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mt_07.2022

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Fokus<br />

Interstuhl trat erstmals mit<br />

einem Möbelprogramm auf.<br />

Interstuhl appeared for the first<br />

time with a furniture range.<br />

Photo: Interstuhl<br />

Der LKW von Kinnarps dient als rollende<br />

Reparaturwerkstatt für Bürostühle.<br />

The Kinnarps’ lorry serves as a rolling repair<br />

workshop for office chairs. Photo: Barth<br />

Assmann ist ein Akku im Einsatz<br />

und macht den Steh-Sitz-Tisch<br />

zusätzlich mobil.<br />

Wie die Orgatec zeigte, entwickeln<br />

sich immer mehr Unternehmen zu<br />

ganzheitlichen Lösungsanbietern.<br />

Während die Stauraumexperten ihr<br />

Sortiment um verschiedene Sitzund<br />

Polstermöbel ergänzen, warten<br />

Sitzmöbelspezialisten mit Stauraummöbeln<br />

auf. Interstuhl beispielsweise<br />

hat in eine eigene<br />

Holzmöbelfertigung investiert und<br />

zeigte nicht nur neue Bürostühle,<br />

sondern unter dem Namen „What<br />

if we fly“ funktionale und flexible<br />

Möbelelemente in reduzierter Formensprache,<br />

das wohnliches<br />

Ambiente in Büroräume bringt.<br />

Ein hybrides Regalprogramm gab<br />

es bei Hammerbacher zu sehen.<br />

Beim „System 6 Advanced“ wurde<br />

zudem an die Montage gedacht,<br />

denn die Schränke sind dank der<br />

patentierten „Threespine“-Technologie<br />

von Vällinge werkzeuglos<br />

Christoph Hammerbacher ist<br />

über den FSC-Furniture<br />

Award im Bereich Nachhaltigkeit<br />

stolz.<br />

Christoph Hammerbacher is<br />

proud of the sustainability<br />

award. Photo: Barth<br />

montierbar, auch eine Demontage<br />

ist werkzeuglos möglich.<br />

Filigrane Sitzmöbel<br />

Bei den Bürodrehstühlen hatte filigranes<br />

Design Einzug gehalten. So<br />

präsentiert sich „se:air“ bei Sedus<br />

als erster komplett mit Membran<br />

bespannter Bürosessel. Die reduzierte<br />

Formgebung wird durch die<br />

Gewichtsautomatik möglich, die<br />

heute angesichts wechselnder<br />

Nutzer der Büroräume gefordert<br />

wird. Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten<br />

früherer Bürodrehstühle<br />

wären in der neuen Arbeitswelt<br />

hinderlich. Mit „CoMeet“ hat Klöber<br />

einen hybriden Bürostuhl entwickelt,<br />

der sich durch seine 16<br />

Varianten in Materialität und<br />

Erscheinung gleichermaßen für das<br />

Büro als auch für den Wohnraum<br />

eignet.<br />

Zugleich zeigte die Orgatec, dass<br />

das klassische Büro in den Hintergrund<br />

getreten ist. Insbesondere in<br />

offenen Bürolandschaften müssen<br />

Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes<br />

Arbeiten geschaffen<br />

werden. Zahlreiche Hersteller präsentierten<br />

daher Mini-Büros wie<br />

z.B. bei Assmann oder OKA („OKA<br />

Pods“) zu sehen. Solche „Inhouse-<br />

Kabinen“ in verschiedenen Optiken<br />

und mit akustischer Lärmdämmung<br />

sollen ungestörtes Arbeiten<br />

ermöglichen. Bei der Neuheit<br />

„Syneo Mobil Booth“ von Assmann<br />

handelt es sich um mobile<br />

Meeting-Boxes auf Rollen mit<br />

schallabsorbierender Polsterung,<br />

die mit gepolsterten Sitzmöbeln<br />

und Tisch sowie mit Licht und<br />

benötigten Anschlüssen ausgestattet<br />

sind und wahlweise mit<br />

geschlossenem Dach oder einem<br />

Lamellendach erhältlich sind.<br />

Jede Menge Funktionen sind bei<br />

den zahlreichen Loungesesseln<br />

gefragt, die auf der Orgatec zu<br />

sehen waren. Der „Wooom“ von<br />

Klöber erleichtert mit einer LED-<br />

Leuchte nicht nur das Lesen und<br />

Arbeiten, sondern kann optional<br />

auch mit einer Heiz- und Massagefunktion<br />

versehen werden.<br />

Nachhaltigkeit im Fokus<br />

Neben der erhöhten Flexibilität<br />

erwies sich Nachhaltigkeit als zentrales<br />

Messethema. Ein Großteil<br />

der Aussteller war mit nachhaltigen<br />

Materialien angetreten. Vepa hatte<br />

erneut besonders viele innovative<br />

Produkte aus Recyclingmaterialien<br />

mitgebracht. So werden aus Faserresten<br />

der Hanfpflanze Matten hergestellt,<br />

die zu Sitzschalen des<br />

Stuhls „Hemp“ verpresst werden.<br />

Beim „Blue Finn“-Stuhl wiederum<br />

wird der Sitz aus recycelten, chirurgischen<br />

Einweg-Verpackungsmaterial<br />

hergestellt.<br />

Wagner präsentierte ebenfalls eine<br />

nachhaltige Lösung in Form des<br />

„D2“-Systems. Die Tische, Regale<br />

und Rau<strong>mt</strong>eiler aus alluminiumbeschichteternWabenplatten<br />

lassen<br />

Flexible furniture for agile workspaces<br />

sich dank spezieller Aluminiumprofile<br />

und Beschläge aus Nylon werkzeuglos<br />

zusammenbauen und auch<br />

wieder demontieren.<br />

Hammerbacher baut in seine<br />

Schreibtischcontainer nun Utensilienauszüge<br />

aus 100%- Kunststoff-<br />

Rezyklat ein, das laut Firmenangaben<br />

aus alten Kühlschränken<br />

gewonnen wird. Der Büromöbelspezialist<br />

war unmittelbar vor der<br />

Messe zudem mit dem FSC-Furniture<br />

Award als „Hersteller des Jahres,<br />

Indoor“ im Bereich Nachhaltigkeit<br />

ausgezeichnet worden. Während<br />

beim Bürostuhl „Souly“ von<br />

Nowy Stil sich die einzelnen Elemente<br />

flexibel austauschen lassen,<br />

hatte Kinnarps neben seinem Messestand<br />

einen LKW aufgestellt, der<br />

als mobile Werkstatt zur Aufarbeitung<br />

von gebrauchten Büromöbeln<br />

eingesetzt wird. Auch informierte<br />

das Unternehmen über sein<br />

Analyse-Tool „Next Office“, mit<br />

dem sich an den spezifischen<br />

Bedürfnissen ausgerichtete Bürowelten<br />

gestalten lassen.<br />

Richard Barth<br />

After a four-year break due to the coronavirus, the office furniture industry<br />

met again at Orgatec in Cologne from 25 to 29 October. Since major<br />

office furniture manufacturers did not participate, the exhibition space<br />

was smaller than in previous years. However, with 686 exhibitors, the<br />

event was able to match the last Orgatec 2018 with more than 750 companies.<br />

The long absence of an international office furniture show, as<br />

well as the removal of travel restrictions, provided the trade fair with a<br />

higher-than-expected number of visitors at 45,000 (2018: 63,000).Suppliers<br />

have responded to the changes in the working world due to more<br />

working from home and the correspondingly high demand for communication<br />

with comfortably upholstered furniture and filigree office swivel<br />

chairs that can adjust to different users, thanks to automatic weight control.<br />

Storage furniture was designed to also fit harmoniously into the<br />

home, depending on the choice of materials. Sustainability proved to be<br />

another key theme at the trade fair, alongside increased flexibility and<br />

mobility.<br />

material+technik möbel 07|22 11

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