Nordkurier - Weihnachten 2022
Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022
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WIR WÜNSCHEN
Frohe Weihnachten
UND EINEN GUTEN RUTSCH
INS NEUE JAHR!
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4 6 13
Weihnachten damals und heute Weihnachten für Außerirdische Weihnachten 1945
Inge Abraham hält ihrer Heimatzeitung
seit über 70 Jahren die
Treue. Ihre Weihnachtserinnerungen
reichen aber noch weiter zurück.
Auf einer Doppelseite speziell für
Kinder widmen wir uns der Frage,
wie unser Weihnachtsfest wohl auf
Außerirdische wirken würde.
Leserin Renate Neinaß lässt uns
daran teilhaben, wie sie 1945 zwar
kein Geschenk bekam, aber trotzdem
unendliche Freude empfand.
NK
Seite 2 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
VonAschenbrödel bis Heinz Rühmann
Von Gregor Tholl
AufTV-Traditionenwie „Sissi“
mit Romy Schneider,„Aschenbrödel“
oder „Die Feuerzangenbowle“
istauch zum
Fest 2022 Verlass. Unser
Überblicküber das
ProgrammanWeihnachten.
NEUBRANDENBURG. An den
Weihnachtstagen zeigen die
Fernsehsender neben vielen
Klassikern („Pretty Woman“,
„Aschenbrödel“, „Die Feuerzangenbowle“
mit Heinz Rühmann
und die „Sissi“-Trilogie
mit Romy Schneider) auch
Erstausstrahlungen: Zum
Beispiel „Als Hitler das rosa
Kaninchen stahl“, ein neues
„Traumschiff“und einneuer
„Tatort“. Auch neue Shows
sind geplant. Unser nun folgender
Überblick über das
Programm der verschiedenen
Anbieter ist nach Genres
sortiert.
Neue Filme und
Erstausstrahlungen:
Caroline Link, die schon bei
der Hape-Kerkeling-Verfilmung
„Der Junge muss an die
frische Luft“ Händchen für
Kinderschauspieler bewies,
verfilmte 2019 Judith Kerrs
autobiografischen Bestseller
einer jüdischen Familie auf
der Flucht vor den Nazis. Der
Kinofilm „Als Hitler das rosa
Kaninchen stahl“ mit Riva
Krymalowski hat seine Free-
TV-Premiere in der ARD am
25. Dezember (20.15 Uhr). RTL
bringt zeitgleich die Premiere
des Hundefilms „Ruf der
Wildnis“ mit Harrison Ford in
der menschlichen Hauptrolle.
Am 26. Dezember zur besten
Sendezeit bekommt dann
der ARD-„Tatort“ traditionell
vom ZDF-„Traumschiff“Konkurrenz
–inder ARD gibt es
diesmal einen Weihnachtskrimi
mit den Münchener
Ermittlern („Mord unter Misteln“),
im Zweiten geht es mit
Florian Silbereisen nach Coco
Island.
Die ARD-Filmreihe „Sechs
auf einen Streich“ bringt seit
15 Jahren Neuinszenierungen
klassischer Märchen auf den
Bildschirm. Dieses Jahr gibt
es neu „Zitterinchen“ (25.12.,
14.40 Uhr) und „Die Gänseprinzessin“
(26.12., 14.40
Uhr). Das ZDF zeigt im Rahmen
der Fernsehreihe „Märchenperlen“
an Heiligabend
den neuen Film „Das Märchen
vom Frosch und der goldenen
Kugel“ (24.12., 16.30 Uhr).
Shows und Volksmusik
zu den Feiertagen
Das ZDF hat am 24. Dezember
zur besten Sendezeit wieder
„Heiligabend mit Carmen Nebel“
im Programm, voraufgezeichnet
am kuscheligen Kaminfeuer
in den Bergen. Zu
Gast sind etwa Anna-Carina
Woitschack und Stefan Mross,
Angelika Milster,EloydeJong
und Johnny Logan. Das SWR
Fernsehen zeigt zeitgleich
„Weihnachten mit Andy
Borg“. Das MDR Fernsehen
hat schon ab 19.45 Uhr „Weihnachten
daheim“ mit Stefanie
Hertel im Programm. Ein Gast
ist zum Beispiel Ireen Sheer.
Am ersten Feiertag zeigt
das ZDF ab 20.15 Uhr „Dalli
Dalli –die Weihnachtsshow“
mit Johannes B. Kerner und
ratenden Promis wie Annette
Frier, Bastian Pastewka und
Andrea Kiewel.
Am 26. Dezember (19.15
Uhr) läuft wieder der ZDF-
Jahresrückblick „Album 2022
–Bilder eines Jahres“ mit Anmerkungen
von Gert Anhalt.
Deutschsprachige
Filmklassiker zum Fest
Die ARD zeigt „Drei Haselnüsse
für Aschenbrödel“ an
Heiligabend um 13.40 Uhr
(und am 25.12., 11.05 Uhr).
Auch einige Dritte zeigen den
Kultfilm (siehe Infobox). Am
späteren Heiligabend (21.45
Uhr) kommt „Die Feuerzangenbowle“
aus dem Jahr 1944
mit Heinz Rühmann in der
ARD.„Sissi“ (Romy Schneider)
verliebt sich in Kaiser Franz
Joseph (Karlheinz Böhm) im
ARD-Nachmittagsprogramm.
Teil 1kommt am 25. Dezember
ab 15.45 Uhr (Teil 2, „Sissi
-die jungeKaiserin“, ab 17.30
Uhr). Der dritte Teil („Sissi -
Schicksalsjahre einer Kaiserin“)
läuft am 26. Dezember
ab 17.30 Uhr.
Festliches zum
Jahresausklang
An Heiligabend um 18.00 Uhr
zeigt das ZDF zum 28. Mal das
Festkonzert „Weihnachten
mit dem Bundespräsidenten“,
diesmal aufgezeichnet
Die Geschichte um Aschenbrödel (Libuse Safránková) und ihren Prinzen (Pavel Trávnícek) ist laut
Umfragen der beliebteste Weihnachtsfilm in Ostdeutschland.
FOTO: -/DEGETO/WDR/DPA
in Flensburg. Es moderiert
Johannes B. Kerner.
3sat lässt an Heiligabend ab
20.15 Uhr den Thomanerchor
das Weihnachtsoratorium von
Johann Sebastian Bach singen.
Im BR Fernsehen heißt es
am Heiligen Abend ab 21.30
Uhr „Heilige Nacht in Rom“
–übertragen wird die Christmette
mit Papst Franziskus.
Mittags um 12.00 Uhr ist am
25. Dezember im ZDF „Urbi
et Orbi“ zu sehen, der Weihnachtssegen
des Papstes im
Vatikan.
Sendetermine
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“
Samstag, 24.12.2022 13:40 Uhr ARD
Samstag, 24.12.2022 16:05 Uhr NDR
Samstag, 24.12.2022 18:50 Uhr One
Samstag, 24.12.2022 20:15 Uhr WDR
Samstag, 24.12.2022 23:10 Uhr SWR
Sonntag, 25.12.2022 11:05 Uhr ARD
Sonntag, 25.12.2022 15:35 Uhr RBB
Montag, 26.12.2022 17:25 Uhr MDR
Samstag, 31.12.2022 13:15 Uhr HR
Sonntag, 01.01.2023 14:10 Uhr SWR
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Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 3
Ein bisschen Freude schenken
mit dem Leserhilfswerk
Von Thomas Beigang
Seit 30 Jahren unterstützt
das Nordkurier Leserhilfswerk
Menschen, die in unserer
Region in Not geraten.
Gerade vor Weihnachten ist
die Hilfe gefragt, damit
Menschen das Fest etwas
sorgenfreier erleben können
–sowie bei einem Mann mit
zwei lädierten Hüften und
zwei angeknacksten
Handgelenken, der sich jetzt
um seine Ehefrau kümmern
muss, die gerade aus der
Klinik entlassen wurde –und
kaum noch laufen kann.
NEUBRANDENBURG. Der Mann,
der früher auf vielen großen
Werften in Norddeutschland
vielen Schiffen die Schweißnähte
verpasst hat, steht vom
Stuhl auf, muss sich strecken
und tippelt mit kleinen unsicheren
Schritten los. „Die
Hüften“, entschuldigt sich
der 63-Jährige aus einer kleinen
Stadt in Vorpommern.
Die müssten, hat er längst
eine Diagnose für sich gestellt,
unbedingt erneuert
werden. An zwei künstlichen
Gelenken, so der ehemalige
Schweißer, führe wohl kein
Wegvorbei. Besser früher als
später, denn ohne Schmerztabletten
komme er gar nicht
mehr klar und alles andere
als kurze Wegstrecken würde
ihn längst überfordern.
Dabei muss er jetzt besonders
auf dem Posten sein. Der
63 Jahre alte Ehemann hat
gerade seine Angetraute aus
dem Krankenhaus abgeholt,
die Frau leidet an schwerer
Diabetes, schon früher mussten
ihr krankheitsbedingt
einige Zehen amputiert werden.
Bei einem sogenannten
diabetischen Fuß werden
Zehen und Fersen nur noch
schlecht mit sauerstoffreichem
Blut versorgt, Gewebe
Mietrückstände und ein Autokredit trieben das Ehepaar zur Schuldnerberatung beim Roten Kreuz. Die
beiden Mitarbeiter dort betreuen mehrere Hundert Fälle.
FOTO: ANGELIKA WARMUTH
kann sich so entzünden und
sogar absterben. Jetzt haben
die Ärzte in der Klinik auch
noch Teile vom Fuß entfernt,
„nun kann sie kaum noch
laufen“, schüttelt der Ex-
Schweißer den Kopf. Noch
mehr Aufgaben im Haushalt
jetzt, die auf seinen Schultern
lasten. Noch gar nicht lange
her,datrug er nach einem bösen
Sturz auf der Treppe Gips
an beiden Handgelenken.
Der 63-Jährige und dessen
Ehefrau haben sich bereits
2011 unter die Fittiche
der Schuldnerberatung vom
Roten Kreuz begeben –und
noch immer müssen alte
Schulden beglichen und jeden
Monat kleine Raten abgestottert
werden. Mietrückstände
hat es gegeben und
ein altes Auto, das auf Kredit
angeschafft wurde, aber nie
sein Geld wert war. Die zwei
Schuldnerberater, die hier in
der Region ihre Klienten betreuen,
zählen jetzt kurz vor
Weihnachten 370 Frauen und
Männer,die vorlauter Schulden
nicht mehr ein noch aus
wissen und dringend auf Hilfe
angewiesen sind. Die Zahl
der Gläubiger, heißt es hier
bei den Schulden-Profis, sei
in den vergangenen Jahren
stark angestiegen. Waren es
früher vielleicht fünf Gläubiger
im Durchschnitt, bei
denen ein Schuldner in der
Kreide stand, wären es heute
zehn bis 15. Die Schuldnerberaterin
Kyra Quaas staunt
noch immer, wenn sie über
ihren Rekordschuldner
spricht. Der Mann, der auf
sich allein gestellt längst
den Überblick verloren hatte,
war bei sage und schreibe
103 Gläubigern verschuldet.
Im Haushalt des ehemaligen
Werftarbeiters ist jetzt,
wegen der Krankheit der Frau
und deren Einschränkungen,
noch weniger Geld in der
Haushaltskasse „übrig“ als
zuvor. Denn die zuckerkranke
Frau hatte, soweit es ihre
Gesundheit zuließ, auf sogenannter
geringfügiger Basis
in der Gastronomie gearbeitet
und der Ex-Schweißer,
ein guter Handwerker, jobbte
bis vor Kurzem für wenig
Geld als Hausmeister.Dem es
kalt den Rücken runterläuft,
wenn er an ein Haushaltsgerät
in seiner Küche denkt, das
eigentlich für die Frische der
Lebensmittel verantwortlich
ist: Der Kühlschrank funktioniert
nur noch eingeschränkt
und verbraucht, wenn der
denn mal kühlt, eine Menge
Strom. Kunststück –das
Ding hat auch schon sage und
schreibe 27 Jahre auf dem Buckel.
Wenn der Kühlschrank
endgültig seinen Geist aufgibt,
haben der hüftkranke
63-Jährige und seine Frau
ein richtiges Problem. Und
das kurz vor Weihnachten.
Kontaktzum Autor
t.beigang@nordkurier.de
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Ein bunter Strauß
vonGeschichten
Und wenn das fünfte
Lichtlein brennt, dann
hast duWeihnachten
verpennt... –Vielleicht kennen
Sie,liebe Leserinnenund Leser,
diesen albernen Spruch auch.
Erst dieses Jahr ist mir aufgefallen,dass
er nicht nuralbern
ist, sondern obendrein noch
unwahr sein kann: Denn dieses
Jahr würde die fünfte Adventskerze
tatsächlich schon
am ersten Weihnachtsfeiertag
brennen. Das Fest wäre also
noch invollem Gange –von
wegen verpennt!
Doch obwohl die AdventszeitdiesesJahrsolange
dauerte
wie sonstnie,habe ich michbis
jetzt ziemlich schwerdamitgetan,
sorichtig in Weihnachtsstimmung
zu kommen. Ich
weiß nicht, wie esIhnen ging
–aberirgendwie istdie Zeit in
diesem Jahr noch schlimmer
an mir vorbeigerast als sonst.
Vielleicht liegt esdaran, dass
wirzum erstenMal wieder ein
Weihnachtsfest ohne Corona-
Regeln planen, was an sich ja
eine sehr gute Nachricht ist.
Vielleicht liegt es aberauchdaran,dass
die Wochenvor Weihnachten
nun einmalalljährlich
zu den stressigsten überhaupt
gehören.
Auf jeden Fall können Ihnen
die folgenden Sonderseiten womöglich
dabei helfen,inWeihnachtsstimmung
zu kommen
–bei mir hat das bereits funktioniert.
Wieder einmal können
wir Ihnen dank der zahlreichen
Einsendungen unserer
Leser einen bunten Strauß
Gabriel Kords
an Weihnachtsgeschichten
präsentieren. Lesen Sie etwa
heitere Berichte wie den über
einen Weihnachtsmann, der
sich fürs Fest extra einen Bart
wachsen ließ. StöbernSie aber
auch durch eher melancholische
Geschichten –oder lesen
Sie die zahlreichen Berichte,
die sich den Weihnachtsfesten
der 40er Jahre widmen, die so
gar nicht zu denen passen, die
wir heute im materiellenÜberfluss
feiern.
Ganz besonders empfehlen
möchte ich Ihnen die Betrachtungen
unserer Leserin Inge
Abraham auf der folgenden
Seite. Auch sie erzählt von
Weihnachtsfesten in großer
Armut, aber sie erinnert sich
auchanFolgendes:„WirKinder
hatten trotzdem immer einen
Grund, uns zu freuen.“
Ich wünsche Ihnen vielVergnügen
bei der Lektüre –und
ich wünsche Ihnen ein schönes,besinnliches
undrundum
gelungenes Weihnachtsfest.
Ihr Gabriel Kords
Chefredakteur
g.kords@nordkurier.de
FOTO: U.KIELMANN
MERRYiX1 MAS.
WIR WÜNSCHEN IHNEN SCHÖNE FEIERTAGE.
Das Leserhilfswerk:Dank Ihnen ein Erfolg!
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Das Leserhilfswerk des
Nordkurier gibt esseit
30 Jahren. Entstanden im
Herbst 1992, unterstützt es
in Not geratene Mitbürger
in unserer Region.
Bislang konnten über die
Jahre mehr als 3100 Mitbürger
und Familien in
schwierigen Situationen
eine unbürokratische Hilfe
erhalten. Bei der Vergabe
der Spenden arbeitet der
Vorstand eng zusammen
mit karitativen Vereinen.
In der Vorweihnachtszeit
berichten wir traditionell
über das Schicksal
von Menschen in unserer
Region. Mit einer Spende
können Sie dazu beitragen,
diesen und anderen Menschen
in Not zuhelfen.
Die Spendenkonten
Empfänger:
Leserhilfswerk Nordkurier e.V.
Deutsche Bank:
IBAN:
DE131307 0000 0402101000
BIC: DEUTDEBRXXX
Neubrandenburg-Demmin:
IBAN:
DE431505 020030104026 00
BIC: NOLADE21NBS
Raiffeisenbank
Meckl. Seenplatte:
IBAN:
DE2815061618 0001643304
BIC: GENODEF1WRN
Frohe Weihnachten!
BESINNEN SIE SICH AUFDAS WESENTLICHE
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Wir wünschen allen Kunden, Interessenten und Geschäftspartnern
sowie Ihren Familien einruhiges und besinnliches Weihnachtsfest
und einen guten Rutsch ins neueJahr.
Spendensiegel als Zeichen
für Seriosität
Das Leserhilfswerk des
Nordkurier trägt das
Spendensiegel des Deutschen
Zentralinstituts für
soziale Fragen (DZI).
Dieses Gütesiegel für ist
ein Zeichen für Seriosität,
Transparenz und sorgsamen
Umgang mit den
eingenommenen Spendengeldern.
Es wird Spenden sammelnden
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nur nach einer gründlichen
Prüfung durch das
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Seite 4 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
Weihnachten damals und heute
Inge Abraham (92) lebt heute inLoitz
FOTO: FRANK WILHELM /NK-ARCHIV
Lesergeschichte
vonInge Abraham
aus Loitz
Inge Abraham zählt zu den
treuesten Leserinnen des
Nordkurier. Seit der ersten
Ausgabe der „Freien Erde“
im Jahr 1952 ist unsere
Heimatzeitung schon Teil
ihres Lebens. Noch weiter
reichen allerdings ihre
Weihnachtserinnerungen
zurück.
Husch, wie der Wind
weht auch die Zeit
vorbei –und ehe du
es so recht genossen hast, ist
der Sommer und schon auch
der Herbst vorbei und dann
ist Weihnachten.
Weihnachten, dieses Wort
,,Weihnachten” ist für mich
irgendwie magisch. Es zieht
wie ein Magnet die Erinnerungen
an Weihnachten aus
der eigenen Kindheit, der
später selbst gegründeten
Familie und auch noch als
Großeltern an mich.
Ja, jede Epoche hatte
ihren eigenen Reiz. Wenn
in der eigenen Kindheit
auch noch nicht so viel
Glanz und Glimmer
herrschte –denn ich
bin jetzt 91 Jahre alt –
war die Weihnachtszeit für
uns Kinder genau so schön
wie heute, wir kannten es ja
nicht besser. Eigentlich ging
Weihnachten ja schon mit
dem Ersten Advent los.
Auch damals gab es schon,
zumindest manchmal, einen
Adventskalender, und der
Nikolaus kam bestimmt,
wenn meistens auch nur
ein paar Äpfel und Nüsse in
den Schuhen steckten. Ein
Adventskranz oder auch ein
Weihnachtsstrauß standen
meistens schon im Zimmer,
nur mit den Kerzen wurde es
etwas trauriger,als der Zweite
Weltkrieg ausbrach.
Da brauchten wir sie ja
für die Zeit, wenn der Strom
abgeschaltet wurde. Aber
wir Kinder hatten trotzdem
immer einen Grund, uns zu
freuen. Es wurde gebastelt
oder mit der Mutti Plätzchen
gebacken, solange Zutaten
vorhanden waren und
es gab so manche
Heimlichkeit. Zu
unserer Freude
fiel es gar
nicht weiter
auf, wenn die Plätzchen nicht
so süß waren. Hauptsache, wir
bekamen auch ein Geschenk
vom Weihnachtsmann. Dann
war alles in Ordnung und die
Freude war groß.
Aber nach dem Krieg änderte
sich allmählich die
Weihnachtszeit. Die Adventszeit
wurde aufregender,denn
mankonnte –wennauch als
,,Bückware” unter dem Ladentisch
–schon mehr Weihnachtsgeschenke
kaufen.
Und da es wieder Kerzen gab
und keine Stromabschaltungen
mehr drohten, waren die
Straßen und Geschäfte wieder
hell erleuchtet.
Die Heimlichkeit in der Adventszeit
blieb. Unsere Kinder
waren genau so aufgeregt wie
wir früher. Sie hatten Freude
an den Heimlichkeiten
und hier und da wurde auch
schon mal gestöbert, ob wohl
schon irgendwo ein Geschenk
versteckt war. Auch Gedichte
für den Weihnachtsmann
wurden gelernt, sonst gab
es ja kein Geschenk. Wir
gingen genau wie früher
am Abend in die Kirche, da
waren die Kinder kaum
still zu halten.
Ich erinnere mich
noch daran, dass unsere
Tochter dem Weihnachtsmann
statt eines
Gedichts folgendes Lied
vorgesungen hat: „Jedes Jahr
zur gleichen Stunde kommt
der Weihnachtsmann –erist
schon ein alter Kunde –Hans
von nebenan.“ So viel zum
Glauben an den Weihnachtsmann...
Aber das tat der Freude
keinen Schaden, wir haben
noch oft davon erzählt und
darüber gelacht.
Aber denkt man an die
heutige Weihnachtszeit, ist
sie mit früher nicht mehr zu
vergleichen. Alles erstrahlt
in hellen Lichterglanz. Die
Wohnzimmerfenster, die
Kaufhäuser und Straßen sind
hell erleuchtet. An jeder Ecke
steht ein Lichterbaum.
Und darunter erst die Geschenke!
Man hat den Eindruck,
die Kinder bekommen
einen ganzen Spielzeugladen
geschenkt. Doch die Feierlichkeit
und Ergriffenheit
ist geblieben. Und das Beste
–invielen Familien werden
noch die schönen alten Weihnachtslieder
gesungen.
Nun wollen wir hoffen,
dass uns diese schöne Tradition
und Zeit nicht durch
die augenblicklichen Widrigkeiten
wie Krieg, Hass und
Vertreibung gegeneinander
genommen wird. Vielleicht
sollten wir doch ein andächtiges
Weihnachtsgebet in die
Welt hinausschicken und
bitten um Frieden unter den
Völkern und somit auch um
die schöne Tradition unseres
Advents- und Weihnachtsfestes.
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Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 5
DerWeihnachtsmann
mit dem echten Bart
Von Katja Richter
Joachim Witte wohnt zwar
nicht amNordpol, aber es
muss jaauch nicht jedes
Detail stimmen. Als
ehrenamtlicher
Weihnachtsmann hat Witte
in diesem Jahr schon vielen
Kindern und Erwachsenen
Freude bereitet.
SCHWICHTENBERG. Die Frage,
was der Weihnachtsmann
und ein typischer Seemann
gemeinsam haben, könnte
vermutlich fast jedes Kind
beantworten. Klar, beide haben
einen weißen Bart, einen
echten weißen Bart.
Den trägt seit gut einem
Jahr auch Joachim Witte –
mal ein wenig kürzer, mal
ein wenig länger.Und Achim,
so wird der 64-Jährige von
seinen Freunden genannt, ist
ein leidenschaftlicher Segler
und damit ein Seemann, wie
er im Buche steht.
Darumwirddie
Weihnachtsbäckerei
nie langweilig
Von Christiane Bosch
Zum ersten Mal sang er es
1987: Rolf Zuckowskis Lied
„In der Weihnachtsbäckerei“
hat seitdem einen Siegeszug
durch Kitas und Familien
angetreten.
HAMBURG. Mitsummen kann
fast jeder,auchwenn der Text
bei manchen Erwachsenen
schnell aussetzt: „Zwischen
Mehl und Milch macht so
mancher Knilch eine riesengroße
Kleckerei...“ Vor 35
Jahren, im Jahr 1987, hat der
Kinderliedermacher Rolf Zuckowski
den Klassiker „In der
Weihnachtsbäckerei“ das erste
Mal gesungen. Seitdem ist
ihm die „Weihnachtsbäckerei“
nach eigenenWorten noch nie
langweilig geworden.
Rolf Zuckowski: „Wer hat schon
das Glück, ein Volkslied zu
schreiben?“ FOTO: MARKUS SCHOLZ
Lokführer Bernd Lotzow entführte die kleinen und großen Gäste
mit dem „Polar-Express“ zum Nordkap. Hier wartete Joachim Witte
als Weihnachtsmann auf alle Kinder.
FOTO: ZVG
Ruhestand als
Weihnachtsmann
Seit diesem Jahr schlüpft der
Rentner aber auch in das
rote Kostüm des Weihnachtsmannes.
Das passt: Schließlich
gilt der Heilige Nikolaus,
aus dessen Legende sich die
Figur des Weihnachtsmannes
entwickelte, auch der
Schutzpatron der Seeleute.
Und damit Joachim Witte
die Rolle auch überzeugend
gibt, hat er sein Äußeres angepasst.
„Dafür habe ich mir
den Bart extra ein bisschen
länger wachsen lassen“, verrät
er im Gespräch und sieht
dabei schmunzelnd zu seiner
Frau, die von der weißen
Pracht ihres Mannes nicht
ganz so begeistert scheint.
Vorden legendären Fahrten
mit dem Polar-Express
zum Nordkap wurde das
Schmuckstück dann noch
einmal professionellinForm
geschnitten. Kein Zweifel –
der Weihnachtsmann ist
echt, da waren sich alle
Miteisenden der beliebten
Nikolaus- und Glühweinfahrten
der Mecklenburg-
Pommersche-Schmalspurbahn
(MPSB), deren
Adventsfahrten sich nicht
nur in den Träumen der
„Sie ist ja auch wirklich so
ein Volkslied geworden. Ich
habe sie mittlerweile schon
in so vielen überraschenden
Versionen gehört. Otto Waalkeshat
es malgemacht. Jetzt
neulich gab es das auch von
den Ehrlich Brothers. Wirklich
sehr modern und sehr
zeitgemäß“, sagte der 75-Jährige
heute.
Am liebsten, wenn es von
Kindern gesungen wird
Das Lied bekomme immer
wieder eine neue Farbe und
berühre ihn auch in seiner
positiven Naivität. „Ich habe
das Lied immer noch am
liebsten, wenn es von Kindern
gesungen wird. So wie
es gemeint war.“ Er habe damals
nicht gedacht, dass das
Lied so erfolgreich sein werde.
„Wer hat schon das Glück,
ein Volkslied zu schreiben?“.
Zuckowski selbst hat „In
der Weihnachtsbäckerei“ vor
wenigen Tagen zusammen
mit dem Hamburger Männerchor
„Hamburger Goldkehlchen“
gesungen. Seitdem
ist er Ehrenmitglied des
schräg, aber leidenschaftlich
singenden Chores. Im vergangenen
Jahr gehörte das
Lied laut Musikverwertungsgesellschaft
Gema zu den
am meisten über das Internet
abgespielten („gestreamten“)
Weihnachtsliedern in
Deutschland.
Kleinsten zu einer rasanten
und abenteuerlichen Reise
mit dem Polar-Express verwandeln,
einig.
Auch wenn die legendäre
Museumsbahn nicht ganz
bis zum Nordpol (und damit
zum sagenumwobenen Heimatort
des Geschenkebringers)
fährt, konnten Weihnachtsmann
Achim Witte,
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Steffi Lobitz
Bestattungszentrum
Petra Erdmann
MB-Bestattungshaus
Wesenberg
Lokführer Bernd Lotzow sowie
die weiteren Mitglieder
des Vereins „Freunde der
MPSB e.V.“ gerade zur Weihnachtszeit
ihre Gäste zu mehreren
Fahrten zum Nordkap
einladen. Und das ist vom
Nordpol schließlich nur noch
rund 2100 Kilometer und ein
paar Inselgruppen entfernt.
Das Ziel der Reise war nämlich
der Schwichtenberger
Findlingsgarten, welcher Teil
der Eiszeitroute Mecklenburgische
Seenplatte ist und in
dem sich natürlich auch ein
Verweisauf das Nordkap wiederfindet.
An den schneeweißen
Bart des Gatten hat sich mittlerweile
auch Ehefrau Heidi
gewöhnt. Schließlich muss
sie jeden Abend beim Fernsehschauen
mit ansehen, wie
Joachim Witte ihn um seine
Finger wickelt. Dass der Bart
nach dem Fest allerdings ein
wenig oder ein wenig mehr
gekürzt wird, das hat der
Weihnachtsmann seiner
Frau schon versprochen. Wir
können es bezeugen.
Petra Erdmann
Bestattungszentrum
Sybille Knüppel
MB-Bestattungshaus
Feldberg
Der Bart ist echt. Joachim Witte vom Verein „Freunde der MPSB
e.V.“ist in diesem Jahr inden Mantel des Weihnachtsmannes
geschlüpft und hat sich für diese Rolle extra einen Bart wachsen
lassen.
FOTO: KATJA RICHTER
Dietmar Kirchner
Bestattungszentrum
Steffi Lobitz
MB-Bestattungshaus
Penzlin
Bettina Tschirch
Bestattungszentrum
Renate Rühe
MB-Bestattungshaus
Mirow
Die Mitarbeiter der MBB wünschen allen Bürgern, Geschäftspartnern,
Ämtern, sozialen Einrichtungen und Vorsorgepartnern
–Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2023 –
wir verbinden da
mi
t unseren Dank
für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Die Repräsentanten der Bestattungshäuser
und die Geschäftsleitung der MBB
Kurt Häusler
Sibylle Zepelin
NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM
Von Stefa
Seite 6 Freitag, 23.Dezember 2022
Frohes
Weihnachte
Ein kleiner Mars-Bewohner landet auf der Erde, mitten inDeut
studieren. Dabei macht erallerl
Diese runden Dinger auf den
Tischen
Liebe Mars-Bewohner, die Menschen
hier werden immer wunderlicher!
Jetzt stellen sich doch tatsächlich
viele von ihnen so runde Dinger auf
den Tisch, mit vier Kerzen darauf. Sie
nennen es „Adventskranz“.
Also ich finde das reichlich komisch.
Deshalb wollte ich mehr darüber
erfahren. Und könnt ihr das
glauben: Die Menschen wissen
oft selbst nicht genau, was es
mit dem Adventskranz auf sich
hat! Ich musste also selbst nachforschen.
Den Adventskranz gibt es seit
etwa 180 Jahren. Er wurde wohl
in Hamburg erfunden. Das ist eine
große Stadt im Norden Deutschlands.
Dort lebte einst ein Mann namens
Johann Hinrich Wichern. Er war
Pfarrer von Beruf und kümmerte sich
um Kinder und Jugendliche.
Die Kinder und Jugendlichen wollten
immer wissen, wann denn endlich
Weihnachten sei. Und da hatte
Pfarrer Wichern eine Idee: Er nahm
ein großes Wagenrad und packte Kerzen
darauf: vier große und 19 kleine.
Die großen Kerzen standen für die
Sonntage, die
kleinen Kerzen für die Wochentage.
Jeden Tag wurde nun eine Kerzeentzündet.
Das ging so lange, bis an
Heiligabend alle Kerzen brannten.
Diese Idee fanden wohl viele
Leute ziemlich cool und so verbreitete
sich der Adventskranz. Heute
bestehen die Kränze meist aus Tannenzweigen
und nur noch vier großen
Kerzen. Vielleicht sollten wir so was
auf dem Mars auch einführen. Was
meint ihr?
Zettel mit Wünschen
Aber dann habe ich neulich noch eine
andere tolle Entdeckung gemacht! Davon
muss ich euch unbedingt erzählen.
Die Menschen hier auf der Erde
haben rund um Weihachten eine
Menge seltsamer Bräuche. Diesen hier
finde ich richtig gut: Es geht um den
Wunschzettel.
Vor Weihnachten schreiben die
Kinder nämlich ihre Wünsche auf
einen Zettel. Es kann um sehr unterschiedliche
Wünsche gehen. Manche
wünschen sich Spielsachen, Bücher
oder ein neues Fahrrad. Andere wünschen
sich Gesundheit für ihre Familie
oder Frieden. Die Briefe werden
oft an den Weihnachtsmann geschickt
oder an das Christkind. Das
kommt wohl auch immer ein bisschen
darauf an, in welcher Gegend
die Kinder leben.
In Deutschland gibt es sogar extra
Weihnachtspostämter. Eines ist zum
Beispiel in dem Ort Himmelpfort in
Brandenburg. Viele Tausend Briefe,
Karten und Wunschzettel trudelndort
jedes Jahr aus der ganzen Welt ein.
Der Wunschzettel, wie man ihn
heute kennt, ist wohl vor etwa 140
Jahren entstanden. Damals begannen
Spielwaren-Hersteller damit, Blätter
mit ihrem Angebot zu bedrucken. Die
Wünsche, also die Spielsachen,
mussten nur noch angekreuzt
werden.
Der Brauch vor Weihnachten
einen Brief zu schreiben, ist
aber noch älter. Ursprünglich
dankten die Kinder darin ihren
Eltern und baten um Gottes Segen.
Außerdem versprachen sie, brav zu
sein und viel zu lernen.
Früher Gold, heuteSüßigkeiten
Ein anderer Brauch in diesen Tagen
hat mich ziemlich verwirrt. Ich
dachte, ich hätte auf der Erde schon
alles gesehen. Aber da passierte mal
wieder etwas ziemlich Seltsames. Die
Menschen stellten plötzlich Stiefel
vor die Tür oder hängten Socken an
den Kamin. Sie warten darauf, dass
diese über Nacht gefülltwerden. Zum
Beispiel mit Süßigkeiten, Nüssen und
Mandarinen.
Ich habe gefragt, wer das denn
bitteschön machen soll,
vor allem mitten in der
Nacht?Dahabendie
Menschen gesagt: Ist doch klar, das
machtder Nikolaus! Der Nikolaus-Tag
ist eigentlich der 6. Dezember. Aber
die Süßigkeiten und kleinen Geschenke
bringt er oft schon am Abend zuvor.
Ich musste mal wieder mächtig
nachforschen, was es mit diesem Nikolaus
auf sich hat: Glaubt man den
Geschichten, dann lebte dieser Mann
vor mehr als 1500 Jahren. Nikolaus
soll viele gute Taten vollbracht haben.
Deshalb wurde er schon bald als Heiliger
verehrt.
Die Tradition mit den Stiefeln soll
dabei auf eine seiner Wunder-Geschichten
zurückgehen: Demnach
gab es einen Vater mit drei Töchtern.
Die Familie war sehr arm und deshalb
wollte niemand die Töchter heiraten.
Das bekam Nikolaus mit
und warf nachts kleine mit Gold
befüllte Päckchen in das Haus
der Familie. Die Päckchen landeten
in den Stiefeln und Socken, die
zum Trocknen aufgehängt worden
waren. Nächstes Jahr werde ich
meine Mars-Stiefelchen auch nach
draußen stellen.
Zu Besuch auf dem
Weihnachtsmarkt
Dann muss ich euch noch unbedingt
von meinem letzten Ausflug
erzählen.
Ich war näm-
Fest Seite 7
nimWeltall
schland. Er soll die Menschen und ihre Bräuche genauer
ei seltsame Entdeckungen.
nie Paul
lich auf dem Weihnachtsmarkt. So
etwas kennen wir auf dem Mars gar
nicht! Aber hier auf der
Erde werden in der Adventszeit
in vielen Städten
und Dörfern Weihnachtsmärkte
aufgebaut.
Sie bestehen meist
aus kleinen, bunt geschmückten
Hütten. Es
werden unter anderem Punsch,
Bratwürste und gebrannte Mandeln
verkauft. Dazu gibt es allerlei
Krimskrams für Weihnachten.
Die Menschen lieben Weihnachtsmärkte.
Ich selbst habe mich mal wieder
gefragt, wo dieser Brauch eigentlich
herkommt. Und wisst ihr
was? Weihnachtsmärkte gibt es
schon seit vielen Hundert Jahren. In
der Stadt Dresden findet zumBeispiel
einer der berühmtesten Märkte statt,
der Striezelmarkt. Er wird schon seit
rund 590 Jahren veranstaltet. Der
Striezel ist ein Weihnachtsgebäck.
Musste ich natürlich gleich mal kosten.
Wardas lecker!
Im Mittelalter dienten die Märkte
zur Versorgung der Menschen. Man
konnte dort Lebensmittel kaufen oder
bestimmte Dinge, die man im Winter
brauchte. Deshalb waren auch Handwerker
auf den Märkten dabei. Die
Bäcker verkauften ihr leckeres Weihnachtsgebäck:
Stollen, Striezel oder
auch Lebkuchen.
Zwei geheimnisvolle Gestalten
So schön es auch auf dem Weihnachtsmarkt
war, ich bin eigentlich
mit anderen Dingen schwer
beschäftigt, denn ich bin auf
der Suche nach zwei Gestalten.
Und eins kann ich euch sagen:
Die beiden sind ganz schön
schwer zu finden –und das,
obwohl jeder hier auf der
Erde von ihnen redet. Um
wen es geht? Na, um
den Weihnachtsmann
und das Christkind.
Überall habe ich
schon nach
den beiden gesucht.
So viel habe ich schon
herausgefunden: Ob der Weihnachtsmann
oder das Christkind
kommt, hat etwas mit der Religion
zu tun. In Süd- und Westdeutschland
gehören die Menschen vor allem
dem katholischen Glauben an
–und dort kommt das Christkind.
In der Mitte Deutschlands sind die
Menschen vor allem protestantisch,
genauso wie im Norden und Osten.
Dort gibt es den Weihnachtsmann.
Wisst ihr, was lustig ist? Früher,
also im Mittelalter, war
es genau andersherum.
Überall
dort, wo die Leute protestantisch
waren, kam das Christkind.
Und bei den Katholiken brachte der
heilige Nikolaus die Geschenke. Die Figur
des Christkinds sollvor rund 500
Jahren entstanden sein. Damals lebte
ein Mann namens Martin Luther. Er
fand es nicht gut, dass die Menschen
irgendwelche Heiligen verehrten –
und deshalb kam er auf diese Idee.
Fragt man heute die Leute wie das
Christkind aussieht, bekommt man
etwa diese Beschreibung: ein kleines
Kind mit goldenen Locken, weißem
Gewand und Engelsflügeln.
VomParadieszum
Weihnachtsbaum
Inzwischen sind es ja nur noch wenige
Stunden bis Weihnachten. Viele Menschen
sind mächtig aufgeregt, hetzen
durch die Stadt und kaufen Geschenke.
Ich habe aber noch etwas anderes
beobachtet und das kommt
mir ziemlich seltsam vor: Sie
stellen sich Tannenbäume in
die Wohnungen und hängen
bunte Kugeln daran.
Ein uralter Brauch ist
das wohl. VorTausenden
von Jahren holten sich
die Menschen demnach
im Winter immergrüne
Zweige in ihre
Häuser. Das hat sie
daran erinnert,
dass der Frühling
wieder kommen
wird.
Schon im
Mittelalter fanden
zu Weihnachten zudem
Krippenspiele statt. Fachleute
glauben, dass dort der Ursprung des
Weihnachtsbaums liegt, wie man ihn
heute kennt. Vordem Krippenspiel
wurde nämlich noch etwas anderes
gezeigt: Die Vertreibung aus dem
Paradies. In dieser Bibel-Geschichte
spielt ein Baum eine wichtige Rolle.
Dessen Früchte dürfen eigentlich
nicht gepflückt werden, Adam und
Eva machen es aber doch und müssen
zur Strafe das Paradies verlassen. Für
die Vorführung wurde ein mitÄpfeln
geschmückter Baum aufgestellt.
Zunächst waren die Weihnachtsbäume
mit Nüssen, Gebäck und Äpfeln
geschmückt, später kamen dann
Kerzen dazu und Kugeln.Heute findet
man Weihnachtsbäume fast überall
auf der Welt. Auswanderer brachten
den Brauch in fremde Länder, sowie
vor über 200 Jahren in die USA. Weihnachtsbäume
auf dem Mars –das
wäre doch ein Ding, oder!?
ILLUSTRATIONEN: VECTORPOCKET , PETER HERMES FURIAN, PIXEL-SHOT, NATALIA , ANKOMANDO, LILETT, DEEMKA STUDIO (ALLE STOCK.ADOBE.COM), K. LOSACKER
Seite 8 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
Ein tierisches Weihnachtswunder
Lesergeschichte
vonKerstin Andres
ausEggesin
Weihnachten zuCorona-
Zeiten war für viele eine
besondere Herausforderung.
Mitunter wurden daraus
aber auch kleine Wunder, so
etwa in dieser Geschichte,
die an einen unvergesslichen
Gottesdienst erinnert.
Ein Gottesdienstbesuch
am Heiligabend gehört
für viele, auch ansonsten
eher kirchenferne Menschen
zum Weihnachtsfest
selbstverständlich mit dazu.
Doch vor zwei Jahren, im ersten
Corona-Jahr, war leider
nichts selbstverständlich.
Eine voll besetzte Kirche
wäre den Corona-Regeln
nicht gerecht geworden. Da
leider auch schon alle Weihnachtsfeiern
und im Fall
unserer Kirchengemeinde
auch das allseits beliebte und
schon zur Tradition gewordene
Krippenmusical ausfallen
mussten, hatten sich die Verantwortlichen
der Kirchengemeinde
Ahlbeck und der
Kommune in Ahlbeck etwas
ganz Besonderes einfallen lassen:
Der Gottesdienst sollte
unter Einhaltung der „AHA-
Regeln“ im Freien auf dem
Sportplatz stattfinden.
Zahlreiche ehrenamtliche
Mitarbeiter waren nötig, die
aber ihre Dienste gern und
bereitwillig zur Verfügung
stellten. Der Gottesdienst
fing erst um 17 Uhr an, die
Anzeigen
Weihnachtskrippe auf dem Ahlbecker Sportplatz imCorona-Jahr 2020 FOTOS: KIRCHENGEMEINDE AHLBECK /ZVG
ersten Helfer waren aber
schon um 13 Uhr an Ort und
Stelle, denn es musste so Einiges
aufgebaut und organisiert
werden. Ich war gemeinsam
mit einigen anderen Helfern
für die Begrüßung, Masken-
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kontrolle, Platzanweisung
und die Verteilung von Lichtertüten
an die Gottesdienstbesucher
zuständig.
Da ich wie viele andere
Helfer auch nicht gerade zu
den Jüngsten, Gesündesten
und Fittesten zählte (mit
anderen Worten: Ich gehöre
zur Gruppe „Ü60“), hatte
ich doch gewisse Bedenken,
was das Durchhaltevermögen
über diesen doch etwas längeren
Zeitraum betraf, denn
es war ja auch die ganze Zeit
„Stehkraft“ gefragt.
Doch es klappte alles wunderbar,
als wären uns „Flügel“gewachsen.
Eine Helferin
hatte sogar für die Mitarbeiter
tolle Taschenlampen
parat, denn es mussten
ja auch Teilnahmelisten
geführt und abgeglichen
werden.
Denn spätestens
ab 16 Uhr war der
Sportplatz in Dunkelheit
gehüllt.
Der Altar war auf
einem Traktoranhänger aufgebaut
und entsprechend
weihnachtlich geschmückt.
Die technische Umsetzung
der Beleuchtung und der
Audiokomponenten wurde
sorgfältig durch fleißige Mitarbeiter
ausgeführt.
Während des Gottesdienstes
setzte dann ein
vorerst leichter und dann
seine Intensität wechselnder
Schneeregen ein. Doch auch
das konnte die mutigen Gottesdienstbesucher,
egal ob
klein, groß, jung oder alt,
nicht davon abhalten, der zur
Herzen gehenden und
kraftgebenden Predigt
zu lauschen und
das natürlichfestliche
Weihnachtsambiente
zu genießen. Im
wahrsten Sinne
des Wortes bewiesen
alle Stehvermögen. Es
hatte etwas sehr Tröstliches
in dieser für uns alle
nicht einfachen Zeit.
Doch was machte für
mich nun ausgerechnet diesen
Heiligen Abend zu einem
besonderen Erlebnis? Wie es
der Titel meiner Geschichte
es schon sagt: „Die lebendige
Krippe“. Sie bestand aus
einer mit Stroh ausgelegten
Markthäuschen, welches als
Stall fungierte. Vordem Stall
grasten –nicht wie ursprünglich
Schafe –sondern vier
zahme, wundervolle braunweiße
Edelziegen, die auch
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wünschen
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An diese vier Ziegen erinnert sich Kerstin Andres gerne zurück.
Es begab sich
aber zu der
Zeit, dass ein
Gebot von dem Kaiser
Augustus ausging, dass
alle Welt geschätzt würde.
Und diese Schätzung war die
allererste und geschah zur
Zeit, da Quirinius Statthalter
in Syrien war.Und jedermann
ging, dass er sich schätzen ließe,
ein jeder in seine Stadt.
Da machte sich auf auch
Josef aus Galiläa, aus der
Stadt Nazareth, in das jüdische
Land zur Stadt Davids,
die da heißt Bethlehem, weil
er aus dem Hause und Geschlechte
Davids war, damit
er sich schätzen ließe mit
Maria, seinem vertrauten
Weibe; die war schwanger.
Und als sie dort waren, kam
die Zeit, dass sie gebären sollte.
Und sie gebar ihren ersten
Sohn und wickelte ihn in
Windeln und legte ihn in eine
Krippe; denn sie hatten sonst
keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in
derselben Gegend auf dem
Felde bei den Hürden, die
hüteten des Nachts ihre Herde.
Und der Engel des Herrn
trat zu ihnen, und die Klarheit
des Herrn leuchtete um
sie; und sie fürchteten sich
sehr.Und der Engel sprach zu
gestreichelt werden konnten.
Sie wurden eigens für diesen
Gottesdienst von einem Dorfbewohner
und liebevollen
Tierfreund zur Verfügung
gestellt.
Maria und Joseph sowie
auch ein Engel und ein Hirte
wurden von einer Familie aus
der Kirchengemeinde sehr detailverliebt
und entsprechend
der biblischen Geschichte
dargestellt.
Und so fühlte ich mich
mehr als je zuvor in einem
Weihnachtsgottesdienst
in den Stall vor mehr als
2000 Jahren zurückversetzt.
Ich dachte daran, wie
wohl Ochs‘ und Esel und die
mit den Hirten herbeigeeilten
Schafe das Jesuskind bestaunten
und beschnupperten und
wie sie mit ihrem weichen
Fell das Kind wärmten. Die
christliche Weihnachtsbotschaft
hat wohl auch an jenem
Heiligabend 2020 wieder
viele Herzen aufs Neue froh
gestimmt.
„Fürchtet euch nicht!
Siehe, ich verkündige euch
große Freude, die allem Volk
widerfahren wird...“ –Wer
mag diese Worte aus dem
Lukasevangelium nicht gern
hören? An jenem Abend hat
auch die lebendige Krippe
verbunden mit den Edelziegen,
die sich zunächst etwas
schüchtern in der Nähe des
Stalls aufhielten, jedoch am
Ende als die Krippendarsteller
den Stall verließen, das
kleine Häuschen ganz in Beschlag
nahmen und sich darin
tummelten, einen immensen
Beitrag dazu geleistet.
Die am Eingang verteilte
Lichtertüte, sowie die Erinnerung
an diesen Heiligabend
wird mir auch in dieser Weihnachtszeit
wieder ein Lächeln
ins Gesicht zaubern.
DerUrsprung
vonWeihnachten
Die mitAbstand bekannteste
Fassung der biblischen
Weihnachtsgeschichteist die
Fassung ausdes Evangelisten
Lukasinder Übersetzung
Martin Luthers.
ihnen: Fürchtet euch nicht!
Siehe, ich verkündige euch
große Freude, die allem Volk
widerfahren wird; denn
euch ist heute der Heiland
geboren, welcher
ist Christus, der Herr,
in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen:
Ihr werdet finden das
Kind in Windeln gewickelt
und in einer Krippe liegen.
Und alsbald war da bei dem
Engel die Menge der himmlischen
Heerscharen, die lobten
Gott und sprachen: Ehre sei
Gott in der Höhe und Friede
auf Erden bei den Menschen
seines Wohlgefallens.
Und als die Engel von ihnen
gen Himmel fuhren,
sprachen die Hirten untereinander:
Lasst uns nun gehen
nach Bethlehem und
die Geschichte sehen, die da
geschehen ist, die uns der
Herr kundgetan hat. Und sie
kamen eilend und fanden
beide, Maria und Josef, dazu
das Kind in derKrippeliegen.
Als sie es aber gesehen hatten,
breiteten sie das Wort
aus, das zu ihnen von diesem
Kinde gesagt war. Und alle,
vor die es kam, wunderten
sich über das, was ihnen die
Hirten gesagt hatten. Maria
aber behielt alle diese Worte
und bewegte sie in ihrem
Herzen. Und die Hirten kehrten
wieder um, priesen und
lobten Gott für alles, was sie
gehört und gesehen hatten,
wie denn zu ihnen gesagt war.
Lukas 2, 1-21
NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM
Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 9
Lesergeschichte
vonIngrid Adler
aus Neubrandenburg
Voriges Jahr konnte ich
in der Weihnachtszeit
einen Spaziergang
durch unser verschneites
Wohngebiet machen, weil
es nach vielen Jahren endlich
mal wieder Schnee gab.
Meine Schritte knirschten
im Schnee, mein Atem bildete
Wolken in der Luft. Die
zauberhafte, wunderschöne
Winterlandschaft, die frische
Luft, die Ruhe –all dasist für
mich Erholung pur.
Häuser, Hecken, Bäume
und Briefkästen waren links
und rechts von mir vom
Schnee gekrönt. An manchen
Dächern glitzerten Eiszapfen
in der Sonne. Weit sah ich
über die verschneiten Wege
bis zur Stadt hinunter. Tiere
und Pflanzen hatten sich in
ihre Winterquartiere verkrochen,
versteckt unter einer
Schneedecke.
In Gedanken versunken
stieß ich mit den Stiefeln
gegen ein gefrorenes Stück
Schneematsch. Spaß machte
es auch, die Eisschicht auf
den Pfützen aufzubrechen.
Mit der Zeit merkte ich trotz
Sonnenschein: Es war eiskalt.
VomSpaziergang zurück,
war die Wohnung leer. Im
behaglichen Wohnzimmer
wurde ein Kamin ein Feuer
angezündet. Das Holz loderte
hoch und bald wurde
es schön warm zu Hause.
Das gewaltige Kaminfeuer
verströmte einen lieblichen
Charme.
„Schenken isteine
komplizierte Angelegenheit“
Von Stefanie Paul
Ein Buch, ein Spielzeug, ein
neues Handy, vielleicht einen
Pullover: Das Schenken kann
eine komplizierte Sache
sein. Jörn Lamla ist
Professor für Soziologie an
der Universität Kassel und
hat sich mit dem
Thema Schenken
beschäftigt.
Herr Lamla, warum
machen wirMenschen
einander Geschenke?
Schenken ist etwas sehr
Wichtiges. Manche Forscher
sagen sogar,esist so etwas wie
der grundlegende Kitt unseres
Zusammenlebens. Also
eine Art Kleber für unsere
Gesellschaft. Denn durch
das Schenken werden
Beziehun-
gen gebildet.
Gleichzeitig
kann das aber
auch eine komplizierte
Angelegenheit
sein.
Warumdas denn?
Weil nicht genau
festgelegt ist, wie das
Schenken abläuft. Es gibt keine
klaren Regeln. Und genau
das macht es so spannend.
Beim Schenken geht es oft
nicht nur darum, dass jemand
etwas bekommt. Sondern,
dass derjenige auch etwas
zurück gibt, das Geschenk
also erwidert. Und genau
Weihnachten: Schön trotz Trauer
Schnee- und Froststimmung am Tollensesee inNeubrandenburg: Dieses Leserfoto aus dem Jahr 2021 dürfte zur Stimmung passen, die unsere Leserin in ihrer Geschichte
bescheibt.
FOTO: ULF RAUTENBERG
In Gedanken versunken
ging mir hier am Kamin so
viel durch den Kopf. Voriges
Jahr habe ich einen schweren
Verlust erlitten: Mein
Mann ist nach langer,schwerer
Krankheit verstorben.
Für mich galt: ,,Er war mein
Halt und meine Stärke”.
So langsam komme ich
darüber hinweg, aber alles
braucht seine Zeit. Es gibt so
viele Momente, in denenich
denke: „Es wäre so schön, sie
mit ihm zu teilen”. Wehmütig
sehe ich mir die Bilder aus
unserer gemeinsamen Zeit
im Album an. Dazu gehört
natürlich auch die schönste
Weihnachtszeit. Mein größtes
Glück ist die liebevolle,
harmonische Beziehung
zu den Schwiegertöchtern,
Prof. Dr. Jörn Lamla, lehrt an
der Uni Kassel Soziologische
Theorie. FOTO: SEBASTIAN MENSE/ZVG
das macht das Schenken so
schwierig. Man überlegt immer:
Ja, muss ich jetzt eigentlich
etwas zurückschenken?
Und wenn ja, wann? Und wie
teuer muss es sein?
Wieist dasan
Weihnachten?
An Weihnachten
ist das einigermaßen
für
uns geregelt.
Da gibt es die
Bescherung.
Alle bekommen
etwas geschenkt und
packen gleichzeitig ihre Geschenke
aus.
Aber gerade an Weihnachten
empfinden viele Menschen
dasSchenken als stressig.Warumist
das so?
Einerseits schenken wir natürlich
freiwillig. Wirwollen
jemand anderem damit eine
Weihnachten gibt auch in schweren Zeiten Kraft,
schreibt uns diese Leserin in ihrer zu Herzen
gehenden Erzählung über das eigene Weihnachtsfest.
Kindern und Enkelkindern.
Ich freue mich, dass sie da
sind. Wichtig ist darüber hinaus
auch, gute Freunde zu
haben: Wir können füreinander
da sein und uns aufeinander
verlassen.
Zum Fest kommt die ganze
Familie zusammen, man
genießt die Besinnlichkeit,
das Zusammengehörigkeitsgefühl
und das gute Essen.
Weihnachten riecht für mich
nach Tannen, Plätzchen und
Duftkerzen. Wir feiern gemeinsam,
denn niemand soll
alleine sein. Die Weihnachtszeit
ist ein schöner Anlass,
unsere Lieben einen festlichen
Gruß zu schicken und
Geschenke zumachen. Alle
freuen sich über kleine oder
große Aufmerksamkeiten.
Freude machen. Andererseits
hat Schenken aber auch etwas
mit Zwang zu tun. Denn
wir stehen ein Stück weit
unter Druck, den Menschen,
die uns wichtig sind, etwas zu
schenken. Wir wollen ihnen
damit zeigen, dass sie uns etwas
bedeuten.
Wasmacht ein Geschenk
überhaupt zu einem
Geschenk?
Das ist eine ganz schwierige
Frage, aber auch wichtige Frage.
Manche Forscher sagen,
Schenken sei eigentlich nur
eine Vorform von Tauschen.
Dann wäre ein Geschenk aber
einfach nur eine Ware, die
man mit ein bisschen Tamtam
überreicht. Wenn man
aber etwas verschenkt, kann
man eben nicht automatisch
erwarten, dass man auch etwas
zurückbekommt. Schenkenhat
also immer auch mit
Unsicherheit zu tun.
Wasmacht man,wenn
einem ein Geschenk
nichtgefällt? Sollteman
dasdem anderen sagen?
Ich glaube, dafür gibt es kein
Rezept. Das hängt immer davon
ab, wie wichtig einem
diese Person ist. Würde man
dem anderen sagen, dass
einem das Geschenk nicht gefällt,
ist das ja auch ein Stück
weit verletzend. Es kommt,
glaube ich, immer darauf
an, von wem das Geschenk
kommt.
Unter dem hübsch geschmückten
Tannenbaum
liegeneine Menge Geschenke
zum Innehalten vor der
Bescherungerzähle ich den
Enkelkindern,wie es früher
war: Aus dem Wald einen
frischen Tannenbaum.
War er nicht perfekt gewachsen,
wurden zu Hause
noch Zweige hinzugefügt.
Der Baumschmuck wurde
selbst gebastelt, es gab echteKerzen
aus Wachs, einige
Glaskugeln und auch eine
Baumspitze aus Glas. Das
Lametta wurde jedes Jahr
wiederverwendet. Der
süße Baumbehang durfte
erst beim Abschmücken
vernascht
werden. Jedes Kind
bekam einen Teller
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voller Süßigkeiten.Wir sangen
alle Weihnachtslieder
selbst –esgab keine Unterstützung
von der CD.
Zurück ins Hier undJetzt:
Als Höhepunkt werden die
wunderschön eingepackten
Geschenke ausgepackt. Es
wird geklönt, gelacht, gesungen,
gespielt und gut
gegessen.
Ab und zu soll man sich
selbst etwas Gutes tun und
sich verwöhnen;das tutder
Seelegut. Ich schaffemir oft
glückliche Momente.
Hoffnung, Zuversicht
und Lebensfreude
bereichern
das Miteinander.
Noch heute fühle
ich das Glück von
einst und lache leise
Neubrandenburg im
Aufbruch
Bildband über die 1950er- und 1960er-Jahre
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Hansjoachim Popplow,
Frank Wilhelm
204 Seiten
Hardcover
Artikelnummer: 85863
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Neubrandenburg, Friedrich-Engels-Ring 29
vor mich hin. Ich blicke auf
ein erfülltes Leben mit vielen
wunderschönen Weihnachtsfesten
zurück.
Traurig ist, dass Corona
unsere Art zu leben ins Wanken
gebracht hat. Leider
feierten wir zuletzt nur im
kleinenKreis, meine Kinder
und Enkel aus der Schweiz
konnten nicht kommen. Es
war traurig, aber uns blieb
das Videotelefonieren.
Trotzdem blicke ich optimistisch
in die Zukunft. Die
wichtigste Voraussetzung
dafür ist die Gesundheit.
Denn esgibt noch so viel,
was ich erleben möchte.
Liebe Leser genießen Sie
das Weihnachtsfest, kommen
Sie gut in dasneue Jahr
und bleiben sie gesund!
Wenn Sie dieses Buch aufschlagen, werden
Sie auf einen Schatz stoßen.
Jahrelang schlummerte der fotografische
Nachlass des ehemaligen Neubrandenburger
Lehrers Hansjoachim Popplow
(1923–1999) im Archiv. Mit diesem Bildband
über die Jahre des Aufbruchs in Neubrandenburg
wird eine Auswahl seiner Schwarz-
Weiß- und Farbbilder erstmals veröffentlicht.
Der Chronist der 1950er- und 1960er-Jahre
erweist sich als genauer Beobachter
des Alltags- und Arbeitslebens.
Trümmerbeseitigung und Wiederaufbau,
Kultur und Sport, Schule und Kindergärten,
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Seite 10 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
„Krücke!“ –Warum Papa denBaum
nicht mehr allein aussuchen durfte…
Lesergeschichte
vonAntje Bartels-Nieß
aus Neubrandenburg
Unsere Autorin erinnert
sich, dass der Erwerb eines
Weihnachtsbaums zu Hause
früher gar nicht soeinfach
war –zumindest vor der
Wende. Dafür leuchtete der
Baum länger als in anderen
Familien.
Da ist sie wieder –eine
liebe Erinnerung an
meine Eltern, ausgelöst
durch einen Besuch im
Baumarkt, wo ich im Eingangsbereich
Weihnachtsbäume
stehen sah. Heute ist
alles so einfach, weil man
seinen persönlichen Traumbaum
in dem kleinen Nadelbaum-Wald
des Baumarktes
aussuchen kann. Nordmanntanne,
Blaufichte, Kanadische
Hemlocktanne, Rotfichte, Kiefer,
Zuckerhutfichte, im Topf
oder geschlagen, künstlich,
mit Schnee, mit Lämpchen…
die Auswahl ist so groß, dass
es schon wieder kompliziert
wird.
Wenn ich daran denke, dass
mein Vater hingegen genau
ein einziges Mal einen Weihnachtsbaum
allein aussuchen
durfte, muss ich schmunzeln.
Es gab noch die DDR, die Auswahl
war längst nicht so groß
wie heute –aber ich bin mir
nicht einmal sicher,obermit
der heutigen Auswahl den
richtigen Baum in den Augen
meiner lieben Mutter ausgesucht
hätte.
Damals, als Paps mit dem
von ihm allein ausgewählten
Baum heimkehrte, fielen
sofort Worte wie „Krücke“
und Sätze wie „Hab ich doch
gesagt, dass das viel zu spät
ist! Jetzt gibt es nur noch
den Rest!“ Das Ganze endete
jedenfalls darin, dass dem
Baum noch Zweige zugefügt
werden mussten und die zukünftigen
Bäume von Mutsch
ausgesucht und Paps getragen
wurden.
Mir war es egal, ich fand
eigentlich jeden Baum in jedem
Jahr schön. Das Beste
war ja eh das Schmücken.
Wie schön er abends die
Wohnstube in ein zauberhaftes
Licht getaucht hat…
Ganz untraditionell wurde
bei uns zu Hause der Weihnachtsbaum
nämlich schon
zu Beginn der Weihnachtszeit
aufgestellt. Ich weiß nicht, ob
es mit den „Krückchen“ zusammenhing.
Meine Mutsch
meinte jedenfalls, dass man
so wenigstens etwas von dem
Baum hätte und es ja totale
Verschwendung wäre, wenn
er nur eine Woche im Wohnzimmer
stehen würde. Sie
selbst hatte von ihrer Kindheit
erzählt, dass sie den
Baum immer erst Heiligabend
zu sehen bekam. Ich vermute,
es war ihre Art, nachträglich
gegen die Strengen Weihnachts-Sitten
im eigenen Elternhaus
zu rebellieren. Das
durfte sie damals nämlich
nicht.
Das Problem mit der Beschaffung
eines halbwegs vernünftigen
Weihnachtsbaumes
hatte sich jedenfalls erledigt,
als es nach der Wende irgendwann
künstliche Bäume gab.
So richtig schön gerade, gut
gewachsen und unkompliziert
zusammengesteckt
–fertig! Nach und nach
kamen diverse Größen
ins Haus –sogar mit
Lichterkette und mit
leuchtenden Spitzen.
Was soll ich sagen:
Drei kleine
Exemplare habe
ich heute noch
und verteile sie
pünktlich zum
Ersten Advent in
der Wohnung.
Und was
wollte ich jetzt
eigentlich noch
gleich im Baumarkt
kaufen?
Ach ja, Kerzen
für die Pyramide…
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Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 11
Aus Messing fertigt Metallbauer Paul Schwuchow in der familieneigenen Kunstschmiede Weihnachtsbaumkronen.
FOTO: PATRICK PLEUL
Vaterund Sohn: Zwei Schmiede
bekrönen jetztWeihnachtsbäume
Paul Schwuchow (34) ist in die Metallbaufirma seines 79-jährigen Vaters eingestiegen. Gemeinsam tüfteln
die beiden an Projekten. Ihr harter Job soll künftig gefilmt und bei Youtube ins Internet gestellt werden.
Von Claudia Marsal
und Jeanette Bederke
UCKERMARK. „In vielen Familien
ist es jedes Weihnachten
etwas ganz Besonderes, die
Spitze auf den geschmückten
Christbaum zu setzen“,
sagt der junge Mann. Und
wenn Paul Schwuchow davon
erzählt, wird ihm warm
ums Herz. Denn dann sieht
der 34-jährige Unternehmer
seine eigenen drei Knirpse
schon wieder mit leuchtenden
Augen vor der Weihnachtstanne
stehen.
In der von ihm und Vater
Wilfried betriebenen Kunstschmiede
hatte man sich deshalb
überlegt, eine besonders
stabile Spitze herzustellen.
Heraus kam ein Stern aus
Messing, der gerade seinen
Siegeszug über die Grenzen
der Uckermark hinaus antritt.
„Er ist nachhaltig und
langlebig. Jeder Stern ist einzigartig“,
schwärmt der Junior,
der bereits über 60Exemplare
davon verkauft hat.
Seit Kurzem gibt es die 15
Zentimeter großen Unikate
sogar mit Zertifikat, nummeriert,
handsigniert vom Meister
und in einer besonders
schönen Verpackung. Die
Bestellliste ist lang. „Unsere
Spitzen werden aus zwei
Hälften hergestellt. Jede Hälfte
wird aus einem Blech zugeschnitten,
in Form geklopft
und anschließend gedengelt.
Beide Hälften werden danach
miteinander hartverlötet. Im
Anschluss wird die Spitze geschliffen
und poliert. Um das
Messing zu schützen, wird
der Stern in Lack getaucht
und getrocknet“, berichtet
der Kunstschmied stolz.
Altes Handwerk und die
neuen Medien
Um vor allem jungen Leuten
die anspruchsvolle Arbeit
in allen Schritten näher zu
bringen, tüftelt er gerade
an einem Videoformat für
Youtube. In den Social-Media-Kanälen
sollen die Leute
perspektivisch live mitverfolgen
können, wie eines
der vielen Projekte
in der Zwei-Mann-
Firma umgesetzt
wird. „Die Überarbeitung
sowie
Ausfertigung
von Turmbekrönungen
ist seit
jeher eine unserer
am meisten durchgeführten
Tätigkeiten“, resümiert
Paul Schwuchow, das
sei vor allem das Verdienst
seines 79-jährigen Vaters:
„Circa 150 Krönungen kommen
mittlerweile aus unserer
Kunstschmiede. Nun werden
auch die Tannenbäume in
privaten Haushalten ‚bekrönt‘.
Perfekt für den eigenen
Baum oder aber zum
Verschenken an die Eltern
beziehungsweise Großeltern,
die sonst schon alles haben.“
Der Sohn hat große Pläne
für den Betrieb
Auch wenn Vater Wilfried
Schwuchow noch lange nicht
ans Aufhören denkt, war es
inzwischen Zeit, seinen bis
dato Ein-Mann-Betrieb an
Sohn Paul zu übergeben. Und
der mag es längst nicht so extrem
wie der Vater, sondern
filigraner, kleinteiliger.
Der 34-Jährige
arbeitet
gerade am
Prototyp einer
kupferfarbenen Jagduhr
–mit einem
Lebensbaum als
Relief, in dem die
Sternzeichen und
Tiere zu sehen sein werden.
Kommt dann die Jagdgöttin
Diana als Figur noch obendrauf,
wird auch diese Uhr
immerhin etwa zwei Meter
groß. Da ist der Sohn dem
Vater doch ziemlich ähnlich.
„Richtig in Serie bauen will
ich die, wenn wir eine größere
Werkstatt und Mitarbeiter
haben. Denn das Kupferblech
muss geschmiedet werden
und hier ist einfach zu wenig
Platz“, erzählt er.
Genau wie Vater Wilfried
träumt auch Paul von einer
Kunstuhren-Manufaktur,hat
darüber sogar seine Bachelorarbeit
verfasst. Schwuchow
junior ist nicht nur Metallbauer,
sondern hat Unternehmensmanagement
studiert,
die Buchhaltung der Firma
auf Vordermann gebracht,
einen Internetauftritt nebst
eigener Fotos erstellt und er
verwaltet die Konten. „Ich
passe auf, dass Auftraggeber
Vater nicht über den Tisch
ziehen. Denn alles was er
baut, wird ein Kunstwerk“,
erklärt er mit hörbarem Respekt.
Er sei immer zu ehrlich
und zu billig gewesen, weil er
die Leute glücklich machen
wollte, bekennt der Vater.
Die dritte Generation
hämmert schon mit
„Paul war von klein auf mit
in der Werkstatt, hat bei mir
gelernt. Ich habe zu ihm
vollstes Vertrauen und bin
erleichtert, dass er meine
Arbeit fortsetzt“, sagtder Vater,der
vor fünf Jahren einen
Schlaganfall erlitten hatte.
Die Kraft für das Schmieden
kehrte zurück, das Sprechen
jedoch fällt ihm noch heute
schwer. Paul sei zwar noch
kein Metallbaumeister, aber
im Prinzip schon der Chef,
gibt der 79-Jährige zu.
Bei den Schwuchows besteht
sogar schon die Hoffnung,
dass auch die nächste
Generation weitermacht,
denn Pauls kleine Tochter
ist kaum aus der Werkstatt
zu bekommen und zeigt
großes Interesse am Metallbau.
„Marta ist motorisch
geschickt, schraubt und
hämmert ganz wie der Opa“,
erzählt Papa Paul.
Das jüngste Großprojekt
von Vater und Sohn war die
riesige Bernauer Wappenuhr,
die im Sommer 2022 eingeweiht
wurde und seitdem
die ganze Woche lang zwischen
11 und 15 Uhr in Aktion
bestaunt werden kann.
„Unser Betrieb sollzeitgemäße
Möglichkeiten mit traditioneller
Handwerkskunst
verknüpfen. Wir erschaffen
Kunstwerkemit echter Handarbeit
und Leidenschaft“, betont
der Junior und erzählt
vom riesigen Opferstock, der
gerade in der Werkstatt bei
Angermünde entsteht. Das
Objekt soll künftig in der
Angermünder Marienkirche
stehen und neben dem
bereits fertigen Turm auch
zwei riesige, goldene Hände
Gottes sowie zwei lebensgroße
Figuren beinhalten. Hier
will Witwer Wilfried Schwuchow
nicht nur sich selbst,
sondern vor allem seiner
verstorbenen Frau Eva-Maria
ein Denkmal setzen. Hübsch
anzusehen ist auch ein anderer
Auftrag, bei dem gerade
zwei goldene Schwäne entstehen,
die als Zierde für eine
Schlossuhr bestimmt sind.
Auch die Arbeit daran dokumentiert
der junge Mann
aktuell schoninden sozialen
Netzwerken und erntet dafür
viele Likes.
Kontaktzur Autorin
c.marsal@nordkurier.de
Wilfried Schwuchow will die Menschen zu Weihnachten erfreuen.
FOTOS: PRIVAT
Metallbaumeister Wilfried Schwuchow mit seinem Sohn Paul.
FOTO: PATRICK PLEUL
Diese Schwäne sind aus Kupfer gegossen und werden anschließend
vergoldet.
FOTO: CLAUDIA MARSAL
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Seite 12 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
Ein prominenter
Weihnachtsheld und
seine Mission
Als Anschubfinanzierung für die Weihnachtsaktion übergab Frank Zander (l.) in diesem Jahr einen
Scheck über 30.000 Euro an Wolfram Klose und Ulrike Kostka von der Caritas. Die mobilen Küchen
fahren täglich Stationen in Berlin an und verteilen täglich hunderte warme Mahlzeiten an Obdachlose
und Bedürftige.
FOTO: JOERG CARSTENSEN
Von Ulrich Steinkohl
und Sabrina Szameitat
Seit Jahren unterstützt
Frank Zander Obdachlose in
Not. Dafür erhielt der
Berliner Entertainer nun
sein zweites Verdienstkreuz.
Bei der Ehrung im Schloss
Bellevue erzählte er, was
ihn manchmal bei seinem
Engagement sorichtig
umhaut.
BERLIN. DerBerliner Entertainer
Frank Zander (80) ist für
sein jahrelanges Engagement
für Obdachlose mit dem Bundesverdienstkreuz
1. Klasse
geehrt worden. Er sei „sehr
stolz“, sagte Zander bei der
Verleihung vor wenigen
Tagen im Schloss Bellevue.
Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier hatte ihm dort
sein mittlerweile zweites Verdienstkreuz
überreicht.
Der Sänger („Hier kommt
Kurt“) hatte 2002 die Erstauszeichnung,
das Verdienstkreuz
am Bande, erhalten.
Mit dem Verdienstkreuz
1. Klasse stand nun die nächste
Stufe an. Zander richtet
seit 1995 zu Weihnachten
eine Feier mit Showprogramm
für Bedürftige aus.
„Es gibt einfach unheimlich
viele arme Gestalten,
und wenn die uns
berühren oder sich
bedanken – mehr
Weihnachten kann
man nicht haben“,
sagte der 80-Jährige
über sein Engagement.
„Die umarmen uns, und
das haut mich manchmal
um.“
Als er vor 20 Jahren von
dem damaligen Bundespräsidenten
Johannes Rau seinen
ersten Verdienstorden bekommen
hatte, sei er noch
neu in der Branche gewesen,
sagte der Entertainer. „Ich
wusste noch nicht so richtig,
damit was anzufangen.
Heute weiß ich: Es ist wirklich
ein Verdienst.“
Zanders Weihnachtsfeier
für Bedürftige hatte jahrelang
in einem Hotelsaal mit
Tausenden Gästen stattgefunden.
Angesichts der Corona-Pandemie
wird sie auch
in diesem Jahr ausfallen, der
Entertainer unterstützt stattdessen
mittlerweile Foodtrucks
und Suppenbusse.
Statt Gänsebraten wie zuvor
im Hotel Estrel soll es „Wildragout
mit Apfelrotkohlund
Böhmischen Knödeln“ sowie
„Rosmarin-Kürbis mit Maronen-Sößchen
und Knödeln“
geben, zudem nützliche
Spenden wie Schlafsäcke.
Anfang Dezember
hatte Zander 30000
Euro Starthilfe für
das Foodtruck-Projekt
der Caritas in
Berlin übergeben
und half in den vergangenen
Wochen über mehrere
Tage bei der Essensausgabe.
Vom19. bis 22. Dezember
ging Zander schließlich mit
dem Truck zusammen „on
tour“. Der Übergabe des
Spendenschecks fand am Gedenktag
des heiligen Nikolaus
statt. „Es ist ein christlicher
Feiertag, der uns mahnt, auch
selber anarme Menschen zu
denken“, betonte Zander
Der Entertainer rief Unternehmen
und Einzelspender
zur weiteren Unterstützung
des „Foodtrucks“ auf. Sein
Sohn und Manager Marcus
werde sein Engagement für
das Projekt fortführen, wenn
er selbst es nicht mehr könne,
kündigte der 80-Jährige
an. Die Berliner Caritasdirektorin
Ulrike Kostka betonte,
durch Zanders Hilfe könne
der Foodtruck bis März unterwegs
sein und bei jeder Tour
jeweils bis zu 150 Mahlzeiten
ausgeben. Dabei sei es auch
wichtig, armen Menschen zu
zeigen, „dass sie angenommen
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Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 13
Im Dezember 1945 lagen viele deutsche Städte noch in Trümmern. Dieses Foto zeigt die Neubrandenburger Innenstadt.
FOTO: STADTARCHIV NEUBRANDENBURG
1945: Vatis Rückkehr wardas einzige Geschenk
Lesergeschichte
vonRenateNeinaß
aus Neubrandenburg
Unsere Leserin erzählt ihrem
Enkel, dass sie 1945 nicht
ein einziges „richtiges“
Geschenk zu Weihnachten
bekam. Und doch war es
womöglich das freudigste
Weihnachtsfest ihres
gesamten Lebens.
Eines Tages fragte mich
mein Enkel: „Oma, was
hast du zu Weihnachten
bekommen, als du so alt
warst wie ich jetzt?“ Erwar
damals sechseinhalb Jahre
alt. „Nichts“ war meine Antwort,
ich musste nicht lange
überlegen. „Warst du denn
nicht artig?“, fragte mein
Enkelsohn. Und ich erwiderte:
„Doch, ich war ein sehr
artiges Kind.“
Aber als ich sechseinhalb
Jahre alt war, schrieben wir
das Jahr 1945. Unsere Mutter
war im Krankenhaus, Lothar,
mein ältester Bruder war im
November gerade aus kurzer
russischer Gefangenschaft gekommen,
er war 17 Jahre alt.
Ilse und Manfred waren wieder
in der Schule, und ich
wurde zusammen mit zwei
Jungen von einer Bekannten
beaufsichtigt und versorgt.
Die Adventszeit haben wir als
solche nicht wahrgenommen.
Keine Kerzen, kein Tannengrün.
Es war ohnehin immer
dunkel.
Heilig Abend war herangekommen.
Einen Gabentisch
mit Geschenken gab es nicht.
Darüber wurde auch nicht
gewehklagt. Man war froh,
wenn immer etwas zu essen
da war. Lothar bereitete das
Abendessen mit großer Sorgfalt
zu. Er goss etwas Schwarzes
Fett in die Pfanne, legte
einige Kartoffelscheiben hinein,
drehte sie nach einer
Weile um und ließ sie weiter
brutzeln. Dann gab er jedem
von uns einige Scheiben auf
einen Teller.
So verfuhr er auch mit
dem täglichen Abendbrot.
Er legte einige Brotscheiben
auf die Herdplatte,
und nachdem sie von
beiden Seiten geröstet
waren, benetzte er sie mit
Muckefuck, dem Schwarzen
Fett, und streute einige Krümel
Zucker zur Geschmacksverbesserung
darüber.
Dann reichte er jedem von
uns eine Stulle. Das war richtig
feierlich. Wirsollten auch
ganz langsam kauen und das
Brot nicht gierig hinunter
schlingen.
Dann sagte er uns, wir drei
sollten schon ins Krankenhaus
gehen, um die Mutter
zu besuchen, erwürde später
nachkommen. Weil er
nicht kam, wollten wir
irgendwann den Heimweg
antreten. Beim
Abschied sagte mein
Bruder Manfred: „Mutti,
morgen kommen wir
mit unserem Papa!“ Die
Mutter fragte: „Hat er denn
geschrieben?“ Nein, wir
wussten nichts.
Zu Hause angekommen,
was erblicke ich auf dem
Stuhl gegenüber der Tür?Da
war ein Rucksack, wie ihn die
Soldaten trugen. Ich schaute
nicht links und nicht rechts,
sondern stürmte in die Stube,
sprangmeinem Vater aufden
Arm. Ich wollte ihn festhalten,
ihn nie wieder los lassen.
Mein Papa war da! Welchunsagbare
Freude!
Kann man sich ein schöneres
Weihnachtsgeschenk vorstellen?
Ich kann es bis heute
nicht. Auch mein Vater hat
keine lange Gefangenschaft
erleben müssen.
Man braucht nicht viel
Fantasie, um sich vorzustellen,
was sich dann im Krankensaal
bei unserer Mutter
und den anderen Frauen abgespielt
hat.
Ich hatte meinen Vater
nur zweimal während seiner
Urlaubstage erlebt, aber er
war mir so vertraut, als wäre
er immer bei uns gewesen.
Wiesoll man all das heute
einem sechsjährigen Kind erklären?
Ich wundere mich nur über
mich selbst, dass ich meine
Brüder nie gefragt habe, ob
sie vorher etwas gewusst
haben. Sollte es eine Überraschung
für uns sein?
Für mich bleibt abschließend
nur eine Feststellung:
Washatten wir damals doch
für ein Glück, dass wir den
Krieg alle überlebt haben!
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Seite 14 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
Eine „göttliche Fügung“zum Weihnachtsfest
Von Jeanette Bederke
Gottesdienste ohne Musik,
Weihnachten ohne Gesang
und Posaunen –das ist
eigentlich undenkbar. Im
Angermünder Pfarrsprengel
drohte ohne Kantor genau
das. Doch dann gab es doch
noch eine Lösung.
Studentin Maria Schella freut sich darauf, zuWeihnachten die berühmte Wagner-Orgel zu spielen.
ANGERMÜNDE. Maria Schella
zieht so einige der 35 Register.
Die 25-Jährigesitzt vor der riesigen
barocken Wagner-Orgel
in der Angermünder Marienkirche
und greift gekonnt
in die Tasten. Sofort ist das
Kirchenschiff von orchestral
anmutender Musik erfüllt.
„Im Studium lernen wir das
Improvisieren an der Orgel
in verschiedenen Stilrichtungen,
können so viel selbst gestalten“,
erklärt die zierliche
junge Frau.
Improvisieren muss auch
die evangelische Kirchengemeinde
Angermünde mit
ihren rund 2000 Mitgliedern.
Ihr fehlt seit dem Herbst ein
Kantor.„Nicht jeden Menschen
erreichenwir mitdem gesprochenenWort.
Kirchenmusikist
die Ansprache an die Seele“,
sagtPfarrer Jonathan Schmidt
undmachtdamitdeutlich, warum
die Gemeinde die Stelle
dringend besetzen wollte und
um die musikalische Adventszeit,
die Christ-Mette und den
Jahresausklang fürchtete.
In Angermünde habe es
durchaus Interessenten gegeben,
sagt Holger Schella, zuständig
für die Koordinierung
der Kirchenmusik inder Gemeinde.
„Diese Bewerberwollten
allerdings in erster Linie
diegroße, alte Wagner-Orgelin
der Marienkirche spielen. Doch
wir haben 21 Kirchen mit Instrumenten
im Pfarrsprengel,
um die sich der Kantor ebenfalls
kümmern muss. Ganz zu
schweigen von der sozialen
Arbeit“, erklärt er. Das aber
lehnten die Interessenten ab
und verschwanden wieder.
Rückkehr aus Berlin
in die Uckermark
Doch dann gab eseine „göttliche
Fügung“,wie es der Pfarrer
nennt: Schella brachte seine
TochterMariains Spiel,die im
nächsten Jahr ihr Studiumder
Kirchenmusik ander Berliner
Hochschule der Künste beendet.
„Ich habe meinen Vater
schon früher bei seiner Arbeit
begleitet, sprang sogar als Organistin
bei Gottesdiensten
ein“, erinnert sichdie musikalische
Frau,die seit ihrem siebten
Lebensjahr Klavier spielt
und seit 2017 Orgelunterricht
bekommt.
Maria, in der Uckermark
aufgewachsen, wollte schon
immer Kirchenmusikerin werden
und in einer Kirchengemeinde
arbeiten, wie sie sagt.
Dass sie trotz Studiums und
Lebens in Berlin tatsächlich
in die Brandenburger Provinz
zurückkehrt, hatte sie so nicht
geplant. Doch die Not der Angermünder
Gemeinde ließ sie
umdenken: „Ich bin eingesprungen,weildie
Leute dafür
unendlich dankbar sind“, hat
sie beobachtet und legt sich ins
Zeug -mit musikalischen Andachten
und der Orgelbegleitung
zuGottesdiensten auch
in den kleineren Kirchen des
Pfarrsprengels.Jeden Mittwoch
ist sie in Angermünde, um zunächst
mit den Kindern in der
evangelischen Kita zu musizieren
und am Nachmittag sowie
am Abend Kinder- und Posaunenchor
zu betreuen.
Wirkung weit über die
Gemeinde hinaus
Dank Maria Schella ist Weihnachten
in der Angermünder
Kirchengemeindenun gerettet.
EinAdventskonzert in der 450
Plätze bietendenMarienkirche
-mit Orgel, Kinder-, Posaunen-
FOTO: PATRICK PLEUL
und Kirchenchor
hat die
Studentin
bereits gestaltet.
Am
Heiligen Abend begleitet sie
mehrere Gottesdienste im
Pfarrsprengel, bevor um 22.00
Uhr in der MarienkircheMusik
zur Christnacht erklingt. Und
auch amSilvesterabend, um
23.00 Uhr,gestaltet sieein Konzert
für Orgel und Trompeten
in dem mittelalterlichen Gotteshaus.
„Das nächste Jahr ist
auchschon durchgeplant -mit
musikalischen Gottesdiensten
und monatlich zwei Konzerten“,
sagt ihr Vater stolz.
Erleichtert ist JohannaHenschel,
Chefin des Angermünder
Tourismusvereins, die eng
mit der Kirchengemeinde zusammenarbeitet.
„Wir sind
dankbar für diesetolle Lösung,
denn wir erwarten gerade zu
Weihnachten und dem Jahreswechsel
viele Gäste, die gern
die Konzerteinder Marienkirche
besuchen“, sagt sie. Gern
würde Maria Schella die Angermünder
Kantorenstelle
nach dem Studienabschluss
im nächsten Jahrübernehmen.
Doch zunächst werde der
Posten ordnungsgemäß ausgeschrieben,
erklärt Pfarrer
Schmidt. „Dafür blieb nach
dem überstürzten Abgang der
bisherigen Kantorinkeine Zeit,
aber wir werden das nachholen.“
Maria, die sich auf jeden
Fall bewerben will,rechnet
er gute Chancen aus.
Die 25-Jährige zeigt
sich froh über die Gelegenheit,
bereits jetzt
schon praktische Erfahrungen
sammeln
zu können.
Und sie genießt
sichtbar das Spielgefühlauf
derWagner-Orgel ausdem 18.
Jahrhundert. „Das ist ein Instrument
mit vielen Feinheiten
und Klangfarben“, schwärmt
die angehende Kirchenmusikerin.
Die Orgel biete zudem
etwasfürsAuge, auch wenn sie
dringend restauriert werden
müsse, ergänzt Vater Schella.
„Zwei Posaunenengel heben
ihre Trompeten, zwei weitere
hauen auf Kesselpauken, wenn
der Organist die entsprechenden
HebeloderPedale bewegt“,
erklärt erund sammelt eifrig
Spendenfür eine Orgel-Schönheitskur
imnächsten Jahr.
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Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 15
DDR-Weihnachten mit Jung und Alt
Lesergeschichte
vonAnnetteFranke-Blume
aus Lychen
Alle Senioren und Kinder des
Ortes feierten inden 70ern
zu DDR-Zeiten gemeinsam in
der Dorfgaststätte –sein
Geschirr musste man von zu
Hause mitbringen. Unsere
Leserin erinnert sich bis
heute gern daran.
Als ich Ihren Aufruf las,
doch mal über Weihnachten
in der DDR
zu schreiben, fielen mir unsere
Weihnachtsfeiern in den
70iger Jahren, an die ich mich
heute noch gerne erinnere.
Zu dieser Zeit war ich elf oder
zwölf Jahre alt, wir wohnten
da in Warthe.Die Weihnachtsfeiern
wurden zuder Zeit von
der Gemeinde im großen Saal
in der Gaststätte „Drei Eichen“,
die noch heute im Familienbesitz
existiert, für alle Kinder
und Rentner ausgerichtet.
Im Saal wurden lange Tischreihen
aufgestellt, eine große
echte Tanne stand im Raum
geschmückt mit bunten Kugelnund
echte Kerzenwurden
angezündet. Ich glaube mich
zu erinnern, dass auch Feuerwehrleute
auf den Baum aufpassten.
Mit unserem Chor
und der Laienspielgruppe haben
wir lange vorher tüchtig
geprobt. Ein kleines Theaterstück
wurde natürlich mit
selbst gebauter Dekoration
für die Bühneeingeübt, Lieder
geprobt und unsere Gedichte
immer wieder geübt.
Dann war es soweit, die
Pionierbluse und das Halstuch
wurden nochmal aufgebügelt,
der Plisseerock gerichtet, dicke
Strumpfhosenanund die Stiefel
auf Vordermann gebracht
–und dann konnten wir los.
Meine Schwester Petra war
auch mit im Chor und spielte
Flöte. Die Aufregung wuchs,
hoffentlich würde uns kein
Patzerunterlaufen. Die Gedichte
wurden noch ein letztes Mal
abgefragt.
Wirsuchtenuns einenPlatz
und jeder hatte sein eigenes
Kaffeegedeckmitgebracht. Die
Feier wurde mit einer Ansprache
vom Bürgermeister eröffnet.
Danachging derChorauf
die Bühne. Lieder wurden gesungen,von
HerrnLöschmann
mit der Gitarre begleitet.
DasGedicht„Weihnachtsabend“
Hört nur, gesternAbend,sogegen sieben,
Mutter wargradbeim Kaufmanndrüben,
da poltertesdieTreppehinauf,
klopft an dieTür undreißtsie auf.
Knecht Ruprecht kamherein
unddenkt euch:Ich warganz allein...
Er brummteetwas wieWeihnachtslieder,
da rutschte ich flink vomStuhl hernieder
undsangdas Lied der heiligenNacht,
da hateraberAugen gemacht!
Er schenkte mirNüsse undPfefferkuchen
undbrummte: Dich werdeich nochmalbesuchen!
Grüß Vater undMutter,ich dankedir auch.
AufWiedersehen!
Ich stand mit in der ersten
Reihe und durfte nur die Lippen
bewegen, weil ich nicht
singen konnte. Gedichte durfte
und konnte ich aber aufsagen
–wie etwa „Leise rieselt
der Schnee“ oder „Stille Nacht,
heilige Nacht.“ Das habe ich
gerne gemacht. Eines davon
habe ich bis heute noch in guter
Erinnerung –siehe anbei.
Dann folgte ein kleines
Laienspielstück, das auch mit
Applaus beendet wurde. Es
hieß „Peter sucht den Weihnachtsmann“.
Meine Schulfreundin
Doris war der Peter
und ich einer von den Zwergen.
Danach war unser Programm
zuEnde. Nach einer
kurzen Pause polterte es an
der Tür: Der Weihnachtsmann
kommt! Mit den Worten des
Knecht-Ruprecht-Gedichts von
Theodor Storm („Vondrauß‘
vom Walde komme ich her,
ich muss euch sagen, es weihnachtet
sehr!“...) kam der Bärtige
herein.
Der GasthofWartheheutzutage:Erexistiertseit 1909. Zu DDR-Zeiten
wurde hier mitJungund Alt Weihnachtengefeiert. FOTO:NK-ARCHIV
Er hatte einen riesigen
großen Mantel an und frisch
geputzte Knobelbecher guckten
darunter vor. Trotz seiner
Verkleidung wussten wir
ziemlich schnell, wer wohl
darunter steckte – haben
uns aber nicht getraut, herum
zu kichern. Wir hatten
schließlich Respekt! Denn
der verkleidete Weihnachtsmann
hatte nicht nur einen
großen Sack mit Geschenken
dabei, sondern auch eine große
Rute!
Nach und nach wurde
jedes Kind aufgerufen und
muste einen Vers aufsagen,
erst dann bekam man sein
Geschenk. Die Jungen haben
auch mal die Rute zu spüren
bekommen, weil sie es mit
ihrem Schabernack übertrieben
haben; da wurde dann
nicht lange gefackelt.
Mit frischem Kuchen und
Kakao klang dann langsam
unsere Feier aus, wir gingen
glücklich mit unseren Geschenken
nach Hause.
Stille Nachtist
in den USA
Nummer Eins
WASHINGTON. Ein deutscher
Exportschlager liegt an der
Spitze: Die Hitliste der beliebtesten
Weihnachtslieder
in US-Kirchen ist eindeutig:
„O Holy Night“, die amerikanische
Version von „Stille
Nacht, heilige Nacht“,rangiert
unangefochten an der Spitze.
Ermittelt hat das „Pushpay“,
ein Spendenportal, das rund
15.000 US-Kirchengemeinden
befragte, welches Weihnachtslied
die Gläubigen am
häufigsten anstimmen. Der
Evergreen – inzwischen in
mehr als 300 Sprachen übersetzt
–ist ein Phänomen sowohl
inden Kirchenbänken
vieler Gotteshäuser. Seine Beliebtheit
ist umso erstaunlicher,
als „O Holy Night“ nicht
amerikanisch ist, sondern ein
musikalischer Exportschlager
aus Österreich. Das weltweit
bekannteste Weihnachtslied
hat seineWurzeln in Salzburg
–sie reichen in das Jahr 1818
zurück. In die USA schaffte
es das Lied schon gut 20 Jahre
nach seiner Premiere. 1839
sangen esdie „Rainer Sänger“
ausdem Zillertalinder Trinity
Church in New York nahe der
Wall Street –auf Deutsch. Eine
englische Version präsentierte
John Freeman Young, der spätereBischof
von Florida in den
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Seite 16 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
Weihnachten in schwersten Zeiten
Lesergeschichte
vonAnne Kamp
aus Neubrandenburg
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Auch im Kriegsjahr 1944 wurde Weihnachten gefeiert, für viele
Flüchtlinge unter schlimmen Bedingungen. Unsere Leserin, damals
noch ein Kind, konnte damals trotzdem Weihnachten feiern. Aber unter
Bedingungen, die man sich heute kaum noch vorstellen kann.
Eines der wenigen Bilder, die es von den Flüchtlings-Trecks aus Ostpreußen gibt: Wer diese Zeit miterlebt hat, hat zwangsläufig auch
Weihnachtsfeste feiern müssen, die wenig mit den heutigen gemeinsam haben.
FOTO: BUNDESARCHIV BILD 183-R77440 (AUTOR UNBEKANNT)
Über eine Himmelsleiter
geht es weit nach
oben, gleich über dem
Kuhstall in eine kleine Kammer,die
vormals dem Knecht
August gehörte. Der ist nun
im Krieg und daher gerade
frei für Anna und ihre vier
Kinder. Ein Lumpenlager in
der Ecke und ein paar Bretter
mit Nägeln versehen für
ihre wenigen Habseligkeiten.
Einen Ofen sucht man vergeblich.
Die Bäuerin betrachtet
die Flüchtlingsfamilie aus
Ostpreußen wie Gesindel,
die an ihrem Schicksal selbst
schuld seien. Mitgefühl? Fehlanzeige!
Dabei wäre Anna schon
mit der kleinsten Geste zufrieden
gewesen. Vier Wochen
auf dem Treck bei klirrender
Kälte, bei Eis und Schnee und
einem eisigen Ostwind –
und über ihnen die Bomben
–täglich, stündlich
den Tod vor Augen.
Und jetzt? Sie haben
alles verloren. Sie haben
nur das, was sie auf dem
Leib tragen. Klar, sie
haben sich, haben ein
Dach über dem Kopf ...
keine akute Bedrohung
mehr.
In wenigen Tagen ist
Weihnachten – Weihnachten
1944 im
Mecklenburgischen
–weit entfernt von
der einstigen Heimat
in Ostpreußen. Einen
Tag vor Heiligabend
geht Anna mit ihren
Kindern in den nahen
Wald und bittet den Förster
um ein paar Zweige für ihre
Stube – Tannenzweige für
Weihnachten. Er gibt sie ihr
und die Förstersfrau reicht
ihr dazu zwei kleine Kerzen.
Anna dankt ihnen –dankt
ihnen sehr.
Am Heiligen Abend sitzen
sie alle om der Dachkammer
des Kuhstalls vor den
geschmückten Tannenzweigen.
Die Kinder haben aus
Stroh Sterne gebastelt, die
zwei Kerzen angezündet und
sie singen Weihnachtslieder.
Sie sind glücklich. Die Tränen
ihrer Mutter sehen die Kinder
nicht– denn sie bleiben wieder
einmal ungeweint, sie
lässt wie immer niemanden
an ihrem Kummer teilhaben.
Da klopft es an der Tür.Ein
kleiner,vielleicht 5Jahre alter
Junge wird von seiner Mutter
in die Stube geschoben. Etwas
verlegen überreicht er den
Kindern ein paar rotbackige
Äpfel und Annas Sohn Erich
ein geschnitztes Holzpferdchen.
Bevor sie sich besinnen,
ist der kleine Junge mit
seiner Mutter schon wieder
verschwunden. Später wird
man erfahren, dass es Manfred
war, der fünfjährige Tagelöhnerssohn.
Während die Kinder ihre
Geschenke betrachten, sitzt
Anna ganz still da – und
weint jetzt doch. Sie weint,
dass es sie schüttelt, weil sie
so gerührt ist über die Geste
von Manfred und seiner Familie,
die –anders als etwa die
Bauersfamilie –selbst nur das
nötigste hat.
Anna und ihre Kinder
überleben den Krieg, überstehen
die Nachkriegsjahre.
Anna nimmt jede Arbeit
an, sie ist sich für nichts zu
schade. Die Kinder lernen
fleißig in der Schule. Sie
sind ihr ganzer Stolz. Jahr
um Jahr verbessert sich ihr
Leben. Bald haben sie schon
eine klitzekleine Wohnung
mit einer eigenen Küche. Die
Kinder gehen ihren Wegund
Anna wartet noch immer auf
ihren Mann Willy.
Jahrzehnte später treffen
sich Manfred und Erich zufällig
auf einer Fachtagung
der Flugzeugbauingenieure.
Lange erzählen sie von früher...
Und auch das hölzerne
Pferdchen gibt es bis heute.
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bedanken wir uns recht
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Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 17
Kriegsweihnachten 1943/44:
„Und dasamheiligenAbend!“
Lesergeschichte
vonJoachim Lups
aus Neubrandenburg
Ohne Vati und ohne größere
Geschenke musste unser
Leser im anderthalb Jahre
vor Kriegsende Weihnachten
feiern. Und dann gab es
unter den Kindern auch
noch Streit!
Ich war 7Jahre alt. In dieser
Zeit wurde zu Hause
viel von Jerusalem und
Betlehem gesprochen. Ich
dachte immer, diese Orte
liegen bei uns in Deutschland
und ich war sehr enttäuscht,
dass es nicht so war.
Aber wenn schon nicht in
Deutschland, warum dann
gerade in diesem Land ,,Judäa”
wo es doch so viele
andere Länder auf der Erde
gab? Es musste doch Gründe
dafür geben. Eine Antwort
darauf habe ich aber nicht
bekommen.
Das Weihnachtsfest rückte
näher und die Erwartungen
auf Geschenke waren
auch bei mir schon da, obwohl
ich wusste, dass es in
dieser Zeit weniger zu kaufen
gab. Ich kann mich noch
erinnern, dass es im Saal des
Gasthauses Pietschmann in
der Oberbaustraße in Altentreptow
eine Spielzeugausstellung
im Saal gab. Dort
waren die Tische zusammengerückt,
auf diesen stand
alles voll mit gebrauchtem
Spielzeug.
Dieses hatten Eltern in
dieser Notzeit von ihren
schon erwachsenen Kindern
gespendet. Die Nazis aber
haben dieses Spielzeug verkauft
und das Geld für den
Endsieg gesammelt. Meine
Mutter und ich haben diese
Ausstellung besucht, aber
nichts gekauft, weil es wohl
auch zu teuer war. Ich hätte
mir damals natürlich gerne
etwas ausgesucht ...
Wir waren zu Hause vier
Geschwister und unsere
Mutter. Unser Vater war in
Norwegen im Krieg und so
sah es auch in vielen anderen
Familien aus.
Heiligabend wurdeander
Tür geklopft, als Ersatz für
den Weihnachtsmann und
den eigentlich erhofften
Sack mit Geschenken stand
eine Gestalt auf dem Flur,
die ziemlich eingefallen war.
Aber immerhin: Mein Bruder
und ich bekamen je zwei
Hühner und einen Hahn
geschenkt, aus Ton grob geformt,
nur getrocknet und
ohne Farbe, vielleicht etwa
drei Zentimeter groß. Der
Hahn hatte hinten eine Feder
eingesteckt, damit man
ihn als einen solchen erkennen
konnte.
Wir haben uns trotzdem
gefreut und damit auf dem
Tisch gespielt. Wir waren
ja anspruchslos, weil wir
ja nichts Besseres kannten.
Meine jüngere Schwester
(4 Jahre alt) wollte von meinem
Bruder und mir von diesem
wenigen Geflügel noch
welches abhaben. Das ging
aus unserer kindlichen Sicht
doch wohl überhaupt nicht!
Und so wurde es wahrscheinlich
ein bisschen laut.
Unserer Mutter,die wahrscheinlich
aus heutiger Sicht,
traurig war, wieder ohne
Ehemann und Familienvater
Weihnachten mit den Kindern
feiern zu müssen, ging
die Streiterei auf die Nerven.
Sie schickte meinen Bruder
und mich auf den Flur, damit
wieder Ruhe einzog,
obwohl wir ja in unseren
Augen vollkommen schuldlos
waren. Die Vierjährige
hätte sie wohl auch nicht
allein auf den dunklen Flur
können und so mussten wir
das Opfer bringen. Dort saßen
wir nun im dunklen Flur
auf der Treppe und ich soll
dann nach Aussage meines
Bruders, der damals achteinhalb
Jahre alt war, ganz
empört gesagt haben: „Und
das am Heiligen Abend!”
An Kinderspielzeug –hier etwa Puppen –war zu Kriegsweihnachten 1943 für unseren Leser Joachim
Lups und seine Familie nicht zudenken.
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Seite 18 Frohes Fest
Freitag, 23. Dezember 2022
Mit unserem diesjährigen Aufruf, Ihre Geschichten für
die Weihnachtsbeilage an unsere Redaktion zu senden,
hatten wir in diesem Jahr auch die Einladung verbunden,
uns Geschichten aus den Weihnachtsbeilagen der
vergangenen Jahre vorzuschlagen, die Sie gerne noch
einmal lesen würden. Am Ende hat der verfügbare Platz
dafür leider nicht ausgereicht –mit dieser Ausnahme:
Gleich mehrere Leser haben sich diese beiden tierischen
Geschichten gewünscht. Eine erschien erstmals im Jahr
2013, die andere erstmals imJahr 2015.
An Weihnachten
wurden dieseKatzenzahm
Lesergeschichten
vonErikaRademacher
aus Fünfseen
das Beste
Terrier-Mischling Lutz war für Familie Rademacher das schönste Weihnachtsgeschenk.
Weihnachtshund Lutz:
Ein tierisches Geschenk
Lesergeschichten
vonErikaRademacher
aus Fünfseen
Sie betrauerten eigentlich
noch den Verlust ihres alten
Hundes, da hatten sie auch
schon einen neuen...
Mein Mann und ich
wohnten inBremen
und verbrachten
unseren Weihnachtsurlaub
am Plauer See. Unser Hund
„Bobby“ war vor vier Wochen
gestorben. Von früheren
Urlauben kannten wir
das Tierheim in Malchow
und wollten daher seine
Spielsachen im Tierheim
abgeben.
Zwei Tage vor Weihnachten
fuhren wir zum
Malchower Tierheim. Am
Eingang nahm eine sehr
nette Dame uns die Sachen
ab und fragte uns, obwir
reinkommen wollten, um
uns die Tiere anzusehen.
Wir nahmen die Einladung
gerne an. Wir gingen an
den Zwingern der Hunde
vorbei. Alle Hunde bis auf
einen bellten. Wir blieben
am Zwinger stehen, er kam
ans Gitter und schaute uns
an. Wir lasen die Tafel am
Gitter: Lutz, circa zwei Jahre
alt –Terrier-Mischling –
Fundhund.
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das Beste
Ich schaute ihn an und
sagte zu ihm:„Du bist auch
ein ganz Lieber!“ Wir gingen
weiter, er blieb ruhig
stehen und verfolgte uns
mit seinen Augen, ohne
einen Laut von sich zu geben.
Wir drehten uns noch
einmal nach ihm um, er
stand immer noch regungslos
da und schaute uns nach.
Wir fragten aus Spaß die
Frau vom Tierheim: „Kann
er überhaupt bellen?“ „Ja,
er kann bellen“, sagte sie
und lachte. Wir bedankten
uns für den Rundgang und
wünschten ihr frohe Weihnachten.
Sie riefuns hinterher:
„Kommen Sie doch einmal
wieder vorbei.“
Nach einem Spaziergang
ist plötzlich alles klar
DasWeihnachtsfest nahte –
zumerstenMal nach langer
Zeit ohne Hund. Wir waren
traurig und dachten andie
schöne Zeit mit unserem
Hund „Bobby“. Aber wir
dachten auch anLutz aus
dem Tierheim Malchow;
denn wir konntenihn nicht
vergessen. Und plötzlich
kam eine große Vorfreude
auf: Wir wollten Lutz wiedersehen.
Nach den Feiertagen
fuhren wir ins Tierheim,
um Lutz zusehen,
undfragten, ob wir mitihm
spazieren gehen durften.
Die Dame vom Tierheim
war einverstanden.
FOTO: PRIVAT
Nach dem Spaziergang
brachten wir ihn wieder.
Ein Mitarbeiter führte ihn
in seinen Zwinger zurück.
Wir schauten ihm sehnsüchtig
nach. Die Dame vom
Tierheim sprach uns an und
fragte: „Wollen Sie ihn gleich
mitnehmen?“ Jaaaaaaa, wir
wollten! Nach der Erledigung
der Formalitäten holte
der Mitarbeiter Lutz wieder
aus dem Zwinger.Lutz hüpfte
vor Freude und sprang
uns an. Ich nahm seine Leine,
er ging mit uns aus dem
Tierheim, lief zielstrebig zu
unserem Auto, setzte sich an
die hintere Beifahrertür und
wartete, bis die Tür aufging.
Er sprang ins Auto auf den
Rücksitz, setzte sich hin, als
hätte er immer schon dort
gesessen. Wir hatten unser
schönstes Weihnachtsgeschenk
aus dem Tierheim
Malchow bekommen.
Lutz heißt heute „Robby“,
ist sechs Jahre alt und
wohnt seit vier Jahren mit
uns wieder in seiner alten
Heimat am Plauer See. Er besucht
regelmäßig sein altes
Tierheim in Malchow und
begrüßt dort immer wieder
freudig die Mitarbeiter, die
ihn noch kennen.
Diese Geschichte ist ein
kleines Dankeschön an die
Mitarbeiter des Tierheimes
in Malchow für die liebevolle
Betreuung ihrer tierischen
Bewohner.
Unsere Leserin fütterte drei
streuende Katzen, die sich
aber nicht inihr Haus
trauten. Doch am heiligen
Abend geschah dann ein
kleines Weihnachtswunder.
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Wir wünschen allen KUnden und Geschäftspartnern
ein besinnliches Weihnachtsfest!
Einen Lieblingsplatz hat die Neue schnell gefunden.
Endlich ein schönes Zuhause! Und so weihnachtlich!
Unschwer zuerkennen: Diese Katze fühlt sich pudelwohl. FOTOS:PRIVAT
Im Sommer 2009 verbrachten
wir zum letzten
Mal den Urlaub in
unserem Ferienhaus am
Plauer See, bevor wir im
Dezember dort endgültig
einziehen wollten. Nach
unserer Ankunft machten
wir mit unserem Hund
„Bobby“ einen Spaziergang
im Ferienpark in der
Nähe unseres Hauses. Auf
dem Dorfplatz sahen wir
eine schwarz-weiße Katze,
welche sehr mager aussah.
Ich sagte zu ihr: „Wenn du
Hunger hast, dann komm
doch zu unserem Haus,
dort bekommst du etwas
zu fressen.“
Sie schaute uns an, und
wir gingenweiter.Nachdem
wir wieder zu Hause angekommenwaren,
schauteich
nach einer Stunde aus dem
Fenster in den Garten. Die
schwarz-weiße Katze saß
auf dem Rasen und schaute
die Haustür an. Ich brachte
ihr eine Portion Hundefutter,weil
wir kein Katzenfutter
hatten. Sie verzog sich
ins Gebüsch, wartete, bisich
wieder ins Haus gegangen
bin, und fraß dann gierig.
Am nächsten Tag kauften
wir dann Katzenfutter.
In den drei Wochen unseres
Urlaubs kam die Katze
dreimal amTag vorbei und
holte sich regelmäßig ihr
Futter ab. Anfassen ließ sie
sich immernoch nicht, und
sie hielt immer einen Abstand
von fünf Metern. Wir
baten unsere Nachbarn vom
Ferienpark, die Katze nach
unserem Urlaub weiterzufüttern.
Nach drei Wochen
kam ein Anruf, dass noch
zwei weitere Katzen aufgetaucht
seien. Die Nachbarn
fragten uns, ob sie die beiden
Katzenauch füttern sollen.
WirsagtennatürlichJa.
Mitte Dezember war
unser Umzug anden Plauer
See beendet. Wir stellten
dann eine Hütte für unsere
Katzen in den Garten.
Sie waren alle noch sehr
scheu. Es wurde sehr kalt,
undesfiel viel Schnee. Aber
die Katzen kamen nicht ins
Haus.
Am 24. Dezember ging
ich wie immer morgens in
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den Garten, um ihnen Futter
hinzustellen. Dabei ließ
ich die Hintertür offen, damit
sie ins Haus reingehen
könnten. Nach 15Minuten
kamen unsere drei„wilden“
Katzenindie Küche und liefen
weiter inden Raum mit
der Gästetoilette.EineKatze
legte sich ins Waschbecken,
eine andere in die Dusche
und die dritte auf den Toilettendeckel.
Sie ließensich
jetzt anfassen und streicheln.
Ich sagte zuihnen:
„Ihr seid endlich zu Hause
angekommen!“
Nachmittags legte ich
ein Kissen ins Waschbecken
und einen Hundekorb
von unserem Hund Bobby
in die Dusche. Sie nahmen
die Sachen dankbar anund
schliefen tiefund fest in den
Heiligen Abend hinein. Bei
näherem Betrachten stellten
wir fest, dass es drei
Kater waren. Am Heiligen
Abend habenwir sie aufdie
Namen Felix, Bärchen und
Timmy getauft.
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Freitag, 23. Dezember 2022
Frohes Fest
Seite 19
Ein Weihnachtswunder,das bis heutenachwirkt
Lesergeschichte
vonIngrid Giese
aus Strasburg(Uckermark)
Vierzehn Jahre ist inzwischen
ein Weihnachtsfest her, an
das unsere Leserin bis heute
jedes Jahr zurückdenkt. Denn
das ihr Mann damals und
seitdem jedes Jahr mit ihr
Weihnachten feiern konnte,
ist ein echtes Wunder.
Am Heiligabend 2008
hat unser Sohn nachmittags
unseren Vati,
meinen Mann, nach Hause
geholt. Drei Monate hatte
er zu diesem Zeitpunkt im
Krankenhaus gelegen –nun
durfte erbis zum zweiten
Feiertag bei uns bleiben.
Danach musste er wieder zurück
ins Krankenhaus. Wir
alle waren sehr aufgeregt:
Wie würde es sein? Würden
wir zurecht kommen? Trotz
aller Zweifel und der Strapazen
der Vormonate überwog
am Ende die Freude.
Und dass wir seitdem
schon 14 Mal gemeinsam
Weihnachten mit Vati, der
inzwischen auch wieder zu
Hause wohnt, feiern konnten,
war damals wirklich
noch nicht abzusehen.
Als wir ihn am 26. September
2008 ins Krankenhaus
Tagelang bangte die Familie im Herbst 2008 um das Leben von Vati Giese.
Inzwischen sind vierzehn Jahre verganen.
FOTOS: ©RDNZL –STOCK.ADOBE.COM /PRIVAT
brachten, ahnten wir nichts
Böses. Er war gesund und lief
auf eigenen Beinen. Er sollte
am Rücken operiert werden.
Als er am 29. September
schließlich operiert wurde,
ging die OP leider total schief
gegangen. In der Nacht kam
es dann zu einer Not-OP mit
schrecklichen Folgen.
Morgens am 30. September
– es war mein
66. Geburtstag und unser
48. Hochzeitstag –wurden
wir telefonisch vom Krankenhaus
informiert, dass
wir sofort kommen sollten,
da mein Mann, unser Vati,
die OP nicht überstehen
würde. Die ganze Familie
kam am Vormittag
im Krankenhaus
zusammen. Mein Mann
lag auf der Intensivstation
im Koma, wir konnten ihn
nicht erkennen. Die Überwachungsmaschinen
pfeiften
und klingelten – der
ganze Raum voller Säcke
mit blutigen Kompressen.
Überall waren Schläuche
an ihm angebracht.
Man sagte uns, dass es in
der Nacht zu großen Blutungen
im Brustkorb gekommen
sei, dass man den Brustkorb
mit zwei großen Schnitten
habe öffnen müssen, damit
die Lunge frei wurde. Er
habe dabei Schlaganfälle
und Hirnblutungen erlitten.
Vier Mal musste unser
Vati reanimiert werden und
literweise Blut wurde ihm
übertragen.
„Ja, er lebt noch“, hieß
es damals von den Ärzten:
Aber es sehe schlecht aus
und wenn er es überhaupt
schaffe, dann würde
er ein schwerer
Pflegefall bleiben.
Tag und
Nacht waren
wir bei
ihm. So
lag er zehn
Tage, dann
merkte man,
dass er sich
nicht mehr bewegen
konnte. Er wurde
im Koma noch einmal
operiert, da es zu einem Knocheneinbruch
in der Wirbelsäule
gekommen war. Es
ging wochenlang um Leben
und Tod. Ich war froh, dass
ich alle Vollmachten hatte,
sonst hätte man uns noch
einen Betreuer vorgesetzt.
Und dann geschah das,
was für mich bis heute ein
Wunder ist: Nach vier Wochen
kam er aus dem Koma
zurück.Erwar geistigorientiert,
aber querschnittsgelähmt.
Dass er anWeihnachten
tatsächlich wieder nach
Hause kommen könnte –
wenn auch im Rollstuhl –
das hätten wir uns in den
Wochen zuvor nicht träumen
lassen. Wir feierten
ein Weihnachtsfest, sowie
wir es immer getan hatten:
Die Wohnung festlich geschmückt,
dazu ein gutes
Essengemacht –wie immer
mit Karpfen am heiligen
Abend. Die engste Familie
war beisammen.
Jetzt ist es schon fast
14 Jahre her. Mein Mann hat
sich ins Leben zurück gekämpft
und konnte Anfang
2009 das Krankenhaus wieder
verlassen. Sein Bruder, der
Mediziner ist, sagt immer,
damals, in den Wochen vor
Weihnachten, sei ein kleines
Wunder geschehen.
Ich bin auch heute noch
immer sehr aufgeregt, wenn
ich daran denke. Ich könnte
ein Buchdarüber schreiben,
was uns alles passiert ist und
wie wir uns gemeinsam an
die neue Situation gewöhnen
mussten. Wirleben weiterhin
in unserem schönen
Haus und sind zufrieden.
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