2022-12_RegioBusiness
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SÜDWEST PRESSE
RegioBusiness
MOMENTE
Rückblick: Das war
das Jahr 2022 Beilage
swp.de/regiobusiness
i
TRENDS
Die moderne Arbeitswelt
im Wandel SEITE 10
DEZEMBER 2022
PAPIERKRISE
Energie als Kostentreiber:
Das sagen Experten SEITE 16
Nr. 242 / Jg. 21 [1,75 EUR]
WIR
BEWEGEN
GROSSES!
Gleisinfrastrukturbau
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MIT LEONHARD WEISS
FREUDE AM BAUEN ERLEBEN!
Das Fest
des Sparens
Auch die Händler in Heilbronn-
Franken sind unter Druck: Die Inflation
zwingt die Kunden, ihre Ausgaben zu
kappen, gleichzeitig kämpfen die Firmen
mit höheren Energiekosten. Die
traditionell starke Weihnachtssaison
startet durchwachsen. SEITE 6
Illustration: Franziska Oblinger, mediaservice ulm
HANDWERK
Mutig und
innovativ
Leistungswettbewerb: Das
regionale Handwerk feiert drei
Bundessieger. Zudem überzeugen
zehn Firmen als „Top-Ausbildungsbetrieb“.
Seite 3
NACHHALTIGKEIT
Konsequente
Ausrichtung
Die Stadtwerk Tauberfranken
GmbH war für den Umweltpreis
nominiert. Der Geschäftsführer
spricht im Interview über die
Anstrengungen. Seite 18
TRANSPORT
Erfolgreiches
erstes Jahr
F-Trucks aus Crailsheim ist
Generalimporteur für schwere
Nutzfahrzeuge vom Hersteller
Ford. Eine Bilanz nach den ersten
zwölf Monaten. Seite 21
Ein Klassiker ist zurück
Steigende Zinsen machen das Bausparen wieder attraktiv. Die steigende Nachfrage
beschert der Bausparkasse Schwäbisch Hall deutliche Zuwächse. VON HERIBERT LOHR
Reinhard Klein geht in sein
letztes Jahr als Vorstandsvorsitzender
der Bauparkasse
Schwäbisch Hall. Ende
2023 will er den Ruhestand antreten
und seinen Posten an Mike
Kamman übergeben. Bis dahin
ist es noch ein Stück des Weges.
Den beschreitet Frontmann des
Marktführers aber voller Zuversicht,
aller derzeitigen Verwerfungen
der Immobilienbranche
zum Trotz. Die Nachfrage nach
klassischen Bausparverträgen
wuchs zuletzt rasant. In Zeiten
von Niedrigzinsen nicht so geschätzt,
weil Annuitätendarlehen
für Bauherren günstiger waren,
hat sich nun der Zinswind gedreht
und der Klassiker des Eigenkapitalaufbaus
und der des
Baukredits erlebt ein imagetragendes
Comeback. Der Bausparkasse
beschert die veränderten
Gegebenheiten enorme Zuwächse.
„Wir liegen beim Bausparen
bei deutlich über 30 Milliarden
Euro Neugeschäft. Das entspricht
einem Plus von 40 Prozent
gegenüber dem Vorjahr. Die
Kunden wollen sich die güns-
K L I M A I N I T I A T I V E
www.energiewende1.de
Prognose: Reinhard Klein erwartet keinen allgemeinen Rückgang
bei den Wohnungs- und Immobilienpreisen.
Foto: Jürgen Weller
www.pm-bw.de
tigen Konditionen sichern“, so
der Vorstandschef auf der jüngsten
Online-Pressekonferenz.
„Wir erwarten für 2023 ein starkes
Bauspar-Neugeschäft.“
Bei den Finanzierungen sieht
es etwas andere aus. Hier liefen
die Geschäfte zuletzt deutlich
schlechter. Was wenig verwundert,
denn die Nachfrage
nach Finanzierungen von neuem
Wohnraum brach zuletzt kräftig
ein. Die Gründe liegen auf der
Hand: steigende Zinsen, höhere
Kosten für Ausführung und Energie,
allgemein hohe Teuerungsrate,
dazu konjunkturelle Unsicherheiten,
das lässt viele potenziell
Bauwillige vorsichtiger
agieren. Doch auch hier hofft
Reinhard Klein darauf, dass „das
zweite Halbjahr 2023 dann wieder
besser wird“.
Die aktuelle Flaute auf dem Immobiliensektor
schlägt sich natürlich
auch in den Büchern der
Bausparkasse nieder. So dürfte
der Gewinn des Branchenprimus
im laufenden Geschäftsjahr
2022 gegenüber dem Vorjahr
um rund zehn Prozent zurückgehen.
Beim Blick nach
vorne gibt sich Reinhard Klein
betont vorsichtig, rechnet eher
damit, dass die Geschäfte wohl
erst im Jahr 2024 wieder deutlich
anziehen. Dass die Preise
für Immobilien zurückgehen,
erwartet der Vorstand der Füchse
nicht: „Die Nachfrage ist noch
immer hoch.“ Dafür, dass diese
abnimmt, gibt es nur längerfristig
nur eine Lösung: mehr bauen.
Das trägt wiederum auch
künftig das Bauspargeschäft.
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Differenzierter
Blick nach vorne
Risiken und Zukunftsstrategien für die deutsche
Wirtschaft schilderte Gastredner Michael Hüther
beim Empfang der hiesigen Arbeitgeberverbände.
Einen differenzierten Blick
auf die deutsche Wirtschaft
warf Anfang Dezember
Prof. Michael Hüther, beim Weihnachtsempfang
von Südwestmetall
und Unternehmensverband
Südwest in Heilbronn. Der Direktor
des Instituts der deutschen
Wirtschaft sprach über die „Zukunft
der deutschen Wirtschaft“.
In der wettbewerbsfähigen Verfügbarkeit
von Energie sieht Hüther
ein großes Risiko: Der Anteil
russischen Gases am Energiemix
habe zuletzt stark zugenommen
und man habe die politischen Risiken
falsch eingeschätzt. Als weitere
Herausforderung sieht Hüther
die Veränderung der globalen
Ordnung. Und um die globale
Erwärmung zu stoppen, müsse
CO aus der Atmosphäre entnommen
werden. Dafür sei eine weitere
Verschuldung in Kauf zu nehmen.
Auch stehe Deutschland vor
einer demografischen Krise.
Was bleibt zu tun? Die Stagflation
müsse eingedämmt werden. Die
große Transformation der Wirtschaft
und der Energieversorgung
müsse über langfristige strategische
Ansätze organisiert werden.
Und um das Gleichgewicht aus
Demokratie und sozialer Marktwirtschaft
zu bewahren, sei eine
verstärkte Zusammenarbeit mit
den europäischen Partnern unabdingbar.
flu
Informativ: Michael Hüther
fesselte die Zuhörer. Foto: SW-Metall www.iwkoeln.de
www.advisa-akademie.de
.
02 Politik & Wirtschaft
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
November bringt nur wenig Veränderung
Die Zahl der Arbeitslosen ist unverändert, die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,2 Prozent. Es wurden allerdings mehr freie Stellen gemeldet.
Im November waren im Agenturbezirk
Schwäbisch Hall-
Tauberbischofsheim knapp
11 000 Arbeitslose gemeldet. Das
sind genau so viele wie im Oktober
und 1401 (14,7 Prozent)
mehr als im November 2021. Die
Arbeitslosenquote liegt wie im
Oktober bei 3,2 Prozent. In Baden-Württemberg
liegt die Arbeitslosenquote
bei 3,6 Prozent
und damit ebenso auf dem gleichen
Stand wie im Oktober.
Trotzdem gibt es viel
Bewegung im Markt
„Die Zahl der Arbeitslosen hat
sich zwar nicht verändert, trotzdem
war der Arbeitsmarkt auch
im November ordentlich in Bewegung.
Knapp 2800 Menschen meldeten
sich arbeitslos. Ebenso viele
Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit.
Fast 60 Prozent davon
startete in Arbeit, Ausbildung
oder berufliche Qualifizierung“,
erklärt Elisabeth Giesen, Leiterin
der Agentur für Arbeit Schwäbisch
Hall-Tauberbischofsheim.
Im November wurden 1254 neue
Arbeitsstellen gemeldet. Das sind
159 (14,5 Prozent) mehr als im
Oktober und 136 (9,8 Prozent)
weniger als im November 2021.
Insgesamt waren 8400 Stellen gemeldet,
4 weniger als im Oktober
und 1138 (15,7 Prozent) mehr
als im November 2021.
„Rund 60 Prozent der Stellenangebote
sind für Fachkräfte mit einer
abgeschlossenen Berufsausbildung
ausgeschrieben. Eine
duale oder schulische Ausbildung
ist somit ein sehr guter Weg
für den Start ins Berufsleben. Nur
knapp ein Fünftel der Stellenangebote
ist für Spezialisten und
Experten – also in der Regel für
Akademiker, Meister und Techniker
– ausgeschrieben“, erklärt
Elisabeth Giesen und macht sich
so für die duale Ausbildung stark:
„Nach einer dualen Berufsausbildung
hat man beste Chance auf
dem Arbeitsmarkt.“
SCHWÄBISCH HALL Im Landkreis
liegt die Arbeitslosenquote
wie im Oktober bei 3,3 Prozent.
Im November waren 3868
Menschen arbeitslos gemeldet, einer
weniger als im Oktober und
562 (17 Prozent) mehr als vor einem
Jahr. 1018 Menschen meldeten
sich arbeitslos und 1022 Menschen
beendeten die Arbeitslosigkeit.
Arbeitgeber haben 419 Stellen
gemeldet, 48 (12,9 Prozent)
mehr als im Oktober und 10,9
Prozent weniger als im November
2021. Der Bestand an Stellenangeboten
lag bei 2892; 11,5 Prozent
mehr als im November 2021.
Der Arbeitsmarkt im November 2022
10.942
ARBEITSLOSE
Veränderung zum Vorjahr: +14,7 %
2,5%
ARBEITSLOSENQUOTE
JUGENDLICHE
Veränderung zum Vorjahr: +0,6 %
252.708
„Rund 60
Prozent der
Stellenangebote
sind für Fachkräfte
mit einer abgeschlossenen
Berufsausbildung
ausgeschrieben.“
SOZIALVERSICHERUNGS-
PFLICHTIG BESCHÄFTIGTE
Veränderung zum Vorjahr: +1,8 %
3,2 %
ARBEITSLOSENQUOTE
Veränderung zum Vorjahr: +0,4 %
14.574
UNTERBESCHÄFTIGTE
(OHNE KURZARBEIT)
Veränderung zum Vorjahr: +17,1 %
8.400
ARBEITSSTELLEN
Veränderung zum Vorjahr: +15,7 %
RB Grafik: Jürgen Schneider, Quelle: Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim
HOHENLOHEKREIS Die kreisweite
Arbeitslosenquote liegt wie
im Oktober bei 2,9 Prozent. Im
November waren 1961 Menschen
arbeitslos gemeldet, 29 (1,5 Prozent)
weniger als im Oktober und
182 (10,2 Prozent) mehr als im
November 2021. 422 Menschen
meldeten sich neu oder erneut arbeitslos
und 455 Menschen beendeten
die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber
haben 175 Stellen gemeldet,
30 (14,6 Prozent) weniger
als im Oktober und 2,3 Prozent
mehr als im November 2021. Der
Bestand an Stellenangeboten lag
bei 1388; 21,4 Prozent mehr als
im November 2021.
MAIN-TAUBER-KREIS Hier
liegt die Arbeitslosenquote bei 3
Prozent (Oktober: 2,9). Im November
waren 2290 Menschen
arbeitslos gemeldet, 89 (4 Prozent)
mehr als im Oktober und
301 (15,1 Prozent) mehr als im
November 2021. 654 Menschen
meldeten sich neu oder erneut arbeitslos,
563 Menschen beendeten
die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber
haben 458 Stellen gemeldet,
93 (25,5 Prozent) mehr als
im Oktober und 14,9 Prozent weniger
als im November 2021. Der
Bestand an Stellenangeboten lag
bei 2739; 15,5 Prozent mehr als
im November 2021.
Die Entwicklung
nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk waren im Bereich
der Grundsicherung (Hartz
IV) 5653 Arbeitslose gemeldet,
57 weniger als im Oktober; im
Bereich der Arbeitslosenversicherung
(Rechtskreis SGB III) waren
es mit 5289 genau 51 Menschen
mehr als im Oktober. 51,7
Prozent der Arbeitslosen bezogen
Grundsicherung (Oktober:
52,1 Prozent). Von den Arbeitslosen
im Landkreis Schwäbisch
Hall wurden 53,31 Prozent vom
Jobcenter betreut, die anderen
von der Arbeitsagentur im Haller
Landkreis.
pm
www.arbeitsagentur.de
Impressum
STANDPUNKT
Heribert Lohr
verantwortlicher Redakteur
Die Kasse muss schon stimmen
Foto: Ufuk Arslan
Es ist Vorweihnachtszeit und da bewegt sich
ja so manches auf politischer Ebene. So war
der Gedanke, die Hinzuverdienstgrenzen von
Rentnern zu öffnen, mit Sicherheit nicht die
schlechteste aller Ideen. Nicht nur, weil der
eine oder andere Euro uns Höherbetagten
wirklich dabei hilft, besser der wohlstandsfressenden
Inflation und den sattsam gestiegenen
Energiepreise wenigstens etwas entgegenzuhalten
– auch wenn es vielleicht nur
eine Tasse Tee im nächsten Kaffeehaus reicht.
Hauptsache es ist warm, zieht nicht und der
Mensch hat Unterhaltung. Das ist etwas wert.
Fragen Sie mal in Kiew nach. Auch die Weihnachtsgeschenke
für die Enkel sind so leichter
besorgt.
Spaß beiseite. Anreize zu schaffen, dass wir
Alten noch ein wenig in die Ruder greifen,
macht ja Sinn. Wenn überall die Fachkräfte
fehlen, warum soll dann wer kann nicht noch
ein wenig „schaffen“ gehen. Arbeit adelt,
heißt es. Auch dass sich hinter den Verlockungen
des höheren Zuverdienstes ein gesellschaftliches
Muss verbirgt, sollten wir
nicht zu lautstark beklagen.
Die Jungen fehlen. Und diese Chose haben
wir uns schon selbst eingebrockt. Nicht, dass
wir zu wenig Sex hatten. In meiner Erinnerung
dünkt mir sogar das Gegenteil. Aber
uns ist bei der Suche nach Spaß und Lustgewinn
ganz offensichtlich der ursprüngliche
Sinn des zwischengeschlechtlichen Miteinanders
ein wenig aus den Blick geraten,
sonst sähen unsere Bevölkerungspyramiden
wohl anders aus. Das nachholen zu
wollen, dürfte uns ältere Semester bei allem
Wohlwollen dann doch etwas überfordern.
Damit kämen wir dann zu den unangenehmen
Dingen. Höhere Hinzuverdienste werden
wohl nicht ausreichen, um ein altersschwaches
Rentensystem vor der Schwindsucht zu
retten. Immer weniger junge Beitragszahler
und immer mehr und länger aushaltenden
Rentenempfänger: für diese Gleichung hätte
es einen Satz warme Ohren durch die körperlich
überlegene Lehrkraft gegeben.
An der weiteren Anhebung des Rentenalters
führt perspektivisch nichts vorbei. Wir dürfen
uns gerne und intensiv darüber streiten, wem
ein Mehr an Arbeitstagen auch zugemutet
werden kann. Der in solchen Diskussionen
fast immer angeführte Dachdecker oder die
Pflegekraft im Schichtbetrieb zählen wahrscheinlich
nicht dazu. Der Ingenieur schon
eher und die Digital-Content-Managerin wohl
auch. Das hebt nicht gerade die Stimmung
und verhebt auch die Work-Life-Balance.
Aber wir müssen uns ehrlich machen: Wenn
wir nicht wollen, dass die jüngere Generation
Sozialbeiträge stemmen muss, die sie nur
noch schwer wirtschaften kann, dann müssen
wir an dieses Thema ran. Altersarmut ist eine
gemeinschaftliche Versagensleistung.
Dass Beamte, Selbständige und Freiberufler
ebenso in die Pflicht genommen werden
wie auch die Unternehmer, versteht sich von
selbst. Wir alle werden alt. Das ist eigentlich
noch sicherer als der Heiligabend am 24. Dezember.
Eine Erkenntnis, die auch den Jüngeren
durchaus beizubiegen ist. Auch sie sind
in der Pflicht. Etwas höhere Beiträge mögen
ärgerlich sein, zumutbar sind sie alle mal.
Denn auch wenn unser aller Wohlstand zuletzt
nicht mehr ganz so gewachsen ist, die
zusätzliche Belastung für ein ordentliches
Rentenniveau sind für alle tragbar.
Am Hungertuch muss deshalb wirklich niemand
nagen. Natürlich lässt sich solch ein
trög-langweiliges Thema noch ein wenig vor
uns her schieben, besser werden die Dinge
dadurch am Ende aber auch nicht. Ganz im
Gegenteil: Veränderungen am Rentensystem
haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Klimawandel:
Je länger man sie ignoriert, umso
schlimmer wird’s.
Die letzten Rentenreformen sind nun auch
schon wieder ein paar Jährchen her. Das hat
uns über die jüngere Vergangenheit gebracht.
Nun sind wir erneut gefordert, uns nachhaltig
ans Werk zu machen. Dieser Tage rücken
wir angegrauten Babyboomer in die Rente
ein. Es braucht deshalb nicht so viel Hirnschmalz,
um sich vorzustellen, dass es auch
in einer vor Kraft strotzenden Wirtschaftsregion
Heilbronn-Franken schnell ungemütlich
werden kann, wenn die Waggons nicht vorausschauend
auf die richtigen Gleise geschoben
werden können. Eigentlich ist es jetzt
eine gute Gelegenheit, beim entspannten Spaziergang
mit den Liebsten so zwischen den
Jahren über all das ganz besinnlich ein wenig
nachzudenken.
Verlag
Südwest Presse Hohenlohe
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Verlagsbetrieb Hohenloher Tagblatt
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Verbreitung und Auflage
Im Landkreis Schwäbisch Hall,
dem Main-Tauber-Kreis, dem
Hohenlohekreis und dem
Landkreis Ansbach mit einer
Auflage über 55.000 Exemplaren
(Verlagsangabe)
Erscheinungsweise
RegioBusiness erscheint monatlich in
Zusammenarbeit mit dem Haller
Tagblatt in Schwäbisch Hall, dem
Hohenloher Tagblatt in Crailsheim,
der Neuen Kreis-Rundschau in
Gaildorf und der Fränkischen Nachrichten,
Ausgabe Bad Mergentheim
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Politik & Wirtschaft 03
„Seid mutig, seid innovativ“
Ehrungsfeier zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks: Regionales Handwerk feiert drei Bundessieger.
VON FRANK LUTZ
Interessante Persönlichkeiten
mit kreativen Ideen hat das
Handwerk zu bieten, wie auch
Anfang Dezember bei der Ehrungsfeier
zum Leistungswettbewerb
des Deutschen Handwerks
deutlich wurde. Eine von ihnen ist
Festredner Sebastian Däuwel, der
bei der Veranstaltung in der Massenbachhausener
Mehrzweckhalle
seine originelle Geschäftsidee
„Die Brotpuristen“ vorstellte.
Der Name ist Programm: Ein
sparsames Sortiment, das fast
ausschließlich aus Brot besteht,
bietet die 2016 gegründete Bäckerei
mit Sitz in Speyer. Purismus
herrscht auch bei den Zutaten:
Mehl, Sauerteig, Wasser, Salz,
ein paar weitere Gewürze – mehr
komme bei ihm nicht in den Teig
hinein, berichtete Däuwel, der
das Backen autodidaktisch gelernt
hat. Völlig tabu seien für ihn
Backmischungen.
UNKONVENTIONELL Bewahren
Däuwel und seine inzwischen
17 Mitarbeitenden also in ihren
Produkten die stolze Tradition
des Backhandwerks, so gehen sie
in anderen Dingen neue und unkonventionelle
Wege: Bereits ein
halbes Jahr nach der Gründung
wurde ein Online-Shop ins Leben
gerufen – lange bevor die Corona-Lockdowns
„Click & Collect“
in aller Munde brachten.
Talentiert: Gruppenbild aller Kammersieger mit Ulrich Bopp (li.), Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, und Ralf Schnörr (re.), Hauptgeschäftsführer
der Kammer.
Foto: Frank Lutz
Seit 2017 fahren Däuwel und sein
Team ihre Brote auch dreimal
wöchentlich mit einem optisch
ansprechenden Brot-Truck aus
und verkaufen sie an bestimmten
Parkplätzen in der Region.
Fast schon revolutionär sind zudem
die mitarbeiterfreundlichen
Ladenöffnungszeiten: Die Backstube
hat nur an vier Tagen in
der Woche geöffnet und bleibt am
Wochenende ganz zu. Auch gibt
es bei den „Brotpuristen“ keine
Nachtarbeit: Wer in der ersten
Schicht arbeitet, fängt um 6 Uhr
morgens an.
Der Erfolg gibt Däuwel recht:
Schon beim Pop-up-Store, welcher
der Gründung der „Brotpuristen“
vorausgegangen war, habe
ein solcher Andrang geherrscht,
dass die Backwaren nach 25 Minuten
ausverkauft waren. Seitdem
haben sich die Brotpuristen einen
treuen Kundenstamm aufgebaut.
Großen Wert lege er auf eine
ehrliche Kommunikation mit den
Kunden, berichtete Däuwel. Sein
Erfolgsrezept beschrieb der studierte
Betriebswirt daher folgendermaßen:
„Seid mutig, seid innovativ,
gestaltet euer Handwerk.“
So wandte er sich an die anwesenden
Jung-Handwerker: „Aber
wenn ihr was anders macht,
müsst ihr den Kunden auch erklären,
warum ihr’s anders macht.“
BEEINDRUCKEND Auch das
Handwerk in Heilbronn-Franken
bringt beeindruckende Jung-Talente
hervor. Mit dem Nordheimer
Weintechnologen Lukas Quadrizius
und der Vellberger Schornsteinfegerin
Ramona Holl wurden
zwei von ihnen beim diesjährigen
Leistungswettbewerb als erste
Bundessieger ausgezeichnet. „Bei
allem, was ihr ansteckt und denkt,
das passt schon, da schauen wir
drüber, ob es wirklich passt“, beschrieb
Holl, die in traditioneller
Kluft auftrat, das heutige Berufsbild
der Schornsteinfeger. Im
Wesentlichen gehe es darum, die
Brandgefahr zu verringern, aber
auch alle Anlagen auf ihre Umweltgerechtigkeit
zu überprüfen.
Auf die Frage von Ulrich Bopp,
Präsident der Handwerkskammer
Heilbronn-Franken, nach ihren
weiteren Plänen antwortete Holl:
„Ich möchte im Beruf bleiben,
und der Meister ist angedacht.“
Zu den beiden ersten Siegern gesellte
sich noch der Weinsberger
Maßschneider Luis Kistner
als dritter Bundessieger im Sonderwettbewerb
„Die Gute Form
im Handwerk – Handwerker gestalten“,
der in seinem eleganten
blauen Prüfungs-Sakko auf die
Bühne trat. Auch er wolle seinem
Ausbildungsbetrieb, dem Theater
Heilbronn, treu bleiben und sich
zum Meister weiterbilden, wie er
Ulrich Bopp verriet.
AUSGEZEICHNET Auf Landesebene
konnte sich die Kammer
über vier erste, sechs zweite und
drei dritte Sieger freuen sowie
über Luis Kistner als ersten Preisträger
im Sonderwettbewerb „Die
Gute Form im Handwerk“. Außerdem
zeichnete Bopp zehn Betriebe
mit dem Siegel als „Top-Ausbildungsbetrieb“
aus. Sieben von
ihnen hätten bereits in den letzten
beiden Jahren ausgezeichnet
werden sollen, als die Ehrungsfeier
zum Leistungswettbewerb des
Deutschen Handwerks allerdings
bedingt durch die Corona-Pandemie
ausfallen musste.
Info: Alle Sieger sowie weitere Infos
zum Wettbewerb auf https://www.
hwk-heilbronn.de/artikel/leistungswettbewerb-des-deutschen-handwerks-62,0,5636.html
www.hwk-heilbronn.de
Freude und Engagement
Drei Fragen an Claudia Scheunpflug, Leiterin der Berufsbildung bei der
IHK Heilbronn-Franken. INTERVIEW NACH VORLAGE
Ehrung: Für sein Engagement in Vollversammlung und Vorstand bekam Udo Zeyer (li.) bei der Sitzung der
Vollversammlung von Ulrich Bopp die Silberne Ehrennadel der HWK verliehen.
Foto: Frank Lutz
Große Herausforderungen
Die Vollversammlung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken
diskutierte über Energiepreise, Arbeitszeitmodelle und Ausbildung.
Explodierende Energie- und
Rohstoffpreise, Materialund
Lieferengpässe sowie
Auftragsstornierungen belasten
das regionale Handwerk. Der
200 Milliarden schwere Doppel-
Wumms mit Gaspreis- und Strompreisbremse
mit Härtefallregelungen
zielt in die richtige Richtung,
kommt für viele Kleinbetriebe
aber schon zu spät – so weit
waren sich die Redner Ende November
bei der Vollversammlung
der Handwerkskammer (HWK)
Heilbronn-Franken einig.
Ministerialrat Klaus Fingerhut
vom baden-württembergischen
Wirtschaftsministerium skizzierte
die Situation des Handwerks
als „Ökonomie des Mangels“. Das
Land unterstütze mit Darlehen,
verbilligten Liquiditätszuschüssen
und spezielle Beratungen zur
Energiekostenentlastung.
ANKER Für Kammerpräsident
Ulrich Bopp ist das Handwerk
„ein elementarer Stabilitätsfaktor
der deutschen Wirtschaft“ und als
„Stimme des Mittelstandes“ eine
„Wirtschaftsmacht“. Auch ihn Krisenzeiten
sei es wichtig, „bei der
jungen Generation um Auszubildende,
potenzielle Fachkräfte sowie
mögliche Betriebsnachfolger“
zu werben. Anhand des Bauhandwerks
zeigte Bopp auf, wohin die
Reise geht. Junge Leute könnten
die stark erhöhten Baupreise
nicht mehr bezahlen und die
Kredite wegen gestiegener Zinsen
nicht mehr bedienen. Das führe
zu Baustornierungen. Die Lieferanten
würden mit Zuschlägen
den Einkauf belasten. Arbeitnehmer-Vizepräsident
Markus May
fasste zusammen: „Wir darben“.
Dem Baugewerbe gehe es denkbar
schlecht, für Investitionen
fehle es an Material, aus Sorge um
ihren Arbeitsplatz hielten sich die
Arbeitnehmer bei Käufen zurück
und die staatliche Hilfe komme
„unglaublich spät“.
In der anschließenden Diskussion
zur Situation des Handwerks
tauschten sich die Vollversammlungsmitglieder
über Energiepreise,
Arbeitszeitmodelle und Ausbildung
in den Betrieben aus. Hauptgeschäftsführer
Ralf Schnörr
sprach von einer „hochinteressanten
Diskussion“, die zeige,
„dass sich das Handwerk um
neue Arbeitsformen Gedanken
machen muss“.
pm/flu
REGIOBUSINESS Frau
Scheunpflug, die IHK Heilbronn-
Franken ehrt die Ausbildungs-
Absolventen des Jahrgangs 2022
mit einer großen, digitalen Party.
Mit der Veranstaltung feiern
Sie auch die Duale Bildung als
Erfolgsmodell für den besten aller
Berufseinstiege.
CLAUDIA SCHEUNPFLUG
Die Leistungen unserer Absolventinnen
und Absolventen zeigen,
was Ausbildung und das
Prinzip der Dualen Ausbildung
leisten können. Wir zeichnen
junge Frauen und Männer
aus, die sich hochmotiviert, mit
Freude und Engagement in ihren
Berufen qualifiziert haben.
Sie sind damit bestens vorbereitet
für eine Karriere in ihrem
Wunschberuf.
REGIOBUSINESS Die Duale
Ausbildung wird international
gelobt, und die Betriebe in der
Region bieten eine große Vielfalt
spannender und zukunftsweisender
Ausbildungsstellen
an. Trotzdem bleiben jedes Jahr
Ausbildungsstellen unbesetzt.
Warum?
CLAUDIA SCHEUNPFLUG
Weil sich der Ausbildungsmarkt
gedreht hat. Der demografische
Wandel ist eine Ursache. Wir beobachten
aber auch, dass längst
nicht mehr alle Jugendlichen
unmittelbar nach der Schule in
Überzeugt: Claudia Scheunpflug sieht die Absolventen bestens
vorbereitet auf eine Karriere im Wunschberuf. Foto: IHK Heilbronn-Franken
die Ausbildung oder ein Studium
eintreten. Andererseits steigen
die Anforderungen an die
Schulabgänger. Die Qualifizierungsvoraussetzungen
in den
Ausbildungsberufen
deutlich zu.
nehmen
REGIOBUSINESS Was bedeutet
das für junge Menschen und
Ausbildungsbetriebe?
CLAUDIA SCHEUNPFLUG
Junge Menschen müssen erkennen,
wie wichtig ein qualifizierter
Schulabschluss ist und sie
müssen unterstützt werden, diesen
Abschluss zu erreichen. Die
Unternehmen hingegen müssen
sich attraktiv machen für Auszubildende,
ihnen etwas bieten.
Dazu gehören eine entsprechende
Unternehmenskultur, Familienfreundlichkeit,
hochwertige
Ausbildungsbedingungen sowie
Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten.
Die Betriebe in unserer
Region haben dies längst erkannt
und bieten hochattraktive
Ausbildungsplätze an. Das Ergebnis
sehen wir nicht zuletzt an
den rund 4000 erfolgreichen
Auszubildenden, denen wir mit
unserer Absolventenfeier gratulieren.
www.ihk.de
04 Industrie
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Starker Spirit des „Teams Orange“
„Unser Ziel ist es, mit unseren Kunden immer einen Schritt voraus zu sein“ – im Interview spricht Dr. Wolfgang Zahner, Geschäftsführer
von BTI, über die Erfolge und ehrgeizigen Pläne des Experten für Befestigungstechnik. INTERVIEW VON HERIBERT LOHR
In diesem Jahr feierte die BTI
Befestigungstechnik den 50.
Geburtstag. Seit der Gründung
des Unternehmens am 1. September
1972 durch Albert Berner hat
sich BTI zum Spezialisten fürs
Bauhandwerk in Deutschland und
zu einem der führenden Omnichannel-Direktvertreiber
auf diesem
Gebiet entwickelt. Als „Partner
für das Handwerk“ wollen
die Experten ihren Kunden neue
Perspektiven und überzeugende
Anwendungen ermöglichen –
mit speziellen Systemlösungen,
aber auch mit Befestigungstechnik,
Werkzeugen, Chemie, Brandschutz
oder Arbeitskleidung und
Arbeitsschutz. Im Interview gibt
Geschäftsführer Dr. Wolfgang
Zahner, der diese Position seit Januar
innehat, Einblicke in die Entwicklung
und Arbeit bei BTI.
Experte: Dr. Wolfgang Zahner ist seit Januar als Geschäftsführer der
BTI tätig. Der promovierte Betriebswirt steht für Strategie, Vertrieb und
Marketing, war sieben Jahre in der Unternehmensberatung tätig und
die letzten 14 Jahre bei Hilti Deutschland für Vertrieb und Marketing
verantwortlich. Sein Credo: Wachstum durch die Kombination von
Direktvertrieb und Digitalisierung.
Foto: BTI
REGIOBUSINESS Herr Zahner,
Sie sind nun gut ein Jahr im Unternehmen.
Haben Sie das BTI-
Gen schon verinnerlicht?
WOLFGANG ZAHNER Definitiv!
Den starken Spirit des „Teams
Orange“ habe ich vom ersten Tag
an erlebt und aufgesogen, ich
wurde direkt darauf eingeschworen.
Als neues Teammitglied bei
der BTI spürt man von Anfang an
den enormen Zusammenhalt und
ein echtes Teamgefühl, aber auch
den Willen, gemeinsam die Zukunft
zu gestalten und jeden Tag
aufs Neue etwas besser zu sein.
Nicht zuletzt deshalb ist die Arbeit
bei BTI etwas Besonderes.
REGIOBUSINESS Ihr Unternehmen
hat vor kurzem sein 50-jähriges
Bestehen gefeiert und hat sich
in diesen fünf Jahrzehnten auch
sehr erfolgreich am Markt behauptet.
Was macht BTI aus?
WOLFGANG ZAHNER BTI ist
fürs Handwerk zur richtigen Zeit
am richtigen Ort – und das schon
seit Gründung des Unternehmens
im Jahr 1972. Seither schaffen wir
langfristige Verbindungen: mit unseren
Produkten, im vertrauensvollen
Verhältnis zu unseren Kunden
direkt vor Ort und im täglichen
Miteinander im Team. BTI
ist der Spezialist fürs Bauhandwerk
in Deutschland und einer
der führenden Omnikanal-Direktvertreiber
auf diesem Gebiet. Wir
sind Experten in allen Bereichen
des Handwerks, besitzen eine unglaublich
hohe Flexibilität, auf die
unterschiedlichen Anforderungen
unserer Kunden einzugehen, und
zeichnen uns durch volle Einsatzbereitschaft
und höchste Qualitätsansprüche
aus. Ein exakt dafür
zugeschnittenes Produkt- und
Serviceportfolio, aber auch der
offene Umgang und Wissensaustausch
untereinander sowie der
Wille, pragmatisch zu denken und
mutig zu handeln, zeichnen uns
aus. Denn nur so kommen wir
dorthin, wo wir hin wollen: Unser
Ziel ist es, mit unseren Kunden
immer einen Schritt voraus
zu sein.
REGIOBUSINESS Das Handwerk
bekommt ja nun auch die
Auswirkungen der sich abzeichnenden
Rezession zu spüren.
Schlägt das auch auf BTI durch?
WOLFGANG ZAHNER Sicherlich
beschäftigt uns die nach wie
vor angespannte Lage an den Beschaffungsmärkten.
Als Teil der
Berner Gruppe profitieren wir allerdings
in diesem Kontext von
vielfältigen Synergien, in diesem
speziellen Fall von der Möglichkeit,
auf einen weltweiten Einkauf
beziehungsweise alternative
Lieferanten zugreifen zu können.
Die steigenden Energiekosten sowie
steigenden Frachtkosten stellen
uns ebenfalls vor Herausforderungen.
Trotzdem verzeichnen
wir nach wie vor eine positive
Entwicklung im Vergleich zum
Vorjahr, insbesondere auch dank
des großen Engagements unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auswirkungen einer sich abzeichnenden
Rezession spüren wir bei
BTI noch nicht.
REGIOBUSINESS Sie haben das
Ziel, den Umsatz innerhalb von
acht Jahren zu verdoppeln. Wie
soll das gelingen?
WOLFGANG ZAHNER Der direkte
Draht und persönliche Kontakt
zum Kunden bleiben für uns
unverzichtbar. Wir zeichnen uns
dadurch aus, dass wir das Handwerk
verstehen und kompetent
beraten. Unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Außendienst
sind die Spielmacher in unserem
Omnikanal-Vertrieb. Sie
sind wichtig für die Kundengewinnung
und -bindung. Die Digitalisierung
ist wesentlicher Treiber
unserer Vertriebsstrategie, aber
unser klassisches Modell des Direktvertriebs
wird weiterhin Bestand
haben. Somit ist die Kombination
aus digitaler und direkter
Kundenansprache für uns die
Basis des Erfolgs. Daneben ist Teil
unserer Vertriebsstrategie auch
der stationäre Handel: Wir betreiben
in Deutschland neun Handwerkercenter.
Das jüngste wurde
dieses Jahr in Stuttgart eröffnet,
weitere werden folgen. Wir stellen
in allen Bereichen die Zeichen auf
Wachstum.
REGIOBUSINESS BTI ist ja bekannt
für seine Innovationskraft:
Viele Eigenmarken, viele Patente.
WOLFGANG ZAHNER Wir
nehmen die Bedarfe unserer Kunden
auf und erarbeiten gemeinsam
mit unseren Lieferanten passende
Lösungen. Auch zukünftig
wird es unser Weg sein, einzigartige
Produkte und Serviceleistungen
anzubieten, um uns von unseren
Mitbewerbern unterscheiden
zu können. Ein sehr überzeugendes
Beispiel für unsere Innovationskraft
ist der passive Brandschutz:
Durch kontinuierliche Investitionen
in Produktneuheiten
und den Aufbau eines umfassenden
Service-Portfolios über alle
Kanäle hinweg haben wir uns zum
führenden Unternehmen in diesem
Bereich in Deutschland entwickelt.
www.bti.de
„Local for local“
Nach nur zwölf Monaten Bauzeit eröffnet EBM-Papst ein neues Werk
für Ventilatoren und Motoren im amerikanischen Telford.
Ehrgeizig: Der Neubau ist die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte.
Neue US-Produktion
für 100 Millionen Euro
Ziehl-Abegg stärkt Produktion und Vertrieb in Nordamerika.
Wir bauen für 100 Millionen
Euro eine völlig
neue Fabrik in den
USA“, erklärt Joachim Ley, Produktionsvorstand
beim Ventilatorenhersteller
Ziehl-Abegg.
Das ist die größte Einzelinvestition
an einem Standort in der
112-jährigen Firmengeschichte.
Grund ist die große Nachfrage
nach leisen, robusten und
energiesparenden Ventilatoren
in den Märkten Mexikos, Kanadas
und den USA.
Das Wachstum in Nordamerika
hat den Standort in Greensboro
(North Carolina) seit der
Gründung 2004 immer schneller
wachsen lassen. Die Zahlen
sind beeindruckend: In den ersten
zehn Jahren ist Ziehl-Abegg
in den USA von 0 auf 40 Mitarbeitende
gewachsen; in den zurückliegenden
8 Jahren schon
von 40 auf 230 Mitarbeitende.
Und bis 2030 sollen in den USA
800 Menschen für den Ventilatorenbauer
arbeiten.
Die neue Fabrik mit angeschlossener
Verwaltung wird in Winston-Salem
(North Carolina)
gebaut. Das ist rund 20 Kilometer
vom bisherigen Standort
entfernt. Bezugsfertig soll
das 46 500 Quadratmeter große
Gebäude im Jahr 2024 sein.
Die bisherige Produktion wird
dann im Jahr 2025 an den neuen
Standort verlagert.
Die Produktion wird eine hohe
Fertigungstiefe haben. Produktionsvorstand
Ley: „Wir werden
Foto: Ziehl-Abegg
einerseits die Kapazitäten erweitern,
aber auch die Fertigungstiefe
erhöhen. Durch eine vollständig
lokalisierte Produktion
beginnend mit den Motoren
können wir unseren Kunden
eine hohe Flexibilität und kurze
Lieferzeiten ermöglichen.“
Dazu werden Wickelmaschinen,
Schweißroboter und CNC-Maschinen
installiert. Wegen der
zentralen Funktion des Standorts
wird ein Hochregallager angeschlossen
sein. „Und mittelfristig
werden wir in Winston-
Salem auch einen Entwicklungs-
Hub mit Labor aufbauen“, so
US-Geschäftsführer Mirco Herrmann.
pm
www.ziehl-abegg.de
Knapp 30 Millionen Dollar
investierte das Familienunternehmen
aus Mulfingen
in den Neubau und die Ausstattung
seines zweiten US-Standortes
und wird dort zu Beginn rund 125
Mitarbeitende beschäftigen. Die
Produktion von hochenergieeffizienten
Ventilatoren und Motoren
in Telford, Tennessee, hat bereits
im September den Betrieb aufgenommen.
BEDEUTUNG Dr. Klaus Geißdörfer,
CEO der EBM-Papst-Gruppe,
betont die Bedeutung des neuen
Werkes in den USA: „EBM-
Papst hat auf dem amerikanischen
Markt eine lange Tradition.
Bereits seit 1980 entwickeln, produzieren
und vertreiben wir von
Farmington, Connecticut, aus
energieeffiziente Ventilatoren und
Motoren für den nordamerikanischen
Markt. Mit der Erweiterung
unserer Geschäftsaktivitäten
in Telford stärken wir unsere Präsenz
auf dem bedeutenden amerikanischen
Zukunftsmarkt für
nachhaltige kälte-, klima- und lüftungstechnische
Anwendungen.“
CSO Thomas Nürnberger sagt:
„Unser Werk in Telford ist ein
weiterer Meilenstein unserer Internationalisierungsstrategie
„local
for local“. Die Gruppe verfolgt
mit dieser Strategie seit 2017
eine starke Eigenständigkeit ihrer
Eröffnung: Ein Blick in die Produktion im Werk Telford.
Standorte in den USA, Asien und
Europa. Ziel dabei ist, die Kunden
vor Ort noch effektiver, schneller
und passgenauer bedienen zu
können und sich unabhängig von
externen Einflüssen zu machen
durch drei eigenständige Lieferketten.“
Foto: EBM-Papst
NACHFRAGE Die Eröffnung
des 1,6 Hektar großen Gebäudes
wurde begleitet von Vertretern
aus Politik und Wirtschaft sowie
den Eigentümern und dem Top-
Management. Mark Shiring, CEO
von EBM-Papst USA, machte dabei
deutlich: „Mit unserem neuen
Produktionswerk reagieren
wir als Innovationsführer insbesondere
für energieeffiziente Ventilatorlösungen
auf die steigende
Marktnachfrage nach energieeffizienten
und intelligenten Lösungen
in Nord-Amerika. Mit den
erweiterten Kapazitäten vor Ort
können wir unseren Kunden zukünftig
schnelle Lieferzeiten garantieren.
Unsere Lieferkette
werden wir sukzessive in Amerika
aufbauen und stärken und damit
global unabhängig machen.“
Die Unternehmensgruppe rechnet
mit kontinuierlichem Wachstum
in Amerika. So bietet das
neue Werk die Möglichkeit weiterer
Ausbaustufen für die Fertigung
von EC Motoren, die durch
eine phasenweise Implementierung
bis Oktober 2024 realisiert
werden sollen.
pm
www.ebmpapst.com
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Industrie 05
Varta schaltet in den Krisenmodus
Mit Sofortmaßnahmen wie Kurzarbeit und dem vorläufigen Verzicht auf eine Großinvestition reagiert der Konzern auf Schwierigkeiten.
Der Batteriekonzern Varta
steht weiter vor vielen
Problemen. Im kommenden
Jahr wird sich den ersten Planungen
zufolge das Geschäft nur
mühsam erholen. Die herausfordernde
wirtschaftliche Lage und
die weltweiten Krisen würden
wohl auch 2023 weiterbestehen
und für Schwierigkeiten in der
Lieferkette, bei den Kosten und
der Verbrauchernachfrage sorgen,
hieß es im November vom
Konzern aus Ellwangen. „Die Unternehmenssituation
ist nach wie
vor herausfordernd in einem für
uns alle angespannten wirtschaftlichen
Umfeld“, sagte Vorstandssprecher
Markus Hackstein. Jetzt
will das im MDax gelistete Unternehmen
nach zwei Quartalsverlusten
in Folge mit Kostensenkungen
gegensteuern.
Der Jahresumsatz des Konzerns
Unternehmens ist um rund zehn
Prozent eingebrochen. Das hat
jetzt Konsequenzen – auch für
die Standorte in der Region: Am
Stammsitz in Ellwangen gehen bis
zu 300 Beschäftigte über den Jahreswechsel
in einen Betriebsurlaub.
Massiv sind die Eingriffe am
Standort Nördlingen: Dort werden
alle befristeten Verträge nicht verlängert,
die verbliebenen regulär
Beschäftigten sind voraussichtlich
bis Ende April in Kurzarbeit. Und:
Die groß angekündigte Fabrik für
E-Auto-Akkus in Nördlingen wird
vorerst nicht gebaut. Das Management
hat das 500-Millionen-Euro-
Projekt vorläufig gestoppt.
Mit diesen „Sofortmaßnahmen“
will Varta rund 40 Millionen Euro
einsparen. Weitere Folgen wie der
Abbau von Arbeitsplätzen werden
nicht mehr ausgeschlossen. „Der
Neubau für die Rundzelle/V4Drive
wird erst nach verbindlichen Kundenzusagen
fortgesetzt“, so Hackstein.
Nicht betroffen ist die Serienfertigungsanlage
in Ellwangen.
Ende 2021 war dort eine Pilotanlage
in Betrieb gegangen, ein Serienauftrag
eines Autobauers für
Hochleistungszellen – wohl Porsche
– soll abgearbeitet werden.
Als Hauptgründe für den massiven
Einbruch nennt das Unternehmen
die gleichen wie schon bei seiner
Gewinnwarnung im September:
gestiegene Rohstoff- und Energiepreise,
die in hart umkämpften
Märkten nicht komplett durchgereicht
werden können.
Starker Druck an
mehreren Fronten
Varta steht aktuell an mehreren
Fronten unter Druck. So sind
die etwa die Kosten für Lithium
(600 Prozent), Cobalt (60 Prozent),
Nickel und Aluminium (je
20 Prozent) oder Zink (15 Prozent)
ebenso rapide gestiegen wie
Batteriekonzern: Rund 500 Mitarbeiter sind am Standort in Nördlingen wegen wirtschaftlicher Probleme
seit Dezember in Kurzarbeit.
Foto: dpa
für Energie. Allein die Preisschübe
verursachten bisher Belastungen
von mehr als 220 Millionen
Euro. Gleichzeitig ist der Boom
in einem wichtigen Segment erst
einmal vorbei. Vor allem kabellose
Bluetooth-Kopfhörer, wie
etwa die AirPods von Apple, fanden
vor kurzem weltweit noch reißenden
Absatz. Inflation und drohende
Rezession vergällen aktuell
vielen Kunden die Lust auf neue
Tech-Produkte. Hier ging der Umsatz
in den ersten neun Monaten
dieses Jahres um 25 Prozent zurück.
Groß ist dagegen die Nachfrage
nach Energiespeicherlösungen
und Haushaltsbatterien: Hier
konnte Varta sogar um 15,6 Prozent
zulegen. Das schlägt sich in
den Zahlen nieder. So sank der
Umsatz in den ersten neun Monaten
dieses Jahres um 8,3 Prozent
auf 570 Millionen Euro. Das operative
Ergebnis brach gar um 63
Prozent auf 66,3 Millionen Euro
ein. Per Ende September fiel gar
ein Nettoverlust von 20 Millionen
Euro an. Für das laufende Jahr
2022 rechnet Varta mit einem
Umsatz von 820 Millionen Euro
und einem Gewinn von bis zu
60 Millionen Euro (Vorjahr: 283
Millionen Euro). Eine Dividende
können die Besitzer der Aktie
des MDax-Konzerns nicht erwarten.
Binnen eines Jahres brach
der Kurs um mehr als 70 Prozent
ein. Viele Aktionäre reagierten zuletzt
mit Verkäufen. Auch Insider
sind dabei, ganz vorne der österreichische
Mehrheitsaktionär und
Varta-Aufsichtsratschef Michael
Tojner, der sich von Anteilsscheinen
in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe
trennte.
Trotz allem: Zuversicht
beim Management
„Varta wird die Herausforderungen
meistern“, sagt Vorstand Rainer
Hald. Das Unternehmen verfüge
über eine stabile Basis, gefragte
Produkte sowie innovative
Neuentwicklungen, die bald
auf den Markt kommen und Vorstandssprecher
Markus Hackstein
ist sicher, dass „Varta das
Wachstum nach dieser Krise fortsetzen
wird“. Der Markt etwa für
Wearables stehe erst am Anfang,
die Nachfrage nach den Mini-Akkus
werde bald wieder anziehen.
2023 will Varta dann die Umsatzmilliarde
knacken.
ibe
www.varta-ag.com
Ein neues Kapitel beginnt
Johannes Schmalzl übernimmt den Vorsitz der Stiftung Würth von Harald Unkelbach. Dieser
erhält bei der Übergabe im Carmen-Würth-Forum das Bundesverdienstkreuz. VON FRANK LUTZ
Beschwingt und elegant
Scott Joplins „Entertainer“,
zart und intim die
Arie aus Mozarts „Zauberflöte“,
mitreißend, fast hypnotisch
der Ausschnitt aus Philip
Glass‘ dritter Sinfonie – so vielseitig
wie die Musik, welche die
Würth Philharmoniker an diesem
Abend darboten, ist auch
die Persönlichkeit des Mannes,
der Anfang November im Künzelsauer
Carmen-Würth-Forum
nach zwölf Jahren als Vorstandvorsitzenden
der Stiftung Würth
feierlich verabschiedet wurde:
Harald Unkelbach.
EINBLICKE Der Geehrte habe
durchaus seine Macken, berichtete
Reinhold Würth, seit Jahrzehnten
eng mit Unkelbach befreundet.
Bei ihren Schachpartien
sei er nicht immer der beste
Verlierer. Und er könne noch an
einer deutlicheren Aussprache
arbeiten. Andererseits aber sei
Unkelbach berechenbar, geradlinig,
ehrlich, vertrauenswürdig
und eine der kreativsten Persönlichkeiten
in ganz Hohenlohe.
Rückblick: Matthias Neth (li.) fasst in seiner Laudatio Harald
Unkelbachs Lebenswerk zusammen.
Foto: Ufuk Arslan
„Harald Unkelbach folgt in seiner
Außendarstellung dem Prinzip
des maximalen Understatements“,
stellte Festredner Prof.
Bernd Engler fest. Er sei „ungemein
vielschichtig und umfassend
gebildet“, sagte der Präsident
der Stiftung Weltethos. Er
habe sich für eine Promotion
als Mathematiker entschieden
und nach einer kurzen akademischen
Karriere vor 43 Jahren
seinen Platz bei Würth gefunden.
Dort schloss sich der Kreis für
den Feingeist: „Es scheint doch
seine Liebe zu Literatur und
Kunst gewesen, die ihn zur Stiftung
zog“, sagte Engler.
Maria Würth, Vorstandsmitglied
der Stiftung, lobte Unkelbach als
Menschen der Logik und Formeln,
der sich auch für Kultur
und Musik begeistern könne.
Dr. Matthias Neth, Landrat des
Hohenlohekreises, bezeichnete
den Geehrten als „Mann mit unglaublich
vielen Funktionen“, als
einen, „der antreibt und bewegt,
Dreh- und Angelpunkt ist“. Der
Landrat durfte dann Unkelbach
das Bundesverdienstkreuz verleihen
– für dessen gesellschaftliches
Wirken, seinen außerordentlichen
Einsatz in zahlreichen
Ämtern und sein herausragendes
Engagement in der Region.
AUSBLICK Natürlich kam
auch Johannes Schmalzl zu
Wort, der Unkelbach als Stiftungsvorsitzender
nachfolgt: Stiftungen
könne es in autoritären
Staaten nicht geben, weil hinter
ihnen eine starke Zivilgesellschaft
stehe, sagte der bisherige
Hauptgeschäftsführer der IHK
Region Stuttgart. Er bezeichnete
es als größte Herausforderung,
„Bewährtes fortzusetzen und mit
den Mitteln, die man hat, Gutes
zu tun“.
www.stiftung-wuerth.de
Geschäftsführer: René Leroux und Jan Willem Jongert (v. li.).
Neue Spitze
René Leroux ist zweiter Geschäftsführer und
Chief Operating Officer der Bott-Gruppe.
Seit November ist René Leroux
neben Jan Willem Jongert,
CEO und Sprecher der
Geschäftsführung, zweiter Geschäftsführer
der Bott-Gruppe.
Als Chief Operating Officer (COO)
übernimmt Leroux die Aufgaben
von Clive R. Woodward, der Ende
August seinen Ruhestand angetreten
hat. Der gelernte Werkzeugmacher
und Maschinenbauingenieur
bereichert die Gruppe mit
Erfahrungen in der Automobilindustrie,
im Werkzeugmaschinenbau
sowie in der Gebäude- und
Sicherheitstechnik. Seit 2015 war
der 54-Jährige zum Beispiel als
COO in der Geschäftsführung für
die Satisloh Group beschäftigt.
An Bott inspirieren den Deutsch-
Franzosen die Innovationskraft
der Produkte, der dynamische
Marktauftritt und das kontinuierliche
Wachstum. Außerdem
schätzt er die Offenheit des Managements
und die klare Strategie.
„Themen wie Nachhaltigkeit
in Verbindung mit E-Mobilität und
intelligente Dienstleistungen begeistern,
sprechen eindeutig für
die Gruppe und haben Wachstumspotenzial“,
so Leroux. pm
www.bott.de
Foto: Bott
Schulungszentrum
Centrum für Ausbildung im Straßenverkehr
GmbH
Erfolgreich
schulen
mit System
06 Schwerpunkt
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Weiter gefährliches
Fahrwasser
Der Handel ist in einer schwierigen Situation: Zwar ist das
Weihnachtsgeschäft traditionell eine starke Saison. Doch nach den
Einbußen durch Ladenschließungen während der Corona-Pandemie
folgt der Ukrainekrieg, der enorme Sprünge bei der Inflation
auslöst. Die Kunden halten sich zurück. VON MARIUS STEPHAN
„Wegen der
hohen Inflationsraten
können
sich gerade einkommensschwache
Menschen
weniger leisten
und sind zurückhaltend
mit
Einkäufen.“
Inflation: Ob Lebensmittel, Energie oder Mobilität – die Teuerungsraten sind enorm. Viele Bürger halten sich
deshalb bei nicht essenziellen Käufen zurück.
Foto: NPG-Archiv
Der Handel rutscht von Krise
zu Krise. Nach schwachen
Jahren in der Pandemie
kämpfen die Kunden in der
Region nun mit den hohen Inflationswerten.
In vielen Haushalten
ist Sparen angesagt. Dies spüren
auch die Geschäfte – in Heilbronn-Franken
wie auch in ganz
Deutschland.
„Die Menschen sind im dritten
Quartal 2022 seltener einkaufen
gegangen“, bestätigt auch das ifo-
Institut nach einer aktuellen Umfrage.
45,7 Prozent der Einzelhändler
berichten von weniger
Kunden in ihren Läden. 74,9 Prozent
kämpften im Oktober noch
mit Lieferengpässen (nach 76,5
Prozent im September). „Viele
Händler machen sich Sorgen
um das Weihnachtsgeschäft“, sagt
der Leiter der ifo Umfragen, Klaus
Wohlrabe. „Wegen der hohen Inflationsraten
können sich gerade
einkommensschwache Menschen
weniger leisten und sind zurückhaltend
mit Einkäufen“, ergänzt
Wohlrabe. Besonders betroffen
waren die Möbelhäuser – 80 Prozent
der befragten Unternehmen
berichteten davon, dass weniger
Kunden kamen.
Ebenfalls von geringer Kundenfrequenz
berichten 63,2 Prozent
der Kfz-Händler, 62,8 Prozent der
Fachhändler für Unterhaltungselektronik.
Mehr als die Hälfte
der Baumärkte (58,2 Prozent),
Bekleidungsgeschäfte (54,7 Prozent),
Händler für elektrische
Haushaltsgeräte (52,7 Prozent)
und Spielwarenhändler (51,2
Prozent) sind ebenfalls betroffen.
Sorge bereitet vor allem, dass unter
der Kaufzurückhaltung vor allem
auch Produktgruppen leiden,
die traditionell sehr gute Weihnachtsumsätze
einbrachten. Dies
zeigt, wie sehr die Deutschen gerade
sparen. Experten des Kieler
Instituts für Weltwirtschaft (IfW)
rechnen damit, dass die Kaufkraft
der Bundesbürger im kommenden
Jahr um 4,1 Prozent einbricht.
NACHSCHUB Hinzu kommen
laut ifo-Institut noch Lieferengpässe,
die sich zwar in einigen
Branchen langsam auflösen, insgesamt
aber zusätzlich Druck auf
den Umsatz der Geschäfte ausüben.
Der Lebensmitteleinzelhandel
ist derzeit noch am stärksten
von Lieferengpässen betroffen.
90 Prozent berichten von Problemen.
„Aufgrund des großen
und heterogenen Angebotes werden
dort einige Produkte in den
Regalen fehlen“, sagt Wohlrabe.
Ähnliches gilt für die Baumärkte,
wo rund 86 Prozent der Händler
nicht alle bestellten Waren bekommen.
Auch die Spielzeugwarenhändler
machen sich Sorgen
mit Blick auf das für sie so wichtige
Weihnachtsgeschäft: 62,8 Prozent
können gegenwärtig nicht
das volle Sortiment anbieten.
Einen Lichtblick bot zwar der
Black Friday, dessen Umsatzvolumen
gegenüber dem letzten
Jahr deutlich anstieg. „Viele Kunden
sind wegen der hohen Inflationsraten
auf der Suche nach
Schnäppchen“, ergänzt Wohlrabe.
„Es besteht jedoch die Gefahr,
dass das Weihnachtsgeschäft
dann im Dezember schlechter
ausfallen wird, weil sich schon
viele Kunden mit Geschenken eindeckt
haben.“
Appell an alle: Kommt in die Städte!
Sabine Hagmann ist das Sprachrohr der Händler gegenüber Politik und Gesellschaft, von denen sie schnelle und zielgerichtete Unterstützungen fordert.
Kein Unternehmen dürfe unverschuldet aufgeben. Das bedeute auch ein klares Statement zum Handel vor Ort. INTERVIEW VON HERIBERT LOHR
REGIOBUSINESS Das Weihnachtsgeschäft
ist insgesamt eher
schleppend angelaufen. Erwarten
Sie, dass die Verbraucher ihre Zurückhaltung
noch etwas aufgeben
oder wird das Handelsjahr 2023
wohl eher verhalten auslaufen?
SABINE HAGMANN Am ersten
Adventswochenende war im
Vergleich zu den Vorwochen ein
leichter Aufwärtstrend erkennbar.
Die nun endlich angekündigten
zeitnahen Entlastungen für Bürgerinnen
und Bürger vonseiten der
Politik zeigen hier Wirkung. Insofern
hoffen wir auf ein gutes Weihnachtsgeschäft
für den Einzelhandel
und darauf, dass sich dieser
Trend dann auch im Jahr 2023
fortsetzt.
REGIOBUSINESS Es zeichnet
sich ab, dass uns allen hohe Preise
und steigende Energiekosten
noch geraume Zeit erhalten bleiben.
Damit verringern sich natürlich
auch die Budgets der Verbraucher.
Ist diese Zurückhaltung
im Handel schon angekommen
und rechnen Sie damit, dass dies
bestimmte Handelssegmente besonders
trifft?
SABINE HAGMANN Bereits
seit mehreren Monaten haben wir
im Einzelhandel mit Konsumzurückhaltung
von Verbraucherinnen
und Verbrauchern zu kämpfen.
Die teilweise hektischen und
nicht immer logischen Aussagen
der Bundespolitiker in Bezug auf
die steigenden Energiekosten und
die Verzögerungen bei den Entscheidungen
bezüglich der Hilfen
haben sich auf die Stimmung
der Verbraucher erheblich ausgewirkt.
Die Verbraucherstimmung
befand sich daher zwischenzeitlich
auf einem Allzeittief. Dies hat
Lokal: Die Rahmenbedingungen müssen passen, damit Kundinnen und Kunden ihre Weihnachtseinkäufe
möglichst vor Ort erledigen.
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
sich eigentlich auf alle Handelssegmente
ausgewirkt.
REGIOBUSINESS Der Handel
durchlebt seit beinahe drei
Jahren einen Krisenmodus. Zuerst
die Lockdowns durch Corona,
nun horrende Energiekosten.
Müssen wir uns darauf einstellen,
dass die Summe der Belastungen
für viele Handelsgeschäfte am
Ende zu viel ist?
SABINE HAGMANN Durch die
monatelangen Schließungen bei
weiterlaufenden Kosten und die
seit Anfang des Jahres explodierenden
Energiekosten stehen tatsächlich
zahlreiche Handelsgeschäfte
aktuell mit dem Rücken
zur Wand. Deshalb ist es wichtig,
dass es schnelle, zielgerichtete
Unterstützung seitens der Politik
für den Einzelhandel gibt. Kein
Handelsunternehmen darf aufgrund
der Krisen unverschuldet
aufgeben müssen. An dieser Stelle
wäre auch ein Appell der Politik
wichtig, dass die Menschen
wieder in die Städte kommen und
dort einkaufen. Während der Pandemie
hat man die Leute aufgerufen,
die Städte zu meiden. Warum
jetzt nicht der Aufruf zur Unterstützung
des Handels?
REGIOBUSINESS Der Einzelhandel
durchläuft ja einen enormen
Strukturwandel – Stichworte
Online, Digitalisierung – und
der stationäre Einzelhandel ist zuletzt
massiv unter Druck geraten.
Hat das klassische, kleine bis mittelständische
und inhabergeführte
Handelsunternehmen eine Zukunft?
SABINE HAGMANN Definitiv
ja. Der stationäre Einzelhandel
hebt sich durch fachlich kompetente
Beratung vor Ort vom reinen
Onlinehandel ab. Außerdem kann
man vor Ort den Einkauf mit allen
Sinnen erleben. Dadurch zieht
der stationäre Einzelhandel auch
nach wie vor Kundinnen und Kunden
an.
Eine starke Stimme
Sabine Hagmann ist Hauptgeschäftsführerin
des Handelsverbands Baden-Württemberg
(HBW), der die Interessen von
über 40 000 Handelsunternehmen vertritt.
Der Handel stellt den drittgrößten
Wirtschaftszweig dar, mit 500 000 Arbeitnehmern
und einem Umsatz von circa
90 Milliarden Euro.
REGIOBUSINESS Gerade auch
in kleineren und mittleren Städten
„veröden“ vielfach die Innenstädte.
Sehen Sie Ansätze, um die
Rahmenbedingungen etwas zu
verbessern?
SABINE HAGMANN Sowohl
Innenstädte als auch Ladengeschäfte
müssen immer wieder
modernisiert und einladend gestaltet
werden. Kundinnen und
Kunden muss etwas geboten
werden, beispielsweise spezielle
Events. So können Einzelhandelsgeschäfte
Veranstaltungen wie
Modeschauen oder Verkostungen
anbieten, Innenstädte können mit
speziellen Events Menschen dazu
bewegen, in die Innenstädte zu
kommen. Ein mögliches Beispiel
für solche Events wären verkaufsoffene
Sonntage mit geringeren
Hürden bezüglich des Anlasses
als sonst. Insgesamt gilt es, potenziellen
Kundinnen und Kunden
ein Erlebnis in den Innenstädten
zu bieten, weswegen sie immer
wieder gerne kommen. Vor allem
aber das Thema Erreichbarkeit ist
von großer Bedeutung. Dazu gehören
ein gutes Verkehrsleitsystem
und genügend Parkmöglichkeiten
für Besucherinnen und Besucher.
Diese kommen nur in die
Innenstädte zum Einkauf, wenn
die Ladengeschäfte auch bequem
erreichbar sind.
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Schwerpunkt 07
Der Kunde ist König – und öfter allein
Es gibt immer weniger Bewerbungen für den Verkauf, und der Kostendruck nimmt zu: Viele Supermärkte überlassen angestammte
Verkaufsarbeiten den Kunden. Einige Läden, so wie in Vellberg, kommen bereits ganz ohne Verkaufspersonal aus. VON KERSTIN REGNER
Trend: selbst scannen, per Karte oder Handy bezahlen. Es gibt Läden,
die ganz auf Verkaufspersonal verzichten.
Foto: plprod/adobe.stock.com
Wenn er von den wenigen
Kunden absehe, die seinen
24/7-Markt als Partylocation
missbrauchen, die im
Laden die Chipstüten aufreißen
und sich an den gekühlten Getränken
bedienen ohne zu bezahlen,
dann ist Volker Setzer überzeugt
davon, das Richtige getan zu
haben. Vor vier Wochen hat der
Metzgermeister aus Wolpertshausen
in Vellberg den ersten Rundum-die-Uhr-Supermarkt
im Landkreis
eröffnet. Auf rund 90 Quadratmetern
bietet er ein Allround-
Sortiment regionaler Produkte:
Obst und Gemüse, Molkereiwaren,
abgepackte Fleisch- und
Wurstkonserven, frischen Kartoffelsalat,
gekühlte Getränke und
vieles mehr. Er sei „sehr zufrieden“,
was die Umsätze angeht,
könne allerdings noch kein Schema
erkennen, wann die Haupteinkaufszeiten
sind und welche Produkte
am häufigsten nachgefragt
werden. „Wir haben Kunden, die
samstags nach 22 Uhr ihren kompletten
Wochenendeinkauf erledigen
und solche, die sich hier nur
ein kaltes Bier holen“.
Erfahrungen mit personallosen
Einkaufsangeboten hat Setzer mit
Wurstautomaten und mobilen
Verkaufstheken gesammelt. Mit
dem verkäuferlosen Supermarkt
betritt er hingegen völliges Neuland.
Hier identifiziert sich der
Kunde beim Betreten über seinen
Personalausweis oder Führerschein.
Er scannt seine Einkäufe
selbst und zahlt mit Karte
oder Handy. Eigentlich eine einfache
Sache, die durch den Einsatz
modernster Informationstechnik
sowie einer präzise arbeitenden
Raumüberwachung möglich
ist. „Wir haben eine Variante gewählt,
die zwar die Wege der Kunden
im Laden verfolgt, die Gesichter
allerdings nicht erkennt. Und
wir setzen darauf, dass die Leute
ehrlich sind und ihre Sachen
auch bezahlen“, sagt Setzer. So
wie die ältere Frau, die im Nachhinein
noch bei ihm anrief, weil
sie auf dem Kassenbeleg gesehen
hat, dass sie nur zwei statt der
drei mitgenommenen Wurstpackungen
gescannt hatte.
Eine große Inventur, die zeigt, ob
die Kunden das Vertrauen würdigen,
steht noch aus. „Eventuell
müssen wir nachrüsten“, sagt Setzer,
die Technik ließe da verschiedene
Optionen zu. Denn diesbezügliche
Erfahrungen sammelt
gerade die ganze Republik. Da
ist zum Beispiel der Rewe-Markt
in Berlin, wo sich die Kundinnen
und Kunden per App einloggen.
Kameras begleiten sie durch
den Markt und registrieren, was
sie aus den Regalen nehmen, welches
Obst oder Gemüse sie wiegen
oder wie viele Pfandflaschen
sie abgeben. „Pick and Go“ heißt
das System, das vor kurzem gestartet
ist.
Diese Entwicklung sei eine Chance
für kleinere Orte, die oft auf
der Strecke blieben, wenn es um
Einkaufsmöglichkeiten vor allem
für ältere Leute gehe oder solche,
die nicht mit dem Auto zum
nächsten Supermarkt fahren können,
ist Setzer überzeugt.
Gute Erfahrungen mit
Self-Scanning-Kassen
Den Weg zum verkäuferlosen
Shop haben die Self-Scanning-
Kassen geebnet, die auch in der
Region keine Seltenheit mehr
sind. Bei REWE sind seit September
2010 400 von bundesweit
3700 Märkten mit diesen Selbstbedienungskassen
ausgestattet
worden, unter anderem der
Markt in Schwäbisch Hall. Vor allem
in den Städten gäbe es eine
hohe Nachfrage der Kunden, um
den in der Regel aus wenigen Teilen
bestehenden Einkauf schneller
bezahlen zu können, sagt man
in der Zentrale. Es sei aber weder
geplant noch sinnvoll, alle Märkte
mit diesen Kassen auszustatten.
Denn nach wie vor würde ein großer
Teil der Lebensmitteleinkäufe
bar bezahlt. Ergo würden die
klassischen Kassen noch sehr lange
Zeit Bestand haben. Weil die
Self-Scanning-Kassen darüber hinaus
auch von Mitarbeitenden betreut
würden, hätten diese Techniken
letztlich keinen Einfluss auf
den Personalbedarf, der jährlich
steige, während es immer weniger
Bewerbungen gäbe. „Kundenakzeptanz
vorausgesetzt, kann die
Digitalisierung in diesem Zusammenhang
einfache bis eintönige
Tätigkeiten im Supermarkt übernehmen,
sodass sich Mitarbeitende
um anspruchsvollere, komplexere
Aufgaben kümmern können“,
heißt es auf Regio Business-
Nachfrage.
Auch aus der Edeka-Zentrale wird
mitgeteilt, dass Self-Scanning-Kassen
in immer mehr Märkten des
Verbunds im Südwesten als Ergänzung
zu klassischen Kassen
angeboten werden, „um den Kundinnen
und Kunden einen schnelleren
Bezahlvorgang zu ermöglichen.“
Das werde insbesondere
zu stark frequentierten Zeiten in
Anspruch genommen.
Gute Erfahrungen hat man auch
bei Globus in Hessental gemacht.
Dort gibt es seit zwei Jahren Self-
Scanning-Kassen, an einer ist sogar
die Bargeldzahlung möglich.
Sie kämen bei den Kunden gut an
und würden oft genutzt.
Weniger Käufer, aber vollere Taschen
Das Weihnachtsgeschäft ist angelaufen. Die Bilanz der ersten Adventssamstage ist durchwachsen.
VON ADINA BAUER
Noch rund zwei Wochen,
dann ist Heiligabend. Und
für viele gehören die Geschenke
unterm Christbaum einfach
zum Fest. Auch für den Einzelhandel
markiert das Geschäft
mit den Präsenten einen Höhepunkt.
Immerhin erwirtschafteten
die Läden im vergangenen Jahr
insgesamt knapp 20 Prozent ihres
Umsatzes in den Monaten November
und Dezember. Und wie ist
das Weihnachtsgeschäft in diesem
Jahr angelaufen – da dank hoher
Energiepreise und der Inflation in
allen Bereich viele den Gürtel enger
schnallen müssen?
Vor allem der erste Adventssamstag
lief laut einer Umfrage des
Handelsverbands Baden-Württemberg
schleppend an. Seit dem
zweiten Adventssamstag zeigt sich
allerdings ein positiveres Bild.
„Der Aufwärtstrend der letzten
Wochen bestätigt sich. Es kommen
immer mehr Kundinnen und
Kunden in unsere Geschäfte, um
Bescheidene Erwartungen
ihre Weihnachtsgeschenke einzukaufen.
Die Steigerung der Umsätze
im Vergleich zum Samstag
der vorigen Woche ist erfreulich.
Trotzdem liegen wir noch unter
dem Niveau eines normalen Weihnachtsgeschäfts.
Aber die Aufholjagd
hat begonnen. Konsum
und Stimmung sind deutlich gestiegen“,
fasst Sabine Hagmann,
Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands
Baden-Württemberg,
zusammen.
EINSCHÄTZUNGEN Die Umfrage
ergab, dass die Händlerinnen
und Händler am zweiten Adventssamstag
dieses Jahres ein
durchschnittliches Umsatzplus
von sieben Prozent im Vergleich
zum ersten Adventssamstag verzeichnen
konnten. Anders sieht
der Vergleich zu den vergangenen
Jahren aus: Die Geschäfte im
Ländle mussten hier ein durchschnittliches
Umsatzminus von
fünf Prozent hinnehmen.
Bereits im Oktober und November hat der Handelsverband
Deutschland 500 Unternehmen zu ihren Erwartungen für das
Weihnachtsgeschäft befragt. Dabei zeigte sich ein pessimistisches
Stimmungsbild: Keiner der Umfrageteilnehmer rechnete damals
mit einem „deutlich besseren“ Verlauf als im Vorjahr, „besser“
gaben gerade einmal fünf Prozent an. Ein Viertel der Unternehmen
erwartet gleichbleibende Geschäfte, und genau die Hälfe gab
„schlechter“ an. 20 Prozent der Befragten gingen sogar von einem
„deutlich schlechteren“ Weihnachtsgeschäft im Vergleich
zum Vorjahr aus. Ob sie damit richtig liegen, werden die nächsten
Tage zeigen.
Höhepunkt: Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Einzelhandel knapp 20 Prozent seines Umsatzes in den
Monaten November und Dezember.
Foto: NPG-Archiv
Insgesamt bleibt der Blick der befragten
Händler aus Baden-Württemberg
auf die kommenden Wochen
im Weihnachtsgeschäft verhalten
optimistisch. Knapp 40
Prozent der Befragten erwartet
in Bezug auf die Kundenfrequenz
und auch beim Umsatz eine Steigerung.
„Weihnachten rückt näher,
das Wetter wird kälter, diese
Umstände lassen uns optimistisch
auf das restliche Weihnachtsgeschäft
blicken. Viele Kunden kommen
langsam in Weihnachtsstimmung
und werden in den kommenden
Wochen ihre Geschenke
einkaufen. Auffällig war, dass sie
sich dieses Jahr später nach Geschenken
umgeschaut haben“,
erklärt Hagmann. Und sie betont:
„Der erkennbare Aufwärtstrend
im Einzelhandel in den vergangenen
Wochen gibt Anlass zur
Hoffnung, dass sich die Umsätze
weiter steigern und wir ein gutes
Weihnachtsgeschäft 2022 haben
werden.“
OPTIMISMUS Diese Einschätzung
teilt auch Michael Röther,
Geschäftsführer der Röther Beteiligungs
GmbH, die unter anderem
den Modepark Röther in Michelfeld
betreibt. Er führt aus: „Das
Adventsgeschäft liegt ungefähr auf
dem Niveau von 2019. Wir haben
„Im Weihnachtsgeschäft
sind die
Umsätze trotzdem
noch höher als
im Durchschnitt
der Monate.“
weniger Frequenz in den Geschäften.
Die Kunden, die kommen,
kaufen dafür mehr ein. Diese Tendenz
ist seit Corona zu beobachten.
Wenn es so stabil bleibt, sind
wir sehr zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft.“
Und er ordnet die Entwicklung in
einen größeren Zusammenhang
ein: Die überwiegende Mehrzahl
der Lieferanten versuche, die
Preiserhöhungen gering zu halten.
Die Lieferketten stellten kein
großes Problem mehr dar und
die Ware würde aktuell überwiegend
pünktlich geliefert. Allerdings
seien die Preiserhöhungen
bei den Energiezulieferern für
das Modehaus deutlich zu spüren.
„Wir rechnen mit Mehrkosten
zwischen 50 und 80 Prozent.
Unser hoher Stromanteil von 80
Prozent des Energiebedarfs ist für
den hohen Anstieg verantwortlich“,
betont Röther. Und weiter:
„Im Weihnachtsgeschäft sind
die Umsätze trotzdem noch höher
als im Durchschnitt der Monate.
Durch die Black Week kaufen die
Kunden im November mittlerweile
mehr als im Dezember“.
Am häufigsten gehen im Modepark
aktuell übrigens Oberteile,
Strick, Sweatshirts, T-Shirt, Blusen
und Hemden über die Theke.
So mancher Bewohner aus
Heilbronn-Franken wird die dann
wohl in zwei Wochen hübsch verpackt
unter seinem Christbaum
finden.
08 Firmen & Märkte
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Formtechnik: Die Betriebsstilllegung soll bis Ende März vollzogen sein,
die Gesellschaft wird aufgelöst.
Foto: Wirthwein
In der Krise
Wirthwein-Gruppe schließt Werk in Osterode –
40 Mitarbeiter sind betroffen.
Unterbrochene Lieferketten,
enorm gestiegene Frachtkosten
und Rohstoffpreise
sowie explodierende Energiekosten
zeigen auch beim Tochterunternehmen
der Wirthwein-Gruppe
Wirkung. Die Geschäftsführung
des Familienunternehmens
hat sich schweren Herzens dazu
entschlossen, die Formtechnik
Osterode GmbH & Co. KG zum
31. März kommenden Jahres zu
schließen.
Die Formtechnik Osterode GmbH
& Co. KG ist auf den Bau von großen
und komplexen Spritzgießformen
spezialisiert. Die Spritzgießwerkzeuge
werden insbesondere
in den Geschäftsfeldern
Automotive und Hausgeräte eingesetzt
– und genau diese Branchen
stehen seit einigen Jahren
ganz besonders unter Druck.
ADVERTORIAL
Das
Medicolleg
ist ein hochmodernes
Zentrum in Crailsheim.
Die Verkehrsanbindung an der Haller
Straße, verbunden mit ausreichend,
kostenlosen Parkplätzen am Gebäude
sind der ideale Standort für gewerbliche
Nutzung und weitere wirtschaftsorientierte
Aspekte.
Zusätzlich bieten wir eine Tiefgarage
mit 25 Stellplätzen.
Aktuell stehen im Gebäude die
folgenden Flächen zur Verfügung:
Im 1. OG fertig ausgebaute Räume
auf ca. 280 m 2 , die als Büro, Kanzlei
und Arztpraxis genützt werden können
– sofort bezugsfertig.
Im 2. OG stehen zwei Flächen zur
Auswahl, beide sind im veredelten
Rohbau und können nach Wunsch
des Nutzers ausgebaut werden.
Fläche eins hat ca. 360 m 2 und Fläche
zwei liegt bei ca. 245 m 2 .
„Wir bedauern es außerordentlich,
diesen Schritt gehen zu müssen“,
kommentieren die Geschäftsführer
Dr. Ralf Zander,
Holm Riepenhausen und Thomas
Kraus die Entscheidung.
Seit Mitte des vergangenen Jahres
wurde erfolglos ein Kooperationspartner
oder ein Investor gesucht.
Auch Management-buy-out kam
nicht zustande. Jeder Mitarbeiter
hat bereits ein Beschäftigungsangebot
innerhalb der Wirthwein-
Gruppe erhalten. Ergänzend hat
die Geschäftsleitung Unternehmen
im Umkreis von Osterode am
Harz angefragt, ob Interesse an
der Übernahme von Mitarbeitern
besteht. Zudem wird ein Interessensausgleich
und Sozialplan mit
dem Betriebsrat verhandelt. ibe
www.wirthwein.de
4000 neue Jobs bei den
größten Betrieben
Schwarz-Gruppe stockt kräftig auf – die Autobranche streicht Stellen.
Die 75 größten Arbeitgeber
in Heilbronn-Franken
haben im vergangenen
Jahr unter dem Strich um
knapp 4000 Beschäftigte aufgestockt.
Das geht aus einer Umfrage
der Wirtschaftsstimme hervor.
Allerdings ist die Entwicklung
uneinheitlich: Während alleine
die Schwarz-Gruppe im
Oktober 1686 Männer und Frauen
mehr beschäftigte als vor einem
Jahr, büßten andere Branchen
zum Teil deutlich an Arbeitskräften
ein.
Zu den Verlierern zählt die Autobranche,
bei der unter den großen
regionalen Betrieben außer
Bosch in Abstatt kein Unternehmen
Personal aufbaute. Insgesamt
waren es 441 Arbeitnehmer
weniger bei Unternehmen
wie Magna, Läpple, Audi und
Rheinmetall Automotive. Lediglich
Continental hielt in Weißbach
die Mitarbeiterzahl konstant.
„Das spiegelt die weiterhin
kontinuierlich positive Entwicklung
des Standorts“, sagt dort
Konzernsprecher Axel Schmidt.
Zuwachs: Die Schwarz-Gruppe beschäftigt in Heilbronn-Franken
deutlich mehr Mitarbeiter als vor einem Jahr.
Foto: Berger
Einen Rückgang gibt es teils
auch in der Gesundheitsbranche:
Während das Diakoneo,
das Landkreisklinikum Crailsheim
und das Klinikum am Weissenhof
sowie der Pflegeheimbetreiber
ASB Heilbronn-Franken
noch Personal aufbauten, beklagten
die SLK-Kliniken (minus
40), die BBT-Gruppe (minus
337), in der auch das Hohenloher
Krankenhaus aufgegangen
ist, sowie der Pflegedienstleister
Evangelische Heimstiftung
(minus 96) Personalverluste.
Inwiefern diese Entwicklung
mit den beruflichen Belastungen
und Folgen der Corona-Pandemie
wie etwa der Impfpflicht zusammenhängt,
wurde nicht mitgeteilt.
Anderswo hat der Rückgang klimatische
Ursachen. „Aufgrund
der Trockenheit wurde die Saison
in Teilbereichen früher beendet“,
erläutert etwa Oliver
VON HEIKO FRITZE
Jung vom Fertigsalat-Produzenten
Hermann Jung-Kramer in
Jagsthausen. Daher beschäftigte
das Unternehmen zum Stichtag
diesmal 96 Mitarbeiter weniger
als vor einem Jahr.
Als konjunktureller Frühindikator
gelten Dienstleister und die
Leiharbeit. Dort ist derzeit von
einer allgemeinen Krisenstimmung
nichts zu spüren. „Trotz
der Trennung von der Ideal
Pharma Packaging GmbH im November
2021 konnten wir die
Geschäfte innerhalb der Firmengruppe
in den Böllinger Höfen
weiter ausbauen“, berichtet etwa
Hans Klein, Geschäftsführer des
Dienstleisters Ideal Group.
Zunahmen melden auch Franz &
Wach und Bera, während es bei
Temperso Einbußen gab. Insgesamt
haben von den 75 größten
Betrieben vergangenes Jahr 46
Personal aufgestockt und 22 abgebaut
– bei den übrigen blieb
der Stand unverändert. Für 2023
gehen 18 Firmen von steigenden
Zahlen aus, bei nur vier wird ein
Abbau erwartet.
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Das Medicolleg ist nach
modernsten energetischen
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dem KFW 50 Standard.
Weitere Informationen unter:
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Politik & Wirtschaft 09
An der Spitze angekommen
Dieter Schwarz gilt als reichster Deutscher – fünf Milliarden-Vermögen stehen insgesamt in der Region Heilbronn-Franken.
Dieter Schwarz
36,0 Mrd. € (33,5)
Die Reichsten in
Heilbronn-Franken
Familie Würth
10,8 Mrd. € (9,9)
Nun hat also auch der letzte
Rechentrick nicht mehr gefruchtet.
Konnten sich vergangenes
Jahr noch die Geschwister
Stefan Quandt und Susanne
Klatten, immerhin Großaktionäre
beim Autobauer BMW, vor Dieter
Schwarz positionieren, so steht
der Heilbronner Unternehmer
dieses Jahr in der Liste der 500
reichsten Deutschen des „Manager
Magazins“ ganz vorne: 36,5
Milliarden Euro schreiben die Autoren
dem 83-Jährigen und seiner
Familie zu, trotz der Stiftungs-
Konstrukte, in die mittlerweile neben
Lidl und Kaufland auch die
Entsorgungssparte Prezero der
Schwarz-Gruppe untergebracht
ist.
FAMILIEN Einzig
die Nachfahren der Aldi-Gründer
würden noch vor Schwarz liegen,
würden die Macher des Magazins
sie zusammenrechnen. Trotz
der seit Jahrzehnten zementierten
Spaltung in Aldi-Nord und Aldi-Süd
sind die Familien schließlich
sehr nah verwandt. In Summe
kämen sie übrigens auf 45,7 Milliarden
Euro.
Leider ist das mit der Familienzugehörigkeit
nämlich so eine Sache.
Manchmal legen die Verfasser
alle Eigentümer an einem Unternehmen
zusammen, egal ob sie
miteinander verwandt sind oder
nicht. Anderswo spalten sie wiederum
die Stämme in Einzelvermögen
auf. Die Zwillinge Thomas
und Andreas Strüngmann,
Großaktionäre unter anderem bei
Biontech, werden da zum Beispiel
separat aufgeführt, während andererseits
die Familien Blanc und
Fischer, denen die Oberderdinger
Blanc & Fischer Familienholding
mit den Aushängeschildern
EGO und Blanco gehört, als Einheit
gewertet werden – dabei gehen
die beiden Familien auf zwei
Geschäftspartner zurück, jedoch
nicht auf Verwandte.
Unter dem Strich stehen diesmal
fünf Milliarden-Vermögen
in Heilbronn-Franken: Auf Dieter
Schwarz folgen die Familie
Würth, die Familie Schick-Krief,
die Familie Hagenmeyer und nun
auch die Eigner des Baukonzerns
Leonhard Weiss, die – miteinander
verwandten – Familien Weiss,
Schmitt-Weiss und Schmitt. Auffällig
ist der Rückgang des Vermögens
bei der Familie Schick-Krief:
Da sie immer noch größter Aktionär
beim IT-Dienstleister Bechtle
ist, wirkte sich der in der aktuellen
Wirtschaftskrise nahezu halbierte
Aktienkurs unmittelbar auf
ihr Gesamtvermögen aus.
ZUWÄCHSE Dies ist aber der
einzige Vermögensverlust unter
den 13 Familien und Einzelpersonen
der Region, die dieses Jahr in
der Liste stehen. Auf die Aufsteiger
Weiss, Schmitt-Weiss, Schmitt
folgen die Familien Blanc und Fischer
mit unverändert 700 Millionen
Euro Gesamtvermögen.
Der Familie von Gerhard Sturm,
zu einem Drittel Eigner von EBM-
Papst, werden 500 Millionen
Euro zugeschrieben. Jeweils um
50 Millionen legten die Vermögen
der Besitzer der beiden anderen
Drittel, der Familien Philippiak
und Silke Ziehl, zu. Ebenfalls um
50 Millionen Euro reicher soll die
Familie Rettenmaier sein, der unter
anderem die Schwertransporter-Gruppe
TII um den Pfedelbacher
Hersteller Scheuerle gehört.
Mehr Vermögen sollen auch die
„36,5 Milliarden
Euro schreiben
die Autoren
Dieter Schwarz
und seiner
Familie zu.“
beiden Stämme der Familie Layher
aufgehäuft haben, die den
gleichnamigen Güglinger Gerüsthersteller
und nebenbei reichlich
Immobilien in der Region besitzen
– Gesamtwert: 500 Millionen
Euro. Keine Veränderungen
gab es hingegen bei Christian Berner,
der vor einigen Jahren den
Künzelsauer Handwerks-Ausrüster
von seinem Vater Albert Berner
übernommen hat, sowie bei
der Familie Bürkert, den Besitzern
des gleichnamigen Ventilherstellers
aus Ingelfingen.
GEKÜRZTE LISTE Seit es keine
konkurrierende Liste aus dem
Springer-Verlag mehr gibt – zuletzt
erschien sie in der „Welt
am Sonntag“ –, hat das „Manager
Magazin“ sich wieder auf die
Auflistung der 500 größten Vermögen
beschränkt. Leider, denn
tatsächlich erfasst wurden zwar
die reichsten 1000 Deutschen,
nur eben nicht veröffentlicht. Dabei
tauchten auch in der zweiten
Hälfte in den vergangenen Jahren
allerlei Unternehmerfamilien
aus der Region auf: die Wirthweins
und die Läpples, die Wittensteins
und die Dieffenbachers,
die Schunks und die Rheins, Uwe
Ziehl und Hans Bühler und noch
einige mehr. Heiko Fritze
Grafik: Achim Köpf,
Bild: Freepik
epik
Karin
Schick-Krief
1,6 Mrd. € (2,8)
Familie
Hagenmeyer
1,6 Mrd. € (1,5)
Familien
Weiss,
Schmitt-Weiss,
Schmitt
1,0 Mrd. € (0,6)
Familien Blanc
und Fischer
0,7 Mrd. € (0,7)
Gerhard
Sturm
0,5 Mrd. € (0,5)
Familie
Layher
0,5 Mrd. € (0,45)
Christian
Berner
0,45 Mrd. € (0,45)
Familie
Bürkert
0,45 Mrd. € (0,45)
Familie
Philippiak
0,45 Mrd. € (0,4)
Familie
Silke Ziehl
0,45 Mrd. € (0,4)
Familie
Rettenmaier
0,45 Mrd. € (0,4)
Gastkommentar
Arbeit muss sich lohnen
Walter Döring: Das „Bürgergeld“ setzt die falschen Anreize – Nachbessern!
Arbeitsminister Hubertus Heil
(SPD) kämpft vehement um
sein Prestigeobjekt „Bürgergeld“,
das von dem Oppositionsführer
Friedrich Merz ebenso vehement
abgelehnt wird, wofür der
CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende
und Bundesvorsitzende der CDU
aus den Reihen „der Wirtschaft“
wie zum Beispiel von der Bundesvorsitzenden
des Verbandes „Die
Jungen Unternehmerinnen“ Sarna
Röser engagierte Unterstützung
erfährt.
Nach den Hartz-Reformen vor gut
zwei Jahrzehnten, als noch „Fordern
und Fördern“ galten, bereitet
das „Bürgergeld“ dem „bedin-
Umstritten: Aus Hartz IV wird das Bürgergeld.
gungslosen Grundeinkommen“
den Weg. Um vorab unmissverständlich
klarzustellen: Bedürftigen,
ohne eigenes Verschulden
in Not Geratenen muss geholfen
werden; gar keine Frage.
Genauso klar sein muss aber, dass
sich Arbeit lohnen muss, dass
alle, die morgens aufstehen, um
ihrer Arbeit nachzugehen, zu 100
Prozent sicher sein müssen, dass
sich ihr Einsatz lohnt, dass sie für
sich und ihre Familien mehr haben
als diejenigen, die sich ohne
eigene Anstrengungen voll und
ganz auf staatliche Transferleistungen
verlassen.
Das Prinzip der Eigenverantwortung,
das das Selbstverständlichste
der Welt beinhaltet, dass man
zuerst für sich selbst sorgen muss
durch eigene Anstrengung, und
erst im Notfall nach dem Staat
ruft, wird durch das „Bürgergeld“
ausgehebelt.
Das soll durch das sogenannte
„Lohnabstandsgebot“ garantiert
sein. Nach dem „Kiel Institut
Für Weltwirtschaft“, das das „Bürgergeld“
für verschiedene Haushaltstypen
mit dem Nettolohn vergleicht,
der sich ergibt, wenn ein
Foto: NPG-Archiv
erwachsenes Haushaltsmitglied
Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet,
kommt „eine mehrköpfige Familie
mit dem „Bürgergeld“ besser
weg oder genau gleich wie bei
einer sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung“. Die Frage,
die sich mit solchen Aussichten
nicht wenige stellen, lautet: „Warum
eigentlich soll ich arbeiten,
wenn es mir ohne Arbeit genauso
oder sogar besser gehen würde“?
Das sind keine „Fake News“; Beweis:
Wochenmarkt-Beschicker
in Schwäbisch Hall haben jüngst
beklagt, dass sie keine Mitarbeiter
finden, weil das Lohnabstandsgebot
durch das Bürgergeld nicht
eingehalten wird. Anderes konkretes
Beispiel: Ein Beschicker
eines Weihnachtsmarkts sucht
Mitarbeiter für Ausschank und
Wurstverkauf; für 15 Euro netto,
also deutlich über dem Mindestlohn;
dennoch: keine Bewerber.
Der Spiegel bezeichnete deshalb
das „Bürgergeld“ als „Verhöhnung
der Arbeit“.
Der Bundesrechnungshof, von allen
Parteien stets als unabhängig
und seriös bezeichnet, weist darauf
hin, „dass eine vierköpfige
Familie mit einem Haus jeder (!)
Größe, mit zwei (!) Autos und satten
150 000 (!) Euro Vermögen
sowie weiteren Rücklagen zur Altersversorgung
demnächst „Bürgergeld“
erhalten kann“.
Welche Leserin und welcher Leser
kann bei diesen Vermögensangaben
mithalten? Eben! Die Anreize
werden hier völlig falsch
gesetzt. „Bürgergeld“ reizt zur
„Hängematte“. Was wir dringend
für den durchhängenden Arbeitsmarkt
benötigen, sind aber doch
Anreize zur Aufnahme von Arbeit!
Sara Rösner: „Es fehlen Millionen
von Arbeitskräften – in und auf
allen Qualifizierungsstufen. Mit
dem geplanten Bürgergeld baut
die Bundesregierung trotz aktueller
Krisen und leerer Kassen nicht
nur den ohnehin schon überbordenden
Sozialstaat weiter aus,
sondern verschärft auch noch den
großen Fachkräftemangel“.
Sowohl der bayerische Ministerpräsident
Söder als auch die
baden-württembergische Wirtschaftsministerin
Hoffmeiser-
Krautt lehnten unisono das „Bürgergeld“
als „sozial ungerecht,
unfair und leistungsfeindlich“
ab. Das „Bürgergeld“ missachtet
auch, dass der Sozialstaat „einerseits
von einer prosperierenden
Wirtschaft und andererseits von
der Akzeptanz der Solidargemeinschaft
lebt“.
Und was halten die Bürgerinnen
und Bürger vom „Bürgergeld“?
Antwort: Einer aktuellen Umfrage
von Mitte November zufolge,
die das Politbarometer erhob,
hält die Mehrheit der Deutschen
Dr. Walter Döring
Der gebürtige Stuttgarter Dr. Walter Döring war
lange eine der Galionsfiguren der FDP. Er war
Vorsitzender der Landtagsfraktion und von 1996
bis 2004 Wirtschaftsminister von Baden-
Württemberg. Heute arbeitet der 68-Jährige als
Consultant, hält Vorlesungen an Hochschulen
und sitzt im Gemeinderat in Schwäbisch Hall. Im
Kreistag ist er für die Freien Demokraten politisch
aktiv. Döring ist Initiator und Mitorganisator des
Kongresses „Gipfel der Weltmarktführer“ in
Schwäbisch Hall und gründete die Akademie
Deutscher Weltmarktführer.
„nicht viel vom neuen Bürgergeld.
Fast 70 Prozent der Befragten finden,
dass es durch die neue Leistung
zu wenig Anreize für Arbeitslose
gebe, sich um neue Stellen zu
bemühen“.
SPD und Grüne werfen den Kritikern
des „Bürgergelds“ vor, „unsozial“
zu sein. Na, ist wohl doch
etwas zu simpel: Sind nach deren
Meinung tatsächlich 70 Prozent
der Deutschen „unsozial“; wohl
eher nicht!
Das „Bürgergeld“ ist sicher gut
gemeint, setzt aber die falschen
Anreize – und wird nicht gewollt;
also: mindestens nachbessern!
Stichworte hierzu: Abstriche
beim (zu hohen) Schonvermögen,
mehr „Fordern“, um Eigeninitiative
anzureizen plus eine Reform
der Hinzuverdienstgrenzen.
10 Das moderne Büro
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Zukunft der Arbeit
ist in Bewegung
Es menschelt am Arbeitsplatz: Mobiles Arbeiten hat sich bewährt,
das Büro hat sein Monopol als Arbeitsstätte verloren. Als Ort des
Austausches spielt es heute aber eine umso wichtigere Rolle. Das
ergibt eine aktuelle Studie, die den Status quo der Arbeitswelt
aufzeigt und neue Ansatzpunkte präsentiert.
Austausch: Selbst wer eigentlich fünf Tage die Woche zu Hause arbeiten kann, fährt gerne ins Büro, um dort
zum Beispiel immer wieder die Kollegen zu treffen.
Foto: Christin Klose
Gearbeitet wird mittlerweile
viel von Zuhause aus. Aber:
Von A wie Afterwork bis Z
wie Zufallsbegegnung – alles, was
remote nicht geht, muss das Büro
ermöglichen. An die veränderten
Anforderungen der Nutzer müssen
sich Büroflächen anpassen –
in der Gestaltung wie im Flächenbedarf.
Unternehmen benötigen
zukünftig eine klare Strategie, um
mit der sich stetig verändernden
Arbeitswelt voranzugehen. Das
zeigt eine Umfrage von Drees &
Sommer. Das Beratungsunternehmen
für den Bau- und Immobiliensektor
aus Stuttgart hat hierfür
230 IT-, Real-Estate- und HR-
Verantwortliche aus rund 20 verschiedenen
Branchen befragt.
PRÄSENZKULTUR Eines hat
sich spätestens im Verlauf dieses
Jahres gezeigt: Homeoffice und
Die wichtigsten Umfrage-Ergebnisse
mobiles Arbeiten sind gekommen,
um zu bleiben. Davon sind rund
93 Prozent der Befragten überzeugt.
Während Unternehmen in
Deutschland vor der Corona-Pandemie
diesbezüglich eher zurückhaltend
waren, hat die Pandemie
stark an den Grundfesten der Präsenzkultur
gerüttelt und in vielen
Branchen den Weg für moderne,
dezentrale Arbeitsmodelle geebnet.
Für Arbeitnehmer birgt dies
unbestreitbare Vorteile: weniger
verbrachte Zeit auf der Straße,
mehr Freizeit sowie mehr Flexibilität
in der Einteilung der Arbeitszeit.
Auf der anderen Seite fragen
sich Unternehmen, wie sie dabei
die Loyalität und den Innovationsgeist
ihrer Mitarbeitenden aufrechterhalten.
„Das Büro ist keinesfalls tot. Es
wird bloß zukünftig eine andere
Rolle im Arbeitsalltag
Die Mischung macht’s: 93 Prozent der Studienteilnehmer gehen
davon aus, dass mobiles Arbeiten ein fester Bestandteil bleiben
wird.
Der Bedarf wird neu definiert: 61 Prozent sehen in der Zukunft
eine Flächenreduktion der Büros von 21 bis 30 Prozent
Sharing is Caring: 66 Prozent nutzen bereits das Desksharing-
Prinzip. Die Tendenz ist deutlich steigend.
Agieren statt reagieren: 87 Prozent der Teilnehmer halten eine
New-Work-Strategie für Unternehmen für äußerst relevant.
spielen als vor der Pandemie“,
ist Sven Mylius, Senior Manager
und Experte für New Work-Konzepte
bei der Drees & Sommer SE,
überzeugt. Teamarbeit und formelle
wie informelle Kommunikation
rücken in den Vordergrund.
Kurz gesagt: Menschen gehen wegen
Menschen ins Büro. Fast die
Hälfte der Befragten nimmt diese
Entwicklung als Veränderung
im Vergleich zu vor der Pandemie
wahr. „An die neuen Anforderungen
müssen sich die Büros nun
anpassen, zum Beispiel mit Kreativ-
und Projekträumen, Kommunikationsflächen
und Aufenthaltsangeboten.
Das erfordert gleichzeitig
ein Umdenken hinsichtlich
Arbeitsweisen, Arbeitsorten und
Strukturen – und damit auch ein
Umdenken in der Unternehmensführung“,
so Mylius.
ZUSAMMENSPIEL Die Sorge
vieler Arbeitgeber, dass die Einführung
von Homeoffice und mobilem
Arbeiten für leere Büros
sorgen werde, ist unbegründet,
wie die Ergebnisse der Trendstudie
zeigen: Rund zwei Drittel der
Teilnehmer wünschen sich mobiles
Arbeiten an zwei, maximal
drei Tagen pro Woche. Diese Präferenz
ist nicht nur Theorie, sondern
sie spiegelt sich genauso in
der Umsetzung wider: Die Befragten,
die zwei bis drei Tage pro
Woche mobil arbeiten können,
schöpfen diese Möglichkeit regelmäßig
aus. Dahingegen tendieren
diejenigen, die bis zu fünf Tage
pro Woche mobil arbeiten dürfen,
eher dazu, dies an nur drei Tagen
wahrzunehmen. Wunsch und
Realität decken sich tatsächlich.
„Menschen gehen gerne ins Büro,
wenn sie auch Zuhause bleiben
dürfen und für sich selbst entscheiden
können, wie oft sie hingehen“,
schlussfolgert der New
Work-Experte Mylius. „Wenn wir
das Büro und mobiles Arbeiten
als sich ergänzende anstatt konkurrierende
Konzepte verstehen,
können sie im Zusammenspiel ihr
volles Potenzial und ihren jeweiligen
Mehrwert entfalten.“
FLEXIBILITÄT Derzeit schätzen
die Befragten die Flächenauslastung
ihrer Büros auf 31 bis 40
Prozent – das entspricht einer höheren
Auslastung als noch vor einem
Jahr laut den Ergebnissen
des Workspace Benchmark Report
2021. Das Desksharing-Prinzip
nutzen derzeit rund zwei Drittel
der Teilnehmenden – Tendenz
steigend. Zukünftig sind rund 76
Prozent zu erwarten. Im vergangenen
Jahr lag die Nutzung noch
deutlich niedriger bei 52 Prozent.
Mit den neuen Arbeitsmodellen
wird voraussichtlich zukünftig
eine Flächenreduktion einhergehen:
Rund 61 Prozent der Befragten
rechnen damit, dass der Flächenbedarf
pro Arbeitsplatz reduziert
wird, indem zum Beispiel
Einzelbüros wegfallen. Diese Mitarbeitenden
erwarten eine Flächenreduktion
von 21 bis 30 Prozent.
Dagegen ist ein Drittel der
Befragten der Meinung, dass es
keine Veränderung geben wird.
Ein geringer Anteil von rund 6
Prozent rechnet sogar mit einer
Flächenerhöhung von 11 bis 20
Prozent.
New Work-Konzepte gehen nicht
zwangsläufig mit einer Flächenreduktion
einher. Fest steht jedoch:
Im Büro der Zukunft werden Flächen
anders genutzt werden als
zuvor. Shared Spaces machen den
größten Flächenanteil aus, während
die klassische Arbeitsfläche
immer weiter abnimmt.
FLAGSHIP-STORE Im Rahmen
eines New Work-Konzeptes
kommt es neben der Raumaufteilung
insbesondere auf deren Gestaltung
an. „Im Wettbewerb um
Talente wird das Büro zukünftig
das Aushängeschild des Unternehmens
sein, um Mitarbeiter zu
gewinnen und zu halten. Wer hier
die Nase vorn behalten will, der
muss in die Qualität der Fläche investieren.
Wie in einem Flagship-
Store erlebe ich im Büro die Arbeitgebermarke,
deshalb müssen
Markenwerte und Unternehmenskultur
in den Räumen spürbar
und erlebbar sein“, sagt Martin
Becker, Partner bei Drees &
Sommer. „Menschen kommen ins
Büro, um Kollegen persönlich zu
treffen und sich mit dem Arbeitgeber
zu identifizieren. Somit werden
die Flächen mehr und mehr
zur Tankstelle für Identität und Integrität.“
Es wird daher für Unternehmen
zunehmend wichtiger, eine Strategie
für den Umgang mit dem
Thema New Work zu entwickeln.
Rund Dreiviertel der Befragten
geben an, in ihrem Unternehmen
bereits eine zu haben oder
zu erarbeiten. Dabei sollte die
New-Work-Strategie auf die Unternehmensstrategie
einzahlen,
um ein ganzheitliches Verständnis
zu schaffen. Ist das gelungen,
so kann auch extern eine Akzeptanz
des Themas New Work erzeugt
werden und schlussendlich
die Arbeitgeberattraktivität weiter
gefördert werden. pm/ina
www.dreso.com
Preisgetriebene Umsatzzuwächse
Büro- und Ladenmöbelhersteller verbuchten in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres
ein Plus von elf Prozent. Der Blick in die Zukunft ist von Unsicherheiten geprägt.
Herausforderung: Auch die Hersteller von Büromöbeln bekommen das
eingetrübte Konsumklima zu spüren.
Foto: NPG-Archiv
Büromöbel
aus der
Region!
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Die deutsche Möbelindustrie
hat ihren Umsatz in
den ersten drei Quartalen
dieses Jahres um 10,7 Prozent
auf rund 14 Milliarden Euro
gesteigert. Im Inland gelang ein
Plus von rund zehn Prozent, im
Ausland setzen die deutschen
Möbelhersteller 12 Prozent
mehr um als im Vorjahreszeitraum,
wie aus der amtlichen Statistik
hervorgeht. Die Exportquote
erhöhte sich leicht auf 33,3
(Vorjahr: 32,7) Prozent. Die
Sparten Polstermöbel, Küchenmöbel
sowie sonstige Möbel, zu
denen auch die Wohn-, Ess- und
Schlafzimmermöbel gezählt werden,
konnten beim Umsatz in
etwa gleich stark zulegen (plus
rund 12 Prozent). Die Büro- und
Ladenmöbelhersteller verbuchten
ein Plus von 11 Prozent.
„Die Umsatzzuwächse sind in
erster Linie preisgetrieben und
bilden die dramatisch gestiegenen
Material- und Energiekosten
ab“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer
der Verbände der deutschen
Möbelindustrie (VDM/
VHK), fest. Die Möbelnachfrage
habe sich allerdings in den
vergangenen Monaten merklich
abgeschwächt. Nach einem guten
Jahresstart sei der Auftragseingang
schon seit dem Sommer
deutlich rückläufig. „Unsere
Hersteller bekommen das eingetrübte
Konsumklima zu spüren“,
berichtet Kurth. Die Inflationsängste
führten zu einer starken
Kaufzurückhaltung der Verbraucher.
Im Monat September
wurde ein überschaubares Umsatzplus
von 3,3 Prozent erzielt.
Positiv stachen dabei die Küchenmöbelindustrie
(plus 9,2
Prozent) und die Büro- und Ladenmöbelindustrie
(plus 10,4
Prozent) heraus. Alle anderen
Segmente verzeichneten Einbußen.
AUSFUHREN Beim Blick auf
das Exportgeschäft in den ersten
neun Monaten 2022 fällt die
erfreuliche Steigerung der Ausfuhren
in das Vereinigte Königreich
mit einem Plus von rund
11 Prozent ins Auge. Der britische
Markt erholte sich nach der
Unterzeichnung des Handelsabkommens
mit der EU überraschend
schnell und stellt den
fünftwichtigsten Exportmarkt
der deutschen Möbelindustrie
dar. Frankreich belegt nach wie
vor Platz eins im Ranking der
wichtigsten Exportländer mit einem
Umsatzminus von 3,7 Prozent,
gefolgt von der Schweiz mit
plus 5,9 Prozent, Österreich mit
minus 1,7 Prozent und den Niederlanden
mit plus 9,3 Prozent.
Stark ausbauen konnten die
deutschen Möbelhersteller ihr
Geschäft in den Vereinigten Staaten,
dem wichtigsten Auslandsmarkt
außerhalb Europas. Die
deutschen Möbelexporte über
den Atlantik kletterten von Januar
bis September – auch währungsbedingt
– um rund 20 Prozent.
Dagegen gingen die Möbellieferungen
nach China, dem
zweitwichtigsten außereuropäischen
Markt, um knapp 13 Prozent
zurück. Als Ursache gilt vor
allem die strenge Null-Covid-
Strategie der chinesischen Regierung.
Positiv entwickelten
sich die Ausfuhren nach Saudi-Arabien
(plus 24,4 Prozent),
was vor dem Hintergrund der
politischen und wirtschaftlichen
Öffnung des Landes zu sehen ist.
Die Möbelexporte nach Russland
sanken infolge des Angriffskrieges
gegen die Ukraine um 41
Prozent.
Der Blick auf die kommenden
Monate sei von vielen Unsicherheiten
geprägt, sagt Kurth.
So lasse sich beispielsweise nur
schwer abschätzen, wie sich die
staatlichen Entlastungspakete
zur Abfederung der stark gestiegenen
Energiekosten auf die
Konsumstimmung auswirken
werden. „Die Rahmenbedingungen
für unsere Industrie bleiben
sehr herausfordernd“, so Kurth.
„Die Material- und Energiepreise
befinden sich weiterhin auf
einem hohen Niveau, die Lieferketten
sind nach wie vor fragil
und die Auftragslage hat sich
spürbar eingetrübt.“ pm
www.moebelindustrie.de
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Firmen & Märkte 11
Weiter an einem Strang ziehen
Akademische Jahresfeier der DHBW: Der Campus in Bad Mergentheim wird 20 Jahre alt.
VON LINDA HENER
Genau 20 Jahre besteht der
Campus Bad Mergentheim
der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg (DHBW)
Mosbach in diesem Jahr. Anlass,
während der Akademischen Jahresfeier
im Kursaal in Bad Mergentheim
auf die Campus-Historie
zurückzublicken, aber sich auch
als DHBW und Partnerunternehmen
zu fragen, wie sich die Hochschule
in der Kurstadt weiterentwickeln
soll. So gab es an diesem
Abend drei Live-Talks unter
der Moderation von SWR-Redakteur
Alexander Dambach zu diesen
wegweisenden Themen:
1. Wie hat sich der Standort
entwickelt?
Begonnen hat die DHBW-Standortgeschichte
mit dem Aufbau des
Studiengangs „International Business“
(IB). So äußerten sich die
Studiengangsvertreter Prof. Axel
Gerloff, Prof. Rainer Jochum,
Prof. Eva Maria Boder, Prof. Enrico
Purle sowie Prof. Wolfgang
Reinhart (MdL und Vizepräsident
des baden-württembergischen
Landtags), der bei der Entscheidung
für den DHBW-Standort dabei
war. Im Herbst 2000 habe es,
erinnerte sich Reinhart, mit Ministerpräsident
Erwin Teufel die
ersten Gespräche gegeben: „Ich
habe zu ihm gesagt, wir sind zwar
der dünnbesiedelste Landkreis,
aber es war immer groß für Baden-Württemberg,
wenn man dezentrale
Strukturen stärkt.“ Im
März 2001 im Hotel Victoria wurde
der Entschluss bei einer Pressekonferenz
bekannt gegeben.
Axel Gerloff war der erste Studiengangsleiter
in Bad Mergentheim
Ehrungen während der Akademischen Jahresfeier
35 Jahre Tätigkeit an der DHBW: Prof. Gabi Jeck-Schlottmann,
Laudatio: Prof. Martina Klärle.
Doktorandin Dr. Myriam Hamich, Laudatio: Prof. Max Mühlhäuser.
BIM-Award 2021 (Building Information Modeling“, Bauwerksdatenmodellierung),
Schirmherr des Preises ist Baden-Württembergs
Verkehrsminister Winfried Hermann: Vicky Mehl, Laudatio:
Prof. Markus Schönit.
Wirtschafts- und Ethikpreis: Lena Cremer, Tim Krajcek, Mara
Wütherich, Mareike Freund, Lina Kapp, Linda Pleninger, Laudatio:
Patricia Wahl
im Bereich „International Business“.
Er sei überrascht gewesen,
wie viele große Unternehmen es
gebe, und habe gemerkt: „International
Business passt hierher.“
Bereits seit 20 Jahren sei das Thema
„Change Management“, der
Umgang mit Veränderungsprozessen
in Unternehmen, ein Schwerpunkt
des IB-Studiengangs, neue
wichtige Themen wie Sustainability/Nachhaltigkeit
und Diversity/Vielfalt
seien hinzugekommen,
so Eva Maria Boder. Rainer Jochum
und Enrico Purle betonten
die Wichtigkeit, ein Netzwerk aufzubauen,
das auch nach der Studienzeit
fortbesteht.
Live-Talk: Enrico Purle, Rainer Jochum, Eva Maria Boder, Axel Gerloff und Wolfgang Reinhart diskutieren mit
Alexander Dambach (v. li.) über Geschichte und Entwicklung des Standorts.
Foto: Linda Hener
2. Warum ist eine Hochschule
wichtig für den
ländlichen Raum?
Hierzu diskutierten Prof. Martina
Klärle, Präsidentin der DHBW,
Prof. Gabi Jeck-Schlottmann,
Rektorin der DHBW Mosbach,
zusammen mit Oberbürgermeister
Udo Glatthaar und Ralf Sturm,
Vorsitzender des Hochschulrats
und Group Director Human Resources
bei EBM-Papst.
Ralf Sturm berichtete: „Aus meiner
Erfahrung im Mitarbeitermanagement
bei einem Weltmarktführer
kann ich sagen, rund 70
Prozent der Mitarbeitenden kommen
aus der Region und es hat
eine existenzielle Wichtigkeit, Jugendliche
und Studierende hier
zu halten.“ Auch Martina Klärle
betonte in der Diskussion: „Das
Konzept der DHBW ist besonders
und ,Study in the Castle‘ ein Segen
für Bad Mergentheim, für den es
wichtig ist, dranzubleiben und gemeinsam
an einem Strang zu ziehen,
da er nicht selbstverständlich
ist.“
Gabi Jeck-Schlottmann wünscht
sich einen schnellen Ausbau im
Schloss: „Der Bedarf ist hoch und
wir konnten das Finanzminister
Danyal Bayaz bei seinem Besuch
mitgeben, hatten auch schon Gespräche
mit untergeordneten Behörden.“
OB Glatthaar bestätigte
den gemeinsamen Wunsch, die
Studierendenanzahl in Zukunft
auf 1000 zu erhöhen.
3. Wie wird es an der Hochschule
in Bad Mergentheim
weitergehen?
Unternehmer Dr. Manfred Wittenstein
bedauerte: „Für uns war
immer klar, dass wir das Schloss
durch die Studierenden belegen“,
aber diese seien immer noch nur
zu einem Teil im Schloss angesiedelt,
und damit gehe die Attraktivität
und der Leuchtturmcharakter
etwas verloren. Wirtschaft und
Hochschule müssten gemeinsam
überlegen, welche Studiengänge
und Dynamiken gefördert werden
müssten, um auf künftige Herausforderungen
vorbereitet zu sein.
Campusleiter Prof. Seon-Su Kim
ging auf das Thema Diversity/Vielfalt
ein, das er neben Nachhaltigkeit
und Digitalisierung als bestimmend
ansieht. Es sei von Bedeutung,
sich frühzeitig als Hochschule
zu positionieren und zu
zeigen, was man zu bieten habe.
„Wenn wir über Fachkräftemangel
sprechen, braucht es Konzepte,
um für viel mehr Menschen attraktiv
zu sein.“ Deshalb sei man
Teil eines Förderprogramms, mit
einem Topf von sieben Millionen
Euro über die nächsten sechs Jahre,
dessen Ziel es sei, hochqualifizierte
Menschen für die DHBW zu
gewinnen. Prof. Elke Heizmann
berichtete von neuen Nachhaltigkeit-Studiengängen,
Prof. Max
Mühlhäuser meinte: „Selbstverständnis
der DHBW ist es, regionale
Unternehmen zu fördern.“
www.mosbach.dhbw.de
Studieren im Schloss
20 Jahre DHBW Mosbach – Campus Bad Mergentheim: Drei Beteiligte
berichten, was sie mit dem Studienort im lieblichen Taubertal verbindet.
Ich bin sehr stolz darauf,
Präsidentin dieser erfolgreichen
Hochschule sein zu
dürfen“, erklärt Prof. Dr. Martina
Klärle, Präsidentin der Dualen
Hochschule Baden-Württemberg
(DHBW): „Als Präsidentin
beobachte ich seit über
sechs Monaten, und als Kind des
Altkreises Bad Mergentheim seit
mehr als 20 Jahren, die außergewöhnliche
Erfolgsstory des
Campus. Hier wird auf eine ganz
besondere Weise Internationalität
und Regionalität in der Wissenschaft
vereint“, führt sie weiter
aus. „Ich hoffe sehr, dass es
uns gelingt, dem einzigartigen
Schloss-Campus mehr Sichtbarkeit
zu verleihen und wünsche
dem Campus, dass die Stadt Bad
Mergentheim diesem Juwel eine
noch größere Aufmerksamkeit
zukommen lässt. ‚Study in
the castle‘ wird vor allem noch
mehr international Studierende
anziehen, da bin ich mir sicher.
Ich freue mich darauf, gemeinsam
mit der Wirtschaft und
der Politik in der Region weitere
Studiengänge zu etablieren, die
den DHBW Standort zum Fliegen
bringen.“
Maria Pia Sprügel, Inhaberin
„mpm Personal & Training“, Autorin
und Dozentin unter anderem
am DHBW-Campus in Bad
Mergentheim: „Ich bin seit nunmehr
zehn Jahren Dozentin für
Personalmanagement, Mitarbeiterführung
und Wissenschaftliche
Arbeiten an den Standorten
Mosbach, Bad Mergentheim
und Heilbronn. Ich brenne für
Wissenschaft und Lehre und mir
ist es eine Herzensangelegenheit,
junge Menschen auf ihrem
Weg zu begleiten, ihnen Wissen
und Werte mit auf ihren beruflichen
Weg zu geben.
ATMOSPHÄRE Wir tragen zudem
soziale Verantwortung und
dafür setze ich mich mit Herzblut
jedes Semester aufs Neue
ein. Der Standort Bad Mergentheim
besticht durch die Nähe
zwischen Studierenden und den
Studiengangsleitungen – die mit
unwahrscheinlichem Engagement
die Studiengänge in Bad
Mergentheim fördern und entwickeln.
Die Symbiose aus herzlichem
Umgang, Wissensvermittlung
auf höchstem Niveau
in einem wirtschaftlichen Hotspot
umgeben von viel Natur inmitten
einer Urlaubsregion Tauber-Franken,
sichert Studierenden
eine vorzügliche Atmosphäre,
die es so kaum ein zweites
Mal gibt. Wir stärken den Standort
Bad Mergentheim aus vollster
Überzeugung.“
CHARME Andrea Rehberger,
Abteilungsleitung Personalwesen
der VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken,
erläutert: „Seit
20 Jahren ist die DHBW ein starker
Partner für die exzellente
Ausbildung unserer jungen Kolleginnen
und Kollegen im Bereich
International Business.
Wir sind stolz auf diese Partnerschaft
und dankbar für die vielen
tollen Talente, die wir gemeinsam
ins Berufsleben begleiten
durften. Highlights dabei
sind sicherlich die vielfältigen
Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten
durch die gute Vernetzung
der DHBW mit Partneruniversitäten
weltweit oder auch
die interessanten Schloss- und
Kamingespräche. Gleichzeitig
entsteht durch die Kombination
einer modernen Hochschule in
den geschichtsträchtigen Räumen
des Deutschordensschlosses
in Bad Mergentheim ein
ganz besonderer Charme für das
‚Studieren im Schloss‘. Wir freuen
uns, dass durch die Kooperation
und das Angebot am Campus
in Bad Mergentheim die Attraktivität
unserer Heimat unterstrichen
wird und so viele junge
Talente das schöne Taubertal für
sich entdecken.“
hen
Info: Dies ist der letzte Teil unserer
Serie zum 20-jährigen Bestehen des
Campus Bad Mergentheim.
Juwel: Der Schloss-Campus vereint Internationalität und Regionalität.
EIN TEAM FÜR
BESTE PERFORMANCE.
WIR BIETEN INTERESSANTE PERSPEKTIVEN FÜR FACH- UND
FÜHRUNGSKRÄFTE, ABSOLVENTEN, AUSZUBILDENDE UND PRAKTIKANTEN.
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12 Sport & Wirtschaft
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Die Körbe hängen künftig höher
Triple Double: Die „easyCredit Basketball Bundesliga (BBL) stellt mit einem Strategiepapier die Weichen für die kommenden zehn Jahre.
Für die HAKRO Merlins Crailsheim sind die Vorgaben durch die neue Agenda eine enorme Herausforderung. VON HERIBERT LOHR
Dass es die aktuelle Saison
in sich haben würde, war
anzunehmen. Schließlich
hatten „die Zauberer“, in den beiden
zurückliegenden Spielzeiten
doch, wie es neudeutsch heißt,
etwas „überperformed“. Gerade
auch das verlorenen gegangene
Pokalspiel vor heimischer Kulisse
gegen Ludwigsburg machte
deutlich: Ein Platz in der oberen
Tabellenhälfte ist für die HAKRO
Merlins Crailsheim ebenso wenig
eine Selbstverständlichkeit,
wie das Erreichen der Top-Four
im Pokal.
Im Gegenteil: Die derzeitigen Tabellenregionen
spiegeln schon
eher eigentliche Kräfteverhältnisse
wider. Nachdem die Hälfte der
Vorrunde gespielt ist, liegen die
Merlins mit drei Siegen im Soll.
Zwölf Punkte am Ende der Hinserie
– das wären sechs Siege –
würden gute Chancen auf die weitere
Zugehörigkeit in der Belle
Etage des deutschen Basketballs
eröffnen. 24 Punkte am Ende der
Saison – damit lägen die Crailsheimer
Korbjäger am Ende der
Saison wohl über Schnitt, um die
Klasse zu halten. Ein Erfolg.
„Ich kann mich immer wieder
nur wiederholen“, sagt der sportliche
Leiter Ingo Enskat: „Für uns
geht es immer zunächst nur gegen
den Abstieg. Wenn es besser
kommt, ist das schön, aber für
uns halt keine Selbstverständlichkeit.“
Um das große Ziel im Blick
zu behalten, braucht es nach seiner
Ansicht aber ein Mehr an
Konstanz „Unsere Leistungen
schwanken doch erheblich, sowohl
in den einzelnen Vierteln einer
Partie, als auch von Spiel zu
Spiel“, erklärt der erfahrene Beobachter
und fügt an: „Kontinuität
ist auf diesem Niveau unerlässlich.
Ein kleiner Leistungsabfall
reicht – und schon ist die Partie
weg.“ Kein Wunder: Teams wie
München, Bonn, Berlin oder Oldenburg
sind keine Laufkundschaft.
Die Merlins leben auch
ein wenig vom ewig jungen Duell
Klein gegen Groß.
Ob Crailsheims Ballkünstler auf
der höchsten Ebene der Korbjagd
auf Dauer wohl gelitten sind,
darf etwas bezweifelt werden. Zumindest
der Blick auf die neue
Agenda der easyCredit Basketball
Bundesliga (BBL) lässt befürchten,
dass die Strukturen zusehends
auf die größeren und damit
auch wirtschaftlich stärkeren Vereine
zugeschnitten werden. Die
Kapazität: Wenn die Strategie der BBL greift, sind Heimspiele in der Arena Hohenlohe – hier die Partie gegen
Ludwigsburg – nicht mehr möglich. Die Halle entspricht nicht den Vorgaben der Liga.
Foto: dieLICHTBUILDER
„Strategie 2032“ als Fortführung
der „Vision 2020“ sieht nämlich
in den nächsten Jahren glattweg
eine Verdoppelung von Kenngrößen
der drei wesentlichen Wachstumstreiber
vor. Unter anderem
sollen höhere Mindestetats und
größere Hallenkapazitäten vorgeschrieben
werden. Darauf haben
sich die 18 Clubs der BBL auf ihrer
Strategietagung Mitte November
verständigt und auch „mit
breiter Mehrheit“ verabschiedet.
Die Befürworter wollen damit
„das substantielle Wachstum der
Sportart“ fortschreiben. So sollen
die Clubbudgets innerhalb von
zehn Jahren verdoppelt werden.
Zielwert für 2032 ist ein Gesamtetat
von rund 200 Millionen Euro.
Die Reichweiten in den Bereichen
TV, Digital Classic (Websites und
Apps) sowie Social Media sollen
ebenfalls verdoppelt werden.
Gleiches gilt für die sportlichen
Erfolge der Mannschaften, insbesondere
in internationalen Clubwettbewerben.
Diese Zielsetzung
wird unter das Motto „Triple Double“
gestellt – analog zur sportlichen
Höchstleistung im Basketball,
bei dem ein Spieler in einem
Spiel in drei wesentlichen Statistiken
(Punkte, Rebounds, Assists)
jeweils zweistellig performt.
Dies alles birgt allerdings Sprengstoff
in sich: Der Mindestetat wird
von aktuell drei Millionen Euro
auf sechs Millionen Euro zur Saison
2032/33 angehoben. Der
Weg dorthin erfolgt in Schritten
von 500 000 Euro. Eine Vorgabe,
die auch für einen Standort
wie Crailsheim noch machbar
erscheint. Kniffliger ist die
Mindestkapazität: Ab der Spielzeit
2032/33 soll sich die Hallenmindestkapazität
ein Stück weit an
der Größe der jeweiligen Stadt bemessen.
Daneben wird aber eine
Mindestkapazität von 4500 verpflichtend.
Das bedeutet im Umkehrschluss,
dass die Merlins bis
dahin eine neue Spielstätte benötigen.
Die Arena Hohenlohe fasst
maximal 3000 Zuschauer und
wäre damit für den Spielbetrieb
nicht mehr zugelassen.
Ein veränderter Modus mit Play-
In-Spielen für die Playoffs und die
Ausweitung des BBL-Pokals um
eine Qualifikationsrunde mit Beteiligung
der ersten sechs Teams
der ProA gerät da fast schon zu
Nebensache. Ebenso wie die Vorgabe,
mindestens einen Mitarbeiter
im „Digital Content Management“
anzustellen, um die digitale
Kommunikation von Clubs und
Liga auszubauen. Alexander Reil,
Präsident der Arbeitsgemeinschaft
BBL ist überzeugt, dass die
„Die ‚Strategie 2032: Triple Double“
die lang erwartete Perspektive
ist, um die Position der BBL
in der deutschen Profisportlandschaft
im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit,
Zeit und Geld von
der sportaffinen Menschen zu verbessern.
Fragt sich nur für wen?
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Die HAKRO Merlins Crailsheim sind ein Aushängeschild der Region.
Mit Ehrgeiz und Leidenschaft kämpfen Sie in jedem Spiel und gehen
ans Limit. Als Bank der Regionen begleiten wir die Erfolgsgeschichte
der „Merlins“ seit vielen Jahren als Sponsor und als Fan.
Für uns ist es ein Selbstverständnis, uns für die Menschen hier in
der Region zu engagieren, gerade in diesen schwierigen Zeiten ist
es wichtig einen Partner an seiner Seite zu haben, auf den man
zählen kann!
Wir wünschen dem gesamten Team und allen Fans zauberhafte
Weihnachtsfeiertage und viele magische Momente in 2023.
Eberhard Spies
Vorstandsvorsitzender
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Politik & Wirtschaft 13
Wege zur Klimaneutralität
Neuheit beim Gipfeltreffen der Weltmarktführer 2023: Zum ersten Mal findet ein paralleles
Event zum Thema Dekarbonisierung im Mittelstand statt. VON ADINA BAUER
Priorität: Dekarbonisierung ist eines der ganz entscheidenden Themen,
um dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Foto: NPG-Archivi
Was im Oktober noch eine
Überlegung des Organisationsteams
war, steht
mittlerweile fest: Das Gipfeltreffen
der Weltmarktführer 2023 wird
um ein paralleles Event zum Thema
Dekarbonisierung erweitert.
Es findet statt am Donnerstag, 2.
Februar 2023, in der Fassfabrik
in Schwäbisch Hall.
Bereits bei einem Vorabendevent
am Mittwoch, 1. Februar,
im Carmen Würth
Forum erhalten die Teilnehmer
wertvollen Input:
Als Keynote-Speaker
tritt Herta Müller,
Trägerin des Nobelpreises
für Literatur,
auf. Geplant ist zudem
ein Vortrag von Dr.
Volker Wissing, Bundesminister
für Verkehr und digitale
Infrastruktur. Außerdem
bietet der Vorabend eine gute Gelegenheit
zum Netzwerken: Hier
treffen die Zuhörer auch auf die
übrigen Teilnehmer des Gipfeltreffens
der Weltmarktführer.
VORREITER Der Haupttag beleuchtet
dann die Dekarbonisierung
im Mittelstand. Es ist eines
der drängendsten Themen der
Zeit, mit klaren Vorgaben: Das
Klimaschutzgesetz sieht vor, dass
die deutsche Wirtschaft spätestens
2045 klimaneutral sein muss. Es
muss dann also ein Gleichgewicht
zwischen Treibhaus-Emissionen
und deren Abbau herrschen. Bereits
bis 2030 sollen die Emissionen
um 65 Prozent gegenüber
1990 sinken.
Der nachhaltige Umbau und Aufbruch
beschäftigt auch den Mittelstand
und Weltmarktführer, die
laut Beat Balzli, Chefredakteur
des Mitorganisators Wirtschafts-
Woche, häufig Vorreiter bei solch
gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen
sind.
Und auch Organisator Walter Döring,
Geschäftsführender Gesellschafter
der Akademie Deutscher
Weltmarktführer (ADWM), nennt
gute Gründe, warum es Sinn
macht, das Gipfeltreffen um das
parallele Event zu erweitern: „Dekarbonisierung
in all ihren Facetten
ist eines der ganz entscheidenden
Themen, um dem Klimawandel
und der Erderwärmung entgegenzuwirken,
damit wir möglichst
doch noch das 1,5 Grad-Ziel erreichen.
Zum anderen sprechen
wir damit den Top-Mittelstand im
DACH-Raum an und folgen auch
hier dem Motto des Gipfeltreffens
,Von den Besten lernen‘.“
REDNERLISTE Illustre Referenten
konnten so auch für die Parallelveranstaltung
als Experten und
Vordenker gewonnen werden.
Dazu zählen unter anderen Daniel
Schmid, CSO von SAP, Jürgen
Resch, Bundesgeschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe, oder
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische
Staatssekretärin im
Bundesministerium des Inneren
und Heimat. Bekannte Namen aus
der heimischen Geschäftswelt erweitern
die Liste, wie zum Beispiel
Robert Friedmann, Sprecher der
Konzernführung der Würth-Gruppe,
Stefan König, Managing Director
der Optima Packaging Group,
und Christel Noller, Geschäftsführerin
der Fertighaus Weiss GmbH.
Sie alle erörtern die Frage, wie die
Umstellung von fossilen hin zu erneuerbaren
Energien gelingen
kann, ohne die Wirtschaftlichkeit
des Betriebes zu gefährden.
Wie meistern Vorzeigeunternehmen
den Wandel? Welche neuen
Geschäftsmodelle entstehen aus
dem Umbruch? Und welche Wettbewerbsvorteile
können Weltmarktführer
daraus ziehen? Das
alles sind Aspekte, die beleuchtet
werden.
Insgesamt stehen folgende vier
Themenfelder im Fokus der Veranstaltung:
Klimaneutralität bis
2045 – was Industrie und Politik
jetzt tun müssen; Transformation
als Gemeinschaftsaufgabe; Stellhebel
und zukünftige Wachstumsmärkte
sowie Visionen – jetzt die
Zukunft denken.
KONGRESSSTADT Mit der Parallelveranstaltung
sollen laut Döring
aber nicht nur weitere besonders
relevante Themen für Industrie,
Wirtschaft, Wissenschaft
und Gesellschaft etabliert werden,
sondern sie ist auch ein Teil, „um
das gesamte Gipfeltreffen weiter
zu dem bedeutendsten Kongress
rund um alle Zukunftsfragen unseres
Planeten auszubauen.“ Das
diene dann auch der langfristigen
Sicherung des Standorts Schwäbisch
Hall – nicht nur für das Gipfeltreffen,
sondern auch für weitere
themenkonzentrierte Kongresse
für den führenden Mittelstand
aller Branchen im gesamten
DACH-Raum.
www.dekarbonisierung.
weltmarktfuehrer-gipfel.de
Starke Partner aus der Region Heilbronn-Franken
.
14 Firmen & Märkte
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Versorgung sichergestellt
Am Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim wurden rund zwölf Millionen Euro in den
Neubau eines Logistikzentrums investiert. VON LINDA HENER
Führung: Pflegedirektor Frank Feinauer, Matthias Kaufmann,
Ärztlicher Direktor Dr. Ulrich Schlembach, Christoph Schauder,
Bürgermeisterin Manuela Zahn, Wolfgang Reinhart, Bereichsleiter
Logistik Mathias Weiß und die kommissarische Leiterin der
Apotheke Ann-Kristin Gerke (v. li.).
Foto: Linda Hener
Zahlen und Fakten
Das Logistikzentrum in Zahlen: 12 000 Kubikmeter umbauter
Raum; 2025 Quadratmeter bebaute Fläche; Nutzfläche gesamt
rund 2800 Quadratmeter – aufgeteilt in Materialwirtschaft 1150
Quadratmeter, Apotheke 1300 Quadratmeter und Zytostatika-Labor
350 Quadratmeter. Rund 3000 verschiedene Arzneimittel,
Medikalprodukte und Artikel für den Wirtschaftsbedarf am Lager,
ca. 45 000 Artikel im Gesamtsortiment, mehr als 600 000 Warenbewegungen
pro Jahr, rund 2000 Medikamente pro Ausgabetag
durch die Apotheke.
Das Logistikzentrum am Caritas-Krankenhaus versorgt:
5 Akutkrankenhäuser, 11 Reha-Einrichtungen, 10 Seniorenheime,
9 Medizinische Versorgungszentren, 16 Facharztpraxen, 4 Bildungszentren,
DRK Bad Mergentheim. Mitte 2023 kommt das
Krankenhaus in Öhringen dazu.
Wer einmal in den Katakomben
der alten Lagerräume
war, der
müsste größten Respekt haben,
denn was hier alles gelagert wurde
und trotzdem gefunden, das
war Höchstleistung“, verdeutlichte
Bürgermeister-Stellvertreterin
Manuela Zahn die früheren
Verhältnisse der Materialversorgung
und die Wichtigkeit
eines Logistikneubaus am Caritas-Krankenhaus
in Bad Mergentheim.
Bei ihrer Rede zur
Einweihung des neuen Gebäudes
mit großem Lagerbereich,
Apotheke und Zytostatika-Labor
merkte sie weiter an: „Wir haben
hier ein Leuchtturmprojekt, das
über die Grenzen Bad Mergentheims
gebraucht wird. Wir sind
alle sehr dankbar, dass sich viele
Menschen und Institutionen bereit
erklärt haben, ein solches
Mammut-Projekt zu stemmen –
auch ohne eine Förderhöhe zu
wissen.“ Rund zwölf Millionen
Euro investierte die Klinik dadurch
in die Versorgung mit Medizinprodukten
und Arzneimitteln
für die Region.
Hausoberer Michael Raditsch
verwies auf zwei Jahre Bauzeit,
die sich trotz schwieriger Rahmenverhältnisse
nicht verzögert
hätten. Matthias Kaufmann,
Kaufmännischer Direktor des
Krankenhauses, erklärte: „Wir
senden damit ganz bewusst ein
Signal, dass wir zuversichtlich
in die Zukunft blicken. Wir planen
und investieren jetzt unter
schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen
– für die Gesundheitsversorgung
der Menschen
in unserer Region.“
ZEICHEN Landtagsvizepräsident
Prof. Dr. Wolfgang Reinhart
erläuterte: „Ich darf Ihnen versichern,
kein Projekt hat mehr Investitionen
bedurft als das Caritas-Krankenhaus.“
Doch diese
seien notwendig gewesen und er
sei sehr dankbar für die Leistungen
des Caritas.
Landrat Christoph Schauder
brachte zum Ausdruck: „Mit
diesem Logistikzentrum setzen
Sie ein wichtiges Zeichen für die
Zukunft – für die medizinische
Versorgung in der ganzen Region.
Der Landkreis schätzt sich
sehr glücklich, vor Ort in Bad
Mergentheim ein solches Logistikzentrum
zu haben.“
www.ckbm.de
Geschäftsführung: Jens Friedrich und Phillip Rock (v. li.).
Verstärkung für
die Klafs-Gruppe
Jens Friedrich ist neuer CFO beim Saunabauer.
Foto: Klafs
Der Sauna-, Pool- und Spa-
Hersteller Klafs stellt die
Geschäftsführung für die
internationale Unternehmensgruppe
mit Sitz in Schwäbisch
Hall neu auf: Seit Dezember verstärkt
Jens Friedrich (42) als
CFO die Geschäftsführung neben
Phillip Rock, CEO und Sprecher
der Gruppe. „Mit Jens Friedrich
konnten wir einen ausgewiesenen
Experten gewinnen, um zukünftig
noch gezielter agieren zu können
und dadurch die Weiterentwicklung
der Gruppe voranzutreiben“,
unterstreicht Phillip Rock.
Er wird gemeinsam mit Jens
Friedrich eine Doppelspitze installieren.
Dafür werden die Verantwortungsbereiche
neu strukturiert:
Phillip Rock leitet Marketing,
Vertrieb, die Produktentwicklung,
Design und Produktion.
Parallel dazu wird Jens Friedrich
die kaufmännischen Bereiche wie
zum Beispiel Finanzen, Personal,
IT und Service verantworten. „Ich
freue mich auf spannende Aufgaben
im Klafs-Team und darauf,
meine umfangreiche Erfahrung
bei dem expandierenden Premium-Hersteller
einbringen zu können“,
erklärt der neue Co-Geschäftsführer.
pm
www.klafs.de
Das Mawell wächst weiter
Neuer
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Firmen & Märkte 15
Landhotel investiert in Erweiterung
Mit einer Vernissage der Künstlerin Sani Kneitinger feierte das Landhotel Kirchberg die Erweiterung seiner Räumlichkeiten. Im neuen
Seminar- und Fitnessgebäude können nun auch größere Veranstaltungen stattfinden. VON MARIUS STEPHAN
Mit einer Vernissage der
Kunst von Sani Kneitinger
aus Garmisch-Partenkirchen
weihte die Stegmaier-Gruppe
das neue Seminar- und Fitnessgebäude
des Landhotels in Kirchberg
ein.
Neonfarbene Bergmotive im
Großformat schmückten die neuen
Räumlichkeiten des Landhotels
Kirchberg für den Festabend.
Die Bilder von Sani Kneitinger
sind weltweit erfolgreich. Trotzdem
fanden sie nun ihren Weg
nach Kirchberg: Hermann Stegmaier,
geschäftsführender Gesellschafter
der Stegmaier-Gruppe,
darf durchaus als Fan von Kneitingers
Kunst bezeichnet werden.
„Wir haben eine Stegmaier-Dependance
in Garmisch-Partenkirchen“,
erzählt Stegmaier bei der
Vernissage. Dort wurde er bei der
Lektüre der Zeitung eines Morgens
auf Sani Kneitinger und ihre
Bilder aufmerksam: „Ein großer
Artikel auf Seite 3“, erinnert
sich der Unternehmer. Stegmaier
suchte den Kontakt, die Chemie
stimmte, der erste Kauf folgte.
Die Begeisterung für Kneitingers
Stil wollte Stegmaier teilen und
so kam die Vernissage zur Eröffnung
der Landhotel-Erweiterung
Unikat: Die Künstlerin Sani Kneitinger mit Hermann Stegmaier vor dem Bild, das sie für die Stegmaier-Gruppe erschaffen hat. Dieses wurde im
Rahmen der Einweihung feierlich enthüllt.
Foto: Marius Stephan
zustande. Zur Einweihung gab es
dann auch ein besonderes Bild
mit Stegmaier-Motiven, obwohl
sie „eigentlich keine Auftragsarbeiten
macht“, lacht Kneitinger.
Kirchbergs Bürgermeister Stefan
Ohr hob das Engagement der
Unternehmerfamilie bei der Einweihung
hervor: „In den letzten
zehn Jahren wurde von der Familie
Stegmaier hier in Kirchberg
beachtliches geleistet, angefangen
mit dem Kauf der Autobahnmeisterei
an der A6.“ Diese beherbergt
heute die Lkw-Spezialisten Stegmaier
Nutzfahrzeuge und Business
Fleet Services (BFS). Beide
Firmen „beleben maßgeblich bei
uns das Gewerbe“, fuhr Ohr fort.
Dann kam die Jugendherberge
Kirchberg, welche nach dem Kauf
zum „Haus Jagstblick“ mit Minigolfanlage
und Erholungsangeboten
wurde, und zuletzt das Landhotel
Kirchberg. „Das ist für uns
als Gemeinde schon ein großer
Glücksfall“, resümiert Ohr.
Das neue Gebäude verfügt über
eine Fläche von rund 250 Quadratmetern.
Neben dem teilbaren
Veranstaltungsraum bietet
das Gebäude eine Lounge inklusive
großer Bar. „Wir können
jetzt auch größere Veranstaltungen
wie Hochzeiten oder Tagungen
im Landhotel anbieten“, freuen
sich das Landhotel-Geschäftsführerduo
Alexandra Stegmaier
und Bernd Pilzecker.
Anbau ermöglicht
breiteres Portfolio
Auf der Gesamtfläche von 7000
Quadratmetern entstanden neben
dem Gebäude Parkplätze für
die Gäste sowie ein großer Carport,
der mit vier Ladesäulen für
E-Fahrzeuge ausgestattet ist. Diese
speisen sich auch aus einer Fotovoltaikanlage
auf dem Dach und
laden die Fahrzeuge so mit klimaneutralem
Strom aus eigener Produktion.
Insgesamt investierte die
Stegmaier-Gruppe für die jüngste
Ausbau-Etappe des Landhotels
rund eine Million Euro. Zuvor waren
bereits ein neuer Biergarten
errichtet sowie die Garagenanlage
überarbeitet worden.
www.landhotel-kirchberg.de
Gemeinsam neu denken
Mit „Chiffre Zukunft“ vernetzen die Wirtschaftsförderer der WFG, die
Stadt Crailsheim und das Innovationsteam Menschen in der Region.
Auf technologischer Ebene
ist unsere Welt vernetzt wie
nie zuvor. Um der rasanten
Entwicklung Stand zu halten,
braucht es branchenübergreifenden
Austausch – dies ist der
Kern der Zusammenarbeit unter
dem Motto „Chiffre Zukunft“
zwischen der Stadt Crailsheim,
der WFG Schwäbisch Hall und
dem Innovationsteam bestehend
aus Annika Leopold und Isabell
Schäfer.
Mit der Initiative wollen die beteiligten
Parteien seit 2019 dazu
anregen, Standards aufzulösen,
gewohnte Rahmen und Denkmuster
zu verlassen und über
den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
In offenen Formaten
besteht die Möglichkeit, sich
branchenübergreifend intensiv
auszutauschen, neuartige Kooperationen
zu knüpfen und gemeinsam
neue Ideen zu entwickeln.
Der Rückblick fällt umfangreich
aus: Mit 28 „Digi-Lunches“, drei
„Walk n Talk“, einem Popup Labor,
dem Buch „Schaffen Denken
Gestalten Genießen“ und
einer „Unkonferenz“ hat das
Team zahlreiche Entscheider in
der Region erreicht. Alleine an
den Digi-Lunches nahmen über
400 Personen teil. „Die Teilnehmenden
kommen aus allen
Branchen und allen Unternehmensgrößen
– vom Solo-Selbstständigen
bis zum Weltmarktführer“,
erklärt Melanie Schlebach,
die das Projekt vonseiten
der WFG betreut.
Besonders das Buch „Schaffen
Denken Gestalten Genießen“
ist ein Projekt, das Aufmerksamkeit
erregt, versteht es
sich doch als eine Art Handbuch
zum Landkreis, das den Leser
in „eine Gemeinschaft von Neudenkern,
die ihre Arbeitswelt
aktiv und lösungsorientert“ sowie
branchenübergreifend gestalten
möchten.
pm
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BANKEN-TIPP
Deka-Ausblick 2023
Niedrige Bewertungen als Basis für den langfristigen Anlageerfolg
Die gute Nachricht zuerst: Wir bleiben auf
dem Wachstumspfad. Die unerfreuliche
Nachricht: Das weltweite Wirtschaftswachstum
dürfte in den nächsten Jahren
niedriger als gewohnt ausfallen. Für Anlegerinnen
und Anleger ergeben sich indes
Chancen für den langfristigen Anlageerfolg.
❚ 2022 wird nicht als gutes, aber auch nicht als
gravierend schlechtes Aktienmarktjahr in Erinnerung
bleiben. Es gab keine Möglichkeit, sich
dem rasant veränderten Zinsumfeld zu entziehen.
Der überragende Einflussfaktor an den
Kapitalmärkten war die durch die Notenbanken
eingeleitete Zinswende als Reaktion auf die
hohe Inflation. Verantwortlich für diese waren
insbesondere der russische Angriffskrieg gegen
die Ukraine, aber auch die bereits in 2021 eingeleitete
Überstimulierung der weltweiten
Güternachfrage und überdimensionierte Fiskalprogramme
während der Corona-Pandemie.
Die entscheidende Frage lautet jetzt: Reichen die
in Gang gebrachten und angedeuteten Maßnahmen
der Notenbanken, um die Inflation in
den Griff zu bekommen? Es gibt gute Argumente
dafür, dass die zu erwartende weitere Straffung
der geldpolitischen Zügel ausreichend ist. In den
USA haben wir die Spitze der Inflation überwunden,
in Europa steht sie unmittelbar bevor.
Die Teuerung wird deutlich zurückgehen, aber
über den angestrebten zwei Prozent bleiben.
Dr. Ulrich Kater,
Chefvolkswirt
der DekaBank
Höhe von 1,8 Prozent. Für Deutschland rechnen
wir mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts
um -0,7 Prozent. Obschon die deutschen
Unternehmen ihre Anpassungsfähigkeit in der
Corona-Pandemie unter Beweis gestellt haben,
müssen Deutschland und Europa aufpassen,
nicht vom weltweiten Wachstumszug abgehängt
zu werden.
Bis auf die USA, wo vor allem die Bewertungen
im Technologiebereich noch Korrekturpotenzial
haben, sind die Aktienmärkte moderat bis günstig
bewertet. Für Anlegerinnen und Anleger
können diese niedrigen Bewertungen die Basis
für den langfristigen Anlageerfolg bilden.
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Innovativ: Das Buch „Schaffen, Denken, Gestalten, Genießen“ ist eines von vielen Hauptprojekten der
landkreisweiten Kooperation „Chiffre Zukunft“.
Foto: Marius Stephan
Die Sorgen vor einem massiven Einbruch der
Unternehmensgewinne dürften übertrieben
sein. Die Unternehmen durchlaufen eine Schwächephase,
aber keine globale Rezession. Wir blicken
vorsichtig optimistisch auf 2023 und rechnen
mit einem globalen Wirtschaftswachstum in
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16 Firmen & Märkte
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Was ist dran an der Papierkrise?
Energie als Kostentreiber: Das sagen Betroffene von Verlagen, Buchhandlungen, Büchereien und Dachverband dazu.
VON LINDA HENER
Rainer Moritz von der Buchhandlung
„Moritz und
Lux“ in Bad Mergentheim:
„Seit Beginn des Ukraine-Krieges
spüren wir die Auswirkungen.
Schwierig sind Nachlieferungen
geworden –
denn wie auch
in der Branchenpresse
zu
lesen ist – verlagert
sich die
Papierherstellung
in Richtung
Kartonage. Darüber hinaus
bemerken wir eine Umsatzreduktion
durch Ängste der Kundinnen
und Kunden. Die allseits gestiegenen
Energiekosten haben ihre
Folgen, auch die Transportkosten
schlagen zu Buche. Eine Kalkulation
für Verlage ist schwierig geworden,
auch da Bücher preisgebunden
sind, sinkt die Marge weiter.“
Moritz stellt in seinem Bücherladen
fest, den er zusammen
mit Rosemarie Lux führt, dass insgesamt
weniger Kundinnen und
Kunden kommen. Immerhin kaufe
die Stammkundschaft mengenmäßig
mehr Bücher ein, was ihm
mit Blick auf das Weihnachtsgeschenk
Hoffnung macht. Er betont,
wie wichtig das Vorlesen und
Verschenken von Büchern sei.
Vor allem die Leseförderung bei
Kindern im Vorschulalter sei entscheidend,
dabei sehe er keine
Konkurrenz zu Büchereien.
Günther Emig, Verleger und
Bibliothekar („Günther
Emigs Literatur-Betrieb“)
aus Niederstetten: „Dazu kann
ich eigentlich nur das sagen, was
man andernorts auch liest: Lieferkettenprobleme.
Wobei mich
eine meiner Druckereien schon
zu Jahresbeginn auf Lieferprobleme
beim Papier und sich dadurch
verzögernde Produktionszeiten
hingewiesen hat.“ Er sei in
der glücklichen Lage, nicht unbedingt
vom Büchermachen
leben und damit
auch nicht
saisonmäßig
produzieren zu
müssen, das
heißt, nicht jedes
halbe Jahr mit neuen Titeln
auf dem Markt aufzutreten. „Mein
Verlag hat vier Standbeine: Literaturgeschichte,
Texte der Münchner
Moderne, Gegenwartsliteratur
und Regionalia. Weil ich seit
50 Jahren in verschiedenen Funktionen
Bücher mache, auch das
Herstellerhandwerk autodidaktisch
gelernt habe, also alles bis
zur Druckvorstufe ohne Fremdvergabe
selbst machen kann, werde
ich erst einmal die Großprojekte
druckfertig vorbereiten und
zum Beispiel die Werkausgabe
von Oskar Panizza abschließen.
Lyrik und Regionalia müssen im
Augenblick zurückstehen, obwohl
das, von den Druckkosten her gesehen,
eher ‚kleine Fische‘ sind.“
Ilona Wild,
Leiterin
der Mediothek
Boxberg:
„Was
bemerkbar ist,
Rechnungen
und Lieferscheine werden nicht
mehr in Papierform, sondern per
E-Mail verschickt“, stellt sie eine
Veränderung in ihrem Bücherei-
Alltag fest und bestätigt, dass zunehmend
mehr Personen und Familien
das Angebot der Mediothek
nutzen, „das kann aber auch
ein Nach-Corona-Effekt sein.“ Die
Mediotheksleiterin beschreibt,
dass das Online-Angebot der „Onleihe
Heilbronn-Franken“ stärker
in Anspruch genommen wird
oder sie Titel über die Fernleihe
besorgt: „Also bestelle ich definitiv
weniger neue Bücher, auch
weil ich den Kundinnen und Kunden
andere Wahlmöglichkeiten
bieten kann.“ Sie verweist auf den
Nachhaltigkeitstag, der am 15.
Oktober stattfand: „Dabei wurde
unsere Mediothek neu beworben
mit ‚Lieber leihen, statt kaufen‘.
Wie das Früchte trägt, ist abzuwarten.“
Manfred Metzner vom Verlag
„Das Wunderhorn“
GmbH in Heidelberg und Mitgründer
der Kurt-Wolff-Stiftung,
die unabhängige deutsche Verlage
vertritt: „Steigende Papierund
Energiekosten sind sicherlich
derzeit das Bedrohlichste für
uns. Bestimmte Papiere bekommen
wir sowieso nicht mehr, da
sie nicht mehr hergestellt werden,
daher müssen wir auf andere Papiersorten
ausweichen. Wir werden
dabei von unserer Druckerei
sehr gut beraten. Ein klein wenig
konnten wir die Kostensteigerungen
dadurch abfedern, dass wir
unseren Jahresbedarf für 2022
Ende 2021
hochgerechnet
und im Voraus
das Papier
bestellt haben.
Gedruckt sind
die Bücher ja
schnell, aber der Engpass entsteht
bei den Buchbindereien, von denen
es nicht mehr allzu viele gibt
und die auch Personal entlassen
mussten. Auch dort steigen die
Kosten, die an uns weitergegeben
werden. Natürlich müssen wir
die Verkaufspreise erhöhen, das
allein hilft aber nicht, da durch
die Pandemie-Jahre die Umsätze
drastisch eingebrochen sind, es
zu Anfang 2022 eine kleine Erholung
gab und seit Kriegsbeginn die
Umsätze wieder einbrechen. Außerdem
können wir die Verkaufspreise
nicht so weit erhöhen, wie
wir eigentlich müssten, um kostendeckend
zu werden. Als eigentümergeführter,
unabhängiger
Verlag gehen wir nunmehr
seit fast drei Jahren noch mehr an
unsere persönlichen Ressourcen,
die endlich sind, aber so können
wir unseren Mitarbeiterinnen, Autorinnen
und Autoren, Übersetzerinnen
und Übersetzern sowie Geschäftspartnern
Sicherheit bieten.
Dr. Andreas Falkinger, Kaufmännischer
Geschäftsführer
der J. G. Cotta’sche
Buchhandlung Nachfolger
GmbH/Verlag Klett-Cotta in
Stuttgart: „Die Preise für alle Papiersorten
sind innerhalb des
letzten Jahres
sehr stark gestiegen
und haben
sich teilweise
verdoppelt.
Auch alle
anderen Fertigungsmaterialien
und die Fertigungskosten
in den Druckereien
haben sich stark verteuert, nicht
zuletzt durch die Verteuerung der
Energie. Aber nicht nur der Preis,
auch die Lieferzeiten sind deutlich
ungünstiger, da Produktionskapazitäten
im Markt verloren gegangen
sind. Ganze Papierfabriken,
die bisher Papiere für Bücher und
Zeitschriften gefertigt haben, wurden
auf die Produktion von Kartonagen
und Verpackungsmaterial
umgestellt. Diese Kapazitäten sind
wohl auf Dauer verloren. Mittlerweile
ist zu beobachten, dass große
Handelsketten wie die Schwarz
Gruppe – Lidl und Kaufland –
ganze Papierfabriken kaufen, um
ihre eigene Versorgung sicherzustellen.“
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IT-TIPP
Die IT-Sicherheitsarchitektur
Was ist eine IT-Sicherheitsarchitektur und wer braucht sie?
Hört man den Begriff IT Security, denkt
man zuerst an Cyber-Kriminalität und
Hackerangriffe. Dabei umfasst der
Begriff viel mehr. So spielen Risikomanagement,
Informationssicherheit und
Sicherheitsmanagement eine zentrale
Rolle.
Es gibt mehr IT-Systeme in einem Unternehmen,
als man zunächst denkt. Große Unternehmen
bringen es auf dreistellige, Konzerne
gar auf vierstellige Zahlen. Jedes dieser
Systeme hat einen Nutzen für das Unternehmen
und birgt gleichzeitig ein Risiko.
Der Job eines Sicherheitsarchitekten ist vergleichbar
mit dem eines traditionellen
Architekten. Die Gegebenheiten werden
analysiert undAspekte wie Bebauungsplan,
Grundstückszustand, Klima und Kundenwünsche
aufgenommen.Aus allen Faktoren
entsteht der Gebäudeplan (die Strategie)
als Basis für den Bau.
Auch Sicherheitsarchitekten sammeln
zunächst Informationen zum Ist-Zustand
und den Anforderungen. Danach entwickeln
sie Sicherheitsstrategien, die passgenau
auf das Unternehmen zugeschnitten
sind, um sensible Daten zu schützen.
Ziel einer IT-Sicherheitsarchitektur ist also,
das gesamte Unternehmen vor Sicherheitsrisiken
zu schützen. Sie berücksichtigt von
Anfang an verschiedenste Sicherheitsaspekte
wie Compliance-Richtlinien und
Normanforderungen. Das ist kostengünstiger
als nachrüsten.
Planung und Umsetzung
Deshalb werden zuerst alle beteiligten IT-
Systeme, Datenströme und Zusammenhänge
dokumentiert. So entsteht ein umfassendes
Bild der vorhandenen IT-Landschaft. In
Eine gut geplante IT-Sicherheitsarchitektur
schützt alle Systeme im Unternehmen vor Risiken.
Foto: Shutterstock/jamesteohart
der Industrie 4.0 erhöhen IoT-Anbindungen
dieAnforderungen. Es werden Lücken sichtbar,
die mit der neuen Architektur geschlossen
werden.
Die Planung muss nun in die Praxis umgesetzt
werden. Es werden konkrete Maßnahmen
festgelegt. Nicht alle müssen
gleich streng sein. Der Aufwand sollte sich
immer daran orientieren, wie schützenswert
die jeweiligen Informationen sind.
Wichtig ist die genaue Dokumentation der
Maßnahmen.
Die Durchsetzung kann nur Erfolg haben,
wenn die Vorgaben für alle verbindlich sind.
Es gibt aber Prozesse, die von den festgelegten
Maßnahmen abweichen. Sie sollten
sich so eng wie möglich an der Planung orientieren.Außerdem
müssen die geänderten
Maßnahmen dokumentiert werden.
Neue Technologien oder Änderungen im
Unternehmen ziehen Anpassungen der IT-
Sicherheitsarchitektur nach sich. Sie muss
also regelmäßig überprüft und geändert
werden, um die Sicherheit effektiv zu erhöhen.
Der Sicherheitsvorfall
Trotz der besten IT-Sicherheitsarchitektur
kann es zu Sicherheitsvorfällen kommen.
Dann gilt es, die Lage einzuschätzen und
geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
So lassen sich Schäden begrenzen und
weitere vermeiden. Ist der Vorfall behoben,
müssen die bestehenden Schutzmaßnahmen
analysiert und ggf. angepasst werden.
Die Vorteile einer Sicherheitsarchitektur
Mittels Normierung schafft eine IT-Sicherheitsarchitektur
Transparenz und klare Verantwortlichkeit.
Standardisierte Komponenten
können in der IT vielfach genutzt
werden. Das senkt die Kosten.
Komponenten können innerhalb der Architektur
bei Bedarf neu geordnet und zuständige
Stellen schnell informiert werden. Das
vereinfacht die Umsetzung neuer Projekte
oder die Einarbeitung von Mitarbeitenden.
Und letztendlich sind geregelte und dokumentierte
Prozesse Voraussetzung für eine
ISMS-Zertifizierung.
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Firmen & Märkte 17
Ein Hauch vom Silicon Valley
„AI Startup Incubator Program“ der Campus Founders in Heilbronn: Teilnehmer und Organisatoren sind guter Dinge.
VON FRANK LUTZ
Gründer können viele Gesichter
haben. Da ist die
quirlige Amira Moussa. Die
27-jährige Dänin hat mit „Cheetah
AI“ eine Plattform aufgebaut,
mit der Modelle künstlicher Intelligenz
beschleunigt und zur Produktreife
gebracht werden sollen.
Da ist der freundliche Luis
Arias. Der 60-Jährige, der in Paris
lebt, hat die personalisierte Lern-
App „Upskyld“ mitentwickelt. Damit
können sich Berufstätige,
wenn sie gerade nichts zu tun haben,
über Podcasts zu Verkaufsund
Marketingthemen weiterbilden.
Und da ist der sehr seriös
wirkende John Achim Holzhauer.
Der 25-jährige Baden-Badener
hat das in Karlsruhe angesiedelte
Start-up „SemorAI“ mitgegründet,
das Künstliche Intelligenz für
das Fehlermanagement in produzierenden
Unternehmen entwickeln
soll.
INTENSIV Was die drei gemeinsam
haben? Sie gehören zu den
zehn Teams, die von den Heilbronner
„Campus Founders“ unter
mehr als 150 Bewerbern für
das „AI (Artificial Intelligence)
Startup Incubator Program“ ausgewählt
wurden. Sie bekommen
ein Stipendium in Höhe
Begeistert: Amira Moussa fühlt sich an die Atmosphäre bei amerikanischen
Start-ups erinnert.
Fotos: Frank Lutz
Beeindruckt: John Achim Holzhauer lobt vor allem das starke
Netzwerk der Campus Founders.
von 25 000 Euro und arbeiten
seit Ende Oktober in den Räumlichkeiten
der Campus Founders
und im neu eröffneten „Innovation
Park AI“ (IPAI) zwölf Wochen
lang intensiv an ihrer Geschäftsidee
und Technologie. Unterstützt
werden sie von erfahrenen Mentoren
und KI-Experten. Ihre Ergebnisse
präsentieren die Teams
Anfang Februar 2023.
„Wenn hier etwas Großes entsteht,
möchten wir auch dafür
sorgen, dass Leben entsteht“,
Zufrieden: Tristan Post (li., mit Program Manager Jord Janssen (Mi.)
und Senior Program Manager Robert Kitson) genießen den Austausch.
Angetan: Luis Arias hat schon viele neue Freundschaften mit anderen
Gründern geschlossen.
sagt Tristan Post, „Technical Lead
für KI“ bei den Campus Founders,
über den IPAI und die Beweggründe,
das Startup Incubator
Program ins Leben zu rufen.
Denn schließlich seien viele
Teams interessiert gewesen, nach
Heilbronn zu kommen, weil der
IPAI weit über die Region hinaus
ausstrahle. Post, der die Start-ups
für das Programm ausgewählt hat
und Experten einlädt, die Vorträge
über Künstliche Intelligenz halten,
fügt hinzu: „Wir haben Startups
ausgewählt, die wir vielleicht
auch hier halten, ins Ökosystem
einbetten und für die wir hiesige
Mittelständler als Kunden gewinnen
können.“
Über den bisherigen Verlauf des
Programms ist der 32-Jährige
sehr zufrieden: „Es läuft sehr gut.
Ganz besonders ist es, dass alle
zusammen wohnen.“ Die Teilnehmenden
sind nämlich gemeinsam
auf einem Stockwerk im neu gebauten
„Rosenberg-Quartier“
nahe vom Stadtzentrum untergebracht:
„Wenn sie zusammen
wohnen und voneinander lernen,
gibt ihnen das sehr viel.“
INTERESSANT Und auch die
Teilnehmenden sind glücklich:
„Es ist sehr lehrreich und es gibt
ein sehr starkes Netzwerk – sowas
habe ich bisher noch nie gesehen“,
sagt John Achim Holzhauer.
„Es ist wirklich interessant, all
die Gründer hier zu haben und
Freundschaften zu schließen“,
freut sich Luis Arias. Und Amira
Moussa fügt hinzu: „Ich mag das
Umfeld hier: Es ist offen und dynamisch.
Es herrscht eine Startup-Atmosphäre
wie in den USA –
hier im kleinen Heilbronn.“
www.campusfounders.de/de
ADVERTORIAL
Gemeinsam für Crailsheim
Mit kleinen Schritten nachhaltig voran
Veranstaltungen und Aktionen sollen nicht nur die Attraktivität als Einkaufsstadt steigern, sondern das Image von Crailsheim als Wohort nachhaltig verbessern.
Adventscarré, Verkaufsoffener
Sonntag, Regionaltag und
Thementage: Die Mitglieder
des Vereins für Stadtmarketing
haben auch in diesem Jahr zusammen
wieder einiges bewegt.
❚ Die Lebensqualität der zwischenzeitlich
rund 35 000 Einwohner
perspektivisch nachhaltig zu
verbessern, haben sich die rund
150 Mitglieder des Stadtmarketingvereins
bei der Gründung vor
etwas mehr als drei Jahren auf ihre
Fahnen geschrieben.
Seit dem Sommer ist die Geschäftsstelle
am Schweinemarktplatz
durch Sylvia Stütz und den neuen
Geschäftsführer Marcel Imbrogiano
besetzt. Auch dieses Duo stellt
sich der anspruchsvollen Herausforderung,
die Lebensqualität in
der Horaffenstadt nachhaltig zu
steigern.
Keine einfache Aufgabe. Vor allem
der klassische Einzelhandel erlebt
derzeit einen durchgreifenden
Stadtmarketing Crailsheim e.V.
Schweinemarktplatz 3
74564 Crailsheim
Jürgen Ulrich
1.Vorsitzender
Büro: +49 7951 3009391
E-Mail: info@stm-cr.de
www.stadtmarketingcrailsheim.de
Strukturwandel. Die Digitalisierung
verändert das Einkaufsverhalten,
die Bewohner sind mobiler, die
Rolle als Marktplatz ist geschwunden
– gerade in den Innenstädten
tun sich deshalb Fachgeschäfte
zunehmend schwerer ihre Funktion
als Publikumsmagnet zu erfüllen.
Die Verwaltung, Einzelhändler,
Gastronomen und Dienstleister
der Horaffenstadt setzen dieser
Entwicklung nun gemeinsame
Anstrengungen entgegen. Es sind
viele kleine Schritte: Hier ist es
eine neue Weihnachstsbeleuchtung,
dort eine andere Form des
Weihnachtsmarktes – die letzlich
Einfluss auf die Attraktivität der
Kernstadt haben. Doch das Thema
ist immens wichtig: Denn die
Kerngebiete sind so etwas wie die
Visitenkarte einer Stadt. In den sich
veränderten Gegebenheiten kommt
der Gastromie und ansprechenden
Veranstaltungen eine enorme
Bedeutung zu. Denn Lebensqualität
ist vielfach bereits identisch mit
Aufenhaltsqualität und dort hat
Crailsheim dann doch noch einiges
aufzuholen. Ansprechende Plätze
und Räume fungieren als Treffpunkte
sind deshalb für das Gewinnen
und Werben um Besucher und
Gäste zunehmend von zentraler
Bedeutung. Der Vorsitzende
Jürgen Ulrich: „Wir sehen das ja im
Sommer, da sind die Stühle vor den
Cafés fast durchgehend voll. Jetzt
Genusstag: Mit Aktionen und Veranstaltungen wird versucht, die
schönen Plätze – von denen Crailsheim einige zu bieten hat – atmosphärisch
gekonnt in Szene zu setzen.
Foto: Stadtmarketing
gilt es, dies auch für die heimischen
Geschäfte zu nutzen.“
Die Umgestaltung der Jagstau ist
ein schönes Beispiel dafür, wie neu
Geschaffenes, die Kernbereiche
belebt und von Einwohnern und
Besuchern auch angenommen
wird. Gerade die Besucher dafür
einzunehmen, ist in der Praxis
keine einfache Angelegenheit. Die
Themenreihe „Crailsheim nimmt
sich Zeit“ ist eine Initiative, diesem
Anspruch aktiv zu begegenen.
„Keine Frage“, sagt der stellvertretende
Vereinsvorsitzende
Tilman Wagner „das hat uns alle
sehr gefordert.“ Deshalb hat der
Verein das Konzept auch ein wenig
überarbeitet: „So ein Konzept ist
ja nicht in Stein gemeißelt“, sagt
Vorstandsmitglied Kai Hinderberger,
der gemeinsam mit Horst Herold
die grundsätzlichen Strukturen entwickelt
hat.
Mit dem Horaffen-Tag, einem
Abendmarkt, einer langen Shopping-Nacht
und weiteren Veranstaltungen
soll das Profil der
Innenstadt zusätzlich geschärft
werden. „Wir wollen und werden
dabei auch neue Wege gehen“,
sagt Geschäftsführer Marcel Imbrogiano.
„Mehr Aktionen, kleinere
Veranstaltungen. Die Menschen
wollen heute verstärkt direkt angesprochen
werden.
Auch deshalb beteiligt sich der
Stadtmarketingverein an den
24 Weihnachtswundern. Die
Spendenplattform wird auch in
der dritten Auflage hervorragend
angenommen. Tilman Wagner:
„Es ist ja eine Erfahrung die wir
ja immer wieder machen: Die
Crailsheimer interessieren sich für
ihre Gemeinschaft, und sind bereit
sich zu engagieren. Man muss die
Menschen nur abholen.
Weihnachtsgruß
Marcel Imbrogiano
Geschäftsführer
Stadtmarketing
Im Namen des
gesamten Vorstandes
und unserer Mitglieder,
wünsche ich allen
Crailsheimern und
Crailsheimerinnen
ein schönes,
gesegnetes Fest
und ein gutes und
glückliches
Neues Jahr 2023!
✩
✩
✩
✩
✩
✩
✩
18 Nachhaltigkeit
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
„Wir gehen den Weg konsequent weiter“
Die Stadtwerk Tauberfranken GmbH wurde für den Umweltpreis des baden-württembergischen Umweltministeriums in der Kategorie
„Handel und Dienstleistung“ nominiert. Was Geschäftsführer Paul Gehrig dazu sagt. INTERVIEW VON LINDA HENER
REGIOBUSINESS Herr Gehrig,
für welche konkreten Maßnahmen
und Projekte wurde das
Stadtwerk Tauberfranken für den
Umweltpreis nominiert?
PAUL GEHRIG Die Nominierung
erfolgte für unsere vielfältigen
Klimaschutzaktivitäten. Mit unserer
Roadmap 2030 haben wir
uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr
2025 klimaneutral zu sein. Dies
bedeutet die Umstellung auf eine
CO 2
-neutrale Energieversorgung
sowie ein klimaneutraler Betrieb
vor Ort. Wir sorgen für den regionalen
Ausbau erneuerbarer Energien,
regenerative Wärmeerzeugung
sowie alternativer E-Mobilitätslösungen.
Dazu gehört die
Schaffung einer E-Ladeinfrastruktur
ebenso wie das Angebot von
E-Carsharing in der Region. Um
unsere Kunden bei der Energiewende
aktiv zu unterstützen, bieten
wir Fotovoltaikanlagen für Eigenheimbesitzer,
Unternehmen,
Kommunen sowie weitere Energiedienstleistungen,
wie Energieund
Fördermittelberatung oder
Contractinglösungen. Zusätzlich
setzen wir uns für Insektenund
Artenvielfalt ein. Durch unser
Stromprodukt „Heimatstrom“
haben wir bereits 8000 Quadratmeter
Fläche als dauerhafte Blühund
Insektenwiesen gestaltet. Und
letztendlich haben wir eine Klimaschutzmanagerin
eingestellt,
die den Landkreis und die Kommunen
bei ihren eigenen Klimaschutzmaßnahmen
kompetent
unterstützt.
Preisverleihung: Tobias Müller (Verantwortlicher für Naturwärme Bad Mergentheim), Lara Walter (Projektleiterin
EMAS), Paul Gehrig (Sprecher der Geschäftsführung), Thekla Walker (Ministerin für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft), Rainer Moritz (Bürgermeisterstellvertreter), Dr. Norbert Schön (Geschäftsführer) und Hariolf
Scherer (Teamleiter Stromnetz, v. li.).
Foto: Umweltministerium
REGIOBUSINESS Wie machen
sich die Maßnahmen bemerkbar?
PAUL GEHRIG Die Ressourceneffizienz
und die Energieeinsparung
rechnen sich aus einer Vielzahl
an Aktivitäten. Die Umweltzertifizierung
EMAS erfordert ein
unternehmensweites Monitoring
und Benchmarking mit permanenten
Optimierungen. Die Kundschaft
spürt es beispielsweise an
unseren Produktangeboten wie
„Heimatstrom“, der aus Erneuerbaren
Energieanlagen im Umkreis
von 50 Kilometern kommt.
Mit „Heimatstrom“ beziehen mittlerweile
zirka 8000 Kunden ihren
Strom aus regionaler Stromerzeugung
zu 100 Prozent aus erneuerbarer
Energie. Und auch unser
Jobrad-Angebot ist positiv angenommen
worden. Mittlerweile
sind zehn Prozent der Mitarbeiter
täglich mit dem E-Bike zum
Stadtwerk unterwegs. Konsequente
Mülltrennung in den Büros vermeidet
jährlich über 15 000 Plastiktüten
im Unternehmen. In unserer
Kantine werden frisch zubereitete
Biosalate aus der Region
angeboten.
REGIOBUSINESS Seit wann gibt
es beim Stadtwerk Tauberfranken
eine Fokussierung auf das Thema
Nachhaltigkeit?
PAUL GEHRIG Schon lange. Begonnen
haben wir 2009/10, als
wir in die erneuerbaren Energien
eingestiegen sind und beispielsweise
auch das Naturwärmekraftwerk
realisiert haben, mit dem
wir jährlich über 14 000 Tonnen
CO 2
einsparen. Mit dem Windpark
in Külsheim, einer Reihe von großen
PV-Anlagen und dem Nahwärmenetz
in Tauberbischofsheim
haben wir weitere Projekte
bereits erfolgreich umgesetzt.
Wir haben aber noch eine Reihe
von Projekten und Ideen in der
Pipeline.
REGIOBUSINESS Spielt Nachhaltigkeit
auch bereits in der Ausbildung
in Ihrem Unternehmen
eine Rolle?
PAUL GEHRIG Absolut. Die jungen
Leute sind bereits sensibilisiert
und begeistert über unsere
Ausrichtung, wenn sie sich bei
uns bewerben. Das nutzen wir,
indem wir die jungen Leute bei
Projekten einsetzen und sie auch
selbst machen lassen. Beispielsweise
haben wir einen interessanten
Nachhaltigkeitstag in unserem
eigenen Wald mit dem Förster
Hans-Peter Scheifele veranstaltet,
bei dem das Thema Nachhaltige
Waldbewirtschaftung im Vordergrund
stand.
REGIOBUSINESS Welche Pläne
gibt es für die Zukunft?
PAUL GEHRIG Wir werden zeitnah
konsequent die Wärme- und
Stromerzeugung mit Landschaftspflegematerial
und Straßenbegleitgrün
forcieren. Aktuell realisieren
wir mit Partnern den bislang
größten Freiflächen-PV-Park
in Baden-Württemberg auf rund
65 Hektar Fläche. Und wir beschäftigen
uns ebenfalls mit Partnern
konkret mit der Erzeugung
von grünem Wasserstoff in der
Region – Sie sehen, wir gehen
den Weg konsequent weiter.
REGIOBUSINESS Wie haben
Sie die Preisverleihung des Umweltpreises
erlebt?
PAUL GEHRIG Die Preisverleihung
war beeindruckend. Auch
wenn wir nicht den ersten Platz
belegt haben, wurde unser Engagement
gesehen und gewürdigt.
Und wir haben viele Positivbeispiele
von anderen Unternehmen
in Baden-Württemberg gesehen.
www.stadtwerktauberfranken.de
ADVERTORIAL
Energiesparen ist Pflicht
Ein Maßnahmenpaket der Bundesregierung
soll mit der Übernahme
einer Abschlagszahlung und einem
Preisdeckel für Gas und Strom für
finanzielle Erleichterung sorgen.
Seit dem 1. Oktober verpflichtet
die Bundesregierung Unternehmen
aber auch dazu, Energie zu sparen.
Eine Übersicht.
Die sogenannte „Verordnung zur
Sicherung der Energieversorgung
über mittelfristig wirksame
Maßnahmen“ (EnSimiMaV) trat am
1. Oktober 2022 in Kraft und gilt
zunächst für zwei Jahre.
Demnach müssen Gasheizungen
geprüft und optimiert sowie
wirtschaftliche Effizienzmaßnahmen
umgesetzt werden.
Die Heizungsprüfung umfasst in
erster Linie einen hydraulischen
Abgleich (Berechnung der
erforderlichen Heizleistung und
entsprechende Einstellung an den
Heizkörpern). Dies muss bis 30.
September 2023 durchgeführt
werden
– bei Gebäuden mit mehr als zehn
Wohneinheiten oder
– bei Nichtwohngebäuden mit
mehr als 1000 Quadratmetern
beheizter Fläche.
Bei Wohngebäuden mit sechs bis
zehn Einheiten läuft die Frist bis
zum 15. September 2024.
Diese Frist gilt auch für alle übrigen
Gebäude - unabhängig von deren
Größe - in denen Anlagen zur
Wärmeerzeugung durch Erdgas
genutzt werden. Hier muss die
Unternehmen werden von der Bundesregierung bei den Energiekosten
unterstützt und müssen im Gegenzug Einsparmaßnahmen
umsetzen.
Bildquelle: Pixabay
Heizung geprüft und die Heizanlage
optimiert werden, sofern dies nicht
bereits zwei Jahre vor Inkrafttreten
der Verordnung durchgeführt
wurde.
Wirtschaftliche Energieeffizienzmaßnahmen
müssen zukünftig von
Unternehmen umgesetzt werden,
deren Gesamtenergieverbrauch
innerhalb der vergangenen drei
Jahre im Durchschnitt über 10
Gigawattstungen (GWh) pro Jahr
lag und die Energieaudits (Vor-Ort-
Energieberatungen durch einen
Experten), nach dem Energiedienstleistungsgesetz
(EDL-G) durchführen
müssen. Dasselbe gilt für
Unternehmen die Energie- oder
Umweltmanagementsysteme
(EnMS/UMS) einsetzen. Weitere
Randbedingungen enthält der
Verordnungstext.
Auch über die Gültigkeit des
EnSimiMaV hinaus, nimmt die
Bundesregierung die Unternehmen
in die Pflicht. Im Oktober legte sie
einen Entwurf eines Energieeffizienzgesetze
(EnEfG) vor, das unter
anderem bis 2045 Einsparungen
von 45 Prozent (Endenergieverbrauch)
bzw. 57 Prozent (Primärenergieverbrauch)
gegenüber 2008
vorsieht.
Die Vorschläge zur Zielerreichung
umfassen ebenfalls die verpflichtende
Durchführung von
Energieaudits bzw. die Einführung
eines Energie- oder Umweltmanagementsystems
in Abhängigkeit
des Endenergieverbrauchs sowie
die Umsetzung von wirtschaftlichen
Effizienzmaßnahmen. Das Gesetz
ist noch nicht in Kraft getreten.
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Praktisch und kostenlos
Die CO 2
-Emissionen des eigenen Unternehmens ermitteln – das geht ganz einfach mit
„ecocockpit“, einem Online-Tool der IHK.
Bis 2030 müssen Unternehmen
ihre Treibhausgasemissionen
um 65 Prozent
reduzieren. Bevor Unternehmen
jedoch handeln können, müssen
sie ihren CO 2
-Ausstoß ermitteln.
Diese Bilanzierung übernimmt
„ecocockpit“, ein kostenloses
Online-Tool der IHK.
Die Anforderungen an den Klimaschutz
wachsen stetig und mit
ihnen die gesetzlichen Vorgaben.
In Deutschland müssen Unternehmen
bis 2030 ihr Treibhausgasemissionen
um 65 Prozent
gegenüber 1990 senken,
bis 2045 soll Klimaneutralität erreicht
sein. Große Firmen fordern
zudem von ihren Zulieferern
konkrete Maßnahmen zum
Klimaschutz.
EINSTIEG Um Maßnahmen zur
CO 2
-Reduzierung in Angriff nehmen
zu können, müssen Unternehmen
ihre eigene Treibhausgas-Bilanz
kennen. Mit „ecocockpit“
liefert die IHK-Organisation
in Baden-Württemberg
ein kostenloses Online-Tool, mit
dem Unternehmen einen Einstieg
in die CO 2
-Bilanzierung
vornehmen können. Und so
funktioniert „ecocockpit“: Die
Nachhaltig: Wer CO 2
-Emissionen einspart, leistet damit einen wichtigen Beitrag gegen die Erderwärmung
und für den Klimaschutz.
Foto: imago stock&people via www.imago-images.de
Eingabe der erhobenen Daten
erfolgt nach drei Themenclustern,
sogenannten „Scopes“. Um
alle relevanten Informationen zu
berücksichtigen, sind in der Online-Anwendung
bereits diverse
Subkategorien angelegt.
Beginnend bei den in der Regel
vorliegenden Daten zu Gas- und
Stromverbrauch (Scope 1 und
2) kann das Tool nach und nach
mit weiteren Daten gefüttert werden,
darunter zum Beispiel die
Pendlerströme von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern.
Abschließen liefert „ecocockpit“
einen Bericht, der die Stellschrauben
zur CO 2
-Reduzierung
im Unternehmen aufzeigt. Das
Tool bietet einen zeiteffizienten
und niederschwelligen Einstieg
in die Thematik. Lediglich für
die Datenbeschaffung entsteht
ein kalkulierbarer Aufwand.
Entwickelt wurde „ecocockpit“
von der Effizienzagentur NRW
für kleine und mittlere Unternehmen
und beruht auf dem internationalen
Standard des sogenannten
Greenhouse Gas Protocols
(GHG Protocol). pm
www.ecocockpit-bw.de
Nachhaltigkeit 19
Lüftung tauschen
Doppelt schädlich: Alte Systeme sind Gift für
Gesundheit und Geldbeutel.
Alte Lüftungssysteme verschwenden
nicht nur Energie,
sondern können auch
gesundheitsschädlich sein. Beispielhaft
ist die alte Lüftungsanlage
einer Klinik in Sachsen-Anhalt.
Mit wenig Mitteln wurde die Gesundheitsgefährdung
ausgeschaltet
und der Energieverbrauch halbiert.
Feinstaub setzt Großstädten zu.
Selbst in Krankenhäusern oder
in Urlaubshotels lauern Gefahren.
Grund: Das Alter der Lüftungsanlagen.
So auch in der Klinik
in Sachsen-Anhalt. Die bisherige
Lüftungsanlage stammt aus dem
Jahr 1994.
VORTEILE Aber warum wird
die Luft besser nach einem Ventilatorentausch?
Das beantwortet
Torsten Friedrich vom Retrofitteam
des Ventilatorenbauers
Ziehl-Abegg ziemlich einfach:
„Alte Anlagen werden noch mit
einem Riemen angetrieben. Dadurch
kommt es zum Gummiabrieb
in der Luft. Und die Gummipartikel
sind extrem gesundheitsgefährdend.“
Bei neuen Anlagen
kann es zu so einem Abrieb gar
nicht erst kommen, weil die Ventilatoren
direkt angetrieben werden,
also ganz ohne Riemen. Ein
weiterer Punkt: In der Regel müssen
diese Riemen einmal im Jahr
getauscht werden. Das bedeutet
Wartungskosten.
„Unsere Ventilatoren sind extrem
effizient. Das ist nicht nur gut für
die Umwelt, sondern hält die Betriebskosten
geringer als gewohnt“,
so Friedrich. „Dadurch
kann bis zu 50 Prozent Energie
eingespart werden!“
Bei der Klinik in Sachsen-Anhalt
lag die große Herausforderung in
der Zeit: Innerhalb von nur eineinhalb
Tagen wurde die alte Lüftungsanlage,
die seither mit zwei
großen Ventilatoren betrieben
worden ist, gegen drei kleine EC-
Ventilatoren ausgetauscht. „Damit
wird die Ausfallsicherheit erhöht“,
erklärt Friedrich. pm
www.ziehl-abegg.com
Effizient: die neuen Ventilatoren.
Foto: Ziehl-Abegg
ADVERTORIAL
Weniger Geräusch und
weniger Strom
Ziehl-Abegg stellt neue Generation einer Ventilatoreinheit mit mehr Bionik vor
„Die Schallemission und der
Energieverbrauch werden spürbar
gesenkt“, sagt Dr. Sascha Klett
über die Weiterentwicklung des
Top-Sellers ZAplus bei den Axialventilatoren.
Der Entwicklungsvorstand
beim Künzelsauer Ventilatorenhersteller
Ziehl-Abegg erklärt den
Nutzen für Gebäudeplaner und
Bauherren: „Damit entfällt in vielen
Fällen eine zusätzliche Schalldämmung
und Lärmgrenzwerte können
»„WIR REDUZIEREN
DAS GERÄUSCH UM
BIS ZU VIER DB(A)“
eingehalten werden.“ Das wird
Supermarktbetreiber genauso freuen
wie Betreiber von Anlagen mit Rückkühlern
in der Industrie.
Vorstand Klett betont, dass die
Verbesserungen eigentlich schon
den Begriff „Neuentwicklung“
verdient hätten. Denn die Veränderungen
sind eher grundsätzlicher
Natur. Die Experten haben dabei
erneut auf Vorbilder in der Natur
gesetzt und mehrere bionische
Aspekte technisch umgesetzt.
„Wir reduzieren das Geräusch um
bis zu vier dB(A)“, unterstreicht
Vorstand Klett. Zum Vergleich: Sechs
dB(A) sind eine Verdopplung des
Geräuschs. Erreicht wird dies
mit einer Weiterentwicklung des
bekannten bionischen Ventilatorflügels,
der an der Hinterkante
gezackt ist. Dieses Element wurde
von der extrem leise fliegenden Eule
abgeschaut und technisch
umgesetzt. Neu ist, dass nun auch
Weniger Geräusch und weniger Energieverbrauch: Die neue
Generation der Ventilatoreinheit ZAplus von Ziehl-Abegg.
die Vorderkante leicht gewellt ist.
„Als Vorbild haben uns dabei
Meereslebewesen gedient“, erklärt
Klett. Diese gewellte Vorderkante
verändert die Ablösung des
Luftstroms vom Rotorflügel: die Luft
wird länger kontrolliert bewegt.
Das bisher übliche Nachleitrad zur
weiteren gezielten Behandlung des
Luftstroms (Stichwort Wurfweite)
wurde verfeinert: 18 Streben statt
der bisher üblichen 11 bilden das
verkleinerte Nachleitrad. Und der
Zwischenring ist bionisch optimiert
worden, also auch an der Hinterkante
gewellt. „Dies macht sich direkt
in der Geräuschreduktion bemerkbar“,
unterstreicht Klett.
Techniker werden über die
Einbaumaße staunen: Außen bleiben
Standardmaße (1070 Millimeter),
doch der Innendurchmesser wird
von 910 auf 960 Millimeter erhöht.
Noch eine Änderung: Der bisher im
Voll-Aluminium produzierte Rotor
samt Flügeln wird nun durch einen
Rotor in Aluminium und Flügeln
Foto: Ziehl-Abegg
aus hochfestem Kunststoff ersetzt.
Messungen in einem ersten Kundengerät
haben eine Energieeinsparung
von neun Prozent ergeben, teilt
Ziehl-Abegg mit.
Die Serienproduktion wird im
kommenden Sommer starten.
Die Bemusterung der Kunden mit
ZAplus 960 Next Generation soll
Anfang 2023 anlaufen. Weitere
Baugrößen von ZAplus Next Generation
werden folgen. [pm]
Ziehl-Abegg gehört zu den
international führenden
Unternehmen im Bereich
der Luft-, Regel- und Antriebstechnik.
Beispiele für
Einsatzgebiete der Produkte
sind Wärme- und Kälteanlagen
oder Reinraum- und
Agraranlagen. Ein weiterer
Bereich sind elektrische
Motoren, die beispielsweise
in Aufzügen, medizinischen
Anwendungen (Computertomographen)
oder Bussen
für Antrieb sorgen.
www.ziehl-abegg.de
Die Königsklasse
der Ventilatoren
Zukunft spüren
Z Aplus NextGeneration – mit Silent Mode durch Luftfeinteil Funktion
Nach neuesten technischen Erkenntnissen entwickelte bionische Luftfeinteil-Funktion
– einzigartige Akustikreduzierung von bis zu 4 dB, Vergrößerung des Laufraddurchmessers
auf 960mm bei gleich gebliebenem Standard-Rahmenmaß, 9% mehr
Luftleistung. Hocheffizient, extrem energiesparend, klimafreundlich, CO 2
-reduziert
und nachhaltig – So sieht Technik der Zukunft aus. www.ziehl-abegg.de
Bewegung durch Perfektion
Identisches Standard-Rahmenmaß
Größerer Laufraddurchmesser 960mm
> Für noch mehr Luft
Nachleitrad mit einzigartiger
bionischer Luftfeinteil-Funktion
bis zu 4dB leiser
Intelligenter Energiesparmotor ECblue
Nachhaltig und IIoT-fähig für vorausschauende
Wartung (ZAbluegalaxy)
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
ADVERTORIAL
Leistungen der Arbeitgeberverbände
Heilbronn-Franken
Die Mitgliedsunternehmen haben einen starken Partner
an ihrer Seite. Juristen, Ingenieure und Bildungsexperten
beraten und unterstützen sie bei ihrer täglichen Arbeit,
angefangen bei Fragen zum Arbeits- und Sozialrecht über
organisatorische Aspekte bis hin zur Fachkräftesicherung.
Vier Juristinnen und Juristen beraten die Region
in einem Netzwerk von baden-württembergweit
mehr als 90 Kolleginnen und Kollegen
im Arbeits- und Sozialrecht. Dies betrifft alle
Bereiche des Individualarbeitsrechts, von der
Arbeitsvertragserstellung bis hin zum Zeugnis. Weiterer zentraler
Punkt ist die Beratung bei der betrieblichen Mitbestimmung
sowie juristische Begleitung von Verhandlungen mit Betriebsräten
und Gewerkschaften. Daneben vertritt der Verband Mitgliedsunternehmen
in allen Instanzen der Arbeits- und Sozialgerichte.
Seminare, Leitfäden und Legal-Tech-Angebote zu arbeits- und
sozialrechtlichen Fragestellungen runden das Leistungsangebot ab.
Die Mitgliedsunternehmen können dabei auf eine jahrzehntelange
Erfahrung vertrauen.
Der Verbandsingenieur unterstützt in einem
Netzwerk von baden-württembergweit insgesamt
19 Ingenieurinnen und Ingenieuren
zum Beispiel bei der Arbeitszeit- und Entgeltgestaltung
oder der Optimierung von
Arbeitsbedingungen. Auch die Themen Prozessoptimierung,
Produktivitätsmanagement sowie Arbeitssicherheit und Betriebliches
Gesundheitsmanagement sind im Dienstleistungskatalog
enthalten. Ziel ist der Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.
Arbeitsmarkt, Arbeitsverwaltung und Fachkräftemanagement
sind wichtige Tätigkeitsfelder der
Arbeitgeberverbände. Dafür setzen sie sich in der
Politik und in der Selbstverwaltung der Agentur
für Arbeit ein.
Als Partner der Bildungspolitik setzen sich die
Arbeitgeberverbände für ein leistungsfähiges
Bildungssystem ein. Spezielle Arbeitskreise beschäftigen
sich mit Fragen der Berufsausbildung
und der Hochschulpolitik und entwickeln Konzepte
entlang der Bildungsbiografie – angefangen in Kindergärten
und Schulen, über Berufsausbildung und Hochschulen bis hin zum
Beruf, zum Beispiel im MINT-Bereich.
Die Arbeitgeberverbände Heilbronn-Franken
geben ihren Mitgliedsunternehmen eine Stimme
und setzen sich für deren Interessen in Politik
und Gesellschaft ein.
Die den Arbeitgeberverbänden beigetretenen
Unternehmen haben Zugang zu einem Mitgliederbereich.
Neben aktuellen Informationen
zu Themen der Verbandsfachbereiche (Arbeitsund
Sozialrecht, Arbeitsmarktpolitik, Bildung
und Kommunikation) können sie an exklusiven Arbeitskreisen
und Veranstaltungen teilnehmen. Die Rundschreiben können von
mehreren Mitarbeitern in den Mitgliedsunternehmen abonniert
werden.
Südwestmetall / Unternehmensverband Südwest e. V.
Heilbronn / Region Franken
Ferdinand-Braun-Straße 18
74074 Heilbronn
Telefon 07131/9449-19
ernstberger@suedwestmetall.de
https://heilbronn.suedwestmetall.de
Twitter: J_Ernstberger
LinkedIn ® : Bezirksgruppe Heilbronn-Franken
https://www.linkedin.com/company/bezirksgruppeheilbronn-region-franken
Die Vergütungssystematik der
Metall- und Elektroindustrie
Baden-Württemberg
In diesem Artikel werden die
tariflichen Entgeltbestandteile des
ERA-TV erläutert, die die Basis der
Vergütung der Beschäftigten der
Metall- und Elektroindustrie Baden-
Württemberg sind.
Hat es bei der Einführung noch viele
Differenzen gegeben, so hat sich
der Tarifvertrag als das ordnungs-
Das Grundentgelt
Mit diesem Entgeltbestandteil
werden die Anforderungen und
damit der Schwierigkeitsgrad einer
Arbeitsaufgabe bewertet.
Südwestmetall und IG Metall haben
dazu folgende Bewertungsmerkmale
über das „Stufenwertzahlverfahren“
vereinbart:
■ Wissen und Können (Anlernen
oder Ausbildung und Erfahrung)
■ Denken
■ Handlungsspielraum
■ Kommunikation
■ Mitarbeiterführung
Dabei ist zu beachten, dass
individuelle Qualifikationen oder
Fähigkeiten des Beschäftigten nicht
Bestandteil der Bewertung sind. Dies
bedeutet vereinfacht ausgedrückt,
dass im Bewertungsmerkmal Wissen
und Können bei einem Beschäftigten
mit einer Weiterbildung zum Meister,
dessen Arbeitsaufgabe aber Instandhalter
im Bereich Mechanik ist, nach
den tariflichen Bestimmungen die
Anforderungen dieser Arbeitsaufgabe,
in diesem Fall eine Facharbeiterausbildung
mit entsprechender
Erfahrung, zu bewerten wäre.
Für die Bewertung sind je Merkmal
mehrere Stufen vorgegeben. Jeder
dieser Stufen ist ein Punktwert
Das Leistungsentgelt
Die Erfahrungen bei der Anwendung
von Leistungsentgeltsystemen in
der Vergangenheit zeigen, dass
im Bereich der tariflich geregelten
variablen Vergütung sehr oft keine
oder nur sehr geringe Schwankungen
vorhanden waren, obwohl die
individuellen oder gruppenbezogenen
Leistungen durchaus variierten.
Der ERA-TV bietet die Möglichkeit,
im Bereich des Leistungsentgelts den
Interessen und Zielen des Betriebes
Rechnung zu tragen und gleichzeitig
für die Beschäftigten einen nachvollziehbaren
Entgeltbestandteil mit
Anreizwirkung zu schaffen.
Nach den tariflichen Regelungen wird
zusätzlich zum Grundentgelt nach der
Einarbeitungszeit, spätestens nach
Die Belastungszulage
Mit diesem tariflichen Entgeltbestandteil
werden zulagenrelevante
Belastungssituationen abgegolten.
Dabei gilt es zu beachten, dass
immer erst die Möglichkeiten des
Belastungsabbaus zu prüfen sind.
Bei der Bewertung der Belastungssituation
sind die bei der Ausführung
der Arbeitsaufgabe auftretenden
beziehungsweise aus der
Arbeitsumgebung resultierenden
Belastungen zu berücksichtigen.
Zulagenrelevante Belastungsarten
im Sinne des Tarifvertrages sind:
■ Belastung der Muskeln
■ Belastung durch Reizarmut
■ Belastung durch Lärm
■ Belastung durch sonstige
Umgebungseinflüsse.
Je Belastungsart können bis zu
politische Instrument entwickelt,
welches die tariflichen Entgeltfragen
regelt. Die Systematik ist
zeitlos und bildet immer noch die
Merkmale ab, die den Unternehmen
wichtig sind.
Der Entgeltrahmen-Tarifvertrag
(ERA-TV) regelt folgende Entgeltbestandteile:
Wissen und Können
A durch Anlernen
A1 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die eine
einmaligeArbeitsunterweisung und kurze Übung erfordern
(Erläuterung: Anlernzeit wenige Tage).
A2 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die eine
Arbeits- unterweisung und längere Übung erfordern
(Erläuterung: Anlernzeit bis zu 2 Wochen).
A3 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die eine
Arbeits- unterweisung und Übung über mehrere Wochen
erfordern (Erläuterung:Anlernzeit 2 ― 8 Wochen).
A4 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die ein
systemati-sches Anlernen über einen Zeitraum der Stufe A3
hinaus erfordern, wobeidas Anlernen auch die Vermittlung
theoretischer Kenntnisse umfassen kann (Erläuterung: Anlernzeit
8 Wochen bis 1/2 Jahr).
A5 Kenntnisse, körperliches Können bzw. Fertigkeiten, die ein
umfangrei-ches systematisches Anlernen über ein halbes Jahr
hinaus erfordern.
B
durch Ausbildung …
B1 Abgeschlossene, i.d.R.
zweijährigeBerufsausbildung i.S.
des BBiG.
B2 Abgeschlossene, i.d.R. drei- bis
dreiein-halbjährige Berufsausbildung
i.S. des BBiG.
B3 Abgeschlossene Berufsausbildung
i.S. des BBiG und eine darauf
aufbauende abge- schlossene, i.d.R.
einjährige Vollzeit-Fachaus-bildung (z.
B. Meister-Ausbildung IHK).
B4 Abgeschlossene Berufsausbildung
i.S. desBBiG und eine darauf
aufbauende abgeschlos-sene, i.d.R.
zweijährige Vollzeit-Fachausbil- dung (z.
B. staatlich geprüfter Techniker).
B5 Abgeschlossenes
Fachhochschulstudium
oder
PUNKTE
10
13
16
19
24
E
… und
durch
Erfahrung
E1 bis zu 1
Jahr
E2 mehr
als 1 Jahr
bis zu 2
Jahren
E3 mehr
als 2 Jahre
bis zu3
Jahren
E4 mehr
als 3 Jahre
bis zu5
Jahren
E5 mehr
PUNKTE
3
4
5
7
9
PUNKTE
1
3
5
8
Die tariflichen Entgeltbestandteile.
D
Denken
D1 Einfache Aufgaben,
die eine leicht zu
erfassende Aufnahme
und Verarbeitungvon
Informationen fordern.
D2 Aufgaben, die eine
schwerer zu erfassende
Aufnahme und
Verarbeitungvon
Informationen erfordern,
oder Aufgaben,
die eserfordern,
standardisierte
Lösungswege
anzuwenden.
D3 Aufgaben, die eine
schwierige Erfassung
und Verarbeitung von
Informa- tionen
erfordern, oder Aufgaben,
die es erfordern,
ausbekannten
Lösungsmustern
zutreffende
Lösungswege
auszuwählen und
anzuwen- den.
D4 Umfangreiche Aufgaben,
die es erfordern,
bekannte
Lösungsmuster zu
kombinieren.
D5 Problemstellungen,
die es erfordern,
bekannte
Lösungsmuster
weiterzuent-wickeln.
D6 Neuartige
Problemstel-lungen, die
es erfordern, neue
Lösungsmuster zu
entwickeln
D7 Neue komplexe
Problemstellungen, die
PUNKTE
1
3
5
8
12
16
H
Handlungsspielraum /
Verantwortung
H1 Die Arbeitsdurchführung
erfolgt nach Anweisungen.
H2 Die Arbeitsdurchführung
erfolgt nach Anweisungen mit
geringem
Handlungsspielraum bei
einzelnen
Arbeitsverrichtungen
(einzelne Arbeitsstufen
innerhalb einer Teilaufgabe).
H3 Die Arbeitsdurchführung
erfolgt nach Anweisungen mit
Handlungsspielraum bei
einzelnen Teilaufgaben (Teil
eines Gesamtauf-trages oder
Arbeitsablaufes).
H4 Die Arbeitsdurchführung
erfolgt nach Anweisungen mit
Handlungsspielraum
innerhalb derArbeitsaufgabe.
H5 Die
Arbeitsdurchführung erfolgt
nach allgemeinen
Anweisungen mit
erweitertem
Handlungsspielraum
innerhalb der
Arbeitsaufgabe. Alternative
Handlungswege bzw.
Möglichkeitensind gegeben.
H6 Die Arbeitsdurchführung
erfolgt nach Zielvorgaben mit
Handlungsspielraum für ein
Aufgabengebiet. Zur
Aufgaben- durchführung ist der
selbstständigeEinsatz
bekannter Methoden und
Hilfsmittel erforderlich.
H7 Die Arbeitsdurchführung
erfolgt nach Zielvorgaben mit
er- weitertem
Handlungsspielraum fürein
komplexes Aufgabengebiet.
H8 Die Arbeitsdurchführung
Grafik: Südwestmetall
Punkte 6 7 ― 8 9 ― 11 12 ― 15 ― 19 ― 23 ― 27 ― 31 ― 35 ― 38 39 ― 42 43 ― 46 47 ― 51 ― 55 ― 59 ― 64 ―96
14 18 22 26 30 34
50 54 58 63
Entgeltgruppe EG 1 EG 2 EG 3 EG 4 EG 5 EG 6 EG 7 EG 8 EG 9 EG 10 EG 11 EG 12 EG 13 EG 14 EG 15 EG 16 EG 17
Das Stufenwertzahlverfahren.
sechs Monaten Betriebszugehörigkeit,
ein Leistungsentgelt gezahlt.
Dieser tariflich geregelte Bestandteil
soll die Leistungsergebnisse von Beschäftigten
oder Beschäftigtengruppen
nach ihrer individuellen Leistung
oder Gruppenleistung differenzieren
und somit einen Teil des Tarifentgelts
variabel gestalten.
Die neuen Vereinbarungen sehen vor,
dass unabhängig von der gewählten
Methode oder Methodenkombination
alle Systeme so gestaltet sein müssen,
dass im Durchschnitt der von der
Vereinbarung betroffenen Beschäftigten
regelmäßig ein Leistungsentgelt
von 15 % der Grundentgeltsumme
dieser Beschäftigten erreicht werden
kann. Dabei kann das individuelle
Entgeltaufbau ERA
zugeordnet. Aus der sich nach Bewertung
aller Merkmale ergebenden
Punktesumme wird die Entgeltgruppe
mit dem entsprechenden
Grundentgeltanspruch bestimmt.
Unterstützt wird der Bewertungsvorgang
durch 122 gemeinsam durch
die Tarifvertragsparteien bewertete
und verbindlich vereinbarte Niveaubeispiele,
die der tarifliche Bewertungsmaßstab
für die betrieblichen
Arbeitsaufgaben sind. An diesen
PUNKTE
1
3
5
7
9
11
14
K
Kommunikation
K1
Informationseinholung
und -weitergabe zur
Erledi- gung der
Arbeitsaufgabe (z.
B. Auftrag
entgegennehmenund
abmelden, auftretende
Abweichungen melden).
K2 Abstimmung in
routi- nemäßigen
Einzelfragen in
direktem
Zusammenhang mit
der Arbeitsaufgabe (z.
B. auftretende
Abweichun-gen
durchsprechen und
abstimmen).
K3 Abstimmung über
routi-nemäßige
Einzelfragen hin- aus bei
häufig unterschiedlichen
Voraussetzungen
in direktem
Zusammenhang mit der
Arbeitsaufgabe (z. B.
auftretende
Abweichungen klären).
K4 Abstimmung und
Koor- dinierung im
Rahmen des
übertragenen
Aufgabenkom-plexes bei
gleicher Gesamtzielsetzung.
Unterschiedliche
Interessenlagen treten
auf.
K5 Interessenvertretung
fürden übertragenen
Aufgaben-komplex
gegenüber Anderenbei
unterschiedlichen Zielset
ngen ( B
PUNKTE
1
3
5
7
10
F
Mitarbeiterführung
F1 Erteilen von
Anweisungen unter
konstanten und überschaubaren
Rahmenbedingun-gen und
Zielen.
F2 Erläuterung der Ziele
und Abklärung der
Aufgabenstellungmit
Anhörung der Mitarbeiter.
Sich ändernde
Rahmenbedin- gungen und
deren Auswirkun- gen sind
nach Art und Umfang
überschaubar.
F3 Erreichung eines
gemein- samen
Aufgabenverständnisseszur
Zielerreichung, auch bei
teilweise unterschiedlicher
Interessenlage. Sich
ändernde
Rahmenbedingungen und
derenAuswirkungen sind
abschätzbar.
F4 Gemeinsame
Entwicklung von aufgaben- /
bereichsbezo- genen sowie
individuellen Zielenbei
teilweise unterschiedlicher
Interessenlage. Sich
ändernde
Rahmenbedingungen und
derenAuswirkungen sind
schwerer abschätzbar.
F5 Gemeinsame, auf persönliche
Überzeugung der
Mitarbeiter ausgerichtete
Ent- wicklung und
Ausgestaltung von
aufgaben- /
bereichsbezogenensowie
individuellen Zielen, bei
häufig unterschiedlichen
Inter essenlagen mit
Grafik: Verband der Metall- und Elektronikindustrie Baden-Württemberg
Regelungen des Leistungsentgelts
Methoden zur Ermittlung von Leistungsergebnissen.
Leistungsentgelt zwischen 0 und
30% betragen.
Es gibt folgende Methoden zur
Ermittlung des Leistungsergebnisses:
■ „Beurteilen“
Wie ist das Zulagesystem für Belastungen aufgebaut?
2 Punkte vergeben werden. Die
Belastungszulage ergibt sich aus
der Punktesumme der Bewertung
der Belastungsarten entsprechend
der nebenstehenden Tabelle und
*Gilt für eine ständige Beschäftigung in der Gießerei
für die Tarifgebiete „Nordwürttemberg/Nordbaden und
Südwürttemberg – Hohenzollern (§2 Anlage 2 ERA-TV)
Aufbau des Zulagensystems für Belastungen. Grafiken: Südwestmetall
wird als Prozentsatz der Entgeltgruppe
7 ausgewiesen.
Die Höhe der Belastungszulage
ist unabhängig von der Entgeltgruppe.
müssen sich die Betriebe halten.
Dies ist nur in Baden-Württemberg
verpflichtend.
■ „Kennzahlenvergleich“
■ „Zielvereinbarung“.
Diese Methoden können jede für sich
alleine oder aber auch in Kombination
angewendet werden.
Sollten Sie sich weitere Informationen
zu diesem Thema oder zu anderen
Themen rund um die Arbeit wünschen,
so sind wir der richtige Ansprechpartner
für unsere Mitglieder in der Region.
Bleibt mir noch zuletzt, allen Lesern im
Namen der Bezirksgruppe Heilbronn/
Region Franken eine besinnliche
Adventszeit zu wünschen. Genießen
Sie die Weihnachtsfeiertage und die
hoffentlich ruhige Zeit danach.
Wir wünschen allen ein gesundes,
erfolgreiches und hoffentlich mal
wieder „normales“ 2023.
Michael Schlack,Verbandsingenieur
PUNKTE
2
3
4
5
7
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Firmen & Märkte 21
Erfolgreiches erstes Jahr
F-Trucks aus Crailsheim ist Generalimporteur für schwere Nutzfahrzeuge des Herstellers Ford in Deutschland. Die Gesellschafter
Alex Kröper und Bernhard Kerscher sprechen über das erste Jahr am Markt. INTERVIEW VON MARIUS STEPHAN
REGIOBUSINESS Seit der
Gründung von F-Trucks ist nun
rund ein Jahr vergangen. Wie geht
es dem Unternehmen?
ALEX KRÖPER In unserem
ersten Jahr ist sehr viel passiert.
Nach anfänglicher Diskussion mit
dem Hersteller, wo denn der beste
Standort für die Deutschlandzentrale
ist, konnten wir beweisen,
dass wir in Crailsheim einen
sehr gut erreichbaren Standort
haben. Zudem konnten wir acht
sehr gute Mitarbeiter gewinnen
und in Crailsheim integrieren und
wir wollen weitere Arbeitsplätze
schaffen.
REGIOBUSINESS Haben Sie ihren
Platz am Markt schon gefunden?
BERNHARD KERSCHER Wir
haben definitiv die Nische besetzt,
mit gutem Preis-Leistungsverhältnis
und hohem Fahrerkomfort.
ALEX KRÖPER Als achte Lkw-
Marke und ,,Neuer im Land“ ist es
natürlich nicht ganz leicht unter
den bestehenden sieben schweren
Nutzfahrzeugherstellern seinen
Platz zu finden. Wir sind
mehr als zufrieden. In einem Jahr
ist es uns gelungen, unser Vertriebs-
und Servicenetzwerk auf
derzeit 44 Standorte auszubauen.
Zufrieden: Alex Kröper (li.) und Bernhard Kerscher.
Wir planen, rund 450 Fahrzeuge
in 2022 abzusetzen und erwarten
damit einen Marktanteil von
1,3 Prozent. Der F-MAX hat sich
als zuverlässiges, modernes Fahrzeug
bewährt und viele Fahrer
und Unternehmer von sich überzeugt.
Für die kommenden Jahre
möchten wir den Marktanteil verfünffachen,
hierfür haben wir im
ersten Jahr den Grundstein gelegt.
Wir werden Ende dieses Jahres
mit 50 Service- und 25 Händlerstützpunkten
auf dem deutschen
Markt sein. Für das kommende
Jahr sind weitere 50 Servicestützpunkte
geplant, damit wir einen
flächendeckenden Service bieten
können. Auch punktet F-Trucks
Deutschland mit FMC Fleet Mobility
Concepts, das deutschlandweit
Fotos: F-Trucks
auf die Service- und Händlerstützpunkte
ausgerollt wird. Hier können
wir unseren Kunden Flexibilität
im Bereich Lkw-Miete, Werkstatt
und Unfallersatzfahrzeuge
bieten.
REGIOBUSINESS Momentan
herrschen mehrere Krisen gleichzeitig.
Wie kann ein junges Unternehmen
in solch einem schwierigen
Umfeld erfolgreich sein?
ALEX KRÖPER Wir profitieren
davon, dass wir kurze Lieferzeiten
für Neufahrzeuge bieten können,
die der Markt dringend benötigt
und zum Erfolg gehören
unsere motivierten Mitarbeiter,
die sich mit uns und Ford Trucks
identifizieren und alle „Lust“ haben,
diese Marke in Deutschland
erfolgreich zu machen. Natürlich
sind wir auch stolz auf alle unsere
Service- und Händlerpartner,
die direkt bei unseren Kunden einen
tollen Job machen und zu der
Marke Ford Trucks stehen.
REGIOBUSINESS Was betrachten
Sie aktuell als die größte Herausforderung
für F-Trucks?
ALEX KRÖPER Größte Herausforderung
ist, gutes Personal für
das kommende Wachstum zu finden.
BERNHARD KERSCHER Kritisch
ist auch der Aufbau einer
hochwertigen Vertriebs- und Serviceorganisation
– aber auch da
sind wir nach einem Jahr sehr gut
unterwegs.
REGIOBUSINESS Wie läuft die
Zusammenarbeit mit dem Hersteller
Ford Trucks?
BERNHARD KERSCHER Wir
haben natürlich bei unserem
Hersteller als Generalimporteur
für den größten und wichtigsten
Markt in der Mitte Europas eine
besondere Stellung und Verantwortung.
So bin ich unter anderem
der Sprecher im europäischen
Dealer Council, der Händler
und Importeursvertretung.
„Act local and think global“ –
das ermöglicht uns eine direkte
Einflussnahme auf Strategie- und
Produktentwicklung.
REGIOBUSINESS In der Transportbranche
war bis vor kurzem
noch der Tenor: Elektrischer Antrieb
funktioniert allenfalls auf
der „Last Mile“, keinesfalls jedoch
auf der Langstrecke. Der
Dieselmotor galt als alternativlos.
Nun hat Ford auf der IAA ein
schweres Nutzfahrzeug mit E-Antrieb
präsentiert. Was hat sich geändert?
ALEX KRÖPER Die Entwicklungen
in der Branche gehen weiter.
Die Akkus/ Motoren werden immer
besser und effizienter. Auch
die Infrastruktur der Lademöglichkeiten
werden Tag zu Tag besser.
So können Fahrzeuge bis zu
26 Tonnen auch mit einer Akkuladung
über 350 Kilometer weit fahren.
Natürlich spielt auch die Software
im Hintergrund eine große
Rolle, die dazu beiträgt Fahrzeuge,
Strecken und Fahrer immer
effizienter zu machen. Diese Themen
verbindet die Ford Trucks
Generation- F. Hierunter verbirgt
sich die Software Ford ConnecTruck,
Ladeinfrastruktur und Service.
Ford-Trucks hat auf der
IAA – Transportation seinen ersten
100-Prozent-Elektro-LKW vorgestellt
und darüber hinaus die
Aussage getroffen, dass bis 2030
rund. 50 Prozent der Verkäufe in
Europa emissionsfreie Fahrzeuge
sein werden. Der erste E-Truck
von Ford soll ab 2025 in Europa
erhältlich sein.
REGIOBUSINESS Wagen Sie
eine Prognose, wie die Mobilität
der Zukunft im Nutzfahrzeugbereich
aussehen wird?
ALEX KRÖPER Der Nutzfahrzeugbereich
entwickelt sich ständig
weiter. Der Blick geht auf jeden
Fall auf die Fahrer, um den
Arbeitsplatz besser, leichter und
angenehmer zu gestalten. Die
E-Mobilität ist hier auch nicht
mehr aufzuhalten. Der Dieselmotor
wird meiner persönlichen
Meinung weiter Bestand haben.
Aber auch das autonome Fahren
wird im Nutzfahrzeugbereich
schon getestet.
BERNHARD KERSCHER Wir
werden einen Mix aus Elektro,
Wasserstoff und Verbrenner haben
– aber das wird noch lange
dauern. Das größte Problem ist
der dafür nötige Ausbau der Infrastruktur.
www.ford-trucks.de
ADVERTORIAL
Creating Together
Flexibel und teamorientiert arbeiten bei Würth Elektronik
Ein Global Player mit starken
Wurzeln in der Region: Würth
Elektronik eiSos, Hersteller elektronischer
und elektromechanischer
Bauelemente, behauptet sich im
Markt nicht zuletzt durch seine
ausgeprägte Serviceorientierung,
angefangen bei kostenlosen
Bauteilmustern für Entwickler bis
hin zu Technologiepartnerschaften.
Motivierte Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sind dabei ein
entscheidender Erfolgsfaktor.
Dafür engagiert sich Würth Elektronik
eiSos als Arbeitgeber mit
diversen Initiativen: Eine Vielzahl
von freiwilligen Leistungen, bspw.
Zuschüsse zu Verpflegung, Kinderbetreuung
und Fitness ergänzen
die persönlichen- und karrierebezogenen
Förderungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Hier
herrscht ein ganz besonderer Spirit:
Gegenseitige Wertschätzung und
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
sowie eine Unabhängigkeit von
Hierarchien prägen den Führungsstil
und Arbeitsalltag. Dabei ist
eine gelebte Work-Life-Integration
ein zentrales Unternehmensziel.
Was andernorts unter dem Begriff
„New Work“ diskutiert wird, ist
bei Würth Elektronik eiSos tägliche
Praxis.
Eine Team-Charta wird gemeinsam
erarbeitet
Flexible Arbeitszeiten im Büro-,
Home- oder Mobile-Office, Job-
Sharing und individuelle Teilzeitmodelle
– Würth Elektronik eiSos
bietet all diese Möglichkeiten.
Jedes Team stellt seine Regeln zur
Zusammenarbeit selbst auf und
erarbeitet eine eigene Charta.
Bei Würth Elektronik herrscht ein ganz besonderer Spirit.
Foto: Würth Elektronik
Berücksichtigt werden sowohl die
betrieblichen Anforderungen in der
Abteilung als auch die individuellen
Bedürfnisse. Wie viele Tage
remote oder im Büro arbeiten und
zu welchen Kernzeiten persönlich
treffen? Dies wird im Team ebenso
besprochen und beschlossen wie
Desksharing oder die Nutzung von
Einrichtungen. Gemeinsam wird
überlegt, wie sich Flexibilität und
Teamzusammenhalt in Einklang
bringen lassen, etwa durch Tage,
an denen das ganze Team im Büro
ist, regelmäßige Abstimmungen,
Teamevents oder hybride Kaffeepausen.
Im Mittelpunkt steht
immer das Miteinander und die
erfolgreiche Zusammenarbeit.
In den Arbeitsweisen und der
Zusammenarbeit können sich
einzelne Teams voneinander
unterscheiden. Allen Teams
gemeinsam ist allerdings: Jede
und jeder kann mitgestalten, etwa
wenn es darum geht, übergeordnete
Unternehmensziele für die
Abteilung umzusetzen.
All dies ist nur ein Ausschnitt
von „New Work“ bei der Würth
Elektronik eiSos. Für die Zukunft
ist noch wesentlich mehr geplant.
Durch Zukunfts-Workshops unter
Beteiligung von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern evaluiert das
Unternehmen regelmäßig, wie
Würth Elektronik eiSos auch in
Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber
sein kann.
Würth Elektronik ist Teil
der Würth-Gruppe, dem
Weltmarktführer für
Montage- und
Befestigungstechnik. Das
Unternehmen beschäftigt
8000 Mitarbeitende und
hat im Jahr 2021 einen
Umsatz von 1,09 Milliarden
Euro erwirtschaftet.
Würth Elektronik eiSos
GmbH & Co. KG
Max-Eyth-Straße 1
74638 Waldenburg
Telefon +49 7942 945-0
www.we-online.de
LONG STORY SHORT:
WE HAVE FUN.
Wer hat eigentlich gesagt, dass mit Ausbildung
oder Studium der Ernst des Lebens beginnt?
Bei Würth Elektronik ist das nur die halbe Wahrheit.
Ausprobieren, experimentieren und echte
Projekte können nämlich richtig viel Spaß machen!
Lust auf Spaß an der Arbeit? Melde dich
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22 Firmen & Märkte
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Wieder etwas Neues
Team: Die Verträge von CEO Alexander von Preen (li.) und CFO Thomas
Storck wurden verlängert.
Fotos: Intersport
Auf Zukunftskurs
Intersport: Die Händlergemeinschaft investiert
deutschlandweit. Das Vorstandsteam bleibt.
Die Zeichen stehen weiter
auf Expansion bei Deutschlands
Sportfachhandelsverbund
Nummer 1: Die Intersport-Händler
haben im abgelaufenen
Geschäftsjahr 12,5 Millionen
Euro in ihre Stores investiert.
Weitere 12 Millionen Euro sind
bereits jetzt für das Geschäftsjahr
2022/2023 für Umbauten, Modernisierungen
und Expansionen unter
der Marke Intersport avisiert.
Auch die digitale Transformation
wird weiter forciert. Der Verbund
investiert damit in den stationären
Handel und bringt das Omnichannel-Geschäft
weiter voran.
Den Weg in die Zukunft soll das
jetzige Vorstandsteam weiter begleiten:
Der Aufsichtsrat der Intersport
Deutschland eG hat die
Verträge von CEO Dr. Alexander v.
Preen und CFO Thomas Storck bis
ins Jahr 2026 hinein verlängert.
Damit bekräftigt das Aufsichtsrats-Team
die Fortsetzung der erfolgreichen
Strategie des Unternehmens.
„Wir setzen auf Kontinuität,
Stabilität und Verlässlichkeit
mit unserem erfolgreichen
Vorstandsteam aus Dr. Alexander
v. Preen, Thomas Storck und
Frank Geisler. Wir freuen uns insofern
sehr über die Vertragsverlängerungen
von Dr. Alexander v.
Preen und von Thomas Storck,
der künftig auch die Stellvertretung
des CEO übernehmen wird.
Das Dreier-Vorstandsteam hat Intersport
in den vergangenen Jahren
sehr erfolgreich weiterentwickelt.
Als Nummer 1 für Sport und
Gesundheit sind wir dank ihnen
und dem gesamten Team auf Zukunftskurs.
Intersport ist digitaler,
innovativer und nachhaltiger
aufgestellt“, betont Knud Hansen,
Aufsichtsratsvorsitzender. pm
www.intersport.de
Das Mawell Resort in Langenburg bekommt ein weiteres Highlight. In Bad
Mergentheim ergänzt das Unternehmen sein Konzept um medizinische Komponenten.
Das Mawell-Resort in Langenburg
vereint Hotellerie,
Kulinarik und Wellness.
Seit der Eröffnung im Jahr
2013 hat es sich dank innovativer
Spa-Highlights wie dem Wellnessdeck
in 200 Metern über
dem Jagsttal, dem im Wald mündenden
Infinity-Pool und seiner
Jahrmillionen alten Naturstein-
Wellnesslandschaft weit über die
Region hinaus einen Namen gemacht.
INNOVATIV Dank des Hohenloher
Tüftler-Gens von Eigentümer
Wolfgang Maier steht nun
eine weitere Neuheit an: Im Frühjahr
2023 soll ein neues Hallenbad
– das Mawell SportSpa – mit
50 Meter langem Schwimmbecken,
integrierten Wasserliegen
sowie Sprudel- und Massagedüsen
eröffnet werden. Eine
verschiebbare Panorama-Glasfassade,
die den Blick über das
Jagsttal freigibt und terrassenförmig
angelegte Ruhebereiche
wie eine Vitalbar mit gesunden
Snacks und Erfrischungen ergänzen
die Erweiterung.
ENTWICKLUNG Langfristig
plant das Unternehmen sein
Erweiterung: Im nächsten Frühjahr soll im Mawell ein neues Hallenbad mitsamt Ruhebereich und Vitalbar
eröffnet werden.
Foto: Andi Schmid/Mawell
Wellnesskonzept durch medizinische
Komponenten zu erweitern
und mit dem Bau des Medi
Spa Bad Mergentheim einen weiteren
Wellness-Standort zu eröffnen.
Bei diesem zukunftsweisenden
Geschäftsmodell trifft medizinische
Infrastruktur auf ein
Wohlfühlumfeld.
Neben dem Wellnessbereich mit
Beauty- und Spa-Angeboten, der
zirka 5000 Quadratmeter umfasst,
sowie einem der längsten
Infintiy-Pools Europas wird es
einen separaten MediSpa Hotelbereich
mit Behandlungsräumen
und Therapiemöglichkeiten geben.
Gesundheits- und Präventionskurse
sowie individuelle Fitness-
und Ernährungsberatung
ergänzen das Angebot. Auch die
Zusammenarbeit mit Ärzten wird
angestrebt. Mehr als 40 Millionen
Euro investiert das Unternehmen
für das Projekt. pm/ina
www.mawell-resort.de
ADVERTORIAL
Das Fachkräfte-Netzwerk
Das Netzwerk wächst immer weiter
23 neue Mitglieder hat Hohenlohe Plus in diesem Jahr hinzugewonnen.
Wieder hat Hohenlohe Plus einen
signifikanten Zuwachs an Mitgliedern
zu verzeichnen. Es zahlt
sich aus und wird wertgeschätzt,
dass die Initiative Unternehmen
bei der Fachkräftegewinnung
unterstützt. Auch die Region wird
immer mehr als das wahrgenommen,
was sie seit jeher ist: für
Fachkräfte höchst attraktiv.
Das Fachkräftethema hat in diesem
Jahr an Brisanz zugenommen,
es ist in einigen Berufsfeldern
» Die Region hat beste
Voraussetzungen,
um aktuellen
Herausforderungen
proaktiv zu begegnen.
Martin Buchwitz,
Geschäftsführer Hohenlohe Plus
sogar virulent. Nach Zahlen des
Instituts für deutsche Wirtschaft
Köln (IW) fehlten zwischen Juli
2021 und Juli 2022 in Deutschland
über alle Berufe hinweg mehr als
eine halbe Million Fachkräfte. Für
die Unternehmen bedeutet das:
Es braucht eine positive Außendarstellung
– ein Branding – der
Unternehmen selbst und ihrer
Region, um die heiß umkämpften
Fachkräfte zu gewinnen. Und
spätestens hier kommt Hohenlohe
Plus ins Spiel: Die Initiative
übernimmt für ihre Mitglieder das
Regionen-Branding, sodass sich
Die Branchen der Mitglieder von Hohenlohe Plus sind so vielfältig wie die Region selbst.
die Betriebe auf das Employer-
Branding konzentrieren können.
23 Unternehmen haben sich
im Jahr 2022 für eine Mitgliedschaft
im Fachkräftenetzwerk
entschieden. So haben sich
im ersten Halbjahr das Rudolf
Steinbrenner Bauunternehmen
GmbH & Co. KG, die GrowX Group
GmbH, die Rüdinger Speditions
GmbH, die ROCKSOLID GmbH, die
Elysium Audio Solutions GmbH,
die Gerhard Schubert GmbH, die
Kratschmayer Holding GmbH,
die Stadtwerke Schwäbisch Hall
GmbH, die Stego Elektrotechnik
GmbH, der Zweckverband Wasserversorgung
Nordostwürttemberg
(NOW), die JAKO AG, die
Würth Elektronik Gruppe und die
FinPartner GmbH der Initiative
angeschlossen. Sie wurden in der
Juli-Ausgabe von RegioBusiness
bereits vorgestellt. Hier folgen
nun die zehn weiteren Mitglieder,
die seitdem neu hinzugekommen
sind:
Die HAKRO Merlins Crailsheim
sind die Basketballabteilung des
TSV Crailsheim. Seit dem 1. Juli
2015 ist der Spielbetrieb der
Profimannschaft als „Crailsheim
Merlins GmbH“ vom Hauptverein
ausgegliedert.
Die Energiewelt-info GmbH mit
Firmensitz in Bad Mergentheim
Logo: Hohenlohe Plus
bietet als spezialisierter Berater
und Dienstleister eine unabhängige
und umfassende Energieberatung
für Industrie, Gewerbe
sowie Kommunen an.
Die Smart Personnel GmbH aus
Schwäbisch Hall kümmert sich
als externe Personalabteilung um
die Verwaltung, Betreuung und
Entwicklung der Mitarbeiter ihrer
Kunden.
„Kompetent am Bau“ lautet das
Motto der Stauch-Baugruppe
aus Kupferzell, die ein breites
Leistungsspektrum vom Hochund
Tiefbau über die Sanierung
bis zum Schlüsselfertig- und
Wohnungsbau bietet.
LEONHARD WEISS mit den Hauptstandorten
in Göppingen und
Satteldorf bietet als eines der
größten Bauunternehmen und
Top-Arbeitgeber der Baubranche
über 120 Jahre gewachsenes
Know-how. Mehr als 6000 Mitarbeitende
setzen europaweit
erfolgreich Projekte um.
REISSER-Schraubentechnik ist
führend in der Herstellung von
Edelstahlschrauben in Europa.
Am Standort Criesbach produziert
das Unternehmen Verbindungselemente
für Kunden aus der
Industrie, Dach-, Wand- und Solarbranche.
Die Diakoneo-Krankenhausgesellschaft
mit Hauptsitz in Schwäbisch
Hall begleitet als international
vernetztes diakonisches
Unternehmen in Süddeutschland
alle Menschen, die in ihren
Lebenssituationen verlässliche
Unterstützung suchen.
Die Volksbank Hohenlohe mit
Hauptsitz in Öhringen ist eine
leistungsstarke, große und
moderne Volksbank. Mit mehr als
170 Jahren Erfahrung als älteste
Genossenschaftsbank Deutschlands
fühlt sie sich der erfolgreichen
genossenschaftlichen Idee
besonders verpflichtet.
Bei der Crailsheimer H&F
Solutions GmbH ist man überzeugt
davon, dass Unternehmen
nur über schnelle, einfache und
intelligente Vernetzung mit ihren
Partnern langfristig wettbewerbsfähig
sein können. Mit einer
Revolution des Datenflusses über
Systemgrenzen hinweg möchte
der IT-Dienstleister Unternehmen
dabei helfen, ihr Wachstumspotenzial
zu entfesseln
Die Crailsheimer Coneoo GmbH
bietet unter dem Motto „Level up
your workforce“ Unternehmensberatung
und operative Dienstleistungen
rund um das Thema
Human Resources.
Mit inzwischen nahezu 50
Mitgliedsunternehmen zeigt
Hohenlohe Plus also die große
Bandbreite an Firmen und Knowhow
in der Region auf. Die rege
Beteiligung am Netzwerk macht
aber auch deutlich: Der Bedarf
an einer solchen Unterstützung
seitens der Firmen ist hoch.
Hohenlohe Plus versteht
sich als gemeinschaftliche
Interessenvertretung
für einen Raum mit rund
385.000 Einwohnern und
einer starken mittelständisch
geprägten Wirtschaft
mit mehr als 100 Technologie-
und Weltmarktführern.
Kontakt:
Geschäftsführer
Martin Buchwitz
Geschäftsstelle
Stauffenbergstraße 35–37
74523 Schwäbisch Hall
Telefon 0791/ 5801-22
www.hohenlohe.plus
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Journal 23
Partner für Trends
i.safe Mobile GmbH: Entwickler von mobilen Kommunikationsgeräten in
explosionsgefährdeten Bereichen erhält „Weltmarktführer“-Auszeichnung.
Der i.safe Mobile GmbH
wurde vom Informationsnetzwerk
DDW/Die Deutsche
Wirtschaft als Neueinsteiger
auf Platz 639 mit einem Scoring-
Index von 98,4 Punkten die Auszeichnung
„Weltmarktführer“ im
Bereich „Explosionsgeschützte
mobile Kommunikationsgeräte“
verliehen. Zudem wird das Unternehmen
aus Lauda-Königshofen
in das Ranking Mittelstand 10000
auf Rang 1200 aufgenommen.
„Für uns als relativ junges Unternehmen
(Gründungsjahr 2011)
ist es eine besondere Ehre, bereits
jetzt in den Kreis der Weltmarktführer
aufgenommen worden zu
sein. Wir setzen am Unternehmens-
und Entwicklungssitz auch
in Zukunft auf Innovation und
weltweite Expansion. Soeben haben
wir mit der Präsentation des
Empfang: Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken; Ursula Mühleck,
Dezernentin Kreisentwicklung und Bildung im LRA Main-Tauber-Kreis; Professor Wolfgang Reinhart, Vizepräsident
des Landtags in Baden-Württemberg; Ludwig Fleckenstein, CFO; Martin Haaf, CEO; Dirk Amann, CTO
(alle i.safe); Christoph Schauder, Landrat Main-Tauber-Kreis; Dr. Lukas Braun, Bürgermeister der Stadt
Lauda-Königshofen (v. li.).
Foto: i.safe
weltweit ersten 5G-Smartphones
für explosionsgefährdete Industriebereiche
eine weitere wegweisende
Innovation auf den Markt
gebracht. Unsere weltweiten Kunden
und Partner sehen uns als Visionär
und verlässlichen Partner
für zukünftige Technologietrends
im Ex-Bereich“, freut sich CEO
Martin Haaf.
pm
Branchenaustausch für Tierschutz
und Lebensmittel-Qualität
Vorstände und Aufsichtsräte vom Milchwerk Crailsheim-Dinkelsbühl besuchen Vion.
Die beiden Unternehmen
Vion Crailsheim und Milchwerk
Crailsheim-Dinkelsbühl
wollen den regen Austausch
zwischen der Milch- und Fleischbranche
fördern. Dazu haben im
Oktober ehrenamtliche Vorstände
und Aufsichtsräte vom Milchwerk
den Schlachtbetrieb besucht.
Als Leiter der Qualitätssicherung
und Tierschutzbeauftragter stellte
Michael Rumm Vions Tierschutzkonzept
vor. Das Unternehmen
beschäftigt zwei hauptamtliche
Tierschutzbeauftragte und schult
intensiv alle Mitarbeiter, die mit
lebenden Tieren in Kontakt kommen.
Mehr als 40 Kameras sorgen
dafür, dass alle sensible Bereiche
überwacht werden.
Überzeugend: Im Bereich Haus und Garten in der Kategorie Einzelhandel
erreicht der Reinigungsprofi einen Spitzenplatz.
Foto: Kärcher
Besuch: Das Treffen machte deutlich, dass Milch- und Schlachtbetriebe
viel voneinander lernen können.
Foto: Vion Group
Vertrauen in
die Produkte
www.isafe-mobile.com
Dass Vion das Thema Lebensmittelsicherheit
mehr als ernst
nimmt, bestätigte auch Dr. Hanna
Kober vom Amt für Veterinärwesen.
Sie erläuterte das Konzept
und zeigte bei der Besichtigung
des Schlachthofs, welche Befunde
bei Milchkühen am häufigsten
vorkommen.
„Wir haben uns über die Einladung
der Vion Food Group sehr
gefreut, weil wir großes Interesse
an einem Fachaustausch haben.
Der heutige Tag hat gezeigt,
dass wir viel voneinander lernen
können“, resümierte Josef Vögele,
geschäftsführender Vorstand
des Milchwerks, den Besuch. pm
www.vionfoodgroup.com
Kärcher gehört zu den beliebtesten Marken.
Erstmals ist Kärcher unter
den Top Ten der beliebtesten
Marken Deutschlands.
Das geht aus einer Umfrage
des Marktforschungsinstituts
YouGov hervor. Unter den
aus Verbrauchersicht besten Marken
Deutschlands belegt Kärcher
Platz 9. Zudem ist das Ranking
in mehrere Branchen unterteilt.
Bei Haus & Garten in der Kategorie
Einzelhandel liegt Kärcher mit
Rang 3 auf einem Spitzenplatz.
Unterstrichen wird die Wahrnehmung
der Marke durch eine weitere
Studie: Die Unternehmensberatung
Globeone untersuchte die
Glaubwürdigkeit von 134 Firmen
hinsichtlich ihres Unternehmensleitbildes
– des Purpose. „Angesichts
der multiplen globalen
Krisen genießen nur 12 von 134
deutschen Marken das höchste
Maß an Purpose-Glaubwürdigkeit“,
schreiben die Autoren der
Studie in ihrer Zusammenfassung.
Kärcher gehört zu diesen Marken:
Das Familienunternehmen aus
Winnenden belegt Platz 10. „Wir
freuen uns sehr über die Ergebnisse
der beiden Befragungen“,
sagt Hartmut Jenner, Vorsitzender
des Vorstands der Alfred Kärcher
SE. „Es zeigt das Vertrauen
der Verbraucher in unsere Marke
und in unsere Produkte. Das
ist für uns Auszeichnung, Bestätigung
und Ansporn zugleich.“ pm
www.kaercher.com
NEWSLINE
Lechner stellt sich im Vertrieb
für die Zukunft auf
ROTHENBURG. Vertriebsleiter Christian Eichenberg
zieht sich nach vielen Jahren bei Lechner aus dem Unternehmen
zurück. Er
verlässt den Küchenplattenhersteller
zum Jahresende aus
persönlichen Gründen.
Die Vertriebsmannschaft
ist mit
der dreiköpfigen
Spitze bestehend
aus Peter Fürst, Vertriebsleiter
Süd, Stefan
Trentmann, Vertriebsleiter Nord, und Nicolas Jecker,
der für die Märkte Frankreich, Schweiz und Belgien verantwortlich
ist, gut aufgestellt.
pm
Mitglied beim Packaging Valley
CRAILSHEIM. Die Stadt Crailsheim wird die Mitgliedschaft
im Verein Packaging Valley beantragen. Die Mitglieder
des Bauausschusses hatten das in der jüngsten
Sitzung mehrheitlich beschlossen, die CDU-Fraktion
stimmte überwiegend dagegen. Packaging Valley Germany
e.V. ist nach eigener Darstellung weltweit das „innovativste
Cluster der Verpackungsindustrie“. Es vernetzt
rund 100 Unternehmen mit mehr als 20 000
Mitarbeitenden. Wie der Rems-Murr-Kreis möchte die
Horaffenstadt den Status als Fördermitglied erreichen
und hätte damit ein Rederecht.
pm
Bechtle akquiriert ACS Systems
NECKARSULM. Die Bechtle AG akquiriert mit der ACS
Systems UK Ltd. in Northampton ein im britischen Markt
bestens etabliertes IT-Systemhaus. ACS verfügt über 27
Jahre Erfahrung im IT-Services-Geschäft. Der Fokus liegt
dabei auf Cybersecurity, Modern-Work-Konzepten sowie
Managed IT und Cloud-Services mit eigenen Cloud-Hosting-Kapazitäten.
Mit dem Verkauf an Bechtle sorgt der
Mitgründer von ACS, Jon Thorpe, frühzeitig für eine zukunftsorientierte
Nachfolgeregelung. Das Management
bleibt in gleicher Funktion im Unternehmen und verantwortet
die Integration gemeinsam mit James Napp, Geschäftsführer
Bechtle direct UK.
pm
Höhere Löhne auf dem Dach
REGION. Dachdecker bekommen deutlich mehr Geld.
Der Stundenlohn für Gesellen ist im November auf 20,50
Euro gestiegen – ein Plus von fünf Prozent. Das teilt die
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)
mit. Auch für eine
Inflationsprämie hat
sich die IG BAU am
Verhandlungstisch
stark gemacht. „Es
gibt 950 Euro, um zu
helfen, die rasant
gestiegenen Lebenshaltungskosten
aufzufangen“,
erklärt
Gerhard Neidling,
Bezirksvorsitzender. Ein weiteres Lohn-Plus von 3 Prozent
wird es nach Angaben der IG BAU bereits im nächsten
Oktober geben.
pm
Maas Profilzentrum ehrt Jubilare
ILSHOFEN. „Auch wenn es mancherorts außer Mode
geraten ist, bedeutet uns Loyalität sehr viel und ist mit
der wichtigste Grundstein für unser Miteinander!“, sagt
Marco Candido, Geschäftsführender Gesellschafter der
Maas Profilzentrum GmbH. Zu Ehren der Jubilare haben
diese mit Partnern sowie der Geschäftsleitung einen
unvergesslichen Abend erlebt. Geehrt wurden insgesamt
zwölf Jubilare mit Betriebszugehörigkeiten von zehn bis
sogar dreißig Jahren, durch die Geschäftsführenden Gesellschafter
Wolfgang Maas und Marco Candido. So kamen
sage und schreibe 175 Jahre „Maas-Erfahrung“
zusammen.
pm
Foto: Lechner
Foto: IG BAU
Fotos:
24 Politik & Wirtschaft
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Nach der Einigung
Der neue Tarifvertrag für die baden-württembergische Metall- und Elektroindustrie
steht – was die Tarifparteien in der Region zu seinen Inhalten sagen. VON FRANK LUTZ
Mitte November gab es einen
Abschluss der Tarifverhandlungen
in der
baden-württembergischen Metall-
und Elektroindustrie: Arbeitgeberverband
Südwestmetall
und Gewerkschaft IG Metall haben
sich nach elfstündigen Verhandlungen
in Ludwigsburg auf
ein Ergebnis mit 24 Monaten
Laufzeit geeinigt. Dessen wichtigste
Eckpunkte sind eine einmalige
steuerfreie Inflationsausgleichsprämie
in Höhe von 3000
Euro sowie dauerhafte Entgeltsteigerungen
um 8,5 Prozent.
FORDERUNG Der Inflationsausgleich
wird in zwei Tranchen
von jeweils 1500 Euro zum 1.
März 2023 und 1. März 2024
ausgezahlt, eine zeitliche Verschiebung
ist möglich. Ebenfalls
in zwei Stufen erhöhen sich die
Tariflöhne: zunächst um 5,2 Prozent
ab 1. Juni 2023, um weitere
3,3 Prozent ab 1. Mai 2024.
Bereits im Juli hatte die IG Metall
acht Prozent mehr Lohn gefordert.
Die Arbeitgeber hatten
Ende Oktober in der dritten Verhandlungsrunde
ihr erstes Angebot
vorgelegt: einen Inflationsausgleich
in Höhe von 3000
Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags
von 30 Monaten. Hat
sich die IG Metall also mit ihren
wichtigsten Forderungen durchgesetzt?
Wie bewerten die Vertreter
der beiden Tarifparteien in
der Region das Ergebnis?
Uwe Bauer, Erster Bevollmächtigter
der IG Metall Schwäbisch
Erfolgreich: Besonders gut ist es der Gewerkschaft diesmal gelungen, ihre Mitglieder zu mobilisieren
– wie hier Mitte November beim Warnstreik bei der Firma Werner & Pfleiderer in Dinkelsbühl. Foto: Peter Tippl
Hall, zeigte sich im Gespräch mit
der SÜDWEST PRESSE Hohenlohe
überwältigt. Nicht in erster Linie
von den Verhandlungsergebnissen,
sondern von der Tatsache,
dass es der Gewerkschaft
außerordentlich gut gelungen
ist, ihre Mitglieder zu mobilisieren:
3280 Frauen und Männer
haben sich nach Zahlen der Gewerkschaft
an den Kundgebungen
und Warnstreiks in der Region
beteiligt. Mit bis zu 3530 Teilnehmenden
hatte die IG Metall
Schwäbisch Hall ursprünglich
geplant – dass diese Zahl beinahe
erreicht wurde, bezeichnet
Bauer als „Wahnsinn“.
Die große Ansprache-Aktion
„Wir.Sind.Hier“, bei der die Haller
IG Metall ab Mitte Oktober
über vier Wochen intensive Gespräche
mit den Beschäftigten
in den Betrieben der Region geführt
hat, habe Wirkung gezeigt.
Zum Ergebnis sagt Bauer: „Wie
es immer bei Tarifverhandlungen
ist, konnten wir nicht alle Wünsche
erfüllen.“ Erreicht worden
sei aber, dass alle Beschäftigten
spürbar mehr in der Tasche
hätten. Auch wenn man bezüglich
der Laufzeit und der ersten
Entgeltsteigerung „über das ein
oder andere streiten“ könne,
sei das Ergebnis sehr nahe an
den Forderungen der Gewerkschaft
dran und bringe wesentliche
Entlastungen vor allem für
die Beschäftigten mit niedrigerem
Gehalt. Und es gebe beiden
Tarifparteien Planungssicherheit
für die nächsten zwei Jahre.
Auch Hans-Jörg Vollert macht
kein Geheimnis daraus, dass
sich die Gewerkschaft mit ihren
Kernforderungen durchsetzen
konnte: „Das Ergebnis hat
bei uns gewiss nicht Begeisterungsstürme
ausgelöst, es ist in
der Summe aber gerade noch so
verkraftbar“, sagt der Vorstandsvorsitzende
der Südwestmetall-
Bezirksgruppe Heilbronn/Region
Franken. Die Gewerkschaft
habe bei den Verhandlungen ein
„scharfes Schwert“ auf den Tisch
gelegt: Die angedrohten Tagesstreiks
wären die Unternehmen
teuer zu stehen gekommen.
Doch enthalte der neue Tarifvertrag
auch für die Arbeitgeber einige
positive Seiten: So biete die
lange Laufzeit Sicherheit, der Inflationsausgleich
sei zeitlich sehr
gut zu verteilen, und es gebe eine
Notfallklausel bei großflächigen
Energieausfällen. Nur beim Thema
Automatische Differenzierung
hätte sich Vollert ein größeres
Entgegenkommen von der
Gewerkschaft gewünscht.
www.schwaebisch-hall.igm.de
www.suedwestmetall.de
Denkanstöße
Mäßigung ist die neue Fülle
Tür auf und rauf aufs Rad, einfach
der Nase nach, staunen über einen
Riesenbovist, über ein Baumdenkmal
oder eine geheimnisvolle Höhle im
Wald. Pause machen, ein Butterbrot
schmausen und in die Sonne
blinzeln. Auf dem Heimweg Essbares
sammeln. Nach diesem Muster sind
die meisten meiner Wochenendausflüge
gestrickt. Ich kann nicht genug
Gertraud M. Hell
Psychotherapeutin, Coach,
Theaterpädagogin, Humortrainerin
kriegen vom Entdecken direkt vor
meiner Haustür. Es gibt jetzt ein Wort
für diese Art von Reise, Mikroabenteuer.
Mikroabenteuerführer sind
Anleitungen fürs draußen sein...
Braucht es das? Jedenfalls geht es
darum, ohne weite Sprünge in die
Welt, per Auto oder per Flieger, eine
gute Zeit in der unmittelbaren Umgebung
zu haben. Die als Hotspots gehandelten
Ziele würden so vor Müllbergen
und Zerstörung geschützt, die
Ausflügler vor Stau und Stress.
Ich kann nicht an die Wende glauben
in Sachen Klima, Biodiversität,
Rohstoffausbeutung, Nahrungsmittel-
und Wasserknappheit etc.
Dabei fühle ich mich verfolgt von den
zahllosen Artikeln, Filmen, Vorträgen,
Links, die uns zwar zu Expert:innen
der Krisen fortbilden, ohne dass wir
ausreichend Taten folgen lassen. Was
kann eine Einzelperson schon ausrichten,
Politik und Wirtschaft sind
die Schuldigen. So denken viele, auch
ich neige immer wieder zu dieser
Überzeugung. Ein anderer Ansatz,
mit dem wir den Blick von den Katastrophen
abwenden, macht meines
Erachtens mehr Sinn und bietet
Lebensqualität. Dabei richtet sich der
Blick nicht auf Grenzwerte, sondern
auf „Mittelwerte“: weder Not leiden
noch mit Ressourcen prassen, sich
bei einer genügsamen Lebensweise
gezielt Extra-Genüsse leisten, die
nachhaltig erfreuen. So „überessen“
wir uns nicht und erhalten
Vorfreude und Nachhall. Ich freunde
mich gerade mit der Mäßigung an,
habe in manchen Bereichen meine
Mühe damit, weiß aber aus eigener
Erfahrung, dass wir Lebensgewohnheiten
trainieren können: Zwischen
drei und sechs Wochen dauert es, bis
ein beharrlich geübtes Verhalten im
Gehirn gebahnt ist und zu unserem
Repertoire gehört. Dies zu wissen, eröffnet
unfassbare Möglichkeiten der
Veränderung hin zu einer verbesserten
inneren Lebensqualität, letztlich
zu einer maßvollen Haltung.
Seit der Antike ist Mäßigung
übrigens eine grundlegende
Tugend, ein Aspekt der Weisheit und
eines erstrebenswerten Charakters.
Bei Hildegard v. Bingen und im
Katechismus geht es um „das rechte
Maß halten“, was auch zur Lehre des
Buddhismus und des Yoga gehört.
Kommen wir der Politik zuvor, die
uns gerade zaghaft auf künftige Einschränkungen
einschwört!
Gerade angesichts einer erneuten
„Kriegsweihnacht“ bietet es sich
an, kleine Geschenke zu machen;
so können wir uns gut in die Augen
schauen. Im Übrigen gibt es auch
Literatur zum Thema Mäßigung …
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Perfekt in Szene setzen als Beruf
Innovationen treffen auf Erfahrung: Die MRG zeigt, wie Veranstaltungen zum Erlebnis werden
Die Media Resource Group (MRG) aus
Crailsheim ist de richtige Ansprechpartner,
wenn es um die Planung und Umsetzung
kreativ-technischer Konzepte für
Veranstaltungen jeglicher Art geht. Seit
über 22 Jahren arbeiten die geschäftsführenden
Gese lschafter Michael Frank
und Steffen Haug mit namhaften Firmen
aus der Region zusammen. Und auch im
Ausland sind sie vertreten.
❚ GegründetimJahr1995inLangenburg
als „Klangschmiede“ von Steffen Haug
und MichaelFrank, verwirklichtdasUnter-
nehmen bis heute Kundenwünsche in
Sachen Medien- und Veranstaltungstechnik.
„2010 haben wir unseren Standort
nach Crailsheim verlagert. Crailsheim ist
unserWunschstandort. Als wir das 15 000
QuadratmetergroßeGeländeinderRoß-chen. felder Straße gesehenhaben, wusstenwir:
LeidenschaftundErfahrungimEventbusi-
Das ist es“, sagt MichaelFrank, geschäftsness
ist das Portfolio der Möglichkeiten
„Nach über 20 Jahren Innovation,
führender Geselschafter der Media sehr gut gefült und das Know-howbreit
ResourceGroup. Durch die Weiterentwicklung
in a len medialenBereichenentstand
GeselschafterSteffenHaug. Die Unterneh-
gefächert“, meint der geschäftsführende
im Laufe der Zeit die Namensänderung. mer aus Crailsheim zeichnen sich durch
Aus „Klangschmiede“ wurde die Media gleichbleibendeQualitätundlangjährige
Resource Group. Als kreativ-technischer Erfahrung aus. „Der Anspruch sich immer
DienstleisterkanndasTeamKundenwün-
sche anhand neuster Medien- Veran-
individuelzurealisieren, machtunseinzig-
staltungstechnikindividuelumsetzen. Die artig. Egal ob Firmenjubiläum, der 80.
weiterzuentwickeln und Kundenwünsche
MRG ein Leistungsspektrum im Geburtstag eines Unternehmers, die VertriebstagungoderdiePräsentationanlässtimedia,
Bühne, Event-undMessebauan.
lich einer Messe, die Media Resource
BereichLicht,Ton, Rigging,Video-undMul-
Die LeidenschaftzuihremBerufmacheesGroupbietetdiepassendenLösungenfür
möglich, selbst abstrakte Vorste lungen, jede Größenordnung“, erzählt Frank. Mit
wie etwa das SchwebeninderLuft, während
eines Bühnenauftritts zu verwirklitern
realisiert das CrailsheimerUnterneh-
derHakroArena. Bei einemTerminimHaus
men Projekte deutschland-
sei es durchaus möglich, einem Showstar
40 festen und bis 100 freien Mitarbei-
SponsorendinnerderCrailsheimMerlinsin
weit, aber auch in Österreich
und der Schweiz. Zu den Sarah BrightmanüberdenWegzulaufen
Kunden zählen regionale – dennimmerwiedersinddieseindenPro-
UnternehmenwiedieBau-
benhalenderMRGunterwegs.
sparkasse SchwäbischHal,
„Das Faszinierendedabeiist, egal ob groß
wieAndreasGabalier, GiannaNanninioder
GerhardSchubert, Voith, die oder klein, kreative und individuele
Volksbank Hohenlohe und Lösungen zu finden“, sagt Steffen Haug.
Würth. Firmen wie „Wenn Events geplantwerden, treffen wir
MercedesBenz, Roche oder auf Kunden mit ganz unterschiedlichen
Siemens stehen ebenfals
Ansprüchen. DennochhabenUnternehmer,
li t Ein MarkenspezialistenundStarseinverbin-
l ent – ihre Botschaftensolen
k Damit
Die Media Resource Group setzt individue l Kundenwünsche um. Egal, ob Video- und M
media Aufnahmen oder Licht- und Toneinste lungen bei Bühnenshows.
tos: Media Resource Group
schreibt: „Uns
ist Kreativitätund In
on sehr wichtig, aber wir müssen
bar bleiben.
Außerdem wo le
unseren Partner so einfach w
machen, eine Veranstaltung a
zu ste len. Frank sagt: „Früh
Faszinationn Technik, heutee
mich, wenn wir dabei helfe
schaffen und Menschen z
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Zum Greifen nah
Das Mawell Resort hat sich die Natur als Baumeister gewählt
❚ Idy lisch hoch über der Jagst gelegen, bietet
das Mawe l Resort in Langenburg eine Auszeit
vom A ltag. Das Haus, das We lness, Hote lerie
samt Tagungszentrum und regionale Gastronomie
unter einem Dach vereint, ist perfekt in die
Natur eingebettet.
Nachhaltigkeit ist ein Leitgedanke, der sich
durch die Anlage zieht.Von nahezu jedem Platz
aus haben die Besucher einen grandiosen Ausblick
auf das Jagsttal – so wird ein Bewusstsein
für die schöne Landschaft geschaffen. Und
auch im Inneren hat die Natur viel Raum.
Das zeigt sich am deutlichsten im großen Spa-
Bereich: Die Wellness-Landschaft ist nicht einfach
harmonisch in die 240 Mi lionen alte
Muschelkalklandschaft eingebettet, sondern
geradezu aus ihr erwachsen. Die Natur war hier
Baumeister. Neben dem Naturstein ist Holz ein
bestimmendes Element im Resort. Und auch
das stammt aus den heimischen Wäldern.
Nicht nur bei der Architektur des Hauses hat
Hausherr Wolfgang Maier viel Wert auf Nachhaltigkeit
gelegt, auch die Energieversorgung
folgt einem ausgeklügelten System. Das
Resort setzt komplett auf rege
gien aus lok l
Der Wellnessbereich ist dem Stein regelrecht
entwachsen. Foto: Mawell
des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg
punkten. Hierbei wurde hervorgehoben,
dass ausschließlich regenerative Energien zum
Einsatz kommen und Biogas und Holzenergie in
einem Wärmeverbund optimal integriert sind.
An die regenerative Energieversorgung ist auch
die „Tenne“,das neue Erlebnisrestaurant,
angebunden. Die Genussmanufaktur verspricht
außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse.
Gäste werden direkt in die Kochabläufe einbezogen
– das ist möglich dank der großen Show-
Küche die den Mittelpunkt des Gastrau
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MOMENTE
das Wirtschaftsjahr 2022
Vieles ist nicht mehr, wie es war
Der Start in Wirtschaftsjahr 2022 war von Hoffnung getragen. Doch die Schockwellen des Krieges in der Ukraine erschütterten auch die
Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken. Die heimische Wirtschaft hat sich vielfach neu ausrichten müssen. VON HERIBERT LOHR
Die Fußball-Weltmeisterschaft
in Katar steht fast
spiegelbildlich für das
Wirtschaftsjahr 2022. Das Kicker-
Festival im Wüstensand hatte –
trotz aller Kritik am Austragungsort
– durchaus das Zeug, das heimische
Bruttosozialprodukt etwas
zu befeuern. Aber, weil die Spieler
mit dem Bundesadler im klimatisierten
Stadion das Tor nicht trafen,
sind einige Sportartikel nun
schwer nötige Ladenhüter. Es ist
der Fluch einer Exportregion. Ereignisse,
tausende Kilometer entfernt,
verhageln zwischen Neckar
und Taubergrund die Bilanzen.
Eigentlich sollte im Wirtschaftsjahr
2022 vieles besser werden.
Und zu Beginn sah es in Teilen
durchaus danach aus. Die Corona-Pandemie
hatte ihren ganz
großen Schrecken verloren. Auch
wenn nicht alle mitmachten, so
wurde doch geimpft auf Teufel
komm raus. Das Boostern verfehlte
seine Wirkung nicht. Langsam
leerten sich die Intensivstationen.
In Handel, Gastronomie und kundennahem
Handwerk schien nach
nicht enden wollenden Lockdowns
so etwas wie geschäftlicher
Alltag wieder einkehren zu können.
Auf der Straße und auf dem
Weg zur Arbeit blickten auch den
Menschen in Hohenlohe-Franken
wieder unverhüllte Gesichter entgegen.
Die medizinische Maske
kam wieder zunehmend aus der
Mode.
Alles schien darauf hinzudeuten,
dass sich die Wirtschaftsregion
Heilbronn-Franken daran machen
könnte, die Hinterlassenschaften
dieser globalen Virus-
Attacke abzuarbeiten. Und davon
gab es einige: Vielfach waren die
Lieferketten unterbrochen worden,
was gerade auch den produzierenden
Gewerken heftig zu
schaffen machte. In den Dienstleistungsbereichen
wie etwa der
Hotellerie, Gastronomie oder bei
Fitnesscentern hatte die Pandemie
böse Umsatzschneisen gerissen,
die es nun wieder einzuebnen
galt. Vor allem der Einzelhandel
atmete durch und setzte seine
Hoffnung darauf, dass sich mit
den kommenden wärmeren Tagen
auch die Laune der Konsumenten
stärker heben würde und
die Kassen wieder häufiger klingeln.
Doch dann kam der 24. Februar
und mit dem Einmarsch russischer
Truppen in die Ukraine
hatte auch in Heilbronn-Franken
„eine Zeitenwende“ Einzug gehalten.
Schien es in den Anfängen so,
als wäre das Mordbrennen doch
ein ganzes Stück weg, sickerten
die Folgen des Kriegstreibens wie
Säure in die Ritzen einer ausgeleierten
Dichtung langsam in das
heimische Wirtschaftsgeschehen.
Produktion bei Schlosser Holzbau: Der Zwang auf umweltverträgliche und nachwachsende Rohstoffe zu
setzen, eröffnet der Branche zusätzliche Marktchancen.
Spezialmaschinenbau bei Syntegon: Krise ist bei den Produzenten
von Füll- und Verschließmaschinen fast ein Fremdwort. Fotos: NPG-Archiv
Konstruktion bei Wittenstein:
Die Digitalisierung der Arbeitswelt
ist allgegenwärtig.
Steinfräse von Rokla: Nachhaltiges
Wirtschaften braucht häufig
auch neue Maschinenkonzepte.
Industriepark Würth in Bad Mergentheim: Die Firmen in der Region erweitern, vergrößern oder
modernisieren ihre Standorte. Trotz Abschwung wächst häufig auch die Zahl der Beschäftigten.
Nägel, Sonnenblumenöl, Holz –
alles war plötzlich knapp. Auch
im vermeintlichen Hightech- und
Exportland ging die Furcht um,
schon in Bälde „kein Gas“ mehr
zu haben. Erste Hinweise auf „Lücken
in der Stromversorgung“
machten die Runde.
Schon im April übersprang der
Benzinpreis an den Tankstellen
vielfach die zwei Euro-Marke und
mit den galoppierenden Energiepreisen
legte die Teuerungsrate
fast schon wie entfesselt zu. Im
Mai war sie zweistellig. Manchmal
rieb sich der geneigte Beobachter
aber dann doch die Augen. Rechtzeitig
zur Urlaubssaison hatte die
Regierung das Neun-Euro-Ticket
auf den Weg gebracht. Auch in
der Region waren fortan die Züge
proppevoll. Die Bahn kam nicht
hinterher. Die Klagen darüber
hatten Orkanstärke.
So richtig laut wurde es, als in
den Airports die Warteschlangen
immer länger wurden. In Donezk
und Luhansk wurde gestorben.
Auf dem „Weg nach Malle“
störte das die Wenigsten. Auch
auf den Konzerten gaben sie im
Sommer wieder Vollgas. Helene
Fischer kam zu Würth. Auch dahin
pilgerten Tausende. Energiesparen
hatte wohl noch Zeit. Es
war ein Sparkassen-Präsident,
der dann den Alarmknopf drückte.
Die mittlerweile doppelstellige
Inflation könnte, so die Mutmaßung,
knapp der Hälfte der Bevölkerung
die Möglichkeit zu sparen
nehmen.
Und tatsächlich: Die ersten Nebengeräusche
im Konjunkturgetriebe
waren nicht mehr zu überhören.
Wer das Ohr an den Beschickern
der heimischen Wochenmärkte
hatte, hörte die Klagen. Zwar
machte auch die anhaltende Trockenheit
den Erzeugern richtig zu
schaffen, aber die Nachfrage ließ
merklich nach. Bio-Bauern, Gastronomen
oder Einzelhandel: Die
Geschäftsleute machten überall
ähnliche Erfahrung: Wenn etwas
nicht zwingend benötigt wurde,
hielt auch der gemeine hohenlohisch-fränkische
Konsument seine
Kreuzerchen zunehmend beisammen.
Die Europäische Zentralbank
sah sich herausgefordert.
Präsidentin Lagarde hatte es
plötzlich eilig, die Zinsen zu erhöhen,
was auch „die Häuslesbauer“
in der Region schmerzhaft zu
spüren bekamen. Mit dem plötzlichen
Ende der von den Kreditinstituten
jahrelang beklagten Niedrigzinsphase
war mit einem Mal
auch die Zeit der supergünstigen
Kredite zu Ende.
Beinahe schon folgerichtig begannen
immer mehr Finanzierungen
zu wackeln. Die sich zunehmend
öffnende Schere zwischen kräftig
gestiegenen Immobilienpreisen
und den anziehenden Kreditzinsen
rückte nach und nach
auch zwischen Taubergrund, Neckar
und Jagst „den Traum vom
Eigenheim“ für viele wieder in
weite Ferne. Erstmals seit Jahren
sackten auch in der Region zuletzt
die Immobilienpreise für weniger
attraktive Objekte wieder ab.
Ob der Neubau „praktisch tot ist“,
wie es mancher Makler schon befürchtet,
bleibt aber abzuwarten.
Über dem Wohnungsbau klingelte
schon des Öfteren das Totenglöcklein.
Der ganz große Boom
dürfte vorerst aber mal vorbei
sein. Doch über Jahre anhaltende
Zuwachsraten in Baufinanzabteilungen
der örtlichen Banken jenseits
der Doppelstelligkeit waren
aber auch „kein Normalzustand“.
Zumindest einige Branchen standen
zuletzt richtig gut im Saft. Vor
allem die heimischen Spezialmaschinenbauer
meldeten Auftragszugänge
als gäbe es kein Morgen.
Die Digitalisierung schien
das Ganze noch einmal zusätzlich
zu befeuern. In ihrem Schlepptau
brummte es bei den Logistikern.
Das Ergebnis lässt sich in der gesamten
Region sehen. Es wird erweitert,
hochgezogen, vergrößert
oder angebaut, soweit es die erreichbaren
Hände der Handwerker
zulassen. Paradox: Obwohl
ein kräftiger Wirtschaftsabschwung
immer wahrscheinlicher
wird, fehlte plötzlich allerorten
das Personal. Und schon beginnt
sie auch in der Region zu stoppen,
die Energiewende. Denn ob
Fotovoltaikanlage, Wärmepumpe,
Dämmung oder neue Heizung
– wo die Fachleute keine
Zeiten haben, bewegt sich wenig
und wenn, dann doch für ein paar
Euro mehr.
Den Gewerkschaften kam die Sache
nicht ganz ungelegen. „Die
Acht muss sein“, lautete eine Vorgabe
der IG Metall. Die Tarifverhandlungen
dauerten nicht lange,
dann stand das Ergebnis. Ob
es so schnell kam, weil viele Firmenchefs
ähnliche Signale sandten,
mag zweifelhaft sein, aber
stetig wuchs ab Herbst die Liste
der Unternehmen, die ihren Mitarbeitern
häufig medienwirksam
mit Sonderzahlungen oder Inflationsausgleich
beiseite sprangen,
um den allgemeinen Preisdruck
für die Beschäftigten abzufedern.
Kurz vor Weihnachten stellt sich
wie immer die Frage, wie es
kommt? Wie es wird? Das Weihnachtsgeschäft
lief schwächer
an, wurde dem Vernehmen nach
aber besser. Am Ende wird es
wohl durchwachsen sein. Wenn
die Lieferketten nicht reißen,
werden wir auf Sicht Solar- und
Windenergie und Wasserstoff haben.
Dann wären wir wohl aus
dem Gröbsten raus. In Kiew fallen
dann aber womöglich immer
noch die Bomben.
II Momente 2022
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Richtungswechsel
Im Februar wirkte die Strukturreform des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Aus den vier baden-württembergischen
Regionen wurden wieder sechs - wie vor 2009.
Nach 14 Jahren gibt es wieder eine
DGB-Region Heilbronn-Franken mit
Geschäftsstelle in Heilbronn und
Büro in Schwäbisch Hall. Neue Region-Geschäftsführerin
wurde Silke
Ortwein. Die 58-Jährige trat die
Nachfolge von Bernhard Löffler an,
der auch deshalb „mit gutem Gefühl“
in den Ruhestand ging. ibe
Foto: NPG-Archiv
Erfahrung gefragt
Marianne Kugler-Wendt wird für dieses Jahr die Vorsitzende
des Bezirksrates der AOK Heilbronn-Franken. Die
Vertreterin der Versicherten, die auch im Verwaltungsrat
der AOK Baden-Württemberg sitzt, löst den Arbeitgebervertreter
Rolf Blaettner ab. „Insbesondere die angekündigte
Strukturreform im Krankenhaussektor ist wichtig“,
so Marianne Kugler-Wendt, „damit eine gut erreichbare
Versorgung mit hoher Qualität weiterhin gewährleistet
werden kann.“ Aktuell zählt die AOK Heilbronn-Franken
rund 400 000 Versicherte.
ibe
Stabwechsel
Schlosser Holzbau feiert in diesem
Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Das
Holzingenieurbauunternehmen mit
rund 80 Beschäftigten wurde seit
seinen Anfängen von Josef Schlosser
geführt. Nun wird der Generationenwechsel
vollzogen. Maren Schlosser
tritt an die Stelle ihres Vaters. Die
Wirtschaftsingenieurin war vor elf
Jahren in den elterlichen Betrieb eingetreten
und seit 2015 Mitgeschäftsführerin.
ibe
Foto: NPG-Archiv
Die heimische Wirtschaft wird an der Spitze zunehmend weiblicher. Dr. Sonja Fleischer wird Gruppengeschäftsführerin beim Ventilatorenhersteller
EBM-Papst in Mulfingen. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und Wirtschaftspädagogin steht sinnbildlich für einen anhaltenden Trend:
Spitzenpositionen in der heimischen Wirtschaft werden zunehmend mit Frauen besetzt. Zwar sind Topmanagerinnen auch in der Region noch in
der Minderheit, doch schon im mittleren Management stieg der Frauenanteil zuletzt kontinuierlich. Dr. Sonja Fleischer kam übrigens vom
Technologiekonzern Heraeus in Hanau nach Hohenlohe. Davor hatte sie 18 Jahre lang in unterschiedlichen Positionen mit Schwerpunkt Personal
für den Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble gearbeitet.
Foto: EBM-Papst
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Momente 2022 III
Quartett an der Spitze
Foto: Wirthwein
DIE WIRTHWEIN AG erweiterte den Vorstand, dem bis
dahin Marcus Wirthwein als Sprecher des Vorstandes, Dr.
Ralf Zander als Verantwortlicher für das Finanzressort
und Holm Riepenhausen für den Bereich Technik angehörten.
Neu hinzu kam Thomas Kraus, der die Verantwortung
für den Vertrieb übernahm. Thomas Kraus
stammt aus Inzell in den Chiemgauer Alpen und ist Diplom-Ingenieur
(FH) im Bereich Kunststofftechnik.
Den Aufsichtsrat des Creglinger Spritzgussspezilsiten
bilden Udo Wirthwein (Vorsitzender) Stellvertreter Edmund
Brenner sowie die weiteren Mitglieder Ingrid
Wirthwein und Winfried Seitz.
ibe
An einer Keimzelle wird erneut am Fortschritt getüftelt.
In Ernsbach nahm die Industrialisierung des Hohenloher Raumes ihren Anfang. An dem traditionsreichen Produktionsstandort stellt sich Arnold
Umformtechnik den Herausforderungen der Zukunft. Dabei geht es nicht mehr allein um Herstellung hochleistungsfähiger Verbindungssysteme und
Präzisionsteile. Seit 2021 gilt die Produktion des Marktführers bereits als klimaneutral. Klimawandel, Kyoto-Protokoll und Treibhausgasemissionen
sind mittlerweile in vielen Industrieunternehmen bestimmende Schlagworte. Wie viele heimische Fertigungsbetriebe will auch Arnold Umformtechnik
den Energieverbrauch und somit auch die Treibhausgasemissionen an den Produktionsstandorten senken. Geschäftsführer Frank Agner: „Wir folgend
dabei dem Dreifachprinzip aus Vermeiden, Reduzieren und Kompensieren. Die Kompensation ist dabei der letzte Schritt, um aktuell noch unvermeidbare
Emissionen auszugleichen“. Der Umfang der Emissionen wurde 2018 für die Standorte in Dörzbach, Ernsbach und Neu-Kupfer erstmals in einer
Klimabilanz festgehalten. Ganz billig ist das alles nicht: Rund vier Millionen Euro hat Arnold seither in sein Energiemanagement investiert. Der
Aufwand lohnt sich: Allein durch die Installation von Fotovoltaik-Anlagen erzeugt Arnold künftig etwa 3,6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr
selbst. An allen Standorten wird auf LED-Beleuchtung umgestellt. Mit dem Austausch der Leuchtmittel konnte der Energieverbrauch um bis zu
895 000 Kilowattstunden pro Jahr reduziert werden. Soviel verbrauchen etwa rund 235 Vier-Personen-Haushalte. Foto: NPG-Archiv/Text: ibe
Karriere bei Berner und BTI
DR. WOLFGANG ZAHNER hat seit dem 1. Januar die
Geschäftsführung der Unternehmen Albert Berner
Deutschland und der BTI übernommen. Er folgte auf
Joachim Kürten, der als Regional Senior Vice President
die Region Zentral/Nord führt. Als Geschäftsführer an
den Standorten am Garnberg und in Ingelfingen ist der
promovierte Diplom-Kaufmann für die unternehmerische,
operative, umsatz- und ergebnisverantwortliche
Steuerung der beiden Unternehmen verantwortlich.
Zahner kam direkt von der Hilti Deutschland AG, wo er
mehr als 13 Jahre verschiedene Führungsaufgaben in
den Bereichen Produktmanagement, Marketing und Vertrieb
begleitete. Zuletzt war Wolfgang Zahner als Head
of Marketing bei Hilti Deutschland Süd für rund 800 Mitarbeiter
im Vertrieb und Marketing verantwortlich. ibe
Vorstand wieder komplett
DIE WEINIG AG,
führender Technologieanbieter
für die
holz- und holzwerkstoffbearbeitende
Industrie und das
Handwerk, bestellte
im Frühjahr Gregor
Baumbusch (Foto)
für weitere fünf Jahre
im Amt des Vorstandsvorsitzenden.
Baumbusch stehen
im Vorstand Axel Steiger für das Finanz-Ressort und Dr.
Georg Hanrath für den Bereich Technik zur Seite. „Das
Votum ist eine Anerkennung für die bisherigen Leistungen
und bedeutet wertvolle Kontinuität für das Unternehmen“,
so der Vorsitzende des Aufsichtsrates Thomas
Bach. Der Aufsichtsrat hat kurz zuvor den 56-jährigen Dr.
Georg Hanrath in den Vorstand berufen. Der Maschinenbauingenieur
war von 1997 bis 2003 in verschiedenen
Funktionen bei Tochterunternehmen der ThyssenKrupp
AG in Deutschland und den USA tätig. Ab 2016 zeichnete
Hanrath als Mitglied der Konzern-Geschäftsführung
der Leitz GmbH & Co. KG in Oberkochen für den Bereich
Technik als COO verantwortlich.
ibe
Foto: Weinig
Mehr als ein Symbol.
Den Eingangsbereich des Bauunternehmens
Leonhard Weiss ziert seit
diesem Sommer eine überdimensionale,
fünf Meter hohe Bronze-
Skulptur. Bei dem Abbild zweier
Kiefernadeln handelt sich um ein
Werk des Künstlers Paul Diestel, der
auf Anregung der Gesellschafterin
Susanne Hammer die Beziehung
des traditionsreichen Bauunternehmens
zu seinen Kunden und
Mitarbeitern sowie die von Werten
getragene Geschäftsphilosophie
künstlerisch umsetzen sollte. Samen
(10 Jahre), Sprössling (20 Jahre)
und Setzling (40 Jahre) sind seit
Kurzem der Ausdruck des aufrichtigen
Dankes für Vision,
Vertrauen und nachhaltige
Zusammenarbeit. Foto: NPG-Archiv/Text:ibe
Pflanzenfasern statt Rind, Huhn, Fisch oder Schwein.
Nachhaltiges Wirtschaften eröffnet auch traditionsreichen Untenehmen völlig neue Geschäftsgebiete. So
präsentierte J. Rettenmaier & Söhne aus Rosenberg-Holzmühle auf der IFFA, der weltweit größten Fachmesse
der Fleischwarenindustrie,seinen Beitrag für moderne, gesundheitsbewusste, dabei wohlschmeckende
Nahrungsmittelrezepturen. JRS macht sich mit seiner Pflanzentechnolgie die natürlichen Eigenschaften
pflanzlicher Grundstoffe zunutze und liefert vegane Fleischersatzprodukte mit pflanzlichen Rezepturbestandteilen.
Die fleischähnliche Textur mit angenehmem Mundgefühl wird von den Verbrauchern erwartet.
Produkte, die das nicht erfüllen, verschwinden schnell wieder vom Markt. Auf dem JRS Messestand konnten
sich die Besucher davon überzeugen, dass die veganen Ersatzprodukte diesen Anspruch erfüllen. Ähnlich beim
Thema Fett- oder Kalorienreduzierung. Als Weltmarktführer unterstützt JRS mit seiner Technikums-Metzgerei
die professionelle Rezeptur- und Produktentwicklung. Ein Anwendungs-Team aus Lebensmitteltechnologen
und Metzger-Meistern begleitet die Kundenprojekte in aller Welt. Ein weiteres wichtiges Standbein im Bereich
Fleischwarenproduktion sind Naturrauch-Späne. Bei der Räuchertechnologie setzt man in Rosenberg als
Marktführer Maßstäbe und gilt seit Jahrzehnten als Qualitäts- und Industriestandard. Die Marke Räuchergold
ist so etwas wie das „Tempo-Taschentuch“ der Branche. JRS Food Ingredients und Technik sind zwei von
insgesamt zwölf Geschäftsbereichen der weltweit aktiven Firmengruppe. 3500 Mitarbeiter an über 90
Produktions- und Vertriebsstandorten tragen die JRS Pflanzenfaser-Technologie in alle Welt. Foto: NPG-Archiv/Text: ibe
Die Fricke-Ära endet
JÜRGEN FRICKE, Vorstandsmitglied und langjähriger
Vorstandsvorsitzender der Volksbank Vorbach-Tauber,
wurde mit einer Feier in der Tauber Philharmonie in
Weikersheim in den Ruhestand verabschiedet. „Wir verabschieden
einen Genossenschaftsbanker reinsten Wassers,
der die Grundlagen des genossenschaftlichen Gedankens
seit dem ersten Tag seiner Tätigkeit nicht nur
verinnerlicht und repräsentiert,
sondern
jeden Tag mit voller
Überzeugung zum
Wohle der Bank, ihrer
Kunden und der
Region gelebt hat“,
würdigte der Vorstandsvorsitzende
Michael Schneider
die Verdienste seines
scheidenden Kollegen.
ibe
Foto: NPG-Archiv
IV Momente 2022
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Abschied von einem ganz großen Unternehmer
Josef Rettenmaier gehörte zweifelsfrei zu den herausragenden
Unternehmerpersönlichkeiten des Landes. Im Jahr 1924 in der
elterlichen Holzmühle bei Rosenberg geboren, startete er seine
außergewöhnliche berufliche Karriere zunächst mit der Ausbildung als
Müller, bevor er später dann auch noch eine kaufmännische Weiterbildung
durchlief. Gemeinsam mit seinem Vater Joseph und dem Bruder
Otto baute er die konventionelle elterliche Getreide- und Ölmühle über
die Jahre zu einem modernen Industrieunternehmen von internationalem
Zuschnitt um. Die J. Rettenmaier & Söhne OHG war die Keimzelle
für die heutige JRS-Unternehmensgruppe, die heute auf drei Geschäftsfeldern
zu den weltweit leistungsfähigsten Firmen im Bereich der
Cellulose und der Pflanzenfaserstoffprodukte (Fasern aus Getreide,
Früchte, Algen und Holz) gehört. Das Familienunternehmen zählt
mittlerweile an mehr als 90 Standorten über 3500 Beschäftigte und ist
dabei Weltmarktführer für nachhaltige, funktionale Pflanzenfaser-
Technologie. Die Firmengruppe wird heute in vierter Generation von
Josef Otto Rettenmaier geführt. Die JRS Pflanzenfaser-Technologie
kommt heute in nahezu allen Industriebranchen und Lebensbereichen
zum Einsatz. Josef Rettenmaier, der für seine unternehmerischen
Leistungen, aber auch sein soziales Engagement unter anderem die
Staufer- und Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg und
das Bundesverdienstkreuz erhalten hat, schloss im März dieses Jahres
für immer die Augen.
Das Handwerk verliert eine prägende Persönlichkeit
Im Sommer trauert nicht nur die Handwerkskammer Heilbronn-Franken
um ihren Ehrenpräsidenten Klaus Hackert, der am 13. Juni im Alter von
84 Jahren verstirbt. Der Gas- und Wasserinstallateurmeister war 27
Jahre lang Präsident der Kammer. „Mit Klaus Hackert hat das
Handwerk eine prägende Persönlichkeit verloren, die sich unermüdlich
und überaus erfolgreich für die Gesamtinteressen des Handwerks
eingesetzt hat“, betont Kammerpräsident Ulrich Bopp. Klaus Hackert
lernte sein Handwerk als Flaschner und Installateur im elterlichen
Betrieb. Ab 1973 war er Kommanditist und Geschäftsführer der Hackert
GmbH & Co. Sanitärinstallation und Flaschnerei in Heilbronn. Seine
ehrenamtliche Tätigkeit begann 1969: Mit nur 31 Jahren wurde er
Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Heilbronn. 1974 wurde
er in die Vollversammlung der Handwerkskammer gewählt, die ihn drei
Jahre später, mit 39 Jahren, zum jüngsten Präsidenten Deutschlands
machte. Als seine Amtszeit 2004 endete, war er der Dienstälteste. Zehn
Jahre stand er als Präsident auch dem Baden-Württembergischen
Handwerkstag vor. Ab 1994 gehörte er dem Zentralverband des
Deutschen Handwerks (ZDH) an, wo er sich bis 2004 als Mitglied des
Vorstandes des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT) sowie im
Präsidium des ZDH einsetzte. 1996 wurde er dessen Vizepräsident. Der
langjährige Gemeinderat seiner Heimatstadt Heilbronn war Träger des
Goldenen Ehrenringes, erhielt die Staufer- und die Wirtschaftsmedaille
und 2005 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Als Macher eine Ära geprägt
Er war ein Urgestein. Seit 1998 gehörte Dieter Straub zur Geschäftsführung
von Leonhard Weiss. Von 2018 bis 2021 hatte er neben der
Leitung des Geschäftsbereichs Ingenieur- und Schlüsselfertigbau den
Vorsitz inne. 1989 als Oberbauleiter am damaligen Standort Crailsheim
gestartet, vollzog Dieter Straub eine beispiellose Karriere. In der
Geschäftsführung ebnete er den Weg für viele Meilensteine des
renommierten Bauunternehmens oder setzte sie selbst um: Dazu zählt
unter anderem die rasante Realisierung zahlreicher Bauvorhaben in
den 1990ern in der neuen Bundeshauptstadt – darunter die CDU-Zentrale
und die Nordischen Botschaften. Unter dem Vorsitz von Dieter
Straub gab es auch für die Mitarbeiter viele positive Änderungen: So
etwa die Einführung des Attraktivitätspakets, dessen Bausteine die
Arbeitgeberattraktivität der Bauunternehmung zusätzlich steigerten.
Als Alumnus der Hochschule für Technik Stuttgart engagierte er sich
zudem im akademischen Bereich. Im Jahr 2014 verlieh ihm die
Hochschule deshalb die Ehrensenator-Würde. Im Januar 2021 gab er
als ersten Schritt einer durchdachten Nachfolge die Leitung des
Geschäftsbereichs Ingenieur- und Schlüsselfertigbau an Steffen
Schönfeld ab. Im Mai dieses Jahres verabschiedetet sich der bekennende
LW-ler in den Ruhestand. Seine Nachfolger an der Spitze von
Leonhard Weiss sind Marcus Herwarth (Vorsitzender, Geschäftsführer
Gleisinfrastrukturbau) und Christian Ott (stv. Vorsitzender, Geschäftsführer
Unternehmenssteuerung).
Fotos: NPG-Archiv/Text: ibe
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Vorstandsmitglied
Dieter Karle
Vorstandsvorsitzender
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Momente 2022
V
Viele hatten viel zu feiern
Führung erweitert
Seit einem Jahrhundert der Qualität verpflichtet. Hochleistungsfähige Füll- und Verschließtechnik aus Schwäbisch Hall ist unverrückbar mit
einem Namen verbunden: Optima. Das Familienunternehmen, das heute vom geschäftsführenden Gesellschafter Hans Bühler gelenkt wird, ist eine
der Keimzellen der Branche und feierte in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Investitionen in doppelstelliger Millionenhöhe am Firmensitz in
neue Maschinenkonzepte, neuen Hallen und Verarbeitungstechnologien sollen die Zukunftsfähigkeit des Traditionsunternehmens langfristig sichern,
dazu gehört auch die internationale Ausrichtung gezielt voranzutreiben. Dazu baut der Geschäftsbereich Pharma der Optima-Unternehmensgruppe
seine Servicepräsenz in den USA massiv aus. So wird das Servicepersonal in den USA bis Ende Jahres verdreifacht. Optima investiert dazu auch in
einen neuen Service Hub in Knightdale, einem Vorort von Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina. Dort bietet das Unternehmen umfassende
Serviceleistungen, den Vertrieb von Anlagen und Ersatzteilen sowie Schulungen.
ibe/Fotos: NPG-Archiv
25 Jahre Groninger USA: In der US-amerikanischen Niederlassung
des Crailsheimer Abfüll- und Verschließspezialisten Groninger gibt es
Grund zu feiern. Die Auslandsniederlassung wurde am 29. April 1997
gegründet. Was zunächst in einem angemieteten Büro in Basking Ridge
im Bundesstaat New Jersey mit nur einem Beschäftigten begann, hat
sich zu einer wichtigen Säule innerhalb der Groninger-Gruppe
entwickelt. Knapp 70 Mitarbeiter sind heute bei der US-Niederlassung
in Charlotte, North Carolina, beschäftigt. Tendenz steigend.
„Schon immer gehört der nordamerikanische Markt zu den wichtigsten
Absatzmärkten von Groninger“, schildert Geschäftsführer Jens
Groninger. „Der wachsende Kundenkreis hatte diesen Schritt 1997
notwendig gemacht“ Die amerikanische Groninger-Niederlassung ist
heute in der Lage, komplette Abfüll- und Verschließanlagen mit
eigenem Personal zu warten und die hierfür benötigten Ersatzteile
selbstständig zu fertigen. Der heutige Standort in Charlotte wurde
2012 bezogen und in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut.
Groninger gehört zu den international führenden Herstellern von
Füll- und Verschließmaschinen für die Pharma-, Consumer-Healthcare
und Kosmetik-Industrie. Das Familienunternehmen in zweiter Generation
verfügt an den Standorten Crailsheim, Schnelldorf und Charlotte
(USA) über 1300 Mitarbeiter.
ibe
Wechselvolle Geschichte: Seit 50 Jahren gibt es nun den Spezialisten
für Prüf- und Messtechnik Elabo in Crailsheim. Das Unternehmen,
das mittlerweile zur Bott-Gruppe in Gaildorf gehört, beschäftigt rund
190 Mitarbeitende; für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem
Umsatz von 30 Millionen Euro gerechnet. Im Sommer wurde am
Standort in Crailsheim-Altenmünster erst einmal gefeiert. Unter der
Gästen waren auch Jan Willem Jongert Vorstandsvorsitzender der
Bott-Gruppe (re.), Firmengründer Egon Lauton und Angela Decker,
Tochter des Mitgründers Heinrich Decker. Elabo wurde 1972 in
Kirchberg/Jagst gegründet. Mitte der 1980er-Jahre wurde der Betrieb
an die Berliner Technik GmbH verkauft, die später als Euromicron-
Gruppe firmierte. 2019 kaufte die Bremer Zech-Gruppe den Betrieb,
den dann 2021 Bott erwarb. Die renommierte mittelständische
Firmengruppe fertigt Fahrzeug- und Betriebsbeinrichtungen. Seit der
Übernahme wird die Entwicklung ständig vorangetrieben. Jüngstes
Beispiel ist ein digitales Assistenzsystem für die mittelständische
Fertigung, das bei mehr Funktionalität bessere Bedienbarkeit bietet.
„Wir wollen in Zukunft mehr im Bereich Montagelösungen anbieten
und die Prüfung direkt dort integrieren“ erklärt Geschäftsführer Timo
Henkelmann (Mi.): „Das ist nicht nur für Elabo ein großer Schritt,
sondern auch für Bott“.
ibe
Zum 1. April hat die BTE BiegeTechnik Engineering
GmbH ihre Geschäftsführung um Gesellschafterin Annette
Walser-Schaeff erweitert. Durch ihr breites Ingenieurwissen
und ihre langjährige Erfahrung in verschiedenen
Produktionsbereichen wird sie Günter Großeibl
und sein Team ideal verstärken. Walser-Schaeff verantwortet
künftig die Bereiche Produktion und Technik in
enger Abstimmung mit Günter Großeibl, der sich auf den
kaufmännischen Bereich konzentriert. Die BTE Biege-
Technik Engineering GmbH ist ein mittelständisches
Unternehmen für Rundum-Lösungen in der Rohrverarbeitung.
Gegründet wurde die heutige BTE 2001 im
Rahmen eines Management Buyouts. Seitdem entwickelt
sich die BTE kontinuierlich weiter und erschließt
sich neue Anwendungsbereiche. Aktuell beschäftigt das
Unternehmen rund 140 Mitarbeiter und macht einen
zweistelligen Millionenumsatz.
ibe
Neue Horizonte
Mehr als zwei Jahrzehnte war Peter Fenkl an der Spitze
das Gesicht von Ziehl-Abegg. Nach 22 Jahren verlässt
der Vorstandsvorsitzende den Künzelsauer Motorenund
Ventilatorenhersteller. „Das Jahr 2022 ist im Wandel,
dem Wandel im Beständigen, mit neuen Horizonten!“,
unterstreicht der Vorsitzende des Aufsichtsrats
Dennis Ziehl und
würdigte dabei auch
den Einsatz von Peter
Fenkl in zahlreichen
Fachgremien
auf nationaler und
internationaler Ebene.
„Peter Fenkl hat
die Unternehmensperformance
maßgeblich
gestaltet
und mit großem persönlichem
Einsatz global vorangetrieben.“ Dabei hat
der Top-Manager nicht nur die Interessen des Unternehmens,
sondern auch die der Belegschaft im Blick gehabt.
Ziehl-Abegg gehört zu den international führenden
Unternehmen im Bereich der Luft-, Regel und Antriebstechnik.
Das High-Tech-Unternehmen besticht durch
eine hohe Innovationskraft und beschäftigt 2600 Mitarbeiter
in süddeutschen Produktionswerken. Weltweit
zählt das Unternehmen mittlerweile mehr als 5000 Beschäftigte
in 16 Produktionswerken, 29 Gesellschaften
und 112 Vertriebsstandorten.
Familiär gut aufgestellt
Richtig gute Stimmung herrschte im November bei den Pressekonferenzen im Hangar in Crailsheim bei der IG Metall Schwäbisch Hall. Erst
gelang den Gewerkschaftern ein guter Tarifabschluss mit einem Lohnplus für die Beschäftigten von acht Prozent. Dann war auch ihre Anspracheaktion
„WIR.SIND.HIER“ ein voller Erfolg. Vier Wochen lang suchten die Gewerkschaftsvertreter das direkte Gespräch mit den Beschäftigten in den
Betrieben in der Region. Das Ergebnis: Mehr als 1000 neue Mitglieder haben sich der Gewerkschaft angeschlossen.
ibe
Nach der Berufung von Tobias Knülle zum Geschäftsführer
im Jahr 2019 wurde bei Farmbau in Langenburg
zum 25-jährigen Betriebsbestehen auch der Generationenwechsel
noch einmal weiter fortgeschrieben. Zusammen
mit Wolfgang Maier bildet seine Tochter Diana
Maier seit dem Frühjahr die neue Führung der beiden
Firmen Farmbau und Komminvest. „Es ist Zeit, der
nächsten Generation mehr Verantwortung zu übertragen.
Mir ist es wichtig, dass die Firmen zusammen mit
Tobias Knülle von der Familie weitergeführt werden – so
stellen wir die optimalen Weichen für die Zukunft“, sagte
Seniorchef Wolfgang Maier.
ibe
VI Momente 2022
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Bauen und bauen
Ein Beispiel von vielen: Im April feierte das Ingelfinger Technologieunternehmen
GEMÜ Richtfest seines neuen Headquarters im Gewerbepark
Hohenlohe. Gert Müller, geschäftsführender Gesellschafter von
GEMÜ, hatte alle am Rohbau beteiligten Unternehmen sowie Planer,
Architekten, Bürgermeister, das GEMÜ Bau-Team und seine Familie
zum Richtfest eingeladen. So sind rund 50 Unternehmen am Bau des
neuen Headquarters beteiligt. In den Hochphasen des Rohbaus haben
bis zu 35 Arbeiter, Handwerker und andere am Bau beteiligte Personen
gleichzeitig auf der Baustelle gearbeitet. Die GEMÜ-Gruppe entwickelt
und fertigt Ventil-, Mess- und Regelsysteme für Flüssigkeiten, Dämpfe
und Gase. Bei Lösungen für sterile Prozesse ist das Unternehmen
Weltmarktführer. Das global ausgerichtete, unabhängige Familienunternehmen
wurde 1964 gegründet und wird seit 2011 in zweiter
Generation von Gert Müller als geschäftsführendem Gesellschafter
gemeinsam mit seinem Cousin Stephan Müller geführt. Die Unternehmensgruppe
erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz von über 450
Millionen Euro und beschäftigt heute weltweit über 2200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, davon 1200 in Deutschland. Fotos: NPG-Archiv
Spatenstich Logistikzentrum: Nicht weniger als 45 Millionen Euro investiert Reisser Schraubentechnik im Regionalen Industriepark Osterburken
(RIO). Im Juli erfolgte der Spatenstich für ein neues, hochmodernes Logistkzentrum. „Das neue Gelände in Osterburken bewegt sich in einer
ähnlichen Größendimension wie der Haupt- und Produktionssitz in Ingelfingen-Criesbach“, betont Matthias Essig. Das Unternehmen hat sich
vorsorglich ein Vorkaufsrecht für zusätzliche acht Hektar auf ein direkt angrenzendes Grundstück gesichert. „Die Investition in Osterburken ist die
größte in der über hundertjährigen Firmenhistorie“, erklärt Geschäftsführer Michael Dartsch. Zirka 60 Mitarbeitende werden nach Fertigstellung
vom Hauptsitz in Criesbach nach Osterburken umziehen. Mit dem Logistikzentrum in Osterburken beschreitet Reisser technisches Neuland: das
Herzstück im Logistikzentrum wird ein Autostoresystem, also ein vollautomatisiertes Lager- und Kommissioniersystem, bilden. Reisser Schraubentechnik
ist führend in der Herstellung von Edelstahlschrauben in Europa. Am Standort Criesbach werden Verbindungselemente für Kunden aus der
Industrie, Dach-, Wand- und Solarbranche produziert. 1921 gegründet, hat sich Reisser-Schraubentechnik zum Spezialisten für Befestigungs- und
Verbindungselemente mit eigener Produktionsstätte entwickelt. Das Unternehmen zählt derzeit 347 Beschäftigte und ist Teil der Würth-Gruppe.
Neues Geschäftsfeld: Klimawandel, Ressourcenknappheit, Abhängigkeit
vom Ausland – für Bodenrecycling gibt es gute Gründe. Die Wegbereiter-
Gruppe in Öhringen hat sich auf dieses Geschäftsfeld fokussiert. „Die
schonende und sinnvolle Verwendung ist für uns und vor allem für die
nachfolgenden Generationen existenziell“, sagt Geschäftsführer Eberhard
Köhler. Die zur Gruppe gehörenden Unternehmen Schneider (Öhringen),
Konrad Bau (Lauda-Königshofen) und Schneider Bau (Heilbronn) erkunden
seit Jahren nachhaltige Wege im Straßen- und Tiefbau. Zentrale Projekte
sind die Bodenverbesserungsanlagen in Gerlachsheim und Öhringen. Die
2021 eröffnete Bodenverbesserungsanlage Taubertal (BVT) wird von einer
Tochtergesellschaft der IHR Wegbereiter-Gruppe in Gerlachsheim
betrieben. Bereits seit dem Jahr 2018 leistet die in Kupferzell ansässige
Baustoff- und Bodenbehandlung Hohenlohe GmbH & Co. KG (BBH) mit
zwei der Bodenverbesserungsanlagen einen klimapositiven Beitrag zum
Umweltschutz.
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FIRMENPORTRÄT
Der Blick auf das große Ganze
Mit professionellen integrierten Brandschutzkonzepten und den dazugehörigen Servicedienstleistungen will Jacobsen Brandschutz das sensible Thema
für seine Kunden so einfach wie möglich gestalten.
Der Brandschutz ist für Firmen ein schwieriges
Thema: Viele Vorschriften von vielen
unterschiedlichen Stellen, äußerst komplex
und anspruchsvoll umzusetzen, wenn
alles berücksichtigt wird.
❚ Zudem befasst sich kaum ein Unternehmer
gerne damit. Dies will Jacobsen Brandschutz-Inhaber
Clemens Jacobsen ändern:
Mit einer ganzheitlichen Herangehensweise,
die es seinen Kunden möglichst einfach
macht und das Thema Brandschutz dennoch
umfassend umsetzt. „Wir betrachten das
ganze System Brandschutz in dem entsprechenden
Gebäude oder dem gesamten
Betrieb“, sagt Jacobsen. „Oftmals wissen
die Unternehmen gar nicht, wo noch Probleme
beim Brandschutz im eigenen Betrieb
bestehen“, erläutert Tobias Groß, Geschäftsführer
der Jacobsen Service GmbH, die sich
innerhalb des Unternehmens um den Bereich
betrieblicher und organisatorischer Brandschutz
und die Wartung der Systeme kümmert.
Im Idealfall erarbeitet Jacobsen Brandschutz
ein komplettes Konzept, das alle
sicherheitstechnischen Auflagen erfüllt und
auch die Gegebenheiten vor Ort und Prozesse
des zu betreuenden Unternehmens
Für unser stetes Wachstum suchen wir kurzund
mittelfristig dauerhaft zuverlässige
Mitarbeiter (m/w/d):
Projekt-/ Bauleiter, Technische Zeichner/
Vertrieb, Brandschutzfachmonteure,
Isolierer, Trockenbauer, Servicetechniker
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Die Geschäftsführer Clemens Jacobsen (re.) und Tobias Groß erstellen umfassende Brandschutzkonzepte für Firmen aus ganz Deutschland
und setzen diese aus einer Hand um.
Foto: Marius Stephan
berücksichtigt. Ein optimales Ergebnis erzielen
Kunden vor allem dann, wenn baulicher
und organisatorischer Brandschutz bereits in
der Planungsphase Hand in Hand gehen und
entsprechend berücksichtigt werden. „Im
Brandschutz werden oft Symptome
bekämpft, wir können nun ein Komplettpaket
bieten, welches die Ursachen umfassend
angeht“, sagt Jacobsen.
Vor allem bei Sanierungen gestalte sich dies
als sehr umfangreiche Aufgabe, weiß Jacobsen.
„Bei neuen Bauvorhaben lässt sich dies
viel leichter integrieren.“ Dazu gehört auch,
jedes Brandschutzprojekt möglichst wirtschaftlich
umzusetzen. Hier gilt: „Ein vorab
geplanter Brandschutz ist immer kostengünstiger
und viel wirtschaftlicher als ein
nachträglicher Einbau, aber auch da gibt es
von Projekt zu Projekt Unterschiede“. Der
Erfolg gibt dem Konzept jedoch Recht:
Jacobsen Brandschutz berät und arbeitet
mittlerweile bundesweit, „Kundenanfragen
kommen unter anderem aus Hamburg,
Nordrhein-Westfalen oder dem Saarland“,
freut sich der Unternehmer.
Der große Erfolg des jüngsten Jacobsen-Konzepts
bringt für das Unternehmen auch
einen größeren Personalbedarf mit sich.
„Wir suchen vor allem Projektleiter und
qualifizierte Fachkräfte, die in der Lage sind,
unseren ganzheitlichen Ansatz mit unseren
Kunden umzusetzen“, sagt Jacobsen. „Wir
haben das Knowhow bereits im Haus, möchten
dies aber noch weiter ausbauen“.
Die momentan herrschenden Krisen wie der
Ukraine-Krieg und die Lieferkettenschwierigkeiten
betreffen Jacobsen Brandschutz zwar
„wie jedes andere Unternehmen auch“, die
breite Aufstellung des Unternehmens habe
aber bislang dafür gesorgt, dass sich dieAuswirkungen
in Grenzen hielten, ist Clemens
Jacobsen überzeugt.
Unternehmen wächst beständig
Um dem Konzept der ganzheitlichen
Betrachtung seiner Kundenprojekte genügend
Platz bieten zu können, stellte das
Unternehmen im Sommer das dritte Gebäude
fertig. „Die Fertigstellung war auf den 31.
Juli geplant und konnte auch realisiert werden.
Am 1. August sind wir eingezogen“,
freut sich Clemens Jacobsen. Der U-förmige
Neubau verfügt über 880 Quadratmeter
Bürofläche und steht auf 2500 Quadratmetern
Grund. „Das neue Gebäude ist der
Grundstein für unser Konzept, die umfassende
Planung und den dazugehörigen Service
aus einer Hand auf dem Niveau anbieten zu
können, das wir anstreben“, sagt Jacobsen.
Bei Gründung im Jahr 1998 beschäftigte
Jacobsen drei Mitarbeiter. Heute, 24 Jahre
später, sind es knapp 70. „Wir haben als
Schotthersteller begonnen, jetzt sind wir ein
Komplettanbieter im Brandschutz, der zu
allen Bereichen etwas sagen und dies dann
auch tatsächlich selbst umsetzen kann“,
stellt der Unternehmer heraus. Jacobsen
bleibt seinen Wurzeln jedoch treu: „Das
Schott oder den Feuerlöscher gibt es bei uns
natürlich immer noch zu kaufen.“
Jacobsen GmbH
Brandschutz
Am Löwengang 11–15 | 74564 Crailsheim
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Momente 2022 VII
Kritischer Begleiter
Frank Blümler
Heimische Firmen setzen Statements: Gemeinsam mit neun Vereinen setzt JAKO ein Zeichen für eine nachhaltigere Zukunft. Unter dem Motto
„Our Team for a better World“ spielen die JAKO Teams an einem Spieltag in nachhaltigen Sondertrikots, die aus recycelten Textilien hergestellt
sind. Tobias Röschl, Vorstand Marketing & Vertrieb bei JAKO, sagt: „Wir freuen uns, dass sich neun unserer Partnervereine der Nachhaltigkeitsaktion
angeschlossen haben. Damit platzieren wir gemeinsam ein starkes Statement und machen deutlich, dass Nachhaltigkeit nur über Zusammenarbeit
funktioniert.“ Die Trikots, die anlässlich der Aktion gespielt werden, bestehen aus Polyester, welches zu 100 Prozent aus wiederverwerteter Kleidung
hergestellt wurde. Anstatt alte PET-Flaschen oder andere Abfälle zu verwenden, setzt JAKO damit auf die Rückführung gebrauchter Kleidungsstücke
in den textilen Kreislauf. Der Teamsport-Ausrüster macht damit einen entscheidenden Schritt zur echten Kreislaufwirtschaft.
Am 5. und 6. März sowie am 12. und 13. März spielen insgesamt neun Teams aus dem europäischen Spitzenfußball in nachhaltigen Sondertrikots.
Angeführt von den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen und VfB Stuttgart wollen alle Vereine gemeinsam mit ihrem Ausrüster JAKO ein Zeichen
setzen: für eine nachhaltigere Textilproduktion, für eine bessere Welt. Jeder Verein bringt dabei sein eigenes Verständnis von Nachhaltigkeit, sein
eigenes Projekt, mit ein. So spendet die Werkself beispielsweise alle Erlöse aus dem Verkauf des Sondertrikots an die Ukraine-Hilfe. Die Schwaben
aus Cannstatt arbeiten mit ihrer Stiftung VfBfairplay und deren Partner NABU Naturschutzbund Deutschland e.V. zusammen. Die weiteren Vereine
sind Turbine Potsdam, Frauen-Bundesliga, die Würzburger Kickers aus der 3. Liga, Preußen Münster, Rot-Weiß Essen und Energie Cottbus aus der
Regionalliga, sowie SCR Altach aus der Österreichischen Fußball-Bundesliga und der FC St. Gallen aus der Schweizer Super League. Die Sondertrikots
von Bayer 04 Leverkusen, dem VfB Stuttgart, Preußen Münster und dem FC St. Gallen sind nicht nur aufgrund der nachhaltigen Materialien
besonders innovativ. Ein integrierter NFC-Chip (Near Field Communication) ermöglicht dem Besitzer des Trikots, sein „Besitzrecht“ daran in der
Blockchain zu hinterlegen.
Foto: JAKO/Text: ibe
REINHOLD WÜRTH wird für sein klares Bekenntnis zur
Marktwirtschaft auch auf politischer Ebene geschätzt. In
der gesellschaftlichen Auseinandersetzung wird der Unternehmer
dafür auch „gefürchtet“. Kurz vor der Betriebsratswahl
im Mai bezog er klare Kante gegenüber
der IG Metall. In einem Rundschreiben thematisierte er
die Bemühungen der Gewerkschaft im Stammhaus in
Künzelsau-Gaisbach, um Mitglieder und Stimmen zu
werben. Dies sei zwar legal und werde von ihm auch
nicht beanstandet, ließ der Grandseigneur des weltbekannten
Handelskonzerns wissen, gleichwohl empfahl
er allen Mitarbeitenden „Ihre Stimme nicht jenen Kandidaten
zu geben, die für die Einnahmebilanz einer Gewerkschaft
wichtig sind“. Am vergleichsweise guten
Abschneiden der Mitglieder der IG Metall bei den anschließenden
Wahlen änderte dies wenig. Bei Würth gibt
es einen Vertrauensrat, mit dem die Geschäftsleitung
seit 36 Jahren „sehr vertrauensvoll zusammenarbeitet“.
Reinhold Würth wird nicht müde, darauf hinzuweisen,
dass dadurch für die Mitarbeitenden „bessere Konditionenausgehandeltwordenseienalsintarifvertraglich
gebundenen Unternehmen“.
ibe
Unternehmerisches Vermächtnis
KARIN SCHICK gibt im Herbst die Gründung einer Stiftung
unter dem Namen ihrer Eltern Gerhard und Ilse
Schick bekannt. Gerhard Schick ist einer der Gründer
von Bechtle und hat das Unternehmen zusammen mit
Mitgründer Ralf Klenk über Jahrzehnte hinweg geprägt
und zu großen Erfolgen geführt. Die Familie Schick ist
mit einem Anteil von über 30 Prozent größter Aktionär
der Bechtle AG. Die Gerhard und Ilse Schick Stiftung hat
ihren Sitz in Gaildorf, wo auch das Finanzwesen der
Bechtle AG seit Jahrzehnten beheimatet ist. Karin Schick
bringt aus ihrem Aktienbesitz 4,5 Millionen Bechtle Aktien
in das Stiftungsvermögen ein, etwa 3,57 Prozent des
Grundkapitals der Bechtle AG. Die weiteren von Karin
Schick gehaltenen Aktien sollen spätestens mit ihrem
Tod auf die Stiftung übergehen. Damit soll der Bechtle
AG ein Ankeraktionär über Generationen hinweg gesichert
werden. Die Stiftung verfolgt ausschließlich gemeinnützige,
mildtätige und kirchliche Zwecke. Mit der
Gründung der Stiftung sollen die Leistungen und das
Lebenswerk von Gerhard und Ilse Schick geehrt werden
sowie Kultur und Werte der Bechtle AG als gründergeprägtes
Unternehmen gewahrt werden.
ibe
„Grüne“ Werkstätten hoch im Kurs. Immer mehr Deutsche achten
auch beim Werkstattbesuch auf Umweltfreundlichkeit. Das zeigt
zumindest eine repräsentative Studie der Künzelsauer Berner Group.
Danach sind fast zwei Drittel (64%) der Autofahrer inzwischen sogar
freiwillig bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, wenn rund um das
eigene Fahrzeug „grüne“ Produkte zum Einsatz kommen. Laut der
aktuellen Studie des B2B-Großhändlers finden es sieben von zehn
Deutsche „wichtig“ oder „sehr wichtig“, dass ihre Stammwerkstatt auf
Nachhaltigkeit setzt. Interessant ist der Blick aufs Alter. So sind es mit
74% vor allem die „Best Ager“ der Generation 50+, die dem
Umweltschutz eigenen Angaben zufolge auch beim Werkstattbesuch
eine besonders hohe Bedeutung beimessen. Überraschend niedrig
fallen hingegen die Zustimmungswerte in den Jahrgängen bis 30 aus
(nur 22%). Ebenso erstaunlich: Während alle anderen Altersgruppen
für den gezielten Einsatz umweltschonenderer Arbeitsmittel bereitwillig
auch eine etwas höhere Werkstatt-Rechnung akzeptieren würden,
wollen die jüngeren Jahrgänge bis 30 als Einzige mehrheitlich (53%)
unter keinen Umständen zusätzliche Kosten in Kauf nehmen. Und wie
teuer dürfen „grüne“ Service-, Wartungs- oder Reparaturleistungen
rund ums eigene Auto konkret sein? Etwa jeder zweite hält Aufschläge
von bis zu 10 Prozent für angemessen. Die Erhebung erfolgte im
Auftrag der Berner Trading Holding GmbH. Die Berner Group ist ein
familiengeführtes Handelsunternehmen und versteht sich als der
zentrale B2B-Handelspartner für alle Materialien im Bereich Wartung,
Reparatur und Produktion für Kunden im Bau-, Mobilitäts- und
Industriesektor. Im Bereich von Stahl und C-Teilen sowie der Chemie ist
Berner gleichzeitig auch Hersteller. Die Unternehmens-Gruppe zählt
aktuell rund 8200 Beschäftigte in 23 Ländern.
Foto: NPG-Archiv/Text: ibe
Die AOK Heilbronn-Franken will bis 2030 klimaneutral sein.
„Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“ lautet die
Überschrift über dem den Koalitionsvertrag der Bundesregierung. Ein
nachhaltig ausgerichtetes Gesundheitssystem ist auch für die AOK ein
zentrales Anliegen.„Dieses landesweite Ziel prägt auch unser
Handeln“, sagt die Geschäftsführerin der AOK Heilbronn-Franken,
Michaela Lierheimer. Vom Deutschen Finanz-Service Institut und dem
Magazin Euro wurde die Südwest-AOK zuletzt als nachhaltigste
Krankenkasse in Deutschland prämiert. „Diese Auszeichnung ist kein
Zufall und das Verdienst aller 14 Bezirksdirektionen im Lande“, freut
sich Michaela Lierheimer. 2013 ließ sich die Krankenkasse erstmals das
Umweltmanagement durch die DEKRA zertifizieren. Mehrfach wurden
dabei auch die einzeneb Standorte in Heilbronn-Franken überprüft. Seit
dem Jahr 2019 wird ein auch der CO2-Fußabdruck erhoben. Erfasst
werden dabei die Verbräuche in den Sektoren Immobilien, Transport,
Produkte und Dienstleistungen. Im ersten Pandemiejahr 2020 gingen
dann die Zahlen um 34,3 Prozent zurück. Künftig werden, wo immer
möglich, Sitzungen als Videokonferenzen abgehalten. Bezogen wird
ausschließlich grüner Strom. Bei Heizungen werden, wo möglich, auf
fossilfreie Energieträger umgestellt. In der Bezirksdirektion beziehen
etwa die Standorte Bad Mergentheim und Heilbronn Nah- oder
Fernwärme. Wo sinnvoll, werden außerdem auf AOK eigenen Gebäuden
Photovoltaik-Anlagen errichtet, so im letzten Jahr in Tauberbischofsheim.
Bei Karlsruhe wird ein Waldstück aufgeforstet. Nicht
weniger wirksam und gut für Insekten werden die Blühwiesen und
-streifen sein, die die AOK Heilbronn-Franken in Öhringen, Neckarsulm
und Tauberbischofsheim umsetzt. Zudem werden nur umweltfreundliche
Büromaterialien verwendet.
Foto: AOK/Text: ibe
Expertin für Digitalisierung
KRISTIN SEYBOTH
wird am 1. Mai Vorstandsmitglied
der
B a u s p a r k a s s e
Schwäbisch Hall. Die
41-jährige Wirtschaftsinformatikerin
hat hier ein duales
Studium
absolviert und 2002
in der Software-Entwicklung
begonnen.
Ab 2012 leitet sie
den Kredit- und
Sparbereich mit rund 1200 Mitarbeitenden. Seit Mitte
2016 steuert sie die Einführung des neuen SAP-basierten
Kernbankensystems und seit 2020 in der Rolle der
Generalbevollmächtigten auch Teilbereiche der IT. „Kristin
Seyboth bringt ausgewiesenes Know-how sowohl
auf IT-Seite als auch auf Prozessseite mit. Mit dieser
Kombination hat sie beste Voraussetzungen, um die Digitalisierung
weiter voranzutreiben“, erklärt Vorstandsvorsitzender
Reinhard Klein. Kristin Seyboth löst im Vorstand
Jürgen Gießler (63) ab, der nach mehr als 30
Jahren im Unternehmen seine Berufslaufbahn beendet.
Seit 2006 verantwortete er als Generalbevollmächtigter
und ab 2014 als Finanzvorstand die Unternehmenssteuerung
mit den Bereichen Finanz-Controlling, Risiko-
Controlling und Rechnungswesen.
ibe
Bausparkasse Schwäbisch Hall
VIII Momente 2022
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Standort mit besten Perspektiven
Überall in der Region werden die Produktionskapazitäten in vielen Industriebetrieben kräftig
ausgebaut. Manchmal wird für das Wachstum auch spektakulär übernommen.
Paukenschlag in Blaufelden
Es kam einem Paukenschlag gleich: Für 43 Millionen
Euro übernimmt die „Müller – Die lila Logistik SE“ die
Sigloch Distribution GmbH & Co. KG aus Blaufelden. Das
Lila-Logistik-Team wächst damit um rund 700 auf 2400
Mitarbeitende. Alle Beschäftigten von Sigloch werden
nach Auskunft von Müller übernommen. Zusätzlich soll
das Logistik-Service-Center von rund 85 000 Quadratmetern
um rund 30 000 Quadratmeter erweitert werden.
Sigloch gehört zu den führenden Logistikdienstleistern
im Bereich der Buch- und Medienbranche in
Deutschland und bietet Services der Buch-Verlagslogistik,
des E-Fullfillments, des Direct-Marketings, der Retaillogistik
und der Fashion- und Lifestyle-Logistik sowie
E-Commerce-Lösungen an. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte
die Sigloch-Gruppe einen Umsatz von rund 66
Millionen Euro. Müller – Die lila Logistik ist ein national
und international tätiger Logistikdienstleister mit 21
Standorten mit Schwerpunkt auf Kontraktlogistik. Die
Felder Beschaffungslogistik, Produktionslogistik und
Distributionslogistik bilden den Kern der betrieblichen
Tätigkeiten. Zu den Kernbranchen gehören Automotive,
Electronics und Medical. Zudem teilt Müller sein Dienstleistungsportfolio
in die Segmente „Lila Operating“ (die
Services Delivery,Warehouse und Assembling) und „Lila
Real Estate“ (Immobilienflächen zur Dienstleistungserstellung).
ibe
In ruhigen Bahnen immer höher hinauf. Procter & Gamble (P&G) unterstreicht sein Bekenntnis zum Standort Crailsheim mit weiteren Investitionen
in den Ausbau des Standorts. Bis Herbst entsteht ein neuer Anbau zur Ausweitung der Produktion. Bereits im vergangenen Jahr hatte P&G angekündigt,
das Distributionszentrum um ein automatisiertes Hochregallager zu erweitern, das dann gleichmäßig in die Höhe wächst. In Summe
belaufen sich die Investitionen beider Projekte auf 130 Millionen Euro. Durch die Investitionen entstehen rund 60 neue Arbeitsplätze. Ilkay Ormandy,
Werksleiterin in Crailsheim: „Als Standort, der Always-Produkte für die gesamte DACH-Region produziert, sind wir den Themen Chancengleichheit,
Gleichstellung und Inklusion besonders verbunden. Die jetzt getätigten Investitionen in den Ausbau des Standorts bilden das Fundament für weiteres
Wachstum und sichern stabile Zukunftsperspektiven ab.“ Daneben wurde auch das 40-jährige Jubiläum des Werks-Standortes gefeiert. Zum
„Familientag“ kamen mehr als 4000 Besuchende. Mehrfache Auszeichnungen machen deutlich, wie entwicklungsstark und fortschrittlich P&G hier
aufgestellt ist. Der eigene Anspruch an Nachhaltigkeit, Innovationen und Zukunftsfähigkeit sorgt dafür, dass sich die Produkte und das Unternehmen
kontinuierlich weiterentwickeln. Gleichzeitig investiert P&G im Zusammenhang mit der Ausbaustufe des Werks auch in den Umwelt- und Naturschutz.
Hierbei stehen Biotope für eine artenreiche heimische Flora und Fauna im Fokus. Des Weiteren wird eine Retentionsfläche neu ausgewiesen,
die bei Hochwasser als Überflutungsfläche genutzt werden kann. Der Standort Crailsheim nahm 1982 zunächst als Pampers-/Baby Care-Werk die
Produktion auf. 1986 kamen Always-Produkte aus dem Bereich „Femcare“ hinzu, 1999 schließlich die Swiffer-Produktion. Das im Jahr 2013
eröffnete Distributionszentrum für sämtliche P&G-Marken hat eine herausragende Bedeutung für die Logistik von P&G in der DACH-Region. Der
Standort ist in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gewachsen und wurde unter anderem als „Fabrik des Jahres“ ausgezeichnet und zählt
aktuell rund 1050 Beschäftigte.
Foto: P&G
Foto: Frank Lutz
// Wir wünschen ein frohes
Weihnachtsfest und alles Gute
für das Jahr 2023. ///
Ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr, in dem unser
Unternehmen weiter gewachsen ist, liegt hinter uns.
Und auch im Jahr 2023 haben wir viel vor!
Ein großer Dank geht hier an unsere weltweit 2300 Mitarbeiter/
innen dafür, dass sie mit ihrem Einsatz unsere Kundinnen und
Kunden dabei unterstützt haben, wichtige Impfstoffe und
Medikamente produzieren zu können.
Herzlichen Dank auch an unsere Geschäftspartner und Kunden
für das entgegengebrachte Vertrauen.
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Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Momente 2022
IX
Fachkräfte dringend gesucht
Ob Krankenpfleger oder Ingenieur: Fast in allen Branchen fehlen Menschen. Firmenchefs und
Personalverantwortliche sind gefordert und müssen sich viel einfallen lassen.
Wechsel an der Spitze
Im Sommer steht bei Vion in Crailsheim ein Wechsel an:
nach 20 Jahren in der kaufmännischen Leitung und fast
14 Jahren als Geschäftsführer geht Robert Boos in den
Ruhestand. Denn Staffelstab der Geschäftsführung des
bedeutenden Schlachtbetriebes in Baden-Württemberg
übernimmt Rainer Hartmann. Der
Neue war bereits von 1998 bis 2016
in Crailsheim als Verkäufer tätig. Der
53-Jährige will an die Erfolge seines
Vorgängers anknüpfen. Vion Crailsheim
ist mit seinen mehr als 600 Beschäftigten
einer der erfolgreichsten
Mischbetriebe der Branche. Pro Woche
können am Standort in der Horaffenstadt mehr als
21000 Schweine und 2300 Rinder zerlegt werden. ibe
Foto: Vion
Bekleidungsspezialist
Personalarbeit erfordert Kreativität. Das Industrieunternehmen Ziehl-Abegg war bei den HR Excellence Awards ganz vorne. Die HR Excellence
Awards zeichnen herausragende Leistungen zukunftsfähiger Personalarbeit aus. Ziehl-Abegg gewann in der Rubrik Employer Branding den ersten
Platz. Prämiert wurde der TikTok-Kanal des Unternehmens. Die Jury schreibt: „Ziehl-Abegg ist absoluter Vorreiter und hat die Kommunikation
revolutioniert.“ „Wir gelten mit unserem TikTok-Kanal in mehreren europäischen Ländern als Paradebeispiel, wie junge Menschen angesprochen
werden“, sagt Vorstand Joachim Ley. Der TikTok-Kanal war gleich in drei Kategorien mit namhaften Wettbewerbern nominiert: bei der Recruiting
Kampagne mit Bosch, bei der Innovation des Jahres mit Siemens-Energy und beim Employer Branding mit McDonalds. Die Awards werden von der
Quadriga und dem Fachmagazin Human Resources Manager veranstaltet. Bewertet wurden Innovation/Kreativität, Strategie, Effizienz/Ergebnis und
Wirksamkeit. Im Bild: Das Kernteam beim TikTok-Engagement von Ziehl-Abegg: Sophie Grill, Rebecca Amlung und Rainer Grill.
Foto: Ziehl-Abegg
Würth Modyf feiert im September 25-jähriges Jubiläum.
Was 1997 mit einer Vision von Bettina Würth, Vorsitzende
des Beirats der Würth-Gruppe, und Rolf Bauer, ehemaliges
Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe,
begann, hat sich über die Jahre zu einem Spezialisten für
Arbeitsschutz und Sicherheit entwickelt. Fernsehmoderatorin
und Journalistin Saskia Naumann führte die Gäste
durch den Abend, der mit einer Modenschau der aktuellen
Workwear-Kollektionen des Unternehmens und
einem Interview mit der Geschäftsführung startete. Die
Würth MODYF GmbH & Co. KG ist seit ihrer Gründung
der Spezialist im Bereich Workwear & Safety Footwear.
Die Gruppe ist in sieben Ländern vertreten: Deutschland,
Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Norwegen und der
Schweiz. Sie beschäftigt insgesamt rund 410 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2021 einen
Jahresumsatz von rund 163 Millionen Euro. ibe
Schub für Traditionsmarke
Mustang ist eine der bekanntesten Marken der Region
und gehört als erste europäische Denim-Brand zu den
Pionieren der Jeanskultur. In den letzten Jahren war es
ruhig geworden, um die Marke aus Künzelsau. Mit dem
Start in die Herbst/Winter Saison 2022 wird ein neuer
Weg eingeschlagen, die Kommunikation deutlich intensiviert
und die Marke wieder in den Fokus gerückt. Neben
dem Logo und der Bildsprache bekamen auch der
Onlineshop und die Social-Media-Kanäle ein modernes
Make-over. Der wilde Mustang als freiheitsliebendes
Handwerk weiß junge Menschen durchaus zu begeistern. „Profis leisten was“. So ist der Arbeitstitel beim Leistungswettbewerb des
deutschen Handwerks. Jedes Jahr zeigt der ausgebildete Nachwuchs hier, was er kann. In diesem Jahr hatten sich 96 junge Fachkräfte aus 49
Berufen über ihre guten Leistungen in der Abschluss- und Gesellenprüfung qualifiziert. Insgesamt gab es 49 erste, 26 zweite und 20 dritte Kammersieger.
31 von Ihnen qualifizierten sich für den Wettbewerb auf Landes- und Bundesebene. Die Zimmerer mussten innerhalb von acht Stunden ein
Pultdach mit Dreiecksgaube erstellen. Cagatay Ugurlu aus Lauffen am Neckar löste diese Aufgabe am besten. Ausgebildet wurde er bei der
Schneckenburger GmbH in Ilsfeld. In sieben Stunden ein Schuhregal zu erstellen, war die Aufgabe für die Tischler. Christoph Hußenröder aus Gaildorf
aus dem Ausbildungsbetrieb Schreinerei Staege aus Gaildorf überzeugte den Bewertungsausschuss. Die Elektronikergesellen der Fachrichtung
Energie- und Gebäudetechnik hatten fünf Stunden an einer Montagewand zu arbeiten. Lenny Kreisz aus Fichtenberg von Elektro Brodhag in Gaildorf
holte hier den Kammersieg.
Foto: Handwerkskammer
Pferd ist die DNA der Marke. Mustang setzt auf die Verbindung
von Freiheit und Zeitgeist und entwickelt eine
kommunikative Klammer: „Moments of true Fredom“.
Die strategische Richtung der neuen Kampagne, die Mitte
September startet, stellt Content ins Zentrum. Marketing
Director Ron Kloiber sagt dazu: „In einer schnelllebigen
Welt, in der jeden Tag Hunderte Botschaften auf
uns einprasseln, ist es wichtig, dass Marken mit Inhalten
punkten, bei denen sich Zielgruppen ab Sekunde eins
angesprochen fühlen.“
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X Momente 2022
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Fordern und Fördern
Die Erholung macht Fortschritte. Im März übernimmt die Livos-Gruppe das Traditionsunternehmen Lechner in Rothenburg. Der bekannte
Hersteller von Küchenarbeitsplatten war durch die anhaltende Krise in der Möbelindustrie - verstärkt durch den Abbruch vieler Lieferketten - in
Schwierigkeiten gekommen und musste Insolvenz anmelden. Im Oktober wird ein Konsolidierungspaket bekannt gegeben. Die Restrukturierungen
zeigen ersten Erfolge. Allerdings sollen 100 Stellen abgebaut werden. Rund 600 Arbeitsplätze bleiben wohl erhalten.
Foto: NPG-Archiv
Im Oktober weiht das Bauunternehmen in Satteldorf
sein neues Ausbildungszentrum ein. Nicht weniger als
21 Ausbildungsberufe können Schulabgänger in dem
Traditionsunternehmen erlernen. Das Jahr 2022 markiert
für Leonhard Weiss im Bereich der Ausbildung ein besonderes
Datum: Vor genau 50 Jahren wurde der erste
Auszubildende – ein Straßenbauer – eingestellt und in
seinen künftigen Beruf eingeführt. Seitdem kamen über
3000 Auszubildende bei Leonhard Weiss zu einem Abschluss.
Ein halbes Jahrhundert lang „Fordern und Fördern“
fand nun im Ausbildungszentrum, das für alle
Standorte und Tochtergesellschaften vorgesehen ist, einen
weiteren Höhepunkt. Bei einem Tag der offenen Tür
gewährte das Unternehmen dann auch der Öffentlichkeit
Einblicke in das Gebäude sowie in die Ausbildungsrichtungen.
Mit einer Investition in zweistelliger Millionenhöhe
in den Bau des Ausbildungszentrums und in
praxisnahe Ausbildungskonzepte und Weiterbildungsmöglichkeiten
legt das Unternehmen auch die Basis für
die künftige Gewinnung von Fachkräften.
ibe
Jubiläum für kreative Köpfe
Frohe Weihnachten
und ein gutes neues Jahr!
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in Crailsheim und Schnelldorf
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Ein ereignisreiches Jahr neigt sich seinem Ende zu -
und öffnet damit den Weg für ein erfolgreiches Jahr 2023.
Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr.
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Weil’s um mehr als Geld geht.
Seit 25 Jahren ist Thorsten Hiller mit seiner Agentur
„thak“ in Gerabronn ein verlässlicher Partner mittelständischer
Unternehmen bei Werbung und Kommunikation.
Gemeinsam mit der Grafik Designerin Martina
Kanold betreut der Diplom-Journalist ein breites Kundenspektrum,
das von Finanzdienstleistern über Baumaschinenhersteller,
Firmen aus der Verpackungsindustrie
bis zu Direktvermarktern reicht. Geschäftsberichte,
Kundenmagazine und allgemeine Publikationen gehören
zum Produktportfolio. Für besondere Anfragen wie
etwa Webdesign, Fotografie oder Film greift Thorsten
Hiller auf ein Netzwerk an erfahrenen Spezialisten zurück.
ibe
Eher unbekannte Würth-Größe
Würth ist großer Konzern und ein Synonym für Befestigungstechnik.
Mit Fahrzeugeinrichtungen wird der Handelskonzern
eher selten in Verbindung gebracht. Mit einem
Kundentag auf dem Firmengelände in Obersulm hat
die Adolf Würth GmbH & Co. KG im September, das
30-jährige Bestehen des Vertriebsbereichs „Würth Fahrzeugeinrichtungen“
gefeiert. Über 200 Gäste aus Industrie,
Handwerk und der Automobilindustrie sowie den
Würth Tochtergesellschaften aus 24 Ländern, die die
Fahrzeugeinrichtungen vertreiben, nutzten den Tag, um
die Vielfalt der Produkte, Services und Systeme kennenzulernen.
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Dasselbe in Grün.
s Sparkasse
Schwäbisch Hall
Crailsheim
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Momente 2022
XI
Ein Berufsleben in Holz
Eigentlich war die Staffelübergabe schon vor einem Jahr.
In Schwäbisch hatte sich der 66-jährige Senior-Chef Jürgen
Schaffitzel zum Jahresende 2020 in den Ruhestand
verabschiedet und hatte seinen Sohn Jörg die vollständige
Geschäftsführung der Schaffitzel Holzindustrie übergeben.
Doch wegen Corona konnte nicht gefeiert werden.
Im September wurde das nachgeholt. Daneben
nutzte das Unternehmen die Gelegenheit, um sich mit
einem Tag der offenen Tür zu präsentieren.
Foto: Schaffitzel
Neue Perspektiven eröffnet. Im Sommer verkündet die Weinig-Gruppe den Start eines umfassenden, großangelegten Investitionsprojekts von
mehr als 120 Millionen Euro. Davon entfallen rund 70 Millionen Euro allein auf den Standort Tauberbischofsheim. Der Aufsichtsrat hatte dazu ein
umfassendes, gruppenweites Investitionsprogramm freigegeben. Das Traditionsunternehmen mit seiner nun 117-jährigen Geschichte am Hauptstandort
Tauberbischofsheim hat ein völlig neues Standortkonzept aufgesetzt, das die Produktion nachhaltig modernisieren und die Lieferfähigkeit
für die Kunden signifikant optimieren soll. Unter anderem wird es ein neues Logistikzentrum, ein neues Fertigungskonzept und neue Produktionsanlagen
sowie neue Ausstellungs- und Kundenschulungsräume geben. Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Bach voller Zuversicht: „Weinig ist fit für
eine erfolgreiche Zukunft.“ Vorstandsvorsitzender Gregor Baumbusch: „Die holzverarbeitende Industrie ist eine Wachstumsbranche, die gerade in
Zeiten von nachhaltigem Denken und Klimaschutz weiter beflügelt wird.“ Entsprechend groß sei die Nachfrage nach Maschinen und Lösungen, die
diesen Markt bedienen. Weitere 40 Millionen werden daher in die Erweiterung des Produktportfolios fließen.
Foto: Weinig
Dem Vollblutunternehmer wurde die Faszination Holz in
die Wiege gelegt. 1975 bis 1979 absolvierte er ein Studium
des Bauingenieurwesens an der Fachhochschule in
Biberach/Riß, bevor er an der Uni Karlsruhe am Lehrstuhl
für Ingenieurholzbau seine Holzbaukenntnisse vertiefte.
Seine ersten praktischen Erfahrungen sammelte Jürgen
Schaffitzel als junger Bauingenieur bei der Baugruppe
Kirschner in Dülmen/Westfalen. Im April 1983 trat er als
Betriebsleiter in das elterliche Unternehmen ein und
wurde 1989 zum Geschäftsführer der Schaffitzel Holzindustrie
bestellt. Im Jahr 2015 wurde sein ältester Sohn
Jörg Schaffitzel zum zweiten Geschäftsführer ernannt.
Die Faszination für Holz begleitet die Schaffitzel Holzindustrie
bereits seit 111 Jahren. Mit einem Sägewerk hat
es 1910 angefangen – die drei Brüder Wilhelm, Friedrich
und Gottlob fertigten mit ihren zehn Mitarbeitern Holzkisten,
Transportkisten und Obstkisten. Die Herstellung
von verleimten Holzbauteilen wurde im Laufe der Zeit
die Kernkompetenz.
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Nachhaltige Weichenstellung für die Zukunft. Das Familienunternehmen Wittenstein hat einen weiteren
Schritt im Generationenübergang auf der Eigentümerseite vollzogen: Mit Ablauf der regulären Amtsperiode
des Aufsichtsrats ist der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Manfred Wittenstein im September aus dem
Gremium ausgeschieden. Dr. Anna-Katharina Wittenstein wechselte nach gut sieben Jahren im Vorstand in
den Aufsichtsrat. Dr. Manfred Wittenstein wird das Gremium weiterhin als Ehrenvorsitzender mit seinem
Wissen und seiner Erfahrung unterstützen. Der neue Aufsichtsrat setzt sich zusammen aus Prof. Dr. Michael
Junker, neuer Aufsichtsratsvorsitzender und seit 2019 im Gremium. Sein Stellvertreter ist Dr. Stefan Reineck
und seit 2011 im Gremium. Dr.-Ing. Anna-Katharina Wittenstein gehörte zuvor seit 2016 dem Vorstand der
Wittenstein SE an und übernimmt neben ihrer Aufsichtsrats-Tätigkeit als Teil der „aktiven Eigentümer“ auch
Aufgaben für das Familienunternehmen Wittenstein. Dipl.-Ing. (BA) Jürgen Guckenberger ist seit 2011 im
Gremium; er ist Experte „Auslegung mechatronische Antriebssysteme“ der Wittenstein alpha GmbH und
Arbeitnehmervertreter. Dipl.-Ing. (FH) Niko Neckermann ist Entwicklungsingenieur der Wittenstein SE;
Arbeitnehmervertreter und Betriebsratsvorsitzender. Der Vorstand bleibt, abgesehen vom Wechsel Dr.
Anna-Katharina Wittensteins in den Aufsichtsrat, in seiner Zusammensetzung unverändert: Dr. Bertram
Hoffmann (Vorstandsvorsitzender), Erik Roßmeißl und Steffen Schwerd. Mit weltweit rund 2800 Mitarbeitenden
und einem Umsatz von 461 Millionen Euro steht die Wittenstein SE national und international für
Innovation, Präzision und Exzellenz in der Welt der cybertronischen Bewegung. Die Unternehmensgruppe
besitzt eine überragende Kompetenz zur Beherrschung und Weiterentwicklung aller relevanter Technologien
der mechatronischen Antriebstechnik und umfasst sechs innovative Geschäftseinheiten. Entwickelt, produziert
und vertrieben werden unter anderem hochpräzise Servoantriebe und Linearsysteme, Servosysteme und
-motoren sowie cybertronische Antriebssysteme, unter anderem für den Maschinen- und Anlagenbau, die
Luft- und Raumfahrt oder die Öl- und Gas-Exploration. Nanotechnologie und Softwarekomponenten ergänzen
das Portfolio. Die Wittenstein Gruppe ist an 25 Standorten und in mehr als 45 Ländern in allen wichtigen
Technologie- und Absatzmärkten vertreten.
Foto: Wittenstein
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XII Momente 2022
Dezember 2022 I Jahrgang 21 I Nr. 242
Häsele zieht sich zurück
Im September haben Dieter und Christoph Häsele bekannt
gegeben, dass sich die Familie aus der Unternehmensgruppe
zurückzieht. Das Bauzentrum und der Hagebaumarkt
mit Floraland in Schwäbisch Hall sowie ein
weiterer Baumarkt in Tuttlingen wurden zum 1. Oktober
von der Hagebau Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft
(BGG) übernommen. Mit dem Verkauf soll das
unternehmerische Lebenswerk der Familie Häsele und
die Arbeitsplätze von 180 Beschäftigten, davon 130 in
Schwäbisch Hall gesichert werden. 1964 gegründet, ist
die Hagebau Handelsgesellschaft eine durch rund
300 rechtlich selbständige Unternehmen getragene Kooperation.
Der Gruppe sind mehr als 1500 Standorte angeschlossen.
Mit einem Umsatz von 6,9 Milliarden Euro
nimmt die Handelsgruppe eine führende Position in der
Branche ein.
Curio ist die offizielle Bezeichnung des neuen Würth Innovationszentrums. Dahinter versteckt sich eines der weltweit leistungsfähigsten
Testzentren für Befestigungstechnik mit eigenem zertifizierten Dübellabor, das die Adolf Würth GmbH & Co. KG (AWKG) im September einweihte.
Mit einem Investitionsvolumen von 75 Millionen Euro schuf der Konzern an seinem Heimatstandort Künzelsau auf rund 15 500 Quadratmetern
modernste Labore und Arbeitsplätze. Ziel des Würth Innovationszentrums ist es, kreativen Ideen Raum zu geben, Innovationszyklen zu verkürzen
sowie Neu- und Weiterentwicklungen noch schneller und kundenspezifischer auf den Markt zu bringen. Im Curio arbeiten rund 250 Menschen an
Produkt- und Systemneuheiten: Mitarbeitende aus der Produktentwicklung, den Produktionsgesellschaften sowie Wissenschaftler und Studierende
von technischen Universitäten. Sie treffen im Curio als direkter Schnittstelle auf Kunden aus Handwerk und Industrie. „So stärken wir unsere eigene
Expertise und Innovationskraft durch das unmittelbare Wissen, die Ideen und den Bedarf unserer Kunden“, sagte Dr. Heiko Roßkamp, Leiter
Forschung und Entwicklung bei der AWKG. Der Fokus der Forschungsarbeit liegt auf den Kompetenzfeldern Verbindungstechnik, Schrauben, Dübel,
Chemie, Maschinen und Systeme. Durch die Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT, der Universität Stuttgart und der Reinhold-
Würth-Hochschule in Künzelsau entsteht eine Innovationsoase aus Forschung, Entwicklung und Anwendung. Mit dem Innovationszentrum positioniert
sich das Unternehmen zudem als attraktiver Arbeitgeber für Fach- und Führungskräfte – insbesondere in den Bereichen Mechatronik, Chemie,
Softwareentwicklung/IoT und Befestigungstechnik. Potenzielle Mitarbeitende erwarten modernste Arbeitsplätze und ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten.
Weitere 30 High Potentials aus dem Ingenieursumfeld werden in den kommenden Monaten zusätzlich eingestellt. Die Würth-Gruppe ist
Weltmarktführer in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial. Darüber hinaus sind Handels- und
Produktionsunternehmen, die sogenannten Allied Companies, in angrenzenden Geschäftsfeldern aktiv, wie etwa im Elektrogroßhandel, in den
Bereichen Elektronik sowie Finanzdienstleistungen. In über 80 Ländern beschäftigt der Konzern weltweit mehr als 84000 Mitarbeitende in über 400
Gesellschaften mit über 2500 Niederlassungen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 17,1 Milliarden Euro. Mit 7500
Mitarbeitenden ist die AWKG in Künzelsau das größte Einzelunternehmen der Würth-Gruppe.
Foto: Würth
Frontmann gewürdigt
Hans Volker Noller erhält den Preis des Deutschen Fertigbaus
(BDF). Der langjährige BDF-Vorstand hatte aus gesundheitlichen
Gründen nicht für eine zweite Amtszeit
als Präsident kandidiert. Der neue BDF-Präsident Mathias
Schäfer würdigte Nollers Engagement für die Holzfertigbauindustrie
in Deutschland: „Mit seiner ruhigen
und gleichzeitig zielstrebigen Art hat er uns gerade auch
als BDF-Präsident Orientierung gegeben.“ Fertighaus
Weiss wurde 1881 als kleiner Zimmereibetrieb von Josef
Weiss in Oberrot gegründet und zählt heute zu den leistungsfähigsten
Fertighausunternehmen Deutschlands
mit mehr als 6500 Kunden und jährlich rund 245 gebauten
Architektenhäusern.
Gute Perspektiven
Rund 50 Millionen Euro werden weiter in das Projekt
Tauberpark in Tauberbischofsheim investiert. Damit soll
ein stadtprägendes Quartier mit einer attraktiven Mischung
aus Hotel, Gastronomie und Dienstleistungen
geschaffen werden. In der weiteren Planung sind derzeit
70 Wohneinheiten, die rund um das neu angesiedelte
Vier Sterne Hotel „Das Bischof“ gebaut werden sollen.
Zudem wird die Sparkasse Tauberfranken auf dem Gelände
etwa 30 Millionen Euro in ein modernes Verwaltungsgebäude
investieren. Die Sparkasse will den Neubau
im 2024 in Angriff nehmen.
1| Claudia Linz (dia)
Redakteurin
2 | Kerstin Regner (kere)
Redakteurin
3 | Alisa Grün (gra)
Redakteurin
4 | Eileen Scheiner (es)
Redakteurin
5 | Adina Bauer (ina)
Redakteurin
6 | Corinna Heiden (cis)
Redakteurin
1
2
3 4
5
6
7 | Marius Stephan (mst)
Redakteur
8 | Frank Lutz (flu)
Redakteur
9 | Heribert Lohr (ibe)
Leiter Verlagsprodukte
und verantwortlicher
Redakteur
10 | Silvia Hoffmann (sih)
Redaktionsassistentin
8
7
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10
Foto: Ufuk Arslan. Studio und
Posen: Tina Estner, Movin Tanz
und Fitness in Crailsheim.
Auch 2023 sind wir wieder für Sie da!