mt_07.2022

Macher & Märkte
m+t: Apropos Nachhaltigkeit:
Wie groß die Spannbreite der
Einsatzmöglichkeiten für nachhaltige
Produkte ist, führt die
Firma Recytex auf der Orgatec
vor. Ihr Name ist Programm,
denn sie setzt in Ihren Akustikprodukten
auf Nachhaltigkeit
sowie recycelbare PET-Fasern
und löst dabei auch gleich ein
wesentliches Problem in offenen
Bürolandschaften: die Geräuschbeeinträchtigung.
Herr Hausdorf,
wie lassen sich Funktion, Nachhaltigkeit
und Design harmonisch
in ganzheitliche Raumlösungen
integrieren?
Ulrich Hausdorf: Die Pandemie
hat den Wandel in den Bürolandschaften
und vor allem wechselnden
Arbeitsplatzbelegungen durch
vermehrte Home-Office-Arbeit
sowie desk sharing beschleunigt.
Dazu kommt die heutige Architektur
mit dem Einsatz schallharter
Materialien, die nicht nur in Bürogebäuden,
sondern auch in Restaurants,
öffentlichen Räumen den
Lärmpegel merklich steigert. Akustisch
wirksame Lösungen sind
daher notwendig, doch sie müssen
auch dem gestalterischen Anspruch
der Büroeinrichtung entsprechen.
Wir haben uns für die Produktion
von hochwertigen Akustikprodukten
aus Vlies entschieden. Mit
Akustikwänden und Akustikbildern
und nun auch mit der leuchtenden
Akustiksäule stellt Recytex Planern
und Architekten designorientierte
und umweltfreundliche Lösungen
zur Verfügung. Mit diesen können
sie ganzheitliche Einrichtungen kreieren,
ohne bei der Akustik einen
Kompromiss in Sachen Design eingehen
zu müssen. Da die Akustiksäule
über Rollen verfügt, können
Anwender Wohlbefinden und
Lebensqualität in jeden Raum bringen.
Fischer: Recytex stellte seine
Komfortvliese und die daraus
machbaren Produkte auf den vorangegangenen
interzum-Ausgaben
bereits vor und ergänzt damit das
breite Angebot an Zulieferprodukten
für die Büromöbelindustrie.
Denn Planer und Architekten besuchen
die interzum regelmäßig, um
in Köln innovative und vor allem inspirierende
Ideen zu entdecken..
Neben den unzähligen Innovationen
aus allen Segmenten können
sich die Architekten sowohl über
die akustischen Lösungen als auch
über die wesentlichen Innovationen
im Lichtbereich einen Überblick
verschaffen.
„Die Lichttechnik
präsentiert sich konzentriert
in einer Halle“
m+t: Herr Fischer, Sie erwähnten
gerade das Thema Licht und
dessen wichtige Rolle in der
Architektur. Bei der Firma Klöber
hat Licht nun Einzug in den
Sessel „Wooom“ gehalten. Herr
Hindenberg, welche weitere
Komfortfunktionen bietet der
Ulrich Hausdorf (Mitte, Gebietsverkauf Recytex) erläutert die Vorteile
akustisch wirksamer Leuchtsäulen in offenen Büroräumen.
Ulrich Hausdorf (center, Area Sales at Recytex) explains the advantages
of acoustically effective light columns in open office spaces.
Auf dem Vepa-Stand informiert Gertjan de Kam (lks., Design &
Development Manager Vepa) die Herstellung eines Stuhles aus
Hanffaserresten.
At Vepa, Gertjan de Kam (left, Design & Development Manager of
Vepa) explains the manufacture of a chair from residual hemp
fibres.
Photos: Koelnmesse
neue Loungesessel und weshalb
entspricht er damit dem Zeitgeist?
Dirk Hindenberg: Unser Sessel ist
ein Paradebeispiel für die „Entgrenzung“
von Büro und Wohnraum.
Beim Megatrend „New Work“
geht es darum, das Büro zu einem
attraktiven Ort der Kommunikation,
aber auch des Rückzugs für Mitarbeiter
zu machen. Da spielt die
Wohnlichkeit eine große Rolle. Erst
wenn man den Sessel „besitzt“
lassen sich die vielfältigen Komfortfunktionen
von „Wooom“ genießen.
Denn er kann nicht nur mit
einer integrierten LED-Leuchte
ausgestattet werden, sondern
auch mit einer Massage- und Heizfunktion.
Das Ganze lässt sich über
das Smartphone problemlos steuern.
So ist Heizfunktion für Sitz und
Rücken einstellbar und auch die
3-Zonen Massagefunktion kann in
der Intensität separat und stufenlos
angepasst werden. Durch die
Sitzschale aus Formvlies, die bis zu
60 Prozent aus recycelter Polyesterfaser
besteht, und die Tatsache,
dass das Vlies am Ende zu 100 Prozent
recycelbar ist, punktet der
Sessel auch mit seinen nachhaltigen
Aspekten. „Wooom“ ist also
ein Komfortsessel, der im Büro und
im Wohnraum seinen Platz haben
kann.
Fischer: Nahezu alle führenden
Lichtspezialisten stellen regelmäßig
auf der interzum aus und nutzten
die Weltleitmesse als Bühne
für ihre Innovationen. Auf der kommenden
Ausgabe machen wir die
Halle 10.2 zur Lichtarena, denn ein
Großteil der Lichttechnik-Aussteller
wird hier ausstellen. Interessenten
können sich dort somit noch besser
und in kürzerer Zeit über das weltweite
Angebot informieren. Mit
ihren drei Themenschwerpunkten
„Function & Components“, „Materials
& Nature“ sowie „Textile &
Machinery“ ist die interzum ohnehin
eine Messe der kurzen Wege.
Da wir uns gerade auf der Orgatec
befinden, möchte ich an dieser
Stelle auch auf die neue Platzierung
der Büromöbel-Komponentenanbieter
hinweisen, die von der Halle
5.1 in die Halle 4.2 umziehen. Dort
werden die Industriebesucher auch
2023 wieder komprimiert innovative
Komponenten vorfinden, mit
denen sie auf der Orgatec 2024
erneut ein Feuerwerk an innovativen
Ideen zünden können.
„Die interzum zeigt
Werkstoffe für hybride
Möbel“
m+t: Bleiben wir bei den Sitzmöbeln,
die auf der Orgatec eine
dominierende Rolle spielen.
„New Work“ macht die Arbeit
hybrider, agiler und individueller,
was sich aber zugleich als
Herausforderung für einen Bürodrehstuhl
erweist. Er muss sich
auf wechselnde Nutzer einstel-
material+technik möbel 07|22 7