Nordkurier - Weihnachten 2022
Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022 Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022
WIR WÜNSCHEN Frohe Weihnachten UND EINEN GUTEN RUTSCH INS NEUE JAHR! BLINKBLINK - STOCK.ADOBE.COM 4 6 13 Weihnachten damals und heute Weihnachten für Außerirdische Weihnachten 1945 Inge Abraham hält ihrer Heimatzeitung seit über 70 Jahren die Treue. Ihre Weihnachtserinnerungen reichen aber noch weiter zurück. Auf einer Doppelseite speziell für Kinder widmen wir uns der Frage, wie unser Weihnachtsfest wohl auf Außerirdische wirken würde. Leserin Renate Neinaß lässt uns daran teilhaben, wie sie 1945 zwar kein Geschenk bekam, aber trotzdem unendliche Freude empfand. NK
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- Seite 18 und 19: Seite 18 Frohes Fest Freitag, 23. D
WIR WÜNSCHEN<br />
Frohe <strong>Weihnachten</strong><br />
UND EINEN GUTEN RUTSCH<br />
INS NEUE JAHR!<br />
BLINKBLINK - STOCK.ADOBE.COM<br />
4 6 13<br />
<strong>Weihnachten</strong> damals und heute <strong>Weihnachten</strong> für Außerirdische <strong>Weihnachten</strong> 1945<br />
Inge Abraham hält ihrer Heimatzeitung<br />
seit über 70 Jahren die<br />
Treue. Ihre Weihnachtserinnerungen<br />
reichen aber noch weiter zurück.<br />
Auf einer Doppelseite speziell für<br />
Kinder widmen wir uns der Frage,<br />
wie unser Weihnachtsfest wohl auf<br />
Außerirdische wirken würde.<br />
Leserin Renate Neinaß lässt uns<br />
daran teilhaben, wie sie 1945 zwar<br />
kein Geschenk bekam, aber trotzdem<br />
unendliche Freude empfand.<br />
NK
Seite 2 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
VonAschenbrödel bis Heinz Rühmann<br />
Von Gregor Tholl<br />
AufTV-Traditionenwie „Sissi“<br />
mit Romy Schneider,„Aschenbrödel“<br />
oder „Die Feuerzangenbowle“<br />
istauch zum<br />
Fest <strong>2022</strong> Verlass. Unser<br />
Überblicküber das<br />
Programman<strong>Weihnachten</strong>.<br />
NEUBRANDENBURG. An den<br />
Weihnachtstagen zeigen die<br />
Fernsehsender neben vielen<br />
Klassikern („Pretty Woman“,<br />
„Aschenbrödel“, „Die Feuerzangenbowle“<br />
mit Heinz Rühmann<br />
und die „Sissi“-Trilogie<br />
mit Romy Schneider) auch<br />
Erstausstrahlungen: Zum<br />
Beispiel „Als Hitler das rosa<br />
Kaninchen stahl“, ein neues<br />
„Traumschiff“und einneuer<br />
„Tatort“. Auch neue Shows<br />
sind geplant. Unser nun folgender<br />
Überblick über das<br />
Programm der verschiedenen<br />
Anbieter ist nach Genres<br />
sortiert.<br />
Neue Filme und<br />
Erstausstrahlungen:<br />
Caroline Link, die schon bei<br />
der Hape-Kerkeling-Verfilmung<br />
„Der Junge muss an die<br />
frische Luft“ Händchen für<br />
Kinderschauspieler bewies,<br />
verfilmte 2019 Judith Kerrs<br />
autobiografischen Bestseller<br />
einer jüdischen Familie auf<br />
der Flucht vor den Nazis. Der<br />
Kinofilm „Als Hitler das rosa<br />
Kaninchen stahl“ mit Riva<br />
Krymalowski hat seine Free-<br />
TV-Premiere in der ARD am<br />
25. Dezember (20.15 Uhr). RTL<br />
bringt zeitgleich die Premiere<br />
des Hundefilms „Ruf der<br />
Wildnis“ mit Harrison Ford in<br />
der menschlichen Hauptrolle.<br />
Am 26. Dezember zur besten<br />
Sendezeit bekommt dann<br />
der ARD-„Tatort“ traditionell<br />
vom ZDF-„Traumschiff“Konkurrenz<br />
–inder ARD gibt es<br />
diesmal einen Weihnachtskrimi<br />
mit den Münchener<br />
Ermittlern („Mord unter Misteln“),<br />
im Zweiten geht es mit<br />
Florian Silbereisen nach Coco<br />
Island.<br />
Die ARD-Filmreihe „Sechs<br />
auf einen Streich“ bringt seit<br />
15 Jahren Neuinszenierungen<br />
klassischer Märchen auf den<br />
Bildschirm. Dieses Jahr gibt<br />
es neu „Zitterinchen“ (25.12.,<br />
14.40 Uhr) und „Die Gänseprinzessin“<br />
(26.12., 14.40<br />
Uhr). Das ZDF zeigt im Rahmen<br />
der Fernsehreihe „Märchenperlen“<br />
an Heiligabend<br />
den neuen Film „Das Märchen<br />
vom Frosch und der goldenen<br />
Kugel“ (24.12., 16.30 Uhr).<br />
Shows und Volksmusik<br />
zu den Feiertagen<br />
Das ZDF hat am 24. Dezember<br />
zur besten Sendezeit wieder<br />
„Heiligabend mit Carmen Nebel“<br />
im Programm, voraufgezeichnet<br />
am kuscheligen Kaminfeuer<br />
in den Bergen. Zu<br />
Gast sind etwa Anna-Carina<br />
Woitschack und Stefan Mross,<br />
Angelika Milster,EloydeJong<br />
und Johnny Logan. Das SWR<br />
Fernsehen zeigt zeitgleich<br />
„<strong>Weihnachten</strong> mit Andy<br />
Borg“. Das MDR Fernsehen<br />
hat schon ab 19.45 Uhr „<strong>Weihnachten</strong><br />
daheim“ mit Stefanie<br />
Hertel im Programm. Ein Gast<br />
ist zum Beispiel Ireen Sheer.<br />
Am ersten Feiertag zeigt<br />
das ZDF ab 20.15 Uhr „Dalli<br />
Dalli –die Weihnachtsshow“<br />
mit Johannes B. Kerner und<br />
ratenden Promis wie Annette<br />
Frier, Bastian Pastewka und<br />
Andrea Kiewel.<br />
Am 26. Dezember (19.15<br />
Uhr) läuft wieder der ZDF-<br />
Jahresrückblick „Album <strong>2022</strong><br />
–Bilder eines Jahres“ mit Anmerkungen<br />
von Gert Anhalt.<br />
Deutschsprachige<br />
Filmklassiker zum Fest<br />
Die ARD zeigt „Drei Haselnüsse<br />
für Aschenbrödel“ an<br />
Heiligabend um 13.40 Uhr<br />
(und am 25.12., 11.05 Uhr).<br />
Auch einige Dritte zeigen den<br />
Kultfilm (siehe Infobox). Am<br />
späteren Heiligabend (21.45<br />
Uhr) kommt „Die Feuerzangenbowle“<br />
aus dem Jahr 1944<br />
mit Heinz Rühmann in der<br />
ARD.„Sissi“ (Romy Schneider)<br />
verliebt sich in Kaiser Franz<br />
Joseph (Karlheinz Böhm) im<br />
ARD-Nachmittagsprogramm.<br />
Teil 1kommt am 25. Dezember<br />
ab 15.45 Uhr (Teil 2, „Sissi<br />
-die jungeKaiserin“, ab 17.30<br />
Uhr). Der dritte Teil („Sissi -<br />
Schicksalsjahre einer Kaiserin“)<br />
läuft am 26. Dezember<br />
ab 17.30 Uhr.<br />
Festliches zum<br />
Jahresausklang<br />
An Heiligabend um 18.00 Uhr<br />
zeigt das ZDF zum 28. Mal das<br />
Festkonzert „<strong>Weihnachten</strong><br />
mit dem Bundespräsidenten“,<br />
diesmal aufgezeichnet<br />
Die Geschichte um Aschenbrödel (Libuse Safránková) und ihren Prinzen (Pavel Trávnícek) ist laut<br />
Umfragen der beliebteste Weihnachtsfilm in Ostdeutschland.<br />
FOTO: -/DEGETO/WDR/DPA<br />
in Flensburg. Es moderiert<br />
Johannes B. Kerner.<br />
3sat lässt an Heiligabend ab<br />
20.15 Uhr den Thomanerchor<br />
das Weihnachtsoratorium von<br />
Johann Sebastian Bach singen.<br />
Im BR Fernsehen heißt es<br />
am Heiligen Abend ab 21.30<br />
Uhr „Heilige Nacht in Rom“<br />
–übertragen wird die Christmette<br />
mit Papst Franziskus.<br />
Mittags um 12.00 Uhr ist am<br />
25. Dezember im ZDF „Urbi<br />
et Orbi“ zu sehen, der Weihnachtssegen<br />
des Papstes im<br />
Vatikan.<br />
Sendetermine<br />
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“<br />
Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 13:40 Uhr ARD<br />
Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 16:05 Uhr NDR<br />
Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 18:50 Uhr One<br />
Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 20:15 Uhr WDR<br />
Samstag, 24.12.<strong>2022</strong> 23:10 Uhr SWR<br />
Sonntag, 25.12.<strong>2022</strong> 11:05 Uhr ARD<br />
Sonntag, 25.12.<strong>2022</strong> 15:35 Uhr RBB<br />
Montag, 26.12.<strong>2022</strong> 17:25 Uhr MDR<br />
Samstag, 31.12.<strong>2022</strong> 13:15 Uhr HR<br />
Sonntag, 01.01.2023 14:10 Uhr SWR<br />
Anzeigen<br />
Fürdie Unterstützung<br />
aller Mitarbeiter,<br />
Spender, Fördermitglieder,<br />
ehrenamtlichen Helfer,<br />
Patienten und<br />
Kooperationspartner im<br />
vergangenen Jahr<br />
bedanken wir uns ganz<br />
herzlich.<br />
Wir wünschen Ihnen ein<br />
wunderbares<br />
Weihnachtsfest, viele<br />
schöne Momente mit<br />
Ihren Liebsten und einen<br />
angenehmen<br />
Jahreswechsel.<br />
Ihr DRK Neubrandenburg<br />
SANITÄR- u.HEIZUNGSBAU<br />
Wir danken<br />
für das entgegengebrachte<br />
Vertrauen und wünschen<br />
allen Kunden und<br />
Geschäftspartnern<br />
besinnliche <strong>Weihnachten</strong><br />
und ein gesundes<br />
neues Jahr!<br />
Solzower Straße 11 |17207 Südmüritz OT Vipperow<br />
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Wir wünschen<br />
unseren Patienten<br />
und Ärzten<br />
ein besinnliches<br />
Weihnachtsfest<br />
und bedanken uns<br />
recht herzlich für<br />
das unserer Arbeit<br />
entgegengebrachte<br />
Vertrauen.<br />
Semmelweis-Apotheke<br />
Neustrelitz •Markt 5<br />
Neustrelitz •Wilhelm-Stolte-Straße 88<br />
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Die TSGNeustrelitz bedankt sich bei allen Mitgliedern,Fans,<br />
Sponsoren und Unterstützern fürIhr großes Engagement.<br />
Wirwünschen allen<br />
einebesinnliche<br />
Weihnachtund<br />
einen sportlichen<br />
Rutsch insneueJahr.<br />
Besser wohnen<br />
in der Genossenschaft<br />
…dafühlt sich sogar der<br />
Weihnachtsmann wohl.<br />
Auf diesem Weg wünschen wir<br />
unseren Mietern, Mitgliedern<br />
und Geschäftspartnern<br />
FROHE WEIHNACHT<br />
und ein erfolgreiches neues Jahr.<br />
Unsere Sprechzeiten: Montag 9–12 Uhr<br />
Dienstag 9–12 Uhr und<br />
14–18 Uhr<br />
Mittwoch —<br />
Donnerstag 9–12 Uhr<br />
Freitag 9–12 Uhr<br />
Bruchstraße 12 •17235 Neustrelitz • 03981 206187 •Fax 200618<br />
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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 3<br />
Ein bisschen Freude schenken<br />
mit dem Leserhilfswerk<br />
Von Thomas Beigang<br />
Seit 30 Jahren unterstützt<br />
das <strong>Nordkurier</strong> Leserhilfswerk<br />
Menschen, die in unserer<br />
Region in Not geraten.<br />
Gerade vor <strong>Weihnachten</strong> ist<br />
die Hilfe gefragt, damit<br />
Menschen das Fest etwas<br />
sorgenfreier erleben können<br />
–sowie bei einem Mann mit<br />
zwei lädierten Hüften und<br />
zwei angeknacksten<br />
Handgelenken, der sich jetzt<br />
um seine Ehefrau kümmern<br />
muss, die gerade aus der<br />
Klinik entlassen wurde –und<br />
kaum noch laufen kann.<br />
NEUBRANDENBURG. Der Mann,<br />
der früher auf vielen großen<br />
Werften in Norddeutschland<br />
vielen Schiffen die Schweißnähte<br />
verpasst hat, steht vom<br />
Stuhl auf, muss sich strecken<br />
und tippelt mit kleinen unsicheren<br />
Schritten los. „Die<br />
Hüften“, entschuldigt sich<br />
der 63-Jährige aus einer kleinen<br />
Stadt in Vorpommern.<br />
Die müssten, hat er längst<br />
eine Diagnose für sich gestellt,<br />
unbedingt erneuert<br />
werden. An zwei künstlichen<br />
Gelenken, so der ehemalige<br />
Schweißer, führe wohl kein<br />
Wegvorbei. Besser früher als<br />
später, denn ohne Schmerztabletten<br />
komme er gar nicht<br />
mehr klar und alles andere<br />
als kurze Wegstrecken würde<br />
ihn längst überfordern.<br />
Dabei muss er jetzt besonders<br />
auf dem Posten sein. Der<br />
63 Jahre alte Ehemann hat<br />
gerade seine Angetraute aus<br />
dem Krankenhaus abgeholt,<br />
die Frau leidet an schwerer<br />
Diabetes, schon früher mussten<br />
ihr krankheitsbedingt<br />
einige Zehen amputiert werden.<br />
Bei einem sogenannten<br />
diabetischen Fuß werden<br />
Zehen und Fersen nur noch<br />
schlecht mit sauerstoffreichem<br />
Blut versorgt, Gewebe<br />
Mietrückstände und ein Autokredit trieben das Ehepaar zur Schuldnerberatung beim Roten Kreuz. Die<br />
beiden Mitarbeiter dort betreuen mehrere Hundert Fälle.<br />
FOTO: ANGELIKA WARMUTH<br />
kann sich so entzünden und<br />
sogar absterben. Jetzt haben<br />
die Ärzte in der Klinik auch<br />
noch Teile vom Fuß entfernt,<br />
„nun kann sie kaum noch<br />
laufen“, schüttelt der Ex-<br />
Schweißer den Kopf. Noch<br />
mehr Aufgaben im Haushalt<br />
jetzt, die auf seinen Schultern<br />
lasten. Noch gar nicht lange<br />
her,datrug er nach einem bösen<br />
Sturz auf der Treppe Gips<br />
an beiden Handgelenken.<br />
Der 63-Jährige und dessen<br />
Ehefrau haben sich bereits<br />
2011 unter die Fittiche<br />
der Schuldnerberatung vom<br />
Roten Kreuz begeben –und<br />
noch immer müssen alte<br />
Schulden beglichen und jeden<br />
Monat kleine Raten abgestottert<br />
werden. Mietrückstände<br />
hat es gegeben und<br />
ein altes Auto, das auf Kredit<br />
angeschafft wurde, aber nie<br />
sein Geld wert war. Die zwei<br />
Schuldnerberater, die hier in<br />
der Region ihre Klienten betreuen,<br />
zählen jetzt kurz vor<br />
<strong>Weihnachten</strong> 370 Frauen und<br />
Männer,die vorlauter Schulden<br />
nicht mehr ein noch aus<br />
wissen und dringend auf Hilfe<br />
angewiesen sind. Die Zahl<br />
der Gläubiger, heißt es hier<br />
bei den Schulden-Profis, sei<br />
in den vergangenen Jahren<br />
stark angestiegen. Waren es<br />
früher vielleicht fünf Gläubiger<br />
im Durchschnitt, bei<br />
denen ein Schuldner in der<br />
Kreide stand, wären es heute<br />
zehn bis 15. Die Schuldnerberaterin<br />
Kyra Quaas staunt<br />
noch immer, wenn sie über<br />
ihren Rekordschuldner<br />
spricht. Der Mann, der auf<br />
sich allein gestellt längst<br />
den Überblick verloren hatte,<br />
war bei sage und schreibe<br />
103 Gläubigern verschuldet.<br />
Im Haushalt des ehemaligen<br />
Werftarbeiters ist jetzt,<br />
wegen der Krankheit der Frau<br />
und deren Einschränkungen,<br />
noch weniger Geld in der<br />
Haushaltskasse „übrig“ als<br />
zuvor. Denn die zuckerkranke<br />
Frau hatte, soweit es ihre<br />
Gesundheit zuließ, auf sogenannter<br />
geringfügiger Basis<br />
in der Gastronomie gearbeitet<br />
und der Ex-Schweißer,<br />
ein guter Handwerker, jobbte<br />
bis vor Kurzem für wenig<br />
Geld als Hausmeister.Dem es<br />
kalt den Rücken runterläuft,<br />
wenn er an ein Haushaltsgerät<br />
in seiner Küche denkt, das<br />
eigentlich für die Frische der<br />
Lebensmittel verantwortlich<br />
ist: Der Kühlschrank funktioniert<br />
nur noch eingeschränkt<br />
und verbraucht, wenn der<br />
denn mal kühlt, eine Menge<br />
Strom. Kunststück –das<br />
Ding hat auch schon sage und<br />
schreibe 27 Jahre auf dem Buckel.<br />
Wenn der Kühlschrank<br />
endgültig seinen Geist aufgibt,<br />
haben der hüftkranke<br />
63-Jährige und seine Frau<br />
ein richtiges Problem. Und<br />
das kurz vor <strong>Weihnachten</strong>.<br />
Kontaktzum Autor<br />
t.beigang@nordkurier.de<br />
Anzeige<br />
Ein bunter Strauß<br />
vonGeschichten<br />
Und wenn das fünfte<br />
Lichtlein brennt, dann<br />
hast du<strong>Weihnachten</strong><br />
verpennt... –Vielleicht kennen<br />
Sie,liebe Leserinnenund Leser,<br />
diesen albernen Spruch auch.<br />
Erst dieses Jahr ist mir aufgefallen,dass<br />
er nicht nuralbern<br />
ist, sondern obendrein noch<br />
unwahr sein kann: Denn dieses<br />
Jahr würde die fünfte Adventskerze<br />
tatsächlich schon<br />
am ersten Weihnachtsfeiertag<br />
brennen. Das Fest wäre also<br />
noch invollem Gange –von<br />
wegen verpennt!<br />
Doch obwohl die AdventszeitdiesesJahrsolange<br />
dauerte<br />
wie sonstnie,habe ich michbis<br />
jetzt ziemlich schwerdamitgetan,<br />
sorichtig in Weihnachtsstimmung<br />
zu kommen. Ich<br />
weiß nicht, wie esIhnen ging<br />
–aberirgendwie istdie Zeit in<br />
diesem Jahr noch schlimmer<br />
an mir vorbeigerast als sonst.<br />
Vielleicht liegt esdaran, dass<br />
wirzum erstenMal wieder ein<br />
Weihnachtsfest ohne Corona-<br />
Regeln planen, was an sich ja<br />
eine sehr gute Nachricht ist.<br />
Vielleicht liegt es aberauchdaran,dass<br />
die Wochenvor <strong>Weihnachten</strong><br />
nun einmalalljährlich<br />
zu den stressigsten überhaupt<br />
gehören.<br />
Auf jeden Fall können Ihnen<br />
die folgenden Sonderseiten womöglich<br />
dabei helfen,inWeihnachtsstimmung<br />
zu kommen<br />
–bei mir hat das bereits funktioniert.<br />
Wieder einmal können<br />
wir Ihnen dank der zahlreichen<br />
Einsendungen unserer<br />
Leser einen bunten Strauß<br />
Gabriel Kords<br />
an Weihnachtsgeschichten<br />
präsentieren. Lesen Sie etwa<br />
heitere Berichte wie den über<br />
einen Weihnachtsmann, der<br />
sich fürs Fest extra einen Bart<br />
wachsen ließ. StöbernSie aber<br />
auch durch eher melancholische<br />
Geschichten –oder lesen<br />
Sie die zahlreichen Berichte,<br />
die sich den Weihnachtsfesten<br />
der 40er Jahre widmen, die so<br />
gar nicht zu denen passen, die<br />
wir heute im materiellenÜberfluss<br />
feiern.<br />
Ganz besonders empfehlen<br />
möchte ich Ihnen die Betrachtungen<br />
unserer Leserin Inge<br />
Abraham auf der folgenden<br />
Seite. Auch sie erzählt von<br />
Weihnachtsfesten in großer<br />
Armut, aber sie erinnert sich<br />
auchanFolgendes:„WirKinder<br />
hatten trotzdem immer einen<br />
Grund, uns zu freuen.“<br />
Ich wünsche Ihnen vielVergnügen<br />
bei der Lektüre –und<br />
ich wünsche Ihnen ein schönes,besinnliches<br />
undrundum<br />
gelungenes Weihnachtsfest.<br />
Ihr Gabriel Kords<br />
Chefredakteur<br />
g.kords@nordkurier.de<br />
FOTO: U.KIELMANN<br />
MERRYiX1 MAS.<br />
WIR WÜNSCHEN IHNEN SCHÖNE FEIERTAGE.<br />
Das Leserhilfswerk:Dank Ihnen ein Erfolg!<br />
Sparkasse<br />
Das Leserhilfswerk des<br />
<strong>Nordkurier</strong> gibt esseit<br />
30 Jahren. Entstanden im<br />
Herbst 1992, unterstützt es<br />
in Not geratene Mitbürger<br />
in unserer Region.<br />
Bislang konnten über die<br />
Jahre mehr als 3100 Mitbürger<br />
und Familien in<br />
schwierigen Situationen<br />
eine unbürokratische Hilfe<br />
erhalten. Bei der Vergabe<br />
der Spenden arbeitet der<br />
Vorstand eng zusammen<br />
mit karitativen Vereinen.<br />
In der Vorweihnachtszeit<br />
berichten wir traditionell<br />
über das Schicksal<br />
von Menschen in unserer<br />
Region. Mit einer Spende<br />
können Sie dazu beitragen,<br />
diesen und anderen Menschen<br />
in Not zuhelfen.<br />
Die Spendenkonten<br />
Empfänger:<br />
Leserhilfswerk <strong>Nordkurier</strong> e.V.<br />
Deutsche Bank:<br />
IBAN:<br />
DE131307 0000 0402101000<br />
BIC: DEUTDEBRXXX<br />
Neubrandenburg-Demmin:<br />
IBAN:<br />
DE431505 020030104026 00<br />
BIC: NOLADE21NBS<br />
Raiffeisenbank<br />
Meckl. Seenplatte:<br />
IBAN:<br />
DE2815061618 0001643304<br />
BIC: GENODEF1WRN<br />
Frohe <strong>Weihnachten</strong>!<br />
BESINNEN SIE SICH AUFDAS WESENTLICHE<br />
FAMILIE, FREUNDE UND FREUDE.<br />
Wir wünschen allen Kunden, Interessenten und Geschäftspartnern<br />
sowie Ihren Familien einruhiges und besinnliches Weihnachtsfest<br />
und einen guten Rutsch ins neueJahr.<br />
Spendensiegel als Zeichen<br />
für Seriosität<br />
Das Leserhilfswerk des<br />
<strong>Nordkurier</strong> trägt das<br />
Spendensiegel des Deutschen<br />
Zentralinstituts für<br />
soziale Fragen (DZI).<br />
Dieses Gütesiegel für ist<br />
ein Zeichen für Seriosität,<br />
Transparenz und sorgsamen<br />
Umgang mit den<br />
eingenommenen Spendengeldern.<br />
Es wird Spenden sammelnden<br />
Organisationen<br />
nur nach einer gründlichen<br />
Prüfung durch das<br />
Institut verliehen.<br />
Autohaus<br />
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Wolter &Steiner GmbH<br />
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Hellfelder Straße 4<br />
17039 Neubrandenburg<br />
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Tel. 03984 8555-0<br />
Fax03984 8555-15<br />
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Seite 4 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
<strong>Weihnachten</strong> damals und heute<br />
Inge Abraham (92) lebt heute inLoitz<br />
FOTO: FRANK WILHELM /NK-ARCHIV<br />
Lesergeschichte<br />
vonInge Abraham<br />
aus Loitz<br />
Inge Abraham zählt zu den<br />
treuesten Leserinnen des<br />
<strong>Nordkurier</strong>. Seit der ersten<br />
Ausgabe der „Freien Erde“<br />
im Jahr 1952 ist unsere<br />
Heimatzeitung schon Teil<br />
ihres Lebens. Noch weiter<br />
reichen allerdings ihre<br />
Weihnachtserinnerungen<br />
zurück.<br />
Husch, wie der Wind<br />
weht auch die Zeit<br />
vorbei –und ehe du<br />
es so recht genossen hast, ist<br />
der Sommer und schon auch<br />
der Herbst vorbei und dann<br />
ist <strong>Weihnachten</strong>.<br />
<strong>Weihnachten</strong>, dieses Wort<br />
,,<strong>Weihnachten</strong>” ist für mich<br />
irgendwie magisch. Es zieht<br />
wie ein Magnet die Erinnerungen<br />
an <strong>Weihnachten</strong> aus<br />
der eigenen Kindheit, der<br />
später selbst gegründeten<br />
Familie und auch noch als<br />
Großeltern an mich.<br />
Ja, jede Epoche hatte<br />
ihren eigenen Reiz. Wenn<br />
in der eigenen Kindheit<br />
auch noch nicht so viel<br />
Glanz und Glimmer<br />
herrschte –denn ich<br />
bin jetzt 91 Jahre alt –<br />
war die Weihnachtszeit für<br />
uns Kinder genau so schön<br />
wie heute, wir kannten es ja<br />
nicht besser. Eigentlich ging<br />
<strong>Weihnachten</strong> ja schon mit<br />
dem Ersten Advent los.<br />
Auch damals gab es schon,<br />
zumindest manchmal, einen<br />
Adventskalender, und der<br />
Nikolaus kam bestimmt,<br />
wenn meistens auch nur<br />
ein paar Äpfel und Nüsse in<br />
den Schuhen steckten. Ein<br />
Adventskranz oder auch ein<br />
Weihnachtsstrauß standen<br />
meistens schon im Zimmer,<br />
nur mit den Kerzen wurde es<br />
etwas trauriger,als der Zweite<br />
Weltkrieg ausbrach.<br />
Da brauchten wir sie ja<br />
für die Zeit, wenn der Strom<br />
abgeschaltet wurde. Aber<br />
wir Kinder hatten trotzdem<br />
immer einen Grund, uns zu<br />
freuen. Es wurde gebastelt<br />
oder mit der Mutti Plätzchen<br />
gebacken, solange Zutaten<br />
vorhanden waren und<br />
es gab so manche<br />
Heimlichkeit. Zu<br />
unserer Freude<br />
fiel es gar<br />
nicht weiter<br />
auf, wenn die Plätzchen nicht<br />
so süß waren. Hauptsache, wir<br />
bekamen auch ein Geschenk<br />
vom Weihnachtsmann. Dann<br />
war alles in Ordnung und die<br />
Freude war groß.<br />
Aber nach dem Krieg änderte<br />
sich allmählich die<br />
Weihnachtszeit. Die Adventszeit<br />
wurde aufregender,denn<br />
mankonnte –wennauch als<br />
,,Bückware” unter dem Ladentisch<br />
–schon mehr Weihnachtsgeschenke<br />
kaufen.<br />
Und da es wieder Kerzen gab<br />
und keine Stromabschaltungen<br />
mehr drohten, waren die<br />
Straßen und Geschäfte wieder<br />
hell erleuchtet.<br />
Die Heimlichkeit in der Adventszeit<br />
blieb. Unsere Kinder<br />
waren genau so aufgeregt wie<br />
wir früher. Sie hatten Freude<br />
an den Heimlichkeiten<br />
und hier und da wurde auch<br />
schon mal gestöbert, ob wohl<br />
schon irgendwo ein Geschenk<br />
versteckt war. Auch Gedichte<br />
für den Weihnachtsmann<br />
wurden gelernt, sonst gab<br />
es ja kein Geschenk. Wir<br />
gingen genau wie früher<br />
am Abend in die Kirche, da<br />
waren die Kinder kaum<br />
still zu halten.<br />
Ich erinnere mich<br />
noch daran, dass unsere<br />
Tochter dem Weihnachtsmann<br />
statt eines<br />
Gedichts folgendes Lied<br />
vorgesungen hat: „Jedes Jahr<br />
zur gleichen Stunde kommt<br />
der Weihnachtsmann –erist<br />
schon ein alter Kunde –Hans<br />
von nebenan.“ So viel zum<br />
Glauben an den Weihnachtsmann...<br />
Aber das tat der Freude<br />
keinen Schaden, wir haben<br />
noch oft davon erzählt und<br />
darüber gelacht.<br />
Aber denkt man an die<br />
heutige Weihnachtszeit, ist<br />
sie mit früher nicht mehr zu<br />
vergleichen. Alles erstrahlt<br />
in hellen Lichterglanz. Die<br />
Wohnzimmerfenster, die<br />
Kaufhäuser und Straßen sind<br />
hell erleuchtet. An jeder Ecke<br />
steht ein Lichterbaum.<br />
Und darunter erst die Geschenke!<br />
Man hat den Eindruck,<br />
die Kinder bekommen<br />
einen ganzen Spielzeugladen<br />
geschenkt. Doch die Feierlichkeit<br />
und Ergriffenheit<br />
ist geblieben. Und das Beste<br />
–invielen Familien werden<br />
noch die schönen alten Weihnachtslieder<br />
gesungen.<br />
Nun wollen wir hoffen,<br />
dass uns diese schöne Tradition<br />
und Zeit nicht durch<br />
die augenblicklichen Widrigkeiten<br />
wie Krieg, Hass und<br />
Vertreibung gegeneinander<br />
genommen wird. Vielleicht<br />
sollten wir doch ein andächtiges<br />
Weihnachtsgebet in die<br />
Welt hinausschicken und<br />
bitten um Frieden unter den<br />
Völkern und somit auch um<br />
die schöne Tradition unseres<br />
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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 5<br />
DerWeihnachtsmann<br />
mit dem echten Bart<br />
Von Katja Richter<br />
Joachim Witte wohnt zwar<br />
nicht amNordpol, aber es<br />
muss jaauch nicht jedes<br />
Detail stimmen. Als<br />
ehrenamtlicher<br />
Weihnachtsmann hat Witte<br />
in diesem Jahr schon vielen<br />
Kindern und Erwachsenen<br />
Freude bereitet.<br />
SCHWICHTENBERG. Die Frage,<br />
was der Weihnachtsmann<br />
und ein typischer Seemann<br />
gemeinsam haben, könnte<br />
vermutlich fast jedes Kind<br />
beantworten. Klar, beide haben<br />
einen weißen Bart, einen<br />
echten weißen Bart.<br />
Den trägt seit gut einem<br />
Jahr auch Joachim Witte –<br />
mal ein wenig kürzer, mal<br />
ein wenig länger.Und Achim,<br />
so wird der 64-Jährige von<br />
seinen Freunden genannt, ist<br />
ein leidenschaftlicher Segler<br />
und damit ein Seemann, wie<br />
er im Buche steht.<br />
Darumwirddie<br />
Weihnachtsbäckerei<br />
nie langweilig<br />
Von Christiane Bosch<br />
Zum ersten Mal sang er es<br />
1987: Rolf Zuckowskis Lied<br />
„In der Weihnachtsbäckerei“<br />
hat seitdem einen Siegeszug<br />
durch Kitas und Familien<br />
angetreten.<br />
HAMBURG. Mitsummen kann<br />
fast jeder,auchwenn der Text<br />
bei manchen Erwachsenen<br />
schnell aussetzt: „Zwischen<br />
Mehl und Milch macht so<br />
mancher Knilch eine riesengroße<br />
Kleckerei...“ Vor 35<br />
Jahren, im Jahr 1987, hat der<br />
Kinderliedermacher Rolf Zuckowski<br />
den Klassiker „In der<br />
Weihnachtsbäckerei“ das erste<br />
Mal gesungen. Seitdem ist<br />
ihm die „Weihnachtsbäckerei“<br />
nach eigenenWorten noch nie<br />
langweilig geworden.<br />
Rolf Zuckowski: „Wer hat schon<br />
das Glück, ein Volkslied zu<br />
schreiben?“ FOTO: MARKUS SCHOLZ<br />
Lokführer Bernd Lotzow entführte die kleinen und großen Gäste<br />
mit dem „Polar-Express“ zum Nordkap. Hier wartete Joachim Witte<br />
als Weihnachtsmann auf alle Kinder.<br />
FOTO: ZVG<br />
Ruhestand als<br />
Weihnachtsmann<br />
Seit diesem Jahr schlüpft der<br />
Rentner aber auch in das<br />
rote Kostüm des Weihnachtsmannes.<br />
Das passt: Schließlich<br />
gilt der Heilige Nikolaus,<br />
aus dessen Legende sich die<br />
Figur des Weihnachtsmannes<br />
entwickelte, auch der<br />
Schutzpatron der Seeleute.<br />
Und damit Joachim Witte<br />
die Rolle auch überzeugend<br />
gibt, hat er sein Äußeres angepasst.<br />
„Dafür habe ich mir<br />
den Bart extra ein bisschen<br />
länger wachsen lassen“, verrät<br />
er im Gespräch und sieht<br />
dabei schmunzelnd zu seiner<br />
Frau, die von der weißen<br />
Pracht ihres Mannes nicht<br />
ganz so begeistert scheint.<br />
Vorden legendären Fahrten<br />
mit dem Polar-Express<br />
zum Nordkap wurde das<br />
Schmuckstück dann noch<br />
einmal professionellinForm<br />
geschnitten. Kein Zweifel –<br />
der Weihnachtsmann ist<br />
echt, da waren sich alle<br />
Miteisenden der beliebten<br />
Nikolaus- und Glühweinfahrten<br />
der Mecklenburg-<br />
Pommersche-Schmalspurbahn<br />
(MPSB), deren<br />
Adventsfahrten sich nicht<br />
nur in den Träumen der<br />
„Sie ist ja auch wirklich so<br />
ein Volkslied geworden. Ich<br />
habe sie mittlerweile schon<br />
in so vielen überraschenden<br />
Versionen gehört. Otto Waalkeshat<br />
es malgemacht. Jetzt<br />
neulich gab es das auch von<br />
den Ehrlich Brothers. Wirklich<br />
sehr modern und sehr<br />
zeitgemäß“, sagte der 75-Jährige<br />
heute.<br />
Am liebsten, wenn es von<br />
Kindern gesungen wird<br />
Das Lied bekomme immer<br />
wieder eine neue Farbe und<br />
berühre ihn auch in seiner<br />
positiven Naivität. „Ich habe<br />
das Lied immer noch am<br />
liebsten, wenn es von Kindern<br />
gesungen wird. So wie<br />
es gemeint war.“ Er habe damals<br />
nicht gedacht, dass das<br />
Lied so erfolgreich sein werde.<br />
„Wer hat schon das Glück,<br />
ein Volkslied zu schreiben?“.<br />
Zuckowski selbst hat „In<br />
der Weihnachtsbäckerei“ vor<br />
wenigen Tagen zusammen<br />
mit dem Hamburger Männerchor<br />
„Hamburger Goldkehlchen“<br />
gesungen. Seitdem<br />
ist er Ehrenmitglied des<br />
schräg, aber leidenschaftlich<br />
singenden Chores. Im vergangenen<br />
Jahr gehörte das<br />
Lied laut Musikverwertungsgesellschaft<br />
Gema zu den<br />
am meisten über das Internet<br />
abgespielten („gestreamten“)<br />
Weihnachtsliedern in<br />
Deutschland.<br />
Kleinsten zu einer rasanten<br />
und abenteuerlichen Reise<br />
mit dem Polar-Express verwandeln,<br />
einig.<br />
Auch wenn die legendäre<br />
Museumsbahn nicht ganz<br />
bis zum Nordpol (und damit<br />
zum sagenumwobenen Heimatort<br />
des Geschenkebringers)<br />
fährt, konnten Weihnachtsmann<br />
Achim Witte,<br />
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die weiteren Mitglieder<br />
des Vereins „Freunde der<br />
MPSB e.V.“ gerade zur Weihnachtszeit<br />
ihre Gäste zu mehreren<br />
Fahrten zum Nordkap<br />
einladen. Und das ist vom<br />
Nordpol schließlich nur noch<br />
rund 2100 Kilometer und ein<br />
paar Inselgruppen entfernt.<br />
Das Ziel der Reise war nämlich<br />
der Schwichtenberger<br />
Findlingsgarten, welcher Teil<br />
der Eiszeitroute Mecklenburgische<br />
Seenplatte ist und in<br />
dem sich natürlich auch ein<br />
Verweisauf das Nordkap wiederfindet.<br />
An den schneeweißen<br />
Bart des Gatten hat sich mittlerweile<br />
auch Ehefrau Heidi<br />
gewöhnt. Schließlich muss<br />
sie jeden Abend beim Fernsehschauen<br />
mit ansehen, wie<br />
Joachim Witte ihn um seine<br />
Finger wickelt. Dass der Bart<br />
nach dem Fest allerdings ein<br />
wenig oder ein wenig mehr<br />
gekürzt wird, das hat der<br />
Weihnachtsmann seiner<br />
Frau schon versprochen. Wir<br />
können es bezeugen.<br />
Petra Erdmann<br />
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Sybille Knüppel<br />
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Feldberg<br />
Der Bart ist echt. Joachim Witte vom Verein „Freunde der MPSB<br />
e.V.“ist in diesem Jahr inden Mantel des Weihnachtsmannes<br />
geschlüpft und hat sich für diese Rolle extra einen Bart wachsen<br />
lassen.<br />
FOTO: KATJA RICHTER<br />
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–Frohe <strong>Weihnachten</strong> und einen guten Rutsch ins Jahr 2023 –<br />
wir verbinden da<br />
mi<br />
t unseren Dank<br />
für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
Die Repräsentanten der Bestattungshäuser<br />
und die Geschäftsleitung der MBB<br />
Kurt Häusler<br />
Sibylle Zepelin<br />
<br />
<br />
NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM
Von Stefa<br />
Seite 6 Freitag, 23.Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes<br />
Weihnachte<br />
Ein kleiner Mars-Bewohner landet auf der Erde, mitten inDeut<br />
studieren. Dabei macht erallerl<br />
Diese runden Dinger auf den<br />
Tischen<br />
Liebe Mars-Bewohner, die Menschen<br />
hier werden immer wunderlicher!<br />
Jetzt stellen sich doch tatsächlich<br />
viele von ihnen so runde Dinger auf<br />
den Tisch, mit vier Kerzen darauf. Sie<br />
nennen es „Adventskranz“.<br />
Also ich finde das reichlich komisch.<br />
Deshalb wollte ich mehr darüber<br />
erfahren. Und könnt ihr das<br />
glauben: Die Menschen wissen<br />
oft selbst nicht genau, was es<br />
mit dem Adventskranz auf sich<br />
hat! Ich musste also selbst nachforschen.<br />
Den Adventskranz gibt es seit<br />
etwa 180 Jahren. Er wurde wohl<br />
in Hamburg erfunden. Das ist eine<br />
große Stadt im Norden Deutschlands.<br />
Dort lebte einst ein Mann namens<br />
Johann Hinrich Wichern. Er war<br />
Pfarrer von Beruf und kümmerte sich<br />
um Kinder und Jugendliche.<br />
Die Kinder und Jugendlichen wollten<br />
immer wissen, wann denn endlich<br />
<strong>Weihnachten</strong> sei. Und da hatte<br />
Pfarrer Wichern eine Idee: Er nahm<br />
ein großes Wagenrad und packte Kerzen<br />
darauf: vier große und 19 kleine.<br />
Die großen Kerzen standen für die<br />
Sonntage, die<br />
kleinen Kerzen für die Wochentage.<br />
Jeden Tag wurde nun eine Kerzeentzündet.<br />
Das ging so lange, bis an<br />
Heiligabend alle Kerzen brannten.<br />
Diese Idee fanden wohl viele<br />
Leute ziemlich cool und so verbreitete<br />
sich der Adventskranz. Heute<br />
bestehen die Kränze meist aus Tannenzweigen<br />
und nur noch vier großen<br />
Kerzen. Vielleicht sollten wir so was<br />
auf dem Mars auch einführen. Was<br />
meint ihr?<br />
Zettel mit Wünschen<br />
Aber dann habe ich neulich noch eine<br />
andere tolle Entdeckung gemacht! Davon<br />
muss ich euch unbedingt erzählen.<br />
Die Menschen hier auf der Erde<br />
haben rund um Weihachten eine<br />
Menge seltsamer Bräuche. Diesen hier<br />
finde ich richtig gut: Es geht um den<br />
Wunschzettel.<br />
Vor <strong>Weihnachten</strong> schreiben die<br />
Kinder nämlich ihre Wünsche auf<br />
einen Zettel. Es kann um sehr unterschiedliche<br />
Wünsche gehen. Manche<br />
wünschen sich Spielsachen, Bücher<br />
oder ein neues Fahrrad. Andere wünschen<br />
sich Gesundheit für ihre Familie<br />
oder Frieden. Die Briefe werden<br />
oft an den Weihnachtsmann geschickt<br />
oder an das Christkind. Das<br />
kommt wohl auch immer ein bisschen<br />
darauf an, in welcher Gegend<br />
die Kinder leben.<br />
In Deutschland gibt es sogar extra<br />
Weihnachtspostämter. Eines ist zum<br />
Beispiel in dem Ort Himmelpfort in<br />
Brandenburg. Viele Tausend Briefe,<br />
Karten und Wunschzettel trudelndort<br />
jedes Jahr aus der ganzen Welt ein.<br />
Der Wunschzettel, wie man ihn<br />
heute kennt, ist wohl vor etwa 140<br />
Jahren entstanden. Damals begannen<br />
Spielwaren-Hersteller damit, Blätter<br />
mit ihrem Angebot zu bedrucken. Die<br />
Wünsche, also die Spielsachen,<br />
mussten nur noch angekreuzt<br />
werden.<br />
Der Brauch vor <strong>Weihnachten</strong><br />
einen Brief zu schreiben, ist<br />
aber noch älter. Ursprünglich<br />
dankten die Kinder darin ihren<br />
Eltern und baten um Gottes Segen.<br />
Außerdem versprachen sie, brav zu<br />
sein und viel zu lernen.<br />
Früher Gold, heuteSüßigkeiten<br />
Ein anderer Brauch in diesen Tagen<br />
hat mich ziemlich verwirrt. Ich<br />
dachte, ich hätte auf der Erde schon<br />
alles gesehen. Aber da passierte mal<br />
wieder etwas ziemlich Seltsames. Die<br />
Menschen stellten plötzlich Stiefel<br />
vor die Tür oder hängten Socken an<br />
den Kamin. Sie warten darauf, dass<br />
diese über Nacht gefülltwerden. Zum<br />
Beispiel mit Süßigkeiten, Nüssen und<br />
Mandarinen.<br />
Ich habe gefragt, wer das denn<br />
bitteschön machen soll,<br />
vor allem mitten in der<br />
Nacht?Dahabendie<br />
Menschen gesagt: Ist doch klar, das<br />
machtder Nikolaus! Der Nikolaus-Tag<br />
ist eigentlich der 6. Dezember. Aber<br />
die Süßigkeiten und kleinen Geschenke<br />
bringt er oft schon am Abend zuvor.<br />
Ich musste mal wieder mächtig<br />
nachforschen, was es mit diesem Nikolaus<br />
auf sich hat: Glaubt man den<br />
Geschichten, dann lebte dieser Mann<br />
vor mehr als 1500 Jahren. Nikolaus<br />
soll viele gute Taten vollbracht haben.<br />
Deshalb wurde er schon bald als Heiliger<br />
verehrt.<br />
Die Tradition mit den Stiefeln soll<br />
dabei auf eine seiner Wunder-Geschichten<br />
zurückgehen: Demnach<br />
gab es einen Vater mit drei Töchtern.<br />
Die Familie war sehr arm und deshalb<br />
wollte niemand die Töchter heiraten.<br />
Das bekam Nikolaus mit<br />
und warf nachts kleine mit Gold<br />
befüllte Päckchen in das Haus<br />
der Familie. Die Päckchen landeten<br />
in den Stiefeln und Socken, die<br />
zum Trocknen aufgehängt worden<br />
waren. Nächstes Jahr werde ich<br />
meine Mars-Stiefelchen auch nach<br />
draußen stellen.<br />
Zu Besuch auf dem<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Dann muss ich euch noch unbedingt<br />
von meinem letzten Ausflug<br />
erzählen.<br />
Ich war näm-
Fest Seite 7<br />
nimWeltall<br />
schland. Er soll die Menschen und ihre Bräuche genauer<br />
ei seltsame Entdeckungen.<br />
nie Paul<br />
lich auf dem Weihnachtsmarkt. So<br />
etwas kennen wir auf dem Mars gar<br />
nicht! Aber hier auf der<br />
Erde werden in der Adventszeit<br />
in vielen Städten<br />
und Dörfern Weihnachtsmärkte<br />
aufgebaut.<br />
Sie bestehen meist<br />
aus kleinen, bunt geschmückten<br />
Hütten. Es<br />
werden unter anderem Punsch,<br />
Bratwürste und gebrannte Mandeln<br />
verkauft. Dazu gibt es allerlei<br />
Krimskrams für <strong>Weihnachten</strong>.<br />
Die Menschen lieben Weihnachtsmärkte.<br />
Ich selbst habe mich mal wieder<br />
gefragt, wo dieser Brauch eigentlich<br />
herkommt. Und wisst ihr<br />
was? Weihnachtsmärkte gibt es<br />
schon seit vielen Hundert Jahren. In<br />
der Stadt Dresden findet zumBeispiel<br />
einer der berühmtesten Märkte statt,<br />
der Striezelmarkt. Er wird schon seit<br />
rund 590 Jahren veranstaltet. Der<br />
Striezel ist ein Weihnachtsgebäck.<br />
Musste ich natürlich gleich mal kosten.<br />
Wardas lecker!<br />
Im Mittelalter dienten die Märkte<br />
zur Versorgung der Menschen. Man<br />
konnte dort Lebensmittel kaufen oder<br />
bestimmte Dinge, die man im Winter<br />
brauchte. Deshalb waren auch Handwerker<br />
auf den Märkten dabei. Die<br />
Bäcker verkauften ihr leckeres Weihnachtsgebäck:<br />
Stollen, Striezel oder<br />
auch Lebkuchen.<br />
Zwei geheimnisvolle Gestalten<br />
So schön es auch auf dem Weihnachtsmarkt<br />
war, ich bin eigentlich<br />
mit anderen Dingen schwer<br />
beschäftigt, denn ich bin auf<br />
der Suche nach zwei Gestalten.<br />
Und eins kann ich euch sagen:<br />
Die beiden sind ganz schön<br />
schwer zu finden –und das,<br />
obwohl jeder hier auf der<br />
Erde von ihnen redet. Um<br />
wen es geht? Na, um<br />
den Weihnachtsmann<br />
und das Christkind.<br />
Überall habe ich<br />
schon nach<br />
den beiden gesucht.<br />
So viel habe ich schon<br />
herausgefunden: Ob der Weihnachtsmann<br />
oder das Christkind<br />
kommt, hat etwas mit der Religion<br />
zu tun. In Süd- und Westdeutschland<br />
gehören die Menschen vor allem<br />
dem katholischen Glauben an<br />
–und dort kommt das Christkind.<br />
In der Mitte Deutschlands sind die<br />
Menschen vor allem protestantisch,<br />
genauso wie im Norden und Osten.<br />
Dort gibt es den Weihnachtsmann.<br />
Wisst ihr, was lustig ist? Früher,<br />
also im Mittelalter, war<br />
es genau andersherum.<br />
Überall<br />
dort, wo die Leute protestantisch<br />
waren, kam das Christkind.<br />
Und bei den Katholiken brachte der<br />
heilige Nikolaus die Geschenke. Die Figur<br />
des Christkinds sollvor rund 500<br />
Jahren entstanden sein. Damals lebte<br />
ein Mann namens Martin Luther. Er<br />
fand es nicht gut, dass die Menschen<br />
irgendwelche Heiligen verehrten –<br />
und deshalb kam er auf diese Idee.<br />
Fragt man heute die Leute wie das<br />
Christkind aussieht, bekommt man<br />
etwa diese Beschreibung: ein kleines<br />
Kind mit goldenen Locken, weißem<br />
Gewand und Engelsflügeln.<br />
VomParadieszum<br />
Weihnachtsbaum<br />
Inzwischen sind es ja nur noch wenige<br />
Stunden bis <strong>Weihnachten</strong>. Viele Menschen<br />
sind mächtig aufgeregt, hetzen<br />
durch die Stadt und kaufen Geschenke.<br />
Ich habe aber noch etwas anderes<br />
beobachtet und das kommt<br />
mir ziemlich seltsam vor: Sie<br />
stellen sich Tannenbäume in<br />
die Wohnungen und hängen<br />
bunte Kugeln daran.<br />
Ein uralter Brauch ist<br />
das wohl. VorTausenden<br />
von Jahren holten sich<br />
die Menschen demnach<br />
im Winter immergrüne<br />
Zweige in ihre<br />
Häuser. Das hat sie<br />
daran erinnert,<br />
dass der Frühling<br />
wieder kommen<br />
wird.<br />
Schon im<br />
Mittelalter fanden<br />
zu <strong>Weihnachten</strong> zudem<br />
Krippenspiele statt. Fachleute<br />
glauben, dass dort der Ursprung des<br />
Weihnachtsbaums liegt, wie man ihn<br />
heute kennt. Vordem Krippenspiel<br />
wurde nämlich noch etwas anderes<br />
gezeigt: Die Vertreibung aus dem<br />
Paradies. In dieser Bibel-Geschichte<br />
spielt ein Baum eine wichtige Rolle.<br />
Dessen Früchte dürfen eigentlich<br />
nicht gepflückt werden, Adam und<br />
Eva machen es aber doch und müssen<br />
zur Strafe das Paradies verlassen. Für<br />
die Vorführung wurde ein mitÄpfeln<br />
geschmückter Baum aufgestellt.<br />
Zunächst waren die Weihnachtsbäume<br />
mit Nüssen, Gebäck und Äpfeln<br />
geschmückt, später kamen dann<br />
Kerzen dazu und Kugeln.Heute findet<br />
man Weihnachtsbäume fast überall<br />
auf der Welt. Auswanderer brachten<br />
den Brauch in fremde Länder, sowie<br />
vor über 200 Jahren in die USA. Weihnachtsbäume<br />
auf dem Mars –das<br />
wäre doch ein Ding, oder!?<br />
ILLUSTRATIONEN: VECTORPOCKET , PETER HERMES FURIAN, PIXEL-SHOT, NATALIA , ANKOMANDO, LILETT, DEEMKA STUDIO (ALLE STOCK.ADOBE.COM), K. LOSACKER
Seite 8 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Ein tierisches Weihnachtswunder<br />
Lesergeschichte<br />
vonKerstin Andres<br />
ausEggesin<br />
<strong>Weihnachten</strong> zuCorona-<br />
Zeiten war für viele eine<br />
besondere Herausforderung.<br />
Mitunter wurden daraus<br />
aber auch kleine Wunder, so<br />
etwa in dieser Geschichte,<br />
die an einen unvergesslichen<br />
Gottesdienst erinnert.<br />
Ein Gottesdienstbesuch<br />
am Heiligabend gehört<br />
für viele, auch ansonsten<br />
eher kirchenferne Menschen<br />
zum Weihnachtsfest<br />
selbstverständlich mit dazu.<br />
Doch vor zwei Jahren, im ersten<br />
Corona-Jahr, war leider<br />
nichts selbstverständlich.<br />
Eine voll besetzte Kirche<br />
wäre den Corona-Regeln<br />
nicht gerecht geworden. Da<br />
leider auch schon alle Weihnachtsfeiern<br />
und im Fall<br />
unserer Kirchengemeinde<br />
auch das allseits beliebte und<br />
schon zur Tradition gewordene<br />
Krippenmusical ausfallen<br />
mussten, hatten sich die Verantwortlichen<br />
der Kirchengemeinde<br />
Ahlbeck und der<br />
Kommune in Ahlbeck etwas<br />
ganz Besonderes einfallen lassen:<br />
Der Gottesdienst sollte<br />
unter Einhaltung der „AHA-<br />
Regeln“ im Freien auf dem<br />
Sportplatz stattfinden.<br />
Zahlreiche ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter waren nötig, die<br />
aber ihre Dienste gern und<br />
bereitwillig zur Verfügung<br />
stellten. Der Gottesdienst<br />
fing erst um 17 Uhr an, die<br />
Anzeigen<br />
Weihnachtskrippe auf dem Ahlbecker Sportplatz imCorona-Jahr 2020 FOTOS: KIRCHENGEMEINDE AHLBECK /ZVG<br />
ersten Helfer waren aber<br />
schon um 13 Uhr an Ort und<br />
Stelle, denn es musste so Einiges<br />
aufgebaut und organisiert<br />
werden. Ich war gemeinsam<br />
mit einigen anderen Helfern<br />
für die Begrüßung, Masken-<br />
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Löcknitz GmbH<br />
Geschäftsführer: André Sanow<br />
17321 Löcknitz · Straße der Republik 14a<br />
Tel.: (039754) 20 361 · Fax: (039754) 20 366<br />
kontrolle, Platzanweisung<br />
und die Verteilung von Lichtertüten<br />
an die Gottesdienstbesucher<br />
zuständig.<br />
Da ich wie viele andere<br />
Helfer auch nicht gerade zu<br />
den Jüngsten, Gesündesten<br />
und Fittesten zählte (mit<br />
anderen Worten: Ich gehöre<br />
zur Gruppe „Ü60“), hatte<br />
ich doch gewisse Bedenken,<br />
was das Durchhaltevermögen<br />
über diesen doch etwas längeren<br />
Zeitraum betraf, denn<br />
es war ja auch die ganze Zeit<br />
„Stehkraft“ gefragt.<br />
Doch es klappte alles wunderbar,<br />
als wären uns „Flügel“gewachsen.<br />
Eine Helferin<br />
hatte sogar für die Mitarbeiter<br />
tolle Taschenlampen<br />
parat, denn es mussten<br />
ja auch Teilnahmelisten<br />
geführt und abgeglichen<br />
werden.<br />
Denn spätestens<br />
ab 16 Uhr war der<br />
Sportplatz in Dunkelheit<br />
gehüllt.<br />
Der Altar war auf<br />
einem Traktoranhänger aufgebaut<br />
und entsprechend<br />
weihnachtlich geschmückt.<br />
Die technische Umsetzung<br />
der Beleuchtung und der<br />
Audiokomponenten wurde<br />
sorgfältig durch fleißige Mitarbeiter<br />
ausgeführt.<br />
Während des Gottesdienstes<br />
setzte dann ein<br />
vorerst leichter und dann<br />
seine Intensität wechselnder<br />
Schneeregen ein. Doch auch<br />
das konnte die mutigen Gottesdienstbesucher,<br />
egal ob<br />
klein, groß, jung oder alt,<br />
nicht davon abhalten, der zur<br />
Herzen gehenden und<br />
kraftgebenden Predigt<br />
zu lauschen und<br />
das natürlichfestliche<br />
Weihnachtsambiente<br />
zu genießen. Im<br />
wahrsten Sinne<br />
des Wortes bewiesen<br />
alle Stehvermögen. Es<br />
hatte etwas sehr Tröstliches<br />
in dieser für uns alle<br />
nicht einfachen Zeit.<br />
Doch was machte für<br />
mich nun ausgerechnet diesen<br />
Heiligen Abend zu einem<br />
besonderen Erlebnis? Wie es<br />
der Titel meiner Geschichte<br />
es schon sagt: „Die lebendige<br />
Krippe“. Sie bestand aus<br />
einer mit Stroh ausgelegten<br />
Markthäuschen, welches als<br />
Stall fungierte. Vordem Stall<br />
grasten –nicht wie ursprünglich<br />
Schafe –sondern vier<br />
zahme, wundervolle braunweiße<br />
Edelziegen, die auch<br />
Wir<br />
wünschen<br />
unseren<br />
Kunden,<br />
Geschäftspartnern<br />
und<br />
Mitarbeitern<br />
ein<br />
frohesWeihnachtsfest<br />
sowie<br />
Glück,<br />
Gesundheit<br />
und<br />
Erfolg<br />
im neuen<br />
Jahr<br />
und<br />
bedanken<br />
uns<br />
für<br />
das<br />
entgeg<br />
egen<br />
engeb<br />
ebrachte<br />
Vertrauen.<br />
Lindenstraße 19 • 17309 Pasewalk<br />
Tel.: 03973 209211 • Mobil: 0171 6417478<br />
Fax: 03973 209215<br />
E-Mail: info@elektro-hass.de<br />
Internet: www.elektro-hass.de<br />
www.nordkurier.de<br />
An diese vier Ziegen erinnert sich Kerstin Andres gerne zurück.<br />
Es begab sich<br />
aber zu der<br />
Zeit, dass ein<br />
Gebot von dem Kaiser<br />
Augustus ausging, dass<br />
alle Welt geschätzt würde.<br />
Und diese Schätzung war die<br />
allererste und geschah zur<br />
Zeit, da Quirinius Statthalter<br />
in Syrien war.Und jedermann<br />
ging, dass er sich schätzen ließe,<br />
ein jeder in seine Stadt.<br />
Da machte sich auf auch<br />
Josef aus Galiläa, aus der<br />
Stadt Nazareth, in das jüdische<br />
Land zur Stadt Davids,<br />
die da heißt Bethlehem, weil<br />
er aus dem Hause und Geschlechte<br />
Davids war, damit<br />
er sich schätzen ließe mit<br />
Maria, seinem vertrauten<br />
Weibe; die war schwanger.<br />
Und als sie dort waren, kam<br />
die Zeit, dass sie gebären sollte.<br />
Und sie gebar ihren ersten<br />
Sohn und wickelte ihn in<br />
Windeln und legte ihn in eine<br />
Krippe; denn sie hatten sonst<br />
keinen Raum in der Herberge.<br />
Und es waren Hirten in<br />
derselben Gegend auf dem<br />
Felde bei den Hürden, die<br />
hüteten des Nachts ihre Herde.<br />
Und der Engel des Herrn<br />
trat zu ihnen, und die Klarheit<br />
des Herrn leuchtete um<br />
sie; und sie fürchteten sich<br />
sehr.Und der Engel sprach zu<br />
gestreichelt werden konnten.<br />
Sie wurden eigens für diesen<br />
Gottesdienst von einem Dorfbewohner<br />
und liebevollen<br />
Tierfreund zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Maria und Joseph sowie<br />
auch ein Engel und ein Hirte<br />
wurden von einer Familie aus<br />
der Kirchengemeinde sehr detailverliebt<br />
und entsprechend<br />
der biblischen Geschichte<br />
dargestellt.<br />
Und so fühlte ich mich<br />
mehr als je zuvor in einem<br />
Weihnachtsgottesdienst<br />
in den Stall vor mehr als<br />
2000 Jahren zurückversetzt.<br />
Ich dachte daran, wie<br />
wohl Ochs‘ und Esel und die<br />
mit den Hirten herbeigeeilten<br />
Schafe das Jesuskind bestaunten<br />
und beschnupperten und<br />
wie sie mit ihrem weichen<br />
Fell das Kind wärmten. Die<br />
christliche Weihnachtsbotschaft<br />
hat wohl auch an jenem<br />
Heiligabend 2020 wieder<br />
viele Herzen aufs Neue froh<br />
gestimmt.<br />
„Fürchtet euch nicht!<br />
Siehe, ich verkündige euch<br />
große Freude, die allem Volk<br />
widerfahren wird...“ –Wer<br />
mag diese Worte aus dem<br />
Lukasevangelium nicht gern<br />
hören? An jenem Abend hat<br />
auch die lebendige Krippe<br />
verbunden mit den Edelziegen,<br />
die sich zunächst etwas<br />
schüchtern in der Nähe des<br />
Stalls aufhielten, jedoch am<br />
Ende als die Krippendarsteller<br />
den Stall verließen, das<br />
kleine Häuschen ganz in Beschlag<br />
nahmen und sich darin<br />
tummelten, einen immensen<br />
Beitrag dazu geleistet.<br />
Die am Eingang verteilte<br />
Lichtertüte, sowie die Erinnerung<br />
an diesen Heiligabend<br />
wird mir auch in dieser Weihnachtszeit<br />
wieder ein Lächeln<br />
ins Gesicht zaubern.<br />
DerUrsprung<br />
von<strong>Weihnachten</strong><br />
Die mitAbstand bekannteste<br />
Fassung der biblischen<br />
Weihnachtsgeschichteist die<br />
Fassung ausdes Evangelisten<br />
Lukasinder Übersetzung<br />
Martin Luthers.<br />
ihnen: Fürchtet euch nicht!<br />
Siehe, ich verkündige euch<br />
große Freude, die allem Volk<br />
widerfahren wird; denn<br />
euch ist heute der Heiland<br />
geboren, welcher<br />
ist Christus, der Herr,<br />
in der Stadt Davids.<br />
Und das habt zum Zeichen:<br />
Ihr werdet finden das<br />
Kind in Windeln gewickelt<br />
und in einer Krippe liegen.<br />
Und alsbald war da bei dem<br />
Engel die Menge der himmlischen<br />
Heerscharen, die lobten<br />
Gott und sprachen: Ehre sei<br />
Gott in der Höhe und Friede<br />
auf Erden bei den Menschen<br />
seines Wohlgefallens.<br />
Und als die Engel von ihnen<br />
gen Himmel fuhren,<br />
sprachen die Hirten untereinander:<br />
Lasst uns nun gehen<br />
nach Bethlehem und<br />
die Geschichte sehen, die da<br />
geschehen ist, die uns der<br />
Herr kundgetan hat. Und sie<br />
kamen eilend und fanden<br />
beide, Maria und Josef, dazu<br />
das Kind in derKrippeliegen.<br />
Als sie es aber gesehen hatten,<br />
breiteten sie das Wort<br />
aus, das zu ihnen von diesem<br />
Kinde gesagt war. Und alle,<br />
vor die es kam, wunderten<br />
sich über das, was ihnen die<br />
Hirten gesagt hatten. Maria<br />
aber behielt alle diese Worte<br />
und bewegte sie in ihrem<br />
Herzen. Und die Hirten kehrten<br />
wieder um, priesen und<br />
lobten Gott für alles, was sie<br />
gehört und gesehen hatten,<br />
wie denn zu ihnen gesagt war.<br />
Lukas 2, 1-21<br />
NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 9<br />
Lesergeschichte<br />
vonIngrid Adler<br />
aus Neubrandenburg<br />
Voriges Jahr konnte ich<br />
in der Weihnachtszeit<br />
einen Spaziergang<br />
durch unser verschneites<br />
Wohngebiet machen, weil<br />
es nach vielen Jahren endlich<br />
mal wieder Schnee gab.<br />
Meine Schritte knirschten<br />
im Schnee, mein Atem bildete<br />
Wolken in der Luft. Die<br />
zauberhafte, wunderschöne<br />
Winterlandschaft, die frische<br />
Luft, die Ruhe –all dasist für<br />
mich Erholung pur.<br />
Häuser, Hecken, Bäume<br />
und Briefkästen waren links<br />
und rechts von mir vom<br />
Schnee gekrönt. An manchen<br />
Dächern glitzerten Eiszapfen<br />
in der Sonne. Weit sah ich<br />
über die verschneiten Wege<br />
bis zur Stadt hinunter. Tiere<br />
und Pflanzen hatten sich in<br />
ihre Winterquartiere verkrochen,<br />
versteckt unter einer<br />
Schneedecke.<br />
In Gedanken versunken<br />
stieß ich mit den Stiefeln<br />
gegen ein gefrorenes Stück<br />
Schneematsch. Spaß machte<br />
es auch, die Eisschicht auf<br />
den Pfützen aufzubrechen.<br />
Mit der Zeit merkte ich trotz<br />
Sonnenschein: Es war eiskalt.<br />
VomSpaziergang zurück,<br />
war die Wohnung leer. Im<br />
behaglichen Wohnzimmer<br />
wurde ein Kamin ein Feuer<br />
angezündet. Das Holz loderte<br />
hoch und bald wurde<br />
es schön warm zu Hause.<br />
Das gewaltige Kaminfeuer<br />
verströmte einen lieblichen<br />
Charme.<br />
„Schenken isteine<br />
komplizierte Angelegenheit“<br />
Von Stefanie Paul<br />
Ein Buch, ein Spielzeug, ein<br />
neues Handy, vielleicht einen<br />
Pullover: Das Schenken kann<br />
eine komplizierte Sache<br />
sein. Jörn Lamla ist<br />
Professor für Soziologie an<br />
der Universität Kassel und<br />
hat sich mit dem<br />
Thema Schenken<br />
beschäftigt.<br />
Herr Lamla, warum<br />
machen wirMenschen<br />
einander Geschenke?<br />
Schenken ist etwas sehr<br />
Wichtiges. Manche Forscher<br />
sagen sogar,esist so etwas wie<br />
der grundlegende Kitt unseres<br />
Zusammenlebens. Also<br />
eine Art Kleber für unsere<br />
Gesellschaft. Denn durch<br />
das Schenken werden<br />
Beziehun-<br />
gen gebildet.<br />
Gleichzeitig<br />
kann das aber<br />
auch eine komplizierte<br />
Angelegenheit<br />
sein.<br />
Warumdas denn?<br />
Weil nicht genau<br />
festgelegt ist, wie das<br />
Schenken abläuft. Es gibt keine<br />
klaren Regeln. Und genau<br />
das macht es so spannend.<br />
Beim Schenken geht es oft<br />
nicht nur darum, dass jemand<br />
etwas bekommt. Sondern,<br />
dass derjenige auch etwas<br />
zurück gibt, das Geschenk<br />
also erwidert. Und genau<br />
<strong>Weihnachten</strong>: Schön trotz Trauer<br />
Schnee- und Froststimmung am Tollensesee inNeubrandenburg: Dieses Leserfoto aus dem Jahr 2021 dürfte zur Stimmung passen, die unsere Leserin in ihrer Geschichte<br />
bescheibt.<br />
FOTO: ULF RAUTENBERG<br />
In Gedanken versunken<br />
ging mir hier am Kamin so<br />
viel durch den Kopf. Voriges<br />
Jahr habe ich einen schweren<br />
Verlust erlitten: Mein<br />
Mann ist nach langer,schwerer<br />
Krankheit verstorben.<br />
Für mich galt: ,,Er war mein<br />
Halt und meine Stärke”.<br />
So langsam komme ich<br />
darüber hinweg, aber alles<br />
braucht seine Zeit. Es gibt so<br />
viele Momente, in denenich<br />
denke: „Es wäre so schön, sie<br />
mit ihm zu teilen”. Wehmütig<br />
sehe ich mir die Bilder aus<br />
unserer gemeinsamen Zeit<br />
im Album an. Dazu gehört<br />
natürlich auch die schönste<br />
Weihnachtszeit. Mein größtes<br />
Glück ist die liebevolle,<br />
harmonische Beziehung<br />
zu den Schwiegertöchtern,<br />
Prof. Dr. Jörn Lamla, lehrt an<br />
der Uni Kassel Soziologische<br />
Theorie. FOTO: SEBASTIAN MENSE/ZVG<br />
das macht das Schenken so<br />
schwierig. Man überlegt immer:<br />
Ja, muss ich jetzt eigentlich<br />
etwas zurückschenken?<br />
Und wenn ja, wann? Und wie<br />
teuer muss es sein?<br />
Wieist dasan<br />
<strong>Weihnachten</strong>?<br />
An <strong>Weihnachten</strong><br />
ist das einigermaßen<br />
für<br />
uns geregelt.<br />
Da gibt es die<br />
Bescherung.<br />
Alle bekommen<br />
etwas geschenkt und<br />
packen gleichzeitig ihre Geschenke<br />
aus.<br />
Aber gerade an <strong>Weihnachten</strong><br />
empfinden viele Menschen<br />
dasSchenken als stressig.Warumist<br />
das so?<br />
Einerseits schenken wir natürlich<br />
freiwillig. Wirwollen<br />
jemand anderem damit eine<br />
<strong>Weihnachten</strong> gibt auch in schweren Zeiten Kraft,<br />
schreibt uns diese Leserin in ihrer zu Herzen<br />
gehenden Erzählung über das eigene Weihnachtsfest.<br />
Kindern und Enkelkindern.<br />
Ich freue mich, dass sie da<br />
sind. Wichtig ist darüber hinaus<br />
auch, gute Freunde zu<br />
haben: Wir können füreinander<br />
da sein und uns aufeinander<br />
verlassen.<br />
Zum Fest kommt die ganze<br />
Familie zusammen, man<br />
genießt die Besinnlichkeit,<br />
das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
und das gute Essen.<br />
<strong>Weihnachten</strong> riecht für mich<br />
nach Tannen, Plätzchen und<br />
Duftkerzen. Wir feiern gemeinsam,<br />
denn niemand soll<br />
alleine sein. Die Weihnachtszeit<br />
ist ein schöner Anlass,<br />
unsere Lieben einen festlichen<br />
Gruß zu schicken und<br />
Geschenke zumachen. Alle<br />
freuen sich über kleine oder<br />
große Aufmerksamkeiten.<br />
Freude machen. Andererseits<br />
hat Schenken aber auch etwas<br />
mit Zwang zu tun. Denn<br />
wir stehen ein Stück weit<br />
unter Druck, den Menschen,<br />
die uns wichtig sind, etwas zu<br />
schenken. Wir wollen ihnen<br />
damit zeigen, dass sie uns etwas<br />
bedeuten.<br />
Wasmacht ein Geschenk<br />
überhaupt zu einem<br />
Geschenk?<br />
Das ist eine ganz schwierige<br />
Frage, aber auch wichtige Frage.<br />
Manche Forscher sagen,<br />
Schenken sei eigentlich nur<br />
eine Vorform von Tauschen.<br />
Dann wäre ein Geschenk aber<br />
einfach nur eine Ware, die<br />
man mit ein bisschen Tamtam<br />
überreicht. Wenn man<br />
aber etwas verschenkt, kann<br />
man eben nicht automatisch<br />
erwarten, dass man auch etwas<br />
zurückbekommt. Schenkenhat<br />
also immer auch mit<br />
Unsicherheit zu tun.<br />
Wasmacht man,wenn<br />
einem ein Geschenk<br />
nichtgefällt? Sollteman<br />
dasdem anderen sagen?<br />
Ich glaube, dafür gibt es kein<br />
Rezept. Das hängt immer davon<br />
ab, wie wichtig einem<br />
diese Person ist. Würde man<br />
dem anderen sagen, dass<br />
einem das Geschenk nicht gefällt,<br />
ist das ja auch ein Stück<br />
weit verletzend. Es kommt,<br />
glaube ich, immer darauf<br />
an, von wem das Geschenk<br />
kommt.<br />
Unter dem hübsch geschmückten<br />
Tannenbaum<br />
liegeneine Menge Geschenke<br />
zum Innehalten vor der<br />
Bescherungerzähle ich den<br />
Enkelkindern,wie es früher<br />
war: Aus dem Wald einen<br />
frischen Tannenbaum.<br />
War er nicht perfekt gewachsen,<br />
wurden zu Hause<br />
noch Zweige hinzugefügt.<br />
Der Baumschmuck wurde<br />
selbst gebastelt, es gab echteKerzen<br />
aus Wachs, einige<br />
Glaskugeln und auch eine<br />
Baumspitze aus Glas. Das<br />
Lametta wurde jedes Jahr<br />
wiederverwendet. Der<br />
süße Baumbehang durfte<br />
erst beim Abschmücken<br />
vernascht<br />
werden. Jedes Kind<br />
bekam einen Teller<br />
Anzeige<br />
voller Süßigkeiten.Wir sangen<br />
alle Weihnachtslieder<br />
selbst –esgab keine Unterstützung<br />
von der CD.<br />
Zurück ins Hier undJetzt:<br />
Als Höhepunkt werden die<br />
wunderschön eingepackten<br />
Geschenke ausgepackt. Es<br />
wird geklönt, gelacht, gesungen,<br />
gespielt und gut<br />
gegessen.<br />
Ab und zu soll man sich<br />
selbst etwas Gutes tun und<br />
sich verwöhnen;das tutder<br />
Seelegut. Ich schaffemir oft<br />
glückliche Momente.<br />
Hoffnung, Zuversicht<br />
und Lebensfreude<br />
bereichern<br />
das Miteinander.<br />
Noch heute fühle<br />
ich das Glück von<br />
einst und lache leise<br />
Neubrandenburg im<br />
Aufbruch<br />
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Hansjoachim Popplow,<br />
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vor mich hin. Ich blicke auf<br />
ein erfülltes Leben mit vielen<br />
wunderschönen Weihnachtsfesten<br />
zurück.<br />
Traurig ist, dass Corona<br />
unsere Art zu leben ins Wanken<br />
gebracht hat. Leider<br />
feierten wir zuletzt nur im<br />
kleinenKreis, meine Kinder<br />
und Enkel aus der Schweiz<br />
konnten nicht kommen. Es<br />
war traurig, aber uns blieb<br />
das Videotelefonieren.<br />
Trotzdem blicke ich optimistisch<br />
in die Zukunft. Die<br />
wichtigste Voraussetzung<br />
dafür ist die Gesundheit.<br />
Denn esgibt noch so viel,<br />
was ich erleben möchte.<br />
Liebe Leser genießen Sie<br />
das Weihnachtsfest, kommen<br />
Sie gut in dasneue Jahr<br />
und bleiben sie gesund!<br />
Wenn Sie dieses Buch aufschlagen, werden<br />
Sie auf einen Schatz stoßen.<br />
Jahrelang schlummerte der fotografische<br />
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Betriebe und Landwirtschaft. Meist<br />
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AF<br />
NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM
Seite 10 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
„Krücke!“ –Warum Papa denBaum<br />
nicht mehr allein aussuchen durfte…<br />
Lesergeschichte<br />
vonAntje Bartels-Nieß<br />
aus Neubrandenburg<br />
Unsere Autorin erinnert<br />
sich, dass der Erwerb eines<br />
Weihnachtsbaums zu Hause<br />
früher gar nicht soeinfach<br />
war –zumindest vor der<br />
Wende. Dafür leuchtete der<br />
Baum länger als in anderen<br />
Familien.<br />
Da ist sie wieder –eine<br />
liebe Erinnerung an<br />
meine Eltern, ausgelöst<br />
durch einen Besuch im<br />
Baumarkt, wo ich im Eingangsbereich<br />
Weihnachtsbäume<br />
stehen sah. Heute ist<br />
alles so einfach, weil man<br />
seinen persönlichen Traumbaum<br />
in dem kleinen Nadelbaum-Wald<br />
des Baumarktes<br />
aussuchen kann. Nordmanntanne,<br />
Blaufichte, Kanadische<br />
Hemlocktanne, Rotfichte, Kiefer,<br />
Zuckerhutfichte, im Topf<br />
oder geschlagen, künstlich,<br />
mit Schnee, mit Lämpchen…<br />
die Auswahl ist so groß, dass<br />
es schon wieder kompliziert<br />
wird.<br />
Wenn ich daran denke, dass<br />
mein Vater hingegen genau<br />
ein einziges Mal einen Weihnachtsbaum<br />
allein aussuchen<br />
durfte, muss ich schmunzeln.<br />
Es gab noch die DDR, die Auswahl<br />
war längst nicht so groß<br />
wie heute –aber ich bin mir<br />
nicht einmal sicher,obermit<br />
der heutigen Auswahl den<br />
richtigen Baum in den Augen<br />
meiner lieben Mutter ausgesucht<br />
hätte.<br />
Damals, als Paps mit dem<br />
von ihm allein ausgewählten<br />
Baum heimkehrte, fielen<br />
sofort Worte wie „Krücke“<br />
und Sätze wie „Hab ich doch<br />
gesagt, dass das viel zu spät<br />
ist! Jetzt gibt es nur noch<br />
den Rest!“ Das Ganze endete<br />
jedenfalls darin, dass dem<br />
Baum noch Zweige zugefügt<br />
werden mussten und die zukünftigen<br />
Bäume von Mutsch<br />
ausgesucht und Paps getragen<br />
wurden.<br />
Mir war es egal, ich fand<br />
eigentlich jeden Baum in jedem<br />
Jahr schön. Das Beste<br />
war ja eh das Schmücken.<br />
Wie schön er abends die<br />
Wohnstube in ein zauberhaftes<br />
Licht getaucht hat…<br />
Ganz untraditionell wurde<br />
bei uns zu Hause der Weihnachtsbaum<br />
nämlich schon<br />
zu Beginn der Weihnachtszeit<br />
aufgestellt. Ich weiß nicht, ob<br />
es mit den „Krückchen“ zusammenhing.<br />
Meine Mutsch<br />
meinte jedenfalls, dass man<br />
so wenigstens etwas von dem<br />
Baum hätte und es ja totale<br />
Verschwendung wäre, wenn<br />
er nur eine Woche im Wohnzimmer<br />
stehen würde. Sie<br />
selbst hatte von ihrer Kindheit<br />
erzählt, dass sie den<br />
Baum immer erst Heiligabend<br />
zu sehen bekam. Ich vermute,<br />
es war ihre Art, nachträglich<br />
gegen die Strengen Weihnachts-Sitten<br />
im eigenen Elternhaus<br />
zu rebellieren. Das<br />
durfte sie damals nämlich<br />
nicht.<br />
Das Problem mit der Beschaffung<br />
eines halbwegs vernünftigen<br />
Weihnachtsbaumes<br />
hatte sich jedenfalls erledigt,<br />
als es nach der Wende irgendwann<br />
künstliche Bäume gab.<br />
So richtig schön gerade, gut<br />
gewachsen und unkompliziert<br />
zusammengesteckt<br />
–fertig! Nach und nach<br />
kamen diverse Größen<br />
ins Haus –sogar mit<br />
Lichterkette und mit<br />
leuchtenden Spitzen.<br />
Was soll ich sagen:<br />
Drei kleine<br />
Exemplare habe<br />
ich heute noch<br />
und verteile sie<br />
pünktlich zum<br />
Ersten Advent in<br />
der Wohnung.<br />
Und was<br />
wollte ich jetzt<br />
eigentlich noch<br />
gleich im Baumarkt<br />
kaufen?<br />
Ach ja, Kerzen<br />
für die Pyramide…<br />
FOTO: ©BY-STUDIO -STOCK.ADOBE.COM<br />
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MeinerKundschaftund<br />
meinenGeschäftspartnern<br />
wünscheich<br />
einfrohesWeihnachtsfest,<br />
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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 11<br />
Aus Messing fertigt Metallbauer Paul Schwuchow in der familieneigenen Kunstschmiede Weihnachtsbaumkronen.<br />
FOTO: PATRICK PLEUL<br />
Vaterund Sohn: Zwei Schmiede<br />
bekrönen jetztWeihnachtsbäume<br />
Paul Schwuchow (34) ist in die Metallbaufirma seines 79-jährigen Vaters eingestiegen. Gemeinsam tüfteln<br />
die beiden an Projekten. Ihr harter Job soll künftig gefilmt und bei Youtube ins Internet gestellt werden.<br />
Von Claudia Marsal<br />
und Jeanette Bederke<br />
UCKERMARK. „In vielen Familien<br />
ist es jedes <strong>Weihnachten</strong><br />
etwas ganz Besonderes, die<br />
Spitze auf den geschmückten<br />
Christbaum zu setzen“,<br />
sagt der junge Mann. Und<br />
wenn Paul Schwuchow davon<br />
erzählt, wird ihm warm<br />
ums Herz. Denn dann sieht<br />
der 34-jährige Unternehmer<br />
seine eigenen drei Knirpse<br />
schon wieder mit leuchtenden<br />
Augen vor der Weihnachtstanne<br />
stehen.<br />
In der von ihm und Vater<br />
Wilfried betriebenen Kunstschmiede<br />
hatte man sich deshalb<br />
überlegt, eine besonders<br />
stabile Spitze herzustellen.<br />
Heraus kam ein Stern aus<br />
Messing, der gerade seinen<br />
Siegeszug über die Grenzen<br />
der Uckermark hinaus antritt.<br />
„Er ist nachhaltig und<br />
langlebig. Jeder Stern ist einzigartig“,<br />
schwärmt der Junior,<br />
der bereits über 60Exemplare<br />
davon verkauft hat.<br />
Seit Kurzem gibt es die 15<br />
Zentimeter großen Unikate<br />
sogar mit Zertifikat, nummeriert,<br />
handsigniert vom Meister<br />
und in einer besonders<br />
schönen Verpackung. Die<br />
Bestellliste ist lang. „Unsere<br />
Spitzen werden aus zwei<br />
Hälften hergestellt. Jede Hälfte<br />
wird aus einem Blech zugeschnitten,<br />
in Form geklopft<br />
und anschließend gedengelt.<br />
Beide Hälften werden danach<br />
miteinander hartverlötet. Im<br />
Anschluss wird die Spitze geschliffen<br />
und poliert. Um das<br />
Messing zu schützen, wird<br />
der Stern in Lack getaucht<br />
und getrocknet“, berichtet<br />
der Kunstschmied stolz.<br />
Altes Handwerk und die<br />
neuen Medien<br />
Um vor allem jungen Leuten<br />
die anspruchsvolle Arbeit<br />
in allen Schritten näher zu<br />
bringen, tüftelt er gerade<br />
an einem Videoformat für<br />
Youtube. In den Social-Media-Kanälen<br />
sollen die Leute<br />
perspektivisch live mitverfolgen<br />
können, wie eines<br />
der vielen Projekte<br />
in der Zwei-Mann-<br />
Firma umgesetzt<br />
wird. „Die Überarbeitung<br />
sowie<br />
Ausfertigung<br />
von Turmbekrönungen<br />
ist seit<br />
jeher eine unserer<br />
am meisten durchgeführten<br />
Tätigkeiten“, resümiert<br />
Paul Schwuchow, das<br />
sei vor allem das Verdienst<br />
seines 79-jährigen Vaters:<br />
„Circa 150 Krönungen kommen<br />
mittlerweile aus unserer<br />
Kunstschmiede. Nun werden<br />
auch die Tannenbäume in<br />
privaten Haushalten ‚bekrönt‘.<br />
Perfekt für den eigenen<br />
Baum oder aber zum<br />
Verschenken an die Eltern<br />
beziehungsweise Großeltern,<br />
die sonst schon alles haben.“<br />
Der Sohn hat große Pläne<br />
für den Betrieb<br />
Auch wenn Vater Wilfried<br />
Schwuchow noch lange nicht<br />
ans Aufhören denkt, war es<br />
inzwischen Zeit, seinen bis<br />
dato Ein-Mann-Betrieb an<br />
Sohn Paul zu übergeben. Und<br />
der mag es längst nicht so extrem<br />
wie der Vater, sondern<br />
filigraner, kleinteiliger.<br />
Der 34-Jährige<br />
arbeitet<br />
gerade am<br />
Prototyp einer<br />
kupferfarbenen Jagduhr<br />
–mit einem<br />
Lebensbaum als<br />
Relief, in dem die<br />
Sternzeichen und<br />
Tiere zu sehen sein werden.<br />
Kommt dann die Jagdgöttin<br />
Diana als Figur noch obendrauf,<br />
wird auch diese Uhr<br />
immerhin etwa zwei Meter<br />
groß. Da ist der Sohn dem<br />
Vater doch ziemlich ähnlich.<br />
„Richtig in Serie bauen will<br />
ich die, wenn wir eine größere<br />
Werkstatt und Mitarbeiter<br />
haben. Denn das Kupferblech<br />
muss geschmiedet werden<br />
und hier ist einfach zu wenig<br />
Platz“, erzählt er.<br />
Genau wie Vater Wilfried<br />
träumt auch Paul von einer<br />
Kunstuhren-Manufaktur,hat<br />
darüber sogar seine Bachelorarbeit<br />
verfasst. Schwuchow<br />
junior ist nicht nur Metallbauer,<br />
sondern hat Unternehmensmanagement<br />
studiert,<br />
die Buchhaltung der Firma<br />
auf Vordermann gebracht,<br />
einen Internetauftritt nebst<br />
eigener Fotos erstellt und er<br />
verwaltet die Konten. „Ich<br />
passe auf, dass Auftraggeber<br />
Vater nicht über den Tisch<br />
ziehen. Denn alles was er<br />
baut, wird ein Kunstwerk“,<br />
erklärt er mit hörbarem Respekt.<br />
Er sei immer zu ehrlich<br />
und zu billig gewesen, weil er<br />
die Leute glücklich machen<br />
wollte, bekennt der Vater.<br />
Die dritte Generation<br />
hämmert schon mit<br />
„Paul war von klein auf mit<br />
in der Werkstatt, hat bei mir<br />
gelernt. Ich habe zu ihm<br />
vollstes Vertrauen und bin<br />
erleichtert, dass er meine<br />
Arbeit fortsetzt“, sagtder Vater,der<br />
vor fünf Jahren einen<br />
Schlaganfall erlitten hatte.<br />
Die Kraft für das Schmieden<br />
kehrte zurück, das Sprechen<br />
jedoch fällt ihm noch heute<br />
schwer. Paul sei zwar noch<br />
kein Metallbaumeister, aber<br />
im Prinzip schon der Chef,<br />
gibt der 79-Jährige zu.<br />
Bei den Schwuchows besteht<br />
sogar schon die Hoffnung,<br />
dass auch die nächste<br />
Generation weitermacht,<br />
denn Pauls kleine Tochter<br />
ist kaum aus der Werkstatt<br />
zu bekommen und zeigt<br />
großes Interesse am Metallbau.<br />
„Marta ist motorisch<br />
geschickt, schraubt und<br />
hämmert ganz wie der Opa“,<br />
erzählt Papa Paul.<br />
Das jüngste Großprojekt<br />
von Vater und Sohn war die<br />
riesige Bernauer Wappenuhr,<br />
die im Sommer <strong>2022</strong> eingeweiht<br />
wurde und seitdem<br />
die ganze Woche lang zwischen<br />
11 und 15 Uhr in Aktion<br />
bestaunt werden kann.<br />
„Unser Betrieb sollzeitgemäße<br />
Möglichkeiten mit traditioneller<br />
Handwerkskunst<br />
verknüpfen. Wir erschaffen<br />
Kunstwerkemit echter Handarbeit<br />
und Leidenschaft“, betont<br />
der Junior und erzählt<br />
vom riesigen Opferstock, der<br />
gerade in der Werkstatt bei<br />
Angermünde entsteht. Das<br />
Objekt soll künftig in der<br />
Angermünder Marienkirche<br />
stehen und neben dem<br />
bereits fertigen Turm auch<br />
zwei riesige, goldene Hände<br />
Gottes sowie zwei lebensgroße<br />
Figuren beinhalten. Hier<br />
will Witwer Wilfried Schwuchow<br />
nicht nur sich selbst,<br />
sondern vor allem seiner<br />
verstorbenen Frau Eva-Maria<br />
ein Denkmal setzen. Hübsch<br />
anzusehen ist auch ein anderer<br />
Auftrag, bei dem gerade<br />
zwei goldene Schwäne entstehen,<br />
die als Zierde für eine<br />
Schlossuhr bestimmt sind.<br />
Auch die Arbeit daran dokumentiert<br />
der junge Mann<br />
aktuell schoninden sozialen<br />
Netzwerken und erntet dafür<br />
viele Likes.<br />
Kontaktzur Autorin<br />
c.marsal@nordkurier.de<br />
Wilfried Schwuchow will die Menschen zu <strong>Weihnachten</strong> erfreuen.<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
Metallbaumeister Wilfried Schwuchow mit seinem Sohn Paul.<br />
FOTO: PATRICK PLEUL<br />
Diese Schwäne sind aus Kupfer gegossen und werden anschließend<br />
vergoldet.<br />
FOTO: CLAUDIA MARSAL<br />
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Seite 12 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Ein prominenter<br />
Weihnachtsheld und<br />
seine Mission<br />
Als Anschubfinanzierung für die Weihnachtsaktion übergab Frank Zander (l.) in diesem Jahr einen<br />
Scheck über 30.000 Euro an Wolfram Klose und Ulrike Kostka von der Caritas. Die mobilen Küchen<br />
fahren täglich Stationen in Berlin an und verteilen täglich hunderte warme Mahlzeiten an Obdachlose<br />
und Bedürftige.<br />
FOTO: JOERG CARSTENSEN<br />
Von Ulrich Steinkohl<br />
und Sabrina Szameitat<br />
Seit Jahren unterstützt<br />
Frank Zander Obdachlose in<br />
Not. Dafür erhielt der<br />
Berliner Entertainer nun<br />
sein zweites Verdienstkreuz.<br />
Bei der Ehrung im Schloss<br />
Bellevue erzählte er, was<br />
ihn manchmal bei seinem<br />
Engagement sorichtig<br />
umhaut.<br />
BERLIN. DerBerliner Entertainer<br />
Frank Zander (80) ist für<br />
sein jahrelanges Engagement<br />
für Obdachlose mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse<br />
geehrt worden. Er sei „sehr<br />
stolz“, sagte Zander bei der<br />
Verleihung vor wenigen<br />
Tagen im Schloss Bellevue.<br />
Bundespräsident Frank-Walter<br />
Steinmeier hatte ihm dort<br />
sein mittlerweile zweites Verdienstkreuz<br />
überreicht.<br />
Der Sänger („Hier kommt<br />
Kurt“) hatte 2002 die Erstauszeichnung,<br />
das Verdienstkreuz<br />
am Bande, erhalten.<br />
Mit dem Verdienstkreuz<br />
1. Klasse stand nun die nächste<br />
Stufe an. Zander richtet<br />
seit 1995 zu <strong>Weihnachten</strong><br />
eine Feier mit Showprogramm<br />
für Bedürftige aus.<br />
„Es gibt einfach unheimlich<br />
viele arme Gestalten,<br />
und wenn die uns<br />
berühren oder sich<br />
bedanken – mehr<br />
<strong>Weihnachten</strong> kann<br />
man nicht haben“,<br />
sagte der 80-Jährige<br />
über sein Engagement.<br />
„Die umarmen uns, und<br />
das haut mich manchmal<br />
um.“<br />
Als er vor 20 Jahren von<br />
dem damaligen Bundespräsidenten<br />
Johannes Rau seinen<br />
ersten Verdienstorden bekommen<br />
hatte, sei er noch<br />
neu in der Branche gewesen,<br />
sagte der Entertainer. „Ich<br />
wusste noch nicht so richtig,<br />
damit was anzufangen.<br />
Heute weiß ich: Es ist wirklich<br />
ein Verdienst.“<br />
Zanders Weihnachtsfeier<br />
für Bedürftige hatte jahrelang<br />
in einem Hotelsaal mit<br />
Tausenden Gästen stattgefunden.<br />
Angesichts der Corona-Pandemie<br />
wird sie auch<br />
in diesem Jahr ausfallen, der<br />
Entertainer unterstützt stattdessen<br />
mittlerweile Foodtrucks<br />
und Suppenbusse.<br />
Statt Gänsebraten wie zuvor<br />
im Hotel Estrel soll es „Wildragout<br />
mit Apfelrotkohlund<br />
Böhmischen Knödeln“ sowie<br />
„Rosmarin-Kürbis mit Maronen-Sößchen<br />
und Knödeln“<br />
geben, zudem nützliche<br />
Spenden wie Schlafsäcke.<br />
Anfang Dezember<br />
hatte Zander 30000<br />
Euro Starthilfe für<br />
das Foodtruck-Projekt<br />
der Caritas in<br />
Berlin übergeben<br />
und half in den vergangenen<br />
Wochen über mehrere<br />
Tage bei der Essensausgabe.<br />
Vom19. bis 22. Dezember<br />
ging Zander schließlich mit<br />
dem Truck zusammen „on<br />
tour“. Der Übergabe des<br />
Spendenschecks fand am Gedenktag<br />
des heiligen Nikolaus<br />
statt. „Es ist ein christlicher<br />
Feiertag, der uns mahnt, auch<br />
selber anarme Menschen zu<br />
denken“, betonte Zander<br />
Der Entertainer rief Unternehmen<br />
und Einzelspender<br />
zur weiteren Unterstützung<br />
des „Foodtrucks“ auf. Sein<br />
Sohn und Manager Marcus<br />
werde sein Engagement für<br />
das Projekt fortführen, wenn<br />
er selbst es nicht mehr könne,<br />
kündigte der 80-Jährige<br />
an. Die Berliner Caritasdirektorin<br />
Ulrike Kostka betonte,<br />
durch Zanders Hilfe könne<br />
der Foodtruck bis März unterwegs<br />
sein und bei jeder Tour<br />
jeweils bis zu 150 Mahlzeiten<br />
ausgeben. Dabei sei es auch<br />
wichtig, armen Menschen zu<br />
zeigen, „dass sie angenommen<br />
und nicht mehr allein<br />
sind“.<br />
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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 13<br />
Im Dezember 1945 lagen viele deutsche Städte noch in Trümmern. Dieses Foto zeigt die Neubrandenburger Innenstadt.<br />
FOTO: STADTARCHIV NEUBRANDENBURG<br />
1945: Vatis Rückkehr wardas einzige Geschenk<br />
Lesergeschichte<br />
vonRenateNeinaß<br />
aus Neubrandenburg<br />
Unsere Leserin erzählt ihrem<br />
Enkel, dass sie 1945 nicht<br />
ein einziges „richtiges“<br />
Geschenk zu <strong>Weihnachten</strong><br />
bekam. Und doch war es<br />
womöglich das freudigste<br />
Weihnachtsfest ihres<br />
gesamten Lebens.<br />
Eines Tages fragte mich<br />
mein Enkel: „Oma, was<br />
hast du zu <strong>Weihnachten</strong><br />
bekommen, als du so alt<br />
warst wie ich jetzt?“ Erwar<br />
damals sechseinhalb Jahre<br />
alt. „Nichts“ war meine Antwort,<br />
ich musste nicht lange<br />
überlegen. „Warst du denn<br />
nicht artig?“, fragte mein<br />
Enkelsohn. Und ich erwiderte:<br />
„Doch, ich war ein sehr<br />
artiges Kind.“<br />
Aber als ich sechseinhalb<br />
Jahre alt war, schrieben wir<br />
das Jahr 1945. Unsere Mutter<br />
war im Krankenhaus, Lothar,<br />
mein ältester Bruder war im<br />
November gerade aus kurzer<br />
russischer Gefangenschaft gekommen,<br />
er war 17 Jahre alt.<br />
Ilse und Manfred waren wieder<br />
in der Schule, und ich<br />
wurde zusammen mit zwei<br />
Jungen von einer Bekannten<br />
beaufsichtigt und versorgt.<br />
Die Adventszeit haben wir als<br />
solche nicht wahrgenommen.<br />
Keine Kerzen, kein Tannengrün.<br />
Es war ohnehin immer<br />
dunkel.<br />
Heilig Abend war herangekommen.<br />
Einen Gabentisch<br />
mit Geschenken gab es nicht.<br />
Darüber wurde auch nicht<br />
gewehklagt. Man war froh,<br />
wenn immer etwas zu essen<br />
da war. Lothar bereitete das<br />
Abendessen mit großer Sorgfalt<br />
zu. Er goss etwas Schwarzes<br />
Fett in die Pfanne, legte<br />
einige Kartoffelscheiben hinein,<br />
drehte sie nach einer<br />
Weile um und ließ sie weiter<br />
brutzeln. Dann gab er jedem<br />
von uns einige Scheiben auf<br />
einen Teller.<br />
So verfuhr er auch mit<br />
dem täglichen Abendbrot.<br />
Er legte einige Brotscheiben<br />
auf die Herdplatte,<br />
und nachdem sie von<br />
beiden Seiten geröstet<br />
waren, benetzte er sie mit<br />
Muckefuck, dem Schwarzen<br />
Fett, und streute einige Krümel<br />
Zucker zur Geschmacksverbesserung<br />
darüber.<br />
Dann reichte er jedem von<br />
uns eine Stulle. Das war richtig<br />
feierlich. Wirsollten auch<br />
ganz langsam kauen und das<br />
Brot nicht gierig hinunter<br />
schlingen.<br />
Dann sagte er uns, wir drei<br />
sollten schon ins Krankenhaus<br />
gehen, um die Mutter<br />
zu besuchen, erwürde später<br />
nachkommen. Weil er<br />
nicht kam, wollten wir<br />
irgendwann den Heimweg<br />
antreten. Beim<br />
Abschied sagte mein<br />
Bruder Manfred: „Mutti,<br />
morgen kommen wir<br />
mit unserem Papa!“ Die<br />
Mutter fragte: „Hat er denn<br />
geschrieben?“ Nein, wir<br />
wussten nichts.<br />
Zu Hause angekommen,<br />
was erblicke ich auf dem<br />
Stuhl gegenüber der Tür?Da<br />
war ein Rucksack, wie ihn die<br />
Soldaten trugen. Ich schaute<br />
nicht links und nicht rechts,<br />
sondern stürmte in die Stube,<br />
sprangmeinem Vater aufden<br />
Arm. Ich wollte ihn festhalten,<br />
ihn nie wieder los lassen.<br />
Mein Papa war da! Welchunsagbare<br />
Freude!<br />
Kann man sich ein schöneres<br />
Weihnachtsgeschenk vorstellen?<br />
Ich kann es bis heute<br />
nicht. Auch mein Vater hat<br />
keine lange Gefangenschaft<br />
erleben müssen.<br />
Man braucht nicht viel<br />
Fantasie, um sich vorzustellen,<br />
was sich dann im Krankensaal<br />
bei unserer Mutter<br />
und den anderen Frauen abgespielt<br />
hat.<br />
Ich hatte meinen Vater<br />
nur zweimal während seiner<br />
Urlaubstage erlebt, aber er<br />
war mir so vertraut, als wäre<br />
er immer bei uns gewesen.<br />
Wiesoll man all das heute<br />
einem sechsjährigen Kind erklären?<br />
Ich wundere mich nur über<br />
mich selbst, dass ich meine<br />
Brüder nie gefragt habe, ob<br />
sie vorher etwas gewusst<br />
haben. Sollte es eine Überraschung<br />
für uns sein?<br />
Für mich bleibt abschließend<br />
nur eine Feststellung:<br />
Washatten wir damals doch<br />
für ein Glück, dass wir den<br />
Krieg alle überlebt haben!<br />
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Seite 14 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Eine „göttliche Fügung“zum Weihnachtsfest<br />
Von Jeanette Bederke<br />
Gottesdienste ohne Musik,<br />
<strong>Weihnachten</strong> ohne Gesang<br />
und Posaunen –das ist<br />
eigentlich undenkbar. Im<br />
Angermünder Pfarrsprengel<br />
drohte ohne Kantor genau<br />
das. Doch dann gab es doch<br />
noch eine Lösung.<br />
Studentin Maria Schella freut sich darauf, zu<strong>Weihnachten</strong> die berühmte Wagner-Orgel zu spielen.<br />
ANGERMÜNDE. Maria Schella<br />
zieht so einige der 35 Register.<br />
Die 25-Jährigesitzt vor der riesigen<br />
barocken Wagner-Orgel<br />
in der Angermünder Marienkirche<br />
und greift gekonnt<br />
in die Tasten. Sofort ist das<br />
Kirchenschiff von orchestral<br />
anmutender Musik erfüllt.<br />
„Im Studium lernen wir das<br />
Improvisieren an der Orgel<br />
in verschiedenen Stilrichtungen,<br />
können so viel selbst gestalten“,<br />
erklärt die zierliche<br />
junge Frau.<br />
Improvisieren muss auch<br />
die evangelische Kirchengemeinde<br />
Angermünde mit<br />
ihren rund 2000 Mitgliedern.<br />
Ihr fehlt seit dem Herbst ein<br />
Kantor.„Nicht jeden Menschen<br />
erreichenwir mitdem gesprochenenWort.<br />
Kirchenmusikist<br />
die Ansprache an die Seele“,<br />
sagtPfarrer Jonathan Schmidt<br />
undmachtdamitdeutlich, warum<br />
die Gemeinde die Stelle<br />
dringend besetzen wollte und<br />
um die musikalische Adventszeit,<br />
die Christ-Mette und den<br />
Jahresausklang fürchtete.<br />
In Angermünde habe es<br />
durchaus Interessenten gegeben,<br />
sagt Holger Schella, zuständig<br />
für die Koordinierung<br />
der Kirchenmusik inder Gemeinde.<br />
„Diese Bewerberwollten<br />
allerdings in erster Linie<br />
diegroße, alte Wagner-Orgelin<br />
der Marienkirche spielen. Doch<br />
wir haben 21 Kirchen mit Instrumenten<br />
im Pfarrsprengel,<br />
um die sich der Kantor ebenfalls<br />
kümmern muss. Ganz zu<br />
schweigen von der sozialen<br />
Arbeit“, erklärt er. Das aber<br />
lehnten die Interessenten ab<br />
und verschwanden wieder.<br />
Rückkehr aus Berlin<br />
in die Uckermark<br />
Doch dann gab eseine „göttliche<br />
Fügung“,wie es der Pfarrer<br />
nennt: Schella brachte seine<br />
TochterMariains Spiel,die im<br />
nächsten Jahr ihr Studiumder<br />
Kirchenmusik ander Berliner<br />
Hochschule der Künste beendet.<br />
„Ich habe meinen Vater<br />
schon früher bei seiner Arbeit<br />
begleitet, sprang sogar als Organistin<br />
bei Gottesdiensten<br />
ein“, erinnert sichdie musikalische<br />
Frau,die seit ihrem siebten<br />
Lebensjahr Klavier spielt<br />
und seit 2017 Orgelunterricht<br />
bekommt.<br />
Maria, in der Uckermark<br />
aufgewachsen, wollte schon<br />
immer Kirchenmusikerin werden<br />
und in einer Kirchengemeinde<br />
arbeiten, wie sie sagt.<br />
Dass sie trotz Studiums und<br />
Lebens in Berlin tatsächlich<br />
in die Brandenburger Provinz<br />
zurückkehrt, hatte sie so nicht<br />
geplant. Doch die Not der Angermünder<br />
Gemeinde ließ sie<br />
umdenken: „Ich bin eingesprungen,weildie<br />
Leute dafür<br />
unendlich dankbar sind“, hat<br />
sie beobachtet und legt sich ins<br />
Zeug -mit musikalischen Andachten<br />
und der Orgelbegleitung<br />
zuGottesdiensten auch<br />
in den kleineren Kirchen des<br />
Pfarrsprengels.Jeden Mittwoch<br />
ist sie in Angermünde, um zunächst<br />
mit den Kindern in der<br />
evangelischen Kita zu musizieren<br />
und am Nachmittag sowie<br />
am Abend Kinder- und Posaunenchor<br />
zu betreuen.<br />
Wirkung weit über die<br />
Gemeinde hinaus<br />
Dank Maria Schella ist <strong>Weihnachten</strong><br />
in der Angermünder<br />
Kirchengemeindenun gerettet.<br />
EinAdventskonzert in der 450<br />
Plätze bietendenMarienkirche<br />
-mit Orgel, Kinder-, Posaunen-<br />
FOTO: PATRICK PLEUL<br />
und Kirchenchor<br />
hat die<br />
Studentin<br />
bereits gestaltet.<br />
Am<br />
Heiligen Abend begleitet sie<br />
mehrere Gottesdienste im<br />
Pfarrsprengel, bevor um 22.00<br />
Uhr in der MarienkircheMusik<br />
zur Christnacht erklingt. Und<br />
auch amSilvesterabend, um<br />
23.00 Uhr,gestaltet sieein Konzert<br />
für Orgel und Trompeten<br />
in dem mittelalterlichen Gotteshaus.<br />
„Das nächste Jahr ist<br />
auchschon durchgeplant -mit<br />
musikalischen Gottesdiensten<br />
und monatlich zwei Konzerten“,<br />
sagt ihr Vater stolz.<br />
Erleichtert ist JohannaHenschel,<br />
Chefin des Angermünder<br />
Tourismusvereins, die eng<br />
mit der Kirchengemeinde zusammenarbeitet.<br />
„Wir sind<br />
dankbar für diesetolle Lösung,<br />
denn wir erwarten gerade zu<br />
<strong>Weihnachten</strong> und dem Jahreswechsel<br />
viele Gäste, die gern<br />
die Konzerteinder Marienkirche<br />
besuchen“, sagt sie. Gern<br />
würde Maria Schella die Angermünder<br />
Kantorenstelle<br />
nach dem Studienabschluss<br />
im nächsten Jahrübernehmen.<br />
Doch zunächst werde der<br />
Posten ordnungsgemäß ausgeschrieben,<br />
erklärt Pfarrer<br />
Schmidt. „Dafür blieb nach<br />
dem überstürzten Abgang der<br />
bisherigen Kantorinkeine Zeit,<br />
aber wir werden das nachholen.“<br />
Maria, die sich auf jeden<br />
Fall bewerben will,rechnet<br />
er gute Chancen aus.<br />
Die 25-Jährige zeigt<br />
sich froh über die Gelegenheit,<br />
bereits jetzt<br />
schon praktische Erfahrungen<br />
sammeln<br />
zu können.<br />
Und sie genießt<br />
sichtbar das Spielgefühlauf<br />
derWagner-Orgel ausdem 18.<br />
Jahrhundert. „Das ist ein Instrument<br />
mit vielen Feinheiten<br />
und Klangfarben“, schwärmt<br />
die angehende Kirchenmusikerin.<br />
Die Orgel biete zudem<br />
etwasfürsAuge, auch wenn sie<br />
dringend restauriert werden<br />
müsse, ergänzt Vater Schella.<br />
„Zwei Posaunenengel heben<br />
ihre Trompeten, zwei weitere<br />
hauen auf Kesselpauken, wenn<br />
der Organist die entsprechenden<br />
HebeloderPedale bewegt“,<br />
erklärt erund sammelt eifrig<br />
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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 15<br />
DDR-<strong>Weihnachten</strong> mit Jung und Alt<br />
Lesergeschichte<br />
vonAnnetteFranke-Blume<br />
aus Lychen<br />
Alle Senioren und Kinder des<br />
Ortes feierten inden 70ern<br />
zu DDR-Zeiten gemeinsam in<br />
der Dorfgaststätte –sein<br />
Geschirr musste man von zu<br />
Hause mitbringen. Unsere<br />
Leserin erinnert sich bis<br />
heute gern daran.<br />
Als ich Ihren Aufruf las,<br />
doch mal über <strong>Weihnachten</strong><br />
in der DDR<br />
zu schreiben, fielen mir unsere<br />
Weihnachtsfeiern in den<br />
70iger Jahren, an die ich mich<br />
heute noch gerne erinnere.<br />
Zu dieser Zeit war ich elf oder<br />
zwölf Jahre alt, wir wohnten<br />
da in Warthe.Die Weihnachtsfeiern<br />
wurden zuder Zeit von<br />
der Gemeinde im großen Saal<br />
in der Gaststätte „Drei Eichen“,<br />
die noch heute im Familienbesitz<br />
existiert, für alle Kinder<br />
und Rentner ausgerichtet.<br />
Im Saal wurden lange Tischreihen<br />
aufgestellt, eine große<br />
echte Tanne stand im Raum<br />
geschmückt mit bunten Kugelnund<br />
echte Kerzenwurden<br />
angezündet. Ich glaube mich<br />
zu erinnern, dass auch Feuerwehrleute<br />
auf den Baum aufpassten.<br />
Mit unserem Chor<br />
und der Laienspielgruppe haben<br />
wir lange vorher tüchtig<br />
geprobt. Ein kleines Theaterstück<br />
wurde natürlich mit<br />
selbst gebauter Dekoration<br />
für die Bühneeingeübt, Lieder<br />
geprobt und unsere Gedichte<br />
immer wieder geübt.<br />
Dann war es soweit, die<br />
Pionierbluse und das Halstuch<br />
wurden nochmal aufgebügelt,<br />
der Plisseerock gerichtet, dicke<br />
Strumpfhosenanund die Stiefel<br />
auf Vordermann gebracht<br />
–und dann konnten wir los.<br />
Meine Schwester Petra war<br />
auch mit im Chor und spielte<br />
Flöte. Die Aufregung wuchs,<br />
hoffentlich würde uns kein<br />
Patzerunterlaufen. Die Gedichte<br />
wurden noch ein letztes Mal<br />
abgefragt.<br />
Wirsuchtenuns einenPlatz<br />
und jeder hatte sein eigenes<br />
Kaffeegedeckmitgebracht. Die<br />
Feier wurde mit einer Ansprache<br />
vom Bürgermeister eröffnet.<br />
Danachging derChorauf<br />
die Bühne. Lieder wurden gesungen,von<br />
HerrnLöschmann<br />
mit der Gitarre begleitet.<br />
DasGedicht„Weihnachtsabend“<br />
Hört nur, gesternAbend,sogegen sieben,<br />
Mutter wargradbeim Kaufmanndrüben,<br />
da poltertesdieTreppehinauf,<br />
klopft an dieTür undreißtsie auf.<br />
Knecht Ruprecht kamherein<br />
unddenkt euch:Ich warganz allein...<br />
Er brummteetwas wieWeihnachtslieder,<br />
da rutschte ich flink vomStuhl hernieder<br />
undsangdas Lied der heiligenNacht,<br />
da hateraberAugen gemacht!<br />
Er schenkte mirNüsse undPfefferkuchen<br />
undbrummte: Dich werdeich nochmalbesuchen!<br />
Grüß Vater undMutter,ich dankedir auch.<br />
AufWiedersehen!<br />
Ich stand mit in der ersten<br />
Reihe und durfte nur die Lippen<br />
bewegen, weil ich nicht<br />
singen konnte. Gedichte durfte<br />
und konnte ich aber aufsagen<br />
–wie etwa „Leise rieselt<br />
der Schnee“ oder „Stille Nacht,<br />
heilige Nacht.“ Das habe ich<br />
gerne gemacht. Eines davon<br />
habe ich bis heute noch in guter<br />
Erinnerung –siehe anbei.<br />
Dann folgte ein kleines<br />
Laienspielstück, das auch mit<br />
Applaus beendet wurde. Es<br />
hieß „Peter sucht den Weihnachtsmann“.<br />
Meine Schulfreundin<br />
Doris war der Peter<br />
und ich einer von den Zwergen.<br />
Danach war unser Programm<br />
zuEnde. Nach einer<br />
kurzen Pause polterte es an<br />
der Tür: Der Weihnachtsmann<br />
kommt! Mit den Worten des<br />
Knecht-Ruprecht-Gedichts von<br />
Theodor Storm („Vondrauß‘<br />
vom Walde komme ich her,<br />
ich muss euch sagen, es weihnachtet<br />
sehr!“...) kam der Bärtige<br />
herein.<br />
Der GasthofWartheheutzutage:Erexistiertseit 1909. Zu DDR-Zeiten<br />
wurde hier mitJungund Alt <strong>Weihnachten</strong>gefeiert. FOTO:NK-ARCHIV<br />
Er hatte einen riesigen<br />
großen Mantel an und frisch<br />
geputzte Knobelbecher guckten<br />
darunter vor. Trotz seiner<br />
Verkleidung wussten wir<br />
ziemlich schnell, wer wohl<br />
darunter steckte – haben<br />
uns aber nicht getraut, herum<br />
zu kichern. Wir hatten<br />
schließlich Respekt! Denn<br />
der verkleidete Weihnachtsmann<br />
hatte nicht nur einen<br />
großen Sack mit Geschenken<br />
dabei, sondern auch eine große<br />
Rute!<br />
Nach und nach wurde<br />
jedes Kind aufgerufen und<br />
muste einen Vers aufsagen,<br />
erst dann bekam man sein<br />
Geschenk. Die Jungen haben<br />
auch mal die Rute zu spüren<br />
bekommen, weil sie es mit<br />
ihrem Schabernack übertrieben<br />
haben; da wurde dann<br />
nicht lange gefackelt.<br />
Mit frischem Kuchen und<br />
Kakao klang dann langsam<br />
unsere Feier aus, wir gingen<br />
glücklich mit unseren Geschenken<br />
nach Hause.<br />
Stille Nachtist<br />
in den USA<br />
Nummer Eins<br />
WASHINGTON. Ein deutscher<br />
Exportschlager liegt an der<br />
Spitze: Die Hitliste der beliebtesten<br />
Weihnachtslieder<br />
in US-Kirchen ist eindeutig:<br />
„O Holy Night“, die amerikanische<br />
Version von „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht“,rangiert<br />
unangefochten an der Spitze.<br />
Ermittelt hat das „Pushpay“,<br />
ein Spendenportal, das rund<br />
15.000 US-Kirchengemeinden<br />
befragte, welches Weihnachtslied<br />
die Gläubigen am<br />
häufigsten anstimmen. Der<br />
Evergreen – inzwischen in<br />
mehr als 300 Sprachen übersetzt<br />
–ist ein Phänomen sowohl<br />
inden Kirchenbänken<br />
vieler Gotteshäuser. Seine Beliebtheit<br />
ist umso erstaunlicher,<br />
als „O Holy Night“ nicht<br />
amerikanisch ist, sondern ein<br />
musikalischer Exportschlager<br />
aus Österreich. Das weltweit<br />
bekannteste Weihnachtslied<br />
hat seineWurzeln in Salzburg<br />
–sie reichen in das Jahr 1818<br />
zurück. In die USA schaffte<br />
es das Lied schon gut 20 Jahre<br />
nach seiner Premiere. 1839<br />
sangen esdie „Rainer Sänger“<br />
ausdem Zillertalinder Trinity<br />
Church in New York nahe der<br />
Wall Street –auf Deutsch. Eine<br />
englische Version präsentierte<br />
John Freeman Young, der spätereBischof<br />
von Florida in den<br />
1850er Jahren. Seine Übersetzung<br />
gilt bis heute.<br />
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NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM
Seite 16 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
<strong>Weihnachten</strong> in schwersten Zeiten<br />
Lesergeschichte<br />
vonAnne Kamp<br />
aus Neubrandenburg<br />
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Auch im Kriegsjahr 1944 wurde <strong>Weihnachten</strong> gefeiert, für viele<br />
Flüchtlinge unter schlimmen Bedingungen. Unsere Leserin, damals<br />
noch ein Kind, konnte damals trotzdem <strong>Weihnachten</strong> feiern. Aber unter<br />
Bedingungen, die man sich heute kaum noch vorstellen kann.<br />
Eines der wenigen Bilder, die es von den Flüchtlings-Trecks aus Ostpreußen gibt: Wer diese Zeit miterlebt hat, hat zwangsläufig auch<br />
Weihnachtsfeste feiern müssen, die wenig mit den heutigen gemeinsam haben.<br />
FOTO: BUNDESARCHIV BILD 183-R77440 (AUTOR UNBEKANNT)<br />
Über eine Himmelsleiter<br />
geht es weit nach<br />
oben, gleich über dem<br />
Kuhstall in eine kleine Kammer,die<br />
vormals dem Knecht<br />
August gehörte. Der ist nun<br />
im Krieg und daher gerade<br />
frei für Anna und ihre vier<br />
Kinder. Ein Lumpenlager in<br />
der Ecke und ein paar Bretter<br />
mit Nägeln versehen für<br />
ihre wenigen Habseligkeiten.<br />
Einen Ofen sucht man vergeblich.<br />
Die Bäuerin betrachtet<br />
die Flüchtlingsfamilie aus<br />
Ostpreußen wie Gesindel,<br />
die an ihrem Schicksal selbst<br />
schuld seien. Mitgefühl? Fehlanzeige!<br />
Dabei wäre Anna schon<br />
mit der kleinsten Geste zufrieden<br />
gewesen. Vier Wochen<br />
auf dem Treck bei klirrender<br />
Kälte, bei Eis und Schnee und<br />
einem eisigen Ostwind –<br />
und über ihnen die Bomben<br />
–täglich, stündlich<br />
den Tod vor Augen.<br />
Und jetzt? Sie haben<br />
alles verloren. Sie haben<br />
nur das, was sie auf dem<br />
Leib tragen. Klar, sie<br />
haben sich, haben ein<br />
Dach über dem Kopf ...<br />
keine akute Bedrohung<br />
mehr.<br />
In wenigen Tagen ist<br />
<strong>Weihnachten</strong> – <strong>Weihnachten</strong><br />
1944 im<br />
Mecklenburgischen<br />
–weit entfernt von<br />
der einstigen Heimat<br />
in Ostpreußen. Einen<br />
Tag vor Heiligabend<br />
geht Anna mit ihren<br />
Kindern in den nahen<br />
Wald und bittet den Förster<br />
um ein paar Zweige für ihre<br />
Stube – Tannenzweige für<br />
<strong>Weihnachten</strong>. Er gibt sie ihr<br />
und die Förstersfrau reicht<br />
ihr dazu zwei kleine Kerzen.<br />
Anna dankt ihnen –dankt<br />
ihnen sehr.<br />
Am Heiligen Abend sitzen<br />
sie alle om der Dachkammer<br />
des Kuhstalls vor den<br />
geschmückten Tannenzweigen.<br />
Die Kinder haben aus<br />
Stroh Sterne gebastelt, die<br />
zwei Kerzen angezündet und<br />
sie singen Weihnachtslieder.<br />
Sie sind glücklich. Die Tränen<br />
ihrer Mutter sehen die Kinder<br />
nicht– denn sie bleiben wieder<br />
einmal ungeweint, sie<br />
lässt wie immer niemanden<br />
an ihrem Kummer teilhaben.<br />
Da klopft es an der Tür.Ein<br />
kleiner,vielleicht 5Jahre alter<br />
Junge wird von seiner Mutter<br />
in die Stube geschoben. Etwas<br />
verlegen überreicht er den<br />
Kindern ein paar rotbackige<br />
Äpfel und Annas Sohn Erich<br />
ein geschnitztes Holzpferdchen.<br />
Bevor sie sich besinnen,<br />
ist der kleine Junge mit<br />
seiner Mutter schon wieder<br />
verschwunden. Später wird<br />
man erfahren, dass es Manfred<br />
war, der fünfjährige Tagelöhnerssohn.<br />
Während die Kinder ihre<br />
Geschenke betrachten, sitzt<br />
Anna ganz still da – und<br />
weint jetzt doch. Sie weint,<br />
dass es sie schüttelt, weil sie<br />
so gerührt ist über die Geste<br />
von Manfred und seiner Familie,<br />
die –anders als etwa die<br />
Bauersfamilie –selbst nur das<br />
nötigste hat.<br />
Anna und ihre Kinder<br />
überleben den Krieg, überstehen<br />
die Nachkriegsjahre.<br />
Anna nimmt jede Arbeit<br />
an, sie ist sich für nichts zu<br />
schade. Die Kinder lernen<br />
fleißig in der Schule. Sie<br />
sind ihr ganzer Stolz. Jahr<br />
um Jahr verbessert sich ihr<br />
Leben. Bald haben sie schon<br />
eine klitzekleine Wohnung<br />
mit einer eigenen Küche. Die<br />
Kinder gehen ihren Wegund<br />
Anna wartet noch immer auf<br />
ihren Mann Willy.<br />
Jahrzehnte später treffen<br />
sich Manfred und Erich zufällig<br />
auf einer Fachtagung<br />
der Flugzeugbauingenieure.<br />
Lange erzählen sie von früher...<br />
Und auch das hölzerne<br />
Pferdchen gibt es bis heute.<br />
Mit diesem Weihnachtsgruß<br />
bedanken wir uns recht<br />
herzlich bei unserer Kundschaft.<br />
Wir wünschen Ihnen<br />
ein schönes und gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und kommen<br />
Sie gut ins neue Jahr!<br />
Ein frohes<br />
WEIHNACHTSFEST<br />
wünschen wir<br />
unseren Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern<br />
und bedanken uns fürdie gute Zusammenarbeit!<br />
Mit unseren Kunden freuen wir<br />
uns auf künftige, bessere Zeiten<br />
und wünschen dafür vorab,<br />
schöne <strong>Weihnachten</strong>, sowie einen<br />
glücklichen Start ins neue Jahr!<br />
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Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 17<br />
Kriegsweihnachten 1943/44:<br />
„Und dasamheiligenAbend!“<br />
Lesergeschichte<br />
vonJoachim Lups<br />
aus Neubrandenburg<br />
Ohne Vati und ohne größere<br />
Geschenke musste unser<br />
Leser im anderthalb Jahre<br />
vor Kriegsende <strong>Weihnachten</strong><br />
feiern. Und dann gab es<br />
unter den Kindern auch<br />
noch Streit!<br />
Ich war 7Jahre alt. In dieser<br />
Zeit wurde zu Hause<br />
viel von Jerusalem und<br />
Betlehem gesprochen. Ich<br />
dachte immer, diese Orte<br />
liegen bei uns in Deutschland<br />
und ich war sehr enttäuscht,<br />
dass es nicht so war.<br />
Aber wenn schon nicht in<br />
Deutschland, warum dann<br />
gerade in diesem Land ,,Judäa”<br />
wo es doch so viele<br />
andere Länder auf der Erde<br />
gab? Es musste doch Gründe<br />
dafür geben. Eine Antwort<br />
darauf habe ich aber nicht<br />
bekommen.<br />
Das Weihnachtsfest rückte<br />
näher und die Erwartungen<br />
auf Geschenke waren<br />
auch bei mir schon da, obwohl<br />
ich wusste, dass es in<br />
dieser Zeit weniger zu kaufen<br />
gab. Ich kann mich noch<br />
erinnern, dass es im Saal des<br />
Gasthauses Pietschmann in<br />
der Oberbaustraße in Altentreptow<br />
eine Spielzeugausstellung<br />
im Saal gab. Dort<br />
waren die Tische zusammengerückt,<br />
auf diesen stand<br />
alles voll mit gebrauchtem<br />
Spielzeug.<br />
Dieses hatten Eltern in<br />
dieser Notzeit von ihren<br />
schon erwachsenen Kindern<br />
gespendet. Die Nazis aber<br />
haben dieses Spielzeug verkauft<br />
und das Geld für den<br />
Endsieg gesammelt. Meine<br />
Mutter und ich haben diese<br />
Ausstellung besucht, aber<br />
nichts gekauft, weil es wohl<br />
auch zu teuer war. Ich hätte<br />
mir damals natürlich gerne<br />
etwas ausgesucht ...<br />
Wir waren zu Hause vier<br />
Geschwister und unsere<br />
Mutter. Unser Vater war in<br />
Norwegen im Krieg und so<br />
sah es auch in vielen anderen<br />
Familien aus.<br />
Heiligabend wurdeander<br />
Tür geklopft, als Ersatz für<br />
den Weihnachtsmann und<br />
den eigentlich erhofften<br />
Sack mit Geschenken stand<br />
eine Gestalt auf dem Flur,<br />
die ziemlich eingefallen war.<br />
Aber immerhin: Mein Bruder<br />
und ich bekamen je zwei<br />
Hühner und einen Hahn<br />
geschenkt, aus Ton grob geformt,<br />
nur getrocknet und<br />
ohne Farbe, vielleicht etwa<br />
drei Zentimeter groß. Der<br />
Hahn hatte hinten eine Feder<br />
eingesteckt, damit man<br />
ihn als einen solchen erkennen<br />
konnte.<br />
Wir haben uns trotzdem<br />
gefreut und damit auf dem<br />
Tisch gespielt. Wir waren<br />
ja anspruchslos, weil wir<br />
ja nichts Besseres kannten.<br />
Meine jüngere Schwester<br />
(4 Jahre alt) wollte von meinem<br />
Bruder und mir von diesem<br />
wenigen Geflügel noch<br />
welches abhaben. Das ging<br />
aus unserer kindlichen Sicht<br />
doch wohl überhaupt nicht!<br />
Und so wurde es wahrscheinlich<br />
ein bisschen laut.<br />
Unserer Mutter,die wahrscheinlich<br />
aus heutiger Sicht,<br />
traurig war, wieder ohne<br />
Ehemann und Familienvater<br />
<strong>Weihnachten</strong> mit den Kindern<br />
feiern zu müssen, ging<br />
die Streiterei auf die Nerven.<br />
Sie schickte meinen Bruder<br />
und mich auf den Flur, damit<br />
wieder Ruhe einzog,<br />
obwohl wir ja in unseren<br />
Augen vollkommen schuldlos<br />
waren. Die Vierjährige<br />
hätte sie wohl auch nicht<br />
allein auf den dunklen Flur<br />
können und so mussten wir<br />
das Opfer bringen. Dort saßen<br />
wir nun im dunklen Flur<br />
auf der Treppe und ich soll<br />
dann nach Aussage meines<br />
Bruders, der damals achteinhalb<br />
Jahre alt war, ganz<br />
empört gesagt haben: „Und<br />
das am Heiligen Abend!”<br />
An Kinderspielzeug –hier etwa Puppen –war zu Kriegsweihnachten 1943 für unseren Leser Joachim<br />
Lups und seine Familie nicht zudenken.<br />
FOTO: MATTHIAS HIEKEL (ARCHIV)<br />
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Auch in diesem etwas anderen und<br />
schwierigeren Jahr möchten wir uns<br />
bei all unseren Kunden für Ihr Vertrauen<br />
bedanken und wünschen besinnliche,<br />
zufriedene <strong>Weihnachten</strong> und<br />
ein glückliches Jahr 2023.<br />
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Gesundheit und Erfolg<br />
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uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen und<br />
wünschen ein frohes Weihnachtsfest und einen<br />
erfolgreichen Start ins Jahr 2023.<br />
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Seite 18 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Mit unserem diesjährigen Aufruf, Ihre Geschichten für<br />
die Weihnachtsbeilage an unsere Redaktion zu senden,<br />
hatten wir in diesem Jahr auch die Einladung verbunden,<br />
uns Geschichten aus den Weihnachtsbeilagen der<br />
vergangenen Jahre vorzuschlagen, die Sie gerne noch<br />
einmal lesen würden. Am Ende hat der verfügbare Platz<br />
dafür leider nicht ausgereicht –mit dieser Ausnahme:<br />
Gleich mehrere Leser haben sich diese beiden tierischen<br />
Geschichten gewünscht. Eine erschien erstmals im Jahr<br />
2013, die andere erstmals imJahr 2015.<br />
An <strong>Weihnachten</strong><br />
wurden dieseKatzenzahm<br />
Lesergeschichten<br />
vonErikaRademacher<br />
aus Fünfseen<br />
das Beste<br />
Terrier-Mischling Lutz war für Familie Rademacher das schönste Weihnachtsgeschenk.<br />
Weihnachtshund Lutz:<br />
Ein tierisches Geschenk<br />
Lesergeschichten<br />
vonErikaRademacher<br />
aus Fünfseen<br />
Sie betrauerten eigentlich<br />
noch den Verlust ihres alten<br />
Hundes, da hatten sie auch<br />
schon einen neuen...<br />
Mein Mann und ich<br />
wohnten inBremen<br />
und verbrachten<br />
unseren Weihnachtsurlaub<br />
am Plauer See. Unser Hund<br />
„Bobby“ war vor vier Wochen<br />
gestorben. Von früheren<br />
Urlauben kannten wir<br />
das Tierheim in Malchow<br />
und wollten daher seine<br />
Spielsachen im Tierheim<br />
abgeben.<br />
Zwei Tage vor <strong>Weihnachten</strong><br />
fuhren wir zum<br />
Malchower Tierheim. Am<br />
Eingang nahm eine sehr<br />
nette Dame uns die Sachen<br />
ab und fragte uns, obwir<br />
reinkommen wollten, um<br />
uns die Tiere anzusehen.<br />
Wir nahmen die Einladung<br />
gerne an. Wir gingen an<br />
den Zwingern der Hunde<br />
vorbei. Alle Hunde bis auf<br />
einen bellten. Wir blieben<br />
am Zwinger stehen, er kam<br />
ans Gitter und schaute uns<br />
an. Wir lasen die Tafel am<br />
Gitter: Lutz, circa zwei Jahre<br />
alt –Terrier-Mischling –<br />
Fundhund.<br />
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das Beste<br />
Ich schaute ihn an und<br />
sagte zu ihm:„Du bist auch<br />
ein ganz Lieber!“ Wir gingen<br />
weiter, er blieb ruhig<br />
stehen und verfolgte uns<br />
mit seinen Augen, ohne<br />
einen Laut von sich zu geben.<br />
Wir drehten uns noch<br />
einmal nach ihm um, er<br />
stand immer noch regungslos<br />
da und schaute uns nach.<br />
Wir fragten aus Spaß die<br />
Frau vom Tierheim: „Kann<br />
er überhaupt bellen?“ „Ja,<br />
er kann bellen“, sagte sie<br />
und lachte. Wir bedankten<br />
uns für den Rundgang und<br />
wünschten ihr frohe <strong>Weihnachten</strong>.<br />
Sie riefuns hinterher:<br />
„Kommen Sie doch einmal<br />
wieder vorbei.“<br />
Nach einem Spaziergang<br />
ist plötzlich alles klar<br />
DasWeihnachtsfest nahte –<br />
zumerstenMal nach langer<br />
Zeit ohne Hund. Wir waren<br />
traurig und dachten andie<br />
schöne Zeit mit unserem<br />
Hund „Bobby“. Aber wir<br />
dachten auch anLutz aus<br />
dem Tierheim Malchow;<br />
denn wir konntenihn nicht<br />
vergessen. Und plötzlich<br />
kam eine große Vorfreude<br />
auf: Wir wollten Lutz wiedersehen.<br />
Nach den Feiertagen<br />
fuhren wir ins Tierheim,<br />
um Lutz zusehen,<br />
undfragten, ob wir mitihm<br />
spazieren gehen durften.<br />
Die Dame vom Tierheim<br />
war einverstanden.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Nach dem Spaziergang<br />
brachten wir ihn wieder.<br />
Ein Mitarbeiter führte ihn<br />
in seinen Zwinger zurück.<br />
Wir schauten ihm sehnsüchtig<br />
nach. Die Dame vom<br />
Tierheim sprach uns an und<br />
fragte: „Wollen Sie ihn gleich<br />
mitnehmen?“ Jaaaaaaa, wir<br />
wollten! Nach der Erledigung<br />
der Formalitäten holte<br />
der Mitarbeiter Lutz wieder<br />
aus dem Zwinger.Lutz hüpfte<br />
vor Freude und sprang<br />
uns an. Ich nahm seine Leine,<br />
er ging mit uns aus dem<br />
Tierheim, lief zielstrebig zu<br />
unserem Auto, setzte sich an<br />
die hintere Beifahrertür und<br />
wartete, bis die Tür aufging.<br />
Er sprang ins Auto auf den<br />
Rücksitz, setzte sich hin, als<br />
hätte er immer schon dort<br />
gesessen. Wir hatten unser<br />
schönstes Weihnachtsgeschenk<br />
aus dem Tierheim<br />
Malchow bekommen.<br />
Lutz heißt heute „Robby“,<br />
ist sechs Jahre alt und<br />
wohnt seit vier Jahren mit<br />
uns wieder in seiner alten<br />
Heimat am Plauer See. Er besucht<br />
regelmäßig sein altes<br />
Tierheim in Malchow und<br />
begrüßt dort immer wieder<br />
freudig die Mitarbeiter, die<br />
ihn noch kennen.<br />
Diese Geschichte ist ein<br />
kleines Dankeschön an die<br />
Mitarbeiter des Tierheimes<br />
in Malchow für die liebevolle<br />
Betreuung ihrer tierischen<br />
Bewohner.<br />
Unsere Leserin fütterte drei<br />
streuende Katzen, die sich<br />
aber nicht inihr Haus<br />
trauten. Doch am heiligen<br />
Abend geschah dann ein<br />
kleines Weihnachtswunder.<br />
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Wir wünschen allen KUnden und Geschäftspartnern<br />
ein besinnliches Weihnachtsfest!<br />
Einen Lieblingsplatz hat die Neue schnell gefunden.<br />
Endlich ein schönes Zuhause! Und so weihnachtlich!<br />
Unschwer zuerkennen: Diese Katze fühlt sich pudelwohl. FOTOS:PRIVAT<br />
Im Sommer 2009 verbrachten<br />
wir zum letzten<br />
Mal den Urlaub in<br />
unserem Ferienhaus am<br />
Plauer See, bevor wir im<br />
Dezember dort endgültig<br />
einziehen wollten. Nach<br />
unserer Ankunft machten<br />
wir mit unserem Hund<br />
„Bobby“ einen Spaziergang<br />
im Ferienpark in der<br />
Nähe unseres Hauses. Auf<br />
dem Dorfplatz sahen wir<br />
eine schwarz-weiße Katze,<br />
welche sehr mager aussah.<br />
Ich sagte zu ihr: „Wenn du<br />
Hunger hast, dann komm<br />
doch zu unserem Haus,<br />
dort bekommst du etwas<br />
zu fressen.“<br />
Sie schaute uns an, und<br />
wir gingenweiter.Nachdem<br />
wir wieder zu Hause angekommenwaren,<br />
schauteich<br />
nach einer Stunde aus dem<br />
Fenster in den Garten. Die<br />
schwarz-weiße Katze saß<br />
auf dem Rasen und schaute<br />
die Haustür an. Ich brachte<br />
ihr eine Portion Hundefutter,weil<br />
wir kein Katzenfutter<br />
hatten. Sie verzog sich<br />
ins Gebüsch, wartete, bisich<br />
wieder ins Haus gegangen<br />
bin, und fraß dann gierig.<br />
Am nächsten Tag kauften<br />
wir dann Katzenfutter.<br />
In den drei Wochen unseres<br />
Urlaubs kam die Katze<br />
dreimal amTag vorbei und<br />
holte sich regelmäßig ihr<br />
Futter ab. Anfassen ließ sie<br />
sich immernoch nicht, und<br />
sie hielt immer einen Abstand<br />
von fünf Metern. Wir<br />
baten unsere Nachbarn vom<br />
Ferienpark, die Katze nach<br />
unserem Urlaub weiterzufüttern.<br />
Nach drei Wochen<br />
kam ein Anruf, dass noch<br />
zwei weitere Katzen aufgetaucht<br />
seien. Die Nachbarn<br />
fragten uns, ob sie die beiden<br />
Katzenauch füttern sollen.<br />
WirsagtennatürlichJa.<br />
Mitte Dezember war<br />
unser Umzug anden Plauer<br />
See beendet. Wir stellten<br />
dann eine Hütte für unsere<br />
Katzen in den Garten.<br />
Sie waren alle noch sehr<br />
scheu. Es wurde sehr kalt,<br />
undesfiel viel Schnee. Aber<br />
die Katzen kamen nicht ins<br />
Haus.<br />
Am 24. Dezember ging<br />
ich wie immer morgens in<br />
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den Garten, um ihnen Futter<br />
hinzustellen. Dabei ließ<br />
ich die Hintertür offen, damit<br />
sie ins Haus reingehen<br />
könnten. Nach 15Minuten<br />
kamen unsere drei„wilden“<br />
Katzenindie Küche und liefen<br />
weiter inden Raum mit<br />
der Gästetoilette.EineKatze<br />
legte sich ins Waschbecken,<br />
eine andere in die Dusche<br />
und die dritte auf den Toilettendeckel.<br />
Sie ließensich<br />
jetzt anfassen und streicheln.<br />
Ich sagte zuihnen:<br />
„Ihr seid endlich zu Hause<br />
angekommen!“<br />
Nachmittags legte ich<br />
ein Kissen ins Waschbecken<br />
und einen Hundekorb<br />
von unserem Hund Bobby<br />
in die Dusche. Sie nahmen<br />
die Sachen dankbar anund<br />
schliefen tiefund fest in den<br />
Heiligen Abend hinein. Bei<br />
näherem Betrachten stellten<br />
wir fest, dass es drei<br />
Kater waren. Am Heiligen<br />
Abend habenwir sie aufdie<br />
Namen Felix, Bärchen und<br />
Timmy getauft.<br />
NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes Fest<br />
Seite 19<br />
Ein Weihnachtswunder,das bis heutenachwirkt<br />
Lesergeschichte<br />
vonIngrid Giese<br />
aus Strasburg(Uckermark)<br />
Vierzehn Jahre ist inzwischen<br />
ein Weihnachtsfest her, an<br />
das unsere Leserin bis heute<br />
jedes Jahr zurückdenkt. Denn<br />
das ihr Mann damals und<br />
seitdem jedes Jahr mit ihr<br />
<strong>Weihnachten</strong> feiern konnte,<br />
ist ein echtes Wunder.<br />
Am Heiligabend 2008<br />
hat unser Sohn nachmittags<br />
unseren Vati,<br />
meinen Mann, nach Hause<br />
geholt. Drei Monate hatte<br />
er zu diesem Zeitpunkt im<br />
Krankenhaus gelegen –nun<br />
durfte erbis zum zweiten<br />
Feiertag bei uns bleiben.<br />
Danach musste er wieder zurück<br />
ins Krankenhaus. Wir<br />
alle waren sehr aufgeregt:<br />
Wie würde es sein? Würden<br />
wir zurecht kommen? Trotz<br />
aller Zweifel und der Strapazen<br />
der Vormonate überwog<br />
am Ende die Freude.<br />
Und dass wir seitdem<br />
schon 14 Mal gemeinsam<br />
<strong>Weihnachten</strong> mit Vati, der<br />
inzwischen auch wieder zu<br />
Hause wohnt, feiern konnten,<br />
war damals wirklich<br />
noch nicht abzusehen.<br />
Als wir ihn am 26. September<br />
2008 ins Krankenhaus<br />
Tagelang bangte die Familie im Herbst 2008 um das Leben von Vati Giese.<br />
Inzwischen sind vierzehn Jahre verganen.<br />
FOTOS: ©RDNZL –STOCK.ADOBE.COM /PRIVAT<br />
brachten, ahnten wir nichts<br />
Böses. Er war gesund und lief<br />
auf eigenen Beinen. Er sollte<br />
am Rücken operiert werden.<br />
Als er am 29. September<br />
schließlich operiert wurde,<br />
ging die OP leider total schief<br />
gegangen. In der Nacht kam<br />
es dann zu einer Not-OP mit<br />
schrecklichen Folgen.<br />
Morgens am 30. September<br />
– es war mein<br />
66. Geburtstag und unser<br />
48. Hochzeitstag –wurden<br />
wir telefonisch vom Krankenhaus<br />
informiert, dass<br />
wir sofort kommen sollten,<br />
da mein Mann, unser Vati,<br />
die OP nicht überstehen<br />
würde. Die ganze Familie<br />
kam am Vormittag<br />
im Krankenhaus<br />
zusammen. Mein Mann<br />
lag auf der Intensivstation<br />
im Koma, wir konnten ihn<br />
nicht erkennen. Die Überwachungsmaschinen<br />
pfeiften<br />
und klingelten – der<br />
ganze Raum voller Säcke<br />
mit blutigen Kompressen.<br />
Überall waren Schläuche<br />
an ihm angebracht.<br />
Man sagte uns, dass es in<br />
der Nacht zu großen Blutungen<br />
im Brustkorb gekommen<br />
sei, dass man den Brustkorb<br />
mit zwei großen Schnitten<br />
habe öffnen müssen, damit<br />
die Lunge frei wurde. Er<br />
habe dabei Schlaganfälle<br />
und Hirnblutungen erlitten.<br />
Vier Mal musste unser<br />
Vati reanimiert werden und<br />
literweise Blut wurde ihm<br />
übertragen.<br />
„Ja, er lebt noch“, hieß<br />
es damals von den Ärzten:<br />
Aber es sehe schlecht aus<br />
und wenn er es überhaupt<br />
schaffe, dann würde<br />
er ein schwerer<br />
Pflegefall bleiben.<br />
Tag und<br />
Nacht waren<br />
wir bei<br />
ihm. So<br />
lag er zehn<br />
Tage, dann<br />
merkte man,<br />
dass er sich<br />
nicht mehr bewegen<br />
konnte. Er wurde<br />
im Koma noch einmal<br />
operiert, da es zu einem Knocheneinbruch<br />
in der Wirbelsäule<br />
gekommen war. Es<br />
ging wochenlang um Leben<br />
und Tod. Ich war froh, dass<br />
ich alle Vollmachten hatte,<br />
sonst hätte man uns noch<br />
einen Betreuer vorgesetzt.<br />
Und dann geschah das,<br />
was für mich bis heute ein<br />
Wunder ist: Nach vier Wochen<br />
kam er aus dem Koma<br />
zurück.Erwar geistigorientiert,<br />
aber querschnittsgelähmt.<br />
Dass er an<strong>Weihnachten</strong><br />
tatsächlich wieder nach<br />
Hause kommen könnte –<br />
wenn auch im Rollstuhl –<br />
das hätten wir uns in den<br />
Wochen zuvor nicht träumen<br />
lassen. Wir feierten<br />
ein Weihnachtsfest, sowie<br />
wir es immer getan hatten:<br />
Die Wohnung festlich geschmückt,<br />
dazu ein gutes<br />
Essengemacht –wie immer<br />
mit Karpfen am heiligen<br />
Abend. Die engste Familie<br />
war beisammen.<br />
Jetzt ist es schon fast<br />
14 Jahre her. Mein Mann hat<br />
sich ins Leben zurück gekämpft<br />
und konnte Anfang<br />
2009 das Krankenhaus wieder<br />
verlassen. Sein Bruder, der<br />
Mediziner ist, sagt immer,<br />
damals, in den Wochen vor<br />
<strong>Weihnachten</strong>, sei ein kleines<br />
Wunder geschehen.<br />
Ich bin auch heute noch<br />
immer sehr aufgeregt, wenn<br />
ich daran denke. Ich könnte<br />
ein Buchdarüber schreiben,<br />
was uns alles passiert ist und<br />
wie wir uns gemeinsam an<br />
die neue Situation gewöhnen<br />
mussten. Wirleben weiterhin<br />
in unserem schönen<br />
Haus und sind zufrieden.<br />
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