihnen so<br />
ermöglichen, ihr Produktangebot<br />
nachhaltiger zu machen. Die aktuelle<br />
Einführung der CO 2 -armen<br />
Stahlsorten Zeremis und Optemis<br />
Carbon Lite ist ein weiterer wichtiger<br />
Schritt auf diesem Weg. 2<br />
https://www.tatasteeleurope.com
Stahlproduktion<br />
Nachrichten<br />
Das erste grüne Stahlwerk der Welt<br />
wird in Boden, Schweden, gebaut.<br />
Investitionsentscheidung soll 2023<br />
gefällt werden<br />
Outokumpu plant<br />
Biokoksanlage<br />
Outokumpu plant eine laut eigenen<br />
Angaben bedeutende Investition in<br />
eine Biokoks- und Biomethananlage an<br />
seinem Edelstahlproduktionsstandort in<br />
Tornio, Finnland. Ziel ist es, sowohl die<br />
eigenen Klimaemissionen zu reduzieren<br />
als auch die Energieautarkie des Landes<br />
zu erhöhen, teilte der Konzern mit. Das<br />
Projekt trage wesentlich zur Erreichung<br />
der finnischen und gesamteuropäischen<br />
Energie- und Klimaziele für 2030 bei.<br />
Das Klimaziel von Outokumpu sieht vor,<br />
die CO 2 -Emissionen des Konzerns bis<br />
2030 um 42 % gegenüber dem Basisjahr<br />
2016 zu senken. Dies entspricht<br />
einer Emissionsreduzierung von 14 %<br />
bis Ende 2025 gegenüber dem Stand<br />
von 2021 und steht im Einklang mit dem<br />
1,5-Grad-Klimaziel der Initiative Science-Based<br />
Targets.<br />
Für das Investitionsprojekt beantragt<br />
Outokumpu nun eine Förderung in Höhe<br />
von 25 Mio. €. Die endgültige Investitionsentscheidung<br />
soll 2023 getroffen werden,<br />
wenn über die Investitionsförderung<br />
entschieden wurde.<br />
„Die neue Biokoks- und Biomethananlage<br />
würde zeigen, dass es möglich ist, einen<br />
neuen Rohstoff aus den Abfällen der<br />
Forstindustrie zu gewinnen, die derzeit<br />
zur wenig effizienten Energieerzeugung<br />
verbrannt werden. Der neue Rohstoff, der<br />
als Biokoks bezeichnet wird, könnte den<br />
Koks ersetzen, den wir derzeit importieren<br />
und der als Reduktionsmittel in Outokumpus<br />
Ferrochrom-Produktionsprozess<br />
verwendet wird. Die Verwendung von<br />
Waldabfällen anstelle von Massivholz wie<br />
bei anderen Herstellern und die Fähigkeit,<br />
in diesem Prozess eine beträchtliche<br />
Menge an Biomethan zu erzeugen, zeigen<br />
die innovativen Fähigkeiten von Outokumpu“,<br />
sagte Juha Erkkilä, Leiter der Abteilung<br />
Nachhaltigkeit bei Outokumpu.<br />
www.outokumpu.com<br />
Bild: TH2 Green Steel<br />
Paul Wurth liefert Direktreduktionsanlage für H2 Green Steel<br />
Erste industrielle Stahlproduktion auf Wasserstoffbasis<br />
Das schwedische Unternehmen H2<br />
Green Steel hat das zur SMS-Gruppe gehörende<br />
Unternehmen Paul Wurth mit der Lieferung<br />
der weltweit ersten kommerziellen<br />
Anlage zur Direktreduktion mit 100 % Wasserstoff<br />
beauftragt. Das neue Werk in<br />
Boden im Norden Schwedens werde weltweit<br />
das erste sein, das grünen Stahl im<br />
industriellen Maßstab produziert, wobei<br />
Kohle durch Wasserstoff ersetzt wird, so die<br />
SMS-Gruppe. „Der wasserstoffreduzierte,<br />
grüne Stahl ist die Zukunft der Primärstahl-<br />
Stahlindustrie zum Maßnahmenplan in der Energiepreiskrise<br />
Schäden an der industriellen Basis verhindern<br />
Hochgerechnet auf das Gesamtjahr liegen die Mehrkosten für Strom und Gas in den<br />
Stahlunternehmen in Deutschland derzeit bei rund 10 Mrd. € im Vergleich zum Anfang des<br />
Vorjahres, so die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl). Dies ist rund ein Viertel des<br />
Umsatzes, den die Branche in den vergangenen Jahren durchschnittlich erzielt hat. Die<br />
Interessenvertretung der Stahlhersteller in Deutschland unterstreicht, dass diese Summe<br />
gleichzeitig in etwa dem Investitionsbedarf bis 2030 für neue Technologien entsprechen,<br />
mit denen die Stahlindustrie ihre grüne Transformation bewerkstelligen will. „Die explodierenden<br />
Energiepreise gefährden den Stahlstandort Deutschland und die darauf aufbauenden<br />
stahlbasierten Wertschöpfungsketten. Es muss verhindert werden, dass die gegenwärtige<br />
Energiekrise zu dauerhaften Schäden an der industriellen Basis führt, mit allen Folgen<br />
für die Wertschöpfungsketten, Arbeitsplätze und Investitionen. Ein schnelles Handeln zur<br />
Überbrückung der Krise ist dringend erforderlich. Wir appellieren daher an den Energieministerrat,<br />
Lösungen insbesondere auch für die energieintensiven Industrien wie die Stahlindustrie<br />
zu schaffen. Jetzt kommt es darauf an, sehr schnell wirkende Maßnahmen zu ergreifen,<br />
mit denen die Strom- und Gaspreise unmittelbar auf ein international<br />
wettbewerbsfähiges Niveau gebracht werden können“, sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl.<br />
www.stahl-online.de<br />
erzeugung. Wir alle arbeiten mit Hochdruck<br />
daran, die Schlüsseltechnologien zu liefern,<br />
damit diese Aussicht Wirklichkeit wird“,<br />
sagte Burkhard Dahmen, CEO der<br />
SMS-Gruppe.Der Zeitrahmen für dieses Milliardenprojekt<br />
ist ehrgeizig. Die Stahlproduktion<br />
soll 2025 aufgenommen werden,<br />
gefolgt von einer Hochlaufphase im Jahr<br />
2026. Die Anfangsproduktion beläuft sich<br />
auf über 2,5 Mio. t grünem Stahl pro Jahr.<br />
www.sms-group.com<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Bild: Salzgitter AG<br />
Salzgitter AG –Projekt zu grünem Wasserstoff erfolgreich abgeschlossen<br />
Rekordproduktion aus Elektrolyseanlage<br />
Mit einer Rekordproduktion von fast<br />
100 t grünem Wasserstoff für die klimaneutrale<br />
Herstellung von grünem Stahl haben<br />
die Salzgitter AG und der Elektrolyseur-Hersteller<br />
Sunfire das EU-geförderte Projekt<br />
GrInHy2.0 („Green Industrial Hydrogen“)<br />
zufrieden abgeschlossen. Der in Salzgitter<br />
betriebene weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />
von Sunfire ist ein wichtiger<br />
Baustein für die Nachhaltigkeitspläne<br />
des Stahlkonzerns. Nach vier Jahren Laufzeit<br />
ziehen die Partner des Wasserstoffprojektes<br />
GrInHy2.0 nun eine positive Bilanz.<br />
Seit 2019 betreiben die Projektpartner<br />
einen Hochtemperatur-Elektrolyseur von<br />
Sunfire mit einer elektrischen Anschlussleistung<br />
von 720 kW auf dem Gelände der<br />
Salzgitter Flachstahl – bis heute gilt die<br />
Anlage als weltweit größte und effizienteste<br />
ihrer Art. Der produzierte grüne Wasserstoff<br />
wird direkt in das Wasserstoffnetz<br />
der Salzgitter Flachstahl eingespeist – bis<br />
dato konnten fast 100 t des Gases in den<br />
Glühprozessen und Verzinkungsanlagen zur<br />
Stahlveredelung eingesetzt werden.<br />
Die Partnerschaft der beiden Unternehmen<br />
Sunfire und Salzgitter AG soll auch über<br />
GrInHy2.0 hinaus weiter bestehen.<br />
https://salcos.salzgitter-ag.com<br />
GrInHy2.0-Projektteam<br />
vor dem Sunfire<br />
Hochtemperatur-Elektrolyseur<br />
in<br />
Salzgitter<br />
ArcelorMittal Bremen<br />
Anpassung der Produktion<br />
Bereits Anfang September hatte<br />
ArcelorMittal Germany angekündigt, Teile<br />
der Produktionsanlagen an deutschen<br />
Standorten vorübergehend wegen schwacher<br />
Nachfrage, negativen Marktaussichten<br />
und extrem gestiegenen Energiekosten<br />
außer Betrieb zu nehmen.<br />
Normalerweise würden die reduzierten<br />
Mengen von einem Hochofen produziert<br />
werden, so das Unternehmen. Vor dem<br />
Hintergrund der aktuellen Energiekrise<br />
werde man nun jedoch die Auslastung<br />
seiner Produktionsanlagen anpassen, um<br />
damit die Eigenstromerzeugung zu maximieren.<br />
Daher werde die angekündigte<br />
Abschaltung des einen Hochofens vorerst<br />
verschoben und stattdessen die reduzierte<br />
Produktion mit beiden Hochöfen<br />
geplant, was mehr eigene Stromerzeugung<br />
möglich macht. „Das ist ein Vorteil<br />
in einem derzeit sehr volatilen und<br />
schwierigen Markt“, erklärt Reiner Blaschek,<br />
CEO ArcelorMittal Germany und<br />
verantwortlich für die Werke in Bremen<br />
und Eisenhüttenstadt, die Entscheidung.<br />
https://bremen.arcelormittal.com<br />
Rohstahlproduktion<br />
weltweit<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
Bericht erstatten, lag im September<br />
2022 bei 151,7 Mio. t, was einem Anstieg<br />
von 3,7 % gegenüber September 2021 entspricht.<br />
Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,<br />
die die COVID-19-Pandemie mit<br />
sich bringt, sind viele dieser Zahlen des<br />
Monats Schätzungen, die mit der Produktionsaktualisierung<br />
des nächsten Monats<br />
revidiert werden können.<br />
Rohstahlproduktion weltweit September 2022<br />
China 87,0 t 17,6 %<br />
Indien 9,9 t 1,8 %<br />
Japan 7,1 t -12,3 %<br />
USA 6,6 t -7,5 %<br />
Russland 5,7 t -6,8 %<br />
Südkorea 4,6 t -15,4 %<br />
Deutschland 2,8 t -15,4 %<br />
Türkei 2,7 t -19,4 %<br />
Brasilien 2,7 t -11,7 %<br />
Iran 2,7 t 26,7 %<br />
Quelle: worldsteel<br />
September 2022 in Mio. t<br />
Veränderung zum Vorjahreszeitraum(Jan-Sept.) in Prozent<br />
Rohstahlproduktion<br />
in Deutschland<br />
Die Rohstahlerzeugung in Deutschland ist<br />
weiter rückläufig. Im September 2022 erreicht<br />
die produzierte Menge nur rund 2,8 Mio. t<br />
und liegt damit mehr als 15 % unter der des<br />
Vorjahresmonats. Von Januar bis September<br />
2022 wurden 6 % weniger Rohstahl hergestellt<br />
als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland September 2022<br />
Rohstahl gesamt 2.842 -15,4 %<br />
Oxygenstahl 1.976 -11,2 %<br />
Elektrostahl 866 -23,8 %<br />
Roheisen 1.893 -5,8 %<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.647 -10,6 %<br />
September 2022 in Tsd. t Veränderung zum Vorjahreszeitraum (Jan-Sept.) in Prozent<br />
Quelle: WV Stahl<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
19
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Dr.-Ing. Lutz-Stefan Henrich, Schnutz GmbH (rechts) sowie Christoph Quast, Lochanstalt Aherhammer GmbH<br />
Neue Hochleistungsrichtmaschine für die Lochanstalt Aherhammer<br />
Entspannungsprogramm für Lochbleche<br />
Die Schnutz GmbH von der b+s Group hat sich auf Richtmaschinen für Lochbleche und Bandanlagen spezialisiert.<br />
Vor Kurzem lieferte das Unternehmen zwei Maschinen der neuesten Generation an die Lochanstalt Aherhammer.<br />
Lochbleche sind unentbehrlich in vielen technischen<br />
Anwendungen. Im Maschinen- und Apparatebau<br />
genauso wie in der Fahrzeugindustrie, Elektro- und<br />
Elektronikindustrie, in Haushaltsgeräten (weiße Ware)<br />
und im Bauwesen. Großflächige Formate sind für<br />
Decken- und Fassadenverkleidungen sowie Wände von<br />
Serverschränken geeignet. Mittelformate finden sich<br />
in Mikrowellen. Kleine Stanzteile dienen zum Kaschieren<br />
von Lautsprechern in Boxen oder als Siebe in<br />
Wasch- und Geschirrspülmaschinen. Manche Lochbleche<br />
werden dreidimensional umgeformt und zur Verkleidung<br />
von Nutzfahrzeug- und Landmaschinenhauben<br />
verwendet. Oft erfüllen Lochbleche<br />
rein dekorative Zwecke und sind ein<br />
wichtiges Element der Produktgestaltung,<br />
das aus einem ansonsten<br />
langweiligen Produkt einen<br />
Hingucker macht.<br />
Auf den ersten Blick sieht<br />
die Fertigung von Lochblechen<br />
unspektakulär aus. Doch das<br />
Perforieren der Bleche bringt<br />
Verformungen und Spannungen<br />
in das Material. Der Markt<br />
verlangt spannungsarme und<br />
möglichst plane Produkte – nicht<br />
„Wir haben<br />
gesagt, da und dort<br />
müsst ihr noch etwas<br />
verbessern. Daraufhin hat<br />
Schnutz einige Parameter<br />
geändert. Die darauffolgenden<br />
Richtversuche im Technikum<br />
der Schnutz GmbH haben<br />
uns überzeugt.“<br />
Christoph Quast, Geschäftsführer<br />
der Lochanstalt Aherhammer<br />
nur aus optischen Gründen. In vielen Fällen werden<br />
Lochbleche präzise in andere Baugruppen eingepasst.<br />
Dabei sind hohe Maßhaltigkeit und ebene Oberflächen<br />
gefragt. So erfordert die weitere Verarbeitung durch<br />
automatisierte Handlingsysteme oder Trennschnitte<br />
einen niedrigen Eigenspannungszustand und eine<br />
exakte Planlage. Mit einer Richtmaschine lassen sich<br />
diese Unebenheiten und Spannungen im Blech beseitigen.<br />
Hier kommt die Lochanstalt Aherhammer Stahlschmidt<br />
& Flender GmbH ins Spiel. Sie gilt als eines<br />
der weltweit führenden Unternehmen in der Fertigung<br />
und Verarbeitung von Lochblechen.<br />
Im letzten Jahr wurde eine neue Hochleistungsrichtmaschine<br />
benötigt.<br />
Präzise muss es sein<br />
Christoph Quast, Geschäftsführer<br />
der Lochanstalt Aherhammer,<br />
berichtet: „Für unser<br />
Werk suchten wir eine hochpräzise<br />
Richtmaschine, die<br />
eine Vielzahl an verschiedenen<br />
Lochblechsorten abdecken<br />
kann. Vor allem Bleche mit ungelochten<br />
Randbereichen und geloch-<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Fertigung und Verarbeitung von Lochblechen<br />
Bei Lochblechen kommt es auf hohe Präzision an.<br />
Bilder: Schnutz<br />
ter Mitte sind beim Richten knifflig. Dort herrschen<br />
hohe Spannungen im Material. Die Wunschmaschine<br />
muss auch solche Bleche zuverlässig richten, ohne die<br />
schmalen Stege im gelochten Feld zu beschädigen.“<br />
In der Evaluierungsphase hatten Richtmaschinen<br />
verschiedener Anbieter ihre Präzision im Praxistest<br />
zu beweisen. „Aufgrund unseres Erfahrungsschatzes<br />
mit unseren Bestandsmaschinen haben wir genaue<br />
Vorstellungen darüber, wie das Ergebnis aussehen soll.<br />
Wir wissen, welche Ebenheit realisierbar ist und wie<br />
viele Durchgänge dafür notwendig sind“, erklärt Christoph<br />
Quast.<br />
Die Maschine der Schnutz GmbH lieferte auf Anhieb<br />
ein deutlich besseres Ergebnis als das der anderen<br />
Hersteller. Der Geschäftsführer der Schnutz GmbH,<br />
Dr.-Ing. Lutz-Stefan Henrich, erklärt den Grund für<br />
das gute Abschneiden: „Wir bauen Hochleistungsrichtmaschinen,<br />
die speziell für das Richten von Lochblechen<br />
optimiert sind. Aufgrund unserer engen Zusammenarbeit<br />
mit Lochblechherstellern in aller Welt<br />
kennen wir die Herausforderungen beim Verarbeiten.“<br />
Nach guten Erfahrungen zweite Anlage bestellt<br />
Mit der neuen Richtanlage konnte die Lochanstalt Aherhammer<br />
die Produktivität erhöhen und die Qualität<br />
deutlich verbessern. Christoph Quast erläutert den<br />
Grund: „Sehr geholfen hat uns die stetige Begleitung<br />
durch Schnutz während der gesamten Projektphase<br />
– von Inbetriebnahme und Schulung bis zur Optimierung<br />
im laufenden Betrieb.“<br />
Mittlerweile hat die Lochanstalt Aherhammer zwei<br />
Richtmaschinen der Firma Schnutz im Einsatz. „Die<br />
erste wurde im Juni letzten Jahres geliefert. Aufgrund<br />
der guten Richt ergebnisse haben wir uns entschieden,<br />
sofort eine kleinere Bauart dieser Maschine für Kleinformate<br />
nachzuordern“, sagt Christoph Quast. 2<br />
[Kontakt]<br />
Schnutz GmbH<br />
b+s group<br />
Siegstraße 75-77<br />
57076 Siegen<br />
+49 271 25062-0<br />
info@schnutz.com<br />
www.schnutz.com<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender<br />
GmbH<br />
Aherhammer 3-9<br />
57223 Kreuztal<br />
+49 2732 5853-0<br />
info@aherhammer.de<br />
www.aherhammer.de<br />
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Lager- und Handlinglösungen<br />
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Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Bilder: Grabacz GmbH & Co. KG<br />
Fertigung für das Spanflug-Netzwerk bei der Firma Grabacz GmbH & Co. KG<br />
Grabacz GmbH & Co. KG gehört zum Fertigungsnetzwerk von Spanflug<br />
Mehr Zeit für Präzision<br />
Besondere Bauteile mit oft engen Toleranzen herstellen – das zeichnet die Grabacz GmbH & Co. KG in Greven<br />
im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen aus. Der klassische Lohnfertiger gehört zu einem Netzwerk, das das<br />
Münchner Technologieunternehmen Spanflug ins Leben gerufen hat. Der wichtigste Vorteil: Grabacz kann passende<br />
Fertigungsaufträge direkt auf der Plattform annehmen und in die Fertigung einlasten, ohne im Vorfeld ein Angebot<br />
ausarbeiten zu müssen. Das spart Verwaltungsaufwand und führt zu deutlich effizienteren Prozessen.<br />
„Wir haben uns auf die präzise<br />
Auftragsfertigung im CNC-Drehen<br />
und -Fräsen, Erodieren und<br />
Schleifen spezialisiert“, beschreibt<br />
Michael Grabacz sein Unternehmen.<br />
Er ist kaufmännischer Geschäftsführer<br />
der Grabacz GmbH & Co. KG<br />
und leitet zusammen mit seinem<br />
Vater den Familienbetrieb. Grabacz<br />
Senior hat die Firma 2003 gegründet.<br />
Der Lohnfertiger verarbeitet<br />
überwiegend Edelstahl, aber auch<br />
Werkzeugstahl sowie Aluminium<br />
und Kunststoffe. „Die Maße der<br />
Werkstücke, die wir fertigen, liegen<br />
meist in sehr engen Toleranzen. Wir<br />
arbeiten gerne ein bisschen genauer<br />
und sauberer als unsere Wettbewerber“,<br />
vergleicht der Geschäftsführer.<br />
Mit seinen sieben Angestellten und<br />
drei Auszubildenden stellt das<br />
Unternehmen Prototypen, Einzelteile<br />
sowie Kleinserien bis maximal<br />
100 Stück her. Die Kunden kommen<br />
überwiegend aus dem Sondermaschinenbau.<br />
Jedes Bauteil wird<br />
schon im Prozess auf Maßhaltigkeit<br />
geprüft. Eine finale Qualitätssicherung<br />
auf einer Messmaschine<br />
gewährleistet, dass kein fehlerhaftes<br />
Werkstück den Hof verlässt. Der<br />
Maschinenpark besteht ausschließlich<br />
aus CNC-gesteuerten Maschinen,<br />
unter anderem aus sechs<br />
CNC-Drehmaschinen in verschiedenen<br />
Größen. „Darauf können wir<br />
Bauteile mit einem maximalen<br />
Durchmesser von fast einem Meter<br />
drehen“, sagt Grabacz. Dazu kommen<br />
drei Bearbeitungszentren mit<br />
drei, vier und fünf Achsen.<br />
Herausforderung: Preis- und<br />
Termindruck<br />
„Wir bieten unsere Erzeugnisse zu<br />
marktgerechten Preisen an, dabei<br />
sind wir schnell und flexibel“, erläutert<br />
der Geschäftsführer. Doch<br />
immer wieder gebe es Marktbegleiter,<br />
die den Preis drücken würden.<br />
Manche der Stammkunden probieren<br />
das auch gern mal aus – kommen<br />
aber spätestens beim nächsten<br />
Auftrag aus Qualitätsgründen wieder<br />
auf Grabacz zurück.<br />
Aber nicht nur die Preise werden<br />
am Markt gedrückt. „Auch die<br />
Liefertermine stecken die Kunden<br />
immer enger“, berichtet der<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Geschäftsführer von seinen Erfahrungen.<br />
Dazu kommen die Rohstoffknappheit<br />
und die Schwierigkeit,<br />
engagiertes und qualifiziertes Personal<br />
zu finden – gerade bei der<br />
aktuellen Auftragslage ist das keine<br />
einfache Situation. Um auf diese<br />
Herausforderungen reagieren zu<br />
können, investiert der Betrieb künftig<br />
weiter in den Maschinenpark,<br />
auch mit dem Ziel, sich technologisch<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Stärker aufgestellt im Netzwerk<br />
Es ist bestimmt drei Jahre her, als<br />
Michael Grabacz durch Internetrecherche<br />
auf Spanflug Technologies<br />
aufmerksam wurde. Das Technologieunternehmen<br />
– 2018 als Start-up<br />
der Technischen Universität München<br />
gegründet – bietet ein Netzwerk<br />
qualifizierter Fertigungsbetriebe<br />
in ganz Deutschland. Auf<br />
seiner Fertigungsplattform profitieren<br />
Kunden von einem vollständig<br />
automatisierten Bestellprozess für<br />
CNC-Dreh- und -Frästeile. Sie können<br />
basierend auf einem CAD-Modell<br />
und einer technischen Zeichnung<br />
online sofort ihre Bauteile<br />
bestellen, ohne auf Rückmeldungen<br />
warten zu müssen. Die Beschaffungsnebenkosten<br />
lassen sich so<br />
entscheidend senken. Der Bestellprozess<br />
wird von oft mehreren<br />
Tagen auf wenige Minuten verkürzt.<br />
Mit dem Netzwerk stellt<br />
Spanflug seinen Kunden immer den<br />
passenden Partner zur Seite – zum<br />
Beispiel die Grabacz GmbH &<br />
Co. KG.<br />
Das Potenzial, Prozesse in Auftragsbeschaffung<br />
und in der Angebotsphase<br />
zu verschlanken und zu<br />
digitalisieren, erkannte Grabacz<br />
schnell und bewarb sich als Fertigungspartner<br />
für das Spanflug-Netzwerk.„Wir<br />
bieten ein breites<br />
Spektrum, eine schnelle<br />
Reaktionszeit und können Bauteile<br />
in der gewünschten Qualität liefern.<br />
Zudem verfügen wir über gute Kontakte<br />
zu Material-Lieferanten“,<br />
berichtet Grabacz. „Mit diesen<br />
Eigenschaften erfüllen wir wichtige<br />
Anforderungen, die Spanflug an<br />
seine Fertigungspartner stellt, und<br />
wir machen uns attraktiv für das<br />
Netzwerk.“<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
23<br />
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Digitales Performance-Management<br />
für Ihren Shopfloor<br />
Starten Sie jetzt und gewinnen Sie +30% Potential!<br />
+800 454 0 2345<br />
oder per E-Mail an: sales@kaltenbach-solutions.com<br />
www.kaltenbach-solutions.com<br />
Firmen- und Fertigungsgebäude<br />
der<br />
Grabacz GmbH &<br />
Co. KG in Greven<br />
im Kreis Steinfurt in<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
4.0<br />
PLAY 4<br />
&<br />
PLUG ONE<br />
ALL
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
3D-Prüfung der Toleranzen von Werkstücken<br />
bei Grabacz, der Lohnfertiger<br />
Grabacz verarbeitet überwiegend Edelstahl<br />
benötigt, ist er um jeden Tag dankbar,<br />
an dem die Lieferung früher<br />
kommt. Davon profitieren alle drei<br />
Parteien.<br />
[Kontakt]<br />
Spanflug Technologies<br />
GmbH<br />
Lindwurmstraße 76<br />
80337 München<br />
+49 89 21555438-0<br />
info@spanflug.de<br />
www.spanflug.de<br />
Grabacz GmbH & Co. KG<br />
Mergenthalerstr. 61<br />
48268 Greven<br />
+49 2571 879952-8<br />
service@grabacz.de<br />
www.grabacz.de/<br />
index.html<br />
Vorteil: kein Verwaltungsaufwand<br />
Bei Spanflug erhalten Fertigungspartner<br />
Aufträge, ohne Angebote<br />
schreiben zu müssen. „Damit müssen<br />
wir nicht mehr für jeden einzelnen<br />
Kunden kalkulieren und mit<br />
ihm verhandeln. Das stellt eine<br />
große Zeitersparnis dar und schont<br />
die Nerven“, freut sich Grabacz.<br />
Doch nicht nur der Preis steht fest,<br />
sondern auch die Lieferzeit. Beides<br />
mindert den Verwaltungsaufwand<br />
deutlich. Der Lohnfertiger muss nur<br />
entscheiden, ob er den Auftrag<br />
annimmt oder nicht – und diese<br />
Entscheidung kann er wesentlich<br />
schneller fällen. Dabei erhalten Fertiger,<br />
wie die Grabacz GmbH &<br />
Co. KG, bereits auf ihre jeweiligen<br />
Maschinenparks und Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
vorgefilterte Aufträge<br />
vorgeschlagen. „Es kommt quasi<br />
nicht vor, dass wir uns für ein angefragtes<br />
Teil verbiegen oder allzu oft<br />
unsere Partnerbetriebe mit einspannen<br />
müssten. Es ist ein echter<br />
„Match“ mit unseren Fähigkeiten“,<br />
bestätigt Grabacz. Ein weiterer großer<br />
Vorteil: Der Kunde stellt über<br />
die Plattform alle 3D-Modelle und<br />
Zeichnungen zur Verfügung – das<br />
ist die Basis für die hohe Präzision<br />
der von Spanflug berechneten Preise<br />
und die Zuordnung der Aufträge.<br />
Als interessanten Nebeneffekt<br />
lobt Grabacz, dass Spanflug es ihm<br />
erlaubt, sich wieder mehr auf das<br />
Fertigen als Kernkompetenz zu<br />
fokussieren: „Im Grunde arbeitet<br />
Spanflug als digitaler Vertriebskollege<br />
für uns. Unentgeltlich, denn<br />
diese Aufträge kommen quasi automatisch<br />
direkt ins E-Mail-Postfach.“<br />
Ist es besonders eilig, klingelt<br />
in Greven auch mal das Telefon,<br />
dann ist Spanflug dran. In diesen<br />
besonders zeitkritischen Fällen<br />
bekommt der Lohnfertiger einen<br />
Express-Aufschlag. „Im Lieferanten-Portal<br />
können wir alle Details<br />
einsehen und den Auftrag sofort<br />
annehmen oder eben unter Angabe<br />
von Feedback ablehnen“, erzählt<br />
Grabacz. „Vor allem, wenn es<br />
schnell gehen muss, können wir<br />
unsere Stärken ausspielen. Durch<br />
unsere guten Kontakte zu den Rohstofflieferanten<br />
kommen wir rasch<br />
an das erforderliche Material.“<br />
Die Zeit, bis dieses eintrifft,<br />
nutzt der Lohnfertiger sinnvoll: Mitarbeitende<br />
programmieren die<br />
Maschine und bereiten schon den<br />
Versand vor. „Im besten Fall können<br />
wir den Liefertermin sogar unterbieten“,<br />
beschreibt Grabacz. Und<br />
weil der Spanflug-Kunde das Bauteil<br />
oder die Kleinserie dringend<br />
Blick über den Tellerrand<br />
„Das Netzwerk bietet uns die Möglichkeit,<br />
über den Tellerrand zu<br />
schauen und Aufträge anzunehmen,<br />
die sich von denen unserer<br />
Stammkunden durchaus unterscheiden“,<br />
sagt Grabacz. Er fühlt<br />
sich damit näher am Markt,<br />
bekommt mit, was gefordert wird<br />
und wie er sein Unternehmen, insbesondere<br />
den Maschinenpark,<br />
künftig aufstellen muss. Dadurch<br />
könne er dann auch in Zukunft<br />
schneller reagieren als viele Marktbegleiter,<br />
ist er sich sicher. Spanflug<br />
ist damit für den Lohnfertiger in<br />
den vergangenen Jahren zu einer<br />
verlässlichen Umsatzquelle geworden.<br />
Es sei immer wieder spannend,<br />
auch anspruchsvolle Anforderungen<br />
umzusetzen und eine willkommene<br />
Abwechslung zu den Bauteilen<br />
der bisherigen Stammkunden,<br />
freut sich Grabacz. „Mit unserem<br />
eigenen hohen Anspruch an Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit in der<br />
Fertigung scheuen wir keine<br />
Anstrengungen, wenn es um Produkt<br />
und Kundenzufriedenheit<br />
geht. Auch deswegen schätzen wir<br />
den engen Austausch mit Spanflug,<br />
nicht nur über die Machbarkeit von<br />
Bauteilen. Durch unser Feedback<br />
als Partner der ersten Stunde durften<br />
wir auch dazu beitragen, dass<br />
die Funktionalität des Lieferantenportals<br />
und die Präzision des Preisalgorithmus<br />
weiter verbessert werden<br />
konnte“, erläutert der<br />
Geschäftsführer stolz. Michael Grabacz<br />
sieht sich mit seinem Unternehmen<br />
damit als Unterstützer des<br />
nationalen Maschinenbau-Marktes<br />
und trägt seinen Teil dazu bei, die<br />
Branche zu stärken – mit Unterstützung<br />
des Fertigungsnetzwerks von<br />
Spanflug. 2<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
GreenCoat von SSAB<br />
Stahl für langlebige<br />
Dachentwässerung<br />
Bild: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Der Roboter entnimmt mithilfe einer Kippvorrichtung die Werkstücke aus dem Arbeitsbereich der Säge<br />
und legt sie mit einem Löffel in einem von mehreren Behältern ab.<br />
Haver & Boecker modernisiert Sägezentrum<br />
Lagern, sägen, sortieren: Alles aus einer Hand<br />
Der Lager- und Sägetechnik-Spezialist<br />
Kasto hat bei der Haver & Boecker<br />
Maschinenfabrik im westfälischen Münster<br />
zwei manuelle Sägeanlagen durch eine an<br />
das Lager angebundene, halbautomatische<br />
Kastoflex A ersetzt. Zudem wurde das Langgutlager<br />
modernisiert, eine voll integrierte<br />
Sägeanlage ersetzt und ein robotergestütztes<br />
Handling-System installiert.<br />
Die Haver & Boecker Maschinenfabrik ist<br />
auf sämtliche Prozesse rund um die Handhabung<br />
und Verarbeitung von Schüttgütern<br />
spezialisiert –von Pack- und Verladeanlagen<br />
für pulverförmige und granulierte Materialien<br />
über Packmaschinen für die Abfüllung<br />
von Lebensmitteln und Tiernahrung sowie<br />
ganze Abfülllinien für flüssige und pastöse<br />
Produkte. Das Unternehmen ist mittlerweile<br />
mit mehr als 50 Tochterunternehmen und<br />
150 Vertretungen auf allen fünf Kontinenten<br />
tätig und beschäftigt weltweit rund<br />
3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am<br />
Standort in Münster ist unter anderem der<br />
Metallbau der Maschinenfabrik ansässig,<br />
der die Blechverarbeitung, den Gestellbau,<br />
eine Strahl- und eine Lackieranlage sowie<br />
ein Sägezentrum beinhaltet, bestehend aus<br />
einem automatischen Langgutlager und<br />
zwei nahtlos daran angeschlossenen Kreissägen.<br />
Verarbeitet werden hauptsächlich<br />
Stahl und Edelstahl, aber auch Aluminium<br />
und andere Metalle.<br />
Mit der Modernisierung hat sich die<br />
Geschwindigkeit der Abläufe deutlich<br />
gesteigert, so das Unternehmen. Zudem ist<br />
das Kasto-eigene Warehouse Management<br />
System Kastologic nun über eine gemeinsam<br />
definierte Schnittstelle an das bei<br />
Haver & Boecker eingesetzte ERP-System<br />
von SAP angebunden. Der Umbau fand<br />
bereits im Herbst 2020 statt – im laufenden<br />
Betrieb und mitten in der Corona-Pandemie.<br />
Mit der Zusammenarbeit mit Kasto und mit<br />
dem Ergebnis sei man rundum zufrieden,<br />
lobte das Maschinenbau-Unternehmen.<br />
www.haverboecker.com<br />
Um der weltweiten Nachfrage<br />
nach nachhaltigen und langlebigen Baumaterialien<br />
gerecht zu werden, erweitert<br />
SSAB sein Produktsortiment an organisch<br />
beschichtetem GreenCoat ® -Stahl für<br />
Dachentwässerungssysteme. GreenCoat<br />
RWS Pural BT, das sich durch ein schönes,<br />
mattes Erscheinungsbild auszeichnet,<br />
verfügt über eine bio-basierte<br />
Beschichtung mit schwedischem Pflanzenöl,<br />
die einzigartig auf dem Markt ist.<br />
Das Dachentwässerungssystem ist darauf<br />
ausgelegt, auch großen Niederschlagsmengen<br />
dauerhaft standzuhalten und<br />
diese abzuführen. Wachsende Niederschlagsmengen<br />
erforderten eine langlebige<br />
Dachentwässerung, die selbst stärkste<br />
Stürme bewältigen kann und dennoch<br />
einen möglichst geringen Instandhaltungsbedarf<br />
hat – aber dabei immer<br />
noch toll aussieht, so der Stahlhersteller.<br />
GreenCoat RWS organisch beschichtete<br />
Stähle von SSAB bieten eine schöne<br />
Ästhetik, höchste Qualität, Langlebigkeit<br />
und Umweltvorteile für Hänge- und Kastenrinnen,<br />
so das Unternehmen weiter.<br />
GreenCoat RWS-Produkte verfügen über<br />
eine beidseitige Beschichtung, die einen<br />
ausgezeichneten Schutz gegen Korrosion<br />
(RC5 gemäß Norm EN10169) und<br />
mechanischen Verschleiß bietet, um auch<br />
härtesten Witterungsbedingungen standzuhalten.<br />
Darüber hinaus verfügen sie<br />
über eine hohe Umformbarkeit, wodurch<br />
sie auf praktisch jede Weise geformt<br />
werden können. GreenCoat RWS organisch<br />
beschichtete Stähle erfüllen die<br />
REACH-Bestimmungen und sind vollkommen<br />
chromatfrei.<br />
www.ssab.com<br />
Kion Group erwartet negatives Ergebnis im dritten Quartal<br />
Die Kion Group AG erwartet ein negatives Ergebnis im dritten Quartal 2022. Verschärfte<br />
Lieferkettenengpässe sowie deutlich stärker gestiegene Material-, Energie- und Logistikkosten<br />
haben das Ergebnis in den vergangenen Monaten erheblich belastet, so das Unternehmen.<br />
Auf Basis der jüngsten Schätzungen für den Zeitraum von Juli bis September 2022<br />
erwartet der Vorstand der Kion Group AG ein EBIT bereinigt in der Spanne von -100 Mio. €<br />
bis -140 Mio. € (Vorjahr: 228,9 Mio. €).<br />
GreenCoat RWS-Stähle für nachhaltige und<br />
langlebige Dachentwässerungssysteme<br />
Bild: SSAB<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
25
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Die smarten evoVIU-Kameras hat<br />
evopro speziell für den Einsatz in der<br />
Automobilindustrie entwickelt.<br />
Bild: FH Münster/Frederik Tebbe<br />
„Track & trace“ für die optische Inline-Qualitätskontrolle<br />
Auf dem Weg zum smarten Coil<br />
Auf der Messe Euroblech vom 25. bis 28. Oktober in Hannover zeigte die evopro systems engineering AG zum ersten<br />
Mal ihr „Track & trace“-System evoTrQ mit den neuen, im eigenen Hause entwickelten Smart Kameras evoVIU. Damit<br />
ergänzt das Unternehmen sein System für die lückenlose Nachverfolgung der Platinen im Presswerk um mehrere<br />
Funktionen, so zum Beispiel die Inline-Prüfung der Abmessungen der Platinen in der Blanking-Line sowie die Detektion<br />
von Rissen beim Tiefziehen.<br />
[Kontakt]<br />
evopro systems<br />
engineering AG<br />
Karl-Heinz Fröhning<br />
Im Gewerbepark A 52<br />
93059 Regensburg<br />
+49 941 899645–19<br />
www.evopro-ag.de<br />
karl-heinz.froehning@<br />
evopro-ag.de<br />
Das „track & trace“-System<br />
evoTrQ ist bereits bei mehreren europäischen<br />
Automobilherstellern für<br />
die lückenlose Verfolgung der Platinen<br />
über den gesamten Pressprozess<br />
im Einsatz.<br />
Im Zusammenhang mit der<br />
zunehmenden Verbreitung von Smart<br />
Coils versehen einige Hersteller die<br />
Oberfläche ihrer Bänder bereits mit<br />
Barcodes. Sie werden von der neuen<br />
Kamera beim Abhaspeln vor der<br />
Laser-Blanking-Line gelesen. So ist es<br />
möglich, die in einer Cloud gespeicherten<br />
Materialdaten, zum Beispiel<br />
für die Dicke, Rauheit und Zugfestigkeit,<br />
dem Coil über seine gesamte<br />
Länge metergenau zuzuordnen.<br />
INFO Hintergrund: evoTrQ<br />
evoTrQ ist ein cloudbasiertes Bauteil-Trackingsystem, das im Presswerk<br />
jedes einzelne Blech vom Abhaspeln des Coils über den Umformprozess<br />
bis zum Verlassen der Pressenlinie lückenlos nachverfolgt. Es erfasst alle<br />
für Produktion und Qualitätssicherung relevanten Daten, speichert und<br />
visualisiert sie. So sind sämtliche Daten jeder einzelnen Platine jederzeit<br />
verfügbar. Die Bediener wissen während der laufenden Produktion<br />
exakt, wie der Zustand jeder einzelnen Platine ist und können sofort<br />
entsprechend agieren.<br />
Auf diese Weise maximieren Sie Qualität und Anlagendurchsatz. Mit<br />
umfassenden Analysetools optimieren die Betreiber der Anlagen<br />
Produktionsprozesse und liefern nur Produkte aus, die den Vorgaben ihrer<br />
Auftraggeber genau entsprechen.<br />
evopro auf der Euroblech 2022: Halle 11, Stand B08<br />
Umfassend Informationen<br />
sammeln und analysieren<br />
Darüber hinaus werden die neuen,<br />
im eigenen Haus entwickelten smarten<br />
Kameras für die optische Inlineprüfung<br />
dazu verwendet, auch eingeprägte<br />
Zeichen wie beispielsweise<br />
TK-Stempel für die Teilekennung zu<br />
lesen, Risse in den Platinen zu detektieren,<br />
die Abmessungen der einzelnen<br />
Platinen und die Lage von Aussparungen<br />
zu prüfen. Die Daten<br />
werden mit jeder einzelnen Platine<br />
verknüpft, visualisiert und für eine<br />
spätere Analyse gespeichert.<br />
Karl-Heinz Fröhning, der Vertriebsleiter<br />
bei evopro, sieht einen<br />
deutlichen Fortschritt bei der Digitalisierung<br />
im Presswerk: „Mit der<br />
neuen Kamera erschließen wir über<br />
Bildverarbeitung und komplexe Algorithmen<br />
weiteres Potenzial für die<br />
Digitalisierung der Prozesse im<br />
Presswerk. Zusätzlich zu Messwerten<br />
wie Zugfestigkeit oder Rauheit<br />
erfassen wir jetzt so gut wie alle Parameter,<br />
die für Kameras sichtbar sind.<br />
Die Bediener können sofort agieren,<br />
wenn die Abmessungen oder die Lage<br />
der Bleche nicht stimmen oder Risse<br />
vorhanden sind. Mit der Integration<br />
der Bilddaten in evoTrQ sehen sie<br />
auch, ob weitere Platinen betroffen<br />
sind und können gegebenenfalls einzelne<br />
Abschnitte oder alle Platinen<br />
eines Coils sperren. Das spart Zeit<br />
und Geld.“ 2<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
zu dreimal höhere Kapazität und mehr<br />
Effizienz im Vergleich zu konventionellen<br />
Lagersystemen, bei denen Container häufig<br />
mehrfach umgestapelt werden müssen.<br />
Dank vollständiger Automatisierung und<br />
Digitalisierung kann die Umschlaggeschwindigkeit<br />
am Kai so um bis zu 20 % gesteigert<br />
werden. Durch Photovoltaik auf dem Dach<br />
des Lagersystems kann Boxbay zudem<br />
CO 2 -neutral betrieben werden.<br />
Bild: BVL/Bublitz<br />
Das Boxbay-Hochregal-Lagersystem hat gewonnen. Glückliche Sieger von SMS group und DP World<br />
nehmen den Deutschen Logistikpreis 2022 entgegen.<br />
SMS group gewinnt den Deutschen Logistikpreis 2022<br />
Boxbay-Hochregal-Lagersystem für Häfen ausgezeichnet<br />
Die SMS group wurde im Rahmen<br />
des Deutschen Logistik-Kongresses im<br />
Oktober für ihre Hochregallager-Technologie<br />
Boxbay mit dem Deutschen Logistikpreis<br />
2022 ausgezeichnet. Boxbay bietet eine<br />
innovative Lösung für einige der zentralen<br />
Herausforderungen in der Containerhafenlogistik.<br />
Das System hat das Zeug zu einem<br />
„Gamechanger“ für den Hafen der Zukunft<br />
zu werden, da es ökonomische mit ökologischen<br />
Zielen verbindet.<br />
Bei Boxbay werden die Container auf bis<br />
zu elf Ebenen in einem vollautomatisierten<br />
Hochregallager gestapelt. Dadurch ist ein<br />
direkter Zugriff auf jeden einzelnen Container<br />
zu jeder Zeit möglich. Gleichzeitig<br />
bietet Boxbay auf gleicher Fläche eine bis<br />
Das Boxbay-Hochregal-Lagersystem wurde<br />
ursprünglich von SMS für das Handling<br />
von Metall-Coils entwickelt, die bis zu 40<br />
t schwer sein können. Diese in der Metallindustrie<br />
bewährte Technologie wurde<br />
von SMS erfolgreich für die Hafenlogistik<br />
weiterentwickelt. Im Januar 2021 wurde<br />
die erste Boxbay Anlage in Dubai in Betrieb<br />
genommen.<br />
Bis Ende Juni 2022 wurden hier unter realistischen<br />
Betriebsbedingungen 150.000<br />
Containerbewegungen durchgeführt und<br />
die Marktreife des Systems unter Beweis<br />
gestellt. Boxbay wird bereits von führenden<br />
globalen Hafenbetreibern geprüft. Aktuell<br />
befinden sich mehrere Projekte in der Konzeptions-,<br />
Layout- oder Budgetierungsphase.<br />
www.sms-group.com<br />
5.500 t Grobblech von Dillinger<br />
Europas größter Schiffsfahrstuhl<br />
Das neue Schiffshebewerk, das kürzlich in Niederfinow eröffnet<br />
wurde, baut auf Stahl von Dillinger. Es liegt am östlichen Ende<br />
des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow/Brandenburg und hebt Schiffe<br />
mittels eines aufgehängten Stahltrogs über einen Geländesprung<br />
von 36 m aus dem Oder- in den Havelkanal und umgekehrt.<br />
Das neue Bauwerk wurde geschaffen, weil das alte Hebewerk aus<br />
dem Jahr 1934 für moderne Küstenmotor- und Containerschiffe zu<br />
klein geworden ist. Die neue Anlage – 55 m hoch, 46 m breit und<br />
133 m lang – stellt das benachbarte, rund 90 Jahre alte Hebewerk<br />
in den Schatten. Durch den hohen Glasanteil und die gelben und<br />
blauen Stahlträger wirkt es viel moderner und ist zudem mit neuer,<br />
digitaler Technik versehen: Während im alten Werk die Schleusung<br />
per Hand und mit Knopfdruck erledigt wurde, wird im neuen Werk<br />
mit digitaler Technik geschleust. Mit den beachtlichen Abmessungen<br />
ermöglicht das neue Hebewerk jetzt auch größeren Containerschiffen<br />
sowie Flusskreuzfahrtschiffen bis zu 110 m Länge das Passieren.<br />
Das Gesamtbauwerk gliedert sich in das Hebewerk mit Trog, den<br />
oberen und unteren Vorhafen sowie eine circa 65 m lange Kanalbrücke.<br />
Der Trog selbst wiegt über 2.000 t und umfasst eine nutzbare<br />
Für das Schiffshebewerk in Niederfinow lieferte Dillinger rund<br />
5.500 t Grobbleche.<br />
Länge von 115 m, eine Breite von 12,5 m, eine Hubhöhe von 38<br />
Metern und eine Wassertiefe von 4 m. Dillinger lieferte für den Trog,<br />
die Seilrollenträger und die Kanalbrücke dieses spektakulären Bauwerks<br />
rund 5. 500 t Grobblech in den Dicken von 10 bis 80 mm.<br />
www.dillinger.de<br />
Bild: Dillinger<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
27
BDS<br />
Research<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Selten war der Blick in die Zukunft so unklar<br />
Nach einem durch die Corona-Pandemie samt Lieferengpässen sowie kräftigen Rohstoff- und Materialverteuerungen<br />
geprägten Jahr 2021 rechneten die meisten Marktteilnehmer für 2022 mit etwas berechenbareren Marktverhältnissen. Dies<br />
war ein Trugschluss. Der Krieg in der Ukraine führte im Frühjahr zu großer Besorgnis hinsichtlich zukünftiger Verfügbarkeiten<br />
und Preisentwicklungen. Diese Sorge ist spätestens im Sommer großer Verunsicherung über die zukünftige wirtschaftliche<br />
Entwicklung gewichen. Vor allem Fragen der Energieversorgung belasten die Märkte.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
August 2022 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Bild: privat<br />
Lagerabsatz<br />
Im Jahr 2021 wurden 10,62 Mio. t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Das ist ein Plus von 2,7 % gegenüber<br />
dem Vorjahr. Im Vergleich zu 2019<br />
und den Jahren zuvor fiel der Lagerabsatz<br />
jedoch geringer aus. Quartoblech,<br />
das in den Vorjahren recht deutliche<br />
Mengenverluste verzeichnet<br />
hatte, konnte 2021 zweistellig zulegen.<br />
Betonstahl hingegen verpasste<br />
das zwölfte Plus in Folge und verfehlte<br />
den Lagerabsatz des überaus starken<br />
Vorjahres um knapp 6 %.<br />
Der Start ins Jahr 2022 verlief<br />
noch ohne besondere Vorkommnisse.<br />
Den Kunden der deutschen Stahldistribution<br />
wurden im Januar knapp<br />
858.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
geliefert. Das sind knapp 6 % weniger<br />
als im Januar des Vorjahres. Der Februar<br />
lag mit 899.000 t rund 1 % unter<br />
der Tonnage des Vergleichsmonats.<br />
Der Ausbruch des Krieges führte zu<br />
großen Unsicherheiten, auf welchem<br />
Wege und zu welchen Kosten zukünftig<br />
die Materialversorgung gewährleistet<br />
werden könne. Dies führte zu<br />
hohen, teilweise auch über den aktuellen<br />
Bedarf hinausgehenden Bestellungen<br />
der Kunden.<br />
Der Lagerabsatz lag im März bei<br />
1,05 Mio. t. Zuwächse gab es im Vergleich<br />
zum starken Vorjahresmonat<br />
bei fast allen Produkten. Lediglich bei<br />
kaltgewalzten und oberflächenveredelten<br />
Blechen fiel der Absatz aufgrund<br />
der Schwäche im Automobilsektor<br />
geringer aus. Im April und Mai<br />
beruhigte sich das Marktgeschehen<br />
etwas. Sehr schwach verliefen die<br />
Geschäfte im Juni und Juli. Der August<br />
zeigte sich etwas robuster. Mit<br />
837.000 t wurde die Tonnage des Vorjahresmonats<br />
knapp übertroffen.<br />
Lagerbestand<br />
Nach sehr geringen Lagerbeständen<br />
zum Jahreswechsel 2020/2021 konnten<br />
die Lagermengen in den meisten<br />
Monaten des Jahres 2021 zulegen,<br />
so dass im Spätsommer erstmals wieder<br />
von relativ normalen Bestandsgrößen<br />
gesprochen werden konnte.<br />
Im November und Dezember 2021<br />
kam es zum saisonal üblichen<br />
Bestandsabbau. Mit 2,07 Mio. t lag<br />
der Bestand im Dezember 2021 um<br />
8,1 % über dem sehr niedrigen Vorjahresniveau.<br />
Zu Jahresbeginn legten die<br />
Bestände bei allen Produkten zu. Der<br />
Zuwachs war in den meisten Produktgruppen<br />
signifikant. Im März<br />
und April nahmen die Bestände dann<br />
etwas ab. Im Mai und Juni schwankten<br />
sie. Dafür legten sie bei schwachen<br />
Absätzen im Juli wieder zu. Im August<br />
fand ein leichter Bestandsabbau auf<br />
2,22 Mio. t statt. Das sind 5 % mehr<br />
als im Vorjahresmonat bevorratet<br />
wurden.<br />
Lagerreichweite<br />
Aufgrund der sehr niedrigen Lagerbestände<br />
und ordentlichen Absätze<br />
war die Reichweite im gesamten ersten<br />
Halbjahr 2021 sehr niedrig. Ab<br />
dem Spätsommer normalisierte sie<br />
sich und schwankte, mit Ausnahme<br />
des Dezembers, zwischen 2,2 und 2,5<br />
Monaten. Im Jahresdurchschnitt lag<br />
sie bei niedrigen 2,3 Monaten bzw. 69<br />
Tagen.<br />
Anfang 2022 legte die Lagerreichweite<br />
aufgrund des Bestandsaufbaus<br />
und des eher unterdurchschnittlichen<br />
Lagerabsatzes zu. Sie lag im Januar<br />
und Februar bei 2,5 Monaten. Im März<br />
sank sie aufgrund hoher Lagerabsätze<br />
und leichtem Bestandsabbau auf 2,1<br />
Monate. Im April und Mai normalisierte<br />
sich die Reichweite vor allem<br />
aufgrund der weniger starken Lagerabsätze<br />
und stieg im Juni und Juli<br />
weiter an. Im August ging sie auf 2,7<br />
Monate zurück. Das entspricht 81<br />
Tagen (vgl. Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen<br />
Bereich zufolge stiegen die Preise in<br />
den ersten sieben Monaten des Jahres<br />
2021 wie es zuvor selbst im Jahr 2008<br />
nicht erlebt wurde. Dabei fiel der<br />
Anstieg bei Flachprodukten noch viel<br />
deutlicher als bei Langprodukten aus.<br />
Im August kam dieser Preisaufbau bei<br />
den meisten Produkten zum Stillstand.<br />
In den letzten Monaten des<br />
Jahres wurden vor allem bei Flachprodukten<br />
Preisreduzierungen festgestellt.<br />
Langprodukte zeigten sich vergleichsweise<br />
stabiler und konnten<br />
teilweise sogar zulegen.<br />
In den ersten Wochen des Jahres<br />
2022 wurden verstärkt wieder Preisanstiege<br />
wahrgenommen. Nach Ausbruch<br />
des Ukraine-Kriegs Ende Februar<br />
kannten die Preise nur eine<br />
Richtung. Steil nach oben! Ab Mai<br />
änderte sich die Lage. Preise gaben<br />
bei allen Produktgruppen wieder<br />
spürbar nach. Bei Flachprodukten verlief<br />
diese Entwicklung noch deutlicher<br />
als bei Langprodukten und Rohren<br />
(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />
n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />
Abb.1<br />
140<br />
200<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
97<br />
94<br />
90 89 94<br />
84<br />
105<br />
89 89<br />
87 91<br />
86<br />
87<br />
64<br />
84<br />
84<br />
78<br />
87<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
40<br />
20<br />
0<br />
81 81 72 69 78<br />
Ø<br />
2018<br />
Ø<br />
2019<br />
Ø<br />
2020<br />
Ø<br />
2021<br />
Ø<br />
2022<br />
75 72 75 72 99 75 75 63 81 78 84 87 81<br />
Aug.<br />
2021<br />
Sep.<br />
2021<br />
Okt.<br />
2021<br />
Nov.<br />
2021<br />
Dez.<br />
2021<br />
Jan.<br />
2022<br />
Feb.<br />
2022<br />
März<br />
2022<br />
April<br />
2022<br />
Mai<br />
2022<br />
Juni<br />
2022<br />
Juli<br />
2022<br />
Aug.<br />
2022<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
350<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
350<br />
300<br />
300<br />
250<br />
250<br />
200<br />
200<br />
150<br />
150<br />
100<br />
100<br />
|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
500<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
500<br />
400<br />
400<br />
300<br />
300<br />
200<br />
200<br />
100<br />
100<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
Quelle: BDS<br />
0<br />
0|<br />
2010<br />
|<br />
2011<br />
|<br />
2012<br />
|<br />
2013<br />
|<br />
2014<br />
|<br />
2015<br />
|<br />
2016<br />
|<br />
2017<br />
|<br />
2018<br />
|<br />
2019<br />
|<br />
2020<br />
|<br />
2021<br />
|<br />
2022<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
29
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht/Nachricht<br />
Bild: Hergarten<br />
Ungewöhnliche Kooperation: Die Kölner Band Brings ist ab sofort als Motiv auf vielen Lkw der Stahlspedition Hergarten zu sehen.<br />
Damit will sich das Unternehmen im Kampf um Fachpersonal positionieren und die Band um Konzertbesucher werben.<br />
Stahlspedition und Kölner Band werben für Fachpersonal und Konzertbesucher<br />
Brings bringt’s<br />
Der mittelständische Stahllogistiker und die Kölner Band Brings wollen zukünftig eng kooperieren. Die auf den ersten<br />
Blick ungewöhnlichen Partner eint ihre starke Bindung zur Heimatstadt Köln. Nach ersten Gesprächen war schnell klar:<br />
das Potenzial ist für beide Seiten groß. Brings erhält interessante Werbeflächen und logistischen Support. Hergarten<br />
bekommt mit Brings Verstärkung im Kampf gegen den demografischen Wandel und den allgemeinen Fachkräftemangel.<br />
[Kontakt]<br />
Hergarten GmbH<br />
Stahlspedition<br />
Marcel Hergarten<br />
Geschäftsführer<br />
Gladbacher Str. 435<br />
41460 Neuss<br />
+49 211 565313-0<br />
m.hergarten@<br />
stahlspedition.de<br />
www.stahlspedition.de<br />
Der Stahllogistiker sucht<br />
dringend Berufskraftfahrer, um die<br />
bereits heute belasteten Lieferketten<br />
auch in Zukunft sicher stellen<br />
zu können. Ziel ist es, gemeinsam<br />
mit Brings in der Öffentlichkeit<br />
mehr Aufmerksamkeit für systemrelevante<br />
Jobs in der Transport- und<br />
Logistikbranche zu erzeugen.<br />
„Wir leben zurzeit in gesellschaftlich<br />
und wirtschaftlich herausfordernden<br />
Zeiten. Logistikdienstleister<br />
haben immer größere<br />
Probleme Personal zu finden und<br />
stehen daher bei der Sicherung von<br />
Lieferketten vor immer größeren<br />
Herausforderungen. Neben den steigenden<br />
Kosten hat sich der Mangel<br />
an Kraftfahrern zum Nadelöhr in<br />
unserer Branche entwickelt,“ so<br />
Marcel Hergarten, Gesellschafter<br />
und Geschäftsführer der gleichnamigen<br />
Stahlspedition. „Um auch<br />
zukünftig dem Bedarf gerecht zu<br />
werden und dem Trend zum abnehmenden<br />
Laderaum entgegenzuwirken,<br />
sind wir immer auf der Suche<br />
nach neuen Wegen und Ideen, um<br />
passende Mitarbeiter zu finden,“<br />
erläutert Hergarten weiter. Dazu<br />
gehöre auch, das Bewusstsein der<br />
Öffentlichkeit für den gravierenden<br />
Fachkräftemangel und den damit<br />
verbundenen Versorgungsrisiken<br />
durch gezielte Aktionen massiv zu<br />
steigern.<br />
Versorgungssicherheit in Gefahr<br />
Leider habe bis heute außerhalb der<br />
Branche noch keiner so richtig<br />
wahrgenommen, dass akut mindestens<br />
80.000 bis 100.000 Berufskraftfahrerstellen<br />
unbesetzt sind.<br />
Hinzu komme, dass mindestens ein<br />
Drittel aller Beschäftigten der Branche<br />
bereits 55 Jahre und älter sind.<br />
„Es ist also ein Irrglaube, dass die<br />
Versorgungssicherheit zukünftig<br />
für Unternehmen und die Konsumenten<br />
ohne weiteres gesichert ist.<br />
Sicherlich können Peter Brings und<br />
seine Bandkollegen einen Beitrag<br />
dazu leisten, dass das gesellschaftlich<br />
so relevante Thema auch die<br />
entsprechende Aufmerksamkeit in<br />
der Bevölkerung erhält“, so Hergarten.<br />
Stefan Kleinehr, Manager der<br />
Kölner Kultband Brings, ist ebenfalls<br />
immer auf der Suche nach<br />
neuen Ideen, um die Konzertsäle<br />
deutschlandweit zu füllen. „Ich<br />
stand auf der Autobahn hinter<br />
einem Lkw im Stau und dachte mir,<br />
das könnte eine außergewöhnliche<br />
Werbefläche sein, mit der man auch<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
mal überraschend und anders für eine Tour werben kann,“ so<br />
Stefan Kleinehr.<br />
Inzwischen trägt die Kooperation erste Früchte: Nach und<br />
nach werden derzeit 50 Lkw mit dem Konterfei der Band und<br />
den aktuellen Konzertterminen versehen und durch ganz<br />
Deutschland touren. „Hergarten ist ein Unternehmen mit echten<br />
kölschen Werten und freut sich darauf, Peter Brings und<br />
seine Bandkollegen tatkräftig unterstützen zu können“ ergänzt<br />
Marcel Hergarten. Im Rahmen der Kooperation sind unter<br />
anderem auch Aktionen in den Social-Media-Präsenzen beider<br />
Partner geplant. 2<br />
300 Teilnehmer bei der Nissen & Velten-<br />
Anwenderkonferenz<br />
eNVenta-Produkthighlights online gezeigt<br />
VOSS.ONLINE<br />
LANGPRODUKTE<br />
RUND UM DIE UHR.<br />
Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz verfolgten die Anwenderkonferenz<br />
2022 von Nissen & Velten, die am 13. Oktober als Videokonferenz<br />
abgehalten wurde. Zu den Produkthighlights, die auf der<br />
Anwenderkonferenz vorgestellt wurden, zählt das neue eNVenta-Modul<br />
VersandLagerScan. Es ermöglicht kleinen und mittleren<br />
Unternehmen, denen ein komplettes Lagerverwaltungssystem zu<br />
komplex ist, den Einstieg in die mobile Datenerfassung im Lager<br />
mit Android-Scannern. Erstmals vorgestellt wurde auch die Anbindung<br />
der Business Intelligence-Lösung aruba BI der aruba informatik<br />
GmbH an eNVenta ERP. Diese bietet leistungsstarke Analyse-,<br />
Planungs- und Reportingfunktionen.<br />
Die Unterstützung von Gutscheincodes für Aktionsrabatte wird<br />
es mit der kommenden Version des B2B-Webshops eNVenta<br />
eGate geben. Darüber hinaus können die Webshop-Kunden des<br />
Fachhandels dann auch Artikel mit der Smartphone-Kamera und<br />
Barcodes erfassen und bestellen. Neben bewährten Sessions wie<br />
den „eNVenta Tipps & Tricks“, zeigten Vertreter der strategischen<br />
Produktpartner ecovium, Esker und nexmart attraktive Lösungen für<br />
eNVenta-Anwender aus ihrem Portfolio. Am Nachmittag gab es im<br />
Anschluss Expertentalks zum neuen Gefahrgut-Modul, zu eNVenta<br />
eGate und zur eNVenta-Entwicklungsumgebung Framework Studio.<br />
www.nissen-velten.dew<br />
Die Highlights:<br />
+ neue, moderne Benutzerführung<br />
+ optimiert für Desktop, Tablet und Smartphone<br />
+ Barcode-Scanner für alle Voß Etiketten<br />
+ noch flexiblere Konfigurierbarkeiten<br />
+ Online-Zugriff auf alle Dokumente<br />
+ Produkterweiterung durch Partnerartikel<br />
+ eigene Matchcodes<br />
+ und vieles weitere mehr …<br />
Bild: N&V<br />
Nissen & Velten-Vertriebsleiter Bernd Rech führte als Moderator durch die<br />
N&V-Anwenderkonferenz 2022.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
31<br />
Mehr als 12.000 Tonnen Edelstahl, Aluminium &<br />
Messing. In Blitzgeschwindigkeit geliefert.<br />
Und 24/7 verfügbar.<br />
VOSS-EDELSTAHL.COM/ONLINE
Messen<br />
und Märkte<br />
XXXXX Bericht A XXXXX<br />
BDSV-Jahrestagung 2022<br />
Stahlrecycling vor großen Herausforderungen<br />
Anlässlich der Jahrestagung der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e. V.<br />
(BDSV), die nach zwei Jahren im Oktober erstmalig wieder in Präsenz stattfand, äußerten sich die Spitzenvertreter der<br />
BDSV zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen der Branche, zur Energiekrise, zum Erhalt des freien Welthandels und<br />
weiteren wichtigen Themen der Branche.<br />
Die erhoffte Belebung nach<br />
den Sommerferien und die für September<br />
erwarteten Preissteigerungen<br />
für Schrotte sind ausgeblieben.<br />
Als Grund dafür nannte der<br />
BDSV die von der Stahlindustrie<br />
vielerorts verhängten Produktionskürzungen<br />
als Reaktion auf die<br />
hohen Energiepreise und die<br />
schwächere Nachfrage.<br />
Rückläufige Stahlproduktion<br />
mindert Schrottabsatz<br />
In den ersten acht Monaten 2022<br />
wurden in Deutschland mit 25,4<br />
Mio. t knapp 5 % weniger Rohstahl<br />
erzeugt als im Vergleichszeitraum<br />
des Vorjahres. Das sind im bisherigen<br />
Jahresverlauf rund 1,3 Mio. t<br />
weniger als im selben Zeitraum<br />
2021. Im August wurden mit<br />
2,97 Mio. t 2 % weniger Rohstahl<br />
als im Vorjahresmonat hergestellt.<br />
Insbesondere die schrottintensive<br />
Elektrostahlproduktion<br />
hat einen starken Rückgang um<br />
8,6 % auf 715.000 t zu verzeichnen,<br />
während die Oxygenstahlproduktion<br />
mit 2,2 Mio. t (-0,1 %)<br />
nahezu konstant bleibt, so die<br />
BDSV.<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Marktdaten der Stahlrecyclingbranche 2009–2021<br />
Gesamtversand = Schrottzukauf der Stahlwerke und Gießereien plus Exporte<br />
Quelle: BDSV, WV Stahl, Destatis<br />
Schrottzukauf<br />
deutscher<br />
Stahlwerke in Mio. t<br />
Schrottzukauf<br />
deutscher<br />
Gießereien in Mio. t<br />
Schrottexporte<br />
Deutschland in<br />
Mio. t<br />
Gesamtversand in<br />
Mio. t<br />
Schrottimporte<br />
Deutschland in<br />
Mio. t<br />
Höchstpreis BDSV<br />
Sorte 2/8 in €/t ab<br />
Lager<br />
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2022<br />
12,0 15,3 15,8 15,2 15,0 14,7 14,3 13,8 14,9 14,6 13,7 12,6 14,1<br />
2,7 3,1 3,8 3,6 3,3 3,4 3,4 3,2 3,4 3,6 3,2 2,3 2,6<br />
7,3 9,2 9,7 9,5 9,0 9,1 8,1 8,7 8,8 8,6 8,5 8,6 8,7<br />
22,0 27,6 29,3 28,3 27,3 27,2 25,8 25,7 27,1 26,7 25,4 23,4 25,5<br />
3,9 5,3 6,5 5,7 5,6 5,2 4,6 4,3 4,7 4,3 4,1 3,9 4,9<br />
205,4 317,3 354,6 309,5 290,0 265,5 226,2 230,4 262,6 272,1 170,2 196,1 306,8<br />
Tiefstpreis BDSV 123,1 199,5 287,5 248,9 235,1 222,2 137,6 133,9 208,5 254,8 256,0 254,0 456,3<br />
Gesamtversand der deutschen Stahlrecyclingindustrie 1980 – 2021 in 1.000 t<br />
Quelle: BDSV<br />
2021 25419<br />
2020 23458<br />
2019 2554<br />
2018 26950<br />
2017 27130<br />
2016 25585<br />
2015 25820<br />
2014 27731<br />
2013 27300<br />
2012 28348<br />
2011 29332<br />
2010 27637<br />
2009 21978<br />
2008 28658<br />
2007 29884<br />
2006 27888<br />
2005 25246<br />
2004 27697<br />
2003 24932<br />
2002 24813<br />
2001 25223<br />
2000 25069<br />
1999 23719<br />
1998 23737<br />
1997 24865<br />
1996 21095<br />
1995 21665<br />
1994 2047<br />
1993 19483<br />
1992 17138<br />
1991 16403<br />
1990 14514<br />
1989 13681<br />
1987 12516<br />
Mit Ausbruch des Ukrainekriegs im<br />
Februar und dem Ausbleiben der<br />
Rohstofflieferungen aus Russland,<br />
der Ukraine und Belarus, erhöhte<br />
sich die weltweite Nachfrage nach<br />
dem Recyclingrohstoff stark. Vor<br />
allem gute Qualitäten sind der<br />
BDSV nach als Substitut für Roheisenlieferungen<br />
aus der Kriegsregion<br />
gesucht.<br />
Preise für Stahlschrott erreichten<br />
weltweit im Frühjahr das höchste<br />
Niveau seit Jahrzehnten. Die explodierenden<br />
Energiekosten und die<br />
Verschärfung der Lieferkettenproblematik<br />
führt aktuell jedoch zu<br />
hohen Unsicherheiten entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Hohe, teure Bestände werden möglichst<br />
vermieden, die Marktteilnehmer<br />
fahren auf Sicht, konstatierte<br />
die BDSV. Auch der Stahlhandel<br />
agiere zurückhaltend.<br />
Der wichtigste Stahlschrottimporteur,<br />
die Türkei, konzentrierte<br />
sich aufgrund der hohen Schrottpreise<br />
zunehmend auf günstige<br />
Knüppelimporte, sodass der Impuls<br />
aus dem Exportmarkt gefehlt hat<br />
und im Mai eine Preiskorrektur<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
33
Messen<br />
und Märkte<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Stahlschrottexporte 1. Halbjahr 2022/2021 in 1.000 t<br />
Niederlande<br />
Italien<br />
Belgien<br />
Luxemburg<br />
Frankreich<br />
Österreich<br />
Finnland<br />
Dänemark<br />
Polen<br />
Quelle: Destatis, Zahlen 2022 vorläufig, BDSV<br />
Slowenien<br />
Schweden<br />
Spanien<br />
Türkei<br />
Schweiz<br />
Indien<br />
Pakistan<br />
Jan.–Juni 2022<br />
Jan.–Juni 2021<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1.000 1.100<br />
nach unten einsetzte, die sich über<br />
den Sommer fortgesetzt und vielfach<br />
erst im August gestoppt wurde.<br />
Der Ferienmonat war danach<br />
durch ruhigen Handel gekennzeichnet.<br />
Aufgrund von Betriebsferien in<br />
vielen Bundesländern war der<br />
Schrottzulauf niedrig, sodass ein<br />
geringes Aufkommen einer schwachen<br />
Nachfrage der Stahlwerke im<br />
In- und Ausland gegenüberstand<br />
und die Preise einen Boden fanden.<br />
Stahlwerke drosseln Produktion<br />
Im September dominierte nicht<br />
mehr die Frage um die Schrottpreise<br />
das Marktgeschehen, sondern<br />
die Frage nach Absatzmöglichkeiten,<br />
da immer mehr<br />
Stahlwerke die Produktion gestoppt<br />
oder deutlich gedrosselt haben. Der<br />
Produktionsstandort Deutschland<br />
büßte dabei durch die, auch im europäischen<br />
Vergleich, hohen Energiekosten<br />
an Wettbewerbsfähigkeit ein.<br />
Der Handel mit Stahlschrott<br />
stellt sich demnach auf ein schwieriges<br />
letztes Quartal ein. Der klimafreundliche<br />
und ressourcenschonende<br />
Rohstoff aus dem Recycling<br />
sei jedoch weltweit weiterhin<br />
gefragt.<br />
BDSV für mehr Stahlschrotteinsatz<br />
in der Stahlherstellung<br />
Die BDSV-Mitgliedsunternehmen<br />
setzen sich dafür ein, Stahlwerke mit<br />
mehr hochwertigem Stahlschrott zu<br />
versorgen als gegenwärtig – und<br />
damit zur Dekarbonisierung der<br />
Stahlproduktion beizutragen. Bei<br />
Es ist möglich, den<br />
Schrott einsatz in der<br />
Hochofenroute von<br />
derzeit 20 % auf 30 %<br />
zu erhöhen.<br />
Kohlenstoffstahl kann die Stahlindustrie<br />
durch den Einsatz von Stahlschrott<br />
durchschnittlich 1,67 t CO 2<br />
je erzeugter Tonne einsparen – bei<br />
rostfreiem Edelstahl seien dies sogar<br />
4,3 t CO 2 . Es sei möglich, den Schrotteinsatz<br />
in der Hochofenroute von<br />
derzeit 20 % auf 30 % zu erhöhen, wie<br />
dies in den USA und in China erfolgreich<br />
praktiziert werde.<br />
Zusätzliche CO 2 -Einsparungen<br />
verspricht sich die Stahlrecyclingbranche<br />
durch den verstärkten Ausbau<br />
der Elektroofenroute zur Stahlproduktion.<br />
Als gutes Beispiel<br />
hierfür nannte die BDSV die Georgsmarienhütte<br />
in der Nähe von Osnabrück,<br />
welche in den Neunzigerjahren<br />
die Stahlproduktion vom<br />
Hochofen-Konverter-Betrieb auf das<br />
Gleichstrom-Elektrolichtbogen-Verfahren<br />
umgestellt hat. Statt Koks<br />
und Eisenerze werden hier bis zu<br />
100 % Schrotte eingeschmolzen und<br />
dabei rund 80 % weniger Treibhausgase<br />
emittiert als in der Hochofenroute.<br />
Anhaltende Logistikprobleme<br />
Die anhaltenden Logistikprobleme<br />
auf der Straße, den Schienenwegen<br />
und den Wasserstraßen in Deutschland<br />
belasten die Stahlrecyclingbranche<br />
bereits seit längerem, in<br />
diesem Jahr aber besonders stark.<br />
Im Sommer 2022 konnten aufgrund<br />
der niedrigen Pegelstände viele<br />
Schrotttransporte nur noch eingeschränkt<br />
mit Binnenschiffen durchgeführt<br />
werden. Die Mitgliedsunternehmen<br />
waren gezwungen, auf<br />
andere Verkehrsträger auszuweichen,<br />
die ebenfalls knapp und teuer<br />
waren. Der im Rahmen der Energieversorgungskrise<br />
angeordnete Vorrang<br />
für Energietransporte auf der<br />
Schiene wird die ohnehin bereits<br />
angespannte Logistiksituation auf<br />
der Schiene weiter verschärfen. Fehlendes<br />
Wagenmaterial und zu wenig<br />
Personal sind bereits bisher stark<br />
negativ wirkende Faktoren. Die<br />
BDSV hält trotzdem an ihrer Initiative<br />
fest, mehr Schrotttransporte auf<br />
die Schiene zu verlagern. 2<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Digitalisierung im Bauwesen<br />
Zentrales BIM-Portal geht online<br />
Das von BIM Deutschland –Zentrum<br />
für die Digitalisierung des Bauwesens –entwickelte<br />
BIM-Portal des Bundes ist durch<br />
Bundesminister Dr. Volker Wissing und Bundesministerin<br />
Klare Geywitz der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt und freigeschaltet worden.<br />
„Mit der Freischaltung beginnt die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung des BIM-Portals.<br />
Als offene Plattform konzipiert, kann das<br />
BIM-Portal von allen Akteuren der Wertschöpfungskette<br />
genutzt und ergänzt werden“,<br />
sagte Inga Stein-Barthelmes,<br />
Geschäftsführerin der planen-bauen 4.0<br />
GmbH. Die planen-bauen 4.0 GmbH ist Konsortialführer<br />
von BIM Deutschland. Gemeinsam<br />
mit 18 weiteren Partnern wird hier das<br />
Thema BIM vorangetrieben.<br />
„Das BIM-Portal wird zukünftig öffentliche<br />
Auftraggeber bei der Definition von Informationsbedarfen<br />
und Auftragnehmer bei<br />
der qualitätsgesicherten Lieferung von<br />
Fraunhofer IZFP auf der Euroblech<br />
Zuverlässige Inline-Qualitätssicherung<br />
von Blechteilen<br />
Zeitintensive zerstörende Prüfverfahren<br />
für die Qualitätssicherung ziehen enorme<br />
Kosten nach sich. Zu spät erkannte Prozessstörungen<br />
können in erheblichem<br />
Umfang zu Ausschuss führen. Des Weiteren<br />
ermöglicht eine eindeutige Identifikation<br />
und lückenlose Rückverfolgbarkeit jedes<br />
Objekts zu jedem Zeitpunkt der Verarbeitung<br />
die Optimierung von Produktqualität<br />
und Ressourceneffizienz und ist wesentliche<br />
Voraussetzung für die Entwicklung von<br />
sich selbst organisierenden Wertschöpfungsketten<br />
(I4.0). Lösungen für beide Problemstellungen<br />
haben Expertinnen und<br />
Experten des Fraunhofer IZFP auf der<br />
Euroblech in Hannover gezeigt.<br />
digitalen Bauwerksmodellen unterstützen“,<br />
so Prof. Dr. Markus König, Ruhr-Universität<br />
Bochum, Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften/Lehrstuhl<br />
für Informatik<br />
im Bauwesen. „Somit steht eine zentrale<br />
Plattform zur Verfügung, die alle Akteure<br />
bei der einheitlichen Abwicklung öffentlicher<br />
Bauvorhaben unterstützt und die<br />
Produktivität der Baubranche verbessert“,<br />
ergänzte Dr. Jan Tulke, Geschäftsführer der<br />
planen-bauen 4.0 GmbH.<br />
Die flächendeckende Einführung des Building<br />
Information Modeling (BIM) sei der<br />
zentrale Schritt zur Digitalisierung des<br />
Bauwesens in Deutschland. Mit BIM wird<br />
über den gesamten Lebenszyklus eines<br />
Gebäudes eine solide Datengrundlage zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
www.planen-bauen40.de<br />
https://via.bund.de/bim/infrastruktur/<br />
landing<br />
Mit dem neuartigen elektromagnetischen<br />
Verfahren INSITU (Intrinsische Strukturanalyse<br />
zur Identifikation und Traceability<br />
von Umformteilen) können beispielsweise<br />
charakteristische (mikro-)strukturelle intrinsische<br />
Merkmale des Werkstoffs erfasst<br />
werden, die auch bei Veränderung der<br />
Oberfläche erhalten bleiben. Basis hierfür<br />
ist ein induktives Sensorarray, mit dem ein<br />
Bauteilbereich von ca. 10 x 10 mm 2 erfasst<br />
wird. Die dabei gewonnenen Identifikationsdaten<br />
werden mit Machine Learning-Methoden<br />
klassifiziert und garantieren eine eindeutige<br />
Identifizierung der Blechteile – auch<br />
nach der Umformung.<br />
Ein weiteres Prüfverfahren ist das vom<br />
Fraunhofer IZFP entwickelte Verfahren<br />
3MA II (Mikromagnetische Multiparameter-,<br />
Mikrostruktur- und Spannungs-Analyse).<br />
Es ermöglicht eine Charakterisierung der<br />
Ausprägung der Randschichten, ist vollständig<br />
automatisierbar und kann direkt in<br />
den Fertigungsprozess integriert werden.<br />
Seine hohe Prüfgeschwindigkeit ermöglicht<br />
bei den meisten Anwendungen eine zerstörungsfreie<br />
Hundertprozentprüfung, wobei<br />
es die schnelle und gleichzeitige Bewertung<br />
mehrerer relevanter Qualitätsmerkmale<br />
der Randschicht (0 bis 8 mm Bauteiltiefe)<br />
ermöglicht.<br />
www.izfp.fraunhofer.de<br />
Quelle: Uwe Bellhäuser | Copyright: Fraunhofer IZFP<br />
Standard für Datenaustausch bei<br />
elektronischen Bestellungen<br />
Aktuelle Version von<br />
Katalogstandard BMEcat<br />
Das weltweit gültige Austauschformat<br />
für komplexe elektronische Kataloge,<br />
BMEcat, ist jetzt in der aktualisierten Version<br />
2005.2 erhältlich. BMEcat wurde<br />
vom Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik (BME) e.V. initiiert.<br />
Das Format leistet einen Beitrag zum Produktdatenmanagement<br />
und bietet eine<br />
Basis zum Datenaustausch entlang des<br />
gesamten elektronischen Bestellprozesses<br />
– von der Auftragsvergabe bis zur<br />
Rechnungsstellung.<br />
BMEcat ermöglicht eine einfache Übernahme<br />
von Katalogdaten aus unterschiedlichen<br />
Formaten und schafft damit<br />
die Voraussetzung, den elektronischen<br />
Warenverkehr voranzubringen. Die aktualisierte<br />
Version ist mit den vorherigen<br />
BMEcat-Formaten kompatibel.<br />
Die Überarbeitung erfolgte in enger<br />
Abstimmung mit dem ECLASS e.V.,<br />
Köln, der einen Datenstandard für die<br />
Klassifizierung von Produkten und<br />
Dienstleistungen veröffentlicht hat. Die<br />
aktuelle BMEcat-Version unterstützt jetzt<br />
auch die neuesten Erweiterungen des<br />
ECLASS-Standards.<br />
BMEcat wird sowohl von Unternehmen<br />
der Privatwirtschaft als auch der öffentlichen<br />
Hand genutzt. So hat z.B. das Land<br />
Bremen, das im Zuge der Umstellung der<br />
öffentlichen Verwaltung in Deutschland<br />
auf elektronische Beschaffungsprozesse<br />
für die Umsetzung des Projektes „Vergabe“<br />
zuständig ist, die Nutzung von<br />
BMEcat verpflichtend eingeführt.<br />
www.bme.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
35
Messen<br />
und Märkte<br />
Nachrichten<br />
Bei der neuen Technologie BrightLine Scan von<br />
Trumpf können der Roboter und der Laserscanner<br />
den Laserstrahl zeitgleich verfahren.<br />
wird, je nach Anwendung individuell einstellen.<br />
Das steigert die Prozesssicherheit und<br />
Qualität der Bauteile.<br />
Foto: Trumpf<br />
Trumpf auf der Euroblech 2022<br />
Bessere Qualität beim Laserschweißen<br />
Auf der Euroblech 2022 hat Trumpf<br />
mit „BrightLine Scan“ ein neues Verfahren<br />
für mehr Qualität und Robustheit beim<br />
Laserschweißen auf den Markt gebracht.<br />
Bislang konnten Anwender den Laserstrahl<br />
beim Schweißen ausschließlich über den<br />
Schweißroboter steuern. Bei der neuen<br />
Technologie lässt sich der Laserstrahl<br />
zudem auch über den Laserscanner bewegen.<br />
Diese Kombination aus Roboter und Scanner<br />
ermöglicht neben der Vorwärtsbewe-<br />
gung des Roboters auch eine weitere frei<br />
programmierbare Laserbewegung in jede<br />
beliebige Richtung. Speziell entwickelte<br />
Leichtbauspiegel machen diese sogenannte<br />
„Oszillationsbewegung“ möglich. Dadurch<br />
lassen sich Frequenzen im Kilohertz-Bereich<br />
erzielen, wodurch sich die mögliche Blechdicke<br />
beim Wärmeleitschweißen von 3 auf 6<br />
mm verdoppelt.<br />
Mit der neuen Technologie können Anwender<br />
die Anbindungsfläche der Bauteile, die<br />
direkt vom Laserstrahl aufgeschmolzen<br />
„Mit BrightLine Scan zeigt Trumpf als<br />
Lösungsanbieter einmal mehr, dass wir<br />
die Anforderungen der Unternehmen aus<br />
der Blechfertigung im Blick haben. Unternehmen<br />
haben mit der Technologie bei<br />
ihrer täglichen Arbeit große Vorteile, da<br />
sie aufgrund der höheren Toleranzen beim<br />
Schweißen weniger Ausschuss produzieren<br />
und Zeit und Kosten sparen“, sagte Trumpf<br />
Produktmanager Martin Geiger. Trumpf<br />
bietet die Technologie seit der Euroblech für<br />
seine Laserschweißmaschine TruLaser Weld<br />
5000 an.<br />
Für die Bewegung des Laserstrahls über den<br />
Laserscanner ist bei BrightLine Scan die<br />
von Trumpf entwickelte, frei programmierte<br />
Fokussieroptik PFO 20 verantwortlich.<br />
Diese haben die Trumpf-Entwickler in die<br />
Schweißoptik des Roboters integriert. Die<br />
Kombination bei der Laserbewegung aus<br />
Roboter und Scanner steigert die Robustheit<br />
und Flexibilität beim Laserschweißen maßgeblich.<br />
https://www.trumpf.com<br />
Lantek präsentiert neue Software-Version<br />
Mehr als 80 neue Funktionalitäten<br />
Lantek hat mit dem „Lantek Global<br />
Release 2022“ auf der Euroblech in Hannover<br />
ein umfassendes Update seiner Blechbearbeitungs-Software<br />
vorgestellt. Die neue<br />
Software-Version bringe signifikante Verbesserungen,<br />
um sich an die unterschiedlichen<br />
Gegebenheiten der verschiedensten Unternehmen<br />
anzupassen. Zudem wurde die<br />
Bedienbarkeit durch eine bessere Anwendererfahrung<br />
und Prozesstransparenz verbessert,<br />
die Prozessgeschwindigkeit<br />
beschleunigt sowie manuelle Tätigkeiten<br />
reduziert. Das Update bringt insgesamt<br />
mehr als 80 neue Funktionalitäten sowie<br />
weitere interne und architektonische Verbesserungen.<br />
So ermöglicht bei der CAD/CAM-Schachtelungssoftware<br />
Lantek Expert ein neu<br />
gestaltetes Modul nun die automatische<br />
Platzierung von Stegen. Die neue Version<br />
erleichtert auch die Interpretation von<br />
Biegelinien ab der Importphase sowie den<br />
automatischen Import von Schachtelungen<br />
aus Dateien (DXF oder DWG), die von externen<br />
Systemen generiert wurden, inklusive<br />
der automatischen Erkennung von Teilen,<br />
die sich wiederholen.<br />
Auch das Modul zur Maschinenkonfiguration<br />
von Lantek Flex3d für die Bearbeitung von<br />
Rohren und Profilen wurde komplett überarbeitet,<br />
damit das System nach der Implementierung<br />
für jeden Maschinentyp noch<br />
schneller in Betrieb genommen werden<br />
kann. Bei der Fertigungs- und Ressourcenverwaltung<br />
Lantek MES und Lantek Integra<br />
wurden die Möglichkeiten zur Aufzeichnung<br />
von Informationen über Ausfallzeiten und<br />
Ausschussgründe während der Produktion<br />
verbessert, um deren umgehende Analyse<br />
zu optimieren. Die bessere Integration von<br />
Lantek MES und Lantek Integra mit Lantek<br />
Flex3D ermöglicht zudem neue Optionen<br />
für Import, Verschachtelung sowie Zeit- und<br />
Kostenberechnung für das Angebotsmodul<br />
für Rohr-/Profilteile.<br />
www.lantek.com<br />
Foto: Lantek<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Technotrans auf der Euroblech<br />
Kleinstmengen-Besprühung<br />
ohne Ölnebel<br />
Bild: Thyssenkrupp Steel<br />
Basiswerkstoff für die Energiewende: Bluemint-Steel, ein hochwertiger Flachstahl<br />
mit reduzierter CO 2 -Intensität.<br />
Thyssenkrupp Steel auf der Euroblech<br />
Mit Bluemint die CO 2 -Bilanz verbessern<br />
Ob bei Transformatoren, Windkraftanlagen<br />
oder bei der Elektromobilität: Stahl ist<br />
ein Basiswerkstoff für die Energiewende. Mit<br />
dem Einsatz von bluemint ® -Steel, dem hochwertigen<br />
Flachstahl mit reduzierter CO 2 -Intensität<br />
von thyssenkrupp Steel, wird nun<br />
auch die CO 2 -Bilanz von Stahlprodukten<br />
deutlich verbessert. Außer in ihren reduzierten<br />
spezifischen CO 2 -Emissionen unterscheiden<br />
sich die Materialeigenschaften von Bluemint-Steel<br />
nicht von denen bewährter<br />
Stahlgüten. Auf der Internationalen Technologiemesse<br />
für Blechbearbeitung Euroblech<br />
in Hannover präsentierte thyssenkrupp Steel<br />
eine Auswahl von aus Bluemint-Steel gefertigten<br />
Produkten seiner Kunden.<br />
Die CO 2 -Reduktion wird bei der Herstellung<br />
von Bluemint-Steel durch den verringerten<br />
Einsatz von Kokskohle im Hochofenprozess<br />
erzielt. Für die Produktion der Variante<br />
„bluemint pure“ wird ein Teil der eingesetzten<br />
Erze durch vorher reduzierten Eisenschwamm<br />
ersetzt. Dadurch verringert sich<br />
die CO 2 -Intensität bilanziell um 70 %. Bei<br />
der Variante „bluemint recycled“ kommt<br />
ein hochwertiges Schrott-Recyclingprodukt<br />
im Hochofen zum Einsatz. Dadurch wird für<br />
jede Tonne „bluemint recycled“ eine Einsparung<br />
von 64 % bilanziell ausgewiesen. Beide<br />
Einsparungsmethoden sind zertifiziert. Die<br />
realen CO 2 -Einsparungen bei der Erzeugung<br />
von Bluemint-Steel helfen metallverarbeitenden<br />
Herstellern sowie deren Kunden<br />
dabei, ihren CO 2 -Fußabdruck zu verringern<br />
und ihr Scope-3-Ziel zu erreichen.<br />
Neben Bluemint-Stählen zeigte der Stahlhersteller<br />
auch AS Pro-beschichtete<br />
MBW ® -Stähle für den Fahrzeugbau sowie<br />
die mikrolegierten HD-Stähle perform ® und<br />
precidur ® –beides Stähle mit ausgezeichneten<br />
Verarbeitungseigenschaften für den<br />
Fahrzeugbau, so das Unternehmen.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
Live-Demos und neue Maschinen<br />
Der niederländische Blechbearbeitungsmaschinen-Hersteller Voortman hat auf der Euroblech<br />
2022 eine automatische Blechteil-Sortierlösung gezeigt. Der Voortman-Plate Sorter ist eine<br />
neuartige Lösung für das Sortieren von Blechteilen, den Aufbau von Projektpuffern und die<br />
Optimierung der Logistikroute von Blechteilen im Schweißbereich der Kundenunternehmen.<br />
Zudem hat das Unternehmen eine neue Rohr-Schneideinheit präsentiert, die bei der Rohrbearbeitung<br />
mit 3D-Plasma ein Vorausschau-Modell intregiert, das auf dem vollständigen<br />
Schnitt basiert. Das Ergebnis ist eine konstant hervorragende Schnittqualität, so das Unternehmen.<br />
Von der Voortman V310-Blechbearbeitungsmaschine und der Voortman V633-Trägerbohr-<br />
und Fräsmaschine konnten sich Messebesucherinnen und -besucher dank Live-Demonstrationen<br />
einen eigenen Eindruck machen.<br />
https://www.voortman.net/de<br />
technotrans SE hat auf der Euroblech<br />
eine Düsentechnologie für eine ressourcenschonende<br />
und prozesssichere<br />
Produktion gezeigt. Wie präzise und<br />
nebelarm die Baureihe „spray.xact<br />
metal“ zum Einsatz kommen kann, haben<br />
eigens konstruierte Messemodell-Sprühtische<br />
mit unterschiedlichen Sprühmustern<br />
u nd vielfältigen Anwendungsoptionen<br />
veranschaulicht. Die speziellen<br />
Düsen ermöglichen eine homogene<br />
Kleinstmengen-Besprühung mit einer<br />
Ölmenge von weniger als 0,5 g/m².<br />
Durch hochfrequent pulsierende Ventile,<br />
welche die Düsentechnologie der<br />
Besprühung steuern, entfällt dabei der<br />
Einsatz kostspieliger Druckluft. Unerwünschte<br />
Ölnebel und Ablagerungen im<br />
Umfeld entstehen nicht mehr. Absauganlagen,<br />
die mit bisherigen Beölungsprozessen<br />
für den Schutz der Mitarbeiter<br />
unverzichtbar sind, entfallen ersatzlos.<br />
Aufwände für die Reinigung und Wartung<br />
der Maschinen reduzieren sich auf ein<br />
Minimum.<br />
Die Sprühtechnologie spray.xact metal<br />
erfüllt die präzisen Anforderungen der<br />
Stanz- und Umformtechnik in der metallverarbeitenden<br />
Industrie. So sind technotrans-Düsen<br />
in der Lage, selbst Kleinstmengen<br />
von weniger als 0,5 Gramm<br />
Öl pro Quadratmeter ohne Einsatz von<br />
Druckluft zu versprühen. Besonders relevant<br />
für Aluminiumumformungen in der<br />
Automobilindustrie: Denn hochviskose Öle<br />
müssen gleichmäßig auf die Formplatinen<br />
aufgebracht werden. Die hochfrequente<br />
Taktung der technotrans-Sprühventile<br />
sorgt für eine lückenlose Besprühung und<br />
verhindert Materialschäden.<br />
www.technotrans.de<br />
Düsenleiste einer spray.xact-Anlage<br />
Bild: technotrans SE<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
37
Messen<br />
und Märkte<br />
Nachrichten<br />
Bild: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V<br />
Umsatz *<br />
im Bauhauptgewerbe,<br />
in % zum Vorjahr,<br />
real<br />
August<br />
2022<br />
-5,1<br />
Jan.-Aug.<br />
2022<br />
-4,3<br />
Auftragseingang *<br />
im Bauhauptgewerbe,<br />
in % zum Vorjahr,<br />
real<br />
Umsatz und Auftragseingang im August rückläufig<br />
Bauen gerät unter Druck<br />
-14,2<br />
August Jan.-Aug.<br />
2022 2022<br />
-5,0<br />
* Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />
Die besondere Situation am Bau erläutert<br />
Hübner wie folgt: „Die Unternehmen selbst<br />
rechnen nicht in preisbereinigten (realen),<br />
sondern in tagesaktuellen (nominalen) Preisen,<br />
weshalb sie weiterhin hohe positive<br />
Umsätze ausweisen. Auch der Auftragsbestand<br />
ist noch relativ hoch. Der Effekt, dass<br />
für das gleiche Geld inflationsbedingt aber<br />
weniger Bauleistung erbracht wird, trifft<br />
vor allem die Auftraggeber. Diese können<br />
künftig mit dem gleichen Geld weniger<br />
Projekte umsetzen, die aber heute und in<br />
Zukunft dringend gebraucht werden. Zudem<br />
schaffen die starken Preissteigerungen bei<br />
Baumaterial und Energie, der Zinsanstieg<br />
sowie höhere Lebenshaltungskosten ein<br />
zunehmend unsicheres Marktumfeld für<br />
private und öffentliche Bauherren. Schon<br />
heute führt dies zu einem Rückgang beim<br />
Auftragseingang sowie zu Stornierungen auf<br />
einem ungewöhnlich hohen Niveau.“<br />
Das Statistische Bundesamt meldete<br />
für August einen preisbereinigten Rückgang<br />
des Umsatzes im Bauhauptgewerbe<br />
im Vergleich zum Vorjahresmonat von<br />
5,1 %. „Für die ersten acht Monate sind wir<br />
mittlerweile bei einem realen Minus von<br />
4,3 %. Wir sehen uns daher gezwungen,<br />
unsere Umsatzprognose für das Gesamtjahr<br />
2022 vom Mai anzupassen. Zur Jahres-<br />
mitte sind wir (für alle Betriebe) noch von<br />
einer Spannbreite von real 0 bis -2 % ausgegangen.<br />
Dies ist nicht mehr zu halten. Wir<br />
erwarten nun für das Gesamtjahr 2022<br />
einen realen Umsatzrückgang von 5 %.“ Mit<br />
diesen Worten kommentiert der Präsident<br />
der Bauindustrie, Peter Hübner, die aktuellen<br />
Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.<br />
Die Bauunternehmen hätten für den August<br />
im Vergleich zum Vorjahresmonat ein reales<br />
Orderminus von 14,2 % (kalenderbereinigt:<br />
–15,6 %), zum Vormonat von 6,0 % gemeldet.<br />
Für die ersten acht Monate sei dies<br />
mittlerweile ein Rückgang von real 5,0 %<br />
(kalenderbereinigt: –5,2 %).<br />
www.bauindustrie.de<br />
Online-Tool berechnet CO 2 -Rucksack von Bauteilen<br />
Carbon Footprint Calculator „FRED“<br />
Das Carbon-Footprint-Berechnungstool FRED (kurz für Footprint<br />
REDuction) ist auf der Internationalen Zuliefererbörse (IZB) im<br />
Oktober in Wolfsburg erstmals in einer weiterentwickelten Version<br />
live gegangen. FRED ist ein Projekt einer Initiative von Zulieferverbänden,<br />
Initiator ist der Industrieverband Massivumformung (IMU),<br />
im Mittelpunkt des Projekts steht die Dekarbonisierung der Zuliefererindustrie.<br />
Das Online-Tool ist aktuell für die Zulieferindustrie im<br />
Bereich Massivumformung verfügbar. Weitere branchenspezifische<br />
Versionen sollen in Kürze folgen.<br />
Auf der Messe wurden nun neue Funktionen und ein neues Design<br />
gezeigt. Der CO 2 -Rechner punkte jetzt mit einer individuellen anwenderorientierten<br />
Datenbank, die unter anderem prozessspezifische<br />
Bandbreiten mit Mittel-, Minimal- und Maximalwerten speichert.<br />
Zudem „spricht“ der Kalkulator nun auch englisch. In Kürze sollen<br />
zudem „spanende/abtragende“ Prozesse sowie der direkte Vergleich<br />
von bis zu vier Berechnungen des Product Carbon Footprints<br />
(PCF) möglich sein. Auch die Ergänzung eines Corporate Carbon<br />
Footprint (CCF) Moduls sei in Arbeit, so der Verband.<br />
Das klimafreundliche Tool erweitert außerdem seinen Wirkungskreis.<br />
„Aus dem ‚SchmiedeFRED‘ wird ein ‚Zulieferer-FRED‘“, freute<br />
FRED, schneller und einfacher Kalkulator des CO 2 -Rucksacks von Bauteilen,<br />
wird noch smarter und spricht weitere Zuliefererbranchen an.<br />
sich IMU-Geschäftsführer Tobias Hain. „Damit sind noch viel mehr<br />
Unternehmen in der Lage, bei Kundenanfragen oder im Rahmen der<br />
eigenen CO 2 -Reduzierungsprojekte in kürzester Zeit den Fußabdruck<br />
des jeweiligen Produkts anzugeben. Und entsprechende Reduzierungsmaßnahmen<br />
im Zeitverlauf nachzuweisen.“ Für die Ausweitung<br />
haben sich weitere Partnerverbände der FRED GmbH angeschlossen.<br />
www.fred-footprint.de<br />
Bild: IBU<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Bild: VDMA<br />
bauma Innovationspreis 2022<br />
Strahlende Sieger bei der<br />
Preisverleihung<br />
Bild: Messe Stuttgart<br />
Erfolgreicher Re-Start: Zur AMB 2022 kam knapp 65.000 Besucherinnen und Besucher.<br />
Über 64.000 Gäste zum Re-Start<br />
AMB 2022 glänzt mit Innovationen<br />
Die 20. Ausgabe der AMB hat genau<br />
64.298 Besucherinnen und Besucher im<br />
September auf das voll belegte Stuttgarter<br />
Messegelände gezogen. 1.238 Ausstellende<br />
aus der ganzen Welt – rund 25 % kamen aus<br />
dem Ausland – zeigten dabei ihre Innovationen,<br />
Produkte, Dienstleistungen und Konzepte.<br />
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />
wurde an den Ständen über konkrete<br />
Projekte, die Fertigung und Investitionen<br />
gesprochen, die aktuellen Energiepreise<br />
und Lieferkettenengpässe waren nicht<br />
die dominierenden Themen, so die Messe<br />
Stuttgart. „Das Comeback nach der langen<br />
Pause war für die Metallbearbeitungsindustrie<br />
dringend nötig – und ein voller Erfolg.<br />
Die Besucherzahlen können sich sehen<br />
lassen und auch für uns als Veranstalterin<br />
sind die vollen Hallen hochmotivierend“,<br />
sagte Roland Bleinroth, Geschäftsführer der<br />
Messe Stuttgart.<br />
Digitalisierung, Automatisierung, Nachhaltigkeit<br />
– auf diesen Themen lag in diesem<br />
Jahr ein besonderes Augenmerk. Gerade<br />
Neuerungen wie die Trend-Lounge mit ihren<br />
Thementagen, zum Beispiel zum Thema<br />
Klimawandel, die SmartFactory mit der<br />
Präsentation automatisierter Prozesse oder<br />
die Self-guided Tours für den individuellen<br />
Messebesuch kamen beim Publikum gut an,<br />
so der Veranstalter.<br />
Die AMB habe gerade in schwierigen Zeiten<br />
bewiesen, dass sie das richtige Angebot für<br />
Aussteller und Besucher ist –dieses Fazit<br />
zog Markus Heseding, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands Präzisionswerkzeuge<br />
im VDMA. Die Aussteller aus der Präzisionswerkzeug-Industrie<br />
in den Hallen 1<br />
und 3 präsentierten dabei eine Vielzahl an<br />
technischen Innovationen für die Metallbearbeitung.<br />
Die gute Stimmung auf der AMB und die<br />
derzeit noch gute Auslastung der Unternehmen<br />
dürften jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass sich die gesamte Industrie<br />
sehr schwierigen Zeiten gegenübersieht,<br />
gerade im Hinblick auf Inflation und Energiepreise.<br />
Die nächste AMB findet vom 10.<br />
bis 14. September 2024 statt.<br />
www.amb-messe.de<br />
Bereits zum dreizehnten Mal<br />
bewarben sich zahlreiche Unternehmen<br />
und Institute aus dem In- und Ausland um<br />
die Auszeichnung in fünf Kategorien im<br />
Rahmen der Weltleitmesse bauma in<br />
München. Nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren<br />
konnten fünf glückliche<br />
Sieger ihren Preis in Empfang nehmen:<br />
z Klimaschutz: Liebherr France SAS mit<br />
seinem Raupenbagger mit Wasserstoffmotor<br />
z Digitalisierung: MiC 4.0 Machines in<br />
Construction mit einer einheitlichen<br />
digitalen Sprache für Baustellen<br />
z Maschinentechnik: Herrenknecht AG<br />
mit dem kontinuierlichen Vortrieb<br />
z Bauen: Holcim (Deutschland) GmbH mit<br />
vorgespannten CPC-Betonelementen<br />
z orschung: TU Freiberg Institut für<br />
Maschinenbau mit dem Deep Sea<br />
Sampling.<br />
Insgesamt 133 Anträge waren eingegangen,<br />
davon schafften es 41 Finalisten in<br />
die nächste Runde. In zwei Wahlgängen<br />
wählten Fachjury und Task Force ihre<br />
Favoriten. Die am Bauma-Mediendialog in<br />
München teilnehmenden Fachjournalistinnen<br />
und -journalisten hatten ebenfalls<br />
die Möglichkeit, im letzten Wahlgang ihr<br />
Votum abzugeben.<br />
Der Wettbewerb ist ein gemeinschaftliches<br />
Projekt unter Federführung<br />
des Fachbereichs Baumaschinen und<br />
Baustoffanlagen des Verbands Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau e. V.<br />
(VDMA), der Messe München, des Hauptverbands<br />
der Deutschen Bauindustrie<br />
e.V. (HDB), des Zentralverbands des deutschen<br />
Baugewerbes e.V. (ZDB) und des<br />
Bundesverbands Baustoffe –Steine.<br />
www.bauma-innovationspreis.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
39
Messen<br />
XXXXXXXXXX<br />
und Märkte<br />
XXXXX TermineA XXXXX<br />
DGM<br />
Bauteilmetallographie<br />
Vom 30.11. bis 02.12.2022 findet das<br />
Seminar Bauteilmetallographie der Deutschen<br />
Gesellschaft für Materialkunde e.V. in<br />
Berlin statt. Die Bauteilmetallografie ist ein<br />
Verfahren, das zur Beurteilung des Ist- und<br />
Schädigungszustandes von Bauteilen vor<br />
und nach Betriebsbeanspruchung<br />
eingesetzt<br />
wird. Somit sind Gefügebestimmungen<br />
und Oberflächenuntersuchungen<br />
nahezu zerstörungsfrei<br />
möglich. Die Präparation<br />
erfolgt hierbei durch<br />
Schleifen, Polieren und<br />
Ätzen mit tragbaren Geräten<br />
direkt am Bauteil. Das<br />
Gefüge und der Schädigungszustand werden<br />
mithilfe des Aufsatzmikroskops vor Ort<br />
oder über Abdrucktechniken erfasst.<br />
Die Fortbildung mit Vorträgen, Erfahrungsaustausch<br />
und Demonstrationen wird<br />
durchgeführt von Mitgliedern des Arbeitskreises<br />
Bauteilmetallographie im Fachausschuss<br />
Materialographie der Deutschen<br />
Gesellschaft für Materialkunde e.V. In das<br />
Programm der Fortbildung ist zudem ein<br />
Networking-Abend inkl. gemeinsamen<br />
Abendessen integriert. Die wesentlichen<br />
Vorteile der Bauteilmetallographie liegen<br />
in der nahezu uneingeschränkten Einsatzmöglichkeit,<br />
der schnellen Verfügbarkeit<br />
des Untersuchungsergebnisses vor Ort und<br />
der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens. Die<br />
Erzielung einwandfreier Prüfergebnisse setzt<br />
jedoch bei Präparation, Abdrucktechnik<br />
und Auswertung bestimmte Arbeits- und<br />
Verfahrenstechniken sowie handwerkliches<br />
Geschick voraus.<br />
Wann: 30.11. –02.12.2022<br />
Wo: Bundesanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung (BAM) in Berlin Lichterfelde<br />
bit.ly/bauteilmetallografie<br />
Wissensforum Zerspanung<br />
Maschinenmarkt<br />
Am 24. November 2022 findet<br />
im Vogel Convention Center Würzburg das<br />
Wissensforum Zerspanung statt. Die Veranstaltung<br />
der Fachzeitschrift Maschinenmarkt<br />
der Vogel Communication Group<br />
fokussiert auf aktuelle Herausforderung bei<br />
der Zerspanung. In Beiträgen führender<br />
Werkzeughersteller, namhafter Maschinenbauer<br />
und Forschungseinrichtungen geben<br />
auf dem ersten Wissensforum Zerspanung<br />
geht es um Antworten auf die Aufgabe bei<br />
steigenden Qualitätsanforderungen und<br />
höherem Wettbewerbsdruck Bauteile<br />
zugleich schneller wie kostengünstiger zu<br />
Messequartier Dornbirn<br />
Tech.con + W3+ Fair Rheintal<br />
Vom 30.11. bis 01.12. findet im Messequartier Dornbirn, Österreich,<br />
das Fachmessedoppel „Tech.con“ und die „W3+ Fair Rheintal“<br />
statt. Durch die Bündelung der Kompetenzen wird das Messequartier Dornbirn zwei<br />
Tage lang zur Netzwerkplattform für Herstellunternehmen, Anwender und Anwenderinnen<br />
in der Vier-Länder-Region.<br />
Dabei findet Tech.con erstmals gemeinsam mit der Hightech-Messe W3+ Fair Rheintal<br />
und der Photonik-Konferenz der FH Ost statt. „Durch den Schulterschluss bieten wir<br />
die Möglichkeit, ganz einfach topaktuelles Wissen zu erlangen und sich breit zu vernetzen.<br />
Wer in der Rheintal-Region bei technologiebasierten Entwicklungen mitreden<br />
möchte oder Zutritt zu den Unternehmen sucht, sollte das nicht verpassen“, zeigt sich<br />
Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel gemeinsam mit Jörg Brück, Business Director<br />
der W3+ Fair erfreut über die Zusammenarbeit. Die Tech.con bringt Aussteller verschiedenster<br />
Bereiche aus der Region zusammen und bildet dabei die gesamte Zulieferkette<br />
ab. Gleichzeitig zur Tech.con findet in der Nachbarhalle die W3+ Fair Rheintal statt. Zum<br />
dritten Mal bringt die Messe fach- und länderübergreifend Optik, Photonik, Elektronik<br />
und Mechanik zusammen.<br />
Wann: 30.11. –01.12.2022. Wo: Messequartier Dornbirn, Österreich.<br />
https://techcon.messedornbirn.at<br />
produzieren. Das Wissensforum richtet sich<br />
branchenübergreifend an Fach- und Führungskräfte,<br />
die sich mit der Zerspanung<br />
beschäftigen. Dazu zählen u. a. Mitarbeiter<br />
aus: produzierenden Unternehmen, Werkzeug-<br />
und Maschinenhersteller, Dienstleister<br />
im Zerspanungsbereich sowie Hochschulen<br />
& Forschungseinrichtungen.<br />
Wann: 24.11.2022<br />
Wo: Vogel Convention Center Würzburg<br />
bit.ly/forum-zerspanung<br />
Fraunhofer IPA<br />
Stuttgarter Säge-Tagung<br />
Am 6. Dezember 2022 findet am<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA wieder die Stuttgarter<br />
Sägetagung stattt. Auf der Tagung<br />
werden die Potenziale der Sägetechnologie<br />
sowie neue technische Lösungen und Forschungsansätze<br />
für Anwender, Werkzeugund<br />
Maschinenhersteller vorgestellt und diskutiert.<br />
Bei der diesjährigen Säge-Tagung<br />
werden die Ergebnisse des Projektes<br />
„I4KMU“ (Referenz-Kollaborationsplattform<br />
als Schrittmacher für Industrie 4.0 in<br />
KMU-geprägten Branchen) präsentiert. Im<br />
Projekt wurden am Beispiel des Stahl- und<br />
Metallhandels KMU-taugliche Lösungen zur<br />
Digitalisierung von Maschinen, Werkzeugen<br />
und Prozessen produzierender Unternehmen<br />
erarbeitet und die Herausforderungen<br />
bei der Implementierung identifiziert.<br />
Anhand von Beispielen und Praxisberichten<br />
wird ein Einblick in laufende Forschungsarbeiten<br />
und interessante umgesetzte Applikationen<br />
zur Sägetechnologie gegeben. Die<br />
Vorträge der Referenten sind in die Themen<br />
Forschung & Entwicklung in der Sägetechnik<br />
sowie Digitalisierung im Stahlhandel<br />
gegliedert.<br />
Die Tagung richtet sich an Entwickler, Konstrukteure<br />
und Produktmanager von Sägewerkzeugen,<br />
-maschinen und -prozessen.<br />
Ebenso werden Anwender der Sägetechnologie<br />
aus der Holz-, Metall- und Kunststoffbranche<br />
angesprochen.<br />
Wann: 06.12.2022<br />
Wo: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />
und Automatisierung IPA, Stuttgart<br />
bit.ly/saegetagung<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
Immer aktuell<br />
auch auf<br />
www.stahlreport.com<br />
08.–09.11.2022 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />
14.–15.11.2022 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />
15.–18.11.2022 Formnext. Leitmesse für additives Manufacturing Frankfurt am Main www.formnext.de<br />
17.–18.11.2022 Hüttentag 2022, Branchentreff der Stahlindustrie Essen www.home-of-steel.de/huettentag<br />
22.–23.11.2022 BDS-Seminar: Betonstahl Kehl www.stahlhandel.com<br />
29.11.–01.12.2022 BDS-Seminar: Stahlkunde Gengenbach www.stahlhandel.com<br />
05.–06.12.2022 BDS-Seminar: Nichtrostende Stähle Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
19.01.2023 Green Day 2023 Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />
26.02.–02.03.2023 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />
07.–10.03.2023 Intec, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Leipzig www.messe-intec.de<br />
Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />
07.–10.03.2023 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien Leipzig www.zuliefermesse.de<br />
21.–23.03.2023 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />
17.–21.04.2023 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />
17.–22.04.2023 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />
25.–27.04.2023 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
25.–27.04.2023 Cutting World, Fachmesse für professionelle Schneidtechnik Essen www.cuttingworld.de<br />
02.–06.05.2023 METPACK, Weltleitmesse für Metallverpackungen Essen www.metpack.de<br />
04.–10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />
09.–11.05.2023 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
09.–12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
10.–13.05.2023 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
23.–25.05.2023 Learntec, Internationale Fachmesse und Kongress für Bildung Karlsruhe www.learntec.de<br />
12.–16.06.2023 GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Düsseldorf www.gifa.de, www.metec.de<br />
13.–16.06.2023 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />
moulding-expo<br />
13.–16.06.2023 SawExpo, Messe für Trenn- und Zerspanungstechnik Friedrichshafen www.sawexpo.de<br />
27.–30.06.2023 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />
04.–06.07.2023 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />
11.–15.09.2023 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />
18.–23.09.2023 EMO Hannover, Weltleitmesse der Produktionstechnologie Hannover www.emo-hannover.de<br />
26.–28.09.2023 parts2clean Stuttgart www.parts2clean.de<br />
28.–29.09.2023 BDS – 29. Stahlhandelstag 2023 Magdeburg www.stahlhandel.com<br />
10.–12.10.2023 DeburringEXPO Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />
10.–13.10.2023 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
10.–13.10.2023 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />
24.–27.10.2023 A+A, 2023, Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Düsseldorf www.aplusa.de<br />
07.–10.11.2023 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung<br />
Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Blechexpo, Halle 10 Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />
07.–10.11.2023 Schweistec, Internationale Fachmesse für Fügetechnologie Stuttgart www.schweisstec-messe.de<br />
16.–18.01.2024 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />
16.–19.01.2024 Swissbau, Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz Basel www.swissbau.ch<br />
23.–26.01.2024 Nortec, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
20.–23.02.2024 METAV, 23. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />
03.–06.03.2024 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
09.–12.04.2024 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />
15.–19.04.2024 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und www.tube.de, www.wire.de<br />
Verarbeitung sowie internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />
Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1 Düsseldorf<br />
15.–19.04.2024 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />
23.–26.04.2024 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />
14.–.17.05.2024 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />
04.–06.06.2024 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
04.–06.06.2024 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
04.–06.06.2024 Surface Technology Germany 2022, Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />
Internationale Fachmesse für Oberflächen & Schichten<br />
04.–07.06.2024 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />
10.–14.09.2024 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
11.–14.09.2024 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />
24.–26.09.2024 FachPack 2022, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
41
Wissenswertes<br />
Bericht<br />
Tata Steel und Hardt Hyperloop arbeiten an Verkehrssystem der Zukunft<br />
Völlig neue Rohr-Konstruktionen<br />
Tata Steel und Hardt Hyperloop haben arbeiten gemeinsam an einem nachhaltigen Hochgeschwindigkeits-Transportsystem<br />
für Menschen und Güter, das 2025 an den Start gehen soll. Bei der Konstruktion der stabilen und zugleich leichten<br />
Transportröhren setzt Hardt Hyperloop auf die Tata Steel-Güte Zeremis Carbon Lite, die einen bis zu 100 % reduzierten<br />
CO 2 -Fußabdruck aufweist. Das Ziel ist eine Gewichtsreduzierung um 50 % im Vergleich zu einem Rohr mit herkömmlicher<br />
Technologie. Wie der Stahlhersteller das erreicht und welche Anforderungen dabei berücksichtigt werden müssen, erläutert<br />
Huib Simon, Head of Marketing Engineering Sector bei Tata Steel im Gespräch mit dem <strong>Stahlreport</strong>.<br />
Was ist der<br />
Hyperloop? Ein<br />
Erklärvideo finden<br />
Sie auf Youtube unter<br />
bit.ly/tata-hyperloop<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Simon,<br />
warum werden für das Hyperloop-Transportsystem<br />
spezielle Stähle<br />
benötigt?<br />
Huib Simon: Stähle für Hyperloop-Anwendungen<br />
haben verschiedene<br />
Anforderungen an Konstruktion<br />
und Design, die für den Betrieb,<br />
aber auch für die Montage des Hochgeschwindigkeitsverkehrssystems<br />
wichtig sind. Und so entstehen<br />
gleichzeitig auch diverse Herausforderungen.<br />
Für Hardt Hyperloop hat<br />
Tata Steel daher gemeinsam mit<br />
POSCO an der Optimierung des<br />
Rohrsystems gearbeitet, durch das<br />
die speziellen Kapseln – oder Pods<br />
– fahren.<br />
Während des Betriebs gibt es<br />
erst einmal grundlegende Anforderungen<br />
wie beispielweise das<br />
Thema der Luftdichtheit, um den<br />
niedrigen Druck im Inneren der<br />
Röhre ohne große Mengen Energie<br />
aufrechtzuerhalten. Aber auch Witterungseinflüsse,<br />
darunter das Verhalten<br />
bei unterschiedlichen Temperaturen<br />
(Wärmeausdehnung und<br />
-kontraktion), Windlasten und<br />
Nässe auf der Außenseite müssen<br />
berücksichtigt werden. Wir haben<br />
darüber hinaus auch die langfristige<br />
Haltbarkeit hinsichtlich der Auswirkungen<br />
von Ermüdung oder Rissausbreitung<br />
untersucht. Auf einer<br />
noch fortgeschritteneren Ebene<br />
schauten wir uns dann die Dämpfungseigenschaften<br />
des Stahls bei<br />
Schwingungen verschiedener Frequenzen<br />
im Zusammenhang mit der<br />
potenziellen Geräusche- und Schallentwicklung<br />
durch die Bewegung<br />
der Kapseln an. Aber auch die Bauphase<br />
des Hyperloop-Systems ist für<br />
uns wichtig: Hier wurden Anforderungen<br />
wie Schweißbarkeit und<br />
Geradlinigkeit der Rohre berücksichtigt.<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Sind Hyperloop-Tunnel mit aktuellen<br />
Stahlgüten realisierbar?<br />
In der Theorie können bestehende<br />
Stahlsorten für Hyperloop-Tunnelsysteme<br />
verwendet werden. Um in<br />
diesem Fall jedoch die benötigte Stabilität<br />
und Sicherheit des Transportnetzes<br />
zu gewährleisten, müssten<br />
die Wandstärken der Rohre sehr<br />
hoch sein. Und genau das macht die<br />
Infrastruktur wirtschaftlich schwierig<br />
und weniger nachhaltig, denn<br />
das System wäre so sehr materialintensiv.<br />
Und da die Infrastruktur für<br />
eine langfristige Nutzung gebaut<br />
werden muss, ist es gleichzeitig<br />
auch wichtig, eine langfristige Haltbarkeit<br />
zu erreichen.<br />
Warum ist Gewichtsreduktion für<br />
Hyperloop-Stähle wichtig?<br />
Hier ist es zunächst wichtig zu betonen,<br />
dass wir in erster Linie Teile<br />
für das Hyperloop-System entwerfen,<br />
die sich oberirdisch befinden.<br />
Das bedeutet, dass die Pods durch<br />
ein Rohr mit großem Durchmesser<br />
fahren, welches auf speziellen Pfeilern<br />
liegt. Eine Gewichtsreduzierung<br />
bei den Stahlrohren, die auch<br />
als „Oberbau“ bezeichnet werden,<br />
hat somit positive Auswirkungen<br />
auf das Fundament (oder den Unterbau).<br />
So könnten zum Beispiel weniger<br />
Pfeiler benötigt werden, was<br />
wiederum weniger Fundamentarbeiten<br />
und auch weniger Landbedarf<br />
bedeutet. Eine Gewichtsreduzierung<br />
im Oberbau wird daher in<br />
einem Schneeballeffekt resultieren,<br />
der das gesamte System wirtschaftlicher<br />
und nachhaltiger macht. Im<br />
Rahmen des Hyperloop-Entwicklungsprogramms<br />
arbeiten wir eng<br />
mit anderen Akteuren im „Hyperloop-Ökosystem“,<br />
einschließlich Bauunternehmen,<br />
zusammen, um das<br />
System als Ganzes und nicht „nur“<br />
die einzelnen Teile zu optimieren.<br />
So erhalten wir einzigartige Erkenntnisse<br />
and beschleunigen die Entwicklung.<br />
Bilder: Tata Steel<br />
Huib Simon, Head of Marketing<br />
Engineering Sector bei Tata Steel<br />
Wie wird die hohe Gewichtsreduktion<br />
von 50 % gegenüber bisheriger<br />
Technologie erzielt?<br />
Unsere innovativen Rohrkonstruktionen<br />
zielen darauf ab, eine hohe<br />
Gewichtsreduzierung zu erreichen.<br />
Wir entfernen uns von traditionell<br />
hergestellten Rohren, die das System<br />
sehr materialintensiv machen<br />
würden. Hierfür wurden verschiedene<br />
Konzepte entwickelt: Einige<br />
Rohre bestehen aus verschiedenen<br />
Materialien, andere erhalten ihre<br />
Festigkeit und Steifigkeit durch ihre<br />
einzigartige Form, wie das Polyederrohr.<br />
Doppelwandige, segmentierte<br />
Rohre oder Konstruktionen mit<br />
zusätzlichen Rohren und Versteifungsringen<br />
werden von uns ebenfalls<br />
untersucht.<br />
Tata Steel Nederland hat hierfür<br />
bereits mehrere innovative Rohrideen<br />
patentiert. In der Theorie haben<br />
wir also bereits bewiesen, dass all<br />
das möglich ist. Die Herausforderung<br />
besteht nun darin, auch in der<br />
Praxis ein funktionsfähiges System<br />
zu entwickeln. Zudem wurden<br />
schon Stahlprototypen zu Testzwecken<br />
hergestellt, und wir befinden<br />
uns derzeit in der Entwurfsphase<br />
für Prototypen in Originalgröße.<br />
Diese werden dann im nächsten Jahr<br />
an der Teststrecke im European<br />
Hyperloop Center getestet. Besonders<br />
hervorzuheben ist, dass die<br />
Arbeit an den Konzepten mehr<br />
Designfreiheit für Hyperloop-Ingenieure<br />
bietet als herkömmliche<br />
runde Rohre. Besonders hervorzuheben<br />
ist, dass die Arbeit an den<br />
Konzepten mehr Designfreiheit für<br />
Hyperloop-Ingenieure bietet als herkömmliche<br />
runde Rohre.<br />
Gibt es Hürden bei der Werkstoffentwicklung?<br />
Immerhin liegt die<br />
anvisierte Geschwindigkeit des<br />
Transportsystems mit bis zu 700<br />
Beispiele für frühere Stahlrohr-Prototypen<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
43
Wissenswertes<br />
Berichte<br />
Beispiele für frühere Stahlrohr-Prototypen<br />
[Kontakt]<br />
Tata Steel IJmuiden B.V.<br />
Postbus 10.000<br />
IJmuiden, North Holland<br />
1970 Netherlands<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
km/h ja weit über der von konventionellen<br />
Zügen.<br />
Es gibt keine direkten Herausforderungen<br />
in Bezug auf die Geschwindigkeit.<br />
Jedoch besteht aufgrund der<br />
hohen Geschwindigkeiten sowie<br />
Bremsanforderungen die Möglichkeit<br />
eines Wärmestaus im System.<br />
Und eben dieser muss effektiv abgeführt<br />
werden. Eine gute Wärmeübertragung<br />
der Wand ist daher<br />
wichtig, was ein offensichtlicher<br />
Vorteil bei der Verwendung von<br />
Stahl ist. Im Gegensatz zu anderen<br />
Materialien, beispielsweise Beton,<br />
ist Stahl – wie jedes Metall – ein<br />
hervorragender Wärmeleiter. Durch<br />
die Nutzung dieses Werkstoffs kann<br />
jegliche Wärme, die im Inneren<br />
eines Stahlrohrs entsteht, also<br />
schnell abgeleitet werden.<br />
Hyperloops arbeiten mit Magnetschwebetechnik,<br />
dabei kommt es<br />
auch auf die elektromagnetischen<br />
Eigenschaften der Werkstoffe an.<br />
Müssen diese bei der Entwicklung<br />
von Stahlgüten berücksichtigt werden?<br />
Für die Rohrwände selbst ist dies<br />
weniger relevant. Doch für die<br />
Hyperloop-Schienen im Inneren der<br />
Rohre werden aufgrund ihrer elektromagnetischen<br />
Eigenschaften spezielle<br />
Elektrostähle verwendet. Und<br />
anstelle eines Motors direkt am<br />
Hyperloop-Fahrzeug bzw. an der<br />
Kapsel haben sich Hardt Hyperloop<br />
und auch einige andere Hersteller<br />
dafür entschieden, den Motor in die<br />
Stahlschiene zu integrieren. Für die<br />
Magnetschwebetechnik und den<br />
Antrieb werden nicht-kornorientierte<br />
Elektrostähle verwendet. Das<br />
ermöglicht energieeffiziente hohe<br />
Geschwindigkeiten und ist auch Teil<br />
der Hyperloop-Spurwechseltechnologie<br />
(Eng: Hyperloop Lane Switch),<br />
die für den Aufbau effektiver Transportnetze<br />
erforderlich ist.<br />
Wie sehen die weiteren Schritte<br />
aus?<br />
Das Hauptziel aktuell ist der Bau<br />
eines European Hyperloop Center<br />
(EHC), in dem die Technologie unter<br />
realen Bedingungen getestet werden<br />
kann. Die erste Phase soll im nächsten<br />
Jahr mit einer Teststrecke von<br />
etwa 400 m Länge inklusive Weiche<br />
für einen Spurwechsel realisiert<br />
werden. Diese soll dann in der<br />
nächsten Phase in etwa zwei Jahren<br />
auf 2 km erweitert werden. Neben<br />
den für das System benötigten geraden<br />
Rohren ist die Weiche eine weitere<br />
Schlüsselkomponente in der<br />
Hyperloop-Infrastruktur. Um einen<br />
echten und hocheffizienten Netzeffekt<br />
zu ermöglichen, ist es wichtig,<br />
dass die einzelnen Kapseln verschiedene<br />
Richtungen oder „Ausfahrten“<br />
von der Hauptstrecke nehmen<br />
können. Das ist vergleichbar<br />
mit einem Zug, der an bestimmten<br />
Punkten die Richtung wechseln<br />
muss, um unterschiedliche Ziele zu<br />
erreichen. Durch die Spurwechsel<br />
können die Fahrgäste einen direkten<br />
Weg ohne Zwischenstopps nehmen,<br />
wie es in heutigen Zugnetzen<br />
üblich ist. Eine solche Ausfahrt bei<br />
hohen Geschwindigkeiten ist eine<br />
technologische Herausforderung<br />
und einer der wichtigen Aspekte,<br />
der im EHC getestet werden soll. Die<br />
Konstruktion und Materiallieferung<br />
der Weiche ist ebenfalls Teil der<br />
Zusammenarbeit von Tata Steel und<br />
POSCO.<br />
Herr Simon, vielen Dank für das<br />
Interview.<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Bild: Zeleros/Arcelormittal<br />
Ultra-Hochgeschwindigkeits-Testanlage im ArcelorMittal Rail Excellence-Centre in Spanien.<br />
Arcelormittal und Zeleros: Co-Engineering-Projekt für Hochgeschwindigkeits-Verkehrssystem<br />
Testlabor für Hyperloop-Stähle<br />
Zeleros, ein spanisches Start-up, das an der Entwicklung einer Hochgeschwindigkeits-<br />
Mobilitätslösung für Personen und Güter arbeitet, testet zusammen mit ArcelorMittal das Verhalten<br />
verschiedener Stähle für den Einsatz in Hyperloop-Systemen.<br />
Dazu wurde in einer Forschungseinrichtung<br />
von Arcelor-<br />
Mittal in Spanien eine Testanlage<br />
errichtet, mit der Räder mit linearen<br />
Dreh-Geschwindigkeiten von<br />
bis zu 500 km/h getestet werden<br />
können. Damit soll analysiert werden,<br />
wie sich bestimmte Stähle<br />
unter Ultra-Hochgeschwindigkeitsbedingungen<br />
verhalten, bevor sie<br />
auf einer maßstabsgetreuen Hyperloop-Strecke<br />
getestet werden. Die<br />
Versuchsanlage liefert Daten, auf<br />
deren Grundlage die optimalen<br />
Stähle für den Hyperloop-Einsatz<br />
ausgewählt werden können. Sicherheit,<br />
Energieeffizienz, Kosten und<br />
Skalierbarkeit seien dabei die wichtigsten<br />
Entscheidungskriterien, so<br />
die beiden Unternehmen.<br />
Geschwindigkeiten nahe<br />
Schallgeschwindigkeit<br />
Um das Verhalten von Werkstoffen<br />
unter Hochgeschwindigkeitsbedingungen<br />
zu analysieren, arbeiten<br />
Zeleros und ArcelorMittal bereits<br />
seit 2017 zusammen. Experten beider<br />
Unternehmen haben gemeinsam<br />
Studien entwickelt, unter anderem<br />
um die Auswirkungen von<br />
Schlüsseleigenschaften für die<br />
Hyperloop-Technologie zu messen,<br />
wie etwa die elektromagnetischen<br />
Eigenschaften von Stählen. Bei der<br />
Hyperloop-Technologie werden<br />
Transportkapseln in einer nahezu<br />
luftleeren Röhre mit Magnetschwebetechnik<br />
auf Geschwindigkeiten<br />
nahe der Schallgeschwindigkeit<br />
beschleunigt (die in<br />
trockener Luft bei 20 °C rund<br />
1.230 km/h beträgt).<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
hat der Geschäftsbereich Schienen<br />
von ArcelorMittal in Europa<br />
–ArcelorMittal Europe –Long Products,<br />
Rails and Special Sections<br />
–nach eigener Aussage neue Produkte<br />
mit verbesserter Führungsund<br />
Bremsleistung entwickelt, die<br />
Teil des umfassenderen Co-Engineering-Projekts<br />
zwischen<br />
Zeleros und ArcelorMittal sind.<br />
„Um die Vision von Zeleros zu verwirklichen,<br />
einen skalierbaren<br />
Hyperloop zu bauen, einschließlich<br />
der Brems-, Führungs- und<br />
Schwebetechnologie im Fahrzeug,<br />
ist diese Zusammenarbeit entscheidend.<br />
Dank der kontinuierlichen<br />
Verbesserung von Stahl können<br />
wir die Kosten für die<br />
Infrastruktur radikal senken und<br />
die Energieeffizienz und Rentabilität<br />
der Infrastruktur sicherstellen“,<br />
erklärte Daniel Orient, CTO<br />
von Zeleros.<br />
Neben dem Hyperloop hat ArcelorMittal<br />
auch an Materialstudien<br />
für andere von Zeleros entwickelte<br />
Anwendungen teilgenommen, wie<br />
dem SELF (Sustainable Electric<br />
Freight-forwarder), der für einen<br />
schnelleren, automatisierten und<br />
nachhaltigen Transport von intermodalen<br />
Standardcontainern in<br />
Häfen konzipiert ist und für den<br />
derzeit im Hafen von Sagunto in<br />
Spanien eine Teststrecke gebaut<br />
wird. 2<br />
[Kontakt]<br />
Zeleros<br />
La Marina de Valencia<br />
Muelle de la Aduana S/N<br />
Edificio Lanzadera<br />
46024 Valencia<br />
Spanien<br />
www.zeleros.com<br />
info@zeleros.com<br />
ArcelorMittal R & D,<br />
Aviles<br />
33402 Avilés<br />
Spanien<br />
+34 985 126823<br />
http://corporate.<br />
arcelormittal.com<br />
https://rails.<br />
arcelormittal.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
45
Wissenswertes<br />
Bericht<br />
Bilder: FH Münster/Frederik Tebbe<br />
Jan Philipp Berges stellt eine Beschichtungsprobe her,<br />
die zur werkstoffkundlichen Untersuchung dient. Ziel des<br />
Forschungsprojekts „UltraCoat“ ist es, Bauteile mit einer<br />
speziellen Beschichtung vor Verschleiß zu schützen.<br />
Die beschichteten Bauteile kommen glühend aus dem Ofen.<br />
Forscher der FH Münster entwickeln neuartiges Beschichtungssystem<br />
Innovativer Verschleißschutz<br />
Es wird heiß im Labor, als sich der Kammerofen öffnet und Jan Philipp Berges eine Probe daraus entnimmt. Das Stück<br />
Metall glüht gelb und rot auf, dann löscht der Student es im Wasser ab. Bei mehr als 1.000 °C verbinden sich die in<br />
der aufgetragenen Paste enthaltenen Pulverpartikel zu einer einheitlichen, metallischen Schicht auf der Oberfläche<br />
des Bauteils, die es künftig vor Verschleiß schützen soll – eine Technik, die Prof. Dr. Jürgen Peterseim und Dr. Tobias<br />
Schniedermann mithilfe von Studierenden am Fachbereich Maschinenbau der FH Münster erforschen. Im durch den<br />
Industriepartner Altenburger Maschinen Jäckering GmbH finanzierten und von ihm beauftragten Projekt „Ultra-Coat“<br />
entwickelt das Team diese Beschichtungstechnologie weiter.<br />
Dem Vorhaben liegt die Idee des von Peterseim<br />
2004 erfundenen „HardPaint“ zugrunde – eine<br />
Beschichtungstechnologie, die die Verschleißbeständigkeit<br />
von Maschinen und Anlagenbauteilen erhöht.<br />
Die Hochschule hat dieses Verfahren patentiert, seitdem<br />
wird es kontinuierlich weiterentwickelt. „Wir stellen<br />
aus speziellen Metallpulvern eine Paste her, die<br />
wir auf Bauteilen aufbringen und durch zusätzliche<br />
Anwendung einer glas artigen Oxidationsschutzschicht<br />
im Ofen einschmelzen. So bildet sie einen geometrieunabhängigen<br />
Schutz auf der Oberfläche von metallischen<br />
Bauteilen“, erklärt Schniedermann.<br />
Maschinenbauunternehmen sieht großes Potenzial<br />
Dieses weiterentwickelte pulvermetallurgische<br />
Beschichtungsverfahren befindet sich noch im Prototyp-Stadium.<br />
Die Altenburger Maschinen Jäckering<br />
GmbH aus Hamm sieht darin großes Potenzial für<br />
die von ihr hergestellten Luftwirbelmühlen und hat<br />
sich deshalb an die Wissenschaftler gewandt. Das<br />
Unternehmen möchte mit dem Projekt neue Technologien<br />
und Lösungen für seine aktuellen Problemstellungen<br />
finden. Nun läuft „Ultra-Coat“ ergebnisoffen<br />
für zwei Jahre im Labor Werkstofftechnik,<br />
Fügetechnik, Oberflächentechnik. Das Team entwickelt<br />
darin die Technologie somit speziell für das<br />
Unternehmen weiter und wendet diese auf die Luftwirbelmühlen<br />
an.<br />
In den Mühlen werden Materialien zerkleinert –<br />
und zwar einerseits durch die darin verbauten Mahlwerkzeuge<br />
und andererseits, indem sie in einem Luftstrom<br />
erfasst werden und aufeinanderprallen. „Diese<br />
Mühlen werden weltweit für die Vermahlung unterschiedlichster<br />
Stoffe eingesetzt. Sie könnten insbesondere<br />
im Bereich des Recyclings von Abfallstoffen neue<br />
Möglichkeiten eröffnen und so einen großen Beitrag<br />
zur Verbesserung von Stoffkreisläufen und Nachhaltigkeit<br />
leisten“, so Schniedermann. Denn ein großes<br />
Problem bestehe darin, dass die oftmals sehr inhomogenen<br />
Abfallstoffe, die für ein effizientes Recycling<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Dr. Tobias Schniedermann misst die<br />
Härte der Beschichtung.<br />
Das „Ultra-Coat“-Projektteam (v. l.): Prof. Dr. Jürgen Peterseim, Martin Schultealbert,<br />
Ansgar Büscher, Jan Philipp Berges, Dr. Tobias Schniedermann.<br />
vermahlen werden müssen, zu extremen Verschleiß<br />
führen. „Durch eine neuartige Zusammensetzung<br />
sowie die Verwendung einer Paste kann flexibel auf<br />
den komplexen Verschleißangriff reagiert werden,<br />
sodass wir eine Art ,maßgeschneiderte‘ Beschichtung<br />
für den jeweiligen Abfallstoff entwickeln können. So<br />
soll eine wirtschaftliche Verarbeitung von Abfallstoffen<br />
zu Wertstoffen gelingen.“<br />
Projekt ist im vollen Gang<br />
Im April ist „Ultra-Coat“ gestartet. Während Peterseim<br />
und Schniedermann die Technologie weiter erforschen<br />
und optimieren, führen die studentischen Projektteams<br />
im Labor Untersuchungen und Recherchearbeiten<br />
durch. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen dann<br />
erste Bauteile beschichtet und im Einsatz geprüft werden.<br />
Schniedermann ist extra für das Projekt zurück<br />
an die FH Münster gekehrt, an der er studiert und in<br />
Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal<br />
seine Dissertation geschrieben hat. „Wenn das Verfahren<br />
ausgereift ist, könnte es viel Potenzial und ein sehr<br />
breites Anwendungsfeld in der Industrie haben. Dass<br />
wir hier an etwas arbeiten, das später wirklich auf dem<br />
Markt angewandt werden und dazu beitragen könnte,<br />
bislang ungenutzte Abfallstoffe zu wertvollen Rohstoffen<br />
aufzubereiten, reizt mich sehr.“ 2<br />
[Kontakt]<br />
FH Münster<br />
Fachbereich<br />
Maschinenbau<br />
Stegerwaldstraße 39<br />
48565 Steinfurt<br />
+49 2551 9-62672<br />
dekanat-mb@<br />
fh-muenster.de<br />
www.fh-muenster.de/<br />
maschinenbau<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
47
Wissenswertes<br />
Nachrichten<br />
Wissen und Infos im Audioformat<br />
Podcasts für die Stahlwelt<br />
Podcasts erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Wissen, Infos und<br />
Unterhaltung aufs Ohr –das ist für viele das beste Format, wenn zwischendurch mal<br />
etwas Zeit ist. Die Themen sind vielfältig –von Unterhaltung über True Crime bis zu<br />
News, Politik- und Wirtschafsthemen. Aber was ist mit Stahl? Die gute Nachricht:<br />
Auch als stahl-affines Publikum muss man auf ein gutes Angebot mittlerweile nicht<br />
mehr verzichten. Einige spannende Podcasts haben wir hier zusammengestellt.<br />
Gekocht, gewalzt, veredelt – der Stahl-Podcast<br />
Wie bedeutsam und zukunftsfähig ist Stahl<br />
für die Wirtschaft – und das Leben aller<br />
Menschen? Thyssenkrupp Steel macht aus<br />
dem vielseitigen Werkstoff ein Hörerlebnis:<br />
Im Stahl-Podcast „gekocht, gewalzt,<br />
veredelt“ spricht der Stahlhersteller über<br />
Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit,<br />
Digitalisierung und vieles mehr. In der<br />
aktuellen Folge 7 geht es zum Beispiel<br />
um den Umstieg der Automobilhersteller<br />
auf E-Mobilität, aufgrund der die Nachfrage<br />
nach hochwertigen, feuerverzinkten<br />
Nordlicht Leaders<br />
Mit „Nordlicht Leaders“ geht Führungskräfte-Trainer Thomas<br />
Katlun Führungsthemen mit spannenden Interviews, Tipps und<br />
Tricks auf den Grund. Auf dem Programm des unter anderem für<br />
den BDS aktiven Coaches stehen etwa das hybride Arbeiten, die<br />
Zukunft der Arbeit und Change Management. Wollten Sie schon<br />
immer wissen, was Bärte mit Führung zu tun haben? Dann sind<br />
Sie hier genau richtig!<br />
https://nordlicht-leaders.de<br />
Stählen gerade rasant steigt. Im Fokus<br />
steht der Bau der zweiten, hochmodernen<br />
Feuerbeschichtungsanlage FBA 10 auf<br />
der Westfalenhütte, mit der Thyssenkrupp<br />
seine Kapazitäten gesteigert und in puncto<br />
Nachhaltigkeit einiges getan hat. Die Podcast-Folge<br />
verrät, was die neue Anlage alles<br />
zu bieten hat und warum der Standort Dortmund<br />
als Kompetenzzentrum für die Automobilindustrie<br />
dadurch gestärkt wurde.<br />
bit.ly/tksteel-podcast<br />
Vom Eisenerz zum<br />
Hightech-Stahl<br />
Schon etwas älter, aber immer noch<br />
hörenswert ist der omega tau science &<br />
engineering-Podcast von Markus Völter<br />
und Nora Ludewig. Die beiden technikbegeisterten<br />
privaten<br />
Podcaster<br />
berichten über<br />
einen Besuch von<br />
2017 bei Thyssenkrupp<br />
Steel<br />
in Duisburg. In<br />
Liveatmosphäre<br />
erfahren Hörerinnen<br />
und Hörer, was es mit Sinteranlage,<br />
Hochofen und natürlich mit Stahlwerk,<br />
Warm- und Kaltwalzwerk sowie der Feuerbeschichtungsanlage<br />
auf sich hat.<br />
bit.ly/omegatau-podcast<br />
Verbundfunk<br />
Der neue Podcast der Norwest Handel<br />
AG steht für spannnendes Know-how von<br />
Branchenkennern des Produktionsverbindungshandels<br />
auf der Tonspur. Monatlich<br />
diskutiert Lea Dommel von Nordwest mit<br />
Experten aktuelle Themen, die Fachhandel<br />
und Industrie bewegen –etwa, welche<br />
Herausforderungen die Umstellung auf<br />
grünen Stahl mit sich bringt.<br />
https://newsroom.nordwest.com/<br />
mediathek<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Die meisten der vorgestellten Podcasts<br />
sind auf Spotify und Apple iTunes<br />
kostenlos verfügbar. Oft auch auf anderen<br />
Plattformen, die wir hier jedoch nicht im<br />
Einzelnen recherchieren können.<br />
Die Welt der Werkstoffe<br />
Prof. Dr.-Ing Martin Bonnet ist einer der wenigen Werkstoffwissenschaftler,<br />
der sich mit gleicher Sicherheit im Bereich der metallischen,<br />
wie auch der nichtmetallischen Werkstoffe bewegt. Er ist außerdem<br />
bekannt durch seinen YouTube-Kanal „Welt der Werkstoffe“ –und<br />
beliebt durch seine Fähigkeit, technische Sachverhalte verständlich<br />
und auf sympathische Art anschaulich zu erklären. An jedem 1. des<br />
Monats führt er spannende Gespräche mit einem Experten aus Industrie und Forschung.<br />
Den Podcast „Welt der Werkstoffe“ gibt es auf anchor.fm zu hören.<br />
https://anchor.fm/martin-bonnet<br />
Architekturfunk<br />
Wer sich für aktuelle Trends und Entwicklungen<br />
der Architektur in Deutschland<br />
und darüber hinaus interessiert, sollte<br />
sich den Podcast „Architekturfunk“ des<br />
Berliner Bau-Portals heinze.de anhören.<br />
Dort kann man Newcomern und namhaften<br />
Größen aus der Architekturszene<br />
und Industrie lauschen. Auch hier sind<br />
die Themen breit gefächert: von echten<br />
„special interest“-Beiträgen zur Kirchenarchitektur<br />
über einzelne Projekte wie<br />
die Elbphilharmonie bis hin zu BIM oder<br />
kreislaufgerechtem Bauen ist alles vertreten.<br />
https://heinze.podigee.io<br />
Forschung auf die Ohren<br />
Egal ob beim Joggen oder Abspülen, beim<br />
Bahnfahren oder in der Badewanne –mit<br />
den Podcasts der Max Planck-Gesellschaft<br />
kann man quasi überall und jederzeit<br />
einen Blick auf die Forschung der vielen<br />
Max-Planck-Institute werfen. In der Serie<br />
„Echt nobel“ geht es um die –nicht wenigen!<br />
–Nobelpreisträger der Max-Planck-Gesellschaft:<br />
Für ihre bahnbrechenden Arbeiten<br />
sind bisher 29 Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft<br />
mit einem Nobelpreis ausgezeichnet<br />
worden. Die Podcast-Serie stellt fast alle<br />
vor. „Das Forschungsquartett“ blickt Woche<br />
für Woche auf neue Entwicklungen und<br />
Ergebnisse in der deutschen Forschungslandschaft<br />
und in „Forschung auf die<br />
Ohren“ stehen regelmäßig aktuelle Themen<br />
aus einzelnen Max-Planck-Instituten auf<br />
dem Programm.<br />
www.mpg.de/podcasts<br />
Werkstoff Stahl –ein Produkt, das<br />
unsere Welt formt<br />
Welche fundamentale Rolle der Werkstoff Stahl für beinahe<br />
alle Bereiche unserer modernen Welt spielt, kann man in<br />
einer Podcast-Serie des österreichischen Rundfunks nachhören.<br />
In vier Folgen nimmt das Ö1-Radiokolleg diesen industriellen Grundwerkstoff von A bis<br />
Z unter die Lupe.<br />
https://metallurgy.at/podcast-tipp-2<br />
Digitalisierung im<br />
Großhandel<br />
Im Mittelpunkt beim Podcast des ERP-Anbieters<br />
Nissen & Velten stehen vor allem<br />
aktuelle Softwareund<br />
Management-Themen<br />
im mittelständischen<br />
Großhandel.<br />
N&V-Redakteur Rainer<br />
Hill spricht in den<br />
hörenswerten Folgen<br />
mit Experten etwa über IT-Sicherheit<br />
oder KI & Co –immer mit dem Fokus<br />
„Großhandel“. In Episode 8 geht es beispielsweise<br />
um die Auswahl eines neuen<br />
ERP-Systems.<br />
https://www.nissen-velten.de/<br />
mediathek/podcasts<br />
Der Stahl der Zukunft<br />
Dass Stahl noch lange kein altes Eisen ist, zeigt<br />
der Podcast „Stahl der Zukunft“ vom Deutschlandfunk. In knapp 6 min geht es darum, wie im<br />
Max Planck Institut für Eisenforschung neue Legierungen erforscht werden, die den Werkstoff<br />
nachhaltiger machen sollen –eine spannende Mini-Einführung in die aktuelle Stahlforschung.<br />
bit.ly/df-podcast<br />
Doppelter Espresso!<br />
Weniger über Stahl, dafür mehr über Business & Co hat der sehr<br />
erfolgreiche Podcast „Doppelter Espresso!“ zu bieten. Ralf R.<br />
Strupat und Jennifer Zacher-Handke geben darin hochkonzentrierte<br />
Impulse für Führung und Beruf. Mit seinen bislang über<br />
150 Folgen steht diese Serie ganz oben in den Podcast-Charts.<br />
https://begeisterungsland.de/doppelter-espresso<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|22<br />
49
Lifesteel XXXXXXXXXX<br />
XXXXX Nachricht A XXXXX<br />
Wiederverwendung eines alten feuerverzinkten Gewächshauses<br />
als Wintergarten auf der Südseite des Hauses.<br />
Wiederverwendung eines feuerverzinkten Gewächshauses<br />
Idylle in Eigenleistung<br />
Wie macht man aus einem<br />
gebrauchten Gewächshaus ein schmuckes<br />
Wohnhaus für zwei Familien –das<br />
vorzugsweise aus biobasierten und wiederverwendeten<br />
Bauteilen besteht, so<br />
wenig Energie wie möglich verbraucht,<br />
während des Baus und nach der Nutzung<br />
die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigt,<br />
bei Bedarf auch von vier Familien<br />
genutzt werden kann und nicht teurer<br />
als 250.000 € ist? Wie das geht, hat die<br />
niederländische Kommunarde De Hobbitstee<br />
gezeigt. In Zusammenarbeit mit<br />
dem für radikale nachhaltige Architekturkonzepte<br />
bekannten Büro „Superuse on<br />
Site“ ist ein Gebäude entstanden, das<br />
gestalterisch eine Holzscheune mit<br />
einem Gewächshaus kombiniert.<br />
Auf der Basis einer ersten Entwurfsskizze<br />
wurde nach gebrauchten Baumaterialien<br />
gesucht, die sich für eine Wiederverwendung<br />
eignen. Hierzu gehören<br />
beispielsweise Balken, die für das Holzskelett<br />
zum Einsatz kamen, ein Haufen<br />
Lehm als thermische Speichermasse des<br />
Bodens und der Wände, Plastikfenster<br />
aus einer Reihenhaussiedlung und ein<br />
altes feuerverzinktes Gewächshaus, das<br />
aus einer Gärtnerei in Venlo stammt. Die<br />
dauerhaften, feuerverzinkten Stahlelemente<br />
des Gewächshauses befanden<br />
sich in einem guten Zustand und konnten<br />
problemlos wiederverwendet werden.<br />
Errichtet wurde das Haus in Eigenleistungen<br />
mit Hilfe von Freunden und Freiwilligen.<br />
So ist ein Gebäude entstanden,<br />
das einen geringen ökologischen Fußabdruck<br />
aufweist. Das wiederverwendete,<br />
feuerverzinkte Gewächshaus hat dazu<br />
beigetragen.<br />
www.dehobbitstee.org<br />
www.feuerverzinken.com<br />
Das wiederverwendete feuerverzinkte Gewächshaus<br />
wurde mit Sicherheitsglas ausgestattet, das für eine<br />
Shopping Mall vorgesehen war, aber aufgrund kleiner<br />
Fehler aussortiert wurde.<br />
Fotos: Denis Guzzo<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des<br />
BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon +49 211 86497-21<br />
Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 86497-0<br />
Telefax +49 211 86497-22<br />
Layout und Herstellung:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 39<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />
Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />
Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />
lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />
Kündigungsfrist zum Jahresende<br />
möglich. Für die Mitglieder des<br />
BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />
ist der Bezug eines Exemplars<br />
der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />
Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />
Redaktion und Verlag keine<br />
Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />
eine vom Herausgeber unabhängige<br />
Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />
wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />
männlicher und weiblicher<br />
Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um<br />
Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />
je Artikel in der Regel nur<br />
einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe<br />
häufig eingedeutscht werden.<br />
International Standard<br />
Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 11|22
Bereit für größere Aufgaben?<br />
Fernstudium – in drei Jahren berufsbegleitend zum „Betriebswirt Stahlhandel (BDS)“<br />
Argumente<br />
z Staatlich zugelassener Studiengang<br />
z Markenrechtlich geschützter Abschluss<br />
z Registriert auf Stufe 7 im Fernstudien-<br />
DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen)<br />
z Zertifizierter Anbieter<br />
Inhalte<br />
z Technik (Werkstoffe, Produkte,<br />
Anarbeitung)<br />
z Wirtschaft (Kaufmännische Kompetenz,<br />
Führungskompetenz)<br />
z Methoden (Selbst- und Sozialkompetenz)<br />
Formen<br />
z 50 Module<br />
z 5 Präsenzphasen<br />
z 3 Prüfungen<br />
z 1 Studienarbeit<br />
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Telefon: 0211 86497-0 · Telefax: 0211 86497-22<br />
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Stahlhandel (BDS)
BERUFSBILDUNG 22/23<br />
SEMINARE BEIM BDS<br />
SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 08.–09.11.2022 DUISBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 14.–15.11.2022 KÖLN<br />
BETONSTAHL 22.–23.11.2022 KEHL<br />
STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2022 GENGENBACH<br />
NICHTROSTENDE STÄHLE 05.–06.12.2022 DÜSSELDORF<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 31.01.–01.02.2023 DUISBURG<br />
STAHLKUNDE 21.–23.02.2023 DORTMUND<br />
ROHRE UND ROHRZUBEHÖR 06.–08.03.2023 PADERBORN<br />
BLANKSTAHL 03.–04.05.2023 LUDWIGSBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 10.–11.05.2023 HAMBURG<br />
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
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INFOS<br />
& ANMELDUNG<br />
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