Wohnrevue 12-22 01-23
Schweizer Lebensstil. Wohnen. Design.
Schweizer Lebensstil. Wohnen. Design.
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SCHWEIZER LEBENSSTIL.<br />
WOHNEN. DESIGN.<br />
CHF <strong>12</strong><br />
Carte blanche<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
BETTEN UND BETTWÄSCHE.<br />
SCHRÄNKE UND SYSTEMMÖBEL.<br />
BADEZIMMER.
editorial<br />
Eklektischer<br />
Nonkonformismus<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
ILLUSTRATION<br />
HELENA ZINGARELLA<br />
Und schon ist sie wieder da: Die<br />
Dunkelheit hat sich die letzten<br />
Wochen schleichend breitgemacht.<br />
Doch die Wintersonnenwende ist<br />
nicht mehr weit, und wir lassen uns<br />
vom düsteren Dunkel nicht unterkriegen<br />
– Nein! Wir gewinnen der<br />
winterlichen Jahreszeit das Beste<br />
ab und freuen uns auf festlichen<br />
Glanz, gemütliche Schlummerstunden<br />
bei warmem Kerzenschein,<br />
wohlduftendes Gebäck<br />
und leckeres Essen im Kreise der<br />
Liebsten. Passend dazu nehmen<br />
wir Sie mit auf eine Reise zu einem<br />
Boutique-Hotel, das Gäste mit<br />
einer Gourmet-Küche verwöhnt<br />
(S. 50), besuchen die Glasbläserei<br />
von Brokis (S. 68) und lassen Mitarbeitende<br />
von Teo Jakob von ihren<br />
winterlichen Ritualen erzählen<br />
(S. 38). Zudem finden Sie ab Seite 74<br />
eine erlesene Auswahl an behaglichen<br />
Betten, damit den kuschligen<br />
Lesestunden absolut nichts<br />
mehr im Weg steht.<br />
Da es sich bei dieser Ausgabe<br />
um eine Doppelnummer handelt,<br />
ist es uns ein Anliegen, dass<br />
Sie auch im Januarloch mit einer<br />
farbenfrohen Vielfalt an Lesestoff<br />
versorgt sind. Mit Carte blanche<br />
nehmen wir uns die Freiheit und<br />
zünden zum Jahreswechsel ein<br />
bunt glitzerndes Feuerwerk der<br />
Inspiration! Ob zeitgenössisches<br />
Design aus der Schweiz (S. 14–<br />
17, 48 und 64), unkonventionelle<br />
Lebensräume (S. 42), ihre nonkonformistischen<br />
Bewohner (S. 30)<br />
oder eklektische Wohnwelten<br />
(S. 60). Kurzum: Das reichhaltige<br />
Bouquet an Geschichten in dieser<br />
Ausgabe hält für alle etwas bereit.<br />
Damit wünsche ich Ihnen an dieser<br />
Stelle im Namen der gesamten<br />
Redaktion eine besinnliche<br />
Winterzeit und einen schwungvollen<br />
Silvester. Denn mit dieser<br />
Ausgabe besiegeln wir das Jahr<br />
bereits wieder und verabschieden<br />
uns in die Winterpause. Wir freuen<br />
uns schon jetzt auf unzählige spannende<br />
Designgeschichten, die wir<br />
20<strong>23</strong> mit Ihnen teilen dürfen!<br />
Rik Bovens<br />
Redaktor & Creative Director<br />
9
AUFTAKT<br />
Schweizer<br />
Szene<br />
FOKUS<br />
Carte blanche<br />
EDITORIAL<br />
Eklektischer Nonkonformismus<br />
Rik Bovens, Redaktor & Creative Director<br />
09<br />
BACKSTAGE<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
<strong>12</strong><br />
DESIGN<br />
Produkte und Objekte<br />
Neuheiten<br />
14<br />
TALENTE<br />
Von der Idee zum Entwurf<br />
Innenarchitektur-Studierende präsentieren erste<br />
Skizzen und Pläne<br />
18<br />
AUSSTELLUNG<br />
Geschichtslektion<br />
Embru eröffnet ein eigenes Museum<br />
20<br />
BUCHTIPP<br />
Von Fragen und Antworten<br />
Ein Buch über die Lehre des Designs von der<br />
Hochschule für Kunst und Design Lausanne<br />
<strong>22</strong><br />
HORS NORME<br />
Über die Norm hinaus<br />
Faszinierende Einblicke in die Design-Sammlung<br />
von Reto Andri<br />
24<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Jedem Kunstwerk seinen Platz<br />
Einblick in ein kunstvolles Backsteingebäude<br />
30<br />
LICHTBLICKE<br />
Rituale bringen Glanz und<br />
Glimmer<br />
Fünf Mitarbeitende von Teo Jakob verraten uns ihre<br />
Winterrituale und stellen ihre liebsten Objekte vor<br />
38<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Zuhause im Prozess<br />
So wohnt und arbeitet der Designer Juri Roemmel<br />
42<br />
PANORAMA<br />
Elvis lässt grüssen<br />
Pulpo lanciert eine farbige Leuchtenkollektion<br />
48<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Auszeit im schicken Kleinod<br />
Das Boutique-Hotel Mammertsberg überzeugt<br />
durch atmosphärische Neugestaltung<br />
50<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Sinnliches Refugium<br />
Kunstvolles Apartment in Kopenhagen<br />
58<br />
LANCIERUNG<br />
Junges Schweizer Design<br />
Atebo präsentiert die neue Kollektion<br />
64<br />
10
TRENDS<br />
Produkte &<br />
Wohnwelten<br />
SERVICE<br />
News, Tipps<br />
& Adressen<br />
EINBLICK<br />
Die Vision im Blick<br />
Im Gespräch mit Jan Rabell, Inhaber des<br />
Leuchten-Brands Brokis<br />
68<br />
BETTEN UND BETTWÄSCHE<br />
Wie man sich bettet...<br />
Alles rund ums erholsame Schlafen<br />
74<br />
SCHRÄNKE UND SYSTEMMÖBEL<br />
Clever eingeordnet<br />
Stilvolle Produkte für mehr Stauraum<br />
82<br />
MAKING OF<br />
Ein gutes Gespann<br />
David Lopez Quincoces berichtet über seine zwei<br />
neusten Kollektionen<br />
88<br />
BADEZIMMER<br />
Kleine Auszeit<br />
Entspannung im Badezimmer<br />
92<br />
NACHGEFRAGT<br />
Kristian Teär<br />
Der CEO von Bang & Olufsen über die Ziele des<br />
Unternehmens, neue Produkte und sein Zuhause<br />
98<br />
SCHAUFENSTER<br />
Für Sie ausgewählt<br />
Alles rund ums Einrichten<br />
100<br />
FACHGESCHÄFTE<br />
«Der Trend geht in Richtung<br />
skandinavischen Purismus»<br />
Fennobed, Zürich<br />
104<br />
FACHGESCHÄFTE<br />
«Eine Marke braucht<br />
eine klare Linie»<br />
Waldis, Zürich<br />
108<br />
FACHGESCHÄFTE<br />
«Wir mögen den minimalistischen<br />
Einrichtungsstil mit<br />
viel Seele»<br />
Späti Wohnkultur, Winterthur<br />
1<strong>12</strong><br />
BRANCHE<br />
Neues aus der Szene<br />
People, Events, News<br />
118<br />
HOTELTEST<br />
Durchdachtes und stringentes<br />
Konzept<br />
Hotel Schweizerhof, Lenzerheide<br />
<strong>12</strong>2<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>12</strong>6<br />
VORSCHAU<br />
Farbwelten<br />
<strong>12</strong>8<br />
11
ackstage<br />
Blick hinter<br />
die Kulissen<br />
Dufte Sache<br />
Die Seife im Zentrum:<br />
Soeder lud zum<br />
ersten Presse-Event<br />
in die Fabrik in<br />
Schwerzenbach<br />
ein und gewährte<br />
Einblick in den<br />
Prozess der Seifenherstellung<br />
– von der<br />
Anlieferung über die<br />
Verarbeitung bis hin<br />
zur Abfüllung.<br />
Dem Prozess<br />
verpflichtet<br />
Journalistin Nina<br />
Graf, Fotografin<br />
Ladina Bischof und<br />
Redaktor & Creative<br />
Director Rik Bovens<br />
haben Jungdesigner<br />
Juri Roemmel in<br />
seinem Zuhause<br />
besucht. Im Porträt<br />
berichten wir<br />
darüber, wie der<br />
St. Galler lebt und<br />
arbeitet. (S. 42)<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Höchste<br />
Konzentration<br />
Spitzenkoch Silvio<br />
Germann gibt letzte<br />
Anweisungen zum<br />
Ablauf des Dinners.<br />
Denn im Hotel<br />
Mammertsberg<br />
in Freidorf wird<br />
kulinarisch nichts<br />
dem Zufall überlassen.<br />
Wir legen<br />
unser Augenmerk<br />
in unserem Beitrag<br />
nicht auf die Gaumenfreuden,<br />
sondern<br />
auf das auserlesene<br />
Interieur. (S. 50)<br />
<strong>12</strong>
design<br />
Produkte und<br />
Objekte<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Wenn sich einer der Forderung nach Kreativität widersetzt<br />
Die Entwürfe von Tom Strala irritieren. Ein Stück Beton, ein paar lapidar zusammengesteckte Sanitärrohre – und<br />
fertig ist die Leuchte. Sie tut ihren Zweck und erfüllt den Raum mit Licht. Doch beim Betrachten stellt sich die Frage:<br />
Ist das Design? Und genau mit diesen Erwartungen spielt Tom Strala – auch in seiner neusten Reihe namens<br />
«Bourgeoisie». Deren Objekte sind einfallslos, geradezu banal. So widersetzt er sich der Forderung nach Kreativität,<br />
die an Designschaffende gestellt wird. Für Strala verkommt Kreativität dadurch zur reinen Imagesache, um über<br />
fehlende Inhalte hinwegzutäuschen. Mit seinen Objekten will er diesen Anspruch infrage stellen. Mehr von Strala<br />
gibt es vom 4. Februar bis zum 4. Juli 20<strong>23</strong> zu sehen: Das Staatsmuseum Oman zeigt 13 seiner Werke im Rahmen der<br />
Ausstellung «The Nonconformists». Darüber hinaus sind Exponate von Donald Judd, Sophie Taeuber-Arp, Pierre<br />
Jeanneret, Willy Guhl, Hans Eichenberger und Marcel Breuer zu sehen. BB<br />
STRALA.CH<br />
14
design<br />
Ein Geschirrtuch taucht ab<br />
Gestalterin Mara Tschudi hat für<br />
die Schweizer Traditionsmarke<br />
Meyer-Mayor die Geschirrtuch-Kollektion<br />
«Sottomarino» – was<br />
im Italienischen für «submarin»<br />
steht – entworfen. Inspiriert hat sie<br />
sich dabei an Unterwasserwelten,<br />
so sind die Textilien mit organischen<br />
Mustern überzogen. Erhältlich mit<br />
weissem oder schwarzem Grund und<br />
jeweils vier sanft-bunten Farbtönen.<br />
Für ihre Entwürfe arbeitet Tschudi<br />
oft mit Papierstücken. Der Kern ihrer<br />
Arbeit liegt im intuitiven Komponieren<br />
von spannenden Farbwelten. RB<br />
RIGOTEX.SWISS<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Kristalline Inspirationen<br />
Das Basler Label Matrix widmet die<br />
diesjährige Winterkollektion dem<br />
Salz und lancierte im Herbst neben<br />
Foulards auch Salzmühlen und<br />
-streuer des Leipziger Labels Pepe.<br />
Abgebildet ist ein Seidenschal, den<br />
die Textildesignerin Liliane Vogt für<br />
Matrix entworfen hat. Das Dessin ist<br />
inspiriert von der Salicornia, einer<br />
der wenigen Pflanzen, die auf salzhaltigem<br />
Grund leben kann. Erhältlich<br />
ist die neue Kollektion in der<br />
Boutique von Matrix in der Basler<br />
St.-Johanns-Vorstadt oder über den<br />
Webshop. Bild: Christian Metzler. RB<br />
MATRIXDESIGN.CH<br />
15
design<br />
Skulpturale Lichtobjekte<br />
Gabi Deutsch bringt mit ihrer Arbeit Kunst, Design und Handwerk zum<br />
Verschmelzen. Mit einem Kunst-Hintergrund interessierte sich die<br />
Zürcherin stets auch für Design und Technik. Seit einigen Jahren fertigt<br />
Gabi Deutsch aus Ton skulpturale Möbelobjekte wie Tisch, Stuhl, Vasen<br />
oder die abgebildeten Leuchten. «Ich referenziere oft auf bestehende<br />
Formen aus der Architektur oder der Kunst. Der Moment und der Zufall<br />
spielen eine wichtige Rolle. Wenn ich die Objekte aus dem Ofen nehme, ist<br />
es immer eine grosse Überraschung», erklärt die Gestalterin. Die Unikate<br />
sind auf Anfrage über die Website erhältlich. RB<br />
GABIDEUTSCH.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Kunstwerke werden zu Wolldecken<br />
Das Unternehmen Zig Zag Zürich<br />
entwarf in Zusammenarbeit mit dem<br />
Kunsthaus Zürich eine neue Wolldecken-Kollektion.<br />
Als Inspiration<br />
dienten drei berühmte Gemälde von<br />
Wassily Kandinsky, Sophie Taeuber-Arp<br />
und Alexej von Jawlensky.<br />
Hier abgebildet ist die Wolldecke<br />
«Wassily», die dem Gemälde «Murnau<br />
– Garten II» aus dem Jahr 1910<br />
von Kandinsky nachempfunden ist.<br />
Die limitierte Auflage wird im Kunsthaus<br />
Zürich und im Showroom von<br />
Zig Zag Zurich ausgestellt. SH<br />
ZIGZAGZURICH.COM<br />
16
design<br />
Aus sekundär wird primär<br />
Eine neue Sichtweise auf den traditionellen Kristallkronleuchter:<br />
Für die Vienna Design Week im September 20<strong>22</strong><br />
entwarf die gebürtige Schweizerin Anna Zimmermann<br />
in enger Zusammenarbeit mit der österreichischen<br />
Kristallluster-Manufaktur Bakalowits eine Kollektion<br />
an Möbelstücken und Accessoires. Die Grundform der<br />
entstandenen Objekte besteht aus gebogenen Metallprofilen,<br />
welche die Maria-Theresia-Kronleuchter widerspiegeln.<br />
Das Ziel war, dass nicht mehr die prunkvollen<br />
Kristalle, sondern das sekundäre Metall im Mittelpunkt<br />
steht. Zusammen mit der Handwerkskunst der Manufaktur<br />
gelingt es der Designerin, die bekannte Formsprache<br />
des Kronleuchters neu zu interpretieren und dem Objekt<br />
in einem veränderten Kontext eine neue Funktionalität<br />
zuzuweisen. Im Bild das Objekt «Bowl», fotografiert<br />
wurde die Serie von Daniela Trost. SH<br />
ANNAZIMMERMANN.EU<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Clever abgerundet<br />
Das funktionale Massivholz-Steckbrett<br />
wurde für die Firma Eyelet<br />
von Aude Geton entworfen. Die<br />
markante Designform des Bogens<br />
hat den Nutzen, dass Krümel in<br />
den tiefen Rillen des Hartholzes<br />
gesammelt werden können. Es stellt<br />
eine Kombination aus Design und<br />
Funktionalität dar und ist in den<br />
Holzarten Eiche oder Birnbaum<br />
erhältlich. Im Set enthalten ist ein<br />
Brotmesser, dessen Holz jenem des<br />
Bretts entspricht. SH<br />
EYELET.CH<br />
17
talente<br />
Dominic Jensen präsentiert seinen Garderobenentwurf «Into the Woods» im Rahmen der ersten Zwischenkritik im Möbelhaus H100 in Zürich.<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
AYSE YAVAS<br />
Die Aufgabe<br />
Beim Projekt<br />
«Ankommen – Fortgehen»<br />
gilt es eine<br />
Garderobe zu entwerfen,<br />
die modular<br />
ausbaubar ist sowie<br />
den Anforderungen<br />
an den Funktionsbereich<br />
Entrée und<br />
den Bedürfnissen der<br />
Praxis entspricht.<br />
Die Garderobe soll<br />
eigenständig als<br />
Möbel und Designobjekt<br />
funktionieren<br />
wie auch als<br />
Produktfamilie, die<br />
mehrere Funktionen<br />
abdeckt. Die <strong>Wohnrevue</strong><br />
begleitet den<br />
Entstehungsprozess.<br />
Von der Idee zum Entwurf<br />
Ein Monat ist es her, seit sich<br />
36 Studierende des Studienganges<br />
Innenarchitektur der Hochschule<br />
Luzern (HSLU) im Möbelhaus H100<br />
in Zürich einfanden – zum Kick-off<br />
ihres Designprojektes. Und nun, nur<br />
vier Wochen später, hatten sie einen<br />
ersten Entwurf, die Kernidee eines<br />
Garderobenmöbels, zu präsentieren.<br />
Dieser hatte eine Analyse des<br />
Funktionsraumes Entrée, eine Untersuchung<br />
eines bestehenden Objekts<br />
aus dem Fundus von H100, erste<br />
Skizzen und Pläne sowie erste einfache<br />
Modelle im Massstab 1:5 und<br />
1:1 zu beinhalten. «Indem sich die<br />
Studierenden einem bestehenden<br />
Möbel widmen, sich mit Form und<br />
Material beschäftigen, erhalten sie<br />
einen vereinfachten Einstieg in den<br />
eigenen Entwurfsprozess», so Hanspeter<br />
Wirth, Professor an der HSLU.<br />
Aus Erfahrung weiss Wirth, dass<br />
das Referenzobjekt einige bis zum<br />
Schluss begleiten wird, andere sich<br />
im Entwurf, in der Detaillierung oder<br />
Umsetzung im Modell vollständig davon<br />
entfernen werden. Dabei spielt<br />
sicherlich auch die erste Zwischenkritik<br />
eine grosse Rolle. Bei dieser<br />
gaben Dozierende sowie H100-Mitarbeitende<br />
und Inhaber Fabio<br />
Dubler den Studierenden präzises<br />
Feedback und legten eine Fährte,<br />
wie weitergearbeitet werden könnte.<br />
Aus Sicht des Möbelhauses H100<br />
waren die Entwürfe noch zu wenig<br />
praxisorientiert. So befand Masha<br />
Dreifuss, dass die Bedürfnisse der<br />
Kundschaft stärker berücksichtigt<br />
werden müssten und Fabio Dubler<br />
empfahl, den Verarbeitungs- und<br />
Produktionsprozess auch in Bezug<br />
auf die Materialwahl stärker miteinzubeziehen<br />
und zu vereinfachen.<br />
Nun geht es für die Studierenden an<br />
die Ausarbeitung und Konkretisierung.<br />
Mit den passenden Materialien<br />
und der angemessenen Herstellungstechnik<br />
werden eigenständige<br />
Garderobenlösungen entstehen.<br />
HSLU.CH/INNENARCHITEKTUR, H100.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
18
ausstellung<br />
Geschichtslektion<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
JÜRG ZIMMERMANN<br />
MANUELA MATT<br />
Links<br />
Bevor Embru im<br />
Jahre 1904 gegründet<br />
und in Rüti ansässig<br />
wurde, diente die<br />
Villa Fortuna einem<br />
Parkettbodenhersteller<br />
als Musterhaus.<br />
Davon legen<br />
die Böden heute<br />
noch Zeugnis ab.<br />
Rechts<br />
Auf drei Stockwerken<br />
präsentiert<br />
sich die kuratierte<br />
Sammlung. Die Garderobe<br />
(1932) stammt<br />
von Werner Max<br />
Moser, der Schirmständer<br />
wurde 1934<br />
entworfen.<br />
Das Schweizer Traditionsunternehmen<br />
Embru hat kürzlich ein Museum<br />
eröffnet. Die Villa Fortuna bietet<br />
auf drei Stockwerken einen umfassenden<br />
Einblick in die Firmengeschichte,<br />
die gleichzeitig auch<br />
Schweizer Designgeschichte ist.<br />
2<strong>01</strong>7 fiel der Entscheid: Das denkmalgeschützte<br />
Haus auf dem Firmen-<br />
und Werksgelände in Rüti sollte<br />
zu einem Museum umgebaut werden.<br />
Ein Unterfangen, das fünf Jahre<br />
in Anspruch nahm. Da das 1889<br />
erbaute Gebäude als bedeutend<br />
eingestuft war, kam nur eine sanfte<br />
Renovation infrage. Dies bedeutete<br />
auch, die Raumstruktur im Inneren<br />
mit Fenstern, Türen, Böden und<br />
Einbauten zu erhalten. Dem Büro<br />
Ruggero Tropeano Architekten<br />
aus Zürich ist es gelungen, einen<br />
Grossteil der Substanz zu erhalten<br />
und dem historischen Gebäude<br />
zusätzlich einen zeitgenössischen<br />
Charakter zu verleihen. Die Umnutzung<br />
zum Museum verantwortete<br />
die Rapperswiler Künstlerin und<br />
Szenografin Flora Frommelt.<br />
Wer in die Villa Fortuna eintritt,<br />
atmet zuallererst die subtile<br />
Atmosphäre des Gebäudes ein und<br />
entdeckt eine kuratierte Auswahl an<br />
Möbelstücken – von Embru entwickelt<br />
und produziert. Dabei liegt der<br />
Fokus auf der Epoche der Schweizer<br />
Moderne und des Bauhaus. Nebst<br />
vielfältigen Typenmöbeln präsentiert<br />
die Ausstellung Schulmöbel, die der<br />
einen oder dem anderen bekannt<br />
vorkommen könnten.<br />
Das Museum ist auf Anfrage für<br />
Gruppen zugänglich. Zudem kann die<br />
Ausstellung im Rahmen von Open-<br />
Days individuell besucht werden.<br />
EMBRU.CH<br />
20
uchtipp<br />
Von Fragen und Antworten<br />
WORT<br />
SABRINA HOBI<br />
BILD<br />
ECAL<br />
Oben<br />
Eine Darstellung<br />
aus dem Buch «The<br />
ECAL Manual of<br />
Style», welches das<br />
Projekt The Festive<br />
Kitchen aus dem Jahr<br />
2003 repräsentiert.<br />
Wie sollte Design gelehrt werden? –<br />
eine Frage, welche die Hochschule<br />
für Kunst und Design Lausanne<br />
stets antreibt. Das Buch «The ECAL<br />
Manual of Style» bietet Antworten.<br />
Das Buch wurde im Frühling anlässlich<br />
des 200-Jahr-Jubiläums der<br />
Schweizer Designhochschule lanciert.<br />
Kürzlich wurde die dazugehörige<br />
Ausstellung eröffnet. «The ECAL<br />
Manual of Style» bietet Einblicke<br />
zur Lehrmethodik der Hochschule.<br />
Untermalt wird diese von einer<br />
kuratierten Auswahl einiger innovativer<br />
Studierendenprojekte aus<br />
verschiedenen Semestern. Beteiligte<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
berichten dabei über ihre Ausbildung<br />
und welchen Einfluss diese in der<br />
Entwicklung ihrer Designkarriere gespielt<br />
hat. Aus Sicht der Ausbildungsstätte<br />
wird reflektiert, wie sich die<br />
Projektarten, Herangehensweisen<br />
und Lehrmethoden im Laufe der Zeit<br />
verändert haben. Stets begleitet von<br />
der omnipräsenten Frage: Wie sollte<br />
Design gelehrt werden? Weitere<br />
Antworten liefert das Buch anhand<br />
von Aussagen internationaler<br />
Designschaffender, Kritikerinnen und<br />
Schriftstellern.<br />
Die kuratierten Projekte der<br />
ECAL-Studierenden und deren<br />
Tutoren werden in der aktuellen<br />
Ausstellung auf dem Vitra Campus<br />
in Weil am Rhein präsentiert.<br />
VITRA.COM, PHAIDON.COM<br />
<strong>22</strong>
hors norme<br />
Über die Norm hinaus<br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
LORENZ CUGINI<br />
Während eines Jahres gibt uns<br />
Reto Andri faszinierende Einblicke<br />
in seine Sammlung: Wir<br />
stellen den leidenschaftlichen<br />
Collecteur vor.<br />
Die Serie<br />
Die <strong>Wohnrevue</strong><br />
und Reto Andri<br />
Objekte spannen<br />
zusammen. Im Lauf<br />
des kommenden<br />
Jahres bringen Ihnen<br />
Fotograf Lorenz<br />
Cugini und Redaktor<br />
und Creative<br />
Director Rik Bovens<br />
mit Hors norme<br />
reizvolle Designs aus<br />
der Sammlung von<br />
Reto Andri näher.<br />
Die Objekte sind<br />
allesamt ausserordentlich,<br />
eigenwillig<br />
oder merkwürdig.<br />
Wir erzählen die<br />
Geschichten<br />
dahinter.<br />
Wo die Limmat in die Aare fliesst,<br />
liegt ein kleines Fabrikdorf mit<br />
Bauten aus frühindustrieller<br />
Zeit. 1985 wurde die Zwirnerei in<br />
Untersiggenthal stillgelegt, heute<br />
bevölkert Kleingewerbe in bunter<br />
Mischung das Areal; Kunstateliers,<br />
Werkstätten oder Fotografiestudios<br />
finden sich hier. Ein Industrielift<br />
bringt uns hinauf unters Dach. Das<br />
Geschoss ist komplett in warmem<br />
Weiss gehalten und dient als Ausstellungsraum<br />
für eine beachtliche<br />
Sammlung an Designmobiliar. Teils<br />
bekannt, oft spielerisch, zuweilen<br />
provokant: Das ist das Reich von<br />
Sammler und Händler Reto Andri.<br />
Avantgardistischer Autodidakt<br />
Der zweifache Familienvater ist<br />
selbstständig im Baumanagement<br />
tätig und brennt seit jeher für Design.<br />
Als 14-Jähriger tauchte er ein in die<br />
bunte Welt des Graffiti, später interessierte<br />
er sich für B-Movies und<br />
Autorenfilme. Der gelernte Hochbauzeichner<br />
ging autodidaktisch vor<br />
und suchte einen avantgardistischen<br />
Zugang. «Ich mochte Jean-Luc<br />
Godard, die Nouvelle Vague, durchdacht<br />
gestaltete Sets», erklärt Reto<br />
Andri. Fasziniert von den Filmwelten,<br />
machte er sich auf die Suche nach<br />
den gesehenen Gegenständen und<br />
versuchte, sich im selben Stil einzurichten.<br />
Seither durchforstet er<br />
nahezu jeden Tag Archive, Foren<br />
oder Webshops. Er recherchiert aus<br />
dem Bauch heraus, geht intuitiv vor.<br />
Begonnen hat alles mit Möbeln im<br />
«Space Age»-Stil, später arbeitete<br />
er sich von den 1950er-Jahren her<br />
chronologisch vor. «Ich bin ein wenig<br />
besessen und ständig auf der Suche<br />
nach neuen Materialien und Techniken»,<br />
erzählt der Collecteur.<br />
Die Klassiker von morgen?<br />
Heute gleicht das Dachgeschoss<br />
einer Wunderkammer des zeitgenössischen<br />
Designs. «Mich interessiert,<br />
wie sich unser Designerbe weiterentwickelt»,<br />
hält Reto Andri fest. Mit der<br />
Serie Hors norme gehen wir dieser<br />
Frage nach und zeigen eine bunte<br />
Truppe ausserordentlicher Stücke,<br />
die bis dato kaum im Rampenlicht<br />
gestanden sind. Vielleicht ist auch<br />
ein Klassiker von morgen dabei?<br />
RETOANDRIOBJEKTE.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
24
hors norme<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
25
hors norme<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Mit Hors norme zeigt die <strong>Wohnrevue</strong> Ausgabe für Ausgabe ausserordentliche Liebhaberstücke. Im Bild: «Ran», Peter Naumann, 1993.<br />
Kurz nach seinem Studium am Royal College of Art in London hat Peter Naumann für Classicon die Tischeuchte<br />
«Ran» entworfen. Architekt Zeev Aram, der den deutschen Designer für ein futuristisches Hubschrauber-Konzept<br />
ausgezeichnet hatte, vermittelte ihn an das damals junge Designunternehmen. So kam es, dass Peter Naumann, der<br />
später vorwiegend für die Fahrzeugindustrie arbeitete, 1993 die erste und einzige Leuchte seiner Karriere vorstellen<br />
konnte. «Der Entwurf lebt von der Spannung, die in der Zwiesprache zwischen Geometrie und Freiform entsteht», hält<br />
er fest. Das technophile Design kann als Hommage an H.R. Giger gelesen werden, spiegelt jedoch Naumanns Vorliebe<br />
für Science-Fiction und Japan: Der Name «Ran» ist ein Verweis auf den Filmklassiker von Akira Kurosawa.<br />
Eine Serie von Sammler Reto Andri, Fotograf Lorenz Cugini und Redaktor & Creative Director Rik Bovens.<br />
26
FOKUS<br />
Carte blanche<br />
28
WOHNREPORTAGE<br />
Jedem Kunstwerk seinen Platz<br />
Einblick in ein kunstvolles Backsteingebäude<br />
30<br />
LICHTBLICKE<br />
Rituale bringen Glanz und Glimmer<br />
Fünf Mitarbeitende von Teo Jakob verraten uns ihre Winterrituale und stellen ihre liebsten<br />
Objekte vor<br />
38<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Zu Hause im Prozess<br />
So wohnt und arbeitet der Designer Juri Roemmel<br />
42<br />
PANORAMA<br />
Elvis lässt grüssen<br />
Pulpo lanciert eine farbige Leuchtenkollektion<br />
48<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Auszeit im schicken Kleinod<br />
Das Boutique-Hotel Mammertsberg überzeugt durch atmosphärische Neugestaltung<br />
50<br />
WOHNREPORTAGE<br />
Sinnliches Refugium<br />
Kunstvolles Apartment in Kopenhagen<br />
58<br />
LANCIERUNG<br />
Junges Schweizer Design<br />
Atebo präsentiert die neue Kollektion<br />
64<br />
29
wohnreportage<br />
Jedem<br />
Kunstwerk<br />
seinen<br />
Platz<br />
WORT<br />
KLAAR WAUTERS<br />
REDAKTION<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
JAN VERLINDE<br />
(LIVING INSIDE)<br />
Rechte Seite Das<br />
Arbeitszimmer ist<br />
Dimitri Jeurissens<br />
liebster Aufenthaltsort.<br />
Das Schubladenmöbel<br />
stand einst im<br />
Stoffgeschäft seines<br />
Grossvaters. Den<br />
Arbeitstisch entwarf<br />
Modedesignerin<br />
Ann Demeulemeester.<br />
Eine kunstvolle Familienbleibe<br />
inmitten von Brüssel: Seit drei<br />
Jahren lebt Dimitri Jeurissen<br />
mit seiner Frau Jeanna Criscitiello<br />
und den drei heranwachsenden<br />
Kinder in einem vierstöckigen<br />
Backsteingebäude.<br />
Nachdem sie lange in einer<br />
Loft gewohnt hatten, findet<br />
hier nun jedes Familienmitglied<br />
seinen ganz eigenen<br />
Rückzugsort. Dabei stets begleitet<br />
von ausdrucksstarken,<br />
farbenfrohen Kunstwerken.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
30
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
31
wohnreportage<br />
Unten links Zwischen<br />
Schlaf- und Badezimmer:<br />
Der weisse,<br />
hohe Tisch stammt<br />
von Modedesignerin<br />
Ann Demeulemeester,<br />
dahinter ein weisser<br />
«Panton Chair»<br />
von Verner Panton.<br />
Die Accessoires und<br />
Objekte sind allesamt<br />
Fundstücke von Flohmärkten.<br />
Unten rechts Das<br />
alte Treppenhaus ist<br />
ein zentrales Element<br />
im Haus. Mit einem<br />
weissen Anstrich integriert<br />
es sich harmonisch<br />
ins Farbkonzept.<br />
Rechte Seite Kunst –<br />
seien es Bilder oder<br />
Skulpturen – ist omnipräsent<br />
im Hause.<br />
Ganz selbstverständlich<br />
nehmen sie<br />
ihren Raum ein. Jedes<br />
Kunstwerk steht für<br />
einen ganz bestimmten<br />
Moment im Leben<br />
von Jeurissen.<br />
Das Haus in der Brüsseler Gemeinde<br />
Forest sprach die Familie<br />
auf Anhieb an. Es hatte seinen<br />
ganz eigenen Charakter. Denn bei<br />
der Umgestaltung hatte sich der<br />
Architekt Pierre Lhoas für eine<br />
Umkehrung der klassischen Raumanordnung<br />
eines Gebäudes entschieden.<br />
So befinden sich in dem<br />
vierstöckigen Haus die Schlafund<br />
Arbeitsräume in den unteren<br />
Geschossen, die Küche mit<br />
Esszimmer hingegen im Dachgeschoss.<br />
Dadurch verfügt dieses<br />
neben einer lichtdurchfluteten<br />
Industrieküche und einem grosszügigen<br />
Wohnzimmer über eine<br />
weitläufige, sonnige Dachterrasse,<br />
deren Bepflanzung mit dem Grün<br />
des gegenüberliegenden Parkes<br />
korrespondiert.<br />
«Aussicht und Licht waren für<br />
uns entscheidende Argumente<br />
bei der Suche», sagt Jeurissen. So<br />
war das Dachgeschoss ausschlaggebend<br />
für die Wahl des Hauses.<br />
Denn hier ist der Übergang von<br />
Innen- und Aussenbereich quasi<br />
nahtlos. Die Fenster sind nicht<br />
nur sehr gross, sondern auch so<br />
konzipiert, dass sie wie Garagentore<br />
hochgezogen werden können.<br />
Neben der Aussicht besticht das<br />
Dachgeschoss durch seine entspannte,<br />
farbenfrohe Atmosphäre.<br />
Jedem Möbel seine Geschichte<br />
In den unteren Stockwerken werden<br />
die Töne gedämpfter. Nichtsdestotrotz<br />
gibt es Farbakzente: In<br />
den Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmern<br />
sorgt eine umfangreiche<br />
Kunstsammlung für Farbe. Das<br />
kommt nicht von ungefähr. Zu Beginn<br />
seiner Karriere im Kulturbereich<br />
hatte der heute 56-Jährige<br />
vor allem Kunden aus der Kunstszene.<br />
Einige der Werke bekam<br />
er als Tauschgeschäft, andere<br />
kaufte er im Ausland, meist von<br />
jungen Kunstschaffenden. Wie<br />
seine Kunst, ist auch seine Möbelsammlung<br />
im Laufe der Jahre<br />
gewachsen: Flohmarktfunde, Erbstücke,<br />
Vintage-Design. Dabei interessieren<br />
ihn weniger die Möbel<br />
selbst, sondern viel mehr die Geschichten,<br />
die dahinter stecken.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
32
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
33
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Rechts Das Wohnzimmer<br />
gibt den Blick<br />
frei auf das Musikzimmer<br />
von Dimitri<br />
Jeurrissens Frau,<br />
Jeanna Criscitiello.<br />
Die Leuchte mit<br />
grünem Fuss hat<br />
Künstlerfreund Koen<br />
Dedobbeleer entworfen.<br />
34
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
35
wohnreportage<br />
Oben Das Esszimmer<br />
und die Dachterrasse<br />
sind der Lieblingsort<br />
der Familie. Dank der<br />
Fenster, die wie ein<br />
Garagentor geöffnet<br />
werden können, sind<br />
die Übergänge der<br />
Räume fliessend.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Unten Der 56-jährige<br />
Dimitri Jeurissen ist<br />
Gründer und Partner<br />
der in Brüssel ansässigen<br />
Designagentur<br />
Base Design mit Büros<br />
in New York, Genf und<br />
Melbourne. Hinter<br />
ihm ein Porträt seines<br />
Grossvaters.<br />
Rechte Seite Die offene<br />
und helle Industrieküche<br />
ist praktisch<br />
und leger eingerichtet.<br />
Neben kräftigen<br />
Farbakzenten sorgt<br />
Weiss – wie überall im<br />
Haus – für Ausgleich.<br />
Die Barhocker «Miura»<br />
sind von Konstantin<br />
Grcic.<br />
36
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
37
lichtblicke<br />
Rituale<br />
bringen<br />
Glanz und<br />
Glimmer<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
SILAS GOTSCH<br />
K O N Z E P T<br />
RIK BOVENS<br />
Der Duft von Mandarinen,<br />
frisch gebackenen Guetsli und<br />
Glühwein zieht durchs Haus.<br />
Die Tannenzweige verströmen<br />
ihren leicht harzigen Geruch.<br />
Die Gäste treffen demnächst<br />
ein. Doch davor muss noch<br />
Zeit sein, für einen Spaziergang<br />
durchs frisch verschneite<br />
Quartier: Fünf Mitarbeitende<br />
von Teo Jakob verraten uns<br />
ihre Winterrituale und zeigen<br />
uns Objekte, die sie durch die<br />
dunkle Jahreszeit begleiten.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
38
lichtblicke<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
39
Nina Ballweg<br />
INNENARCHITEKTIN, GENF<br />
Ich kann mich sehr gut daran erinnern – der<br />
Adventskranz war bereits bei meinen Grosseltern<br />
ein absolutes Muss. Dieses Ritual habe ich übernommen.<br />
Jedes Jahr dekoriere ich den Adventskranz<br />
in einer anderen Farbe. Nie fehlen dürfen<br />
dabei die Anhänger, die ich von meiner Grossmutter<br />
und Mutter geerbt habe. Der Adventskranz<br />
sorgt bei mir über die Weihnachtszeit<br />
hinaus bis tief in den Januar hinein für Gemütlichkeit.<br />
Doch irgendwann muss auch ich mich<br />
davon trennen. Dann greife ich auf die Tischleuchte<br />
«Oda» von Pulpo zurück, diese sorgt verlässlich<br />
für Gemütlichkeit.<br />
PULPOPRODUCTS.COM<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Michele Lüscher<br />
EINRICHTUNGSBERATER, ZÜRICH<br />
Welche Guetsli wollen wir backen, welche<br />
neuen Kuchen wollen wir ausprobieren, welche<br />
Zutaten wollen wir verwenden? Jedes<br />
Jahr beginnt die Vorfreude bereits vor meinem<br />
Ritual, dem Backen. In den dunkeln<br />
Wintermonaten nehme ich mir viel Zeit<br />
dafür. Während des Backens erhole ich mich<br />
und entfliehe dem stressigen Alltag. Es ist<br />
wie Meditieren und gibt mir Freiraum, um<br />
das Jahr Revue passieren zu lassen. Darüber<br />
hinaus kann ich meiner Familie und meinen<br />
Freunden ein selbst gemachtes Geschenk<br />
überreichen. Ihre Freude macht mich glücklich.<br />
Was beim Backen nie fehlen darf, ist der<br />
Schein von Kerzen.<br />
BYLASSEN.COM<br />
40
lichtblicke<br />
Andrea Mandia<br />
LEITER EINKAUF UND ART DIRECTION, ZÜRICH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Perke Paech<br />
PROJEKTLEITERIN, BERN<br />
Eine Feuerschale, Glühwein, warme Decken<br />
und Felle – dies sind unsere Requisiten für die<br />
Glückseligkeit. Seit vielen Jahren laden mein<br />
Mann und ich zu Punsch und Glühwein auf<br />
unserer winterlich dekorierten Terrasse ein.<br />
Dieses gemütliche Ritual schätze ich sehr und<br />
es stösst auch in unserem Freundeskreis auf<br />
grossen Anklang. Am allerschönsten ist es bei<br />
Vollmond. Ein stiller Helfer im Hintergrund<br />
ist dabei unser bewährter Servierwagen.<br />
USM.COM<br />
In den eher dunklen Wintermonaten<br />
sind mir ein behagliches<br />
Zuhause, schönes Licht<br />
und stimmungsvolle Dekoration<br />
besonders wichtig. In<br />
meiner Familie waren das gemeinsame<br />
Kochen und Essen<br />
stets ein zentraler Punkt des<br />
Zusammenseins. Dieses Ritual<br />
habe ich weitergeführt. Das<br />
gemeinsame Essen mit Freunden<br />
und der Familie ist für<br />
mich etwas ganz Besonderes.<br />
Dabei darf auch die passende<br />
Dekoration nicht fehlen.<br />
VITRA.COM<br />
Michèle Suter<br />
EINRICHTUNGSBERATERIN, BERN<br />
Für mich gibt es nichts Schöneres, als abends in der Vorweihnachtszeit durch mein<br />
verschneites Quartier zu spazieren. Manchmal alleine, manchmal in Begleitung meines<br />
Partners. In diesen Momenten liegt ein ganz spezieller Zauber in der Luft. Die Geräusche<br />
sind gedämpft, die Luft weicher als sonst. Dazu das Knirschen des Schnees<br />
unter den Schuhsohlen. Und wenn ich meinen Blick schweifen lasse, scheinen mir die<br />
hell erleuchteten Wohnungen wie die geöffneten Türchen eines Adventskalenders.<br />
Umso schöner ist es danach, in die eigene Wohnung zurückzukehren und sich an einer<br />
Tasse Tee die Hände zu wärmen und dem Eisbären von Eikund zuzuzwinkern.<br />
EIKUND.COM<br />
41
wohnreportage<br />
Zuhause<br />
im Prozess<br />
WORT<br />
NINA GRAF<br />
BILD<br />
LADINA BISCHOF<br />
REDAKTION<br />
RIK BOVENS<br />
Es sind die Faszination für das<br />
Material und den Prozess des<br />
Wandels, die Juri Roemmel in<br />
seiner Arbeit antreiben. Seine<br />
Wohnung wird dabei zum Archiv<br />
und Spiegel dieser Neugierde.<br />
Ein Besuch bei einem<br />
Designer, der sich selber immer<br />
wieder aufs Neue die<br />
Carte blanche austeilt.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Rechte Seite Der<br />
Blick vom Wohnraum<br />
auf die Schlafecke.<br />
Die schwarze «Pressure<br />
Bowl» stammt<br />
aus einer Zusammenarbeit<br />
von Juri Roemmel<br />
mit Ramona<br />
Gschwend und ist<br />
erhältlich bei der Galerie<br />
Okro in Chur. Im<br />
Regal von Lehni stapeln<br />
sich Materialexperimente<br />
aus Glas.<br />
Heller Fischgrätparkett zieht sich<br />
durch die 2,5-Zimmer-Altbauwohnung<br />
in der Nähe des St. Galler<br />
Bahnhofs, grossflächige Fensterfronten<br />
säumen beide Längsseiten.<br />
Der Vorhang vor dem Bett provoziert<br />
in zwei weichen Schwüngen<br />
die Gradlinigkeit der Architektur.<br />
Hinter dem transparenten Textil<br />
erscheint ein Regal in reduzierter<br />
Formensprache. Am anderen Ende<br />
des Raumes trennt eine grosse<br />
Schiebetür das Wohnzimmer vom<br />
Atelierbereich – die Tür wird jedoch<br />
nur selten zugeschoben.<br />
Früher befand sich in diesen Räumlichkeiten<br />
eine Druckerei und<br />
heute fliessen Arbeit und Wohnen<br />
ineinander über. Hier lebt der<br />
Designer Juri Roemmel mit seiner<br />
Partnerin Paula Knill. Die Wohnung<br />
wirkt als Resonanzraum ihrer<br />
Arbeitsprozesse. Von Roemmel<br />
gestaltete Produkte vermischen<br />
sich mit Prototypen und Materialexperimenten<br />
aus Glas, Ton oder<br />
Metall. Dazwischen setzen Kunstwerke<br />
und Trouvaillen Akzente.<br />
Auf dem Sideboard, gleich<br />
beim Eingang, steht die Schale<br />
42
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
43
wohnreportage<br />
«Fold», das jüngste Projekt von<br />
Roemmel, das er während den Zurich<br />
Design Weeks im Rahmen der<br />
Ausstellung «Raw Senses» vorgestellt<br />
hat. Hergestellt ist sie aus<br />
japanischem Washi-Papier. Es<br />
ist das Zusammenspiel des grobkörnigen<br />
Papiers mit einem Überzug<br />
aus Urushi-Lack, die der<br />
Schale ihr charakteristisch matt<br />
strukturierte Aussehen verleihen.<br />
Ein Produkt, das Gegensätze vereint:<br />
Das Papier, nach industrieller<br />
DIN-Norm im A-Format, trifft<br />
auf den langwierigen, traditionellen<br />
Prozess des japanischen Kunsthandwerks.<br />
Bis die unzähligen<br />
Schichten des natürlichen Urushi-Lacks<br />
vollständig getrocknet<br />
sind, vergehen bis zu vier Monate.<br />
Betrachtung als Ausgangspunkt<br />
Juri Roemmel, 29 Jahre alt, ist<br />
gross von Statur und beim Besuch<br />
des Magazins trägt er Birkenstock-Sandalen<br />
an den Füssen.<br />
Spricht er über seine Arbeit,<br />
kommt seine Faszination für den<br />
Akt des Gestaltens zum Ausdruck.<br />
Deren Ursprung gründet in der<br />
Beobachtung der Veränderung,<br />
welche die Materialien in ihrer<br />
Weiterverarbeitung durchmachen.<br />
Dort liegt auch der Ausgangspunkt<br />
jeder neuen Arbeit. «Ich will mich<br />
dem Material, mit dem ich arbeite,<br />
hingeben und den Prozess, den es<br />
in der Bearbeitung durchmacht,<br />
miterleben», sagt Roemmel. «Die<br />
Beobachtungen, die ich so sammle,<br />
fliessen anschliessend in die Form<br />
des Produktes ein».<br />
Design, das in der Empirie<br />
gründet, das mit und nicht gegen<br />
das Material arbeitet: Exemplarisch<br />
ist dieser Ansatz auch im<br />
Regal «Rural» aus Ahornholz erkennbar.<br />
Die Konstruktion braucht<br />
keine Nägel oder Schrauben, die<br />
einzelnen Stücke sind so entworfen,<br />
dass sie sich nahtlos ineinanderfügen.<br />
Die Träger mit<br />
halbkreisförmigen Ausschnitten<br />
brechen im Profil die Gerade der<br />
Platten, die Kurven heben das<br />
Massige auf. Dieses Gegenüberstellen<br />
von klaren Linien und<br />
runden Formen ist ein wiederkehrendes<br />
Element bei den Werken<br />
von Roemmel. Das Resultat:<br />
zeitgenössisches Design, das im<br />
Bestehenden verwurzelt ist. Inspiriert<br />
ist das Regal von den<br />
Tellergestellen, bekannt aus dem<br />
traditionellen bäuerlichen Kontext.<br />
Obschon naturbelassene Materialien<br />
und reduzierte Farben<br />
dominieren, habe seine Arbeit<br />
durchaus auch eine spielerische<br />
Komponente, meint Roemmel. Erkenntlich<br />
wird das an «Duplex»,<br />
welche die Typologie einer Vase<br />
auf ein Metallrohr mit Einschnitt<br />
und die Visualisierung einer Blume<br />
herunterbricht. In der Verbindung<br />
von Produkt und Drucksache entsteht<br />
so ein schon fast humorvolles<br />
Moment. Das Reizvolle sei, im Abwägen<br />
zwischen Standardisierung<br />
und Design die passende Balance<br />
zu finden, so Roemmel.<br />
Diversität wahrnehmen<br />
Als Designer arbeitet Roemmel<br />
vorwiegend selbstständig und<br />
bedient verschiedene Disziplinen.<br />
Ob Produktentwürfe in der<br />
Innenausstattung, interdisziplinäre<br />
Kollaborationen mit anderen<br />
Kreativschaffenden oder in Eigeninitiative<br />
umgesetzte Kleinserien:<br />
Er will sich keine Schranken setzen,<br />
sondern gibt sich mit jedem<br />
neuen Projekt eine Carte blanche.<br />
Für den renommierten deutschen<br />
Möbelproduzenten Tecta hat er<br />
einen Stuhl entworfen, der derzeit<br />
in der Produktentwicklung ist.<br />
Diesen Sommer ist in Kollaboration<br />
mit seinem Bruder Henry Rausch<br />
ein Buch entstanden, das im Verlag<br />
Jungle Books herausgegeben<br />
wird. Die Galerie Okro vertreibt einige<br />
seiner Produkte. «An diesem<br />
Punkt in meinem Leben geht es mir<br />
darum, Diversität wahrzunehmen»,<br />
beschreibt Roemmel sich selbst.<br />
Doch wie es scheint, verliert er<br />
sich nicht in dieser Vielfalt, sondern<br />
bleibt bei sich und seinem Stil, nah<br />
am Material und präzise in der Beobachtung<br />
des Prozesses.<br />
Oben Roemmel in<br />
seiner Wohnung,<br />
die gleichzeitig Atelier<br />
und Archiv seines<br />
Schaffens ist.<br />
Materialproben, wie<br />
die rosafarbenen<br />
Glas-Ovale auf dem<br />
Tisch, werden so zu<br />
Blickfängern für die<br />
Gäste des Ostschweizer<br />
Designers.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
44
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
DESIGN, DAS<br />
IN DER EMPIRIE<br />
GRÜNDET.<br />
45
wohnreportage<br />
Oben Als Designer<br />
arbeitet Roemmel<br />
grösstenteils selbstständig,<br />
geht aber<br />
immer wieder auch<br />
Kollaborationen mit<br />
anderen Kreativschaffenden<br />
oder<br />
Unternehmen ein.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
46
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Oben links «Rural»<br />
wird aus massivem<br />
Ahornholz gefertigt.<br />
Das Regal ist in vier<br />
verschiedenen Ausführungen<br />
über die<br />
Churer Galerie Okro<br />
erwerbbar.<br />
Oben rechts Mit<br />
«Duplex» findet der<br />
Schnittblumenstrauss<br />
seine nie verblühende<br />
Form. Die Vase wird<br />
über den Webshop<br />
von Edition Ventile<br />
vertrieben.<br />
Unten «Fold» wird<br />
vom Tanaka Urushi<br />
Studio in Japan gefertigt.<br />
Die Schale ist<br />
in drei Farben und<br />
Grössen auf Anfrage<br />
bei Roemmel erhältlich.<br />
ZUR PERSON<br />
Juri Roemmel, geboren 1993, ist ursprünglich gelernter Grafiker und<br />
war als Projektmanager und Showroom Coordinator Europe für<br />
Adidas in Paris und Mailand tätig, bevor er in Lausanne an der Ecal<br />
sein Studium in Produktdesign absolviert hat. Erfahrungen sammelte<br />
er in verschiedenen Praktika und Teilzeitstellen unter anderem bei<br />
Geckeler Michels in Berlin und Studio Guberan in Lausanne. Heute<br />
arbeitet er neben seiner Arbeit als Designer Teilzeit als Art Director<br />
bei Bauwerk Parkett.<br />
juriroemmel.ch<br />
47
48<br />
panorama
panorama<br />
Elvis lässt<br />
grüssen<br />
WORT<br />
SABRINA HOBI<br />
BILD<br />
MIA NAZARI<br />
Knallige Farben, völlig befreit vom<br />
Funktionalismus: Die Attribute der<br />
Mailänder Memphis-Bewegung aus<br />
den 1980er-Jahren inspirierten die<br />
Designerin Natascha Madeiskis für<br />
ihre «Flaming Stars»-Kollektion.<br />
Die kürzlich lancierte Leuchtenserie<br />
entwickelte sie für das deutsche<br />
Designlabel Pulpo. Jedes<br />
dieser Objekte wird aus glänzend<br />
glasierter Keramik gefertigt. Im<br />
Produktionsprozess entstehende<br />
Schlieren oder Abweichungen der<br />
Dimensionen sind eine Reminiszenz<br />
an die berühmt-berüchtigte<br />
Mailänder Design-Bewegung. Die<br />
verspielte Zusammensetzung aus<br />
diversen Keramikelementen und<br />
der Einsatz von bunten Farben sind<br />
Alleinstellungsmerkmale.<br />
Die Schweizerin entwickelte<br />
für die Serie sieben verschiedene<br />
Tischleuchten, deren Namensgebung<br />
eine tiefgründigere Bedeutung<br />
hat: Madeiskis liess sich<br />
nicht nur von der Mailänder Bewegung<br />
inspirieren, sondern<br />
auch von der gleichnamigen Ortschaft<br />
in den USA, die als Heimatort<br />
von Elvis Presley bekannt ist.<br />
Die Namen der Produkte widerspiegeln<br />
dies und nehmen Bezug<br />
zu einigen der grössten Hits des<br />
King of Rock ’n’ Roll. Der Designerin<br />
gelang dadurch eine lebendige<br />
Mischung aus Memphis-Design mit<br />
einem Touch Rock ‘n’ Roll – eine<br />
Tischleuchte, die einem mehr bietet,<br />
als nur den Raum zu erhellen.<br />
PULPOPRODUCTS.COM<br />
49
eisen<br />
Auszeit im<br />
schicken<br />
Kleinod<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
JOAN MINDER<br />
Rechte Seite Vom<br />
Bistro haben die Gäste<br />
einen beeindruckenden<br />
Ausblick auf<br />
die Hügellandschaft<br />
und den Bodensee.<br />
Der «Wild Dining<br />
Chair» aus Rattan ist<br />
von Piero Lissoni, die<br />
Tische, Polsterbänke<br />
und Buffets sind<br />
massgefertigt.<br />
Im Boutique-Hotel Mammertsberg<br />
im thurgauischen Freidorf<br />
weht ein frischer Wind. Die<br />
neuen Pächter, Spitzenkoch<br />
Silvio Germann und sein<br />
Mentor Andreas Caminada,<br />
haben dem Haus ein neues Erscheinungsbild<br />
verpasst. Nach<br />
einer viermonatigen Neugestaltung<br />
des Hotels und Restaurants<br />
erwartet die Gäste<br />
neben einer ausgefeilten<br />
Küche ein ausgewähltes und<br />
atmosphärisches Interieur.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
50
eisen<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
51
eisen<br />
Oben links Im gesamten<br />
Haus sind edle<br />
Hölzer und Natursteine<br />
präsent. Gezielt<br />
gesetzte Accessoires<br />
– wie etwa Vasen in<br />
sanften Farben von<br />
Okro – verleihen den<br />
Räumen eine besondere<br />
Atmosphäre.<br />
Oben rechts In der<br />
Arrivé-Lounge laden<br />
elfenbeinfarbene<br />
Sessel und Coffee<br />
Tables von Gubi zum<br />
Verweilen ein.<br />
Rechte Seite Die<br />
Idee zum gläsernen<br />
Lift stammt von Tilla<br />
Theus. Farbig beleuchtet<br />
steht er<br />
in reizvollem Kontrast<br />
zur historischen<br />
Treppe, die zu den<br />
Zimmern im Obergeschoss<br />
führt.<br />
Das Boutiquehotel Mammertsberg<br />
thront hoch über dem Bodensee<br />
und ist eingebettet in die liebliche<br />
Thurgauer Hügellandschaft.<br />
Mit einem Gourmetrestaurant<br />
sowie sechs Zimmern und Suiten<br />
ist es ein idealer Ort, um sich ein<br />
Wochenende lang der Kulinarik<br />
und der Ästhetik zu widmen. Denn<br />
hier wird nichts dem Zufall überlassen.<br />
Schon gar nicht das Interior<br />
Design. So beauftragten Silvio<br />
Germann und Andreas Caminada<br />
für die Neugestaltung der Räumlichkeiten<br />
das international renommierte,<br />
dänische Designstudio<br />
«Space Copenhagen». In deren<br />
Portfolio sind Projekte wie das renommierte<br />
Restaurant Noma zu<br />
finden. Germann und Caminada<br />
war es ein Anliegen, die besondere<br />
Patina der Räume sowie die schöne<br />
Haptik der bestehenden Materialien<br />
– Tilla Theus zeichnete vor<br />
zehn Jahren für die Renovation<br />
verantwortlich – zu erhalten und<br />
dadurch eine warme Ambiance zu<br />
schaffen. Auf der Basis dieser wenigen,<br />
aber klaren Prämissen entwickelte<br />
das Designstudio mit viel<br />
gestalterischem Freiraum ein atmosphärisches<br />
Konzept.<br />
Massgefertigte Möbel<br />
Das neue Interieur verbindet historische<br />
mit zeitgenössischen Elementen.<br />
Rundbogenfenster, edel<br />
getäfelte Wände und Holzeinbauten<br />
ergänzen sich stimmungsvoll<br />
mit organisch geformten<br />
Möbeln in warmen, natürlichen<br />
Materialien. Zahlreiche Polstermöbel<br />
und Buffets wurden eigens<br />
entworfen und angefertigt. So<br />
wird ein Aufenthalt im Mammertsberg<br />
zu einem wahren Augen- und<br />
Gaumenschmaus. Für Letzteren<br />
sorgen Spitzenkoch Silvio Germann,<br />
die Gastgeber Giuseppe Lo<br />
Vasco und Carolin Gierling mit<br />
ihrem Team.<br />
MAMMERTSBERG.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
52
eisen<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
53
eisen<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
54
eisen<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Linke Seite oben links<br />
In den Zimmern gilt Fokus<br />
aufs Wesentliche.<br />
Die Nachttischlampen in<br />
Messing sind von Wästberg.<br />
Linke Seite oben rechts<br />
Im ganzen Haus finden<br />
sich ausgesuchte Werke<br />
von Kunstschaffenden.<br />
Hier ein Gemälde von<br />
Ser Serpas.<br />
Linke Seite unten<br />
Viele der zuvor metallisch-glänzenden<br />
Elemente<br />
wurden durch<br />
sanftere Farben überarbeitet<br />
– so etwa die<br />
monumentale Aluminium-Wendeltreppe,<br />
die<br />
in Mattscharz getaucht<br />
wurde. Die Treppe führt<br />
die Gäste von der Aperitif-Lounge<br />
ins Restaurant.<br />
Diese Seite Wer im Mammertsberg<br />
tafelt, kommt<br />
in den Genuss einer minutiösen<br />
Dramaturgie.<br />
Nach einem Apéro mit<br />
kunstvollen Häppchen<br />
folgt das Dinner von Silvio<br />
Germann.<br />
55
eisen<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Links Die schlicht<br />
eingerichteten Zimmer<br />
strahlen behagliche<br />
Ruhe aus. Der<br />
«Lounge Chair» mit<br />
grauem Wollstoff ist<br />
von & Tradition, die<br />
Betten sind massgefertigt.<br />
Rechte Seite Die markante<br />
Treppe von Tilla<br />
Theus verbindet die<br />
Terrasse mit dem von<br />
Enzo Enea gestalteten<br />
Garten.<br />
56
eisen<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
57
wohnreportage<br />
Sinnliches<br />
Refugium<br />
WORT<br />
MAJA REGILD<br />
REDAKTION<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
CHRISTOFFER REGILD<br />
Rechte Seite Der minimalistische<br />
Ausbau<br />
der Dachwohnung<br />
bietet die Bühne<br />
für die eklektische<br />
Sammlung von zeitgenössischer<br />
Kunst<br />
und ausgefallenem<br />
Design. Sichtbares<br />
Gebälk verleiht dem<br />
Apartment das gewisse<br />
Etwas.<br />
Wenn ein Grossteil der Einrichtung<br />
von guten Freunden<br />
stammt, dann fühlt es sich an,<br />
als habe man sie jeden Tag zu<br />
Besuch, sagt Emil Nissen. Er<br />
hat sich in einem antiken<br />
Apartment im hippen Kopenhagener<br />
Viertel Vesterbro ein<br />
persönliches Refugium geschaffen.<br />
Im Gespräch erzählt<br />
er von Licht, Linien und seiner<br />
Liebe zu massgefertigtem Designmobiliar,<br />
zeitgenössischer<br />
Kunst und erlesenen Düften.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
58
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
59
wohnreportage<br />
Rechte Seite Emil Nissen<br />
im breiten Gang,<br />
den er als Galerie für<br />
grössere Werke nutzt.<br />
Mit einigen der Künstlerinnen<br />
und Künstler<br />
ist der junge Kreativschaffende<br />
auch persönlich<br />
befreundet.<br />
Emil Nissen, wann und warum<br />
sind Sie gerade hierhergezogen?<br />
Ich liebe diese Gegend zwischen<br />
den beiden Stadtteilen<br />
Vesterbro und Frederiksberg. Eingezogen<br />
bin ich erst kürzlich –<br />
nach sieben Monaten intensiver<br />
Renovationsarbeiten.<br />
Was wurde in der Dachwohnung<br />
verändert?<br />
So ziemlich alles! Die Handwerker<br />
von Bois Copenhagen<br />
haben die Wohnung bis auf das Gebälk<br />
ausgehöhlt. Von da aus wurde<br />
dann wieder aufgebaut. Es war<br />
mein erster Umbau in diesem Ausmass<br />
und ich hatte grossen Spass<br />
daran, bis ins kleinste Detail involviert<br />
zu sein.<br />
Woher stammt die Inspiration<br />
für die Ausstattung?<br />
Von überall her. Ich halte stets<br />
Ausschau, spüre jeden Raum, in<br />
dem ich mich aufhalte. Ästhetik<br />
ist mir sehr wichtig: Licht, Düfte<br />
und Materialien – alles hat einen<br />
Einfluss auf meine Stimmung. Ich<br />
mag es, alte Gebäude mit klassischer<br />
Einrichtung zu besuchen;<br />
man spürt die Vergangenheit.<br />
Mir ist jedoch die Gegenwart am<br />
nächsten. So lebe ich nur mit zeitgenössischer<br />
Kunst und Design.<br />
Womit wir uns umgeben, beeinflusst,<br />
wie wir im Leben stehen.<br />
Was war wichtig bei der Gestaltung<br />
der Räume?<br />
Viele vergessen den Fluss von<br />
Farben und Licht bei der Raumgestaltung.<br />
Oberflächen und Beleuchtung<br />
sind jedoch genauso<br />
wichtig wie Möbel und Kunst.<br />
Von daher war für mich von Beginn<br />
weg klar, dass ich eine ruhige<br />
Grundstimmung der Räume anstrebe,<br />
deshalb habe ich natürliche<br />
Materialien eingesetzt. Die Farbe,<br />
ein heller Kalkton, wurde eigens<br />
für mich entwickelt. Die Oberfläche<br />
verändert sich während des<br />
Tages – je nachdem, wie das Licht<br />
durch die insgesamt 19 Fenster von<br />
Velux durch die Dachschräge fällt.<br />
Welche Rolle spielt das Licht<br />
in der Wohnung?<br />
Das Licht fördert das natürliche<br />
Raumempfinden und zeigt meine<br />
Kunst von ihrer besten Seite. Dazu<br />
habe ich mit dem dänischen Hersteller<br />
Møller & Rothe zusammengearbeitet.<br />
Ziel war es, mit dem<br />
Licht von Raum zu Raum zu führen,<br />
die Werke auszuleuchten und<br />
die Raumhöhe zu betonen.<br />
Was ist die beste Eigenschaft<br />
des Apartments?<br />
Die Linien, welche sich durch<br />
die Räume ziehen, sind entzückend.<br />
Vom Gebälk, über die<br />
gerundeten Ecken bis hin zu den<br />
kontrastierenden Dachschrägen.<br />
Ausserdem haben befreundete<br />
Künstler, Designer und Handwerker<br />
diverse Objekte und Werke<br />
spezifisch für mein Zuhause angefertigt.<br />
Das trägt dazu bei, dass<br />
das Apartment zu einem sehr<br />
persönlichen Ort geworden ist.<br />
Alle hatten jegliche Freiheit und<br />
konnten ihrer Leidenschaft freien<br />
Lauf lassen. Hier zu leben, fühlt<br />
sich an, als ob ich meine Freunde<br />
jeden Tag bei mir hätte.<br />
Warum spielt Kunst so eine<br />
wichtige Rolle für Sie?<br />
Ich bin damit aufgewachsen,<br />
habe unzählige Museen besucht<br />
und dabei verstanden, was Kunst im<br />
Geist bewirken kann. Sie ist unentbehrlich<br />
für mich. Sie ist der Grund,<br />
warum ich morgens aufstehe. Und<br />
sie ist stets der Ausgangspunkt für<br />
meine Raumgestaltungen.<br />
Ihre Wohnung riecht betörend<br />
gut, erzählen Sie uns mehr dazu?<br />
Düfte sind essenziell für das<br />
Erleben eines Ortes. Ich setze sie<br />
dazu ein, um die verschiedenen<br />
Räume zu definieren. Das Bad<br />
riecht blumig, der Duft in Küche<br />
und Eingangsbereich betont den<br />
natürlichen Charakter des Holzes.<br />
Die Augen zu schliessen, den<br />
Duft wirken zu lassen und den<br />
Moment zu geniessen: Das ist das<br />
Schönste.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
60
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
61
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
62
wohnreportage<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Links oben Der begehbare<br />
Kleiderschrank<br />
wurde, wie<br />
alle Einbauten in der<br />
Wohnung, mit Eichenholz<br />
des Produzenten<br />
Dinesen umgesetzt.<br />
Die Ablage dient als<br />
Display für kleinere<br />
Skulpturen.<br />
Links unten Auch im<br />
Essbereich finden<br />
sich schlichte Holzschränke<br />
mit praktischem<br />
Stauraum. Die<br />
Fenster im gesamten<br />
Haus sind von Velux.<br />
Das Flakon aus Naturstein<br />
ist ein Werk<br />
von Nanna Abell.<br />
Mitte Klare Linien,<br />
natürliche Materialien<br />
und viel Licht sorgen<br />
für eine reduzierte<br />
Raumwirkung und<br />
bieten spannende Inszenierungsmöglichkeiten<br />
für die Kunstund<br />
Designobjekte<br />
von Emil Nissen.<br />
Rechts Wohn- und<br />
Essbereich kommen<br />
eklektisch daher:<br />
Über dem Esstisch<br />
aus Ma ha go ni<br />
eine massgefertigte<br />
Leuchte. Die Stühle<br />
sind von Phillipe<br />
Starck, die Sofas<br />
«Wonder» von Gubi.<br />
63
lancierung<br />
Junges<br />
Schweizer<br />
Design<br />
Studio Atebo will sich<br />
als Plattform für junges<br />
Schweizer Design etablieren.<br />
Dazu arbeitet<br />
der Schweizer Möbelbrand<br />
eng mit Designschaffenden<br />
zusammen<br />
und entwickelt erfrischend<br />
raffinierte Möbelstücke.<br />
Wir begleiten<br />
den Launch der neuen<br />
Kollektion und zeigen<br />
erste Produkte.<br />
00—<strong>22</strong><br />
WORT<br />
SABRINA HOBI<br />
BILD<br />
DATA ORBIT<br />
64
lancierung<br />
1 — Regalsystem SE-09<br />
Die ovale Schnittstelle ist das<br />
Alleinstellungsmerkmal des Möbels.<br />
Entwickelt wurde die Detaillösung<br />
von der Designerin Flavia Brändle,<br />
die damit ein wandelbares Objekt<br />
geschaffen hat. Die gesteckte Holzkonstruktion<br />
lässt sich dem Nutzen<br />
entsprechend beliebig zu einem<br />
Nachttisch, einer Garderobe oder<br />
einem Bücherregal erweitern. Zur<br />
Befestigung werden die Schienen an<br />
die Wand geschraubt.<br />
2 — Beistelltisch SE-04<br />
Fabio Rutishauser entwarf ein<br />
Holzobjekt, das von runden Formen<br />
geprägt ist. Die kreisförmige Tischfläche<br />
aus Massivholz liegt auf drei<br />
formverleimten Furnieren auf.<br />
Das Design lässt den Beistelltisch<br />
leicht und trotzdem stabil wirken<br />
und ermöglicht in den Rundungen<br />
ein Zusammenspiel von Licht und<br />
Schatten. Vergangenes Jahr lanciert,<br />
ist das Möbelstück seit Kurzem in<br />
diversen Farbausführungen erhältlich<br />
– hier im Bild in SE-Rot.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
3 — Bett SE–06<br />
Das geölte Massivholzmöbel wurde<br />
von Fritz Jakob Gräber entworfen,<br />
dessen Design schwebend und<br />
gleichzeitig sehr stabil wirkt. Der<br />
breite Bettrand ist multifunktional<br />
nutzbar und umrahmt die grosszügige<br />
Liegefläche. Das Möbel besteht<br />
aus vier Einzelteilen, die für die<br />
Eckverbindungen verzapft und mit<br />
zwei Schrauben fixiert werden. Es<br />
ist in drei verschiedenen Holzarten<br />
oder Farben erhältlich.<br />
1<br />
2 3<br />
65
TRENDS<br />
Produkte &<br />
Wohnwelten<br />
66
EINBLICK<br />
Die Vision im Blick<br />
Im Gespräch mit Jan Rabell, Inhaber des Leuchten-Brands Brokis<br />
68<br />
BETTEN UND BETTWÄSCHE<br />
Wie man sich bettet...<br />
Alles rund ums erholsame Schlafen<br />
74<br />
SCHRÄNKE UND SYSTEMMÖBEL<br />
Clever eingeordnet<br />
Stilvolle Produkte für mehr Stauraum<br />
82<br />
MAKING OF<br />
Ein gutes Gespann<br />
David Lopez Quincoces berichtet über seine zwei neusten Kollektionen<br />
88<br />
BADEZIMMER<br />
Kleine Auszeit<br />
Entspannung im Badezimmer<br />
92<br />
NACHGEFRAGT<br />
Kristian Teär<br />
Der CEO von Bang & Olufsen über die Ziele des Unternehmens, neue Produkte und sein<br />
Zuhause<br />
98<br />
SCHAUFENSTER<br />
Für Sie ausgewählt<br />
Alles rund ums Einrichten<br />
100<br />
67
einblick<br />
Diese Seite<br />
Jan Rabell hatte eine<br />
Vision: Die Glashütte<br />
zu ihrem einstigen<br />
Erfolg zurückführen.<br />
68
einblick<br />
Die Vision<br />
im Blick<br />
Der tschechische Unternehmer Jan Rabell hat<br />
sich mit dem hochwertigen Leuchten-Brand<br />
Brokis international einen Namen gemacht. Die<br />
Marke ist Teil der Janštejn Glass Group, die sich<br />
für die Zukunft hohe Ziele gesteckt hat.<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
Jan Rabell ist ein Mann der Tat. Der Tscheche,<br />
der in den 1990er-Jahren als Investmentbanker<br />
in Prag tätig war, kam per Zufall zum böhmischen<br />
Glas. 1997 wurde ihm die Glashütte<br />
in Janštejn zum Kauf angeboten. Betrachtete<br />
er diese zu Beginn als reines Investitionsobjekt,<br />
entdeckte er nach wenigen Monaten seine<br />
Liebe und Verbundenheit zu diesem Business.<br />
So entschied er sich, seinen Job als Investmentbanker<br />
an den Nagel zu hängen und die<br />
Glashütte in die Zukunft zu führen. Heute leitet<br />
er die Janštejn Glass Group, die fünf verschiedene<br />
Sparten umfasst. Eine davon ist Brokis.<br />
Jan Rabell, Sie erwarben 1996 die Glashütte<br />
in Janštein. Sie wurde Ihnen quasi aufgedrängt.<br />
Wie erlebten Sie die Anfangszeit?<br />
Zu Beginn war es eine grosse Spekulation.<br />
Doch bereits nach kurzer Zeit, war mir das<br />
Unternehmen ans Herz gewachsen und mir<br />
war klar, dass ich das Wissen über die jahrhundertealte<br />
Glaswerkskunst erhalten und ins<br />
21. Jahrhundert tragen wollte. Mein Ziel war,<br />
das Unternehmen zu reorganisieren, denn die<br />
Nachfrage nach traditionellen Produkten war<br />
über die Jahre merklich zurückgegangen. Viele<br />
der Glasbläser erreichten die Rente und bewährte<br />
Herstellungstechniken drohten verloren<br />
zu gehen. Auch privat war es eine herausfordernde<br />
Zeit. Beim Kauf lebte ich mit meiner<br />
Familie in Prag. So pendelte ich zu Beginn täglich<br />
die 140 Kilometer von Prag nach Janštejn<br />
hin und zurück. Nach eineinhalb Jahren beschloss<br />
ich mit meiner Frau und meiner Familie<br />
nach Jihlava zu ziehen, eine Stadt, die rund 30<br />
Kilometer von Janštejn entfernt liegt. Es war<br />
für uns alle eine sehr grosse Herausforderung,<br />
unser Leben so komplett zu ändern. Doch zusammen<br />
setzten wir uns zum Ziel, die Glaswerkskunst<br />
zu verstehen, die neue Strategie<br />
festzulegen, die Technologie anzupassen und<br />
das Portfolio zu ändern.<br />
Mit Brokis haben Sie das Portfolio in der<br />
Tat komplett verändert. Was bewog Sie 2006<br />
dazu, diesen Brand ins Leben zu rufen?<br />
69
einblick<br />
Damals konnten wir auf rund zehn Jahre<br />
Erfahrungen in der Produktion von Leuchten<br />
zurückblicken. Dies schien mir der richtige<br />
Zeitpunkt, um eine Premium-Leuchtenmarke<br />
zu lancieren. Denn bis zu diesem Moment gaben<br />
wir unser Know-how weiter und nutzten es<br />
nicht für uns. Doch der Zusatznutzen in diesem<br />
Business ist es eben gerade, selber Leuchten<br />
zu produzieren und nicht nur Glas zu verkaufen.<br />
Auch in puncto Zukunftssicherung war es<br />
der richtige Entscheid. Mit der Gründung von<br />
Brokis schufen wir uns ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
das uns dabei half, die Glashütte zu erhalten<br />
und zu etablieren. Wir waren überzeugt,<br />
uns mit dem Brand Brokis abheben und neu<br />
positionieren zu können.<br />
Gab Ihnen die Realität recht?<br />
Ja, bereits 2008 während der Finanzkrise<br />
erwies sich der Entscheid als goldrichtig.<br />
Denn das Hochpreissegment ist nun mal<br />
krisenresistenter und wir beschlossen, Brokis<br />
noch professioneller aufzuziehen und mehr<br />
Designer unter Vertrag zu nehmen. Zudem<br />
schufen wir ein neues Logo und feilten am<br />
Branding. 2<strong>01</strong>4 gingen wir noch einen Schritt<br />
weiter und engagierten die bereits für uns tätige<br />
tschechische Produkte- und Möbeldesignerin<br />
Lucie Koldova als Art Director. Neben<br />
ihren charismatischen und eleganten Leuchten<br />
ist sie die kreative Kraft hinter dem Brand.<br />
Sie hat viel dazu beigetragen, Brokis zu einem<br />
innovativen Hersteller von handgeblasenen<br />
Glasleuchten zu machen. Zudem hat sie wichtige<br />
technische Neuerungen eingeführt, um<br />
bei der Produktion von handgeblasenem Glas<br />
ans Limit zu gehen.<br />
Im Herbst lancierten Sie zwei völlig neue<br />
Kollektionen von Lucie Koldova. Was machen<br />
die beiden Serien aus?<br />
Die Kollektion «Overlay» zeichnet sich<br />
durch klare geometrische Formen aus und ist<br />
von der Architektur inspiriert. Die mundgeblasenen<br />
transparenten Glasröhren verleihen<br />
der Kollektion einen unverwechselbaren<br />
Charakter, wie auch die Betonfassung, in<br />
welche Scherben aus rezykliertem Glas von<br />
Janštejn Glassworks eingebettet sind. Die Serie<br />
«Prisma» hingegen besticht mit ihrer aufwendigen<br />
Metallhalterung mit markantem<br />
Finish und klassischen mundgeblasenen Glaskugeln.<br />
Mit einer Auswahl von drei verschiedenen<br />
eleganten Oberflächen ist die Leuchte<br />
ein ausdrucksstarkes, künstlerisches Objekt<br />
im Innenraum.<br />
Sie präsentierten diese beiden Kollektionen<br />
im Rahmen der Glassmakers-Night<br />
in der jahrhundertealten Glashütte in<br />
Janštejn. Ist dies ein Zukunftsmodell, um<br />
Ihre Kollektionen zu präsentieren?<br />
Aufgrund von Covid-19 fielen bekanntermassen<br />
die Messen weg, so suchten wir nach<br />
Alternativen. Der Rahmen einer Glassmakers-Night<br />
ist sicherlich eine schöne Möglichkeit,<br />
um unsere neuen Kollektionen zu zeigen.<br />
Zusätzlich haben wir während der Pandemie<br />
nach Lösungen gesucht, um trotzdem in<br />
Kontakt mit unseren Kunden zu bleiben und<br />
unsere Kollektionen zu zeigen. So haben wir<br />
damit begonnen virtuelle Projekte zu entwickeln.<br />
Den Anfang machten wir mit einer<br />
virtuellen Villa, darauf folgte ein virtuelles<br />
Boutiquehotel und nun lancierten wir kürzlich<br />
eine virtuelle Bürolandschaft mit über <strong>12</strong>00<br />
Quadratmetern virtueller Fläche und 16 Kollektionen,<br />
inklusive der letzten Kollektionen<br />
«Overlay», «Prisma», «Double» und «Orbis».<br />
Damit bieten wir Architektinnen, Innenarchitekten,<br />
Kundinnen und Kunden die Möglichkeit,<br />
die Brokis-Kollektionen in einem fast<br />
realen Setting zu erleben. Neben unterschiedlichen<br />
Perspektiven sind die Leuchten im Detail<br />
und als Nahaufnahmen zu sehen.<br />
Mit dem virtuellen Boutique-Hotel und<br />
neu mit der virtuellen Bürolandschaft befinden<br />
Sie sich im Projektbereich. Wie wichtig<br />
ist diese Sparte für Sie?<br />
Sie gewinnt immer mehr an Gewicht. Wir<br />
dringen immer stärker in die Projektentwicklung<br />
ein. Von ersten Skizzen bis zur Installation<br />
begleiten wir unsere Kundschaft in diesem<br />
Bereich. Mit den virtuellen Welten wollen wir<br />
aufzeigen, wie man mehr Atmosphäre und Ambiance<br />
in Räumlichkeiten bringen und unsere<br />
Produkte einsetzen kann.<br />
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft der<br />
Janštejn Glass Group aus?<br />
Wir haben letztes Jahr eine Change-Strategie<br />
festgelegt. Unser Ziel ist es, hier im Laufe<br />
der nächsten 15 Jahre einen Glascampus zu<br />
schaffen. Neben unserer Produktion wollen wir<br />
ein Angebot der Aus- und Weiterbildung kreieren<br />
und für Touristen ein attraktives Programm<br />
schaffen. Hier werden Professionals<br />
und interessierte Amateure einen Einblick ins<br />
Glashandwerk – in Kombination mit hohem Designanspruch<br />
– erhalten. Kurzgefasst: Unsere<br />
Vision ist, das Handwerk zu erhalten, Wissen<br />
weiterzugeben und neue Wege aufzuzeigen.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
70
einblick<br />
Oben<br />
Das Glasbläserhandwerk<br />
ist eine Wissenschaft<br />
für sich,<br />
die den Glasbläsern<br />
viel Kraft und Fingerspitzengefühl<br />
abverlangt.<br />
Unten<br />
Jeder Handgriff muss<br />
sitzen. Mithilfe von<br />
spezifischen Hilfsmitteln<br />
werden die<br />
Leuchten in die richtige<br />
Form geblasen.<br />
71
72<br />
einblick
einblick<br />
Linke Seite<br />
Hilfsmittel für die<br />
unterschiedlichsten<br />
Ausgestaltungen: Für<br />
jedes neue Leuchtenmodell<br />
wird eine<br />
Form gefertigt.<br />
Rechts oben<br />
Arbeit mit den Elementen<br />
Feuer und<br />
Wasser: Die Handwerkskunst<br />
böhmischer<br />
Glasbläser hat<br />
eine jahrhundertealte<br />
Tradition.<br />
Rechts unten<br />
Die Glasbläser verwenden<br />
Werkzeuge<br />
wie anno domini<br />
zur Herstellung<br />
des mundgeblasenen<br />
Glases.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
JANŠ TEJN GLASS GROUP<br />
Das Unternehmen befindet sich in<br />
der Gemeinde Horní Dubenky in der<br />
tschechischen Republik, rund 130 Kilometer<br />
von Prag entfernt. Die Gruppe<br />
besteht aus Janštejn Glassworks,<br />
Brokis, Brokisglass, Brokis Solutions<br />
und Syrovatka. Das Herzstück der<br />
Gruppe ist die böhmische Glashütte<br />
aus dem Jahre 1809. Hier wird mundgeblasenes<br />
Glas nach traditionellem<br />
Kunsthandwerk gefertigt. 20 Prozent<br />
der Produktion geht an Brokis, die<br />
restlichen Prozent werden für Kunden<br />
rund um den Globus gefertigt.<br />
73
etten und bettwäsche<br />
Wie man sich<br />
bettet...<br />
...so liegt man. Unsere Auswahl an Produkten<br />
zeigt stilvolle Möbel und sanfte Textilien, die<br />
Komfort und Design in sich vereinen und zu<br />
einem wohligen Schlaf verhelfen.<br />
REDAKTION<br />
SABRINA HOBI<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1<br />
74
etten und bettwäsche<br />
2<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1 — Schramm<br />
In Handarbeit entsteht das detailreiche<br />
Kopfteil «Angelique», das nach der Wimbledonsiegerin<br />
Angelique Kerber benannt<br />
wurde. Die vertikalen, eingenähten Falten<br />
ergeben ein filigranes Design. Kombiniert<br />
mit dem Zwei-Matratzen-System, resultiert<br />
daraus ein elegantes Möbelstück.<br />
SCHRAMM-WERKSTAETTEN.COM<br />
2 — Roche Bobois<br />
Als Designgrundlage für das «Mah Jong»-<br />
Bett diente das gleichnamige Sofa aus dem<br />
Jahr 1971. Die grossen ikonischen Polsterelemente<br />
des Sitzmöbels finden sich im<br />
Kopfteil des neuen Bettes wieder. Für die<br />
Ausführung stehen Stoffe des hauseigenen<br />
Sortiments zur Verfügung.<br />
ROCHE-BOBOIS.COM<br />
3 — Bico<br />
Die Matratze «Body Jubilé» wurde für<br />
stressbedingte Schlafprobleme entwickelt.<br />
Die spezifisch eingebauten ergonomischen<br />
Zonen stützen und entlasten<br />
den Körper, wodurch sich die Tiefenmuskulatur<br />
entspannen kann. Verwendet<br />
wird ein moderner Materialmix.<br />
B I C O . C H<br />
3<br />
75
etten und bettwäsche<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1<br />
76
etten und bettwäsche<br />
1 — Riposa<br />
Die kürzlich lancierten Rückenmatratzen<br />
«Day ‘n’ Night» werden zu 100 Prozent<br />
in der Schweiz produziert. Die Linie<br />
vereint Gesundheit, Innovation und<br />
Ästhetik. Die Matratzenmodelle sind in<br />
einen Bezug aus Seide gehüllt.<br />
RIPOSA.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
2 — Hästens<br />
Zum 170-jährigen Bestehen der Marke<br />
wurde das neue Bett «Dremer» auf den<br />
Markt gebracht – entworfen vom Innenarchitekten<br />
und Designer Ferris Rafauli.<br />
Es wird in Schweden in Handarbeit<br />
gefertigt und mit dem von Rafauli designten<br />
Webstoff bezogen.<br />
HASTENS.COM<br />
3 — Nils Holger Moormann<br />
Das Bett «Siebenschläfer» ist ein<br />
steckbares, metallfreies Möbel. Das<br />
komplette Gestell besteht aus nur vier<br />
Einzelteilen, die zusammengefügt das<br />
ganze Bett ergeben. Das verwendete<br />
Material ist Birkensperrholz.<br />
MOORMANN.DE<br />
2<br />
3<br />
77
etten und bettwäsche<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1<br />
78
etten und bettwäsche<br />
2<br />
3<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1 — Schlossberg<br />
«Allen» ist eine Bettwäsche, deren Bezüge<br />
zweifarbig gefertigt sind. Diese neue Kollektion<br />
wird aus Satin Noblesse hergestellt und<br />
besteht zu 100 Prozent aus geschmeidiger<br />
Baumwolle. Auf dem Bild ist die Farbe<br />
Sapin-Nuage abgebildet.<br />
SCHLOSSBERG.CH<br />
2 — Brühl<br />
Das Bettsofa «Camp», entworfen von<br />
Roland Meyer-Brühl, wurde für den multifunktionalen<br />
Gebrauch konzipiert. Es kann<br />
als Sofa oder als Bett benutzt werden –<br />
halb ausgeklappt von einer Person oder<br />
ganz ausgeklappt von zwei Personen.<br />
BRUEHL.COM<br />
3 — Bretz<br />
Die Form von Rundbögen bildet das Gestaltungsprinzip<br />
des Bettes «Creole». Unterschiedliche<br />
Längen und Kombinationen<br />
der Elemente sind Teil eines modularen<br />
Systems, das individuell an den Raum und<br />
die Nutzer angepasst werden kann.<br />
BRETZ.DE<br />
4<br />
4 — Royfort<br />
Die «Prestige Baumwolle»-Bettwäsche besteht<br />
aus Bio-Baumwolle. Diese beinhaltet<br />
unbehandelte Naturmaterialien. Haptisch<br />
wird die Bettwäsche als glatt und seidig<br />
wahrgenommen. Die Produkte werden in<br />
einem portugiesischen Familienbetrieb zu<br />
fairen Konditionen produziert.<br />
ROYFORT.CH<br />
79
etten und bettwäsche<br />
1<br />
1 — Naughty Linen<br />
Die neuste Bettwäsche-Kollektion «Cornerstone»<br />
besteht aus Leinen, das zu<br />
100 Prozent in Europa produziert wird. Sie<br />
ist in vier verschiedenen Farben im Angebot,<br />
die so konzipiert sind, dass sie flexibel<br />
miteinander kombiniert werden können.<br />
NAUGHTYLINEN.CH<br />
2<br />
2 — Gisbert Poeppler<br />
Die «Plaid Moon»-Decke besteht aus<br />
handgekämmter und handgesponnener<br />
Kaschmirwolle aus dem Himalaja. Während<br />
des Färbevorgangs werden runde Holzschablonen<br />
auf das Textil geklemmt, um die<br />
geometrischen Kreise zu erzeugen.<br />
GISBERTPOEPPLER.COM<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
3 — The Linen Company<br />
Alle Schlafbezüge bestehen zu 100 Prozent<br />
aus Leinen, so auch der Duvetbezug «Classic».<br />
Die Farbpalette wurde durch Amber<br />
und Quarzgrau erweitert. Somit umfasst die<br />
Kollektion neu neun Farben.<br />
THELINENCOMPANY.COM<br />
3<br />
80
Badplanung neu gedacht<br />
Erleben Sie die Badplanung der Zukunft.<br />
Sie finden alles für Ihren Neu- oder Umbau in einer unserer Ausstellungen in Ihrer Nähe.<br />
Bantm Bantm<br />
bh<br />
Verwirklichen Sie Ihr Traumbad.<br />
www.richner.ch/termin
schränke und systemmöbel<br />
Clever<br />
eingeordnet<br />
Egal ob Wohnzimmer, Flur oder Schlafzimmer,<br />
unzählige Objekte und Kleinigkeiten benötigen<br />
Stauraum. Die hier vorgestellten Möbel sind<br />
anpassungsfähig und modular, wodurch sich für<br />
jede Raumsituation eine passende Lösung findet.<br />
REDAKTION<br />
SABRINA HOBI<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1<br />
82
schränke und systemmöbel<br />
2<br />
1 — Montana<br />
Die Kollektion «Wardrobe» ist ein modulares<br />
Schranksystem. Die fünf Basiseinheiten<br />
können individuell multipliziert und kombiniert<br />
werden. Für die weitere gestalterische<br />
Freiheit kann aus 40 verschiedenen Lackfarben<br />
ausgesucht werden. Der Schrank ist<br />
mit einem Sockel, Beinen, Rollen oder einer<br />
Wandhalterung erhältlich.<br />
MONTANAFURNITURE.COM<br />
2 — R+S Schreinerei<br />
Die Firma entwarf für das Innenausbauprojekt<br />
der Gautschi Storrer Architekten<br />
AG und der Mach Architektur GmbH einen<br />
Schrank mit Lamellen aus massivem<br />
Eichenholz. Die im Dachgeschoss eingebettete<br />
Ankleide wurde entsprechend der<br />
Raumsituation designt.<br />
RS-SCHREINEREI.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
3 — Wogg<br />
Als multifunktionales Behältermöbel gilt<br />
die kompakte «Bar W83», die von einer<br />
Rollfront nahtlos umschlossen ist. Die Höhe<br />
der Tablare orientiert sich an den gängigen<br />
Abmessungen von Getränkeflaschen.<br />
WOGG.CH<br />
4 — Thut<br />
Die Front des «Faltvorhang-Schrank 440»<br />
lässt sich platzsparend auf die Seite schieben<br />
und findet dadurch auch in kompakten<br />
Raumsituationen Verwendung. Es kann aus<br />
verschiedenen Farben und Materialien ausgewählt<br />
werden.<br />
THUT.CH<br />
4<br />
3<br />
83
schränke und systemmöbel<br />
1<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
2 3<br />
84
schränke und systemmöbel<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
4<br />
1 — Rimadesio<br />
Giuseppe Bavuso designte vor 25 Jahren<br />
das erste «Zenit walk-in closet»-System<br />
für das italienische Unternehmen. Seither<br />
wurde es kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und in diesem Jahr durch kompatible und<br />
modulare Schubladeneinheiten erweitert.<br />
RIMADESIO.IT<br />
2 — Garde Hvalsøe<br />
«Pilaster» ist ein neues modulares Möbelsystem<br />
mit keilverzinkten Schubladen<br />
und vertikalen Stützen. Das Holzmöbel ist<br />
entweder als freistehende oder wandmontierte<br />
Einheit erhältlich.<br />
GARDEHVALSOE.DK<br />
3 — Porro<br />
Das modulare Möbel-«System» kommt<br />
sowohl als Vitrine als auch als Bücherregal<br />
zum Einsatz. Piero Lissoni entwickelte den<br />
Entwurf so, dass der sich individuell auf die<br />
Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer<br />
und die Raumsituation anpassen lässt.<br />
PORRO.COM<br />
4 —Lehni<br />
1964 wurde das «Aluminium-Regal» von<br />
Andreas Christen zum ersten Mal auf den<br />
Markt gebracht. Das modulare Möbel lässt<br />
sich mit Schrauben der Nutzung entsprechend<br />
anpassen und erweitern. Neu ist eine<br />
erweiterte Farbpalette im Angebot.<br />
LEHNI.CH<br />
85
schränke und systemmöbel<br />
1 — Superfront<br />
Als Inspiration für das Design des Sideboards<br />
«Geometric» dienten grafische<br />
Elemente des Art déco. Ausgeführt wird es<br />
in diversen Grössen, wobei die Farbigkeit<br />
individuell wählbar ist. Das Möbel wird in<br />
Schweden hergestellt.<br />
SUPERFRONT.COM<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
2 — Tylko<br />
Die Farbpalette der Produktlinie «Type02»<br />
wird um ein dezentes Grau erweitert. Das<br />
massgefertigte Aufbewahrungsmöbel ist<br />
universell einsetzbar und fügt sich dezent in<br />
die gegebene Raumsituation ein.<br />
TYLKO.COM<br />
1<br />
1 — Kettnaker<br />
«Vita» ist eine Kollektion mit modularen<br />
Regalsystemen. Durch diverse Variationen<br />
von Fronten, Wangen, Böden und Rückwänden<br />
passt sich das Möbel an die Ansprüche<br />
des Nutzers an. Es ist als Wandregal oder<br />
Raumteiler erhältlich.<br />
KETTNAKER.COM<br />
2 — By Lassen<br />
Die einzelnen Module von «Frame» können<br />
direkt an die Wand gehängt, miteinander<br />
verbunden, gestapelt oder auf den Boden<br />
gestellt werden. Je nach Kombination<br />
ergibt sich ein persönliches, individuelles<br />
Regal – im Bild ein Nachttisch.<br />
BYLASSEN.COM<br />
86
schränke und systemmöbel<br />
2<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
3 4<br />
87
making of<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
88
making of<br />
Ein gutes<br />
Gespann<br />
David Lopez Quincoces hat für das<br />
italienische Unternehmen Gervasoni<br />
gleich zwei Kollektionen entworfen. Die<br />
Sofa- und Sesselserie «Saia» harmoniert<br />
aufs Beste mit der Tischfamilie «Heiko».<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Die beiden Kollektionen des spanischen Designers<br />
David Lopez Quincoces, der seit vielen<br />
Jahren in Mailand lebt und arbeitet, haben eine<br />
Gemeinsamkeit: Beide bestechen durch ihre<br />
fliessenden, geschmeidigen Formen. «Saia» ist<br />
eine vielseitige und elegante Polsterkollektion,<br />
die an ein verführerisches Kleidungsstück erinnert.<br />
Die Tischserie «Heiko» – ein japanischer<br />
Begriff, der für Gleichgewicht und Stabilität<br />
steht – ist durch geschwungene Linien definiert,<br />
die in einer abgerundeten Basis abschliessen.<br />
Dadurch scheinen die Objekte beinahe zu<br />
schweben. Zudem präsentieren sich die beiden<br />
Kollektionen ungezwungen und zeitgemäss –<br />
ganz, wie es dem Stil des norditalienischen Möbelherstellers<br />
entspricht.<br />
David Lopez Quincoces, wie sind Sie bei<br />
der Entwicklung der Kollektionen «Saia» und<br />
«Heiko» vorgegangen?<br />
Bei der Kollektion «Saia» ging es uns darum,<br />
die DNA von Gervasoni zu interpretieren und<br />
eine Sofa- und Sesselfamilie mit klassischem<br />
Charakter in Anlehnung an die firmentypische<br />
Formensprache zu entwickeln. Bei «Heiko» lautete<br />
das Ziel, Volumen zu generieren, die untereinander<br />
interagieren und sich sowohl für<br />
Outdoor als auch Indoor eignen würden.<br />
Inwiefern sind die beiden Kollektionen<br />
aufeinander abgestimmt?<br />
Die beiden Kollektionen sind eigenständig,<br />
harmonieren jedoch in ihrer Formensprache<br />
perfekt zusammen. Sie fügen sich zudem auch<br />
bestens in die gesamte Kollektion ein.<br />
«Saia» steht im Portugiesischen für das<br />
Wort Rock. Was hat Sie dazu bewogen, die<br />
Kollektion so zu benennen?<br />
Die perfekte Passform des Kleidungsstückes<br />
Rock hat mich inspiriert und ist zu einer essenziellen<br />
Charakteristik dieser Kollektion geworden.<br />
Der leichte Bezug reicht elegant bis zum Boden<br />
und schmiegt sich an die Struktur der Sofas und<br />
Sessel an. So war die Wahl dieser Bezeichnung<br />
naheliegend für mich.<br />
Linke Seite<br />
Die Bezüge in Cord sind<br />
eine Reminiszenz an die<br />
1970er-Jahre. Nebst Cord<br />
steht eine ganze Palette an<br />
Stoffen zur Auswahl.<br />
Die Sessel und Sofas präsentieren sich in<br />
Cord. Wie kam es dazu?<br />
Vom Stil her ist es eine Reminiszenz an die<br />
1970er-Jahre. Unser Ziel lag jedoch darin, die<br />
Kollektion von Gervasoni mit strukturierten<br />
89
making of<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
und nonchalanten Textilien anzureichern. Die<br />
Kollektion macht sich jedoch auch mit anderen<br />
Bezügen gut und ist in fast allen Stoffen von<br />
Gervasoni erhältlich – ausser 3D, Quilt Malta<br />
und Quilt Velour.<br />
Die einfachen und organischen Formen<br />
der Tischserie «Heiko» überraschen. Wie ist<br />
diese Designsprache entstanden?<br />
Für uns war von Anfang an klar, dass wir<br />
eine Tischserie mit femminiler Ausprägung entwickeln<br />
wollten – mit runden und organischen<br />
Formen, die zu den unterschiedlichsten Designsprachen<br />
passen.<br />
Die verschieden grossen Tische bestehen<br />
aus dichtem Polymer mit einer Oberflächenbeschichtung<br />
aus Ton. Wie kam es zu dieser<br />
Kombination?<br />
Wir haben eine Form entwickelt, welche<br />
die Tischserie komfortabel in der Handhabung<br />
macht. Dafür brauchten wir ein Basismaterial<br />
mit einem tiefen spezifischen Gewicht in Anbetracht<br />
der Dimensionen und Volumen. Am Ende<br />
fiel die Wahl auf dichtes Polymer. Die Oberflächenbeschichtung<br />
aus Ton wies die besten haptischen<br />
und chromatischen Eigenschaften auf.<br />
Wie definieren Sie Ihre Designphilosophie?<br />
Mir geht es darum, meine eigene Ästhetik mit<br />
der Philosophie des Unternehmens zu verbinden,<br />
für die ich ein Produkt entwerfe.<br />
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit<br />
mit Gervasoni?<br />
Das Unternehmen hat eine grosse ästhetische<br />
Sensibilität und Bereitschaft. Es war ein Vergnügen,<br />
die beiden Kollektionen zu entwickeln.<br />
GERVASONI<br />
Das 1882 in Norditalien gegründete Familienunternehmen<br />
wird heute in dritter Generation von Giovanni und<br />
Michele Gervasoni geführt. Ursprünglich auf Korbwaren<br />
spezialisiert, setzte die Firma bereits ab den frühen<br />
1920er-Jahren auf Möbel. Heute stellt Gervasoni Möbel für<br />
den Innen- und Aussenbereich her und arbeitet mit namhaften<br />
Designern zusammen.<br />
90
making of<br />
«DIE BEIDEN<br />
KOLLEKTIONEN<br />
HARMONIEREN.»<br />
David Lopez Quincoces, Designer<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Linke Seite<br />
«Saia» und «Heiko» – zwei<br />
Kollektionen, eine Einheit.<br />
Obwohl die beiden Möbellinien<br />
eigenständig sind, passen<br />
sie bestens zusammen.<br />
Diese Seite links<br />
Nach seiner Zusammenarbeit<br />
mit Piero Lissoni gründet<br />
David Lopez Quincoces<br />
sein eigenes Studio in<br />
Mailand.<br />
Diese Seite oben<br />
Die Kollektion «Saia» besteht<br />
aus Sofas, Sesseln und<br />
Dining- Stühlen. Der abnehmbare<br />
Bezug fällt leicht<br />
und elegant bis zum Boden.<br />
Diese Seite rechts<br />
Beide Kollektionen weisen<br />
ausgewogene, fliessende<br />
und geschmeidige Formen<br />
auf, die wunderbar untereinander<br />
harmonieren.<br />
91
adezimmer<br />
Kleine Auszeiten<br />
Ob Armatur, Badewanne oder Waschbecken: Wir<br />
stellen Ihnen Produkte vor, die mit Eleganz und Stil für<br />
den persönlichen Entspannungsmoment sorgen.<br />
REDAKTION<br />
SABRINA HOBI<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
92
adezimmer<br />
2<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1 — Similor<br />
Die Badarmaturen der Badkollektion «Kartell<br />
by Laufen» besitzen eine reduzierte, zylindrische<br />
Form. Die klassische Ausführung<br />
ist Chrom, zudem gibt es Varianten mit<br />
verschiedenen PVD-Beschichtungen. Die<br />
Oberflächen werden in den hauseigenen<br />
Werkstätten in Laufen beschichtet.<br />
LAUFEN.CH<br />
2<br />
2 — Dornbracht<br />
Vor 30 Jahren wurde «Tara» zum ersten<br />
Mal auf den Markt gebracht. Die bekannte<br />
geometrische Grundform der Serie ist ab<br />
diesem Jahr in neuen Produktvarianten<br />
und Oberflächen erhältlich.<br />
DORNBRACHT.COM<br />
3 — Vola<br />
Der wandmontierte Waschtisch-Eingriffmischer<br />
«111» wurde Ende der 1970er-Jahre<br />
auf den Markt gebracht. Die schlichte<br />
Armatur wird noch immer hergestellt. Sie ist<br />
aus Messing gefertigt und in diversen farblichen<br />
Ausführungen erhältlich – im Bild in<br />
Schwarz-Matt.<br />
VOLA.COM<br />
1<br />
3<br />
93
adezimmer<br />
1<br />
1 — Schmidlin<br />
Der Innerschweizer Hersteller bringt im<br />
Zuge einer neuen puristischen Kollektion<br />
die Badewanne «Riva Frame» auf den<br />
Markt. Das schlichte Oval der Wanne steht<br />
in reizvollem Kontrast zum rechteckigen<br />
schwarzen Rahmen aus pulverbeschichtetem<br />
Stahl. Das Badmöbel ist in zwei verschiedenen<br />
Grössen erhältlich.<br />
SCHMIDLIN.CH<br />
2 — Richner<br />
«Grace» ist eine asymmetrische Badewanne<br />
mit einer matten Oberfläche. Das<br />
filigrane Badmöbel wird aus dem Mineralwerkstoff<br />
Kistone gefertigt. Die Produkte<br />
von Knief sind in der Schweiz exklusiv bei<br />
Richner erhältlich.<br />
BAUBEDARF-RICHNER-MIAUTON.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
2<br />
3 — Kaldewei<br />
Der deutsche Badhersteller lancierte im<br />
September die Wanne «Oyo Duo» – designt<br />
von Stefan Diez. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die frei fliessende Form der neuen<br />
Badewanne. Sie ist in verschiedenen Farbausführungen<br />
erhältlich.<br />
KALDEWEI.CH<br />
4 — Laufen<br />
Die freistehende Badewanne aus der<br />
Kollektion «Laufen Pro» präsentiert sich<br />
in einem dezenten und zurückhaltenden<br />
Design. Die Wanne wird aus Marbond gefertigt<br />
und mit einem Gel Coat veredelt. Die<br />
Lichtkante im unteren Bereich signalisiert<br />
die formale Zugehörigkeit zur Produktlinie.<br />
LAUFEN.CH<br />
3<br />
94
adezimmer<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
4<br />
95
adezimmer<br />
1 — Ideal Standard<br />
Der unterfahrbare Waschtisch ist aus der<br />
«Connect Freedom»-Kollektion und ein<br />
wesentliches Element für eine behindertengerechte<br />
Badezimmergestaltung. Zusammen<br />
mit der umlaufenden Griffmulde wird<br />
Ästhetik und Barrierefreiheit vereint.<br />
IDEALSTANDARD.DE<br />
2 — Bodenschatz<br />
Die Badetuchstangen sind Teil der Accessoire-Linie<br />
«Nia». Zu deren Varianten<br />
verchromt und Nickel gebürstet kommt neu<br />
eine dritte Wahlmöglichkeit dazu: mattes<br />
Schwarz. Die schlichte Stange kann mit<br />
Schrauben an der Wand befestigt werden.<br />
BODENSCHATZ.CH<br />
3 — Talsee<br />
Die neue Badmöbel-Kollektion «Flow» wird<br />
aus dem gussfähigen Mineralwerkstoff Solid<br />
Surface gefertigt. Die Farbauswahl beinhaltet<br />
Glacier White oder Clay – ein Erdton.<br />
Es gibt verschiedene Kombinationsmöglichkeiten,<br />
auch mit einem Echtholz-Relief in<br />
Nussbaum oder Eiche.<br />
TALSEE.CH<br />
4 — Hans Grohe<br />
Die Handbrause «Pulsify S» verfügt über<br />
die ökologische Eco-Smart-Technologie.<br />
Die intern entwickelte Durchflussregelung<br />
bewirkt eine Wassereinsparung von etwa<br />
50 Prozent. Mit den feinen Wasserstrahlen<br />
wird der Duschkomfort aufrechterhalten.<br />
HANSGROHE.DE<br />
1<br />
2<br />
96
adezimmer<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
3<br />
4<br />
97
nachgefragt<br />
Kristian<br />
Teär<br />
WORT<br />
SABRINA HOBI<br />
RIK BOVENS<br />
BILD<br />
BANG & OLUFSEN<br />
Kristian Teär, Sie sind seit 2<strong>01</strong>9 CEO<br />
von Bang & Olufsen (B&O). Was war<br />
die Vision, als Sie den Job antraten?<br />
Meine oberste Priorität war, dass<br />
B&O wieder schwarze Zahlen<br />
schreibt. Nun bin ich sehr stolz, dass<br />
wir das bereits im ersten Jahr nach<br />
Einführung unserer neuen Strategie<br />
erreicht haben. Meine Vision für das<br />
Unternehmen ist jedoch umfassender.<br />
Denn wir haben alle Voraussetzungen,<br />
um die Hörgewohnheiten der<br />
Menschen zu verändern. Wir wollen<br />
zu einer zeitlosen Marke werden, die<br />
mit ihren Produkten über Generationen<br />
hin Bestand hat.<br />
B&O geht Kooperationen mit Designern<br />
und gleichgesinnten Unternehmen<br />
ein, treibt die digitale<br />
Transformation voran und entwirft<br />
Neuinterpretationen klassischer<br />
Modelle. Wie sieht der weitere Plan<br />
für die Zukunft aus?<br />
Wir wollen noch mehr derartige Kooperationen<br />
eingehen, aber weiterhin<br />
wählerisch bleiben, mit wem<br />
wir zusammenarbeiten. Der jüngste<br />
«Speaker Bag» mit Balenciaga ist<br />
ein gutes Beispiel dafür, wie wir auch<br />
zukünftig arbeiten wollen. Das Produkt<br />
entstand auf der Grundlage einer<br />
gemeinsamen Vision.<br />
Wie fügt sich das neueste Produkt<br />
in die Palette von B&O ein?<br />
«Beosound Theatre» ist ein Wendepunkt.<br />
Mit seiner Leistung und der<br />
eingebauten Modularität definiert<br />
das Gerät die Kategorie der Soundbars<br />
neu. Wir wollten mit diesem<br />
Produkt zwei grundlegende Probleme<br />
lösen: Ein komplettes Heimkinoerlebnis<br />
mit einem einzigen<br />
Produkt ermöglichen und etwas<br />
bauen, das den Lebenszyklus eines<br />
normalen Fernsehers überdauert.<br />
Die Technologiebranche ist schnelllebig<br />
– wie gelingt es B&O, sich von<br />
der Konkurrenz abzuheben?<br />
Wir befinden uns in der Schnittstelle<br />
von Luxus und Unterhaltungselektronik.<br />
Durch unsere Kombination aus<br />
zeitlosem Design, kraftvollem Klang,<br />
Spitzentechnologie und Handwerkskunst<br />
heben wir uns von der Konkurrenz<br />
ab. Zum Beispiel können wir<br />
massgeschneiderte Lösungen für jedes<br />
Produkt entwickeln und dieses<br />
individuell auf den Kunden und dessen<br />
Zuhause anpassen.<br />
Welche Rolle spielt das Design allgemein<br />
in der Unterhaltungselektronik?<br />
Wie wird Design bei B&O<br />
gelebt und umgesetzt?<br />
Design spielt für uns eine grosse<br />
Rolle und es hebt uns von unseren<br />
Mitbewerbern ab. Wo andere vielleicht<br />
schwarzes oder weisses Plastik<br />
verwenden, setzen wir auf zeitloses<br />
Design in Materialien wie Aluminium,<br />
Glas oder Holz. Wir haben unseren<br />
eigenen skandinavischen Designausdruck.<br />
Unser Ziel ist es, zeitlose Produkte<br />
zu bauen, die nicht nur schön<br />
anzusehen sind, sondern auch ein<br />
Leben lang halten.<br />
Sie haben in der Schweiz gelebt und<br />
vier Jahre lang für Logitech gearbeitet.<br />
Sehen Sie Gemeinsamkeiten<br />
in den Designkulturen von Dänemark<br />
und der Schweiz?<br />
Ich sehe tatsächlich eine Menge:<br />
Wie Dänemark legt auch die Schweiz<br />
Wert auf hohe Qualität, Funktionalität<br />
und Zeitlosigkeit. Das ist sehr<br />
ähnlich zu dem, was ich aus Dänemark<br />
und von B&O kenne.<br />
Wie können wir uns Ihr Zuhause<br />
vorstellen? Und mit welchen Soundsystemen<br />
ist es ausgestattet?<br />
Stellen Sie sich ein Haus vor, das mit<br />
Einflüssen aus Schweden, Dänemark,<br />
der Schweiz, Kanada, Spanien und<br />
Estland gestaltet wurde. Mein Zuhause<br />
ist ein Spiegelbild der Orte, an<br />
denen ich das Vergnügen hatte zu<br />
leben und zu arbeiten. Im Moment<br />
habe ich ein Paar «Beolab 28s», zwei<br />
sehr modulare Lautsprecher mit viel<br />
Power, und die Berluti-Edition unseres<br />
«Beovision Harmony TV». Für<br />
mich sind das schon fast Kunstwerke,<br />
die ich wahrscheinlich für den Rest<br />
meines Lebens behalten werde.<br />
KRISTIAN TEÄR<br />
Der gebürtige Schwede ist seit 2<strong>01</strong>9 CEO<br />
von Bang & Olufsen (B&O). Das dänische<br />
Unternehmen ist ein Luxusanbieter von Audio<br />
und TV, welches 1925 gegründet wurde.<br />
Noch immer befindet sich der Hauptsitz im<br />
Gründungsland Dänemark.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
98
schaufenster<br />
REDAKTION<br />
SABRINA HOBI<br />
Für Sie<br />
ausgewählt<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1<br />
100
schaufenster<br />
1 — Kvadrat<br />
In Kooperation mit Raf Simons wurde<br />
das «Shaker System» entwickelt:<br />
Eine horizontale Stange aus stoffbezogenem<br />
Aluminium, die mit einer<br />
diskreten Aufhängevorrichtung<br />
versehen ist. Diverse Accessoires<br />
können daran fein säuberlich aufgehängt<br />
werden. Sie ist in vier verschiedenen<br />
Farben und in zwei<br />
unterschiedlichen Längen erhältlich.<br />
KVADRAT.DK<br />
2 — Eloa<br />
Simone Lüling ist die Designerin der<br />
«Sedna»-Kollektion. Die Leuchten<br />
aus Glas besitzen eine organische<br />
Form. Sie sind mundgeblasen und<br />
weisen dadurch leichte Abweichungen<br />
auf. Das macht jedes Leuchtobjekt<br />
zu einem Unikat. Die gesamte<br />
Kollektion ist als Boden-, Hängeoder<br />
Tischleuchte erhältlich.<br />
ELOA.CO<br />
3 — Artifort<br />
Der Sessel «Moon» wurde vom Designer<br />
Patrick Norguet entworfen.<br />
Die dreidimensionale Sitzschale besteht<br />
aus einem Innenrahmen aus<br />
Stahl, der mit Formschaum überzogen<br />
ist. Aussparungen in der Sitzfläche<br />
und in der Kopfstütze sorgen<br />
für Sitzkomfort. Der Sessel ist in verschiedenen<br />
Stoffen und diversen Lederarten<br />
im Angebot.<br />
ARTIFORT.COM<br />
4 — Gaggenau<br />
Die multifunktionale Wärmeschublade<br />
der Serie «200» und «400»<br />
ermöglicht das Sanftgaren, Erhitzen,<br />
Trocknen und Erwärmen von<br />
diversen Gerichten. Dies wird durch<br />
die gleichmässige Wärmeverteilung<br />
von bis zu 8 °C erreicht. Der Innenraum<br />
besteht aus Edelstahl mit einem<br />
Glasboden. Das Bedienfeld mit<br />
Touch-Oberfläche ist in die Schubladenfront<br />
integriert.<br />
GAGGENAU.COM<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
3<br />
2 4<br />
1<strong>01</strong>
schaufenster<br />
1 — Samsung<br />
Das 20<strong>22</strong>er-Modell von «The Frame»<br />
ist TV und Bilderrahmen in einem.<br />
Es stehen über 1500 Kunstwerke zur<br />
Bespielung des Gerätes zur Verfügung.<br />
Das Display ist matt, wodurch<br />
weder die Mittagssonne noch der<br />
Schein von Leuchten reflektiert wird.<br />
Der magnetische Rahmen des Bildschirms<br />
ist austauschbar und in verschiedenen<br />
Farben erhältlich. Ohne<br />
Sockel, sondern gehängt wie ein Bild,<br />
wird er an der Wand angebracht.<br />
SAMSUNG.COM<br />
1<br />
2<br />
2 — Kasthall<br />
Anfang November wurden vier neue<br />
Farben der «Feather»-Kollektion<br />
lanciert. Die handgetufteten Teppiche<br />
bestehen aus den beiden<br />
Materialien Wolle und Leine. Als Alleinstellungsmerkmal<br />
gelten die federartigen<br />
Fransen, die dem Teppich<br />
einen auffälligen Rahmen verleihen.<br />
Die neuen Farben sind als limitierte<br />
Auflage erhältlich.<br />
KASTHALL.COM<br />
3 — Norr 11<br />
Der «Gear»-Beistelltisch wurde von<br />
den Designern Kristian Sofus Hansen<br />
und Tommy Hyldahl entworfen.<br />
Der massive, skulpturale Couchtisch<br />
erinnert an griechische Säulen und<br />
besteht aus gegossenem Faserbeton.<br />
Das Rohmaterial wird handbemalt,<br />
wodurch jeder Tisch durch eine<br />
einzigartige Oberfläche punktet. Der<br />
Beistelltisch ist in zwei verschiedenen<br />
Grössen erhältlich.<br />
NORR11.COM<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
3 4<br />
4 — Foscarini<br />
«Chiaroscura» ist eine minimalistische<br />
Stehleuchte, die den Raum<br />
durch indirekte Bestrahlung der Decke<br />
erhellt. Ergänzend dazu ist das<br />
Aluminiumgehäuse der Leuchte mit<br />
LED-Streifen ausgestattet. Je nach<br />
Einstellung wird durch die beiden<br />
verschiedenen Lichtarten entweder<br />
indirektes Licht an die Wand oder<br />
diffuses Licht in den Raum gestrahlt.<br />
Sie ist in den zwei Farben Dunkelrot<br />
und Titan erhältlich.<br />
FOSCARINI.COM<br />
102
5<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
6<br />
5 — Vitra<br />
Das Unternehmen hat zusammen<br />
mit Hella Jongerius die Farbkombinationen<br />
des «Polder»-Sofas neu<br />
definiert. Das im Jahr 2005 erstmalig<br />
lancierte Sitzmöbel ist seit<br />
diesem Jahr in sanfteren Farben<br />
erhältlich. Die auffälligen Knöpfe<br />
bestehen aus Naturmaterialien und<br />
stehen in Kontrast zu den weichen<br />
Textilien. Das Sofa ist in zwei verschiedenen<br />
Grössen erhältlich.<br />
VITRA.COM<br />
6 — Serax<br />
Auf Ende Jahr erweiterte die Designerin<br />
Marie Michielessen ihre<br />
«Earth»-Serie um eine neue<br />
Lampe aus Papiermaché. Das Material<br />
beeinflusst das optische Erscheinungsbild<br />
massgeblich und<br />
erzeugt eine individuelle und einzigartige<br />
Oberfläche. Die reduzierte<br />
Leuchte besitzt einen schalenförmigen<br />
Sockel, der zusätzlich als<br />
Stauraum genutzt werden kann.<br />
SERAX.COM
fachgeschäfte<br />
«Der Trend geht in Richtung<br />
skandinavischen Purismus»<br />
WORT<br />
SABRINA HOBI<br />
BILD<br />
RUBEN HOLLIGER<br />
Fennobed Zürich<br />
Albulastrasse 54<br />
8048 Zürich<br />
zuerich@fennobed.ch<br />
fennobed.ch<br />
Marcel Meyer, Sie sind Geschäftsführer<br />
von Fennobed Schweiz mit<br />
drei Showrooms, einer davon in<br />
Zürich. Was hat Sie dazu bewogen<br />
Teil der Firma zu werden?<br />
Ursprünglich komme ich aus dem<br />
Marketing und habe mich schon in<br />
der damaligen Funktion um nachhaltige<br />
Produkte gekümmert. Der<br />
Schritt zu Fennobed war für mich<br />
eine logische Konsequenz.<br />
Fennobed wurde im Jahr 1986 im<br />
finnischen Perniö gegründet.<br />
Was war da die Vision?<br />
Seit der Gründung gibt es einen<br />
ökologischen und nachhaltigen Anspruch<br />
bezüglich der Produktion<br />
und des Endproduktes. Das traditionell<br />
skandinavische Bettsystem<br />
der Boxspringbetten oder der<br />
Continental-Boxspringbetten –<br />
wie es die US-Amerikaner nennen<br />
– soll schadstofffrei und nachhaltig<br />
gebaut werden. In diesem<br />
Sinne fertigen wir unsere Produkte<br />
seit 2<strong>01</strong>5 ausschliesslich mit<br />
erneuerbarer Energie in unserer<br />
hochmodernen Manufaktur. Die<br />
verwendeten Rohstoffe beziehen<br />
wir ausschliesslich aus der Region,<br />
respektive aus der EU, was zu<br />
kurzen Wegen führt. Wir erfüllen<br />
die bei der Gründung gesetzten<br />
Ziele jeden Tag aufs Neue.<br />
Es gibt viele verschiedene<br />
Betten-Hersteller. Wie hebt sich<br />
Fennobed von der Konkurrenz ab?<br />
Wir unterscheiden uns darin, dass<br />
unser traditionelles Premium-Bettsystem<br />
nach einem eigens<br />
konzipierten Baukastenprinzip<br />
funktioniert und somit für jeden<br />
Kunden massgefertigt wird. Alle<br />
Produkte werden von Hand hergestellt<br />
und direkt ab Manufaktur<br />
ins Schlafzimmer der Kunden geliefert.<br />
Einerseits garantieren wir<br />
dadurch einen möglichst kurzen<br />
Transportweg. Andererseits entfallen<br />
die Zwischenhandelsmargen,<br />
die unsere Produkte unnötig<br />
verteuern würden.<br />
Gibt es einen aktuellen Trend?<br />
Neben dem Bewusstsein für die<br />
individuelle Ergonomie spielt<br />
auch das Design des Bettes eine<br />
grosse Rolle. Der Trend geht in<br />
Richtung skandinavischen Purismus<br />
– kombiniert mit einer klaren<br />
Designsprache. Dies ist auch in der<br />
Schweiz verstärkt spürbar.<br />
Welches Produkt wird in der<br />
Zürcher Filiale im Moment am<br />
meisten verkauft?<br />
Das individualisierbare «Aurea<br />
Continental»-Boxspringbett<br />
mit vierlagigem Federsystem ist<br />
gerade sehr beliebt. Es wurde beim<br />
letzten Produktevergleich der<br />
deutschen Stiftung Warentest als<br />
Testsiegerbett ausgezeichnet.<br />
Das Jahr neigt sich bald dem Ende<br />
zu. Auf was darf man sich nächstes<br />
Jahr freuen?<br />
Wir haben diverse Neuheiten<br />
geplant für das kommende Jahr:<br />
Unteranderem werden wir ein<br />
neues Kopfteil mit passender<br />
Truhe, neue Stoffe und Farben, wie<br />
auch eine ergänzende Daybed-Variante<br />
lancieren.<br />
Was gefällt Ihnen besonders an<br />
Ihrem Beruf?<br />
Dass ich jeden Tag aufs Neue<br />
nette Persönlichkeiten treffe, die<br />
ich in die Welt des komfortablen<br />
Schlafens begleiten darf. Es ist für<br />
mich eine sinnvolle und erfüllende<br />
Tätigkeit, da wir Menschen einen<br />
Drittel unseres Lebens im Bett<br />
verbringen. Ein Schlafmöbel ist<br />
daher das wichtigste Möbelstück<br />
im Haus. Wie man sich bettet, so<br />
geht man eben auch durch den Tag.<br />
Können Sie einen Tipp geben, was<br />
man zwingend bei einem Bettenkauf<br />
beachten sollte?<br />
Man sollte grossen Wert auf die<br />
individuelle Passgenauigkeit<br />
legen, denn diese ist durch die<br />
persönliche Körperform und<br />
Gewichtsverteilung bei jedem<br />
anders. Der Anspruch an Stützgrad<br />
und Liegekomfort muss individuell<br />
eingestellt werden. Zudem sollte<br />
man sich mit den verwendeten Materialien<br />
auseinandersetzen, denn<br />
nur ausgewählte Naturmaterialien<br />
bewirken ein möglichst ideales<br />
Schlafklima im Bett.<br />
Haben Sie ein Lieblingsstück?<br />
Absolut! Mein individuell zusammengestelltes<br />
«Aurea Continental»-Boxspringbett<br />
ist ganz<br />
klar mein liebstes Produkt.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
104
fachgeschäfte<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Seit 2<strong>01</strong>0 ist Marcel Meyer der Geschäftsführer von Fennobed Schweiz mit drei Showrooms in Zürich, Bern und Luzern.<br />
105
fachgeschäfte<br />
Annex-Home, Signature Space<br />
Mit kompetenter Beratung in Innenarchitektur und<br />
Wohneinrichtungen schaffen wir angenehme Atmosphäre.<br />
Amrein Wohnen<br />
Persönlichkeit, Design und Ästhetik.<br />
Zeughausgasse 9a<br />
6300 Zug<br />
T 041 710 39 16<br />
info@annex-home.ch<br />
annex-home.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
10–18 Uhr<br />
Samstag: 10–16 Uhr<br />
oder gerne nach Absprache<br />
Schlundstrasse 80<br />
6<strong>01</strong>0 Kriens – Luzern<br />
T 041 318 50 05<br />
info@amrein.ch<br />
amrein.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
08.30–<strong>12</strong> Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Freitag Abendverkauf bis 20 Uhr<br />
Samstag: 9–16 Uhr<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Andrea Seiler<br />
Aqwa<br />
Die Architektin Msc Arch ETH Andrea Seiler setzt Ihre Ideen in die<br />
Realität um. Innenarchitektur, Einrichtungskonzepte und Design.<br />
In unserer exklusiven Badezimmer- und Plattenausstellung finden<br />
Sie zu Ihrem persönlichen Traumbad.<br />
Brunnenstrasse 14<br />
8604 Volketswil<br />
T 044 545 82 82<br />
info@andreaseiler.ch<br />
andreaseiler.ch<br />
Montag bis Freitag: 9–18.30 Uhr<br />
Samstag: 9–17 Uhr<br />
Termine gerne nach Vereinbarung<br />
Riedenmatt 2<br />
6370 Stans<br />
T 041 618 90 00<br />
info@aqwa.ch<br />
aqwa.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
8–<strong>12</strong> Uhr / 13–17.30 Uhr<br />
Termine sind auch ausserhalb der<br />
Öffnungszeiten möglich.<br />
106
fachgeschäfte<br />
By Marei<br />
Konzepte, die unsere Begeisterung für Design, Form und Farbe<br />
widerspiegeln. Objekt – Büro – Wohnen – Licht<br />
Colombo<br />
Bei uns finden Sie auserlesene Möbelkollektionen und eine<br />
grosse Vielfalt an Accessoires, kuratiert zu überraschenden<br />
Wohninszenierungen.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Feldlistrasse 1<br />
9000 St. Gallen<br />
T 071 393 78 78<br />
info@bymarei.ch<br />
bymarei.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
8–<strong>12</strong> Uhr / 13.30–18 Uhr<br />
Samstag:<br />
9–16 Uhr<br />
Seestrasse 9<br />
8702 Zollikon<br />
T 043 305 06 30<br />
info@colombo-lafamiglia.ch<br />
Schweizerhofquai 5<br />
6004 Luzern<br />
T 041 417 31 21<br />
colombo-lafamiglia.ch<br />
Domus<br />
Wir stehen für Raumgestaltung und Einrichten mit Wert.<br />
Fennobed Schweiz<br />
Ihr Spezialist für individuelle Premium-Boxspringbetten<br />
und Hotelbetten aus der eigenen Manufaktur!<br />
Drei Showrooms in der Schweiz:<br />
Davidstrasse 24<br />
9000 St. Gallen<br />
T 071 <strong>22</strong>8 20 60<br />
info@domusag.ch<br />
domusag.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
9–<strong>12</strong> Uhr / 13–18 Uhr<br />
Samstag:<br />
9–16 Uhr<br />
Albulastrasse 54<br />
8048 Zürich<br />
Wilkerstrasse 20<br />
3097 Bern<br />
Bahnhofstrasse 2–4<br />
6030 Luzern-Ebikon<br />
fennobed.ch<br />
107
fachgeschäfte<br />
«Eine Marke braucht<br />
eine klare Linie»<br />
WORT<br />
BERNADETTE BISSIG<br />
BILD<br />
RUBEN HOLLINGER<br />
Waldis Zürich AG<br />
Pfingstweidstrasse 106<br />
8005 Zürich<br />
hello-berry.ch<br />
Patrick Waldis, diesen Sommer<br />
integrierten Sie das Luzerner<br />
Geschäft Waldis Art of Living<br />
in die Zürcher Schwesternfirma<br />
Colomba La Famiglia. Welche<br />
Strategie steckt dahinter?<br />
Damit haben wir Ordnung und<br />
Struktur in die Gruppe gebracht.<br />
Eine Marke braucht eine klare<br />
Linie. Colombo deckt nun Wohnen<br />
und Lifestyle ab, Berry die Officelösungen.<br />
Davor war die Ausrichtung<br />
zu unklar. Es gab Zeiten,<br />
da gehörte sogar eine Papeterie<br />
zum Unternehmen. Durch die neue<br />
Markenstrategie haben wir die<br />
Bereiche klar aufgeteilt.<br />
Welchen Vorteil zieht die Kundschaft<br />
aus dieser Neuausrichtung?<br />
Die Kundinnen und Kunden<br />
profitieren von einem grösseren<br />
Angebot mit mehr Marken. Der<br />
Luzerner Kundschaft etwa steht<br />
mit dem Zürcher Standort 1000 m²<br />
mehr Fläche zur Verfügung.<br />
Zudem ist unser Onlineauftritt<br />
übersichtlicher geworden: Wir<br />
haben nur noch eine Website,<br />
einen Social Media-Kanal, einen<br />
Chat und einen Webshop. Und wir<br />
verfügen über mehr Fachwissen<br />
und -kompetenz.<br />
Sind die beiden Geschäfte unterschiedlich<br />
positioniert?<br />
Nein – Colombo bleibt Colombo.<br />
Unser Art Director Adrian Vigano<br />
verleiht beiden Showrooms seine<br />
unverkennbare Handschrift. Varianz<br />
bringen wir mit unterschiedlichen<br />
Accessoires ins Angebot.<br />
Wir konzentrieren uns bei beiden<br />
Showrooms auf italienische Kollektionen<br />
und sind im oberen und<br />
mittleren Segment angesiedelt.<br />
Kürzlich führten Sie die beiden<br />
Marken Waldis Working Places<br />
und Rüegg-Naegeli zum bereits<br />
erwähnten Brand Berry zusammen.<br />
Ist dies nun sozusagen<br />
die Kirsche auf der Sahnetorte?<br />
Ein schönes Bild (lacht). Für Berry<br />
haben wir zwei Traditionshäuser<br />
fusioniert, die zusammen eine<br />
starke Marke bilden. Mit dem<br />
Namen wollen wir signalisieren,<br />
dass wir einen neuen, frischen<br />
Kurs verfolgen. Wir haben uns<br />
komplett neu positioniert und sind<br />
nun auch im Workplace Consulting<br />
tätig. Somit coachen und begleiten<br />
wir Firmen in die neue digitale<br />
Arbeitswelt. Dabei geht es unter<br />
anderem darum, deren Unternehmens-<br />
und Führungskultur zu<br />
analysieren und entsprechende<br />
Lösungen zu finden. Denn es sind<br />
nun Generationen am Start, die<br />
andere Erwartungen ans<br />
Arbeiten haben.<br />
Zeitgleich mit der Lancierung von<br />
Berry eröffneten Sie im Zürcher<br />
Kreis 5 einen New Work Hub. Was<br />
macht denn die neue, moderne<br />
Arbeitswelt aus?<br />
Diese neue Welt ist agiler, mobiler,<br />
flexibler. Flache Hierarchien,<br />
prozessorientierte Führung und<br />
Eigenverantwortung spielen dabei<br />
eine grosse Rolle. Wenn man als<br />
Unternehmen diese Haltung einnimmt,<br />
so müssen sich auch die<br />
Räumlichkeiten verändern.<br />
In den letzten drei Jahren haben<br />
Sie das Profil der Waldis Group<br />
geschärft. Wie nutzen Sie Synergien<br />
zwischen den Bereichen?<br />
Die Bereiche Wohnen und Arbeiten,<br />
die sich zusätzlich in B to B<br />
oder B to C unterteilen, sind sehr<br />
unterschiedlich. Dennoch ist es<br />
möglich Synergien zu nutzen, etwa<br />
zwischen den Produkwelten Wohnen<br />
und Arbeiten im Bereich Softfaktoren<br />
wie Licht und Textilien.<br />
Zudem gibt es Überschneidungen<br />
bei der Logistik, beim Marketing<br />
und in der Kommunikation.<br />
Carte blanche lautet unser Heftthema.<br />
Wie oft kommt es vor, dass<br />
Ihnen Kunden freie Hand lassen?<br />
Eher selten. Aber es macht ja auch<br />
mehr Spass, gemeinsam etwas zu<br />
entwickeln. Ab und zu heisst es<br />
bei einem Zweitprojekt «macht<br />
einfach mal» – wenn bereits eine<br />
Vertrauensbasis besteht.<br />
Angenommen, Sie würden sich ein<br />
Haus einrichten ...<br />
Ganz klar im Colombo-Style<br />
(lacht). Nicht fehlen dürfte eine<br />
grosse, offene Küche, ein langer,<br />
massiver Holztisch, eine Sofalandschaft<br />
– ein «Camaleonda» von<br />
B&B Italia – und mein «Grand<br />
Repos» Sessel von Vitra. Zudem<br />
viele Pflanzen und viel Licht.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
108
fachgeschäfte<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Patrick Waldis ist CEO und Inhaber der Waldis AG, welche die drei Bereiche Wohnen, Arbeiten und Dokumentlösungen umfasst.<br />
109
fachgeschäfte<br />
Holm<br />
Great Northern Indoors.<br />
Rezzoli Designer Furniture<br />
Höchste Qualität, sorgfältige Verarbeitung, Funktionalität und<br />
Kombinationsfreiheit sind Merkmale zeitgenössischer Designmöbel.<br />
Brandschenkestrasse 130<br />
8002 Zürich<br />
T 044 2<strong>01</strong> 44 05<br />
info@holmsweetholm.com<br />
holmsweetholm.com<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
10–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
Rezzoli Designer Furniture<br />
Via Maistra 2<strong>12</strong><br />
7504 Pontresina<br />
rezzoli.ch<br />
info@rezzoli.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
8–<strong>12</strong> Uhr / 14.30–18 Uhr<br />
Restliche Zeit wie auch Montag<br />
und Samstag auf Termin<br />
Beratungen nur auf Termin<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Roche Bobois<br />
Profitieren Sie von aussergewöhnlichen Rabatten auf alle Ausstellungsstücke.<br />
Roomdresser<br />
Im engen Austausch mit unseren Kunden entwickeln wir<br />
massgeschneiderte Wohnwelten, die Persönlichkeit ausstrahlen.<br />
Sihlporte 3<br />
80<strong>01</strong> Zürich<br />
T 044 362 31 31<br />
roche-bobois.com<br />
zurich@roche-bobois.com<br />
Montag bis Freitag:<br />
10–19 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–18 Uhr<br />
Zeltweg 4<br />
8032 Zürich<br />
T 043 317 11 44<br />
info@roomdresser.ch<br />
roomdresser.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
11–18 Uhr<br />
Samstag: 11–16 Uhr oder nach<br />
Terminvereinbarung<br />
110
fachgeschäfte<br />
Scheuber Raumgestaltung<br />
Inneneinrichtung | Manufaktur | Innenarchitektur<br />
Alles aus einer Hand – von der Planung bis zur Schlüsselübergabe.<br />
Schreinerei Spicher<br />
Unser Bett «Form» in Multiplex mit Linoleum belegt und in<br />
Kombination mit dem natürlichen «Hüsler Nest Schlafsystem».<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Buochserstrasse 5<br />
6373 Ennetbürgen<br />
T 041 624 90 00<br />
info@scheuberag.ch<br />
scheuberag.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
9–<strong>12</strong> Uhr / 14–18 Uhr<br />
Samstag: 9–16 Uhr<br />
Wir erfüllen Räume.<br />
Aarauerstrasse 96<br />
5200 Brugg<br />
T 056 442 15 52<br />
spicher@spicher.ch<br />
spicher.ch<br />
Ausstellung: Montag bis Freitag<br />
8–<strong>12</strong> Uhr / 13.30–17.30 Uhr<br />
Ausstellung: Samstag<br />
9–14 Uhr<br />
Silvedes<br />
Sleepgreen<br />
Terrassengestaltung. Individuelle Konzeption, professionelle<br />
Umsetzung und fachgerechte Pflege langlebiger Aussenwohnräume.<br />
Bellevue<br />
8311 Brütten<br />
T 052 355 <strong>01</strong> 02<br />
info@silvedes.ch<br />
silvedes.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
8–<strong>12</strong> Uhr / 13–17 Uhr<br />
Samstags mit Terminvereinbarung<br />
Beratung nach Voranmeldung<br />
Wir sind Ihr Profi für den natürlichen Schlaf und führen u. a. Coco<br />
Mat, Dormiente, Holzmanufaktur, Moosburger Rosshaar, Sponda,<br />
Team 7.<br />
Pilatusstrasse 41<br />
6003 Luzern<br />
T 041 241 04 41<br />
info@sleepgreen.ch<br />
sleepgreen.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
9–13 Uhr / 14–18.30 Uhr<br />
Samstag: 9–17 Uhr<br />
Termine sind auch ausserhalb<br />
der Öffnungszeiten möglich.<br />
111
fachgeschäfte<br />
«Wir mögen den minimalistischen<br />
Einrichtungsstil mit viel Seele»<br />
WORT<br />
RIK BOVENS<br />
ANDREA ELLENBERGER<br />
BILD<br />
RUBEN HOLLIGER<br />
Späti Wohnkultur<br />
Neumarkt 1<br />
8400 Winterthur<br />
info@spaetiwohnkultur.ch<br />
spaetiwohnkultur.ch<br />
Armin Pfister, seit 2004 führen<br />
Sie Späti Wohnkultur, spezialisiert<br />
auf Inneneinrichtung. Erzählen<br />
Sie uns etwas zur Geschichte<br />
des Unternehmens, wie sind Sie<br />
Geschäftsführer geworden?<br />
1963 gründete Hans Späti das<br />
Möbelgeschäft in Zürich. Aufgrund<br />
verschiedener Kontakte siedelte<br />
er im Jahr 1975 nach Wil um. Ich<br />
habe dort mein erstes Designstück<br />
gekauft – eine «Tolomeo» von<br />
Artemide. Design faszinierte mich:<br />
Ästhetik, Materialien, Formen und<br />
Funktion. Im Jahr 2004 hatte ich<br />
die Möglichkeit, das Geschäft als<br />
Quereinsteiger zu übernehmen<br />
und in die Zukunft zu führen. Wir<br />
setzten auf ein zeitgenössischeres<br />
Sortiment und konnten kontinuierlich<br />
wachsen. 2<strong>01</strong>6 haben wir das<br />
zweite Einrichtungshaus mitten<br />
in der Altstadt von Winterthur<br />
eröffnet. Seither beraten und<br />
arbeiten wir an zwei Standorten<br />
mit einem Team von fünf Inneneinrichterinnen.<br />
Was wird der Kundschaft in den<br />
Showrooms von Späti geboten?<br />
Unser Geschäft in Winterthur ist<br />
die Visitenkarte fürs Einrichten.<br />
Wer uns besucht und sich mit dem<br />
Stil identifizieren kann, wird von<br />
unseren Konzepten begeistert sein.<br />
Der Showroom zieht sich über vier<br />
Etagen. Jedes der Stockwerke hat<br />
einen eigenen Charakter, man will<br />
am liebsten gleich einziehen. Im<br />
pragmatisch gehaltenen Untergeschoss<br />
zeigen wir zudem Licht<br />
und Sitzgelegenheiten. Auch in Wil<br />
verfügen wir über ein junges und<br />
frisches Sortiment: In drei verschiedenen<br />
Showrooms zeigen wir<br />
hier Inspiration und Verführung.<br />
Welche Bedeutung hat der Begriff<br />
«Wohnkultur» für Sie?<br />
Wohnkultur ist die Harmonie und<br />
das perfekte Zusammenspiel von<br />
Architektur, Raum, Mensch sowie<br />
seiner aktuellen Lebenssituation.<br />
In unserem Verständnis gehen<br />
wir damit über ein abgesondertes<br />
Zusammenstellen von Designstücken,<br />
Farben und Formen<br />
hinaus. Wir mögen den minimalistischen<br />
Stil mit viel Seele<br />
und möchten mit unseren Kunden<br />
eine Geschichte schreiben, Wohnrituale<br />
durchbrechen und Neues<br />
schaffen. Dazu müssen wir unsere<br />
Kunden, ihren Stil und ihre Wünsche<br />
kennen. Sie müssen bereit<br />
sein, diesen Weg mit uns zu gehen.<br />
Die Umsetzung der Konzepte ist<br />
erst dann vollkommen, wenn sich<br />
die Kunden ab dem ersten Tag in<br />
den neu gestalteten Räumen zu<br />
Hause fühlen und wir auch dazu<br />
stehen können.<br />
Sie sprechen den minimalistischen<br />
Stil an. Mit welchen Brands arbeiten<br />
Sie zusammen?<br />
Unser Sortiment setzt sich aus<br />
italienischen, nordischen und<br />
Schweizer Brands zusammen. Wir<br />
führen viele Klassiker, haben aber<br />
auch einige Stücke von jungen<br />
Designschaffenden im Angebot.<br />
Zu unseren Lieblingsherstellern<br />
gehören Fritz Hansen, Living<br />
Divani, Flexform, De Padova, Flos,<br />
Foscarini, Louis Poulsen oder Horgenglarus.<br />
Lokaler Favorit ist das<br />
Regalsystem aus Birkenschichtholz<br />
des Winterthurer Designers Stefan<br />
Irion.<br />
Was bedeutet Ihnen das Einrichten?<br />
Einrichten soll in erster Linie<br />
Freude bereiten. Ein Konzept<br />
ist für mich dann vollständig,<br />
wenn ihm eine gewisse Spannung<br />
innewohnt. Ganz nach dem Claim<br />
«weniger ist mehr». Aber so, dass<br />
man sein Zuhause immer wieder<br />
neu entdecken kann.<br />
Haben Sie einen Lieblingsort in<br />
Ihrem eigenen Zuhause?<br />
Ja, es ist ein Bereich in meinem<br />
Wohnzimmer mit einem lederbezogenen<br />
«Egg Chair» von Arne<br />
Jacobsen und vielen Büchern. Hier<br />
kann ich mich vom Alltag zurückziehen.<br />
Meine «Tolomeo» begleitet<br />
mich übrigens bis heute.<br />
Diese Ausgabe läuft unter dem<br />
Thema «Carte blanche». Welchen<br />
Wohntraum würden Sie sich gerne<br />
einmal verwirklichen?<br />
Wohnträume habe ich noch so<br />
einige! Ich mag Italien − eine<br />
Stadtwohnung in einer Metropole<br />
im Bel Paese in Milano, Firenze<br />
oder Roma würde mir sehr gefallen.<br />
Minimalistisch, harmonisch,<br />
aber nicht langweilig eingerichtet,<br />
ganz späti-like.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
1<strong>12</strong>
fachgeschäfte<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Armin Pfister ist seit bald zehn Jahren Inhaber & Geschäftsführer von Späti Wohnkultur.<br />
113
fachgeschäfte<br />
Späti<br />
Für das Schöne und Gute im Leben.<br />
Planen. Einrichten. Innenarchitektur.<br />
Spectroom living & more<br />
Möbel | Accessoires | Wohnberatung & Planung | Interne Schreinerei<br />
Massanfertigung | Gartenmöbel<br />
Neumarkt 1<br />
8400 Winterthur<br />
T 052 2<strong>12</strong> 24 21<br />
info@spaetiwohnkultur.ch<br />
spaetiwohnkultur.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
9.30–<strong>12</strong> Uhr / 13–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
9.30–17 Uhr<br />
Bergstrasse 3<br />
8706 Meilen<br />
T 044 9<strong>23</strong> 08 08<br />
info@spectroom.ch<br />
spectroom.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
10–18.30 Uhr<br />
Samstag: 10–16 Uhr<br />
Showroom auf über 1000m 2<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Talamona Wohnbedarf AG<br />
Ihr Partner zur Realisierung Ihrer individuellen Wohnträume<br />
im Raum Baden AG.<br />
Talsee<br />
Einzigartige Raumgefühle. Inspiriert von der Natur und Schönheit<br />
des Seetals gestalten, fertigt talsee Bad Einrichtungen für die<br />
besonderen Momente im Alltag.<br />
Bernardastrasse 42<br />
5442 Fislisbach<br />
T 056 493 10 64<br />
info@wohnbedarf-talamona.ch<br />
wohnbedarf-talamona.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
9–<strong>12</strong> Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
4B Strasse 1<br />
6281 Hochdorf<br />
T 041 914 59 59<br />
info@talsee.ch<br />
talsee.ch<br />
Montag bis Freitag:<br />
8–<strong>12</strong> Uhr / 13.30–17.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
9–13 Uhr<br />
114
fachgeschäfte<br />
Thöny Wohnen Office Projekt<br />
Die erste Adresse der professionellen Einrichtung in Liechtenstein<br />
mit 2000 m 2 Ausstellung.<br />
Wohn-Center Räber<br />
3500 m2 Ausstellung auf über 5 Etagen mit den besten internationalen<br />
Design-Markenherstellern. Individuelle und persönliche Einrichtung.<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Bahnhofstrasse 16<br />
9494 Schaan<br />
Liechtenstein<br />
T +4<strong>23</strong> <strong>23</strong>7 4141<br />
thoenycollection.com<br />
info@moebelthoeny.li<br />
Montag bis Freitag:<br />
8.30–<strong>12</strong> Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
8.30–16 Uhr<br />
Bahnhofstrasse 21<br />
6285 Hitzkirch<br />
T 041 917 <strong>22</strong> 72<br />
info@wohncenter-raeber.ch<br />
wohncenter-raeber.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
8–<strong>12</strong> Uhr / 13.30–18.30 Uhr<br />
Samstag: 9–16 Uhr<br />
Auf Voranmeldung auch ausserhalb<br />
der Öffnungszeiten möglich.<br />
55° nord<br />
Enea<br />
55° nord seit 2<strong>01</strong>0 der Spezialist für HAY und Stand-up-Paddling.<br />
Erleben, anfassen, spüren und ausprobieren ist unser Credo.<br />
Enea vereint Aussen- und Innenräume. Exklusive Möbel, elegante<br />
Accessoires und professionelle Beratung mit internationaler Erfahrung.<br />
55° nord<br />
Gerichtsstrasse 14<br />
CH-8610 Uster<br />
T 043 355 05 50<br />
info@55nord.ch<br />
55nord.ch<br />
Montag geschlossen<br />
Dienstag bis Freitag: 13.30–18.30<br />
Samstag: 10–17 Uhr<br />
Termine für persönliche Beratung<br />
nach Vereinbarung Telefon.<br />
Enea Outside In<br />
Usterstrasse 14<br />
80<strong>01</strong> Zürich<br />
outside-in@enea.ch<br />
Showroom<br />
Buechstrasse <strong>12</strong><br />
8645 Rapperswil-Jona<br />
enea.ch<br />
115
fachgeschäfte<br />
H100 das Möbelhaus<br />
Hier finden Sie Inspiration und Möbelentwürfe der letzten 150 Jahre.<br />
Drei Spezialisten: Bogen33, Viadukt*3 und Memorie beraten Sie gerne<br />
zu dem jeweiligen Sortiment. Das nebenanliegende Lager<br />
Openstorage ist Do/Sa oder nach Vereinbarung zugänglich.<br />
Memorie.ch<br />
Der gemeinsame Onlineshop für neue Qualitätsmöbel und Re-<br />
Editionen vergangener Tage. In der Industriehalle im Innenhof<br />
präsentieren wir eine kuratierte Auswahl. Gerne beraten wir Sie vor<br />
Ort inklusive aller Materialmustern.<br />
Hohlstrasse 100<br />
8004 Zürich<br />
info@h100.ch<br />
h100.ch<br />
Openstorage<br />
Hohlstrasse <strong>12</strong>2<br />
8004 Zürich<br />
Dienstag bis Freitag: <strong>12</strong>–18.30 Uhr<br />
Samstag: 10–17 Uhr<br />
Donnerstag: 17–19 Uhr<br />
Samstag: <strong>12</strong>–17 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung<br />
Hohlstrasse 100<br />
8004 Zürich<br />
T 044 261 42 24<br />
info@memorie.ch<br />
memorie.ch<br />
Dienstag bis Freitag: <strong>12</strong>–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
Bogen33<br />
Viadukt*3<br />
Vintagemöbel, Gartenklassiker und Eigenproduktionen. Hier finden<br />
Sie eine grosse und breite Auswahl von Mid-Century-Klassikern aus<br />
ganz Europa von B33 Zürich, seit 2003. Schönes suchen, finden und<br />
gleich mitnehmen oder liefern lassen ist unser Credo.<br />
Der Spezialist für Holzmöbel – Tische & Stühle. Antike, restaurierte<br />
Biedermeier- und Bistrotische, Vintage-Beizenstühle, -Holzhocker<br />
und Industrieleuchten. Ergänzt mit Wohnaccessoires und den Neuproduktionen<br />
von horgenglarus und Thonet.<br />
Hohlstrasse 100/<strong>12</strong>2<br />
8004 Zürich<br />
T 044 400 00 33<br />
info@bogen33.ch<br />
bogen33.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
<strong>12</strong>–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
Hohlstrasse 100/<strong>12</strong>2<br />
8004 Zürich<br />
T 044 400 00 33<br />
info@viadukt3.ch<br />
viadukt3.ch<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
<strong>12</strong>–18.30 Uhr<br />
Samstag:<br />
10–17 Uhr<br />
116
anche<br />
Neues aus<br />
der Szene<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
BLICKFANG WAR ZU GAST IN ZÜRICH<br />
Einmal mehr ist die Designmesse erfolgreich über die Bühne gegangen. 15 600 Besucherinnnen und Besucher<br />
statteten der «Blickfang» im Zürcher Kongresshaus einen Besuch ab. Insgesamt stellten 180 unabhängige Möbel-,<br />
Mode- und Schmuck-Labels aus. Seit eh und je ist das wichtigste Credo der Blickfang-Macher, aufstrebende Designtalente<br />
in ihrer Entwicklung voranzutreiben. So werden auch an jeder Messe die besten gestalterischen Produkte und<br />
Konzepte in den Kategorien Möbel und Produktedesign sowie Mode und Schmuck ausgezeichnet. In der Kategorie<br />
Möbel und Produkt konnte Ralph Steiner von Raïna Möbeldesign die Jury überzeugen, in der Kategorie Mode und<br />
Schmuck machte das Slow-Fashion-Label Sode aus Bern das Rennen.<br />
BLICKFANG.COM<br />
118
anche<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
DESIGN DAY BEI HAUSER DESIGN<br />
Vor rund einem Monat hiess das auf Ausseneinrichtungen<br />
spezialisierte Unternehmen mit Sitz in Freienbach<br />
zahlreiche Branchenfachleute willkommen. Gemeinsam<br />
mit Roda, einem Hersteller von Outdoormöbeln und<br />
-einrichtungen, sowie dem Gottlieb-Duttweiler-Institut<br />
wurden kommende Trends vorgestellt und Einblicke in<br />
die Produktentwicklung ermöglicht. Ergänzend dazu<br />
referierten ausgewählte Fachleute über aktuelle Themen<br />
und Fragestellungen.<br />
HAUSERDESIGN.CH<br />
NÄCHSTE GENERATION ÜBERNIMMT<br />
Bei der Firma Girsberger steht ein weiterer Generationenwechsel<br />
an. Michael Girsberger übergibt seine<br />
CEO-Position nach 30 Jahren Tätigkeit an seine Nachfolgerin.<br />
Die bisherige Geschäftsführerin Danielle Quaile<br />
übernimmt ab August 20<strong>23</strong>. So bleibt das Unternehmen<br />
auch in fünfter Generation in Familienhand.<br />
GIRSBERGER.COM<br />
NEUER MARKENNAME<br />
Nach der Übernahme von Skagerak durch Fritz<br />
Hansen diesen Sommer erhält der Outdoormöbelhersteller<br />
nun auch einen neuen Namen: Skagerak by<br />
Fritz Hansen. Vereint verfolgen die beiden dänischen<br />
Designfirmen weiterhin ihre Ziele betreffend Nachhaltigkeit,<br />
Qualität und Handwerkskunst.<br />
SKAGERAK.COM<br />
119
anche<br />
PLATTFORM FÜR JUNGES DESIGN<br />
Der Kunstraum Walcheturm in Zürich wird mit «Vendita<br />
delle Feste» zur Designbühne. Am Wochenende vom<br />
17. und 18. Dezember 20<strong>22</strong> präsentieren und verkaufen<br />
dort <strong>23</strong> Schweizer Designschaffende ihre Objekte. Als<br />
Kleinunternehmen vereinen sie Kreativität und Handwerk<br />
und entwickeln ihre Unikate oder Kleinserien in den<br />
eigenen Ateliers und Werkstätten – fernab von gängigen<br />
Modeströmungen.<br />
WALCHETURM.CH<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
NEUE FÜHUNRGSCREW<br />
Das dänische Unternehmen Norr11 verstärkt sein<br />
operatives Führungsteam. CFO Ludvig Kjærulff (rechts<br />
im Bild) und Sales Director Iben W. Schwaner haben<br />
das Management des Unternehmens als CEO und<br />
Director of Business and Strategy übernommen. Im<br />
Weiteren tritt Eric Holm die Funktion des COB an und<br />
beteiligt sich als Co-Investor.<br />
NORR11.COM<br />
ZU GAST IM SCHLOSS ERLENGUT<br />
Die beiden Brands BW Bielefelder Werkstätten und IP<br />
Design gastierten im Oktober im Schloss Erlengut in<br />
Erlenbach. In den grosszügigen, luxuriösen Räumlichkeiten<br />
luden die beiden deutschen Unternehmen zu<br />
Partnertagen. In entspannter Atmosphäre boten sie dem<br />
Fachpublikum die Möglichkeit, sich über die neusten<br />
Produkte zu informieren.<br />
BIELEFELDER-WERKSTAETTEN.JAB.DE, IPDESIGN.JAB.DE<br />
<strong>12</strong>0
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
FLEX ÜBERNIMMT SCHRAMM<br />
Schramm ist in Deutschland führender<br />
Hersteller von Luxusmatratzen und -betten.<br />
Nun wurde das Unternehmen jüngst von der<br />
führenden spanischen Bettwarengruppe Flex<br />
Bedding Group übernommen. Diese ermöglicht<br />
dem deutschen Unternehmen Schramm,<br />
seine Position im Premium-Segment zu stärken<br />
und die Weiterentwicklung des Unternehmens<br />
voranzutreiben.<br />
SCHRAMM-WERKSTAETTEN.COM, FLEX.ES<br />
IN KÜRZE<br />
Eine neue Messe entsteht<br />
Ab November 2024 geht der Veranstalter Trendfairs mit<br />
der neuen Branchenmesse Swiss Interior Expo an den<br />
Start. Bei dieser wird sich alles um die Themen Küche und<br />
Wohnen drehen mit Ansprüchen an Design und Funktion.<br />
swissinteriorexpo.ch<br />
Wogg überzeugt Jury<br />
Das Unternehmen Wogg erhält an der Materialica Messe<br />
München für das Rollfrontsystem «W75» den «M Gold<br />
Award». Der Preis bezieht sich auf das Design des Behältermöbels<br />
sowie dessen innovativen Gleitmechanismus.<br />
wogg.ch<br />
Betten Thaler erhält Auszeichnung<br />
Das Familienunternehmen Betten Thaler erhielt für den<br />
Umbau und die Renovation ihrer Verkaufsfläche in Luzern<br />
jüngst von Haustex den Preis «Haustex Star 20<strong>22</strong>» in der<br />
Kategorie vorbildlicher Umbau Fachgeschäft.<br />
bettenthaler.ch
hoteltest<br />
Durchdachtes und<br />
stringentes Konzept<br />
WORT<br />
ANDREA ELLENBERGER<br />
ILLUSTRATION<br />
HELENA ZINGARELLA<br />
Das Hotel Schweizerhof ist im<br />
Ortskern von Lenzerheide situiert.<br />
Bei unserem Testbesuch machen<br />
wir vor dem Check-in einen kurzen<br />
Abstecher zum Heidsee und<br />
bewundern dort die Spiegelung,<br />
in der sich die Umgebung kopfüber<br />
präsentiert: Nadelbäume und<br />
verschneite Berggipfel. Als wir<br />
etwas zu frösteln beginnen, begeben<br />
wir uns zum Hotel, das aus<br />
zwei Hauptgebäuden und dem<br />
Wellnessbereich besteht. Rechterhand<br />
das mit Sgraffito versehene,<br />
typisch bündnerische Gebäude mit<br />
wuchtigen Mauern und tiefen, abgewinkelten<br />
Fensterfluchten, das<br />
1913 eröffnet wurde. Das südliche<br />
Gebäude wurde rund 60 Jahre<br />
später gebaut. Gemeinsam beherbergen<br />
sie 75 Zimmer in drei<br />
verschiedenen Kategorien.<br />
Wir werden in der wohnzimmerartigen<br />
Lobby empfangen<br />
und kurz darauf in eines der Nostalchic-Zimmer<br />
begleitet. Vorbei<br />
am Gesellschaftsspielraum und an<br />
der Lounge, wo wir – was wir noch<br />
nicht wissen – zu später Stunde<br />
einen Digestif geniessen werden.<br />
Das Innendesign ist sorgfältig<br />
durchdacht: Das Zusammenspiel<br />
von optisch und haptisch kontrastierenden<br />
und hochwertigen Materialien<br />
sowie deren perfekte<br />
Verarbeitung sind eine wahre<br />
Augenweide. Unser grosszügiges<br />
Zimmer mit hohen Decken und gemütlicher<br />
Inneneinrichtung, einer<br />
Mischung aus Holz und Textilien,<br />
zeigt gegen Westen auf die verschneiten<br />
Berge.<br />
Nachdem wir unser Zimmer<br />
bezogen haben, begeben wir<br />
uns ins Hamam. Es ist mit seinen<br />
450 m2 in den Schweizer Alpen das<br />
grösste seiner Art. 2006 von Max<br />
Dudler erbaut, überzeugt es heute<br />
noch mit anmutigem und zeitlosem<br />
Charakter.<br />
Unser absolutes Highlight bildet<br />
das Abendessen in der Arvenstube.<br />
Regionalität und Nachhaltigkeit<br />
sind hier zentrale Werte. So pflegt<br />
die Küche eine enge Beziehung zu<br />
Bauern und Winzern. Kleine und<br />
vorzügliche Gänge begleiten uns<br />
durch den Abend.<br />
Geführt wird das Hotel vom<br />
kunstaffinen Besitzer-Ehepaar<br />
Claudia und Andreas Züllig sowie<br />
Direktor Christian Zinn. Ihre<br />
Kunst zieht sich durch sämtliche<br />
Gebäude. Auch kulturell wird<br />
den Gästen einiges geboten: Von<br />
Konzerten über Lesungen bis hin<br />
zu Ausflügen in den Wald zum<br />
Bienenhotel-Bauen. Herzlich willkommen<br />
sind auch Familien.<br />
Das Gastgeber-Ehepaar hat den<br />
Schweizerhof vor über 30 Jahren<br />
übernommen und führt ihn seither<br />
mit viel Herzblut und einem stringenten<br />
Konzept. Ihre Freude daran<br />
zeigt sich in allen Facetten des Hotels.<br />
Wir werden wiederkehren!<br />
Die Testerin<br />
Andrea Ellenberger ist<br />
Innenarchitektin und<br />
arbeitet bei Peter Kohler<br />
Innenarchitektur in Bern.<br />
peterkohler.ch<br />
Hotel Schweizerhof<br />
Voa Principala 39<br />
7078 Lenzerheide<br />
Schweiz<br />
schweizerhof-lenzerheide.ch<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
<strong>12</strong>2
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<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
<strong>12</strong>3
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Hotels im Test<br />
Exklusiv für die <strong>Wohnrevue</strong> testen ausgewählte Designer und Architektinnen Hotels in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien.<br />
Alle bereits veröffentlichten Testberichte finden Sie unter: wohnrevue.ch<br />
Precise Tale Seehof<br />
Davos<br />
precisehotels.com/davos<br />
Hotel Brummell<br />
Barcelona<br />
hotelbrummell.com<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
The Secret Sölden<br />
Sölden<br />
the-secret-soelden.com<br />
Hotel Schweizerhof Lenzerheide<br />
Lenzerheide<br />
schweizerhof-lenzerheide.ch<br />
<strong>12</strong>4
Impressum<br />
Bernadette Bissig<br />
Mario Hähni<br />
tool-e-byte<br />
CHEFREDAKTION<br />
LEITUNG VERLAG<br />
KORREKTORAT<br />
Rik Bovens<br />
REDAKTION, CREATIVE DIRECTION<br />
Sabrina Hobi<br />
REDAKTIONSASSISTENZ<br />
Noémie Arrigo<br />
ART DIRECTION, GRAFIK<br />
Mylena Wiser<br />
LEITUNG MARKETING<br />
Simone Ensslin<br />
MARKETING MANAGEMENT<br />
Raphael Schoene<br />
LEITUNG WERBEMARKT<br />
Andreas Baur<br />
HEAD OF SALES<br />
Bruno Fernandez<br />
SALES MANAGEMENT PRINT & ONLINE<br />
Claudia Micheloni<br />
SALES MANAGEMENT ITALIEN<br />
Ladina Bischof<br />
Lorenz Cugini<br />
Silas Gotsch<br />
Nina Graf<br />
Ruben Hollinger<br />
Joan Minder<br />
Mia Nazari<br />
Data Orbit<br />
Christoffer Regild<br />
Maja Regild<br />
Jan Verlinde<br />
Klaar Wauters<br />
Ayse Yavas<br />
Helen Zingarella<br />
MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
35. Jahrgang<br />
20 000 Exemplare<br />
Verlag<br />
CH Regionalmedien AG<br />
Neumattstrasse 1<br />
50<strong>01</strong> Aarau<br />
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wohnrevue.ch<br />
Kontakt<br />
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Inland: CHF 110.– (Ausland: zzgl. Porto)<br />
Druck<br />
Vogt-Schild Druck AG<br />
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Die <strong>Wohnrevue</strong> ist offizieller<br />
Medien partner vom<br />
Design Preis Schweiz und<br />
Partner der Swiss Design Association.<br />
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die Meinung der Redaktion oder des<br />
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Titelbild<br />
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Reisen, S. 50<br />
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chmedia.ch<br />
<strong>12</strong>6
service<br />
08—<strong>22</strong><br />
<strong>12</strong>7
vorschau<br />
02—<strong>23</strong><br />
Die nächste <strong>Wohnrevue</strong> erscheint am:<br />
Mittwoch, 15. Februar 20<strong>23</strong>.<br />
BILD JAMES STOKES, LIVING INSIDE<br />
<strong>12</strong>—<strong>22</strong> <strong>01</strong>—<strong>23</strong><br />
AUFTAKT<br />
Frauen im<br />
Design<br />
Die Ausstellung «The Bigger Picture»:<br />
Design – Frauen – Gesellschaft in<br />
Winterthur macht das Schaffen von<br />
Designerinnen sichtbar. Wir nehmen<br />
Sie mit auf eine Reise durch<br />
<strong>12</strong>0 Jahre Designgeschichte.<br />
FOKUS<br />
Farbwelten<br />
Den grauen Januar haben wir hinter<br />
uns gebracht. Grund genug, nun<br />
in das Thema Farbe einzutauchen.<br />
Wir gehen der Wirkung von Farbe auf<br />
den Grund und zeigen farbenfrohe<br />
Wohnreportagen.<br />
TREND<br />
Alle ab an<br />
den Herd<br />
Der Winter ist noch lange nicht vorbei.<br />
Was gibt es da Schöneres, als<br />
Zeit in der Küche zu verbringen und<br />
gemeinsam mit den Liebsten zu kochen.<br />
Wir zeigen die neusten Küchen<br />
und Küchengeräte.<br />
<strong>12</strong>8