07.12.2022 Aufrufe

der motor – Ausgabe 4/22 – Kommunikation für die Branche

In dieser Ausgabe findet ihr interessante Artikel rund um fachgerechte Motoreninstandsetzung, Ersatzteilversorgung, Entwicklungen im Bereich alternative Antriebe und Kraftstoffe und noch vieles mehr.

In dieser Ausgabe findet ihr interessante Artikel rund um fachgerechte Motoreninstandsetzung, Ersatzteilversorgung, Entwicklungen im Bereich alternative Antriebe und Kraftstoffe und noch vieles mehr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Komplettrevision eines

MAN D2066-Motors dauert

ca. 3-4 Wochen

Revision

an einem

MAN

D2066 LUH

nach Motorschaden

Der D2066 ist ein von MAN entwickelter schwerer Dieselmotor

mit Common-Rail-Hochdruckeinspritzung. Er findet Einsatz

im Bus-, LKW- und Stationärbetrieb, weswegen dieser

Motor in sehr vielen unterschiedlichen Ausführungen erhältlich

ist. In diesem Artikel wird ausschließlich die LUH-Ausführung

(Ladeluft gekühlter Unterflurmotor für Heckeinbau)

behandelt. Neben dieser gibt es z.B. noch die Ausführung

LF (Ladeluft gekühlt für Frontlenker), LOH (Ladeluft gekühlter

Oberflurmotor für Heckeinbau) und LE (Ladeluft gekühlter

Einbaumotor).

Erst einmal kurz etwas zur Historie: Der D20 ist der Nachfolger

des D28 und zeichnet sich durch seine Laufruhe und

seine geringen Geräuschemissionen aus. Der Grundaufbau

des Motors ist sehr einfach. Die Stirnradgetriebe an Vorderund

Rückseite des Aggregates sind ausschließlich gerade

und sehr grob verzahnt, was den Rädertrieb sehr robust

gegen Fremdeinwirkung macht. Der Motor besitzt eine im

Kurbelgehäuse sitzende Rotorpumpe für den Schmieröl-Kreislauf,

ein Bosch Common Rail-System mit Magnetventil-Injektoren

(Arbeitsdruck 1800 bar) und einer Kraftstoff-geschmierten

Radialkolben-Hochdruckpumpe, einen

einteiligen Zylinderkopf aus Grauguss sowie nasse Laufbuchsen

und verschiedene Varianten an Druckluft-Kompressoren

und ein- bzw. mehrstufigen Verdichtern.

des Starters war zu hören, dass mindestens ein Zylinder

keine Kompression hat – außerdem war ein stark erhöhtes

Blow-out aus dem Öleinfüllstutzen sichtbar. Der 1,6 Tonnen

schwere Antriebsstrang musste also demontiert werden.

Und wie auch schon befürchtet stießen wir nach dem Abnehmen

des fast 200 kg schweren Zylinderkopfes auf folgendes

Schadensbild: Der Kolben des 4. Zylinders war auf

Zylinderkolben mit Bolzenachsenriss

und Fressspuren

in der Laufachse

Das Aggregat das wir nun behandeln ist ein D2066 LUH

48 – also eine 360 PS Maschine die 1800 Nm Drehmoment

drückt. Bevor wir das Aggregat ausgebaut und zerlegt

haben ging es erst einmal an die Fehlerdiagnose – denn

nichts ist wichtiger als eine genaue Diagnose, bzw. Lokalisierung

des Maschinenschadens. Schon beim durchdrehen

10 www.dermotor.de | Ausgabe 4/2022

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!