mt_07.2022
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FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835<br />
07 22<br />
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AKE Knebel GmbH & Co KG, Balingen3. Umschlagseite<br />
bullmer GmbH, Mehrstetten Titel, Seite 31<br />
Hesse GmbH & Co.KG, Hamm Seite 23<br />
Hettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co.KG, Vlotho Seite 19<br />
iFurn GmbH, Herford Seite 3<br />
KRONOSPAN GmbH, Steinheim-Sandebeck Seite .5<br />
LEUCO Ledermann GmbH & Co.KG, Horb am Neckar 3. Umschlagseite<br />
Paul OTT GmbH, A-Lambach 4. Umschlagseite<br />
SIMON Sinterlutions GmbH & Co .KG, Aichalden3. Umschlagseite<br />
20-20 Technologies GmbH, Osnabrück3. Umschlagseite<br />
Wagner System GmbH, Lahr3. Umschlagseite<br />
material+technik möbel 07|22 35
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Kein Happy-End<br />
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Composer<br />
Richard Barth, Chefredakteur/<br />
Editor-in-chief. Photo: Richter<br />
Nach dem erfreulichen und vielversprechenden Jahresauftakt<br />
nim<strong>mt</strong> das Jahr 2022 ein moderates Ende.<br />
Von einem Happy-End kann keine Rede sein. War die<br />
Einrichtungsbranche zu Beginn noch optimistisch<br />
gestim<strong>mt</strong> in das neue Jahr gestartet, so haben die<br />
vergangenen Monate eher Katerstimmung ausgelöst.<br />
Anders als bei Corona hat der russische Angriffskrieg<br />
gegen die Ukraine nicht nur eine weiterhin problematische<br />
Versorgungs- und Beschaffungslage, sondern<br />
angesichts drastisch gestiegener Lebenshaltungskosten<br />
nun auch einen deutlichen Rückgang der Kaufbereitschaft<br />
bei den Konsumenten zur Folge.<br />
Zwar kann von einer Rezession noch keine Rede sein,<br />
abgewendet ist sie in den Augen der Wirtschaftsexperten<br />
noch nicht. Denn für das Jahr 2023 prognostizieren<br />
die Institute einen leichten Rückgang des Bruttosozialprodukts.<br />
Im laufenden Jahr wird die reale<br />
Wirtschaftsleistung in Deutschland wohl noch um 1,4<br />
bis 1,5 Prozent über dem Vorjahr liegen. Zu Jahresbeginn<br />
waren die Experten noch von mehr als 3 Prozent<br />
Wachstum ausgegangen. Vor allem die Konsumbereitschaft<br />
ist merklich abgestürzt. Wie das GfK-Institut<br />
jüngst informierte, lag sie im November um 28,3<br />
Punkte unter dem Vorjahresmonat.<br />
Nachdem die Einrichtungsbranche recht gut die<br />
Corona-Krise überstanden hatte, zählt sie nun zu den<br />
am meisten gebeutelten Branchen. Wenn die Preise<br />
für Energie und Lebensmittel rasant steigen, dann<br />
schrumpft das frei verfügbare Einkommen und damit<br />
die Anschaffungsneigung für langfristige Güter, wie<br />
es Möbel oder Autos nunmal sind. Auch der Wohnungsbau<br />
ist kein Konjunkturmotor mehr. Angesichts<br />
steigender Bauzinsen und gestiegener Baukosten<br />
hagelt es hier an Stornierungen. Allein im September<br />
war die Zahl der Baugenehmigungen um über 9 Prozent<br />
geschrumpft, aufgelaufen waren es 3,7 Prozent<br />
weniger als im Vorjahreszeitraum.<br />
Dass die Einrichtungsbranche und ihre Zulieferer ihren<br />
Kopf dennoch nicht in den Sand stecken und weiter an<br />
Innovationen arbeiten, beweist das Walking Interview,<br />
das material+technik möbel mit Maik Fischer,<br />
Director der interzum, im Oktober auf der Orgatec<br />
unternommen hat. Auf der Kölner Büromöbelmesse<br />
wurden wegweisende Branchen- und Materialtrends<br />
ausgemacht, die auf der interzum 2023 zu den Top-<br />
Themen zählen werden und nach der vierjährigen<br />
Corona-bedingten Pause die internationale Einrichtungswelt<br />
wieder nach Köln führt.<br />
No happy ending for the industry<br />
After the pleasing and promising start to the year,<br />
2022 is coming to a moderate end. There is certainly<br />
no chance of a happy ending. While the furnishing<br />
industry started the new year with some optimism,<br />
the past few months have been rather gloomy. In<br />
contrast to Covid, the Russian war of aggression<br />
against Ukraine has not only resulted in a continuing<br />
problematic supply and procurement situation, but in<br />
view of the drastically increased cost of living, it has<br />
now also led to a significant decline consumer<br />
spending.<br />
Although there is no talk of a recession yet, it has not<br />
yet been averted in the eyes of economic experts.<br />
This assumption is further confirmed by the fact that<br />
institutes are forecasting a slight decline in gross<br />
national product for 2023. In the current year, real<br />
economic output in Germany will probably still be 1.4<br />
to 1.5 per cent above the previous year. At the<br />
beginning of the year, experts were still expecting<br />
growth of more than 3 per cent. Consumer spending,<br />
in particular, has plummeted since then. As the GfK<br />
Institute recently reported for the month of November,<br />
it was 28.3 points below the same month last year.<br />
Having weathered the coronavirus crisis quite well,<br />
the furnishing industry is now one of the sectors<br />
taking the biggest beating. When prices for energy<br />
and food rise rapidly, disposable income shrinks and<br />
with it the propensity to buy long-term goods such as<br />
furniture or cars. Housing construction is also no<br />
longer an economic driver. In view of rising interest<br />
rates for construction and increased building costs,<br />
cancellations are hailing down in this sector. In<br />
September alone, the number of new building<br />
permits had shrunk by more than 9 per cent, accumulated<br />
3.7 per cent less than in the same period last<br />
year.<br />
The fact that the furnishing industry and its suppliers<br />
are nevertheless not burying their heads in the sand<br />
and continuing to work on innovations is proven by<br />
the walking interview that material+technik möbel<br />
conducted with Maik Fischer, Director of interzum, at<br />
Orgatec in October. At the Cologne office furniture<br />
fair, groundbreaking industry and material trends<br />
were identified that will be among the top themes at<br />
interzum 2023, bringing the international furnishing<br />
world back to Cologne after the four-year break due to<br />
the pandemic.<br />
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material+technik möbel 07|22 3
Inhalt<br />
Titel: Bullmer<br />
Seite 31<br />
Kasten- und Küchenmöbel<br />
Seiten 5–21<br />
Maschinen und Verfahren<br />
Seiten 22–30<br />
Sitzmöbel<br />
Seiten 31–34<br />
Zum Titelbild: Der „Procut<br />
Genesis“ von Bullmer ermöglicht<br />
einen Mehr lagenzuschnitt von<br />
Polster- und Schaumstoffen und<br />
bietet hohe Effizienz in unterschiedlichen<br />
Industriezweigen.<br />
.<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Impressum 30<br />
Partner der Möbelindustrie35<br />
Inserentenverzeichnis 35<br />
Personen 34<br />
Macher & Märkte<br />
„Die interzum greift Top-<br />
Branchenthemen auf“ 6–9<br />
Fokus<br />
Ott mit neuem<br />
Showroom 5<br />
Flexible Möbel für agile<br />
Arbeitsbereiche10–11<br />
Sicam traf auf internationales<br />
Besucherinteresse12–13<br />
Filigrane Designs und<br />
viel Komfort 14–15<br />
Mehr Aussteller und<br />
breitere<br />
Oberflächenpalette 16–18<br />
Produkte & Konzepte<br />
Nachhaltige<br />
Besteckeinsätze 19<br />
Flexible Lösungen mit<br />
Bestseller-Potenzial 20<br />
Nachhaltige Alternative<br />
zu lösemittelhaltigen Lacken 21<br />
Fokus<br />
Technologie-Lösungen für kleine<br />
und große Betriebe 22–23<br />
Xylexpo mit Fokus<br />
auf Inlandsmarkt 24–27<br />
Maßgeschneiderte<br />
Maschinenschau statt<br />
Messeauftritt28–29<br />
Produkte & Konzepte<br />
Korpusverbinder mit<br />
hoher Spannkraft 29<br />
Türen nachhaltig und<br />
effizient lackieren 30<br />
Wir freuen uns,<br />
Sie im Jahr 2023 wieder<br />
persönlich auf einer<br />
Messe wiederzusehen<br />
und wünschen allen<br />
unseren Lesern ein frohes<br />
Weihnachtsfest und<br />
einen guten Rutsch ins<br />
Neue Jahr!<br />
Fokus<br />
Komplette Prozesskette<br />
aus einer Hand 31<br />
Automatisierung für<br />
höhere Fertigungseffizienz 32-33<br />
Produkte & Konzepte<br />
Übersichtliche Planung 33<br />
4<br />
material+technik möbel 07|22
Fokus<br />
Ott mit neuem<br />
Showroom<br />
Der Maschinenbauer Ott aus<br />
Lambach/Österreich feierte im<br />
Oktober nicht nur das 30jährige<br />
Bestehen seines Werkes 2, sondern<br />
stellte bei dieser Gelegenheit auch<br />
die vergrößerten Produktions- und<br />
Parkflächen vor. Das Unternehmen,<br />
das als Premiumanbieter im Bereich<br />
Kantenanleimmaschinen gilt, lud zu<br />
diesem Ereignis auch Kunden und<br />
Partnerfirmen ein.<br />
„Mehr Platz bei der Umsetzung von<br />
Großanlagen und eine schöne Ausstellungsfläche,<br />
das war uns schon<br />
länger ein Anliegen“, erklärt Beatrix<br />
Brunner, die Geschäftsführerin von<br />
Ott. Im neuen Showroom mit eigenem<br />
Eingang konnten sich die Fachbesucher<br />
nicht nur über die Ott-<br />
Bekantungszentren sondern auch<br />
über die Aufteilanlage „fh4“ von<br />
Schelling sowie über das CNC-Bearbeitungszentrum<br />
„Protec“ von Gannomat<br />
informieren. Weitere Mitaussteller<br />
wie etwa Leitz, RSO Group,<br />
CAD+T, Hranipex, Riepe sowie weitere<br />
Unternehmen rundeten das<br />
Angebot ab.<br />
Der neue Showroom (siehe Foto)<br />
wird künftig als Dauerausstellung<br />
für Kundentermine und Schul-<br />
Schwerpunkttage genutzt. Fachschulen<br />
und Kunden können indivi-<br />
duelle Termine vereinbaren, um<br />
einen Überblick über die Produkte<br />
sowie einen Einblick in die Entstehung<br />
der Maschinen bei Ott zu<br />
erhalten. Die sehr hohe Fertigungstiefe<br />
und der Umstand, dass<br />
die komplette Konzeption, Weiterentwicklung<br />
und Produktion am Firmensitz<br />
in Lambach erfolgt, machen<br />
die Kombination aus Serienfertigung<br />
und Sondermaschinenbau<br />
möglich.<br />
Seit kurzem ist Ott auch im Bereich<br />
Türenmaschinen tätig und entwickelt<br />
im Rahmen der „DoorEdition“<br />
Photo: Ott<br />
gemeinsam mit den Kunden maßgeschneiderte<br />
Lösungen, die nicht<br />
nur das Kantenleimen selbst, sondern<br />
auch die komplette Logistik<br />
umfassen. <br />
ba<br />
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Global<br />
Collection<br />
3.0<br />
Opening of Ott’s new<br />
showroom<br />
In October, on the occasion of the<br />
30th anniversary of its Plant 2, the<br />
machine manufacturer Ott from<br />
Lambach/Austria celebrated the<br />
expansion of its production and<br />
parking areas together with its<br />
customers and partner companies.<br />
A new showroom was also<br />
built in the process, where, in<br />
addition to the Ott edgebanding<br />
centres, the “fh4” panel cutting<br />
cell of Schelling, the “Protec”<br />
CNC machining centre of Gannomat<br />
as well as products of partner<br />
companies were also on display<br />
at the event. In the future, the<br />
new showroom will be used as a<br />
permanent exhibition for customer<br />
appointments and specialtheme<br />
days of schools. Ott has<br />
also recently started offering customised<br />
solutions in the area of<br />
door production machines.<br />
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material+technik möbel 07|22 5
Macher & Märkte<br />
Barbara Bartelmess (Produktmanagement,<br />
Sedus)<br />
führt Maik Fischer (lks.) und<br />
Richard Barth (re.) das<br />
filigrane Design des „se:air“-<br />
Bürostuhls vor.<br />
Barbara Bartelmess (Product<br />
Management at Sedus)<br />
demonstrates the filigree<br />
design of the “se:air” office<br />
chair to Maik Fischer (l.) and<br />
Richard Barth (r.).<br />
»<br />
Die interzum greift<br />
Top-Branchenthemen auf<br />
«<br />
Die interzum in Köln ist alle zwei Jahre eine Fundgrube an inspirierenden Ideen für die Einrichtungsindustrie.<br />
Die auf dem Event vorgestellten Oberflächen und Beschläge verleihen Möbeln Mehrwert, denn sie<br />
entsprechen den Wünschen der Endkunden und bieten ihnen funktionellen Nutzen und Komfort im Alltag.<br />
Das ist bei Büromöbeln nicht anders, wo die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren die Arbeitswelt<br />
verwandelt hat. Bei einem Walking Interview auf der Orgatec haben Maik Fischer (Director der interzum)<br />
und Richard Barth sich darüber informiert, wie Zulieferprodukte den Wandel mitgestalten.<br />
m+t: Beim Rundgang durch das<br />
Angebot der Orgatec fallen die<br />
zahlreichen nachhaltigen Materialien<br />
ins Auge. Das holländische<br />
Unternehmen Vepa will mit Recycling-Produkten<br />
die Welt besser<br />
gestalten. Herr De Kam, mit dem<br />
neuen Stuhl „Hemp“ verarbeiten<br />
Sie nicht nur einen nachwachsenden<br />
Rohstoff, sondern gleichzeitig<br />
auch ein Abfallprodukt der<br />
Industrie. Wie gelingt dieser<br />
Spagat?<br />
Gertjan De Kam: Unser Stuhl<br />
basiert zwar auf der Hanfpflanze,<br />
aber bei der Herstellung der Sitzschale<br />
kom<strong>mt</strong> nicht die Pflanze<br />
selbst, sondern ein bei der Produktion<br />
von Kosmetika anfallendes<br />
Abfallprodukt der Pflanze zum Einsatz.<br />
Aus diesen Faserresten<br />
werden Hanffasermatten hergestellt,<br />
die dann mit einem Bioharz als<br />
Bindemittel zu Sitzschalen verpresst<br />
werden. Zusammen mit unserem<br />
Partner Plantics erhielten wir hierfür<br />
nicht nur den Innovation Award, sondern<br />
unser nachhaltiger Werkstoff<br />
wurde auch zum Re newable Material<br />
of the Year 2021 gekürt. Denn<br />
nach seinem Lebenszyklus kann der<br />
Stuhl geschreddert und ohne Qualitätsverlust<br />
wieder in einen Stuhl verwandelt<br />
werden. Übrigens, präsentieren<br />
wir auf unserem Stand noch<br />
weitere kreislaufwirtschaftlich produzierte<br />
Möbelinnovationen. So<br />
zeigen wir die „Felt“-Stuhlserie,<br />
deren Sitzschale aus recyceltem<br />
Post-Consumer-PET-Flaschen gefertigt<br />
ist, und den „Blue Finn“-Stuhl,<br />
bei dem der Sitz aus recyceltem,<br />
chirurgischem Einweg-Verpackungsmaterial<br />
besteht, das wir aus acht<br />
Krankenhäusern in Holland erhalten.<br />
Auch dieser Stuhl ist am Lebensende<br />
zu 100 Prozent recycelbar.<br />
„Ich sehe in kreislauffähigen<br />
Werkstoffen<br />
Innovationspotenziale“<br />
Fischer: Ich sehe in diesen kreislauffähigen<br />
Werkstoffen Innovationspotenziale<br />
für die Einrichtungsindustrie.<br />
Nachdem 2017 und 2019<br />
Professor Dr. Sascha Peters mit<br />
seiner Agentur Haute Innovation<br />
auf der interzum bereits eine<br />
Reihe umweltfreundlicher Materialien<br />
vorgestellt hatte, setzt die<br />
interzum diese Zusammenarbeit<br />
2023 fort. Auf der kommenden<br />
Ausgabe wird der Materialexperte<br />
unter dem Titel „Sustainability<br />
Matters“ erneut wegweisende<br />
Materialinnovationen auf dem<br />
Trend Forum „Materials & Nature“<br />
in Halle 6 vorstellen. Mit der Sonderausstellung<br />
reagiert die interzum<br />
auf den zunehmenden Bedarf<br />
an nachhaltigen Materialien und<br />
unterstützt zugleich die Einrichtungsindustrie<br />
bei der Transformation<br />
in eine Circular Economy. Und<br />
das Erfreuliche dabei ist, dass die<br />
Besucher solche Werkstoffe auf<br />
der interzum auch wieder live erleben<br />
können!<br />
6<br />
material+technik möbel 07|22
Macher & Märkte<br />
m+t: Apropos Nachhaltigkeit:<br />
Wie groß die Spannbreite der<br />
Einsatzmöglichkeiten für nachhaltige<br />
Produkte ist, führt die<br />
Firma Recytex auf der Orgatec<br />
vor. Ihr Name ist Programm,<br />
denn sie setzt in Ihren Akustikprodukten<br />
auf Nachhaltigkeit<br />
sowie recycelbare PET-Fasern<br />
und löst dabei auch gleich ein<br />
wesentliches Problem in offenen<br />
Bürolandschaften: die Geräuschbeeinträchtigung.<br />
Herr Hausdorf,<br />
wie lassen sich Funktion, Nachhaltigkeit<br />
und Design harmonisch<br />
in ganzheitliche Raumlösungen<br />
integrieren?<br />
Ulrich Hausdorf: Die Pandemie<br />
hat den Wandel in den Bürolandschaften<br />
und vor allem wechselnden<br />
Arbeitsplatzbelegungen durch<br />
vermehrte Home-Office-Arbeit<br />
sowie desk sharing beschleunigt.<br />
Dazu kom<strong>mt</strong> die heutige Architektur<br />
mit dem Einsatz schallharter<br />
Materialien, die nicht nur in Bürogebäuden,<br />
sondern auch in Restaurants,<br />
öffentlichen Räumen den<br />
Lärmpegel merklich steigert. Akustisch<br />
wirksame Lösungen sind<br />
daher notwendig, doch sie müssen<br />
auch dem gestalterischen Anspruch<br />
der Büroeinrichtung entsprechen.<br />
Wir haben uns für die Produktion<br />
von hochwertigen Akustikprodukten<br />
aus Vlies entschieden. Mit<br />
Akustikwänden und Akustikbildern<br />
und nun auch mit der leuchtenden<br />
Akustiksäule stellt Recytex Planern<br />
und Architekten designorientierte<br />
und umweltfreundliche Lösungen<br />
zur Verfügung. Mit diesen können<br />
sie ganzheitliche Einrichtungen kreieren,<br />
ohne bei der Akustik einen<br />
Kompromiss in Sachen Design eingehen<br />
zu müssen. Da die Akustiksäule<br />
über Rollen verfügt, können<br />
Anwender Wohlbefinden und<br />
Lebensqualität in jeden Raum bringen.<br />
Fischer: Recytex stellte seine<br />
Komfortvliese und die daraus<br />
machbaren Produkte auf den vorangegangenen<br />
interzum-Ausgaben<br />
bereits vor und ergänzt damit das<br />
breite Angebot an Zulieferprodukten<br />
für die Büromöbelindustrie.<br />
Denn Planer und Architekten besuchen<br />
die interzum regelmäßig, um<br />
in Köln innovative und vor allem inspirierende<br />
Ideen zu entdecken..<br />
Neben den unzähligen Innovationen<br />
aus allen Segmenten können<br />
sich die Architekten sowohl über<br />
die akustischen Lösungen als auch<br />
über die wesentlichen Innovationen<br />
im Lichtbereich einen Überblick<br />
verschaffen.<br />
„Die Lichttechnik<br />
präsentiert sich konzentriert<br />
in einer Halle“<br />
m+t: Herr Fischer, Sie erwähnten<br />
gerade das Thema Licht und<br />
dessen wichtige Rolle in der<br />
Architektur. Bei der Firma Klöber<br />
hat Licht nun Einzug in den<br />
Sessel „Wooom“ gehalten. Herr<br />
Hindenberg, welche weitere<br />
Komfortfunktionen bietet der<br />
Ulrich Hausdorf (Mitte, Gebietsverkauf Recytex) erläutert die Vorteile<br />
akustisch wirksamer Leuchtsäulen in offenen Büroräumen.<br />
Ulrich Hausdorf (center, Area Sales at Recytex) explains the advantages<br />
of acoustically effective light columns in open office spaces.<br />
Auf dem Vepa-Stand informiert Gertjan de Kam (lks., Design &<br />
Development Manager Vepa) die Herstellung eines Stuhles aus<br />
Hanffaserresten.<br />
At Vepa, Gertjan de Kam (left, Design & Development Manager of<br />
Vepa) explains the manufacture of a chair from residual hemp<br />
fibres.<br />
Photos: Koelnmesse<br />
neue Loungesessel und weshalb<br />
entspricht er damit dem Zeitgeist?<br />
Dirk Hindenberg: Unser Sessel ist<br />
ein Paradebeispiel für die „Entgrenzung“<br />
von Büro und Wohnraum.<br />
Beim Megatrend „New Work“<br />
geht es darum, das Büro zu einem<br />
attraktiven Ort der Kommunikation,<br />
aber auch des Rückzugs für Mitarbeiter<br />
zu machen. Da spielt die<br />
Wohnlichkeit eine große Rolle. Erst<br />
wenn man den Sessel „besitzt“<br />
lassen sich die vielfältigen Komfortfunktionen<br />
von „Wooom“ genießen.<br />
Denn er kann nicht nur mit<br />
einer integrierten LED-Leuchte<br />
ausgestattet werden, sondern<br />
auch mit einer Massage- und Heizfunktion.<br />
Das Ganze lässt sich über<br />
das Smartphone problemlos steuern.<br />
So ist Heizfunktion für Sitz und<br />
Rücken einstellbar und auch die<br />
3-Zonen Massagefunktion kann in<br />
der Intensität separat und stufenlos<br />
angepasst werden. Durch die<br />
Sitzschale aus Formvlies, die bis zu<br />
60 Prozent aus recycelter Polyesterfaser<br />
besteht, und die Tatsache,<br />
dass das Vlies am Ende zu 100 Prozent<br />
recycelbar ist, punktet der<br />
Sessel auch mit seinen nachhaltigen<br />
Aspekten. „Wooom“ ist also<br />
ein Komfortsessel, der im Büro und<br />
im Wohnraum seinen Platz haben<br />
kann.<br />
Fischer: Nahezu alle führenden<br />
Lichtspezialisten stellen regelmäßig<br />
auf der interzum aus und nutzten<br />
die Weltleitmesse als Bühne<br />
für ihre Innovationen. Auf der kommenden<br />
Ausgabe machen wir die<br />
Halle 10.2 zur Lichtarena, denn ein<br />
Großteil der Lichttechnik-Aussteller<br />
wird hier ausstellen. Interessenten<br />
können sich dort somit noch besser<br />
und in kürzerer Zeit über das weltweite<br />
Angebot informieren. Mit<br />
ihren drei Themenschwerpunkten<br />
„Function & Components“, „Materials<br />
& Nature“ sowie „Textile &<br />
Machinery“ ist die interzum ohnehin<br />
eine Messe der kurzen Wege.<br />
Da wir uns gerade auf der Orgatec<br />
befinden, möchte ich an dieser<br />
Stelle auch auf die neue Platzierung<br />
der Büromöbel-Komponentenanbieter<br />
hinweisen, die von der Halle<br />
5.1 in die Halle 4.2 umziehen. Dort<br />
werden die Industriebesucher auch<br />
2023 wieder komprimiert innovative<br />
Komponenten vorfinden, mit<br />
denen sie auf der Orgatec 2024<br />
erneut ein Feuerwerk an innovativen<br />
Ideen zünden können.<br />
„Die interzum zeigt<br />
Werkstoffe für hybride<br />
Möbel“<br />
m+t: Bleiben wir bei den Sitzmöbeln,<br />
die auf der Orgatec eine<br />
dominierende Rolle spielen.<br />
„New Work“ macht die Arbeit<br />
hybrider, agiler und individueller,<br />
was sich aber zugleich als<br />
Herausforderung für einen Bürodrehstuhl<br />
erweist. Er muss sich<br />
auf wechselnde Nutzer einstel-<br />
material+technik möbel 07|22 7
Macher & Märkte<br />
Wie Assmann sein Know-how bei Profi-Büromöbeln auch ins<br />
Home-Office bringt, erläutert Michael Vogel (Geschäftsführer,<br />
Assmann Digital).<br />
Michael Vogel (Managing Director of Assmann Home) explains, how<br />
Assmann also introduces its know-how in professional office<br />
furniture to the home office.<br />
len. Frau Bartelmess, mit „se:air“<br />
präsentiert Sedus erstmals einen<br />
komplett Membran bespannten<br />
Bürostuhl. Wie kam es zu dieser<br />
Entwicklung und welche Vorteile<br />
bietet diese Ausführung?<br />
Angela Bartelmess: Mit der Entwicklung<br />
von „se:air“ reagiert<br />
Sedus auf den Wandel im<br />
Arbeitsalltag. Bei vielen Unternehmen<br />
arbeiten die Mitarbeiter zeitweise<br />
im Homeoffice und kommen<br />
im Deutschlanddurchschnitt circa<br />
nur zwei bis drei Tage in der Woche<br />
ins Büro. Die Zeiten des fixen<br />
Arbeitsplatzes sind aus Flächeneffizienzgründen<br />
daher passé, heute<br />
können die Arbeitsplätze oftmals<br />
vorab gebucht werden und entsprechend<br />
flexibel müssen die<br />
Bürostühle konzipiert sein. Denn<br />
effizientes, non-territoriales Arbeiten<br />
schließt das individuelle Einstellen<br />
von Bürostühlen aus. Bei<br />
„se:air“ ermöglicht die patentierte<br />
Kinetic-Swing-Mechanik eine automatische<br />
Gewichtserkennung des<br />
Nutzers, ohne dass dieser darüber<br />
nachdenken oder selbst etwas einstellen<br />
muss. Die elastische Membranbespannung<br />
des Drehstuhls<br />
ermöglicht nicht nur ein filigranes<br />
Design, sondern gewährleistet<br />
auch eine hervorragende Luftzirkulation<br />
beim Sitzen. Das maßgeschneiderte<br />
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bietet durch optimale Härtegrade<br />
an Rückenlehnen und Sitz optimalen<br />
Halt und schmiegt sich an den<br />
Körper des Nutzers an. Auch in<br />
Sachen Umweltfreundlichkeit kann<br />
der Stuhl punkten: bei der Farbaus-<br />
8<br />
material+technik möbel 07|22<br />
führung Schwarz. Die schwarze<br />
Modellvariante besteht zu 50 Prozent<br />
aus Recyclat. Bei einem regionalen<br />
Hersteller wird die Membran<br />
passgenau in Form gestrickt, d. h.<br />
es gibt keinen Verschnitt oder Abfall<br />
in der Fertigung. Dies ist aktuell<br />
eines der ökologischsten Herstellungsverfahren<br />
am Markt. Der<br />
Stuhl wird ab Januar 2023 in zwei<br />
Farben – Schwarz und Purweiss –<br />
erhältlich sein.<br />
Fischer: Der „se:air“-Stuhl zeigt,<br />
dass innovative Materialkonzepte<br />
und Herstellungsprozesse für<br />
Unternehmen wie Sedus, deren<br />
Produkte „made in Germany“ sind,<br />
von großer Bedeutung sind. Nur so<br />
können die Unternehmen im globalen<br />
Wettbewerb auf Dauer punkten.<br />
Daher ist eine Weltleitmesse<br />
wie die interzum von so großer<br />
Bedeutung für die Aussteller und<br />
die Verarbeiter. Unsere Gespräche<br />
zeigen, dass auch die Aussteller im<br />
Angebotsschwerpunkt „Textile &<br />
Machinery“ die Präsenz-Ausgabe<br />
der interzum regelrecht herbeisehnen.<br />
Seit 2019 gab es keine vergleichbare<br />
Messe für die Polsterund<br />
Matratzenindustrie, auf der<br />
nicht nur Möbelleder und Funktionsstoffe,<br />
sondern auch Polsterund<br />
Matratzenkomponenten wie<br />
Federn, Schäume und Gurte live<br />
gezeigt werden konnten. Dazu<br />
kom<strong>mt</strong>, dass im Mai 2023 die Verarbeitungstechnologien<br />
ebenfalls<br />
an Bord sind und neue Automatisierungs-<br />
und Digitalisierungslösungen<br />
vorstellen. Wie wir bei Sedus<br />
gerade feststellen können, hat in<br />
der Bürostuhlindustrie puristisches<br />
Design als Antwort auf hybrides<br />
Arbeiten Einzug gehalten, weil die<br />
Stühle auch im Home-Office stylisch<br />
wirken. Hierfür sind modernste<br />
Materialien- und Fertigungslösungen<br />
erforderlich, mit denen sich der<br />
Verschnitt und damit die Kosten<br />
reduzieren lassen. Das alles ist im<br />
Mai 2023 auf der interzum zu<br />
sehen.<br />
„Die interzum gewährt<br />
stets auch einen Blick in<br />
die Zukunft“<br />
m+t: Auf der interzum ist im Polstersegment<br />
regelmäßig State-of-<br />
Art-Technologie zu sehen, doch<br />
bei einigen Ausstellern aus dem<br />
Beschlag- und Oberflächensegment<br />
wird auch ein Blick in die<br />
Zukunft gewährt. Mehrere Zulieferunternehmen<br />
haben sich nun<br />
auf der Orgatec an dem<br />
Zukunftsprojekt „Inspired Hybrid<br />
Office“ beteiligt und stellen, wie<br />
z. B. Hettich, innovative Bürolösungen<br />
zur Diskussion.<br />
Herr Rehage, welche Überlegungen<br />
standen bei Ihrem Projekt<br />
„room2gather“, welches Sie<br />
zusammen mit der Universität<br />
Weimar und der Münster School<br />
of Architecture realisiert haben,<br />
im Vordergrund?<br />
Daniel Rehage: Wir zeigen auf der<br />
Orgatec, wie aus einem Teammeeting<br />
im Handumdrehen ein Raum<br />
für eine Videokonferenz oder für<br />
konzentrierte Stilarbeit geschaffen<br />
werden kann, denn unsere Studie<br />
„room2gather“ hat buchstäblich<br />
den Dreh raus: Auf einer Sockelplatte,<br />
die über eine ausgeklügelte<br />
Kinematic verfügt, zeigen wir vier<br />
Bürokonfigurationen, die sich ohne<br />
viel Kraftaufwand mit nur einer<br />
Hand kollisionsfrei immer wieder<br />
neu anordnen lassen. Rechnerisch<br />
ergeben sich daraus 256 verschiedene<br />
Möglichkeiten der Positionierung<br />
und Anordnung und damit im<br />
dynamischen Büroalltag reichlich<br />
Spielraum für unterschiedlichste<br />
Szenarien der Einzel- und Teamarbeit.<br />
Das interessante dabei ist,<br />
dass die spezielle Kinematic der<br />
Studie auf dem kleinen<br />
„ComfortSpin“-Drehteller von Hettich<br />
aufbaut, der bereits in Kühlschränken<br />
und Vorratsschränken im<br />
Einsatz ist und hier für Ordnung<br />
sorgt. Er kann nicht nur um 360<br />
Grad gedreht werden, sondern<br />
fährt durch seine Drehbewegung<br />
sogar zum Teil aus dem Kühlschrank<br />
heraus.<br />
Fischer: Hettich, wie aber auch<br />
andere Beschlaghersteller haben in<br />
den vergangenen Jahren auf der<br />
interzum immer wieder Zukunftsvisionen<br />
vorgestellt, die für weltweites<br />
Aufsehen gesorgt haben. Viele<br />
dieser Projekte haben in den Folgejahren<br />
maßgeblich die Entwicklung<br />
von Möbeln befruchtet und neue<br />
Designs und Funktionen möglich<br />
gemacht. Auch Innovationen im<br />
Oberflächenbereich, die auf der<br />
interzum ihre Weltpremiere feierten,<br />
haben den Ruf als Fundgrube<br />
für neue Ideen gefestigt. Nir-<br />
Dirk Hindenberg (Marketingleiter, Klöber) lässt Maik Fischer die<br />
vielfältigen Komfortfunktionen des „Wooom“-Sessels erleben.<br />
Dirk Hindenberg (Marketing Manager of Klöber) lets Maik Fischer<br />
experience the wide variety of comfort functions of the “Wooom”<br />
armchair.
Macher & Märkte<br />
Daniel Rehage (Innovationsmanagement, Hettich) erläutert die<br />
„room2gather“-Studie, die bis zu 256 verschiedene Konfigurationen<br />
ermöglicht.<br />
Daniel Rehage (Innovation Management at Hettich) explains the<br />
“room2gather” study, which enables up to 256 different configurations.<br />
ganze Vielfalt an Oberflächenprodukten<br />
unter dem Themenschwerpunkt<br />
„Materials & Nature“ geboten.<br />
Angefangen bei den jüngsten<br />
Kreationen der Dekordrucker, die<br />
sich erstmals zusätzlich zur Halle 6<br />
auch in der neuen Messehalle 1<br />
sowie der Halle 5.2 präsentieren,<br />
bis hin zu dekorativen Möbelplatten<br />
und Echtholz-Furnieren, deren<br />
Anbieter künftig auch in den drei<br />
zuvor genannten Hallen anzutreffen<br />
sind. Schon jetzt steht fest,<br />
dass nahezu alle führenden Anbieter<br />
an Bord sein werden und den<br />
ca. 60.000 erwarteten Besuchern<br />
aus aller Welt ein umfassendes<br />
Angebot an authentischen Materialreproduktionen<br />
und funktionellen<br />
Oberflächenfeatures präsentieren<br />
werden. Denn unsere Aussteller<br />
sind fest davon überzeugt, dass<br />
innovative Möbeloberflächen ein<br />
Live-Erleben auf einer physischen<br />
Messe wie der interzum erfordern.<br />
Ergänzt und bereichert wird das<br />
haptische Erleben von Produkten<br />
durch ein neues Format des Wissentransfers:<br />
die „interzum Academy“.<br />
Hier präsentiert die Messe<br />
ein hochkarätiges und inhaltlich<br />
visionär ausgerichtetes Vortragsprogramm<br />
auf der „interzum Trend<br />
Stage“, das durch Ausstellervorträge<br />
auf der „Product Stage“ ideal<br />
ergänzt wird.<br />
m+t: Wir danken den Ausstellern<br />
der Orgatec für die Informationen<br />
über wegweisende Büromöbelprodukte<br />
und Ihnen Herr<br />
Fischer für den Ausblick auf die<br />
kommende interzum in Köln.<br />
Das Interview führte Richard<br />
Barth.<br />
gendwo anders werden der Möbelindustrie<br />
so viele inspirierende<br />
Lösungen und Vorschläge geboten.<br />
Denn zusätzlich zu den Visionen der<br />
Aussteller greift die interzum relevante<br />
Branchenthemen auf ihren<br />
Sonderflächen auf und fungiert mit<br />
ihren „Trend Foren“ somit auch<br />
2023 wieder als Ideengeber – übrigens<br />
auch im Netz, denn mit dem<br />
Zusammenspiel aus Vor-Ort-Messe<br />
und dem digitalen Live-Event<br />
interzum @home bieten wir erstmals<br />
ein vollwertig hybrides Messeerlebnis.<br />
„Innovative Möbeloberflächen<br />
erforden ein<br />
Live-Erleben“<br />
m+t: Bei unserem Walking Interview<br />
auf der Orgatec konnten wir<br />
feststellen, dass Nachhaltigkeit,<br />
Beleuchtung und funktionelle<br />
Features die Büroarbeitswelt<br />
komfortabler und zugleich wohnlicher<br />
machen. Herr Vogel, wie<br />
reagiert ein Büromöbelhersteller<br />
wie Assmann auf diesen Megatrend<br />
des „New Work“?<br />
Michael Vogel: Heute ist das<br />
Arbeiten im Homeoffice mittlerweile<br />
eher die Regel als eine Ausnahme.<br />
Gleichzeitig fehlt es aber an<br />
professionellen und ergonomischen<br />
Lösungen für die optimale<br />
Ausstattung eines Homeoffices,<br />
denn schließlich müssen die Möbel<br />
auch zur vorhandenen Einrichtung<br />
passen und nicht als Fremdkörper<br />
fungieren. Mit „ASSMANN<br />
HOME“ bieten wir eine E-Commerce<br />
Lösung für die professionelle<br />
Homeoffice-Ausstattung. Wir<br />
sprechen damit sowohl private<br />
Endkunden als auch in Kooperation<br />
mit dem Büromöbel-Fachhandel<br />
die Mitarbeiter von Grosskunden<br />
und Key-Accounts an. Zur Premiere<br />
von „ASSMANN HOME“ haben<br />
wir zur Orgatec beispielsweise<br />
dieses wohnliche Sideboard mitgebracht,<br />
das auch an der Wand<br />
hängen kann und sich harmonisch<br />
in das Wohnumfeld integrieren<br />
lässt. Ist arbeiten im Homeoffice<br />
angesagt, wird einfach die Front<br />
heruntergeklappt und aus dem<br />
Sideboard/Hängeschrank wird ein<br />
Sekretär, dessen Professionalität<br />
sich in hochbelastbaren Beschlägen<br />
zeigt und der sich mit seiner<br />
Eiche-Dekorfront in das Wohnumfeld<br />
einfügt. Selbstverständlich<br />
werden zur offiziellen Markteinführung<br />
des Produktes im ersten Halbjahr<br />
2023 auch weitere Dekore und<br />
Frontausführungen im Programm<br />
angeboten, mit denen sich in den<br />
eigenen vier Wänden eine<br />
Arbeitsumgebung mit Wohlfühlcharakter<br />
schaffen lässt.<br />
Fischer: Wer sich einen Überblick<br />
über die aktuellen und kommenden<br />
Holz- und Materialtrends im Oberflächenbereich<br />
verschaffen will, der<br />
ist auf der kommenden interzum<br />
genau richtig. In mehreren Hallen<br />
wird vom 9. bis zum 12. Mai die<br />
“Interzum picks up on top industry issues”<br />
Every two years, the interzum in Cologne is a treasure trove of inspiring<br />
ideas for the furnishing industry. The surfaces and fittings presented at<br />
the event add value to furniture, because they meet the wishes of end<br />
customers and offer them functional benefits and comfort in everyday<br />
life. This is no different for office furniture, where the Corona pandemic<br />
has transformed the working world in recent years. During a walking<br />
interview at the Orgatec, Maik Fischer (Director of interzum) and Richard<br />
Barth found out how supplier products are helping to shape the change.<br />
Thus, for example, for manufacturing the “Hemp” chair of the company<br />
Vepa, a waste product of the hemp plant from the production of cosmetics<br />
is used. The company Recytex uses recycled materials in its acoustic<br />
products and at the same time solves the problem of noise pollution in<br />
open office environments. A range of other recyclable materials will be<br />
presented at the interzum 2023 as part of the special exhibition “Sustainability<br />
Matters”. The interzum is also a treasure trove for new developments<br />
in the areas of acoustics and lighting technology. The fact that light<br />
as well as other functions are playing an increasing role in furniture is<br />
demonstrated by the “Wooom” lounge chair of Klöber. The role of light<br />
in furniture construction will be highlighted at the upcoming interzum by<br />
the concentration of suppliers in Hall 10.2, and office furniture component<br />
suppliers will also be moving to Hall 4.2. The seating furniture industry,<br />
on the other hand, will find a wide range of cover and upholstery<br />
materials as well as processing technology in the “Textile & Upholstery”<br />
focal point, which makes a completely membrane-covered office swivel<br />
chair, such as the one Sedus presented with “se:air” at the Orgatec possible<br />
in the first place. However, fitting and surface manufacturers in<br />
particular regularly present visionary designs at the interzum. At the<br />
Orgatec, for example, Hettich took part in the future-oriented project<br />
“Inspired Hybrid Office” and presented its “room2gather” project,<br />
which offers scope for most different individual and teamwork scenarios<br />
in dynamic everyday office life. Office furniture specialist Assmann demonstrated<br />
on Orgatec, how the “New Work” megatrend can be implemented,<br />
and for that developed a special furniture collection for the<br />
home office under the “Assmann home” brand. Here, homely and trendy<br />
surfaces play a central role. They will be presented at the interzum in the<br />
thematic focus “Materials & Nature” in Halls 5.2, 6, and for the first time<br />
in the new Hall 1.<br />
material+technik möbel 07|22 9
Fokus<br />
Flexible Möbel für<br />
agile Arbeitsbereiche<br />
Nach vierjähriger Corona-bedingter Pause traf sich die Büromöbelbranche wieder zur Orgatec in Köln.<br />
Allerdings nutzten nicht alle führenden Büromöbelhersteller die Messehallen für die Vorstellung ihrer<br />
Neuentwicklungen, weshalb die Orgatec nicht ganz an die Vor-Corona-Ausgaben anknüpfen konnte.<br />
Vom 25. bis zum 29. Oktober<br />
belegte die Orgatec fünf Hallen des<br />
Messegeländes. Da insbesondere<br />
große Büromöbelhersteller wie<br />
Vitra, Steelcase, Haworth, Flokk<br />
sowie die Dauphin-Gruppe nicht<br />
teilnahmen, war die Ausstellungsfläche<br />
kleiner als in den Vorjahren.<br />
Die Branchenriesen veranstalteten<br />
stattdessen an verschiedenen<br />
Orten in Köln eigene Events.<br />
Mehr Aussteller als erwartet<br />
Nachdem wenige Monate vor dem<br />
Start der Orgatec die Ausstellerzahl<br />
mit rund 550 Anmeldungen noch<br />
deutlich unter der Vor-Corona-Ausgabe<br />
lag, hatten sich am Ende rund<br />
686 Firmen in den Messehallen<br />
eingefunden. Auf der letzten<br />
Orgatec 2018 hatten mehr als 750<br />
Unternehmen ausgestellt. Den<br />
kurzfristigen Zuwachs verdankte<br />
die Messe jedoch vor allem Zulieferfirmen,<br />
die Bezugsstoffe, Kleber<br />
oder Dekorplatten ausstellten.<br />
Besonders umfangreich war in diesem<br />
Jahr auch das Angebot an<br />
schallabsorbierenden Materialien.<br />
Der lange Verzicht auf eine internationale<br />
Büromöbelschau sowie der<br />
Wegfall von Reiserestriktionen verschafften<br />
der Messe einen höheren<br />
Besucherzustrom als erwartet.<br />
Laut Veranstalter kamen 45.000<br />
(2018: 63.000) Fachbesucher nach<br />
Köln.<br />
„New Work“ statt klassischem<br />
Arbeiten<br />
Auf die Veränderungen der Arbeitswelt<br />
durch verstärktes Arbeiten im<br />
Home-Office sowie der entsprechend<br />
hohe Bedarf an Kommunikation<br />
haben die Anbieter in unterschiedlicher<br />
Weise reagiert.<br />
Assmann hatte unmittelbar vor der<br />
Messe unter dem Namen „Assmann<br />
Home“ eine eigene Firma ins<br />
Leben gerufen, die spezielle Home-<br />
Office Lösungen an Endverbraucher<br />
verkauft.<br />
Unter dem Oberbegriff „New Work“<br />
hatten auch andere Aussteller neue<br />
Gestaltungslösungen mitgebracht:<br />
Polstermöbel dominierten das Messebild,<br />
während Kastenmöbel so<br />
gestaltet waren, dass sie je nach<br />
Materialwahl auch harmonisch in<br />
die Wohnung passen. Dies spiegelte<br />
sich in trendigen Holzdekoren<br />
sowie design-orientierter, filigraner<br />
Formensprache wider.<br />
Der Büromöbelhersteller OKA, der<br />
in Köln zusammen mit den neuen<br />
Schwesterunternehmen Nurt und<br />
Unit Systems ausstellte, präsentierte<br />
eine ganze Reihe von Programmen,<br />
die sich für den Wohnraum<br />
eignen wie etwa „Frame<br />
Work“, ein offenes Metallregal, das<br />
individuell mit Einsätzen in verschiedenen<br />
Materialien gestaltet<br />
werden kann. Mit „HomeLine“<br />
bietet OKA ein Modulprogramm,<br />
Vepa verarbeitet<br />
chirurgisches<br />
Verpackungsmaterial<br />
zu Stühlen.<br />
Vepa processes<br />
surgical<br />
packaging<br />
material into<br />
chairs. <br />
Photo: Barth<br />
das durch seinen Materialmix aus<br />
Echtholz und Kork mit Metall und<br />
Melaminoberflächen für wohnliches<br />
Ambiente sorgt. Die neue<br />
Marke Nurt setzt mit viel Holz auf<br />
einen natürlichen Look.<br />
Palmberg zeigte sein Regalsystem<br />
„P 5“, mit dem sich neben Büroräumen<br />
auch wohnliche Studiolösungen<br />
mitsa<strong>mt</strong> Küche realisieren lassen.<br />
Hierzu stehen Einlegeböden,<br />
Klappeneinsätze und Boxen in<br />
diversen Materialien zur Verfügung.<br />
Die Linie „Offa“ von Nowy Styl<br />
besteht aus einer Reihe kreativer,<br />
multifunktionaler, flexibler und<br />
mobiler Möbellösungen, die den<br />
Anforderungen agiler Arbeitsbereiche<br />
gerecht werden. „se:matrix“<br />
nennt sich ein offenes Regalsystem<br />
bei Sedus, das sich dank seiner<br />
vielfältigen Konfigurierungsmöglichkeiten<br />
als Stauraum-, als<br />
Zonierungs- sowie als Designelement<br />
verwenden lässt. Zudem<br />
können Profile, PET-Paneele und<br />
Melaminoberflächen farblich so<br />
gewählt werden, dass ein wohnlicher<br />
Charakter vermittelt wird.<br />
Flexibel und multifunktional<br />
Die neuen Produkte erfüllten dabei<br />
alle Anforderungen an maximale<br />
Bei Palmberg war eine wohnliche<br />
Einrichtungslösung zu sehen.<br />
Palmberg had a homely furnishing<br />
solution on show. Photos: Barth<br />
Flexibilität und Mobilität. Bei Assmann<br />
und Palmberg lassen sich<br />
Arbeits- und Seminartische nicht<br />
nur in der Höhe verstellen, sondern<br />
vielfach auch die Tischplatte hochklappen,<br />
so dass diese platzsparend<br />
verstaut werden können. Bei<br />
einigen Modellen kann die Tischplatte<br />
auch als Whiteboard genutzt<br />
werden. Bei „Pontis Hypa“ von<br />
Die Meeting-Box von<br />
Assmann soll effizientes<br />
Arbeiten in offenen Bürolandschaften<br />
komfortabel<br />
machen.<br />
Assmann’s mobile meeting<br />
boxes are designed to<br />
enable efficient working in<br />
open office environments.<br />
Photo: Assmann<br />
10<br />
material+technik möbel 07|22
Fokus<br />
Interstuhl trat erstmals mit<br />
einem Möbelprogramm auf.<br />
Interstuhl appeared for the first<br />
time with a furniture range.<br />
Photo: Interstuhl<br />
Der LKW von Kinnarps dient als rollende<br />
Reparaturwerkstatt für Bürostühle.<br />
The Kinnarps’ lorry serves as a rolling repair<br />
workshop for office chairs. Photo: Barth<br />
Assmann ist ein Akku im Einsatz<br />
und macht den Steh-Sitz-Tisch<br />
zusätzlich mobil.<br />
Wie die Orgatec zeigte, entwickeln<br />
sich immer mehr Unternehmen zu<br />
ganzheitlichen Lösungsanbietern.<br />
Während die Stauraumexperten ihr<br />
Sortiment um verschiedene Sitzund<br />
Polstermöbel ergänzen, warten<br />
Sitzmöbelspezialisten mit Stauraummöbeln<br />
auf. Interstuhl beispielsweise<br />
hat in eine eigene<br />
Holzmöbelfertigung investiert und<br />
zeigte nicht nur neue Bürostühle,<br />
sondern unter dem Namen „What<br />
if we fly“ funktionale und flexible<br />
Möbelelemente in reduzierter Formensprache,<br />
das wohnliches<br />
Ambiente in Büroräume bringt.<br />
Ein hybrides Regalprogramm gab<br />
es bei Hammerbacher zu sehen.<br />
Beim „System 6 Advanced“ wurde<br />
zudem an die Montage gedacht,<br />
denn die Schränke sind dank der<br />
patentierten „Threespine“-Technologie<br />
von Vällinge werkzeuglos<br />
Christoph Hammerbacher ist<br />
über den FSC-Furniture<br />
Award im Bereich Nachhaltigkeit<br />
stolz.<br />
Christoph Hammerbacher is<br />
proud of the sustainability<br />
award. Photo: Barth<br />
montierbar, auch eine Demontage<br />
ist werkzeuglos möglich.<br />
Filigrane Sitzmöbel<br />
Bei den Bürodrehstühlen hatte filigranes<br />
Design Einzug gehalten. So<br />
präsentiert sich „se:air“ bei Sedus<br />
als erster komplett mit Membran<br />
bespannter Bürosessel. Die reduzierte<br />
Formgebung wird durch die<br />
Gewichtsautomatik möglich, die<br />
heute angesichts wechselnder<br />
Nutzer der Büroräume gefordert<br />
wird. Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten<br />
früherer Bürodrehstühle<br />
wären in der neuen Arbeitswelt<br />
hinderlich. Mit „CoMeet“ hat Klöber<br />
einen hybriden Bürostuhl entwickelt,<br />
der sich durch seine 16<br />
Varianten in Materialität und<br />
Erscheinung gleichermaßen für das<br />
Büro als auch für den Wohnraum<br />
eignet.<br />
Zugleich zeigte die Orgatec, dass<br />
das klassische Büro in den Hintergrund<br />
getreten ist. Insbesondere in<br />
offenen Bürolandschaften müssen<br />
Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes<br />
Arbeiten geschaffen<br />
werden. Zahlreiche Hersteller präsentierten<br />
daher Mini-Büros wie<br />
z.B. bei Assmann oder OKA („OKA<br />
Pods“) zu sehen. Solche „Inhouse-<br />
Kabinen“ in verschiedenen Optiken<br />
und mit akustischer Lärmdämmung<br />
sollen ungestörtes Arbeiten<br />
ermöglichen. Bei der Neuheit<br />
„Syneo Mobil Booth“ von Assmann<br />
handelt es sich um mobile<br />
Meeting-Boxes auf Rollen mit<br />
schallabsorbierender Polsterung,<br />
die mit gepolsterten Sitzmöbeln<br />
und Tisch sowie mit Licht und<br />
benötigten Anschlüssen ausgestattet<br />
sind und wahlweise mit<br />
geschlossenem Dach oder einem<br />
Lamellendach erhältlich sind.<br />
Jede Menge Funktionen sind bei<br />
den zahlreichen Loungesesseln<br />
gefragt, die auf der Orgatec zu<br />
sehen waren. Der „Wooom“ von<br />
Klöber erleichtert mit einer LED-<br />
Leuchte nicht nur das Lesen und<br />
Arbeiten, sondern kann optional<br />
auch mit einer Heiz- und Massagefunktion<br />
versehen werden.<br />
Nachhaltigkeit im Fokus<br />
Neben der erhöhten Flexibilität<br />
erwies sich Nachhaltigkeit als zentrales<br />
Messethema. Ein Großteil<br />
der Aussteller war mit nachhaltigen<br />
Materialien angetreten. Vepa hatte<br />
erneut besonders viele innovative<br />
Produkte aus Recyclingmaterialien<br />
mitgebracht. So werden aus Faserresten<br />
der Hanfpflanze Matten hergestellt,<br />
die zu Sitzschalen des<br />
Stuhls „Hemp“ verpresst werden.<br />
Beim „Blue Finn“-Stuhl wiederum<br />
wird der Sitz aus recycelten, chirurgischen<br />
Einweg-Verpackungsmaterial<br />
hergestellt.<br />
Wagner präsentierte ebenfalls eine<br />
nachhaltige Lösung in Form des<br />
„D2“-Systems. Die Tische, Regale<br />
und Rau<strong>mt</strong>eiler aus alluminiumbeschichteternWabenplatten<br />
lassen<br />
Flexible furniture for agile workspaces<br />
sich dank spezieller Aluminiumprofile<br />
und Beschläge aus Nylon werkzeuglos<br />
zusammenbauen und auch<br />
wieder demontieren.<br />
Hammerbacher baut in seine<br />
Schreibtischcontainer nun Utensilienauszüge<br />
aus 100%- Kunststoff-<br />
Rezyklat ein, das laut Firmenangaben<br />
aus alten Kühlschränken<br />
gewonnen wird. Der Büromöbelspezialist<br />
war unmittelbar vor der<br />
Messe zudem mit dem FSC-Furniture<br />
Award als „Hersteller des Jahres,<br />
Indoor“ im Bereich Nachhaltigkeit<br />
ausgezeichnet worden. Während<br />
beim Bürostuhl „Souly“ von<br />
Nowy Stil sich die einzelnen Elemente<br />
flexibel austauschen lassen,<br />
hatte Kinnarps neben seinem Messestand<br />
einen LKW aufgestellt, der<br />
als mobile Werkstatt zur Aufarbeitung<br />
von gebrauchten Büromöbeln<br />
eingesetzt wird. Auch informierte<br />
das Unternehmen über sein<br />
Analyse-Tool „Next Office“, mit<br />
dem sich an den spezifischen<br />
Bedürfnissen ausgerichtete Bürowelten<br />
gestalten lassen.<br />
Richard Barth<br />
After a four-year break due to the coronavirus, the office furniture industry<br />
met again at Orgatec in Cologne from 25 to 29 October. Since major<br />
office furniture manufacturers did not participate, the exhibition space<br />
was smaller than in previous years. However, with 686 exhibitors, the<br />
event was able to match the last Orgatec 2018 with more than 750 companies.<br />
The long absence of an international office furniture show, as<br />
well as the removal of travel restrictions, provided the trade fair with a<br />
higher-than-expected number of visitors at 45,000 (2018: 63,000).Suppliers<br />
have responded to the changes in the working world due to more<br />
working from home and the correspondingly high demand for communication<br />
with comfortably upholstered furniture and filigree office swivel<br />
chairs that can adjust to different users, thanks to automatic weight control.<br />
Storage furniture was designed to also fit harmoniously into the<br />
home, depending on the choice of materials. Sustainability proved to be<br />
another key theme at the trade fair, alongside increased flexibility and<br />
mobility.<br />
material+technik möbel 07|22 11
Fokus<br />
Mit 590 Ausstellern und<br />
rund 8.000 Besuchern war<br />
die Sicam der größte<br />
Zulieferevent des Jahres.<br />
With 590 exhibitors and<br />
around 8,000 visitors, the<br />
Sicam was the biggest<br />
supplier event of the year.<br />
Photos: Barth<br />
Sicam traf auf internationales<br />
Besucherinteresse<br />
Die 13. Ausgabe der Sicam Mitte Oktober in Pordenone war in diesem Jahr der größte Zulieferevent<br />
für die Einrichtungsindustrie auf europäischem Boden. Durch den Wegfall der meisten Reiserestriktionen<br />
konnte die italienische Zuliefermesse an die Vor-Corona-Ausgaben heranrücken und<br />
wieder verstärkt internationale Besucher anziehen. Auf der vergrößerten Ausstellungsfläche hatten<br />
sich weitere namhafte Zulieferunternehmen eingefunden.<br />
Die Sicam im norditalienischen Pordenone<br />
erwies sich vom 18. bis<br />
zum 21. Oktober erneut als Schaufenster<br />
der internationalen Zulieferindustrie.<br />
In diesem Jahr war es<br />
sogar der größte Zulieferevent auf<br />
europäischem Boden, da die interzum<br />
in Köln als Weltleitmesse erst<br />
wieder 2023 stattfindet. Bekam die<br />
italienische Zuliefermesse im vergangenen<br />
Jahr noch die Auswirkungen<br />
der Corona-Pandemie zu spüren,<br />
was sich vor allem in niedrigeren<br />
ausländischen Besucherzahlen<br />
bemerkbar machte, so war davon<br />
bei der diesjährigen Ausgabe kaum<br />
mehr etwas zu spüren. Die inzwischen<br />
gefallenen Reiserestriktionen<br />
ließen wieder zahlreiche internationale<br />
Besucher anreisen, insbesondere<br />
aus den asiatischen<br />
Ländern, so dass sich Veranstalter<br />
Carlo Giobbi über den Messeverlauf<br />
sehr zufrieden zeigte. In seiner<br />
Schlussbilanz heißt es: „Die wachsende<br />
Zahl der Anwärter für die<br />
nächste Ausgabe der Sicam (17.10.<br />
bis 20.10.23) beweist den Erfolg der<br />
diesjährigen Veranstaltung.“<br />
Obwohl an den vier Messetagen in<br />
allen zehn Messehallen wieder ein<br />
dichtes Gedränge herrschte,<br />
konnte der Event beim Besuch<br />
nicht ganz das Ergebnis der Ausgabe<br />
2019 erreichen. Laut Veranstalter<br />
kamen Vertreter von 8.000<br />
Unternehmen auf die Messe, eine<br />
genaue Personenzahl nennt Giobbi<br />
seit Jahren nicht, da ihm laut eigener<br />
Angaben die Qualität wichtiger<br />
als die Quantität ist. Gegenüber der<br />
Sicam 2021 konnte die Veranstaltung<br />
zwar ein deutliches Besucherplus<br />
von 11 Prozent verbuchen, im<br />
Vergleich zur Vor-Corona-Ausgabe<br />
Einige Beschlaghersteller<br />
stellten<br />
in anderen Hallen<br />
als bei den vorangegangenen<br />
Veranstaltungen<br />
aus.<br />
Some fittings<br />
manufacturers<br />
exhibited in<br />
different halls<br />
than at previous<br />
events.<br />
2019 lag das Ergebnis jedoch um<br />
3,5 Prozent darunter. 2020 war der<br />
Event aufgrund von Corona abgesagt<br />
worden.<br />
Zuwachs bei Ausstellern<br />
Wesentlich besser fällt die Bilanz<br />
der Sicam bei den Ausstellern aus,<br />
wo es laut Giobbi weiterhin eine<br />
Warteliste gibt. In diesem Jahr<br />
konnte durch einen temporären<br />
Anbau an die Halle 8 eine Ausstellungsmöglichkeit<br />
für weitere Firmen<br />
gefunden werden, nachdem<br />
schon seit drei Jahren die temporäre<br />
Halle 10 im Einsatz ist. Da sich<br />
in diesem Jahr weitere namhafte<br />
Dekorspezialisten mit entsprechend<br />
großem Flächenbedarf zur<br />
Messe angemeldet hatten, konnte<br />
die Sicam zwar bei der Hallenfläche,<br />
nicht aber bei der Ausstellerzahl<br />
zulegen. Während im vergangenen<br />
Jahr 540 Firmen aus 29 Ländern<br />
ausstellten, waren es dieses<br />
Mal 590 Unternehmen aus 32 Ländern.<br />
2019 waren 604 Firmen an<br />
Bord gewesen.<br />
12<br />
material+technik möbel 07|22
Fokus<br />
Als großes Plus der Sicam wird die<br />
kontinuierliche Internationalität in<br />
Bezug auf die Aussteller und Besucher<br />
gesehen. Bei der diesjährigen<br />
Ausgabe stam<strong>mt</strong>en 31 Prozent der<br />
Aussteller (2019: 27%) aus dem<br />
Ausland. Die größte Ausstellergruppe<br />
nach Italien stellte erneut<br />
Deutschland, vor der Türkei, Spanien,<br />
Österreich und Polen. Mit<br />
einem Anteil von rund 35 Prozent<br />
an ausländischen Besuchern bestätigte<br />
die Sicam auch diesmal ihre<br />
Internationalität. Die größte Besuchergruppe<br />
nach den Italienern<br />
waren die Deutschen, doch auch<br />
Besucher aus Nordamerika, dem<br />
mittleren Osten sowie Süd- und<br />
Nordamerika kamen laut Veranstalter<br />
nach Pordenone.<br />
Neue Standplätze<br />
Die 13. Ausgabe der Sicam brachte<br />
für die Besucher einige Änderungen<br />
in der Ausstellerverteilung mit<br />
sich. Da sich im vergangenen Jahr<br />
einige Unternehmen gegen eine<br />
Beteiligung entschieden hatten<br />
und der Veranstalter den Ausstellern<br />
aus dem Vorjahr das Vorrecht<br />
für die nächste Ausgabe einräu<strong>mt</strong>,<br />
mussten sich langjährige Aussteller<br />
mit neuen Standplätzen zufriedengeben.<br />
Hettich und Salice schienen<br />
dies aber nicht gewollt zu haben,<br />
denn sie waren im Oktober nicht<br />
als Aussteller dabei.<br />
Andere Unternehmen wechselten<br />
in neue Hallen: So stellte Blum in<br />
Halle 9 aus und hatte dort eine<br />
wesentlich größere Fläche zur Verfügung,<br />
auf der er erstmals auch<br />
seine Montagehilfen ausstellte.<br />
Auch Grass hatte seinen Stand tauschen<br />
müssen und war nun in Halle<br />
1 anzutreffen. Diejenigen Unternehmen,<br />
die im vergangenen Jahr<br />
als Aussteller hinzugekommen<br />
waren, traf der Besucher am selben<br />
Platz an. Zur diesjährigen Ausgabe<br />
waren weitere Anbieter aus<br />
der Oberflächenindustrie angetreten.<br />
Erstmals waren u. a. die Dekordrucker<br />
Impress und Interprint<br />
unter den Ausstellern und mit<br />
Sonae Arauco und M. Kaindl kamen<br />
weitere Holzwerkstoffproduzenten<br />
hinzu. Schon länger vertreten sind<br />
Egger, Kronospan Italia, Saviola,<br />
Swiss Krono, Fundermax, Rheinspan<br />
sowie Kastamonu. Mit Ausnahme<br />
von Hettich und Salice stellten<br />
alle anderen Beschlagunternehmen<br />
aus: Blum, Grass,<br />
Vauth-Sagel, Kesseböhmer, FGV,<br />
Indaux sowie Titus. Im Bereich<br />
Licht war Elektra wieder an Bord<br />
und ergänzte die bereits im Vorjahr<br />
präsenten Anbieter wie etwa Hera,<br />
L&S sowie CHF-Lichttechnik. Letzterer<br />
zeigte in Pordenone neben<br />
neuen, geschwungenen Gestaltungslösungen<br />
mit LED-Licht, bei<br />
denen das Gehäuse in der gewählten<br />
Form bleibt, auch die Weiterentwicklung<br />
seines Metallrahmensystems<br />
„Onyx“, das nun mit Licht<br />
und optionalen Holzböden wohnlicher<br />
konfiguriert werden kann.<br />
Nahezu komplett zeigte sich der<br />
Kantenbereich, wo Rehau, MKT,<br />
Kröning, Egger/Roma sowie<br />
Proadec ausstellten.<br />
Breites Oberflächenangebot<br />
Während ein Teil der Beschlag- und<br />
der Holzwerkstoffhersteller seine<br />
neuen Produkte dem Fachpublikum<br />
bereits auf der Holz-Handwerk<br />
in Nürnberg Mitte Juli vorgestellt<br />
Bei der diesjährigen<br />
Ausgabe<br />
waren mehr<br />
Oberflächenspezialisten<br />
an Bord<br />
als je zuvor.<br />
At this year’s<br />
edition, more<br />
surface specialists<br />
than ever<br />
before were on<br />
board.<br />
hatte, konnten die Besucher in Pordenone<br />
die jüngsten Möbel- und<br />
Fußbodendekore erstmals wieder<br />
live erleben. Dabei zeigte sich, dass<br />
Eiche nach wie vor einen hohen<br />
Stellenwert hat, jedoch zunehmend<br />
in weniger rustikalen Ausprägungen<br />
auftritt. Unter den weiteren<br />
Holzarten fielen vor allem Reproduktionen<br />
von Nussbaum und<br />
Kastanie ins Auge, vereinzelt aber<br />
auch von Nadelhölzern und Ulme.<br />
Die Holztöne fielen heller als in den<br />
Vorjahren aus und viele Holzinterpretationen<br />
zeigten sich mit streifiger<br />
Struktur. Steine bzw. Steinanmutungen<br />
spielten unter den<br />
Neuvorstellungen eine wichtige<br />
Rolle, daneben waren Interpretationen<br />
anderer Materialien wie etwa<br />
Flechtmaterialien, Webstrukturen<br />
oder Reproduktionen weiterer<br />
natürlicher Materialien anzutreffen.<br />
Da Unifarben im Möbelbau gefragt<br />
sind, präsentierten die Oberflächenanbieter<br />
neue Grüntöne –<br />
von Lind- bis Jägergrün – sowie<br />
Erd- und Graunuancen, wobei bei<br />
den Holzdekoren auf die Kombinierbarkeit<br />
mit den Unis geachtet<br />
wurde. Bei den dekorativen Möbelplatten<br />
dominierten supermatte<br />
Ober flächen, wobei sich die Aussteller<br />
in Sachen Glanzgrad dank<br />
neuer Herstellungstechnologien<br />
inzwischen unterbieten.<br />
Bei den Beschlägen war die Neuheitenausbeute<br />
geringer, da sich die<br />
meisten Anbieter im Entwicklungsrhythmus<br />
nach der interzum richten<br />
und erst zu deren nächster Ausgabe<br />
im Mai 2023 neue Produkte vorstellen<br />
wollen. Wie in Pordenone<br />
ersichtlich, werden Schubkastenzargen<br />
immer filigraner. Der Bedienungskomfort<br />
von Scharnieren und<br />
Auszügen wird weiterhin großgeschrieben,<br />
so dass die Beschläge<br />
gedämpft schließen und sich bei<br />
grifflosen Fronten auch auf Fingerdruck<br />
öffnen lassen. Die Scharniere<br />
passen sich dem Innenleben der<br />
Schränke durch noch mehr Farbausführungen<br />
immer besser an.<br />
Bei den Ordnungssystemen zeigte<br />
sich ebenfalls ein erweitertes<br />
Angebot, das von extra schmalen<br />
150er-Auszügen bis zu einem<br />
besonders breiten Auszug für 75<br />
Zentimeter breite Schränke<br />
reichte.<br />
Richard Barth<br />
Sicam met with international visitors’ interest<br />
From 18 to 21 October, the Sicam in the northern Italian city of Pordenone<br />
once again proved to be a showcase for the international supplier<br />
industry. With travel restrictions now being lifted for the most part,<br />
numerous international visitors travelled to Italy again, so that representatives<br />
of 8,000 companies came to the trade fair. For years, the organiser<br />
has not given an exact number of visitors. With a share of around 35 per<br />
cent of foreign visitors, the Sicam confirmed its internationality. Compared<br />
to 2021, the Sicam recorded a significant increase in visitors of 11<br />
per cent, compared to the pre-Corona edition in 2019, however, the outcome<br />
was 3.5 per cent lower. A temporary extension to Hall 8 provided<br />
additional exhibition space, so that this time, 590 companies from 32<br />
countries participated. At this year’s edition, 31 per cent of the exhibitors<br />
(2019: 27 %) came from abroad.<br />
The visitors were able to experience new furniture and flooring decors<br />
from the numerous surface suppliers, while the novelties yield was<br />
lower for fittings, as most suppliers follow the interzum in their development<br />
rhythm and only want to present new products at its next edition<br />
in May 2023. The next edition of the Sicam will take place from 17 to 20<br />
October 2023.<br />
material+technik möbel 07|22 13
Fokus<br />
Filigrane Designs und viel Komfort<br />
Anders als bei den Oberflächenanbietern waren bei den Beschlagherstellern, die der Sicam im vergangenen<br />
Jahr größtenteils ferngeblieben waren, wesentlich weniger auf die Messe zurückgekehrt.<br />
Weder Salice noch Hettich waren auf dem Zulieferevent anzutreffen.<br />
Hinsichtlich der Neuheitenausbeute<br />
zeigte sich, dass die meisten<br />
Unternehmen ihre Produktentwicklung<br />
auf die interzum im Mai 2023<br />
ausrichten und nach Pordenone vor<br />
allem Weiterentwicklungen oder<br />
Produktergänzungen mitgebracht<br />
hatten. Im Mittelpunkt standen filigrane<br />
Designs bei den Schubkastenzargen<br />
und Auszügen sowie an<br />
die Innenausstattung der Möbel<br />
angepasste Farbtöne. Außerdem<br />
zeigte sich, dass die Beschlaghersteller<br />
zunehmend auch mit Lösungen<br />
für andere Wohnbereiche als<br />
Küchen auftreten. So präsentierte<br />
Vauth-Sagel in Pordenone zwar<br />
keine Neuentwicklungen, doch<br />
dafür nützliche Ordnungshelfer und<br />
das Ablagesystem „VS ADD Board“,<br />
das als universelle Ablage in allen<br />
Wohnbereichen einsetzbar ist. Die<br />
im Design abgestim<strong>mt</strong>e „VS ADD<br />
Box“ und der „VS ADD Separator“<br />
ergänzen die drei verfügbaren<br />
Organisationselemente aus pulverbeschichtetem<br />
Stahlblech. Ihr<br />
modernes Design wurde auch auf<br />
andere Produktbereiche übertragen,<br />
wo der minimalistische Look<br />
im Innenleben der Schränke unter<br />
dem Namen „Essentio“ fortgeführt<br />
wird.<br />
14<br />
material+technik möbel 07|22<br />
Blum zeigte nicht nur<br />
seine Beschläge und<br />
deren Montage,<br />
sondern auch die<br />
entsprechenden<br />
Verarbeitungshilfen<br />
wie etwa die „Merivopress“.<br />
Blum not only presented<br />
its fittings and their<br />
assembly, but also the<br />
respective processing<br />
aids such as the<br />
“Merivopress”. <br />
Photo: Barth<br />
Ausflüge in den Wohnbereich<br />
Kesseböhmer zeigte mit „Conero“<br />
eine Beschlagfamilie für die individuelle<br />
Ausstattung von Kleiderschränken,<br />
zu der u.a. auch der<br />
innovative Kleiderlift „Conero Top“<br />
gehört. Er bietet eine zusätzliche<br />
Ablagefläche über der Kleiderstange<br />
und ist damit von dem<br />
Küchenbeschlag „iMove“ des Herstellers<br />
inspiriert. Mit seinen überbreiten<br />
Varianten der Auszüge „Tandem<br />
Solo“ und „Convoy Lavido“<br />
reagierte das Unternehmen zudem<br />
auf den Trend des linearen Küchendesigns,<br />
wie er auf der letzten<br />
EuroCucina in Mailand zu sehen<br />
war. Die beiden Hochschrankbeschläge<br />
wurden an eine 750er<br />
Schrankbreite angepasst und zeigten<br />
sich mit Holztablaren, schwarzen<br />
Glasrahmenfronten oder<br />
beleuchtetem Innenraum. Bei<br />
Rockenhausen wurde das nachhaltige<br />
Material „OrganiQ“ als preisliche<br />
Alternative zu Echtholz ins<br />
Rampenlicht gesetzt. Der Werkstoff<br />
gehört laut Firmenangaben zu<br />
den Finalisten des Deutschen<br />
Nachhaltigkeitspreises Design<br />
2023. Der Werkstoff besteht zu 68<br />
Prozent aus Hanf und Kenaf sowie<br />
zu 25 Prozent aus einem nachhaltigen<br />
Bindemittel auf Wasserbasis.<br />
Bei den restlichen 7 Prozent handelt<br />
es sich um Recycling-PET. Die<br />
beiden Ausstattungssysteme<br />
„EasyLine“ und „HoLite“ sind<br />
sowohl in Holz als auch in „OrganiQ“<br />
erhältlich. „EasyLine“ besteht<br />
aus nur sechs Bauteilen, die in fünf<br />
Konfigurations-Sets alle Schubladenbreiten<br />
abdecken. „HoLite“<br />
kom<strong>mt</strong> mit komplett bedecktem<br />
Boden und drei horizontalen Stegen<br />
daher und kann mit Hilfe frei<br />
positionierbarer Trennstecker über<br />
zwei oder drei Fächer individuell<br />
gestaltet werden. Neben verschiedenen<br />
Holzarten stehen hier alternativ<br />
auch Aluminium, Stahl oder<br />
Kunststoff zur Auswahl. Zusätzlich<br />
gibt es das System in zwei Designvarianten:<br />
Bei „ProR“ ist der Übergang<br />
von den Stegen zur Bodenplatte<br />
als Rundung ausgeführt, bei<br />
„ProS“ sind viele Kanten als<br />
Schräge gestaltet.<br />
Noch mehr Individualisierungsmöglichkeiten<br />
Nach dem Umzug in eine neue<br />
Halle mit vergrößerter Ausstellungsfläche<br />
präsentierte Blum<br />
erstmals neben Beschlägen und<br />
Auszügen in größerem Umfang<br />
seine Verarbeitungshilfen und<br />
konnte auch die Montage seines<br />
„Revego“-Pockettürensystems<br />
vorführen. So waren auf dem Messestand<br />
die Verarbeitungshilfe<br />
„Merivopress“ sowie der „Easystick“<br />
zu sehen. Überhaupt rückte<br />
das Unternehmen seine digitalen<br />
Services stärker als bisher in den<br />
Vordergrund und wollte beim<br />
Anwender sowohl mit Produkten<br />
als auch Services punkten. Was die<br />
Produkte angeht, so trafen Besucher<br />
der Holz-Handwerk auf dem<br />
Messestand in Pordenone keine<br />
Neuerungen an. Die beiden Pockettüren<br />
„Revego uno“ und „Revego<br />
Grass stellte mit „Dynaneo“ eine preiswerte Variante bei Unterflurführungen<br />
vor.<br />
With “Dynaneo”, Grass presented an inexpensive variant for<br />
underfloor guides. Photo: Barth
Fokus<br />
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten<br />
durch diverse Ablagen<br />
und Licht bietet das Metallregalsystem<br />
„Onyx“ von CHF.<br />
The metal shelving system<br />
“Onyx” of CHF offers a wide<br />
range of uses with its various<br />
shelves and lighting options.<br />
Photo: Barth<br />
Mit der überbreiten Version des<br />
„Tandem Solo“ trägt Kesseböhmer<br />
dem Trend zu überbreiten<br />
Schränken Rechnung.<br />
Kesseböhmer takes account of<br />
the trend towards extra-wide<br />
wardrobes with the “Tandem<br />
Solo” pull-out.<br />
Photo: Kesseböhmer<br />
Kesseböhmer bringt mit<br />
„Conero“ und dem Kleiderlift<br />
„Conero Top“ Ordnung in den<br />
Schlafraum.<br />
Kesseböhmer brings order to<br />
the bedroom with the “Conero”<br />
equipment line and the “Conero<br />
Top” clothes lift.<br />
Photo: Kesseböhmer<br />
FGV präsentiert als Neuheit das<br />
Mini-Scharnier „QL Mini“, das<br />
mit einer integrierten Dämpfung<br />
ausgestattet ist.<br />
FGV presents as a novelty the<br />
mini hinge “QL Mini”, which is<br />
equipped with an integrated<br />
damping.<br />
Photo: FGV<br />
duo“ wurden ebenso ausgestellt<br />
wie die zahlreichen Ausführungen<br />
und Gestaltungsmöglichkeiten des<br />
Boxsystems „Legrabox“. Bei der<br />
„Legrabox individual“ können Verarbeiter<br />
beispielsweise die Gestaltung<br />
der Zargen selbst übernehmen,<br />
wenn sie bei der „Legrabox<br />
special edition“ mit ihren diversen<br />
Zargenlooks nicht fündig werden<br />
sollten. Last, but not least wurden<br />
die Vorteile der „Merivobox“ vorgeführt.<br />
Als Plattformsystem ermöglicht<br />
es verschiedene Zargenvarianten<br />
bei gleichbleibender Verarbeitung<br />
und Montage, da diese mit<br />
Reling, mit „Boxcover“, mit Einschubelement<br />
oder metallisch<br />
geschlossen mit „Boxcap“ gestaltet<br />
werden können.<br />
Grass war ebenfalls in einer anderen<br />
Halle anzutreffen. Er präsentierte<br />
sein Schubkastensystem<br />
„Vionaro V8“ erstmals einem internationalen<br />
Publikum. Mit einer<br />
Wandstärke von 8 mm ist der Stahlschubkasten<br />
laut Hersteller der filigranste<br />
Schubkasten der Welt.<br />
Da rüber hinaus ist er zu fast 100<br />
Prozent recycelbar. Doch auch zwei<br />
völlige Neu- bzw. Weiterentwicklungen<br />
gab es zu sehen: „Nova Pro<br />
One“ ist eine neue, preiswertere<br />
und schlankere Variante des doppelwandigen<br />
Führungssystems<br />
„Nova Pro Scala“. Als Führungssystem<br />
kom<strong>mt</strong> „Nova Pro“ zum Einsatz,<br />
das eine Belastbarkeit von 40<br />
bzw. 70 kg aufweist. „Dynaneo“<br />
bildet den neuen Einstieg bei<br />
Unterflurführungen und bietet eine<br />
maximale Stabilität bis zu 30 kg,<br />
während mit der „Dynapro“-Unterflurführung<br />
bislang 40 bzw. 70 kg<br />
möglich sind.<br />
Neue Farben für Beschläge<br />
Zahlreiche Neuheiten und Weiterentwicklungen<br />
hatte die Titus-<br />
Gruppe im Gepäck. Die Verbinder<br />
der neuen Serie „System 6“ zeigen<br />
sich in quadratischer Form und<br />
auch der Dämpfer „Push Latch S2“<br />
wurde in seiner Performance optimiert.<br />
Er öffnet jetzt gleichmäßiger<br />
und gedämpfter. Der Mitteltürdämpfer<br />
„Slidix Centro“ bekam ein<br />
Plastikgehäuse und verfügt nun<br />
über eine Öldämpfung anstelle des<br />
bisherigen Luftreibungsdämpfers,<br />
was die Funktion geräuschloser<br />
machen soll. Bei der „T-type“-Scharnierserie,<br />
die es bisher in den Ausführungen<br />
Chrom und TeraBlack<br />
gab, zeigte Titus eine dritte Farbvariante,<br />
die etwas heller und weniger<br />
matt als TeraBlack wirkt. Mit<br />
„Tekform Slimline Tacto“ wurde ein<br />
neuer Schubkasten mit schmalen<br />
Wänden sowie Unterflurführung<br />
vorgestellt, der grifflos durch Fingerdruck<br />
zu öffnen ist und beim<br />
Schließen über eine Dämpfung verfügt.<br />
Speziell für den Einsatz in<br />
Caravans und Yachten etc. wurde<br />
unter der Bezeichnung „RV Magnet<br />
Lock“ ein Magnetschloss mit<br />
Selbstverriegelungsfunktion präsentiert.<br />
Der Selbstverriegelungsmechanismus<br />
des Magnetschlosses<br />
sorgt dafür, dass die Tür sofort<br />
verriegelt wird, ohne dass wie bislang<br />
ein Knopf für die Verriegelung<br />
gedrückt werden muss.<br />
Minischarnier mit Dämpfung<br />
Eine Reihe an Neuheiten zeigte<br />
auch FGV. Zum einen war die Weiterentwicklung<br />
des „Omnia“-<br />
Scharniers zu sehen, das unter der<br />
Bezeichnung „Omnia L“ nun den<br />
Dämpfer im Scharnierarm und nicht<br />
mehr im Topf hat. Als weitere Neuvorstellung<br />
wurde das Mini-Scharnier<br />
„QL Mini“ vorgestellt, das<br />
über einen Topf mit 26 mm Durchmesser<br />
verfügt und sich speziell für<br />
dünne Türen eignet. Beim Schließen<br />
wird es durch einen am Topf<br />
befestigten Mini-Dämpfer abgebremst.<br />
Neben Chrom steht als<br />
weiterer Farbton „Coffee Black“<br />
zur Verfügung. Unter der Bezeichnung<br />
„Excel G“ wurde ein Teilauszug<br />
als preiswerte Alternative zum<br />
Filigree designs and a lot of comfort<br />
„Excel N“ (Teil- und Vollauszug) vorgestellt,<br />
der eine maximale Belastung<br />
von bis zu 30 kg bietet. Die<br />
Führung verfügt über eine Einzugsdämpfung<br />
und bietet eine grifflose<br />
Öffnung per Fingerdruck. In diesem<br />
Fall sorgt eine Synchronstange für<br />
eine optimale Öffnung. Last, but<br />
not least wurde der Schubkasten<br />
„Ten2“ weiterentwickelt, dessen<br />
maximale Belastbarkeit nun auf 45<br />
kg erhöht wurde und der auch in<br />
der neuen Farbe „Coffee Black“<br />
erhältlich ist.<br />
Schwinn trat mit seinen Zierbeschlägen<br />
auf der Messe auf und<br />
zeigte seine längenunabhängigen<br />
Stangengriffe, bei denen vor allem<br />
am Übergang zwischen Stange<br />
und Sockel gearbeitet wurde. Bei<br />
den Kunststoffgriffen wird künftig<br />
ausschließlich ABS verwendet, das<br />
laut Firmenangaben zu 99 Prozent<br />
recycelbar ist und das ABS-Siegel<br />
trägt. <br />
ba<br />
In contrast to the surface suppliers, far fewer fittings manufacturers<br />
returned to this year’s edition of the Sicam, most of whom had stayed<br />
away last year. Neither Salice nor Hettich were to be found at the supplier<br />
event. With regard to the novelties yield, it became apparent that most<br />
companies are gearing their product development towards the interzum<br />
in May 2023 and had mainly brought further developments or product<br />
additions along to Pordenone. The focus was on filigree designs for<br />
drawer frames and pull-outs as well as colour shades adapted to the<br />
interior design of the furniture. It was also evident that the fittings manufacturers<br />
are also increasingly coming up with solution for living areas<br />
other than kitchens.<br />
material+technik möbel 07|22 15
Fokus<br />
Mehr Aussteller und<br />
breitere Oberflächenpalette<br />
Im Oberflächensegment benutzten noch mehr Unternehmen als in den Vorjahren die Sicam als Plattform für<br />
die Präsentation ihrer neuen Dekore und Oberflächenstrukturen. Namhafte Dekordrucker und Dekorplattenproduzenten<br />
kehrten auf die Messe zurück oder stellten ihre Produkte erstmals in Pordenone vor.<br />
MFB-Biesenthal zeigte eine<br />
handwerkliche Produktlösung<br />
für den trendigen Akustikdesign.<br />
MFB-Biesenthal presented a<br />
handcrafted product solution for<br />
trendy acoustic designs.<br />
Photo: Barth<br />
Nachdem im Vorjahr neben Schattdecor,<br />
Decor Druck Leipzig, Surteco<br />
und Confalonieri weitere<br />
Dekordrucker als Aussteller hinzugekommen<br />
waren, haben sich bei<br />
der diesjährigen Sicam Interprint<br />
erstmals und Impress nach 10jähriger<br />
Abstinenz zur Teilnahme entschlossen.<br />
Die Spannbreite der gezeigten<br />
Oberflächenmaterialien reichte von<br />
bedruckten Dekorpapieren über<br />
Finishfolien bis hin zu thermoplastischen<br />
Folien, wie sie etwa<br />
Continental und Renolit präsentierten.<br />
Insbesondere bei dieser Produktgruppe<br />
rückten die Unternehmen<br />
die Umweltfreundlichkeit ihrer<br />
Neuentwicklungen in den Vordergrund.<br />
So präsentierte Continental<br />
die neue Möbelfolie „skai rPureLux<br />
2D soft“, die zu 100 Prozent aus<br />
recyceltem PET-Material im Polymer<br />
hergestellt wird. Das Unternehmen<br />
hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
die gesa<strong>mt</strong>e Produktion bis 2040<br />
klimaneutral zu gestalten. Das neue<br />
Designlaminat ist mit der „staynu“-<br />
Technologie ausgerüstet, was es<br />
schmutzabweisend und leicht zu<br />
reinigen macht. Außerdem weist<br />
die Möbelfolie eine – laut Hersteller<br />
– sehr gute Kratzfestigkeit und<br />
einen Anti-Fingerprint-Effekt auf.<br />
Bei der Herstellung verwendet<br />
Continental neben Produktionsabfällen<br />
auch Rezyklat aus gebrauchten<br />
PET-Flaschen. Eine weitere<br />
Neuheit auf der Sicam war die<br />
Möbelfolie „skai Tira“, ein Hybrid<br />
aus Holz- und Phantasiedekor, mit<br />
der Continental auf den aktuellen<br />
Trend der Optik von Akustikelementen<br />
reagiert. Dritte Neuerung war<br />
die tiefmatte Möbelfolie „skai Perfect<br />
Solo“ in Unifarben mit Anti-<br />
Fingerprint-Beschichtung.<br />
Bei Surteco gab es ebenfalls Neuerungen<br />
im thermoplastischen<br />
Bereich zu sehen: Bei der Marke<br />
Gislaved wurden unter dem Namen<br />
„Flora“ umweltfreundlich produzierte<br />
PVC-Folien gezeigt. Das bei<br />
der Herstellung verwendete Ethylen<br />
stam<strong>mt</strong> laut Firmenangaben<br />
aus Biomasse der zweiten Generation<br />
und ist damit organischen<br />
Ursprungs. Ohne die Verwendung<br />
fossiler Brennstoffe sollen die Kohlenstoffemissionen<br />
laut Gislaved<br />
im Vergleich zu herkömmlichem<br />
PVC um 90 Prozent niedriger sein.<br />
Die Folie lässt sich zudem zweiund<br />
dreidimensional einsetzen,<br />
und die möglichen Oberflächenbeschaffenheiten<br />
reichen von supermatten<br />
Texturen über spezielle Reliefstrukturen<br />
bis hin zu hochglänzenden<br />
Oberflächen. Bei Kröning<br />
sieht man aufgrund des gewachsenen<br />
Umwelt- und Preisbewusstseins<br />
eine verstärkte Nachfrage<br />
nach Melaminkanten, weshalb das<br />
Unternehmen in eine neue Anlage<br />
für den flexiblen, kundenindividuellen<br />
Zuschnitt investiert. Gleichzeitig<br />
setzt das Unternehmen auf papierbasierte<br />
Ummantelungsfolien in<br />
Metalloptik als Alternative zu den<br />
ebenfalls bei Kröning erhältlichen<br />
MKT stellte Kanten<br />
aus WPC-Material<br />
vor, die zu 70<br />
Prozent aus Holzfasern<br />
bestehen.<br />
MKT presented<br />
edges made of WPC<br />
materials, which<br />
consist of 70 per<br />
cent wood fibres.<br />
Photo: Barth<br />
PET-MET-Folien mit aufgedampfter<br />
Aluminiumschicht und Haftvermittler<br />
auf der Rückseite. Ebenfalls zu<br />
sehen waren Ummantelungsfolien,<br />
mit denen sich der Trend zu<br />
Akustikplattenoptiken umsetzen<br />
lässt.<br />
Renolit zeigte sich ebenfalls von<br />
seiner umweltfreundlichen Seite,<br />
rückte aber auch seine tiefen Oberflächenprägungen<br />
in den Fokus. So<br />
präsentierte das Unternehmen<br />
unter den Bezeichnungen „rPP“<br />
sowie „rPET“ nachhaltige Möbelfolien<br />
aus PP- bzw. PET-Rezyklat.<br />
Unter der Bezeichnung „Recoatable“<br />
war auch eine weiße PET-Folie<br />
für die dreidimensionale Anwendung<br />
ausgestellt, die sich als Primer-Alternative<br />
für das direkte<br />
Lackieren anbietet. Als weitere<br />
Besonderheit war „Flex PL“ zu<br />
sehen, eine rückwärtig bedruckte<br />
transparente Folie, welche sich für<br />
hochstrapazierte Flächen verwenden<br />
lässt. Außerdem wurde eine<br />
„Alkorcell“-PP-Folie in vier Farben<br />
mit Synchronporenstruktur als<br />
Neuheit vorgestellt sowie mit der<br />
„PST“-Oberflächentechnologie<br />
veredelte „Premier Matt“-Produkte,<br />
die nicht nur über eine<br />
supermatte Oberfläche verfügen,<br />
sondern sich durch hohe Kratzfestigkeit<br />
und einen Anti-Fingerprint-<br />
Effekt auszeichnen. Ebenfalls zu<br />
sehen war „Renolit Wood-Stock<br />
Oceandrive“, bei dem es sich um<br />
ein mit „Alkorcell“-Folie beschichtetes<br />
WPC-Material und damit um<br />
einen dünnen Komposit-Werkstoff<br />
mit sehr tiefen Prägungen handelt,<br />
der sich zur Flachkaschierung oder<br />
für Postforming eignet.<br />
Nach der 50-prozentigen Beteiligung<br />
an Fine Decor im Herbst vergangenen<br />
Jahres präsentierte<br />
Schattdecor auch in diesem Jahr<br />
thermoplastische Möbelfolien.<br />
Unter der Bezeichnung „Fineflex“<br />
war eine Folie auf PET-Basis zu<br />
sehen, die bis zu 80 Prozent aus<br />
recyceltem PET besteht und in 14<br />
Unitönen erhältlich ist. Neu ist die<br />
Möglichkeit, diese Möbelfolie auch<br />
mit Metalliceffekt zu erhalten. Hier<br />
stehen die Metallicfarben „Sky<br />
Blue“, „Night Blue Galaxy“ und<br />
„Space Black“ zur Auswahl.<br />
Hybride Dekore und viel Stein<br />
Im Dekordruckbereich und bei den<br />
Finishfolien standen im Sicam-<br />
Angebot neue Nachbildungen von<br />
Hölzern und insbesondere von<br />
Steinoberflächen im Mittelpunkt.<br />
Bei den Hölzern dominierte weiterhin<br />
die Eiche, die allerdings weniger<br />
rustikal interpretiert wurde.<br />
Daneben wurden verschiedene<br />
Varianten von Nussbaum gezeigt.<br />
Einzug gehalten haben aber auch<br />
Nadelhölzer sowie Ulme und Kastanie.<br />
Eine große Rolle bei den<br />
16<br />
material+technik möbel 07|22
Fokus<br />
Bei Rehau war erstmals ein<br />
bodentiefer Rollladenschrank zu<br />
sehen.<br />
At Rehau, a floor-level roller<br />
shutter cabinet was on display<br />
for the first time. Photo: Rehau<br />
Neuentwicklungen spielten weiterhin<br />
Steine, die in den verschiedensten<br />
Ausprägungen auf den Ständen<br />
zu sehen waren. DDL-Decor Druck<br />
Leipzig stellte dieses Jahr auf doppelter<br />
Standfläche aus und informierte<br />
dort über seine neue Inline-<br />
UV-Lackieranlage mit 2,25 Metern<br />
Breite, mit der das Unternehmen<br />
nun in einem Durchgang kratzbeständige<br />
Finishfolien mit einem<br />
Glanzgrad von 2 bis 3 Punkten und<br />
einer haptischen Oberflächenstruktur<br />
erzielen kann. Unter den neuen<br />
Dekoren fielen das „Wiener<br />
Geflecht“ sowie „Wild Lärche“ ins<br />
Auge. Bei „Accona“ handelt es sich<br />
um eine Steininterpretation speziell<br />
für den Einsatz auf Küchenarbeitsplatten.<br />
Als „Haptik NextGen“ bezeichnete<br />
Surteco seine neue Generation im<br />
Bereich der Finishfolien, da die Produktion<br />
energieeffizienter und<br />
damit umweltfreundlicher ist.<br />
Zudem weisen die Folien eine sa<strong>mt</strong>ige<br />
Haptik und supermatte Optik<br />
auf. Das Konzept „Living Colours“<br />
wiederum umfasst schlichte<br />
Dekore mit Holzmaserung, mit der<br />
das Unternehmen eine attraktive<br />
und harmonische Alternative zu reinen<br />
Uniflächen präsentiert.<br />
Bei Schattdecor waren im Dekordruck<br />
neben Bestsellern auch Neuentwicklungen<br />
zu sehen. Mit<br />
„Omega Oak“ greift Schattdecor<br />
die aktuell trendigen Designs in<br />
Stäbchenoptik bzw. Akustiklook<br />
auf und setzt dabei auf 3D-Wirkung.<br />
Die gleiche Holzart wird mit<br />
der „Valencia Eiche“ interpretiert,<br />
die mit leichten Verwachsungen<br />
und Verfärbungen auftritt. Das<br />
Steindekor „Acapulco“ ist eine weitere<br />
Neuentwicklung. Neu waren<br />
auch die Dekore „Halong“, „Stone<br />
Pine“, „Calgary“ sowie die „Salvador<br />
Eiche“ und „Castello“.<br />
Interprint hatte sich für sein Debüt<br />
auf der Sicam ein besonderes Ausstellungskonzept<br />
ausgedacht. So<br />
wurden die Dekorentwicklungen<br />
für alle Wohnbereiche spielerisch<br />
mit aktuellen und zukunftsorientierten,<br />
nachhaltigen Materialien aus<br />
der Welt der Architektur und des<br />
Interior Designs dargestellt. Bei der<br />
Dekoration kamen u.a. handbemalte<br />
Fliesen, Vorhänge aus Lyocell,<br />
das aus Eukalyptusholz<br />
gewonnen wird, oder Lederimitate<br />
aus reißfestem, waschbarem<br />
Papier zum Einsatz. Der Messestand<br />
bekom<strong>mt</strong> nach der Messe im<br />
Atrium des Verwaltungsgebäudes<br />
am Firmensitz als zusätzlicher<br />
Showroom ein neues Zuhause. Bei<br />
den neuen Dekordesigns in den<br />
Bereichen Melamin, den Finishfolien<br />
„Xelio“ sowie im Digitalbereich<br />
fielen hybride Dekore wie etwa<br />
„Besco“ ins Auge. Es zeigt eine<br />
Kombination aus natürlichem<br />
Geflecht und einer rostigen Metalloberfläche<br />
mit Metalliceffekten.<br />
Bei „Chino“ handelt es sich um<br />
eine Gewebestruktur, während<br />
„Arlo“ ein handwerkliches Gewebe<br />
mit verändernden Fadendicken<br />
zeigt. In Kombination mit Perlmuttpigmenten<br />
entsteht zudem eine<br />
dreidimensionale Wirkung. Mit<br />
„Bowie“ stellte Interprint eine<br />
gebürstete Edelkastanie vor und<br />
„Niara“ ist die Reproduktion eines<br />
Quarzit-Steins mit roten, braunen<br />
und grauen Färbungen.<br />
Nach 10 Jahren Abstinenz stellte<br />
Impress wieder auf der Sicam aus<br />
und trat dort mit seinen fünf Trendkonzepten<br />
sowie einer „Futurebox“<br />
auf, um die Dekorthemen für jeden<br />
Kunden speziell auf dessen Bedürfnisse<br />
diskutieren zu können. Unter<br />
den Neuheiten fielen weißliche<br />
Ausführungen, wie etwa eine Eiche<br />
Weißpore aber neue Nussbaum-<br />
Interpretationen ins Auge. Außerdem<br />
wurde ein Ausblick auf künftige<br />
Dekorentwicklungen gegeben.<br />
Bei MFB-Möbelfolien Biesenthal<br />
waren CPL-Platten im Akustikdesign<br />
zu sehen, der durch Ausfräsen<br />
des Laminats bis auf die schwarzgefärbte<br />
Platte entsteht. Auf die<br />
gleiche Weise lassen sich auch Fliesenoptiken<br />
realisieren, wobei hier<br />
nur bis auf die Kernlage gefräst<br />
wurde, so dass diese Platten weiterhin<br />
feuchteresistent bleiben.<br />
Zudem stellt das Unternehmen<br />
eine verstärkte Nachfrage nach seinem<br />
papierbasierten Kantenmaterial<br />
als Alternative zu ABS-Dickkanten<br />
fest. Unter der Marke „Lignaform“<br />
bietet MFB doppellagige<br />
Kantenbänder mit einer Stärke von<br />
bis zu 1 mm an.<br />
Dekorplatten in allen Varianten<br />
Im Holzwerkstoffsegment traten<br />
besonders viele Anbieter auf. Zu<br />
den Ausstellern der Vorjahre kamen<br />
als Neulinge Sonae Arauco sowie<br />
M. Kaindl hinzu. Letzterer stellte in<br />
Pordenone die Kollektionserweiterungen<br />
der „Lead 2022“-Kollektion<br />
mit ihren 22 neuen Dekoren vor, bei<br />
denen besonders auf die Kombinationsmöglichkeiten<br />
der einzelnen<br />
Dekore mit Unifarben geachtet<br />
wurde. Unter den neuen Holzdekoren<br />
stachen die Tannenholzoptik<br />
„Abies“ sowie die Pinie „Polar<br />
Pine“ heraus, wobei das Tannendekor<br />
mit der neu entwickelten Synchronstruktur<br />
„AI“ zu sehen war.<br />
Ebenfalls vorgestellt wurde ein<br />
Dekor in „Fischgräten“-Optik<br />
sowie mit „Lago di Ledro“ ein<br />
Nussbaumdekor. Um neue Farben<br />
ergänzt, zeigten sich das Betondekor<br />
„Terrazzo“ sowie die Eiche<br />
„Evoke“. Auch die Anti-Fingerprint-<br />
Produktlinie „Kaindl Optimatt“ war<br />
in Pordenone in einer Sortimentserweiterung<br />
zu sehen. Neben dem<br />
MDF-basierten „Optiboard“ mit<br />
Schichtstoff auf der Oberseite<br />
wurde das „Optifaced Board“ vorgestellt,<br />
bei dem es sich um eine<br />
direktbeschichtete MDF-Platte mit<br />
supermatter Oberfläche und Anti-<br />
Fingerprint-Effekt handelt. Im<br />
Gegensatz zum 1.300 mm breiten<br />
„Optiboard“ ist die direktbeschichtete<br />
Platte in 2.070 mm Breite<br />
erhältlich.<br />
„Wiener Geflecht“ und „Wild<br />
Lärche“ zählten zu den neuen<br />
Dekoren bei Decor Druck Leipzig.<br />
“Wiener Geflecht” and “Wild<br />
Lärche” were among the new<br />
decors at Decor Druck Leipzig.<br />
Photo: Barth<br />
Renolit stellte seine Möbelfolien „rPET“ aus<br />
Recycling-Material ins Rampenlicht.<br />
Renolit put its furniture films “rPET” made of<br />
recycling materials in the spotlight. Photo: Barth<br />
M. Kaindl stellte unter dem Namen „Opti Faced<br />
Board“ eine direktbeschichtete MDF-Platte mit<br />
matter Oberfläche und Anti-Fingerprint-Effekt vor.<br />
M. Kaindl presented a directly coated MDF board<br />
with a matt surface and anti-fingerprint effect<br />
under the name “Opti Faced Board”.<br />
Photo: Barth<br />
material+technik möbel 07|22 17
Fokus<br />
Continental stellte<br />
seine Möbelfolie<br />
„skai rPureLux 2D“<br />
aus recyceltem<br />
PET-Material vor.<br />
Continental presented<br />
its furniture film<br />
“skai rPureLux 2D”<br />
made of recycled<br />
PET material.<br />
Photo: Continental<br />
Als „Haptic NextGen“ bezeichnet<br />
Surteco seine neuen<br />
Finishfolien, die über eine<br />
spezielle Oberfläche verfügen<br />
und umweltfreundlicher<br />
hergestellt werden.<br />
Surteco calls its new finish films<br />
“Haptic NextGen”, which have a<br />
special surface and are manufactured<br />
in a more environmentally<br />
friendly way. Photo: Barth<br />
Auch Sonae Arauco gab sein Messedebüt<br />
und zeigte vor allem<br />
Dekore und Strukturen, die im Rahmen<br />
der „Impulse“-Veranstaltung<br />
im Frühjahr vorgestellt worden<br />
waren. Dazu kamen sieben Ergänzungen,<br />
die beim Workshop „Innovus<br />
Artwork“ für Industriekunden<br />
ermittelt wurden. Außerdem<br />
konnte den Besuchern ein kleiner<br />
Ausblick auf die „Innovus<br />
2023“-Kollektion geboten werden.<br />
Im Fokus standen vor allem die<br />
Eiche „Karlstadt Oak Pale“ mit der<br />
Struktur „Flow“, einer Oberfläche<br />
mit dezentem Kreuzmuster, die<br />
feine Wellen erzeugt und Holzdekoren<br />
einen besonders natürlichen<br />
Look verleiht. Zu den jüngsten Entwicklungen<br />
zählte das Dekor<br />
„Rewood In“, das Akustikplattenoptik<br />
aufweist. „Andu Wood“ zeigt<br />
sich in Gewebestruktur/Fischgrat<br />
und mit „Graceful Blond“ wurde<br />
ein italienischer Nussbaum mit<br />
„Spirit“-Struktur vorgestellt. Darüber<br />
hinaus konnten sich die Standbesucher<br />
über die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
von „3DF“ informieren,<br />
dem dreidimensionalen<br />
Holzfaser-Verbundwerkstoff. Durch<br />
die Möglichkeit der Formverpressung<br />
lassen sich etwa Sitzschalen<br />
für Stühle oder auch fünfteilige Rahmentüren<br />
aus einem Guss und<br />
ohne Fräsen erzeugen.<br />
Egger hatte zwei neue Strukturen<br />
mitgebracht: Bei der „ST40 Feelwood<br />
Oakgrain“, der siebten<br />
„Feelwood“-Oberfläche im Sortiment,<br />
handelt es sich um eine neue<br />
Synchronporenoberfläche, die an<br />
das Strukturbild der „Casalla Eiche“<br />
angepasst wurde und laut Egger<br />
einem echten Furnier täuschend<br />
ähnlich ist. Unter der Bezeichnung<br />
„STG8 Omnipore Deepmatt“<br />
wurde für den Schichtstoffbereich<br />
ebenfalls eine neue Struktur präsentiert,<br />
die speziell für Arbeitsplatten<br />
entwickelt wurde und eine sehr<br />
18<br />
material+technik möbel 07|22<br />
matte Oberfläche aufweist. Damit<br />
wird den Küchenherstellern die<br />
Möglichkeit geboten, die matt<br />
strukturierten „PerfectSense“-<br />
Fronten von Egger auf der Arbeitsplatte<br />
fortzusetzen. In Pordenone<br />
wurden neben den „PerfectSense<br />
Feelwood“ und den „Perfect Sense<br />
Premium“-Lackplatten, die einen<br />
MDF-Träger besitzen, auch die<br />
neuen Varianten mit einem Spanträger<br />
ausgestellt, die um die Oberflächenstrukturen<br />
„TM12 Omnipore<br />
Matt“ sowie die „TM22<br />
Deepskin Linear Matt“ ergänzt<br />
wurden. Durch Investition in neue<br />
Recyclingverfahren erhöht Egger<br />
laut eigener Angaben kontinuierlich<br />
den Recyclinganteil, der aktuell mit<br />
70 Prozent angegeben wird. Bei<br />
den Dekoren fielen neben der<br />
„Casella Eiche“ die „Abano Esche“<br />
sowie „Halvar Oak“ ins Auge.<br />
Nachhaltigkeit im Fokus<br />
Nachhaltigkeit war eines der Hauptthemen<br />
der Sicam-Aussteller, denn<br />
noch stärker als im Vorjahr wurde<br />
das Thema aufgegriffen und in den<br />
Fokus gerückt. So stellte Agoform<br />
auf seinem Stand einen Besteckeinsatz<br />
sowie eine Antirutschmatte<br />
vor, die aus PLA-Material hergestellt<br />
sind. Hierbei handelt es sich<br />
um eine biologisch abbaubare Polymilchsäure,<br />
die eine nachhaltige<br />
Alternative zu herkömmlichen<br />
Besteckeinsätzen darstellt. Das<br />
Material ist laut Anbieter in industriellen<br />
Anlagen kompostierbar. Weitere<br />
Neuentwicklungen waren die<br />
beiden Oberflächendesigns „Kristall“<br />
und „Globe“ für die Besteckeinsätze<br />
sowie Antirutschmatten.<br />
Im ersten Fall handelt es sich um<br />
eine feinporige Mikrostruktur, im<br />
zweiten Fall um ein neues Design<br />
des Einsatzes mit neuer Oberflächenhaptik.<br />
Außerdem wurde im<br />
Rahmen eines Projekts mit Wessel-Licht<br />
ein Schubkasteneinsatz<br />
mit integrierter Beleuchtung vorgestellt,<br />
der sich auch für den Wohnraum<br />
eignet.<br />
Bei MKT standen die Zeichen<br />
ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Unter<br />
dem Motto „We care – MKT goes<br />
Green“ informierte das Unternehmen<br />
über neuartige WPC-Kanten,<br />
die zu bis zu 70 Prozent aus Holzfasern<br />
bestehen, sowie weitere Projekte<br />
in diese Richtung wie etwa<br />
die Verwendung von Produktionsresten,<br />
den Einsatz von Post-Consumer-Material<br />
und Bestrebungen,<br />
die „Alpha-Tape“-Kanten am Ende<br />
des Lebenszyklus zurückzukaufen<br />
und im Produktionsprozess wiederzuverwenden.<br />
Ein Highlight auf<br />
dem Messestand war wie bereits<br />
im vergangenen Jahr die Präsentation<br />
einer digital gedruckten Kante<br />
mit einem besonders großen Rapport.<br />
Ebenso konnten sich die<br />
Besucher über die neuen Kantendekore<br />
informieren, die im Verbund<br />
mit den Dekordruckern Schattdecor,<br />
Continental, Interprint sowie<br />
Gruppo Frati und deren jüngsten<br />
Dekorplatten entwickelt wurden.<br />
Auf dem Messestand von Rehau<br />
konnten sich die Besucher nicht nur<br />
über Kanten informieren, sondern<br />
bekamen mit Hilfe eines interaktiven<br />
Tischtouchscreens auch viele<br />
Services sowie Material- und Veredelungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt.<br />
So stellte das Unternehmen die<br />
neuen Möglichkeiten vor, die durch<br />
den Ausbau des Logistikzentrums<br />
in Visbek entstanden sind. Das<br />
Standardlagerprogramm kann dem<br />
Spediteur nun bereits am Bestelltag<br />
übergeben werden. Erstmals<br />
gab auch eine bodentiefe Version<br />
des „Rauvolet crystal-line“-Rollladensystems<br />
ihr Debüt. In der Version<br />
„complete“ sind Lamellen,<br />
Lisenen und Führungselemente<br />
material- und dekorgleich. Anhand<br />
der „Deep Collection“ mit ihren<br />
matten Oberflächen demonstrierte<br />
das Unternehmen seine Design-<br />
Philosophie, bei der im Rahmen<br />
des Designverbundes Oberfläche,<br />
Kante und Stauraumlösungen hinsichtlich<br />
Optik, Haptik und Materialität<br />
aufeinander abgestim<strong>mt</strong> sind .<br />
Wie andere Aussteller hatte Rehau<br />
zudem nachhaltige Lösungen mitgebracht<br />
und zeigte auf seinem<br />
Stand die „Raukantex“-Kantenbänder<br />
„eco“ und „evo“ sowie die<br />
„eco-fino“-Oberflächenprodukte.<br />
Hier sind sowohl Trägerplatte als<br />
auch Möbelfolie bis zu 97 Prozent<br />
aus Rezyclat hergestellt und können<br />
am Ende ihres Lebenszyklus<br />
wiederverwendet werden. ba<br />
More exhibitors and a wider range of surfaces<br />
In the surface segment, even more companies than in the previous years<br />
used the Sicam as a platform for presenting their new decors and surface<br />
structures. Renowned decor printers and decor panel producers<br />
returned to the trade fair or presented their products in Pordenone for<br />
the first time. The range of surface materials on display extended from<br />
printed decor papers via finish films up to thermoplastic films. For this<br />
product group in particular, the companies placed special emphasis on<br />
the environmental friendliness of their new developments. In the decor<br />
printing area and for finish films, the focus was on new reproductions of<br />
woods and in particular of stone surfaces. Oak continued to dominate<br />
among the woods, although it was interpreted in a less rustic way.<br />
Numerous suppliers picked up on current trend designs in stick or acoustic<br />
looks, resp., and in that opted for 3D effects.
Produkte & Konzepte<br />
Nachhaltige Besteckeinsätze<br />
Der Kunststoffspezialist Agoform<br />
ist ein international agierendes<br />
Unternehmen und bietet individuelle<br />
und innovative Lösungen für<br />
unterschiedlichste Branchen und<br />
Anwendungen. Die von Agoform<br />
entwickelten Systeme und Produkte<br />
finden sich im häuslichen<br />
Umfeld wie Küche und Bad, aber<br />
auch im industriellen Sektor wie<br />
Verkehrs-, Elektro- und Medizintechnik,<br />
Logistik, Werbung und<br />
Dekoration.<br />
In diesem Jahr macht das Familienunternehmen<br />
große Schritte in<br />
eine von Nachhaltigkeit geprägte<br />
Zukunft. Mit der Besteckeinsatzserie<br />
„Classico“ aus biobasierender<br />
Poly-Milchsäure liefert Agoform<br />
eine nachhaltige Alternative<br />
zu Produkten aus erdölbasierten<br />
Rohstoffen, welche weiterhin alle<br />
Ansprüche an elegantes Design,<br />
Individualität und Funktionalität in<br />
der Küche erfüllen. Als Premiumhersteller<br />
in der Branche der<br />
Kunststofftechnik sichert sich Agoform<br />
damit ein weiteres Alleinstellungsmerkmal<br />
und setzt ein Statement:<br />
Plastik ist nicht gleich Plastik.<br />
Der vielversprechende und<br />
recyclingfähige Werkstoff kann<br />
laut Firmenangaben ab sofort die<br />
gesa<strong>mt</strong>e Produktpalette abbilden.<br />
Mit der Neuheit erweitert Agoform<br />
zugleich sein vielfältiges<br />
Portfolio, das von Antirutschmatten<br />
und Spülenschutz über Tellerhalter,<br />
Gewürzkasteneinsätze<br />
reicht.<br />
Kunden können in Zusammenarbeit<br />
mit Agoform Lösungen fertigen<br />
lassen, die sich dank modernster<br />
und präziser Fertigungstechniken<br />
stilsicher und passgenau ihrer<br />
Produktlandschaft fügen. ba<br />
Die Besteckeinsatzserie<br />
„Classico“ wird aus<br />
bio basierender Poly-<br />
Milchsäure hergestellt.<br />
The cutlery insert series<br />
“Classico” is made from<br />
bio-based polylactic acid.<br />
Photo: Agoform<br />
Sustainable cutlery inserts<br />
Agoform offers individual and<br />
innovative solutions for many different<br />
materials and applications.<br />
With the cutlery insert series<br />
“Classico” made of bio-based<br />
polylactic acid, the company<br />
developed a sustainable alternative<br />
to products made from petroleum-based<br />
raw materials that<br />
continues to meet all demands<br />
for elegant design, individuality<br />
and functionality in the kitchen.<br />
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Flexible Lösungen<br />
mit Bestseller-<br />
Potenzial<br />
Der Oberflächenspezialist Schattdecor setzt aktuell<br />
ganz besonders auf sein Unternehmensmotto „One<br />
Source. Unlimited Solutions“ und hat sich dabei<br />
auch Gedanken gemacht, was es heute braucht, um<br />
morgen Erfolg zu haben.<br />
Das Steindekor „Acapulco“ ist universell und vielfältig einsetzbar.<br />
The stone decor “Acapulco” is universal and versatile.<br />
Photos: Schattdecor<br />
Für den Oberflächenspezialisten<br />
Schattdecor erfordern anspruchsvolle<br />
Zeiten flexible Lösungen und<br />
ein starkes Gesa<strong>mt</strong>paket. Bezogen<br />
auf Design und Produkt rücken<br />
daher neue, nachhaltige Lösungen<br />
in einem zunehmend anspruchsvolleren<br />
Markt in den Fokus. Diese<br />
hat der Oberflächenspezialist aus<br />
Thansau in Zusammenarbeit mit<br />
seinen Kunden umgesetzt und auf<br />
der Sicam in Pordenone als<br />
Gesa<strong>mt</strong>paket präsentiert, das der<br />
Einrichtungsindustrie den Weg in<br />
die Zukunft ebnen soll. Die vorgestellten<br />
Neuentwicklungen sowie<br />
Bestseller-Dekore aus der „Global<br />
Essentials“-Kollektion spiegeln<br />
dabei aktuelle Trends wider und<br />
sind zugleich langlebig und modern.<br />
Natürlichkeit ist gefragt<br />
Das Thema Natur spielt im Wohnen<br />
eine große Rolle. Natürliche<br />
Dekoroberflächen schaffen eine<br />
Atmosphäre für Regeneration und<br />
Erholung. Mit dem neuen Steindekor<br />
„Acapulco“ hat Schattdecor<br />
ein universell und großflächig einsetzbares<br />
Dekor kreiert, das<br />
Lebensbereiche in Wohlfühl-<br />
Oasen verwandelt.<br />
Die „California Elm“ stam<strong>mt</strong> hingegen<br />
aus der kürzlich gelaunchten<br />
„Global Essentials“-Kollektion.<br />
Mit ihrem eingearbeiteten Goldund<br />
Perlmutteffekt wirkt das<br />
Dekor wie von Natur und nicht von<br />
Hand gemacht. Es harmoniert mit<br />
warmen Erd- und Beerentönen<br />
und lässt sich in der Küche etwa<br />
mit anderen modernen Stein- und<br />
Holzdekoren kombinieren.<br />
Designs in Stäbchenoptik halten in<br />
der Interior-Gestaltung verstärkt<br />
Einzug und sorgen hier durch die<br />
Kombination aus optischen und<br />
haptischen Reizen für ein Wohnerlebnis.<br />
Bei der „Omega Oak“ aus<br />
der „Global Essentials“-Kollektion<br />
stehen Materialität und Machart<br />
im Fokus, denn die 3D-Wirkung<br />
des Dekors macht es zum Hingucker<br />
in jedem Interior.<br />
Die „Valencia Eiche“ zeigt sich rustikal<br />
und doch elegant. Sie ist flächig<br />
einsetzbar und vielfältig kombinierbar.<br />
Verwachsungen und<br />
Verfärbungen erinnern an das<br />
Ursprungsmaterial. Dazu harmoniert<br />
dieses Dekor mit aktuellen<br />
Trendfarben in Apricot oder Blau.<br />
Metallic als Eyecatcher<br />
Bei „Fineflex“ handelt es sich um<br />
eine umweltfreundliche Möbeloberfläche,<br />
die von Schattdecor<br />
und Finedecor gemeinsam entwickelt<br />
wurde. Zusätzlich zu den 14<br />
verfügbaren Unifarben ist die<br />
Oberfläche nun auch als Metalliceffekt-Folie<br />
erhältlich. Alternativ zu<br />
den Klassikern Shell White,<br />
Perlbronze oder Perlgold können<br />
Kunden aus Metallicfarben in Sky<br />
Blue, Night Blue Galaxy oder<br />
Space Black wählen. ba<br />
Die „Fineflex“-Möbelfolie ist<br />
nun auch mit Metallic-Effekt<br />
erhältlich.<br />
The “Fineflex” furniture film<br />
is now also available with<br />
metallic effect.<br />
Stäbchenoptik und 3D-Wirkung machen die „Omega Oak“ in allen<br />
Interiors zum Hingucker.<br />
Stick look and 3D effect make “Omega Oak” an eye-catcher in all<br />
interiors.<br />
20<br />
material+technik möbel 07|22<br />
Flexible solutions with bestseller potential<br />
For Schattdecor, demanding times call for flexible solutions and a strong<br />
overall package. The surface specialist has implemented this in cooperation<br />
with its customers and presented it at the Sicam in Pordenone. In<br />
that, the new developments presented as well as best-selling decors<br />
from the “Global Essentials” collection reflect current trends and are<br />
both durable and modern.<br />
With the new stone decor “Acapulco”, Schattdecor created a decor that<br />
can be used universally and on a large scale, transforming living areas<br />
into oases of well-being. With its incorporated gold and mother-of-pearl<br />
effect, “California Elm” looks as if made by nature and not by hand. It<br />
harmonises with warm earth and berry tones. Stick-look designs are<br />
increasingly finding their way into interior design, and the 3D effect of<br />
“Omega Oak” makes the decor an eye-catcher in any interior.<br />
“Valencia Oak” looks rustic yet elegant. Intergrowth and discolourations<br />
are reminiscent of the original material.<br />
“Fineflex” is an environmentally friendly plain-coloured furniture surface,<br />
jointly developed by Schattdecor and Finedecor. It is now also available<br />
as a metallic effect film in various colour shades.
Produkte & Konzepte<br />
Die „Perfect“-Familie ist eine<br />
nachhaltige Alternative zu<br />
lösemittelhaltigen 2K-PUR-<br />
Lacken.<br />
The “Perfect” family is a<br />
sustainable alternative to<br />
solvent-based 2K PUR lacquers.<br />
Photos: Hesse Lignal<br />
Nachhaltige Alternative zu<br />
lösemittelhaltigen Lacken<br />
Mit der „Perfect“-Familie bietet Hesse Lignal eine nachhaltige Alternative zu<br />
konventionellen lösemittelbasierten 2K-PUR Lacksystemen. Denn die Umstellung<br />
von lösemittelhaltigen Systemen auf Hydro-Lacke spart bei gleichbleibender<br />
Qualität bis zu ein Kilo CO 2<br />
pro Quadratmeter lackierter Fläche.<br />
Die „Perfect“-Familie besteht aus<br />
bewährten Produkten, die der Lackund<br />
Beizenspezialist Hesse Lignal<br />
um Neuentwicklungen ergänzt hat.<br />
Ziel war es, eine Lösung im zweikomponentigen<br />
Hydro- Bereich<br />
anzubieten, die hinsichtlich Verarbeitung<br />
und Beständigkeit denen<br />
von Polyurethan-Lacksystemen<br />
entspricht.<br />
Die Produktfamilie unterstreicht<br />
damit die Nachhaltigkeitsstrategie<br />
des Unternehmens. Sie steht für<br />
moderne und nachhaltige Lackierverfahren<br />
mit einfacher und sicherer<br />
Verarbeitung, gepaart mit<br />
höchster Beständigkeit, und ist<br />
eine umweltbewusste Alternative<br />
zu bislang eingesetzten lösemittelhaltigen<br />
PUR-Lacksystemen.<br />
Alle Produkte sind aufeinander<br />
dig ist. Die Härterkomponente ist<br />
REACH-konform und erfüllt bereits<br />
den zukünftig geltenden niedrigen<br />
NCO-Monomergrenzwert für Isocyanate<br />
von unter 0,1 Prozent.<br />
Vier Familienmitglieder<br />
Zur „Perfect“-Familie gehört der<br />
„Perfect-Fill“, der als Systemfüller<br />
für die Kombination mit dem „Perfect-Color“<br />
entwickelt wurde. Sein<br />
breites Einsatzgebiet, wie der Einsatz<br />
auf stark beanspruchte Oberflächen<br />
wie z. B. Feuchträume und<br />
seine anwenderfreundliche Verarbeitung,<br />
machen ihn laut Hersteller<br />
zum Universalfüller im kompletten<br />
Innenbereich.<br />
Bei „Perfect-Color“ handelt es<br />
sich um einen schnelltrocknenden,<br />
umweltfreundlichen Farblack mit<br />
Alternativprodukt für die Serienfertigung<br />
genutzt werden. Selbst<br />
schwere Werkstücke lassen sich<br />
schon am Folgetag stapeln bzw.<br />
weiterbearbeiten. Aufgrund seiner<br />
hohen chemischen und mechanischen<br />
Beständigkeit lässt er sich<br />
laut Angaben von Hesse Lignal in<br />
allen Bereichen des Innenausbaus<br />
incl. Küche, Bad, Türen und Ladenbau<br />
einsetzen.<br />
„Perfect-Top“ ist ein Schichtlack<br />
mit guter Anfeuerung und Brillanz,<br />
der dank mechanischer und chemischen<br />
Beständigkeit einen hochwertigen<br />
Oberflächenschutz im<br />
gesa<strong>mt</strong>en Innenausbau ermöglicht.<br />
Eine knarrfreie Beschichtung<br />
von Holztreppen sowie die Lackierung<br />
von Kinderspielzeug ist ebenfalls<br />
möglich. „Perfect-Base“ bitet<br />
Für stark strapazierte Oberflächen<br />
sowie inhaltsreiche<br />
Hölzer steht „Perfect Base“ zur<br />
Verfügung.<br />
“Perfect Base” is available for<br />
heavy-duty surfaces and woods<br />
rich in active substances.<br />
die höchste mechanische und chemische<br />
Beständigkeit und eignet<br />
sich daher als füllige Grundierung<br />
für stark strapazierte Oberflächen<br />
sowie für inhaltsstoffreiche Hölzer,<br />
die mit dem Lack kräftig angefeuert<br />
werden.<br />
Alle vier Produkte werden hinsichtlich<br />
der Schwerentflammbarkeit<br />
nach IMO und der neueren<br />
und europaweit gültigen Norm<br />
DIN EN 13501-1 zertifiziert. ba<br />
abgestim<strong>mt</strong> und ermöglichen ein<br />
einfaches Handling mit nur einem<br />
Härter, für dessen Verwendung<br />
keine besondere Schulung zum<br />
Umgang mit Diisocyanat notwen-<br />
Als schnelltrocknender<br />
Farblack kann<br />
„Perfect-Color“<br />
auch in Küche und<br />
Bad eingesetzt<br />
werden.<br />
As a fast-drying<br />
colour lacquer,<br />
“Perfect-Color” can<br />
also be used in the<br />
kitchen and<br />
bathroom.<br />
laut Hesse hervorragenden Verlaufseigenschaften,<br />
der seine Vorzüge<br />
besonders bei der forcierten<br />
Trocknung ausspielt. Er kann deshalb<br />
auch als lösemittelarmes<br />
Sustainable alternative to solvent-based lacquers<br />
Lacquer and stain specialist Hesse Lignal offers a sustainable alternative<br />
to conventional solvent-based 2K-PUR paint systems with its “Perfect”<br />
family. It consists of tried and tested products, which new developments<br />
have been added to. All products are matched to each other and are easy<br />
to apply with just one hardener that does not require any special training<br />
in handling diisocyanate. The “Perfect” family includes “Perfect-Fill”,<br />
which was developed as a system filler to be combined with “Perfect-<br />
Color”. “Perfect-Color” is a fast-drying, environmentally friendly colour<br />
lacquer that particularly plays to its strengths in forced drying. “Perfect-<br />
Top” offers high-quality surface protection for all interior fittings as a<br />
multicoat lacquer with excellent accentuation and brilliance. “Perfect-<br />
Base” is suitable as a rich primer for heavy-duty surfaces as well as for<br />
woods rich in active substances, which are outstandingly accentuated by<br />
the lacquer.<br />
All four products are certified with regard to flame retardancy according<br />
to IMO and the newer and European-wide standard DIN EN 13501-1.<br />
material+technik möbel 07|22 21
Fokus<br />
Der diesjährige<br />
Homag-Treff zog über<br />
1.000 Interessenten<br />
nach Holzbronn.<br />
This year’s “HOMAG<br />
Treff” attracted over<br />
1,000 interested<br />
visitors to Holzbronn.<br />
Photos: Homag<br />
Technologie-Lösungen<br />
für kleine und große Betriebe<br />
Nach ihrem Auftritt auf der Holz-Handwerk in Nürnberg blieb die Homag-Group der diesjährigen Xylexpo<br />
in Mailand fern. Stattdessen lud sie ihre italienischen und deutschen Kunden zu eigenen Veranstaltungen<br />
in ihre Showrooms in beiden Ländern ein.<br />
Anstelle der jährlichen Präsentation<br />
auf der Xylexpo, die Mitte Oktober<br />
auf dem Mailänder Messegelände<br />
in Rho stattfand, lud Homag seine<br />
italienischen Kunden Anfang<br />
November zur 12. italienischen<br />
Ausgabe der Veranstaltungsreihe<br />
„Homag-Treff“ nach Giussano bei<br />
Mailand ein, um im Showroom der<br />
dortigen Niederlassung die neuesten<br />
Technologien und Software des<br />
Maschinenbauers zu zeigen.<br />
Deutschsprachige sowie internationale<br />
Kunden waren bereits Ende<br />
September zum Homag-Treff nach<br />
Holzbronn eingeladen worden, wo<br />
das Unternehmen vom 27. September<br />
bis zum 1. Oktober auf 2.000 m 2<br />
einzelne Produkte und ganze Konzepte<br />
für die innovative Holzbearbeitung<br />
präsentierte. Seit 30 Jahren<br />
findet diese Veranstaltung statt.<br />
Wenige Wochen später (16. und 17.<br />
November) folgte die Tochterfirma<br />
Weinmann in St. Johann-Lonsingen,<br />
die ebenfalls zur jährlichen<br />
22<br />
material+technik möbel 07|22<br />
Hausmesse lud, bei der allerdings<br />
der Holzbau und nicht der Möbelbau<br />
im Fokus stand.<br />
Über 1.000 Besucher<br />
Laut Homag-Angaben zog der diesjährige<br />
Homag-Treff über 1.000<br />
Besucher aus 40 Ländern nach Holzbronn.<br />
Die Rahmenbedingungen für<br />
die Veranstaltung waren günstig, da<br />
die Homag-Group in den ersten<br />
neun Monaten des Jahres beim Auftragseingang<br />
ein Plus von 4 Prozent<br />
erzielen konnte und der Auftragsbestand<br />
zum Zeitpunkt des Homag-<br />
Treffs um 25 Prozent über dem Vorjahr<br />
lag. Der Umsatz war bis Ende<br />
September sogar um 20 Prozent auf<br />
1,195 Mrd. Euro gestiegen.<br />
Im Mittelpunkt des Treffs standen<br />
sowohl Lösungen für das Handwerk<br />
als auch für die Industrie. Ausgestellt<br />
waren zumeist Anlagen,<br />
die das Unternehmen bereits auf<br />
der Holz-Handwerk in Nürnberg<br />
dem Fachpublikum vorgestellt<br />
hatte. So etwa das vertikale CNC-<br />
Bearbeitungszentrum „DRILLTEQ<br />
V-310“, das mit seiner Auswahl von<br />
bis zu 45 Bohrspindeln zahlreiche<br />
Bearbeitungsmöglichkeiten auf<br />
lediglich elf Quadratmetern bietet.<br />
Mit dem CNC-Portalbearbeitungszentrum<br />
„CENTATEQ N-510“<br />
wurde ein Nesting-Konzept vorgestellt,<br />
das sich durch verbessertes<br />
Handling und eine Erhöhung des<br />
Outputs von den bisherigen<br />
Maschinen unterscheidet. Ebenfalls<br />
demonstriert wurden die Vorteile<br />
der Produktionssimulation an<br />
der „SAWTEQ B-300 / B-400 Flex-<br />
Auf rund 2.000 m 2 Fläche präsentierte Homag seine neueste<br />
Maschinentechnik.<br />
Homag presented its latest machine technology on an area of<br />
around 2,000 m 2 .
Produkte & Konzepte<br />
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Jetzt für<br />
morgen<br />
Statt auf der Xylexpo zeigte Homag seine Neuerungen im Rahmen<br />
des Homag-Treffs in Deutschland und Italien.<br />
Instead of exhibiting at the Xylexpo, Homag presented his latest machine<br />
Technology on the Homag Treff in Germany and Italy.<br />
Moderne Lacksysteme für<br />
eine nachhaltige Zukunft<br />
Tec“. Diese wird auf Basis von<br />
betriebseigenen Stücklisten und<br />
aktuellen Kunden Produktionsdaten<br />
durchgeführt und zeigt, wie der<br />
Produktionsalltag mit der<br />
„SAWTEQ“-Lösung aussehen<br />
könnte. Die Produktionsvorschau<br />
erfolgt optimiert auf den automatisierten<br />
Zuschnitt oder auf die maximale<br />
Leistung, so dass der Anwender<br />
sich ein Bild von den Produktionszeiten<br />
inklusive möglicher<br />
Geisterschichten, den notwendigen<br />
Bedienerzeiten, dem Teileoutput<br />
pro Schicht sowie den erzeugten<br />
Stapel machen kann.<br />
An einer „SAWTEQ B-320 flexTec“<br />
wurde außerdem das MSQ-System<br />
vorgeführt, das die Schnittqualität<br />
durch regelmäßige Kontrolle<br />
der Kantenausbrüche prüft und<br />
diese mit festgelegten materialabhängigen<br />
Warn- und Grenzwerten<br />
der Sägesteuerung abgleicht. Mit<br />
dieser objektiven Qualitätsmessung<br />
will Homag Bedienereingriffe<br />
reduzieren, einen bedarfsgerechten<br />
Sägeblattwechsel ermöglichen<br />
und Ausschussteile vermeiden. Im<br />
Bereich der Kantenbearbeitung war<br />
„EDGETEQ S-300“ zu sehen, die<br />
sich laut Homag dank der 2-Profil-<br />
Technik auf dem einmotorigen<br />
Formfräsaggregat besonders für<br />
häufig wechselnde Kantenstärken<br />
eignet. Ein einfacher Wechsel per<br />
Touch über das Steuerungssystem<br />
zwischen den Profilen R1 und R2<br />
veranlasst die Kantenanleimmaschine<br />
zur schnellen und präzisen<br />
Bearbeitung der Kanten.<br />
App-Plus-Paket als digitaler<br />
Einstieg<br />
Neben den Maschinenvorstellungen<br />
und -optimierungen spielten<br />
Lösungen für die digitale Zukunft<br />
eine wesentliche Rolle. So informierte<br />
Homag über die digitale<br />
Auftragsmappe, den „production-<br />
Manager“, die neue Bedienersoftware<br />
„woodCommander 5“ mit<br />
3D-Werkstücksimulation sowie das<br />
„Nesting Production Set“. Die im<br />
Set enthaltenen Anwendungen<br />
ermöglichen eine automatisierte<br />
Berechnung von Nestingplänen<br />
sowie eine Identifizierung der Bauteile<br />
durch Etiketten, auch wenn<br />
kein Drucker an der Maschine verfügbar<br />
ist.<br />
Um den Anwendern die Nutzung<br />
der digitalen Services schmackhaft<br />
zu machen, wurde den Messebesuchern<br />
die Möglichkeit geboten,<br />
das „App-Plus-Paket“ und damit<br />
die fünf enthaltenen Apps (Machine-<br />
Board, MMR mobile, ServiceBoard,<br />
ServiceAssist und twinio) für 12<br />
Monate gratis zu testen. ba<br />
Solutions for small and large companies<br />
Instead of exhibiting at the Xylexpo as in the past, Homag invited its Italian<br />
customers to the 12th Italian edition of the “Homag-Treff” series of<br />
events in Giussano/Italy at the beginning of November, where the latest<br />
technologies and software were demonstrated in the showroom of the<br />
local subsidiary. Homag had already welcomed German-speaking and<br />
international customers to Holzbronn at the end of September. On 2,000<br />
m 2 , the company presented technological solutions for crafts and trades<br />
as well as for the industry to more than 1,000 visitors. The outline conditions<br />
for the “Homag- Treff” at both locations were more than favourable,<br />
as Homag was able to report a 20 per cent increase in sales to EUR 1.195<br />
billion at that time.<br />
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unsere Nachhaltigkeitsstrategie<br />
Vorangehen und an morgen<br />
denken: Hesse Lignal setzt ein<br />
starkes Zeichen für Klima- und<br />
Arbeitsschutz.<br />
• Lösemittelfreies Produktsortiment<br />
bis 2030<br />
• Einsatz für ein gesundes Arbeitsumfeld<br />
• Entwicklung nachhaltiger<br />
Produkt-Innovationen<br />
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Hesse GmbH & Co. KG , Warendorfer Str. 21<br />
D-59075 Hamm, www.hesse-lignal.com
Fokus<br />
Xylexpo mit Fokus auf Inlandsmarkt<br />
Die Xylexpo fand erstmals<br />
im Herbst statt. Aufgrund<br />
der unsicheren<br />
Pandemielage hatte<br />
Veranstalter Acimall<br />
beschlossen, die Fachmesse<br />
für Holzbearbeitungsmaschinen<br />
zu<br />
verschieben. Wenige<br />
Monate nach der Holz-<br />
Handwerk in Nürnberg<br />
wurde die Xylexpo<br />
zusammen mit zwei<br />
weiteren Branchenmessen<br />
Mitte Oktober in Rho<br />
bei Mailand veranstaltet.<br />
Nachdem die Xylexpo im Jahr 2020<br />
zu den ersten Branchenmessen<br />
zählte, die aufgrund der Corona-<br />
Pandemie abgesagt werden mussten,<br />
entschloss sich der italienische<br />
Branchenverband Acimall, die<br />
diesjährige Ausgabe in den Herbst<br />
zu verschieben. Statt traditionell im<br />
Mai, fand der Event dieses Jahr<br />
vom 12. bis zum 15. Oktober auf<br />
dem Mailänder Messegelände in<br />
Rho statt. Der Veranstalter hatte<br />
sich erhofft, zu dem späteren Zeitpunkt<br />
aufgrund gefallener Reisebeschränkungen<br />
mehr internationale<br />
Besucher anziehen zu können;<br />
zudem wollte er die Besucherzahlen<br />
auch durch die terminliche<br />
Überschneidung mit zwei weiteren<br />
24<br />
material+technik möbel 07|22<br />
Fachmessen auf dem Mailänder<br />
Messegelände verbessern.<br />
Zeitgleich mit der Xylexpo öffnete<br />
nämlich die Werkzeugmesse<br />
BI-MU ihre Pforten sowie einen<br />
Tag später die Viscom Italia, eine<br />
Fachmesse für visuelle Kommunikation.<br />
Mit der erstmaligen Online-<br />
Ausgabe der Messe unter dem<br />
Motto „Xylexpo TV“ versprach sich<br />
der Xylexpo-Veranstalter zudem<br />
eine Reichweitensteigerung insbesondere<br />
im Hinblick auf die internationalen<br />
Besucher.<br />
Mit 2.000 m 2 war die SCM-Gruppe Platzhirsch unter den diesjährigen<br />
Ausstellern.<br />
The SCM Group was the top dog among this year’s exhibitors<br />
with 2,000 m 2 . . <br />
Photo: Barth<br />
Weniger Aussteller<br />
Wie sich nach Ende der Xylexpo<br />
herausstellte, ist die Rechnung des<br />
Veranstalters nicht ganz aufgegangen.<br />
Aufgrund der Absage namhafter<br />
Aussteller war mit der Ausstellerzahl<br />
auch der Flächenbedarf<br />
gesunken und so fand der Event<br />
nur noch in zwei Messehallen statt.<br />
Statt 425 Aussteller wie noch bei<br />
der letzten Ausgabe 2018 hatten<br />
sich in den beiden Hallen nur noch<br />
280 Aussteller eingefunden, von<br />
denen der Großteil aus Italien<br />
stam<strong>mt</strong>e. 2012 hatten noch 560<br />
Firmen ausgestellt.<br />
Große Maschinenbauunternehmen<br />
wie Homag, Biesse und Cefla<br />
hatten der Ausgabe erstmals eine<br />
Absage erteilt, nachdem sie bereits<br />
Mitte Juli auf der Holz-Handwerk in<br />
Nürnberg angetreten waren. Zu<br />
den Ausstellern mit der größten<br />
Standfläche zählten in Mailand nun<br />
die SCM-Gruppe mit 2.000 m 2<br />
sowie die Weinig-Gruppe, die mit<br />
1.100 m 2 zweitgrößter Aussteller<br />
war. Auffällig groß war auch der<br />
Messestand der Felder-Gruppe, die<br />
sich in Mailand fast ausschließlich<br />
mit den bereits in Nürnberg gezeigten<br />
Maschinen präsentierte.<br />
Während die IMA-Schelling-Gruppe<br />
Bei Giardina gab ein von Pininfarina<br />
gestylter Spritzautomat sein Debüt.<br />
A Pininfarina-style spray machine made<br />
its debut at Giardina. Photo: Barth<br />
in Nürnberg gänzlich ohne Maschinen<br />
angereist war, wurde auf der<br />
Xylexpo auf dem Messestand<br />
zumindest eine Anlage ausgestellt.<br />
Dafür hatte Barberán erstmals<br />
überhaupt keine Maschinen mitgebracht,<br />
sondern nur Muster von<br />
Produkten, die auf seinen Maschinen<br />
hergestellt werden. Ähnlich<br />
machte es Kleiberit, der die Messe<br />
auf kleinerer Fläche als Plattform<br />
für Kundengespräche nutzte.<br />
Mehr Besucher durch Parallel-<br />
Messen<br />
Dennoch zeigte sich der Veranstalter<br />
mit dem Besuchsergebnis<br />
zufrieden und gab in seiner Schlussbilanz<br />
bekannt, dass die diesjährige<br />
Xylexpo die Erwartungen übertroffen<br />
habe. So seien über 16.000<br />
Fachbesucher gezählt worden und<br />
es habe insgesa<strong>mt</strong> 22.000 Zutritte<br />
gegeben, was auf mehrtägige<br />
Besuche hinweist. Bei der genauen<br />
Analyse zeigt sich jedoch, dass die<br />
Messe lediglich 12.356 Fachbesucher<br />
anzog, während es sich bei<br />
knapp 4.000 Personen um Besucher<br />
der beiden anderen Fachmessen<br />
handelte. Bei der letzten Ausgabe<br />
im Mai 2018 hatten die<br />
Xylexpo noch 17.781 Interessenten
Fokus<br />
besucht, von denen 28 Prozent und<br />
damit knapp 5.000 Personen aus<br />
dem Ausland stam<strong>mt</strong>en. Mit einem<br />
Anteil von 25 Prozent konnte dieses<br />
Mal ein ähnliches Prozentergebnis<br />
erzielt werden, aber unterm Strich<br />
reisten doch rund 2.000 Besucher<br />
weniger an, wenn man die zusätzlichen<br />
Interessenten der beiden<br />
anderen Messen außer Acht lässt.<br />
Auch in den Gesprächen mit den<br />
Ausstellern wurde die Zahl der<br />
Besucher aus Deutschland sowie<br />
generell aus dem Ausland als geringer<br />
eingestuft, weshalb die meisten<br />
Aussteller bereits im Vorfeld den<br />
Fokus auf das italienische Fachpublikum<br />
gelegt und für diesen Markt<br />
die geeigneten Maschinen mitgebracht<br />
hatten.<br />
Aufgrund der Fördermaßnahmen<br />
des italienischen Staates bieten sich<br />
den Herstellern weiterhin lukrative<br />
Absatzchancen. So unterstützt der<br />
Gesetzgeber in Italien die Industrie<br />
und damit auch das holzverarbeitende<br />
Gewerbe mit einer speziellen<br />
„Industrie 4.0“-Fördermaßnahme,<br />
wodurch insbesondere vernetzbare<br />
Maschinen und Anlagen in den<br />
Blickpunkt rückten und entsprechend<br />
gefragt sind. Mit den Hyperund<br />
Superabschreibungen soll die<br />
technologische und digitale Transformation<br />
von Produktionsprozessen<br />
herbeigeführt werden.<br />
Staatliche Fördermaßnahmen<br />
Andere Kaufanreize, etwa für die<br />
Renovierung von Häusern und in<br />
diesem Zusammenhang den Kauf<br />
von Einrichtungsgütern, helfen der<br />
Maschinenindustrie ebenfalls beim<br />
Absatz, wie auch die jüngsten<br />
Branchenstatistiken zeigen: So<br />
hatten die italienischen Hersteller<br />
von Holzbearbeitungsmaschinen<br />
2021 ihren Umsatz gegenüber dem<br />
Vorjahr um fast 37 Prozent auf 2,53<br />
Mrd. Euro steigern können. Gegenüber<br />
2019 hatte es ebenfalls ein<br />
Wachstum gegeben, das Acimall<br />
auf 11,6 Prozent beziffert. Der coronabedingte<br />
Einbruch des Jahres<br />
2020 konnte durch einen Zuwachs<br />
von 30,8 Prozent im Vergleich zu<br />
2020 und 10,1 Prozent gegenüber<br />
2019 ausgeglichen werden.<br />
Die staatlichen Fördermaßnahmen<br />
machten sich insbesondere auf<br />
dem Inlandsmarkt bemerkbar, wo<br />
der Absatz 2021 um 52,5 Prozent<br />
gegenüber 2020 und um 15,1 Prozent<br />
gegenüber 2019 zulegte. Insgesa<strong>mt</strong><br />
wurden im Inland 2021<br />
Maschinen und Anlagen im Wert<br />
von 790 Mio. Euro verkauft.<br />
Zugleich wuchsen die Importe von<br />
Holzbearbeitungsmaschinen: Sie<br />
kletterten auf 244 Mio. Euro und<br />
damit um 59,4 Prozent gegenüber<br />
2020 und um 21,4 Prozent gegenüber<br />
2019. Den Gesa<strong>mt</strong>markt für<br />
Holzbearbeitungsmaschinen beziffert<br />
Acimall angesichts dieser<br />
Ergebnisse auf 1,034 Mrd. Euro.<br />
Das bedeutet ein Wachstum von<br />
54,1 Prozent gegenüber dem<br />
Corona-Jahr 2020 und von 16,5<br />
Prozent gegenüber 2019.<br />
Nachdem die ersten Monate des<br />
Jahres 2021 unverändert positiv<br />
verliefen und zweistellige<br />
Zuwächse bei den Produktionsdaten<br />
zeigten, kam es im zweiten<br />
Quartal laut Acimall zu einem deutlichen<br />
Einbruch, so dass die Branche<br />
für das Gesa<strong>mt</strong>jahr voraussichtlich<br />
nicht mit Wachstumsraten<br />
rechnen kann.<br />
Preisgekrönte Innovationen<br />
Traditionell präsentieren insbesondere<br />
die italienischen Hersteller<br />
Barberán war ohne Maschinen auf der Xylexpo angetreten.<br />
Barberán attended Xylexpo without machines. Photo: Barth<br />
Trotz der Beschränkung auf zwei Messehallen waren diese nur<br />
mäßig mit Besuchern gefüllt.<br />
Despite the exhibition being concentrated on two halls, they were<br />
only filled with a modest number of visitors. Photo: Barth<br />
ihre Maschineninnovationen auf<br />
der Xylexpo, was bei einigen Unternehmen<br />
auch der Fall war. Aussteller,<br />
die im Juli bereits auf der Holz-<br />
Handwerk an Bord waren, hatten<br />
nach Mailand indessen kaum Neuerungen<br />
mitgebracht, so dass<br />
zumindest für die Besucher der<br />
deutschen und italienischen Veranstaltungen<br />
die Neuheiten-Ausbeute<br />
gering ausfiel.<br />
Wie in den Vorjahren vergab die<br />
Messe auch dieses Jahr den „XIA-<br />
Xylexpo Innovation Award“ für<br />
technologische Neuerungen, mit<br />
denen diesmal insgesa<strong>mt</strong> sechs<br />
Unternehmen in fünf Kategorien<br />
ausgezeichnet wurden. Eine achtköpfige<br />
Jury wählt die markantesten<br />
Innovationen in den Kategorien<br />
Massivholzbearbeitung, Plattenbearbeitung,<br />
Finishing, Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit aus. Bei der<br />
diesjährigen, vierten Preisverleihung<br />
gewannen in den jeweiligen<br />
Kategorien die Firmen Paoletti<br />
Energy (Massivholzbearbeitung),<br />
SCM (Plattenbearbeitung und Digitalisierung),<br />
Altendorf (Plattenbearbeitung),<br />
Makor (Finishing) sowie<br />
Spänex (Nachhaltigkeit). So würdigte<br />
die Jury im ersten Fall das<br />
Verleimsystem „Iglueing PUR<br />
Hyper“ von Paoletti. Das System<br />
für den Auftrag von Polyurethan-<br />
Klebstoffen bei der Keilzinkenverleimung<br />
zeichnet sich durch eine<br />
massive Verringerung der Reinigungszeit<br />
des Applikators, eine<br />
effizientere Nutzung des Klebstoffs<br />
und eine einfache Integration in<br />
mehrere Maschinen aus. In der<br />
Kategorie „Plattenbearbeitung“<br />
prämierte die Jury zwei Lösungen:<br />
Die Gewinner waren „Hand Guard“<br />
von Altendorf und „Blade Off“ von<br />
SCM, die auf unterschiedliche<br />
Weise eine deutliche Verbesserung<br />
der Bedienersicherheit bei Formatkreissägen<br />
bieten. In der Kategorie<br />
„Finishing“ hat die Jury die automatische<br />
Spritzmaschine „Excellent<br />
CM80“ von Makor gekürt, die<br />
sich u.a. durch eine verbesserte<br />
Reinigung des Förderbands und<br />
eine höhere Effizienz bei der Farbverwendung<br />
dank einer effektiveren<br />
Overspray-Rückgewinnung<br />
hervorhebt. Die Auszeichnung<br />
„Digitalisierung“ ging an die „Digital<br />
Factory“ von SCM, da dieses<br />
Ökosystem die Möglichkeit bietet,<br />
Informationen und Daten aus einer<br />
Produktionsumgebung zu erfassen,<br />
um ein Produkt von der Bestellung<br />
über die Produktion bis hin<br />
zum Aftersales zu überwachen. Es<br />
bietet eine Reihe von Dienstleistungen,<br />
die es dem OEM ermöglichen,<br />
neue Geschäftsmodelle im<br />
Einklang mit den aktuellen Markttrends<br />
zu nutzen. Der Preis in der<br />
Kategorie „Nachhaltigkeit“ ging an<br />
die Holzstaubabsaugung von<br />
Spänex, da es durch Energieeinsparung,<br />
Umweltschutz und die<br />
Integration in bestehende Recyclingsysteme<br />
ökologische Vorteile<br />
bietet und ein vielseitiges, skalierbares<br />
und flexibles System darstellt,<br />
das sich an unterschiedliche<br />
Geschäftsanforderungen anpassen<br />
lässt. Durch die Verringerung des<br />
Brandrisikos und effizientere Systemsteuerungsoptionen<br />
werde<br />
zudem eine verbesserte Wartung<br />
material+technik möbel 07|22 25
Fokus<br />
und eine Verringerung der<br />
Geschäftsrisiken erreicht, so die<br />
Begründung der Jury.<br />
Maschinendesign im<br />
Rampenlicht<br />
Allerdings hatten die Aussteller<br />
noch weitere Neuvorstellungen in<br />
petto, wobei das große Neuheiten-<br />
Feuerwerk nicht gezündet wurde.<br />
Der Oberflächenspezialist Giardina,<br />
der im aktuellen Jahr sein<br />
50-jähriges Bestehen feierte und<br />
2020 den Kanten- und Profilschleifmaschinenhersteller<br />
Destefani<br />
übernommen hatte, brachte nicht<br />
nur dessen neueste Maschinen auf<br />
die Messe mit, sondern stellte<br />
einen von der italienischen Designschmiede<br />
Pininfarina gestalteten<br />
Spritzautomaten ins Rampenlicht.<br />
Bei der „Dualtech Forma“, die sich<br />
mit aerodynamischen Rundungen<br />
präsentiert, handelt es sich um<br />
eine Weiterentwicklung der<br />
bewährten Spritzautomaten-Baureihe.<br />
Mit der „Flexi Roll“ stellte Giardina<br />
zudem eine neue Walzenauftragsmaschine<br />
vor, mit der sich neben<br />
flachen Oberflächen auch dreidimensionale<br />
Bauteile wie etwa<br />
Innen- oder Küchentüren lackieren<br />
lassen, so dass die Maschine eine<br />
Alternative zur Spritztechnik darstellt.<br />
Durch den größeren Durchmesser<br />
der Auftragswalze (400<br />
mm) und der Dosierwalze (260mm)<br />
sowie die Möglichkeit, die Applikationseinheit<br />
gegenüber der Vorschubachse<br />
der Platte zu neigen,<br />
lässt sich mit höherem Druck auch<br />
eine größere Menge Lack auftragen.<br />
Mit der Gestaltung der Oberfläche<br />
hat sich aber auch SCM beschäftigt,<br />
der die Xylexpo und nicht die<br />
Holz-Handwerk als Plattform für die<br />
Präsentation seiner zahlreichen<br />
Neuheiten gewählt hatte. Schließlich<br />
hatte auch dieses Unternehmen<br />
Geburtstag und feierte auf der<br />
Messe sein 70-jähriges Bestehen.<br />
Mit dem Schleifzentrum „dmc<br />
system t2“ präsentierte SCM eine<br />
Weiterentwicklung, die mit einer<br />
Laser-Einheit ausgestattet ist. Mit<br />
einem Vorschub von 3 m/min<br />
lassen sich mit Hilfe des Lasers die<br />
Oberflächen von Parkett, Möbelfronten,<br />
Massivholzelementen etc.<br />
einfarbig dekorativ gestalten. Bei<br />
der NC-gesteuerten Maschine<br />
lassen sich die Muster vorab über<br />
Sechs Aussteller wurden für ihre Innovationen mit dem Xylexpo<br />
Innovation Award ausgezeichnet.<br />
Six exhibitors were honoured for their innovations with the trade<br />
fair’s XIA Award. <br />
Photo: Acimall<br />
Mit einem speziellen Laser lassen sich bei SCM Echtholzoberflächen<br />
dekorativ gestalten.<br />
Real wood surfaces can be decoratively designed at SCM using a<br />
special laser. <br />
Photo: Barth<br />
den Bildschirm eingeben bzw. einlesen<br />
und unmittelbar die<br />
gewünschten Designs oder Firmenlogos<br />
in die Oberfläche der<br />
unterschiedlichsten Materialien<br />
einbrennen. Zudem hat SCM nun<br />
auch Kartonverpackungsmaschinen<br />
ins Programm aufgenommen<br />
und informierte in Mailand über die<br />
Entwicklung der „cut c 200“, die pro<br />
Minute vier maßgeschneiderte Kartons<br />
produzieren kann, sowie die<br />
„pack c 100“ für das automatische<br />
Schließen der Deckel von vorgestanzten<br />
Kartons mit Schmelzkleber.<br />
Das Hauptaugenmerk der 2000 m 2<br />
großen Ausstellung lag jedoch auf<br />
der Präsentation von zwei integrierten<br />
Produktionszellen, die jeweils<br />
kundenindividuell skalierbar sind:<br />
eine Version für die Industrie und<br />
erstmals auch eine Variante für das<br />
Handwerk. Letztere war mit der<br />
Formatkreissäge „L‘invincibile si x“,<br />
dem CNC-Bohrzentrum „startech<br />
cn plus“ sowie der Kantenanleimmaschine<br />
„me 40tr“ ausgestattet.<br />
Insbesondere bei den kleinen<br />
Maschinen hat die Digitalisierung<br />
Einzug gehalten, was sich durch<br />
Touchscreens zeigt sowie die Möglichkeit,<br />
die Einstellungen für die<br />
Maschine per Barcode-Erfassung<br />
einzulesen.<br />
In der Industrie-Variante war u. a.<br />
das Bearbeitungszentrum „morbidelli<br />
cx200“ als flexible Zelle auf 50<br />
m 2 zum Bohren und Einsetzen von<br />
Dübeln zu sehen. Es produziert<br />
eine Platte pro Minute und war mit<br />
einem Roboter auf der Rückseite<br />
ausgestattet, der sä<strong>mt</strong>liche Beund<br />
Entladungsvorgänge autonom<br />
durchführt.<br />
Zu den wenigen innovativen<br />
Neuheiten zählte das Mehrzweck-CNC-Drehzentrum<br />
„Icon“ von Paolino Bacci.<br />
The few innovative new<br />
products included the “Icon”<br />
multi-purpose CNC turning<br />
centre by Paolo Bacci.<br />
Photo: Barth<br />
Präsenz ohne Maschinen<br />
Als einer der wenigen Oberflächenspezialisten<br />
trat das spanische<br />
Unternehmen Barberán auf der<br />
Xylexpo auf, hatte in diesem Jahr<br />
allerdings keinerlei Maschinen,<br />
sondern nur Produktmuster mitgebracht,<br />
die mit seinen unterschiedlichen<br />
Technologien hergestellt<br />
werden. Darunter waren beispielsweise<br />
mit den Digitaldruckmaschinen<br />
erzeugte Fußbodenpaneele<br />
oder Lackoberflächen, die dank<br />
Excimer-Technologie über eine<br />
supermatte Oberfläche verfügen.<br />
Mit einer Reihe an innovativen Neuerungen<br />
für die Bearbeitung von<br />
Massivholz ist Paolino Bacci angetreten:<br />
Von den fünf präsentierten<br />
Maschinen handelte es sich bei<br />
dreien um Neuerungen, z.B. bei<br />
dem 5-Achsen-CNC-Bearbeitungszentrum<br />
„Artist.Jet“, das sozusagen<br />
zwei Maschinen in einer vereint,<br />
so dass der Anwender mit<br />
einer CNC-Maschine sehr unterschiedliche<br />
Teile bearbeiten kann.<br />
Die Maschine verfügt über zwei<br />
unabhängig voneinander arbeitende<br />
Arbeitstische. Bei Bedarf<br />
können pneumatische Spannvorrichtungen<br />
zugeschaltet werden,<br />
wobei die Einrichtungszeit für die<br />
drei Spannvorrichtungen ohne Vorrichtungen<br />
mit weniger als 60<br />
Sekunden angegeben wird. Einen<br />
noch höheren Automatisierungsgrad<br />
bietet die CNC-Drehfräsmaschine<br />
„T4MO“ mit ihren vier Spindeln.<br />
Auf der IWF in Atlanta war sie<br />
26<br />
material+technik möbel 07|22
Fokus<br />
Bei der „morbidelli cx220“ von SCM führt ein Roboter auf der<br />
Rückseite sä<strong>mt</strong>liche Be- und Entladungsvorgänge durch.<br />
On the “Morbidelli cx220” from SCM, a robot carries out all the<br />
loading and unloading operations at the back. Photo: Barth<br />
bereits mit dem Challenger Award<br />
der Messe ausgezeichnet worden.<br />
Im Unterschied zu einer Kopiermaschine,<br />
die mit einer Schablone<br />
arbeitet und bei der der Fräser dem<br />
Original folgt, folgt die neue 3-Achs-<br />
Maschine der Oberfläche eines<br />
3D-Modellformats mit Hilfe der<br />
CNC-Technologie.<br />
Eine weitere hybride Neuheit<br />
stellte das Mehrzweck-CNC-Drehzentrum<br />
„Icon“ dar, mit dem sich<br />
noch mehr und vor allem außergewöhnliche<br />
Details in das Massivholzteil<br />
übertragen lassen, etwa ein<br />
Stuhlbein. Die Anlage in Portalbauweise<br />
kann nicht nur zwei Teile<br />
gleichzeitig, sondern auch beide<br />
Enden der Teile bearbeiten und<br />
wurde außerdem mit einer Tischvorrichtung<br />
versehen, die ein automatisiertes<br />
Beladen ermöglicht.<br />
Die IMA-Schelling-Gruppe hatte<br />
auf ihrem verkleinerten Messestand<br />
nur die Kantenanleimmaschine<br />
„Novimat Contour R3“ ausgestellt.<br />
Bei der „R3“ handelt es<br />
sich um eine weiterentwickelte<br />
Version, die mit dem Rückführsystem<br />
„Feedback 2.1“ ausgestattet<br />
wurde. Sie lässt sich im Ein-Mann-<br />
Betrieb bedienen. In der Kantennachbearbeitung<br />
bietet sie eine<br />
Multiprofilausstattung zum automatischen<br />
Wechsel zwischen drei<br />
Radien und einer Fase. Zudem ist<br />
sie mit einem sog. Qualitätspaket<br />
für das Kanten-Finish ausgestattet.<br />
Das integrierte Rückführsystem<br />
befördert die Werkstücke mit Hilfe<br />
einer Doppelwinkelübergabe und<br />
einem Rückführband zurück zur<br />
neuen Bearbeitung, wobei die Winkelübergabe<br />
und Luftkissentische<br />
im Einlaufbereich der Maschine ein<br />
besonders ergonomisches Handling<br />
garantieren sollen. Auf einem<br />
gegenüberliegenden Stand stellte<br />
das Partnerunternehmen Priess &<br />
Horstmann seine Produkte vor.<br />
Vernetzungslösungen fürs<br />
Handwerk<br />
Die Weinig-Gruppe stellte auf<br />
1.100 m 2 zusammen mit Holz-Her<br />
ihre jüngsten Entwicklungen vor,<br />
wobei der Fokus noch stärker auf<br />
den weiterentwickelten Software-<br />
Angeboten lag. So wurde dem italienischen<br />
Markt die „Via-Box“ vorgestellt,<br />
eine lokale Lösung für die<br />
Vernetzung von Maschinen im<br />
Handwerk. Als Bindeglied zwischen<br />
Weinig-Maschinen und lokaler<br />
Kundensoftware lassen sich die<br />
Maschinendaten an einem individuellen<br />
Ort ablegen und können so<br />
z. B. mit einem ERP-System weiterverarbeitet<br />
werden.<br />
Als Cloudlösung bietet das Unternehmen<br />
seine „Weinig App Suite“<br />
an, die mehr Funktionen und Möglichkeiten<br />
aufweist. Auf dem Messestand<br />
wurden zudem die Vorteile<br />
des Projekts „izy“ präsentiert. Bei<br />
der Entwicklung der auf OPC UA<br />
basierenden Standardschnittstelle<br />
haben neben Weinig die Firmen<br />
Biesse, Bürkle, Homag, IMA-Schelling,<br />
SCM und Weber mitgewirkt.<br />
Die Schnittstelle ermöglicht eine<br />
einfache Integration und Verbindung<br />
von Maschinen verschiedener<br />
Hersteller, da die Vernetzung<br />
der Maschinen untereinander<br />
sowie mit dem MES (Manufacturing<br />
Execution System) künftig nur<br />
noch wenige Stunden dauert.<br />
Unter den 17 Maschinen-Exponaten<br />
auf dem Messestand befand<br />
sich u.a. der „Powermat 700“, der<br />
nicht nur digital vernetzbar ist, sondern<br />
sich durch seine Rückführung<br />
auch für die Ein-Mann-Bedienung<br />
eignet. Ebenfalls zu sehen war der<br />
„Profimat 30“ mit einem Vorschub<br />
von 6 bis 15 m/min als Einstiegsmaschine<br />
im Bereich Hobeln und<br />
Profilieren. Speziell für die Fensterproduktion<br />
hatte Weinig das CNC-<br />
Bearbeitungszentrum „Conturex<br />
Vario XS“ mitgebracht.<br />
Bei Holz-Her wurde das CNC-Bearbeitungszentrum<br />
„Nextec“ als<br />
Komplettlösung vorgestellt, um<br />
Möbel zeitgemäß zu präsentieren,<br />
effizient zu produzieren und<br />
gewinnbringend zu verkaufen.<br />
Außerdem wurde die „Smarte<br />
Werkstatt“ präsentiert, eine hochproduktive<br />
Kombination von CNC-<br />
Zentrum mit intelligentem Plattenlager<br />
und dem Material-Handlingsystem<br />
„Store-Master“.<br />
Auf dem Messestand der Felder-<br />
Gruppe waren insbesondere die<br />
Neuvorstellungen der Holz-Handwerk<br />
anzutreffen. Dazu zählte u.a.<br />
das neue Nesting-CNC „profit<br />
H150“ als Plattenzuschnitt-, Bohrund<br />
Fräszentrum für Schreinereien.<br />
In einem Arbeitsgang lassen sich<br />
darauf alle vertikalen Bohrungen,<br />
Verbindungen und Nuten durchführen.<br />
Weiterhin wurden die Vorteile<br />
der „glueBox“ auf der Kantenanleimmaschine<br />
„tempora“ von<br />
Format4 vorgestellt. Anstelle eines<br />
Leimbeckens kom<strong>mt</strong> beim PUR-<br />
Kantenanleimen eine Kleberrolle<br />
zum Einsatz, was den Reinigungsaufwand<br />
verringert und laut Anbieter<br />
die Laufmeterkosten um fast 70<br />
Prozent im effektiven Anwendervergleich<br />
reduzieren soll.<br />
Bei den Maschinen der Marke<br />
Format4 konnten sich die Standbesucher<br />
zudem über das visuelle<br />
Positionskonzept „lightPos“ für<br />
CNC-Bearbeitungszentren informieren.<br />
Mehr als 6.000 LEDs<br />
zeigen dabei die Saugergröße,<br />
-position, -ausrichtung und die<br />
Konsolenpositionen millimetergenau<br />
an.<br />
Und auch der Sicherheit wurde Aufmerksamkeit<br />
geschenkt: Das PCS<br />
(Preventive Contact System) soll<br />
schwere Unfälle an Formatkreissägen<br />
verhindern, indem es menschliches<br />
Gewebe in der Gefahrenzone<br />
erkennt und das Sägeblatt in<br />
Millisekunden absenkt. Zu sehen<br />
war es als Option auf der Kreissäge<br />
„kappa 550“ von Format4.<br />
Richard Barth<br />
Xylexpo focuses on the domestic market<br />
This year’s Xylexpo was held from 12 to 15 October at the Milan Exhibition<br />
Centre in Rho, instead of the event that traditionally takes place in<br />
May. The organiser had hoped that the postponement would not only<br />
attract more international visitors due to the eased travel restrictions, but<br />
also increase the number of visitors due to the overlapping dates with<br />
the BI-MU machine tools trade fair and Viscom Italia, a trade fair for visual<br />
communication. As Xylexpo came to close, it was clear that the organiser’s<br />
approach had not really paid off. Due to the cancellation of wellknown<br />
exhibitors and therefore a lower number of exhibitors and corresponding<br />
space requirements, the event was only held in two exhibition<br />
halls. Instead of 425 exhibitors, like at the last edition in 2018, there were<br />
only 280 exhibitors in the two halls, the majority of whom came from<br />
Italy. According to the organisers, more than 16,000 people visited the<br />
exhibition, with just under 4,000 of them being visitors to the other two<br />
trade fairs. At the last edition in May 2018, 17,781 potential customers<br />
had visited Xylexpo, of which 28 per cent, or almost 5,000 people, came<br />
from abroad. Traditionally, Italian manufacturers in particular present their<br />
machine innovations at Xylexpo, but exhibitors who had previously been<br />
on board at Holz-Handwerk in July had hardly brought any new products<br />
with them to Milan. In 2021, the Italian manufacturers of woodworking<br />
machinery were able to increase their turnover by almost 37 per cent to<br />
EUR 2.53 billion compared to the previous year, and sales had even risen<br />
by more than 50 per cent.<br />
material+technik möbel 07|22 27
Fokus<br />
Maßgeschneiderte Maschinenschau<br />
statt Messeauftritt<br />
In diesem Jahr hatte sich<br />
Biesse gegen eine Beteiligung<br />
an der Xylexpo<br />
entschieden und stattdessen<br />
in den Ausstellungsräumen<br />
in Italien und<br />
Deutschland eigene<br />
Veranstaltungen durchgeführt,<br />
um die neuen<br />
Technologien dem Fachpublikum<br />
vorzustellen.<br />
Biesse stellte seine neuesten<br />
Technologien Mitte Oktober im<br />
Rahmen eines Inhouse-Events<br />
in Pesaro vor.<br />
Biesse presented its latest<br />
technologies at an in-house<br />
event in Pesaro in mid-October. <br />
Photos: Biesse<br />
Nachdem sich die Biesse-Gruppe<br />
Mitte Juli auf einer Fläche von<br />
2.000 m 2 auf der Holz-Handwerk in<br />
Nürnberg dem Fachpublikum präsentiert<br />
hatte, trat sie auf der Xylexpo<br />
in Mailand erstmals nicht an.<br />
Bei den vorangegangenen Ausgaben<br />
hatte der italienische Maschinenbauer<br />
stets eine der größten<br />
Standflächen auf der Messe belegt.<br />
Künftig will sich Biesse laut Angaben<br />
von Ettore Vichi, Chief Regional<br />
Officer EMEA und APAC, verstärkt<br />
auf Inhouse-Events konzentrieren,<br />
um den Kunden ein Rundumerlebnis<br />
zu bieten. Im „Campus“<br />
genannten Showroom am Firmensitz<br />
in Pesaro stellte das Unternehmen<br />
vom 10. bis zum 21. Oktober<br />
unter dem Titel „Inside 2022“<br />
In Nersingen wurde<br />
den deutschen Kunden<br />
anläßlich des<br />
25jährigen Bestehens<br />
im Oktober ein Aus -<br />
schnitt der Maschinenneuheiten<br />
vorgestellt.<br />
On the occasion of the<br />
25th anniversary in<br />
October, a selection of<br />
the new machines was<br />
presented to the<br />
German customers in<br />
Nersingen.<br />
daher seine Neuentwicklungen vor.<br />
Fast zur gleichen Zeit lud Biesse<br />
Deutschland seine deutschen Kunden<br />
zu einer zweitägigen Hausmesse<br />
auf den Campus Ulm nach<br />
Nersingen ein. Neben der Maschinenschau<br />
„Inside“ wurde dabei<br />
auch das 25jährige Jubliläum der<br />
Niederlassung gefeiert.<br />
5000 Quadratmeter für neue<br />
Technologien<br />
Auf dem Firmenevent in Pesaro<br />
konnten die Besucher auf 5.000 m 2<br />
mehr als 32 technologische Lösungen<br />
in Aktion erleben, wobei über<br />
200 Biesse-Experten ihnen für Fragen<br />
und Antworten zur Verfügung<br />
standen. Zusätzlich konnten die<br />
Besucher durch die Zusammenarbeit<br />
von Biesse mit Signum Digital<br />
in die digitale Welt eintauchen und<br />
die Technologien des Unternehmens<br />
zu 360 Grad erleben.<br />
Bei der Veranstaltung hatte der<br />
Maschinenbauer den Fokus auf<br />
Automatisierung und Digitalisierung<br />
gelegt und Lösungen vorgestellt,<br />
mit denen sowohl Industriebetriebe<br />
als auch klein- und mittelgroße<br />
Betriebe ihre Effizienz<br />
verbessern können.<br />
Ausgestellt waren u. a. die Plattenaufteilanlage<br />
„Batch one“ für die<br />
Losgröße-Eins-Produktion, die aus<br />
dem automatischen Magazin „Winstore<br />
3D K1“, welches die automatische<br />
Aufteilmaschine „Selco WN 6<br />
ROS“ und „NEXTSTEP X1“<br />
beschickt, die Aufteilmaschine für<br />
die Fertigungsstraße, die Produktivität,<br />
Flexibilität und Präzision beim<br />
Formatieren in sich vereint. Außerdem<br />
konnten die Besucher eine<br />
integrierte Roboterzelle in Betrieb<br />
erleben, die aus dem Kantenbearbeitungszentrum<br />
„Rover B Edge“<br />
mit dem Vorschmelzer „TM15“ und<br />
dem Positioniersystem „Hyperpod“<br />
sowie integriertem „Synchro“<br />
besteht. Des Weiteren wurde<br />
unter der Bezeichnung „T-JET“ ein<br />
28<br />
material+technik möbel 07|22
Fokus<br />
Auf 5.000 m 2 Fläche war in Pesaro u a. eine intergrierte Roboterzelle<br />
zu sehen.<br />
An integrated robot cell was among the things on display on an<br />
area of 5,000 m 2 in Pesaro.<br />
neues Feature des Nesting-Bearbeitungszentrum<br />
„Rover B FT HD“<br />
mit integriertem Roboter vorgestellt.<br />
Hier kom<strong>mt</strong> eine neue<br />
Lösung unter der Bezeichnung<br />
„T-Jet“ für das Absaugen von Spänen<br />
und Staub während der Fräsbearbeitungen<br />
zum Einsatz.<br />
Daneben waren das Multibearbeitungszentrum<br />
„Winline“<br />
mit numerischer Steuerung für die<br />
Fertigung von Fenstern und Türen<br />
sowie die automatischen Kantenanleimmaschinen<br />
„Akron 1300“<br />
und „Akron 1400“ zu sehen, die<br />
mit dem Hybridsystem „Top Melt<br />
TM15“ ausgestattet sind, bei dem<br />
das Schmelzen des Leims ondemand<br />
von oben erfolgt.<br />
Mehr Leistung und Flexibilität<br />
beim Kantenanleimen<br />
Die Kantenanleimmaschinen<br />
„Stream A“ und „Stream B MDS“,<br />
jeweils mit dem Abrundaggregat<br />
„AR70“ und der Vorrichtung „EMS“<br />
(Edge System Management), waren<br />
ebenfalls ausgestellt. Dank des<br />
neuen Kantenmagazins „Ergochange“<br />
soll die Maschine eine<br />
besondere hohe Flexibilität bieten.<br />
Bei den Bearbeitungszen tren der<br />
Baureihe „Rover“ zählten die neuen<br />
Arbeitstische „XPS“ (Extreme Positioning<br />
System), die eine gleichzeitige<br />
Anbringung aller Aufspannsysteme<br />
ermöglichen, zu den Neuerungen.<br />
Mit der automatischen, vertikalen<br />
Bohrmaschine „Brema Eko 1.1“ will<br />
Biesse dem Handwerk künftig auf<br />
kleinstem Raum Leistung und Flexibilität<br />
bieten, da die Maschine über<br />
Komponenten des obersten Segments<br />
verfügt und unzählige Bearbeitungen<br />
durchführen kann.<br />
Last but not least, konnten die<br />
Be sucher auch alle Vorteile der<br />
IoT-Plattform „SOPHIA“, des Pakets<br />
„B_SUITE“ und von „Smartconnection“<br />
kennenlernen. Bei letzterem<br />
handelt es sich um die neue Unternehmenssoftware<br />
für die Auftragsverwaltung<br />
von der Erstellung, über<br />
die Zeitplanung bis hin zur tatsächlichen<br />
Inproduktionsnahme, die<br />
Maschinen vernetzen und so eine<br />
echte Fertigung 4.0 schaffen kann.<br />
Des Weiteren wurde auch „iX by<br />
IMOS“ vorgestellt, das aus der<br />
Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus<br />
Imos entstandene parametrische<br />
CAD-CAM-System für<br />
den 3D-Entwurf von Einrichtungsgegenständen<br />
und Innenräumen. ba<br />
Customised machinery exhibition instead of trade<br />
fair presentation<br />
This year, Biesse had decided against participating in the Xylexpo in<br />
Milan and held its own events in the showrooms in Italy and Germany<br />
instead. In the showroom called “Campus” at its headquarters in Pesaro,<br />
the company presented its new developments on an area of 5,000 m 2<br />
from 10 to 21 October under the title “Inside 2022”. Almost at the same<br />
time, Biesse Deutschland invited its German customers to a two-day<br />
in-house exhibition at the Ulm Campus in Nersingen. In Pesaro, visitors<br />
were able to see more than 32 technological solutions in action, with a<br />
focus on automation and digitalisation. In addition, Biesse’s collaboration<br />
with Signum Digital allowed them to immerse themselves in the digital<br />
world and experience the company’s technologies in 360 degrees.<br />
Produkte & Konzepte<br />
Korpusverbinder mit<br />
hoher Spannkraft<br />
Mit dem „Cabineo 8 M6“ hat<br />
Lamello einen einteiligen Korpusverbinder<br />
auf den Markt gebracht,<br />
der mit allen CNC-Maschinen eingesetzt<br />
werden kann, da nur die<br />
Fläche bearbeitet wird. Auf diese<br />
Weise macht er Verbindungen mit<br />
diversen Materialien wie Aluminium,<br />
Stahl oder HPL möglich. Der<br />
Verbinder lässt sich insbesondere<br />
bei Einbauschränken, freistehenden<br />
Schränken, Küchenkorpussen,<br />
Wohnwänden sowie Bücherregalen<br />
einsetzen. Der „Cabineo 8 M6“<br />
bringt verschiedene Vorteile mit<br />
sich: von der reinen Flächenbearbeitung<br />
über eine Flat-Pack-Lieferung<br />
bis hin zu einem effizienten<br />
Zusammenbau. Zudem zeichnet<br />
sich der Verbinder durch seine zeitsparende<br />
Bearbeitung und Montage<br />
sowie der hohen Spannkraft<br />
aus, welche stabile Verbindungen<br />
ermöglicht.<br />
Wenn das Gewinde nicht direkt in<br />
das Werkstück geschnitten werden<br />
kann, bietet Lamello eine Muffe<br />
zum Einschlagen mit einem Durchmesser<br />
von 8mm an. Diese eignet<br />
sich besonders für wiederlösbare<br />
Eck- und Mittelwandverbindungen<br />
mit hoher Belastung, wie dies etwa<br />
bei hochwertigen demontierbaren<br />
Möbeln, modularen Teilen oder im<br />
Messebau der Fall ist.<br />
Die Festigkeit des Verbinders<br />
wurde laut Angaben von Lamello<br />
ebenfalls verbessert. So werden in<br />
die Mittelseiten mit einer Durchgangsbohrung<br />
die Muffen von<br />
Lamello eingeschlagen, in welche<br />
dann von beiden Seiten mit dem<br />
„Cabineo 8 M6“ eingegriffen wird.<br />
ba<br />
Der „Cabineo 8 M6“ bringt zahlreiche Vorteile mit sich und ergibt<br />
stabile Verbindungen.<br />
The “Cabineo 8 M6” yields numerous advantages and results in<br />
stable connections.<br />
Photo: Lamello<br />
Cabinet connector with high clamping force<br />
With the “Cabineo 8 M6”, Lamello launched a one-piece cabinet connector,<br />
that can be used with all CNC machines, as only the surface is<br />
machined. It is characterised by its time-saving machining and assembly<br />
as well as the high clamping force, which enables stable connections. If<br />
the thread cannot be cut directly into the workpiece, Lamello offers a<br />
socket for hammering in, which is particularly suitable for re-releasable<br />
corner and centre wall connections with high loads.<br />
material+technik möbel 07|22 29
Produkte & Konzepte<br />
Türen nachhaltig und effizient lackieren<br />
Jede sechste Innentüre in der<br />
Schweiz stam<strong>mt</strong> aus der Produktion<br />
des Traditionsunternehmens<br />
Brunex, der sich als Spezialist für<br />
hochwertige Funktionstüren einen<br />
Namen geschaffen hat. Als Erfolgskonzept<br />
sieht das Unternehmen<br />
dabei seine effizienten Produktionsprozesse,<br />
das klare Bekenntnis<br />
zur Nachhaltigkeit und die hohe<br />
Produktqualität jeder einzelnen<br />
Türe. Ein Schlüsselfaktor dabei ist<br />
die neue Lackieranlage, die Brunex<br />
zu Jahresbeginn 2022 im Produktionswerk<br />
in Brunegg (Aargau) in<br />
Betrieb genommen hat und auf der<br />
seither Lacke und Öle von Adler<br />
verarbeitet werden. Das Unternehmen<br />
hat damit den bislang ausgelagerten<br />
Lackierprozess ins Haus<br />
geholt und kann mit der Lackieranlage<br />
auch höchste Umweltkriterien<br />
erfüllen.<br />
Am Spritzstand stehen eine<br />
2K-Anlage für die Grundierung der<br />
Türen sowie eine 1K-Anlage mit<br />
vier Pumpen für die Deckbeschichtung<br />
zur Verfügung. Pigmentierte<br />
Türen werden mit „ADLER PUR-<br />
Ecofill“ in weiß, farblose Türen mit<br />
„ADLER PUR-Primer“ grundiert.<br />
Die lösemittelbasierte 2K-Grundierung<br />
sorgt bereits bei einem Lackauftrag<br />
für einen homogenen und<br />
widerstandsfähigen Untergrund<br />
und ermöglicht einen effizienten<br />
Produktionsprozess: Unabhängig<br />
vom Farbton der Oberfläche kann<br />
jede Türe sofort grundiert werden,<br />
durch die 2K-Anlage ist der Lack<br />
stets einsatzbereit und größere<br />
Die Lackieranlage<br />
ermöglicht einen<br />
effizienten und<br />
flexiblen Beschichtungsprozess.<br />
The newly equipped<br />
coating line enables<br />
an efficient and<br />
flexible coating<br />
process.<br />
Photo: Brunex<br />
Lackreste und Rüstzeiten werden<br />
vermieden. Nach Trocknung und<br />
Zwischenschliff werden die Türen<br />
mit „ADLER Pigmocryl NG Thix“<br />
auf Wasserbasis in jedem beliebigen<br />
Farbton und Glanzgrad oder<br />
mit dem Klarlack „Bluefin Ecofin“<br />
endbeschichtet. Bei geölten Türen<br />
greift der Lackierer zum besonders<br />
widerstandsfähigen „Legno Dura-<br />
Öl“ von Adler.<br />
Durch das ausgefeilte Konzept der<br />
Lackieranlage konnten laut Angaben<br />
von Brunex die Lieferzeiten<br />
verkürzt und gleichzeitig die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
mit Farbtönen<br />
und Glanzgraden erweitert werden.<br />
Nicht zuletzt konnte die Qualität<br />
der Oberfläche durch die<br />
Be schichtungen von Adler gesteigert<br />
werden, unterstreicht der<br />
Türenspezialist.<br />
ba<br />
Sustainable and efficient door<br />
painting<br />
The Swiss company Brunex has<br />
recently been coating its highquality<br />
functional doors on its<br />
own coating line, using coatings<br />
and oils from Adler. Pigmented<br />
doors are primed with “ADLER<br />
PUR-Ecofill” in white, colourless<br />
doors with “ADLER PUR-Primer”.<br />
After drying and sanding, the<br />
doors are given a final coat of<br />
water-based “ADLER Pigmocryl<br />
NG Thix” in any shade and gloss<br />
level or “Bluefin Ecofin” clear<br />
paint. Adler’s “Legno Dura-Öl” is<br />
used for oiled doors.<br />
Impressum<br />
m+t Ritthammer Publishing GmbH<br />
Postfach 190128, D-90118 Nürnberg<br />
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Im Einzelverkauf 11,50 Euro zzgl. Porto und dem derzeit<br />
gültigen Mehrwertsteuersatz, Jahresabonnement 65,00 Euro<br />
zzgl. Porto und dem derzeit gültigen Mehrwertsteuersatz.<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Nr. 39, gültig ab 1. Januar 2022.<br />
Erscheinungsweise 2022:<br />
7-mal.<br />
Nachdrucke (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen<br />
jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des<br />
Verlags. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers<br />
gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />
Der Verlag ist Mitglied bei:<br />
Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE)<br />
ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt.<br />
Die verwendeten Druckfarben enthalten<br />
keine toxischen Schwermetalle wie<br />
z.B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf<br />
der Mülldeponie verhält sich diese Hülle<br />
grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos<br />
in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />
recyclingfähig und deshalb besonders<br />
umweltverträglich.<br />
material+technik möbel wird auf 100% recyclingfähigem<br />
Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />
30<br />
material+technik möbel 07|22
Produkte & Konzepte<br />
Mit seinen Innovationen setzt Bullmer seit vielen Jahren Maßstäbe beim Materialzuschnitt.<br />
With its innovations, Bullmer has been setting standards in material cutting for many years. <br />
Komplette Prozesskette<br />
aus einer Hand<br />
Photos: Bullmer<br />
Seit fast 90 Jahren stellt sich Bullmer den Herausforderungen seiner Zeit und setzt Maßstäbe in Sachen<br />
Zuschnitttechnologie und Materialhandling. Mit dem neuen Mehrlagencutter „Procut Genesis“ optimiert<br />
das Unternehmen die Produktivität, Prozesssicherheit und Flexibilität.<br />
Viele Innovationen, die heute Stand<br />
der Technik sind, wurden von der<br />
Firma Bullmer GmbH in Mehrstetten<br />
entwickelt, patentiert und zur Marktreife<br />
gebracht. Das Unternehmen<br />
zählt mittlerweile zu den größten<br />
international agierenden Anbietern<br />
für industrielle Zuschnitttechnologien.<br />
Die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
bestehender Systeme<br />
sowie das individuelle, auf Kundenbedürfnisse<br />
und Einsatzgebie te<br />
abgestim<strong>mt</strong>e Leistungsangebot<br />
machen Bullmer zu einem traditionsreichen<br />
und zugleich modernen weltweit<br />
angesehenen Unternehmen.<br />
Eine der wesentlichen Stärken liegt<br />
zudem im Sondermaschinenbau<br />
sowie der Produktion und Herstellung<br />
von ganzen Systemlinien für<br />
die Verarbeitung von textilen und<br />
flexiblen Materialien. Laut eigener<br />
Angaben gibt es weltweit keinen<br />
anderen Anbieter von Zuschnittautomaten,<br />
welcher eine vergleichbare<br />
Produkttiefe hat und Einzellagen-<br />
sowie Hochlagencutter als<br />
auch Legemaschinen, Materialhandling,<br />
CAD, eigene Fertigung<br />
und Consulting anbieten kann. Der<br />
Kunde kann somit die gesa<strong>mt</strong>e Produktpalette<br />
für die Prozesskette<br />
„textiler Zuschnitt für biegeschlaffe<br />
Teile“ aus einer Hand beziehen. Darüber<br />
hinaus sind Materialbereitstellungssysteme<br />
mit verschiedensten<br />
Beladeeinrichtungen und Legevorrichtungen,<br />
Transportsysteme und<br />
bullmer GmbH<br />
TOUCHPANEL<br />
Heutal 7 | Industriegebiet<br />
Phone +49 7381 183-0<br />
Zuschnittsysteme mit entsprechender<br />
Software für das Handling und<br />
D-72537 Mehrstetten | Germany<br />
Fax +49 7381 723<br />
die Bearbeitung textiler Materialien<br />
erhältlich.<br />
LEGEMASCHINE<br />
passende Legemaschine<br />
D600 optional erhältlich<br />
MATERIAL-<br />
FÖRDERBAND<br />
SCHNEIDKOPF<br />
bis zu 80 mm (optional) Schneidhöhe<br />
(materialabhängig)<br />
RESEALER<br />
zur Unterstützung<br />
des Vacuums<br />
Mehrlagencutter mit hoher<br />
Effizienz<br />
Mit der Serie „Procut“ hat das<br />
Unternehmen eine Zuschnittlösung<br />
mit hoher Geschwindigkeit entwickelt.<br />
Die Cutter-Serie wurde speziell<br />
für den Massenzuschnitt konzipiert<br />
und eignet sich mit ihrer komprimierten<br />
Schneidhöhe von bis zu<br />
80 Millimeter für alle Arten von Textilien,<br />
kaschierte Materialien sowie<br />
Wattierungen und Kunstleder. Aus<br />
diesem Grund setzen Kunden aus<br />
der Polstermöbel wie auch aus der<br />
Bekleidungs- und Automobilindustrie<br />
auf den „Procut Genesis“. Er bietet<br />
hohe Effizienz und Mengen<br />
info@bullmer.de<br />
durchsatz,. Zudem ermöglicht er<br />
www.bullmer.de<br />
eine hohe Transparenz beim Fertigungsprozess.<br />
Kundenindividuelle Zuschnittlösungen<br />
Umfassender, professioneller, weltweit<br />
verfügbarer Service rundet das<br />
Leistungsspektrum des schwäbischen<br />
Unternehmens mit seinen<br />
Der „Procut Genesis“<br />
ermöglicht einen Mehrlagenzuschnitt<br />
mit hoher<br />
Effizienz.<br />
The “Procut Genesis”<br />
enables multi-layer cutting<br />
with high efficiency.<br />
TOUCHSCREEN<br />
130 Mitarbeitern ab.<br />
Mit seiner firmeneigenen Vertriebsund<br />
Entwicklungsabteilung kann<br />
das Unternehmen auf neue Marktund<br />
spezielle Kundenanforderungen<br />
dynamisch eingehen und je<br />
nach Kundenwunsch und Materialanforderung<br />
ein kundenindividuell<br />
abgestim<strong>mt</strong>es Zuschnittsystem<br />
erstellen. ba<br />
Complete process chain from a single source<br />
Bullmer has been meeting the challenges of its time and setting standards<br />
in terms of cutting technology and materials handling for more than<br />
80 years. With the new multi-layer cutter “Procut Genesis”, the company<br />
offers the user an allrounder with high efficiency. The cutter was especially<br />
designed for mass cutting and, with its compressed cutting height<br />
of up to 80 millimetres, is suitable for all types of textiles, for laminated<br />
materials, padding, and artificial leather. It also enables a high degree of<br />
transparency in the production process.<br />
material+technik möbel 07|22 31
Fokus<br />
Automatisierung für<br />
höhere Fertigungseffizienz<br />
Die Bettenmarke Ruf ist<br />
seit Jahrzehnten ein<br />
verlässlicher Player im<br />
gehobenen Marktsegment.<br />
Doch auch in dieser<br />
Marktposition muss sich<br />
das Unternehmen aus<br />
Rastatt mit internationalen<br />
Wettbewerbern<br />
messen und seine Fertigungsprozesse<br />
effizient<br />
gestalten. Durch mehr<br />
Automatisierung und<br />
modernste Zuschnitttechnologie<br />
rüstet sich Ruf<br />
aktuell für künftige Herausforderungen.<br />
Zusammen mit Erdal Aygün (Kuris, lks.) gestaltet Peter Koch (Ruf)<br />
derzeit die Fertigungsprozesse effizienter.<br />
Together with Erdal Aygün (Kuris, l.), Peter Koch (Ruf) is currently<br />
making the manufacturing processes more efficient. Photos: Barth<br />
32<br />
material+technik möbel 07|22<br />
Als Produzent maßgeschneiderter<br />
Bettensysteme zählt Ruf Betten zu<br />
den führenden Anbietern im gehobenen<br />
Marktsegment. Auf einer<br />
Fläche von rund 22.000 m 2 fertigt<br />
das Unternehmen in Rastatt mit<br />
knapp 200 Mitarbeitern jährlich<br />
rund 30.000 Polster- und Boxspringbetten<br />
für den internationalen<br />
Markt. „Wir produzieren ausschließlich<br />
kundenbezogen, denn<br />
mit unseren Bettensystemen können<br />
wir dem Endkunden Millionen<br />
an Varianten bieten“, erläutert Peter<br />
Koch, Geschäftsführer bei Ruf Betten,<br />
die Differenzierungsmerkmale<br />
gegenüber dem Wettbewerb.<br />
Obwohl alle Ruf-Produkte „made in<br />
Germany“ sind und gerade bei individuellen<br />
Bettensystemen der Grad<br />
der handwerklichen Fertigung groß<br />
ist, hat sich die Unternehmensleitung<br />
nach Automatisierungs- und<br />
Einsparpotenzialen umgeschaut.<br />
Dabei wurden bei der Betriebssoftware<br />
sowie beim Zuschnitt die<br />
größten Potenziale ermittelt.<br />
„Unser bisheriger Materialzuschnitt<br />
entsprach nicht mehr dem<br />
heutigen Stand der Technik, wes-<br />
Da der Trennschnitt bereits vor dem letzten Schnittbild erfolgt, kann<br />
noch während des Schneidens der Stoffballen gewechselt werden.<br />
Since the separating cut is already made before the last cutting<br />
pattern, the fabric bale can be changed while still cutting.<br />
halb wir uns für neueste Zuschnitttechnologien<br />
sowie entsprechende<br />
Software entschieden und in Kuris<br />
einen idealen Partner bei der<br />
Umsetzung fanden“, erklärt Koch.<br />
Für Erdal Aygün, Geschäftsführer<br />
von Kuris, liegt der Grund für die<br />
Zusammenarbeit in der Tatsache,<br />
dass das Unternehmen als mittelständisches<br />
Unternehmen gezielt<br />
auf die individuellen Wünsche und<br />
Anforderungen seiner Kunden eingehen<br />
kann und dies bereits erfolgreich<br />
bei anderen namhaften Polsterunternehmen<br />
in Süddeutschland<br />
getan hat. Auch Ruf Betten<br />
hatte Kuris konkrete Vorgaben und<br />
Ziele gesetzt wie etwa eine termingerechte<br />
Inbetriebnahme, um<br />
seine Lieferverpflichtungen gegenüber<br />
dem Möbelhandel in gewohnter<br />
Zuverlässigkeit erfüllen zu können.<br />
Der erste Cutter ging im Juni<br />
und der zweite im August 2022 ans<br />
Netz; die beiden ersetzten die vorhandenen<br />
alten Zuschnittautomaten<br />
eines anderen Herstellers.<br />
Einsparung von Material und<br />
Kosten<br />
„Durch die Investition wollen wir<br />
nicht nur eine Einsparung von 5<br />
Prozent beim Material und von<br />
10 Prozent bei der Bearbeitungszeit,<br />
sondern auch eine Reduzierung<br />
der Prozesskosten erreichen“,<br />
beschreibt Koch die gesetzten<br />
Ziele. So verringert sich durch die<br />
partiell arbeitende Vakuumpumpe<br />
des Cutters nicht zuletzt der Energieverbrauch<br />
und die Folienabdeckung<br />
fällt sogar ganz weg.<br />
Investiert wurde in zwei Zuschnittautomaten<br />
von Kuris vom Typ<br />
„Cutty 3517 HD“ mit einer Arbeitsbreite<br />
von 1,75 Metern und einem<br />
Schneidfenster von 3,50 Metern,<br />
die jeweils mit der automatischen<br />
Ballenmulde „NB1830“ ausgestattet<br />
wurden. Darüber hinaus wurden<br />
bei den Maschinen kundenspezifische<br />
Ergänzungen wie etwa eine<br />
Pause-/Stopptaste sowie ein Trennschnitt<br />
vor dem letzten Schnittbild<br />
vorgenommen. „Der Bediener<br />
kann den neuen Stoffballen einlegen,<br />
während der Cutter das letzte<br />
Schnittfenster bearbeitet“, erläutert<br />
Aygün. Bei der Werkzeugbestückung<br />
wurde der aus 170 verschiedenen<br />
Bezugsmaterialien bestehenden<br />
Kollektion Rechnung getragen.<br />
So schneidet der eine Cutter<br />
mit einem oszillierenden Messer<br />
Kunstlederbezüge und der andere<br />
Automat Webstoffe mit einem Rollmesser.<br />
Durch die Ausstattung mit<br />
einem Werkzeug-Wechselsystem
Fokus<br />
Die beiden Kuris-Cutter wurden auf die Anforderungen des Kunden<br />
Ruf Betten abgestim<strong>mt</strong>.<br />
The two Kuris cutters were adapted to the requirements of the<br />
customer Ruf Betten.<br />
kann der Bediener bei Bedarf eine<br />
Umstellung mit kurzen Setup-Zeiten<br />
vornehmen. Bei der Absortierung<br />
zeigt ein 55-Zoll-Bildschirm<br />
dem Bediener die Position der<br />
zugeschnittenen Teile an und verkürzt<br />
auch hier das Handling.<br />
Der Ruf-Geschäftsführer zeigt sich<br />
wenige Monate nach der Inbetriebnahme<br />
der beiden Anlagen bereits<br />
mehr als zufrieden: „Unsere hohe<br />
Zuschnitt-Qualität konnten wir<br />
nicht nur halten, sondern die Konturgenauigkeit<br />
der Teile noch verbessern,<br />
so dass eventuell erforderliche<br />
Nachschnitte wegfallen.“<br />
Bei der „Cutty“-Baureihe von Kuris<br />
handelt es sich um einen Einzellagencutter,<br />
der in seiner 4. Generation<br />
über eine adaptive Werkzeugtechnik<br />
verfügt, die individuell und<br />
exakt auf das jeweilige Material<br />
angepasst werden kann. Die<br />
Maschine kann Verfahrgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 120 m/min<br />
erreichen, die maximale Schnittgeschwindigkeit<br />
beträgt bis zu 90 m/<br />
min, wobei materialbedingt bei Ruf<br />
Betten jedoch mit 80 m/min gearbeitet<br />
wird.<br />
Software sorgt für Zuschnittoptimierung<br />
Als größte Herausforderung bei<br />
dem Projekt hat sich die Konvertierung<br />
des über Jahrzehnte angesammelten<br />
Datenmaterials herausgestellt,<br />
das einen wesentlichen Teil<br />
des Know-how des Bettenherstellers<br />
ausmacht. Zuvor hatte das<br />
Unternehmen über zwei Jahrzehnte<br />
hinweg mit der Zuschnitttechnologie<br />
eines anderen Herstellers gearbeitet<br />
und will dieses Nesting-Wissen<br />
weiterhin einsetzen. „Wir glauben,<br />
dass wir bis zum Jahresende<br />
die Zuschnittoptimierung vollständig<br />
automatisiert mit der Mirisys-<br />
Software von Kuris durchführen<br />
können und deutliche Einsparungen<br />
insbesondere bei der Arbeitsvorbereitung<br />
erzielen“, zeigt sich Koch<br />
sicher. Bei Mirisys handelt es sich<br />
um den Software-Partner von Kuris,<br />
mit dessen Programmen sich ein<br />
auftragübergreifender Zuschnitt und<br />
damit die gewünschten Einsparungen<br />
erzielen lassen. „Da die händische<br />
Erstellung der Schnittbilder je<br />
Auftrag wegfällt und durch ein automatisches<br />
und auftragübergreifendes<br />
Nesting ersetzt wird, erzielen<br />
wir eine höhere Materialnutzung<br />
und eine deutliche Verkürzung des<br />
Prozesses, und auch die Fehlerquote<br />
wird durch die Automatisierung<br />
gesenkt“, so Koch.<br />
Im nächsten Jahr will man bei Ruf<br />
Betten dann den nächsten Schritt<br />
bei der Umstellung des Unternehmens<br />
auf Industrie 4.0 tun und das<br />
aktuelle ERP-System, das eine<br />
Eigenentwicklung darstellt, durch<br />
eine State-of-the-Art-Lösung ersetzen,<br />
um eine engere Vernetzung<br />
des Fertigungsprozesses mit den<br />
Handelskunden und ihren wachsenden<br />
Online-Verkäufen zu ermöglichen.<br />
Kundenkommissionen, die<br />
über die Furncloud vom Handel eintreffen,<br />
gelangen künftig durchgängig<br />
digital über das ERP-System bis<br />
an die Maschine. „Schon jetzt arbeiten<br />
wir bei Ruf Betten just-in-time,<br />
was die Anlieferung von Material<br />
und unsere Fertigungsprozesse<br />
anbetrifft. Künftig werden unsere<br />
Prozesse automatisierter und transparenter<br />
verlaufen, so dass wir<br />
unsere Kosten noch besser im Blick<br />
haben“, freut sich Koch abschließend.<br />
Richard Barth<br />
Automation for higher manufacturing efficiency<br />
As a producer of customised bed systems, Ruf Betten is among the<br />
leading suppliers in the upper market segment. In order to be able to<br />
continue competing with the competition, the company attaches great<br />
importance to efficient manufacturing processes. Automation and savings<br />
potentials were identified in the operating software as well as in<br />
cutting, which is why Ruf Betten invested in the latest cutting technologies<br />
as well as respective software from Kuris this summer. By investing<br />
in two automatic cutting machines of the “Cutty 3517 HD” type with a<br />
working width of 1.75 metres and a cutting window of 3.50 metres, Ruf<br />
Betten expects to save 5 per cent in materials and 10 per cent in processing<br />
time. Both machines are equipped with the automatic bale tray<br />
“NB1830”, wherein the operator can already place the new fabric bale,<br />
while the cutter is processing the last cutting window. During the sorting<br />
process, a 55-inch screen shows the operator the position of the Fokus cut<br />
parts and here, too, shortens handling. Ruf Betten also plans to replace<br />
its ERP system with a modern solution next year.<br />
Übersichtliche Planung<br />
Photo: IWA<br />
Der große „IWA-Jahresplaner<br />
2023“ der Firma IWA-F. Riehle hilft<br />
bei der Planung von Geschäftsterminen<br />
im kommenden Jahr. Ob<br />
Urlaub, Abwesenheit, Besuche,<br />
Veranstaltungen – alle Termine werden<br />
in der Jahresübersicht eingeordnet,<br />
auf einer großformatigen<br />
Wandtafel<br />
in übersichtlicher<br />
Form. angezeigt.<br />
Der „IWA Jahresplaner“<br />
enthält Tagesdatum,<br />
Wochennummer,<br />
Wochen-, Sonnund<br />
Feiertage; die<br />
arbeitsfreien Tage in<br />
allen europäischen<br />
Ländern sind ebenfalls<br />
abgebildet.<br />
Die Oberfläche des Planers ist mit<br />
einer glatten, hochglänzenden<br />
Lackierung versehen. Die Planungselemente<br />
tragen auf der Rückseite<br />
eine Klebeschicht, die eine sichere<br />
Haftung erzeugt. Sie bleibt dauerhaft<br />
plastisch, so dass das Haftelement<br />
beliebig oft versetzt werden<br />
kann, ohne seine Haftfähigkeit einzubüßen<br />
oder Spuren zu hinterlassen.<br />
Die Planungselemente (Streifen<br />
und verschiedene Markierungen<br />
in vier Farben) sind in<br />
angestanztem Bogen im A4-Format<br />
zusammengefasst. Alle Planungselemente<br />
sind beschreibbar.<br />
Das Produktsortiment von IWA für<br />
die Zeitplanung umfasst neben<br />
dem oben beschriebenen Europa-<br />
Jahresplaner mit waagerechtem<br />
oder senkrechtem Kalendarium<br />
auch den Urlaubs-/Abwesenheitsplaner<br />
für die Planung von bis zu 31<br />
Mitarbeitern. Alle Planer können<br />
auf der Website von IWA-F. Riehle<br />
angeschaut werden und direkt dort<br />
oder beim Unternehmen in Denkendorf<br />
bestellt werden.<br />
Clear planning<br />
The “IWA 2023” annual planner<br />
from the IWA-F. Riehle company<br />
helps you plan business appointments<br />
for the coming year. The<br />
corresponding markings stick by<br />
adhesive force and can be moved<br />
if necessary. All planning elements<br />
can be written on. The nonworking<br />
days in all European<br />
countries are also shown. All planners<br />
are displayed on the company<br />
website and can be ordered<br />
from there.<br />
material+technik möbel 07|22 33
Personen<br />
Heinrich Sagel verstorben<br />
Heinrich Sagel, Gründer von Vauth-Sagel ist am 16. November 2022<br />
im Alter von 85 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben. Gemeinsam<br />
mit seinem Schwiegervater Hermann Vauth hatte er 1962 den Grundstein<br />
für den heutigen Hersteller von Organisationssystemen gelegt.<br />
Mit großer Leidenschaft habe er sich immer wieder für neue Ideen<br />
und Geschäftsfelder begeistert, heißt es vonseiten der Unternehmensleitung.<br />
<br />
Photo: Vauth-Sagel<br />
Zumholte neuer Managing Director bei Sonae Arauco<br />
Rainer Zumholte wird ab Januar 2023 als Geschäftsführer für Vertrieb und<br />
Marketing bei der Sonae Arauco Deutschland GmbH (Meppen) tätig sein.<br />
In dieser Position wird er Rui Manuel Gonçalves Correia (CEO), Dr. Steffen<br />
Körner (General Manager und Industrial Operations Director für NEE)<br />
sowie António Fernando Marques dos Santos Gomes de Castro (CFO) in<br />
der Unternehmensführung unterstützen. Zumholte war bis Ende März<br />
2022 zuletzt als CCO für Vertrieb und Marketing bei der Westag AG in Rheda tätig. Bei Sonae<br />
Arauco wird Zumholte das Vertriebsgebiet Nordosteuropa (NEE) strategisch leiten und sich<br />
dabei besonders auf die Definition und Umsetzung der Marktstrategie konzentrieren.<br />
Photo: Sonae Arauco<br />
Agoform mit neuem Verkaufsleiter<br />
Niko Pahmeyer (33) hat die Gesa<strong>mt</strong>vertriebsleitung bei Agoform übernommen,<br />
da der bisherige Verkaufsleiter Thomas Meier nach 26 Jahren in den<br />
Ruhestand getreten ist. Pahmeyer war zuvor fünf Jahre als Area Sales<br />
Manager u. a. für Westeuropa und Nordamerika tätig. Berufliche Verbindungen<br />
zu dem Familienunternehmen bestehen schon seit 2009 durch<br />
eine Ausbildung zum Industriekaufmann. <br />
Photo: Agoform<br />
Software-Haus holt Haubold<br />
Frank Haubold (52) tritt zum 1. Januar 2023 seine neue Position als Leiter<br />
Geschäftsentwicklung zur Dein-Konfigurator GmbH. Damit will das Software-Haus<br />
der steigenden Nachfrage aus der Möbelbranche gerecht werden.<br />
Haubold wird künftig als Ansprechpartner für Nutzer bzw. Anwender<br />
der Software-Lösungen im Bereich Küche des Unternehmens fungieren.<br />
Der Branchen-Insider war zuvor unter anderem als Produktmanager der<br />
Zuliefermesse interzum bei der Koelnmesse tätig. <br />
Photo: Dein-Konfigurator<br />
Plasmatreat mit erweiterter Geschäftsleitung<br />
Mit Magnus und Lukas Buske erweitert die Plasmatreat<br />
GmbH ihre Geschäftsleitung. Das Unternehmen<br />
war 1995 von Christian Buske (mitte) gegründet worden.<br />
Durch einen geordneten Übergang des Familienunternehmens<br />
auf seine Söhne will der Gründer den<br />
Erfolg des Unternehmens fortführen. Magnus Buske<br />
(re.), studierter Betriebswirt und Maschinenbauer,<br />
bringt umfangreiche Erfahrung aus der Klebstoffindustrie<br />
aus seiner Tätigkeit bei Jowat SE/Detmold mit. Seit<br />
2018 war er als Manager Bonding Applications bei Plasmatreat<br />
tätig. In der erweiterten Geschäftsleitung von<br />
Plasmatreat ist er nun des Weiteren für die Bereiche<br />
Einkauf, Fertigung, Konstruktion, Innovationsmanagement<br />
und die kaufmännischen Abteilungen zuständig. Lukas Buske (lks.) managte ab 2017<br />
bei Plasmatreat das Geschäftsfeld PlasmaPlus, mit der Nanobeschichtungen im Atmosphärendruck<br />
erzeugt werden, z. B. für Antikorrosionsbeschichtungen. Seit 2019 ist er außerdem<br />
Head of Plasma Applications & Marktsegment Manager Battery. Als Mitglied der erweiterten<br />
Geschäftsleitung des Unternehmens verantwortet er zukünftig die Bereiche Vertrieb und<br />
Service, Marketing, Personal sowie die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder.<br />
Photo: Plasmatreat<br />
Wechsel im Mafell-Vorstand<br />
Matthias Krauss übergibt nach 22 Jahren als Vorstandsvorsitzender<br />
bei der Mafell AG zum Jahreswechsel den<br />
Stab an Thorsten Bühl. Dieser wird das Familienunternehmen<br />
ab 1. Januar 2023 gemeinsam mit Rigo Züfle<br />
führen, der dem Vorstand seit Januar 2013 angehört.<br />
Krauss begleitet in den kommenden drei Monaten den<br />
Stabwechsel. Bühl war elf Jahre in führenden Funktionen<br />
bei Rothenberger Werkzeuge tätig, zuletzt als Mitglied<br />
der Geschäftsleitung Leiter Business Unit Rothenberger.<br />
Zuvor war er in Führungsfunktionen bei Hilti in<br />
Deutschland und Polen beschäftigt. Photo: Mafell<br />
Plasmatreat’s executive board is growing – Magnus<br />
and Lukas Buske, the company founder Christian<br />
Buske’s sons, are moving up to the executive board.<br />
Both already work at Plasmatreat and will one day be<br />
running the company and securing its future.<br />
Zumholte joins Sonae Arauco – Rainer Zumholte<br />
will become Managing Director for Sales and Marketing<br />
at Sonae Arauco Deutschland GmbH at the beginning<br />
of 2023. In this position, he will support Rui<br />
Manuel Gonçalves Correia (CEO), Dr Steffen Körner<br />
(General Manager and Industrial Operations Director<br />
for NEE) and António Fernando Marques dos Santos<br />
Gomes de Castro (CFO) in management.<br />
New sales manager at Agoform – Niko Pahmeyer<br />
(33) has taken over the overall sales management at<br />
Agoform, as the previous sales manager Thomas<br />
Meier has retired after 26 years.<br />
Heinrich Sagel has passed away – The founder of<br />
the fittings manufacturer Vauth-Sagel passed away in<br />
November at the age of 85 after a short illness.<br />
Change on the Mafell executive board – Thorsten<br />
Bühl will succeed Matthias Krauss, who was Chair of<br />
the Executive Board for 22 years, at the beginning of<br />
January 2023.<br />
Software company recruits Haubold – Frank<br />
Haubold (52) will take up his new position as Head of<br />
Business Development at the Dein-Konfigurator<br />
GmbH software company on 1 January 2023. He will<br />
act as a point of contact for users of the software solutions<br />
in the kitchen sector.<br />
34<br />
material+technik möbel 07|22