dihw MAGAZIN 4/2022
Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.
Die Fachpublikation dihw MAGAZIN berichtet in vierteljährlichem Turnus über Werkzeuge und Prozesse zur Bearbeitung von Metallen, Metalllegierungen, Verbundwerkstoffen, Naturstein, Beton, Holz- und Holzprodukten, Glas sowie von sonstigen Produkten.
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Ausgabe 4 · 2022
ZKZ 30498
Diamant, PKD, PVD, CVD, CBN, Keramik, Hartmetall
HOCHLEISTUNGSWERKZEUGE & BEARBEITUNGSPROZESSE
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ISSN 1438-1672 · Vol. 40 · No. 2/22 · June
40 years
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Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstr. 25 · 90441 Nürnberg · info@harnisch.com · www.harnisch.com
Editorial
Wem gehört die Zukunft?
Wenn das nur immer so einfach vorherzusagen
wäre. Konnte Jakob Lach bei Gründung seines
Unternehmens ahnen, dass LACH DIAMANT in
diesem Jahr stolzes 100-jähriges Jubiläum feiert?
Wohl kaum, denn im Rückblick sind oftmals richtige
Weichenstellungen an bestimmten Punkten,
mutige unternehmerische Entscheidungen oder
Visionen, Beharrlichkeit oder die Bereitschaft
neue Wege zu beschreiten, für den langfristigen
Erfolg eines Unternehmens ausschlaggebend.
Besonders in Zeiten wie diesen, in denen Wirtschaft
und Gesellschaft vor immensen Herausforderungen
stehen. Da heißt es, sich rechtzeitig
auf neue Gegebenheiten einstellen, nötige
Veränderungen in Angriff nehmen. Sei es
zum Schutz von Ressourcen durch ökologische
Produktion, durch Automatisierung effizienter
zu produzieren oder durch strategische Neuausrichtung
bzw. Anpassung des Portfolios zukunftsfähig
zu bleiben. Stichwort: wie sieht die
Mobilität der Zukunft aus? Inwieweit noch auf
Technologien setzen, die bald nicht mehr stateof-the-art
sind? Ein Unternehmen ist ständig in
Bewegung, um sich den Marktgegebenheiten zu
stellen. In zunehmend kürzeren Intervallen. Selten
war die abgedroschene Redewendung „Stillstand
ist Rückschritt“ so treffend wie derzeit.
Wie sehr die Branche in Bewegung ist, hat auf
der AMB das Technologieforum des VDMA mit
technischen Innovationen für die Metallbearbeitung
von morgen gezeigt.
Und „the next big thing“ steht schon bereit. Der
Einsatz Künstlicher Intelligenz, um die Werkzeugtechnik
zu optimieren und beispielsweise
Verschleiß von Werkzeug und Maschine vorherzusagen,
Qualität zu überwachen und Prozesse
zu regeln. Gehört also schon bald der autonomen
Zerspanung die Zukunft?
Eric Schäfer
Redakteur
Neue
Stahldrehgeneration
HOHE PERFORMANCE,
HÖCHSTE WIRTSCHAFTLICHKEIT
■ Bis zu 30 % mehr Standzeit durch
Kühlung direkt an der Schneide
■ Ausgezeichnete Performance und
Bearbeitungssicherheit während des
gesamten Drehprozesses
■ BCP10T und BCP20T: Besonders für
den kontinuierlichen Schnitt geeignet
■ BCP15T und BCP25T: Besonders für
universelle Drehanwendungen geeignet
■ Neu entwickelter Spanbrecher zur
optimalen Vibrationsunterdrückung sowie
hervorragendem Spanfluss- und -bruch
powered by
www.boehlerit.com
Inhalt
Titelstory
6 Klein, stark, robust – neuer Zentrischspanner macht großen Unterschied
CERATIZIT
Werkstoffe
CBN
22 Tradition. Leidenschaft. Innovation 4. Teil
Horst Lach
26 Höchste Produktivität, bester Service und kurze Lieferzeiten inklusive – dank „Made in Germany“
Werkzeuge
28 Wendeschneidplatten
29 Schleifscheiben
30 Mikrobohrer
Bearbeitungsprozesse
Drehen
32 In höchsten Tönen
Laserbearbeitung
34 Erstmals realisierbar: Werkzeuge bis 355 mm Durchmesser
Fräsen
36 Additive oder substitutive Fertigungsverfahren?
Bohren
38 Hochleistungsbohren in Titan, in einem Schuss
Komponenten & Zubehör
Kühlschmierstoffe
42 Innovative Versuchsreihe: Blaser blickt auf jeden Span
Werkzeugspanntechnik
44 Mit Automatisierung und Digitalisierung zu maximaler Qualität und nachhaltigem Erfolg
Messeberichte
47 AMB Messereport
News & Facts – Diverses
3 Editorial
8 Interview
9 Personalien
11 Markt
15 Veranstaltungen/Messen
57 Unternehmen/Inserenten
58 Impressum/Termine
4 dihw 14 4 · 2022
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less steel,
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Differenzdruck-Begrenzungsventil
Differential pressure limiting valve
Spalttopfausführungen:
E metallisch / nicht-metallisch
E einschalig / doppelschalig
Containment shell executions:
E metallic / non-metallic
E single / double shell
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PROCESS TECHNOLOGY & COMPONENTS 2022
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Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Nachhaltige Möglichkeiten in der
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Kreislaufwirtschaft im industriellen
Produktionsprozess
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Unabhängiges Fachmagazin für Pumpen, Kompressoren und prozesstechnische Komponenten
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Titelstory
Klein, stark, robust – neuer Zentrischspanner
macht großen Unterschied
SIBA Metallverarbeitungs GmbH vertraut auf ZSG mini von CERATIZIT
Für erfolgreiche Lohndienstleister heißt
es: flexibel bleiben und schnell auf Kundenwünsche
reagieren. Um an dieser Stelle
sämtliches Potenzial zu erschließen,
setzt die SIBA Metallverarbeitungs GmbH
aus dem hessischen Dillenburg unter anderem
auf Spannsysteme aller Größenordnungen
von CERATIZIT. Dank des Zentrischspanners
ZSG mini erweitert das Unternehmen
nun den Spannbereich hin
auch zu kleineren Werkstücken.
Als Spezialist für die Stahl- und Aluminiumbearbeitung
begeistert die SIBA Metallverarbeitungs
GmbH zahlreiche Kunden
aus den Branchen Maschinenbau,
Elektrotechnik, Lebensmittelindustrie sowie
im Möbel- und Schaltschrankbau.
Gegründet im Jahr 1962 von Siegfried
Bastian und mittlerweile unter der Geschäftsführung
der 3. Familien-Generation,
ist das Unternehmen auf über 60 Mitarbeitende
in der Fertigung und Verwaltung
angewachsen.
Zerspanungsabteilung vor allem Spannmittel
in allen Formen und Größen. Da arbeiten
wir schon seit einiger Zeit erfolgreich
mit CERATIZIT zusammen. Und der
neue ZSG mini hat für uns die Palette zu
den kleineren Bauteilen hin abgerundet“,
erläutert Benjamin Herbert.
Einfache Konstruktion, kompromisslose
Funktion
Als der kleine Zentrischspanner vorgestellt
wurde, haben ihn Benjamin Herbert
und sein Team in der Zerspanung bei SIBA
direkt auf Herz und Nieren getestet – und
die Entscheidung war ganz schnell gefallen.
„Von der Konstruktion her ist der ZSG
mini eigentlich recht einfach aufgebaut,
aber kompromisslos, was die Funktionalität
angeht. Die verschiedenen Aspekte,
die bei seiner Konstruktion bedacht wurden,
haben uns sehr in die Karten gespielt:
Niederzug, Wiederholgenauigkeit – das
hat gepasst“, ergänzt Benjamin Herbert.
Kurze Wechselzeiten dank einfachem
Handling
Schnelles und unkompliziertes Handling
entscheidet oftmals im Rennen um die
kürzesten Nebenzeiten. Auch dort punktet
der ZSG mini, was auch Benjamin Herbert
bestätigt: „Die Bedienung des ZSG
Mini ist tatsächlich insbesondere wegen
der hervorragenden Zugänglichkeit sehr
angenehm. Gerade wenn große Paletten
zu bestücken oder schwer zugängliche Situationen
wie Aufspanntürme oder mehrachsige
Bearbeitung zu meistern sind,
zeigt der ZSG mini seine Vorteile: Er ist
Kurze Reaktionszeiten für zufriedene
Kunden
SIBA ist auf höchste Vielfalt ausgerichtet,
wie Benjamin Herbert, Fertigungsleiter
Zerspanung bei der SIBA Metallverarbeitungs
GmbH, betont: „Zu unserem Portfolio
gehören anspruchsvolle Schweißkonstruktionen,
und wir können auf eine
breit aufgestellte Blechbearbeitung inklusive
Laserschneiden, Stanzen und Biegen
zurückgreifen. Darüber hinaus bieten wir
zahlreiche Optionen, Rahmenaufträge anzunehmen,
einzulagern und diese auf Abruf
zu bearbeiten. Wir planen unter anderem
komplette Baugruppen von A bis Z –
bis hin zur Fertigmontage. Muss es auch
mal ein Einzelteil sein? Auch da können
wir schnell und unkompliziert helfen!“
Und das ist nicht nur ein Versprechen,
sondern gleichzeitig eine der großen Stärken
des Unternehmens. Schnelle Reaktionszeiten,
so dass binnen 24 oder 48
Stunden das gewünschte Teil auch beim
Kunden vorliegt – das macht und kann
nicht jeder.
Wichtiges Element dabei: „Um so rasant
liefern zu können, brauchen wir in unserer
Auch ohne aufwändiges Vorprägen halten
die Werkstücke im ZSG mini bombenfest.
Vor allem Aluminiumbauteile kommen hier
auf die Maschine.
Reger Austausch und gute Zusammenarbeit: Lukas Faak (links), Technische Beratung & Verkauf
Cutting Tools bei CERATIZIT, und Benjamin Herbert, Fertigungsleiter Zerspanung bei der
SIBA Metallverarbeitungs GmbH.
6 dihw 14 4 · 2022
Titelstory
Dank guter Planung und effizienter Prozessabläufe können SIBA-Kunden so manches Mal in
24 oder 48 Stunden zu ihrem Bauteil kommen.
Klein, robust und enorm stark: Der ZSG
mini aus der WNT Performance-Reihe von
CERATIZIT erweitert die Palette der Spannmittel
bei der SIBA Metallverarbeitungs
GmbH aus Dillenburg hin zur Spannung von
kleineren Bauteilen.
sehr schnell von einer Seite aus zu montieren
und muss nicht an der Unterseite verschraubt
werden!“, sagt Benjamin Herbert.
„Was aber wirklich enorme Zeitersparnis
mit sich bringt, ist das Schnellwechselsystem
für die Spannbacken: Komplett
ohne Werkzeug lassen sie sich in Sekundenschnelle
tauschen, indem sie einfach
schräg über die Mitte herausgezogen
werden“, erläutert Lukas Faak, Technische
Beratung & Verkauf Cutting Tools bei
CERATIZIT. Ansonsten sitzen sie dank integriertem
Niederzug, der über zwei Federdruckstücke
erreicht wird, bombenfest
im Grundkörper und garantieren absolute
Bearbeitungspräzision und Qualität. „Ich
kann gerade in der Erstaufspannung das
Teil einlegen, aufspannen und mithilfe der
Zahnbacken werden die Werkstücke sehr
fest gehalten – ganz ohne lästiges Vorprägen.
Und schon kann ich zustellen, ambitioniert
fräsen und muss mir darüber keine
Gedanken machen“, so Benjamin Herbert.
Zudem besteht der Grundkörper aus gehärtetem
Edelstahl, was ihn unempfindlich
gegenüber äußeren Einflüssen macht.
Ganzheitlich statt einseitig
Das ist der ideale Arbeitsplatz für den ZSG
mini.
„Das Besondere an der Zusammenarbeit
mit CERATIZIT ist, dass sie sich von Anfang
an in unsere Prozesse mit rein gedacht
haben. Das heißt, sie haben proaktiv
versucht zu verstehen, was wir wollen,
was wir brauchen und sind immer in Vorleistung
gegangen: mit Werkzeugen, mit
Material, mit Ideen. Dadurch ist in den
vergangenen sechs Jahren eine sehr gute
Zusammenarbeit entstanden“, hält Benjamin
Herbert fest.
Neben den Spannmitteln verwendet SIBA
sehr erfolgreich vor allen Dingen Werkzeugaufnahmen
und Werkzeuge von
CERATIZIT. „Gerade mit den wachsenden
Herausforderungen am Markt müssen
wir flexibel sein und schnell reagieren
können. Daher haben wir uns auch entschieden,
den ToolOMat einzusetzen, den
CERATIZIT anbietet. Dort können wir
Werkzeuge einlagern, flexibel darauf zugreifen
und haben sie jederzeit verfügbar
– unabhängig von Lieferzeiten oder Lieferketten!“
In Sachen Handling ist der ZSG mini ein Glücksfall für die SIBA Metallverarbeitungs GmbH.
Schließlich vergehen dank der Schnellwechselbacken nur Sekunden, bis der Zentrischspanner
einsatzbereit ist.
weitere Infos: www.ceratizit.com
dihw 14 4 ·2022 7
News & Facts – Interview
Das aktuelle Interview zum Thema:
„Digitalisierung und Komplettlösungen
prägen die Zukunft“
mit Jürgen Hauger, Geschäftsführer bei Vollmer
Zur Stuttgarter Metallfachmesse AMB
2022 gab Vollmer Geschäftsführer Jürgen
Hauger Einblicke in den Markt der Schärftechnologien
und einen Ausblick auf die
strategische Ausrichtung des Schärfspezialisten.
Die Fachmesse AMB war nach der Corona-
Pandemie eine der ersten Messen, auf denen
Vollmer wieder vertreten war. Wie hat
sich die Pandemie auf Sie als Schärfspezialist
ausgewirkt?
Jürgen Hauger: Vollmer war während der
Pandemie in einer relativ starken Position,
da wir sowohl in der Holz- als auch Metallindustrie
vertreten sind. Während die metallverarbeitende
Industrie einbrach, da
viele ihre Betriebe vorübergehend schließen
mussten oder sie ihre Schichten reduziert
hatten, blieb die holzverarbeitende
Industrie auf hohem Niveau. Denn die
Sägewerks- und Bauindustrie investierte
über die gesamte Pandemie hinweg, um
auf die große Nachfrage nach Holz für den
Haus- oder Möbelbau zu reagieren. Deshalb
konnten wir vor allem Schleif- und
Erodiermaschinen an Kunden verkaufen,
die Kreissägen und Zerspanwerkzeuge für
die Holzbearbeitung herstellen.
Wie haben sich Pandemie und Ukraine-
Krieg auf Ihr Unternehmen ausgewirkt?
Jürgen Hauger: Der Krieg macht uns
große Sorgen – nicht nur aus menschlicher,
sondern auch wirtschaftlicher
Sicht. Vollmer hat einerseits gute Kontakte
in die Ukraine und andererseits betreiben
wir einen Standort in Russland mit
14 Mitarbeitern. Wie sich dieser Krieg auf
uns auswirken wird, kann ich derzeit nicht
einschätzen. Was die Pandemie betrifft,
ist das anders. Sie hat bei Vollmer der Digitalisierung
einen gewaltigen Schub verliehen,
da wir Servicetechniker nicht nach
China, Australien oder in andere Länder
schicken konnten. Wie bei vielen Unternehmen
fand deshalb die interne und externe
Kommunikation vor allem virtuell
statt. Glücklicherweise hatten wir bereits
Anfang 2019 unsere Initiative V@dison
ins Leben gerufen und entsprechende Instrumente
parat. Die V@dison-Plattform
ist die zentrale Schnittstelle zwischen unseren
ERP-Systemen und Maschinen, die
die wichtigsten Protokollsprachen wie
UMATI, MT Connect oder OPC UA unterstützt.
So kann unser Gateway nahtlos Daten
zwischen Maschinen, Systemen und
Kundenanwendungen austauschen.
Wie haben Sie konkret die V@dison-Plattform
für Ihre Geschäfte eingesetzt?
Jürgen Hauger: Auf dem Höhepunkt der
Pandemie konnten wir die Endabnahme
und Inbetriebnahme der Maschinen
mit den Kunden über unsere App „Visual
Support“ durchführen. Zudem haben
wir webbasierte Schulungen und Vorführungen
über „Visual Instruct“ veranstaltet.
Ohne die digitale V@dison-Plattform
wären wir nicht in der Lage gewesen,
unseren Kunden zu zeigen, was alles
möglich ist. Dabei hat V@dison nicht nur
die digitale Kommunikation ermöglicht,
sondern auch Ressourcen, Geld und Zeit
bei uns und unseren Kunden eingespart
– und das bis heute. Wenn wir einen Servicetechniker
schicken müssen, fallen dafür
Kosten an. Im Garantiefall bei uns und
im anderen Fall bei unseren Kunden. Dank
V@dison können wir auf allen Seiten die
Servicekosten senken und nahezu in Echtzeit
weltweit Wartungen und Instandhaltungen
virtuell vornehmen.
Abgesehen von der Digitalisierung – worauf
kommt es bei Vollmer in Zukunft an, um
Kunden optimal zu unterstützen?
Jürgen Hauger: Ein zentraler Bereich, auf
den wir uns konzentrieren, ist das Thema
„Komplettlösungen“. Wenn also ein Kunde
ein bestimmtes Werkzeug herstellen
möchte, müssen wir in der Lage sein, einen
ganzheitlichen Prozess anzubieten.
Das kann die komplette Programmierung
des Werkzeugs, die Auswahl der Schleifscheibe,
die Maschinenparameter und sogar
die Automatisierung umfassen – das
ist etwas, was wir einigen Kunden schon
seit vielen Jahren anbieten. Dieses umfassende
Angebot an Dienstleistungen kann
dazu beitragen, dass der Kunde den Prozess
nicht mehr selbst in die Hand nehmen
muss, sondern wir diesen für ihn verantworten.
Dies ist ein entscheidender Aspekt
für viele Kunden, um beispielsweise
auf den Fachkräftemangel zu reagieren.
Ich bin überzeugt: Digitalisierung und
Komplettlösungen prägen die Zukunft.
Welche Ziele hat sich Vollmer für das kommende
Jahrzehnt vorgenommen?
Jürgen Hauger: Außer den genannten
Punkten wie Digitalisierung und Komplettlösungen
wollen wir eine neue
Hauptzentrale bauen. Auch wenn das Projekt
wegen der Pandemie aktuell auf Eis
liegt, werden wir die Pläne weiter verfolgen.
Zudem bauen wir unsere Internationalisierung
weiter aus. Wir werden bald
unsere 15. Niederlassung weltweit eröffnen,
die sich in Bangkok in Thailand befindet
und mit der wir den südostasiatischen
Markt stärken. Und wir gehen neue Wege:
Im Juli 2022 hat die Vollmer Gruppe die
ultraTEC innovation GmbH übernommen.
Das Start-up kommt nicht aus dem Schärfumfeld,
sondern entwickelt und fertigt Ultraschall-Entgratanlagen.
Mit ultraTEC wagen
wir den Schritt in eine neue Technologie,
die gerade in der Metallverarbeitung
von zentraler Bedeutung ist.
weitere Infos: www.vollmer-group.com
8 dihw 14 4 · 2022
News & Facts – Personalien
Geschäftsführung ANCA Europe
Edmund Boland übergab zum 1. November 2022 die Geschäftsführung
von ANCA Europe an Martin Winterstein. Die
positive Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr 2021/2022
mit einem starken Auftragseingang und guten Ergebnissen soll
durch einen Ausbau der Kapazitäten und eine weitere Intensivierung
der Kundenbetreuung fortgeführt werden. ANCA hat seine
Aktivitäten in Europa seit den neunziger Jahren kontinuierlich
ausgebaut. Mit Technologiezentren in Weinheim und Coventry
(UK) und lokalen Vertriebs-, Anwendungs- und Servicekapazitäten
unterstützt der Schleifmaschinenhersteller die europäischen
Kunden vor Ort.
Martin Winterstein arbeitet seit 2004 in der Werkzeugmaschinenbranche
und war in dieser Zeit für namhafte deutsche Hersteller
tätig. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur freut sich darauf,
nach seiner bisherigen Aufgabe als Vertriebsleiter bei ANCA
Europe die Verantwortung für das Europa-Geschäft zu übernehmen:
„Die ANCA Produkte und Leistungen passen zu den Anforderungen
der europäischen Kunden. Neuentwicklungen wie
die AIMS-Fertigungszelle oder die GCX-Lösung für Verzahnwerkzeuge
wurden vom Markt sehr gut angenommen. Wir freuen
uns darauf, ihre Leistungsfähigkeit zu beweisen, wenn in den
nächsten Monaten verschiedene Systeme installiert werden. Ich
bin mir sicher, dass wir Herstellern von Präzisionswerkzeugenund
-komponenten mit unseren aktuellen und kommenden Innovationen
und einer starken Kundenorientierung helfen können,
ihre Position am Markt auszubauen.“
Edmund Boland (links) übergibt die Rolle des General Manager
Europe bei ANCA an den bisherigen Sales Manager Europe Martin
Winterstein.
weitere Infos: www.anca.com
Wechsel an der Spitze der Hermes Schleifmittel Gruppe
Kaspar Haller folgt auf Jan Cord Becker als geschäftsführender
Gesellschafter von Hermes Schleifmittel und übernahm ab 1. Oktober
2022 die Leitung des Unternehmens.
Kaspar Haller, der Hermes Schleifmittel als Gesellschafter schon
über viele Jahre lang begleitet, freut sich auf die neue Herausforderung:
„Die Verantwortung für die Zukunftsgestaltung übernehmen
zu können, ist ein großer Ansporn für mich.“ Beruflich
legt er großen Wert darauf, Chancen entschlossen und mutig zu
nutzen, Veränderung voranzutreiben und stets nach optimalen
Lösungen zu suchen. „Die Natur macht es vor, nicht die stärkste
oder intelligenteste Spezies überlebt, sondern jene, die am flexibelsten
auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagiert”, so beschreibt
Kaspar Haller seinen Leitsatz.
Kaspar Haller folgt auf Dr. Jan Cord Becker, der zum 30. September
2022 aus der Geschäftsführung ausschied, um sich beruflich
neuen Herausforderungen zu widmen. „Nach fast 13 Jahren als
CEO der Hermes-Gruppe ist es an der Zeit für eine Veränderung“,
sagt Jan Cord Becker. „Er hat die Geschicke des Unternehmens
in den letzten Jahren maßgeblich geprägt und es zukunftsfähig
aufgestellt. Wir Gesellschafter bedauern Jan Cord Beckers
Ausscheiden und danken ihm für die wertvollen Ergebnisse seiner
Tätigkeit“, äußert sich Matthias Hartmann, Vorsitzender der
Hermes Gesellschafterversammlung.
Dr. Jan Cord Becker und Kaspar Haller.
weitere Infos: www.hermes-schleifwerkzeuge.com
dihw 14 4 ·2022 9
News & Facts – Personalien
Neues Führungstrio bei EMAG plant die Zukunft
Ein verändertes Führungstrio in der Geschäftsführung, dazu
ein ganzes Bündel von neuen Produkten und Innovationen – mit
erheblichem Rückenwind geht die EMAG Gruppe in die nächsten
Monate, wobei das Unternehmen im Übrigen auf ein erfolgreiches
erstes Halbjahr mit sehr gutem Auftragseingang zurückblickt.
Dazu kommt, dass seit Juli mit Dr. Heinz-Jürgen Prokop ein
neuer CEO am Start ist.
Damit gewinnt das Unternehmen umfangreiches Know-how hinzu,
denn Dr. Prokop ist bereits seit mehr als 30 Jahren im Maschinenbau
tätig und verfügt zudem über viel Managementerfahrung
aus unterschiedlichen Unternehmen. Zuletzt war er CEO
Machine Tools und Mitglied der Gruppengeschäftsführung bei
der TRUMPF SE + Co. KG. Zuvor verantwortete er als Geschäftsführer
unter anderem Positionen bei Thyssen/Krupp in Essen, bei
der Fritz Studer AG im schweizerischen Steffisburg und bei der
Frigoblock Grosskopf GmbH in Essen. Die weiteren Positionen im
Führungstrio bei EMAG bleiben unverändert: Dr. Mathias Klein ist
bereits seit Mai 2021 Chief Sales Officer (CSO) und Sven Hartwich
fungiert seit Januar 2020 als Chief Financial Officer (CFO).
Der bisherige CEO und Gesellschafter Markus Heßbrüggen, der
seit 1996 im Unternehmen tätig war, folgt seinem Vater in die Position
des Beiratsvorsitzenden.
Neues Führungstrio bei EMAG (v.l.n.r): Dr. Mathias Klein Chief Sales
Officer (CSO), Dr. Heinz-Jürgen Prokop Chief Executive Officer (CEO),
Sven Hartwich Chief Financial Officer (CFO)
weitere Infos: www.emag.com
Sieglinde Vollmer ist Biberacher Ehrenbürgerin
Ehre, wem Ehre gebührt. Diese Worte gelten für Sieglinde
Vollmer, die am 24. Oktober 2022 zur Ehrenbürgerin der Stadt
Biberach an der Riß ernannt wurde. Für ihre Verdienste als Unternehmerin
und engagierte Bürgerin überreichte ihr der Biberacher
Oberbürgermeister Norbert Zeidler die Ehrenurkunde. Die
97-jährige Sieglinde Vollmer hat über viele Jahre hinweg die Geschicke
des Schärfspezialisten Vollmer gestaltet und ist bis heute
Mitglied des Aufsichtsrats der Vollmer Gruppe sowie Kuratorin
der Sieglinde Vollmer Stiftung. Über diese Stiftung werden unter
anderem gemeinnützige und mildtätige Organisationen in
Biberach unterstützt.
Das Unternehmertum wurde Sieglinde Vollmer in die Wiege gelegt,
denn es war ihr Vater Heinrich Vollmer, der 1909 die Vollmer
Werke gegründet hat. Der Biberacher Maschinenbauer beschäftigt
heute weltweit mehr als 800 Mitarbeitende und fertigt
Schleif-, Erodier- und Lasermaschinen, mit denen sich Kreissägen
oder Rotationswerkzeuge wie Bohrer und Fräser schärfen lassen.
Sieglinde Vollmer, die in Biberach liebevoll Fräulein
Vollmer genannt wird, hat 1964 mit ihrem Bruder
Udo Vollmer die Geschäftsführung übernommen.
Nachdem 1987 ihr Bruder aus dem Unternehmen
ausschied, übernahm sie als alleinige Geschäftsführerin
die Verantwortung.
Sieglinde Vollmer (Mitte) wurden für ihre Verdienste als Unternehmerin und engagierte
Bürgerin die Ehrenbürgerrechte der Stadt Biberach verliehen. Zur Auszeichnung
gratulierten die Vollmer Geschäftsführer Jürgen Hauger (links) und Dr. Stefan
Brand (rechts) sowie der Biberacher Oberbürgermeister Norbert Zeidler (2.v.r.) und
Peter Schneider (2.v.l.), ehemaliger Landrat des Landkreises Biberach.
„Ich freue mich sehr, dass ich die Ehrenbürgerschaft
der Stadt Biberach erhalte. Sie ist nicht nur
eine Ehre für mich, sondern für alle Menschen, die
bei Vollmer arbeiten und die sich mit unserem Familienunternehmen
verbunden fühlen“, sagt Sieglinde
Vollmer. „Ich wünsche mir, dass bei Vollmer
über die kommenden Generationen hinweg die Innovationskraft
und die Visionen meines Vaters weiterleben
werden und natürlich auch, dass ich die
Ehrenbürgerrechte der Stadt Biberach noch lange
genießen kann.“
weitere Infos: www.vollmer-group.com
10 dihw 14 4 · 2022
News & Facts – PersonalienMarkt
Neuer Head of Product & Technology hebt Softwareentwicklung auf
neue Ebene
Timo Kanz ist seit 1. August 2022 neuer Head of Product &
Technology bei TDM Systems, dem führenden Softwarehersteller
für die Verwaltung von Werkzeugdaten im Bereich der
Zerspanung. Eines seiner Fokusthemen bei der Weiterentwicklung
der Softwarelinien ist der Funktionsausbau von TDM Cloud
Essentials.
„Der Cloud gehört die Zukunft, denn die umfassenden Vorteile
bezüglich Kosten und Anwendung sind unschlagbar“, ist sich
Timo Kanz sicher. Als Head of Product & Technology bei TDM
Systems will er deshalb den Funktionsausbau der aktuellen
Cloudlösung des Marktführers weiter vorantreiben.
Aber auch für die etablierten TDM Systems Kunden geht es unter
seiner Ägide weiter. Bei der Weiterentwicklung der Softwarelinien
wird es verstärkt auch um Mobile- und Webclients gehen.
„Aktuell werden diese schon in Kundenprojekten umgesetzt, wir
möchten diese jedoch in unser Standardportfolio aufnehmen“,
so Kanz.
Als Mann aus der Praxis – Timo
Kanz war nach seinem IT-Studium
zehn Jahre lang für einen international
führenden Anbieter
von Messgeräten sowie industrieller
Verfahrenstechnik tätig –
gehört die Auswertung und
Nutzung von Daten ebenfalls
zu seinen Fokusthemen. Damit
TDM Systems Kunden ihre Prozesse
weiter optimieren können,
soll sich zukünftig deshalb
ein noch größerer Mehrwert
aus den Werkzeug- und Maschinendaten
generieren lassen.
weitere Infos: www.tdmsystems.com
Lutz Eckstein wird zukünftiger VDI-Präsident
Der VDI hat seinen zukünftigen Präsidenten gewählt: Univ.-
Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein wurde am 31. August 2022 von der
Vorstandsversammlung des VDI mit großer Mehrheit als Nachfolger
von Dr.-Ing. Volker Kefer bestimmt.
Lutz Eckstein ist Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika) an der
RWTH Aachen und wird ab dem 1. Januar 2023 neuer VDI-Präsident.
„Ich freue mich sehr auf diese ehrenvolle Aufgabe. In meiner
Funktion als Präsident möchte ich unter anderem die tragende
Rolle von Ingenieurinnen und Ingenieuren für zentrale Zukunftsthemen
wie Klimaschutz, Mobilität sowie die digitale Transformation
verdeutlichen und neue Impulse setzen”, so Eckstein.
Als Experte auf dem Gebiet des assistierten und autonomen Fahrens
hat er große universitäts- und organisationenübergreifende
Projekte initiiert und schätzt die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Der 53-Jährige wurde deshalb im Jahr 2021 in den Wissenschaftlichen
Beirat des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr berufen.
Zuvor arbeitete Lutz Eckstein fünfzehn Jahre in der Automobilindustrie
in unterschiedlichen Funktionen. Nach vier Jahren in
der Forschung bei der damaligen Daimler AG lag sein Fokus auf der
Konzeption und Absicherung innovativer Fahrerassistenzsysteme
in der Mercedes-Benz Pkw-Entwicklung. Von 2005 bis zu seiner Berufung
an die RWTH Aachen war er bei der BMW AG für das Anzeige-
und Bedienkonzept und die Ergonomie aller Serienfahrzeuge
verantwortlich. 1995 erlangte Lutz Eckstein seinen Abschluss als
Diplom-Ingenieur Maschinenbau an der Universität Stuttgart. Den
VDI kennt der zukünftige Präsident bereits sehr gut. Seit 2018 ist
Eckstein Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Fahrzeug und Verkehrstechnik
(VDI-FVT). Im selben Jahr wurde er Mitglied im Wissenschaftlichen
Beirat des VDI. Seit 2022 wirkt er als Vertreter des Wissenschaftlichen
Beirats im Herausgeberbeirat der VDI nachrichten.
Volker Kefer wird zum 31. Dezember 2022 nach vier Jahren als
VDI-Präsident satzungsgemäß ausscheiden. Der VDI bedankt
sich bereits jetzt sehr bei Dr. Volker Kefer für seine langjährige
erfolgreiche Arbeit.
weitere Infos: www.vdi.de
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dihw 14 4 ·2022 11
News & Facts – Markt
80 Jahre KELCH
Pionier in der Welt der Zerspanung
Die Marke KELCH feiert in diesem Jahr 80-jähriges Jubiläum –
und damit acht Jahrzehnte Markterfolg, Das innovationsfreudige
Unternehmen zählte im Verlauf seiner Erfolgsgeschichte zu den
Pionieren bei der Entwicklung und Herstellung von Einstellgeräten
und Steilkegel-Aufnahmen. In den 1990er-Jahren gehörte der
Hersteller zu den einflussreichen Playern bei der Normentwicklung
für HSK-Werkzeuge. Heute steht die Marke KELCH für hochpräzise
Einstellgeräte und Werkzeuge sowie zukunftweisende
Entwicklungen rund um Industrie 4.0 und Automatisierung. Die
Highend- und Premium-Lösungen der Marke KELCH werden konsequent
in Deutschland gefertigt. Kontinuierliche Forschung und
Entwicklung sowie ein enger Austausch mit Kunden- und Anwenderbetrieben
sorgen für ein weltweit gefragtes Sortiment.
So präsentierte KELCH auf der diesjährigen AMB - Internationale
Ausstellung für Metallbearbeitung 2022 in Stuttgart die nächste
Entwicklungsstufe nach Industrie 4.0: ein effizientes Automatisierungskonzept
für zerspanende Betriebe, das Drittsysteme auf
Hardware- und Softwareebene vollständig integriert. „KELCH-
Produkte sind schon immer präziser als die Norm. Wenn die Norm
eine Genauigkeit von 1 Mikrometer vorgibt, erfüllt unser Produkt
0,5 Mikrometer. Das bleibt auch weiterhin unser Anspruch, genauso
wie die Fertigung unserer Premium-Produkte in Deutschland“,
unterstreicht KELCH-Geschäftsführer Frank Wildbrett.
KELCH entwickelt, produziert und vertreibt Werkzeugaufnahmen,
Reinigungs-, Schrumpf- und Einstellgeräte sowie Messtechnik
und erbringt Dienstleistungen in der Werkzeuglogistik.
Hohe Investition in den Maschinenpark
Anlässlich des Firmenjubiläums startet am Hauptsitz der KELCH
GmbH im süddeutschen Weinstadt bei Stuttgart eine umfassende
Erneuerung des Maschinenparks im Bereich der Schleiftechnik.
Dafür investiert das Mutterhaus des Herstellers, die in mehr
als 100 Ländern der Welt vertretene Genertec Gruppe, über einen
Zeitraum von drei Jahren in
die neueste Generation der STU-
DER-Schleifmaschinen und bringt
die Schleiftechnik in der deutschen
Produktion auf den neuesten
Stand. Diese Investition ist zugleich
ein Bekenntnis zur strategischen
Ausrichtung der Unternehmensgruppe:
Die KELCH GmbH bildet
auch weiterhin das Technologiezentrum
von Genertec in Europa
mit der eigenen Forschung und
Entwicklung am Hauptsitz in Weinstadt.
Zusätzlich führt KELCH Niederlassungen
in England und Nordamerika
und kooperiert mit Vertriebspartnern
in Europa, Asien
und Lateinamerika.
die Liefertreue des Herstellers. „Glücklicherweise ist es uns gelungen,
trotz aller Herausforderungen durch die Corona-Pandemie
und die kriegsbedingten Lieferengpässe unsere Lieferfähigkeit
zu erhalten. Dazu haben wir unter anderem neue Lieferanten-
und Bezugsquellen in der Türkei und Portugal erschlossen,
die uns innerhalb von nur zwei Tagen beliefern, sodass unsere
Kunden sich weiterhin auf hohe Liefertreue verlassen können“,
erklärt Geschäftsführer Frank Wildbrett. Einen wichtigen
Beitrag zum Erfolg leisten auch langjährige Entwicklungs- und
Vertriebspartnerschaften sowie Investitionen in die Qualifikation
der Mitarbeiter. So stellt der Hersteller für den neuen Maschinenpark
auch neue Mitarbeiter wie CNC-Schleifer und Universalschleifer
ein, die sich in Schulungen auf die neueste Steuerungstechnik
qualifizieren können und anschließend auf Maschinen
der neuesten Generation arbeiten.
Kosteneffiziente Automatisierung
Krisengerecht und zugleich zukunftsorientiert sind auch die auf
der diesjährigen AMB präsentierten Lösungen von KELCH, die
darauf abzielen, den nächsten Schritt nach Industrie 4.0 einzuleiten.
Dabei geht es um eine effiziente Automatisierung, die sich
modular in kleinen Schritten einführen lässt. Das modulare Konzept
lässt sich im bestehenden Maschinenpark und sogar mit älteren
Geräten realisieren, sodass keine hohen Neuinvestitionen
nötig sind. Da Betriebe bei der Umstellung auf neue CNC-Maschinen
zudem Werkzeuge mit Kühlkanalbohrung benötigen,
bietet der Hersteller ab September alle Standard-Werkzeuge
wahlweise mit oder ohne Kühlkanalbohrung an. Überzeugend in
punkto Präzision ist auch die Sortimentserweiterung durch das
neue vertikale Werkzeugeinstellgerät V234, das ab Januar 2023
im Handel erhältlich sein wird.
weitere Infos: www.kelch.de
Langjährige Partnerschaften
Positive Perspektiven bietet im Jubiläumsjahr
auch der Ausblick auf
KELCH präsentiert gemeinsam mit Partnern, wie sich Automatisierung Schritt für Schritt einführen
lässt, etwa durch das Steuern der Werkzeugvoreinstellung inklusive Roboter per Tablet.
12 dihw 14 4 · 2022
News & Facts – Veranstaltungen
EIGENER ROHDIAMANTEN IM- UND EXPORT
® ®
95 Jahre seit 1922
Übergabe der Ehrenurkunde der IHK
durch deren stellv. Hauptgeschäftsführer
Dipl.-Ing. Andreas Kunz
Horst Lach und
Olympiateilnehmer Felix Rijhnen
Horst Lach verabschiedet Bernd Straube,
ehem. Fertigungsleiter Werk Sachsen
Claus Kaminsky
Oberbürgermeister der Stadt Hanau
Horst Lach
Geschäftsführer
Zur Feier des Tages
100 Jahre LACH DIAMANT
Am 13. Oktober 2022 stieg im Deutschen
Goldschmiedehaus in Hanau
die akademische Jubiläumsfeier anlässlich
des 100-jährigen Firmenjubiläums
von LACH DIAMANT.
LACH DIAMANT – 1922 von Jakob
Lach in Hanau gegründet – als
Unternehmen zum Schleifen von
Diamanten zu Schmuck-Diamanten
„Brillanten“. Die weitere Geschichte
kennen unsere Leser aus den Erinnerungen
von Horst Lach, die er regelmäßig
im dihw-MAGAZIN publiziert.
Vom Handel mit Industrie-Diamanten
hatte sich LACH DIAMANT
zwischenzeitlich zu einer verlässlichen
Größe als Hersteller von Diamant-Abrichtwerkzeugen,
Diamant-
Drehwerkzeugen für das Überdrehen
von Kupfer-Kollektoren in
der Elektroindustrie, kunstharzgebundenen
Diamant- und CBN-
(BorazonTM)-Schleifscheiben, PKD-
Zerspanungs-Werkzeugen für die
Aluminium-, Glasfaser(GFK)- und
Kunststofffaser(CFK)-Bearbeitung
entwickelt. Die Anzahl der angemeldeten
Patente zeigen bis heute
den Pioniergeist und die Einzigartigkeit,
die das Unternehmen in vielen
Bereichen neu angewandter Fertigungsverfahren
weltweit zum Vorreiter
machte.
weitere Infos:
www.lach-diamant.de
Jochen Westermann, Pensionär und
Geschäftsführer a.D. Serv Six GmbH
Robert Lach
Geschäftsführer
dihw 14 4 ·2022 13
News & Facts – Markt
Zukunftsthemen tragen erste Früchte
Angesichts der aktuellen weltwirtschaftlichen und politischen
Entwicklungen und den damit verbundenen Herausforderungen
arbeitet MAPAL intensiv an den Themen der Zukunft. Der angestammte
Hauptmarkt von MAPAL, die Automobilindustrie, bleibt
ein wesentlicher Pfeiler der Marktstrategie. Ergänzt um das Zukunftsfeld
der Elektromobilität werden MAPAL Lösungen in allen
Bereichen der Mobilität zu finden sein. Bis zur endgültigen Ablösung
gehören dazu auch Werkzeuglösungen für Verbrennungsmotoren.
„Zudem wollen wir natürlich unsere Positionen in Teilsegmenten
abseits des Powertrains, wie zum Beispiel bei Chassis
und Bremsen, deutlich stärken,“ sagt Dr. Jochen Kress, Geschäftsführender
Gesellschafter der MAPAL Gruppe. Daneben liegen
die Marktsegmente Luftfahrt, Fluidtechnik sowie Werkzeugund
Formenbau im Fokus. In der Fluidtechnik hat MAPAL mit intelligenten
Lösungen gut Fuß gefasst. Die Marktstrategie für den
Werkzeug- und Formenbau wurde inzwischen weltweit ausgerollt.
Die notwendigen Lagerverfügbarkeiten der Werkzeuge sind
gegeben, Strukturen entsprechend aufgebaut. Kress: „Hier sehen
wir sehr optimistisch in die Zukunft.“ Segmentübergreifend
spielen darüber hinaus die Zerspanung von Titan und Aluminium
eine gewichtige Rolle im Markt- und Produktportfolio.
Die dezidiert auf die Fokusmärkte ausgerichtete Entwicklungsund
Vertriebsstrategie trug bereits im Geschäftsjahr 2021 erste
Früchte: Der Gruppenumsatz erhöhte sich auf 524 Millionen
Euro, ein Plus von 15 Prozent.
Für das laufende Jahr 2022 ist
aufgrund der aktuellen Entwicklungen
eine seriöse Prognose
sehr schwer zu treffen. „Dass die
Zukunftsthemen erste Früchte
tragen, macht uns optimistisch.
Das erste Halbjahr 2022 verlief
ordentlich und den Planungen
entsprechend.“
Die Geschäftsleitung blickt zudem
über die aktuelle Situation hinaus und investiert an mehreren
Standorten weltweit. So wurde mit Abschluss der Bauarbeiten
am Standort Altenstadt die Produktionsfläche des Kompetenzzentrums
Vollhartmetallwerkzeuge um 5.000 Quadratmeter
erweitert, wodurch sich die Reaktionsfähigkeit in dem umkämpften
Markt deutlich verbessert. Auch in Polen werden umfangreiche
Investitionen getätigt. Die Baumaßnahme in Indien
wurde abgeschlossen. Hier entstand ein komplett neues Produktions-
und Verwaltungsgebäude, das modernsten ökologischen
Gesichtspunkten entspricht.
weitere Infos: www.mapal.com
Umwelt- und Ressourcenschutz
Krebs & Riedel führt ökologisches Umweltmanagementsystem ein
Die Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik GmbH & Co. KG ist
im europäischen Umweltmanagement- und Auditsystem EMAS
(Eco-Management and Audit Scheme) registriert. Das Traditionsunternehmen
aus Bad Karlshafen hat die weltweit anspruchsvollste
Umweltnorm gewählt, um den eigenen Anforderungen
gerecht zu werden. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg
hat dieses Engagement nun mit einer Urkunde gewürdigt.
Die EMAS-Teilnehmer betreiben nicht nur ein standardisiertes
Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, sondern gehen
weit darüber hinaus. „Die Anforderungen suchen ihresgleichen“,
sagt Oskar Edelmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer
der IHK. Jedes Jahr unterwerfen sich die EMAS-Teilnehmer den
Prüfungen staatlich zugelassener, unabhängiger Umweltgutachter.
Der Öffentlichkeit legen sie ihre umweltrelevanten Daten genau
dar – darunter Ressourcen- und Energieverbrauch, Emissionen
und Abfälle. Ferner legen sie Umweltziele fest und teilen
mit, wie sie ihre Leistung kontinuierlich und systematisch verbessern
wollen.
Zu einem Familienunternehmen wie Krebs & Riedel gehört Nachhaltigkeit
zwingend zu den Führungsprinzipien, da deren Planungshorizont
nicht der nächste Quartalsbericht, sondern die
nächsten Generationen sind, die das Unternehmen weiterentwickeln
und führen werden. Der verantwortungsvolle Umgang mit
natürlichen Ressourcen, Mensch, Natur und Umwelt ist daher in
Oskar Edelmann (Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK
Kassel-Marburg) überreicht die EMAS-Urkunde an Andreas Knauf
(Qualitätsmanager & Umweltbeauftragter von Krebs & Riedel). Auf
dem Foto von links nach rechts: Dr. Ingo Kuhl, Dipl.-Vw. Florian Riedel,
Andreas Knauf, Oskar Edelmann und Elke Elsner.
den Unternehmensleitlinien festgeschrieben. Durch EMAS hat
das Unternehmen sein Managementsystem so erweitert, dass es
jetzt systematisch seinen Material- und Energieverbrauch durch
eine optimale Nutzung von Ressourcen sowie dem Einsatz moderner
Produktionstechnologien nachhaltig verbessert.
„Wir übernehmen bereits jetzt Verantwortung an unserem
Standort in Bad Karlhafen und haben die Lagerung von Gefahrstoffen
und die Reinigung von Abgasen erheblich verbessert:
14 dihw 14 4 · 2022
News & Facts – Markt/Veranstaltungen
Wir verzichten seit 2015 auf das gesundheitsschädliche Naphthalin
als Porenbildner und setzen umweltfreundliches Recyclingmaterial
als Porenbildner ein. Auf der neuen Ofenhalle haben
wir eine 400m 2 große Photovoltaik-Anlage installiert. Zusätzlich
haben wir vor kurzem einen CO2-Unternehmens-Footprint
erstellen lassen und wissen daher, dass unsere spezifischen
CO2-Emissionen im Mittelfeld der produzierenden Industrie in
Deutschland liegen. Langfristig verfolgen wir das Ziel, klimaneutral
zu werden und unsere CO2-Emissionen zu verringern“, berichtet
Dipl.-Vw. Florian Riedel. „Durch die EMAS-Managementprozesse
stellen wir sicher, dass wir uns dazu verpflichten jedes
Jahr weitere Einsparpotentiale zu erkennen und zu verbessern.
Hier haben wir einen Dreijahresplan mit konkreten Umsetzungszielen
erstellt, an denen wir arbeiten“, erklärt Dr. Ingo Kuhl und
bedankt sich für die Umsetzung bei Andreas Knauf und den Mitgliedern
des EMAS-Teams.
weitere Infos: www.krebs-riedel.de
Erstes VDWF-Praxisforum „Additive Fertigung“
Die Frage ist nicht, ob 3-D-Druck, sondern wie und wann
3-D-Druck im Werkzeug- und Formenbau – dieses Thema
wird immer präsenter. Das beweist auch die rege Beteiligung am
VDWF-Arbeitskreis „Additive Fertigung“. Dieser diente Anfang
Oktober als Basis, um ein erstes Praxisforum durchzuführen. Die
zweitägige Veranstaltung war ein voller Erfolg.
Was als VDWF-Arbeitskreis begann, bildete am 10. und 11. Oktober
in Ditzingen den Auftakt zum ersten VDWF-Praxisforum „Additive
Fertigung“. Nach den Foren Werkzeugbau und Kunststofftechnik
ist damit das dritte vom Verband Deutscher Werkzeugund
Formenbauer initiierte Praxisforum an den Start gegangen
und bietet den Teilnehmern neueste Impulse aus der Forschung,
gepaart mit fruchtbarem Praxisaustausch.
Rege Diskussionen über neueste Entwicklungen
Seit zwei Jahren trifft sich der Arbeitskreis „Additive Fertigung“
unter der Leitung von Prof. Stefan Roth von der Hochschule
Schmalkalden, Angewandte Kunststofftechnik, im Monatstakt.
„Der Arbeitskreis ist äußerst aktiv und die Mitgliederzahl wächst
stetig“, so VDWF-Geschäftsführer Ralf Dürrwächter. In Kooperation
mit dem Fachgebiet Maschinen und Technologien für die Additive
Präzisionsfertigung metallischer Bauteile (MTAP) der TU
Berlin wurde der VDWF-Initiative deshalb nun ein eigenes, jährlich
stattfindendes Praxisforum zur Seite gestellt.
Richard Bannmüller, Geschäftsführer der Trumpf Laser- und Systemtechnik,
begrüßte als Gastgeber die Teilnehmer der Veranstaltung
am Unternehmensstandort in Ditzingen. Den fachlichen
Auftakt machte Christoph Dörr von Innoteque Solutions mit seinem
Impulsvortrag „Printing Hot“, in dem er die Möglichkeiten
beim Drucken von 1.2343 bzw. 1.2344 im beheizten Bauraum
erörterte. Mathias Gebauer vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen
und Umformtechnik IWU steuerte einen Vortrag
zum Thema „Einsatzpotenzial von Laserpulverbettverfahren
in der Ur- und Umformtechnik“ bei. Über aktuelle Einsatzfelder
des Metall-3-D-Drucks im Betriebsmittelbau referierte
Martin Bock, der diesen Bereich bei Audi verantwortet. Um die
richtigen „Investitionsentscheidungen bei Maschinen zur Additiven
Fertigung von metallischen Werkzeugeinsätzen“ aus Sicht
des Werkzeugmachers ging es bei Thomas Weinmann von H&B
Electronic. Zum Thema „Neueste Entwicklungen in der Additiven
Fertigung“ referierte Janek Maria Fasselt in Vertretung von Prof.
Julian Polte vom Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und
Konstruktionstechnik IPK und vom MTAP der TU Berlin.
„Die rege Beteiligung der Gäste
an den Diskussionen war bemerkenswert“,
berichtet Dürrwächter.
So entstanden unmittelbar
an die Vorträge anknüpfend
lebhafte Gespräche. „Dabei
waren alle äußerst transparent
und offen. Niemand
hat sich gescheut, von den eigenen
Problemen zu berichten
bzw. die entwickelten Lösungen
darzulegen“, so Dürrwächter.
Ein Erfahrungsaustausch
direkt aus der Praxis –
„genau dafür ist das Forum gedacht“,
sagt auch Prof. Stefan
Roth.
3-D-Druck im Werkzeug- und
Formenbau: Musteranwendung
eines konturnah temperierten
Werkzeugeinsatzes.
Voraussetzungen für umfangreiche Anwendung der 3-D-Technologie
im Werkzeug- und Formenbau sind bereits vorhanden –
man muss sie nur noch nutzen!
Konkrete Praxiseinblicke gab auch der Betriebsrundgang bei der
Firma Trumpf: Im Showroom und im Applikationslabor des Laserspezialisten
erhielten die Teilnehmer Einblicke in neueste Maschinentechnologien
und Verfahren. Die Gespräche drehten sich
dabei um Überlegungen zur Gestaltungsfreiheit bei der Kühlkanalauslegung,
um die Herstellung poröser Materialien, um
Leichtbau oder um Ressourcen- und Energieeffizienz. „Wenn es
um 3-D-Druck im Werkzeugbau geht, ist die Frage nicht mehr,
ob, sondern wie und wann“, dessen ist sich Roth vor diesem Hintergrund
sicher. „Anlagen, Materialien, Standfestigkeiten in der
3-D-Technologie sind da – es geht jetzt darum, die Prozesse zu
validieren und Vertrauen zu schaffen.“
Erfahrungen mit additiven Fertigungsverfahren zu sammeln
und sich darüber mit den Akteuren der Branche auszutauschen,
ist das Ziel des VDWF Praxisforums Additive Fertigung. Und die
gute Stimmung während der Vorträge, der Führungen und des
Vorabendevents legt nahe, dass dieses Ziel bei der Premierenveranstaltung
des Forums auch erreicht wurde. Nächstes Jahr
soll die Veranstaltung am 29. und 30. Juni in größerem Maßstab
an der TU Berlin stattfinden. Save the date!
weitere Infos: www.vdwf.de
dihw 14 4 ·2022 15
News & Facts – Veranstaltungen
Schleiftagung 2023 in Fellbach
Klimawandel, Ressourcenengpässe, Fachkräftemangel: Diesen
Herausforderungen müssen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft
gemeinsam gerecht werden. Die Schleiftagung am 25.
und 26. Januar 2023 liefert Anregungen und Impulse, wie die
Schleiftechnik in diesem Spannungsfeld wettbewerbsfähig bleiben
und neue Anwendungen erschließen kann. Effizienz und
Nachhaltigkeit werden bei der 20. Ausgabe der Schleiftagung
wieder im Fokus stehen.
Wie kann der Ressourceneinsatz beim Schleifen reduziert und
der CO2-Footprint geschliffener Bauteile über den gesamten Produktlebenszyklus
verbessert werden? Wie kann schleiftechnologisches
Know-how, z. B. in Simulationsmodellen, nutzbar gemacht
werden, um schnell auf gestörte Lieferketten reagieren
zu können? Wie können digitale Assistenzsysteme Maschinenbediener
und Prozessverantwortliche bestmöglich bei Ihren Entscheidungen
unterstützen? Diese Leitfragen diskutiert die Community
aus Forschung und Industrie während der zweitägigen
Präsenzveranstaltung in Stuttgart-Fellbach.
Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University
hat gemeinsam mit dem etablierten Fachbeirat wieder ein spannendes
Tagungsprogramm aus den vier Themenblöcken Innovative
Schleifwerkzeuge, Moderne Maschinentechnik, Effiziente
Prozessauslegung und Ressourcenschonende Kühlschmierstoffversorgung
zusammengestellt.
In den Vorträgen aus
Industrie und Wissenschaft
werden aktuelle Erkenntnisse
aus Forschung und Entwicklung
für Anwender verständlich
und verwertbar gemacht.
Teilnehmende können sich
auf ein vielseitiges und spannendes
Programm freuen.
So stellt Martin Gerlitzky
(Diamantgesellschaft Tesch
GmbH) aktuelle Erkenntnisse
zur Schleifbearbeitung
von hartmetallbeschichteten
Bremsscheiben
vor, die einen großen
Beitrag zur Reduzierung von Feinstaubemissionen leisten.
Einen Ausblick auf den digitalen Schleifprozess 2030 in
der Smart Factory liefert Prof. Franz Haas (TU Graz). Dr. Oliver
Gossel (Röders GmbH) spricht über die Herausforderungen und
Potenziale der kombinierten Schleif- und Fräsbearbeitung in einer
Werkzeugmaschine. „Ressourceneffizientes Schleifen mit
grobkörnigem CBN“ lautet der Arbeitstitel des Beitrags von Prof.
Berend Denkena (Insitut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
IFW der Leibniz Universität Hannover). Prof. Eckart
Uhlmann (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb
IWF der TU Berlin) stellt innovative Werkzeugentwicklungen
für die Abrichttechnologie vor. Erkenntnisse zur funktionsoptimierten
Schleifbearbeitung von Dichtungsgegenlaufflächen für
die Elektromobilität präsentiert Prof. Thomas Bergs (Werkzeugmaschinenlabor
WZL der RWTH Aachen). Prof. Petra Wiederkehr
(TU Dortmund) zeigt Potenziale der Modellierung und Simulation
kraft- und weggeregelter Schleifprozesse auf, um Bearbeitungsergebnisse
schon vor dem ersten Werkzeugeingriff vorhersagen
zu können. Nachwuchswissenschaftler stellen in Kurzvorträgen
ihre neusten Forschungsergebnisse vor, die in den Postersessions
diskutiert und vertieft werden können. Nicht umsonst
gilt die Schleiftagung als zentrale Schnittstelle zwischen Forschung
und Industrie in der Schleiftechnik.
weitere Infos: www.schleiftagung.de
„Zerspanen im modernen Produktionsprozess“
Im Umfeld einer sich stetig wandelnden Region entwickelte
sich seit 1972 in Dortmund einer der führenden Forschungsstandorte
auf dem Gebiet der Produktionstechnik. Durch die fortlaufende
Orientierung an Zukunftsthemen trägt das Institut für
Spanende Fertigung (ISF) seit fast 50 Jahren zu Wissenschaft und
Innovation bei. Dazu leistet der Dialog mit Vertretern aus dem
Forschungs- und Industrieumfeld einen entscheidenden Beitrag.
Nachdem aufgrund der Covid-19-Pandemie das 50-jährige Institutsjubiläum
nicht wie geplant Ende März gefeiert werden konnte,
wird dies im kommenden Jahr nachgeholt.
Die Tagung „50 Jahre ISF – Fachgespräch zwischen Industrie und
Hochschule“ zum Thema „Zerspanen im modernen Produktionsprozess“
findet am 12. und 13. September 2023 statt.
Neben Fachvorträgen aus Industrie und Forschung zu spannenden
Themen aus dem Bereich der Spanenden Fertigung werden
im Versuchsfeld des Instituts anwendungsnahe Lösungen
aus aktuellen Forschungsthemen des ISF vorgestellt. Interdisziplinären
Austausch gibt es auf der Abendveranstaltung in der
DASA Dortmund. Nähere Informationen zum Tagungsprogramm
zeigt die Tagungshomepage www.50Jahre-ISF.de.
weitere Infos: www.isf.mb.tu-dortmund.de
16 dihw 14 4 · 2022
Weiterbildungsseminar Außenrundschleifen
Hochschule Furtwangen
Vom 28. Februar bis 1. März 2023 findet an der Hochschule Furtwangen, Campus Tuttlingen
das Weiterbildungsseminar Außenrundschleifen statt.
Das zweitägige Seminar gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen
Teil. Prof. Azarhoushang, ein renommierter Spezialist auf dem Gebiet der
Schleiftechnik, erklärt detaillierte Inhalte zu folgenden Themen:
• Schleifscheibenkomponenten
• Wahl des Schleifmittels
• Abrichten / Konditionieren, Wahl des Abrichters
• Einflussparameter
• Stirn-Umfangsschleifen
• Außenrund-Einstechschleifen beim Außenrundschleifen
• Außenrund-Längsschleifen
• Schälschleifen
• Schräg-Einstechschleifen
• Troubleshooting beim Außenrundschleifen
Die praktischen Vorführungen werden im Labor des Kompetenzzentrums für Spanende
Fertigung durchgeführt.
weitere Infos: www.ksf-hfu.de
News & Facts – Veranstaltungen/Messen
dihw 14 4 ·2022 17
News & Facts – Messen
FILTECH 2023
Filtration in Bearbeitungsprozessen
Kontaminationen vermeiden, Qualität, Sicherheit und Gesundheit
gewährleisten: Bei der Bearbeitung von Werkstoffen spielt
Filtration eine entscheidende Rolle. Einblicke in sämtliche Bereiche
der Filtration und Separation aller Arten von Medien erhalten
Besucher auf der FILTECH. Die Kombination aus Messe
und Kongress bietet alles, was Sie für die effiziente Filtration in
Ihren Prozessen benötigen. Vom 14. bis 16. Februar 2023 findet
die FILTECH in Köln das nächste Mal statt.
Ob Metalle, Glas oder Keramik: Bei der Bearbeitung von Werkstoffen
fallen nicht nur sprichwörtlich Späne an. Späne, Stäube
und molekulare Schadstoffe gefährden die Gesundheit der Mitarbeiter
und die Umwelt, aber auch die Anlagen. In vielen Primär-
und Sekundärprozessen spielen deshalb Filtrationsverfahren
eine entscheidende Rolle, um die Qualität des Produkts
zu gewährleisten. Auch für lange Standzeiten der eingesetzten
Werkzeuge und Anlagen ist Trenntechnik entscheidend. Und vor
allem muss im Sinne der Gesundheit des Personals für saubere
Umgebungsluft gesorgt werden.
Gerade in der Metallverarbeitung können schnell Kontaminationen
der Werkstoffe auftreten. Beim Schmieden, Plasma- oder
Laserschneiden und beim Gravieren gewährleistet trockene, saubere
und ölfreie Luft Qualität, Präzision und Wirtschaftlichkeit.
Luftfilter erhöhen die Lebensdauer der Anlagen und entscheiden
auch über die Einhaltung geltender Vorschriften und Gesetze,
etwa hinsichtlich der CO2-Emissionen. In Kühl- und Heizprozessen
oder bei der Laserstrahlengang-Spülung kommen Filter
ebenfalls zum Einsatz.
Anlagen und Komponenten, Dienstleistungen und Know-how
für die vielfältigen Filtrationsprozesse bei der Verarbeitung von
Metallen, Glas, Keramik und anderen Werkstoffen bieten die
Aussteller der FILTECH an. Auf der Kombination aus Messe und
Kongress erhalten Besucher branchenspezifisches Fachwissen
und Möglichkeiten zum persönlichen
Austausch über die Filtration
und Separation aller Arten von
Medien.
Laborbedarf sowie Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung
zum Programm.
Branchengrößen sind dabei ebenso vertreten wie Spezialisten.
Hinzu kommen zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsinstitute.
Da der Wunsch nach reiner, hygienischer Umgebungsluft
nicht nur in der Produktion seit 2020 stark gestiegen ist, legen
zahlreiche Aussteller auch einen Fokus auf Produkte wie stationäre
Luftreiniger und Anlagen in unterschiedlichsten Dimensionierungen.
HVAC-Systeme der Aussteller erreichen Abscheideraten
von über 99,9 Prozent und können Betreiber mit energieeffizienten
Lösungen für alle Anwendungen in Betriebsgebäuden
unterstützen.
Ob Luftreinigung oder Filtrationsprozesse in der Produktion:
Dass der Bedarf nach neuen Produkten und Dienstleistungen
ungebrochen hoch ist, beweist auch die große Zahl der Aussteller.
Nach aktuellem Stand erwartet der Veranstalter auf der
FILTECH 2023 bereits jetzt über 440 Unternehmen – so viele wie
noch nie zuvor.
Persönlicher Austausch im Mittelpunkt des Kongresses
Traditionell wird der Ausstellungsbereich der FILTECH zudem von
einem starken Kongress ergänzt. Besucher haben so nicht nur
die Gelegenheit, aktuelle Produkte und Services live zu erleben,
sondern können sich im Kongressbereich zusätzlich über Trends
aus Forschung und Entwicklung informieren. Für die hohe Qualität
der Vorträge bürgt der wissenschaftliche Beirat der FILTECH
unter dem Vorsitz von Dr. Harald Anlauf (KIT) und Prof. Eberhard
Schmidt (Bergische Universität Wuppertal): Experten internationaler
Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen
begutachten die eingereichten Beitragsvorschläge und stellen
ein Programm zusammen, das wertvolle Informationen aus allen
Bereichen der Branche gewährleistet. Mehr als 200 Präsenta-
Fokussierte Fachmesse mit über
440 Ausstellern
„Die Innovationskraft der Filtrationsbranche
ist sehr groß“, erklärt
Suzanne Abetz vom Veranstalter
FILTECH Exhibition Germany. „Auf
der FILTECH 2023 werden dem
Fachpublikum wieder zahlreiche
Innovationen präsentiert – auch
von vielen neuen Ausstellern, die
erstmals mit dabei sind.“
Besuchern wird ein breites Spektrum
an Produkten und Dienstleistungen
geboten: Neben Separations-
und Trenntechnik gehören
auch Messtechnik, Analytik und
18 dihw 14 4 · 2022
News & Facts – Messen
tionen erwartet der Veranstalter für die FILTECH 2023.
Der Kongress auf der Veranstaltung ist in Einheiten unterteilt, die
alle relevanten Themen behandeln. Sieben Themenbereiche stehen
im Fokus:
• Fest-Flüssig-Trennung
• Feststoff-Gas-Trennung
• Filtermedien
• Prüfung, Instrumentierung und Steuerung
• Simulation und Modellierung
• produktbezogene Verfahren
• Membranprozesse
Zusätzlich widmet sich der Kongress auf der FILTECH 2023 aktuellen
Branchentrends wie selektiver Abtrennung, Mikroverfahrenstechnik
und Nanofluidik, Nebel- und Tröpfchenabscheidung
sowie der biologischen Abgasreinigung mit Biofiltern. Am 13.
Februar 2023, also bereits einen Tag vor der Eröffnung des Ausstellungsbereichs,
finden zwei fokussierte Tageskurse statt, die
darüber hinaus gezielt Ingenieure, Wissenschaftler, Manager
und anderes technisches Personal adressieren, die anwendungsnahes
Wissen über Themenbereiche der Fest-Flüssig-Trennung
und der Feinstaubabscheidung benötigen.
Filtrationsprozesse für Qualität und Zuverlässigkeit
Hohe Staubmengen, explosionsgefährdete Stäube und Schadstoffe
gefährden Mensch, Umwelt und Anlage. Filterlösungen,
die speziell für die rauen Umgebungsbedingungen in der Verarbeitung
entwickelt wurden, verhindern Gefahren für Bediener
und die Umwelt. Sie erhöhen die Lebensdauer der Anlage und
des Equipments und gewährleisten so eine hohe Leistung. Auf
der FILTECH finden Verarbeitungsbetriebe dafür die richtigen
Produkte und Services und können sich mit Fachleuten über aktuelle
Trends austauschen.
weitere Infos: www.filtech.de
Moulding Expo 2023
Wichtiger denn je
Im Werkzeug-, Modell- und Formenbau steht im kommenden
Jahr das wichtigste europäische Event an: Vom 13. bis 16. Juni
2023 findet die internationale Fachmesse Moulding Expo auf
dem Stuttgarter Messegelände statt. Die führenden Hersteller
der Branche zeigen an vier Tagen das Beste, was der europäische
Werkzeug-, Modell- und Formenbau sowie die zugehörigen Zulieferertechnologien
zu bieten haben.
Während die Vorbereitungen im vollen Gange sind, kann sich die
Moulding Expo auf die Unterstützung aus dem Markt verlassen.
„Die Moulding Expo 2023 adressiert mit ihren Veranstaltungen,
Foren und Events genau die Themen, die der Branche auf den Nägeln
brennen. Zudem sehen wir einen riesigen Nachholbedarf
an Technologie-Information, weil drei Jahre keine nennenswerte
Messe für den gesamten Werkzeug-, Modell- und Formenbau in
Europa stattgefunden hat. Die Unternehmen des Werkzeug- und
Formenbaus sowie ihre Lieferanten und Ausrüster erwarten einen
großen Investitionsbedarf in neue Technologien und effizientere
Anlagen, auch um eine nachhaltigere Produktion aufzubauen.
Alle wichtigen Player – Kunden, Hersteller, Lieferanten, Branchendienstleister
– werden vor Ort sein“, sagt Markus Heseding,
Geschäftsführer VDMA Mess- und Prüftechnik sowie VDMA Präzisionswerkzeuge.
Auch Ralf Dürrwächter, Geschäftsführer Verband Deutscher Werkzeug-
und Formenbauer e.V. (VDWF), bekennt sich zur Moulding
Expo: „Nach bald vier Jahren Entzug
ist die Vorfreude riesengroß.
Die Moulding Expo ist ein Pflichttermin
im Veranstaltungskalender
und der ‚place to be‘ für alle Werkzeugmacher.
Der persönliche Austausch
vor Ort ist für alle Unternehmen
der Branche unerlässlich,
nicht zuletzt, um neue Kooperationen
und Projekte anzustoßen. Gerade
dafür ist die Moulding Expo
der geeignete Ort. Und das aus
gutem Grund: Hier erlebt man die
Branche mit ihrem gesamten Umfeld
an einem Ort – reduced to the
MEX.“
weitere Infos:
www.moulding-expo.de
dihw 14 4 ·2022 19
News & Facts – Messen
parts2clean 2022
Auf bestem Weg zu alter Stärke
So konkret wie bei der diesjährigen parts2clean ging es wohl bei
keiner vorhergehenden Messen zur Sache. Nahezu jeder der über
2.300 Besucher war mit realen Aufgabenstellungen und Projekten
auf das Stuttgarter Messegelände angereist. Für die rund 140 Aussteller
aus 16 Ländern ergaben sich dadurch erstklassige Kontakte,
die ein gutes Nachmessegeschäft erwarten lassen. Im Vergleich
zur Restart-Veranstaltung im vergangenen Jahr konnte die parts-
2clean 2022 in allen Bereichen deutlich zulegen.
Nach Ende des dritten Messetages der 19. parts2clean stand fest:
Die Anforderungen in der industriellen Bauteilreinigung werden
vielfältiger, anspruchsvoller und weiterhin kontinuierlich zunehmen.
Deutlich wurde dies nicht zuletzt anhand der Aufgabenstellungen
und Projekte, mit denen die über 2.300 Besucher
(rund 15 Prozent mehr als 2021) nach Stuttgart angereist waren.
Der Auslandsanteil lag bei 25 Prozent, die stärksten Besuchernationen
nach Deutschland waren die Schweiz, Österreich, die Niederlande,
Tschechien und Polen. „Mit dem Verlauf der diesjährigen
parts2clean sind wir unter den derzeit vorherrschenden
Bedingungen zufrieden“, sagt Hendrik Engelking, Global Director
bei der Deutschen Messe AG. „Wichtiger ist für uns jedoch,
dass sich die Messeteilnahme für die ausstellenden Unternehmen
gelohnt hat.“ Und das hat es, denn die meisten der 140 Aussteller
aus 16 Ländern, die auf über 4.300 Quadratmetern neue,
weiterentwickelte und bewährte Produkte und Dienstleistungen
für die industrielle Teile- und Oberflächenreinigung präsentierten,
konnten sehr ins Detail gehende Gespräche führen.
weitere Infos: www.parts2clean.de
Fachmesse GrindTec bereichert den Messeverbund in Leipzig
Nachdem die vergangene Ausgabe der Industriemessen Intec
und Z aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich als virtuelle
Veranstaltung durchgeführt werden konnte, laufen nun die Vorbereitungen
für die Präsenzmessen vom 7. bis 10. März 2023 auf
der Leipziger Messe auf Hochtouren. Zudem erhält der erfolgreiche
Messeverbund weitere Verstärkung – die GrindTec, internationale
Fachmesse für Werkzeugbearbeitung und Werkzeugschleifen,
findet ab dem kommenden Jahr parallel zur Intec und Z
statt. Der Messeverbund Intec, Z und GrindTec ist der erste wichtige
Branchentreff in 2023 für die Fertigungstechnik in der Metallbearbeitung,
Zulieferindustrie und Werkzeugbranche in Europa.
Die starke Messemarke GrindTec startet in Leipzig unter dem Motto
„Von Anwendern für Anwender“ durch. Prof. Dr. Wilfried Saxler,
Geschäftsführer des Fachverbandes der Präzisionswerkzeugmechaniker
e. V. (FDPW): „Die ‚neue‘ GrindTec konzentriert und
fokussiert sich auf all jenes, was das Präzisionswerkzeugmechaniker-Handwerk
ausmacht: von der Werkzeugentwicklung, -bearbeitung
und -herstellung übers Schleifen, Schärfen, Reparieren,
Messen, Beschichten bis hin zur digitalen Unterstützung. Mit
diesem Konzept der GrindTec und dem Zusammenschluss mit Intec
und Z haben wir einen echten Mehrwert geschaffen. Zum einen
für die Besucher, die nun mit einer Eintrittskarte insgesamt
drei Messen mit den dazugehörigen Ausstellern besuchen können,
zum anderen für unsere Aussteller, die zusätzliche, wertvolle
Messekontakte aus den Besucherreihen der Intec und Z erwarten
dürfen.“ Der FDPW ist und bleibt ideeller und fachlicher Träger der
GrindTec.
Intec, Z und GrindTec: Wertschöpfung im Messetrio
Innovative Produkte sowie aktuelle Entwicklungen aus der Fertigungstechnik
für die Metallbearbeitung, der Automatisierungstechnik
für vor- und nachgelagerte Prozesse in der Produktion,
aber auch Technik und Ausrüstungen für Werkstatt sowie Betrieb
stehen im Fokus der Intec. Eingebettet in ein Umfeld, das durch
die verarbeitende Industrie, den Maschinen- und Anlagenbau, die
Automobilindustrie sowie namhafte Forschungseinrichtungen geprägt
wird, ist die Messe eine effiziente, praxisorientierte Plattform
sowohl für global agierende Branchenführer als auch für lösungsorientierte
KMUs aus ganz Deutschland und Europa.
Die Anmeldephase für die GrindTec 2023 läuft. Auf der internationalen
Fachmesse zeigen unter anderem Anbieter von Werkzeugbearbeitungssystemen,
Hersteller von Schleifmaschinen für die
Werkzeugherstellung und -bearbeitung sowie Produzenten von
Schleif- und Abrichttechnologie ihre Neuheiten. Zudem stellen
auch Anbieter von Maschinenperipherie und Unternehmen aus
dem Bereich der Prozesstechnik auf der GrindTec aus.
20 dihw 14 4 · 2022
News & Facts – Messen/Rezensionen
Fachprogramm setzt wichtige Impulse für die Branche
Das praxisorientierte Fachprogramm des internationalen Messeverbundes
setzt ebenfalls wichtige Impulse für die Branche. Experten
beleuchten im Rahmen der Sonderschau sowie des Fachforums
„Additive Fertigung – Evolution einer modernen Technologie“
den dynamischen Prozess der Integration der Additiven Fertigung
in die industrielle Produktion. Bei der Sonderschau und dem
Fachforum unter dem Titel „Sensorik – Einsatz und Perspektiven
in der Fertigung“ stehen unter anderem die Anforderungen sowie
neue Konzepte rund um die Schlüsseltechnologie Sensorik mit erprobten
und sich weiterentwickelnden Fertigungsmethoden im
Blickpunkt.
Mit verschiedenen Themenwelten wird sich die GrindTec wieder
in ihren vielfältigen Facetten der Werkzeugbearbeitung präsentieren.
So werden im GrindTec Forum Fachvorträge und Präsentationen
von Messeneuheiten angeboten. Die Besucher dürfen sich
auch wieder auf dem GrindTec Campus auf Neues aus der Forschung
freuen.
weitere Infos: www.leipziger-messe.de
DST Dreh- & Spantage Südwest 2023
Geballtes Know-how und innovative Zukunftstechnologien
Vom 29. bis 31. März bietet die DST
Dreh- und Spantage Südwest auf dem
Messegelände Villingen-Schwenningen
als regionaler Branchentreffpunkt im
Herzen der Technologieregion Schwarzwald-Baar-Heuberg
lebendigen Austausch,
Verkauf, Geschäftskontakte, Wissenstransfer
und neue Impulse – für Entscheider
genauso wie für Praktiker aus
der Produktion. Im Fachforum diskutieren
Aussteller mit Interessierten über aktuelle
Forschung, Best-Practice-Beispiele
und innovative Lösungen. Der Besuch
der Kurzvorträge ist im Eintrittspreis enthalten.
SAVE THE DATE
VOLLMER VDAYS
18.-20. APRIL 2023
Themen der Messe sind Digitalisierung,
Künstliche Intelligenz, CO2-neutrale Fertigung
sowie die Gewinnung von Fachund
Nachwuchskräften. Das spiegelt sich
auch in der Zusammensetzung der Aussteller
wider – viele der erstmals auf der
DST Südwest 2023 vertretenen Unternehmen
kommen aus den Bereichen vernetzte
Automation, Cloud-Lösungen und
3-D-Druck. Freuen dürfen sich die Besucher
außerdem auf eine interaktive Sonderschau
zum Thema „Digitalisierung der
Produktion“.
DAYS 2023
// BRANCHENTAGE
WERKZEUGBEARBEITUNG
weitere Infos: www.DSTSuedwest.de
AUF DEN VDAYS 2023 ENTDECKEN:
VOLLMER VHybrid 260
VHybrid 260
Schleifen und Erodieren - in einer Maschine.
Die VHybrid 260 vereint die Stärken einer innovativen Schleif- und
leistungsstarken Erodiermaschine für Rotationswerkzeuge bis 50 mm
Durchmesser. Und ermöglicht den Wechsel zwischen beiden Funktionen
in kürzester Zeit. Jetzt bei den VOLLMER Branchentagen VDays 2023
in Biberach/Riß (Nähe Ulm) kennenlernen! Anmeldung ab Januar 2023
auf:
www.vollmer-group.com
VOLLMER WERKE Maschinenfabrik GmbH // Ehinger Straße 34,
88400 Biberach/Riß dihw 14 4 //·2022 +49 7351 21571 0
Werkstoffe
LACH DIAMANT – 100 Jahre
Tradition. Leidenschaft. Innovation
4. Teil: Wie die NASA half ein neues Produkt zu beflügeln
„Als ich im Jahre 1908 zum ersten Mal in meinem Leben einen Diamant in die
Hand nahm, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass eines Tages Diamant als
Schneidstoff nicht nur in der Automobil-Industrie sondern auch zur Zerspanung von
Holz und Kunststoffen eingesetzt werden kann.“ Jakob Lach, der Firmengründer,
sprach diesen Satz 1980 vor laufender Kamera aus. Es sollte das Vorwort zur ersten
Präsentation einer neuen Technik für die Zerspanung von Holz und Kunststoffen
werden – dem Einsatz von Diamant als Schneidstoff – dem Dia-Werkzeug. Dieses
Video, dessen Ton in mehrere Sprachen übersetzt wurde, hat auch heute noch von
seiner Aktualität der geeigneten Werkzeuge beim Einsatz für die Fertigung in der
Möbel-, Fußboden- und Kunststoff-Industrie nichts eingebüßt; das Video kann unter
https://bit.ly/LACHDIAMANT abgerufen werden.
Firmengründer Jakob Lach 1894 – 1984
War es noch 1957 ein piepsender Erdtrabant,
der uns fast ungläubig zum Himmel
blicken ließ, so machte uns zwölf Jahre
später eine breiter aufgestellte Medienwelt
darauf aufmerksam, dass längst eine
neue Zeit begonnen hatte. Das war der
20. Juli 1969 – die erste kontrollierte Landung
eines Menschen auf dem Mond. Erstmals
in der Geschichte der Menschheit betrat
ein Mensch einen fremden Planeten.
Vor beiden Ereignissen finden wir die Entwicklung
des ersten menschgemachten
Diamanten – von dem Hersteller General
Electric seinerzeit als »Man-made Diamond«
bezeichnet.
Der Beginn des „diamantenen Zeitalters
für die Technik“ war so gekennzeichnet: für
immer fortschreitende Entwicklung und
Präzision – die ihren ersten allseits erkennbaren
Beweis mit dem Landen eines Erd-
Vehikels auf dem Mond-Trabanten zeigen
sollte.
Schritte und Hinweise, die den Lauf von
LACH DIAMANT fortan begleiteten:
Stand 1969. Im Firmensitz, Stammhaus und
Elternhaus – Hanau, Bruchköbeler Landstr.
39 – wurde es eng, sowohl im Betrieb
als auch im Büro. Von der eingeschränkten
Nutzung der Wohnräume meiner Eltern
ganz zu schweigen. Der Verkauf kunststoffgebundener
Diamant-Schleifscheiben
„K-MC“ sorgte Monat für Monat für neue
Rekorde; ein Resultat der seit 1967 verarbeiteten
metallüberzogenen Diamant-Körnungen,
die erstmals das Schleifen von
Hartmetall wirtschaftlich möglich machten.
Jakob Lach gab 1968 den Startschuss für
den Bau eines Betriebs- und mehrstöckigen
Bürogebäudes auf dem per dato noch
brachliegenden Grundstück Nr. 41. Drehund
Schleifmaschinen und moderne Hochleistungs-Heiz-Pressen
für die Scheibenfertigung
wurden bestellt und neue Fachkräfte
angeworben. Der Umzug in das neue Gebäude
wurde 1969/70 vollzogen.
Alles schien für den auf fünf Jahre ausgelegten
Plan für weiteres Wachstum der Natur-Diamant-Schleiferei,
für Fertigung und
Service von Abricht-Diamant-Werkzeugen
und Drehdiamanten für das Überdrehen
von Kupfer-Kollektoren (Bosch, Siemens,
AEG etc.) gesichert.
Anders als gedacht
Und dann kam eine Entwicklung, die sich
der seinerzeitige (1957) Erstanbieter von
»Man-made Diamonds« wohl ursprünglich
anders gedacht hatte. Plötzlich und unerwartet
wurde die Schleifindustrie Anfang
Start mit Borazon® – dem Schleifmittel einer neuen Zeit.
Stammhaus Bruchköbeler Landstraße 39 – Diamant-Schleiferei und erster Anbau
Schleifscheibenfertigung.
22 dihw 14 4 · 2022
Werkstoffe
Horst Lach (rechts) und Kurt Wagner (†) in einer Abteilung der Industrie-Diamanten-Schleiferei.
Borazon® – kubisch kristalline Bornitrid-Körnung – metallüberzogen.
1969 mit einem Schleifmittel konfrontiert,
das es bis dahin (in der westlichen Industrie)
nicht gab: „cubic boron nitride“ unter
dem Namen „Borazon“; kubisch kristallines
Bornitrid (CBN), spezifisches Gewicht 3,48,
thermische Widerstandsfähigkeit 1400° C,
Härte nach Knoop 4.700.
Im Vergleich zu Diamant zwar in Härte unterlegen
(Diamant = 7.800 nach Knoop),
dafür jedoch an thermischer Widerstandsfähigkeit
deutlich überlegen (Diamant =
ca. 820°C). Borazon®/CBN – verarbeitet in
kunstharz- und metallgebundenen Schleifscheiben
mit großem Potenzial für das
Schleifen gehärteter hochlegierter Stähle.
Heute könnte ich mich auf die These versteifen,
dass die „kleine Diamant-Industrie“
zu Beginn der General Electric-Verkaufskampagne
nicht zu den gesuchten
Adressaten für dieses neue Schleifmittel
gehört hat. Das kann man allein schon daraus
folgern, wie dieses neue Material von
GE verkauft werden sollte: Nicht Karatweise
wie Diamant, sondern per Gramm,
wobei ein Gramm Borazon®/CBN zum
stolzen Preis von fünf US-Dollar (damals
teurer als Gold) angeboten wurde.
Die klassischen Schleifscheiben-Hersteller
für die Stahlbearbeitung konnten zu dieser
Zeit (zum Leidwesen von GE) mit diesem
„überlegenen“ Schleifmittel für das Schleifen
gehärteter Stähle nichts anfangen: kurzum,
alle Ressourcen angefangen von Personal,-
Labor-, Formen- und Pressenkapazitäten
fehlten, um sich mit diesem aufwändigen
neuen Schleifstoff zu beschäftigen.
Der Zufall hilft
Diamant-Schleifscheiben in Kunststoffund
Metallbindungen in guter Qualität
herzustellen, hatte man seit 1963 gelernt.
Doch was sollte man mit diesem neuen
Schleifmittel „Borazon“ – einem kubisch
kristallinen Bornitid (Kurzbezeichnung
CBN) anfangen? General Electric empfahl,
damit Schleifscheiben für das Stahlschleifen
herzustellen. Einsatzbedingung sollte
ausschließlich Nassschliff sein bei einer
Schnittgeschwindigkeit von 28 m/sec. Der
Haken dabei war allerdings, dass die wenigen
Gramm des Testmaterials, das wir für
erste Versuche erhielten, noch nicht einmal
ausreichten, um damit beispielsweise
eine Umfangscheibe 200 x 10 mm für eine
Jung-Flachschleifmaschine zu fertigen.
Aber warum erst Flachschleifen, versuchen
wir das neue CBN-Korn doch gleich beim
Werkzeugschleifen. Gesagt, getan – die
ersten CBN-Schleifscheiben für das Werkzeugschleifen
entstanden: eine Topfscheibe
125 x 12,5 und eine Kegeltopf-Schleifscheibe
11V9-125 x 3. Der Test sollte jetzt
bei einem unserer damals besten Diamant-
Schleifscheiben-Kunden, der Firma Simon
in Neu-Isenburg, Hersteller von Stähleund
Werkzeugschleifmaschinen, stattfinden.
Doch zuerst war die Enttäuschung
groß. Es war weder möglich, den Versuch
im Nassschliff durchzuführen, noch war
die geforderte Schnittgeschwindigkeit von
28 m/sec. erreichbar – eine Stähle-Schleifmaschine
der Type L15 stand für die Topfschleifscheibe
mit nur 18 m/sec. zur Verfügung.
„Naja, wenn Sie schon da sind“, sagte
der Maschinenbediener und der Test mit
einem eingespannten HSS-Drehstahl begann.
„Schleifgeräusch – Klang – hervorragend
– kein „blau anlaufen“. Das Ding funktionierte
mit den gewählten Maschinenbedingungen
und CBN-Volumen V120 (12 %
CBN-Volumen-Anteil) anstatt der von General
Electric empfohlenen V240 (24 %
CBN-Volumen-Anteil) der Schleifscheibe.
So war die Entscheidung für LACH
DIAMANT gefallen. Wir hatten per Zufall die
erste weltweit funktionierende Borazon®/
CBN-Werkzeugschleifscheibe in unseren
Händen – und gleichzeitig das Geheimnis
der richtigen Schnittgeschwindigkeiten
für den Trocken- und Nassschliff von
CBN-Schleifscheiben entziffert, die noch
bis heute richtungsweisend sind. Trotz aller
folgender Versuche mit diversen Kühl-
Emulsionen.
Die erste Hannover Frühjahrsmesse 1969
stand an. Eine weitere historische Entscheidung
wurde gefällt: Ab sofort wurde
Erfolgreiches HSS-Werkzeugschleifen mit Borazon®.
Erstmals sichtbar gemachte HSS-
Rollspäne nach dem Schleifen
mit Borazon®/CBN.
dihw 14 4 ·2022 23
Werkstoffe
Das komplette Borazon®/CBN-Schleifscheiben-Programm bereits
auf der Hannover Messe 1969/70.
Galvanisch gebundene Borazon®/CBN-Schleifkörper für das Innen-
Rundschleifen.
der langgezogene große Messestand von
LACH DIAMANT in zwei Hälften geteilt: Auf
einer Seite Diamant, auf der anderen Seite
Borazon®. Slogans wie „HSS-Probleme Borazon®
– einfach lösen …“ gehörten ab sofort
zu den LACH DIAMANT-Aussagen.
Das Borazon®/CBN-Programm begann außer
kunstharzgebundenen Schleifscheiben
(Bezeichnung K-MX7 für Trockenschliff
– K-MX3 für Nassschliff), sowohl metallgebundene
CBN-Schleifscheiben (Bz-MX) als
auch galvanisch gebundene Schleifkörper
(G-MX) zu umfassen.
Die Krallen zeigen
Bereits ein Jahr später – 1970 – überraschte
LACH DIAMANT mit „tressex® zeigt die
Krallen“ – Borazon®/CBN-Schleifscheiben
erstmals auf Basis der verfügbaren Polyamid-Kunststoff-Bindungen
gefertigt.
Die Besucher der Hannover Messe waren
begeistert, sahen sie doch zum ersten Mal
die Entstehung von HSS-Rollspänen beim
Trocken-Tiefschleifen mit einer Borazon®/
CBN-Schleifscheibe mit tressex® auf einer
Saacke-Universalwerkzeugschleifmaschine
UW3 –Material EW9C04. Die Begeisterung
auch im Hause LACH DIAMANT war
über die Erfolge der GE-Neuschöpfung so
groß, dass wir uns entschlossen, bei der
NASA anzufragen, ob wir das Bild der auf
dem Mond landenden „Spinne“ für die
Werbung von „Borazon“ nutzen könnten;
wir durften!
Eine noch nie in der Branche dagewesene
Werbekampagne mit Doppelpostkarten
(Porto seinerzeit sieben Pfennig)
drei Mal pro Woche mit unterschiedlichsten
Werbeaussagen zu den Vorteilen des
Schleifens mit „Borazon®/CBN-Schleifscheiben
folgte. So erfolgreich, dass plötzlich
(manchmal sogar in Aussagen bis heute)
der Name „Borazon“ dem Hause LACH
DIAMANT zugesprochen wird. Verständlich,
dass dies nachfolgenden Wettbewerbern
nicht so gefiel; auf Bitte von GE begannen
wir Mitte der 1970er Jahre „nur
noch“ LACH-CBN zu bewerben.
Der unerwartet rasante Erfolg der
Borazon®/CBN-Schleifscheibe, die durch
tressex® noch einen weiteren Drive erhielt,
ließ uns nach zusätzlicher personeller Verstärkung
Ausschau halten.
Die Kundenanfragen nach Einsatzbedingungen
bzw. Anwendungstechnik schienen
uns nunmehr fast zu erdrücken. Die
Wahl fiel auf Dipl.-Ing. Günter Hobohm: ein
Glücksfall, wie sich in den nächsten Jahrzehnten
unserer Zusammenarbeit
herausstellen
sollte. Er war von Anfang
an hoch motiviert
– viele schriftliche Abhandlungen
nach seiner
Einstellung 1970
zeugen von seinem erfolgreichen
Umgang mit
diesem neuen Medium
„Borazon“.
Rückblickend war auch
dies eine aufregende
spannende Zeit in
einem aufstrebenden
jungen Unternehmen
der Diamant-Werkzeugindustrie.
Vergessen wir jedoch
nicht bei allen geschilderten
Anfängen der Diamant- und nunmehr
auch der Borazon®/CBN-Schleifscheibenfertigung,
dass es noch als Umsatz-Basis
die Diamant-Abrichtwerkzeuge und Natur-Drehdiamanten-Schleiferei
und Fertigung
gab.
Die folgenden Entwicklungen der „Superabrasives“
werden Ihnen, sehr geehrte/r
Leser/in, noch weitere Einblicke geben in
einer technischen Welt des Umbruchs. Vorstehend
zusammengefasst, wenn Sie so
wollen, als „Borazon contra Diamant“*
Ihr Horst Lach
* PS.: Wenn Sie mehr hierzu lesen wollen,
empfehlen wir Ihnen den Link:
https://bit.ly/borazon_kontra_diamant
weitere Infos: www.lach-diamant.de
Borazon®/CBN mit tressex® für das Tiefschleifen.
24 dihw 14 4 · 2022
Neuer HS-Spanformer für hohe
Vorschübe beim Hartdrehen
Tungaloy hat einen neuen HS-Spanformer
für seine CBN-Wendeschneidplatten
entwickelt. Dieser gewährleistet einen zuverlässigen
Spanbruch beim Hartdrehen
mit hohen Vorschüben von bis zu 0,3 mm
pro Umdrehung und einer Schnitttiefe
von bis zu 0,3 mm. Die Ergebnisse sind
kürzere Stillstandszeiten, höhere Produktivität
und sinkende Kosten.
Beim Einsatz CBN-haltiger Schneidstoffe
entstehen oftmals Späneknäuel, die sich
entweder um das Werkstück oder den
Drehhalter wickeln. Besonders häufig tritt
dieses Problem bei hohen Schnitttiefen
auf. Darunter leidet zum einen die Oberflächenqualität
des Bauteils und zum anderen
muss der Bearbeitungsprozess oft
unterbrochen werden, um die Späne am
Halter manuell zu entfernen. Um diesem
Problem entgegenzuwirken, braucht es
Spanformer, die einen effektiven Spanbruch
auch bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten
gewährleisten.
Eine derartige Lösung bietet Tungaloy
mit seinem neu entwickelten HS-Spanformer.
Dessen Geometrie gewährleistet
einen hervorragenden Spanbruch und
CBN-Wendeschneidplatten mit dem neuen
HS-Spanformer sind in den beiden CBN-Sorten
BXA10 und BXA20 verfügbar. (Foto: Tungaloy)
eine saubere Spanabfuhr bei Vorschüben
von bis zu 0,3 mm pro Umdrehung und
bei Schnitttiefen von bis zu 0,3 mm. Darüber
hinaus ist die Schneidkantenpräparation
so ausgelegt, dass die Schneide besonders
lange intakt bleibt und das Werkzeug
selbst unter extremen Einsatzbedingungen
lange Standzeiten generiert. Die
Folge ist eine steigende Produktivität bei
sinkenden Kosten, da teurer Maschinenstillstand
vermieden wird.
CBN-Wendeschneidplatten mit dem neuen
HS-Spanformer sind aktuell in zwei CBN-
Sorten erhältlich: Tungaloys
BXA10 bietet eine hervorragende
Verschleißfestigkeit
bei der Bearbeitung gehärteter
Bauteile auch bei hohen
Schnittgeschwindigkeiten; die
besonders vielseitige CBN-
Sorte BXA20 ist insbesondere
für Bearbeitungsszenarien mit
mittleren Schnittgeschwindigkeiten
und selbst für mittlere
bis starke Schnittunterbrechungen
bestens geeignet.
weitere Infos:
www.tungaloy.de
Der neue HS-Spanformer für CBN-Wendeschneidplatten
gewährleistet einen hervorragenden Spanbruch bei hohen
Vorschubgeschwindigkeiten. (Foto: Tungaloy)
dihw 14 4 ·2022 25
Werkstoffe
Höchste Produktivität, bester Service und kurze
Lieferzeiten inklusive – dank „Made in Germany“
Ein echter Produktivitätsgarant für Zulieferer,
Getriebe- und Automobilhersteller:
Mit Vitron7 bietet Technologieführer
Norton Winter eine leistungsstarke keramische
CBN-Hochleistungsbindung der
neuesten Generation. Gerade im Hinblick
auf die Herausforderungen der E-Mobilität
und den immer strengeren Anforderungen
der Industrie an höhere Produktivität
und gleichbleibende Werkzeugqualität
wurde die Vitron7-Bindungstechnologie
noch einmal grundlegend optimiert.
Vor allem die gleichmäßige Verteilung
und Belastung der einzelnen CBN-Schleifkörner
im Schleifbelag sind wesentliche
Faktoren, um diesen hohen Ansprüchen
gerecht zu werden. Die Schleifkörner bleiben
damit länger im Einsatz, was zu besonders
geringen Abweichungen der
Schleifergebnisse sowie zu einer höheren
Anzahl von Werkstücken pro Abrichtzyklus
führt. Ein weiterer entscheidender
Vorteil: Die optimierten Vitron7-Schleifscheiben
werden ab sofort am Norton
Winter-Produktionsstandort in Norderstedt
bei Hamburg gefertigt. „Dadurch
ermöglichen wir kurze Lieferzeiten und
Transportwege“, erklärt Hang Dai, Produkt
Manager SA Vitrified Bond EMEA. „Zudem
können wir unseren Kunden weitere, umfassende
Serviceleistungen bieten.“
Die deutliche Performance-Steigerung
der neuen Vitron7-Technologie drückt
sich insbesondere in einer verlässlichen,
um bis zu 30 Prozent längeren Werkstückstandzeit
gegenüber herkömmlichen
CBN-Schleifscheiben aus. Dadurch ergibt
sich eine spürbare Reduzierung der Kosten
pro Teil und damit auch der Gesamtfertigungskosten.
Zum Einsatz kommt
Mit Vitron7 bietet Technologieführer Norton
Winter eine leistungsstarke keramische CBN-
Hochleistungsbindung der neuesten Generation.
Vitron7 in verschiedenen Innen- und Außenrundschleifoperationen.
„Die Vorteile von Vitron7 machen sich beispielsweise
in der Bearbeitung von E-Rotorwellen
sowie von Kurbel-, Nocken- und
Getriebewellen und bei Bohrungen von
Zahnrädern deutlich bemerkbar“,
so Hang Dai.
Neben der verlängerten
Standzeit und einer höheren
Produktivität profitieren
Hersteller so auch
von selteneren Werkzeugwechseln
und einem homogenen
Verschleiß des
Schleifbelages. Das führt
wiederum zu einer geringeren
Reibung während
des Schleifprozesses und
reduziert thermische Schäden
am Werkstück.
Maßgeschneidert und mit
leichtem CarbonForce-
Grundkörper
Schleiflösungen mit
Vitron7-Bindungstechnologie
werden von
Norton Winter als sogenannte
MTO-Produkte
(Made To Order) angeboten,
d. h. individuell und
mit höchster Präzision
passgenau auf den jeweiligen
Einsatzbereich sowie
die Kundenanforderungen
hergestellt. Die perfekte
Einstellung an der Maschine
erfolgt durch die erfahrenen
Anwendungstechniker
gemeinsam mit
dem Kunden vor Ort. Dabei
sind alle gängigen Abmessungen
und Profile von
CBN-Schleifscheiben erhältlich.
Darüber hinaus sind Vitron7-Außenrund-Schleifscheiben
auch mit einem
Norton Winter-Carbon-
Force-Grundkörper lieferbar.
Diese leichten CFK-
Grundkörper bieten die Sicherheit
und Leistung herkömmlicher
superabrasiver Präzisionsschleifscheiben
bei einem gleichzeitig um
bis zu 75 Prozent geringeren Gewicht im
Vergleich zu Schleifscheiben mit Stahlgrundkörper.
weitere Infos: www.saint-gobain.de
Die weiterentwickelten Vitron7-Schleifscheiben werden ab
sofort am Norton Winter-Standort in Norderstedt bei Hamburg
gefertigt.
Deutliche Performance-Steigerung: Bis zu 30 Prozent längere
Werkstückstandzeit gegenüber herkömmlichen CBN-
Schleifscheiben. Alle Infos sowie Fallstudien finden sich unter
www.nortonabrasives.com/sga-common/files/document2021/
Norton_Vitron7_Flyer_2022_GER_SinglePages.pdf.
26 dihw 14 4 · 2022
Werkstoffe
„Gold“-Sortiment erweitert
Mit zwei neuen PVD-beschichteten Sorten,
WKK25G und WSM35G, erweitert
Walter sein Tiger·tec® Gold-Sortiment. Die
Tübinger reagieren damit auf den anhaltenden
Trend hin zu schwer zerspanbaren
und nicht rostenden Stählen, wie zum Beispiel
in der Energie- und Luftfahrtindustrie.
Die WKK25G ist für die Zerspanung
von Gusswerkstoffen konzipiert. Sie erfüllt
höchste Anforderungen an die Prozesssicherheit
(z.B. im Automotive-Bereich)
und eignet sich u.a. für stark abrasive
Materialien und ungünstige Einsatzbedingungen,
wie unterbrochene
Schnitte oder zur Nassbearbeitung. Die
WSM35G ist universell bei ISO-Werkstoffen
der Gruppen M und S (z.B. austenitisch-rostfreier
Stahl oder Nickel-Basis-
Legierungen) einsetzbar. Mit ihr sollen
Anwender insbesondere unter guten Bedingungen
und bei der Nassbearbeitung
hohe Standzeiten erzielen.
Beide Neuentwicklungen
nutzen, wie ihr erfolgreicher
Erstling, dieselbe
technische Plattform:
die Walter Tiger·tec® Gold-
Sorte WSP45G. Deren ausgewogenes
Verhältnis aus
Verschleißfestigkeit und
Zähigkeit beruht auf einer
weltweit bisher einmaligen
PVD-Al2O3-Technologie
Wendeschneidplatten-Sorten WKK25G und WSM35G.
mit mehrlagigem
Schichtenaufbau: TiAlN-Schicht für hohe
Verschleißfestigkeit, Al2O3 für hohe Temperaturbeständigkeit,
werksgehäuseteile aus Inconel oder Titan
im Flugzeugbau sowie die Bearbeitung
ZrN-Toplayer für von Motoren und Turboladern im Autowerksgehäuseteile
minimierte Reibung und beste Verschließerkennung.
mobilbau genannt. Hier konnte Walter
Eine neue Beschichtungs-
Standzeitsteigerungen gegenüber bishemobilbau
generation, die für sehr hohe Schneidkantenstabilität
und damit Standzeit sowie
rigen Schneidstoffen von bis zu 30 Prozent
und darüber erzielen.
für hoher Prozesssicherheit auch bei
schwierigen Anwendungen sorgt. Als erfolgreiche
Anwendungen werden Trieb-
weitere Infos: www.walter-tools.com
Effektive HRSA-Zerspanung dank neuer
Keramik-Wechselfräsköpfe
Sandvik Coromant erweitert sein Angebot
an Keramik-Wechselfräsköpfen und
führt eine neue Keramiksorte für optimierte
Zerspanungsleistungen in Nickelbasislegierungen
ein. Der CoroMill® 316
mit gelötetem Keramik-Wechselfräskopf
ermöglicht im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen
eine produktivere Schruppbearbeitung
von ISO S-Werkstoffen.
Mit der zunehmenden Verbreitung von
Luft- und Raumfahrtkomponenten aus Nickelbasislegierungen
steigt auch die Nachfrage
nach entsprechenden Zerspanungswerkzeugen.
Sandvik Coromant hat eine
innovative Lösung entwickelt, die für die
Eck- und Planfräsbearbeitung von Triebwerksbauteilen
ideal geeignet ist.
„Die Siliziumnitrid-basierte Keramiksorte
des neuesten CoroMill 316 macht einen anderen
Zerspanungsprozess als herkömmliche
Vollhartmetallwerkzeuge möglich“,
erklärt Tiziana Pro, Global Offer Manager
Solid End Mills bei Sandvik Coromant.
„Unsere einzigartige Sorte S1KU, die speziell
für die anspruchsvolle Bearbeitung von
Nickelbasislegierungen entwickelt wurde,
bietet dank negativer Geometrie eine
enorm zähe Schneidkante. Die sechsschneidige
Geometrie ist für hochproduktives
Besäumen geeignet, die vierschneidige
Geometrie verbessert das Planfräsen
nochmals deutlich. Zudem ist der CoroMill
316 das perfekte Werkzeug für schwer zugängliche
Anwendungen und natürlich für
alle Anwender, die die enorme Flexibilität
eines Wechselkopfsystems benötigen.“
Keramikwerkzeuge haben den großen Vorteil,
dass sie selbst bei den hohen Temperaturen,
die beim Fräsen von warmfesten
Superlegierungen (HRSA) auftreten, ihre
Härte behalten. Dadurch
kann im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen
eine 20- bis 30-fach schnellere
Bearbeitungszeit erreicht
werden, was wiederum
ein erhebliches Potenzial
für Produktivitätssteigerungen
eröffnet.
Mit den neuen größeren
Kopfdurchmessern (16 bis
25 mm) können die hohen
Schnittgeschwindigkeiten
nun auch bei der Zerspanung auf
herkömmlichen Bearbeitungszentren erreicht
werden (Spindeldrehzahl von 10.000
bis 18.000 U/min).
Neben Eck- und Planfräsbearbeitungen
können die neuen Schaftfräser zum Taschenfräsen,
zur Spiralinterpolation sowie
zum Eintauchen und Nutenfräsen eingesetzt
werden. Innerhalb des Vollhartmetallwerkzeug-Sortiments
gehört Coro-
Mill 316 zum Sandvik Coromant Optimized
Solutions-Angebot.
weitere Infos: www.sandvik.coromant.com
Der neue CoroMill® 316 mit gelötetem Keramik-Wechselfräskopf
ermöglicht im Vergleich zu Vollhartmetallwerkzeugen
eine produktivere Schruppbearbeitung von ISO S-Werkstoffen.
dihw 14 4 ·2022 27
Werkzeuge
Werkzeug-Lösungen für Mikrozerspanung und
Langdrehoperationen
Außendurchmesser von 0,1 mm, Einstiche
von 0,5 mm und Vorschübe von 5
µm – willkommen in der Welt der Mikrozerspanung!
Schrauben für Hörgeräte, Wuchtgewichte
für die automatische Armbanduhr
oder Kleinstdrehteile für medizinische
Baugruppen. Zum Herstellen solcher Teile
benötigt man Know-how, präzise Maschinen
und spezielle Werkzeuge. Bei Spantiefen
von bis zu 0,01 mm stellen die Anwender
sehr hohe Anforderungen an die
eingesetzten Werkzeuge. Darunter zählen
glänzende Oberflächen und eine hohe
Maßhaltigkeit der Bauteile durch geringen
Schnittdruck. Horn hat mit dem μ-Finish-
System für die Mikrozerspanung sowie mit
weiteren Werkzeugsystemen und Fertigungsprozessen
für Langdrehmaschinen
passende Lösungen entwickelt.
Die Anforderungen an die Werkzeuge zur
Mikrozerspanung mit Langdrehmaschinen
sind hoch. Durch die zum Teil sehr geringen
Spantiefen müssen die Schneiden sehr
scharf sein, um den Schnittdruck so niedrig
wie möglich zu halten. Durch die schleifscharfen
Schneidkanten steigt jedoch die
Gefahr von Mikroausbrüchen. Schon ein
kleiner Ausbruch im Bereich von wenigen
µm an der Schneidkante wirkt sich negativ
auf die bearbeitete Oberfläche des Werkstücks
aus. Des Weiteren spielt die Oberflächengüte
der Spanfläche eine entscheidende
Rolle. Um Aufbauschneiden entgegenzuwirken,
muss die Spanfläche gute
Gleiteigenschaften vorweisen. Aus diesem
Grund ist sie feinstgeschliffen oder poliert.
Wechselgenauigkeit von 2,5 µm
Das Klemmen der Schneidplatten ist ein
weiterer wichtiger Punkt bei der Werkzeugauslegung.
Bei der Bearbeitung von
Drehteilen mit kleinen Durchmessern muss
die Spitzenhöhe des Werkzeugs exakt vermessen
sein. Schon kleinste Abweichungen
in der Spitzenhöhe wirken sich beim Bearbeiten
von kleinsten Durchmessern negativ
auf die Qualität des Werkstücks aus. Im besten
Fall sollte der Maschinenbediener die
Wendeschneidplatte drehen können, ohne
die Spitzenhöhe neu einstellen zu müssen.
Horn bietet mit dem μ-Finish-System
Wechselgenauigkeiten von +/- 0,0025 mm
beim Drehen der zweischneidigen Platte.
Dies ermöglicht der präzise Umfangsschliff
der Schneidplatte in Verbindung mit dem
stabilen Plattensitz. Darüber hinaus sind
die Anlageflächen des Quadratschaft-Werkzeughalters
ebenfalls geschliffen, was sich
auf die ganzheitliche Präzision des Horn-
Systems auswirkt.
Der Schliff einer scharfen und makellosen
Werkzeugschneide erfordert viel Knowhow.
Schleifscheiben mit feinsten Körnungen,
spezielle neue Schleiftechniken
und ein Mikroskop mit 400-facher Vergrößerung
sind nötig, damit das Werkzeug
im späteren Einsatz die geforderte
Leistung bringt. Dabei unterliegt jede gefertigte
Charge des μ-Finish-Systems einer
100-Prozent-Kontrolle. Wichtige Kriterien
der Qualitätssicherung sind die eng tolerierte
hohe Oberflächengüte der Span-
Breites Wissen
Das Know-how von Horn bezieht
sich nicht nur auf die Schneidwerkzeuge.
Der Werkzeughersteller unterstützt
seine Kunden und Partner auch
mit dem Wissen um die korrekte Anwendung
und die Entwicklung neuer
Werkzeugsysteme und Fertigungsprozesse
für Langdrehoperationen.
Dazu zählen beispielsweise Kompetenzen
bei angetriebenen Aggregaten,
Werkzeughalter für die Rückseitenbearbeitung
und ganze Werkzeugkammlösungen.
und Freiflächen, die Spitzenhöhe und insbesondere
die Schartigkeit der Schneidkante.
Hierbei gilt: Optisch erkennbare Unregelmäßigkeiten
an der Schneidkante
sind bei dem µ-Finish-System schon außerhalb
der Toleranz.
Horn zeigt sich auch für alle gängigen
Langdrehoperationen als Komplettanbieter.
Das umfangreiche Schneidplattenportfolio
lässt sich leicht an die Anforderungen
verschiedener Prozesse beim Langdrehen
anpassen. Es entstanden mit den
Unternehmen Graf Werkzeugsysteme,
Boehlerit und W&F Werkzeugtechnik enge
Partnerschaften, um auch Lösungen für die
Schnittstellen zwischen der Schneidplatte
und der Maschine sowie den Bereich ISO-
Werkzeuge anzubieten.
weitere Infos: www.phorn.de
Horn bietet komplette Werkzeuglösungen für die Anwender.
Das System S274 mit feinstgeschliffenen
Schneiden ermöglicht die präzise Bearbeitung
von Kleinstdrehteilen.
28 dihw 14 4 · 2022
Werkzeuge
Premium-Lösung für das Walzenschleifen
Mit Blick auf den zunehmend wettbewerbsintensiven
Stahlmarkt stellt 3M seine
neue Premium-Walzenschleiflösung
vor: Eine Schleifscheibe mit längerer Lebensdauer,
die schneller schneidet, kühler
läuft und erhebliche Kosteneinsparungen
und Produktivitätssteigerungen erzielt.
Die neue Scheibe wurde entwickelt,
um die extremen Herausforderungen engerer
Profiltoleranzen zusammen mit den
Erwartungen an eine feinere Oberflächenrauhigkeit
zu erfüllen. Im Vergleich zu herkömmlichen
Scheiben können mit 3M
Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben 92BC
bis zu 30 Prozent mehr Walzen geschliffen
werden. Eine längere Lebensdauer wird mit
einem bis zu 20 Prozent schnelleren Schnitt
und einer 30 Prozent niedrigeren Zykluszeit
als bei Standardschleifscheiben kombiniert.
3M hat bei der Entwicklung seiner neuen
Schleifscheibe wichtige Markttrends
berücksichtigt, wie z. B. Prozessoptimierung,
Prozesseffizienz, härtere zu schleifende
Materialien sowie die zunehmend
anspruchsvolleren Qualitätsstandards.
Die neuen 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben
92BC unterstützen
durch längere Standzeiten und eine höhere
Schleifleistung die Industrie dabei,
ihre Kosteneinsparungsziele zu erreichen.
Die neuen Schleifscheiben setzen zudem
Kapazitäten frei und helfen, die Schleifzeiten
insgesamt zu reduzieren. Die am
besten geeignete Schleifscheibenspezifikation
hängt von der Zusammensetzung
der Walzen ab. Der Gehalt an Chrom
und anderen Legierungselementen ist ein
wichtiger Faktor bei der Auswahl einer
Schleifscheibenspezifikation. Im Allgemeinen
tragen die karbidbildenden Elemente,
die diese harten Karbide in hochlegierten
Stählen erzeugen, dazu bei, wie
hart die spezifische Stahlsorte zu schleifen
ist. Je härter der Stahl, desto besser
schneidet die neue 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheibe
92BC im Vergleich zu
anderen konventionellen Lösungen ab.
3M-präzisionsgeformtes Schleifkorn
Herkömmliche Schleifkörner neigen dazu,
sich durch das Metall zu wälzen, was zu
einem Hitzestau im Werkstück und im
Schleifmittel führt. Das wiederum hat einen
langsameren Schnitt und eine kürzere
Lebensdauer zur Folge. Die einzigartigen
3M-präzisionsgeformten Schleifkörner
hingegen, die mit der 3M Mikroreplikationstechnologie
hergestellt werden, bilden
kontinuierlich scharfe Spitzen, die sich
leicht durch das Metall schneiden und somit
kühler und schneller schneiden und
länger halten als herkömmliche Körner.
3M-präzisionsgeformte Schleifkörner können
jetzt in eine bestimmte Richtung ausgerichtet
werden, wodurch die Nutzung
jedes einzelnen ausgerichteten Korns optimiert
wird. Bei den neuen 3M Cubitron
II Kunstharz-Schleifscheiben 92BC hat 3M
festgestellt, dass sich die Körner weniger
in einer bestimmten Zone stapeln, wodurch
Mineralverklumpungen verhindert
werden und eine deutlich bessere Verankerung
der Schleifkörner im Bindungs-system
erreicht wird.
Die neue Kunstharzbindung mit homogener Porenbildung und -verteilung verbessert das
gesamte Kühlsystem drastisch, was sich deutlich positiv auf die Leistung auswirkt. (Foto: 3M)
Die 3M Cubitron II Kunstharz-Schleifscheiben
92BC wurden für die extremen Herausforderungen
enger Profiltoleranzen und feinerer
Oberflächen entwickelt. (Foto: 3M)
Die 3M präzisionsgeformten Schleifkörner,
hergestellt mit der 3M Mikroreplikationstechnologie,
ermöglichen eine effizientere
Schleiflösung. (Foto: 3M)
Neue Harzbindungsformel
Die homogenere Porenstruktur trägt zu
einer drastischen Verbesserung des gesamten
Kühlsystems bei, da die gesamte
Schleifscheibe sofort von der Kühlflüssigkeit
durchflutet und diese von der offenen
Struktur der Scheibe aufgefangen
wird. Selbst bei extremen Abtragsbedingungen
werden die Späne aus dem Kontaktbereich
abtransportiert, wodurch eine
Wärmeentwicklung, die zu thermischen
Schäden führen könnte, verhindert wird.
Der Schleifprozess läuft kühler ab, was
sich deutlich positiv auf die Leistung auswirkt.
Das führt zu einer längeren Lebensdauer
der Scheibe und einer Verbesserung
der Qualität der Werkstücke (frei von
Brandflecken). Feinste Oberflächenrauigkeit
(Ra): bis zu 0,3-0,5 µm wird leicht erreicht
und beibehalten.
weitere Infos: www.3M.de
dihw 14 4 ·2022 29
Werkzeuge
Der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Uhrenfertigung
Kann die Luxusuhrenindustrie „grün“
werden und Hersteller auf möglichst nachhaltige
Weise aus einigen der härtesten Materialien
der Welt Meisterwerke der Mikrotechnik
fertigen? Die Herausforderung ist
definitiv groß, denn sehr harte Materialien
wie Keramik können die Lebensdauer von
Zerpanungswerkzeugen erheblich verkürzen.
Sandvik Coromant Produktmanager
James Thorpe erklärt, wie fortschrittliche
Werkzeuge wie der Mikrobohrer
CoroDrill® 862 die Verschleißfestigkeit erhöhen
und so eine nachhaltigere Produktion
ermöglichen.
Das vielleicht extremste aktuelle Beispiel
für eine nachhaltige Uhrenherstellung ist
die so genannte „Garbage Watch“ von Vollebak.
Vollebak ist eine äußerst designorientierte
britische Herrenmodemarke,
die Kleidung und Accessoires aus neuen
Materialien mit innovativen Technologien
und Verfahren herstellt. Das Unternehmen
betont, seine Produkte seien „zukunftsweisend“
und gleichzeitig nachhaltig.
Trotz ihres Namens ist die „Garbage
Watch“ ein begehrtes Einzelstück, das bereits
in den wichtigsten Designzeitschriften
der Welt vorgestellt wurde.
„Meine Idee war, eine Uhr aus Elektroschrott
zu fertigen“, sagte Vollebak Mitbegründer
Nick Tidball Anfang dieses Jahres
dem Magazin „Esquire“. In besagtem Artikel
wird auf die Ergebnisse des UN-Berichts
„Global E-waste Monitor“ verwiesen,
wonach im Jahr 2019 weltweit eine
Rekordmenge von 54 Millionen Tonnen
Elektroschrott angefallen ist, was einem
Anstieg von 21 Prozent innerhalb von fünf
Jahren entspricht. Aus diesem Elektroschrott
wurden Edelmetalle im Wert von
1,7 Milliarden US-Dollar zurückgewonnen
– das sind allerdings nur 17 Prozent der
gesamten recycelbaren Menge. Wären
also sämtliche Edelmetalle zurückgewonnen
worden, hätte der Wert gar bei etwa
10 Milliarden US-Dollar gelegen.
Weitere Elektroschrott-Materialien
Diese beeindruckende Zahl zeigt, wie weit
die Industrie bei der vollständigen Verwertung
von recycelbarem Elektroschrott
zurückliegt. Aber es werden Schritte unternommen,
um dies zu ändern, auch von
Uhrenherstellern.
Neben Edelmetallen ist Keramik ein weiteres
wichtiges Elektroschrott-Material. Es
besteht größtenteils aus anorganischen
und nichtmetallischen Bestandteilen, die
durch starke chemische Bindungen verbunden
sind. Keramik ist vollständig recycelbar
und wird bei Uhrendesignern immer
beliebter. Im Vergleich zu Stahl und
Gold ist Keramik laut SwissWatchExpo außergewöhnlich
hart und es eignet sich
insbesondere für die immer beliebter werdenden
schwarzen Uhren.
Der Nachteil von Keramik ist seine schwierige
Bearbeitung. Dies bestätigt eine Studie
der Abteilung für Maschinenbau am
BMS College of Engineering in Karnataka,
Indien. Darin heißt es: „Bei der Bearbeitung
von Keramik mit konventionellen
Techniken treten Oberflächenbeschädigungen,
übermäßiger Werkzeugverschleiß
und Kantenausbrüche auf.“ Und
weiter: „Nicht-konventionelle Verfahren
wie das Funkenerodieren (EDM) und die
Abrasiv-Wasserstrahl-Bearbeitung sind
durch eine schlechte Oberflächengüte
bzw. ein übermäßiges Auftreten von unerwünschten
Vertiefungen gekennzeichnet.“
Der Bericht des BMS College nennt hohe
Maßgenauigkeit und die Minimierung von
Kollateralschäden wie Oberflächenrisse
als die größten Herausforderungen bei
der Bearbeitung von Keramik – und beide
Probleme sind einer nachhaltigen Produktion
nicht zuträglich. Wie also können Uhrenhersteller
diese Probleme erfolgreich
adressieren?
Bohren in Keramik
Die Antwort: mit verschleißfesteren Werkzeugen.
Sandvik Coromant hat sein Werkzeugangebot
weiterentwickelt und zwei
neue Mikrobohrer-Familien in sein Sortiment
aufgenommen: CoroDrill 462 mit
-XM-Geometrie und CoroDrill 862 mit
-GM-Geometrie bieten ein breites Spektrum
an Durchmessern und Längen. Beide
Werkzeuge eignen sich für die Präzisionsbearbeitung
in der Kleinteileindustrie
und ermöglichen eine nachhaltige Performance.
Keramik ist zwar schwer zu bearbeiten, wird aber häufig für die Herstellung von den immer
beliebter werdenden schwarzen Luxusuhren eingesetzt.
CoroDrill 462 und CoroDrill 862 überzeugen
sowohl mit einer hohen Verschleißfestigkeit
als auch bei der Bearbeitung
von anspruchsvollen Materialien wie ISO
P, M, K, N, S, O und H. Zudem gibt es die
Option, die Mikrobohrer mit einer Schneide
mit einem Einsatz aus polykristallinem
Diamant (PKD) zu bestücken. Bei erfolgreichen
Tests mit solchen PKD-Bohrern
an Mikroteilen aus Platin hat Sandvik
Coromant festgestellt, dass PKD bis zu
hundertmal verschleifester als Vollhartmetall
ist. Außerdem arbeiten PKD-Werkzeuge
noch präziser und können engere
Toleranzen einhalten als Vollhartmetallwerkzeuge.
30 dihw 14 4 · 2022
Werkzeuge
Schmale Abstech-
Schneideinsätze sparen
Kosten!
Innovativer Werkzeughalter mit
2 Plattensitzen zum Ab- und
Einstechen. Schmale Breiten von
0,6 - 1,2 mm.
Passend für Langdrehautomaten.
Einfache und schnelle
Schneidenwechsel ohne Rüstzeit.
Die Leistung des CoroDrill® 862 mit -GM-Geometrie kann durch eine Schneide mit PKD-Einsatz
nochmals verbessert werden.
Hohe
Kosteneinsparung
-
keine
Rüstzeit
Werkzeuge im Test
Die Mikrobohrer eignen sich auch für die
Bearbeitung von Keramik und halbgebrannten
Keramiken. In einem Test wurde
ein CoroDrill 862 mit Schneide mit
PKD-Einsatz in einem horizontalen Bearbeitungszentrum
eingesetzt, um 8,38
mm tiefe Sacklöcher in ein Aluminiumoxid-Keramikwerkstück
ohne irgendwelche
Ausbrüche zu bohren. Dieses feinkeramische
Material verfügt über eine hohe
chemische und physikalische Stabilität. Der
Bohrer wurde mit einem Durchmesser (Dc)
von 1,70 mm, einer Schnittgeschwindigkeit
(vc) von 53 m/min und einem Vorschub (fn)
von 0,025 mm/z betrieben.
Im Ergebnis konnten 933 Bohrungen hergestellt
werden und sowohl die Qualität
der Bohrungen als auch die Werkzeugstandzeit
des Werkzeugs stachen heraus.
Aufgrund der enormen Langlebigkeit des
CoroDrill 862 konnte der Kunde mit dem
CoroDrill 862 mit Schneide mit PKD-Einsatz
dauerhafte, zuverlässige und vorhersehbare
Leistung erzielen, die besser zur
Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens
passt. Die Sandvik Coromant-Ingenieure
empfehlen PKD auch allen Unternehmen,
die Mikrobohrungen in schwer
zu bearbeitenden Materialien wie Titan,
Aluminium und Glas vornehmen.
Darüber hinaus darf nicht nur bei makroskopischen
Anwendungen, sondern auch
bei mikroskopischen Bearbeitungen wie
der Uhrenfertigung die Bedeutung des
Kühlmittels nicht unterschätzt werden.
Beim Tieflochbohren mit Mikrowerkzeugen
ist die Qualität der Kühlmittelzufuhr
entscheidend, um die Späne effektiv abzuführen.
Fazit
Die Eigenschaften und die Leistung von
PKD-Einsätzen für eine verlängerte Werkzeugstandzeit
zeigen, dass die Schneiden
die Herausforderungen bei der Bearbeitung
von extrem harten Materialien
wie Keramik meistern. Das erweiterte
CoroDrill Werkzeugangebot von Sandvik
Coromant zeigt, dass produktivere und
nachhaltigere Fertigungsprozesse möglich
sind und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren
Uhrenfertigung leisten können.
weitere Infos: www.sandvik.coromant.com
Einfacher und schneller
Schneidenwechsel von beiden
Seiten des Werkzeuges
• 0,6 und 0,8 mm
Schneidenbreite für 10 mm
Bauteildurchmesser
• 1,0 und 1,2 mm Schneidenbreite
für 16 mm Bauteildurchmesser
• In Abstufungen von 0,2 mm
0.6mm
dihw 14 4 ·2022 31
www.iscar.com
Bearbeitungsprozesse
In höchsten Tönen
Seit Jahrzehnten international bekannt
ist die Manufaktur Breslmair Wien. Nicht
nur bei Spitzenmusikern gelten die hier
erzeugten Mundstücke für Blechblasinstrumente
dank ihrer nahezu uneingeschränkten
Individualisierungsmöglichkeiten
als Nonplusultra, wenn es um ausgewogenen
Klang und bestmögliche Haptik
geht. Der Familienbetrieb erzeugt pro
Jahr weit mehr als 20.000 Mundstücke
nach allerhöchsten Qualitätskriterien –
deshalb verlässt man sich bei der Metallbearbeitung
auf die Werkzeuge von
Boehlerit, die kompromisslose Performance
bei hohen Standzeiten zu einem hervorragenden
Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Ein überaus begabter Techniker und ein leidenschaftlicher
Musiker – wen überrascht
es, dass der Firmengründer der heutigen
Breslmair KG mit diesen Attributen bedacht
wird? Doch der Reihe nach, denn das berufliche
Wirken des 1914 geborenen Karl
Breslmair Senior begann eigentlich „rein
technisch“ als Maschinenbauer. Nach dem
Zweiten Weltkrieg, 1954, gründete er sein
eigenes Unternehmen in Sommerein (Niederösterreich),
eine Reparaturwerkstätte
für landwirtschaftliche Maschinen. Aufbauend
auf seiner Expertise als Techniker
und seinem guten Netzwerk, wurde er 1959
vom damals neuen Forschungszentrum Seibersdorf
als Werkstättenleiter
engagiert. Dieser
Schritt verschaffte
Karl Breslmair Senior,
dank des nun gesicherten
Einkommens, mehr
Raum für seine eigentliche
Leidenschaft: die
Musik und den Geigenbau.
Zufall führt zu
Geschäftsidee
Vielfalt für jeden Anspruch: Kleiner Ausschnitt aus dem Lieferprogramm
an Mundstücken für Blechblasinstrumente. (Fotos:
www.martingold.at)
Der Schritt zu Blasinstrumenten
und im Speziellen
zu deren Mundstücken
war damit natürlich
noch nicht vollzogen. Er ist vielmehr
einem erzählenswerten Zufall im Jahre
1968 zu verdanken. Wolfgang Higatsberger,
Professor an der TU Wien und Leiter
des Atomforschungszentrums Seibersdorf,
war befreundet mit Prof. Helmut Wobisch,
seines Zeichens gemeinsam mit Prof. Josef
Levora Erster Trompeter der Wiener Philharmoniker.
Die beiden „teilten“ sich ein
besonderes altes Trompetenmundstück
aus dem Fundus des Orchesters, dessen
Herkunft nicht restlos geklärt, dessen
haptische und klangliche Eigenschaften
aber überragend waren. Mehrere
Versuche, es nachzubauen, waren allerdings
bereits gescheitert, denn vieles
aus dem Know-how der „alten“ Instrumentenbauer
aus der Zeit um und vor
1900 war zwischenzeitlich verloren gegangen.
Wolfgang Higatsberger trug daher
den Wunsch der Musiker, dieses Mundstück
zu vervielfältigen, an Karl Breslmair
Senior heran. Den Geigenmusiker, der
Blechblasinstrumente zugegebenermaßen
wenig schätzte, reizte die Anfrage der renommierten
Wiener Philharmoniker sehr
– er analysierte, tüftelte, konstruierte und
produzierte schließlich einige Prototypen,
Die neue FN-Geometrie von Boehlerit eignet sich dank des optimierten
Spanbruchs auch für geringere Vorschübe hervorragend.
Bei Breslmair kommt unter anderem die Sorte VCGT 160402 FN
BWN10T zum Einsatz.
Das Um und Auf bei den Mundstücken ist die maximale Oberflächenqualität.
Der wichtigste Schritt dabei ist höchste Konturtreue
beim Drehen.
32 dihw 14 4 · 2022
Bearbeitungsprozesse
die er anschließend weisungsgemäß an der
Bühnentür der Wiener Staatsoper abgab.
Das mit Spannung erwartete Urteil der
Spitzenmusiker war eindeutig: Breslmair
hatte es geschafft, das alte Mundstück mit
all seinen außergewöhnlichen Qualitäten
nachzubauen – es wurde dem berühmten
Wiener Klangstil in jeder Hinsicht gerecht.
Fortan wurden von Karl Breslmair Senior
Mundstücke gebaut, dank der erworbenen
Kenntnisse nicht nur für Trompeten,
sondern auch für andere Blechblasinstrumente
– stets in enger Zusammenarbeit
mit den Orchestermusikern, die sich über
die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten
der Individualisierung freuten. Die Produktion
der Mundstücke übersiedelte recht
rasch nach Sommerein, wo Karl Breslmair
Senior, auch unterstützt durch die wachsende
internationale Nachfrage, eine gut
ausgestattete Werkstätte einrichtete.
An die internationale Spitze
Karl Breslmair Junior, schon früh künstlerisch,
musikalisch und nicht zuletzt technisch
interessiert, trat nach dem überraschenden
Tod seines Vaters 1985 in dessen
Fußstapfen. Neben seinem Hauptberuf
als Fluglotse führte der frühere Student
an der Akademie der Bildenden Künste
die Produktion der Mundstücke fort und
brachte seinen Fleiß, sein akribisches Denken,
seinen Sinn für Ästhetik und schließlich
seine Fähigkeiten in der Metallbearbeitung
in das Familienunternehmen ein.
Damit einher ging ein Modernisierungsschub,
zum Beispiel mit der Beschaffung
der ersten NC-gesteuerten Drehbank 1994,
die gänzlich neue Möglichkeiten in Sachen
Qualität und Quantität eröffnete. 2010 fiel
der Startschuss für einen umfangreichen
Werkstättenerweiterungsbau. Ein Jahr zuvor,
mit der Umwandlung
des Unternehmens in eine
Kommanditgesellschaft,
übernahm sein Sohn Lukas
Breslmair, nun schon in
dritter Generation als Geschäftsführer
das Unternehmen.
Auch er absolvierte
nach einer fachspezifischen
HTL-Ausbildung
einige Jahre außerhalb des
Familienbetriebs, unter anderem
in der F&E-Abteilung
eines Unternehmens
der Automotive-Branche,
ehe er nach Sommerein
zurückkehrte und so, gemeinsam
mit dem aktuell
vorangetriebenen Fachhochschulstudium,
die optimalen
Grundlagen für die
Fortführung der österreichischen,
traditionsreichen,
bodenständigen und innovativen
Mundstückmanufaktur
gelegt hat.
Unbezahlbares Know-how
Der Werkstoff Messing bietet die besten Voraussetzungen für ein optimales
Klangbild. Sämtliche Bearbeitungsschritte erfolgen im Hause
Breslmair.
Doch was macht das perfekte Mundstück
aus? „Es ist eine Vielzahl unterschiedlicher
Faktoren und Eigenschaften,
die den Klang beeinflussen“, erklärt Karl
Breslmair Junior. Neben der optimalen Dimensionierung
und Formgebung geht es
um ausgewogene Aerodynamik und perfekte
Strömungstechnik. Das Mundstück
selbst schwingt beim Spielen des Instrumentes
mit und beeinflusst so den Klang.
Zu berücksichtigen ist auch, welche Musik
gespielt wird: eine Symphonie oder Jazz?
Zudem muss die Haptik berücksichtigt
werden, da Lippen unterschiedlich und
die Anforderungen
der Musiker daher
höchst individuell
sind. Man könnte
sogar so weit gehen,
zu sagen: Damit
das Blasmusikinstrument
funktioniert,
muss das
Mundstück individualisiert
werden.
Karl Breslmair Junior:
„Wer ein Instrument
erlernen
will und das häu-
Dank bester Erfahrungen seit Jahrzehnten bei Breslmair im
Einsatz: Drehwerkzeuge von Boehlerit.
fig beigefügte, einfache
Mundstück
verwendet, begibt
sich in Gefahr, nach kurzer Zeit aufzugeben,
wenn Ansatz, Klang, Luftbedarf etc.
nicht auf die Person abgestimmt werden.“
Mit einer breit angelegten Palette an unterschiedlichen
Standardmodellen kann
das Unternehmen aus Sommerein bereits
viele dieser Anforderungen abdecken.
Daneben gehören Sonderanfertigungen
zum täglichen Geschäft und nehmen mit
etwa 30 Prozent der gesamten Produktion
einen großen Stellenwert ein. „Wir orientieren
uns an der internationalen Spitze,
denn bei uns gehen seit über 50 Jahren
die weltbesten Blasmusiker aus und
ein. Jeder von ihnen hinterlässt einen Fußabdruck.“
So überrascht es wenig, dass
zu den Kunden auch renommierte Instrumentenbauer
zählen.
Produktion ohne Ausschuss
Die Breslmair-Mundstücke bestehen in aller
Regel aus Standard-Messing, da Analysen
ergeben haben, dass dieses Material
im Vergleich zu diversen Legierungen
das beste Klangbild ergibt. Es wird gedreht,
gebohrt, geschliffen, poliert, gereinigt
und oberflächenveredelt – stets im
Hause Breslmair. Ganz im Sinne des hohen
Qualitätsanspruchs sagt Lukas Breslmair:
„Wir wollen uns keinen Ausschuss leisten.
Dementsprechend legen wir höchste
Maßstäbe an die Werkzeuge.“ Beim Drehen
greift die Familie Breslmair seit jeher
auf Produkte von Boehlerit zurück, mit de-
dihw 14 4 ·2022 33
Bearbeitungsprozesse
Grundlage für die Neuentwicklung waren
vor allem die steigenden Kundenanforderungen
der Werkzeughersteller.
Bis heute nutzen viele Werkzeugbauer
das Verfahren des Draht- oder Scheibenerodierens,
um z. B. feinste, filigrane
Konturen an komplexen Werknen
schon der Senior während seiner Tätigkeit
im Forschungszentrum Seibersdorf
beste Erfahrungen machte. Das setzt sich
bis heute fort. „Wir freuen uns als österreichischer
Betrieb nach wie vor, auf die
Werkzeuge eines österreichischen Herstellers
zurückgreifen zu können“, so Lukas
Breslmair. Zum Einsatz kommen Standard-Dreh-Wendeschneidplatten
für NE-
Metalle mit der neuen FN-Geometrie, welche
aktuell das Programm für das Aluminiumdrehen
ergänzt und sich dank des
optimierten Spanbruchs auch für geringere
Vorschübe hervorragend eignet.
„Man muss bedenken: Bei der Firma
Breslmair geht es weniger um das Einhalten
von Taktzeiten oder das Maximieren
von Stückzahlen, das Um und Auf ist die
Qualität. Und zwar ab dem ersten Werkstück“,
weiß Markus Bittermann, Vertrieb
Boehlerit. „Und diese Anforderungen erfüllen
unsere Werkzeuge konstant und
prozesssicher.“ Ergänzt wird das Spektrum
durch Sonderwerkzeuge der Boehlerit-
Partnerunternehmen Paul Horn und
TiroTool, die sich ebenfalls durch höchste
Qualität auszeichnen – eine Folge von Erfahrung,
Know-how und Kompetenz in
der Realisierung individueller Kundenwünsche.
„Hier sind wir bestens aufgestellt,
wenn es um Spezialwerkzeuge auch
für kleine Stückzahlen geht“, ergänzt
Bittermann.
Im Übergang von zweiter zu dritter Generation sind Vater und Sohn als kongeniale Partner
ein Team. Vater Karl Breslmair Junior, Sohn Lukas Breslmair und Markus Bittermann, Vertrieb
Boehlerit (Mitte).
Beste Oberflächenqualität
Die hohen erreichbaren Standzeiten und
maximale Präzision in der Drehbearbeitung
sind es auch, die Lukas Breslmair
an Boehlerit-Werkzeugen schätzt, denn
„je näher wir beim Drehen an der geforderten
Kontur bleiben, desto kleiner ist
der Bedarf, anschließend zu schleifen. Das
steigert die Qualität des Produkts, denn
unsere Mundstücke müssen zu 100 Prozent
so aussehen, wie sie im CAD-Programm
gezeichnet wurden, wir dulden
hier keinerlei Abweichung. Müssten wir
nach dem Drehen umfassend Schleifen,
würde dieser geometrisch schwierig kontrollierbare
Prozess unseren Bemühungen
entgegenstehen und zudem unnötig
Zeit kosten.“ Überhaupt ist die Familie
Breslmair sehr kritisch, wenn es um Anschaffungen
für das Unternehmen geht
und prüft sehr genau, ob es ihren Bedürfnissen
entspricht, den Preis wert ist und
tatsächlich den erwarteten Nutzen bringt.
Mit Boehlerit wurde ein Partner gefunden,
der diese hohen Ansprüche erfüllen kann,
wohl weil er selbst höchste Ansprüche an
seine Werkzeuge stellt – und das zu einem
ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zudem profitiert Breslmair von der
hervorragenden persönlichen Betreuung
und der regionalen Nähe zweier österreichischer
Unternehmen. Karl Breslmair Junior:
„Anrufen, Werkzeug bestellen und es
in aller Regel am nächsten Tag in Händen
halten – das schätzen wir.“
weitere Infos: www.breslmair.com
www.boehlerit.com
Laserbearbeitung
Erstmals realisierbar: Werkzeuge bis 355 mm Durchmesser
Die Bearbeitung von Werkzeugen für die
Holzindustrie wie etwa Sägeblätter, Fräswerkzeuge,
Zerspaner, Fügefräser oder
Formfräser und von Werkzeugen, wie sie
in der E-Mobility z. B. für die Stator-Fertigung
Anwendung finden, erreicht unter
Einsatz der LASERTEC 50 PrecisionTool
ein neues Niveau. Erstmals lassen sich jetzt
auch Werkzeuge mit Durchmessern von
355 mm bearbeiten. DMG MORI ermöglicht
damit auch all jenen Werkzeugherstellern
einen Wechsel weg von der konventionellen
hin zur Laserbearbeitung, die größere
Werkzeuge im Portfolio haben. Das Plus:
Die Laserfertigung ist um ein Vielfaches effizienter
als das klassische Erodieren und
lässt sich durch ein automatisiertes Palettenhandling
unkompliziert automatisieren.
Variantenreich und vielfältig: Werkzeugpaletten
für die LaserTec.
34 dihw 14 4 · 2022
Bearbeitungsprozesse
Reduktion der Schneidkantenschartigkeit
um das Zweifache. Darüber hinausgehend
verringert sich auch die Bearbeitungszeit
und beträgt zum Beispiel statt
90 Minuten beim Drahterodieren jetzt nur
noch ca. 35 Minuten beim Lasern. Dank definierter
Schneidkantenradien und geringster
Schartigkeit können Werkzeughersteller
ihren Kunden künftig bis zu 40 Prozent
höhere Werkzeugstandzeiten und damit
mehr Effizienz garantieren. Und das, bei bis
zu 56 Prozent reduzierten Stückkosten gegenüber
dem Erodieren.
LASERTEC 50 PrecisionTool & PH 50: Leistungsstarkes Couple für kleine Flächen.
zeugen zu realisieren. Das Problem:
Diamant kann nicht erodiert werden, lediglich
das Bindematerial wird abgetragen.
Hier setzt DMG MORI mit der LA-
SERTEC 50 PrecisionTool Akzente und löst
damit gleichzeitig das Dilemma schwer erodierbarer
polykristalliner Diamant-Typen
(PKD) und begrenzter Eckradien. Ebenfalls
für viele Werkzeughersteller relevant: Die
Werkzeugauslegung ist jetzt deutlich flexibler,
da bei der Laserbearbeitung mehr
Schneiden auf gleichem Durchmesser möglich
sind, ohne eine Kollision zu erzeugen.
Zusätzlich erwähnenswert: Diamant und
Bindemittel lassen sich jetzt gleichermaßen
gut lasern und selbst grobkörniges PKD
stellt keine Hürde mehr dar. Zusätzlich können
sich Anwender bei der LASERTEC 50
PrecisionTool auf einen frei wählbaren
Schneidkantenradius und die einfache Bewältigung
selbst hochkomplexer Geometrien
freuen.
Werkzeughersteller, die künftig lasern statt
erodieren, dürfen zudem mit mehr Performance
rechnen: Bisher ließen sich beste Ergebnisse
an komplexen Werkzeugen fast
ausschließlich durch zwei bis drei Erodier-
Zyklen erreichen. Die in der LASERTEC 50
PrecisionTool integrierte High Speed Mode
3.0-Technologie erreicht – verglichen zu
klassischen Bearbeitungsverfahren – eine
Stichwort Effizienz: Mit dem PH 50 – dem
kompaktesten und kosteneffizientesten
Palettenhandling von DMG MORI – automatisieren
Werkzeughersteller, aber
auch andere Anwender der LASERTEC 50
Precision-Tool ihre Bearbeitungsprozesse
und heben sich durch mehr Performance
vom Wettbewerb ab. Die Kombination aus
LASERTEC 50 PrecisionTool und PH 50
kommt – verglichen mit anderen Automatisierungslösungen
– mit wenig Fläche
(2,7 m 2 ) aus; optimal für alle Unternehmen,
die auf kleinem Raum ihren Automatisierungsgrad
erhöhen möchten.
Basis der PH 50 ist eine Konstruktion mit
drei NC-gesteuerten Achsen. Neben ihrer
Präzision bietet das kompakte Palettenhandling-System
enorme Flexibilität und
kann neben der LASERTEC 50 PrecisionTool
auch an weitere Bearbeitungszentren angebunden
werden. Das PH 50 kann die
LASERTEC 50 PrecisionTool mit bis zu 30
Paletten versorgen. Das maximale Werkstückgewicht
inklusive Palette liegt – unter
Berücksichtigung des Paletten Eigengewichts
– für das PH 50 bei 70 kg; die LA-
SERTEC 50 PrecisionTool allein erlaubt 30 kg.
Gesteuert wird das Palettenhandling unter
Zuhilfenahme des PALLET MASTER direkt
über die Maschinensteuerung. Die
Kombination aus PH 50 und LASERTEC 50
PrecisionTool ermöglicht einen kosteneffizienten
Einstieg in die automatisierte Bearbeitung
eines breiten Werkzeugspektrums.
Neben den eingangs erwähnten Werkzeugtellern
für die Holzverarbeitung und
die Elektromobilität ist Lasern auch dort
die Technologie der Zukunft, wo superscharfe
Schneiden (optische Industrie),
Negativfasen an CBN Werkzeugen (Gussbearbeitung)
oder branchenspezifische
Schneidkantenverrundungen (Compositeoder
Holzbearbeitung) gefragt sind.
Funktionales Multitalent.
weitere Infos: www.dmgmori.com
dihw 14 4 ·2022 35
Bearbeitungsprozesse
Additive oder substitutive Fertigungsverfahren?
Die neue Philosophie der Zerspanung
Mit der Weiterentwicklung des 3-D-
Drucks und Fortschritten bei den verwendeten
Materialien ist die additive Fertigung
zu einer effizienten Hightech-Methode
für die Herstellung von Werkzeugen
und Bauteilen geworden. In Expertenkreisen
wird lebhaft darüber diskutiert, in welchem
Ausmaß der 3-D-Druck die substitutive
CNC-Bearbeitung beeinflussen wird:
Ein philosophischer Diskurs über die Zukunft
der Zerspanung.
Die Einführung des 3-D-Drucks bei der
Herstellung von Prototypen hat die Produktentwicklung
erheblich verbessert. Sie
ist schneller und wirtschaftlicher geworden.
Damit wird diese Technologie bereits
als Alternative zur CNC-Bearbeitung gehandelt.
Dieser Ansatz sollte jedoch hinterfragt
werden, und es gilt zu klären, ob der
3-D-Druck die maschinelle Fertigung in der
Smart Factory komplett verdrängen kann.
Die Antwort der Experten von ISCAR: „Trotz
positiver Zukunftsaussichten des 3-D-
Drucks kann er die CNC-Bearbeitung als
dominierende Technologie für die Herstellung
von Metallbauteilen nicht vollständig
ersetzen. Es besteht jedoch kein Zweifel
daran, dass die additive Fertigung (AM)
erhebliche Auswirkungen auf eine ganze
Reihe von Produktionsverfahren haben
wird“, skizziert Erich Timons, CTO von
ISCAR Germany. Beide Technologien erzeugen
die Geometrie eines Bauteils, indem
sie den zu bearbeitenden Werkstückstoff
Schicht für Schicht formen. Doch:
Welches der Verfahren ist effektiver? Und
wie wird sich die Kombination beider Lösungen
künftig konkret auf die Produktion
auswirken? Um diese Fragen zu beantworten,
müssen die Hauptmerkmale von 3-D-
Druck und CNC-Bearbeitung genau beleuchtet
werden. Dazu zählen Werkstückstoffe
und deren physikalische Eigenschaften,
erzeugte Formen und die Präzision der
Bearbeitung.
Nichtmetallische Werkstoffe dominant
im 3-D-Druck
Metalle sind die wichtigsten Werkstückstoffe
in der CNC-Bearbeitung. Im 3-D-
Druck dominieren trotz eines deutlich gestiegenen
Anteils von Metallen nach wie
vor nichtmetallische Werkstoffe. „Gleichzeitig
haben die Fortschritte in der Pulvermetallurgie
den Druck von Teilen aus
schwer zu bearbeitenden Materialien wie
Superlegierungen auf Nickelbasis ermöglicht.
Dies eröffnet neue Perspektiven für
die additive Fertigung“, sagt Timons
Auch die Physik spielt eine
wichtige Rolle: Metalle sind
isotrop. Das heißt, sie weisen
in allen Richtungen die
gleichen physikalischen Eigenschaften
auf. Im Gegensatz
dazu sind 3-D-gedruckte
Produkte anisotrop: Beispielsweise
kann ihre Festigkeit
in horizontaler Richtung
höher sein als in vertikaler.
Das Strukturverhalten, die
Steifigkeit und die Zuverlässigkeit
von Bauteilen aus
isotropen Metallen lässt
sich präzise berechnen. Bei
3-D-Druckprodukten ist es
hingegen schwieriger, genaue
Vorhersagen zu treffen.
Nicht zuletzt deswegen
schreitet die Einführung
von AM bei der Herstellung
von Schlüsselelementen
aus Metall eher
langsam voran: Die CNC-
Bearbeitung ist das vorherrschende
Verfahren bei
der Produktion kritischer
Bauteile.
Vor- und Nachteile beider
Verfahren
Die CNC-Bearbeitung ist
vor allem dadurch eingeschränkt,
dass der Zugang
eines Schneidwerkzeugs
zur zu bearbeitenden
Oberfläche begrenzt
ist. Anders der 3-D-Druck:
Dieser ist flexibler und erweitert
die Möglichkeiten
bei der Herstellung komplexer
Formen beträchtlich.
Der Metallabtrag durch
Zerspanung ermöglicht die
Bearbeitung von Bauteilen
mit einem großen Abmessungs-Spektrum.
Der 3-D-
Druck ist da wesentlich limitierter:
Prinzipiell kann
ein großformatiges Bauteil additiv hergestellt
werden. Hier bietet es sich an, das Teil
in mehrere kleinere Komponenten aufzuteilen
und diese anschließend zusammen
zu fügen. „Dieses Verfahren verlängert die
Nach Einschätzung von ISCAR wird der 3-D-Druck die CNC-
Bearbeitung auf absehbare Zeit nicht vollständig ersetzen.
Ein gutes Beispiel für die Synergie zwischen 3-D-Druck und
CNC-Bearbeitung ist die komplexe Konfiguration spezieller
Werkzeuge mit Wendeschneidplatten.
36 dihw 14 4 · 2022
Bearbeitungsprozesse
Produktionszeit jedoch erheblich und wirft
zudem die Frage nach der geforderten Festigkeit
und Steifigkeit auf“, gibt der CTO
zu bedenken.
3-D-Drucker erzielen aktuell eine Maßgenauigkeit
von 0,25 Millimetern. Die CNC-
Bearbeitung ist wesentlich präziser und erzielt
mindestens zwei- bis dreifach engere
Toleranzen. Das Verfahren arbeitet zudem
wiederholgenauer und erzeugt höhere
Oberflächengüten. Zu beachten sind auch
die Themen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Ein 3-D-Drucker ist deutlich günstiger
als eine moderne CNC-Maschine. Bei
der CNC-Bearbeitung fallen zudem Späne
an, die recycelt werden müssen. Beim 3-D-
Druck entsteht dagegen weniger Abfall,
der Werkstückstoff wird effizient genutzt,
und der Energieaufwand ist geringer.
Der Endform sehr nahe
Bei der Metallverarbeitung entstehen
durch additive Fertigung präzise Werkstücke,
die der gewünschten Endform sehr
nahekommen. Die Herstellung komplexer
Bauteile erfordert eine CNC-Bearbeitung
mit minimalem Werkstoffabtrag sowie hoher
Präzision und Oberflächenqualität.
„3-D-Druck ermöglicht schnelle und präzise
Prototyping-Ergebnisse und verkürzt
so wertvolle Produktionszeit, um die optimale
Lösung zu erzielen“, sagt Timons, der
CTO von ISCAR Germany. „3-D-Druckverfahren
sind aber kein Ersatz für die CNC-Bearbeitung,
vielmehr ergänzen sie die Bearbeitungsprozesse.“
Es gibt bereits Maschinen
auf dem Markt, die eine präzise mehrachsige
Zerspanung mit 3-D-Druck kombinieren
– integriert in einer Anlage.
Der Einsatz von 3-D-Druck für die Herstellung
von Bauteilen wirkt sich insbesondere
auf Fräswerkzeuge aus, die komplexe Teile
formen und steigende Anforderungen an
Effizienz und Präzision erfüllen müssen.
Um optimale Zeitspanvolumen bei geringen
Aufmaßen umzusetzen, kommen in
der Praxis oft Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungen
(HSM) mit hohen Vorschüben
und Drehzahlen zum Einsatz. Dies erfordert
präzise Schneidwerkzeuge, die eine
prozesssichere Zerspanung mit möglichst
wenig Bearbeitungsdurchgängen und
sehr guter Oberflächenqualität erlauben.
So wie die Vollhartmetall (VHM)-Schaftfräser
– modulare Werkzeuge mit austauschbaren
Schneidköpfen – und präzise Profilfräser
mit einer Wendeplatte von ISCAR
für die wirtschaftliche Bearbeitung komplexer
Formen.
Mit 3-D-Druck hergestellte Komponenten.
Hersteller von Zerspanungswerkzeugen
berücksichtigen die additiven Komponenten
bei der Zusammenstellung ihres Portfolios.
So hat ISCAR sein Angebot an mehrschneidigen
VHM-Fräsern für die Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung
erweitert. Das
aktuelle NEOLOGIQ-Programm legt einen
Schwerpunkt auf Schaftfräser mit speziellen
Schneidengeometrien. Diese Fräser
kommen bei der 5-Achs-Hochgeschwindigkeits-Bearbeitung
komplexer Profile
zum Einsatz und sind die passende Lösung
für effiziente Schlichtverfahren. Darüber
hinaus finden sich diese Plattengeometrien
in einem einschneidigen Wendeschneidplatten-Werkzeug
wieder, das größere
Fräser-Nenndurchmesser abdeckt.
ISCAR hat diese Schneiden in seine modulare
MULTI-MASTER-Werkzeuglinie mit
austauschbaren Fräsköpfen integriert. Sie
verbindet die Vorteile von VHM- und Wendeplattenkonzepten.
3-D-Druck mit Vorteilen in der
Werkzeug-Konstruktion
Ein Beispiel für die Synergie von 3-D-
Druck und CNC-Bearbeitung zeigt sich bei
der Herstellung komplizierter Konfigurationen
spezieller Wendeschneidplatten-
Werkzeuge. Darüber hinaus bietet der 3-D-
Druck Vorteile in der Werkzeugkonstruktion:
Er optimiert die Konstruktion eines Fräsers,
insbesondere bei Gestaltung und Herstellung
von Innenflächen und Kühlmittel-
Kanälen für die zielgerichtete Kühlung direkt
an jeder Schneidkante.
Die F&E-Ingenieure von ISCAR sehen im
3-D-Druck ein geeignetes Verfahren, um
die optimale und nachhaltige Lösung für
spezielle und neu entwickelte Produkte
zu finden. Einen großen Schritt nach vorn
macht der 3-D-Druck von Wendeschneidplatten.
Die additive Herstellung von Prototypen
kommt damit ohne teure Matrizensätze
aus und ermöglicht die zuverlässige
Prüfung verschiedener Designvarianten
der Platten. Dieses Verfahren verkürzt
die Entwicklungszeit deutlich, senkt die
Produktionskosten und minimiert Abfall.
Der 3-D-Druck wird die CNC-Bearbeitung
auch in Zukunft nicht komplett aus
den Produktionshallen verdrängen. Erich
Timons bringt es auf den Punkt: „Die Symbiose
dieser beiden Technologien wird ein
charakteristisches Merkmal der Metallbearbeitung
der nahen Zukunft sein.“
weitere Infos: www.iscar.de
dihw 14 4 ·2022 37
Bearbeitungsprozesse
Hochleistungsbohren in Titan, in einem Schuss
Titan: Wie in Gummi bohren
In der Ideenschmiede von Mikron Tool brodelt es. Jetzt noch schneller und noch sicherer in
Titan bohren. Doppelt so schnell und 2-3 Mal höhere Standzeiten bei höchster Prozesssicherheit.
Bild: Mikron Tool
Der Hochleistungswerkstoff Titan ist
eine zerspanungstechnische Herausforderung.
Gleichwohl: Titan ist nicht gleich Titan.
Je nachdem, ob es sich um Reintitan
oder legiertes Titan handelt, ergeben sich
unterschiedliche zerspanungstechnische
Verhalten. Für diese Herausforderung hat
Mikron Tool auf die jeweiligen Titansorten
perfekt zugeschnittene Bohrer entwickelt,
die diese prozesssicher, mit höheren
Schnittwerten und längeren Standzeiten
zerspanen können.
Das Bohren des widerspenstigen Titans
ist hochanspruchsvoll. Mit einer der Gründe
ist die Kombination seiner Eigenschaften
von hoher Elastizität und Zugfestigkeit.
Wegen der hohen Zähigkeit ist der Spanbruch
schwierig zu realisieren. Durch die
geringe Wärmeleitfähigkeit wird die Wärme
nicht über den Span aus der Schneidzone
abgeführt, aber irgendwie muss sie
da raus. Zudem neigt Titan zur Bildung von
Aufbauschneiden. Das alles führt zu höherem
Verschleiß und verringert die Prozesssicherheit
beim Bohren. Die Kompetenz
von Mikron Tool besteht darin, Bohrtechnologien
zu entwickeln, die auf die
Werkstoffeigenschaften von Reintitan wie
auch von Titanlegierungen perfekt zugeschnitten
sind. Das ist aufwändig, bringt
aber für die Anwender enorme fertigungstechnische
Vorteile.
„Das ist wie in Gummi bohren“, meint
Alberto Gotti, F&E-Leiter bei Mikron Tool.
„Bohren in Titan ist eine viel größere Herausforderung
als Fräsen. Die Schwierigkeiten
steigen mit dem Durchmesser-
Bohrtiefen-Verhältnis“. Problematisch wird
es über 3 x d. Durch die zähelastische Eigenschaft
des Titans wird der Bohrer verklemmt,
der Druck auf die Schneiden
nimmt zu. Materialverklebung an Schneiden
und Führungsfasen erhöht die Schnittkräfte,
infolgedessen die Schneidkanten
ausbrechen können. Sind die Oberflächen
einmal beschädigt, bleibt noch
mehr Material haften, was die Reibung erhöht.
Überdies ist auch die Spanform problematisch.
Denn die Titan-Späne verdichten
sich gerne im Kopfbereich und verhindern
das Nachfließen weiterer Späne. Das
führt oft zu unkontrollierten Bohrerbrüchen.
Erschwerend kommt die hohe Temperaturbelastung
der Schneiden hinzu. Ab
600° Celsius wird im Hartmetallsubstrat die
Cobalt-Bindematrix „weich“ und kann die
harten Wolframkarbide nicht mehr optimal
binden. Die Folge ist plastische Verformung,
was zu Mikroausbrüchen und letztlich
zu Schneidenausbrüchen führt.
Materialspezifische Werkzeuge sind die
Lösung
Abhilfe schaffen hier scharf geschliffene
Schneiden, die gleichzeitig stabil sein müssen
– ein Widerspruch in sich. Mikron Tool
hat eine geniale spezifische Schneidengeometrie
entwickelt, die diesen Spagat
meistert, infolgedessen die Schnittdrücke
38 dihw 14 4 · 2022
Bearbeitungsprozesse
In der Medizintechnik erfreut sich Titan hoher
Beliebtheit. Titanwerkstoffe haben aufgrund
ihres Elastizitätsmoduls in Verbindung
mit der hohen Ermüdungsfestigkeit
eine konkurrenzlos hohe Biofunktionalität.
(Foto: Mikron Tool)
signifikant gesenkt werden können. Wie
oben beschrieben, muss die Wärme aus der
Zerspanzone gebracht werden. Die Lösung:
Zwei Kühlkanäle mit sehr großen Querschnitten
führen massiv Kühlmittel bis zur
Bohrspitze und garantieren eine konstante
Kühlung inklusive Schmierung der Schneiden.
Gleichzeitig spült der massive Kühlmittelstrahl
die Späne durch die polierten
Spannuten und verhindert Spänestau.
Titan ist nicht gleich Titan. Mikron Tool entwickelt
neue materialspezifische Hochleistungsbohrer
für Reintitansorten und Titanlegierungen
im Durchmesserbereich von 1
mm bis 6.35 mm. (Foto: Mikron Tool)
Das an sich ist nichts Neues, aber: Die patentierte
Sonderform der Kühlkanäle von
Mikron Tool ermöglicht, eine vier Mal höhere
Kühlmittelmenge bei gleichem Druck
durch das Werkzeug zu schießen. Das ist
ein weiterer Schlüssel zum Erfolg und steht
für Innovation bei der Wärme- und Späneabfuhr.
Das Nutenprofil begünstigt die
Späneabfuhr. Doch damit nicht genug: Die
Spezialisten aus der Entwicklung setzen
auf eine Hartmetallsorte, die Verschleißfestigkeit
mit hoher Bruchzähigkeit kombiniert.
Die Beschichtung zeichnet sich durch
exzellente Verschleiß- und Oxidationsfestigkeit
aus und verringert darüber hinaus
die Neigung zum Verkleben.
„Titan ist nicht gleich Titan“, sagt Markus
Schnyder, COO der Mikron Tool. „Wer dieses
Material effizient bearbeiten will, muss
es bis ins kleinste Detail kennen. In unserer
Entwicklungsarbeit haben wir verschiedene
Titan-Werkstoffe untersucht und dabei
herausgefunden, dass die verschiedenen
Titansorten sich extrem voneinander
unterscheiden, was für deren industrielle
Bearbeitung von höchster Relevanz
ist. Reintitan (Grad 1–4) zeichnet sich durch
hohe Korrosionsbeständigkeit aus, hat aber
dafür geringere mechanische Festigkeiten.“
Jedem Titan sein Bohrer
Markus Schnyder: „Legiertes Titan (Grad
5 und höher) hat eine hohe Festigkeit,
aber eine geringe Duktilität. Um diese Unterschiede
zerspanungstechnisch in den
Griff zu bekommen, haben wir getüftelt
bis zum Verrücktwerden. Drei Jahre akribische
Entwicklungsarbeit liegen hinter
uns. Unsere Leidenschaft und die gewonnenen
Erkenntnisse brachten uns –
Stand heute – eine perfekte Lösung: zwei
spezifische Geometrien, eine für Reintitansorten
und eine für Titanlegierungen.
So garantieren wir perfekt kontrollierte
Spanabfuhr, hohe Bohrgeschwindigkeiten
und wiederholgenaue Prozesse mit optimaler
Bohrqualität für diese diffizilen Titanwerkstoffe.
Jedem Titan seinen Bohrer.
Das ist unsere Antwort auf den Umgang
mit diesem anspruchsvollen und ,göttlichen,
Material.“
CrazyDrill Cool Titanium – doppelt so
schnell
Die neuen Bohrer CrazyDrill Cool Titanium
gibt es im Durchmesserbereich von 1 bis
6.35 mm. Für Reintitan entwickelte Mikron
Tool Kurzbohrer mit 3xd und Bohrer mit
6xd (CrazyDrill Cool Titanium PTC). Für Titanlegierungen
setzt Mikron Tool auf Bohrer
mit 6xd und 10xd in Kombination mit
einem Pilotbohrer (CrazyDrill Cool Titanium
ATC).
Für die wirtschaftliche Herstellung von Titanbaueilen
sind Werkzeuge erforderlich,
die speziell auf die Materialeigenschaften
der verschiedenen Titansorten abgestimmt
sind.
Titan ist teuer, das Bauteil auch, umso wichtiger
sind hohe Prozesssicherheit und berechenbare
Standzeiten. Ist Letzteres noch zu
toppen, umso besser. Die neuen Hochleistungsbohrer
für Titan von Mikron Tool haben
bis zu drei Mal höhere Standzeiten und
dihw 14 4 ·2022 39
Bearbeitungsprozesse
sind betreffend Vorschubgeschwindigkeit
doppelt so schnell wie die der Mitwettbewerber.
Eine weitere Spitzenleistung: Das
Bohren beim ATC erfolgt in einem Schuss,
ohne mehrfaches Entspanen.
Das Ergebnis lässt sich sehen, denn einmal
mehr zeigt sich, dass Mikron Tool die Technologieführerschaft
beansprucht und diese
Position beim erfolgreichen Bearbeiten
diffiziler Werkstoffe verteidigt. „Wir lieben
es, für unsere Kunden das Beste aus unseren
Werkzeugen herauszuholen. Uns ist
nichts ‚crazy‘ genug“, so Alberto Gotti.
weitere Infos:
www.mikron.com
In den sensationellen „göttlichen“ Bohrern für Titan von Mikron Tool stecken drei Jahre akribischster
Entwicklungsarbeit.
Titan ist keineswegs selten und steht an
9. Stelle der Elementhäufigkeit in der kontinentalen
Erdkruste. Reines Titan kommt
aber in der Erde kaum vor und wird aus
Titanerz oder Rutil gewonnen. Noch
heute verwendet man für die aufwändige
Gewinnung von Titan ein Verfahren,
das 1930 von William Justin Kroll, einem
luxemburgischen Metallurgen, entwickelt
wurde: Durch Einführung der großtechnischen
Reduktion von Titan(IV)-
Chlorid mit Magnesium konnte das Metall
für kommerzielle Anwendungen gewonnen
werden. Der dabei verwendete
Herstellungsprozess ist extrem aufwändig,
was sich im hohen Preis für Titan
zeigt. Manch einer bezeichnet Titan als zickende
Diva, die sich bei falscher Behandlung
entsprechend sträubt. Für die Industrie
entwickelte sich Titan zum Ultrawerkstoff
dank seiner hervorragenden
Eigenschaften. Der Anwendungshorizont
ist breit: Die Luft- und Raumfahrt,
der Rennsport, die Medizin- und Zahntechnik,
die chirurgische Orthopädie sowie
die Schmuck- und Uhrenbranche nutzen
ihn. Auch für Brillenfassungen ist Titan
ideal. Kurzum, das Metall ist der Liebling
der Industrie dank der breiten Kundschaft.
300.000 Tonnen werden jährlich
verarbeitet. Das überirdische Image von
Titan ist für diese Menge verantwortlich.
Zu Recht, denn es ist unverwüstlich.
In Kontakt mit Sauerstoff verwittert es
kaum, da es sich mit einer dünnen, transparenten
Oxidschicht umhüllt. Aggressivste
Medien, wie Säuren, können Titan
nichts anhaben. Es ist fast so leicht wie
Aluminium, allerdings mit einer viel höheren
Festigkeit, ungefähr so fest wie vergüteter
Stahl. Darüber hinaus ist es biokompatibel
und anti-magnetisch.
Doppelplanschleifen
Präzision für die Automobilindustrie
Die Doppelplanschleifanlage Supfina
Planet V4 sorgt beim Hagener Produzenten
für Federstahl-Teile, Rudolf Rafflenbeul
Stahlwarenfabrik GmbH & Co. KG, zuverlässig
für die effiziente Serienfertigung
hochpräziser Norm- und Sonderteile für
die Automobilindustrie.
Trotz der hohen Stückzahlen muss die Qualität
eines jeden Werkstückes stimmen.
Carsten Dietze, technischer Mitarbeiter des Werkzeugbaus bei Rafflenbeul und Jens Keller,
Verkaufsleiter Planbearbeitung – Supfina.
40 dihw 14 4 · 2022
Bearbeitungsprozesse
Eine breite Produktpalette benötigt eine schnelle Umrüstbarkeit
und eine flexible Automation.
Durch die patentierte Tiltungsnavigation ist ein schneller
Produktwechsel einfach und sicher.
Erfordert die Produktion
eines Werkstücks einen
beidseitig planparallelen
Schleifprozess, kommt
das Doppelplanschleifen
– oder auch Doppelseitenschleifen
– zum Einsatz.
Von einer Transportscheibe
geführt, werden
die Werkstücke lose zwischen
den Scheiben geschliffen,
eine leicht angewinkelte
obere Schleifscheibe
sorgt für den beidseitigen
Schleifprozess.
Supfina setzt hier auf die
Planet V-Maschinenreihe,
bei der Effizienz bei
gleichbleibender Präzision
im Vordergrund steht. Mit
der Planet V4 präsentierte
der Wolfacher Maschinenbauer
eine platzsparende
Variante für die Bearbeitung
von Werkstücken mit
einem Durchmesser von 6
bis 85 mm und Dicken von
0,6 bis 40 mm.
Für die Anschaffung einer
solchen Planet V4 entschied
man sich bei Rudolf
Rafflenbeul im Jahr
2017. Als wichtiger Lieferant
für die Automobilindustrie
standen bei
dem traditionsreichen Hagener Stahlwarenwerk
besonders der hohe Durchsatz,
schnelle Rüstzeiten und hohe Präzisionstreue
einer Schleiflösung im Vordergrund.
Nach Lieferung der vormontierten
Maschine und Endmontage im
Werk ist die Planet V4 nun seit Anfang
2018 in der Serienfertigung hochproduktiv.
Auch Christoph Rafflenbeul-Dormeyer,
Geschäftsführer der Stahlwarenfabrik
Rafflenbeul zeigt sich zufrieden mit Zuverlässigkeit
und Präzision: „Die Kundenanforderungen
an unsere Bauteile werden immer
höher, sodass wir mit der Maschine
eine hohe Geradheit unter 8 µm und eine
sehr hohe Ebenheit realisieren können.“
Darüber hinaus überzeugt die Planet V4
mit der eingebauten und patentierten Tiltungsnavigation
(TNS), die jederzeit reproduzierbare
Ergebnisse und schnelle Umrüstung
ermöglicht.
Auf über 100 Jahre erfolgreiche Firmengeschichte
kann die Rudolf Rafflenbeul Stahlwarenfabrik
GmbH & Co. KG mittlerweile
zurückblicken. Über 900 Kunden in mehr
als 30 Ländern beliefert der Hagener Mittelständler
mit über 4.000 Teilen aus Federstahl.
Ein großer Anteil der Norm- und Spezialteile
findet ihren Weg in die Automobilproduktion,
die Stahlwarenfabrik fungiert
jedoch auch als Zulieferer für Elektroindustrie,
Maschinen- und Anlagenbau sowie
den Handel. Dabei kombiniert man in
Hagen Tradition mit Moderne und setzt in
der Fertigung auf einen modernen Maschinenpark.
Großen Wert legt man bei Rafflenbeul
auch auf individuelle Lösungen und die
Entwicklung von Prototypen – bis zur Serienfertigung.
Eine Kompetenz, die beide
Unternehmen verbindet. Als einer der
führenden Lösungsanbieter für Oberflächenbearbeitung
steht bei Supfina die Lösung
spezifischer Produktionsherausforderungen
der Kunden im Vordergrund. Auch
die Zusammenarbeit mit Rafflenbeul endete
keineswegs mit der Endmontage: „In enger
Zusammenarbeit mit Supfina suchen
wir laufend nach Verbesserungsmöglichkeiten,
um unsere Produktionsprozesse
weiter zu optimieren.“, so Christoph Rafflenbeul-Dormeyer.
So sorgt eine automatisierte
Zuführung mittlerweile für eine
noch effizientere Bearbeitung der zurzeit
etwa 21 Millionen jährlichen Werkstücke.
„Die Präzision und Zuverlässigkeit der Supfina Planet V4 ist beeindruckend“, so Christoph
Rafflenbeul-Dormeyer, Geschäftsführer Rafflenbeul (ganz rechts im Bild).
weitere Infos: www.supfina.com
dihw 14 4 ·2022 41
Komponenten & Zubehör
Innovative Versuchsreihe
Blaser blickt auf jeden Span
Es sind beeindruckende Makro-Highspeed-Aufnahmen:
In Zeitlupe trägt ein
Hartmetall-Fräser einen Span aus Messing
in formvollendeter Weise ab. Um den
sich aufrollenden Span – genau dort, wo
die Hitze am größten wird – trübt sich der
Blaser-Kühlschmierstoff Synergy 735. Er
scheidet eine Öl-ähnliche Phase aus und
bildet dadurch eine noch besser schmierende
Emulsion. In aufwändigen Versuchsreihen
im hauseigenen Technologiecenter
untersuchen die Kühlschmierstoff-Experten
von Blaser Swisslube Zerspanungsprozesse
bis ins allerkleinste Detail.
Das Motto: Mit Expertise und Daten
schneller zu besseren Kühlschmierstoffen!
Die Idee, den Zerspanungsprozess, die
Spanbildung und das Verhalten des Kühlschmierstoffes
so präzise wie noch nie
in Bild und Video festzuhalten, entstand
im Rahmen eines gemeinsamen Projektes
mit der renommierten ETH Zürich.
Das Forschungs- und Entwicklungsteam
des Schweizer Kühlschmierstoff-Experten
Blaser Swisslube machte sich an die Planung
und Umsetzung. Durch den Einsatz
Bei der Titanzerspanung werden die höchsten
Temperaturen nahe der Schnittkante
und im Span erreicht. Dies zeigt sich durch
eine helle Wolke, die sich um den Span bildet.
[https://youtu.be/M-7hExeepBs]
Bleifreies Messing gleitet über die Schneide
und bildet einen dünnen Span.
[https://youtu.be/VvGnLc9lvsg]
einer Highspeed-Kamera mit Makro-Objektiv,
die hinter einem Schauglas platziert
wird, um den Kühlschmierstoff einseitig
abzuhalten, sollten einmalig scharfe, präzise
Aufnahmen möglich werden. Für die nötige
Lichtintensität wurde ein Ringlicht genutzt,
darüber hinaus kam ein speziell für
diesen Versuch geschliffener Hartmetallfräser
mit 0° Drallwinkel zum Einsatz.
Die Ergebnisse sind faszinierend: Durch
die Highspeed-Aufnahmen konnte erstmals
gezeigt werden, dass der Wirkmechanismus
des ölfreien, wasserlöslichen Kühlschmierstoffes
Synergy 735 – nämlich die
verbesserte Schmierwirkung bei erhöhten
Temperaturen – auch bei der Zerspanung
auftritt und genügend schnell ist, um Fräsprozesse
zu optimieren. Synergy 735 verändert
somit seine Eigenschaften und
passt sich wie ein Chamäleon dem Bearbeitungsprozess
an.
„Unser Technologiecenter ermöglicht
es uns, genauer hinzusehen als die Konkurrenz.
Durch diesen Blick auf alle Details
und die Zusammenarbeit unserer
Chemiker:innen mit den Zerspanungs-
Fachleuten sind wir in der Lage, Kühlschmierstoffe
zu entwickeln, die die Prozesse
nachhaltig verbessern, Produktionskosten
senken und die Werkzeugstandzeit
erhöhen“, erklärt Marc Blaser, Geschäftsführer
von Blaser Swisslube.
Kühlt der im erwähnten Versuch verwendete
Kühlschmierstoff Synergy 735 ab,
wird er wieder klar, hält die Maschine sauber
und bietet gute Sicht auf den Bearbeitungsvorgang.
Zu den Vorteilen zählen
darüber hinaus der neutrale Geruch und
eine hervorragende Hautverträglichkeit.
Synergy 735 sorgt auf einer Vielzahl von
Materialien für makellose Oberflächen –
von Aluminium- und Titanlegierungen
bis zu CrNi-Stählen. Durch die minimale
Schaumbildung ist der Kühlschmierstoff
auch optimal für Hochdrucksysteme geeignet.
Der Versuchsaufbau. Die Idee entstand bei
einem gemeinsamen Projekt mit der ETH
Zürich. (Foto: Blaser Swisslube)
Das Technologiecenter von Blaser Swisslube
wird seit mehr als zehn Jahren stetig weiter
ausgebaut. Zurzeit wird auf vier CNC-
Fräsmaschinen und einer Schleifmaschine
der neuesten Generation auf einer Fläche
von mehr als 1.500 m 2 geforscht. Neuentwicklungen
werden getestet, Fertigungssituationen
der Kunden unter realistischen
Bedingungen nachgestellt. Hochpräzise
Messgeräte und Sensoren ermöglichen es,
die gewonnenen Daten korrekt zu interpretieren.
Verschleißmessung deckt Einsparungspotenzial
auf
So ist zum Beispiel für die Verschleißmessung
eine Mikroskop-Kamera im Einsatz,
die vollautomatisch alle zwei Minuten Mikroskopbilder
der Wendeplatte macht.
„Der Werkzeugverschleiß limitiert oft die
Wirtschaftlichkeit eines Prozesses. Mit den
neuen Messmöglichkeiten erhalten wir in
kürzester Zeit aussagekräftige Informationen
direkt von der Maschine“, erklärt
Dr. Linus Meier, Tribologiespezialist bei
Blaser Swisslube. Dank des optimierten
Datenflusses können Anpassungen des
Kühlschmierstoffs im Labor einfacher und
rascher umgesetzt werden. „Davon profitieren
unsere Kunden. Denn Hochleistungs-Kühlschmierstoffe
bieten enormes
Einsparungspotenzial in der Fertigung –
sei dies durch erhöhte Produktivität oder
einen reduzierten Werkzeugverschleiß“,
betont Linus Meier.
Mit Blick aufs Ganze zum Liquid ToolTM
Für einen optimalen Kühlschmierstoff
braucht es oft mehr als ein Dutzend Inhaltsstoffe,
darunter Öle, Emulgatoren
und Additive. Damit der Kühlschmierstoff
zum flüssigen Werkzeug wird, das die Effizienz
des gesamten Produktionsprozesses
42 dihw 14 4 · 2022
Komponenten & Zubehör
optimiert, sind sowohl ausgeklügelte Formulierungen
aus der Forschung als auch
Fertigungskenntnisse der Zerspanungstechnologen
nötig. Blaser Swisslube setzt
schon seit langer Zeit auf die Zusammenarbeit
dieser beiden Disziplinen. Marc
Blaser: „Nur wenn unsere Chemie-Fachleute
vor Ort den Kühlschmierstoff in
einem Leistungstest erleben und auch die
gewonnenen Daten der Fertigungstechnologen
interpretieren können, kommen
wir in der Kühlschmierstoffentwicklung in
großen Schritten voran.“
weitere Infos: www.blaser.com
Automatisiert, modular, kundenorientiert
Neue optische 3-D-Messmaschine verbindet neue High End-Komponenten mit zusätzlichem Bedienerkomfort
Mit der ZEISS ScanBox Serie 5 präsentiert
ZEISS Industrial Quality Solutions eine
neue Modellreihe optischer 3-D-Messmaschinen.
Attraktive Neuerungen wie ein
optimiertes Robotermodul und ein Drehtisch
mit einer Traglast von bis zu zwei Tonnen
setzen das bewährte technologische
Konzept der automatisierten ScanBox-Systeme
von ZEISS fort.
Komplexe Bauteile aus unterschiedlichen
Materialien wie Kunststoff, Metall oder
Guss werden in kürzester Zeit mit dem
Highspeed-3-D-Sensor ATOS 5 inspiziert
und digitalisiert. Bei jeder Messung erfasst
der optische Sensor die gesamte Oberflächengeometrie
sowie Lochbilder und
Features des Bauteils. ZEISS ScanBox Serie
5 liefert flächenhaft verteilte 3-D-Messkoordinaten,
die gegen das CAD-Modell
abgeglichen und für ein Reporting bereitgestellt
werden können. Abweichungen
wie Form/Lage-Tolerierungen werden
in der Software GOM Inspect Pro visualisiert.
Zusätzlich lassen sich Beschnitt oder
Lochlagen abbilden. Die Programmierung
und Steuerung der Messabläufe erfolgt
über den virtuellen Messraum (VMR).
Die ZEISS ScanBox Serie 5 wurde speziell
für Serienmessungen im direkten Produktionsumfeld
entwickelt. Das robuste Gehäuse-
und Sensordesign sowie die Kompensation
von Temperaturschwankungen
ermöglichen den reibungslosen Betrieb
auch in rauen Umgebungen wie Gießereien
oder der Schmiedeindustrie. Mit drei
Varianten bietet die Modellreihe ein hohes
Maß an Flexibilität und passt sich den
unterschiedlichen Anforderungen der Applikation
an: Während sich ZEISS ScanBox
5110 speziell für die Inspektion kleinerer
Bauteile bis zu einem Meter wie z. B. Turbinenschaufeln
eignet, ermöglicht das Modell
5120 die automatisierte Qualitätskontrolle
größerer Bauteile wie Interieurkomponenten
bis zu zwei Metern. Mit ZEISS
ScanBox 5130 können Anbauteile oder
Werkzeuge mit einem Durchmesser von
maximal drei Metern gemessen werden.
ZEISS ScanBox Serie 5 für die automatisierte Inspektion komplexer Bauteile.
Modulares Konzept passt sich wandelnden
Kundenbedürfnissen an
Nach einem Baukastenprinzip können die
Modelle der neuen ZEISS ScanBox Serie 5
unterschiedlich konfiguriert werden: Die
Basiskomponenten Control-Tower, Drehtisch
und Robotermodul sind baugleich.
Das Messraum-Layout kann daher jederzeit
unkompliziert erweitert werden. Zusätzlich
kann der Zugang zu den Modellen
5110 und 5120 wahlweise mit einer Tür
oder einem Sicherheitslichtvorhang ausgestattet
werden. Für eine optimale Zuwegung
gerade für größere Prüfstücke wie
Anbauteile von Karosserien wird das Modell
5130 stets mit einem Sicherheitslichtvorhang
geliefert. Die ZEISS ScanBox Modelle
5120 und 5130 lassen sich zudem
um ein Palettenwechselsystem ergänzen.
Über Positionierstifte werden die Paletten
schnell und reproduzierbar geladen, womit
Anwender ihren Durchsatz erhöhen
können.
Ergonomisch optimierte Funktionen
Der neue variable Schwenkarm der Bedienstation
sorgt für mehr Komfort am Arbeitsplatz:
Direkt in den Control-Tower integriert,
erlaubt der Schwenkarm ein individuelles
Anpassen der Tischhöhe, sodass
die ZEISS ScanBox Serie 5 gleichermaßen
im Sitzen oder Stehen bedient werden
kann.
Automatisierung für hohen Durchsatz:
Steuerung mit GOM Inspect Pro und VMR
ScanBox-Systeme zeichnen sich durch
ein vollintegriertes Zusammenspiel aus
Hard- und Software aus. Die Steuerungsund
Messplanungssoftware GOM Inspect
Pro ermöglicht zusammen mit dem virtuellen
Messraum (VMR) die vollständig automatisierte
Ausführung der Messabläufe.
Nach Import der CAD-Daten und des zugehörigen
Messplans berechnet die Software
die notwendigen Sensorpositionen
und Roboterpfade. Dank der Smart-Teach-
Funktionalität werden Messpositionen im
VMR automatisch aktualisiert, wenn das
CAD oder einzelne Elemente sich ändern.
Nach Abschluss der Inspektion werden in
GOM Inspect Pro mögliche Abweichungen
identifiziert und können in einem Report
mit Bildern, Tabellen, Diagrammen, Texten
und Grafiken dargestellt und direkt verschickt
werden.
weitere Infos: www.zeiss.de
dihw 14 4 ·2022 43
Komponenten & Zubehör
Mit Automatisierung und Digitalisierung zu maximaler
Qualität und nachhaltigem Erfolg
HAIMER, innovativer Global Player für
Werkzeugmanagement rund um die Werkzeugmaschine,
ist überzeugt, dass die Fertigungstechnik
künftig von Automatisierung
und Digitalisierung bestimmt wird.
In der eigenen Fertigung hat diese Entwicklung
Einzug gehalten und konsequenterweise
hat sie sich auch im Produktprogramm
niedergeschlagen: in i4.0-fähigen
Geräten bis hin zur Roboterzelle HAIMER
Automation Cube, die beliebig skalierbar
ist und sich zum automatisierten Schrumpfen,
Voreinstellen und Auswuchten eignet.
Effiziente Zerspanung erfordert leistungsstarke
Maschinen und Werkzeuge „sowie
hochgenaue Werkzeugspanntechnik, die
dafür sorgt, dass die Präzision von der Spindel
bis zur Schneide übertragen wird“, sagt
Andreas Haimer. Vom Geschäftsführer der
Haimer GmbH, dem weltweit führenden
Hersteller im Bereich der Werkzeugspanntechnik,
darf man eine solche Aussage erwarten.
Aber sie erfolgt nicht nur aus Marketinggründen
– dahinter steckt langjährige
Erfahrung. Schließlich begann HAIMER
vor 45 Jahren als Zerspanungsdienstleister
für die Luftfahrtindustrie und entwickelte
schon bald aus Eigenbedarf hochgenaue
Spannfutter.
Langjährige Erfahrung kann HAIMER auch
in der Automatisierung vorweisen. Schon
vor mehr als 20 Jahren hat sich das bayerische
Familienunternehmen entschlossen,
erste Werkzeugmaschinen mit Roboterbe-
und -entladung auszustatten. Seitdem
ist die Automatisierung bei HAIMER weit
fortgeschritten, wie ein Blick in die Fertigungshallen
am Stammsitz in Igenhausen
bzw. im nur fünf Kilometer entfernten
Motzenhofen zeigt. Vor allem dieses seit
2018 bestehende Produktionswerk wurde
in den letzten Jahren Schritt für Schritt mit
zahlreichen automatisierten Bearbeitungszentren
ausgestattet.
Automatisierung ist eine Notwendigkeit
Andreas Haimer betont: „Wer wie wir auf
hohe Fertigungstiefe komplett ‚made in
Germany‘ setzt, kommt an einer weitreichenden
Digitalisierung und Automatisierung
nicht vorbei. Sonst könnten wir wirtschaftlich
mit den weltweiten Marktbegleitern
nicht mithalten.“ Im Werk Motzenhofen
findet die Weichbearbeitung der Werkzeugaufnahmen
sowie aller Präzisionsbauteile
für Schrumpf- und Wuchtmaschinen
samt Zubehör statt. Pro Tag können
dort bis zu 4.000 rotierende Werkzeugaufnahmen
gedreht und gefräst werden, bevor
die Wärmebehandlung erfolgt und sie
dann den µm-genauen Schliff im Headquarter
in Igenhausen bekommen. Dort
findet ebenfalls das finale Feinwuchten
statt – in selbstentwickelten, vollautomatisierten
Anlagen.
Nicht jede Automatisierung ist komplex
Zurück nach Motzenhofen: Dort betreibt
HAIMER unter anderem eine vollautomatisierte
Fertigungsinsel mit mehreren fünfachsigen
DMG MORI MILLTAP 700-Maschinen.
Diese Anfang 2019 installierten hochdynamischen
Vertikal-Bearbeitungszentren
eignen sich ideal für die erforderlichen
Bohr- und Fräsarbeiten an kleinen Bauteilen
wie zum Beispiel den BT30- oder SK30-
Steilkegelaufnahmen. Manfred Mayr, der
vor über 40 Jahren seine Ausbildung bei
HAIMER absolvierte und heute als Werksund
Produktionsleiter für rund 100 Werkzeugmaschinen
verantwortlich ist, erklärt:
„Wir nutzen hier eine einfache Plug&Play-
Komplettlösung, die eine vollautomatische
Be- und Entladung durch einen KUKA-
Roboter einschließt. In drei Schubladen mit
jeweils etwa 78 Plätzen sind Rohlinge und
produzierte Bauteile abgelegt. Damit ist
eine mannlose Produktion für mindestens
acht und bis zu 20 Stunden sichergestellt.“
Deutlich anspruchsvoller ist die Automatisierung
von vier baugleichen Bearbeitungszentren
DMG MORI NHX4000, die
mit Palettenmagazinen ausgestattet sind,
wie Manfred Mayr beschreibt: „Es stehen
jeweils zwölf 400er-Paletten mit verschiedenen
Bauteilen zur Abarbeitung bereit.
Das macht uns sehr flexibel, auch hinsichtlich
kleiner Losgrößen und kurzfristiger
Änderungen im Produktionsablauf.“ In der
Regel laufen die Maschinen hochproduktiv
und störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb, betreut
von einem einzigen Mitarbeiter. Um
die Maschinen möglichst autark bei einer
großen Produktvielfalt zu betreiben, ließ
HAIMER die Maschinen mit einem Werkzeugmagazin
mit 183 Plätzen ausstatten.
Als einen wesentlichen Erfolgsfaktor betrachtet
Manfred Mayr, dass alle Werkzeuge
für diese Maschinen mit einem
RFID-Chip auf der Werkzeugaufnahme ausgestattet
sind, der beim Einwechseln ins
Grundvoraussetzung für eine funktionierende Automatisierung ist
ein top organisierter Werkzeugraum, wie der bei HAIMER in Motzenhofen.
Dort werden sämtliche Werkzeuge für alle Fräs- und Drehmaschinen
zentral vorbereitet und verwaltet.
Highlight im HAIMER-Produktionswerk Motzenhofen: vier automatisierte
DMG MORI NHX 4000 4-Achs-Horizontalbearbeitungszentren,
die hochproduktiv und störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb laufen.
44 dihw 14 4 · 2022
Komponenten & Zubehör
Das gleichmäßige, schnell indexierende
Ringtyp-Magazin der NHX 4000 umfasst
drei Räder und zeichnet sich durch hohe Prozesssicherheit
aus. Natürlich ist das Magazin
gefüllt mit HAIMER-Werkzeugaufnahmen
und -Werkzeugen.
Magazin an einer eigenen Station eingelesen
wird. Somit erhält die Steuerung die
richtigen Werkzeugdaten aus der Voreinstellung
auf digitalem Weg vom HAIMER
Microset VIO linear-Voreinstellgerät. Eingabefehler
oder Verwechslungen seien damit
zu 100 Prozent ausgeschlossen.
Digitaler Datenfluss zwischen Werkzeugraum
und BAZ
Wichtige Grundvoraussetzung für den
wirtschaftlichen Betrieb der NHX- und aller
anderen Werkzeugmaschinen ist – nach
Meinung des Werkleiters – der perfekt
funktionierende und organisierte Werkzeugraum:
„Die dort enthaltene Technik ist
in unserem Haus eine zentrale Kompetenz.
Selbstverständlich setzen wir hier unsere
eigenen Produkte ein, von den Schrumpf-,
Wucht und Voreinstellmaschinen bis zu
den Werkzeugaufnahmen und Werkzeugen.
Sie ermöglichen eine durchgängige
Digitalisierung bis hin zur Maschine, was
ein wesentlicher Baustein für den automatisierten,
wirtschaftlichen Fertigungsbetrieb
ist.“
Das heißt, im Werkzeugraum werden sämtliche
Werkzeuge für alle Fräs- und Drehmaschinen
zentral vorbereitet und verwaltet.
Sie werden montiert, geschrumpft, vermessen,
gewuchtet – und alle Daten digital
erfasst. Das geschieht entweder auf
den erwähnten RFID-Chips, über digitale
Schnittstellen wie Postprozessor oder via
QR-Code. Erst dann werden sie je nach
Bedarf auf spezielle Werkzeugwagen gepackt,
die dann die Maschinenbediener zu
ihrer Maschine holen. Mehr Wege gibt es
nicht. „Nur mit einer optimalen Werkzeugvoreinstellung
laufen die Maschinen und
nicht der Mitarbeiter“, so das Credo von
Werksleiter Mayr.
Das Werkzeug muss sich ins digitale
Produktionsumfeld einpassen
Die Digitalisierung der Produktionsprozesse
stellt nicht nur für HAIMER, sondern
für jedes Unternehmen einen Erfolgsfaktor
dar. „Da das Werkzeug mit seinen spezifischen
Daten in der zerspanenden Bearbeitung
ein wesentlicher Bestandteil
der Prozesskette ist, muss es sich ins digitale
Produktionsumfeld einpassen“, erklärt
Andreas Haimer. Dazu gehört, dass alle digitalen
Möglichkeiten konsequent implementiert
werden – vom Werkzeug an sich,
der Werkzeugaufnahme inklusive dem
Spannvorgang, dem Wuchten bis hin zur
Werkzeugvoreinstellung und dem Einsatz
auf der Maschine.
Gerade bei Neuinvestitionen sollten die
Anwender darauf achten, dass jedes Element
im Werkzeugumfeld Industrie 4.0-fähig
ist und sich in den digitalen Workflow
eingliedern lässt, rät Andreas Haimer: „Unsere
Produkte sind komplett für die digitale
Produktion vorbereitet. Wir haben sogar
eine eigene Tool Management Software
entwickelt, den HAIMER Data Analyzer
und Controller (DAC), der den Austausch
von Soll- und Ist-Werten sowie anderer
Werkzeugdaten zwischen den einzelnen
Stationen im Werkzeugraum und
dem Unternehmensnetzwerk herstellt und
managt. Dabei sind unsere Geräte aus der
Industrie 4.0-Serie durch moderne digitale
Features und Schnittstellen automatisierbar.
Sie sind außerdem so robust ausgeführt
und auf Langlebigkeit ausgelegt,
dass sie höchste Prozesssicherheit gewährleisten
– ein entscheidender Faktor für eine
erfolgreiche Automatisierung.“
HAIMER unterstützt mit seinen Produkten
vielfältige Automatisierungsmodelle. Das
Angebot beginnt bei einzelnen Geräten,
die mehrere Arbeitsschritte kombinieren,
wie zum Beispiel das Voreinstellgerät
HAIMER Microset VIO linear toolshrink. Es
ist in der Lage, Werkzeuge μm-genau auf
Länge zu schrumpfen und zugleich die
Werkzeugvermessung zu übernehmen.
Ideal ist dies unter anderem für Schwesterwerkzeuge,
die stets auf das gleiche Maß
eingeschrumpft werden müssen. Ihr Einsatz
in der Serienfertigung oder bei Mehrspindler-Maschinen
verspricht, die Prozesssicherheit
zu erhöhen und Rüstzeiten zu
minimieren.
Eine Roboterzelle zum Schrumpfen,
Voreinstellen und Auswuchten
Erst im letzten Jahr auf der EMO Milano
präsentierte HAIMER eine deutlich weiterreichende
Lösung: den HAIMER Shrink
Automation Cube. Diese automatisierte
Schrumpfstation enthält einen Cobot, der
das Ein- und Ausschrumpfen von Werkzeugen
mit hoher Längenwiederholgenauigkeit
unterstützt. Die Zelle ist nach Kundenwunsch
skalierbar. Das heißt, der Cube wird
vom HAIMER DAC Tool Management gesteuert
und es lassen sich die HAIMER-Voreinstell-
und Auswuchttechnik in den Automation
Cube einbinden. Zur Verfügung stehen
außerdem ein Scanner zum Auslesen
eindeutiger Werkzeugkombinationen und
ein in der Länge variables Förderband.
Mit einer solchen Ausstattung lässt sich
beispielsweise folgender Ablauf realisieren:
Der Anwender legt ein verschlissenes
Komplettwerkzeug (bestehend aus Werkzeughalter
und Werkzeug) auf das Förderband
und stellt ein neues Werkzeug bereit.
Der Cobot holt das Komplettwerkzeugs ab
und identifiziert es über eindeutigen Data-
Matrix Code (optional RFID). Dann holt er
sich das neue Werkzeug und misst dessen
Werkzeugspitze. Währenddessen fährt die
Spule auf das verschlissene Komplettwerkzeug,
schrumpft das alte Werkzeug aus
und anschließend das neue auf die hinterlegte
Auskraglänge ein. Nach der Luftkühlung
des neuen Komplettwerkzeugs steht
es für den Einsatz bereit. Das alte Werkzeug
wird entsorgt.
Andreas Haimer ist überzeugt: „Diese Automatisierungslösung
ist geeignet für Unternehmen,
die täglich sehr viele Schrumpfvorgänge
durchführen.“ Insbesondere
wenn im Unternehmen nur geringe Automatisierungsexpertise
vorhanden ist, bietet
sich eine solche Komplettlösung aus einer
Hand an. Andreas Haimer weist ergänzend
darauf hin, dass sich die HAIMER-Komponenten
in nahezu jede vorhandene Automatisierungsumgebung
integrieren lassen:
„Wir sind auch gerne Partner bei größeren
Automatisierungsvorhaben.“
weitere Infos: www.haimer.com
dihw 14 4 ·2022 45
Komponenten & Zubehör
Gut positioniert auf der SPS
Benutzerfreundliche Bewegungssteuerung Automation1
Auf der SPS, die vom 8. bis 10. November
in Nürnberg stattfand, war Aerotech
als Spezialist für Motion-Control- und Positionierlösungen
mit von der Partie. Gezeigt
wurde das neue Release 2.3 der Motion-
Control-Plattform Automation1 und mehrere
Linearmotortische der PRO-Serie – live
in Aktion mit Automation1 gesteuert.
SPS 2022: Aerotech stellte seine Industrietische der PRO-Serie mit direkt angetriebenem
Linearmotor vor.
Wie sich Positioniersysteme samt peripherer
Komponenten mit nur einer Bewegungssteuerungsplattform
bedienerfreundlich
steuern lassen, davon konnten
sich Fachbesucher am Aerotech-Messestand
selbst ein Bild machen. Die Automation1-Suite
ersetzt die bisherigen Steuerungsplattformen
(A3200, Ensemble und
Soloist) mit neuen und leistungsfähigeren
Funktionen in einer einfach zu erlernenden
und intuitiven Architektur. „Unser aktuelles
Release 2.3 wartet mit diversen neuen Features
auf wie etwa einem »Machine Apps
HMI-Entwicklungstool«. Mit diesem vollständig
anpassbaren Tool haben wir die
bisherige CNC-Benutzeroberfläche ersetzt
und auf diese Weise die Benutzerschnittstellen
für Antriebssysteme revolutioniert“,
weiß Nobert Ludwig, Geschäftsführer der
Aerotech GmbH bereits aus diversen Testund
Live-Installationen.
Darüber hinaus hat die Version 2.3 von Automation1
die Beta-Phase erfolgreich verlassen
und ist nun offiziell EtherCAT-kompatibel,
was die Anbindung an SPS-basierte
Systeme ermöglicht und damit die Möglichkeiten
für hochpräzise Bewegungsprozesse
erweitert, wenn diese in ein konventionelles
System mit geringerer Präzision
eingebettet sind. Derzeit noch in der Beta-
Phase, aber bereits Teil der neuen Version
sind die Touchscreen-Funktionen zur Unterstützung
von MachineApps sowie eine
Python-API-Konfigurationsschnittstelle.
Automation1 bietet außerdem eine verbesserte
Datenvisualisierung und Benutzerfreundlichkeit
des Programmiermoduls.
Die Befehlswarteschlange (Q-Modus in
A3200) und die Positions-/Drehzahl-/Drehmomentsteuerung
über Analogeingänge
wurden ebenfalls hinzugefügt und optimiert.
„Mit Automation1 2.3 bieten wir den Anwendern
unserer Positioniersysteme eine
komplette Maschinensteuerung für sämtliche
Komponenten und gehen damit
deutlich weiter als herkömmliche Bewegungssteuerungen“,
so der Aerotech-Geschäftsführer.
Linearmotortische in Aktion
Mehrere PRO-LM-Lineartische, die von Automation1
gesteuert werden, waren ebenfalls
am Aerotech-Messestand zu sehen.
Die Tische der Aerotech PRO-Serie sind
wahlweise mit Direktantrieb durch einen
Linearmotor oder mit einer Kugelumlaufspindel
erhältlich. „Anhand des Aufbaus
können wir unser umfangreiches
Know-how bei der Konstruktion dieser Lineartische
einschließlich des Kabelmanagements
demonstrieren“, erklärt Norbert
Ludwig. „Die Tische sind in der Lage,
hohe Geschwindigkeiten mit einer hervorragenden
Geschwindigkeitsregulierung zu
verfahren. Aber nicht nur die Geschwindigkeit
und Positionierleistung sind charakteristisch,
sondern auch die Robustheit.“
Die abgedichteten mechanischen Lager
machen die PRO-LM-Lineartische zudem
unempfindlich gegen jede Art von Verschmutzung;
sie sind mit einem reibungsarmen
Dichtungssystem ausgestattet, das
den Wartungsaufwand im industriellen
Einsatz nachhaltig reduziert.
weitere Infos: de.aerotech.com
Benutzerfreundliche Steuerungsplattform: Automation1 vereint Benutzerfreundlichkeit und
Hightech-Funktionen in einer Bewegungssteuerungsplattform.
46 dihw 14 4 · 2022
AMB
AMB 2022 glänzt mit Innovationen
Präzisionswerkzeughersteller von Besucheranzahl und Qualität der Gespräche beeindruckt.
„Die AMB beweist gerade in schwierigen
Zeiten wieder, dass sie das richtige
Angebot für Aussteller und Besucher ist“,
sagte Markus Heseding, Geschäftsführer
des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im
VDMA zum Abschluss der AMB in Stuttgart
und fügte hinzu: „Unsere Mitglieder sind
mit der AMB 2022 sehr zufrieden.“
Die Aussteller aus der Präzisionswerkzeug-
Industrie zündeten – auch auf dem VDMA
Technologieforum – ein Feuerwerk an technischen
Innovationen für die Metallbearbeitung
von morgen. Nicht nur die Anzahl, sondern
auch die Qualität der Gespräche auf den
Ständen war wieder sehr hoch. „Die Mehrzahl
der Fachbesucher kamen mit konkreten
Fragestellungen auf die AMB“, so Heseding.
Die gute Stimmung auf der AMB und die
derzeit noch gute Auslastung der Unternehmen
darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,
dass sich die gesamte Industrie
existenzbedrohenden Szenarien gegenübersieht,
gerade im Hinblick auf Inflation
und Energiepreise. Heseding: „Der Erfolg
der AMB zeigt den hohen Stellenwert
der industriellen Produktion für die Wirtschaft
in Deutschland.“
Die nächste AMB findet vom 10. bis
14. September 2024 statt. Der VDMA Präzisionswerkzeuge
engagiert sich als ideeller
Träger der AMB.
weitere Infos: www.vdma.org
Universell prozesssicher entgraten
HB microtec, Hersteller hochwertiger
Bohr- und Fräswerkzeuge für exotische
Werkstoffe, zeigte zur Messe AMB 2022 ein
umfassendes Programm für Entgratwerkzeuge
zum maschinellen Entgraten.
Insbesondere in der Medizintechnik müssen
Grate unbedingt zuverlässig entfernt
werden. Um prozesssicher zu arbeiten, bevorzugen
Fertigungsbetriebe inzwischen
ein maschinelles Entgraten. Dazu sagt
Robert Bede, der Geschäftsführer der HB
microtec in Tuttlingen: „Maschinell zu
Vorteil der Kugelform: Die Fräser der Ausführung
Lollipop® können problemlos auch
Nuten und Durchbrüche rückseitig entgraten.
entgraten gewährleistet, dass unabhängig
von der Sorgfalt und dem Geschick
des Personals Grate durchgängig entfernt
und Kanten auf eine definierte Kontur bearbeitet
werden. Das erfordert allerdings
speziell abgestimmte Fräswerkzeuge.
Mit unseren Werkzeugen der Reihen
ACTIONMILL® Chamfer und TARGETMILL®
Chamfer steht ein umfassendes Programm
zur Verfügung. Darin finden Fertigungsbetriebe
für jegliche Konturen, Geometrien
und Werkstoffe die jeweils exakt passenden
Entgratwerkzeuge.“
Die standardisierten Entgratwerkzeuge
von 0,1 bis 10 mm Durchmesser und zwei
bis sechs Schneiden sind dazu konzipiert,
zu fasen, zu entgraten und zu gravieren.
Varianten mit 30°, 45° und 60° Stirnwinkel,
mit Radien (Viertelkreisfräser) und mit Sonderformen
der Schneiden zum Entgraten
vor- und rückwärts stehen zur Verfügung.
Insbesondere die Werkzeuge der Ausführung
Lollipop® erübrigen eine Vielzahl an
Sonderwerkzeugen. Auf einer Kugel befinden
sich drei Schneiden auf 305° am Umfang.
So kann das Fräswerkzeug an nahezu
allen Konturen flexibel auch rückwärts entgraten.
Das vereinfacht und beschleunigt,
um beispielsweise Bohrungen und Nuten
in chirurgischen Platten zuverlässig zu entgraten.
Dank ihrer Ausführung aus Feinstkorn-Hartmetall
mit sehr dünnen, glatten,
wärmebeständigen und bis zu 7.000 HV
harten Beschichtungen sowie scharfen
Schneiden eignen sich die Entgratwerkzeuge
von HB microtec auch für schwierig
zu bearbeitende Werkstoffe, zum Beispiel
korrosionsbeständige, zähharte
Chrom- und Nickelstähle, Kobalt-Chromund
Titanlegierungen, Gusseisen, Buntmetalle
und in der Medizintechnik häufig genutzte,
hoch abriebfeste Kunststoffe (PEEK,
PMMA). Die Entgratwerkzeuge können bei
hohen Vorschubgeschwindigkeiten arbeiten.
In Verbindung mit langen Standzeiten
sind sie äußerst wirtschaftlich. Um einfach
und schnell geeignete Fräswege zum Entgraten
programmieren zu können, unterstützen
die Spezialisten des Tuttlinger
Werkzeugherstellers Anwender mit geeigneten
Strategien in der CAD/CAM-Software
SolidCAM.
Auf Anfrage konstruiert der Tuttlinger
Werkzeugspezialist auch individuell optimierte
Entgratwerkzeuge. So passt er beispielsweise
die Durchmesser, die Längen,
die Formen, die Anzahl der Schneiden und
die Beschichtungen spezifisch an die zu
entgratenden Werkstückkonturen beziehungsweise
Werkstoffe an.
weitere Infos: www.hb-microtec.de
dihw 14 4 ·2022 47
AMB
Nut gut gekühlt bis 250 mm
Nuten, Schlitzen, Abstechen – wer in diesen
Disziplinen patzt, hat unter Umständen
den gesamten Zerspanprozess und
ein unbrauchbares Werkstück auf dem Gewissen.
Leistungsfähige Scheibenfräser
aus der neuen Serie MaxiMill – Slot-SX von
CERATIZIT bringen dank Innenkühlung
höchste Prozesssicherheit und optimale
Leistung – sogar bis 250 mm Durchmesser.
Die Wendeplattenfräswerkzeuge aus der
MaxiMill-Serie von CERATIZIT haben aufgrund
ihrer hohen Qualitätsstandards und
breiten Einsatzgebiete ihren festen Platz
auf dem Zerspanermarkt. „Gefehlt hat uns
allerdings noch ein Programm zum Nutenfräsen,
mit dem unsere Kunden Nuten und
Schlitze bearbeiten bzw. Abstechvorgänge
prozesssicher durchführen können. Herausgekommen
ist unser MaxiMill – Slot-
SX, das auf bestehende Stechplatten aus
dem SX-System zurückgreift und somit unser
Portfolio mit stichfesten Lösungen erweitert“,
erläutert Robert Frei, Produktmanager
bei CERATIZIT.
Große Auswahl an Schneidplatten
Die Materialauswahl, die Zerspaner tagtäglich
auf die Maschinen bekommen, ist meist
breit gestreut. Entsprechend groß muss das
Spektrum der verwendeten Werkzeuge
sein. Dazu Robert Frei: „Da wir bei MaxiMill –
Slot-SX auf die Schneidplattenauswahl unseres
bewährten Stechsystems zurückgreifen,
decken wir nahezu die gesamte Palette
an Möglichkeiten bei ISO P/M/K/N/S ab.
Da bleiben auch für High-Performance-Anwendungen
keine Wünsche offen!“
Beim vielfältigen Werkzeugträgerspektrum
haben CERATIZIT-Kunden die Wahl
zwischen den gängigsten DIN-Anbindungen,
per Gewinde oder via Aufsteckfräsdorn.
So finden die Werkzeuge bei
sämtlichen Bearbeitungszentren, Fräs- und
Drehmaschinen Anschluss.
Kühlmittelzufuhr bis 250 mm Durchmesser
Spankontrolle ist das A und O beim Nutenfräsen,
nicht zuletzt bei schmalen und tiefen
Nuten. „Klar funktioniert das auch ohne
Kühlschmierstoff, doch die Option mit innenliegenden
Kühlkanälen (IKK) hat erhebliche
Vorteile“, weiß Robert Frei. „Denn das,
was zeitaufwändig oder sogar schädlich für
den Zerspanungsprozess ist – Späne händisch
aus den Nuten entfernen oder gar
Späneklemmer und Materialanhaftungen
mit schlimmen Folgen für das Werkstück –
entfällt mit einer effektiven KSS-Zufuhr.
Und da sich solche Nachteile bei tiefen Nuten
oftmals verschlimmern, bieten wir IKK
bis hin zu 250 mm Durchmesser an!“ Gleichzeitig
verbessern sich Oberflächenqualitäten
und Wärmeregulierung, was eine sichere
Bearbeitung gewährleistet. Willkommener
Nebeneffekt: Der Betrieb mit Kühlschmiermittel
erhöht die Lebensdauer der
Werkzeuge signifikant.
Plattenwechsel auf die sichere Tour
Da neben der Performance eines Systems
auch das unkomplizierte Handling den Zerspaneralltag
erleichtert, setzt MaxiMill –
Slot-SX auf den patentierten SX-Spannschlüssel
beim Plattenwechsel. Dieser
Mit MaxiMill – Slot-SX erweitert CERATIZIT
sein Portfolio um eine neue Nutenfräser-Serie.
Montageschlüssel gewährleistet dank seines
Kniehebels schnelle Wechselvorgänge
und stets die korrekte Spannkraft. „Da wird
nichts unnötig gequetscht, überdehnt oder
im schlimmsten Falle verformt: Unsere bedienerfreundliche
Lösung reduziert den
Verschleiß am Plattensitz und hält die Wendeschneidplattenposition
immer stabil und
präzise – für exzellente Nutqualität und Bearbeitungssicherheit“,
ergänzt Robert Frei.
Das MaxiMill – Slot-SX-System ist seit September
2022 ab Lager erhältlich.
weitere Infos: www.ceratizit.com
Spanvolumen erhöhen
BIG DAISHOWA hat sein Angebot an
Werkzeugaufnahmen für Planfräser mit
der Smart Damper-Funktion erweitert. Zu
den Neuzugängen gehört der SDF57-FM-
H27DP-76-180 mit einem Außendurchmesser
von 76 mm. Im Vergleich zu anderen
Modellen mit Durchmessern von 47 mm
und 60 mm bietet der neue Werkzeughalter
eine verbesserte Schnittleistung und
erreicht mit demselben Werkzeug und derselben
Maschine massiv mehr Spanvolumen.
Der Smart Damper befindet sich sehr nah
an der Schneide, sprich der Vibrationsquelle,
die Schwingungsdämpfung am Werkzeug
wird so erheblich verbessert und Vibrationen
minimiert. So lassen sich spürbar
bessere Oberflächengüten und höhere
Zerspanungsraten erreichen.
Der neue Werkzeughalter soll vor allem
da zum Einsatz kommen, wo große Reichweiten
üblich sind und die Schwingungsdämpfung
von entscheidender Bedeutung
ist. Dazu gehören Hersteller von Baumaschinen,
Windkraftanlagen, Luft- und
Raumfahrt sowie die Öl- und Gasindustrie.
Um die wachsenden Kundenwünsche erfüllen
zu können, hat BIG DAISHOWA sein
Smart Damper-Portfolio um mehrere Längen
erweitert. Sonderbestellungen für individuelle
Längen sind ebenfalls möglich.
Den neuen Smart Damper-Werkzeughalter
gibt es für die Schafttypen BBT50, BDV50
und HSK-A100. Erhältlich sind sie ab sofort.
weitere Infos: www.big-daishowa.de
48 dihw 14 4 · 2022
AMB
Für hochgenaue Ansprüche im Formenbau
Der Formenbau nimmt eine Schlüsselrolle
in vielen Branchen ein. Doch die Anforderungen,
die Formenbauer an Zerspanungswerkzeuge
stellen, sind hoch – schließlich
sind diese hauptverantwortlich für die Produktqualität.
Deshalb präsentierte Gühring
auf der AMB 2022 ein neues Fräserprogramm
für hochgenaue Anforderungen
beim Schlichten. Die Kombination aus neuer
Geometrie, angepasstem Schichtsystem
und ultrahartem Substrat macht die Hochgenauigkeitsfräser
so erfolgreich beim Einsatz
in gehärtetem Werkzeugstahl.
Höchste Winkel- und Passgenauigkeiten
Egal ob Kunststoff, Metall, Glas oder Schokolade
– erst durch Formen werden Rohstoffe
zu Produkten. Und weil diese Formen
die Oberflächen der späteren Bauteile
abbilden, ist hier höchste Präzision gefragt:
Nur in einer perfekt gefertigten Form kann
ein Endprodukt produziert werden, dessen
Toleranzen und Oberflächen auch ohne
Nacharbeit die geforderte Güte aufweisen.
Für eine perfekte Teilequalität sind Formenbauer
deshalb auf Werkzeuge angewiesen,
die Prozesssicherheit, Präzision und Wiederholgenauigkeit
garantieren. Genau diesen
Ansprüchen wird der schwäbische Werkzeughersteller
Gühring gerecht – mit einem
neuen Programm an Hochgenauigkeitsfräsern:
Die μ-genauen VHM-Fräser verfügen
über eine stabile Kerngeometrie und
ein optimiertes Nutprofil. Beides reduziert
die Abdrängung beim Fräsen und sorgt für
Stabilität, was sich in einer sehr hohen Konturgenauigkeit
widerspiegelt. Somit eignen
sich die Werkzeuge zum Schlichten hochgenauer
Passungen und Führungen mit
exakter Winkelgenauigkeit.
Der Fokus in der Werkzeugentwicklung
lag zudem auf einer sicheren Spanabfuhr
während des Fräsprozesses als Grundvoraussetzung
für gute Oberflächen. Deshalb
wurden die Baumaße und Halsübergangs-
Geometrien der neuen Fräser für den Einsatz
in tiefen und engen Konturen optimiert.
Außerdem bestehen alle Mikro-Fräser
im neuen Programm aus Revolver-Rohlingen
mit GühroJet-Peripheriekühlung.
Bei dieser innovativen Technologie zur Innenkühlung
werden die Späne durch Luft,
Minimalmengenschmierung (MQL) oder
Kühlschmierstoff direkt und sicher aus der
Bearbeitungszone entfernt.
Härteres Substrat, extrem glatte Schicht
Weil im Werkzeug- und Formenbau hochfeste
und gehärtete Stähle zerspant werden,
hat Gühring im Fall der neuen Hochgenauigkeitsfräser
sein Hartmetall-Substrat auf diese
Werkstoffe angepasst: Der Schneidstoff
ist nun rund 200 HV härter und feinkörniger.
Dieses ultraharte VHM-Substrat garantiert
eine sehr gute Kantenstabilität und damit
prozesssichere Standzeiten in der Hartbearbeitung.
Die Präzisionsrohlinge verfügen außerdem
über optimierte Schafttoleranzen im
Bereich h5 und sind µ-genau in Durchmesser,
Rundlauf und Rundheit. Die Radiustoleranzen
liegen sogar im Bereich von +- 5 µm.
Auch das Schichtsystem wurde speziell für
den Formenbau angepasst: Durch eine Perrox-Beschichtung,
die im HiPiMS-Verfahren
hergestellt wird, sind die Werkzeugoberflächen
extrem glatt und der Verschleißwiderstand
somit sehr hoch. Dank dieser Kombination
aus Hartmetall, Beschichtung und Geometrie
versprechen die neuen Hochgenauigkeitsfräser
eine signifikante Performance-
Steigerung – sowohl in weichen als auch härteren
Werkstoffen bis 65 HRC und selbst in
hochlegierten oder pulvermetallurgisch hergestellten
Werkzeugstählen.
Jede Fräsanwendung abgedeckt
Mit seinem neuen Werkzeugprogramm
G-Mold µ kann Gühring ab sofort jede Fräsbearbeitung
im Formenbau abdecken.
So eignen sich der VHM-Vollradiusfräser
„G-Mold µ65 B“ und der hochpräzise Torusfräser
„G-Mold µ65 T“ perfekt zum Kopierfräsen
und Schlichten von Formen und
Formeinsätzen aus gehärtetem Stahl bis
65 HRC. Höchste Winkelgenauigkeit und exakte
Passungen beim Schlichten von Führungen
und Taschen in Formplatten ermöglichen
die zylindrischen Hochgenauigkeits-
Schlichtfräser „G-Mold µ65 F“ für gehärtete
Werkstücke und „G-Mold µ48 F“ für weiche
Werkstücke.
Hohen Ansprüchen im Mikrobereich wird
der neue, μ-genaue Mikrofräser „MikroMill
µ55 U“ gerecht: Durch engste Toleranzen
und einen präzisen Rundlauf lassen sich
damit Oberflächen von sehr hoher Qualität
erreichen. Ein FEM-optimierter Radius-
Winkelübergang sorgt zudem für höchste
Radialsteifigkeit und eine geringe Abdrängung
beim Mikrofräsen. Die innovative
GühroJet-Innenkühlung erhöht die Standzeit
des Werkzeugs und sorgt für Prozesssicherheit.
Mit über 350 verschiedenen Abmessungen,
einer großen Auswahl an Voll- und
Eckradien sowie Eckfasen und unterschiedlichen
Ausführungen für harte und weiche
Werkstoffe bietet das neue Programm einen
hohen Grad an Flexibilität.
weitere Infos: www.guehring.com
dihw 14 4 ·2022 49
AMB
Prozesssicherer Dauerläufer in rostfreien Stählen und
Duplex
Die Hoffmann Group bringt mit dem
GARANT Master INOX VHM-Schaftfräser
TPC einen neuen Spezialisten für die Bearbeitung
von rostfreien Stählen und Duplex
auf den Markt. Der Hochleistungsfräser
zeigt sich selbst bei der Bearbeitung
von Innenkonturen überaus leistungsstark
und verhält sich in automatisierten
Umgebungen extrem prozesssicher.
Gleichzeitig erzielt er gegenüber vergleichbaren
Werkzeugen ein Vielfaches
an Zerspanvolumen bei besonders langen
Standzeiten. Diese Eigenschaften machen
den neuen GARANT Master INOX TPC zu
einem prozesssicheren Dauerläufer. Der
Fräser lässt sich mehrfach wiederaufbereiten
und ermöglicht somit einen besonders
wirtschaftlichen und nachhaltigen
Werkzeugeinsatz.
Der VHM-Schaftfräser GARANT Master INOX TPC bietet sogar bei der Hochleistungszerspanung
von Duplex Prozesssicherheit und hohe Zerspanvolumen bei langen Standzeiten.
Beim Trochoidalfräsen (TPC) bewegt sich
das Werkzeug in kleinen elliptischen Kreisen
vorwärts. Dadurch kann mit höherer
Schnittgeschwindigkeit bei voller Schnitttiefe
gefräst werden. Es werden geringere
Schnittkräfte erzeugt und das Werkzeug
gleichmäßig beansprucht – das verlangsamt
den Verschleiß. Die Standzeiten
von TPC-Fräsern liegen deshalb teilweise
um das Zehnfache höher als bei konventionellen
Werkzeugen. Der neue GARANT
Master INOX TPC kombiniert diese Vorteile
mit einem optimierten Feinstkorn-Hartmetallsubstrat,
das ihn selbst bei der Hochleistungszerspanung
von Duplex extrem
biegebruchfest und langlebig macht. Mit
seiner optimierten Spanteileranzahl und
-positionierung produziert er kurze Späne
und weist ein Minimum an potenziellen
Verschleißstellen auf, während die vergrößerten
Spanräume genügend Platz für einen
sicheren Spanabfluss bieten. Dank
eines verringerten Spiralwinkels werden
zusätzlich die Auszugskräfte und damit
auch die Belastung von Werkzeugaufnahme
sowie der Maschinenspindel reduziert,
was die Prozesssicherheit weiter erhöht.
Ein Plus an Stabilität bei hohen Auskragungen
(4xD- und 5xD-Versionen) wird
durch einen optimierten Kernverlauf erreicht.
Voraussetzung für den Einsatz des neuen
GARANT Master INOX VHM-Schaftfräser
TPC sind eine leistungsfähige CAM-Software
und eine moderne Maschinensteuerung,
da die Fräsbahn ständig neu berechnet
wird.
weitere Infos: www.hoffmann-group.com
Schlichten mit Highspeed
Für die Schlichtbearbeitung von NE-Metallen
und Kunststoffen mit abrasiven Füllstoffen
hat die Paul Horn GmbH das neue
Frässystem DTM 1710 entwickelt. Durch die
hohen realisierbaren Vorschubgeschwindigkeiten
ermöglicht das Werkzeugsystem
ein großes Maß an Produktivität
und Wirtschaftlichkeit. Die präzisionsgelaserten
PKD-Schneideinsätze erzeugen im
Die präzisionsgelaserten PKD-Schneideinsätze im neuen
PKD Vielzahnfräser von Horn erzeugen im Schlichtprozess
sehr hohe Oberflächengüten.
Schlichtprozess sehr hohe Oberflächengüten.
Die Qualität der PKD-Schneidkante,
das hochqualitative PKD-Substrat sowie
der µ-genau eingestellte Planlauf stellt dies
sicher.
Die auf Kassetten gelöteten PKD-Schneiden
lassen sich über Stellschrauben am
Werkzeugträger axial einstellen. Für den
Einsatz bei hohen Drehzahlen
sind die Schneidkassetten
gegen die auftretende
Fliehkraft gesichert.
Die Einstellung des
Planlaufs übernehmen die
Horn-Techniker vor der
Auslieferung des Werkzeugs.
Im Vergleich zu anderen
Werkzeugen dieses Typs
auf dem Markt bietet das
Frässystem von Horn eine
höhere Schneidenzahl je
Durchmesser. Der Fräskörper
aus einer Aluminiumlegierung sorgt
für ein spindelschonendes geringes Gewicht.
Als Langzeitschutz gegen den abrasiven
Angriff der Späne ist der Fräskörper
speziell oberflächenbehandelt. Für das Erreichen
von hohen Oberflächengüten und
den Einsatz im oberen Drehzahlbereich
muss das Werkzeug mit der Werkzeugaufnahme
feingewuchtet werden. Für eine
optimale Wuchtgüte sind am Fräskörper
Wuchtbohrungen angebracht. Um bestmögliche
Ergebnisse zu erzielen, muss das
gesamte Maschinenumfeld beachtet und
auf ein möglichst hohes Stabilitätsniveau
gebracht werden. Der Aufbau der Maschine,
Führungen, Spindeln und die Spannsysteme
für das Werkstück sowie das Fräswerkzeug
haben einen entscheidenden
Einfluss auf das Ergebnis. Horn bietet
das Frässystem für den Marktstart in den
Durchmessern 50 mm (z = 10), 63 mm (z =
14), 80 mm (z = 18), 100 mm (z = 24) und
125 mm (z = 30) an. Alle Varianten haben
eine innere Kühlmittelzufuhr direkt auf die
Schneidkante.
50 dihw 14 4 · 2022
AMB
Der Horn-Hochleistung-PKD-Schneidstoff
setzt sich aus einer ausgefeilten Mixtur unterschiedlicher
Größen von Diamantkörnern
zusammen. Der Volumenanteil von
Diamant steigt, Wirkhärte, Zähigkeit und
Schneidenqualität ebenso. Strenge Qualitätsstandards
und deren Kontrolle sind
selbstverständlich und sorgen für eine
starke Leistung. Für das Frässystem DTM
1710 bietet Horn die Schneidkassetten je
nach zu bearbeitendem Werkstoff in zwei
unterschiedlichen PKD-Substraten an.
weitere Infos: www.horn-group.com
Durch die hohen realisierbaren Vorschubgeschwindigkeiten ermöglicht das Werkzeugsystem
ein großes Maß an Produktivität und Wirtschaftlichkeit.
Die Grenzen des Machbaren verschieben
„Surfaces for the future“ präsentierte der
Beschichtungsspezialist Oerlikon Balzers auf
der AMB. Neuentwicklungen wie die kohlenstoffbasierte
Schicht BALINIT MAYURA,
BALIQ ANTOS für Gewindebohrer oder
BALINIT ALTINA für Räumwerkzeuge sowie
die Diamantbeschichtungen der BALDIA-
Familie treten an, um die Leistungsgrenzen
erneut zu verschieben.
BALINIT MAYURA - Kohlenstoffbasierte
Schicht für NE-Werkstoffe bekennt Farbe
Die neueste, regenbogenfarbene ta-C-
Schicht ist die nächste Generation kohlenstoffbasierter
Schichten für die Zerspanung
und das Umformen von Nichteisenwerkstoffen.
Sie ist noch härter und glatter
als Vorgängerprodukte, trotzdem extrem
dünn und erhält somit die notwendige
Schärfe der Schneiden. Mit minimalem
Reibwert reduziert sie die Bildung von Anhaftungen.
Damit ermöglicht sie höchste
Präzision und Produktivität in der Zerspanung
von Aluminium-Legierungen mit bis
zu zwölf Prozent Silizium-Anteil, von Kupfer-
und Messing-Legierungen sowie von
Polymeren.
BALIQ ANTOS – Gewindebohren in
rostfreien Stahl neu definiert
Für Oerlikon Balzers heißt die Zukunft im
Gewindebohren S3p (Scalable Pulsed Power
Plasma). Das fortschrittliche Beschichtungsverfahren
erzeugt harte und zugleich
extrem glatte Schichten. Davon profitiert
die Neuentwicklung BALIQ ANTOS: Die äußerst
glatte AlCrN-Basisschicht sorgt für
exzellente Härte und Verschleißfestigkeit,
die WC/C-Deckschicht bringt einen sehr
niedrigen Reibwert und beste Trockenschmiereigenschaften
mit.
Dies ermöglicht ein optimiertes Einlaufverhalten
beim Gewindeschneiden von rostfreiem
Stahl, das Drehmoment bleibt extrem
gering und konstant, ohne größere
Schwankungsspitzen. Die homogene
Schichtdickenverteilung führt zudem zu einer
sehr guten Abbildung der Schneidkantenmikrogeometrie.
Im Vergleich mit bisherigen
Schichten realisiert BALIQ ANTOS
in Tests deutlich höhere Standzeiten und
steigert vor allem die beim Gewindebohren
entscheidende Prozesssicherheit.
BALDIA – Familie von Hochleistungs-
Diamantbeschichtungen für alle Fälle
Das BALDIA-Portfolio bietet Lösungen für
jede Aufgabe rund um die hochabrasive
Zerspanung von Graphit, Keramik oder CFK
für Märkte wie Formenbau, Dental, Automotive
oder Luft- und Raumfahrt. Die Diamantbeschichtungen
stehen für äußerste
Verschleißfestigkeit sowie höchste Ansprüche
an Wirtschaftlichkeit und Qualität.
Dabei ermöglichen sie engste Toleranzen.
Dies gilt insbesondere für die DC (Diameter
Controlled)-Produktlinie mit BALDIA
COMPACT DC und BALDIA COMPOSITE DC.
Diese garantieren exakte Werkzeug-Durchmesser
und zugleich exakte Schichtdicken.
BALINIT ALTINA – die neue
Servicekombination für Räumwerkzeuge
BALINIT ALTINA ist nicht nur eine moderne
Alternative zu den gängigen TiN- und
TiCN-Produkten für Räumwerkzeuge. Die
AlTiN-Schicht bringt auch viele Vorteile
mit, zum Beispiel eine deutlich höhere
Warmfestigkeit mit weniger Ankleben
von Spänen und demzufolge höherer Bauteilqualität.
Mit der neuen AlTiN-Beschichtungslösung
aus kombiniertem Service
von Entschichtung, Kantenpräparation und
Beschichtung können vorher geschärfte
Werkzeuge nun vollbeschichtet eingesetzt
werden. BALINIT ALTINA lässt sich
in Großanlagen auf Werkzeugen mit bis
zu 3.000 mm Gesamtlänge, 2.200 mm Beschichtungslänge
und 500 mm Durchmesser
beschichten.
weitere Infos: www.oerlikon.com
Das Portfolio an BALDIA Diamantschichten
bietet Lösungen für jede Aufgabe rund um
die hochabrasive Zerspanung von Graphit,
Keramik oder CFK. (Foto: Oerlikon)
dihw 14 4 ·2022 51
AMB
Technologie der nächsten Generation
Mitsubishi Materials hat eine neue und
innovative beschichtete PCBN-Wendeschneidplattensorte,
BC8210, entwickelt.
Damit hat das Unternehmen sein umfassendes
Angebot an Dreh-WSP erweitert
und Beschichtungstechnologie nach dem
neuesten Stand der Technik angewandt,
wodurch eine hervorragende Verschleißfestigkeit
erreicht und die Produktivität
und die Benutzerfreundlichkeit des Produkts
gesteigert wird.
Die neue Sorte ist für kontinuierlichen bis
leicht unterbrochenen Schnitt geeignet.
BC8210 weist eine hervorragende Abplatz-,
Flanken- und Kolkverschleißfestigkeit auf.
Dadurch wird ein stabiler Bearbeitungsprozess
bei der Hochgeschwindigkeitszerspanung
sichergestellt. Eine Kombination
aus der neu entwickelten Beschichtung auf
AlCrSiN-Basis, die Schnittkräfte aufnimmt,
und der Beschichtung auf TiAlSiN-Basis,
die exzellente Verschleißfestigkeit aufweist
und Stabilität bei Anwendungen mit kontinuierlichem
bis leicht unterbrochenem
Schnitt bietet.
Bei Schnitttiefen von bis zu 0,35 mm und
Schnittgeschwindigkeiten von bis zu
300 m/min kann mit einer einzelnen Sorte
eine marktführende Anwendungsbandbreite
abgedeckt werden. Dies vereinfacht
die Werkzeugwahl bei der Produktion und
CNC-Programmierung und senkt die Kosten
für den Werkzeugbestand.
High-Tech-Substrat und -Beschichtung
Die neue PCBN-Wendeschneidplattenlinie
bietet zahlreiche Leistungsmerkmale und
Vorteile durch stetige Verfeinerung sowie
Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dadurch
ist ein neues gesintertes Substrat
mit CBN-Partikeln feiner und mittlerer Körnung,
dafür jedoch mit einem ultra-feinkörnigen
Teilchenbinder entstanden. Diese
neue Bindertechnologie im Substrat sorgt
für eine extrem große Hitzebeständigkeit
und beugt plötzlichen Brüchen durch Beseitigung
des Risikos einer linearen Rissbildung
vor. Mit den durch die neue Binderzusammensetzung
radial wirkenden
Schnittkräften glänzt die BC8210 bei der
Bearbeitung extrem harter Stähle. Zudem
sorgt das neue Substrat für breitere Anwendungsmöglichkeiten,
eine größere Abplatzfestigkeit
und weniger Verschleiß.
Die neueste Technologie wurde auch für
eine eigens entwickelte mehrlagige PVD-
Beschichtung, die die BC8210-Sorte verwendet,
angewandt. Diese neue mehrlagige Beschichtung
umfasst als unterste Lage eine
TiAlN-Schicht, die die Beschichtungshaftung
zwischen der Basisschicht und dem
PCBN-Substrat stark verbessert und einen
herausragenden Abriebwiderstand bietet.
Über dieser Schicht befindet sich eine zusätzliche
TiAlN-Schicht, die für eine hervorragende
Abplatz- und Kolkverschleißfestigkeit
sorgt. So erreicht die BC8210 zusammen
mit der goldfarbenen TiN-Deckschicht
für eine einfache Erkennung des Kantenverschleißes
hohe Leistung, Geschwindigkeiten
und Zuverlässigkeit bei einer Vielzahl
unterschiedlicher Anwendungen zur Bearbeitung
von gehärtetem Stahl.
Auswahl der Schneidkantenverfasungen
BC8210-Wendeschneidplatten sind mit
vier verschiedenen Schneidkantenverfasungen
erhältlich: FS und GS für allgemeine
Zerspanung, GH für höhere Vorschubgeschwindigkeiten
und Schnitttiefen und
TS für leicht unterbrochene Bearbeitung.
weitere Infos: www.mmc-hardmetal.com
Beschichtung auf TiN .......................... Goldfarbe für vereinfachte Verschleißbetrachtung
der eingesetzten Schneidkanten.
Beschichtung auf AlCrSiN-Basis ....... Hohe Abplatzfestigkeit. Absorbiert Schnittkräfte.
Beschichtung auf TiAlSiN-Basis ........ Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit und
abriebfeste Beschichtungslage.
Beschichtung auf TiAlN-Basis .......... Verbesserte Haftung am PCBN-Substrat
beugt einer Beschichtungsablösung vor.
Beschichtung auf
PCBN gesinterter Körper ..................... Speziell gesintertes BC8210-Substrat.
52 dihw 14 4 · 2022
AMB
Neue Planfräser für mehr Nachhaltigkeit in der
Aluminiumzerspanung
Mit einem umfangreichen und breit gefächerten
Programm an Werkzeugen zum
Reiben, Bohren und Fräsen und langjähriger
Prozesserfahrung liegt bei MAPAL
ein großer Fokus auf der Aluminiumzerspanung.
Zwei neue Produkte tragen weiteren
Kundenanforderungen Rechnung:
Der PKD-Fräser FaceMill-Diamond-ES und
der Wendeschneidplattenfräser NeoMill-T-
Finish Baureihe steigern die Wirtschaftlichkeit
von Aluminimfräsbearbeitungen.
FaceMill-Diamond-ES – der Allrounder
unter den PKD-Planfräsern ist ideal für
kleine Stückzahlen
Mit dem neuen FaceMill-Diamond-ES erweitert
MAPAL die PKD-Planfräser der FaceMill-
Diamond-Familie um eine vielseitig einsetzbare
Variante. Während die bestehenden
FaceMill-Diamond Planfräser im Hochleistungsbereich
der Serienfertigung etabliert
sind, steht mit dem FaceMill-Diamond-ES
nun eine Einstiegsvariante zur Verfügung,
deren Anschaffung auch bei überschaubaren
Stückzahlen und wechselnden Bauteilen
wirtschaftlich ist und die hohen Anforderungen
an die Oberflächengüte erfüllt.
Die Fräser weisen weniger Schneiden auf
als die etablierten FaceMill-Diamond Werkzeuge
und sind damit kostengünstiger
– eine „Economical Solution“. Bei einem
Durchmesser von 50 mm hat der FaceMill-
Diamond-ES beispielsweise fünf Schneiden,
der klassische FaceMill-Diamond
zwölf. Ein weiterer Unterschied ist der Anwendungsbereich:
Der FaceMill-Diamond-
ES ist neben dem Planfräsen auch zum Eckfräsen,
Besäumen und zur Bearbeitung
dünnwandiger Bauteile geeignet.
Der neue Fräser ist im Durchmesserbereich
von 32 bis 80 mm verfügbar, die Abmaße
gegenüber den vorhandenen FaceMill-
Diamond-Modellen haben sich nicht geändert.
Dadurch kann er in einer bestehenden
Produktion direkt eingesetzt werden,
wenn beispielsweise der größere Spanraum
der neuen Werkzeuge genutzt werden
soll. Frästiefen im Vollschnitt von bis
zu 10 mm sind problemlos möglich.
Alle Fräser der Baureihe FaceMill-Diamond-
ES können nachgeschliffen und wiederbestückt
werden. Sie sind ausschließlich als
Aufsteckfräser erhältlich.
NeoMill-T-Finish – Aluminium mit
Wendeschneidplatten schlichten
Mit dem NeoMill-T-Finish präsentiert
MAPAL erstmals einen Fräser mit Wendeschneidplatten
für das Planfräsen von Aluminium
bei hohen Stückzahlen. Der Finishfräser
mit wechselbaren Schneiden funktioniert
dabei nach dem Plug-&-Play-Prinzip:
Die Kunden wechseln die Schneiden
direkt vor Ort, ohne sie anschließend einstellen
zu müssen. Hinzu kommt, dass dadurch
auch weniger Grundkörper vorgehalten
werden müssen.
Mit dem neuen System können Kunden
neben PKD-bestückten Schneiden je nach
Anwendung und Werkstoff auch weitere
Schneidstoffe nutzen, beispielsweise unbeschichtetes
Hartmetall oder Hartmetall
mit CVD-Diamant- beziehungsweise PVD-
Beschichtung. So ist der jeweils optimale
Schneidstoff für Aluminiumwerkstoffe mit
verschiedenem Siliziumgehalt und Gießverfahren
(Sandguss, Druckguss und Kokillenguss)
nutzbar. Die Wendeschneidplatten
verfügen jeweils über bis zu vier einsetzbare
Schneidkanten. Für jeden Kunden
und jede Anforderung steht die optimale
Variante für höchste Wirtschaftlichkeit und
Prozesssicherheit zur Verfügung.
Einzigartig macht den neuen Fräser ein
zum Patent angemeldetes System der
Schneidenanordnung. Am Umfang sind die
Hauptschneiden angebracht, die ein Aufmaß
von bis zu 2,5 mm abtragen. Eine axial
angeordnete Breitschlichtschneide ist
für die erreichbare Oberflächenrauigkeit
von Rz = 1.5 µm verantwortlich. Das innovative
System ermöglicht ein homogenes
Verschleißbild der Schneiden: Durch die
spezielle Anordnung von Hauptschneiden
und Breitschlichtschneiden unterliegen
alle Hauptschneiden dem gleichen Zahnvorschub,
haben einen ruhigen Lauf für
hohe Oberflächenqualität, und es gibt keine
Gratbildung. Die resultierende längere
Standzeit schlägt sich in geringeren Cost
per Part bei hoher Prozesssicherheit nieder.
Jedes Werkzeug wird speziell auf die Bedingungen
des Kunden angepasst. Dabei
steht die höchste Effizienz hinsichtlich
Wirtschaftlichkeit und Produktivität
an erster Stelle. Der Grundkörper des
Werkzeugs besteht in der Regel aus Stahl.
Sollten Gewichtsbeschränkungen vorliegen,
fertigt MAPAL den Grundkörper aus
Aluminium oder mit Gewichtserleichterungsbohrung.
Der NeoMill-T-Finish ist im
Durchmesserbereich von 50 bis 315 mm
konfigurierbar und kann sowohl monolithisch
als auch adaptiv für Fräsaufnahmen
mit Aufsteckdorn bestellt werden. Im Einsatz
sind Schnittgeschwindigkeiten von bis
zu 6.000 m/min und ein Vorschub von 2,5
mm pro Umdrehung möglich.
MAPAL präsentierte zur AMB 2022 den FaceMill-Diamond-ES und den Wendeschneidplattenfräser
NeoMill-T-Finish. (Foto: MAPAL)
weitere Infos: www.mapal.com
dihw 14 4 ·2022 53
AMB
Wendeschneidplatten mit durchgängigen CBN-Tips
ISCAR ergänzt sein Portfolio an ISO-Wendeschneideplatten
aus kubischem Bornitrid
(CBN): Die erweiterte ISCAR-CBN-
Line überzeugt mit gesteigerter Wärmeaufnahmefähigkeit
und größerer Widerstandskraft
bei Anwendungen im glatten
und leicht unterbrochenen Schnitt.
Beim Drehen von schwer zerspanbaren
Werkstoffen ist die Wahl des Werkzeugs
entscheidend. Druck und hohe Temperaturen
in der Schnittzone treiben den verschleißbedingten
Wechsel sonst rasch in
die Höhe. Wendeschneideplatten (WSP)
mit aufgelöteten Schneiden aus CBN (kubischem
Bornitrid) eignen sich aufgrund
der Materialhärte hervorragend für das
Hartdrehen, sind im Anwendungsprozess
jedoch großen mechanischen Belastungen
ISCAR ergänzt sein Portfolio an ISO-Wendeschneideplatten
aus kubischem Bornitrid
(CBN).
ausgesetzt. Eine verlängerte WSP-Lebensdauer
birgt enorme Potenziale in punkto
Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Mit
den fünf neuen Varianten der CBN-Produktlinie
setzt ISCAR genau hier an.
Ermöglicht wird dies durch eine Innovation
im Produktionsprozess: ISCAR bringt die
CBN-Schneiden mit einem gewellten Profil
am Hartmetall des WSP-Körpers an. Das garantiert
eine stabilere Lötverbindung. Zudem
decken die sogenannten Tips nun die
gesamte Plattenhöhe ab. Die Marktneuheit
kombiniert dadurch den rohstoffarmen
Ansatz normal-getippter Wendeschneidplatten
mit den Widerstandsvorteilen
von Voll-CBN-Varianten. Damit profitiert
der Anwender dreifach: Die WSP sind beidseitig
einsetzbar, überzeugen mit einer erweiterten
Schnitttiefe und verfügen über
deutlich gesteigerte Wärmeaufnahme- sowie
Wärmeleitkapazitäten.
Dank verbesserter Widerstandsfähigkeit
ermöglichen die WSP lange Standzeiten
und eine hohe Zerspanungsleistung. Sie
überzeugen besonders beim Hartdrehen
im glatten und leicht unterbrochenen
Schnitt, der Bearbeitung von gehärteten
Stählen sowie bei der Zerspanung von
Gusseisen und gesinterten Metallen.
weitere Infos: www.iscar.de
ISCAR bringt die CBN-Tips mit einem gewellten
Profil am Hartmetall des WSP-Körpers
an. Das garantiert eine stabilere Lötverbindung.
Die Tips decken die gesamte Plattenhöhe
ab. Die WSP sind beidseitig einsetzbar, überzeugen
mit einer verbesserten Schnitttiefe
und verfügen über deutlich gesteigerte Wärmeaufnahme-
sowie Wärmeleitkapazitäten.
Präzision rund um die Werkzeugmaschine trifft
auf Digitalisierung
Die HAIMER-Gruppe, Weltmarktführer
für Werkzeugschrumpf- und Auswuchttechnik,
hat sich als Systemanbieter für das
komplette Werkzeugmanagement etabliert.
Die Basis ist das qualitativ hochwertige
Produktprogramm, das von verschiedensten
Werkzeugaufnahmen, Schrumpfund
Auswuchttechnik, Werkzeugvoreinstellgeräten
bis hin zu Hartmetallwerkzeugen
und Messtastern reicht. Die Zukunft
des Werkzeugmanagements sieht HAIMER
in durchgängiger Digitalisierung und Automatisierung.
Dementsprechend hat das
Unternehmen seine Geräte durchwegs Industrie
4.0-tauglich konzipiert und damit
Automatisierungszellen sowie ganze Tool-
Room-Lösungen gestaltet.
Beispielhaft zeigte HAIMER auf der AMB
2022 eine weiterentwickelte Version seines
Automation Cube, mit der sich zerspanende
Werkzeuge automatisiert
schrumpfen und voreinstellen lassen.
Die Handlingsaufgaben übernimmt ein
Cobot, der das Ein- und Ausschrumpfen
sowie das Vermessen von Werkzeugen
mit hoher Längenwiederholgenauigkeit
unterstützt. Die Zelle ist nach Kundenwunsch
skalierbar. Das heißt, es lassen
sich verschiedene Elemente aus dem
umfangreichen HAIMER Schrumpf-, Voreinstell-
und Auswuchttechnikprogramm
in den Automation Cube einbinden. Zur
Verfügung stehen außerdem ein Scanner
zum Auslesen eindeutiger Werkzeugkom-
Mit der weiterentwickelten Version des Automation
Cube lassen sich zerspanende Werkzeuge
automatisiert Schrumpfen und Voreinstellen.
54 dihw 14 4 · 2022
AMB
binationen und
ein in der Länge
variables Förderband.
Gesteuert wird der
Automation Cube
vom HAIMER DAC
(Data Analyzer and
Controller. Dieses
digitale Werkzeugmanagement-System
setzt HAIMER auch in seinen Tool-Room-
Lösungen ein. Es ermöglicht auf einfache
Weise einen durchgängigen Austausch der
HAIMER hat ein großes neues Programm an Schleifscheibenaufnahmen
für die im Trend liegenden hochgenauen Multitaskmaschinen
aufgelegt: K-A63, HSK-A100 oder PSC63.
Werkzeugdaten zwischen den einzelnen
Tool-Room-Stationen bzw. -Geräten und
dem Unternehmensnetzwerk.
Neue Werkzeugaufnahmen –
unter anderem für Schleifscheiben
Neben den zukunftsweisenden „Digital“-
Entwicklungen stellte HAIMER auch zahlreiche
Neuheiten und Verbesserungen bei
den Basiskomponenten vor, darunter extra
schlanke Schrumpffutter und Mini Shrinks
mit SK40 und SK50-Schnittstelle sowie Steilkegel-Aufnahmen
mit Plananlage, die durch
zusätzliche Abstützung an der Flanschstirnfläche
eine höhere Stabilität bieten.
Ein weiteres Highlight im Produktportfolio
ist das umfangreiche Sortiment an Schleifscheibenaufnahmen
für die im Trend liegenden
hochgenauen Multitaskmaschinen,
in die neben Fräs- und Dreh- auch
die Schleiftechnologie integriert wird. Diese
gibt es in HSK-63-Ausführung als Monoblock
sowie mehrteilig mit einer oder vier
Spannschrauben. Ein entsprechendes Angebot
steht auch in der HSK-A100- und
PSC-63-Ausführung zur Verfügung, natürlich
stets mit sehr effizienten Kühlmöglichkeiten.
Ergänzend liefert HAIMER Sonderschleifscheibenaufnahmen
ganz nach Kundenvorgaben
für Spanndurchmesser von
56 mm bis 280 mm und bietet auch hier effiziente
Varianten zur Kühlung der Scheiben
mit an.
weitere Infos: www.haimer.com
Innovative Lösungen in verschiedenen Technologien
Mehr als 100 Jahre Erfahrung im Bereich
Erodieren sind in die Entwicklung der neuen
Drahterodiermaschinenreihe AgieCharmilles
CUT X eingeflossen. Die Maschinen dieser
Baureihe bieten höchste wiederholbare
Kontur- und Winkelgenauigkeiten für
überragende Teilequalität. Dadurch eignen
sie sich zum Herstellen von hochpräzisen
Stanzwerkzeugen und Formen sowie für
die Mikrobearbeitung in der Informationsund
Kommunikationstechnologie, der Medizintechnik
und der Automobilbranche.
Die CUT X zeichnet sich durch ihre flexible
und benutzerfreundliche Uniqua-Steuerung
(Human/Machine Interface, HMI) aus. Zudem
Die Maschinen der CUT X-Baureihe bieten
höchste Kontur- und Winkelgenauigkeiten
bei wiederholgenauen Lagetoleranzen für
überragende Teilequalität.
ist sie mit einem innovativen Drahtsystem
ausgerüstet. GF Machining Solutions bietet
dem Bediener die Möglichkeit, mit offenen
oder geschlossenen Führungen zu arbeiten.
Der Abstand zwischen Führung und Werkstück
wurde für höchste Konturgenauigkeit
und einen stabileren Prozess deutlich verringert.
Neue X-Technologien in der GF Machining
Solutions Datenbank legen den Fokus
auf extreme Genauigkeit, beste Oberflächengüte
und schnellste Bearbeitungsgeschwindigkeit.
Durch die standardmäßige Thermokompensation
wird eine ultrahohe Konturund
Abstandsgenauigkeit selbst bei größeren
Schwankungen der Umgebungstemperatur
gewährleistet. Das automatische Drahtund
Wiedereinfädelungssystem (Automatic
Wire Threading AWT) stellt die zuverlässige
Bearbeitung des Fertigungsauftrages auch
unter schwierigsten Bedingungen sicher. Auf
der AMB wurde die neue automatisierbare
CUT X 350 ausgestellt.
Eine flexible Lösung für hervorragende
Fünf-Achs-Bearbeitung
Im Bereich Fräsen lanciert GF Machining
Solutions die Mikron MILL P 800 U S mit
der neuesten Siemenssteuerung Sinumerik
ONE. Für Fünf-Achs-Bearbeitung mit perfekter
Werkstückgeometrie, überlegener
Oberflächenqualität und hohem Zeitspanvolumen
bietet die kompakte MILL P 800
U S Skalierbarkeit mit verbessertem Beladezugang
auf der Rückseite der Maschine.
Mit einem geringen Platzbedarf ist sie perfekt
für die Automation und den Einsatz
von mehreren Maschinen derselben Reihe
geeignet. Die Portalbauweise der MILL
P 800 U S sorgt auch bei der Bearbeitung
schwer zerspanbarer Materialien wie Titanlegierungen
für einen stabilen Fräsprozess.
Intelligent Spindle Monitoring (ISM)
hilft, Werkzeugkosten zu senken, die Lebensdauer
der Maschine zu verlängern,
die Teilequalität zu verbessern und die Produktivität
zu erhöhen.
Fräsen und Schleifen auf derselben
Maschine
Eine weitere Innovation, die Kunden am
Stand von GF Machining Solutions entdecken
konnten, war die hybride Fräs-/
Schleiffunktion bei den MILL S und X (U)
Baureihen. Die neuen Maschinen sind in
der Lage, Fräsen und Koordinatenschleifen
auf ein und derselben Maschine zu kombinieren,
ohne dass dies Auswirkungen auf
die Stellfläche oder die Leistung hat. Die
Schleifeinrichtung wurde so konzipiert,
dass die Standardmaße der Werkstücke
und die Aufspannfläche für automatisierte
Prozesse beibehalten werden. Das Lasermesssystem
und die Abrichtspindel (mit
einer einstellbaren Drehzahl von 3.000 bis
20.000 U/min) bleiben näher am Arbeitsbereich,
um einen schnellen Schleifprozess
zu ermöglichen. Außerdem wurde die Abrichtspindel
mit einer leichten Neigung
eingebaut, um problemlos jede Art von
Schleifwerkzeug abrichten zu können.
weitere Infos: www.gfms.com
dihw 14 4 ·2022 55
AMB
hyperMILL für den Werkzeug- und Formenbau
Die CAD/CAM-Suite hyperMILL von
OPEN MIND wird im Werkzeug- und Formenbau
als durchgängige Komplettlösung
geschätzt, weil sie unter anderem auch Aspekte
wie Elektrodenfertigung und Drahterodieren
abdeckt. Auf der AMB 2022
stand eine neue Funktion im Blickpunkt:
die 5-Achs-Radialbearbeitung. OPEN MIND
präsentierte diese speziell für die prozessoptimierte
Produktion runder Formen mit
nachbearbeitungsfreien Oberflächen entwickelte
Strategie am Beispiel einer Flaschenblasform.
Mit immer komplizierteren Flaschendesigns
steigen auch die Qualitätsanforderungen
an Blasformen. Zu den zusätzlichen
Merkmalen unterschiedlichster Behälter
gehören heute häufig auch funktionale
Elemente wie Griffe, dekorative Elemente
und individuelle Markenlogos. Die 3-Achs-
Bearbeitung solcher Formen erfordert teils
sehr lange Werkzeuge und ein Umspannen,
um Hinterschnittbereiche zu fräsen.
Zudem variiert bei einer 3-Achs-Anstellung
der Kontaktpunkt des Fräsers auf dem
halbkreisförmigen Profil. Dies kann zu ungleichmäßigen
Oberflächen führen. Abhilfe
schaffen optimierte 5-Achs-Strategien.
Gleichmäßige Oberflächen und
scharfe Kanten
hyperMILL High-Precision-Machining-Technologien für sehr hohe Oberflächenqualitäten.
Die Verbesserungen der aktuellen hyper-
MILL-Version im Zusammenhang mit der
5-Achs-Radialbearbeitung setzen Maßstäbe
in der Blasformbearbeitung: Die Werkzeugwege
werden dank einer neuen, radialen
Projektionsmethode sehr schnell berechnet,
und der Anwender kann verschiedene
Bearbeitungsstrategien nutzen, um
flexibel auf die vorhandenen Bauteilgegebenheiten
einzugehen. Mit der neuen Zustellstrategie
„fließend äquidistant“ ist es
erstmals möglich, auch für senkrechte und
schwierige Bereiche Werkzeugwege mit
konstanten Zustellungen zu erstellen. Dadurch
lassen sich diese Bereiche in die übrige
Bearbeitung integrieren und in einem
Schritt bearbeiten. Es wird eine übergangsfreie
Bearbeitung in sehr hoher Oberflächenqualität
gewährleistet. Alle Bearbeitungsabläufe
müssen scharfe Ecken an der
Verbindung der oberen und unteren Formhälften
erzeugen, um Probleme während
des Formprozesses zu vermeiden. Eine automatische
Tangentenverlängerungsfunktion
erspart manuelle CAD-Schritte zur Verlängerung
der zahlreichen Oberflächenelemente
von komplexen Designs.
Weiteres Beispiel:
Form eines Stoßfängersegments
Das zweite Bearbeitungsbeispiel aus dem
Werkzeug- und Formenbau zeigt den Einsatz
verschiedener High-Precision-Machining-Technologien
von hyperMILL. Das
Bauteil weist sehr hohe Oberflächengüten
auf, die mit Kugel- und Tonnenfräsern
erreicht wurden. Zwei CAM-Technologien
sorgen dafür, dass die verschiedenen
Werkzeuge und Anstellungen während der
Bearbeitung im Nachhinein nicht mehr zu
erkennen sind. Zum einen findet mit dem
„Hochgenauen Flächenmodus“ die Berechnung
der Werkzeugbahnen direkt auf den
Flächen des CAD-Modells statt: Die Bearbeitungstoleranz
lässt sich bis in den µm-
Bereich steuern. Die Verteilung der NC-
Punkte wird dabei optimal an die Bearbeitungstoleranz
angepasst, und es entsteht
ein homogenes Fräsbild. Zum anderen verbessert
die Funktion „Sanftes Überlappen“
die Oberflächenqualität in den Übergangsbereichen,
so dass Übergänge kaum messbar
und nur minimal sichtbar sind.
Komplettlösung für den Werkzeug und
Formenbau
Die neue 5-Achs-Radialbearbeitung stärkt
die Bedeutung von hyperMILL für Branchen,
die Blasformen benötigen, wie Getränke-
und Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-
oder Haushaltswarenindustrie. Die
CAD/CAM-Suite deckt alle Prozesse vom
Datenimport bis zur NC-Code-Simulation
ab – und dies auch für die Elektrodenfertigung
und das Drahterodieren. hyperMILL
bietet Möglichkeiten zur weitgehenden
Automatisierung der CAM-Programmierung
und lässt sich in übergeordnete Systeme
wie MES oder PLM-Systeme einbinden.
weitere Infos: www.openmind-tech.com
56 dihw 14 4 · 2022
Unternehmens- & Inserentenverzeichnis
Unternehmen
3M Deutschland GmbH 29
ANCA Europe 9
Blaser Swisslube 42
Boehlerit 32, 34
CERATIZIT 6
DMG MORI 34
DST Dreh- und Spantage Südwest 21
EMAG 10
FILTECH 18
GF Machining Solutions 55
GrindTec 20
Haimer 44, 54
Hermes Schleifmittel Gruppe 9
Hochschule Furtwangen 17
Institut für Spanende Fertigung (ISF) 16
ISCAR Germany GmbH 36, 54
Kelch 12
Krebs & Riedel 14
LACH DIAMANT 13, 22
MAPAL 14, 53
Mikron Tool 38
Mitsubishi Materials 52
Moulding Expo 2023 19
OPEN MIND 56
parts2clean 2022 20
Paul Horn GmbH 28, 32
Supfina Grieshaber GmbH & Co. KG 40
Saint Gobain Abrasives 26
Sandvik Coromant 27, 30
TDM Systems 11
Tungaloy 25
VDI 11
VDWF 15
Vollmer Group 8, 10
Walter Tools 27
ZEISS Industrial Quality Solutions 43
Hochleistungs-Kühlschmierstoffe
für das Schleifen und Honen von Hartwerkstoffen
mit Diamant- und CBN-Werkzeugen
Besonders für erhöhte Zeitspanvolumina haben sich
die Qualitätsprodukte der MKU ® -Chemie GmbH in den
Anwendungsbereichen
• Ingenieur-Keramiken
• Schneidkeramiken
• Magnetkeramiken
• Cermets
• Halbleiter-Werkstoffe
• Ferrite
• Glas-Werkstoffe
• Quarze
sowie in vielen anderen Anwendungsfällen bewährt
und neue Maßstäbe gesetzt.
Neben hochwertigen Emulsionen und Wasserlösungen
für die unteren und mittleren Leistungsbereiche
ist die MKU ® -Chemie GmbH auf Schleiföle für den
Bereich hoher Abtragsraten und Schnittgeschwindigkeiten
bei HLS- und HEDG-Verfahren spezialisiert.
Diese Produkte basieren auf Mineralölen, medizinischen
Weißölen und Esterölen, die in angepassten
Legierungs- und Viskositäts-Ausführungen den
höchsten Stand der Technik repräsentieren.
Für weitere Auskünfte und anwendungsbezogene
Beratung steht unser Service gerne zu Ihrer Verfügung.
Inserenten
Boehlerit3
CERATIZIT Deutschland GmbH
Titel
Diamant-Gesellschaft Tesch GmbH 17
Finzler, Schrock & Kommel GmbH 25
ISCAR Germany GmbH 31
LACH DIAMANT
U4
MKU®-Chemie GmbH 57
Vollmer Group 21
Vollstädt Diamant GmbH 11
MKU ® -Chemie GmbH
Rudolf-Diesel-Straße 7-9, D-63322 Rödermark
Telefon 0 60 74 / 87 52-0 - Telefax 0 60 74 / 87 52-38
Internet: http://www.mku-chemie.de
E-Mail: info@mku-chemie.de
dihw 14 4 ·2022 57
Terminvorschau & Impressum
Terminvorschau
25. - 26. Januar 2023, Schleiftagung 2023, Stuttgart-Fellbach
Fachvorträge aus Industrie und Forschung
Weitere Infos: www.schleiftagung.de
14. - 16. Februar 2023, FILTECH, Köln
The Filtration Event
Weitere Infos: www.filtech.de
28. Februar - 1. März 2023, Außenrundschleifen, Tuttlingen
Weiterbildungsseminar für die Industrie
Weitere Infos: www.ksf-hfu.de
(Stand: 21.11.2022)
Impressum
ISSN 1868-4459
ZKZ 30498
Verlag
Dr. Harnisch Verlags GmbH
Geschäftsleitung
Dr. Claus-Jörg Harnisch
Benno Keller
Eschenstraße 25
90441 Nürnberg
Telefon: + 49 (0) 911 2018-0
Telefax: + 49 (0) 911 2018-100
E-Mail: dihw-info@harnisch.com
www.harnisch.com/dihw
07. - 10. März 2023, GrindTec, Leipzig
internationale Fachmesse für Werkzeugbearbeitung und Werkzeugschleifen
Weitere Infos: www.grindtec.de
07. - 10. März 2023, INTEC, Leipzig
Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik
Weitere Infos: www.messe-intec.de
29. - 31. März 2023, DST Südwest, Villingen-Schwenningen
Regionaler Branchentreffpunkt Dreh- und Spantage
Weitere Infos: www.DSTSuedwest.de
25. - 27. April 2023, Wernesgrüner Werkzeugsymposium, Wernesgrün
Fachtagung für Werkzeugschleifer
Weitere Infos: www.werkzeug-symposium.de
04. Mai 2023, Moderne Schleiftechnologie und Feinstbearbeitung, Stuttgart
14. Seminar Hochschule Furtwangen
Weitere Infos: www.ksf-hfu.de
09. – 12. Mai 2023, Control, Stuttgart
Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung
Weitere Infos: www.control-messe.de
15. - 19. Mai 2023, LIGNA 2023, Hannover
Weltleitmesse der holzbe- und -verarbeitenden Industrie
Weitere Infos: www.ligna.de
Buchtipp
Aus dem besten Holz geschnitzt
Sprichwörtliche Redensarten aus dem Handwerk
„Das trifft den Nagel auf den Kopf!“
„Schuster, bleib bei deinem Leisten!“ „Wo
gehobelt wird, da fallen Späne.“ „Ich lass
mir doch nicht ins Handwerk pfuschen.“
„Heute hast du aber eine lange Leitung!“
Wie oft sind wir im Alltag auf gutes Handwerk
angewiesen! Tradition, Wertschätzung
und auch spöttische Töne haben sich
unserer Sprache in rund 300 Sprichwörtern
und Redensarten eingeschrieben. Wer
sie heute gebraucht, kennt oft gar nicht
mehr ihre Herkunft und ursprüngliche Bedeutung.
Derweil kommen neue Redewendungen
aus der Technik hinzu. Redensartenpapst
Rolf-Bernhard Essig hat
sich für sein neues Buch 200 dieser Redensarten
vorgenommen, um sie amüsant
und kenntnisreich
zu erläutern.
Das Buch „Pünktlich
wie die Maurer.
Handwerksredensarten
und ihre
wunderbaren Geschichten“
mit Illustrationen von Till Laßmann
stellt die erstaunliche Bandbreite
der Handwerksredensarten vor: Sie beziehen
sich auf gut drei Dutzend Handwerkssparten,
von Steinarbeiten und Holzverarbeitung
über Bäckerei und Kochkunst bis
zu Motor- und Sanitärtechnik. Bei manchen
Wendungen ist uns der Bezug zur Handarbeit
noch bewusst, bei anderen sorgt erst
die Erläuterung von Rolf-Bernhard Essig für
Publisher
Benno Keller
Telefon: + 49 (0) 911 2018-200
E-Mail: keller@harnisch.com
Redaktion
Eric Schäfer
Telefon: +49 (0) 911 5 04 98 82
E-Mail: eric.schaefer@harnisch.com
Layout: Brigitte Gareis
Objektleitung
Marta Bletek-Gonzalez
Telefon: + 49 (0) 911 2018-225
E-Mail: dihw-info@harnisch.com
Produktion
Christiane Ebner
Telefon: +49 (0) 911 2018-260
E-Mail: ebner@harnisch.com
Mediaberatung (D, A, CH)
Thomas Mlynarik
Telefon: + 49 (0) 911 2018-165
Telefon: +49 (0) 9127 90 23 46
Mobil: +49 (0) 151 5481 8181
E-Mail: mlynarik@harnisch.com
Mediaberatung (Europa)
Britta Steinberg
Telefon: + 49 (0) 2309 5744 740
Mobil: +49 (0) 176 4786 0138
E-Mail: steinberg@harnisch.com
Mediaberatung (USA, Kanada)
Steve Max
Telefon: + 1 215 2848787
E-Mail: steve.max@harnisch.com
Erscheinungsweise
4 x jährlich
Druck
Schleunungdruck GmbH
Eltertstraße 27
97828 Marktheidenfeld
Bezugspreise
Einzelheft:
Inland: 15,00 Euro + Versandkostenanteil
(zzgl. 7 % MwSt.).
Ausland: 15,00 Euro Netto + Versandkostenanteil
Jahresabonnement:
Inland: 50,00 Euro + Versandkosten 8,00 Euro
(zzgl. 7 % MwSt.).
Ausland: 50,00 Euro Netto + Versandkosten 12,00 Euro
überraschende Aha-Momente: Auch „jemanden
hänseln“ oder „sich verzetteln“ haben
beispielweise ihre Ursprünge im Handwerk.
Und wer denkt bei „Muffensausen“
schon an Rohrsysteme?
Rolf-Bernhard Essig:
Pünktlich wie die Maurer
Handwerksredensarten und ihre wunderbaren
Geschichten; 176 Seiten, Softcover,
[D] 12,00 €, [A] 12,40 €,
ISBN 978-3-411-75667-4
58 dihw 14 4 · 2022
PROZESSTECHNIK &KOMPONENTEN
© WANGEN PUMPEN
Die branchenumfassende Medien -
plattform für Anbieter und Anwender
in deutscher und englischer Sprache
Exklusive Informationen rund um die
Pumpen-, Kompressorenindustrie,
Systeme und Komponenten
Entwicklungen und Trends
Zukunftstechnologien aus erster Hand
Ausgerichtet an internationalen
Fachmessen für 2022
Sonderausgabe
„Green Efficient Technologies“
im Oktober
Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com
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