14.12.2022 Aufrufe

Gemeinde der Zukunft

Was bedeutet Gemeinde? Eine Gemeinde bedeutet Heimat. Der Ort, wo man sowohl wohnt, aber vor allem auch lebt. Gemeinden sind geprägt von ihrem Zusammenhalt, von der Gemeinschaft und dem Vereinsleben. Sie setzen den ersten Schritt Richtung Veränderung.

Was bedeutet Gemeinde?
Eine Gemeinde bedeutet Heimat. Der Ort, wo man sowohl wohnt, aber vor allem auch lebt. Gemeinden sind geprägt von ihrem Zusammenhalt, von der Gemeinschaft und dem Vereinsleben.
Sie setzen den ersten Schritt Richtung Veränderung.

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />

Lesen Sie die gesamte Kampagne auf www.landundgemeinde.info<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Zukunft</strong><br />

FOTO: UNSPLASH<br />

Blackout –<br />

wenn alles dunkel wird ...<br />

Seite 8 und 9<br />

Lebenswerte <strong>Gemeinde</strong> –<br />

Hollenstein an <strong>der</strong> Ybbs<br />

Gelungene Beispiele für zukunftsfähige<br />

Lebensraumgestaltung<br />

Seite 4<br />

Nicole Zehetner-Grasl im Interview<br />

Die jüngste Bürgermeisterin<br />

Österreichs spricht über <strong>Gemeinde</strong>n<br />

als Arbeitgeberin<br />

Seite 15


2 | Lesen Sie mehr unter www.landundgemeinde.info<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

VORWORT<br />

06<br />

E-Government<br />

Die digitalste <strong>Gemeinde</strong> Österreichs<br />

verrät ihr Geheimnis<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

10<br />

Public-Private-Partnership-<br />

Modell<br />

Bürgermeister Günter Albel berichtet<br />

über seine 20 Erfolgsjahre<br />

VERANTWORTLICH FÜR DEN<br />

INHALT DIESER AUSGABE:<br />

Project Manager: Christina Karner<br />

Business Development Manager: Anna Deisenhammer, BA<br />

Sales Director: Florian Rohm, BA<br />

Lektorat: Sophie Müller, MA Layout: Juraj Príkopa<br />

Managing Director: Bob Roemké<br />

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße<br />

4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />

Impressum: mediaplanet.com/at/impressum/<br />

Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. &<br />

Co.KG<br />

Kontakt bei Mediaplanet:<br />

Tel: +43 676 847 785 240<br />

E-Mail: christina.karner@mediaplanet.com<br />

ET: 14.12.2022<br />

Bleiben Sie in Kontakt:<br />

Christina Karner<br />

Project Manager<br />

Mediaplanet GmbH<br />

Mediaplanet Austria<br />

@austriamediaplanet<br />

@DerUnternehmensratgeber<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

FOTO: MEDIAPLANET GMBH<br />

FOTO: MARKUS WACHE<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Städte und <strong>Gemeinde</strong>n stehen aktuell vor immensen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die Pandemie ist nicht vorbei und die<br />

Energiewende drängt, ebenso braucht es Anpassungen an den<br />

Klimawandel. Es gilt aber vor allem, den Folgen <strong>der</strong> Energiekrise, <strong>der</strong><br />

Teuerungswelle sowie des Krieges in <strong>der</strong> Ukraine entgegenzuwirken.<br />

Mag. Dr. Thomas<br />

Weninger, MLS<br />

Generalsekretär des<br />

Österreichischen<br />

Städtebundes<br />

Doch nicht erst einmal<br />

haben Österreichs<br />

Städte und <strong>Gemeinde</strong>n<br />

bewiesen, dass sie Krisen<br />

meistern können. Und nicht<br />

nur das: Die Bürgermeister:innen<br />

tun ihr Möglichstes, um den<br />

Menschen in ihren Städten und<br />

<strong>Gemeinde</strong>n ein gutes Leben bieten<br />

zu können. Dabei steht <strong>der</strong> Österreichische<br />

Städtebund mit seinen<br />

Expert:innen Seite an Seite mit<br />

den Vertreterinnen und Vertretern<br />

<strong>der</strong> Städte und <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Aktuell stehen vor allem folgende<br />

Themen im Fokus: Raumplanung<br />

und nachhaltige Mobilität sowie<br />

die finanzielle Lage <strong>der</strong> Städte.<br />

Die Nutzung <strong>der</strong> Innenstädte<br />

und des öffentlichen Raums ist in<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Energiekrise mehr<br />

denn je im Fokus. Wie können<br />

Sportanlagen weiter genutzt, wie<br />

kann trotz des Energiesparens bei<br />

Beleuchtung und Lichtern eine<br />

weihnachtliche Stimmung erzeugt<br />

werden? Kann ich mir Weihnachtsgeschenke<br />

heuer überhaupt<br />

leisten und was können Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche in ihrer Freizeit<br />

tun? Der Österreichische Städtebund<br />

setzt sich seit vielen Jahren<br />

für die Stärkung <strong>der</strong> Stadt- und<br />

Ortskerne ein. Schließlich wissen<br />

die Bürgermeister:innen am besten,<br />

was vor Ort gebraucht wird.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Energie- und<br />

Klimakrise wird auch nachhaltige<br />

Mobilität in den Städten immer<br />

wichtiger. Gibt es Alternativen<br />

zum Pendeln mit dem Auto, komme<br />

ich nach dem Abholen meiner<br />

Kin<strong>der</strong> aus dem Kin<strong>der</strong>garten mit<br />

dem Bus noch nach Hause und<br />

welche langfristigen Verkehrskonzepte<br />

gibt es? Viele Städte bieten<br />

bereits Best-Practice-Beispiele<br />

wie eine Mitfahrbörse, E-Busse<br />

mit komfortablen Intervallen o<strong>der</strong><br />

eine Ortsdurchfahrt als Mittelpunkt<br />

nachhaltigen Verkehrs.<br />

Das alles müssen die Städte aber<br />

auch finanzieren können – und<br />

hierfür braucht es nicht nur<br />

genügend Geld, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

langfristige finanzielle Planung<br />

und Absicherung. Zudem<br />

übernehmen die Städte immer<br />

mehr Aufgaben und auch diese<br />

müssen entsprechend abgegolten<br />

werden. Dafür setzen sich die<br />

Expert:innen des Österreichischen<br />

Städtebundes und die Bürgermeister:innen<br />

Tag für Tag ein. Sie<br />

leisten großartige Arbeit.<br />

Eine spannende Lektüre und alles<br />

Gute wünscht Ihnen,<br />

Mag. Dr. Thomas Weninger, MLS<br />

Generalsekretär des<br />

Österreichischen Städtebundes<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK


MEDIAPLANET | 3<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

BBG: Die<br />

Beschaffungsvorsorge zum<br />

einmalig kleinen Preis<br />

Gerade für kleinere <strong>Gemeinde</strong>n sind Beschaffungsprozesse mit<br />

hohem Aufwand und Risiko verbunden. Durch eine Partnerschaft<br />

mit <strong>der</strong> Bundesbeschaffung GmbH (BBG) lässt sich beides<br />

deutlich minimieren.<br />

Rechtssicherheit<br />

Bestes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis<br />

Seit 21 Jahren sorgt die BBG mit ihrer<br />

wirtschaftlichen, juristischen und<br />

technischen Expertise dafür, dass<br />

Vergabe- und Beschaffungsprojekte<br />

so einfach wie noch nie abgewickelt<br />

werden können. Gerade für <strong>Gemeinde</strong>n ist<br />

<strong>der</strong> Erwerb von größeren, nicht alltäglichen<br />

Anschaffungen mit Hürden verbunden: Auftragsvergaben<br />

müssen rechtlich einwandfrei<br />

erfolgen, was insbeson<strong>der</strong>e für kleinere<br />

<strong>Gemeinde</strong>n einen hohen bürokratischen<br />

Aufwand mit sich bringt und erhebliche<br />

Kosten verursacht. Die BBG bündelt entsprechende<br />

Beschaffungen: Im Rahmen <strong>der</strong> zentralen<br />

Beschaffung können aufgrund höherer<br />

Auftragsvolumina bessere Konditionen für<br />

die Kund:innen erzielt werden. Gleichzeitig<br />

entfallen für die <strong>Gemeinde</strong>n die aufwendigen<br />

Ausschreibungen sowie die anfallenden<br />

Prozesskosten. Die zentrale Beschaffung<br />

schafft außerdem Rechtssicherheit bei<br />

juristisch oftmals komplexen Vergabeverfahren.<br />

Für kleinere <strong>Gemeinde</strong>n übernimmt<br />

die BBG damit die Rolle einer Beschaffungsversicherung.<br />

Und das Beste daran: Für den<br />

Abschluss <strong>der</strong> Grundsatzvereinbarung, die<br />

Eintrittskarte zu diesem Rundum-Service,<br />

fällt lediglich eine jährliche Gebühr in Höhe<br />

von 185 Euro an. „BBG-Mitglied“ zu werden<br />

ist dabei denkbar einfach: Eine E-Mail an die<br />

BBG genügt. Die Kundenbetreuer:innen <strong>der</strong><br />

BBG setzen sich dann umgehend mit den<br />

zukünftigen Kund:innen in Verbindung. Mit<br />

dem Abschluss <strong>der</strong> Grundsatzvereinbarung<br />

wird die <strong>Gemeinde</strong> dann auf <strong>der</strong> Kund:innenliste<br />

<strong>der</strong> BBG geführt. Das ist Voraussetzung<br />

für die Inanspruchnahme einer<br />

Rahmenvereinbarung. In <strong>der</strong> Praxis bedeutet<br />

dies, dass <strong>Gemeinde</strong>n nur jene Rahmenvereinbarungen<br />

nutzen können, die nach <strong>der</strong><br />

Unterzeichnung <strong>der</strong> Grundsatzvereinbarung<br />

Einfache Bestellung<br />

über den e-Shop<br />

abgeschlossen wurden. Damit auch Neukund:innen<br />

ein passendes Angebot vorfinden,<br />

wächst das Portfolio <strong>der</strong> BBG ständig.<br />

Regelmäßige Erhebungen <strong>der</strong> Bedarfslage<br />

und mehr als 200 Vergaben pro Jahr sorgen<br />

dafür, dass auch sie auf die richtigen Produkte<br />

und Dienstleistungen zum richtigen<br />

Zeitpunkt zurückgreifen können.<br />

Der BBG-e-Shop kann als Herzstück des<br />

BBG-Services gelten: Bestellt werden<br />

Dienstleistungen und Produkte ganz einfach<br />

und mit nur wenigen Klicks. Das Angebot<br />

reicht von Lebensmitteln, unter Berücksichtigung<br />

regionaler Lieferant:innen, über<br />

Büro- und Schulmöbel und verschiedenste<br />

IT-Produkte bis hin zu Impfstoffen und den<br />

unterschiedlichsten Fahrzeugtypen (E-Auto,<br />

diverse Nutzfahrzeuge wie Traktoren,<br />

Individuelle<br />

Lösungen für Ihre<br />

spezifische Vergabe<br />

Umfangreiche<br />

professionelle<br />

Beratung<br />

Mähgeräte o<strong>der</strong> Transporter). Selbst<br />

Feuerwehrfahrzeuge gehören zum Portfolio.<br />

Die BBG bietet aber nicht nur Produkte,<br />

son<strong>der</strong>n auch für den <strong>Gemeinde</strong>bereich<br />

relevante Dienstleistungen: Anstatt nur ein<br />

Fahrzeug über die die BBG zu kaufen,<br />

übernehmen unsere Vertragspartner auf<br />

Wunsch auch das komplette Fuhrparkmanagement.<br />

Für die <strong>Gemeinde</strong>n werden durch<br />

den geringeren Verwaltungsaufwand und<br />

günstigere Einkaufspreise Ressourcen frei,<br />

die angesichts <strong>der</strong> aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

dringend benötigt werden. Die BBG<br />

unterstützt <strong>Gemeinde</strong>n aber auch mit ihrer<br />

Expertise, etwa im Bereich nachhaltiger<br />

Beschaffung. Diese gehört zur Kernkompetenz<br />

<strong>der</strong> BBG und findet ihren Nie<strong>der</strong>schlag<br />

im immer größer werdenden Angebot von<br />

ressourceneffizienten Produkten. Sollte sich<br />

wi<strong>der</strong> Erwarten einmal nichts Passendes im<br />

Portfolio finden, unterstützt die BBG darüber<br />

hinaus bei <strong>der</strong> Abwicklung von individuellen<br />

Beschaffungsvorhaben.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

ZUVERLÄSSIGER<br />

PARTNER IN<br />

ZEITEN<br />

ANGESPANNTER<br />

LIEFERKETTEN<br />

Bürgermeister Stefan<br />

Schmuckenschlager erklärt,<br />

wie die Stadtgemeinde<br />

Klosterneuburg von <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

BBG profitiert.<br />

Welche Vorteile bietet die Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> BBG für Ihre<br />

<strong>Gemeinde</strong>?<br />

Rechtssicherheit gewinnt in diesen<br />

schnelllebigen Zeiten immer mehr<br />

an Bedeutung. Gleichzeitig werden<br />

wir in den gesamten Ausschreibungs-<br />

und Beschaffungsprozessen<br />

entlastet. Als Stadtverwaltung sind<br />

wir mit vielfältigen Aufgabenbereichen<br />

betraut und dazu verpflichtet,<br />

diese sparsam zu erledigen. Das<br />

große Produktportfolio <strong>der</strong> BBG<br />

hilft uns dabei, denn sowohl im<br />

Schulbereich als auch im IT-<br />

Bereich gibt es große Posten. Wir<br />

nutzen außerdem immer wie<strong>der</strong><br />

Produkte, die „just in time“ abgerufen<br />

werden müssen, und sind<br />

so auch für plötzlich entstehende<br />

Notwendigkeiten abgesichert.<br />

Würden Sie die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> BBG an<strong>der</strong>en <strong>Gemeinde</strong>n<br />

empfehlen?<br />

Die <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung liegt in einer optimalen<br />

Aufgabenverteilung. Die BBG kann<br />

je<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> viel Arbeit<br />

abnehmen, um einfacher zum<br />

gewünschten Ergebnis zu kommen.<br />

Dass Regionalität in den<br />

Ausschreibungen eine große Rolle<br />

spielt, macht es auch leichter,<br />

diesen Aspekt in <strong>der</strong> Beschaffung<br />

zu berücksichtigen. Insgesamt<br />

gewinnt die BBG als Serviceanbieterin<br />

für die kommunale Verwaltung<br />

im Zuge von Personalmangel,<br />

Lieferkettenschwierigkeiten und<br />

Prozessoptimierung immer mehr<br />

an Bedeutung.<br />

FOTO: PHILIPP MONIHART KLEIN<br />

Stefan Schmuckenschlager<br />

Bürgermeister<br />

Klosterneuburg<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.bbg.gv.at


4 | Lesen Sie mehr unter www.landundgemeinde.info<br />

EXPERTISE<br />

FOTOS: STREICHER ERWIN<br />

Hollenstein an <strong>der</strong> Ybbs – eine lebensund<br />

liebenswerte <strong>Gemeinde</strong> mit <strong>Zukunft</strong><br />

Im südwestlichsten Nie<strong>der</strong>österreich im Dreilän<strong>der</strong>eck mit Oberösterreich und <strong>der</strong> Steiermark finden<br />

1.700 Einwohner:innen ihr zu Hause: mitten im Herzen <strong>der</strong> Ybbstaler Alpen, eingebettet zwischen<br />

den Hausbergen Gamsstein, Voralpe und dem Königsberg, auf einer Seehöhe von 460 m. Als<br />

Eisenstraßengemeinde sind wir uns unserer Tradition und Geschichte bewusst und mit ihr verbunden.<br />

Der Naturraum ist auf<br />

unseren 126 km² von<br />

beson<strong>der</strong>er Bedeutung<br />

und für uns ein wesentlicher<br />

Beitrag für eine gelingende<br />

<strong>Zukunft</strong>; egal, ob man ihn für Tourismus-Möglichkeiten<br />

wie Radtouren<br />

am Ybbstalradweg und an<strong>der</strong>e<br />

Sportarten nutzt, für Land- und<br />

Forstwirtschaft o<strong>der</strong> zum Genießen<br />

im Naturpark NÖ Eisenwurzen.<br />

Wir sind sehr bemüht, all dies<br />

mit Projekten zu för<strong>der</strong>n. Als<br />

Beispiel setzen wir Maßnahmen<br />

mit dem Umweltbundesamt um –<br />

o<strong>der</strong> auch eigene, wie z. B. ein<br />

Narzissen- und Orchideenprojekt,<br />

das den Nutzen für Tourist:innen,<br />

Besucher:innen und die Landwirtschaft<br />

bringt und wichtige Akzente<br />

in <strong>der</strong> Bewusstseinsbildung schafft.<br />

Es leistet damit einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Schutz <strong>der</strong> Natur und<br />

unserer Biodiversität.<br />

<strong>Gemeinde</strong>n sind die Pionierinnen<br />

des Fortschritts<br />

Für mich als Bürgermeisterin<br />

ist es von großer Bedeutung, die<br />

<strong>Gemeinde</strong> in eine gute <strong>Zukunft</strong><br />

zu führen bzw. die Richtung, in<br />

die sich die <strong>Gemeinde</strong> entwickelt,<br />

positiv zu beeinflussen und<br />

mitgestalten zu können. Gestaltungspielraum<br />

ist in ausreichen<strong>der</strong><br />

Form gegeben. Wesentlich ist,<br />

ständig am Puls <strong>der</strong> Zeit zu sein,<br />

sich entsprechend zu informieren<br />

und natürlich ein gutes Team rund<br />

um sich zu haben, das den Weg<br />

gemeinsam mitgeht.<br />

Vorsorge ist wesentlich<br />

Als Volkshilfe Obfrau bin ich<br />

außerdem in gutem Kontakt<br />

zur Volkshilfe-Sozialstation, die<br />

unseren Älteren die Pflege daheim<br />

und das Zuhausebleiben ermöglicht.<br />

Mit Essen auf Rä<strong>der</strong>n wird<br />

zusätzlich ein täglicher Besuch<br />

von Ehrenamtlichen und ein<br />

warmes Mittagessen, gekocht von<br />

<strong>der</strong> Hollensteiner Gastronomie,<br />

angeboten.<br />

Die Kin<strong>der</strong>betreuung und Bildungseinrichtungen<br />

haben einen<br />

beson<strong>der</strong>en Stellenwert. Kin<strong>der</strong><br />

von 1-3 Jahren finden einen qualifizierten<br />

Betreuungsplatz in <strong>der</strong><br />

Tagesbetreuungseinrichtung. Auch<br />

die Nachmittagsbetreuungsmöglichkeiten<br />

sowohl in <strong>der</strong> Volks- und<br />

Mittelschule als auch im Kin<strong>der</strong>garten<br />

sind für uns eine Selbstverständlichkeit<br />

und ermöglichen es,<br />

dem Beruf mit gutem Gewissen<br />

nachzugehen.<br />

In den letzten Jahren wurde<br />

bei uns darüber hinaus viel in<br />

den Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung in<br />

Wildbach- und Lawinenprojekte<br />

und den Hochwasserschutz an <strong>der</strong><br />

Ybbs investiert.<br />

Digitalisierung/<br />

Energieversorgung<br />

Wir betreiben ein eigenes Energieversorgungsunternehmen<br />

–<br />

„Licht- und Kraftvertrieb“ – das ein<br />

eigenes Kabelnetz für Telefon und<br />

Internet betreibt. Dabei produzieren<br />

wir in zwei Wasserkraftwerken,<br />

einem Trinkwasserkraftwerk<br />

und einigen Photovoltaikanlagen<br />

Strom, <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit verkauft wird.<br />

Als nächstes Energieprojekt<br />

werden alle Straßenbeleuchtungspunkte<br />

auf LED umgestellt.<br />

Der Weg in die <strong>Zukunft</strong><br />

Unsere Vielfältigkeit schützt und<br />

bewahrt uns. Das Bewusstsein <strong>der</strong><br />

Bevölkerung über die Vorzüge und<br />

Beson<strong>der</strong>heiten im ländlichen<br />

Raum gilt es zu erhöhen.<br />

Das einzig Beständige ist nun<br />

mal die Verän<strong>der</strong>ung – und daher<br />

gilt es, diese zu begleiten. Mit<br />

mehreren Projekten, die wir über<br />

die <strong>Gemeinde</strong> 21/Dorferneuerung<br />

planen, wollen wir die nächsten<br />

Schritte zur positiven Weiterentwicklung<br />

setzen, denn die<br />

Gestaltung unseres Lebensraums<br />

ist essenziell.<br />

FOTO: ANDREAS GRUBER<br />

Manuela<br />

Zebenholzer<br />

Bürgermeisterin<br />

Hollenstein an <strong>der</strong><br />

Ybbs<br />

Qualitäts- und<br />

Umweltmanagerin<br />

bei Bene.<br />

Verheiratet mit<br />

Herbert¸ Mutter von<br />

3 Kin<strong>der</strong>n


MEDIAPLANET | 5<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Familienfreundlichkeit<br />

lohnt sich –<br />

für den Standort<br />

und die<br />

Bürger:innen<br />

FOTO: FOTALIA.COM<br />

Ob Arbeitnehmer:innen o<strong>der</strong> Arbeitgeber:innen, Bürger:innen, Jung o<strong>der</strong> Alt,<br />

alle profitieren von familienfreundlichen Maßnahmen.<br />

Die Zertifizierung<br />

familienfreundlichegemeinde<br />

ist ein<br />

nachhaltiger, kommunalpolitischer<br />

Prozess für<br />

österreichische Städte, Marktgemeinden<br />

und <strong>Gemeinde</strong>n mit<br />

dem Ziel, in Workshops und durch<br />

aktive Bürger:innenbeteiligung<br />

familienfreundliche Maßnahmen<br />

in den <strong>Gemeinde</strong>n zu verankern.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss des<br />

Zertifizierungsprozesses, <strong>der</strong> europaweit<br />

als Vorzeigebeispiel gilt,<br />

wird die <strong>Gemeinde</strong> mit dem staatlichen<br />

Gütezeichen ausgezeichnet.<br />

Eine rezente Studie im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Familie & Beruf Management<br />

GmbH hat gezeigt, dass in<br />

zertifiziert familienfreundlichen<br />

<strong>Gemeinde</strong>n das Bevölkerungswachstum<br />

stärker und auch die<br />

Erwerbsquote höher ist als in nicht<br />

zertifizierten <strong>Gemeinde</strong>n. Die<br />

Maßnahmen und Projekte, die von<br />

familienfreundlichen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

durchgeführt werden, sind<br />

umfassend und generationsübergreifend.<br />

Die Vorteile dieser liegen<br />

auf <strong>der</strong> Hand:<br />

• Aktive Beteiligung aller<br />

Generationen<br />

• Familienfreundliche <strong>Gemeinde</strong>n<br />

haben eine nachweislich höhere<br />

Erwerbsquote<br />

• Das Bevölkerungswachstum ist in<br />

familienfreundlichen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

stärker<br />

• Ansiedelung statt Abwan<strong>der</strong>ung<br />

• Erhöht die Attraktivität <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> als Wirtschaftsstandort<br />

• Schafft Wettbewerbsvorteile als<br />

Tourismusdestination<br />

• Erhöht die Lebensqualität für<br />

Bürger:innen<br />

• Positives Image nach innen und<br />

außen<br />

• Familienbewusstsein wird langfristig<br />

in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> verankert<br />

• Passgenaue und individuelle<br />

Lösungen für alle Generationen<br />

• Auszeichnung mit staatlichem<br />

Gütezeichen<br />

Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses<br />

werden die Maßnahmen und<br />

regionalen Investitionsprojekte auf<br />

kommunaler Ebene bestimmt.<br />

Bisher haben über 650 und<br />

somit rund 33 Prozent aller<br />

österreichischen <strong>Gemeinde</strong>n an<br />

<strong>der</strong> Zertifizierung teilgenommen.<br />

Es profitieren also rund drei<br />

Mio. Österreicher:innen von den<br />

familienfreundlichen Maßnahmen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Zertifizierung<br />

können <strong>Gemeinde</strong>n auch das<br />

UNICEF-Zusatzzertifikat<br />

„Kin<strong>der</strong>freundliche <strong>Gemeinde</strong>“<br />

erwerben. Dabei werden Maßnahmen<br />

in speziellen kin<strong>der</strong>rechtsrelevanten<br />

Themenbereichen gesetzt.<br />

Diese Initiative ist Teil <strong>der</strong><br />

weltweiten UNICEF „Child<br />

Friendly Cities Initiative“. Über 300<br />

<strong>Gemeinde</strong>n haben das Zusatzzertifikat<br />

bereits absolviert. Werden Sie<br />

Teil dieser familienfreundlichen<br />

Gemeinschaft und nutzen Sie die<br />

daraus resultierenden Vorteile für<br />

alle Beteiligten!<br />

Mehr Informationen<br />

finden Sie unter<br />

www.familie<br />

undberuf.at


6 | Lesen Sie mehr unter www.landundgemeinde.info<br />

INSIGHT<br />

FOTO: PRIVAT<br />

E-Government in<br />

Kremsmünster als<br />

Vorbild für <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Die Marktgemeinde Kremsmünster hat sich im letzten Jahrzehnt<br />

den Ruf <strong>der</strong> „digitalsten <strong>Gemeinde</strong> Österreichs“ erarbeitet.<br />

Mag. (FH) Reinhard<br />

Hai<strong>der</strong><br />

Amtsleiter <strong>der</strong><br />

Marktgemeinde<br />

Kremsmünster<br />

E-Government-Beauftragter<br />

des OÖ<br />

<strong>Gemeinde</strong>bundes<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Verantwortlich dafür ist<br />

Reinhard Hai<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />

seit 25 Jahren als Amtsleiter<br />

die Verwaltung <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> mit ihren 60 Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen innehat<br />

und für 6.700 Einwohner:innen<br />

sorgt.<br />

„Den Menschen in Kremsmünster<br />

viele Services auf<br />

elektronischem Weg zur Verfügung<br />

zu stellen, war ein deklariertes<br />

Ziel von mir“, erzählt Hai<strong>der</strong> im<br />

Gespräch und fügt noch hinzu:<br />

„Entscheidend für die Umsetzung<br />

ist aber unser hochengagiertes<br />

Team und <strong>der</strong> Fokus auf den<br />

Nutzen. Digitalisieren nur um des<br />

Begriffes wegen geht in die falsche<br />

Richtung. Daher finden sich auf<br />

meinem Schreibtisch auch noch<br />

Dokumente in Papierform und<br />

manchmal auch Pläne, weil das in<br />

Teammeetings oft die verbindenden<br />

Stimmungselemente sind.“<br />

E-Government ist<br />

<strong>der</strong> bessere Begriff<br />

Auch wenn das aktuelle Regierungsprogramm<br />

194-mal Wörter<br />

mit dem Wortstamm „digital“<br />

bzw. „Digitalisierung“ nennt, und<br />

„E-Government“ explizit nur noch<br />

zweimal vorkommt, bezeichnet<br />

Hai<strong>der</strong> letzteres als den besseren<br />

Begriff für die kommunalen Aktivitäten<br />

im elektronischen Bereich.<br />

„E-Government“ grenzt besser ab<br />

und weist die Bürger:innen auf<br />

eine Behördenaktivität hin.<br />

Organisationsprozess statt IT-<br />

Anwendung IT-Anwendung.<br />

Der Kremsmünsterer Amtsleiter<br />

stößt während seiner Vorträge<br />

in ganz Österreich immer wie<strong>der</strong><br />

auf ein grundlegendes Missverständnis:<br />

„E-Government ist ein<br />

Organisationsprozess und hat nur<br />

wenig mit klassischer IT zu tun“. Es<br />

scheitern viele <strong>Gemeinde</strong>n, wenn<br />

E-Government als Aufgabe beim<br />

IT-Administrator angesiedelt ist<br />

und nicht auf <strong>der</strong> Führungsebene.<br />

E-Government-Anwendungen<br />

Zu Beginn ist dabei die Unterscheidung<br />

in interne und externe<br />

Anwendungen zu treffen. Das<br />

Finanzprogramm K5, das dazu integrierte<br />

Bauverwaltungsprogramm,<br />

GIS-Systeme, das Dokumenten-<br />

Managementsystem Easy, ein<br />

Zugang zu allen österreichischen<br />

Registern über Kommunalnet und<br />

die Nutzung <strong>der</strong> E-Signatur erleichtern<br />

intern das Arbeiten. Ständig<br />

wird danach getrachtet, medienbruchfreie<br />

Prozesse zu entwickeln,<br />

ob beim Strafregisterauszug o<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Vermietung <strong>der</strong> Sporthalle<br />

o<strong>der</strong> des Seminarzentrums an<br />

fremde Nutzer:innen.<br />

Die Erfolgsfaktoren sind für<br />

Reinhard Hai<strong>der</strong> klar: „Es geht<br />

darum, zuerst die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> vom<br />

Nutzen <strong>der</strong> digitalen Services zu<br />

überzeugen, zu aktiven Nutzern<br />

auch im privaten Bereich zu<br />

machen und das Verständnis für<br />

Digitalisierung zu erhöhen.<br />

Anschließend bzw. zeitgleich<br />

werden die externen Anwendungen<br />

sofort an die Bürgerinnen und<br />

Bürger <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> ausgerollt.“<br />

AKTUELLE PILOTPROJEKTE<br />

DER GEMEINDE:<br />

2020 Online Bürgermeister-<br />

Sprechstunde mit Facebook-Live<br />

2020 <strong>Gemeinde</strong>rat-Livestreaming<br />

2021 E-ID/ID-Austria-Projektpartner<br />

des Bundesministeriums


Immer mehr <strong>Gemeinde</strong>n verbinden sich -<br />

Die digitale <strong>Zukunft</strong> heißt CITIES<br />

Heute ist es wichtiger denn je, dass <strong>Gemeinde</strong>n den Anschluss an das digitale Zeitalter nicht verpassen. Sie<br />

sollten ihren Bürger:innen den bestmöglichen Service bieten, ohne dabei im administrativen Dschungel<br />

zu versinken. Die CITIES-App hebt <strong>Gemeinde</strong>n in ganz Österreich auf ein neues Level <strong>der</strong> digitalen Kommunikation.<br />

Bürgerservice 2.0.<br />

Über ihre eigene Seite in <strong>der</strong> CITIES-<br />

App sind <strong>Gemeinde</strong>n in <strong>der</strong> Lage,<br />

wichtige Informationen mit Bürger:innen<br />

zu teilen. Diese entscheiden<br />

selbst, über welche Ereignisse sie<br />

auf dem Laufenden gehalten werden<br />

möchten. Zudem finden App-Nutzer:innen<br />

sämtliche Services <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />

sowie alle Anlaufstellen & Formulare<br />

in <strong>der</strong> App - auf Wunsch auch<br />

zum Download. Bürger:innen können<br />

zudem Anliegen aller Art an ihre <strong>Gemeinde</strong><br />

via App übermitteln – gegebenenfalls<br />

sogar mit Fotos & GPS-Koordinaten.<br />

Die übermittelten Anliegen<br />

landen direkt bei <strong>der</strong> dafür zuständigen<br />

<strong>Gemeinde</strong>stelle und werden zeitnah<br />

bearbeitet. Vor allem <strong>der</strong> digitale<br />

Müllkalen<strong>der</strong> inkl. Erinnerungsfunktion<br />

ist bei Nutzer:innen sehr beliebt.<br />

Dank des Eventkalen<strong>der</strong>s wissen Bürger:innen<br />

je<strong>der</strong>zeit, wann & wo in ihrer<br />

<strong>Gemeinde</strong> etwas los ist und können<br />

Veranstaltungen zu ihrem privaten<br />

Kalen<strong>der</strong> am Smartphone hinzufügen.<br />

Mehr als nur eine <strong>Gemeinde</strong>-App<br />

Die CITIES-App versteht sich als lebendige<br />

Plattform mit zahlreichen<br />

Funktionalitäten und bietet daher<br />

nicht nur <strong>Gemeinde</strong>n eine praktische<br />

Kommunikations- und Werbeplattform,<br />

son<strong>der</strong>n auch lokalen Betrieben<br />

& Vereinen. Diese sind auf <strong>der</strong> interaktiven<br />

Online-Karte sichtbar und können<br />

Infos über Produkte, Angebote,<br />

Veranstaltungen, wohltätige Zwecke,<br />

Auftritte etc. einfach via App teilen.<br />

Speisekarten, Öffnungszeiten, Jobinserate<br />

und allgemeine News-Beiträge<br />

landen mit nur wenigen Klicks bei <strong>der</strong><br />

relevanten Zielgruppe.<br />

Heimische Wirtschaft för<strong>der</strong>n<br />

In <strong>der</strong> CITIES-Bonuswelt können Nutzer:innen<br />

Sammelpässe & Coupons<br />

teilnehmen<strong>der</strong> Unternehmen nutzen<br />

und an Gewinnspielen teilnehmen.<br />

Der Saison entsprechend gibt es aktuell<br />

viele Weihnachtsgewinnspiele in<br />

<strong>der</strong> CITIES-Bonuswelt zu entdecken.<br />

Geld sparen und zugleich lokale Betriebe<br />

unterstützen, war noch nie so<br />

einfach.<br />

Datensicherheit geht vor<br />

Die Datensicherheit und die Privatsphäre<br />

<strong>der</strong> Nutzer:innen stehen ganz<br />

klar im Vor<strong>der</strong>grund. Für CITIES ist<br />

Datenschutz nicht nur ein Wort, son<strong>der</strong>n<br />

gelebte Praxis. Es wird alles unternommen,<br />

um bei dieser sensiblen<br />

Thematik den österreichischen und<br />

europäischen Standards gerecht zu<br />

sein.<br />

Verbinde dich mit CITIES<br />

Für <strong>Gemeinde</strong>n, Betriebe<br />

& Vereine<br />

So einfach geht’s:<br />

Für Bürger:innen<br />

So einfach geht’s:<br />

Von Graz aus nach ganz<br />

Österreich<br />

citiesapps wurde 2018 von vier TU-<br />

Graz-Studenten gegründet, um die<br />

Digitalisierung in Österreichs <strong>Gemeinde</strong>n<br />

voranzutreiben - mit Erfolg. Bisher<br />

verzeichnet CITIES österreichweit<br />

bereits über 100.000 Nutzer:innen,<br />

über 125 verbundene <strong>Gemeinde</strong>n &<br />

Städte sowie über 7.000 verbundene<br />

Betriebe & Vereine. Tendenz steigend.<br />

Sie möchten Ihre <strong>Gemeinde</strong><br />

auch fit für die digitale <strong>Zukunft</strong><br />

machen?<br />

Mit CITIES haben Sie einen verlässlichen<br />

Partner an Ihrer Seite und mit<br />

<strong>der</strong> CITIES-App ein Produkt, das<br />

Mehrwert für alle Beteiligten schafft<br />

- unabhängig von ihrer Rolle als Bürger:in,<br />

Betrieb o<strong>der</strong> Vereinsmitglied.<br />

CITIES ist eine App für Jung & Alt und<br />

alle dazwischen, denen Regionalität<br />

am Herzen liegt.<br />

Nähere Informationen finden Sie<br />

unter: www.citiesapps.com<br />

9:41<br />

CITIES-App - für<br />

Android, iOS &<br />

Huawei zum<br />

Downloaden.<br />

1<br />

App downloaden/<br />

QR-Code scannen<br />

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2<br />

Registrieren & Profil<br />

erstellen<br />

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3<br />

Eigene Seite in <strong>der</strong><br />

App beantragen<br />

3<br />

Mit deiner <strong>Gemeinde</strong><br />

verbinden<br />

Für Bürger:innen & Vereine in ganz Österreich ist die Nutzung <strong>der</strong> CITIES-App<br />

kostenlos. <strong>Gemeinde</strong>n & Betriebe können die App gegen eine Jahreslizenzgebühr<br />

uneingeschränkt nutzen. Bitte kontaktieren Sie support@citiesapps.com o<strong>der</strong> 0316 90 90 30.


8 | Lesen Sie mehr unter www.landundgemeinde.info<br />

EXPERTISE<br />

FOTOS: HERBERT SAURUGG<br />

Quelle: Stadtgemeinde Gmunden Josef Aigner / Mit <strong>der</strong> Simulation Neustart kann nun wirklich eine sehr realistische und ganzheitliche Blackout-Bewältigung am<br />

Beispiel einer Kleinstadt geübt und trainiert werden. Und das gleichzeitig bei einem sehr geringen Ressourcenaufwand.<br />

Krisenvorsorge mit <strong>der</strong><br />

Blackout-Simulation „Neustart“<br />

Herbert Saurugg,<br />

MSc<br />

Internationaler<br />

Blackout- und Krisenvorsorgeexperte<br />

FOTO: BUSINESSFOTO WIEN<br />

Das Szenario Blackout ist<br />

aktuell sehr präsent. Die<br />

Informationen, die uns<br />

in den Medien vermittelt<br />

werden, sind dabei häufig sehr<br />

wi<strong>der</strong>sprüchlich – von verharmlosend<br />

bis völlig übertreibend. Auch<br />

aus <strong>der</strong> Energiewirtschaft hört<br />

man Unterschiedliches, von „nur<br />

eine Frage des Wann und nicht,<br />

ob ein Blackout passiert“ bis hin<br />

zu „unwahrscheinlich“ und man<br />

bräuchte sich nur auf ein bis zwei<br />

Tage vorbereiten, weil <strong>der</strong> Strom<br />

danach ohnehin wie<strong>der</strong> fließen<br />

soll. In den Medien wird <strong>der</strong> Begriff<br />

inflationär für fast jeden Stromausfall<br />

verwendet, was sehr irreführend<br />

ist.<br />

Woran sollen sich Entscheidungsträger:innen<br />

nun orientieren?<br />

Meist passiert dann das, was ihnen<br />

persönlich näher liegt: Wollen sie<br />

sich mit diesem Thema beschäftigen,<br />

wird es auf die Agenda<br />

kommen. Wenn nicht, wird es<br />

heruntergespielt. Sollte es jedoch,<br />

wofür es zahlreiche Anhaltspunkte<br />

gibt, zu einem Blackout o<strong>der</strong> ähnlichen<br />

Ereignissen kommen, sind<br />

die <strong>Gemeinde</strong>n die einzige Struktur,<br />

die dann noch funktionieren kann<br />

und muss, um den Menschen zu<br />

helfen. Alle Probleme werden dann<br />

unmittelbar beim Bürgermeister<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bürgermeisterin und in <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> aufschlagen, egal wer<br />

dafür zuständig o<strong>der</strong> verantwortlich<br />

gewesen wäre. Denn eine Hilfe von<br />

woan<strong>der</strong>s ist kaum zu erwarten, da<br />

alle selbst betroffen sein und kaum<br />

freie Ressourcen zur Verfügung<br />

stehen werden.<br />

Beim Thema Blackout denken<br />

nach wie vor viele Menschen und<br />

Entscheidungsträger:innen nur<br />

an einen Stromausfall, was viel zu<br />

kurz greift. Auch bei einer erwartbaren<br />

Strommangellage mit rollierenden<br />

Flächenabschaltungen<br />

würde es zu weitreichenden<br />

Versorgungsunterbrechungen<br />

kommen, wie wir sie uns kaum<br />

vorstellen können.<br />

Um diese Tragweite zu vermitteln<br />

und gleichzeitig die Krisenreaktionskräfte<br />

zu trainieren, wurde<br />

die Blackout-Simulation „Neustart“<br />

(https://gfkv.at/neustart) speziell<br />

für <strong>Gemeinde</strong>krisenstäbe entwickelt.<br />

Damit können diese mit<br />

wenig Aufwand die vielschichtigen<br />

Probleme und die Notwendigkeit<br />

einer umfassenden Zusammenarbeit<br />

trainieren und wichtige<br />

Ableitungen für die Vorsorge<br />

treffen. Denn im Anlassfall fällt<br />

nicht nur <strong>der</strong> Strom aus, son<strong>der</strong>n<br />

es fallen auch deutlich länger die<br />

Kommunikationsmöglichkeiten<br />

wie Handy, Festnetz und Internet<br />

aus, wodurch eine Koordinierung<br />

wie bei an<strong>der</strong>en Krisen sehr<br />

schwierig wird. Vorsorge ist daher<br />

definitiv besser als heilen.


MEDIAPLANET | 9<br />

FOTO: ÖZSV<br />

MEIN<br />

PERSÖNLICHER<br />

NOTVORRAT<br />

Wie vom<br />

Österreichischen<br />

Zivilschutzverband<br />

empfohlen:<br />

Pro Person für 2 Wochen<br />

Getränke<br />

• 28 l Wasser<br />

• 2 l Fruchtsaft<br />

Lebensmittel<br />

• 1 kg Mehl<br />

• 1 kg Reis<br />

• ½ kg Teigwaren<br />

• 1 kg Zucker<br />

• 1 kg Brot o<strong>der</strong> Knäckebrot<br />

• 15 x ½ kg Konservendosen<br />

• 2 Stück Dosenaufstrich<br />

• 2 Stück Fischkonserven<br />

• 2 kg Kartoffeln<br />

• 1 l Haltbarmilch (am besten in<br />

kleinen Packungen)<br />

• Milchpulver<br />

• ½ l Speiseöl<br />

• 1 Glas Honig/Marmelade<br />

• Nach Bedarf Kaffee/Tee/Kakao<br />

• Spezialnahrung (bei<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten)<br />

• Babynahrung<br />

• Futter für die Haustiere<br />

Hausapotheke/Hygiene<br />

• Seife<br />

• Klopapier<br />

• Zahnbürste/Zahnpasta<br />

• Binden/Tampons<br />

• Desinfektionsmittel<br />

• Persönliche Medikamente<br />

• Verbandmaterial/<br />

Gummihandschuhe<br />

Und außerdem …<br />

• Leuchtmittel/(Kurbel-)<br />

Taschenlampe/Batterien<br />

• Batteriebetriebenes Radio<br />

• Kerzen/Streichhölzer/Feuerzeug<br />

• Gaskocher und Kartusche<br />

• Müllsäcke<br />

• Etwas Bargeld<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Blackout<br />

Ein potenzieller Blackout<br />

ist im Zuge <strong>der</strong> aktuellen<br />

Energiekrise in aller<br />

Munde. Österreichs<br />

Zivilschutzverbände beschäftigen<br />

sich seit vielen Jahren mit<br />

diesem Thema und haben in den<br />

letzten Monaten auch ein gesteigertes<br />

Interesse in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

wahrgenommen. „Wir bewegen<br />

uns dabei immer im Spannungsfeld<br />

zwischen einem in Österreich<br />

sehr sicheren Stromnetz und <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass ein Blackout aber<br />

auch nicht ausgeschlossen werden<br />

kann. Eine Vorbereitung auf dieses<br />

Krisenszenario ist daher auch in<br />

Österreich das Gebot <strong>der</strong> Stunde“,<br />

so Andreas Hanger, Präsident des<br />

Bundesverbandes.<br />

Ein Blackout zeichnet sich in<br />

erster Linie durch seine Großflächigkeit<br />

aus. Weitere Eigenschaften<br />

sind seine Unvorhersehbarkeit<br />

und sein plötzliches Auftreten.<br />

Für die Energieversorgung<br />

ist das vergleichbar mit einer<br />

Naturkatastrophe.<br />

Ein Blackout ist ein Ausnahmeereignis.<br />

Ob und wann er passiert,<br />

kann nicht vorhergesagt werden.<br />

Aber was macht dieses Thema heute<br />

relevanter als noch vor einigen<br />

Jahren? „Unsere Stromnetze sind<br />

heute stärker belastet als früher“,<br />

erklärt Hanger. „Die wichtige<br />

Energiewende stellt auch unsere<br />

Stromnetze vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Für die kleinräumigere<br />

Produktion sind unsere Leitungen<br />

nicht ausgelegt.“<br />

In Übungen kann unser Stromnetz<br />

in wenigen Stunden wie<strong>der</strong><br />

aufgebaut werden. Wie lange ein<br />

realer Blackout andauert, lässt<br />

sich aber nicht mit Sicherheit<br />

sagen. Selbst wenn <strong>der</strong> Netzaufbau<br />

schnell gelingen sollte: Bis auch<br />

das letzte Haus wie<strong>der</strong> am Netz<br />

hängt, kann es einige Zeit dauern.<br />

Hanger rät deshalb zur Vorsorge<br />

für 10-14 Tage.<br />

Für den Privathaushalt sieht die<br />

Blackout-Vorsorge genauso aus wie<br />

für jede an<strong>der</strong>e Krise: sich Gedanken<br />

machen, miteinan<strong>der</strong> absprechen<br />

und vorsorgen. Das beginnt<br />

bei haltbaren Lebensmitteln wie<br />

Wasser, Reis, Nudeln o<strong>der</strong> Konservendosen.<br />

Wichtig dabei ist, nur<br />

das zu kaufen, was auch schmeckt.<br />

Taschenlampen und eine Notkochstelle<br />

helfen bei Stromausfällen –<br />

und Rauchmel<strong>der</strong> sowie eine<br />

Haushaltsapotheke sollten auch im<br />

Alltag in keinem Haushalt fehlen.<br />

Eine solche Ausstattung hilft nicht<br />

nur bei einem Blackout, son<strong>der</strong>n<br />

erleichtert auch in an<strong>der</strong>en<br />

Situationen das Leben daheim.<br />

„Die beste Krisenvorsorge ist<br />

natürlich die, die man am Ende<br />

nicht braucht“, so Hanger abschließend.<br />

FOTO: ÖZSV<br />

Abg.z.NR Mag.<br />

Andreas Hanger<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Zivilschutzverbandes


10 | Lesen Sie mehr unter www.landundgemeinde.info<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

Anerkannt erfolgreich<br />

Ein Public-Private-Partnership-Modell im Entsorgungsbereich<br />

sorgt seit über 20 Jahren in Villach für verlässliche Serviceleistung,<br />

Kosteneffizienz und die Erschließung neuer Geschäftsfel<strong>der</strong>.<br />

Günther Albel<br />

Bürgermeister<br />

FOTO: STADT VILLACH/THERESA PEWAL<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> 2000er<br />

Jahre wurde österreichweit<br />

<strong>der</strong> Ausschreibungszwang<br />

von kommunalen<br />

Dienstleistungen in Segmenten<br />

mit marktbestimmen<strong>der</strong> Tätigkeit<br />

diskutiert. Dieser hätte auch<br />

die Entsorgungsbetriebe <strong>der</strong> Stadt<br />

Villach treffen können.<br />

Gleichzeitig kamen enorme Kostensteigerungen<br />

auf Villach zu und<br />

die Deponie am Stadtrand musste<br />

geschlossen werden. Dies hatte zur<br />

Folge, dass Rest- und Sperrmüll<br />

zu einer 40 Kilometer entfernten<br />

Restmülldeponie gebracht werden<br />

mussten.<br />

Um die Ausgaben im Gebührenhaushalt<br />

für die Bürger:innen so<br />

gering wie möglich zu halten und<br />

um einem Ausschreibungszwang<br />

zu entgehen, wurden im Jahr<br />

2000 strategische Möglichkeiten<br />

geprüft, den Entsorgungsbetrieb<br />

neu aufzustellen. Am Ende wurden<br />

aus einem öffentlichen Auswahlverfahren<br />

mit einem strategischen<br />

Partner ein Public-Private-Partnership-Modell<br />

(PPP) ausverhandelt<br />

und 2001 eine gemeinsame<br />

GmbH gegründet.<br />

Sämtliche Dienstleistungen,<br />

die zuvor <strong>der</strong> Eigenbetrieb <strong>der</strong><br />

Stadt erbracht hatte, wurden in<br />

Form eines Konzessionsvertrages<br />

in diese GmbH eingebracht. Die<br />

PPP-Ziele waren klar definiert: Alle<br />

kommunalen Dienstleistungen<br />

erbringen und darüber hinaus<br />

aktiv am Markt teilnehmen. Die<br />

geplanten Erträge aus <strong>der</strong> Beteiligung<br />

in Folge von Effizienzsteigerungen<br />

sollten von Anfang an den<br />

Bürger:innen zugutekommen.<br />

Der Erfolg gab und gibt <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit Recht: Bis zum<br />

Jahr 2008 konnte nicht nur <strong>der</strong><br />

Umsatz um 51 Prozent gesteigert<br />

werden. Es wurde sogar die erste<br />

Standorterweiterung in Villach<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Gemeinsam wurden<br />

auch die Klärschlammentsorgung<br />

und <strong>der</strong> Betrieb eines großflächigen<br />

Altstoffsammelzentrums (ASZ)<br />

nachhaltig auf neue Beine gestellt.<br />

„Der immense Vorteil im PPP lag<br />

von Anfang an darin, dass von <strong>der</strong><br />

Stadt nicht nur die lukrativen<br />

Leistungen <strong>der</strong> Entsorgung<br />

übernommen wurden, son<strong>der</strong>n<br />

auch sämtliche Verpflichtungen<br />

des Entsorgungsbereichs <strong>der</strong> Stadt.<br />

Durch die engagierte Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführungen<br />

haben beide Partner laufend<br />

nachhaltige Lösungen für den<br />

städtischen und den gewerblichen<br />

Bereich entwickelt“, bilanziert<br />

Bürgermeister Günther Albel die<br />

ersten 20 Erfolgsjahre <strong>der</strong> Kooperation.


MEDIAPLANET | 11<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Gemeinsam erfolgreich: Partner<br />

für eine lebenswerte Umwelt<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>n stehen vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Wie können öffentliche<br />

Aufgaben weiterhin zu einem nachhaltigen und wirtschaftlichen Erfolg werden?<br />

Innovation und Umweltschutz: Der Wertstoffscanner in 6 steirischen <strong>Gemeinde</strong>n<br />

verbessert die Mülltrennung.<br />

Energiekrise, wirtschaftliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

Mitarbeiter:innenmangel,<br />

Naturkatastrophen und<br />

EU-Kreislaufwirtschaftsziele: Beim<br />

Schultern dieser Aufgaben können<br />

private Unternehmen wertvolle<br />

Partner sein. Saubermacher baut<br />

als Dienstleister mit seinen Public<br />

Private Partnerships (PPP) darauf,<br />

öffentliche Aufgaben im Bereich<br />

<strong>der</strong> Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft<br />

unter privatwirtschaftlichen<br />

Aspekten effizient zu erfüllen<br />

und ein zusätzliches Dienstleistungsangebot<br />

in <strong>der</strong> Region<br />

aufzubauen. Die <strong>Gemeinde</strong> behält<br />

selbstverständlich die Hoheit über<br />

die Abfallwirtschaft.<br />

Smarte Lösungen für mehr Bürger:innenservice<br />

Im Leistungsspektrum liegen neben<br />

<strong>der</strong> kommunalen Abfallentsorgung<br />

auch <strong>der</strong> Betrieb von Abfallsammelzentren<br />

(ASZ) und Spezialservices<br />

wie z. B. Kanalsanierungen, Laboranalysen<br />

o<strong>der</strong> Öltankreinigungen.<br />

Mit Hilfe digitaler Technologien<br />

werden innovative (Entsorgungs-)<br />

Leistungen bereitgestellt. Ein von<br />

Saubermacher mitentwickelter<br />

Wertstoffscanner identifiziert Fehlwürfe<br />

im Restmüll und informiert<br />

Haushalte sowie Betriebe direkt<br />

über ihre Trennqualität. Das verbessert<br />

die Abfalltrennung, senkt die<br />

Mengen im Restmüll und optimiert<br />

die Kosten. Dank <strong>der</strong> automatischen<br />

Identifikation <strong>der</strong> Bürger:innen<br />

mit <strong>der</strong> digitalen ASZ-Karte werden<br />

Warteschlangen beim Recyclinghof<br />

vermieden und die Transparenz<br />

erhöht. Rasche Information sowie<br />

gezielte Interaktion mit den Einwohner:innen<br />

macht die Kommunikations-App<br />

und Plattform Daheim<br />

möglich. Last but not least: Das<br />

Daheim App –<br />

Ist Ihre <strong>Gemeinde</strong><br />

auch schon online?<br />

Lesen Sie mehr unter<br />

saubermacher.at<br />

FOTO: SAUBERMACHER<br />

Kommunalportal vereinfacht viele<br />

Abläufe im <strong>Gemeinde</strong>amt.<br />

Nachhaltigkeit und Service im<br />

Zentrum <strong>der</strong> Partnerschaft<br />

Die <strong>Gemeinde</strong>n und ihre Bürger:innen<br />

profitieren von Know-how<br />

gepaart mit jahrzehntelanger<br />

Erfahrung entlang <strong>der</strong> gesamten<br />

Wertschöpfungskette. Die Ergebnisse<br />

geben dem Kooperationsmodell<br />

recht: Seit Gründung konnten die<br />

Saubermacher-PPP ihre Umsätze<br />

und Ergebnisse vervielfachen.<br />

Sämtliche Lösungen optimieren<br />

nicht nur die Abfallwirtschaft, son<strong>der</strong>n<br />

sind auch ein wichtiger Beitrag<br />

zum Klimaschutz. Seit Herbst 2022<br />

ist z. B. Österreichs erster wasserstoffbetriebener<br />

Müllpresswagen<br />

in einem PPP im Einsatz. Durch<br />

seinen emissionsfreien Antrieb<br />

werden jährlich rund 56 Tonnen<br />

CO2 eingespart. Als verlässlicher<br />

Partner steht <strong>der</strong> Umweltpionier<br />

seit über 40 Jahren für gelebte<br />

Nachhaltigkeit. Nach vier Jahren<br />

„Gold“ in Folge erreichte Saubermacher<br />

heuer den hervorragenden<br />

2. Platz weltweit bei <strong>der</strong> Nachhaltigkeitsbewertung<br />

von GRESB.<br />

PPP als kompetente Nahentsorger<br />

verbinden das Beste aus beiden<br />

Welten und meistern gemeinsam<br />

herausfor<strong>der</strong>nde Aufgaben für eine<br />

zukunftsorientierte Kreislaufwirtschaft.<br />

FOTO: SAUBERMACHER


12 | Lesen Sie mehr unter www.landundgemeinde.info<br />

227,3 Mrd. Euro Staatsausgaben im Jahr 2021<br />

In diesen Bereichen tätigte <strong>der</strong> gesamte Staat (Bundessektor, Landesebene, <strong>Gemeinde</strong>ebene und<br />

Sozialversicherungsträger) 2021 Ausgaben im Ausmaß von 227,3 Mrd. Euro. – eine gigantische Zahl für ein kleines<br />

Land wie Österreich. Davon betrugen die Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>ebene 36,8 Mrd. Euro im Jahr 2021.<br />

23.503 Mio. €<br />

10,3 %<br />

Allgemeine öffentliche<br />

Verwaltung<br />

Oberste Regierungs- und<br />

Verwaltungsstellen,<br />

gesetzgebende Organe,<br />

Finanz- und Steuerverwaltung,<br />

Staatsschuldentransaktionen<br />

88.970 Mio. €<br />

39,1 %<br />

Soziale Sicherung<br />

Krankheit und Erwerbsunfähigkeit,<br />

Alter, Arbeitslosigkeit, Wohnraum,<br />

Soziale Hilfe<br />

2.416 Mio. €<br />

1,1 %<br />

Verteidigung<br />

Militärische<br />

Verteidigung, Zivile<br />

Verteidigung<br />

1.751 Mio. €<br />

0,8 %<br />

Umweltschutz<br />

Abfallwirtschaft,<br />

Abwasserwirtschaft,<br />

Arten- und<br />

Landschaftsschutz<br />

5.696 Mio. €<br />

2,5 %<br />

Öffentliche Ordnung<br />

und Sicherheit<br />

Polizei, Feuerwehr,<br />

Gericht, Strafvollzug<br />

37.795 Mio. €<br />

16,6 %<br />

Wirtschaftliche Angelegenheiten<br />

Land- und Forstwirtschaft, Brennstoffe und Energie,<br />

Bergbau, Herstellung von Waren und Bauwesen,<br />

Verkehr, Nachrichtenübermittlung<br />

1.221 Mio. €<br />

0,5 %<br />

Wohnungswesen und kommunale<br />

Gemeinschaftsdienste<br />

Wohnungswesen, Raumplanung,<br />

Wasserversorgung,<br />

Straßenbeleuchtung<br />

20.101 Mio. €<br />

8,8 %<br />

Bildungswesen<br />

Kin<strong>der</strong>gärten, Schulen,<br />

Erwachsenenbildung,<br />

Wissenschaft<br />

4.880 Mio. €<br />

2,1 %<br />

Freizeitgestaltung, Sport, Kultur und Religion<br />

Freizeitgestaltung, Kulturprogramm, Rundfunkund<br />

Verlagswesen, Religiöse und an<strong>der</strong>e<br />

Gemeinschaftsangelegenheiten<br />

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Öffentliche Finanzen. Erstellt am 11.11.2022. – Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen. Grafik: Mediaplanet GmbH<br />

https://www.statistik.at/statistiken/volkswirtschaft-und-oeffentliche-finanzen/oeffentliche-finanzen/oeffentliche-finanzen/staatsausgaben-nach-aufgabenbereichen<br />

40.929 Mio. €<br />

18 %<br />

Gesundheitswesen<br />

Medizinische Erzeugnisse, Geräte und<br />

Ausrüstungen, Ambulante<br />

Behandlung, Stationäre Behandlung,<br />

Öffentlicher Gesundheitsdienst


MEDIAPLANET | 13<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FOTO: UNSPLASH<br />

Mag. Heinz<br />

Hofstaetter<br />

Geschäftsführer<br />

und Miteigentümer<br />

<strong>der</strong> FRC – Finance &<br />

Risk Consult GmbH<br />

FOTO: FINANCE & RISK CONSULT GMBH<br />

FRC – die helfende<br />

Hand an <strong>der</strong> Seite<br />

<strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Mag. Heinz Hofstaetter, Geschäftsführer <strong>der</strong> FRC –<br />

Finance & Risk Consult GmbH, über die Lösungsfindung<br />

bei Finanzierungen im Kommunalbereich<br />

Herr Mag. Hofstaetter, was kann<br />

die FRC – Finance & Risk Consult<br />

GmbH für <strong>Gemeinde</strong>n tun?<br />

Als FRC existieren wir seit 2016 und<br />

sind dabei einer <strong>der</strong> wesentlichen<br />

Dienstleister im Bereich <strong>der</strong> Beratung<br />

bei Finanzierungen für Städte<br />

und <strong>Gemeinde</strong>n. Mit unterschiedlichen<br />

Systemlandschaften können<br />

wir unsere Kunden vollumfänglich<br />

unterstützen. Die Themen Budget<br />

und Zinsanstieg sind zurzeit<br />

extreme Herausfor<strong>der</strong>ungen für<br />

Kommunen. Wichtig ist, sich die<br />

entsprechenden Finanzierungsvolumina<br />

anzusehen und zu analysieren.<br />

Man sollte wissen, welche<br />

Finanzierungen noch laufen, wie<br />

die Laufzeiten und die aktuellen<br />

Zinssätze sind und welche Zinsausgaben<br />

da in <strong>Zukunft</strong> zu erwarten<br />

sind. Das beschäftigt wohl alle<br />

2.100 <strong>Gemeinde</strong>n in Österreich.<br />

Wie kann die FRC hier<br />

unterstützen?<br />

Wir beraten Städte und <strong>Gemeinde</strong>n<br />

bei Fremdkapitalfinanzierungen.<br />

Da haben wir unterschiedliche<br />

Module zur Auswahl, die bei uns<br />

gebucht werden können. Das reicht<br />

vom „Portfoliomanagement“ über<br />

das „Ausschreibungsservice“ bis<br />

hin zum Zusatzmodul „Markt-<br />

Monitoring“, wo wir aktuelle<br />

Marktsituationen beobachten<br />

und mit dem Kunden besprechen.<br />

Unsere Dienstleistungen liegen im<br />

Beratungsbereich. Wir begleiten<br />

unsere Kunden vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Vorbereitung einer Finanzierung<br />

über die Abwicklung bis hin zur<br />

Rückführung. Die Laufzeiten im<br />

Kommunalbereich liegen in <strong>der</strong><br />

Regel zwischen 20 und 30 Jahren.<br />

Hierfür haben wir in Abstimmung<br />

mit den Kunden unsere beiden<br />

Hauptmodule entwickelt.<br />

Mehr Information<br />

unter:<br />

05 1722<br />

support@frc.at<br />

www.frc.at<br />

o<strong>der</strong>:<br />

Wie sehen diese Module aus?<br />

Mit dem Portfoliomanagement<br />

servicieren wir alle bestehenden<br />

Finanzierungen. Sobald ein Kunde<br />

mit uns in ein Auftragsverhältnis<br />

eintritt, setzen wir alle bestehenden<br />

Finanzierungen im System<br />

auf, bilden diese Finanzierungen<br />

nach, und <strong>der</strong> Kunde erhält einen<br />

Eingangsbericht. Danach gibt es<br />

natürlich ein laufendes Reporting,<br />

das stets die Basis für weitere<br />

Optimierungen darstellt. Zusätzlich<br />

kümmern wir uns auch um<br />

die Ausschreibung von neuen<br />

Finanzierungen. Wir bereiten die<br />

Projekte auf, führen die Ausschreibung<br />

durch und sorgen uns um<br />

attraktive Angebote <strong>der</strong> Banken.<br />

Am Ende bekommt die <strong>Gemeinde</strong><br />

einen vollumfänglichen Bericht.<br />

Unsere Angebote sind nachhaltig<br />

und langfristig. Wir sind nicht auf<br />

schnellen Benefit aus, son<strong>der</strong>n<br />

begleiten unsere Kunden über<br />

lange Zeit, um das Optimum zu<br />

erreichen.<br />

In welchen Regionen ist<br />

die FRC tätig?<br />

Wir sind in den letzten Jahren<br />

organisch gewachsen, haben<br />

unsere Mitarbeiterzahl deutlich<br />

erhöht. Begonnen haben wir zu<br />

dritt, heute sind wir neun Personen<br />

an zwei Standorten, in Eisenstadt<br />

und in St. Pölten. Unser <strong>der</strong>zeitiger<br />

regionaler Schwerpunkt liegt auf<br />

Oberösterreich, Nie<strong>der</strong>österreich<br />

und dem Burgenland. Ab dem Jahr<br />

2023 werden wir verstärkt auch die<br />

<strong>Gemeinde</strong>n im Süden und im<br />

Westen Österreichs unterstützen.


14 | Lesen Sie mehr unter www.landundgemeinde.info<br />

EXPERTISE<br />

Wirtschaft im Wandel<br />

Ein Blick auf die Agenda 2030 im Kontext von Wirtschaft<br />

und Unternehmertum<br />

Dr. Ramona Maria<br />

Kordesch<br />

Direktorin für<br />

Internationale<br />

Kooperationen &<br />

Entwicklung<br />

Österreichischer<br />

Rat für Nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

Dr. Markus Bürger<br />

Generalsekretär<br />

Österreichischer<br />

Rat für Nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

FOTO: PRIVAT<br />

FOTO: ÖSTERREICHISCHER RAT FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Krisen unserer Zeit ist<br />

eine kreative Gesellschaft<br />

gefor<strong>der</strong>t, um<br />

tragfähige Lösungen zur Überwindung<br />

globaler Problemlagen zu<br />

finden. Der Weltzukunftsvertrag<br />

<strong>der</strong> Vereinten Nationen, die<br />

Agenda 2030,<br />

umfasst 17<br />

Ziele, die es<br />

bis 2030 zu<br />

erreichen<br />

gilt – vom<br />

Kampf<br />

gegen<br />

Hunger<br />

und<br />

Klimawandel<br />

bis hin<br />

zur Entwicklung<br />

smarter<br />

Städte und<br />

nachhaltiger Industrialisierung.<br />

Dabei setzt die Agenda<br />

2030 auf Kooperation, also auf das<br />

kluge Zusammenwirken von politischen,<br />

marktförmigen und gesellschaftlichen<br />

Akteur:innen, und<br />

den Ausgleich ihrer Interessen. Die<br />

Frage nach <strong>der</strong> Integrität <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

im Kontext <strong>der</strong> Produktion<br />

von Gemeinwohl gewinnt damit<br />

an Relevanz für die Organisation<br />

und das Management von Unternehmen.<br />

Dies passiert aber nicht<br />

im Sinne eines philanthropischen<br />

Engagements, son<strong>der</strong>n im Rahmen<br />

eines konkreten Wertbeitrags <strong>der</strong><br />

Geschäftsmodelle zur nachhaltigen<br />

gesellschaftlichen Entwicklung.<br />

Die Agenda 2030 fasst diese Gedanken<br />

unter dem Begriff Shared<br />

Value Creation zu einer neuen<br />

Managementlogik zusammen, die<br />

auf umfassenden Kooperationsbeziehungen<br />

mit <strong>der</strong> Zivilgesellschaft<br />

beruht.<br />

Tatsächlich ist<br />

<strong>der</strong> Einfluss von kollektiven<br />

Wertehaltungen und zivilgesellschaftlichen<br />

Interessen auf das<br />

Marktgeschehen enorm und für<br />

die Entstehung von neuen<br />

Märkten voraussetzungsreich. An<br />

einem Beispiel illustriert gerät das<br />

gesellschaftliche Bedürfnis nach<br />

sauberer Luft zu einem Umbauprinzip<br />

<strong>der</strong> gesamten Automobilwirtschaft<br />

und eröffnet neue<br />

Perspektiven auf die Frage nach<br />

<strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Mobilität an und<br />

für sich. Corporate Social Responsibility,<br />

also Übernahme und<br />

Ausweis sozialer Verantwortung,<br />

ist demnach nicht mehr als<br />

freiwillige Selbstverpflichtung<br />

aufzufassen, son<strong>der</strong>n als Wertschöpfungsfaktor<br />

innerhalb <strong>der</strong><br />

Unternehmensrechnung zu<br />

begreifen. Im Ergebnis entstehen<br />

hybride Akteure und Akteurinnen,<br />

die versuchen, mit unternehmerischen<br />

Lösungen auf soziale<br />

Probleme zu reagieren. Die<br />

europäische Start-up-Szene<br />

im Bereich des<br />

sozialen Unternehmer:innentums<br />

(social entrepreneurship)<br />

ist<br />

ein eindrückliches<br />

Beispiel<br />

dieser<br />

Entwicklung.<br />

Evidenz<br />

liefern<br />

aber auch<br />

neu<br />

eingesetzte<br />

Formen <strong>der</strong><br />

marktpolitischen<br />

Regulierung, wie etwa das jüngst<br />

in Kraft getretene Lieferkettengesetz,<br />

auf dessen europäische<br />

Ausführung es in Zusammenhang<br />

mit den globalen Entwicklungszielen<br />

ankommen wird. Die<br />

Tatsache, dass die Agenda 2030<br />

strategische Kooperationen<br />

zwischen Staat, Markt und<br />

Zivilgesellschaft als selbständiges<br />

17. Entwicklungsziel auffasst und<br />

ausweist, macht zuversichtlich,<br />

dass ein strategisches Umdenken<br />

auf <strong>der</strong> Bühne <strong>der</strong> Weltwirtschaft<br />

eingesetzt hat.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

EVENTKALENDER<br />

World Sustainable Energy Days<br />

28. Februar -3. März 2023<br />

Wels<br />

www.wsed.at/de/<br />

E-XPO 5020<br />

E-Mobilität, Energie & Nachhaltigkeit<br />

24. – 26. März 2023<br />

Messezentrum Salzburg<br />

www.e-xpo5020.at<br />

Renexpo Interhydro<br />

Fachmesse für Wasserkraft<br />

30. – 31. März 2023<br />

Messezentrum Salzburg<br />

www.renexpo-interhydro.eu


MEDIAPLANET | 15<br />

Neue Role Models für das Land<br />

Jung, engagiert, Bürgermeisterin – Nicole Zehetner-Grasl (27) erfüllt ihr Amt als jüngstes<br />

<strong>Gemeinde</strong>oberhaupt seit mehr als einem Jahr. Über die vielfältigen Aufgaben spricht sie im Interview.<br />

Nicole<br />

Zehetner-Grasl,<br />

MA<br />

Bürgermeisterin <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> Hofkirchen<br />

im Traunkreis<br />

Text<br />

Mag. Karin<br />

Schneck<br />

FOTO: ÖVP LINZ-LAND<br />

<strong>Gemeinde</strong>n konkurrieren um gute<br />

Arbeitskräfte genauso wie Unternehmen.<br />

Was kann eine <strong>Gemeinde</strong> bieten?<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> ist eine sichere Arbeitgeberin<br />

– ebenso spielt die Nähe zum<br />

eigenen Wohnort eine große Rolle. Aber<br />

natürlich sind auch neue Arbeitsmodelle<br />

wie flexible Gleitzeiten o<strong>der</strong> Home-Office<br />

wichtige Faktoren. Darüber hinaus sind<br />

die digitale Kommunikation und eine<br />

bessere Vernetzung <strong>der</strong> Mitarbeiter:innen<br />

für neue Arbeitsweisen essenziell. Wir<br />

planen in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> für nächstes Jahr<br />

schon Anschaffungen, weil wir sehen,<br />

dass die <strong>Gemeinde</strong> wie<strong>der</strong> eine attraktive<br />

Arbeitgeberin wird. Doch sie kann es nur<br />

bleiben, wenn wir die entsprechenden<br />

Voraussetzungen dafür schaffen. Last but<br />

not least gibt es ein Bürger:innenservice<br />

mit fixen Öffnungszeiten, das wir trotz<br />

flexibler Arbeitszeitmodelle bei <strong>der</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong> anbieten können.<br />

Nun ist die <strong>Gemeinde</strong> als Arbeitgeberin<br />

nicht immer oberstes Ziel und Bürgermeisterin<br />

als berufliches Ziel eher ungewöhnlich.<br />

Wie hat sich das bei Ihnen<br />

entwickelt?<br />

Es war nicht immer mein Ziel, Bürgermeisterin<br />

zu werden, aber ich wusste<br />

schon früh, dass ich in einer Position mit<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und Verantwortung<br />

arbeiten möchte. Im letzten Jahr<br />

musste dann eine Entscheidung getroffen<br />

werden, wie ich mich weiterentwickeln<br />

würde. Es gab die Möglichkeit, eine<br />

führende Position in einem Unternehmen<br />

anzunehmen o<strong>der</strong> die Perspektive, u. a.<br />

als Bürgermeisterin zu kandidieren. Der<br />

Gedanke, meiner <strong>Gemeinde</strong> etwas zurückgeben<br />

zu können, in <strong>der</strong> ich aufgewachsen<br />

bin, hat mich schließlich veranlasst, mich<br />

zur Wahl aufstellen lassen. Jetzt freue<br />

ich mich sehr über das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Bürger:innen in meine Person.<br />

Wie ist das Thema Work-Life-Balance<br />

bei Ihnen?<br />

Das Amt <strong>der</strong> Bürgermeisterin ist eine sehr<br />

schöne und wichtige Position, aber ich<br />

achte auf ein sehr ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben,<br />

denn Familie und Freunde sind sehr<br />

wichtig für mich. Das ist allgemein bei<br />

jungen Menschen ein immer wichtigeres<br />

Thema: Sicherheit, beruflicher Gestaltungsspielraum,<br />

aber auch ein privates<br />

Leben. Nächstes Jahr veranstalten wir<br />

einen Workshop, bei dem unsere jungen<br />

Bürger:innen den geplanten Jugendtreffpunkt<br />

mitgestalten dürfen. So ermutige<br />

ich auch die junge Generation, aktiv am<br />

<strong>Gemeinde</strong>leben mitzuwirken und ihren<br />

Vorstellungen für die <strong>Zukunft</strong> Raum zu<br />

geben.<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

<strong>Gemeinde</strong>n an <strong>der</strong> Kippe<br />

Für das kommende Jahr fehlen den <strong>Gemeinde</strong>n ohne Wien rund 1,2 Milliarden Euro. Diese<br />

Lücke im Budget führt dazu, dass viele Leistungen <strong>der</strong> Daseinsvorsorge auf <strong>der</strong> Kippe<br />

stehen, was sich unmittelbar auch auf die Beschäftigten im <strong>Gemeinde</strong>dienst auswirkt.<br />

Da hilft auch das kurzfristig<br />

angekündigte<br />

Investitionspaket <strong>der</strong><br />

Bundesregierung wenig.<br />

Denn jene <strong>Gemeinde</strong>n, die krisenbedingt<br />

ein Liquiditätsproblem<br />

haben, werden von einer anteiligen<br />

Anschubfinanzierung nichts<br />

haben. Die <strong>Gemeinde</strong>n leiden<br />

unter <strong>der</strong> massiven Teuerung und<br />

haben deshalb oftmals schon Probleme,<br />

laufende Kosten zu decken,<br />

von Investitionen ist hier noch<br />

nicht einmal die Rede. <strong>Gemeinde</strong>n,<br />

die ein Liquiditätsproblem haben,<br />

nützt nur eine Senkung <strong>der</strong> Gasund<br />

Strompreise – für zukünftige<br />

Investitionsprojekte reicht die<br />

anteilige Anschubfinanzierung<br />

nicht aus.<br />

Bereits zu Beginn <strong>der</strong> Coronapandemie<br />

haben wir als younion _<br />

Die Daseinsgewerkschaft unsere<br />

For<strong>der</strong>ung an die Regierung klar<br />

und deutlich kommuniziert: Mehr<br />

Sparen können wir uns nicht<br />

leisten! Die Einsparungen <strong>der</strong><br />

letzten Jahre – vor allem beim<br />

Pflegebudget und bei den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

– führt jetzt, zur Zeit <strong>der</strong> hohen<br />

Inflation, zu vielerlei Problemen.<br />

Gleichzeitig übernehmen die<br />

<strong>Gemeinde</strong>n immer mehr Aufgaben,<br />

bekommen dafür jedoch nicht<br />

mehr Geld. Den Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeistern ist<br />

bewusst, dass sie eine entscheidende<br />

Rolle in <strong>der</strong> Krisenbewältigung<br />

spielen und investiert werden<br />

muss. Es braucht daher sofortige<br />

und unbürokratische Hilfe für die<br />

<strong>Gemeinde</strong>n und die Bevölkerung.<br />

Wenn die öffentliche Hand in einer<br />

Krise keine Projekte in Angriff<br />

nimmt und kein Geld investiert,<br />

wer dann? Daher ist eine Reform<br />

des Finanzausgleichs und <strong>der</strong><br />

Mittelzuweisung dringend<br />

notwendig. Die <strong>Gemeinde</strong>bediensteten<br />

sind die ersten Ansprechpartner:innen<br />

in den <strong>Gemeinde</strong>n, sie<br />

sind das Rückgrat eines funktionierenden<br />

Sozialstaates und einer<br />

florierenden <strong>Gemeinde</strong>. Die<br />

multiplen Krisen bringen viele<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich, die<br />

durch gut ausgebildete Kolleg:innen<br />

bewältigt werden müssen. Wir<br />

setzen uns dafür ein, dass eine<br />

Investition in ihre Aus- und<br />

Weiterbildung und eine adäquate<br />

Bezahlung für die Beschäftigten in<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

gesichert wird.<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.younion.at


Sie sind ein verlässlicher<br />

Partner für <strong>Gemeinde</strong>n?<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

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die nächste Ausgabe erscheint<br />

im Juni 2023.<br />

Melden Sie sich unter:<br />

christina.karner@mediaplanet.com

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