15.12.2022 Aufrufe

architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 7 2022

Laut aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes sind die Treibhausgas-Emissionen in Österreich, nach einem deutlicheren Rückgang 2020, verursacht vor allem durch die Coronapandemie, 2021 wieder um 4,8 % gestiegen. Insgesamt ist seit den frühen 90er-Jahren zwar eine stetige Reduktion erkennbar, um mittelfristige Klimaschutzziele zu erreichen, müsste diese jedoch drastisch beschleunigt werden. Mit 11,7 % ist der laufende Betrieb des Gebäudesektors aktuell drittgrößter Verursacher hinter dem Verkehr mit 28 % und Energie & Industrie mit 44,6 %. Der Einsatz moderner Bau-, Isolier- und Heiztechniken bietet in diesem Bereich sehr hohes Potenzial zu langfristigen Einsparungen. Der Frage, wie lange Gebäude noch mit fossiler Energie beheizt werden sollen, geht diesmal unsere Rubrik „Architekturszene“ mit einem Schwerpunkt zur Passivhausbauweise nach und bildet den Einstieg in diese Ausgabe. ATP-Vorstand Prof. Thilo Ebert erklärt daraufhin im Interview, worauf es beim energieeffizienten Bauen aus Planersicht ankommt, und geht dabei auch auf das kürzlich fertiggestellte Vorzeigeprojekt des Seminar- und Vertriebscenters für den Systemanbieter Viega ein. Mit dem Google Bay View Campus realisierten Heatherwick Studio und BIG ihre Vision vom Büro der Zukunft. Neben einem besonders nachhaltigen Energiekonzept stand vor allem das Wohlbefinden der Mitarbeiter im Vordergrund. In Australien soll das Woodside Building for Technology als energieeffizientester Hochschulbau neue Maßstäbe im Bildungssektor setzen und bis 2030 völlig emissionsfrei sein. Für einen Klimawandelforscher haben Adam Knibb Architects wiederum ein klimafreundliches Wohn-haus konzipiert, das zu großen Teilen aus Holz der umliegenden Bäume konstruiert wurde. Bei „The EXO“, aus der Feder von Shay Cleary Architects, leitet sich der Name von der großflächigen, hellblau gefärbten Exoskelett-Stahlstruktur ab, die ein prägendes Element der Ikonographie des Gebäudes darstellt. Die Skyline Singapurs ist mit dem vielseitigen CapitaSpring Tower um einen bemerkenswerten Bau reicher geworden. Die Planer selbst bezeichnen ihr Projekt als „biophilen Wolkenkratzer“. Aus der Luft gegriffen ist der Begriff nicht: Immerhin beherbergt das Gebäude mehr als 80.000 Pflanzen. Auch die Rubrik EDV steht wieder ganz im Zeichen des Heftthemas. Diesmal zeigen wir, wie sich „Digitale Zwillinge“ mit Hilfe von BIM energetisch optimieren lassen.

Laut aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes sind die Treibhausgas-Emissionen in Österreich, nach einem deutlicheren Rückgang 2020, verursacht vor allem durch die Coronapandemie, 2021 wieder um 4,8 % gestiegen. Insgesamt ist seit den frühen 90er-Jahren zwar eine stetige Reduktion erkennbar, um mittelfristige Klimaschutzziele zu erreichen, müsste diese jedoch drastisch beschleunigt werden. Mit 11,7 % ist der laufende Betrieb des Gebäudesektors aktuell drittgrößter Verursacher hinter dem Verkehr mit 28 % und Energie & Industrie mit 44,6 %. Der Einsatz moderner Bau-, Isolier- und Heiztechniken bietet in diesem Bereich sehr hohes Potenzial zu langfristigen Einsparungen.

Der Frage, wie lange Gebäude noch mit fossiler Energie beheizt werden sollen, geht diesmal unsere Rubrik „Architekturszene“ mit einem Schwerpunkt zur Passivhausbauweise nach und bildet den Einstieg in diese Ausgabe. ATP-Vorstand Prof. Thilo Ebert erklärt daraufhin im Interview, worauf es beim energieeffizienten Bauen aus Planersicht ankommt, und geht dabei auch auf das kürzlich fertiggestellte Vorzeigeprojekt des Seminar- und Vertriebscenters für den Systemanbieter Viega ein. Mit dem Google Bay View Campus realisierten Heatherwick Studio und BIG ihre Vision vom Büro der Zukunft. Neben einem besonders nachhaltigen Energiekonzept stand vor allem das Wohlbefinden der Mitarbeiter im Vordergrund.
In Australien soll das Woodside Building for Technology als energieeffizientester Hochschulbau neue Maßstäbe im Bildungssektor setzen und bis 2030 völlig emissionsfrei sein. Für einen Klimawandelforscher haben Adam Knibb Architects wiederum ein klimafreundliches Wohn-haus konzipiert, das zu großen Teilen aus Holz der umliegenden Bäume konstruiert wurde. Bei „The EXO“, aus der Feder von Shay Cleary Architects, leitet sich der Name von der großflächigen, hellblau gefärbten Exoskelett-Stahlstruktur ab, die ein prägendes Element der Ikonographie des Gebäudes darstellt. Die Skyline Singapurs ist mit dem vielseitigen CapitaSpring Tower um einen bemerkenswerten Bau reicher geworden. Die Planer selbst bezeichnen ihr Projekt als „biophilen Wolkenkratzer“. Aus der Luft gegriffen ist der Begriff nicht: Immerhin beherbergt das Gebäude mehr als 80.000 Pflanzen.
Auch die Rubrik EDV steht wieder ganz im Zeichen des Heftthemas. Diesmal zeigen wir, wie sich „Digitale Zwillinge“ mit Hilfe von BIM energetisch optimieren lassen.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

07<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

November <strong>2022</strong><br />

Bauen<br />

& Energie<br />

© Laurits Jensen


Green<br />

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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Viel Luft nach oben<br />

3<br />

Editorial<br />

Laut aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes sind die Treibhausgas-Emissionen<br />

in Österreich, nach einem deutlicheren Rückgang 2020, verursacht vor allem<br />

durch die Coronapandemie, 2021 wieder um 4,8 % gestiegen. Insgesamt ist seit<br />

den frühen 90er-Jahren zwar eine stetige Reduktion erkennbar, um mittelfristige<br />

Klimaschutzziele zu erreichen, müsste diese jedoch drastisch beschleunigt werden.<br />

Mit 11,7 % ist der laufende Betrieb des Gebäudesektors aktuell drittgrößter<br />

Verursacher hinter dem Verkehr mit 28 % und Energie & Industrie mit 44,6 %. Der<br />

Einsatz moderner Bau-, Isolier- und Heiztechniken bietet in diesem Bereich sehr<br />

hohes Potenzial zu langfristigen Einsparungen.<br />

Der Frage, wie lange Gebäude noch mit<br />

fossiler Energie beheizt werden sollen,<br />

geht diesmal unsere Rubrik „Architekturszene“<br />

mit einem Schwerpunkt zur<br />

Passivhausbauweise nach und bildet den<br />

Einstieg in diese <strong>Ausgabe</strong>. ATP-Vorstand<br />

Prof. Thilo Ebert erklärt daraufhin im Interview,<br />

worauf es beim energieeffizienten<br />

Bauen aus Planersicht ankommt, und<br />

geht dabei auch auf das kürzlich fertiggestellte<br />

Vorzeigeprojekt des Seminar- und<br />

Vertriebscenters für den Systemanbieter<br />

Viega ein. Mit dem Google Bay View<br />

Campus realisierten Heatherwick Studio<br />

und BIG ihre Vision vom Büro der Zukunft.<br />

Neben einem besonders nachhaltigen<br />

Energiekonzept stand vor allem das Wohlbefinden<br />

der Mitarbeiter im Vordergrund.<br />

In Australien soll das Woodside Building<br />

for Technology als energieeffizientester<br />

Hochschulbau neue Maßstäbe im Bildungssektor<br />

setzen und bis 2030 völlig<br />

emissionsfrei sein. Für einen Klimawandelforscher<br />

haben Adam Knibb Architects<br />

wiederum ein klimafreundliches Wohnhaus<br />

konzipiert, das zu großen Teilen aus<br />

Holz der umliegenden Bäume konstruiert<br />

wurde. Bei „The EXO“, aus der Feder von<br />

Shay Cleary Architects, leitet sich der<br />

Name von der großflächigen, hellblau gefärbten<br />

Exoskelett-Stahlstruktur ab, die<br />

ein prägendes Element der Ikonographie<br />

des Gebäudes darstellt. Die Skyline Singapurs<br />

ist mit dem vielseitigen CapitaSpring<br />

Tower um einen bemerkenswerten<br />

Bau reicher geworden. Die Planer selbst<br />

bezeichnen ihr Projekt als „biophilen Wolkenkratzer“.<br />

Aus der Luft gegriffen ist der<br />

Begriff nicht: Immerhin beherbergt das Gebäude<br />

mehr als 80.000 Pflanzen.<br />

Auch die Rubrik EDV steht wieder ganz im<br />

Zeichen des Heftthemas. Diesmal zeigen<br />

wir, wie sich „Digitale Zwillinge“ mit Hilfe<br />

von BIM energetisch optimieren lassen.<br />

Viele weitere Projektberichte, der Schwerpunkt<br />

Hotel<strong>architektur</strong> und die neuesten<br />

Produktinformationen runden diese <strong>Ausgabe</strong><br />

von <strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong> ab.<br />

Viel Vergnügen mit dieser <strong>Ausgabe</strong> wünscht<br />

Andreas Laser<br />

Design zum Wohlfühlen<br />

- bei Tag und Nacht.<br />

Die neue Zetra Lamelle für Raff storen<br />

Der SonnenLicht Manager


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Architekturszene 06<br />

Mit dem Passivhaus in eine<br />

fossilfreie Zukunft<br />

Magazin 12<br />

Bau & Recht 32<br />

Maklerprovision ohne<br />

Vermittlungserfolg?<br />

Closed Cavity Fassaden 34<br />

Kann man die Welt mit 38<br />

Gebäuden verbessern?<br />

ATP-Vorstand Prof. Thilo Ebert im Interview<br />

Das Office der Zukunft 42<br />

Google Bay View / Mountain View, USA /<br />

Heatherwick Studio, BIG<br />

Passivhaus im XXL-Format 48<br />

Woodside Building for Technology<br />

and Design / Melbourne /<br />

Grimshaw Architects<br />

Ökologisch nachhaltig gebaut 54<br />

Tarn Moor / Surrey, UK /<br />

Adam Knibb Architects<br />

Von der Hafen- zur Stadtkante 58<br />

The EXO / Dublin, Irland /<br />

Shay Cleary Architects<br />

Vertikale Stadtlandschaften 64<br />

CapitaSpring Tower / Singapur /<br />

BIG, Carlo Ratti Associati<br />

Hotel<strong>architektur</strong> 70<br />

Produkt News 78<br />

edv 112<br />

BIM + Energie: Digitale Zwillinge<br />

energetisch optimieren<br />

42<br />

48<br />

54<br />

58 64<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck, Mag. Matthias Nödl, Mag. Dana Schilling<br />

LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14 n MEDIASERVICE Manuel Katsikopoulos (manuel.k@laserverlag.at)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 99,- / Ausland: € 121,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 69,- / Ausland: € 96,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

6<br />

Architekturszene<br />

Ein Viertel Grün<br />

© Alpenland<br />

Mit dem Passivhaus<br />

in eine fossilfreie Zukunft<br />

Wie lange können (und sollen) Wohnungen noch mit fossiler Energie beheizt werden?<br />

Diese Frage wird in der Architektur intensiv diskutiert. Eine Antwort und Lösung<br />

für diese Herausforderung liefert die Passivhausbauweise. Sie soll nicht nur bei<br />

Kleinbauten, sondern auch bei Großprojekten der neue Standard sein. Ziel ist es, die<br />

Errichtung von Passivhaus-Anlagen auf breiter Basis voranzutreiben. Damit wäre die<br />

Umsetzung nachhaltiger Energieeffizienz bei der Errichtung von Siedlungen dauerhaft<br />

möglich – ein für den Klimaschutz wichtiger Schritt.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Das Passivhaus wird professionell<br />

Ein bedeutendes Leuchtturmprojekt ist<br />

in der Niederösterreichischen Gemeinde<br />

Baumgarten an der March in Planung.<br />

Und zwar handelt es sich dabei um das<br />

„Zukunftshaus Österreich“ – ein Forschungsvorhaben,<br />

das der Gewinnung<br />

von Erkenntnissen für die Errichtung von<br />

Wohnsiedlungen im Passivhausstandard<br />

dient. Ein Team bestehend aus dem Bauträger<br />

Alpenland, Trebersprung + Partner<br />

Architekten sowie Forschungseinrichtungen<br />

der Universität Innsbruck und der Boku<br />

Wien widmen sich der Umsetzung. Mehrere<br />

Haustechnik- und Baukonzepte – darunter<br />

auch eine Photovoltaikanlage und die Zentralwärmepumpe<br />

– erproben die Experten<br />

an diesem Experimentalbau.<br />

Das Forschungsprojekt zeigt auf, wie Gebäude<br />

mit mehr als acht Wohneinheiten<br />

ohne fossile Energie beheizt werden können.<br />

Gleichzeitig geht es darum, sie so zu<br />

konstruieren, dass sie für Käufer und Mieter<br />

leistbar sind.<br />

Grüne Stadtquartiere auf Überholspur<br />

Nicht nur das Stadtlabor unterstützt die<br />

österreichische Architektur bei der Erreichung<br />

ihrer Klimaziele. In Wiener Neustadt<br />

wird auf dem Areal des ehemaligen Stadions<br />

ein grünes Stadtquartier entstehen.<br />

Die gemeinnützigen Wohnbauträger EGW,<br />

Alpenland und Heimat Österreich errichten<br />

hier gemeinsam mit fünf Architekturbüros<br />

495 Wohnungen mit starker Wärmedämmung.<br />

Zudem wird die Siedlung mit dem<br />

Namen „Ein Viertel Grün“ ein Netz aus autofreien<br />

Begegnungszonen und Grünflächen<br />

enthalten – Sharingangebote dienen<br />

zusätzlich als Anreiz, um auf eigene Pkws<br />

zu verzichten. Dabei kommt „Ein Viertel<br />

Grün“ vollständig ohne motorisierten<br />

Durchzugsverkehr aus. Trotzdem sichern<br />

kurze Fuß- und Radwege die Anbindung<br />

zu den wichtigsten Versorgungseinrichtungen.<br />

Die Grünflächen in der Siedlung dienen<br />

nicht nur als Dekoration, sondern sie sind<br />

für die aktive Nutzung vorgesehen. Mit diesen<br />

nachhaltigen Ansätzen steht das neue<br />

Projekt im Gegensatz zu seinem Standort<br />

Wiener Neustadt: Durchfahrts- und Umfahrungsstraßen,<br />

Kreisverkehre sowie eine<br />

hohe Bodenversiegelung prägen derzeit die<br />

Industriestadt.<br />

u


7<br />

Architekturszene<br />

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Benedict S., Architekt<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Architekturszene<br />

Solarsiedlung Freiburg<br />

© Rolf Disch<br />

Doch nicht nur aktuelle Projekte widmen<br />

sich dem Klimaschutz – Nachhaltigkeit ist<br />

in der Architektur bereits seit mehreren<br />

Jahrzehnten Thema. Ein wichtiges Vorbild<br />

für klimaneutrale Bauplanung ist die Freiburger<br />

Solarsiedlung – Architekt Rolf Disch<br />

erprobte an ihr im Jahr 2006 den umweltschonenden<br />

Hausbau in Massenproduktion.<br />

Das damals noch junge Konzept erwies<br />

sich als voller Erfolg. Alle Gebäude entsprechen<br />

dem Passivhausstandard, während<br />

große Scheiben viel Sonnenlicht in<br />

die Innenräume lassen. Die Frischluft wird<br />

mittels Luft-Luft-Wärmepumpen aufgeheizt,<br />

während das Dach mithilfe von Solaranlagen<br />

den dafür benötigten Strom erzeugt.<br />

Die ersten Wohnhäuser der Siedlung<br />

entstanden bereits im Jahr 2000 – die Idee<br />

war ihrer Zeit also deutlich voraus. Und<br />

selbst heute noch fungiert das klimaneutrale<br />

Projekt als Vorbild für Architekten aus<br />

aller Welt.<br />

te ist die Residecia de Ancianos das erste<br />

als Passivhaus deklarierte Altersheim in<br />

Spanien – weltweit gibt es lediglich 15 Pflegestationen<br />

dieser Art.<br />

Gestalterisch steht der Zubau nicht für<br />

sich allein: Ziel der Planer war es, mit ihm<br />

in einen architektonischen Dialog zum bereits<br />

existierenden Gebäude zu treten. Der<br />

Neubau fungiert als kompakter, minimalistischer<br />

Sockel, da viele seiner Räume und<br />

Funktionen unterirdisch angeordnet sind.<br />

Mehrere begrünte Innenhöfe fördern die<br />

räumliche Vernetzung der beiden Bauten.<br />

Das neue Passivhaus fügt sich nahtlos in<br />

diese Grünflächen ein. Das Projekt besteht<br />

aus drei länglichen, nach Süden ausgerich-<br />

Solarsiedlung Freiburg<br />

© Rolf Disch<br />

Nachhaltige Großprojekte für eine<br />

klimaneutrale Zukunft<br />

Auch im öffentlichen Bereich findet der<br />

Passivhausstandard zunehmend Einzug.<br />

Im Jahr 2019 realisierte das Architekturbüro<br />

CSO arquitectura im spanischen Camarzana<br />

de Tera ein klimaneutrales Seniorenheim.<br />

Das Projekt ist eine nachhaltige<br />

Erweiterung der 2005 errichteten Pflegestation<br />

vor Ort, wobei sich die Architekten<br />

beim Entwurf an den Bedürfnissen des Personals<br />

und der Bewohner orientierten. Heu-<br />

teten „Bändern“, die ein Korridor miteinander<br />

vernetzt. Der erste Abschnitt steht den<br />

Bewohnern für diverse Tagesaktivitäten<br />

zur Verfügung, während er gleichzeitig ein<br />

Gewächshaus enthält. Die übrigen Bereiche<br />

beinhalten die Wohnungen mit einer eigenen<br />

Terrasse und einem direkten Zugang<br />

zum Innenhof. An eine sterile Krankenstation<br />

erinnert die Einrichtung keinesfalls.<br />

Denn bewusst entwarfen die Architekten<br />

warme und einladende Zimmer – die Bewohner<br />

sollen sich im Pflegeheim schließlich<br />

wie zuhause fühlen. Große Fenster, die<br />

den Tageslichteinfall gewährleisten, und<br />

natürliche Materialien fördern die heimelige<br />

Atmosphäre.<br />

u


#smartertogether<br />

Busch-free@home ® flex<br />

9<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Residencia de Ancianos<br />

© David Frutos<br />

Zur Konstruktion des Baus verwendeten<br />

die Planer vorgefertigte Holzelemente. Deren<br />

Herstellung erfolgte in einer Werkstatt<br />

in Barcelona, wobei die Einzelteile anschließend<br />

zur Baustelle transportiert und dort<br />

innerhalb einer Woche zusammengesetzt<br />

wurden. Die Elemente bringen nicht nur<br />

eine Zeitersparnis mit sich, sondern sie<br />

verbessern gleichermaßen die thermischen<br />

Eigenschaften des Baus und verringern<br />

so dessen ökologischen Fußabdruck. Diese<br />

Ausstattung macht das Pflegeheim zur<br />

sogenannten „Energiemaschine“. Die Einrichtung<br />

ist also ein passives Gebäude, das<br />

kaum Energie verbraucht, während es diese<br />

sogar selbst herstellt.<br />

Eine wichtige Rolle für die Energiegewinnung<br />

spielt die 18-Kilowatt-Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach. Eine mechanische<br />

Ventilation versorgt die Innenräume mit<br />

Frisch luft und eine Fußbodenheizung gewährleistet<br />

darüber hinaus komfortable<br />

Wärme. Selbstverständlich versah man alle<br />

Fußböden, Dächer und Wände mit einer soliden<br />

Wärmedämmung. Mit dieser Maßnahme<br />

erwirkten die Architekten einen dauerhaft<br />

geringen U-Wert – der Wärmeverlust im Gebäude<br />

bleibt daher verschwindend gering.<br />

Heizen ohne Kohle, Öl und Gas – zeitgemäße<br />

Lösungen sind gefragt<br />

Gemäß Wolfgang Feist, dem Gründer des<br />

Passivhaus Instituts in Darmstadt, ist es<br />

heute durchaus möglich, Gebäude weltweit<br />

klimaneutral zu erwärmen. Laut dem Experten<br />

ist es dafür notwendig, die Bauten<br />

Architekturszene<br />

energieeffizient zu gestalten. Die Lösung<br />

liegt also in der Bauplanung. „Im Vergleich<br />

zu Standard-Bauten, lassen sich mit Belüftungssystemen<br />

und guter Dämmung bis zu<br />

90 Prozent Energie sparen – bei Altbauten<br />

bewirkt die energetische Sanierung eine Ersparnis<br />

von bis zu 80 Prozent“, so Feist. Der<br />

verbleibende Bedarf ließe sich mit einem<br />

Mix aus erneuerbaren Energien decken. Zur<br />

Umsetzung der gaslosen Zukunft braucht<br />

es neben effektiver Wärmedämmung also<br />

nachhaltige Heizsysteme – immerhin entsteht<br />

rund ein Vierteil der globalen Treibhausgasemissionen<br />

durch das Heizen mit<br />

fossiler Energie<br />

Holz oder Holzpellets eignen sich durchaus<br />

zum Beheizen einzelner Gebäude. In Städten<br />

und bei Industrieanlagen sei dies aber<br />

keine geeignete Option – denn die Ansprüche<br />

fielen hier zu komplex aus. Der Bedarf<br />

an Biomasse wäre hier zu groß, was dem<br />

Klimaschutz schaden würde.<br />

Als effektive und nachhaltige Alternative<br />

erweisen sich in diesem Kontext Wärmepumpen.<br />

Sie punkten mit einer effizienten<br />

und schnell wachsenden Technologie. Tatsächlich<br />

ersetzen sie weltweit immer mehr<br />

fossile Systeme. In Europa sind die Pumpen<br />

derzeit vor allem in Skandinavien auf dem<br />

Vormarsch. Da man Strom in den Staaten<br />

Nordeuropas vor allem mit Wind- und Wasserkraft<br />

erzeugt, ist der Betrieb der Systeme<br />

dort noch umweltfreundlicher. Nach<br />

den Berechnungen des Fraunhofer ISE verursachen<br />

Wärmepumpen-Heizungen um<br />

90 Prozent weniger CO 2 -Emissionen als ihr<br />

Erdgas-Äquivalent.<br />

Zum klimaschonenden Heizen von Gebäuden<br />

bedarf es also einer Kombination aus<br />

Passivhausstandards und erneuerbaren<br />

Energien. Damit ließe sich selbst der Wärmebedarf<br />

größerer Wohnsiedlungen und Industrieanlagen<br />

– oder sogar ganzer Stadtteile<br />

– decken.<br />

•<br />

Residencia de Ancianos<br />

© David Frutos


11<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

12<br />

Magazin<br />

Design schafft<br />

Mehrwert<br />

„Ein Festival, wie ich es mir vorstelle, muss gleichzeitig Palast und Bauwagen,<br />

Forum, Baumhaus, Feinkostladen und Sternwarte sein“, brachte Gabriel Roland,<br />

Direktor der VIENNA DESIGN WEEK, seine Vision der 16. <strong>Ausgabe</strong> von Österreichs<br />

größtem kuratierten Design-Festival auf den Punkt. Tatsächlich präsentierte sich<br />

das 2007 ins Leben gerufene Event auch in diesem Jahr wieder als Ort des Erlebens<br />

und des Kennenlernens, an dem Designer, Nachbarn, Gäste und Hersteller<br />

zehn Tage lang in einen äußerst produktiven Dialog treten konnten.<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: VIENNA DESIGN WEEK, Philipp Podesser, Kramar<br />

Von 16. bis 25. September lud der Fokusbezirk Mariahilf<br />

in diesem Jahr von gleich drei Festivalzentralen<br />

– Gasse, Gewölbe und Gstättn – ausgehend dazu ein,<br />

Design an über 40 Venues in ganz Wien zu entdecken.<br />

FOKUS bot dabei <strong>2022</strong> eine völlig neue Teilnahmeoption:<br />

eine kuratierte Gruppenausstellung<br />

in herausragender Szenografie, während sich Open<br />

Calls: Stadtarbeit der gesellschaftlichen Rolle von<br />

Geschäftsflächen über rein kommerzielle Interessen<br />

hinaus annahm. Generell im Blickpunkt des von einem<br />

unabhängigen Verein veranstalteten Festivals<br />

standen Produkt-, Grafik-, Industriedesign, Architektur<br />

und Handwerk, aber auch Social Design sowie<br />

digitale und experimentelle Ansätze.<br />

Auch in diesem Jahr präsentierte sich die VIENNA<br />

DESIGN WEEK wieder herrlich anders, an mancher<br />

Stelle überraschend, an anderer zum Nachdenken anregend,<br />

stets aber bewusst unkommerziell und ganz<br />

weit weg von der üblichen Messe oder dem mainstreamigen<br />

Sales Business. Dafür gab es viel Raum<br />

für Visionen, das Um-die-Ecke- und Über-den-Tellerrand-hinaus-Denken<br />

und natürlich jede Menge Gelegenheiten,<br />

mit Räumen, Akteuren und deren Ideen in<br />

Interaktion zu treten. Nicht zuletzt war es den Veranstaltern<br />

ein besonderes Anliegen, die lokale Designszene<br />

gleichermaßen untereinander, wie international<br />

zu vernetzen und dabei nicht zu vergessen, dass<br />

sich die VIENNA DESIGN WEEK von der Schulklasse<br />

bis zum Fachbesucher absolut inklusive an alle richtet,<br />

die sich mit dem Thema Design im weitesten Sinne<br />

auseinandersetzen möchten.<br />

u


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

13<br />

Magazin<br />

KALDEWEI DUSCHBODEN SUPERPLAN ZERO<br />

Choreografien aus Präzision und Eleganz<br />

SUPERPLAN ZERO aus Stahl-Emaille verbindet die Kraft des Stahls mit<br />

der Schönheit der Glasoberfläche in einem Duschboden. Edel und voller<br />

Anmut fügt er sich in die Gesamtkomposition des Raumes ein.<br />

PHOTOGRAPHER Bryan Adams<br />

Visit KALDEWEI.DE<br />

DANCER FEDERICO SPALLITTA


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

14<br />

Magazin<br />

Eine Erkenntnis aus diesem Jahr: Design schafft<br />

Mehrwert für lokale Communitys. So wie sich der urbane<br />

Raum und unsere Gesellschaft ständig weiterentwickeln<br />

und wandeln, so kann Design – bewusst<br />

und gezielt eingesetzt – auf diesen Prozess unterstützend<br />

und fördern einwirken und letztlich sozialere<br />

Stadtgefüge und Lebensräume schaffen. Im Rahmen<br />

eines Open Call riefen VIENNA DESIGN WEEK<br />

und Erste Bank in diesem Sinne und unter dem Titel<br />

„Tauschen – Teilen – Handeln“ im Vorfeld dazu auf,<br />

Projekte, Ideen und Konzepte einzureichen, die sich<br />

mit Fragen des sozialen Miteinanders im Fokusbezirk<br />

Mariahilf beschäftigen. Die drei ausgewählten Interventionen<br />

Ramen!, Expo! und Kleidertausch! konnten<br />

im Laufe der Veranstaltung Handlungsoptionen aufzeigen,<br />

wie bestehende Strukturen und Potenziale<br />

durch die Vernetzung von Bewohnern und Betrieben<br />

des Grätzls genützt werden können.<br />

Auch <strong>2022</strong> arbeiteten die VIENNA DESIGN WEEK<br />

und die Wirtschaftsagentur Wien wieder eng zusammen:<br />

Im Rahmen der fünften Auflage dieser Kooperation<br />

wurde das Format Urban Food & Design ins<br />

Leben gerufen, das sich anknüpfend an die Themen<br />

der Challenges von 2018 bis 2021 zum Ziel gesetzt<br />

hatte, realwirtschaftliche Veränderungsprozesse anzustoßen.<br />

Im Sinne von urbaner Landwirtschaft und<br />

Produktion über lokale und soziale Bezüge bis hin<br />

zu konzeptueller Gastlichkeit und Tischkultur entwickelten<br />

Kreativschaffende gemeinsam mit Betrieben<br />

aus unterschiedlichen Bereichen der Lebensmittelindustrie<br />

konkrete Designlösungen mit speziellem<br />

Fokus auf geschlossene Wertschöpfungskreisläufe.<br />

Als besonders greifbar präsentierte sich auch in diesem<br />

Jahr wieder das Format „Design Everyday“, das<br />

die Gestaltung von Alltagsgegenständen in den Mittelpunkt<br />

rückte. In der Ausstellung „Design für den<br />

Gebrauch“ gab es entsprechend von der österreichischen<br />

Designszene herausragend gestaltete Gegenstände<br />

zu sehen, die als bester Beweis dienen, dass<br />

Innovation und Nachhaltigkeit in allen Bereichen unseres<br />

täglichen Lebens ein enormes Veränderungspotenzial<br />

entfalten können. Man kann es drehen und<br />

wenden wie man will, eine Botschaft der diesjährigen<br />

VIENNA DESIGN WEEK bleibt jedenfalls haften:<br />

Design schafft Mehrwert!<br />

•<br />

www.viennadesignweek.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

15<br />

Magazin<br />

Erstklassige Armaturen und Accessoires, hochwertige Badmöbel<br />

und Waschtische, innovative Lichtspiegel und Spiegelschränke.<br />

keuco.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

Brillux Design<br />

Award 2023<br />

Über 600 Einreichungen hatten am Brillux Design Award 2021 teilgenommen und<br />

waren von der unabhängigen Fachjury – besetzt mit Expertinnen und Experten<br />

aus Architektur, Innen<strong>architektur</strong> und Handwerk – begutachtet worden. Im September<br />

<strong>2022</strong> konnten dann die 22 Nominierten endlich ihren Erfolg live genießen.<br />

Die in den Herbst <strong>2022</strong> verschobene<br />

Gala ehrte die Gewinner und Nominierten<br />

mit einem festlichen Programm und<br />

insgesamt 25.000 Euro an Preisgeldern.<br />

Im Mittelpunkt des internationalen<br />

Wettbewerbs für farbgestaltete Architektur<br />

und Innen<strong>architektur</strong> stehen<br />

wegweisende Konzepte und ihre hochwertige<br />

handwerkliche Umsetzung.<br />

Noch bis zum 31.12.<strong>2022</strong> können außergewöhnlich<br />

gelungene Fassadenund<br />

Innenraumgestaltungen zum<br />

Brillux Design Award 2023 eingereicht<br />

werden. Der internationale Preis ist<br />

wieder mit insgesamt 25.000 Euro dotiert<br />

und bietet den Preisträgern eine<br />

bedeutende Bühne für ihre ausgezeichneten<br />

Leistungen.<br />

Die unabhängige, internationale Fachjury<br />

des Brillux Design Award zeichnet<br />

die besten Umsetzungen in sechs Kategorien<br />

aus. Pro Kategorie werden drei<br />

Wettbewerbsobjekte nominiert und daraus<br />

je ein Gewinner gekürt. Neben dem<br />

Preisgeld profitieren die Ausgezeichneten<br />

von einem umfassenden Paket an<br />

Vermarktungshilfen für ihre Prämierung<br />

sowie von der hohen Resonanz in der<br />

Fachpresse. Einzigartig am Wettbewerb:<br />

Die teilnehmenden Objekte können<br />

von Fachleuten aus Architektur und<br />

dem Handwerk sowie von BauherrenInnen<br />

eingereicht werden.<br />

Alle Informationen zum Brillux Design<br />

Award und zur Einreichung der Teilnahmeunterlagen<br />

für 2023 gibt es unter:<br />

www.brillux.at/design-award<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 (0)732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at<br />

Gewinner in der Kategorie „Öffentliche Gebäude“<br />

Ersatz- und Erweiterungsbau der Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie des Klinikums Mutterhaus, Trier<br />

Heinrich Lessing Architekten PartGmbB


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17<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

Im Einklang<br />

mit der Umgebung<br />

Das Rambla Climate-House in Murcia soll als Pilotprojekt demonstrieren, wie<br />

Architektur zur Regeneration der Biodiversität beitragen kann. Dafür entwickelte<br />

das Planerteam Andrés Jaque vom Büro Office for Political Innovation und Miguel<br />

Mesa del Castillo ein Einfamilienhaus mit einem intelligenten Bewässerungssystem,<br />

welches in Einklang mit den klimatischen Bedingungen vor Ort steht und<br />

gleichzeitig Lebensraum für Vögel, Insekten und Vegetation bietet.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: José Hevia<br />

Murcia ist mit Temperaturen über 40 °C, milden<br />

Wintern und wenig Niederschlag geprägt von Trockenheit.<br />

In den ländlichen Gebieten der Provinz im<br />

Südosten Spaniens bestimmen mit den sogenannten<br />

„Ramblas“ durch Erosion geformte Flussbetten und<br />

Furchen die Topografie. Diese Rinnen füllen sich nur<br />

bei starken, saisonalen Regenfällen und verwandeln<br />

sich dann in feuchte Zonen mit biologischer Vielfalt,<br />

die essenziell für die Böden und das Klima der gesamten<br />

Region sind. Die Feuchtigkeit wird dabei in<br />

den tiefsten Schichten gespeichert und sorgt dafür,<br />

dass die Pflanzen selbst lange Dürreperioden überdauern<br />

können. Im Zuge der Suburbanisierung werden<br />

diese natürlichen Prozesse seit den 80er-Jahren<br />

gestört und die wertvollen Ökosysteme sukzessive<br />

abgeflacht und vernichtet.


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19<br />

Magazin<br />

Mit dem Rambla Climate-House will das spanische<br />

Architektenduo in der Stadt Molina de Segura für diese<br />

Problematik sensibilisieren. Das Projekt soll zum<br />

regenerativen Instrument für die Natur werden und<br />

den menschgemachten Umwelt- und Klimaschäden<br />

entgegenwirken. Inmitten einer solchen Rambla gelegen,<br />

fokussiert man sich deshalb auf den Umgang<br />

mit der wertvollen Ressource Wasser. Anstatt invasiv<br />

in die Umgebung einzugreifen, ist der Neubau auf<br />

Pilotis aufgeständert. Er organisiert sich mit seiner<br />

polygonalen Form rund um einen elliptischen, reich<br />

mit heimischen Arten bepflanzten Patio herum. Die<br />

140 m 2 großen Wohnräume öffnen sich über raumhohe<br />

Verglasungen zu einer umlaufenden Veranda, die<br />

den Garten einfasst. Sie bietet den Bewohnern mit<br />

ihrem Marmorboden bei Bedarf Abkühlung mit Blick<br />

ins Grüne. In Verlängerung des Dachs fließt über<br />

Kopf Wasser durch ein spiralförmiges Rohrsystem.<br />

Dort heizt es die Sonne ganzjährig auf und deckt die<br />

Warmwasserversorgung des Hauses.<br />

Über die Dachflächen wird sämtlicher Regen abgeleitet<br />

und in großen Tanks gesammelt. Auch das Grauwasser<br />

aus Duschen und Toiletten speichert man auf<br />

diese Weise und verwendet es erneut. Sensoren messen<br />

die Feuchte des Bodens und regulieren – je nach<br />

Wetterprognose – die automatische Bewässerung<br />

des Gartens. Dank des smarten Konzepts entsteht<br />

sowohl im Innenhof als auch unter und rund um das<br />

Einfamilienhaus ein fruchtbares Mikroklima. Dieses<br />

schafft in der kargen Gegend die perfekten Voraussetzungen<br />

für Tiere und Pflanzen und belebt so die<br />

lokale Fauna und Flora nachhaltig.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

KLINKERFASSADE<br />

FÜR KREATIVHUB<br />

LINKS: M6 | OSA OCHS SCHMIDHUBER ARCHITEKTEN, MÜNCHEN | RECHTS: M5 | HWKN ARCHITECTS, NEW YORK<br />

MÜNCHEN<br />

MACHEREI M6<br />

Das Neubau-Ensemble „Die Macherei“ besteht aus<br />

sechs heterogenen Gebäuden und dient als Hub für<br />

junge Unternehmen und urbane Kultur. Das M6, geplant<br />

von OSA Ochs Schmidhuber Architekten, bildet<br />

hierbei das Herzstück des Ensembles, den sogenannten<br />

Inkubator. Für die Fassade wurde die Sortierung<br />

Breno FKSG im Format 240 x 115 x 52 Millimeter verwendet.<br />

Eine Besonderheit des Projekts stellt die Detailausführung<br />

der Rundbögen über den Fenstern dar.<br />

Diese wurden ausnahmslos als Fertigteile im hauseigenen<br />

Werk von GIMA präfabriziert. Die Fertigteilriemchen<br />

werden dabei mit einer rückseitigen Schwalbenschwanzverzahnung<br />

produziert. Diese gewährleistet<br />

den äußerst beständigen mechanischen Verbund<br />

zwischen Klinker und Betonkern. Die Gestaltung des<br />

neuen Quartiers im Münchner Osten zeigt einmal mehr,<br />

wie vielfältig sich die Verbindung aus Ziegel-Tradition<br />

und zeitgemäßer Architektur ausdrücken lässt.<br />

BRENO FKSG (M6) ERBUSCO FKSG (M5) FINE GLATT PASSO<br />

WWW.GIMA-ZIEGEL.DE


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21<br />

Magazin<br />

ARCHITEKTEN: OSA OCHS SCHMIDHUBER<br />

ARCHITEKTEN GMBH, MÜNCHEN<br />

OBJEKT: M6 IN DER MACHEREI MÜNCHEN<br />

FOTOGRAFIE: ALEXANDER BERNHARD


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

Pflanzenwelt<br />

Das neue Global Flora Conservatory, geplant vom amerikanischen Architekturbüro<br />

Kennedy & Violich Architecture, ist einer der ersten öffentlichen Wintergärten in<br />

Nordamerika, der den direkten Vergleich und das Studium von Pflanzenformen<br />

über mehrere Biome hinweg ermöglicht. So soll die öffentliche Bildung und die<br />

wissenschaftliche Forschung zur Anpassung von Pflanzen an den Klimawandel<br />

vorangetrieben werden.<br />

Fotos: KVA<br />

Das Institut ist Teil des Wellesley College in Massachusetts<br />

und beherbergt dessen umfangreiche und<br />

renommierte botanische Sammlung. In Zusammenarbeit<br />

mit einem interdisziplinären Team unter der<br />

Leitung von Kristina Jones, Professorin für Botanik<br />

und Direktorin des Botanischen Gartens, wurde der<br />

Neubau perfekt an die Bedürfnisse der wertvollen<br />

Flora und den Forschungsaltag angepasst.<br />

Das Gewächshaus folgt der Topologie der Umgebung<br />

und bildet eine miteinander verbundene Gruppe<br />

von synergetischen Nass- und Trockenbiomen.<br />

Die elegante, geschwungene Form der Architektur<br />

folgt dem Ost-West-Bogen der Sonne und maximiert<br />

so den Wärmegewinn im Winter, der durch die<br />

thermische Masse der Rückwand aufgefangen und<br />

gespeichert wird. Im Sommer ermöglicht die umweltverträgliche<br />

ETFE-Haut, dass die Biome vollständig<br />

durch natürliche Belüftung gekühlt werden. In die<br />

Architektur integrierte, passive und aktive Wassermanagement-Systeme<br />

ermöglichen es zudem die<br />

strengen Net-Zero-Water-Kriterien der Living Building<br />

Challange zu erfüllen.<br />

Die Forschungsmöglichkeiten im Global Flora Conservatory<br />

wurden durch den Einsatz modernster Sensortechnik<br />

verbessert. Die in das Konservatoriumsdesign<br />

integrierte Anlage liefert weltweit abrufbare Luft-,<br />

Wasser-, Boden- und Energiedaten in Echtzeit.


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27<br />

27 23<br />

Magazin<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

24<br />

Magazin<br />

Energie im<br />

Überfluss<br />

Beim Entwurf für ein Einfamilienhaus inmitten von Melbourne orientierten sich<br />

Austin Maynard Architects am Durchschnittsverbrauch eines australischen Haushalts:<br />

19 kWh. Das Ergebnis ist mit dem Garden House ein Neubau aus recycelten<br />

Ziegeln und weißen Schindeln, der mit 110 kWh pro Tag nicht nur ein Vielfaches<br />

seines eigenen energetischen Bedarfs produziert, sondern auch das öffentliche<br />

Netz mit nachhaltiger Energie versorgt.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Derek Swalwell<br />

Im Stadtteil Prahran fügt sich das Haus in einer<br />

Wohngegend auf einem langgezogenen Grundstück<br />

ein, welches sich erst im hinteren Teil weitet. Die Eigentümer<br />

wünschten sich ein umweltfreundliches,<br />

modernes Zuhause. Es sollte bei zukünftigen Veränderungen<br />

flexibel adaptiert werden können und den<br />

Garten bestmöglich erhalten. Von der Straße aus<br />

zeigt sich mit der archetypisch geformten Garage nur<br />

ein Bruchteil des Einfamilienhauses. Ein gepflasterter<br />

Weg führt seitlich zum eigentlichen Haupteingang<br />

und der anderen Hälfte der Parzelle, in dem das Projekt<br />

seine wahre Größe offenbart.<br />

Anstatt eines durchgängigen Baukörpers, gestaltete<br />

das Planerteam vier zweigeschossige Trakte, die<br />

über verglaste Korridore miteinander verbunden<br />

werden. Sie bieten reichlich Platz für die fünfköpfige<br />

Familie und deren Besucher, ohne monumental<br />

zu wirken. Die einzelnen Volumen sind abwechselnd<br />

mit Satteldach und weißen Schindelfassaden oder<br />

als schlichte Quader aus recycelten Ziegeln gefertigt<br />

und verstärken den kleinteiligen Charakter. Während<br />

sich im vorderen Gebäudeteil neben der Doppelgarage<br />

mit Werkstatt ein Mehrzweckraum für Konferenzen<br />

und ein Büro befindet, öffnen sich die gemeinschaftlichen<br />

Zonen mit Wohnzimmer, Küche und<br />

Essbereich im Zentrum des Hauses zum Garten hin.<br />

Darüber sind die privaten Räume der Eltern untergebracht.<br />

Den Abschluss stellt mit den Schlafzimmern<br />

der Kinder, Bädern und Spielflächen der hinterste<br />

Abschnitt des Wohnhauses dar.<br />

u


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25<br />

Magazin<br />

Lindner Plafotherm ® All in One<br />

Hier steckt<br />

ganz viel Lindner drin<br />

Die Lindner GmbH ist Komplettanbieter für den<br />

Innenausbau und überzeugt mit Projektlösungen in<br />

ganz Österreich: Von Produkten aus eigener Fertigung<br />

bis hin zum Komplettausbau ist Lindner Ihr starker<br />

Partner in allen Phasen eines Projekts.<br />

austria@Lindner-Group.com<br />

www.Lindner-Group.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

26<br />

Magazin<br />

Das Garden House ist als kleines Kraftwerk konzipiert.<br />

Komplett autark setzt es ausschließlich auf erneuerbare<br />

Energien und verzichtet gänzlich auf fossile<br />

Brennstoffe. Mittels Photovoltaik-Paneelen auf<br />

dem Dach deckt es seinen gesamten Strombedarf<br />

und den des Elektroautos. Zwei 26 kWh-Tesla-Batterien<br />

speichern die – von der Solaranlage erzeugte<br />

– elektrische Energie. Der Überschuss wird ins<br />

Stromnetz eingespeist. Hocheffiziente Wärmepumpen<br />

versorgen das Einfamilienhaus mit Warmwasser<br />

und betreiben das Heiz- und Kühlsystem. Zusätzlich<br />

tragen passive Maßnahmen zur Regulierung des<br />

Raumklimas bei: Durch große Fenster fällt die Sonne<br />

im Winter ins Innere und heizt die Betonbodenplatte<br />

auf. Im Sommer schützen Auskragungen und Verschattung<br />

vor Überhitzung. Ein unterirdischer Tank<br />

sammelt bis zu 10.000 l Brauchwasser für die Versorgung<br />

des Hauses und den üppig bepflanzten Obstund<br />

Gemüsegarten und komplettiert das nachhaltige<br />

Konzept des Garden House.<br />


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Weltneuheit ONE by Josko.<br />

27<br />

Kompromisslos symmetrisch und nur halb so breit wie gewöhnliche Fenster und Türen.<br />

Magazin<br />

Die neue Avantgarde-Familie von


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

28<br />

Magazin<br />

Wind- und wetterfest<br />

Das Wohnhaus Seabreeze von RX Architects macht seinem Namen alle Ehre. Es<br />

liegt im britischen East Sussex idyllisch mit Blick auf Sanddünen und den Ärmelkanal<br />

in Camber Sands. Ausschließlich über den Strand erschlossen, stellte die<br />

Zufahrt eine Herausforderung für die Bauarbeiten dar. Darüber hinaus beeinflusste<br />

auch das extreme Küstenklima mit starken Winden, Sandverwehungen und der<br />

feuchten, salzhaltigen Luft die Planung.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Richard Chivers<br />

Die Architekten entwickelten einen kompakten Baukörper<br />

mit rechteckigem Grundriss. Bei den Materialien<br />

lag der Fokus auf Widerstandsfähigkeit und<br />

Langlebigkeit. An den Fassaden entschied man sich<br />

deshalb für gespachtelten Mikrofaserbeton. Das Material<br />

zieht sich bis über die Dachflächen und schafft<br />

eine dichte, robuste Gebäudehülle. Mit seiner rosa<br />

Färbung soll der Beton an mediterrane Strandhäuser<br />

erinnern und gleichzeitig zum Hingucker inmitten<br />

der malerischen Landschaft werden. Während sich<br />

das Haus im vorderen Bereich in Form einer großen<br />

Terrasse zum Meer hin öffnet, legt sich an einer der<br />

Längsseiten eine Cortenstahl-Struktur schützend<br />

vor den Eingang.<br />

Die Fenster sind bündig in die Ansichten integriert<br />

und verhindern Sand- und Salzablagerungen. Auch<br />

auf andere Vor- oder Rücksprünge wie Traufausbildung<br />

und Dachrinnen verzichtete man aus diesem<br />

Grund. Aufgrund der Lage unmittelbar am Meer wurden<br />

in Koordination mit der Umweltschutzbehörde<br />

unter Berücksichtigung des Klimawandels spezielle<br />

Modelle für Hochwasser und Überflutungsszenarien<br />

angefertigt und schließlich Gebäudehöhe und Konstruktion<br />

entsprechend angepasst.


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29<br />

Magazin<br />

DELTABEAM®<br />

GREEN<br />

VERBUNDBAUWEISE<br />

MIT MEHRWERT FÜR<br />

DIE UMWELT<br />

Aus über 90%<br />

recycelten Materialien<br />

Materialeinsparung<br />

Im Inneren gibt es im Erdgeschoss ein<br />

offenes Wohn-Esszimmer mit Panoramaaussicht<br />

auf Strand und Meer und<br />

einen Wellness-Bereich. In der oberen<br />

Etage befinden sich zwei Schlafzimmer<br />

mit eigenem Bad. Neben Einbauten aus<br />

dunkler Räuchereiche und Terrazzoböden<br />

sowie hellen Holzoberflächen, sind<br />

sämtliche Innenräume von dem Ausblick<br />

nach draußen geprägt. Dieser wird von<br />

den großen Verglasungen eingerahmt,<br />

die reichlich Tageslicht in alle Wohnbereiche<br />

bringen. Die Wände erhalten durch<br />

einen natürlichen Kalkanstrich eine leichte<br />

Struktur und sorgen für zusätzliche<br />

Gemütlichkeit.<br />

Das Wohnhaus am Meer sollte nicht nur<br />

robust und komfortabel sein, sondern<br />

auch einen geringen Energiebedarf haben.<br />

Aus diesem Grund setzte man auf<br />

ein passives Konzept für Heizung und<br />

Kühlung und kombinierte zwei 90 m tiefe<br />

Bohrlöcher mit einem mechanischen<br />

Belüftungs- und Wärmerückgewinnungssystem.<br />

Dank der thermischen Masse<br />

lässt sich das Gebäude auf diese Weise<br />

ganzjährig angenehm und energieeffizient<br />

temperieren.<br />

Erneuerbare Energien<br />

in der Produktion<br />

Verbesserte Kompatibilität:<br />

EPD, LEED und BREEAM<br />

www.peikko.at/<br />

deltabeam-green


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Magazin<br />

Kunst und<br />

Wissenschaft<br />

Der von AMDL CIRCLE und Michele De Lucchi entworfene Novartis Pavillon ist<br />

das erste öffentlich zugängliche Gebäude auf dem Gelände des Novartis Campus<br />

in Basel. Das neue Ausstellungs-, Begegnungs- und Veranstaltungszentrum soll<br />

einen Dialog über Life Sciences fördern und zu einem Ort werden, der die Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft des Gesundheitswesens darstellt.<br />

Fotos: Laurits Jensen, Michael Reiner<br />

Der Pavillon ist die neueste Ergänzung des Areals<br />

und schließt sich einer Sammlung von Gebäuden<br />

an, die von anderen hochkarätigen Architekten wie<br />

David Chipperfield, Frank Gehry und Tadao Ando<br />

entworfen wurden. Er beherbergt die «Wonders of<br />

Medicine», eine vom ATELIER BRÜCKNER gestaltete<br />

multimediale Dauerausstellung, deren Inhalte in enger<br />

Zusammenarbeit mit den WissenschaftlerInnen<br />

von Novartis entstanden sind.


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31<br />

Magazin<br />

B E A U T I F U L<br />

BLACK<br />

Schwarz-matt entspricht dem aktuellen Zeitgeist. Über<br />

alle Produktmarken hinweg erfreuen sich daher schwarzmatte<br />

Bandsysteme von SIMONSWERK einer ungebrochenen<br />

Begeisterung. Sie stehen für klassische Eleganz<br />

und originelle Individualität.<br />

Als optisches Highlight verfügt das neue<br />

Gebäude über eine markante Nullenergie-Medienfassade,<br />

welche eine symbolische<br />

Rolle in der Architektur einnimmt.<br />

AMDL CIRCLE führte eine Reihe von parametrischen<br />

Designstudien durch, um<br />

die Geometrie und das grafische Bild der<br />

Fassade zu definieren, die in Zusammenarbeit<br />

mit iart entworfen und realisiert<br />

wurde. Die Fassade nutzt eine neue Generation<br />

organischer Photovoltaik und<br />

ein Gitter aus LED-Lichtern, um die Werke<br />

von drei internationalen Künstlern,<br />

Daniel Canogar, Esther Hunziker und<br />

Semiconductor, zu sehen. Kuratiert vom<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste)<br />

in Basel, haben die ausgewählten KünstlerInnen<br />

in Zusammenarbeit mit WissenschaftlerInnen<br />

Lichtinstallationen entwickelt,<br />

die sich an den Formen und Farben<br />

von Zellen und Molekülen sowie an den<br />

Themen Nachhaltigkeit und Konvergenz<br />

von Kunst und Wissenschaft orientieren.<br />

Der kreisförmige Grundriss des Gebäudes<br />

wurde entworfen, um die Konnektivität<br />

für BesucherInnen und Mitarbeitende<br />

gleichermaßen zu verstärken. Er ist auf<br />

zwei Ebenen angelegt, die für verschiedene<br />

Funktionen genutzt werden können. Im<br />

Erdgeschoss sorgt eine 360°-Verglasung<br />

dafür, dass natürliches Licht in perfekter<br />

Kontinuität mit dem Außenbereich in den<br />

Raum gelangt. Der offene Raum soll Besucher<br />

willkommen heißen und flexible<br />

Räume für Lernen, Treffen und Veranstaltungen<br />

bieten. Im Zwischengeschoss verbindet<br />

ein Multimedia-Theater mit Treppenbestuhlung<br />

das Erdgeschoss mit dem<br />

Obergeschoss und führt die Besucher zu<br />

den multimedialen Ausstellungsflächen.<br />

Innen wie außen, der Novartis Pavillon<br />

bietet eine immersive Umgebung, in der<br />

der Gast das Gefühl hat, in eine Welt der<br />

Wissenschaft, Forschung und der Entwicklung<br />

einzutauchen.<br />

Ihr Kontakt<br />

Alexander Moser<br />

+43 664 / 167 2514<br />

www.simonswerk.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

32<br />

Bau & Recht<br />

Maklerprovision<br />

ohne Vermittlungserfolg?<br />

Der Provisionsanspruch eines Maklers ist grundsätzlich von der erfolgreichen Vermittlung<br />

eines Rechtsgeschäfts abhängig. Kommt das vermittelte Rechtsgeschäft<br />

nicht zustande und hat der Makler Leistungen erbracht oder Aufwendungen getätigt,<br />

kann § 15 MaklerG dem Makler allenfalls einen Vergütungs- oder Ersatzanspruch<br />

gegen seinen Auftraggeber, trotz fehlenden Vermittlungserfolgs, verschaffen.<br />

Text: Mag. Matthias Nödl, Mag. Dana Schilling<br />

Sofern zwischen dem Makler und seinem<br />

Auftraggeber nichts anderes vereinbart ist,<br />

entsteht der Provisionsanspruch des Maklers,<br />

sobald das vom Makler vermittelte<br />

Rechtsgeschäft (im Falle eines Immobilienmaklers<br />

ist das idR ein Kaufvertrag oder<br />

Mietvertrag über eine Immobilie) durch die<br />

vertragsgemäße und verdienstliche Tätigkeit<br />

des Maklers wirksam zustande gekommen<br />

ist. Die Maklertätigkeit muss für den<br />

Geschäftsabschluss zudem kausal und adäquat<br />

gewesen sein.<br />

Das wirksame Zustandekommen des vermittelten<br />

Rechtsgeschäfts bedarf einer<br />

Einigung der Vertragsparteien über zumindest<br />

den notwendigen Mindestinhalt des<br />

gegenständlichen Vertrages. Im Falle eines<br />

Kaufvertrages ist das die Einigung über<br />

Kaufobjekt und Kaufpreis. Meist kommt<br />

eine solche Einigung bereits mit der Abgabe<br />

des Kaufangebots durch den Käufer und<br />

der Annahme dieses Kaufangebots durch<br />

den Verkäufer zustande.<br />

Nach herrschender Judikatur ist eine solche<br />

Einigung der Vertragsparteien – neben<br />

den eingangs erwähnten sonstigen Voraussetzungen<br />

– für das Entstehen eines<br />

Provisionsanspruches des Maklers bereits<br />

ausreichend. Ist die Wirksamkeit des jeweiligen<br />

Rechtsgeschäfts noch vom Eintritt<br />

aufschiebender Bedingungen abhängig,<br />

besteht auch kein Anspruch auf Maklerprovision,<br />

solange das Rechtsgeschäft nicht<br />

wirksam zustande gekommen ist.<br />

Dies gilt jedoch dann nicht, wenn die Vertragsparteien<br />

das Entstehen des Provisionsanspruches<br />

des Maklers absichtlich<br />

verhindern (zB indem sie den Eintritt einer<br />

aufschiebenden Bedingung absichtlich verunmöglichen).<br />

Der wirksamen Einigung der<br />

Vertragsparteien können jedoch mangelnde<br />

Vertretungsmacht, fehlende Willensübereinkunft<br />

(Dissens), das Vorliegen absoluter<br />

Nichtigkeitsgründe oder bestimmte<br />

Formmängel entgegenstehen.<br />

Trotz fehlenden Vermittlungserfolgs kann<br />

ein Makler jedoch den durch seine Vermittlungstätigkeit<br />

verursachten Aufwand unter<br />

Berufung auf § 15 MaklerG gegen seinen<br />

Auftraggeber geltend machen, wenn er<br />

dies mit seinem Auftraggeber vereinbart<br />

hat. So hat der Auftraggeber dem Makler<br />

in folgenden Fällen auch ohne zurechenbarem<br />

Vermittlungserfolg einen Aufwandersatz<br />

bis zur Höhe der vereinbarten oder<br />

– mangels Vereinbarung – ortsüblichen<br />

Provision zu leisten:<br />

• Das zu vermittelnde Rechtsgeschäft<br />

kommt wider Treu und Glauben nur<br />

deshalb nicht zustande, weil der Auftraggeber<br />

entgegen dem bisherigen<br />

Verhandlungsverlauf einen für das Zustandekommen<br />

des Rechtsgeschäfts<br />

erforderlichen Rechtsakt ohne beachtenswerten<br />

Grund unterlässt (§ 15 Abs 1<br />

Z 1 MaklerG). Dies ist zB der Fall, wenn<br />

ein Käufer den notwendigen Antrag auf<br />

Genehmigung des Rechtsgeschäfts bei<br />

der Grundverkehrsbehörde nicht stellt.<br />

Das Scheitern des Vertragsabschlusses<br />

muss zudem bei objektiver Betrachtung<br />

überraschend kommen. Als beachtenswerte<br />

Gründe für den Nichtabschluss<br />

des vermittelten Rechtsgeschäfts kommen<br />

unter anderem die nicht geplante<br />

Änderung des Wohnorts infolge eines<br />

Berufswechsels, die Änderung der wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse aufgrund einer<br />

Kündigung oder auch die Verletzung der<br />

besonderen Aufklärungspflichten des<br />

Immobilienmaklers iSd § 30b Konsumentenschutzgesetz<br />

(KSchG) in Betracht.<br />

• Zwischen dem Auftraggeber des Maklers<br />

und dem vom Makler vermittelten<br />

Dritten kommt ein anderes zweckgleichwertiges<br />

Geschäft zustande, das nicht<br />

Gegenstand des Maklervertrages war<br />

(§ 15 Abs 1 Z 2 MaklerG). Ein solcher Fall<br />

liegt zB vor, wenn der Makler mit dem<br />

Verkauf einer Liegenschaft beauftragt<br />

war, über die Liegenschaft jedoch kein<br />

Kaufvertrag, sondern ein Baurechtsvertrag<br />

zustande kommt.<br />

• Das im Maklervertrag bezeichnete<br />

Rechtsgeschäft kommt nicht mit dem<br />

Auftraggeber, sondern mit einer anderen<br />

Person zustande, weil der Auftraggeber<br />

dieser die ihm vom Makler bekanntgegebene<br />

Möglichkeit zum Abschluss<br />

mitgeteilt hat. Gleiches gilt für den Fall,<br />

dass das Geschäft nicht mit dem vermittelten<br />

Dritten, sondern mit einer anderen<br />

Person zustande kommt, weil der vermittelte<br />

Dritte dieser die Geschäftsgelegenheit<br />

bekanntgegeben hat (§ 15 Abs 1<br />

Z 3 MaklerG).<br />

• Das Rechtsgeschäft mit dem durch den<br />

Makler vermittelten Dritten kommt nicht<br />

zustande, weil ein gesetzliches oder vertragliches<br />

Vorkaufs-, Wiederkaufs-, oder<br />

Eintrittsrecht ausgeübt wird (§ 15 Abs 1<br />

Z 4 MaklerG).


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Im Falle von Alleinvermittlungsaufträgen kann ein<br />

Aufwandersatz weiters vereinbart werden (§ 15 Abs<br />

2 MaklerG), wenn<br />

• der Alleinvermittlungsauftrag vom Auftraggeber<br />

vertragswidrig vorzeitig ohne wichtigen Grund<br />

aufgelöst wurde;<br />

• während der Dauer des Alleinvermittlungsauftrages<br />

vertragswidrig ein anderer Makler mit der<br />

Vermittlung beauftragt wurde, durch den das<br />

Rechtsgeschäft zustande gekommen ist;<br />

• während der Dauer des Alleinvermittlungsauftrages<br />

das Geschäft durch andere Art zustande gekommen<br />

ist, etwa weil ein Bekannter das zugrundeliegende<br />

Rechtsgeschäft vermittelt hat.<br />

| BA12-14G |<br />

Eine Steuerung<br />

für alle Gewerke<br />

Integrale, PC-basierte Gebäudeautomation<br />

von Beckhoff<br />

Magazin<br />

Dem Wesen nach handelt es sich bei diesem Aufwandersatz<br />

um eine Vertragsstrafe, weshalb dieser<br />

wie eine Vertragsstrafe den Beschränkungen des<br />

§ 1336 ABGB, insbesondere dem richterlichen Mäßigungsrecht<br />

unterliegt. Im Rechtsstreit mit dem<br />

Makler hat der beklagte Auftraggeber jedoch zu behaupten<br />

und zu beweisen, dass der vom Makler begehrte<br />

Aufwandersatz unbillig hoch ist oder der dem<br />

Makler tatsächlich entstandene Aufwand geringer<br />

als der vereinbarte Aufwandersatz ist. Mäßigungskriterien<br />

sind insbesondere der Verschuldensgrad<br />

der Vertragsverletzung und die wirtschaftliche Lage<br />

des Auftraggebers.<br />

Gegenüber Verbrauchern ist der Aufwandersatzanspruch<br />

des Maklers bei fehlendem Vermittlungserfolg<br />

schriftlich, sohin in der Form eines unterschriebenen<br />

Vertrages zu vereinbaren (§ 31 Abs 1 Z 3 KSchG).<br />

Davon darf zum Nachteil des Verbrauchers nicht abgewichen<br />

werden. Die schriftliche Vereinbarung gegenüber<br />

dem Verbraucher hat zudem ausdrücklich zu<br />

erfolgen. Ausdrücklich ist so zu verstehen, dass diese<br />

Vereinbarung hervorgehoben, dem Verbraucher<br />

deutlich erkennbar und eindeutig sein muss; andernfalls<br />

ist die Vereinbarung rechtsunwirksam.<br />

Will sich ein Makler einen Aufwandersatzanspruch<br />

bei fehlendem Vermittlungserfolg vorbehalten, empfiehlt<br />

es sich daher, in den Maklervertrag die schriftliche<br />

und ausdrückliche Vereinbarung des Aufwandersatzanspruches<br />

für die Fälle des § 15 MaklerG<br />

aufzunehmen. Für den Fall eines Rechtsstreits über<br />

einen solchen Aufwandersatzanspruch des Maklers<br />

eröffnen § 15 MaklerG und die damit im Zusammenhang<br />

stehenden Verbraucherschutzbestimmungen<br />

für den Auftraggeber des Maklers ein breites Spektrum<br />

an möglichen Einwendungen, einschließlich des<br />

Einwandes des richterlichen Mäßigungsrechts.<br />

Microsoft Technology<br />

Center, Köln:<br />

Die integrale Gebäudeautomatisierung<br />

wurde mit<br />

PC- und Ethernet-basierter<br />

Steuerungstechnik von<br />

Beckhoff realisiert.<br />

Die offene, PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff bildet die<br />

Grundlage einer integralen Gebäudeautomation, die alle Anforderungen<br />

an eine nachhaltige und effiziente Lösung erfüllt. Eine<br />

einheitliche Hard- und Softwareplattform steuert alle Gewerke, von<br />

der nutzungsgerechten Beleuchtung über die komfortable Raumautomation<br />

bis zur hocheffizienten HLK-Regelung. Das Ergebnis:<br />

Durch die optimale Abstimmung aller Gewerke werden die<br />

Energieeinsparpotenziale über die Energieeffizienzklassen hinaus<br />

voll ausgeschöpft. Darüber hinaus reduziert die integrale Gebäudeautomation<br />

Hardware-, Software- und Betriebskosten. Für alle<br />

Gewerke stehen vordefinierte Softwarebausteine zur Verfügung,<br />

die das Engineering enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen<br />

oder -änderungen sind jederzeit möglich.<br />

Scannen und alles<br />

über die Gebäudeautomation<br />

mit<br />

PC-based Control<br />

erfahren<br />

Die ganzheitliche Automatisierungslösung<br />

von Beckhoff:<br />

Flexible<br />

Visualisierung/<br />

Bedienung<br />

Skalierbare Steuerungstechnik,<br />

modulare I/O-<br />

Busklemmen<br />

Modulare<br />

Software-<br />

Bibliotheken


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Closed Cavity Fassaden<br />

Intelligente<br />

Gebäudehüllen<br />

Closed Cavity Fassaden eröffnen neue Möglichkeiten bei der Planung und Realisierung<br />

von anspruchsvollen und multifunktionalen Gebäudehüllen. Das intelligent<br />

konzipierte System der Doppelfassade mit gekapseltem Zwischenraum – auch als<br />

Kavität bezeichnet – bietet zahlreiche Vorzüge in puncto Gestaltungsfreiheit und<br />

Energieeffizienz sowie deutlich reduzierte Wartungs- und Reinigungskosten.<br />

Text: Marco Theisinger, Project Manager und Spezialist für<br />

Closed Cavity Fassadensysteme. Hydro Building Systems Germany GmbH (WICONA)<br />

Konstruktionsprinzip<br />

Beim Closed Cavity Fassadensystem handelt<br />

es sich um eine geschlossene doppelschalige<br />

Fassadenkonstruktion, deren<br />

Kavität keine Verbindung zum Innen- und<br />

Außenklima hat und permanent mit Trockenluft<br />

gespült wird. In die Kavität integriert<br />

befindet sich ein speziell für diesen Fall<br />

entwickeltes Sonnenschutzsystem.<br />

Profiltechnik: Das von WICONA entwickelte<br />

Closed Cavity System mit der Bezeichnung<br />

WICTEC Modul air System besteht<br />

aus einem umlaufenden, thermisch hochwärmegedämmten<br />

Aluminiumrahmen. Die<br />

Konstruktion nimmt die innere Isolierverglasung<br />

sowie den äußeren Rahmen der<br />

Einfachverglasung auf. Dabei ist die Verglasungstechnik<br />

so konzipiert, dass eine von<br />

der Umwelt abgeschottete Kavität entsteht.<br />

Die Durchführung des Sonnenschutzantriebes<br />

und die Befestigung des Behangs<br />

erfolgt luftdicht im Kopfprofil der Fassade.<br />

Die Zuleitung der Trockenluft kann je<br />

nach Projektanforderung und architektonischen<br />

Gegebenheiten von oben, unten<br />

oder auch seitlich erfolgen. Zur Aufnahme<br />

von Deckendurchbiegungen kommt eine<br />

patentierte Elementfassadendichtung zum<br />

Einsatz. Im Kopfbereich der Fassadenelemente<br />

kann die innere Verglasung über ein<br />

horizontales Kämpferprofil geteilt werden,<br />

wodurch ein Paneel-Feld entsteht, welches<br />

Zugang zur Kavität ermöglicht.<br />

© Wicona


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

35<br />

Closed Cavity Fassaden<br />

Trockenluftsystem: Technisches Herzstück<br />

des Closed Cavity Konzepts ist das<br />

Trockenluftsystem. Dieses sorgt für einen<br />

kontinuierlichen Luftwechsel in der Kavität<br />

und verhindert Kondensatbildung. Die<br />

zentral gesteuerte Trockenluftanlage saugt<br />

Umgebungsluft an, verdichtet, trocknet, filtert<br />

und bevorratet sie. Dabei werden die<br />

erzeugte Luftmenge sowie die Haupt- und<br />

Versorgungsdrücke so verteilt und geregelt,<br />

dass zu jedem Zeitpunkt in allen Fassadenelementen<br />

der notwendige Luftwechsel<br />

gewährleistet ist – bei jeweils geringstmöglichem<br />

Energieaufwand. Die konditionierte<br />

Luft wird über Steig- und Etagenverteilleitungen<br />

im Gebäude verteilt. Nicht zuletzt<br />

schützen ebenfalls wartungsfreie Sicherheitseinrichtungen<br />

das Leitungssystem und<br />

die Kavität vor unkontrolliertem Überdruck.<br />

Die ordnungsgemäße Funktion des Trockenluftsystems<br />

wird kontinuierlich durch ein<br />

cloudbasiertes Monitoring überwacht – so<br />

können Unregelmäßigkeiten unmittelbar<br />

erkannt, evaluiert und behoben werden. Für<br />

die Trockenluftanlage ist je nach Gebäudegröße<br />

bzw. Anzahl von Fassadenelementen<br />

ein Platzbedarf von 8 bis 12 m² vorzusehen.<br />

Die Installation kann in der Haus- oder Technikzentrale<br />

oder an einem geeigneten anderen<br />

Ort im Gebäude erfolgen.<br />

Materialien: Um neben der dauerhaften<br />

Tauwasser- bzw. Kondensatfreiheit auch<br />

die Fogging-Freiheit der Kavität während<br />

des gesamten Lebenszyklus der Fassade<br />

zu garantieren, muss auf langzeitgeprüfte<br />

Komponenten und Dichtungsmaterialien<br />

Zurückgegriffen werden. Der Begriff Fogging<br />

bezeichnet dabei Ausgasungsprodukte<br />

aus Materialien wie zum Beispiel<br />

Beschichtungen, Kunststoffen oder Dichtungen.<br />

Diese könnten sich während des<br />

gesamten Lebenszyklus an den kältesten<br />

Oberflächen innerhalb der Kavität – in der<br />

Regel an der Prallscheibe – sichtbar absetzen<br />

und zu einer optischen Beeinträchtigung<br />

führen. Durch eine ausschließliche<br />

Verwendung geprüfter Materialien ist die<br />

Fogging-Freiheit der Closed Cavitiy Elemente<br />

sichergestellt.<br />

© Mediashots/Wicona<br />

Die Kombination aus Solarfassade und Closed Cavity System trägt beim Amt für Umwelt und<br />

Energie in Basel erheblich zur Erfüllung der sehr hohen Minergie-A-ECO-Anforderungen bei.<br />

Siehe <strong>architektur</strong> Fachmagazin 2/22<br />

Sonnenschutzsystem: In der Kavität befindet<br />

sich der als Raffstore- oder Tuchstoff-Lösung<br />

konzipierte Sonnenschutz,<br />

geschützt vor äußeren Umwelteinflüssen<br />

wie zum Beispiel Regen, Wind oder auch<br />

Schmutzpartikeln. Der Motor des Sonnenschutzes<br />

wird raumseitig außerhalb der<br />

Kavität angebracht und ist so für Wartungszwecke<br />

leicht zugänglich. Durch die<br />

geschützte Lage innerhalb der Kavität<br />

steigt die Lebensdauer des Sonnenschutzes.<br />

Zudem entfällt die zeit- und kostenintensive<br />

Reinigung der Lamellen. Auch die<br />

Position 2 und 3 der kavitätszugeneigten<br />

Verglasungen muss – anders als bei herkömmlichen<br />

Doppelfassaden – nicht gereinigt<br />

werden.<br />

Gestaltungsfreiheit und<br />

geringe Bautiefe<br />

Hinsichtlich Optik und architektonischer<br />

Gestaltung bieten Closed Cavity Systeme<br />

wie die WICTEC Modul air sämtliche Freiheiten.<br />

So können wahlweise Rahmenoptiken<br />

aber auch Structural Glazing Ansichten realisiert<br />

werden. Der Einsatz ist als Elementfassade,<br />

als eingestellte Fassade oder als<br />

Lochfassade möglich. Weiterer Vorteil: Die<br />

Fassadenelemente können inklusive der<br />

Verglasung komplett im Werk vorgefertigt<br />

werden, um Montage- und Bauzeiten zu verkürzen.<br />

Durch die kompakte Bauweise des<br />

Closed Cavity Systems reduziert sich der<br />

Profilanteil der Fassade. Zudem lassen sich<br />

gegenüber konventionellen Doppelfassaden<br />

deutlich geringere Bautiefen und somit bis<br />

zu 60 % größere Nutzflächen realisieren. u<br />

Zentrale Trockenlufttechnik: Die Trockenluftanlage saugt Umgebungsluft an,<br />

verdichtet, trocknet, filtert und bevorratet sie. Die Verteilung bis zum CCF-Element<br />

erfolgt durch Steig- und Etagenverteilleitungen.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Closed Cavity Fassaden<br />

© Andrius Gudelis<br />

© Andrius Gudelis<br />

Projektbeispiel VIA Vika<br />

Das nach einem Entwurf von Schmidt Hammer Lassen<br />

Architects realisierte Büro- und Geschäftshochhaus<br />

gilt als Symbol für das moderne Oslo und bildet<br />

mit seinem Nutzungs-Mix aus exklusiven Geschäften,<br />

hochwertigen Büros und Parkmöglichkeiten einen<br />

zentralen urbanen Knotenpunkt im Geschäftsviertel<br />

der Stadt. Städtebaulich fügt sich das nur wenige Meter<br />

vom Fjord gelegene Gebäude harmonisch in die<br />

Umgebungsbebauung ein. Ein besonderes Augenmerk<br />

der Planung galt der Nachhaltigkeit des neuen<br />

Gebäudekomplexes. Das VIA will Vorreiter für umweltgerechtes<br />

Bauen und Ressourcenschonung sein. Dies<br />

zeigt sich vor allem durch die konsequente Nutzung<br />

von recycelten Materialien aus dem zuvor abgerissenen<br />

– an gleicher Stelle verorteten – Altgebäude. Zudem<br />

wurde ein ganzheitliches Energiekonzept unter<br />

Nutzung von Photovoltaik sowie begrünten Dächern<br />

realisiert. Für die Fassadengestaltung erwies sich<br />

aufgrund der exponierten Innenstadtlage mit dichtem<br />

Verkehr und hoher Lärmbelastung sowie hohen<br />

Windlasten das Closed Cavity System als ideal. Die<br />

gewählte Lösung überzeugt – betrachtet über den<br />

gesamten Lebenszyklus der Fassade – durch einen<br />

deutlich reduzierten Reinigungsaufwand. Da sich der<br />

Sonnenschutzbehang in der Kavität befindet, ist dieser<br />

geschützt vor den unsteten Witterungsbedingungen<br />

im Fjord. So ist zu jeder Zeit eine vollumfängliche<br />

Funktion gesichert. Die rund 880 an der Gebäudehülle<br />

des VIA verbauten Closed Cavity Fassadenelemente<br />

tragen zudem maßgeblich zur Energieeffizienz und


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37<br />

Closed Cavity Fassaden<br />

zur umweltgerechten Realisierung des VIA bei. Sie<br />

minimieren den Wärmeverlust im Winter und sichern<br />

in Verbindung mit dem Sonnenschutz und der automatisierten<br />

Nachtauskühlung einen sehr guten sommerlichen<br />

Wärmeschutz. Das System erreicht einen<br />

Ucw-Wert von ca. 0,54 W/(m²K). Zudem überzeugt<br />

die Fassadenlösung auch durch einen hervorragenden<br />

Schallschutz, der den seitens des Bauherrn geforderten<br />

Wert von 39 dB weit übertrifft. So bietet die<br />

Closed Cavity Fassade über den gesamten Lebenszyklus<br />

höchsten Nutzerkomfort – bei vergleichsweise<br />

sehr niedrigen Unterhaltskosten.<br />

Projektbeispiel ORF-Mediencampus<br />

Das von Riepl Kaufmann Bammer Architektur (Wien)<br />

geplante Gebäude-Ensemble begeistert nicht nur<br />

durch seine offene und transparente Architektur,<br />

sondern auch durch eine konsequent nachhaltige<br />

Bauweise. Einen bedeutenden Teil zu Energieeinsparung<br />

und Reduzierung des CO 2 -Fußabdrucks trägt<br />

die innovative Closed Cavity bei die vollständig aus<br />

recyceltem End-of-Life Aluminium hergestellt wurde.<br />

Auf dem weitläufigen „Küniglberg“ ist nach Plänen<br />

der österreichischen Architektur-Ikone Roland Rainer<br />

in den 1960er-Jahren der Hauptsitz des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunk Österreichs erstellt worden.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten wurde das als<br />

„Stadt in der Stadt“ gewachsene Areal immer wieder<br />

verändert und erweitert. Nach Abriss einer nicht<br />

mehr benötigten Werkstatthalle entsteht im nordwestlichen<br />

Bereich derzeit der neue Mediencampus<br />

– bestehend aus den neuen Gebäuden für Radio<br />

Österreich 1, Hitradio Ö3 sowie einem Multimedialen<br />

Newsroom. Als wesentlicher Bestandteil der journalistischen<br />

Infrastruktur führt der neue Mediencampus<br />

die Medien-Produktion und die Bürowelt an einer<br />

Stelle zusammen und schafft so die technologischen<br />

und räumlichen Voraussetzungen für die zukunftsgerechte<br />

Weiterentwicklung des ORF. Dabei nimmt<br />

das dreiteilige Ensemble die Horizontalität der umgebenden<br />

Bebauung auf und integriert sich so harmonisch<br />

in das bestehende urbane Gebilde.<br />

Zentrales Motiv des architektonischen Entwurfs ist<br />

die Offenheit. Die neuen Baukörper sind als Stahlkonstruktionen<br />

mit größtmöglichem Anteil transparenter<br />

Flächen konzipiert. So sind die neuen Produktions-<br />

und Bürogebäude geprägt von viel Tageslicht,<br />

großzügigen Freiräumen und flexibel nutzbaren Bereichen.<br />

Zudem bieten sie jederzeit die Möglichkeit,<br />

vom Arbeitsplatz direkt auf den Mediencampus ins<br />

Freie zu gelangen.<br />

Um die hohen Anforderungen an ein produktives<br />

Raumklima und maximalen visuellen Komfort an den<br />

Arbeitsplätzen zu erreichen, setzten die Architekten<br />

bei der Gebäudehülle auf die vorgehängte Closed Cavity<br />

Fassade WICTEC Modul Air. Sie erreicht einen hervorragenden<br />

Wärmeschutz von Ucw < 0,75 W/m²K sowie<br />

einen sehr guten Schallschutzwert von Rw > 45 dB.<br />

Fazit<br />

Closed Cavity Systeme stellen aufgrund ihrer Vielzahl<br />

positiver Eigenschaften – abhängig von den konkreten<br />

Projektanforderungen vor Ort – eine ästhetisch<br />

ansprechende, energieeffiziente und wirtschaftliche<br />

Alternative zu klassischen Doppelfassaden dar. So<br />

eröffnen sie Architekten und Planern neue Gestaltungspotenziale<br />

und bieten gleichzeitig maximale<br />

bauphysikalische Performance. Durch die ganzheitliche<br />

geprüfte Systemtechnik ist ein langfristig sicherer<br />

und störungsfreier Gebäudebetrieb mit geringen<br />

Wartungs- und Reinigungskosten sichergestellt. •<br />

© Mediashots/Wicona<br />

© Mediashots/Wicona


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Bauen & Energie<br />

Kann man die Welt mit<br />

Gebäuden verbessern?<br />

ATP-Vorstand Prof. Thilo Ebert im Interview<br />

Interview: Linda Pezzei Fotos: ATP/Kuball<br />

Prof. Thilo Ebert lehrt seit 2016 als<br />

Professor für Nachhaltiges Bauen an<br />

der Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />

in München und gilt als Experte<br />

für Building Information Modeling (BIM).<br />

Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte<br />

im Bereich der Gebäudetechnologie<br />

und des klimagerechten, energieeffizienten<br />

Bauens bzw. Betreibens widmet<br />

er ganzheitlichen Planungslösungen, der<br />

Optimierung und Qualitätssicherung von<br />

Planungsprozessen sowie der Steigerung<br />

der Wirtschaftlichkeit in der TGA.<br />

© ATP/Becker


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

39<br />

ATP architekten ingenieure<br />

Mit mehr als 1.000 MitarbeiterInnen ist ATP architekten<br />

ingenieure eines der größten Büros für Integrale<br />

Planung in Europa. 1951 in Innsbruck als reines<br />

Architekturbüro gegründet, bietet ATP heute Architektur-<br />

und Ingenieurleistungen „aus einer Hand“.<br />

Dementsprechende Grundlage ist bereits seit 2012<br />

das „Building Information Modeling“ – kurz BIM<br />

–, das standardmäßig in der Planung zum Einsatz<br />

kommt und bei ATP stetig weiterentwickelt wird. Gerade<br />

wenn es um die Konzeption nachhaltiger und<br />

klimaneutraler Bauwerke geht, fungieren innovative<br />

Lösungen wie das mit dem Green-BIM Award <strong>2022</strong><br />

ausgezeichnete „CO 2 -Tool Gebäude“ oder „BIM2FIM“<br />

als hilfreiche Werkzeuge, um eklimafreundliche Gebäude<br />

zu konzipieren.<br />

Im Interview mit dem <strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong> erklärt<br />

ATP-Vorstand Prof. Thilo Ebert, worauf es beim<br />

energieeffizienten Bauen aus Planersicht ankommt<br />

und geht dabei auch auf das kürzlich fertiggestellte<br />

Vorzeigeprojekt des Seminar- und Vertriebscenters<br />

für den Systemanbieter Viega ein: Das von ATP Wien<br />

und ATP sustain konsequent integral mit BIM geplante<br />

Gebäude weist eine besonders positive Ökobilanz<br />

auf und erhielt eine Rekordpunktezahl gemäß<br />

den Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für<br />

Nachhaltiges Bauen (DGNB), die sich in dem Zertifikat<br />

„Platin“ widerspiegelt. Zukünftig soll das Gebäude<br />

mehr Energie erzeugen, als es verbraucht.<br />

Das Viega Seminar- und Vertriebscenter in Attersee<br />

gilt als ökologisches Vorzeigeprojekt – zu welchem<br />

Zeitpunkt war für Sie klar, dass Sie ein Platin-Zertifikat<br />

der DGNB anstreben und welche Maßnahmen<br />

wurden dafür ergriffen?<br />

Ausgangspunkt der Integralen Planung des Neubaus<br />

war ein detailliertes Lastenheft, in welchem der<br />

Auftraggeber seine Anforderungen und Ziele an den<br />

Neubau dezidiert beschrieben hatte. Auf dieser Basis<br />

haben wir dann bereits in der Wettbewerbsphase das<br />

Potenzial für eine Nachhaltigkeitszertifizierung entsprechend<br />

den Anforderungen der DGNB bewertet.<br />

Mit Beauftragung der Gesamtplanungsleistungen<br />

stand dann bereits fest, dass die DGNB-Nachhaltigkeitsstufe<br />

Platin für den Neubau erreicht werden<br />

kann. Dies wurde schon während der Planungsphase<br />

von der DGNB mit einem Vorzertifikat bestätigt.<br />

Als „lebendiges“ Beispielobjekt können Seminar-TeilnehmerInnen<br />

künftig die Daten aus einem Monitoring<br />

vor Ort bewerten – erwarten Sie sich bzgl. Wasserund<br />

Energiebedarf, externen Wärmeeinträgen und internen<br />

Kühllasten sowie Geothermie-Daten relevante<br />

Rückschlüsse für kommende Planungsaufgaben?<br />

Der Auftraggeber hat von Beginn an das Ziel verfolgt,<br />

das Gebäude selbst zum Demonstrations- und<br />

Schulungsobjekt mit interaktivem Schulungsinhalt<br />

zu gestalten. Grundlage für ein optimales Gebäudemonitoring<br />

und einen effizienten Gebäudebetrieb<br />

ist eine systematische Inbetriebnahme der gebäudetechnischen<br />

Anlagen. Bei dieser werden die einzelnen<br />

Komponenten der haustechnischen Anlage<br />

optimal aufein ander abgestimmt und es wird sichergestellt,<br />

dass die in der Planung definierten Betriebsparameter<br />

im Gebäudebetrieb eingehalten werden.<br />

Die Daten aus dem Monitoring über alle Bereiche<br />

ermöglichen eine optimale Betriebsführung der<br />

Anlagen und des Gebäudes. Und die Erfahrungen<br />

und Analysen aus dem Gebäudebetrieb können so<br />

selbstverständlich auch für künftige Planungsaufgaben<br />

genutzt werden.<br />

u


<strong>architektur</strong> PEOPLE<br />

40<br />

Bauen & Energie<br />

Ist die Ökobilanzierung von Gebäuden mittlerweile<br />

Standard bei ATP und welche Herausforderungen<br />

bringt diese mit sich?<br />

ATP hat sich mit einem eigenen ATP Green Deal<br />

ambitionierte Ziele gesetzt, wie wir in Zukunft planen<br />

wollen. So bilanzieren wir in allen neuen Projekten<br />

die CO 2 -Emissionen bereits im integralen<br />

Vorprojekt in Verbindung mit dem BIM-Modell und<br />

eigens hierfür entwickelten Werkzeugen, wie dem<br />

„CO 2 -Tool Gebäude“.<br />

Eine vollständige Ökobilanzierung der Gebäude –<br />

zum Beispiel auf der Grundlage der Bilanzierungsvorschriften<br />

der DIN EN 15978 oder den Anforderungen<br />

der DGNB – ist noch keine Standardleistung<br />

und wird bei ATP zur Beantwortung spezifischer<br />

Fragestellungen, für eine detaillierte Betrachtung<br />

der ökologischen Auswirkungen von Gebäuden und<br />

beispielsweise zum Nachweis in Zertifizierungsprojekten<br />

eingesetzt. Ich gehe allerdings davon aus,<br />

dass die Erstellung einer Ökobilanz beim Bauen zum<br />

Nachweis der Einhaltung von Klimaschutzzielen in<br />

naher Zukunft Standard jeder Planung sein wird.<br />

Was genau ist BIM2FIM?<br />

Unter „BIM2FIM“ wird die Anwendung des Building<br />

Information Modeling im Gebäudebetrieb einer Immobilie<br />

verstanden. Dabei steht FIM für Facility Information<br />

Management. Grundlage ist das BIM Asset-Informationsmodell,<br />

das BIM-Gebäudedatenmodell für<br />

die Betriebsphase, welches die zum Betreiben des<br />

Gebäudes erforderlichen Informationen enthält und<br />

aus dem BIM-Informationsmodell der Planungs- und<br />

Ausführungsphase generiert wird.


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Dabei werden die Daten übergeben, die für ein erfolgreiches<br />

Facility Management erforderlich sind. FIM<br />

unterstützt das Facility Management bei der Planung,<br />

Ausführung, Überwachung und Optimierung des Betriebs<br />

einer Immobilie. Während des Betriebs kann das<br />

Asset-Informationsmodell mit den Informationen aus<br />

dem Betrieb weiter angereichert werden. Das BIM-Modell<br />

unterstützt das Facility Management, Prozesse zu<br />

verbessern, den Gebäudebetrieb zu optimieren und<br />

Kosten zu reduzieren.<br />

Eine Sache, die Sie von diesem Projekt für zukünftige<br />

Aufgaben gelernt haben?<br />

AuftraggeberInnen und PlanerInnen haben insbesondere<br />

während der Bedarfserhebung und mit den<br />

ersten Planungsentscheidungen den größten Hebel<br />

in der Hand, die Performance des Gebäudes über den<br />

gesamten Lebenszyklus zu optimieren. Somit war die<br />

umfangreiche Bedarfsermittlung der Anforderungen<br />

des Auftraggebers in einem Lastenheft als Grundlage<br />

der Planung ein wesentlicher Grundstein für die<br />

erreichte sehr hohe Qualität des Gebäudes.<br />

Der Entwurf eines klimafreundlichen oder klimapositiven<br />

Gebäudes erfordert eine Ökobilanzierung des Gebäudes<br />

über den gesamten Lebenszyklus, die bereits<br />

in frühen Planungsphasen auf der Grundlage der zu<br />

diesem Zeitpunkt verfügbaren Informationen erstellt<br />

und als Entscheidungsgrundlage für die Planungsalternativen<br />

dient. Denn nachhaltiges Bauen erfordert<br />

eine umfassende Betrachtung ohne „wenn und aber“.<br />

Der Neubau von Viega hat sicherlich Leuchtturm-Charakter,<br />

bei dem der Lebenszyklusansatz konsequent<br />

von Beginn an in der Planung berücksichtigt worden<br />

ist. Dabei bedingt diese Lebenszyklusbetrachtung<br />

eine Integrale Planung, die durch Building Information<br />

Modeling optimal abgebildet wird. Nur so gelingen<br />

uns Gebäude für eine klimafreundlichere Zukunft. •<br />

www.atp.ag/integrale-planung<br />

41<br />

ATP architekten ingenieure


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

42<br />

Bauen & Energie<br />

Das Office<br />

der Zukunft<br />

Google Bay View / Mountain View, USA / Heatherwick Studio, BIG<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Iwan Baan


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

43<br />

Heatherwick Studio, BIG<br />

Anstatt eines 08/15-Bürobaus realisiert Google mit dem<br />

Bay View Campus im Silicon Valley seine Vision vom<br />

Arbeitsplatz der Zukunft. Der Entwurf für das neue<br />

Headquarter des US-amerikanischen Technologieriesen<br />

entstand im Zuge eines kollaborativen Prozesses in<br />

Zusammenarbeit mit dem Heatherwick Studio und BIG<br />

(Bjarke Ingels Group). Im Mittelpunkt standen dabei<br />

sowohl die Nutzer und Mitarbeiter als auch ein nachhaltiges<br />

Energiekonzept.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Bauen & Energie<br />

Das Bay View Areal erstreckt sich im kalifornischen<br />

Mountain View, im Herzen des Silicon Valley, über<br />

mehr als 40 ha Fläche. Dort setzt es sich aus drei Baukörpern<br />

zusammen: zwei Office-Gebäuden und einem<br />

dritten mit Platz für Veranstaltungen und Mitarbeiterunterkünften.<br />

Das Trio fügt sich in einen liebevoll<br />

angelegten Landschaftspark mit Feuchtbiotopen,<br />

Bäumen, Pflanzen und Blumen ein. Als flache Volumen<br />

gestaltet, scheinen sich die Neubauten in die<br />

natürliche Umgebung zu ducken und gleichzeitig ein<br />

aktiver Teil von ihr zu werden. Die Natur sollte nicht<br />

nur erhalten, sondern in den neuen Campus integriert<br />

werden und auch Lebensraum für Tiere bieten.<br />

Mittels eines ganzheitlichen Ansatzes bezog das<br />

britisch-dänische Planerteam Sonne, Regen und Erdboden<br />

in den Entwurf mit ein und machte sich diese<br />

externen Faktoren zunutze. Das zeichnet sich bereits<br />

von außen ab: Halbsteife Zeltdachkonstruktionen legen<br />

sich in sanften Wellen über die Baukörper. Als<br />

Vorbild dafür dienten Beispiele aus der Tierwelt. Wie<br />

die Haut von Drachen oder Fischen überzieht die Gebäudehülle<br />

eine schuppenartige Struktur aus 50.000<br />

Solarpaneelen. Die Photovoltaik-Schuppen fungieren<br />

nicht nur als gestalterisches Element, sondern decken<br />

auf dem ausschließlich elektrisch betriebenen<br />

Campusgelände außerdem 40 % des jährlichen Energiebedarfs.<br />

Jede der Solarzellen stellt ein kleines<br />

Kraftwerk dar, welches die Sonnenergie optimal nutzt<br />

und die Strahlen dank der intelligenten Ausrichtung<br />

den ganzen Tag über einfängt. Über die gesamte Fläche<br />

verteilt, produziert die Dachhaut rund 7 Megawattstunden<br />

Strom. Zusätzlich zu dem integrierten<br />

Photovoltaiksystem wird der Google-Hauptsitz mit<br />

kohlenstofffreier Energie aus einem nahegelegenen<br />

Windpark versorgt.


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45<br />

Heatherwick Studio, BIG<br />

Um mit der kostbaren Ressource Wasser im heißen<br />

Kalifornien möglichst sparsam umzugehen, übernehmen<br />

Dach und Schuppen noch eine zweite Funktion:<br />

Ihre Form ist so optimiert, dass sie Niederschlag<br />

bestmöglich ableiten. Das gesamte Regenwasser<br />

wird aufgefangen und auf dem Grundstück in Seen<br />

gespeichert. Diese stellen als natürliche Feuchtgebiete<br />

für Flora und Fauna wiederum einen Teil des<br />

biophilen Designkonzepts dar. Darüber hinaus speisen<br />

die Becken die Brauchwasserversorgung des<br />

Tech-Headquarters. Eine hauseigene Aufbereitungsanlage<br />

recycelt das Abwasser und sorgt in Kombination<br />

mit Einsparungen bei der Klimatechnik sogar für<br />

eine positive Wasserbilanz der Gebäude.<br />

Die letzte Komponente des nachhaltigen, energetischen<br />

Konzepts bildet das smarte Heiz- und Kühlsystem,<br />

welches fossile Energie wie Gas gänzlich ersetzen<br />

soll. Es basiert auf Erdwärme und wird über die schlanken,<br />

weißen Stützen – die die Dächer tragen – in das<br />

Tragwerk des Komplexes integriert. Ihre Fundamente<br />

sind direkt an eine Geothermieanlage gekoppelt.<br />

160 km Rohre erstrecken sich im Untergrund über eine<br />

Fläche von 12 Football-Feldern und machen Google<br />

Bay View zum größten Geothermie-Projekt Nordamerikas.<br />

In dem unterirdischen Rohrnetz wird das Wasser<br />

passiv temperiert und die Neubauten auf diese Weise<br />

dank der konstanten Temperatur des Erdbodens im<br />

Sommer gekühlt und im Winter beheizt. Dieser Low-<br />

Tech-Ansatz minimiert nicht nur die CO 2 -Emissionen<br />

des Komplexes um fast die Hälfte, sondern auch den<br />

Wasserverbrauch um 90 % im Vergleich zu konventioneller<br />

Gebäudeklimatisierung.<br />

u<br />

Die Dachhaut besteht<br />

aus 50.000 Photovoltaik-Schuppen.<br />

Diese<br />

decken nicht nur rund<br />

40 % des Energiebedarfs,<br />

sondern leiten zudem<br />

Regenwasser optimal ab<br />

und tragen so zu einer positiven<br />

Wasserbilanz des<br />

Office-Komplexes bei.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Bauen & Energie<br />

Im Inneren der Google-Headquarters sollten die Mitarbeiter<br />

das Gefühl haben, unter freiem Himmel zu<br />

arbeiten. Um dies zu erreichen, ermittelten die Planer<br />

mithilfe von Analysen und Modellen die idealen Proportionen<br />

massiver und verglaster Flächen. Die einzelnen<br />

Elemente der Dachstrukturen spannen große<br />

Oberlichter auf, durch die reichlich Tageslicht in die<br />

Bürobereiche fällt. Automatische Jalousien schützen<br />

vor direkter Sonneneinstrahlung und vermeiden<br />

Blendung. Zusätzlich zur natürlichen Belichtung ermöglicht<br />

jeder Arbeitsplatz Ausblick nach draußen<br />

und verbessert so Wohlbefinden und Nutzerkomfort<br />

noch weiter. Großen Wert legte man zudem auf<br />

gesunde Materialien und eine angenehme Akustik.<br />

Ein Frischluft-basiertes Lüftungssystem garantiert<br />

ganzjährig ein angenehmes und gesundes Raumklima<br />

und rundet die ganzheitliche Planung stimmig ab.<br />

Auf über 100.000 m 2 Nutzfläche ging es in Google<br />

Bay View darum, ein Gleichgewicht zwischen gemeinschaftlichen<br />

Bereichen und ruhigen Zonen für<br />

fokussiertes Arbeiten zu finden. Anstelle von einengenden<br />

Regelgeschossen entschied man sich unter<br />

den zeltartigen Dächern deshalb für eine offene, flexible<br />

Bürolandschaft. Während das Erdgeschoss mit<br />

Höfen und Plätzen sowie Cafés, Meeting-Räumen,<br />

Sportbereichen und anderen Gemeinschaftsflächen<br />

als kommunikativer Marktplatz mit urbaner Atmosphäre<br />

gestaltet ist, befinden sich in der oberen Etage<br />

die Arbeitsbereiche. Die Büros sind als individuelle<br />

Zellen organisiert und jeweils auf Teams von 40 bis<br />

80 Personen ausgelegt. Verbunden werden die einzelnen<br />

Abteilungen – wie in einer kleinen Stadt – anhand<br />

eines Wegenetzes mit größeren Straßen, kleineren<br />

Gassen und Rampen.<br />

Gemeinsam mit den Experten des Technologie-Giganten<br />

machen Heatherwick Studio und BIG mit dem<br />

Projekt vor, wie integrative Planung funktionieren<br />

kann. Mit Fokus auf die Gemeinschaft setzt der Google<br />

Bay View Campus in Sachen Nachhaltigkeit neue<br />

Maßstäbe und präsentiert gleichzeitig ein innovatives<br />

Office-Modell. Anstatt Design und energetisches<br />

System getrennt zu betrachten und nachträglich<br />

Photovoltaik-Paneele zu installieren, werden diese<br />

von Anfang an Teil des Entwurfs. Das effiziente Energiekonzept<br />

soll dem neuen Headquarter nicht nur<br />

eine LEED-NC v4 Platin-Zertifizierung für seine Umweltfreundlichkeit<br />

einbringen, sondern vor allem ein<br />

modernes, menschzentriertes Arbeitsumfeld schaffen,<br />

in dem sich alle wohlfühlen.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

47<br />

Heatherwick Studio, BIG<br />

Im Inneren sind die Arbeitsflächen<br />

unter der zeltartigen Dachstruktur<br />

als riesiger Open-Space organisiert.<br />

Die untere Ebene besteht aus flexibel<br />

nutzbaren Gemeinschaftsräumen mit<br />

urbanem Charakter. In der oberen<br />

Etage wird in individuellen Teambereichen<br />

zusammengearbeitet.<br />

Google Bay View<br />

Mountain View, Kalifornien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Bautechnik:<br />

Geotechnik:<br />

TGA:<br />

Innen<strong>architektur</strong>:<br />

Landschafts<strong>architektur</strong>:<br />

Grundstücksfläche: 42 ha<br />

Nutzfläche: ca. 100.000 m 2<br />

Planungsbeginn: 2015<br />

Baubeginn: 2017<br />

Fertigstellung: <strong>2022</strong><br />

www.heatherwick.com<br />

www.big.dk<br />

Google<br />

Heatherwick Studio, BIG (Bjarke Ingels Group)<br />

Thornton Tomasetti<br />

Sherwood Design Engineers,<br />

Arup Civil, BKF Engineers<br />

Kleinfelder<br />

Intergral Group<br />

Studios<br />

Olin<br />

„Die Idee des Büros ist seit langem festgefahren. Man<br />

hat zwar verschiedene ästhetische Behandlungen<br />

durchgeführt, aber der Arbeitsplatz wurde nicht in<br />

vollem Umfang grundlegend in Frage gestellt. Unser<br />

Ansatz konzentriert sich sowohl auf jeden einzelnen<br />

Mitarbeiter als auch ganze Teams und darauf, wie<br />

sich so eine ganz andere Arbeitsatmosphäre schaffen<br />

lässt.“<br />

Thomas Heatherwick<br />

© Raquel Diniz


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

48<br />

Bauen & Energie<br />

Passivhaus<br />

im XXL-Format<br />

Woodside Building for Technology and Design / Melbourne / Grimshaw Architects<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Peter Bennetts, Michael Kai


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

49<br />

Grimshaw Architects<br />

Grimshaw Architects ergänzen den Campus der Monash<br />

University in Melbourne mit dem Woodside Building for<br />

Technology and Design um ein neues Fakultätsgebäude.<br />

Dieses soll als energieeffizientester Hochschulbau<br />

Australiens neue Maßstäbe im Bildungssektor setzen<br />

und bis 2030 völlig emissionsfrei sein. Auch im Inneren<br />

stehen Innovation und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt:<br />

Der Neubau bringt akademische Forschungsansätze<br />

mit Unternehmen der Branche zusammen und initiiert<br />

so neue, praxisnahe Modelle der Wissensvermittlung.<br />

Die Monash University ist eine der führenden Universitäten<br />

in Down Under. Als Bildungs- und Forschungsinstitution<br />

will die Hochschule nicht nur<br />

Wissen vermitteln und Kreativität fördern, sondern<br />

strebt auch nach sozialer Gerechtigkeit und einem<br />

nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Diese Vision<br />

sollte auch der Neubau für Ingenieurwesen und Informationstechnologie<br />

verkörpern und inmitten der<br />

australischen Metropole zum Vorbild und modernen<br />

Wahrzeichen der Hochschule werden.<br />

Dafür entwickelte das international operierende Planerteam<br />

ein wandelbares Lehr- und Lerngebäude, das<br />

sich stimmig auf dem Gelände des Clayton Campus<br />

einfügt und gleichzeitig hocheffizient ist. In dem 120 m<br />

langen Woodside Building entstehen, über fünf Stockwerke<br />

verteilt, fast 20.000 m 2 Nutzfläche. Das Tragwerk<br />

beruht auf einem modularen Stahlgerüst. Dieses<br />

teilt den Bau in Längsrichtung in drei Zonen: Den<br />

größten Teil nimmt ein zentraler Bereich mit Lernflächen<br />

und Hörsälen sowie Platz für Forschung in den<br />

oberen Geschossen ein. Er wird von zwei schmaleren<br />

Abschnitten flankiert, die zum einen Design-Studios<br />

sowie gemeinschaftliche Labore und zum anderen<br />

kleinere Arbeitseinheiten beherbergen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

50<br />

Bauen & Energie<br />

Das Atrium im Herzen<br />

des Fakultätsgebäudes<br />

öffnet sich über alle fünf<br />

Geschosse. Es schafft vielfältige<br />

Blickbeziehungen<br />

und wird – geprägt von<br />

den Trägern der rostroten<br />

Stahlkonstruktion – von<br />

Erschließungswegen<br />

eingefasst.<br />

In den unteren drei Etagen sind 30 Räume in unterschiedlichen<br />

Größen flexibel innerhalb der Stahlkonstruktion<br />

angeordnet. Dadurch ergeben sich<br />

spannende Blickbeziehungen und Ausblicke und das<br />

Tageslicht kann bis weit in das Gebäude eindringen.<br />

Im Gegensatz dazu sind die Laborflächen zwischen<br />

den Büros als lineare Cluster organisiert. Auf sämtlichen<br />

Ebenen gibt es Hohl- und Pausenräume mit<br />

Aussicht ins Grüne, Erschließungsflächen mit offenen<br />

Treppen und Rampen sowie informelle Zwischenräume,<br />

die zum Treffen und Austauschen anregen. Die<br />

länglichen Zonen werden von mehreren, quer verlaufenden<br />

Lufträumen durchbrochen: Das verglaste<br />

Entree im Süden öffnet sich über vier Stockwerke. Es<br />

verfügt über einen breiten Holzeinbau mit Sitzstufen<br />

und bietet einen imposanten Empfang mit Blick auf<br />

den Campus. Eine Halle erstreckt sich mittig über die<br />

gesamte Höhe der neuen Fakultät. Sie gibt Einblick<br />

in sämtliche Geschosse und wird von den mächtigen,<br />

rostroten Stahlträgern geprägt. Auch in den oberen<br />

beiden Niveaus belichten Atrien die Lern- und Arbeitsflächen<br />

indirekt und blendfrei.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

Grimshaw Architects<br />

Der Hochschulbau umfasst eine Reihe an immersiven<br />

Lehr- und Lernräumen, in denen sich die Nutzer<br />

vernetzen und beobachten, aber auch entwickeln<br />

und experimentieren können. Als interaktive Bereiche<br />

schaffen sie ein kreatives Umfeld mit Platz für<br />

Innovation und Design. Studierende und Forscher<br />

arbeiten hier gemeinsam an neuen Lösungen für<br />

nachhaltige Energietechnologie. Sämtliche Räume<br />

im Erdgeschoss sind offen gestaltet und ermutigen<br />

dazu, dieses zu erkunden. Innen- und Außenflächen<br />

gehen fließend ineinander über und fördern Aktivitäten<br />

im Freien.<br />

Beim energetischen Konzept konzentrierte man sich<br />

auf einen innovativen Mix aus aktiver und passiver Klimatechnik<br />

sowie erneuerbaren Ressourcen. Bis 2030<br />

soll der Universitätsbau auf diese Weise komplett<br />

CO 2 -frei operieren und seiner Passivhaus-Vorzertifizierung<br />

gerecht werden. Laut den Architekten ist das<br />

Woodside Building for Technology and Design damit<br />

sowohl in Australien eines der energieeffizientesten<br />

Bildungsgebäude als auch weltweit eines der größten<br />

Projekte auf Passivhausstandard. Ausschließlich<br />

elektrisch betrieben, setzt der Bau allen voran auf<br />

Solarenergie. Neben den Photovoltaik-Paneelen – die<br />

ein Drittel des hauseigenen Energiebedarfs decken<br />

– befinden sich auf dem Dach auch Wassertanks, in<br />

denen Regenwasser gesammelt wird. Die großteils<br />

verglasten Ansichten werden je nach Ausrichtung<br />

von lamellenartigen Verschattungselementen vor<br />

direkter Einstrahlung geschützt. Anstatt die Sonne<br />

komplett auszusperren, lenkt man sie gezielt in die<br />

Innenräume. Durch Atrien und Oberlichter fällt das<br />

Licht trotz tiefer Grundrisse angenehm nach innen.<br />

Die Hauptelemente der modularen Konstruktion und<br />

der Vorhangfassade wurden vorgefertigt, um die<br />

knapp bemessene Bauzeit einhalten zu können. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

52<br />

Bauen & Energie<br />

Zwei dezentrale Versorgungs- und Technikkerne sorgen<br />

für eine optimale Belüftung des großen Universitätsbaus<br />

und steuern den Luftaustausch je nach Bedarf<br />

und Auslastung individuell. In Kombination mit<br />

der luftdichten, hochisolierten Gebäudehülle gelingt<br />

es so, den Energiebedarf auf ein Minimum zu senken.<br />

Auch die Grundrisse sind hinsichtlich des Verbrauchs<br />

optimiert: Während sich Erschließungsflächen und<br />

informelle Lernräume entlang der Außenwände wie<br />

Pufferzonen anordnen, befinden sich die Bereiche<br />

mit dem höchsten, energetischen Bedarf geschützt<br />

im Zentrum.<br />

Mit dem Woodside Building for Technology and Design<br />

liefern Grimshaw Architects auf dem Campus<br />

der Monash University eine zeitgemäße und optimistische<br />

Antwort auf die globale Klimakrise. Sie<br />

vereinen bestmögliche Energiebilanz mit höchstem<br />

Wohlbefinden der Nutzer in einem zukunftsorientierten<br />

Bildungsbau. Die gute Luftqualität, die durchdachte<br />

Anordnung der Räumlichkeiten und die effizient<br />

genutzte Sonneneinstrahlung tragen zu einem<br />

angenehmen Arbeitsklima bei. Gleichzeitig wird das<br />

intelligente Fakultätsgebäude in Melbourne zum interaktiven<br />

Studienobjekt für die Forscher und Studierenden<br />

aus der Technologie- und Ingenieurbranche.<br />

Es demonstriert ihnen, wie sich gezielt eingesetzte<br />

Innovationen kombiniert mit passiven Maßnahmen<br />

in der Architektur positiv auf die Energiebilanz und<br />

somit auf den Planeten auswirken.<br />


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53<br />

Grimshaw Architects<br />

Ground Floor Plan<br />

1: 400<br />

@ A3<br />

840 20 40<br />

Monash Woodside Building for Technology and Design<br />

Ground Floor Plan<br />

Woodside Building for Technology and Design<br />

Melbourne, Australien<br />

1: 400<br />

@ A3<br />

840 20<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Monash University<br />

Grimshaw Architects<br />

Aurecon<br />

ASPECT Studios<br />

Grundstücksfläche: 23.000 m 2<br />

Nutzfläche: 19.800 m 2<br />

Planungsbeginn: Februar 2016<br />

Bauzeit:<br />

16 Monate<br />

Fertigstellung: Februar 2020<br />

Baukosten:<br />

163 Mio. AUD<br />

www.grimshaw.global<br />

„Die Kombination aus aktiven und passiven Umweltstrategien<br />

bestimmt den Ausdruck und den Betrieb<br />

des Gebäudes. Gleichzeitig unterstützen diese Maßnahmen<br />

die Monash University auf intelligente Weise<br />

dabei, ihre 2030 Netto-Null-Initiative zu erreichen.“<br />

Andrew Cortese, Partner bei Grimshaw Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Bauen & Energie<br />

Ökologisch<br />

nachhaltig gebaut<br />

Tarn Moor / Surrey, UK / Adam Knibb Architects<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Richard Chivers


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

55<br />

Adam Knibb Architects<br />

Innerhalb des Surrey Green Belt<br />

und umgeben von Bäumen und<br />

Hügeln sowie einem nahe gelegenen<br />

Golfplatz befindet sich das<br />

Grundstück des Bauherren, eines<br />

Klimawandelforschers, für den<br />

Adam Knibb Architects ein klimafreundliches<br />

Wohnhaus konzipierten.<br />

Dabei bot die Topographie<br />

des Geländes die Möglichkeit, das<br />

Gebäude zurückhaltend in die<br />

Landschaft einzufügen: Auf einem<br />

monolithischen Sockel sitzt ein<br />

leicht anmutendes Obergeschoss,<br />

das aus dem Holz der umliegenden<br />

Bäume konstruiert, mit großzügigen<br />

Glasflächen versehen und mit<br />

Putz verkleidet wurde.<br />

Wenn der Bauherr Klimawissenschaftler ist, ist das<br />

Briefing für die Architekten eigentlich klar: ein ökologisch<br />

nachhaltiges Einfamilienhaus, das sich in die<br />

bestehende Naturlandschaft zurückhaltend einfügt<br />

und auf eine ressourcenschonende Bauweise sowie<br />

erneuerbare Energien setzt. Tarn Moor befindet sich<br />

inmitten des „Green Belt“ von Surrey, einem County<br />

im Südosten Englands, umgeben von einem Ensemble<br />

aus Wäldern und einem weitläufigen Grüngürtel,<br />

der herrliche Ausblicke bietet. Für die in Winchester,<br />

Hampshire ansässigen Adam Knibb Architects war<br />

daher von Anfang an klar: Die Natur muss in und um<br />

das Haus die Hauptrolle spielen.<br />

Aus konstruktiver Sicht setzten die Architekten für<br />

das zweigeschossige Bauwerk mit drei Schlafzimmern<br />

auf einen monolithischen Sockel mit einer aufgesetzten<br />

Struktur aus Brettschichtholzelementen,<br />

welche eine besonders flexible Innenzone ermöglichte.<br />

Um den CO 2 -Fußabdruck so gering wie möglich<br />

zu halten, wurden die Überreste eines bestehenden<br />

Hauses recycelt und für den Unterbau wiederverwendet.<br />

In diesem Zusammenhang wurden eigens<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchgeführt,<br />

um die Fundamente flexibel gestalten und dabei<br />

gleichzeitig auf Beton als Material verzichten zu<br />

können. Auch im Inneren stammen Einbauten und<br />

Möbel soweit möglich aus zweiter Hand. Dem Bauherren<br />

war es besonders wichtig, zu beweisen, dass<br />

es auch beim Bauen möglich ist, auf Recycling und<br />

Reuse zu setzen, ohne dabei bei der Gestaltung Abstriche<br />

machen zu müssen.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Bauen & Energie<br />

Auch bei der Gestaltung<br />

und Möblierung der Innenräume<br />

setzten die Architekten<br />

auf gebrauchte<br />

Objekte und recycelte<br />

Materialien, ohne dabei<br />

beim Design Abstriche<br />

machen zu müssen.


IN heat<br />

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IN<br />

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IN<br />

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IN<br />

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IN<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

57<br />

Adam Knibb Architects<br />

Tarn Moor ist in diesem Sinne ein gelungenes Beispiel,<br />

wie – und dass – man auf erschwingliche Weise<br />

ein ökologisch nachhaltiges Haus mit Designanspruch<br />

realisieren kann. Das Holz stammt aus der<br />

Umgebung, der Stein aus regionaler Produktion: ein<br />

natürliches Material mit minimalem Herstellungsaufwand.<br />

Auf diese Weise konnten auch die Transportwege<br />

kurz gehalten und somit der CO 2 -Fußabdruck<br />

verringert werden. Der Einsatz von Kalkbeton stellt<br />

eine umweltfreundlichere Alternative zu Beton dar,<br />

da die Herstellung von Kalk weniger Energie erfordert<br />

als die von Zement. Zudem absorbiert Kalk beim<br />

Abbinden einen Teil des freien Kohlenstoffs. Die Fundamente<br />

wurden aus gepressten Zuschlagstoffen in<br />

Form von recyceltem Schotter ausgeführt, was Beton<br />

an dieser Stelle überflüssig machte. Für die Isolierung<br />

der Wände im Erdreich setzten die Architekten<br />

auf zerkleinertes Schaumglas – ein recycelbares, umweltfreundliches<br />

Produkt, das keine Treibhausgase<br />

oder ozonabbauende Stoffe enthält. Sonnenkollektoren,<br />

eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

und eine Erdwärmepumpe liefern die notwendige<br />

Energie für das Haus.<br />

EN-SUITE<br />

GROUND FLOOR GA<br />

(Excl stair)<br />

BATHROOM<br />

MAIN<br />

BEDROOM<br />

LOBBY<br />

B.I.C<br />

PASSAGE<br />

BEDROOM 02 BEDROOM 03<br />

Line of balcony<br />

over<br />

B.I.C<br />

B.I.C<br />

LIVING ROOM<br />

BALCONY<br />

desk<br />

LOBBY<br />

MAIN<br />

ENTRANCE<br />

Up<br />

STAIR<br />

STAIR<br />

ENTRANCE<br />

WM<br />

B.I.C<br />

LOBBY<br />

KITCHEN<br />

BALCONY<br />

TD<br />

SINGLE<br />

GARAGE<br />

GUEST<br />

TOILET<br />

STUDY<br />

PLANT ROOM<br />

Up<br />

0 2 4<br />

Bay window<br />

DRIVE<br />

Tarn Moor versteht sich als Wegbereiter für ein ökologisch<br />

nachhaltiges Bauen bei kleinem Budget. Aus<br />

gestalterischer Sicht fügt sich der zeitlose Entwurf<br />

harmonisch in die Umgebung ein und bleibt dank<br />

der offenen Raumstruktur auch in Zukunft flexibel<br />

nutzbar: Der Gebäuderahmen basiert auf einer Gitterstruktur,<br />

bei der die Innenwände – mit Ausnahme<br />

des Schornsteins – nicht tragend ausgeführt wurden.<br />

Das unkonventionell konzipierte Flügeldach aus CLT<br />

beweist, dass Brettschichtholz nicht nur in Gebäuden,<br />

die einer Standardbauweise entsprechen, eine<br />

geeignete Alternative für Stahlträger darstellt. •<br />

0 2 4 6<br />

© Adam Knibb Architects<br />

Tarn Moor<br />

Surrey, UK<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Nutzfläche: 220 m 2<br />

Planungsbeginn: 2019<br />

Bauzeit: 18 Monate<br />

Fertigstellung: 2021<br />

www.adamknibbarchitects.com<br />

Privat<br />

Adam Knibb Architects<br />

Adam Knibb, Georgia Evans, Mia Anfield<br />

Eckersley O’Callaghan<br />

„Wir sind ein zeitgenössisches Architekturbüro,<br />

das sich auf Qualität und Nachhaltigkeit<br />

spezialisiert hat und aus dem Wunsch<br />

heraus gegründet wurde, Architektur zu<br />

entwerfen, zu gestalten und zu rationalisieren,<br />

die die Ideen und Bestrebungen eines<br />

jeden Kunden widerspiegelt. Wir verfügen<br />

über umfangreiche Erfahrungen auf diesem<br />

Gebiet und können dadurch auf individuelle<br />

Anforderungen und Standorte entsprechend<br />

reagieren. Unsere Projekte konzentrieren<br />

sich auf kontemporäre, skulpturale<br />

Formen und nachhaltige Technologien.“<br />

Adam Knibb


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

58<br />

Bauen & Energie<br />

Von der Hafenzur<br />

Stadtkante<br />

The EXO / Dublin, Irland / Shay Cleary Architects<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Jamie Hackett Photography<br />

Bestes Beispiel, dass sich Nachhaltigkeit, Ästhetik<br />

und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen müssen:<br />

das kürzlich fertiggestellte „The EXO“ an der Schnittstelle<br />

von Dublins Docklands zum innerstädtischen<br />

Raum: Das ikonographisch konzipierte Bürogebäude<br />

war das erste Bauprojekt in Europa, das noch vor<br />

seiner Fertigstellung die LEED (Leadership in Energy<br />

and Environmental Design) V3 Platin-Zertifizierung<br />

erzielen konnte. Im Rahmen der Bewertung kamen<br />

Aspekte wie ein nachhaltiges Baugelände, Wassereffizienz,<br />

Energie und Atmosphäre, Materialien und<br />

Ressourcen, Komfort und Innenraumklima, Standort<br />

und Transport sowie Gebäudeperformance und integrale<br />

Planungsprozesse zum Tragen.<br />

u<br />

Der Name „The EXO“ leitet<br />

sich von der großflächigen,<br />

hellblau gefärbten<br />

Exoskelett-Stahlstruktur<br />

ab, die ein prägendes<br />

Element der Ikonographie<br />

des Gebäudes darstellt.<br />

Das 17-stöckige Bürogebäude<br />

stammt aus der<br />

Feder von Shay Cleary<br />

Architects und definiert<br />

seit Kurzem den östlichen<br />

Rand des Point Square,<br />

einem neu entstehenden<br />

Platz am Übergang von<br />

Dublins Docklands zum<br />

Stadtraum.


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59<br />

Shay Cleary Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

Bauen & Energie<br />

Das Briefing<br />

Das in Dublin und London ansässige Team der Shay<br />

Cleary Architects ging mit seinem markanten Vorschlag<br />

für das höchste kommerzielle Gebäude Irlands<br />

Ende 2014 aus einem geladenen Wettbewerb<br />

als Sieger hervor und wurde 2015 damit beauftragt,<br />

innerhalb der strategischen Entwicklungszone North<br />

Docks (SDZ) auf einem langen, schmalen Grundstück<br />

zwischen der 3Arena (ehemals Point Depot)<br />

und der East Wall Road ein neues Geschäftsgebäude<br />

zu errichten. Der Bauort zeigte sich dahingehend<br />

als von besonders strategischer Bedeutung, dass er<br />

die Grenze zwischen der eigentlichen Stadt und dem<br />

Hafen markiert und auch das letzte fehlende Puzzlestück<br />

am Point Square bilden würde – einem Platz,<br />

der über die vergangenen Jahre kontinuierlich und<br />

Schritt für Schritt zu einem einladenden öffentlichen<br />

Raum entwickelt wurde. Gemeinsam mit der 3Arena,<br />

einem großen Konzertsaal, dem Point Village, einem<br />

weitläufigen Einkaufszentrum und Bürogebäudekomplex,<br />

dem Gibson Hotel sowie einem Studentenwohnheim<br />

und einem Aparthotel hat sich in diesem<br />

Teil der Stadt in Folge ein neuer, lebendiger Knotenpunkt<br />

kristallisiert, der auch Besucher aus anderen<br />

Teilen der Stadt anlockt.


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61<br />

Shay Cleary Architects<br />

Der Entwurf<br />

Das Ansinnen der Architekten bestand darin, nicht<br />

nur eine zeitgenössische Architekturikone zu kreieren,<br />

sondern auch der besonderen Lage neben der<br />

3Arena gerecht zu werden. Um den öffentlichen<br />

Raum im Erdgeschoss unter und um das Gebäude zu<br />

erweitern und zu öffnen, entwickelte das Planungsteam<br />

ein unverwechselbares und äußerst innovatives<br />

Exo-Skelett, das die Hauptstruktur bildet und eine<br />

überwiegend stützenfreie Bodenplatte ermöglichte.<br />

„Unser Ziel war es, ein großes Geschäftsgebäude mit<br />

einer erstklassigen Arbeitsumgebung für potenziell<br />

2.000 Menschen zu errichten und gleichzeitig relevante<br />

städtebauliche Möglichkeiten zu nutzen, um<br />

einen Stadtrand und ein Wahrzeichen für den Point<br />

Square, den Hafen und die Stadt zu schaffen. Unser<br />

Ziel war es auch, den Charakter und die Atmosphäre<br />

des Gebietes durch die Nutzung des Point Square<br />

sowohl als traditionellen öffentlichen Raum als auch<br />

als Treffpunkt für bis zu dreizehntausend Besucher<br />

großer Konzert- und Musikveranstaltungen zu erhalten<br />

und zu verstärken“, so die Architekten.<br />

Das imposante balkenförmige Gebäude ist 20 Meter<br />

breit und 112 Meter lang und besteht aus einem<br />

achtstöckigen Sockelelement sowie einem 17<br />

Stockwerke umfassenden Turmbau, wobei sich das<br />

Bauwerk zum Flussufer hin zurücknimmt, um dem<br />

dreigeschossigen unter Denkmalschutz stehenden<br />

Vorderhaus und der Flanke des ursprünglichen Point<br />

Depots Rechnung zu tragen. Insgesamt ist The EXO<br />

sieben Meter vom Bodenniveau angehoben, sodass<br />

der öffentliche Raum unter dem Gebäude frei fließen<br />

kann. Auf diese Weise fungiert das Gebäude mehr als<br />

durchlässiger Filter und weniger als bauliches Hindernis<br />

im Sinne des Bewegungsflusses auf der östlichen<br />

Seite des Platzes neben dem Haupteingang der<br />

3Arena. Von innen betrachtet besteht das Bürogebäude<br />

aus typischen Grundrissflächen von 18 Metern<br />

Breite, die sich um drei Technik- und Service-Kerne<br />

gruppieren. Diese flexible Anordnung ermöglicht<br />

wiederum eine Vielzahl von Miet- und Belegungsoptionen,<br />

die sich je nach Markt- und Mietanforderungen<br />

realisieren lassen. Aufgrund der linearen Grundrissgestalt<br />

eröffnet sich von sämtlichen Büroflächen<br />

aus ein spektakulärer Panoramablick auf den Hafen<br />

und die Stadt. Der Turm öffnet sich zudem mit einem<br />

verglasten Eingangsfoyer zum Point Square hin. On<br />

top des niedrigeren Gebäudeteils verfügt The EXO<br />

über einen 1.000 Quadratmeter großen, begrünten<br />

Dachgarten, zu dem alle Mieter Zugang haben. Am<br />

nördlichen Ende des Gebäudes stehen den Nutzern<br />

zudem Auto- und Fahrradparkplätze sowie Abstellmöglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

u<br />

The EXO möchte auf der<br />

Erdgeschossebene einen<br />

offenen und einladenden<br />

Stadtraum für die<br />

Bewohner und Besucher<br />

des Quartiers schaffen<br />

und das Zusammenkommen<br />

sowie den Austausch<br />

an diesem neuen urbanen<br />

Platz fördern.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Bauen & Energie<br />

Die Struktur<br />

„Die Sprache und Ästhetik des Gebäudes ergab sich<br />

in erster Linie aus dem Wunsch, das Gebäude in seinen<br />

Kontext einzubetten, indem man sich auf die Ikonographie<br />

und die ausdrücklichen Strukturelemente<br />

der blauen Kräne und Schilderbrücken bezog, die für<br />

die Docklands emblematisch sind. Mit diesem konstruktivistischen<br />

Ansatz sollte dem Gebäude eine<br />

einprägsame, individuelle Identität verliehen werden,<br />

die seinem besonderen Kontext entspricht“, so die<br />

Architekten. Zwei riesige und von weithin sichtbare<br />

Fachwerkbinder flankieren dementsprechend das<br />

Gebäudevolumen und bilden das primäre Exoskelett<br />

für die Träger, welche das Gebäude in seiner Breite<br />

durchziehen. Die Fachwerkbinder werden auf jeder<br />

Seite an nur drei Positionen gestützt, die sich in der<br />

Mitte der drei elliptischen Megastützen befinden.<br />

Die modular konzipierte Glasfassade lebt von ihren<br />

vorspringenden Pfosten, die der großen Fläche eine<br />

starke rhythmische Qualität verleihen, bei seitlichem<br />

Blickwinkel aber zum silbrig schimmernden Hintergrund<br />

des Exoskeletts verschwimmen.<br />

Die Architektursprache<br />

ist von außen wie von<br />

innen betrachter schlicht<br />

und zurückhaltend, wobei<br />

Material und Struktur<br />

stets im Vordergrund<br />

stehen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

63<br />

Shay Cleary Architects<br />

Die Ästhetik<br />

Das Besondere an The EXO ist zum Einen (und augenscheinlich)<br />

das hellblau leuchtende Exoskelett<br />

– eine Konstruktionsweise, die allein aus dem Grund<br />

schon Aufsehen erregt, weil sie so selten wie planerisch<br />

anspruchsvoll ist – und zum Anderen die freundliche<br />

Aura, die dieses Monument von einem Bauwerk<br />

umgibt. Trotz seiner Präsenz und Größe wirkt das Gebäude<br />

hell, freundlich, leicht und einladend, fügt sich<br />

harmonisch in die bestehende Umgebung ein und behauptet<br />

sich doch selbstbewusst gegenüber der Hafen-<br />

und Stadtkante. Ein sympathischer Nachbar, ein<br />

neues Landmark, eine echte Ikone – die weithin für<br />

sich steht, aus der Nähe betrachtet aber allein dem<br />

öffentlichen Raum und seinen Nutzern dient. •<br />

The EXO<br />

Dublin, Irland<br />

Bauherr: Grant Thornton / NAMA /<br />

SW3 Capital + Tristan Capital Partners<br />

Planung: Shay Cleary Architects<br />

Mitarbeiter: Shay Cleary, Shane Fitzpatrick,<br />

Ronan Costelloe, John Callan, Karl Tobin<br />

Statik:<br />

O’Connor Sutton Cronin<br />

Grundstücksfläche: 4.603 m 2<br />

Bebaute Fläche: 20.784 m 2<br />

Nutzfläche: 16.925 m 2<br />

BGF: 20.784 m 2<br />

Planungsbeginn: 2015<br />

Bauzeit:<br />

61 Monate<br />

Fertigstellung: <strong>2022</strong><br />

Baukosten:<br />

75 Mio. Euro<br />

www.sca.ie<br />

„The EXO ist das höchste kommerzielle Bürogebäude<br />

in Irland. Das Gebäude stellt eine einzigartige<br />

technische Herausforderung dar und zeichnet sich<br />

durch ein unverwechselbares und hochinnovatives<br />

Exo-Skelett aus, das die Hauptstruktur bildet und<br />

eine stützenfreie Bodenplatte an der Peripherie hinterlässt,<br />

die an die ikonischen blauen Portale der<br />

Dubliner Docklands erinnert.“<br />

Shay Cleary<br />

© Shay Cleary Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

64<br />

Bauen & Energie<br />

Vertikale<br />

Stadtlandschaften<br />

CapitaSpring Tower / Singapur / BIG-Bjarke Ingels Group und CRA-Carlo Ratti Associati<br />

Text: Dolores Stuttner Fotos: Finbarr Fallon<br />

Der CapitaSpring Tower bringt die Großstadt ihrem<br />

Ziel, sich als Gartenstadt einen Ruf zu machen, deutlich<br />

näher. Gleichzeitig überzeugt das Bauwerk mit<br />

einem nachhaltigen Konzept. Mit ihm zeigt das zukunftsträchtige<br />

Projekt auf, wie sich Klimaschutz mit<br />

moderner Architektur kombinieren lässt – es liefert<br />

dadurch interessante Ansätze für die kreative Integration<br />

von Grünraum in Millionenstädten.<br />

Bereicherung für die moderne Gartenstadt<br />

Über 280 Meter hoch erstreckt sich die vertikale<br />

Grünlandschaft, die gleichzeitig als Stadtoase fungiert.<br />

Rund um den Bau des Kunden CapitaLand Development<br />

ordneten die Planer separate Grünflächen<br />

auf unterschiedlichen Höhen an. Auf dem Dach steht<br />

den Bewohnern ergänzend ein gemeinsamer Park zur<br />

Verfügung – die Planer selbst bezeichnen ihr Projekt<br />

als „biophilen Wolkenkratzer“. Aus der Luft gegriffen<br />

ist der Begriff nicht: Immerhin beherbergt das Gebäude<br />

80.000 Pflanzen, womit die Grünfläche den verbauten<br />

Raum um 140 Prozent überragt. Vom positiven<br />

Effekt der Hausbegrünung profitieren damit nicht<br />

nur die Bewohner, sondern das gesamte Umfeld.<br />

Die Bepflanzung fungiert als räumliche und visuelle<br />

Unterbrechung, ohne eine Barriere zu sein. Sie<br />

dient bewusst der Erholung und Verbesserung des<br />

Stadtklimas. Gleichzeitig wertet sie den Wohn- und<br />

Büroturm optisch auf. Der Grünraum sorgt für ein<br />

stimmiges Wechselspiel aus starren Materialien und<br />

einer lebendigen, sich stetig verändernder Flora und<br />

Fauna – und genau diese Kombination verleiht dem<br />

CapitaSpring Tower seine Einzigartigkeit. u<br />

Die Skyline Singapurs ist<br />

mit dem vielseitigen CapitaSpring<br />

Tower um einen<br />

bemerkenswerten Bau<br />

reicher geworden. Insgesamt<br />

vier Jahre dauerten<br />

Planung und Konstruktion<br />

des jüngsten Projekts<br />

der Bjarke Ingels Group<br />

und des italienischen Architekturbüros<br />

CRA-Carlo<br />

Ratti Associati.


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65<br />

BIG, CRA


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Bauen & Energie<br />

Ausgewogenheit durch Nutzungsmischung<br />

Die Architekten verließen sich bei der Planung des<br />

Wolkenkratzers nicht nur auf die Grünflächen –<br />

Wohn- und Lebensqualität gewährleisten auch die<br />

Integration mehrerer öffentlicher Einrichtungen und<br />

Unterhaltungsmöglichkeiten. Dieser Nutzungsmix<br />

beinhaltet Wohnungen, Büros, öffentliche Plätze, Restaurants<br />

und das „Hawker Center“, eine für Singapur<br />

charakteristische kulinarische Einrichtung.<br />

Der zentral gelegene Bau befindet sich im Finanzdistrikt<br />

der Metropole, wo dem Gebäude ein ehemaliges<br />

Parkhaus wich. Mobilität ist beim innovativen Projekt<br />

der Bjarke Ingels Group und von Carlo Ratti Associati<br />

ein wichtiges Thema. Dafür wählten die Architekten<br />

ebenfalls einen nachhaltigen Ansatz. Am Fuße des<br />

Bauwerks befinden sich 165 Fahrrad-Stellplätze, wobei<br />

Anrainer den Tower über einen neuen 600 Meter<br />

langen Radweg bequem erreichen, welcher eine<br />

direkte Verbindung zum zentralen Radverkehrsnetz<br />

der Stadt bietet. Mit dieser Maßnahme fördern die<br />

Planer des CapitaSpring Towers die Nutzung nichtmotorisierter<br />

Verkehrsmittel. Diese Herangehensweise<br />

entspricht der Vision zum Singapore Green<br />

Plan 2030 – er sieht einen intensiven Ausbau des<br />

nichtmotorisierten Verkehrssystems vor, was letzten<br />

Endes mit dem nachhaltigen Urbanismus der Metropole<br />

im Einklang steht.


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67<br />

BIG, CRA<br />

Die nachhaltige Integration des Stadtraumes<br />

Vor der Öffentlichkeit verschließt sich das urbane<br />

Hochhaus nicht. Denn die Erdgeschoßzone ist für<br />

Passanten zugänglich und enthält als Foyer mehrere<br />

Sitzgelegenheiten. Bereits im ebenerdigen Eingang<br />

bereichern Pflanzen den Bau und den Straßenraum.<br />

Um auch die unmittelbare Umgebung ansprechend<br />

zu gestalten, restaurierten die Architekten einen Teil<br />

der historisch bedeutenden „Market Street“. Sie harmoniert<br />

dadurch mit dem Tower und mündet in der<br />

Aula – dem sogenannten „City Room“. Das moderne,<br />

grüne Foyer geht also nahtlos in die Stadtstraße über<br />

und sorgt für das Verschwimmen privater und öffentlicher<br />

Räume.<br />

Der Eingangsbereich hat eine stattliche Raumhöhe<br />

von 18 Metern, während dessen Überdachung und<br />

die halboffenen Wände als Witterungsschutz dienen.<br />

Gleichzeitig fungiert das Erdgeschoss als Orientierungszone<br />

mit klar gekennzeichneten Zugängen zu<br />

den Restaurants, Geschäften sowie den Büro- und<br />

Wohnräumen. Die einladende und übersichtliche Gestaltung<br />

des Foyers macht das Projekt für die Bewohner<br />

Singapurs greifbar und ist somit identitätsstiftend.<br />

Grüne Oasen in schwindelnden Höhen<br />

Die ersten acht Geschoße sind den Bewohnern der<br />

Residenzen vorbehalten. Sie beinhalten neben den<br />

Wohnungen, Wellnesseinrichtungen, Fitnessräume,<br />

Gemeinschaftsküchen, Lounges und Grillplätze. Die<br />

übrigen 29 Stockwerke beinhalten Büros, die einen<br />

Ausblick auf den „Singapore River“ sowie „Marina<br />

Bay“ bieten.<br />

Herzstück des Baus sind aber zweifelsohne die „Grünen<br />

Oasen“. Zwischen den Büros und Residenzen<br />

schaffen sie eine räumliche und visuelle Unterbrechung.<br />

Tatsächlich stehen die Grünzonen, die sich<br />

über vier Level erstrecken, ganz im Zeichen der Pause.<br />

Bewohner und Angestellte haben hier die Möglichkeit,<br />

sich zurückzuziehen, um die Natur zu genießen.<br />

Die Plattformen erstrecken sich über 35 Meter,<br />

wobei sie auch für Veranstaltungen offen stehen.<br />

Nahtlos verbinden sie also Erholung mit Funktionalität<br />

und integrieren damit beide Elemente stimmig in<br />

die Konstruktion – filigrane Glaswände schützen die<br />

Besucher der Grünflächen hier vor Wind und Wetter.<br />

Auch bei der Anordnung der Pflanzen überließen<br />

die Planer nichts dem Zufall. Sie orientierten sich in<br />

diesem Punkt an den Hierarchien der Regenwälder.<br />

In Bodennähe befinden sich also Gewächse, die mit<br />

ihren großen Blättern einen schattigen Standort bevorzugen<br />

– das „Dach“ des Regenwaldes setzt sich<br />

hingegen hauptsächlich aus hohen Bäumen mit einer<br />

kleinen Blattstruktur zusammen.<br />

Auf dem begrünten Dach befinden sich Obstpflanzen<br />

– und zwar mehr als 150 verschiedene Sorten.<br />

Sie sind in fünf thematische Bereiche untergliedert,<br />

spenden Schatten und versorgen die Restaurants im<br />

Gebäude obendrein mit frischen Früchten. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

68<br />

Bauen & Energie


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

69<br />

BIG, CRA<br />

Verlockende Einblicke<br />

Auch wenn sich die vertikalen Parkanlagen im Hochhaus<br />

befinden, sind sie von außen dennoch zu sehen.<br />

Die Fassade des Baus öffnet sich auf mehreren<br />

Leveln, wobei sie scheinbar wie ein Vorhang zur<br />

Seite schwingt. So entstehen nicht nur verlockende<br />

Einblicke, sondern auch beeindruckende visuelle<br />

Dynamiken. Die Planer setzten beim Design auf<br />

ein Zusammenspiel aus geometrischen Formen und<br />

orthogonaler Linienführung. In Kombination mit<br />

kontrastreichen Texturen ergibt diese Mischung ein<br />

harmonisches Gesamtbild. Der Bau gewährleistet so<br />

nicht nur eine komfortable Nutzung, sondern er bereichert<br />

obendrein das Ortsbild Singapurs.<br />

Mehr Natur in der Großstadt<br />

Mit seiner ganzheitlichen Herangehensweise an die<br />

Bauplanung und die Stadtbegrünung hat der CapitaSpring<br />

Tower durchaus den Status eines Leuchtturmprojekts.<br />

Er zeigt auf, wie sich zeitgemäßes Design<br />

mit nachhaltigen Ansätzen in Einklang bringen<br />

lässt. Vor allem Großstädte schlagen sich in dicht<br />

verbauten Stadtteilen mit einem Mangel an Grünund<br />

Freiflächen herum. Das Planungsteam der Bjarke<br />

Ingels Group und Carlo Ratti Associati verdeutlicht,<br />

wie selbst massive Hochhäuser zu einer Lösung des<br />

Problems beitragen können.<br />

•<br />

CapitaSpring Tower<br />

Singapur<br />

Bauherr:<br />

Architektur:<br />

Projektleitung:<br />

Projektmanager:<br />

BIG Nachhaltigkeit:<br />

BIG Landschaftsplanung:<br />

CapitaLand Development, CapitaLand Integrated Commercial Trust<br />

und Mitsubishi Estate Co., Ltd.<br />

Bjarke Ingels Group und Carlo Ratti Associati<br />

Gorka Calzada Medina, Martino Hutz, Song He<br />

Eric Li, Günther Weber<br />

Tore Banke, Anders Holden Deleuran<br />

Dina Brændstrup, Kirsty Badenoch, Ulla Hornsyld<br />

Höhe:<br />

280 Meter<br />

Stockwerke: 51<br />

BGF: 93.000 m 2<br />

Bauzeit: 2018 - 2021<br />

www.big.dk


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

70<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Upside-down<br />

Das Projekt Hub of Huts von noa* Network of Architecture scheint die<br />

Schwerkraft auszutricksen. Mit ihm ergänzt das junge Planerteam aus<br />

Bozen das Hubertus Hotel in Olang in Südtirol – für das es bereits einen<br />

auskragenden Pool realisierte – erneut. Es entwirft einen Erweiterungsbau<br />

mit Wellness-Bereich, der wie ein Bergdorf im Mini-Format aussieht und<br />

dabei im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Kopf steht.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Alex Filz<br />

Bei der Gestaltung ließen sich die Architekten nicht<br />

nur der Atmosphäre des Bestands und dem Kontext,<br />

sondern auch von dem vorigen Anbau inspirieren.<br />

Die finale Entwurfsidee ergab sich aus der – sich in<br />

der Wasseroberfläche spiegelnden – Landschaft und<br />

umfasst eine schwebende Plattform. Sie wird laut<br />

noa*-Gründer und Projektleiter Lukas Rungger zur<br />

materialisierten Umkehrung der Horizonte, die Betrachter<br />

zum Staunen bringen soll: „Es geht um einen<br />

Perspektivenwechsel, der in Wellnessbereichen ohnehin<br />

oft vorkommt. Je nachdem, ob man kopfüber<br />

ins Schwimmbad eintaucht, in der Sauna liegt oder im<br />

Ruheraum sitzt, ändern sich die Ansichten ständig.“


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

71<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Der Baukörper schließt im Südosten an<br />

den Hotelkomplex an und kragt dort weit<br />

über die Landschaft aus. Er schwebt 15 m<br />

über dem Boden und wird von zwei holzverkleideten<br />

Säulen getragen. Ein Steg<br />

erschließt die Plattform und verbindet<br />

diese über einen neuen Ruheraum mit<br />

dem Bestand. Auf der Basis stehen mit<br />

den „Huts“ mehrere Häuschen mit Satteldach.<br />

An der Unterseite erwecken die<br />

kleinen Hütten gespiegelt den Eindruck,<br />

auf dem Kopf zu stehen. Dank der versetzten<br />

Anordnung geben die Häuser aus<br />

sämtlichen Perspektiven einen 360°-Blick<br />

auf die umliegende Berglandschaft frei.<br />

Die Funktionen des Anbaus sind über<br />

zwei Ebenen verteilt. Während die Räume<br />

oben mit Whirlpools und Panoramaduschen<br />

eher offen gehalten sind, wirken<br />

die Sauna-Bereiche, Duschen und ein<br />

drittes Außenbecken im unteren Teil geschützter.<br />

Auch die steigende Temperatur<br />

der Dampfbäder vermittelt Besuchern<br />

auf dem Weg in die tieferliegende Etage<br />

eine intimere Atmosphäre.<br />

Die umgekehrten Dächer sind nicht nur ein<br />

ästhetisches Designelement: Sie fungieren<br />

gleichzeitig als Platz für die Wasseraufbereitungsanlage<br />

des Schwimmbads<br />

und beinhalten die Sitzreihen der Saunas.<br />

Zudem soll das unkonventionelle Ensemble<br />

in seiner Gesamtheit an ein kleines<br />

Bergdorf erinnern. Materialien und Farben<br />

stimmten die Planer ebenfalls auf die<br />

Umgebung ab. An Wänden und Dächern<br />

wählen sie braune Aluminiumpaneele. In<br />

manchen Bereichen legen sich Lamellen<br />

im selben Naturton als Sichtschutz vor<br />

die Fensterflächen. Im Inneren des Hub<br />

of Huts setzt man auf hellbeige Keramikböden<br />

und Eichenholz. Sie runden die<br />

neue Plattform des Hubertus Hotels mit<br />

ihren 20 m Auskragung stimmig ab und<br />

bieten zwischen Himmel und Erde ein<br />

Wellness-Erlebnis der besonderen Art.<br />

Vielleicht regt das scheinbar schwerelose<br />

Projekt den ein oder anderen Gast dazu<br />

an, die Dinge einmal aus einer anderen<br />

Perspektive zu betrachten.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

72<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Urbane Nächte<br />

im Grünen<br />

Das Hotel Indigo Vienna – das neueste Projekt von BWM Architekten – erweitert<br />

seit Kurzem das Übernachtungsangebot der österreichischen Hauptstadt. Hier,<br />

direkt am Naschmarkt gelegen, organisiert das Planerteam aus Wien den ersten<br />

Standort der britischen Boutique-Hotelkette IHG rund um einen begrünten Innenhof<br />

und macht diesen so zu einem urbanen Dschungel, in dem nicht nur Gäste,<br />

sondern auch Einheimische willkommen sind.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: BWM Architekten / Mato Johannik<br />

In Margareten, dem 5. Gemeindebezirk, fügt sich das<br />

Projekt zwischen historische Altbauten und grüne<br />

Höfe ein und verbindet dort städtisches Flair mit<br />

erfrischender Garten<strong>architektur</strong>. Wie in jedem Hotel<br />

des internationalen Anbieters dreht sich auch hier<br />

alles um ein Konzept, welches den Gästen das Stadtviertel<br />

näherbringen soll. In einer schmalen Baulücke<br />

bildet die Straßenfront des Boutique-Hotels mit ihrer<br />

abstrakten, dunklen Gestaltung einen modernen<br />

Kontrast zwischen den gründerzeitlichen Bestandsgebäuden.<br />

Die Fassade schützt vor Lärm und führt<br />

durch einen schmalen Gang ins Herzstück des Hotels:<br />

einen zentralen Innenhof. Er ist 185 m 2 groß und<br />

wird von umlaufenden Laubengängen, sogenannten<br />

Pawlatschen, gesäumt. Als typisches Stilelement der<br />

Wiener Architektur integrieren die offenen Gänge<br />

den Neubau geschickt ins Stadtgefüge und stellen<br />

zugleich einen Bezug zur Umgebung her.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

| BA12-20G |<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Einfach konfigurierbar:<br />

TwinCAT 3 Lighting<br />

Solution für DALI-2<br />

An den Geländern der Pawlatschen wachsen Schlingpflanzen<br />

und verwandeln den trapezförmigen Hof in<br />

eine grüne Oase, die an einen verwunschenen Garten<br />

erinnern soll. Auch im Inneren des Boutique-Hotels<br />

setzt sich das Thema Grün fort. Die Lobby schließt<br />

als Wintergarten mit raumhohen Verglasungen direkt<br />

an die Freifläche an und lässt sich im Sommer nahtlos<br />

nach draußen öffnen. Das Restaurant ist ebenfalls<br />

zum Hof hin orientiert. Es lädt mit seiner lokalen, saisonalen<br />

Auswahl nicht nur Hotelgäste, sondern auch<br />

Nachbarn aus dem Grätzl ein. Fast alle der 158 Zimmer<br />

sind zum geschützten Außenbereich hin ausgerichtet<br />

und erhalten durch die Pflanzen einen natürlichen<br />

Sichtschutz. Mit drei verschiedenen Designs<br />

finden sich selbst in den Räumen charakteristische<br />

Elemente des Bezirks wieder: Zum einen in Form von<br />

Naturmotiven, welche für die urbanen Grünflächen<br />

stehen, zum anderen mit orientalischen Akzenten,<br />

die das multikulturelle Ambiente des Naschmarkts<br />

repräsentieren. Die dritte Kategorie holt im Industrial-Style<br />

gehalten mit Stahl und Sichtbeton den städtischen<br />

Kontext bis in die Hotelzimmer.<br />

Verschiedene Bodenbeläge und Teppiche zonieren<br />

sämtliche Bereiche im Inneren. Neben Fliesenböden<br />

mit umrahmtem Muster – wie sie in vielen Hausfluren<br />

Wiens und in den U-Bahnstationen von Otto Wagner<br />

zu finden sind – gibt es klassisches Fischgrät-Parkett.<br />

Details aus Wiener Geflecht komplettieren die<br />

Liste an Referenzen zur österreichischen Metropole.<br />

Dazu kombinieren die Architekten roten Terrazzo<br />

und Möbel in auffälligen Formen. Diese strukturieren<br />

die Innenräume des Hotel Indigo weiter und komplettieren<br />

den bunten Mix aus Urban, Grün und Wiener<br />

Kultur, der wohl für unvergessliche Aufenthalte sorgen<br />

dürfte.<br />

Mit TwinCAT 3 Lighting Solution stellt Beckhoff eine Lichtlösung<br />

vor, die vom Engineering bis zur Wartung auf die Vereinfachung<br />

aller Arbeitsschritte setzt. Alle typischen Lichtregelungen sind integriert,<br />

die Anzahl der DALI-Linien ist unbegrenzt. TwinCAT 3 Lighting<br />

Solution ist auch für Betreiber leicht über Excel konfigurierbar und<br />

zugleich voll HTML- und webfähig, dezentral skalierbar sowie direkt<br />

über Panel bedienbar. Schnelle Funktionsänderungen, Adressierungen<br />

und Erweiterungen sind direkt im Betrieb möglich, ebenso wie<br />

von DALI-Linien unabhängige Gruppierungen.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

74<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Zuckersüße<br />

Träume<br />

Wo bis 2004 noch Zuckerrüben zu Zucker verarbeitet wurden, übernachten neuerdings<br />

Hotelbesucher. Bulak Projekt verwandelte im polnischen Żnin eine – Ende<br />

des 19. Jahrhunderts erbaute – Zuckerfabrik in ein Hotel. Die Architekten revitalisierten<br />

den Industriekomplex mit Bedacht: Sie sanierten die historische Gebäudehülle<br />

und hauchten dem Kern in Kooperation mit den Innenraumplanern MML<br />

Architekci und MIXD neues Leben ein.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: ONI STUDIO, nalewajk.pl<br />

Im Zuge eines industriellen Umnutzungsprogramms<br />

sollte die Fabrik Cukrownia Żnin zunächst abgerissen<br />

werden. Die Hotel- und Immobiliengruppe ARCHE<br />

erwarb den Komplex und rettete ihn so vor dem Abbruch.<br />

Alle 27 Gebäude auf dem Gelände sollten auf<br />

Wunsch des Besitzers renoviert und als Hotel umgenutzt<br />

werden. Dafür erhielt das Planerteam die originalen<br />

Backsteinstrukturen und mit ihnen den Charakter<br />

des Ensembles. Das Layout des Areals erwies sich<br />

dabei aufgrund seiner Größe als logistische Herausforderung.<br />

Sämtliche Trakte wurden neu organisiert<br />

und bis hin zu den gepflasterten Außenflächen behutsam<br />

aufbereitet. Während außen rote Ziegelfassaden,<br />

Rohrleitungen und hoch aufragende Schornsteine an<br />

die industrielle Vergangenheit des Ortes erinnern,<br />

prägen im Inneren Stahlrahmen, Gitterbrüstungen<br />

und rohe Betonoberflächen die Räume und verleihen<br />

dem Projekt seinen einzigartigen Charme. Die alte<br />

Konstruktion wurde teils verstärkt und freiliegende<br />

Installationen wurden in das neue Design integriert.<br />

Im einstigen Produktionsgebäude verteilen sich<br />

nun über mehrere Etagen 184 Zimmer und 15 zweigeschossige<br />

Suiten eines 4-Sterne-Hotels. Sie sind<br />

rund um einen zentralen, galerieartigen Bereich angeordnet.<br />

Um die offene Gestaltung beizubehalten,<br />

setzte man in die Halle einen neuen Erschließungskern<br />

aus Stahl ein. Über eine lange Brücke dockt der<br />

Bau an ein zweites Hotel an. Dieses entsteht in einem<br />

Lagerhaus der ehemaligen Zuckerfabrik und beinhaltet<br />

weitere 132 Unterkünfte. In sämtlichen Hotelräumen<br />

erwartet Übernachtungsgäste ein spannender<br />

Mix aus Alt und Neu: Die nackten Backsteinwände<br />

kontrastieren mit modernem Interieur und schaffen<br />

in Kombination mit hohen Decken eine wohnliche,<br />

nahezu intime Atmosphäre.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

75<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Auch die übrigen Gebäude auf dem früheren Industriegelände<br />

bespielte man mit einem bunt gemischten<br />

Programm: Auf insgesamt 35.000 m 2 Geschossfläche<br />

sind Restaurants, multifunktionale Konferenzräume<br />

und ein Auditorium für bis zu 800 Personen, ein<br />

Kino, eine Kegelbahn sowie Fitness-, Workshop- und<br />

Spielbereiche für Kinder untergebracht. Im zweiten<br />

Teil der Lagerhalle schließen außerdem ein riesiger<br />

Aquapark, ein Spa, ein Club und eine Brauerei an.<br />

Direkt an dem angrenzenden See gelegen, dient ein<br />

kleiner Trakt als Anlaufstelle für diverse Wassersportaktivitäten.<br />

Einige der Bauten befinden sich noch im<br />

Umbau. Sie sollen den revitalisierten Hotelkomplex<br />

Cukrownia Żnin künftig harmonisch abrunden und<br />

viele Besucher in die polnische Stadt locken.<br />

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und Ihr Partner vom Entwurf<br />

bis zur Fertigstellung.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

76<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Luxus trifft<br />

Nachhaltigkeit<br />

Mit der Casa di Langa realisiert das Architekturbüro GaS Studio im Piemont ein<br />

nachhaltiges Luxusresort. Beim Design der Innenräume holten sich die Planer<br />

Unterstützung von Parisotto+Formenton Architetti. Das Ergebnis ist ein umweltfreundlicher<br />

Hotelkomplex, der als idyllischer Rückzugsort nicht nur Übernachtungsgäste<br />

anzieht, sondern gleichzeitig mit gutem Beispiel in der Branche<br />

vorangeht und – hoffentlich – zur Nachahmung animiert.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Alberto Strada, Saverio Lombardi Vallauri<br />

Inmitten von Weinbergen, Obstplantagen und Haselnusshainen<br />

erstreckt sich das Hotelareal in malerischer<br />

Lage auf rund 42 Hektar Fläche über die<br />

bewaldeten Hügel der Alta Langa, die zum UNES-<br />

CO-Weltkulturerbe gehört. Der Bauherr wünschte<br />

sich ein elegantes und nachhaltiges 5-Sterne-Luxusresort,<br />

das im Einklang mit der Natur steht und<br />

im Sinne eines kreislauffähigen Ansatzes ein altes<br />

Gebäude und dessen graue Energie weiter nutzt. Im<br />

Zuge dessen revitalisierte das Mailänder Architektenduo<br />

den Bestandsbau und bettete ihn behutsam<br />

neu in seine Umgebung ein.<br />

Das Hotel besteht aus mehreren Trakten, die sich mit<br />

ihren terracottafarbenen Fassaden, arkadenartigen<br />

Fenstern und Laubengängen sowie Schindeldächern<br />

harmonisch in die terrassierte Topografie einfügen.<br />

Die einzelnen Volumen sind um einen zentralen Frei-<br />

bereich angeordnet, der sich nach vorne mit Blick auf<br />

die piemontesische Landschaft der Alta Langa öffnet.<br />

Rund um den Komplex verteilen sich vielfältige Außenbereiche<br />

und ein Pool über diverse Ebenen. Das<br />

rurale Resort umfasst neben 39 Gästezimmern und<br />

Suiten mit großen Loggien auch einen Wellnessbereich,<br />

einen Fitnessraum und eine Villa als Location<br />

für Events. Im Inneren erwartet Gäste ein spannender<br />

Mix aus rustikalem, italienischem Landhausstil und<br />

modernen, nordischen Elementen. Gerahmte Panoramaausblicke<br />

rücken in allen Bereichen den Bezug<br />

nach draußen in den Mittelpunkt. Während in den<br />

Erschließungsflächen die Gestaltung der Fassaden<br />

wieder aufgegriffen wird, prägen die Hotelzimmer<br />

schlichtes Weiß sowie edle Holzakzente. Beim Interieur<br />

setzt man auf hochwertige Möbel und Einbauten<br />

aus recycelten Rohstoffen und Qualität aus Italien.


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77<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Die Casa die Langa steht nicht nur für CO 2 -Neutralität,<br />

sondern auch für Biodiversität und einen<br />

schonenden Umgang mit Ressourcen. Sämtliche<br />

neuen Materialien in den Außen- und Innenbereichen<br />

sind natürlich und stammen aus der Region.<br />

Eine Photovoltaikanlage und ein Geothermiefeld<br />

erzeugen mehr als die Hälfte der benötigten<br />

Energie. Zusätzlich senken passive Maßnahmen<br />

den Energiebedarf auf ein Minimum. Traditionelle<br />

Brise-Soleil-Strukturen aus Ziegel und Holz legen<br />

sich vor die Ansichten und schützen vor Überhitzung,<br />

lenken aber trotzdem genügend Tageslicht<br />

in die Räume. Für die Bewässerung des Areals<br />

kommt aufgefangenes Regenwasser zum Einsatz.<br />

Zusätzlich zu intensiven Aufforstungsarbeiten<br />

wurden rund um den Hotelkomplex ein 300 m 2<br />

großer Gemüsegarten, ein Gewächshaus und ein<br />

Herbarium mit über 140 verschiedenen Kräutern<br />

und essbaren Blumen angelegt. Die Produktion<br />

dieser Flächen deckt 50 % des Gemüsebedarfs im<br />

Hotelrestaurant Fàula. Dort werden neben Bio-Lebensmitteln<br />

aus eigenem Anbau ausschließlich<br />

Waren lokaler Lieferanten verarbeitet. Die anfallenden<br />

organische Abfälle verwendet man wiederum<br />

als Kompost für die Gärten des luxuriösen<br />

Öko-Resorts und rundet so das nachhaltige Konzept<br />

stimmig ab.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

78<br />

Produkt News<br />

Wechselbare LEDs<br />

Vor Jahren war der Umstieg auf die innovative LED-Technologie revolutionär,<br />

mittlerweile ist sie über alle Anwendungsgebiete hinweg die führende Leuchtmitteltechnologie.<br />

Schlagende Argumente für den Durchbruch waren und sind nach<br />

wie vor das trendige, besonders dezente Leuchtendesign, vor allem aber der hohe<br />

Wirkungsgrad und die erzielbaren Energiesparpotenziale. Dem gegenüber steht<br />

noch immer der Nachteil, dass die Platine in der Regel fix im Leuchtkörper verbaut<br />

wird. Das heißt folglich, dass die gesamte Leuchte zu ersetzen ist, sobald die LED<br />

ihre Lebensdauer überschritten hat.<br />

Nach intensiver Entwicklungsarbeit stellt<br />

nun Molto Luce mit der neuen X-Change -<br />

-Technology eine Innovation im Bereich LED<br />

vor: Das einfach zu wechselnde Chip-on-<br />

Bord-LED-Modul (COB-Modul) liefert eine<br />

serienfertige Lösung für mehr Flexibilität,<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Diese<br />

Technologie, welche ein einfaches Wechseln<br />

einer LED auf COB-Basis ermöglicht, kommt<br />

z.B. beim Stromschienenstrahler MOVA zur<br />

Anwendung. Der primär im Retail-Sektor<br />

eingesetzte Strahler bietet nun eine funktionale<br />

Lösung, um Anpassungen rasch und<br />

mit möglichst geringen Kosten vornehmen<br />

zu können. Der Wechsel der COB erfolgt mit<br />

Hilfe eines Bajonette-Verschlusses komplett<br />

werkzeuglos und kann auch direkt an der<br />

Stromschiene vorgenommen werden: Ohne<br />

Werkzeug, ohne Stress: neue Farbtemperatur,<br />

neuer Ausstrahlwinkel, neuer CRI-Wert.<br />

Molto Luce wurde für diese Innovation mit<br />

dem internationalen „Lighting for Good<br />

Award“ in der Kategorie „Best of Best“ ausgezeichnet.<br />

Zusätzlich erhielt das innovative<br />

Produkt <strong>2022</strong> auch beim „German Ecodesign<br />

Award“ eine Nominierung.<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

79<br />

Produkt News<br />

Einfach wie nie in das<br />

Thema Smart Home einsteigen<br />

Mit Busch-free@home® flex bietet Busch-Jaeger die ideale Lösung, flexibel und mit<br />

wenig Aufwand in die Smart Home-Welt einzutauchen. Die Anwendungsmöglichkeit<br />

beginnt bereits bei der Steuerung eines einzelnen Bedienelements<br />

(z. B. eines Dimmers) mit dem Smartphone. Dank seiner zukunftssicheren Technologie<br />

kann das System problemlos Schritt für Schritt erweitert und mit allen<br />

denkbaren Vernetzungsmöglichkeiten ausgebaut werden.<br />

Damit eröffnet sich ein neues Maß an Komfort: Die<br />

Haussteuerung passt sich den persönlichen Wünschen<br />

und individuellen Anforderungen der Räumlichkeiten<br />

optimal an. Sie steuert Jalousien, Licht,<br />

Heizung, Klima und Türkommunikation und stimmt<br />

die Funktionen perfekt aufeinander ab – nahtlos,<br />

mühelos und energieeffizient. Über fest installierte<br />

Schalter oder Touchpanels, per Sprachsteuerung,<br />

per App auf dem Smartphone oder Tablet kann man<br />

jederzeit auf das smarte Zuhause zugreifen. Alle<br />

Funktionen können einzeln angewendet oder mit<br />

anderen Anwendungsszenarien kombiniert werden.<br />

Außerdem ist es möglich, Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik<br />

einzubeziehen.<br />

Zeitlos-elegante Schalter-Designs runden das Smart<br />

Home-Erlebnis ab und überzeugen mit hochwertiger<br />

Haptik. Dabei hat Busch-Jaeger den Anspruch<br />

einer vollkommenen Formensprache bei gleichzeitig<br />

höchstem Bedienkomfort. Der Produzent ist der Überzeugung,<br />

dass sich auf Basis langlebiger Materialien<br />

und ihrer exzellenten Verarbeitung ein Ergebnis erzeugen<br />

lässt, das zuverlässig hält, was es verspricht:<br />

das perfekte Produkterlebnis. Einen besonders hohen<br />

Stellenwert hat deshalb die Materialqualität im<br />

Designprozess. Beispielsweise kommen bei der Serie<br />

Busch-axcent® pur Rahmen aus Schiefer, Beton und<br />

Papier-Verbundwerkstoff sowie Glas zum Einsatz.<br />

Mit Busch-free@home® flex setzt Busch-Jaeger die<br />

Erfolgsstory des beliebten Smart-Home-Systems<br />

Busch-free@home® fort und erleichtert gleichzeitig<br />

den Einstieg in die Haus- und Gebäudeautomation.<br />

ABB AG<br />

Electrification<br />

T +43 (0)1 60109-6530<br />

at-lpkc@abb.com<br />

busch-jaeger.at<br />

abb.at/lowvoltage


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

80<br />

Produkt News<br />

Smart Home in Kitzbühel<br />

Rund 300 Quadratmeter und ein atemberaubender Blick auf Hahnenkamm und<br />

Streif: Das von Anna Obernauer errichtete Haus in Kitzbühel beeindruckt nicht<br />

nur mit seiner exklusiven Lage, sondern auch mit seinem Innenleben. Hier kann<br />

praktisch alles via KNX gesteuert werden, angefangen bei der Beleuchtung über<br />

die Heizung und Belüftung bis hin zu Sauna und Dampfbad.<br />

Bei der Wahl der passenden KNX-Elemente für dieses<br />

Projekt waren drei Punkte ausschlaggebend: Benutzerfreundliche<br />

Bedienung, Vielseitigkeit, Modernität.<br />

Die Entscheidung fiel deshalb auf Produkte von<br />

Basalte aus dem Produktprogramm von SmartHome-Partner<br />

Siblik, die auch durch ihr stylisches Design<br />

überzeugten.<br />

Die KNX-Steuerung von Basalte erlaubt es dem<br />

Nutzer, nach einer soliden Grundkonfiguration frei<br />

zu schalten und zu walten, egal, ob über die Panels<br />

oder über mobile Endgeräte. Steuern lässt sich dabei<br />

praktisch alles: Lüftung, Beleuchtung, Jalousien,<br />

Sauna, Dampfbad, Sound, Fernseher – es gibt nichts,<br />

was das System nicht kann. Auch die Heizung lässt<br />

sich dank einer Viessmann Luftwärmepumpe, deren<br />

Modul ins KNX-System eingebaut ist, ebenfalls nach<br />

Bedarf steuern und auf dem Dach zeichnet eine<br />

Wetterstation alle Veränderungen im Wetter auf, reagiert<br />

entsprechend bzw. leitet die Informationen in<br />

Sekundenschnelle an das gesamte System weiter.<br />

Für Sicherheit im neuen Kitzbüheler SmartHome<br />

sorgt eine Videotürsprechstelle, die nicht nur<br />

stylisch aussieht, sondern auch Wandleuchte, Tages-<br />

und Nachtsichtkamera, Bewegungsmelder<br />

sowie Helligkeits- und Näherungssensor umfasst.<br />

Außerdem lassen sich verschiedene Szenarien zur<br />

Begrüßung von Bewohnern sowie Besuchern definieren<br />

und auch die LED-Beleuchtung kann individuell<br />

programmiert werden.<br />

Siblik SmartHome<br />

T 0800 20 16 44<br />

smarthome@siblik.com<br />

smarthome.siblik.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Zwei<br />

Farbig<br />

Optimales Arbeitslicht<br />

Immer mehr Menschen bekommen die Möglichkeit, Büroarbeiten<br />

auch von zuhause aus, im Homeoffice, zu erledigen.<br />

Raum- und Lichtverhältnisse sind dabei allerdings selten<br />

optimal. Zur Messe Light + Building <strong>2022</strong> präsentierte RIDI<br />

Leuchten eine Tischleuchte mit neuartigem Mischlichtkonzept<br />

und intelligenter Steuerung: die Ocara. Sie vereint<br />

Wissen und Kreativität namhafter LichtplanerInnen<br />

mit der technischen Lösungskompetenz des Herstellers.<br />

Ocara ist dabei mehr als eine Schreibtischleuchte, denn sie<br />

vereint vielfältige Funktionen: Ergonomisches Arbeitslicht, atmosphärisches<br />

Raumlicht, intimes Leselicht, biologisch wirksames<br />

melanopisches Licht – „all in one“ und richtig dosiert zu<br />

jeder gewünschten Tageszeit. Sensoren und eine intelligente<br />

Steuerung sorgen dafür, dass sich eine angenehme, den Lichtverhältnissen<br />

angepasste Raumatmosphäre ganz von selbst<br />

einstellt. Über einen Tast-Drehregler kann aber jederzeit manuell<br />

eine individuelle Lichtatmosphäre geschaffen werden.<br />

Das innovative Mischlichtkonzept bewirkt eine ausgewogene<br />

Ausleuchtung von Raum und Arbeitsplatz. Höhe und Winkel<br />

des Lichtkopfs sind fixiert, um eine typische Schreibtischfläche<br />

gleichmäßig und blendfrei auszuleuchten, ohne dabei im<br />

Blickfeld zu stören. Die Lichtkomponenten der Mischlichttechnik<br />

ergänzen sich optimal: Flächiges Licht, das seine<br />

Lichtfarbe zirkadian (analog zum Tageslichtverlauf) verändert,<br />

verteilt sich im Verhältnis 25:75 direkt auf die Arbeitsfläche<br />

beziehungsweise indirekt in den Raum.<br />

RIDI Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)1 7344 210-0<br />

office@ridi.at<br />

www.ridi-group.com<br />

Griesser Metalunic®<br />

Ganzmetall-Lamellenstoren:<br />

Komplett verdeckter<br />

Mechanismus bietet freie Sicht<br />

nach draußen, die Raffstoren<br />

kommen ohne sichtbare<br />

Vertikalverbindungen aus.<br />

Mit Sinus Lamellen erhalten<br />

Sie Tageslichtnutzung und<br />

Blendschutz in einem. Und<br />

auf Wunsch innen<br />

eine andere Farbe<br />

als außen.<br />

griesser.at<br />

Inspired by the Sun.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

82<br />

Produkt News<br />

Das „Blade Runner“ Badezimmer<br />

Der in Paris lebende Architekt Tristan Auer bezeichnet sich selbst als „Interiorund<br />

Emotionsarchitekt“, der seinen Kundinnen und Kunden nie einen bestimmten<br />

Stil aufdrängt. Was entsteht aber, wenn der Kreative für sich selbst entwirft?<br />

Eine Antwort darauf gibt das außergewöhnliche<br />

Badkonzept, das Auer im Rahmen des<br />

AXOR Projektes DISTINCTIVE entwickelt hat:<br />

„Für mich war es ein Geschenk, dieses Projekt<br />

machen zu können, denn ich konnte verrückt<br />

sein und musste niemandem gerecht werden,<br />

niemanden überzeugen und nichts erklären.“<br />

Besonders begeistert war er vom Entwurf<br />

eines Hochhausapartments in Hongkong,<br />

wie es in der Ausschreibung hieß, und assoziierte<br />

diese Location mit dem Science-Fiction-Film<br />

„Blade Runner“ von Ridley Scott<br />

aus den 80er-Jahren. Hongkong baut sich<br />

für ihn genauso in verschiedenen Schichten<br />

übereinander auf. Es gibt die Menschenmen-<br />

gen auf den Straßen, und dann, wenn man in<br />

die Höhe geht, wird es immer futuristischer.<br />

„Deshalb kombiniere ich alte, antike Stücke<br />

mit sehr modernen Texturen.“ In Anlehnung<br />

an die kühne Ästhetik der 80er-Jahre paart<br />

Auer spiegelnden Edelstahl mit Neonbeleuchtung<br />

und einer grafischen Mischung<br />

aus hellem und dunklem Travertin. Zu den<br />

Texturen, die er hier einsetzt, gehört die diamantierte<br />

Prismen-Struktur der AXOR Edge<br />

Armatur im Design von Jean-Marie Massaud.<br />

Auer verweist auf die Ähnlichkeit zwischen<br />

der Oberflächenstruktur mit der der kultigen<br />

Dupont-Feuerzeuge. Die AXOR Edge Waschtischarmatur<br />

und die freistehende Wannenarmatur<br />

sind in Polished Gold Optic ausgeführt<br />

und bilden einen markanten Kontrast<br />

zu den umgebenden Materialien, während<br />

der AXOR ShowerHeaven und das AXOR<br />

Edge Thermostatmodul für hochmoderne<br />

Funktionalität im Duschbereich sorgen. Die<br />

AXOR Universal Rectangular Accessoires,<br />

gestaltet von Philippe Starck, verleihen dem<br />

Bad eine zeitlose, moderne Note.<br />

Hansgrohe Handelsges.m.b.H.<br />

info@hansgrohe.at<br />

www.hansgrohe.at<br />

www.axor-design.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

83<br />

Produkt News<br />

Modulare Skulptur<br />

Der T39EL Handtuchwärmer von VOLA, konzipiert<br />

vom dänischen Architektenbüro Aarhus Architektur<br />

A/S, steht für ein Höchstmaß an moderner skulpturaler<br />

Modularität. Charakteristisch sind die minimalistischen,<br />

offenen Heizstäbe, die in Anzahl und<br />

Abständen frei kombinierbar sind. Der Handtuchwärmer<br />

ist als Einbausystem/Baukastensystem konzipiert,<br />

bei dem alle technischen Funktionsteile versteckt<br />

in die Wand integriert sind. Für jeden T39EL<br />

wird daher ein individueller Unterputzkörper nach<br />

Maß produziert. Als Grundlage hierfür dienen die<br />

Angaben über die Anzahl und der Anordnung der<br />

einzelnen Heizstäbe. Rein elektrisch betrieben ist er<br />

ganzjährig einsetzbar, wobei die Leistungsaufnahme<br />

bei Volllast nur 10,5 Watt pro Heizstab beträgt. Geregelt<br />

wird er über einen Thermostat mit fünf Leistungsstufen,<br />

Stufe Nr. 5 besitzt eine Timerfunktion<br />

für Vollbelastung. Eine automatische Abschaltung<br />

erfolgt nach 120 Minuten.<br />

VOLA Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)1 526 39 71-0<br />

info@vola.at<br />

www.vola.at<br />

MASSARBEIT<br />

IN SERIE.<br />

IN 9 TAGEN<br />

GELIEFERT.<br />

GET NORD<br />

Messe Hamburg<br />

17. bis 19. November <strong>2022</strong><br />

Halle A1, Stand 346<br />

Neun hochwertig gefertigte Badmöbel-Programme aus Österreich. Mehrfach mit nationalen und<br />

internationalen Designpreisen ausgezeichnet. Funktional bis ins kleinste Detail durchdacht, maßvariabel<br />

für individuelle Grundrisse, flexibel in den Ausstattungskomponenten, High-Tech und Handarbeit<br />

... und ein Partnersystem, das Kunden umfassend mit erstklassigen Serviceleistungen unterstützt!<br />

Vertrieb über den Sanitär-Großhandel. Mehr Infos auf www.conform-partnersystem.com<br />

TIROLER INDUSTRIE MANUFAKTUR FÜR BADMÖBEL. www.conformbad.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

84<br />

Produkt News<br />

Nachhaltiges Portfolio<br />

DGNB, BREEAM, LEED und WELL stehen für Zertifizierungssysteme,<br />

die sich für nachhaltiges Bauen international etabliert<br />

haben. Ganze Gebäude werden auf ihre Nachhaltigkeit<br />

hin untersucht und zertifiziert. Ausgezeichnet werden Bauten<br />

nur, wenn sie einen sehr komplexen Anforderungskatalog<br />

erfüllen. Das stellt auch neue Anforderungen an die eingesetzten<br />

Produkte, die den Bewertungskriterien standhalten<br />

müssen. Diesen Anforderungen wird HANSA mit einem neuen<br />

ECO-Portfolio gerecht.<br />

Über 30 Produkte aus verschiedenen Serien haben den Level-Shift<br />

vollzogen und „punkten“ in Zukunft, wenn es um die Auswahl geeigneter<br />

Armaturen für Gebäude aller Art geht. So erhalten Fachleute<br />

Planungssicherheit im Hinblick auf die Zertifizierung und können<br />

sich dennoch aus den beliebtesten Produktfamilien bedienen.<br />

Alle HANSA ECO Modelle weisen geringere Durchflussraten von<br />

Wasser auf, wobei es drei unterschiedlich reduzierte Stufen gibt.<br />

Je nach Modell werden verschiedene Durchflussraten angeboten.<br />

Die eingesparten Wassermengen wirken sich auch auf die benötigte<br />

Energiemenge für Warmwasseraufbereitung aus: Wenn weniger<br />

heißes Wasser fließt, wird auch weniger Energie verbraucht.<br />

HANSA AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)662 433 100-0<br />

office@hansa.at<br />

www.hansa.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Zeitgemäße<br />

Natürlichkeit<br />

Der österreichische Badmöbelhersteller<br />

Conform stellt ein umfangreiches Neuheitenprogramm<br />

vor, das neben einer Vielzahl<br />

an Erweiterungen, Updates und Neustrukturierungen<br />

in den acht Bestandsserien,<br />

mit der Naturserie Soulid auch ein authentisches,<br />

zeitgemäßes und zugleich zeitlos<br />

schönes Massivholz-Programm enthält, das<br />

mit Funktionalität, Vielseitigkeit und eleganter<br />

Simplizität punktet.<br />

Das neue Massivholz-Programm überzeugt<br />

vor allem mit Werthaltigkeit, natürlich gewachsener<br />

Schönheit, klaren Linien und<br />

hoher Funktionalität. Gefertigt aus 100 %<br />

Robur-Eiche setzt es der Schnelllebigkeit<br />

die Langlebigkeit entgegen, dem Künstlichen<br />

das Pure.<br />

Vielfältige Schrankelemente können so<br />

mit unterschiedlichsten Keramik-, Mineralwerkstoff-<br />

und Glaswaschtischen sowie<br />

mit Keramikaufsatzbecken oder Lavasteinbecken<br />

kombiniert werden und ergeben<br />

im raffinierten Dialog mit offenen Regalen,<br />

Leuchtspiegeln und Spiegelschränken har-<br />

85<br />

monische und zugleich äußerst individuelle<br />

Ensembles. Dabei vereint jedes Möbelelement<br />

der Soulid-Serie smarte Konstruktion<br />

mit handwerklicher Meisterschaft und wird<br />

mit seinem nachhaltigen Designansatz hohen<br />

ökologischen Ansprüchen gerecht.<br />

Zusätzlich zu den vielfältigen Formen, Formaten<br />

und Ausstattungsvarianten aus dem<br />

Conform-Standardprogrammen lassen sich<br />

auch maßgeschneiderte Lösungen ableiten<br />

- und das alles mit einer Lieferzeit von gerade<br />

einmal 9 Arbeitstagen.<br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at<br />

www.conform-partnersystem.com<br />

Produkt News<br />

Einschalten und genießen<br />

Die in Deutschland gefertigten Infrarotpaneele<br />

von Repabad bringen wohltuende<br />

Infrarotwärme in das Haus. Platzsparend<br />

eingebaut in Dusche, Dampfbad, Badezimmer<br />

oder im Livingbereich sorgen sie für<br />

einen wohltuenden Rückzugsort. Eine regelmäßige<br />

Anwendung kann sich zudem<br />

positiv auf die Gesundheit auswirken, der<br />

Stoffwechsel wird aktiviert, das Immunsystem<br />

angekurbelt und verspannte Muskulatur<br />

gelockert.<br />

Das Infrarotpaneel Malaga kann dabei einfach<br />

und schnell überall in den Räumen<br />

montiert werden, in denen es trocken ist. In<br />

Wohn-, Schlaf-, Gästezimmer oder Büro wird<br />

das Paneel an der Wand befestigt und in die<br />

Steckdose eingesteckt. Das selbsterklärende<br />

Bedienfeld ist gut sichtbar direkt in die<br />

Glasoberfläche eingebunden.<br />

Für die Anwendung in Dusche oder Badezimmer<br />

stehen die für Nassbereiche entwickelten<br />

Paneele Bilbao, Palma und Lissabon<br />

zur Verfügung. Gleich in Aufbau und Form<br />

unterscheiden sie sich lediglich bei der<br />

Montage sowie in der Bedienung. Palma<br />

wird zum Nachrüsten direkt auf die Fliese<br />

vor die Wand befestigt. Die beiden anderen<br />

Modelle werden mit Hilfe von Wandinstallationseinheiten<br />

in die Wand eingebaut. Im<br />

Dampfbad kommt das Paneel Lissabon zum<br />

Einsatz. Die Bedienung erfolgt hier über das<br />

Bedienfeld des Dampfbads.<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

86<br />

Produkt News<br />

Durchgängiges Baddesign<br />

Im Sinn einer ganzheitlichen Badgestaltung führt KEUCO das beliebte<br />

IXMO-Armaturendesign für Dusche und Badewanne auch konsequent am<br />

Waschtisch und am Bidet weiter.<br />

Die IXMO Waschtischarmaturen gibt es als klassischen<br />

Einhebelmischer oder als moderne Wandauslaufarmatur.<br />

Die Designs IXMO PURE, IXMO SOFT<br />

und IXMO FLAT geben mit unterschiedlich nuancierter<br />

Formensprache der Ausläufe und Griffe die<br />

Möglichkeit zur fein abstimmten Badgestaltung:<br />

IXMO PURE setzt mit rundem, geradem Auslauf und<br />

rechteckigem Griff auf klassische Formenschönheit.<br />

IXMO SOFT wendet sich mit einem gerundeten Auslauf<br />

und rundem Griff an Liebhaber weicherer Formen.<br />

Und IXMO FLAT kombiniert runde und eckige<br />

Formen in sinnlicher Harmonie.<br />

KEUCO GmbH<br />

T +43 (0)662 45 40 56-0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com<br />

www.ixmo.de<br />

Passend zu den IXMO-Armaturen in der Dusche und<br />

an der Badewanne ist für alle drei Designs die Rosette<br />

wahlweise in rund oder eckig kombinierbar. Neben<br />

klassischem Chrom setzen die Waschtischarmaturen<br />

in Schwarz-matter Oberfläche kraftvolle Akzente<br />

und übernehmen eine starke Rolle in der Badgestaltung.<br />

Für alle, die die Farbe Schwarz im Badezimmer<br />

lieben und die beim der Baddesign mit prägnanten<br />

Accessoires für Extravaganz sorgen möchten, bietet<br />

KEUCO BLACK SELECTION passende Accessoires<br />

für unterschiedliche Einrichtungsstile.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

87<br />

Produkt News<br />

Energiesparen leicht gemacht<br />

Gewohnheitsmäßig oder aus ästhetischen Gründen steht in den meisten Haushalten<br />

bei der Armatur am Waschtisch im Bad der Griffhebel immer in der Mittelstellung.<br />

Wird der Wasserhahn in dieser Position geöffnet, wird unmittelbar Energie zur<br />

Warmwassererzeugung verbraucht. Denn bei jedem Öffnungsvorgang in Mittelstellung<br />

eines herkömmlichen Einhebel-Waschtischmischers springt entweder ein Energieerzeuger<br />

im Haus an oder dem Warmwasserspeicher wird Wasser entnommen.<br />

Eine einfache Abhilfe gegen diese Energieverschwendung<br />

bieten Kaltstart-Armaturen,<br />

die LAUFEN in vielen Designvarianten<br />

anbietet. Kaltstart bedeutet, dass das warme<br />

Wasser bei diesen speziellen Armaturen<br />

nur fließt, wenn der Griffhebel bewusst<br />

nach links bewegt wird: Die ästhetische<br />

Mittelstellung kann beibehalten werden<br />

und Energie wird gespart ohne Komfort einbüßen<br />

zu müssen. Hierin steckt Potenzial,<br />

auf einfache und effektive Weise Energie<br />

zu sparen – und zwar bis zu 30 Prozent des<br />

Energiebedarfs für die benötigte Warmwasserbereitung<br />

für den Waschplatz im Bad.<br />

Der Komplettbad-Anbieter LAUFEN bietet<br />

Armaturen aus fünf Kollektionen (SENSE,<br />

PURE, LAURIN, LUA und TWINPLUS) standardmäßig<br />

mit dieser Kaltstart-Funktion<br />

an, die mit der Bezeichnung ECO+ gekennzeichnet<br />

sind.<br />

Weiteres Sparpotenzial bietet die Armaturenlinie<br />

CITYPRO, die durch die integrierte<br />

Temperatur- und Mengenbremse<br />

eine deutliche Reduktion des Wasser- und<br />

Energieverbrauchs erreicht. Die sogenannte<br />

ECO-Funktion kennzeichnet, dass diese<br />

Armaturen über einen wassersparenden<br />

Strahlregler sowie eine Temperatur- und<br />

Mengenbremse (FlowControl) verfügen.<br />

Außerdem kann der Austausch der Handbrause<br />

auf eine neue, wassersparende<br />

Brause, wie LAUFEN sie im Sortiment führt,<br />

den Wasserverbrauch drastisch reduzieren.<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Wassersparen im trendigen Ökodesign<br />

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person steigt global gesehen rasant<br />

an und liegt im öffentlich-gewerblichen Bereich mit 200 Litern pro Tag und Person<br />

rund 50 % höher als in Privathaushalten. In gewissen Spezialeinrichtungen (Krankenhäuser,<br />

Heilbäder etc.) übersteigt er sogar den Wert von 400 Litern pro Tag<br />

pro Person. Zudem ist das Verhalten des Nutzers im öffentlichen Raum, der für den<br />

Verbrauch nicht selbst aufkommen muss, ein anderes als im Privaten.<br />

DELABIE, Experte für Armaturen und Sanitärausstattungen<br />

im öffentlichen Bereich, bietet leistungsstarke<br />

Lösungen an, die über die Anforderungen<br />

der anspruchsvollsten Ökolabels hinausgehen. Etwa<br />

Selbstschluss-Armaturen, die hydraulisch funktionieren<br />

und keine Energie verbrauchen. Der Wasserfluss<br />

wird je nach Produkttyp nach einer vordefinierten Zeit<br />

automatisch gestoppt. Die Laufzeit liegt für Waschtischarmaturen<br />

bei 7 Sekunden, wie zum Beispiel bei<br />

der Selbstschluss-Mischbatterie für den Waschtisch<br />

TEMPOMIX 3. Dies ermöglicht es, den Wasserfluss<br />

auf ein striktes Minimum zu begrenzen, während die<br />

Hände befeuchtet und anschließend abgespült werden.<br />

Im Gegensatz zu klassischen Armaturen fließt<br />

während des Einseifens kein unnötiges Wasser. Für<br />

die weitere Optimierung des Wasserverbrauchs kann<br />

die Durchflussmenge im Waschtischbereich auf bis<br />

zu 1,4 l/min reduziert werden.<br />

DELABIE GmbH<br />

+49 (0)231496634-0<br />

www.delabie.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Recyclingfähige<br />

& anpassbare<br />

Duschwanne<br />

Mit Sustano präsentiert Duravit die erste<br />

recyclingfähige Duschwanne aus<br />

DuraSolid® Nature. Der recyclefähige Mineralwerkstoff<br />

kombiniert hervorragende<br />

Eigenschaften wie geringes Gewicht, einfache<br />

Anpass- und Zuschneidbarkeit, Robustheit,<br />

Reinigungsfreundlichkeit, angenehme<br />

Haptik, UV-Beständigkeit sowie Rutschfestigkeit<br />

bei matten Oberflächen. Das Duschwannen-Programm<br />

ist in sechs Farben erhältlich<br />

und bietet neben dem flachen und<br />

randlosen Design (Einbauhöhe nur 30 mm),<br />

der flächenbündig integrierten Ablaufabdeckung<br />

zudem die Möglichkeit, die Duschwannen<br />

bei Bedarf seitlich je um 100 mm<br />

zu kürzen. Durch die spezielle Oberflächenstruktur<br />

des Materials erreichen Sustano<br />

Duschwannen mit matter Oberfläche die<br />

Rutschfestigkeitsklasse C ohne zusätzliche<br />

Beschichtung.<br />

89<br />

Duravit Austria GmbH<br />

T +43 (0)2236 677 033-0<br />

info@at.duravit.com<br />

www.duravit.at<br />

Produkt News<br />

Uponor<br />

Thermatop M<br />

Heiz-/Kühldeckensystem<br />

FÜR BESONDERE<br />

ARCHITEKTONISCHE<br />

ANSPRÜCHE<br />

Schnelle Montage, flexible Installation dank<br />

einfacher Klickmontage<br />

Hohe Heiz- und Kühlleistungen, große<br />

thermisch aktive Rohroberfläche, hohe<br />

Schallabsorptionsgrade<br />

Klare Gewerketrennung zwischen Trockenbau<br />

und Haustechnik<br />

Erfahren Sie mehr auf uponor.com/de-at/<br />

produkte/deckeninstallation/thermatop-m


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Behaglichkeit in Innenräumen<br />

Ein angenehmes Raumklima ist maßgebend für den Wohlfühlfaktor im Gebäudeinneren<br />

und Lüftungskomponenten stellen eine unumgängliche Lösung dar, um<br />

die empfohlenen Luftwechselraten einzuhalten und thermische Behaglichkeit zu<br />

garantieren. Die Lindner Group bietet mit den Zu- und Abluftelementen AirBox S<br />

(Supply Air) bzw. AirBox E (Exhaust Air) ein System an, das verdeckt an der Rückseite<br />

des Deckensystems für ein behagliches Klima im Gebäudeinneren sorgt.<br />

Das Zuluftelement AirBox S ermöglicht dabei eine<br />

angenehme Frischluftzufuhr und Luftverteilung im<br />

Raum. Der Quellluftauslass sorgt für eine geringe Strömungsgeschwindigkeit,<br />

wodurch Geräusch- und Zugerscheinungen<br />

vermieden werden. Ergänzt um das<br />

Abluftelement AirBox E wird der Kreislauf geschlossen<br />

und die verbrauchte Raumluft unauffällig abgeführt.<br />

Je nach Anforderungen können diese Lüftungselemente<br />

in jeweils drei definierten Typen mit unterschiedlichen<br />

Volumenströmen gewählt werden.<br />

Neben den definierten Standardgrößen sind<br />

auch projektbezogene Ausführungen möglich.<br />

Um die Lüftungskomponenten an die Rückseite der<br />

Deckenplatte montieren zu können, ist eine Perforation<br />

des Deckensystems mit einem freien Querschnitt<br />

von mindestens 13 % erforderlich.<br />

Kombinierbar sind die Zu- und Abluftelemente auch<br />

mit den Lindner LMD Metalldecken sowie Plafotherm®<br />

Heiz-/Kühldecken – und das in geschlossenen Metalldecken<br />

ebenso wie in Deckensegeln.<br />

Lindner GmbH<br />

T +43 80)2252 86160-0<br />

austria@lindner-group.com<br />

www.lindner-group.com<br />

Weitere Informationen zu den AirBox Lüftungselementen<br />

gibt es in den neuen Produktvideos Lindner<br />

SPEEDfacts. Erreichbar mittels QR Code oder unter:<br />

https://www.youtube.com/user/LindnerGroup


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Biobasierte PEX-Rohre<br />

Mit PEX Pipes Blue präsentiert Uponor die weltweit<br />

ersten biobasierten PEX-Rohre die auf ISCC-zertifizierten,<br />

erneuerbaren Rohstoffen nach dem Massenbilanzansatz<br />

basieren.* Damit wird ein neuer Maßstab<br />

beim Übergang zu nachwachsenden Rohstoffen gesetzt,<br />

denn die Produktinnovation zeichnet sich durch<br />

einen um bis zu 90 Prozent verringerten CO 2 -Fußabdruck<br />

im Vergleich zu PEX-Rohren aus fossilen Rohstoffen<br />

aus.<br />

Dabei weist die neue Rohrgeneration die gleiche hervorragende<br />

Produktqualität, Funktion und Leistung<br />

wie herkömmliche Uponor PEX-Rohre auf.<br />

Der signifikant verringerte CO 2 -Fußabdruck der neuen<br />

PEX Pipes Blue, die in Flächenheizungssystemen<br />

eingesetzt werden können, basiert auf Berechnungen<br />

der Environmental Product Declaration (EPD) gemäß<br />

den Normen EN15804+A1, CML / ISO 21930. Die EPD<br />

bewertet umfassend, welche Auswirkungen ein Produkt<br />

während seines gesamten Lebenszyklus auf die<br />

Umwelt hat. Alle Daten werden zusätzlich von einer<br />

unabhängigen dritten Partei überprüft.<br />

Uponor Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)2236 23003-0<br />

info.at@uponor.com<br />

www.uponor.at<br />

* basierend auf den EPD-Berechnungen (Environmental<br />

Product Declaration) gemäß EN15804+A1, CML / ISO21930.


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92<br />

Produkt News<br />

Einzelrohrdurchführungen in Brettsperrholzwand<br />

mit Brandschutzmanschetten, Streckenisolierungen<br />

und Brandschutzklappen<br />

Brandschutz – Holz ist<br />

nicht gleich Holz<br />

Der Brandschutz ist immer eines der Schlüsselthemen, wenn es um die Umsetzung<br />

von Bauprojekten geht. Besonders die Brandschutzabschottungen von<br />

haustechnischen Installationen stellen eine vielschichtige Herausforderung dar.<br />

In den Details der jeweiligen Einbausituation liegt die Würze. Ist dieses Einbaudetail<br />

in der Leistungserklärung des Brandschutzprodukteherstellers zu finden?<br />

Gibt es genug Platz für die Abschottungsvariante? Kann man die Abschottung<br />

zulassungskonform in der Praxis überhaupt umsetzen? Und gibt es eine definierte<br />

gewerkübergreifende Schnittstelle?<br />

Wenn dazu noch das Thema Holz kommt, wird es<br />

auch für so manches Fachunternehmen zu speziell.<br />

Es werden vielerorts nach Lösungsvarianten gesucht,<br />

wie man sein Gewerk korrekt in einer Brettsperrholzdecke<br />

oder -wand abschotten kann. Die Heranziehung<br />

eines dafür spezialisierten Sachverständigen<br />

ist sicher ratsam, denn Holzwände und -decken sind<br />

keine Normtragkonstruktionen wie z. B. die Massivwand<br />

bzw. -decke. Es handelt sich hierbei um eine<br />

„spezifische Tragkonstruktion“ gemäß der neu überarbeiteten<br />

Prüfnorm EN1366-3 <strong>Ausgabe</strong> <strong>2022</strong>.<br />

Das bedeutet: Holz ist nicht gleich Holz. Jede<br />

Brettsperrholzkonstruktion der verschiedenen Hersteller<br />

ist mit den erforderlichen Abschottungen separat<br />

zu prüfen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Massivholz-Bauprojekte sind im Trend<br />

Die Holzindustrie baut ihre Produktionskapazitäten<br />

enorm aus und bietet einem rasch wachsenden<br />

Markt viele Lösungen für bekannte Probleme in der<br />

Bauwirtschaft. Etwa für die Herausforderung des<br />

Arbeitskräftemangels auf den Baustellen und das<br />

Ziel der Bauzeitverkürzung durch unterschiedlichste<br />

Vorfertigungsideen. Aber auch der anhaltende<br />

Invest mentwunsch in Immobilien, vor allem in Wohnungen,<br />

bleibt nicht zuletzt aufgrund des historischen<br />

Inflationsausmaßes ungebrochen.<br />

Wieviel Potenzial im gezielten Einsatz von Holz und<br />

Holz-Beton-Verbund Fertigteilen steckt, zeigen weltweit<br />

eine Vielzahl bemerkenswerter und auch sehenswerter<br />

Gebäude. Renderings von immer größer<br />

und höher werdenden Holzbauvisionen weisen den<br />

Weg in eine Zukunft, die eine genaue Detailplanung<br />

unentbehrlich macht.<br />

Um allen in Holzbauprojekten involvierten Stakeholdern<br />

einen fokussierten Überblick und eine Besprechungsgrundlage<br />

zum Thema Brandschutz zu bieten,<br />

hat Air Fire Tech, seit über 20 Jahren mit der Entwicklung<br />

und Weiterentwicklung von Abschottungen für<br />

die Haustechnik und den Trockenbau beschäftigt, im<br />

Zuge der FSE-Brandschutz-Fachtagung in St. Pölten<br />

eine bemerkenswerte Broschüre präsentiert, die sich<br />

ausschließlich dem Thema „Brandschutz im Holzbau“<br />

widmet. Darin zeigt das Unternehmen nicht nur innovative<br />

Lösungen für Abschottung von SHK-Rohrleitungen,<br />

Lüftungsleitungen und Elektroinstallationen<br />

in Brettsperrholzwänden und -decken, sondern führt<br />

in die Grundlagen der Brandschutzregelwerke und in<br />

die Zulassungsthematik beim Thema Abschottungen<br />

in Brettsperrholzkonstruktionen ein. Es werden wichtige<br />

Begleitthemen wie die luftdichte Herstellung<br />

von Installationsschächten oder die Vermeidung von<br />

Schallwertreduktionen angesprochen. Aber noch viel<br />

wichtiger, es werden auch mögliche Lösungen in anschaulichen<br />

Bildbeispielen gezeigt.<br />

Die Broschüre kann mittels QR-Code von hier direkt<br />

oder von der Website heruntergeladen werden. Ein<br />

gedrucktes Exemplar kann kostenlos per E-Mail angefordert<br />

werden: Einfach den Betreff „Zusendung<br />

der Broschüre Brandschutz im Holzbau“ an office@<br />

airfiretech.at mailen.<br />

AIR FIRE TECH<br />

Brandschutzsysteme GmbH<br />

T +43 (0)1 982 01 74-0<br />

office@airfiretech.at<br />

www.airfiretech.at<br />

Decke oder Wand-Kombischott<br />

Tirotech für SHK Rohre,<br />

Elektroleitungen und Lüftungsleitungen,<br />

mit schnell erstarrendem,<br />

besonders ergiebigen<br />

Leichtmörtel<br />

PDF-Download:<br />

Einzelrohrdurchführungen in<br />

Brettsperrholzdecke mit Brandschutzmanschetten,<br />

Streckenisolierungen<br />

und Brandschutzklappen<br />

von Air Fire Tech.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

94<br />

Produkt News<br />

Türen für Hyperion Hotel<br />

Im Herzen der Salzburger Neustadt hat das „Hyperion Hotel“ sein „neues, altes“<br />

Zuhause gefunden. Das 150-jährige historische Gebäude „Palais Faber“ wurde zum<br />

ersten Premium-Gästehaus der H-Hotels Gruppe in Österreich umgebaut.<br />

Zum Erhalt des Objektes erfolgte die Revitalisierung<br />

in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt<br />

auf Basis bauhistorischer Pläne. Bei den Restaurierungsarbeiten<br />

in der Eingangshalle wurde dabei ein<br />

längst vergessener Wandschmuck wieder entdeckt.<br />

Durch den Erhalt dieser historischen Details ist der<br />

Zeitgeist und Esprit des vorigen Jahrhunderts auch<br />

heute noch im Hotel zu spüren.<br />

Die Eröffnung des Hotels konnte nach über zwei<br />

Jahren Bauphase im Juli <strong>2022</strong> erfolgreich über die<br />

Bühne gehen. Vom Untergeschoss bis hin zum vierten<br />

Stockwerk wurde das Hyperion Hotel mit neuen<br />

Peneder Türen aus Stahl und Alu-Glas, Portalen und<br />

Fixverglasungen ausgestattet.<br />

Peneder<br />

Bau-Elemente GmbH<br />

T +43 (0)50 5603-0<br />

brandschutz@peneder.com<br />

www.peneder.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Integrierte<br />

Brandschutzkonzepte<br />

Wenn es um die Sicherheit von Gebäuden geht, spielt vorbeugender<br />

baulicher Brandschutz eine wichtige Rolle. Als oberste<br />

Gebote gelten dabei die weitestgehende Verwendung nichtbrennbarer<br />

Baustoffe und der Einsatz feuerwiderstandsfähiger<br />

Konstruktionen.<br />

ROCKWOOL bietet Dämmlösungen rund um die gesamte Gebäudehülle.<br />

Dies ermöglicht integrierte Brandschutzkonzepte<br />

für alle Gebäudetypen – ob privat, gewerblich oder öffentlich<br />

genutzt. So lassen sich bei der Planung und beim Bau von<br />

Wohn-, Büro und Verwaltungsgebäuden bis hin zu Industrieund<br />

Gewerbebauten sowie Schulen oder Krankenhäusern zuverlässig<br />

Menschen und Werte schützen.<br />

Im Rahmen der Video-Testserie zu den 7 Stärken von Steinwolle<br />

präsentiert Steen Lindby, Leiter Forschung und Entwicklung<br />

bei der ROCKWOOL Group, auch einen Themenschwerpunkt<br />

zum Brandschutz. Anschauen lohnt sich!<br />

ROCKWOOL HandelsgmbH<br />

T +43 (0)1 79726-0<br />

info@rockwool.at<br />

www.rockwool.at<br />

Jetzt klimafit<br />

bauen mit Beton!<br />

Unsere klimafreundliche<br />

Betonlösung für eine<br />

hochleistungsfähige,<br />

nachhaltige und zirkuläre<br />

Bauwirtschaft.<br />

www.ecopact.at<br />

www.perlmooser.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

Produkt News<br />

Erster CO 2 -neutraler Aufzug<br />

Der Aufzugkonzern KONE geht einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit:<br />

Aufzüge der KONE DX-Klasse sind branchenweit die ersten<br />

vollständig CO 2 -neutralen Aufzüge auf dem Markt – und zwar von der<br />

Herstellung über die Montage bis zur Wartung.<br />

Durch CO 2 -Reduktion und -Kompensation werden<br />

alle Kohlenstoffdioxid-Emissionen vermieden bzw.<br />

ausgeglichen, die bei Herstellung, Transport und<br />

Montage der Aufzüge, aber auch bei ihrer Wartung<br />

und Reparatur anfallen. Dabei berücksichtigt<br />

KONE die Klimabilanz der eingesetzten Materialien<br />

für den Aufzug (Fahrkorb, Kabinenwände, Antrieb<br />

usw.), aber auch den Energiebedarf sowie den Materialeinsatz<br />

für Wartung und Reparatur (Schmier-<br />

und Reinigungsmittel, Energiebedarf für die Fahrten<br />

des Technik- und Servicepersonals usw.).<br />

Die nachhaltigen Lösungen und Dienstleistungen<br />

von KONE sind ein wichtiger Beitrag zum öko-effizienten<br />

Bauen. Darüberhinaus helfen sie BauherrInnen<br />

und BetreiberInnen, Gebäude umweltfreundlicher zu<br />

machen und ihre Klimaziele zu erreichen. Für KONE<br />

sind es weitere Schritte auf dem selbst gesteckten<br />

Ziel, bis 2030 weltweit klimaneutral zu arbeiten.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)5 92 47 000<br />

austria@kone.com<br />

www.kone.at


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97<br />

Produkt News<br />

Gesunde Verbindung<br />

Der Neubau der Waldkliniken im thüringischen Eisenberg stellt eine völlig neue<br />

Klasse auf dem Sektor der Hospitality dar. Das imposante ringförmige Gebäude – in<br />

Zusammenarbeit des weltbekannten Mailänder Architekten Matteo Thun und des<br />

international tätigen Architekturbüros HDR Germany als Hybridkonstruktion entstanden<br />

– bietet als städtisches Krankenhaus mit 246 Betten echten Hotelkomfort.<br />

Die Kombination des sichtbaren Konstruktionsholzes<br />

mit dem Boden aus Eichenholz und den naturfarbenen<br />

Polstermöbeln unterstreicht den gewünschten<br />

Hotelcharakter, vermittelt Wohlfühlatmosphäre und<br />

rückt den Aspekt eines Krankenhauszimmers in den<br />

Hintergrund. Die Türen aus hellem Eichenholzfurnier<br />

fügen sich dabei stimmig in das klare und freundliche<br />

Erscheinungsbild ein. Gehalten werden diese von<br />

SIMONSWERK-Bändern aus der Serie VARIANT VX.<br />

Durch ihre hohen Belastungswerte bis 400 kg, ihre<br />

3D Verstellbarkeit und ihre wartungsfreie Gleitlagertechnik<br />

eignen sich diese Objektbänder perfekt<br />

für eine starke Frequentierung und spezielle Anforderungen<br />

innerhalb eines solchen Gesundheitsbaus.<br />

An über 500 Türen dieses Projekts sorgen die<br />

VX-Bänder für maximale Sicherheit. Ihre elegante,<br />

lineare Bandrolle greift zudem die Vertikalität der<br />

gewachsenen Natur auf, hält sich durch den dezenten<br />

Edelstahl-Look jedoch gekonnt im Hintergrund.<br />

Bei Türen in dunkleren Holztönen vervollständigen<br />

VX-Bänder in der Ausführung Bronze massiv das designorientierte<br />

Erscheinungsbild.<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

Produkt News<br />

Smarter Sonnenschutz<br />

Seit 140 Jahren nutzt Griesser die gesamte Erfahrung für die Herstellung innovativer<br />

und hochwertiger Sonnenschutzprodukte und zählt in Europa zu den<br />

führenden Unternehmen für hochstehenden und ästhetischen Sonnenschutz von<br />

Fenstern und Terrassen.<br />

Mit dem Spitzenprodukt Metalunic®, das<br />

ganz aus Metall besteht, vereint Griesser<br />

Sonnenschutz, Sicherheit und Ästhetik. Für<br />

uneingeschränkte Steuerung werden die<br />

Lamellen direkt in den Führungen verstellt.<br />

Die Sinus-Lamelle reflektiert die Sonnenstrahlen<br />

an die Decke und sorgt dadurch<br />

für bis zu 50 % mehr Tageslicht bei einem<br />

Viertel weniger Blendung.<br />

Mit seinen patentierten Faltscherenläden<br />

bietet Griesser zudem das erste Fensterladensystem,<br />

welches das Tageslicht aktiv<br />

steuert. Der exklusive Sonnenschutz ist<br />

sowohl außen wie auch im Gebäude ein<br />

ästhetisches Highlight. Dank ihrer horizontalen<br />

Bewegung folgen die einzelnen Flügel<br />

gezielt dem Sonnenstand. Als motorisierter<br />

und gesteuerter Sonnenschutz sorgen<br />

die Faltscherenläden jederzeit für die optimale<br />

Menge an natürlichem Licht und<br />

halten Windgeschwindigkeiten von bis zu<br />

120 km/h stand.<br />

Der Textilscreen Solozip® von Griesser ist<br />

die senkrechte Fassadenmarkise mit Zip.<br />

Der am Gewebe angeschweißte Reißverschluss<br />

hält den Stoff in der gesamten Höhe<br />

in den Führungen. Die Trage- und Führungselemente<br />

können komplett in die Fassade<br />

eingelassen werden, sodass nichts die<br />

Sicht ins Freie behindert. Dank seines Führungs-<br />

und Zip-Systems halten diese Textilscreens<br />

Windstärken von bis zu 92 km/h<br />

stand. Der trendige und optisch attraktive<br />

Sonnenschutz ist für große Flächen von bis<br />

zu 18 m² ausführbar.<br />

Griesser AST GmbH<br />

T+43 (0)5525 64222-0<br />

info@griesser.at<br />

www.griesser.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Ausreichend Licht<br />

und gesunder Schatten<br />

Schöner Ausblick, ausreichend gesundes Tageslicht<br />

und ein besonderer Rahmen – nach diesen<br />

Grundsätzen wurde das neue Kompetenzzentrum<br />

für Gesundheitsförderung und Prävention der<br />

BVAEB im niederösterreichischen Sitzenberg-Reidling<br />

(Bezirk Sankt Pölten) errichtet. Die VALETTA<br />

Beschattungs- und Insektenschutzsysteme der<br />

120 Einzelzimmer und großzügigen Fensterflächen<br />

des Gebäudes bieten hier das gewisse Extra für einen<br />

angenehmen und gesunden Aufenthalt und sichern<br />

den BewohnerInnen Ruhe und Entspannung.<br />

Als hochwertiges Beschattungssystem wurde das<br />

EASY Vorsatz-Raffsystem mit S-Lamellen ausgewählt.<br />

Die Außenbeschattung aus stranggepresstem<br />

Aluminium wirkt mit ihrer schlanken Optik mit eckiger<br />

Einzel- oder Doppelführungsschiene besonders<br />

elegant und erfüllt höchste architektonische Ansprüche.<br />

Im Bereich des notwendigen Insektenschutzes<br />

entschied man sich für VALETTA Insektenschutz,<br />

der als Schwenkrahmen-Doppeltür ausgeführt ist<br />

und sowohl über eine perfekte Dichtung durch einen<br />

Magnetverschluss als auch über einen Soft-Federschließer<br />

für automatisches und vor allem sanftes<br />

Schließen verfügt.<br />

99<br />

VALETTA Sonnenschutztechnik GmbH<br />

T +43 (0)732 38 80-0<br />

office@valetta.at<br />

www.valetta.at<br />

Produkt News<br />

++<br />

Wann, wenn<br />

nicht jetzt:<br />

Dämmen statt<br />

verpulvern!<br />

Schön, wenn man etwas für die Umwelt tut<br />

und dabei auch noch massiv Energiekosten<br />

spart: Die langlebige Austrotherm Wärmedämmung<br />

wird nicht nur umweltfreundlich<br />

produziert, sie sorgt auch für eine klare<br />

Reduktion der CO 2<br />

-Emissionen und damit eine<br />

niedrigere Jahresabrechnung. Klimaschutz,<br />

made in Austria – so soll‘s sein.<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

austrotherm.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

Produkt News<br />

Grenzenloses Raumerlebnis<br />

In bester Wohnlage entstanden in der Gesundheitsstadt Bad Nauheim 24 luxuriöse<br />

Eigentumswohnungen in vier Häusern. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen<br />

Glasfassaden mit großen Schiebefenstern lassen sie den Traum wahr werden, in<br />

einem urban geprägten Ambiente naturnah zu wohnen.<br />

Das gewählte Wohnraumkonzept orientiert sich dabei<br />

an der Idee der offenen Grundrissgestaltung: Kochen,<br />

Wohnen und Essen gehen in allen Wohnungen<br />

nahtlos ineinander über. Auf diese Weise entsteht<br />

räumliche Weite, die durch die Großzügigkeit der<br />

Schiebefenster cero von Solarlux, die zwei Seiten der<br />

großen Wohn-Essbereiche vollständig einnehmen,<br />

weiter verstärk wird. Aufgrund ihrer umlaufenden,<br />

nur 34 Millimeter schmalen Rahmen harmoniert das<br />

reduzierte Design der Schiebefenster mit dem modernen,<br />

minimalistisch geprägten Interieur.<br />

Neben der Ästhetik wurde auch viel Wert auf hohen<br />

Komfort und ausgereifte Technik bei der Wahl<br />

der Panoramafenster gelegt: Eine Glasfalzbelüftung<br />

im Scheibenzwischenraum der ausgewählten Solarlux-Schiebefenster<br />

verhindert Kondensat und die integrierte<br />

Edelstahl-Lauftechnik sorgt für eine gleichmäßige<br />

Lastenverteilung und somit für ein leichtes<br />

und verschleißarmes Gleiten. Alle cero Bauelemente<br />

lassen sich zudem mit einem elektrischen Antrieb<br />

stufenlos öffnen und schließen und bieten als 2- oder<br />

3-spurige Fensterfronten mit drei bis vier Schiebelementen<br />

maximale Öffnungsbreiten bis 3,70 m.<br />

SOLARLUX AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)512 209 023<br />

info.at@solarlux.at<br />

www.solarlux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Das Empfangsgebäude und die dahinterliegende Skulpturenhalle wurden<br />

monolithisch aus Liapor-Leichtbeton in 50 cm Stärke errichtet.<br />

Raum für die Kunst<br />

HIER HAGELT‘S<br />

SICHERHEIT!<br />

Die unschlagbare Fassadendämmung<br />

mit Carbonschutz.<br />

Streng, abstrakt und maßstabslos – so präsentieren sich die<br />

neue Skulpturenhalle und das Empfangsgebäude, die für<br />

die Sammlung Pohl in Marburg errichtet wurden. Die monolithischen<br />

Wände aus Liapor-Leichtbeton bilden nicht nur<br />

optisch den passenden Rahmen für die zeitgenössischen<br />

Kunstobjekte, sondern bieten dank ihres atmungsaktiven,<br />

ausgeglichenen Raumklimas auch beste konservatorische<br />

Bedingungen für die Exponate. Sowohl das Empfangsgebäude<br />

als auch die Skulpturenhalle wurden aus Liapor-Leichtbeton<br />

mit der Betongüte LC16/18D1.2 errichtet. Durch die wärmedämmenden<br />

sowie wärmespeichernden Eigenschaften<br />

des Liapor-Leichtbetons herrscht im Inneren der Gebäude<br />

ein ausgeglichenes Klima, ohne abrupte Temperaturschwankungen.<br />

Dazu kommt, dass die Wände atmungsaktiv sind und<br />

den Feuchtehaushalt regulieren. Ein positiver Nebeneffekt ist<br />

die sehr angenehme Akustik im Inneren, hervorgerufen durch<br />

die porigen, nicht schallharten Wände.<br />

Lias Österreich GesmbH<br />

T +43 (0)3155 2368-0<br />

info@liapor.at<br />

www.liapor.at<br />

Jetzt auch mit<br />

der Hanffaser<br />

als Dämmstoff!<br />

www.capatect.at<br />

Fotos: robert-conrad-fotografie.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

102<br />

Produkt News<br />

Fotos: Lukas Schaller<br />

Luftiges Wohngefühl auf vier Ebenen<br />

Josko entwickelt und produziert preisgekrönte, untereinander kombinierbare<br />

Designprodukte aus Holz, Aluminium, Kunststoff und Glas: Unzählige Oberflächen,<br />

Werkstoffe, Öffnungsarten sowie Stile bieten eine außergewöhnlich große<br />

Produktvielfalt an Fenstern und Türen.<br />

Ein Beispiel dafür ist ein Haus an den südlichen Ausläufern<br />

des Wienerwaldes, dem die besondere Bauweise<br />

und außergewöhnlich große Glasflächen helle<br />

Leichtigkeit verleihen. Prägend für die Gestaltung<br />

dieser Architektur, die stiller Rückzugsort für eine<br />

junge Familie ist, ist der natürliche, leichte Niveauunterschied<br />

zwischen der Straße und dem darüberliegenden<br />

Garten, der durch vier halbgeschosshoch<br />

versetzte Wohnebenen intelligent überbrückt wird.<br />

So entstehen Offenheit und Freiraum im Inneren,<br />

aber dennoch optisch abgegrenzte Wohnbereiche.<br />

Das außergewöhnlich schlanke Fenstersystem<br />

ONE, raumhohe und rahmenlose Glasflächen, leiten<br />

maximale Helligkeit ins Innere. Sie verstärken die<br />

Leichtigkeit des Hauses auf eine natürliche Weise.<br />

Maximal minimalistisch und ästhetisch bis ins letzte<br />

Detail bringt das Fenstersystem ONE die schlanke<br />

Eleganz bei Fenstern zurück. ONE ist inspiriert<br />

von der Optik eines Bilderrahmens und somit gleich<br />

schmal an allen vier Seiten. Alle Elemente verschiedenster<br />

Öffnungsarten und Funktionen, wie Fixteile,<br />

Fenster oder Schiebetüren, haben an allen Seiten, innen<br />

und außen, eine einheitliche Rahmenbreite von<br />

nur fünf Zentimetern.<br />

Josko Fenster<br />

& Türen GmbH<br />

T +43 (0)7763 2241-0<br />

office@josko.at<br />

www.josko.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

++<br />

Nachhaltig dämmen<br />

und CO 2 sparen<br />

Dämmstoffe aus XPS tragen wesentlich dazu bei, den Energieverbrauch<br />

eines Gebäudes und damit die CO 2 -Emissionen<br />

zu verringern. Vor Kurzem wurde ein zusätzlicher Weg eröffnet,<br />

um das Klima zu schützen: das Recycling. Lose verlegte<br />

XPS-Platten, die nach 2015 produziert wurden, können ausgebaut<br />

und erneut verwendet werden. Etwa im Umkehrdach oder<br />

unter der Bodenplatte ist ein solcher Ausbau gut möglich.<br />

Vor 2015 hergestelltes XPS enthält das Flammschutzmittel<br />

HBCD, kann in Verbrennungsanlagen thermisch verwertet<br />

werden und dient wieder der Energiegewinnung: In Fernwärmeanlagen<br />

zum Beispiel trägt es zur Beheizung der Gebäude<br />

bei. Ob mechanisches Recycling, die Wiederverwendung ganzer<br />

Platten oder die thermische Verwertung von Resten: Alle<br />

XPS-Dämmstoffe, die seit 2015 von ÖXPS-Mitgliedern produziert<br />

werden, sind zu 100 Prozent recyclingfähig und auch vom<br />

Gesetz als wiederverwendbar eingestuft. Saubere Reste oder<br />

Abschnitte können daher für neue Dämmstoffe genutzt werden.<br />

ÖXPS – Österreichische Fachvereinigung<br />

für Polystyrol-Extruderschaum<br />

office@oexps.at<br />

www.oexps.at<br />

Selbstverdichtend<br />

Dämmend.<br />

Korngröße1-16m m -<br />

rundundgebrochengemischt<br />

Liapor-Groundeignetsichaufgrundihrer<br />

einzigartigenphysikalischenEigenschaften<br />

hervoragendzurBaugrubenhinterfülung.<br />

DieSchü tung istdabeiform stabilund<br />

selbstverdichtend.Siestauchtsich nachträglich<br />

nichtzusam m en,ein Kubikm eter<br />

Liapor-Ground fü ltdam itdauerhafteinen<br />

Hohlraum vongenaueinem Kubikmeter<br />

aus.DerEintrag kann auch in schm alste<br />

Spaltenerfolgen,zusätzlicheRü tleroder<br />

Verdichtersind nichterforderlich.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

104<br />

Produkt News<br />

© Sto Ges.m.b.H.<br />

Neue Fassadenlösung<br />

Das Sto-Technikcenter in Villach wird zum Showcase für die neueste Generation<br />

der Sto-Photovoltaikfassade: StoVentec Photovoltaics Inlay ist ein vorgehängtes<br />

hinterlüftetes Fassadendämmsystem (VHF) mit gerahmten Photovoltaikmodulen,<br />

das Ökostrom erzeugt und gleichzeitig für exzellente Dämmung und<br />

Schallschutz sorgt.<br />

Die Produktinnovation ist als Gesamtsystem auf dem<br />

Markt – von der Unterkonstruktion über die Dämmung<br />

bis zu den Modulen. Das Fassadendesign in<br />

Kombination mit einer edlen Glasfassade und einer<br />

raffinierten Putzoberfläche demonstriert die vielfältigen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und die Systemsicherheit<br />

einer Sto-Komplettlösung.<br />

Das Sto-Technikcenter verfügt nun über eine Fassade<br />

mit 18 PV-Modulen zu je 305 Wp. Sie werden<br />

etwa 4.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen. „Der prognostizierte<br />

Eigenverbrauch liegt bei 80 Prozent“,<br />

betont Walter Wiedenbauer, Geschäftsführer der Sto<br />

Ges.m.b.H.: „Mit dem Projekt wollen wir nicht nur zeigen,<br />

welche beeindruckenden Fassaden sich damit<br />

in Kombination mit Oberflächen wie Putz und Glas<br />

gestalten lassen, sondern auch unsere eigene Nachhaltigkeitsagenda<br />

umsetzen.“<br />

Sto Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)4242 33 133-0<br />

info.at@sto.com<br />

www.sto.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

105<br />

Produkt News<br />

Funktionalität und Langlebigkeit<br />

Der Augustiner Platz in Fürstenfeld bekam<br />

im Rahmen seiner Komplettsanierung auch<br />

eine moderne öffentliche WC-Anlage: Mit<br />

hochwertigen Murexin Beschichtungen<br />

und einem nicht alltäglichen Farbkonzept<br />

wurden dort geschlossenporige, widerstandsfähige,<br />

hygienische und optisch<br />

überaus ansprechende Wand- und Bodenflächen<br />

geschaffen, die langlebig und leicht<br />

zu reinigen sind. Die Böden wurden mit Polyurethanbeschichtung<br />

PU 300 beschichtet.<br />

Dieses Reaktionsharz auf PU-Basis ist<br />

lösemittelfrei, selbstverlaufend, statisch<br />

rissüberbrückend, trittschallmindernd und<br />

schafft eine porenlose, widerstandsfähige<br />

und flüssigkeitsabweisende Oberfläche.<br />

Zur transparenten Versiegelung wurde die<br />

Polyurethanversiegelung PU 40 mit dem<br />

rutschhemmenden Füllstoff RF 8 versetzt.<br />

Auf den Wänden folgte ein Anstrich mit<br />

Aqua Sealing AS 1500 in drei Lagen.<br />

Diese 2-komponentige, diffusionsoffene<br />

Versiegelung auf Epoxidharzbasis eignet<br />

sich hervorragend für dieses Einsatzgebiet,<br />

da sie beständig gegen Säuren, verdünnte<br />

Laugen, Öle und Fette sowie wasserdicht<br />

ist. Für die Umsetzung des außergewöhnlichen<br />

Farbkonzepts wurde für den Damenbereich<br />

der RAL-Ton 3015 und den Herrenbereich<br />

der RAL-Ton 5024 gewählt.<br />

Murexin GmbH<br />

T +43 (0)2622 27401-0<br />

info@murexin.com<br />

www.murexin.com<br />

www.isover.at<br />

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- ISOVER Vario® Xtra -<br />

Das innovative Feuchteschutzsystem<br />

mit Klettverschluss.<br />

Mehr als nur eine Folie.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

106<br />

Produkt News<br />

© Moar Gut Hotel GmbH<br />

Paradies für Kinder und Eltern<br />

In nur sechs Monaten erschuf das Moar Gut, gelegen im Pongau, im Süden des<br />

Bundeslandes Salzburg, durch vielfältige Erweiterungen ein noch märchenhafteres<br />

Resort für Familien. Nach Plänen der LP <strong>architektur</strong> ZT GmbH und mit dem Fokus auf<br />

nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen wurden das Wellness-Areal erweitert,<br />

Suiten ausgebaut, ein neues See-Restaurant, ein imposanter Sportbereich, eine<br />

Tiefgarage mit ganz besonderer Ausstattung und sogar eine Reithalle geschaffen.<br />

Über der Tiefgarage tragen Austrotherm XPS® TOP<br />

Dämmplatten einen abwechslungsreich gestalteten<br />

Außenbereich – teilweise begehbar, teilweise<br />

befahrbar, teilweise begrünt. Das hochdruckfeste<br />

Produkt macht das alles möglich: Es steckt unter<br />

der Bodenplatte, über der Tiefgarage, auf allen Dächern<br />

der Wellnessanlage und noch in vielen anderen<br />

Flachdächern.<br />

Austrotherm XPS® TOP 30 wurde bei diesem Projekt<br />

überall dort eingesetzt, wo ein hochwertiges<br />

Produkt wirkungsvoll dämmen und zuverlässig dem<br />

Druck standhalten muss. Zum einen dem Druck unter<br />

der Bodenplatte, zum anderen den verschiedensten<br />

Belastungen, die von oben einwirken. Zum Beispiel<br />

auf den intensiv begrünten Flachdächern, die<br />

damit als Umkehrdach ausgeführt sind.<br />

© LP<strong>architektur</strong>ZT GmbH<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

info@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Guter Wein in guter Schale<br />

Das in Gols gelegene bekannte Weingut Allacher<br />

benötigte ein neues Wirtschaftsgebäude. Aufgrund<br />

des dafür gewählten Holzbaues und der verschiedenen<br />

Nutzungen - von der Gastroküche über die Füllanlage<br />

bis hin zu Büro und Lager - musste die Dämmung<br />

des Gebäudes höchsten Ansprüchen gerecht<br />

werden. Die Wahl fiel auf die Hochleistungs-Mineralwolle<br />

ULTIMATE von ISOVER, die alle Vorteile von<br />

Glas- und Steinwolle vereint: Der Dämmstoff verfügt<br />

über einen Schmelzpunkt von über 1.000 °C,<br />

ist mit maximalem Brand-, Wärme- und Schallschutz<br />

ausgestattet und zudem nachweislich schimmelresistent<br />

und pestizidfrei. Durch die besondere Faserstruktur<br />

ist ISOVER ULTIMATE elastischer als andere<br />

Dämmstoffe und lässt sich einfach komprimieren.<br />

Aufgrund des minimalen Gewichts ist der Dämmstoff<br />

zudem leicht zu verarbeiten.<br />

Saint-Gobain Austria GmbH<br />

ISOVER Austria<br />

T +43 (0)2266 6060<br />

isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />

www.isover.at<br />

107<br />

Fotos: nadine-studeny.at<br />

Produkt News<br />

VORREITER<br />

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Jörg Meiche<br />

Vertriebsleitung<br />

WICONA Österreich<br />

Sichern Sie sich Ihren<br />

entscheidenden Wettbewerbsvorteil<br />

Mindestens 75 % wiederverwertetes End-of-Life Aluminium, 95 %<br />

weniger Energieverbrauch und ein um 77 % reduzierter CO 2<br />

-Ausstoss –<br />

bei identischen Materialeigenschaften wie Primäraluminium. Das sind<br />

die beeindruckenden Kennzeichen von Hydro CIRCAL, einer der<br />

nachhaltigsten Aluminiumlegierungen der Branche.<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

108<br />

Produkt News<br />

Terrassenplatte LIV29 59,4 x 39,4 x 2,9 cm nebel<br />

Objekt: Liv an der Alten Donau<br />

© liv.at / Fotograf: nunofoto.com<br />

Chic & ökonomisch<br />

Die Gestaltung von Dachterrassen und Balkonen trägt bekanntlich zum Wert und<br />

zur Attraktivität der Immobilie sowie zum Wohlgefühl der Bewohner bei. Eine wesentliche<br />

Rolle bei der Charakteristik dieser Bereiche spielt der Bodenbelag.<br />

Für exklusive Wohnhausanlagen bieten Friedl Steinwerke<br />

mit dem LIV29 und Dots29-Plattenprogramm<br />

eine Auswahl an großzügigen Formaten und vielen<br />

Farbtönen an. Diese Platten sind nur 29 mm dick und<br />

darüber hinaus imprägniert. Mit der Terrassenplatte<br />

Niva29 aus Beton steht zudem eine nicht nur optisch<br />

ansprechende, sondern auch ökonomisch interessante<br />

Alternative zu herkömmlichen Betonplatten zur<br />

Verfügung. Angeboten in den Formaten 60 x 40 cm<br />

und 40 x 40 cm überzeugt Niva29 nicht nur durch die<br />

feingestrahlte und diamantgebürstete Oberfläche,<br />

was die edle Naturkörnung sichtbar macht, sondern<br />

auch durch die geringe Plattenstärke von nur 29 mm.<br />

Die Seitenflächen verfügen über eine Sichtbetonoptik,<br />

wodurch diese Platten beispielsweise auch zur<br />

Stufenverkleidung und als Poolumrandung verwendet<br />

werden können. Weiters besteht die Möglichkeit,<br />

die Seitenflächen bei Friedl mit gerader & gefaster<br />

Kante, im Viertelrundstab oder im Halbrundstab veredeln<br />

zu lassen.<br />

Friedl Steinwerke GmbH<br />

T +43 (0)2618 3208-0<br />

weppersdorf@steinwerke.at<br />

www.steinwerke.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Wärmeschutz<br />

im Hochgebirge<br />

Das Pinzgauer Berghotel Rudolfshütte liegt<br />

auf 2.315 m am Weißsee im Nationalpark<br />

Hohe Tauern. 2021 wurden das Gebäude<br />

umfassend saniert und im Flachdach innovative<br />

Produkte von Steinbacher für optimalen<br />

Wärmeschutz und zur Vermeidung<br />

von Feuchtigkeitsschäden eingesetzt. Verbaut<br />

wurde dabei die steinodur® EPS plus<br />

Gefälledämmung, die dauerhaft für ein angenehmes<br />

Raumklima und Wohlfühltemperaturen<br />

sorgt. In Kombination mit der<br />

einseitig strukturierten steinodur® WDO-E<br />

plus Dämmplatte ist zudem sicherer Schutz<br />

vor Feuchtigkeit geboten: Diese druckfeste,<br />

formstabile Dämmplatte eignet sich<br />

perfekt für den Einsatz im Warmdach und<br />

ermöglicht bei Wassereintritt eine rasche,<br />

wirtschaftliche Trocknung. Steinbacher<br />

empfiehlt zusätzlich ein Feuchtemonitoring-System<br />

zu installieren, wodurch Wassereintritte<br />

frühzeitig erkannt und zeitnah<br />

behoben werden können.<br />

109<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at<br />

Produkt News<br />

Wir lassen uns messen.<br />

Jetzt auch an zuverlässigen<br />

Trittschall-Kennwerten.<br />

Schöck bietet Ihnen als Erster<br />

verlässliche Trittschall-Kennwerte<br />

für Balkondämmelemente nach<br />

dem neuen, verbesserten Prüfverfahren<br />

nach EAD 050001-01-0301<br />

(adopted) für Ihre Prognosen.<br />

Warum? Weil wir's können.<br />

www.schoeck.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

110<br />

Produkt News<br />

Dämmung rauf,<br />

Kosten runter!<br />

Seit Monaten befinden sich die Energiepreise im<br />

Steigflug und so schnell wie jetzt hat sich noch nie<br />

eine Fassaden-Dämmung gerechnet. Waren es vor<br />

wenigen Jahren noch über 20 Jahre, so sind es heute<br />

bereits weniger als 10 Jahre.<br />

Dieser Vergleich bezieht sich auf eine von den Baumit<br />

Experten erstellte Amortisationsrechnung, die<br />

auf einem freistehenden Einfamilienhaus mit einer<br />

Netto-Wohnfläche von rund 190 m² und einem<br />

Heizwärmebedarf (HWB) von 142,16 kWh/m²a basiert.<br />

Für die Berechnung wurde die Baumit open air<br />

KlimaschutzFassade mit einer Dämmdicke von 16 cm<br />

herangezogen. Das Ergebnis: Allein die Fassadendämmung<br />

reduziert den HWB auf 85,00 kW/m²a. Je<br />

nach Energieträger (Heizöl, Gas oder Pellets) amortisiert<br />

sich das WDVS somit in 8 bis 10 Jahren.<br />

Baumit GmbH<br />

T +43 (0)501 888 1-0<br />

office@baumit.com<br />

www.baumit.com<br />

Effizientere Mahltechnologie<br />

Lafarge eröffnete kürzlich im Zementwerk Mannersdorf<br />

eine Rohmühle, die durch die Verwendung<br />

alternativer Rohstoffe zu einer Einsparung von<br />

jährlich 17.000 Tonnen CO 2 führen wird. Die mit Investitionen<br />

von mehr als 20 Millionen Euro errichtete<br />

High-Tech-Anlage ermöglicht die Herstellung<br />

CO 2 -reduzierter Zemente und ist ein wichtiger Meilenstein<br />

auf dem Weg zu einer klimaschonenden<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Die wesentlich effizientere Mahltechnologie der vertikalen<br />

Rohmühle braucht zudem 10 % weniger Energie,<br />

was dem Stromverbrauch von 2.500 Haushalten<br />

entspricht. Die Bedeutung der Investition für eine<br />

nachhaltige Bauwirtschaft ist Lafarge Österreich<br />

CEO Berthold Kren ein besonderes Anliegen: „Dank<br />

der vertikalen Rohmühle können wir Baurestmassen<br />

nutzen und natürliche Rohstoffe schützen. Abbruchhäuser<br />

aus Ziegel oder Beton werden so zur wertvollen<br />

Ressource.“<br />

Lafarge Zementwerke GmbH<br />

T +43 (0)1 588 89-0<br />

marketing.austria@lafarge.com<br />

www.lafarge.at<br />

Feierliche Einweihung: (v.li.n.re.) Gerhard David, Bürgermeister<br />

Mannersdorf, Berthold Kren, CEO Lafarge<br />

Österreich, Peter Suchanek, Bezirkshauptmann Bruck/<br />

Leitha eröffnen feierlich die neue vertikale Rohmühle<br />

im Lafarge Zementwerk Mannersdorf.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Energie aus<br />

der Fassade<br />

StoVentec Photovoltaics Inlay:<br />

das ästhetisch anspruchsvolle<br />

System für regenerative<br />

Fassadenlösungen.<br />

Aus Liebe zum Bauen.<br />

Bewusst bauen.<br />

Statisch komplexe<br />

Herausforderung<br />

Wien wächst in die Höhe. Auch beim Bau des neuen Hochhausquartiers<br />

The Marks im 3. Gemeindebezirk, dessen Fertigstellung<br />

voraussichtlich im Frühjahr 2023 erfolgen wird, geht es<br />

nach oben. Hier wächst, so Andrea Graßmugg, Architektin bei<br />

Rüdiger Lainer + Partner Architekten, „ein kleiner Stadtteil“ in<br />

die Höhe, statt sich wie sonst horizontal auszubreiten.<br />

Das Österreichische Siedlungswerk realisiert bei diesem Projekt<br />

den Q-Tower, einen der drei Hochhaustürme im neuen Quartier<br />

The Marks in Wien. Dieser Tower misst 114 Meter mit 35 Etagen<br />

und wird fast 470 Wohneinheiten umfassen. Den besonderen<br />

physikalischen Kräften, die auf die Konstruktion wirken, begegneten<br />

die Tragwerksplaner mit Produkten von Schöck.<br />

Umlaufende Balkone ab dem 3. Geschoss prägen die markante<br />

Optik des Towers. Den zuverlässigen Anschluss der Stahlbetonbalkone<br />

an das Gebäude sichert Schöck Isokorb. Je nach<br />

Beanspruchung kamen dabei unterschiedliche Typen des tragenden<br />

Wärmedämmelements zum Einsatz. Der Einbau des<br />

Isokorb in die Balkonplatten erfolgte bereits im Fertigteilwerk.<br />

Teilweise mussten Balkonelemente konstruktiv miteinander<br />

verbunden werden. Dies geschah mit Hilfe des Schöck Querkraftdorn<br />

Stacon Typ LD. Der Schubdorn überträgt die Querkräfte<br />

und ermöglicht gleichzeitig die erforderliche horizontale<br />

Bewegung in der Fuge zwischen den Bauteilen.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office-at@schoeck.com<br />

www.schoeck.com<br />

NEU!<br />

ab 04/<strong>2022</strong><br />

Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade<br />

mit gerahmten Photovoltaikmodulen.<br />

Vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme verbinden<br />

anspruchsvolle Architektur mit den Anforderungen der<br />

Bauphysik. Mit der Integration von Photovoltaik ist es<br />

Sto gelungen, eine funktionale Fassade zu entwickeln.<br />

Sto unterstützt mit diesem System, im Sinne des Europäischen<br />

Green Deals, den Übergang zu modernen,<br />

ressourcenschonenden und wirtschaftlichen Gebäuden.<br />

Fotos: Markus Schieder


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

112<br />

edv<br />

BIM + Energie<br />

Digitale Zwillinge energetisch optimieren<br />

Die wichtigsten, den Gebäudeenergieverbrauch bestimmenden Entscheidungen<br />

werden im frühen Planungsstadium getroffen. Mit BIM-Modellen und spezieller<br />

Energieanalyse-Software lässt sich die Energiebilanz von Gebäudeentwürfen<br />

frühzeitig optimieren.<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Angesichts steigender Energiepreise und<br />

des Klimawandels spielen zunehmend auch<br />

Energie- und Umweltaspekte eine entwurfsbestimmende<br />

Rolle. Bereits mit der<br />

Gebäudeausrichtung und -form werden<br />

wichtige Weichen für die Gebäude-Energiebilanz<br />

gestellt. Zu den weiteren Faktoren<br />

zählen die Raumanordnung, die Fensteranordnung<br />

und -größe, die Minimierung konstruktiver<br />

Wärmebrücken oder die Wahl von<br />

Baumaterialien, Dämm- und Heizsystemen.<br />

Diese Faktoren fließen zwar schon immer<br />

in die Planung ein. Welche Auswirkungen<br />

auf die Energiebilanz eine kompaktere Gebäudeform,<br />

eine bessere Wärmedämmung<br />

oder moderne Heizsysteme haben, ließ sich<br />

bisher jedoch nur grob oder mit viel Rechenaufwand<br />

ermitteln. BIM und spezielle<br />

Programme ermöglichen einfachere, in den<br />

Entwurfsprozess integrierte Echtzeit-Analysen<br />

des „digitalen Zwillings“ und eine<br />

quantitativ nachvollziehbare energetische<br />

Gebäudeoptimierung.<br />

BIM hilft, Gebäude effizienter<br />

zu machen<br />

BIM bietet auch aus energetischer Sicht<br />

Vorteile: Viele im BIM-Modell enthaltene<br />

Informationen wie die Geometrie, bauphysikalische<br />

oder energetische Gebäude-,<br />

Raum- und Bauteilinformationen, wie Gebäudehüllflächen,<br />

Öffnungen, Ausrichtungen,<br />

Raumflächen und -volumen oder<br />

U-Werte etc. können für Berechnungen<br />

oder Simulationen verwendet werden. Werden<br />

alle relevanten Bauteilinformationen<br />

in das Modell eingepflegt, können bauphysikalische,<br />

thermische, energetische,<br />

tageslicht- oder lüftungstechnische Berechnungen<br />

und Simulationen, Heiz- und<br />

Kühllastberechnungen etc. theoretisch<br />

mit geringerem Eingabeaufwand realisiert<br />

BIM bietet nicht nur für die Gebäudeplanung, sondern auch für die energetische Analyse und<br />

Optimierung Vorteile. © Computerworks<br />

werden. Schon in frühen Projektphasen<br />

lassen sich beispielsweise Aussagen zum<br />

energetischen Verhalten von Gebäuden wie<br />

dem Heizwärmebedarf, den Transmissionswärmeverlusten,<br />

solaren Wärmegewinnen<br />

oder dem CO 2 -Ausstoß treffen. Basierten<br />

energetisch bedeutsame Planungsentscheidungen<br />

bisher eher auf überschlägigen<br />

Berechnungen und Erfahrungswerten,<br />

so ermöglicht die modellorientierte Planung<br />

quasi eine „Echtzeit-Analyse“ der Energiedaten<br />

eines Bauvorhabens und eine quantitativ<br />

nachvollziehbare Optimierung der<br />

Gebäude-Energiebilanz schon in frühen<br />

Planungsphasen. Inzwischen gibt es viele<br />

Energieanalyse-Werkzeuge, die es Planern<br />

ermöglichen, die Energieeffizienz eines<br />

Gebäudes während der Entwurfs- und<br />

Planungsphase gezielt zu beeinflussen,<br />

CO 2 -Emissionen zu reduzieren und Effizienzziele<br />

oder Green-Building-Zertifikate im<br />

Auge zu behalten.<br />

Gebäudeentwürfe energetisch<br />

optimieren<br />

BIM-Modelle und Analysewerkzeuge zur<br />

Optimierung der Energie-Performance von<br />

Gebäudeentwürfen wie zum Beispiel Energos,<br />

EnergyPlus, ESBO, Insight, Sefaira,<br />

TerMus PLUS und weitere (siehe auch Infokasten)<br />

ermöglichen eine, teilweise in die<br />

Architekturplanung integrierte, schnelle Ermittlung<br />

und Bewertung wichtiger Energiekennzahlen.<br />

Dazu müssen in das BIM-Modell<br />

alle notwendigen Informationen wie<br />

Standort, Raum-, Bauteil- und Anlagendaten<br />

eingepflegt werden. Über eine Analysefunktion<br />

der BIM-Modellgeometrie und der<br />

Materialeigenschaften werden alle sichtbaren<br />

Strukturen und Öffnungen gemäß ihrer<br />

Ausrichtung und Lage relativ zu den Raumflächen<br />

automatisch erfasst, Raumbegrenzungen<br />

generiert und deren Eigenschaften<br />

aufgelistet. Vom Planer ergänzt oder modifiziert<br />

werden Zonen und deren Nutzungs-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

edv<br />

Im BIM-Modell enthaltene Gebäude-, Raum- und Bauteildaten<br />

können übernommen und digital beispielsweise für energetische<br />

Analysen und Optimierungen verwendet werden.<br />

© EDV-Software-Service<br />

BIM-Modelle und Analysewerkzeuge zur Optimierung der Energie-Performance von<br />

Gebäudeentwürfen ermöglichen eine in die Architekturplanung integrierte Analyse<br />

und Bewertung wichtiger Energiekennzahlen. © Autodesk<br />

profile, Raumbegrenzungs-Eigenschaften,<br />

U-Werte von Bauteilen, Eigenschaften der<br />

Fenster, Verschattungsarten, Standort- und<br />

Klimadaten, die Gebäudetechnik, Energiequellen<br />

und Energiekosten. Ohne in eine<br />

andere Software-Umgebung wechseln oder<br />

Daten austauschen zu müssen, werden die<br />

Ergebnisse in Form von Diagrammen mit<br />

präzisen Werten zum Energieverbrauch,<br />

zur monatlichen Energiebilanz oder zum<br />

CO 2 -Ausstoß ausgegeben. Entwurfsvarianten<br />

können auf Basis dieser Energiebilanz<br />

miteinander verglichen werden. Dadurch<br />

kann man Bauherren anschaulich vermitteln,<br />

wie sich die Energiekennzahlen ändern,<br />

wenn etwa anstelle einer Leicht-, eine<br />

Massivbauweise, eine bessere Dämmung<br />

gewählt, Fensterflächen verändert werden<br />

oder anstelle einer Gas eine Wärmepumpenheizung<br />

zum Einsatz kommt. Im Wechselspiel<br />

zwischen Entwurf, Analyse und<br />

Vergleich lassen sich so Entwurfskonzepte<br />

schon in früher Projektphase optimieren.<br />

Die berechneten Energiedaten können entweder<br />

exportiert oder direkt an ein Energieberater-Programm<br />

übergeben werden,<br />

mit dem ein Energieausweis erstellt oder<br />

das Projekt auf staatliche Förderkriterien<br />

geprüft werden kann.<br />

Berechnungen am<br />

„digitalen Zwilling“<br />

Auch für die spätere, präzisere Berechnung<br />

und Simulation des Bauvorhabens oder<br />

Bestandsgebäudes bietet das parallel zum<br />

Planungsfortschritt immer detailliertere<br />

BIM-Gebäudemodell Vorteile, denn viele<br />

der für Berechnungen relevanten Bauteilinformationen<br />

sind darin bereits enthalten.<br />

Dadurch reduziert sich der Aufwand bei der<br />

energetischen Gebäudeoptimierung, für<br />

Heiz- und Kühllastberechnungen, bauphysikalische<br />

oder thermisch-dynamische Simulationen,<br />

der Energieausweis-Erstellung<br />

etc. Schließlich ist die Zusammenstellung<br />

und Eingabe der Raum-/Gebäudedaten in<br />

vielen Fällen aufwendiger als die eigentliche<br />

Berechnung. Allerdings funktioniert<br />

die Übergabe von Raum-/Gebäudedaten an<br />

Berechnungsprogramme und das Zurückschreiben<br />

der berechneten Werte in das<br />

BIM-Fachmodell nicht – oder noch nicht<br />

– reibungslos. So müssen etwa bei thermischen<br />

Simulationen aus dem BIM-Architekturmodell<br />

zunächst Raumhüllflächen generiert<br />

und das Gebäude in thermische Zonen<br />

eingeteilt werden. Erst danach können<br />

diese Informationen dem Berechnungsprogramm<br />

über die BIM-Schnittstellen IFC<br />

(Industry Foundation Classes) oder gbXML<br />

(Green Building XML) übergeben werden.<br />

Sind Räume oder Gebäudebauteile nicht<br />

korrekt konstruiert oder wird die IFC-Datenübergabe<br />

nicht sorgfältig vorbereitet,<br />

entstehen Fehler. Einige Softwarehersteller<br />

offerieren deshalb Modellierungsrichtlinien<br />

und Hinweise zum BIM-Datenaustausch<br />

sowie den Import in Berechnungs- und Simulationsprogramme.<br />

u<br />

Mit integrierten Energieanalyse-Tools können<br />

Entwurfsvarianten miteinander verglichen und<br />

Projekte in früher Phase optimiert werden.<br />

© Trimble


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

114<br />

edv<br />

Für eine erste Grobanalyse des BIM-Modells werden voreingestellte Werte wie Bauteilattribute<br />

übernommen. © Acca Software<br />

Soll das Architekturmodell an externe Berechnungsprogramme<br />

übergeben werden, muss es wichtigen BIM-Modellierrichtlinien<br />

entsprechen. © Solar Computer<br />

BIM + Energie im Bestand<br />

Soll der Gebäudebestand energetisch ertüchtigt<br />

werden und will man zugleich<br />

die BIM-Planungsmethode nutzen, muss<br />

Vorhandenes zunächst digital erfasst und<br />

BIM-konform aufbereitet werden. Für das<br />

3D-Aufmaß des Gebäudebestands haben<br />

sich die Tachymetrie und das 3D-Laserscanning<br />

etabliert. Beim tachymetrischen Verfahren<br />

werden mit Hilfe eines Laser-Messgeräts<br />

markante Objektpunkte in Form von<br />

3D-Koordinaten einzeln erfasst. Aus den<br />

Messdaten können noch vor Ort 3D-Aufmaßskizzen<br />

erstellt und über Schnittstellen<br />

an CAD-Programme übergeben werden.<br />

Einige Lösungen können auch direkt beim<br />

Aufmaß Wände, Stützen oder Decken als<br />

BIM-Bauteile samt Bauteileigenschaften<br />

(Attributen) erfassen (z.B. Flexijet 4Archicad).<br />

Während sich das tachymetrische<br />

Aufmaß vor allem für Standardobjekte eignet,<br />

bietet das 3D-Laserscanning Vorteile<br />

bei der Erfassung komplexer Objekte. Beim<br />

3D-Laserscanning wird neben der Geometrie<br />

in Form eines dichten Messpunkt-Rasters<br />

das Objekt über eine eingebaute Kamera<br />

auch fotografisch erfasst. Die Messdaten<br />

werden als „Punktwolken“ anschließend im<br />

Büro ausgewertet und dabei in CAD- oder<br />

BIM-Objekte umgewandelt (siehe auch <strong>architektur</strong><br />

2/22: Wie kommt der Bestand ins<br />

BIM?). Für die Erfassung von Gebäudedaten<br />

auf der Grundlage von 2D-Grundrissen,<br />

DXF-, DWG- oder gescannten Planvorlagen<br />

oder IFC-Dateien werden beispielsweise<br />

von Envisys, Firstinvision, Hottgenroth,<br />

Solar Computer oder ZUB-Systems auch<br />

spezielle 3D-Gebäudemodeler angeboten.<br />

Für die mobile Erfassung geometrischer<br />

und alphanumerischer Bestandsdaten gibt<br />

es auch spezielle Apps, beispielsweise die<br />

Energie-App von Hottgenroth.<br />

Welche Energieanalyse-<br />

Werkzeuge gibt es?<br />

Für eine in den Entwurfsprozess integrierte<br />

„Echtzeit-Analyse“ der Energiedaten eines<br />

Bauvorhabens und eine quantitativ nachvollziehbare<br />

energetische Optimierung<br />

werden inzwischen zahlreiche Lösungen<br />

offeriert, zB: EnergyPlus ist ein weit verbreitetes<br />

und in vielen Plugin-Lösungen enthaltenes,<br />

kostenloses Programm zur dynamischen<br />

Simulation des Energieverbrauchs<br />

für Heizung und Kühlung oder Lüftung<br />

von Gebäuden. EnergyPlus berechnet die<br />

Wärmestrahlung- und Konvektion, Oberflächentemperaturen,<br />

die Kondensation oder<br />

den thermischen Komfort und ermöglicht<br />

präzise Simulationsrechnungen in definierbaren<br />

Zeitschritten (https://energyplus.<br />

net). Das „Energie-Designtool“ Energos unterstützt<br />

Vectorworks-Anwender, die über<br />

wenig Erfahrungen mit Energieberechnungen<br />

verfügen, bei der Energieanalyse<br />

und - optimierung von Gebäuden. Grafiken<br />

veranschaulichen die Energieeffizienz eines<br />

Projekts und passen sich mit jeder energetisch<br />

relevanten Änderung automatisch<br />

an (www.computerworks.de). Das mit der<br />

3D-Architektursoftware ArchLine.XP verknüpfte<br />

Programm Ecoline kann Gebäudeentwürfe<br />

energetisch optimieren und Energieausweise<br />

erstellen. Wichtige Ö-Normen<br />

wie die OIB-Richtlinie 6 oder länderspezifische<br />

Energieausweisregelungen werden berücksichtigt<br />

(www.it-concept.at). Autodesk<br />

offeriert mit Insight eine in Revit integrierte<br />

Gebäudeenergieanalyse und mit dem Green<br />

Building Studio einen webbasierten Energieanalyse-Service,<br />

um bereits in frühen<br />

Projektphasen Verbrauchs- und Emissionsanalysen<br />

durchführen und die Energieeffizienz<br />

von Gebäuden optimieren zu können<br />

(www.autodesk.at). Das SketchUp-Plugin<br />

Sefaira ermöglicht eine energetische Analyse<br />

erster Entwurfsideen. Grafiken visualisieren<br />

die Performance-Vorteile eines Entwurfs<br />

in Bezug auf Heizung/Kühlung, Warmwasser,<br />

Belichtung, CO 2 -Ausstoß, Energieverbrauch<br />

oder Betriebskosten (www.sketchup.<br />

com). TerMus Plus verknüpft die Energie-<br />

Das BIM-gerechte Aufmaß des Gebäudebestands<br />

erfordert neben der geometrischen Erfassung<br />

auch die Erfassung von Objektdaten.<br />

© Faro


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

115<br />

edv<br />

analyse und dynamische Gebäudesimulation<br />

mit den Berechnungsfunktionen von<br />

EnergyPlus und die BIM/3D-Modellierung<br />

in einer einzigen Lösung. Berechnungsergebnisse<br />

und Kostenschätzungen werden<br />

in Berichten, Tabellen und Diagrammen zusammengefasst,<br />

was Variantenvergleiche<br />

vereinfacht (www.accasoftware.com).<br />

Weitere Produkte und Anbieter<br />

ArchiWIZARD<br />

ESBO, IDA ICE<br />

IES VE<br />

OpenBuildings Designer<br />

Therakles<br />

TRNSYS<br />

Literatur- und Linktipps<br />

www.buildingsmart.de<br />

www.buildingsmart-tech.org<br />

www.gbxml.org<br />

www.ibpsa.org<br />

Herausforderungen in der Praxis<br />

BIM und Energie bilden in der Praxis noch<br />

keine Einheit. So sind effiziente Prozessabläufe<br />

und ein durchgängiger Datenfluss<br />

nur eingeschränkt möglich. Unzureichende<br />

Datenschnittstellen und mangelndes<br />

Know-how bei der BIM-Modellierung oder<br />

beim IFC- oder gbXML-Export schränken<br />

BIM-Rationalisierungspotenziale ein. So<br />

werden etwa vom Planer definierte Bauteilund<br />

Materialdaten oder thermische Bauteileigenschaften<br />

häufig nicht oder nicht vollständig<br />

übertragen, so dass man fehlende<br />

Daten in der Berechnungssoftware manuell<br />

ergänzen muss, obwohl diese im BIM-Modell<br />

enthalten sind. Manchmal ist sogar eine korrekte<br />

Übergabe von Räumen und Gebäuden<br />

mit komplexer Geometrie eine Herausforderung,<br />

so dass teilweise eine Neueingabe<br />

erforderlich ist. Auch die Übernahme der<br />

Berechnungsergebnisse in das BIM-Modell<br />

und die interaktive Optimierung der Gebäudeenergieeffizienz<br />

funktioniert nur bei<br />

jenen Lösungen, bei denen die Berechnung<br />

und Simulation in der CAD/BIM-Autorensoftware<br />

als Plugin integriert ist. •<br />

www.graitec.com<br />

www.equa.se<br />

www.iesve.com<br />

www.bentey.com<br />

https://bauklimatik-dresden.de/therakles<br />

www.trnsys.de<br />

IFC/BIM-Anwendergruppe<br />

BuildingSmart International<br />

Green Building XML<br />

Organisation f. Gebäudesimulation<br />

[1] Benz, A., u.a.: Thermisch-energetische Gebäudesimulation auf Basis eines Bauwerksinformationsmodells,<br />

aus: Bauphysik 2/2018, Ernst & Sohn, Berlin<br />

[2] Geiger, A., Hagenmeyer, V.: Prüfung von openBIM-Gebäudemodellen für die Thermische<br />

Gebäudesimulation, Institut für Automatisierungstechnik und Angewandte Informatik,<br />

KIT, Karlsruhe, 2018<br />

das Organisations- und Führungstool<br />

der Architekten und Ingenieure<br />

untermStrich® X4 – wir.wissen.warum.<br />

„Nachdem wir alle Produkte am Markt getestet und verglichen hatten war klar, dass untermStrich<br />

das mit Abstand smarteste ist. Zusammen mit dem großartigen Service war uns bei Bürogründung bewusst:<br />

Zur Unterstützung unserer Leistung brauchen wir weiter die beste Managementsoftware.“<br />

Zitat von Karin Klein + Alexandra Bayer<br />

untermStrich® software GmbH,<br />

Mittergasse 11 - 15, A-8600 Bruck/Mur<br />

Unter den Linden 10, D-10117 Berlin<br />

Königsallee 27, D-40212 Düsseldorf<br />

Architektin, Dipl.-Ing. Univ. (TUM) Karin Klein<br />

Architektin, Dipl.-Ing. Univ. (TUM) Alexandra Bayer<br />

minga architekten GmbH<br />

T. +43 3862 58106<br />

untermstrich.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

116<br />

edv<br />

CAD für Entwurf, Visualisierung<br />

und Ausführungsplanung<br />

Seit kurzem verfügbar, stellt ViCADo.arc 2023 ein<br />

modernes CAD-System dar, das durch seine konsequente<br />

3D-Gebäudemodellierung besticht. Diese<br />

gewährleistet eine einzigartige Durchgängigkeit vom<br />

Entwurf über die Visualisierung und die Ausführungsplanung<br />

bis hin zur Ausschreibung. Verschiedene<br />

Sicht-Typen ermöglichen eine komfortable Eingabe,<br />

zahlreiche Kontrollmöglichkeiten, sowie eine<br />

individuelle Darstellung und <strong>Ausgabe</strong> von Plänen<br />

und textuellen Auswertungen.<br />

Intelligente Objekte, eine intuitive Benutzeroberfläche<br />

und die Durchgängigkeit des Modells sind wesentliche<br />

Leistungsmerkmale. ViCADo.arc 2023 beherrscht<br />

zudem alle BIM-Klassifizierungen.<br />

Neben dem neuen Bauteil Holz-Ständerwand und<br />

der Ermittlung von Kostengruppen je Bauteil stellt<br />

die Schlitz- und Durchbruchsplanung in BIM-Projekten<br />

ein spezielles Highlight dar. Der umfangreiche<br />

Informationsaustausch unterschiedlicher Fachplaner<br />

erfolgt dabei zur besseren Koordinierung im IFC-Format<br />

bzw. mittels BCF-Dateien.<br />

DI Kraus & CO GmbH<br />

T +43 (0)2622 89497-13<br />

office@dikraus.at<br />

www.dikraus.at<br />

www.arcon-cad.at<br />

Noch effizienter, transparenter und flexibler<br />

Mit der aktuellen Programmversion Abis AVA 35<br />

wurde die Möglichkeit der Mehrfachauswahl in das<br />

Hauptfenster integriert. So können nun Modifikationen<br />

an Positionsart, Zuordnungszeichen, Kostengruppen<br />

oder Leistungsteilen für eine beliebige Anzahl<br />

an Positionen gleichzeitig durchgeführt werden,<br />

was den Arbeitsaufwand erheblich verkürzt.<br />

In der Angebotsprüfung sind jetzt Varianten und Bieterkommentare<br />

für eine noch transparentere Dokumentation<br />

der Vergabeverfahren, eine neue, erweiterte<br />

Aufschlag-/Nachlassverwaltung und viele weitere<br />

Verbesserungen bei den Druck- und Exportfunktionen<br />

enthalten, welche allesamt umgesetzte Kunden-<br />

wünsche darstellen. Die umfangreichste Erweiterung<br />

erfuhr das Modul Baukoordination/SiGe-Plan, wo<br />

die nun konsequent umgesetzte Bauteilebene eine<br />

flexible Strukturierung und gezielte Bündelung von<br />

Maßnahmen- und Bauzeitplänen ermöglicht. Auch<br />

hier wurden die Annehmlichkeiten der Mehrfachbearbeitung<br />

des Hauptprogramms eingebracht.<br />

ABIS Softwareentwicklungs GesmbH<br />

T +43 (0)316 83 13 61<br />

reichhart@abis-software.com<br />

www.abis.at


Ob diese Nachricht ankommt, ist fraglich.<br />

Und wie sieht das mit Ihren Werbebotschaften aus?<br />

Die Fachmedien des ÖZV werden von Entscheidungsträgern<br />

genutzt und geschätzt: Sie sind für über 90 % der Entscheider<br />

als Informationsquellen unerlässlich, wenn es um Marktentwicklungen<br />

geht. Sie bieten somit entscheidende Informationen und<br />

Ihrer Marke ein hochwertiges Werbeumfeld.<br />

dubistwasduliest.at/oezv<br />

DU BIST,<br />

WAS DU<br />

LIEST.


BOARDS<br />

Einhängen.<br />

Verbinden.<br />

Loslegen.<br />

selmer.at<br />

Exklusiver Partner der Brunner Group

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