Frieden für die Ukraine
Beschlossen auf dem Bundesausschuss der Naturfreundejugend Deutschlands vom 2. bis 4. Dezember 2022 in Hannover.
Beschlossen auf dem Bundesausschuss der Naturfreundejugend Deutschlands vom 2. bis 4. Dezember 2022 in Hannover.
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<strong>Frieden</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Ukraine</strong> –<br />
Kampf dem imperialistischen System<br />
Am 24. Februar 2022 hat <strong>die</strong> Russische Föderation, auf Befehl ihres Präsidenten Wladimir Putins,<br />
<strong>die</strong> <strong>Ukraine</strong> angegriffen. Bereits im Frühjahr 2014 annektierte <strong>die</strong> Russische Föderation <strong>die</strong> Krim.<br />
Wenige Monate später im Sommer auch östliche Teile der <strong>Ukraine</strong> in den Regionen Donezk und<br />
Luhansk.<br />
Als Naturfreundejugend Deutschlands verurteilen wir <strong>die</strong>se Annexionen und den immer noch<br />
andauernden Angriffskrieg auf schärfste. Für uns gehören „Nie wieder Krieg“ und „Nie wieder<br />
Faschismus“ zusammen. Wir stellen uns jedem Imperialismus, auch dem des russischen Präsidenten,<br />
entgegen und stehen an der Seite der ukrainischen Bevölkerung sowie der unterdrückten,<br />
russischen Zivilgesellschaft. Wir wenden uns gegen antislawistischen Rassismus und unterstützen<br />
alle Menschen, <strong>die</strong> vor Krieg und Gewalt fliehen. Wir setzen uns ein <strong>für</strong> ein friedliches,<br />
selbstbestimmtes Europa, welches Menschenrechte, Demokratie und Rechtstaatlichkeit <strong>für</strong> alle<br />
Europäer*innen sicherstellt. Auch in Russland.<br />
„Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft<br />
und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes<br />
bewirkt werden soll.“ [1]<br />
In der Westdeutschen Wahrnehmung einer erfolgreichen <strong>Frieden</strong>spolitik der 1960er bis 1980er<br />
Jahre durch den Naturfreund Willy Brandt, welche zu einem neuen Kapitel der Europäischen<br />
Integration geführt hat, erkennen wir nun, dass neue Antworten <strong>für</strong> eine aktive <strong>Frieden</strong>spolitik<br />
dringend notwendig sind. Die Charta von Paris 1990 konnte beispielsweise weder <strong>die</strong> Jugoslawienkriege<br />
ab 1991 noch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf <strong>die</strong> <strong>Ukraine</strong> verhindern.<br />
<strong>Frieden</strong> und Demokratie in Europa sind nicht selbstverständlich und müssen politisch abgesichert<br />
werden. In vielen europäischen Staaten schreitet <strong>die</strong> soziale Spaltung voran und Rechtsextremismus<br />
breitet sich aus. Besorgt blicken wir derzeit auf <strong>die</strong> zunehmenden Auseinandersetzungen<br />
auf dem Balkan, das Fortschreiten des Demokratieabbaus durch nationalistische<br />
Regierungen in Ungarn und Polen sowie <strong>die</strong> Wiederkehr von (Post-)Faschist*innen in der italienischen<br />
Regierung.<br />
Beschlossen auf dem Bundesausschuss<br />
der Naturfreundejugend Deutschlands<br />
vom 2. bis 4.12.2022 in Hannover
Nichts weniger als eine Epochenwende ist daher richtig und wichtig. Eine Epochenwende, welche<br />
endlich <strong>die</strong> Entwicklung und Umsetzung von Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Multiple Krise in den Vordergrund<br />
stellt. Eine Epochenwende, welche <strong>die</strong> sozial-ökologische Transformation einleitet hin zu<br />
einer gerechten und nachhaltigen Lebensweise. Schlussendlich eine Epochenwende, welche<br />
Menschenrechte weltweit gewährleistet, <strong>Frieden</strong> auch und gerade durch gezielte Abrüstung<br />
anstatt Aufrüstung garantiert, und so das Gute Leben <strong>für</strong> Alle ermöglicht.<br />
Quellen:<br />
[1] Willy Brandt, Berlin, 15. September 1992, Grußwort auf der Sozialistischen Internationalen: https://willy-brandt.de/wpcontent/uploads/ba_08_gesamt.pdf#page=514