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Pensionierte syndicom / Retraité·e·s syndicom / Pensionati syndicom
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4 | <strong>bulletin</strong> • bollettino <strong>syndicom</strong> <strong>30</strong>/2022<br />
«Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen»<br />
Suna Göl aus der Türkei<br />
Die in Mersin an der Mittelmeerküste,<br />
nordöstlich der zypriotischen Insel geborene<br />
Suna Göl wurde nicht als Arbeitskraft<br />
gerufen. Sie wurde aber als regimekritische<br />
Journalistin 1996 in der Schweiz<br />
als Fliehende aus politischen Gründen<br />
aufgenommen. Seither sind 26 Jahre vergangen.<br />
Nach wie vor beschäftigt sie sich<br />
als freischaffende und freiwillige Journalistin,<br />
und seit kurzem ist sie Grossmutter<br />
von zwei Enkelkindern. Sie fühle sich in der<br />
Schweiz sehr wohl, sie sei zu ihrer Heimat<br />
geworden, betont Suna.<br />
In ihrer Heimatstadt Mersin besuchte<br />
Suna Göl das Gymnasium und studierte danach<br />
Journalistik in Istanbul. Dann nahm<br />
sie eine Stelle als Journalistin bei der «Sozialistischen<br />
Wochenzeitung», die in der<br />
ganzen Türkei gelesen wurde und wird, an.<br />
Während rund zehn Jahren, bevor sie fliehen<br />
musste, schrieb sie unabhängig vor<br />
allem zu Frauenthemen, wie Gewalt gegen<br />
Frauen, über Frauenarmut, zum Thema<br />
gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit<br />
und anderem mehr. Ihre Beiträge und Berichte<br />
wurden von ihr bewusst regimekritisch<br />
verfasst. Die Folgen blieben, in einem<br />
repressiven Regime wie der Türkei, nicht<br />
aus. Suna Göl wurde verhaftet, wie viele ihrer<br />
Kollegen und Kolleginnen. Während 15<br />
Tagen war sie in Istanbul in Polizeiverwahrung<br />
und wurde unter anderem mit Elektroschocks<br />
gefoltert. Das Gericht hat sie zwar<br />
freigesprochen, aber zu 12 Jahren Haft verurteilt.<br />
Als sie aus der Polizeiverwahrung<br />
freikam, konnten Bekannte ihr Dokumente<br />
verschaffen, die ihr zur Flucht verhalfen.<br />
So kam Suna in die Schweiz.<br />
Zuerst war sie in Zürich angemeldet und<br />
arbeitete rund vier Jahre in der Kantine des<br />
Gymnasiums. Daneben betätigte sie sich<br />
weiter als freischaffende Journalistin für<br />
die «Sozialistische Wochenzeitung» in der<br />
Türkei. Ihre Themen sind seither vor allem<br />
Flüchtlingsfragen und Fluchtgeschichten –<br />
wie schlechte Lebensbedingungen in den<br />
Flüchtlingslagern und fehlende Möglichkeiten,<br />
einer Erwerbsarbeit nachzugehen.<br />
Angesprochen auf die Frauenproteste im<br />
Iran, meint Suna Göl, in der Türkei würden<br />
jeden Tag fünf Frauen getötet aufgrund der<br />
Kleidungsvorschriften des Islam für Frauen<br />
oder ihres Aufenthaltes ausserhalb des Hauses.<br />
Aber auch in Kurdistan sterben täglich<br />
Menschen durch chemische Waffen – darüber<br />
sei in den Medien kaum etwas zu lesen.<br />
Während des Aufenthalts in Zürich lernte<br />
Suna Göl ihren Ehepartner kennen, mit<br />
dem sie in den Kanton Baselland zog und<br />
Mutter von zwei Zwillingsbuben wurde.<br />
Zeitgleich machte sich eine unheilbare Immunsystem-Krankheit<br />
bemerkbar, die es<br />
nicht mehr erlaubte, erwerbstätig zu sein.<br />
Demzufolge konnte sie eine volle IV-Rente<br />
beziehen, die vorzeitig in eine AHV-Rente<br />
umgewandelt wurde. Dennoch führte Suna<br />
Göl ausserhäuslich ein aktives Leben. Sie<br />
trat der Mediengewerkschaft comedia bei<br />
und engagierte sich in der Frauen- und Migrationskommission.<br />
Heute ist sie Mitglied von <strong>syndicom</strong> und<br />
beteiligt sich in der Gruppe der Pensionierten<br />
in Basel. Daneben betätigt sie sich freiwillig<br />
als Journalistin und betreut während<br />
zweier Tage pro Woche ihre Enkelkinder.<br />
Diese beiden Tätigkeiten würden ihr guttun,<br />
meint die 57-jährige Suna, sie seien zu<br />
ihrem Hobby geworden.<br />
• Therese Wüthrich<br />
Vorstand Pensionierte <strong>syndicom</strong><br />
« On a appelé des travailleurs… »<br />
Suna Göl, originaire<br />
de Turquie<br />
Née à Mersin, sur la côte méditerranéenne,<br />
au nord-est de l’île chypriote, Suna Göl n’a<br />
pas été appelée en Suisse pour y travailler.<br />
Elle y a été accueillie en 1996 comme réfugiée<br />
politique, en tant que journaliste critique<br />
du régime. Depuis son arrivée il y a<br />
26 ans, elle continue à exercer sa profession<br />
de journaliste indépendante et bénévole.<br />
Elle est aujourd’hui grand-maman de deux<br />
petits-enfants et se sent très bien en Suisse,<br />
qui est devenue sa patrie, explique Suna.<br />
Dans sa ville d’origine de Mersin, Suna<br />
a d’abord fréquenté le lycée, puis étudié le<br />
journalisme à Istanbul. Elle a ensuite accepté<br />
un poste de journaliste à l’«Hebdomadaire<br />
socialiste», qui est encore aujourd’hui lu<br />
dans toute la Turquie. Pendant une dizaine<br />
d’années, avant de devoir fuir, elle a écrit sur<br />
des sujets concernant les femmes, comme la<br />
violence à leur égard, la pauvreté féminine,<br />
l’égalité des salaires pour un travail de valeur<br />
égale, etc. Ses articles critiquaient volontairement<br />
le régime. Les conséquences<br />
d’un régime répressif tel que la Turquie ne<br />
se sont pas fait attendre. Suna a été arrêtée,<br />
Unterwegs · En route · In giro<br />
Pensionierte Postlogistik,<br />
Sektion Aargau<br />
Herbstausflug Harder Kulm<br />
Am frühen Morgen des 15. September 2022<br />
fuhren 46 gutgelaunte Teilnehmende mit dem<br />
Postauto Richtung Interlaken. Die gemütliche<br />
Anreise führte auf der Autobahn Richtung<br />
Wangen a. d. Aare, Krieg stetten, Grauholz,<br />
Seftigen zum ersten Halt in Längenbühl,<br />
in den Land gasthof «Grizzlybär»,<br />
wo Kaffee und Gipfeli serviert<br />
wurden. Gestärkt gings weiter gen<br />
Thun, dem rechten Seeufer entlang,<br />
zur Talstation der Harderbahn in Interlaken.<br />
Die Standseilbahn führte uns<br />
zum Restaurant «Harder Kulm» auf 1322 Meter,<br />
wo das Mittagessen eingenommen wurde.<br />
Der 3-stündige Aufenthalt lässt für Aktivitäten<br />
nur wenig Zeit zu, immer wieder gab es auch Regenschauer.<br />
Um 15.<strong>30</strong> Uhr Abmarsch zur Bergstation.<br />
Die Harderbahn überwindet in den 10<br />
Minuten 755 Höhenmeter. Die durchschnittliche<br />
Steigung beträgt eindrucksvolle 64 %. Bei<br />
der Rückfahrt ist man sich dessen bewusst.<br />
In Interlaken angekommen, bestiegen wir wieder<br />
unser Postauto für die Rückfahrt zu den<br />
Einsteigeorten. Sie führte uns über den Brünigpass,<br />
entlang des Lungern- und Sarnersees,<br />
Loppertunnel via Autobahn in den Aargau.<br />
Auch von gröberen Staus wurden wir nicht<br />
verschont. Dadurch trafen wir alle etwas verspätet,<br />
aber wohlbehalten wieder zu Hause ein.<br />
Herzlichen Dank an Chauffeur Dani Zeller für die<br />
interessanten Infos unterwegs und Reiseleiter<br />
Kari Weibel für die tadellose Organisation, sowie<br />
Fotografin Margrit Rüegsegger für die tollen<br />
Bilder. • Hansruedi Schärer<br />
<strong>syndicom</strong> Basel<br />
Gedenkfeier<br />
Trotz der aktuell schwierigen und unsicheren<br />
Weltlage konnte auch dieses Jahr am 5. November<br />
2022 die Gedenkfeier von <strong>syndicom</strong> Basel<br />
stattfinden. Die zuversichtlichen und gut<br />
gewählten Worte von Manfred Rütschlin haben<br />
diesen Gedenkgottesdienst eindrücklich<br />
geprägt. Ebenfalls war die schöne und realitätsbezogene<br />
Meditationsgeschichte,<br />
die von Delphine Conzelmann erzählt<br />
wurde, ein weiterer Höhepunkt. Die<br />
Feier wurde umrahmt mit besinnlicher<br />
Orgel- und Flötenmusik und Gesängen<br />
des gemischten Chors Inspiratione<br />
Basel unter der Leitung von<br />
Konstanze Franke.<br />
Wie in den vorangegangenen Jahren war die<br />
Feier ein Zeitfenster mit Emotionen und Harmonie.<br />
Abschliessend traffen sich viele der Anteilnehmenden<br />
zu einer gemütlichen Runde im nahe<br />
gelegenen Restaurant «Al Giardino». Schön der<br />
Zusammenhalt, die Anteilnahme und die Zuversicht<br />
auch im 2022 – wichtigter und gefagter<br />
als je. Ein grosser Dank an alle Beteiligten!<br />
<br />
• André Brutschi<br />
AMICALE DES ANCIENS DE L’IMPRIMERIE<br />
LAUSANNE<br />
Octogénaire et nonagénaire<br />
Lors de la séance mensuelle du 15 novembre<br />
2022, nous avons fêté notre octogénaire, honoré<br />
notre nonagénaire. Le président David Buhlmann<br />
a tout d’abord remis un présent au nonagénaire<br />
Robert Luder. Puis ce fut le tour de<br />
l’octogénaire Rodolphe Aeschlimann d’être dignement<br />
fêté. L’assemblée s’est terminée par le<br />
verre de l’amitié offert par l’Amicale. • R.A.<br />
Ticino e Moesano<br />
Visita Centro Logistico COOP<br />
di Castione<br />
Il 21 settembre 2022, abbiamo avuto l’occasione<br />
di visitare il Centro Logistico Coop di Castione,<br />
con un gruppo di 20 pensionati <strong>syndicom</strong><br />
Ticino e Moesano. Siamo stati ricevuti dalla Signora<br />
Nadia Tamburini, organizzatrice della visita,<br />
e in seguito dal Signor Sergio Muschietti,<br />
responsabile di tutto il Centro Logistico che serve<br />
ogni negozio del Ticino e Moesano.<br />
Il trasporto delle merci viene eseguito con autocarri<br />
e treni di proprietà dell’azienda e con<br />
macchinisti alle dipendenze di Coop. Nel Centro<br />
di Castione, che è entrato in servizio nel<br />
settembre del 2003, lavorano 160 collaboratori<br />
suddivisi nei vari reparti: panificio, frutta<br />
e verdura, latticini, merci generali, trasporti,<br />
spedizione, magazzino, gestione dei vuoti (ossia<br />
riciclaggio degli scarti) oltre a servizio tecnico<br />
e manutenzione macchine.<br />
Una lodevole collaborazione viene fatta con il<br />
Tavolino Magico e con Caritas. Con l’aiuto e il lavoro<br />
di 4 persone viene recuperato tutto quello<br />
che non può più essere venduto nei negozi,<br />
merce ancora utilizzabile messa a disposizione<br />
di questo importante servizio a favore di persone<br />
bisognose.<br />
Abbiamo avuto modo di vedere come viene svolta<br />
la preparazione per la consegna della merce<br />
ai negozi e il ritorno dei contenitori che vengono<br />
puliti e preparati per la consegna seguente.<br />
Un particolare interessante spiegato dal Signor<br />
Muschietti è quello del panificio, che non abbiamo<br />
potuto visitare per ovvie ragioni di sicurezza<br />
igienica, dove si producono oltre al pane,<br />
la treccia bio, confezionata a mano da signore<br />
esperte, 6-7 secondi per treccia, poi panettoni,<br />
colombe e veneziane, il tutto organizzato su 3<br />
turni con 67 collaboratori in una superficie di<br />
3800 metri quadri.<br />
Alla fine di questa interessante visita, molto<br />
apprezzata da tutti i partecipanti, ci è stato offerto<br />
uno spuntino con bevande, caffè e dolci,<br />
in particolare l’ottimo panettone Coop che viene<br />
prodotto a Castione per tutta la Svizzera.<br />
Grazie Coop. • Franco Caravatti<br />
Il piacere di ritrovarsi<br />
La castagna ha sicuramente un significato profondo<br />
per la nostra comunità ed è forse anche<br />
per tale motivo che l’annuale incontro di chiusura<br />
delle attività dei Pensionati di <strong>syndicom</strong> ha<br />
sempre successo. Grazie alla cortesia e compe-