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Nordkurier - Weihnachten 2022

Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022

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WIR WÜNSCHEN

Frohe Weihnachten

UND EINEN GUTEN RUTSCH

INS NEUE JAHR!

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4 6 13

Weihnachten damals und heute Weihnachten für Außerirdische Weihnachten 1945

Inge Abraham hält ihrer Heimatzeitung

seit über 70 Jahren die

Treue. Ihre Weihnachtserinnerungen

reichen aber noch weiter zurück.

Auf einer Doppelseite speziell für

Kinder widmen wir uns der Frage,

wie unser Weihnachtsfest wohl auf

Außerirdische wirken würde.

Leserin Renate Neinaß lässt uns

daran teilhaben, wie sie 1945 zwar

kein Geschenk bekam, aber trotzdem

unendliche Freude empfand.

NK


Seite 2 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

VonAschenbrödel bis Heinz Rühmann

Von Gregor Tholl

AufTV-Traditionenwie „Sissi“

mit Romy Schneider,„Aschenbrödel“

oder „Die Feuerzangenbowle“

istauch zum

Fest 2022 Verlass. Unser

Überblicküber das

ProgrammanWeihnachten.

NEUBRANDENBURG. An den

Weihnachtstagen zeigen die

Fernsehsender neben vielen

Klassikern („Pretty Woman“,

„Aschenbrödel“, „Die Feuerzangenbowle“

mit Heinz Rühmann

und die „Sissi“-Trilogie

mit Romy Schneider) auch

Erstausstrahlungen: Zum

Beispiel „Als Hitler das rosa

Kaninchen stahl“, ein neues

„Traumschiff“und einneuer

„Tatort“. Auch neue Shows

sind geplant. Unser nun folgender

Überblick über das

Programm der verschiedenen

Anbieter ist nach Genres

sortiert.

Neue Filme und

Erstausstrahlungen:

Caroline Link, die schon bei

der Hape-Kerkeling-Verfilmung

„Der Junge muss an die

frische Luft“ Händchen für

Kinderschauspieler bewies,

verfilmte 2019 Judith Kerrs

autobiografischen Bestseller

einer jüdischen Familie auf

der Flucht vor den Nazis. Der

Kinofilm „Als Hitler das rosa

Kaninchen stahl“ mit Riva

Krymalowski hat seine Free-

TV-Premiere in der ARD am

25. Dezember (20.15 Uhr). RTL

bringt zeitgleich die Premiere

des Hundefilms „Ruf der

Wildnis“ mit Harrison Ford in

der menschlichen Hauptrolle.

Am 26. Dezember zur besten

Sendezeit bekommt dann

der ARD-„Tatort“ traditionell

vom ZDF-„Traumschiff“Konkurrenz

–inder ARD gibt es

diesmal einen Weihnachtskrimi

mit den Münchener

Ermittlern („Mord unter Misteln“),

im Zweiten geht es mit

Florian Silbereisen nach Coco

Island.

Die ARD-Filmreihe „Sechs

auf einen Streich“ bringt seit

15 Jahren Neuinszenierungen

klassischer Märchen auf den

Bildschirm. Dieses Jahr gibt

es neu „Zitterinchen“ (25.12.,

14.40 Uhr) und „Die Gänseprinzessin“

(26.12., 14.40

Uhr). Das ZDF zeigt im Rahmen

der Fernsehreihe „Märchenperlen“

an Heiligabend

den neuen Film „Das Märchen

vom Frosch und der goldenen

Kugel“ (24.12., 16.30 Uhr).

Shows und Volksmusik

zu den Feiertagen

Das ZDF hat am 24. Dezember

zur besten Sendezeit wieder

„Heiligabend mit Carmen Nebel“

im Programm, voraufgezeichnet

am kuscheligen Kaminfeuer

in den Bergen. Zu

Gast sind etwa Anna-Carina

Woitschack und Stefan Mross,

Angelika Milster,EloydeJong

und Johnny Logan. Das SWR

Fernsehen zeigt zeitgleich

Weihnachten mit Andy

Borg“. Das MDR Fernsehen

hat schon ab 19.45 Uhr „Weihnachten

daheim“ mit Stefanie

Hertel im Programm. Ein Gast

ist zum Beispiel Ireen Sheer.

Am ersten Feiertag zeigt

das ZDF ab 20.15 Uhr „Dalli

Dalli –die Weihnachtsshow“

mit Johannes B. Kerner und

ratenden Promis wie Annette

Frier, Bastian Pastewka und

Andrea Kiewel.

Am 26. Dezember (19.15

Uhr) läuft wieder der ZDF-

Jahresrückblick „Album 2022

–Bilder eines Jahres“ mit Anmerkungen

von Gert Anhalt.

Deutschsprachige

Filmklassiker zum Fest

Die ARD zeigt „Drei Haselnüsse

für Aschenbrödel“ an

Heiligabend um 13.40 Uhr

(und am 25.12., 11.05 Uhr).

Auch einige Dritte zeigen den

Kultfilm (siehe Infobox). Am

späteren Heiligabend (21.45

Uhr) kommt „Die Feuerzangenbowle“

aus dem Jahr 1944

mit Heinz Rühmann in der

ARD.„Sissi“ (Romy Schneider)

verliebt sich in Kaiser Franz

Joseph (Karlheinz Böhm) im

ARD-Nachmittagsprogramm.

Teil 1kommt am 25. Dezember

ab 15.45 Uhr (Teil 2, „Sissi

-die jungeKaiserin“, ab 17.30

Uhr). Der dritte Teil („Sissi -

Schicksalsjahre einer Kaiserin“)

läuft am 26. Dezember

ab 17.30 Uhr.

Festliches zum

Jahresausklang

An Heiligabend um 18.00 Uhr

zeigt das ZDF zum 28. Mal das

Festkonzert „Weihnachten

mit dem Bundespräsidenten“,

diesmal aufgezeichnet

Die Geschichte um Aschenbrödel (Libuse Safránková) und ihren Prinzen (Pavel Trávnícek) ist laut

Umfragen der beliebteste Weihnachtsfilm in Ostdeutschland.

FOTO: -/DEGETO/WDR/DPA

in Flensburg. Es moderiert

Johannes B. Kerner.

3sat lässt an Heiligabend ab

20.15 Uhr den Thomanerchor

das Weihnachtsoratorium von

Johann Sebastian Bach singen.

Im BR Fernsehen heißt es

am Heiligen Abend ab 21.30

Uhr „Heilige Nacht in Rom“

–übertragen wird die Christmette

mit Papst Franziskus.

Mittags um 12.00 Uhr ist am

25. Dezember im ZDF „Urbi

et Orbi“ zu sehen, der Weihnachtssegen

des Papstes im

Vatikan.

Sendetermine

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“

Samstag, 24.12.2022 13:40 Uhr ARD

Samstag, 24.12.2022 16:05 Uhr NDR

Samstag, 24.12.2022 18:50 Uhr One

Samstag, 24.12.2022 20:15 Uhr WDR

Samstag, 24.12.2022 23:10 Uhr SWR

Sonntag, 25.12.2022 11:05 Uhr ARD

Sonntag, 25.12.2022 15:35 Uhr RBB

Montag, 26.12.2022 17:25 Uhr MDR

Samstag, 31.12.2022 13:15 Uhr HR

Sonntag, 01.01.2023 14:10 Uhr SWR

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Fürdie Unterstützung

aller Mitarbeiter,

Spender, Fördermitglieder,

ehrenamtlichen Helfer,

Patienten und

Kooperationspartner im

vergangenen Jahr

bedanken wir uns ganz

herzlich.

Wir wünschen Ihnen ein

wunderbares

Weihnachtsfest, viele

schöne Momente mit

Ihren Liebsten und einen

angenehmen

Jahreswechsel.

Ihr DRK Neubrandenburg

SANITÄR- u.HEIZUNGSBAU

Wir danken

für das entgegengebrachte

Vertrauen und wünschen

allen Kunden und

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besinnliche Weihnachten

und ein gesundes

neues Jahr!

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Weihnachtsfest

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Die TSGNeustrelitz bedankt sich bei allen Mitgliedern,Fans,

Sponsoren und Unterstützern fürIhr großes Engagement.

Wirwünschen allen

einebesinnliche

Weihnachtund

einen sportlichen

Rutsch insneueJahr.

Besser wohnen

in der Genossenschaft

…dafühlt sich sogar der

Weihnachtsmann wohl.

Auf diesem Weg wünschen wir

unseren Mietern, Mitgliedern

und Geschäftspartnern

FROHE WEIHNACHT

und ein erfolgreiches neues Jahr.

Unsere Sprechzeiten: Montag 9–12 Uhr

Dienstag 9–12 Uhr und

14–18 Uhr

Mittwoch —

Donnerstag 9–12 Uhr

Freitag 9–12 Uhr

Bruchstraße 12 •17235 Neustrelitz • 03981 206187 •Fax 200618

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Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 3

Ein bisschen Freude schenken

mit dem Leserhilfswerk

Von Thomas Beigang

Seit 30 Jahren unterstützt

das Nordkurier Leserhilfswerk

Menschen, die in unserer

Region in Not geraten.

Gerade vor Weihnachten ist

die Hilfe gefragt, damit

Menschen das Fest etwas

sorgenfreier erleben können

–sowie bei einem Mann mit

zwei lädierten Hüften und

zwei angeknacksten

Handgelenken, der sich jetzt

um seine Ehefrau kümmern

muss, die gerade aus der

Klinik entlassen wurde –und

kaum noch laufen kann.

NEUBRANDENBURG. Der Mann,

der früher auf vielen großen

Werften in Norddeutschland

vielen Schiffen die Schweißnähte

verpasst hat, steht vom

Stuhl auf, muss sich strecken

und tippelt mit kleinen unsicheren

Schritten los. „Die

Hüften“, entschuldigt sich

der 63-Jährige aus einer kleinen

Stadt in Vorpommern.

Die müssten, hat er längst

eine Diagnose für sich gestellt,

unbedingt erneuert

werden. An zwei künstlichen

Gelenken, so der ehemalige

Schweißer, führe wohl kein

Wegvorbei. Besser früher als

später, denn ohne Schmerztabletten

komme er gar nicht

mehr klar und alles andere

als kurze Wegstrecken würde

ihn längst überfordern.

Dabei muss er jetzt besonders

auf dem Posten sein. Der

63 Jahre alte Ehemann hat

gerade seine Angetraute aus

dem Krankenhaus abgeholt,

die Frau leidet an schwerer

Diabetes, schon früher mussten

ihr krankheitsbedingt

einige Zehen amputiert werden.

Bei einem sogenannten

diabetischen Fuß werden

Zehen und Fersen nur noch

schlecht mit sauerstoffreichem

Blut versorgt, Gewebe

Mietrückstände und ein Autokredit trieben das Ehepaar zur Schuldnerberatung beim Roten Kreuz. Die

beiden Mitarbeiter dort betreuen mehrere Hundert Fälle.

FOTO: ANGELIKA WARMUTH

kann sich so entzünden und

sogar absterben. Jetzt haben

die Ärzte in der Klinik auch

noch Teile vom Fuß entfernt,

„nun kann sie kaum noch

laufen“, schüttelt der Ex-

Schweißer den Kopf. Noch

mehr Aufgaben im Haushalt

jetzt, die auf seinen Schultern

lasten. Noch gar nicht lange

her,datrug er nach einem bösen

Sturz auf der Treppe Gips

an beiden Handgelenken.

Der 63-Jährige und dessen

Ehefrau haben sich bereits

2011 unter die Fittiche

der Schuldnerberatung vom

Roten Kreuz begeben –und

noch immer müssen alte

Schulden beglichen und jeden

Monat kleine Raten abgestottert

werden. Mietrückstände

hat es gegeben und

ein altes Auto, das auf Kredit

angeschafft wurde, aber nie

sein Geld wert war. Die zwei

Schuldnerberater, die hier in

der Region ihre Klienten betreuen,

zählen jetzt kurz vor

Weihnachten 370 Frauen und

Männer,die vorlauter Schulden

nicht mehr ein noch aus

wissen und dringend auf Hilfe

angewiesen sind. Die Zahl

der Gläubiger, heißt es hier

bei den Schulden-Profis, sei

in den vergangenen Jahren

stark angestiegen. Waren es

früher vielleicht fünf Gläubiger

im Durchschnitt, bei

denen ein Schuldner in der

Kreide stand, wären es heute

zehn bis 15. Die Schuldnerberaterin

Kyra Quaas staunt

noch immer, wenn sie über

ihren Rekordschuldner

spricht. Der Mann, der auf

sich allein gestellt längst

den Überblick verloren hatte,

war bei sage und schreibe

103 Gläubigern verschuldet.

Im Haushalt des ehemaligen

Werftarbeiters ist jetzt,

wegen der Krankheit der Frau

und deren Einschränkungen,

noch weniger Geld in der

Haushaltskasse „übrig“ als

zuvor. Denn die zuckerkranke

Frau hatte, soweit es ihre

Gesundheit zuließ, auf sogenannter

geringfügiger Basis

in der Gastronomie gearbeitet

und der Ex-Schweißer,

ein guter Handwerker, jobbte

bis vor Kurzem für wenig

Geld als Hausmeister.Dem es

kalt den Rücken runterläuft,

wenn er an ein Haushaltsgerät

in seiner Küche denkt, das

eigentlich für die Frische der

Lebensmittel verantwortlich

ist: Der Kühlschrank funktioniert

nur noch eingeschränkt

und verbraucht, wenn der

denn mal kühlt, eine Menge

Strom. Kunststück –das

Ding hat auch schon sage und

schreibe 27 Jahre auf dem Buckel.

Wenn der Kühlschrank

endgültig seinen Geist aufgibt,

haben der hüftkranke

63-Jährige und seine Frau

ein richtiges Problem. Und

das kurz vor Weihnachten.

Kontaktzum Autor

t.beigang@nordkurier.de

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Ein bunter Strauß

vonGeschichten

Und wenn das fünfte

Lichtlein brennt, dann

hast duWeihnachten

verpennt... –Vielleicht kennen

Sie,liebe Leserinnenund Leser,

diesen albernen Spruch auch.

Erst dieses Jahr ist mir aufgefallen,dass

er nicht nuralbern

ist, sondern obendrein noch

unwahr sein kann: Denn dieses

Jahr würde die fünfte Adventskerze

tatsächlich schon

am ersten Weihnachtsfeiertag

brennen. Das Fest wäre also

noch invollem Gange –von

wegen verpennt!

Doch obwohl die AdventszeitdiesesJahrsolange

dauerte

wie sonstnie,habe ich michbis

jetzt ziemlich schwerdamitgetan,

sorichtig in Weihnachtsstimmung

zu kommen. Ich

weiß nicht, wie esIhnen ging

–aberirgendwie istdie Zeit in

diesem Jahr noch schlimmer

an mir vorbeigerast als sonst.

Vielleicht liegt esdaran, dass

wirzum erstenMal wieder ein

Weihnachtsfest ohne Corona-

Regeln planen, was an sich ja

eine sehr gute Nachricht ist.

Vielleicht liegt es aberauchdaran,dass

die Wochenvor Weihnachten

nun einmalalljährlich

zu den stressigsten überhaupt

gehören.

Auf jeden Fall können Ihnen

die folgenden Sonderseiten womöglich

dabei helfen,inWeihnachtsstimmung

zu kommen

–bei mir hat das bereits funktioniert.

Wieder einmal können

wir Ihnen dank der zahlreichen

Einsendungen unserer

Leser einen bunten Strauß

Gabriel Kords

an Weihnachtsgeschichten

präsentieren. Lesen Sie etwa

heitere Berichte wie den über

einen Weihnachtsmann, der

sich fürs Fest extra einen Bart

wachsen ließ. StöbernSie aber

auch durch eher melancholische

Geschichten –oder lesen

Sie die zahlreichen Berichte,

die sich den Weihnachtsfesten

der 40er Jahre widmen, die so

gar nicht zu denen passen, die

wir heute im materiellenÜberfluss

feiern.

Ganz besonders empfehlen

möchte ich Ihnen die Betrachtungen

unserer Leserin Inge

Abraham auf der folgenden

Seite. Auch sie erzählt von

Weihnachtsfesten in großer

Armut, aber sie erinnert sich

auchanFolgendes:„WirKinder

hatten trotzdem immer einen

Grund, uns zu freuen.“

Ich wünsche Ihnen vielVergnügen

bei der Lektüre –und

ich wünsche Ihnen ein schönes,besinnliches

undrundum

gelungenes Weihnachtsfest.

Ihr Gabriel Kords

Chefredakteur

g.kords@nordkurier.de

FOTO: U.KIELMANN

MERRYiX1 MAS.

WIR WÜNSCHEN IHNEN SCHÖNE FEIERTAGE.

Das Leserhilfswerk:Dank Ihnen ein Erfolg!

Sparkasse

Das Leserhilfswerk des

Nordkurier gibt esseit

30 Jahren. Entstanden im

Herbst 1992, unterstützt es

in Not geratene Mitbürger

in unserer Region.

Bislang konnten über die

Jahre mehr als 3100 Mitbürger

und Familien in

schwierigen Situationen

eine unbürokratische Hilfe

erhalten. Bei der Vergabe

der Spenden arbeitet der

Vorstand eng zusammen

mit karitativen Vereinen.

In der Vorweihnachtszeit

berichten wir traditionell

über das Schicksal

von Menschen in unserer

Region. Mit einer Spende

können Sie dazu beitragen,

diesen und anderen Menschen

in Not zuhelfen.

Die Spendenkonten

Empfänger:

Leserhilfswerk Nordkurier e.V.

Deutsche Bank:

IBAN:

DE131307 0000 0402101000

BIC: DEUTDEBRXXX

Neubrandenburg-Demmin:

IBAN:

DE431505 020030104026 00

BIC: NOLADE21NBS

Raiffeisenbank

Meckl. Seenplatte:

IBAN:

DE2815061618 0001643304

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Frohe Weihnachten!

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Wir wünschen allen Kunden, Interessenten und Geschäftspartnern

sowie Ihren Familien einruhiges und besinnliches Weihnachtsfest

und einen guten Rutsch ins neueJahr.

Spendensiegel als Zeichen

für Seriosität

Das Leserhilfswerk des

Nordkurier trägt das

Spendensiegel des Deutschen

Zentralinstituts für

soziale Fragen (DZI).

Dieses Gütesiegel für ist

ein Zeichen für Seriosität,

Transparenz und sorgsamen

Umgang mit den

eingenommenen Spendengeldern.

Es wird Spenden sammelnden

Organisationen

nur nach einer gründlichen

Prüfung durch das

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Seite 4 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

Weihnachten damals und heute

Inge Abraham (92) lebt heute inLoitz

FOTO: FRANK WILHELM /NK-ARCHIV

Lesergeschichte

vonInge Abraham

aus Loitz

Inge Abraham zählt zu den

treuesten Leserinnen des

Nordkurier. Seit der ersten

Ausgabe der „Freien Erde“

im Jahr 1952 ist unsere

Heimatzeitung schon Teil

ihres Lebens. Noch weiter

reichen allerdings ihre

Weihnachtserinnerungen

zurück.

Husch, wie der Wind

weht auch die Zeit

vorbei –und ehe du

es so recht genossen hast, ist

der Sommer und schon auch

der Herbst vorbei und dann

ist Weihnachten.

Weihnachten, dieses Wort

,,Weihnachten” ist für mich

irgendwie magisch. Es zieht

wie ein Magnet die Erinnerungen

an Weihnachten aus

der eigenen Kindheit, der

später selbst gegründeten

Familie und auch noch als

Großeltern an mich.

Ja, jede Epoche hatte

ihren eigenen Reiz. Wenn

in der eigenen Kindheit

auch noch nicht so viel

Glanz und Glimmer

herrschte –denn ich

bin jetzt 91 Jahre alt –

war die Weihnachtszeit für

uns Kinder genau so schön

wie heute, wir kannten es ja

nicht besser. Eigentlich ging

Weihnachten ja schon mit

dem Ersten Advent los.

Auch damals gab es schon,

zumindest manchmal, einen

Adventskalender, und der

Nikolaus kam bestimmt,

wenn meistens auch nur

ein paar Äpfel und Nüsse in

den Schuhen steckten. Ein

Adventskranz oder auch ein

Weihnachtsstrauß standen

meistens schon im Zimmer,

nur mit den Kerzen wurde es

etwas trauriger,als der Zweite

Weltkrieg ausbrach.

Da brauchten wir sie ja

für die Zeit, wenn der Strom

abgeschaltet wurde. Aber

wir Kinder hatten trotzdem

immer einen Grund, uns zu

freuen. Es wurde gebastelt

oder mit der Mutti Plätzchen

gebacken, solange Zutaten

vorhanden waren und

es gab so manche

Heimlichkeit. Zu

unserer Freude

fiel es gar

nicht weiter

auf, wenn die Plätzchen nicht

so süß waren. Hauptsache, wir

bekamen auch ein Geschenk

vom Weihnachtsmann. Dann

war alles in Ordnung und die

Freude war groß.

Aber nach dem Krieg änderte

sich allmählich die

Weihnachtszeit. Die Adventszeit

wurde aufregender,denn

mankonnte –wennauch als

,,Bückware” unter dem Ladentisch

–schon mehr Weihnachtsgeschenke

kaufen.

Und da es wieder Kerzen gab

und keine Stromabschaltungen

mehr drohten, waren die

Straßen und Geschäfte wieder

hell erleuchtet.

Die Heimlichkeit in der Adventszeit

blieb. Unsere Kinder

waren genau so aufgeregt wie

wir früher. Sie hatten Freude

an den Heimlichkeiten

und hier und da wurde auch

schon mal gestöbert, ob wohl

schon irgendwo ein Geschenk

versteckt war. Auch Gedichte

für den Weihnachtsmann

wurden gelernt, sonst gab

es ja kein Geschenk. Wir

gingen genau wie früher

am Abend in die Kirche, da

waren die Kinder kaum

still zu halten.

Ich erinnere mich

noch daran, dass unsere

Tochter dem Weihnachtsmann

statt eines

Gedichts folgendes Lied

vorgesungen hat: „Jedes Jahr

zur gleichen Stunde kommt

der Weihnachtsmann –erist

schon ein alter Kunde –Hans

von nebenan.“ So viel zum

Glauben an den Weihnachtsmann...

Aber das tat der Freude

keinen Schaden, wir haben

noch oft davon erzählt und

darüber gelacht.

Aber denkt man an die

heutige Weihnachtszeit, ist

sie mit früher nicht mehr zu

vergleichen. Alles erstrahlt

in hellen Lichterglanz. Die

Wohnzimmerfenster, die

Kaufhäuser und Straßen sind

hell erleuchtet. An jeder Ecke

steht ein Lichterbaum.

Und darunter erst die Geschenke!

Man hat den Eindruck,

die Kinder bekommen

einen ganzen Spielzeugladen

geschenkt. Doch die Feierlichkeit

und Ergriffenheit

ist geblieben. Und das Beste

–invielen Familien werden

noch die schönen alten Weihnachtslieder

gesungen.

Nun wollen wir hoffen,

dass uns diese schöne Tradition

und Zeit nicht durch

die augenblicklichen Widrigkeiten

wie Krieg, Hass und

Vertreibung gegeneinander

genommen wird. Vielleicht

sollten wir doch ein andächtiges

Weihnachtsgebet in die

Welt hinausschicken und

bitten um Frieden unter den

Völkern und somit auch um

die schöne Tradition unseres

Advents- und Weihnachtsfestes.

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verbinden wir uns

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und wüns

chen Ihnen für das neue

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Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 5

DerWeihnachtsmann

mit dem echten Bart

Von Katja Richter

Joachim Witte wohnt zwar

nicht amNordpol, aber es

muss jaauch nicht jedes

Detail stimmen. Als

ehrenamtlicher

Weihnachtsmann hat Witte

in diesem Jahr schon vielen

Kindern und Erwachsenen

Freude bereitet.

SCHWICHTENBERG. Die Frage,

was der Weihnachtsmann

und ein typischer Seemann

gemeinsam haben, könnte

vermutlich fast jedes Kind

beantworten. Klar, beide haben

einen weißen Bart, einen

echten weißen Bart.

Den trägt seit gut einem

Jahr auch Joachim Witte –

mal ein wenig kürzer, mal

ein wenig länger.Und Achim,

so wird der 64-Jährige von

seinen Freunden genannt, ist

ein leidenschaftlicher Segler

und damit ein Seemann, wie

er im Buche steht.

Darumwirddie

Weihnachtsbäckerei

nie langweilig

Von Christiane Bosch

Zum ersten Mal sang er es

1987: Rolf Zuckowskis Lied

„In der Weihnachtsbäckerei“

hat seitdem einen Siegeszug

durch Kitas und Familien

angetreten.

HAMBURG. Mitsummen kann

fast jeder,auchwenn der Text

bei manchen Erwachsenen

schnell aussetzt: „Zwischen

Mehl und Milch macht so

mancher Knilch eine riesengroße

Kleckerei...“ Vor 35

Jahren, im Jahr 1987, hat der

Kinderliedermacher Rolf Zuckowski

den Klassiker „In der

Weihnachtsbäckerei“ das erste

Mal gesungen. Seitdem ist

ihm die „Weihnachtsbäckerei“

nach eigenenWorten noch nie

langweilig geworden.

Rolf Zuckowski: „Wer hat schon

das Glück, ein Volkslied zu

schreiben?“ FOTO: MARKUS SCHOLZ

Lokführer Bernd Lotzow entführte die kleinen und großen Gäste

mit dem „Polar-Express“ zum Nordkap. Hier wartete Joachim Witte

als Weihnachtsmann auf alle Kinder.

FOTO: ZVG

Ruhestand als

Weihnachtsmann

Seit diesem Jahr schlüpft der

Rentner aber auch in das

rote Kostüm des Weihnachtsmannes.

Das passt: Schließlich

gilt der Heilige Nikolaus,

aus dessen Legende sich die

Figur des Weihnachtsmannes

entwickelte, auch der

Schutzpatron der Seeleute.

Und damit Joachim Witte

die Rolle auch überzeugend

gibt, hat er sein Äußeres angepasst.

„Dafür habe ich mir

den Bart extra ein bisschen

länger wachsen lassen“, verrät

er im Gespräch und sieht

dabei schmunzelnd zu seiner

Frau, die von der weißen

Pracht ihres Mannes nicht

ganz so begeistert scheint.

Vorden legendären Fahrten

mit dem Polar-Express

zum Nordkap wurde das

Schmuckstück dann noch

einmal professionellinForm

geschnitten. Kein Zweifel –

der Weihnachtsmann ist

echt, da waren sich alle

Miteisenden der beliebten

Nikolaus- und Glühweinfahrten

der Mecklenburg-

Pommersche-Schmalspurbahn

(MPSB), deren

Adventsfahrten sich nicht

nur in den Träumen der

„Sie ist ja auch wirklich so

ein Volkslied geworden. Ich

habe sie mittlerweile schon

in so vielen überraschenden

Versionen gehört. Otto Waalkeshat

es malgemacht. Jetzt

neulich gab es das auch von

den Ehrlich Brothers. Wirklich

sehr modern und sehr

zeitgemäß“, sagte der 75-Jährige

heute.

Am liebsten, wenn es von

Kindern gesungen wird

Das Lied bekomme immer

wieder eine neue Farbe und

berühre ihn auch in seiner

positiven Naivität. „Ich habe

das Lied immer noch am

liebsten, wenn es von Kindern

gesungen wird. So wie

es gemeint war.“ Er habe damals

nicht gedacht, dass das

Lied so erfolgreich sein werde.

„Wer hat schon das Glück,

ein Volkslied zu schreiben?“.

Zuckowski selbst hat „In

der Weihnachtsbäckerei“ vor

wenigen Tagen zusammen

mit dem Hamburger Männerchor

„Hamburger Goldkehlchen“

gesungen. Seitdem

ist er Ehrenmitglied des

schräg, aber leidenschaftlich

singenden Chores. Im vergangenen

Jahr gehörte das

Lied laut Musikverwertungsgesellschaft

Gema zu den

am meisten über das Internet

abgespielten („gestreamten“)

Weihnachtsliedern in

Deutschland.

Kleinsten zu einer rasanten

und abenteuerlichen Reise

mit dem Polar-Express verwandeln,

einig.

Auch wenn die legendäre

Museumsbahn nicht ganz

bis zum Nordpol (und damit

zum sagenumwobenen Heimatort

des Geschenkebringers)

fährt, konnten Weihnachtsmann

Achim Witte,

Anzeige

Steffi Lobitz

Bestattungszentrum

Petra Erdmann

MB-Bestattungshaus

Wesenberg

Lokführer Bernd Lotzow sowie

die weiteren Mitglieder

des Vereins „Freunde der

MPSB e.V.“ gerade zur Weihnachtszeit

ihre Gäste zu mehreren

Fahrten zum Nordkap

einladen. Und das ist vom

Nordpol schließlich nur noch

rund 2100 Kilometer und ein

paar Inselgruppen entfernt.

Das Ziel der Reise war nämlich

der Schwichtenberger

Findlingsgarten, welcher Teil

der Eiszeitroute Mecklenburgische

Seenplatte ist und in

dem sich natürlich auch ein

Verweisauf das Nordkap wiederfindet.

An den schneeweißen

Bart des Gatten hat sich mittlerweile

auch Ehefrau Heidi

gewöhnt. Schließlich muss

sie jeden Abend beim Fernsehschauen

mit ansehen, wie

Joachim Witte ihn um seine

Finger wickelt. Dass der Bart

nach dem Fest allerdings ein

wenig oder ein wenig mehr

gekürzt wird, das hat der

Weihnachtsmann seiner

Frau schon versprochen. Wir

können es bezeugen.

Petra Erdmann

Bestattungszentrum

Sybille Knüppel

MB-Bestattungshaus

Feldberg

Der Bart ist echt. Joachim Witte vom Verein „Freunde der MPSB

e.V.“ist in diesem Jahr inden Mantel des Weihnachtsmannes

geschlüpft und hat sich für diese Rolle extra einen Bart wachsen

lassen.

FOTO: KATJA RICHTER

Dietmar Kirchner

Bestattungszentrum

Steffi Lobitz

MB-Bestattungshaus

Penzlin

Bettina Tschirch

Bestattungszentrum

Renate Rühe

MB-Bestattungshaus

Mirow

Die Mitarbeiter der MBB wünschen allen Bürgern, Geschäftspartnern,

Ämtern, sozialen Einrichtungen und Vorsorgepartnern

–Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2023 –

wir verbinden da

mi

t unseren Dank

für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Die Repräsentanten der Bestattungshäuser

und die Geschäftsleitung der MBB

Kurt Häusler

Sibylle Zepelin



NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Von Stefa

Seite 6 Freitag, 23.Dezember 2022

Frohes

Weihnachte

Ein kleiner Mars-Bewohner landet auf der Erde, mitten inDeut

studieren. Dabei macht erallerl

Diese runden Dinger auf den

Tischen

Liebe Mars-Bewohner, die Menschen

hier werden immer wunderlicher!

Jetzt stellen sich doch tatsächlich

viele von ihnen so runde Dinger auf

den Tisch, mit vier Kerzen darauf. Sie

nennen es „Adventskranz“.

Also ich finde das reichlich komisch.

Deshalb wollte ich mehr darüber

erfahren. Und könnt ihr das

glauben: Die Menschen wissen

oft selbst nicht genau, was es

mit dem Adventskranz auf sich

hat! Ich musste also selbst nachforschen.

Den Adventskranz gibt es seit

etwa 180 Jahren. Er wurde wohl

in Hamburg erfunden. Das ist eine

große Stadt im Norden Deutschlands.

Dort lebte einst ein Mann namens

Johann Hinrich Wichern. Er war

Pfarrer von Beruf und kümmerte sich

um Kinder und Jugendliche.

Die Kinder und Jugendlichen wollten

immer wissen, wann denn endlich

Weihnachten sei. Und da hatte

Pfarrer Wichern eine Idee: Er nahm

ein großes Wagenrad und packte Kerzen

darauf: vier große und 19 kleine.

Die großen Kerzen standen für die

Sonntage, die

kleinen Kerzen für die Wochentage.

Jeden Tag wurde nun eine Kerzeentzündet.

Das ging so lange, bis an

Heiligabend alle Kerzen brannten.

Diese Idee fanden wohl viele

Leute ziemlich cool und so verbreitete

sich der Adventskranz. Heute

bestehen die Kränze meist aus Tannenzweigen

und nur noch vier großen

Kerzen. Vielleicht sollten wir so was

auf dem Mars auch einführen. Was

meint ihr?

Zettel mit Wünschen

Aber dann habe ich neulich noch eine

andere tolle Entdeckung gemacht! Davon

muss ich euch unbedingt erzählen.

Die Menschen hier auf der Erde

haben rund um Weihachten eine

Menge seltsamer Bräuche. Diesen hier

finde ich richtig gut: Es geht um den

Wunschzettel.

Vor Weihnachten schreiben die

Kinder nämlich ihre Wünsche auf

einen Zettel. Es kann um sehr unterschiedliche

Wünsche gehen. Manche

wünschen sich Spielsachen, Bücher

oder ein neues Fahrrad. Andere wünschen

sich Gesundheit für ihre Familie

oder Frieden. Die Briefe werden

oft an den Weihnachtsmann geschickt

oder an das Christkind. Das

kommt wohl auch immer ein bisschen

darauf an, in welcher Gegend

die Kinder leben.

In Deutschland gibt es sogar extra

Weihnachtspostämter. Eines ist zum

Beispiel in dem Ort Himmelpfort in

Brandenburg. Viele Tausend Briefe,

Karten und Wunschzettel trudelndort

jedes Jahr aus der ganzen Welt ein.

Der Wunschzettel, wie man ihn

heute kennt, ist wohl vor etwa 140

Jahren entstanden. Damals begannen

Spielwaren-Hersteller damit, Blätter

mit ihrem Angebot zu bedrucken. Die

Wünsche, also die Spielsachen,

mussten nur noch angekreuzt

werden.

Der Brauch vor Weihnachten

einen Brief zu schreiben, ist

aber noch älter. Ursprünglich

dankten die Kinder darin ihren

Eltern und baten um Gottes Segen.

Außerdem versprachen sie, brav zu

sein und viel zu lernen.

Früher Gold, heuteSüßigkeiten

Ein anderer Brauch in diesen Tagen

hat mich ziemlich verwirrt. Ich

dachte, ich hätte auf der Erde schon

alles gesehen. Aber da passierte mal

wieder etwas ziemlich Seltsames. Die

Menschen stellten plötzlich Stiefel

vor die Tür oder hängten Socken an

den Kamin. Sie warten darauf, dass

diese über Nacht gefülltwerden. Zum

Beispiel mit Süßigkeiten, Nüssen und

Mandarinen.

Ich habe gefragt, wer das denn

bitteschön machen soll,

vor allem mitten in der

Nacht?Dahabendie

Menschen gesagt: Ist doch klar, das

machtder Nikolaus! Der Nikolaus-Tag

ist eigentlich der 6. Dezember. Aber

die Süßigkeiten und kleinen Geschenke

bringt er oft schon am Abend zuvor.

Ich musste mal wieder mächtig

nachforschen, was es mit diesem Nikolaus

auf sich hat: Glaubt man den

Geschichten, dann lebte dieser Mann

vor mehr als 1500 Jahren. Nikolaus

soll viele gute Taten vollbracht haben.

Deshalb wurde er schon bald als Heiliger

verehrt.

Die Tradition mit den Stiefeln soll

dabei auf eine seiner Wunder-Geschichten

zurückgehen: Demnach

gab es einen Vater mit drei Töchtern.

Die Familie war sehr arm und deshalb

wollte niemand die Töchter heiraten.

Das bekam Nikolaus mit

und warf nachts kleine mit Gold

befüllte Päckchen in das Haus

der Familie. Die Päckchen landeten

in den Stiefeln und Socken, die

zum Trocknen aufgehängt worden

waren. Nächstes Jahr werde ich

meine Mars-Stiefelchen auch nach

draußen stellen.

Zu Besuch auf dem

Weihnachtsmarkt

Dann muss ich euch noch unbedingt

von meinem letzten Ausflug

erzählen.

Ich war näm-


Fest Seite 7

nimWeltall

schland. Er soll die Menschen und ihre Bräuche genauer

ei seltsame Entdeckungen.

nie Paul

lich auf dem Weihnachtsmarkt. So

etwas kennen wir auf dem Mars gar

nicht! Aber hier auf der

Erde werden in der Adventszeit

in vielen Städten

und Dörfern Weihnachtsmärkte

aufgebaut.

Sie bestehen meist

aus kleinen, bunt geschmückten

Hütten. Es

werden unter anderem Punsch,

Bratwürste und gebrannte Mandeln

verkauft. Dazu gibt es allerlei

Krimskrams für Weihnachten.

Die Menschen lieben Weihnachtsmärkte.

Ich selbst habe mich mal wieder

gefragt, wo dieser Brauch eigentlich

herkommt. Und wisst ihr

was? Weihnachtsmärkte gibt es

schon seit vielen Hundert Jahren. In

der Stadt Dresden findet zumBeispiel

einer der berühmtesten Märkte statt,

der Striezelmarkt. Er wird schon seit

rund 590 Jahren veranstaltet. Der

Striezel ist ein Weihnachtsgebäck.

Musste ich natürlich gleich mal kosten.

Wardas lecker!

Im Mittelalter dienten die Märkte

zur Versorgung der Menschen. Man

konnte dort Lebensmittel kaufen oder

bestimmte Dinge, die man im Winter

brauchte. Deshalb waren auch Handwerker

auf den Märkten dabei. Die

Bäcker verkauften ihr leckeres Weihnachtsgebäck:

Stollen, Striezel oder

auch Lebkuchen.

Zwei geheimnisvolle Gestalten

So schön es auch auf dem Weihnachtsmarkt

war, ich bin eigentlich

mit anderen Dingen schwer

beschäftigt, denn ich bin auf

der Suche nach zwei Gestalten.

Und eins kann ich euch sagen:

Die beiden sind ganz schön

schwer zu finden –und das,

obwohl jeder hier auf der

Erde von ihnen redet. Um

wen es geht? Na, um

den Weihnachtsmann

und das Christkind.

Überall habe ich

schon nach

den beiden gesucht.

So viel habe ich schon

herausgefunden: Ob der Weihnachtsmann

oder das Christkind

kommt, hat etwas mit der Religion

zu tun. In Süd- und Westdeutschland

gehören die Menschen vor allem

dem katholischen Glauben an

–und dort kommt das Christkind.

In der Mitte Deutschlands sind die

Menschen vor allem protestantisch,

genauso wie im Norden und Osten.

Dort gibt es den Weihnachtsmann.

Wisst ihr, was lustig ist? Früher,

also im Mittelalter, war

es genau andersherum.

Überall

dort, wo die Leute protestantisch

waren, kam das Christkind.

Und bei den Katholiken brachte der

heilige Nikolaus die Geschenke. Die Figur

des Christkinds sollvor rund 500

Jahren entstanden sein. Damals lebte

ein Mann namens Martin Luther. Er

fand es nicht gut, dass die Menschen

irgendwelche Heiligen verehrten –

und deshalb kam er auf diese Idee.

Fragt man heute die Leute wie das

Christkind aussieht, bekommt man

etwa diese Beschreibung: ein kleines

Kind mit goldenen Locken, weißem

Gewand und Engelsflügeln.

VomParadieszum

Weihnachtsbaum

Inzwischen sind es ja nur noch wenige

Stunden bis Weihnachten. Viele Menschen

sind mächtig aufgeregt, hetzen

durch die Stadt und kaufen Geschenke.

Ich habe aber noch etwas anderes

beobachtet und das kommt

mir ziemlich seltsam vor: Sie

stellen sich Tannenbäume in

die Wohnungen und hängen

bunte Kugeln daran.

Ein uralter Brauch ist

das wohl. VorTausenden

von Jahren holten sich

die Menschen demnach

im Winter immergrüne

Zweige in ihre

Häuser. Das hat sie

daran erinnert,

dass der Frühling

wieder kommen

wird.

Schon im

Mittelalter fanden

zu Weihnachten zudem

Krippenspiele statt. Fachleute

glauben, dass dort der Ursprung des

Weihnachtsbaums liegt, wie man ihn

heute kennt. Vordem Krippenspiel

wurde nämlich noch etwas anderes

gezeigt: Die Vertreibung aus dem

Paradies. In dieser Bibel-Geschichte

spielt ein Baum eine wichtige Rolle.

Dessen Früchte dürfen eigentlich

nicht gepflückt werden, Adam und

Eva machen es aber doch und müssen

zur Strafe das Paradies verlassen. Für

die Vorführung wurde ein mitÄpfeln

geschmückter Baum aufgestellt.

Zunächst waren die Weihnachtsbäume

mit Nüssen, Gebäck und Äpfeln

geschmückt, später kamen dann

Kerzen dazu und Kugeln.Heute findet

man Weihnachtsbäume fast überall

auf der Welt. Auswanderer brachten

den Brauch in fremde Länder, sowie

vor über 200 Jahren in die USA. Weihnachtsbäume

auf dem Mars –das

wäre doch ein Ding, oder!?

ILLUSTRATIONEN: VECTORPOCKET , PETER HERMES FURIAN, PIXEL-SHOT, NATALIA , ANKOMANDO, LILETT, DEEMKA STUDIO (ALLE STOCK.ADOBE.COM), K. LOSACKER


Seite 8 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

Ein tierisches Weihnachtswunder

Lesergeschichte

vonKerstin Andres

ausEggesin

Weihnachten zuCorona-

Zeiten war für viele eine

besondere Herausforderung.

Mitunter wurden daraus

aber auch kleine Wunder, so

etwa in dieser Geschichte,

die an einen unvergesslichen

Gottesdienst erinnert.

Ein Gottesdienstbesuch

am Heiligabend gehört

für viele, auch ansonsten

eher kirchenferne Menschen

zum Weihnachtsfest

selbstverständlich mit dazu.

Doch vor zwei Jahren, im ersten

Corona-Jahr, war leider

nichts selbstverständlich.

Eine voll besetzte Kirche

wäre den Corona-Regeln

nicht gerecht geworden. Da

leider auch schon alle Weihnachtsfeiern

und im Fall

unserer Kirchengemeinde

auch das allseits beliebte und

schon zur Tradition gewordene

Krippenmusical ausfallen

mussten, hatten sich die Verantwortlichen

der Kirchengemeinde

Ahlbeck und der

Kommune in Ahlbeck etwas

ganz Besonderes einfallen lassen:

Der Gottesdienst sollte

unter Einhaltung der „AHA-

Regeln“ im Freien auf dem

Sportplatz stattfinden.

Zahlreiche ehrenamtliche

Mitarbeiter waren nötig, die

aber ihre Dienste gern und

bereitwillig zur Verfügung

stellten. Der Gottesdienst

fing erst um 17 Uhr an, die

Anzeigen

Weihnachtskrippe auf dem Ahlbecker Sportplatz imCorona-Jahr 2020 FOTOS: KIRCHENGEMEINDE AHLBECK /ZVG

ersten Helfer waren aber

schon um 13 Uhr an Ort und

Stelle, denn es musste so Einiges

aufgebaut und organisiert

werden. Ich war gemeinsam

mit einigen anderen Helfern

für die Begrüßung, Masken-

Wir danken unseren Kunden

für das Vertrauen und wünschen

Gesundheit und Glück

im neuen Jahr.

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kontrolle, Platzanweisung

und die Verteilung von Lichtertüten

an die Gottesdienstbesucher

zuständig.

Da ich wie viele andere

Helfer auch nicht gerade zu

den Jüngsten, Gesündesten

und Fittesten zählte (mit

anderen Worten: Ich gehöre

zur Gruppe „Ü60“), hatte

ich doch gewisse Bedenken,

was das Durchhaltevermögen

über diesen doch etwas längeren

Zeitraum betraf, denn

es war ja auch die ganze Zeit

„Stehkraft“ gefragt.

Doch es klappte alles wunderbar,

als wären uns „Flügel“gewachsen.

Eine Helferin

hatte sogar für die Mitarbeiter

tolle Taschenlampen

parat, denn es mussten

ja auch Teilnahmelisten

geführt und abgeglichen

werden.

Denn spätestens

ab 16 Uhr war der

Sportplatz in Dunkelheit

gehüllt.

Der Altar war auf

einem Traktoranhänger aufgebaut

und entsprechend

weihnachtlich geschmückt.

Die technische Umsetzung

der Beleuchtung und der

Audiokomponenten wurde

sorgfältig durch fleißige Mitarbeiter

ausgeführt.

Während des Gottesdienstes

setzte dann ein

vorerst leichter und dann

seine Intensität wechselnder

Schneeregen ein. Doch auch

das konnte die mutigen Gottesdienstbesucher,

egal ob

klein, groß, jung oder alt,

nicht davon abhalten, der zur

Herzen gehenden und

kraftgebenden Predigt

zu lauschen und

das natürlichfestliche

Weihnachtsambiente

zu genießen. Im

wahrsten Sinne

des Wortes bewiesen

alle Stehvermögen. Es

hatte etwas sehr Tröstliches

in dieser für uns alle

nicht einfachen Zeit.

Doch was machte für

mich nun ausgerechnet diesen

Heiligen Abend zu einem

besonderen Erlebnis? Wie es

der Titel meiner Geschichte

es schon sagt: „Die lebendige

Krippe“. Sie bestand aus

einer mit Stroh ausgelegten

Markthäuschen, welches als

Stall fungierte. Vordem Stall

grasten –nicht wie ursprünglich

Schafe –sondern vier

zahme, wundervolle braunweiße

Edelziegen, die auch

Wir

wünschen

unseren

Kunden,

Geschäftspartnern

und

Mitarbeitern

ein

frohesWeihnachtsfest

sowie

Glück,

Gesundheit

und

Erfolg

im neuen

Jahr

und

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An diese vier Ziegen erinnert sich Kerstin Andres gerne zurück.

Es begab sich

aber zu der

Zeit, dass ein

Gebot von dem Kaiser

Augustus ausging, dass

alle Welt geschätzt würde.

Und diese Schätzung war die

allererste und geschah zur

Zeit, da Quirinius Statthalter

in Syrien war.Und jedermann

ging, dass er sich schätzen ließe,

ein jeder in seine Stadt.

Da machte sich auf auch

Josef aus Galiläa, aus der

Stadt Nazareth, in das jüdische

Land zur Stadt Davids,

die da heißt Bethlehem, weil

er aus dem Hause und Geschlechte

Davids war, damit

er sich schätzen ließe mit

Maria, seinem vertrauten

Weibe; die war schwanger.

Und als sie dort waren, kam

die Zeit, dass sie gebären sollte.

Und sie gebar ihren ersten

Sohn und wickelte ihn in

Windeln und legte ihn in eine

Krippe; denn sie hatten sonst

keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in

derselben Gegend auf dem

Felde bei den Hürden, die

hüteten des Nachts ihre Herde.

Und der Engel des Herrn

trat zu ihnen, und die Klarheit

des Herrn leuchtete um

sie; und sie fürchteten sich

sehr.Und der Engel sprach zu

gestreichelt werden konnten.

Sie wurden eigens für diesen

Gottesdienst von einem Dorfbewohner

und liebevollen

Tierfreund zur Verfügung

gestellt.

Maria und Joseph sowie

auch ein Engel und ein Hirte

wurden von einer Familie aus

der Kirchengemeinde sehr detailverliebt

und entsprechend

der biblischen Geschichte

dargestellt.

Und so fühlte ich mich

mehr als je zuvor in einem

Weihnachtsgottesdienst

in den Stall vor mehr als

2000 Jahren zurückversetzt.

Ich dachte daran, wie

wohl Ochs‘ und Esel und die

mit den Hirten herbeigeeilten

Schafe das Jesuskind bestaunten

und beschnupperten und

wie sie mit ihrem weichen

Fell das Kind wärmten. Die

christliche Weihnachtsbotschaft

hat wohl auch an jenem

Heiligabend 2020 wieder

viele Herzen aufs Neue froh

gestimmt.

„Fürchtet euch nicht!

Siehe, ich verkündige euch

große Freude, die allem Volk

widerfahren wird...“ –Wer

mag diese Worte aus dem

Lukasevangelium nicht gern

hören? An jenem Abend hat

auch die lebendige Krippe

verbunden mit den Edelziegen,

die sich zunächst etwas

schüchtern in der Nähe des

Stalls aufhielten, jedoch am

Ende als die Krippendarsteller

den Stall verließen, das

kleine Häuschen ganz in Beschlag

nahmen und sich darin

tummelten, einen immensen

Beitrag dazu geleistet.

Die am Eingang verteilte

Lichtertüte, sowie die Erinnerung

an diesen Heiligabend

wird mir auch in dieser Weihnachtszeit

wieder ein Lächeln

ins Gesicht zaubern.

DerUrsprung

vonWeihnachten

Die mitAbstand bekannteste

Fassung der biblischen

Weihnachtsgeschichteist die

Fassung ausdes Evangelisten

Lukasinder Übersetzung

Martin Luthers.

ihnen: Fürchtet euch nicht!

Siehe, ich verkündige euch

große Freude, die allem Volk

widerfahren wird; denn

euch ist heute der Heiland

geboren, welcher

ist Christus, der Herr,

in der Stadt Davids.

Und das habt zum Zeichen:

Ihr werdet finden das

Kind in Windeln gewickelt

und in einer Krippe liegen.

Und alsbald war da bei dem

Engel die Menge der himmlischen

Heerscharen, die lobten

Gott und sprachen: Ehre sei

Gott in der Höhe und Friede

auf Erden bei den Menschen

seines Wohlgefallens.

Und als die Engel von ihnen

gen Himmel fuhren,

sprachen die Hirten untereinander:

Lasst uns nun gehen

nach Bethlehem und

die Geschichte sehen, die da

geschehen ist, die uns der

Herr kundgetan hat. Und sie

kamen eilend und fanden

beide, Maria und Josef, dazu

das Kind in derKrippeliegen.

Als sie es aber gesehen hatten,

breiteten sie das Wort

aus, das zu ihnen von diesem

Kinde gesagt war. Und alle,

vor die es kam, wunderten

sich über das, was ihnen die

Hirten gesagt hatten. Maria

aber behielt alle diese Worte

und bewegte sie in ihrem

Herzen. Und die Hirten kehrten

wieder um, priesen und

lobten Gott für alles, was sie

gehört und gesehen hatten,

wie denn zu ihnen gesagt war.

Lukas 2, 1-21

NBS NBN SZS MZ AZ AZD DZ HZ PAZ MST MSM


Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 9

Lesergeschichte

vonIngrid Adler

aus Neubrandenburg

Voriges Jahr konnte ich

in der Weihnachtszeit

einen Spaziergang

durch unser verschneites

Wohngebiet machen, weil

es nach vielen Jahren endlich

mal wieder Schnee gab.

Meine Schritte knirschten

im Schnee, mein Atem bildete

Wolken in der Luft. Die

zauberhafte, wunderschöne

Winterlandschaft, die frische

Luft, die Ruhe –all dasist für

mich Erholung pur.

Häuser, Hecken, Bäume

und Briefkästen waren links

und rechts von mir vom

Schnee gekrönt. An manchen

Dächern glitzerten Eiszapfen

in der Sonne. Weit sah ich

über die verschneiten Wege

bis zur Stadt hinunter. Tiere

und Pflanzen hatten sich in

ihre Winterquartiere verkrochen,

versteckt unter einer

Schneedecke.

In Gedanken versunken

stieß ich mit den Stiefeln

gegen ein gefrorenes Stück

Schneematsch. Spaß machte

es auch, die Eisschicht auf

den Pfützen aufzubrechen.

Mit der Zeit merkte ich trotz

Sonnenschein: Es war eiskalt.

VomSpaziergang zurück,

war die Wohnung leer. Im

behaglichen Wohnzimmer

wurde ein Kamin ein Feuer

angezündet. Das Holz loderte

hoch und bald wurde

es schön warm zu Hause.

Das gewaltige Kaminfeuer

verströmte einen lieblichen

Charme.

„Schenken isteine

komplizierte Angelegenheit“

Von Stefanie Paul

Ein Buch, ein Spielzeug, ein

neues Handy, vielleicht einen

Pullover: Das Schenken kann

eine komplizierte Sache

sein. Jörn Lamla ist

Professor für Soziologie an

der Universität Kassel und

hat sich mit dem

Thema Schenken

beschäftigt.

Herr Lamla, warum

machen wirMenschen

einander Geschenke?

Schenken ist etwas sehr

Wichtiges. Manche Forscher

sagen sogar,esist so etwas wie

der grundlegende Kitt unseres

Zusammenlebens. Also

eine Art Kleber für unsere

Gesellschaft. Denn durch

das Schenken werden

Beziehun-

gen gebildet.

Gleichzeitig

kann das aber

auch eine komplizierte

Angelegenheit

sein.

Warumdas denn?

Weil nicht genau

festgelegt ist, wie das

Schenken abläuft. Es gibt keine

klaren Regeln. Und genau

das macht es so spannend.

Beim Schenken geht es oft

nicht nur darum, dass jemand

etwas bekommt. Sondern,

dass derjenige auch etwas

zurück gibt, das Geschenk

also erwidert. Und genau

Weihnachten: Schön trotz Trauer

Schnee- und Froststimmung am Tollensesee inNeubrandenburg: Dieses Leserfoto aus dem Jahr 2021 dürfte zur Stimmung passen, die unsere Leserin in ihrer Geschichte

bescheibt.

FOTO: ULF RAUTENBERG

In Gedanken versunken

ging mir hier am Kamin so

viel durch den Kopf. Voriges

Jahr habe ich einen schweren

Verlust erlitten: Mein

Mann ist nach langer,schwerer

Krankheit verstorben.

Für mich galt: ,,Er war mein

Halt und meine Stärke”.

So langsam komme ich

darüber hinweg, aber alles

braucht seine Zeit. Es gibt so

viele Momente, in denenich

denke: „Es wäre so schön, sie

mit ihm zu teilen”. Wehmütig

sehe ich mir die Bilder aus

unserer gemeinsamen Zeit

im Album an. Dazu gehört

natürlich auch die schönste

Weihnachtszeit. Mein größtes

Glück ist die liebevolle,

harmonische Beziehung

zu den Schwiegertöchtern,

Prof. Dr. Jörn Lamla, lehrt an

der Uni Kassel Soziologische

Theorie. FOTO: SEBASTIAN MENSE/ZVG

das macht das Schenken so

schwierig. Man überlegt immer:

Ja, muss ich jetzt eigentlich

etwas zurückschenken?

Und wenn ja, wann? Und wie

teuer muss es sein?

Wieist dasan

Weihnachten?

An Weihnachten

ist das einigermaßen

für

uns geregelt.

Da gibt es die

Bescherung.

Alle bekommen

etwas geschenkt und

packen gleichzeitig ihre Geschenke

aus.

Aber gerade an Weihnachten

empfinden viele Menschen

dasSchenken als stressig.Warumist

das so?

Einerseits schenken wir natürlich

freiwillig. Wirwollen

jemand anderem damit eine

Weihnachten gibt auch in schweren Zeiten Kraft,

schreibt uns diese Leserin in ihrer zu Herzen

gehenden Erzählung über das eigene Weihnachtsfest.

Kindern und Enkelkindern.

Ich freue mich, dass sie da

sind. Wichtig ist darüber hinaus

auch, gute Freunde zu

haben: Wir können füreinander

da sein und uns aufeinander

verlassen.

Zum Fest kommt die ganze

Familie zusammen, man

genießt die Besinnlichkeit,

das Zusammengehörigkeitsgefühl

und das gute Essen.

Weihnachten riecht für mich

nach Tannen, Plätzchen und

Duftkerzen. Wir feiern gemeinsam,

denn niemand soll

alleine sein. Die Weihnachtszeit

ist ein schöner Anlass,

unsere Lieben einen festlichen

Gruß zu schicken und

Geschenke zumachen. Alle

freuen sich über kleine oder

große Aufmerksamkeiten.

Freude machen. Andererseits

hat Schenken aber auch etwas

mit Zwang zu tun. Denn

wir stehen ein Stück weit

unter Druck, den Menschen,

die uns wichtig sind, etwas zu

schenken. Wir wollen ihnen

damit zeigen, dass sie uns etwas

bedeuten.

Wasmacht ein Geschenk

überhaupt zu einem

Geschenk?

Das ist eine ganz schwierige

Frage, aber auch wichtige Frage.

Manche Forscher sagen,

Schenken sei eigentlich nur

eine Vorform von Tauschen.

Dann wäre ein Geschenk aber

einfach nur eine Ware, die

man mit ein bisschen Tamtam

überreicht. Wenn man

aber etwas verschenkt, kann

man eben nicht automatisch

erwarten, dass man auch etwas

zurückbekommt. Schenkenhat

also immer auch mit

Unsicherheit zu tun.

Wasmacht man,wenn

einem ein Geschenk

nichtgefällt? Sollteman

dasdem anderen sagen?

Ich glaube, dafür gibt es kein

Rezept. Das hängt immer davon

ab, wie wichtig einem

diese Person ist. Würde man

dem anderen sagen, dass

einem das Geschenk nicht gefällt,

ist das ja auch ein Stück

weit verletzend. Es kommt,

glaube ich, immer darauf

an, von wem das Geschenk

kommt.

Unter dem hübsch geschmückten

Tannenbaum

liegeneine Menge Geschenke

zum Innehalten vor der

Bescherungerzähle ich den

Enkelkindern,wie es früher

war: Aus dem Wald einen

frischen Tannenbaum.

War er nicht perfekt gewachsen,

wurden zu Hause

noch Zweige hinzugefügt.

Der Baumschmuck wurde

selbst gebastelt, es gab echteKerzen

aus Wachs, einige

Glaskugeln und auch eine

Baumspitze aus Glas. Das

Lametta wurde jedes Jahr

wiederverwendet. Der

süße Baumbehang durfte

erst beim Abschmücken

vernascht

werden. Jedes Kind

bekam einen Teller

Anzeige

voller Süßigkeiten.Wir sangen

alle Weihnachtslieder

selbst –esgab keine Unterstützung

von der CD.

Zurück ins Hier undJetzt:

Als Höhepunkt werden die

wunderschön eingepackten

Geschenke ausgepackt. Es

wird geklönt, gelacht, gesungen,

gespielt und gut

gegessen.

Ab und zu soll man sich

selbst etwas Gutes tun und

sich verwöhnen;das tutder

Seelegut. Ich schaffemir oft

glückliche Momente.

Hoffnung, Zuversicht

und Lebensfreude

bereichern

das Miteinander.

Noch heute fühle

ich das Glück von

einst und lache leise

Neubrandenburg im

Aufbruch

Bildband über die 1950er- und 1960er-Jahre

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Hansjoachim Popplow,

Frank Wilhelm

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Neubrandenburg, Friedrich-Engels-Ring 29

vor mich hin. Ich blicke auf

ein erfülltes Leben mit vielen

wunderschönen Weihnachtsfesten

zurück.

Traurig ist, dass Corona

unsere Art zu leben ins Wanken

gebracht hat. Leider

feierten wir zuletzt nur im

kleinenKreis, meine Kinder

und Enkel aus der Schweiz

konnten nicht kommen. Es

war traurig, aber uns blieb

das Videotelefonieren.

Trotzdem blicke ich optimistisch

in die Zukunft. Die

wichtigste Voraussetzung

dafür ist die Gesundheit.

Denn esgibt noch so viel,

was ich erleben möchte.

Liebe Leser genießen Sie

das Weihnachtsfest, kommen

Sie gut in dasneue Jahr

und bleiben sie gesund!

Wenn Sie dieses Buch aufschlagen, werden

Sie auf einen Schatz stoßen.

Jahrelang schlummerte der fotografische

Nachlass des ehemaligen Neubrandenburger

Lehrers Hansjoachim Popplow

(1923–1999) im Archiv. Mit diesem Bildband

über die Jahre des Aufbruchs in Neubrandenburg

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Seite 10 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

„Krücke!“ –Warum Papa denBaum

nicht mehr allein aussuchen durfte…

Lesergeschichte

vonAntje Bartels-Nieß

aus Neubrandenburg

Unsere Autorin erinnert

sich, dass der Erwerb eines

Weihnachtsbaums zu Hause

früher gar nicht soeinfach

war –zumindest vor der

Wende. Dafür leuchtete der

Baum länger als in anderen

Familien.

Da ist sie wieder –eine

liebe Erinnerung an

meine Eltern, ausgelöst

durch einen Besuch im

Baumarkt, wo ich im Eingangsbereich

Weihnachtsbäume

stehen sah. Heute ist

alles so einfach, weil man

seinen persönlichen Traumbaum

in dem kleinen Nadelbaum-Wald

des Baumarktes

aussuchen kann. Nordmanntanne,

Blaufichte, Kanadische

Hemlocktanne, Rotfichte, Kiefer,

Zuckerhutfichte, im Topf

oder geschlagen, künstlich,

mit Schnee, mit Lämpchen…

die Auswahl ist so groß, dass

es schon wieder kompliziert

wird.

Wenn ich daran denke, dass

mein Vater hingegen genau

ein einziges Mal einen Weihnachtsbaum

allein aussuchen

durfte, muss ich schmunzeln.

Es gab noch die DDR, die Auswahl

war längst nicht so groß

wie heute –aber ich bin mir

nicht einmal sicher,obermit

der heutigen Auswahl den

richtigen Baum in den Augen

meiner lieben Mutter ausgesucht

hätte.

Damals, als Paps mit dem

von ihm allein ausgewählten

Baum heimkehrte, fielen

sofort Worte wie „Krücke“

und Sätze wie „Hab ich doch

gesagt, dass das viel zu spät

ist! Jetzt gibt es nur noch

den Rest!“ Das Ganze endete

jedenfalls darin, dass dem

Baum noch Zweige zugefügt

werden mussten und die zukünftigen

Bäume von Mutsch

ausgesucht und Paps getragen

wurden.

Mir war es egal, ich fand

eigentlich jeden Baum in jedem

Jahr schön. Das Beste

war ja eh das Schmücken.

Wie schön er abends die

Wohnstube in ein zauberhaftes

Licht getaucht hat…

Ganz untraditionell wurde

bei uns zu Hause der Weihnachtsbaum

nämlich schon

zu Beginn der Weihnachtszeit

aufgestellt. Ich weiß nicht, ob

es mit den „Krückchen“ zusammenhing.

Meine Mutsch

meinte jedenfalls, dass man

so wenigstens etwas von dem

Baum hätte und es ja totale

Verschwendung wäre, wenn

er nur eine Woche im Wohnzimmer

stehen würde. Sie

selbst hatte von ihrer Kindheit

erzählt, dass sie den

Baum immer erst Heiligabend

zu sehen bekam. Ich vermute,

es war ihre Art, nachträglich

gegen die Strengen Weihnachts-Sitten

im eigenen Elternhaus

zu rebellieren. Das

durfte sie damals nämlich

nicht.

Das Problem mit der Beschaffung

eines halbwegs vernünftigen

Weihnachtsbaumes

hatte sich jedenfalls erledigt,

als es nach der Wende irgendwann

künstliche Bäume gab.

So richtig schön gerade, gut

gewachsen und unkompliziert

zusammengesteckt

–fertig! Nach und nach

kamen diverse Größen

ins Haus –sogar mit

Lichterkette und mit

leuchtenden Spitzen.

Was soll ich sagen:

Drei kleine

Exemplare habe

ich heute noch

und verteile sie

pünktlich zum

Ersten Advent in

der Wohnung.

Und was

wollte ich jetzt

eigentlich noch

gleich im Baumarkt

kaufen?

Ach ja, Kerzen

für die Pyramide…

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Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 11

Aus Messing fertigt Metallbauer Paul Schwuchow in der familieneigenen Kunstschmiede Weihnachtsbaumkronen.

FOTO: PATRICK PLEUL

Vaterund Sohn: Zwei Schmiede

bekrönen jetztWeihnachtsbäume

Paul Schwuchow (34) ist in die Metallbaufirma seines 79-jährigen Vaters eingestiegen. Gemeinsam tüfteln

die beiden an Projekten. Ihr harter Job soll künftig gefilmt und bei Youtube ins Internet gestellt werden.

Von Claudia Marsal

und Jeanette Bederke

UCKERMARK. „In vielen Familien

ist es jedes Weihnachten

etwas ganz Besonderes, die

Spitze auf den geschmückten

Christbaum zu setzen“,

sagt der junge Mann. Und

wenn Paul Schwuchow davon

erzählt, wird ihm warm

ums Herz. Denn dann sieht

der 34-jährige Unternehmer

seine eigenen drei Knirpse

schon wieder mit leuchtenden

Augen vor der Weihnachtstanne

stehen.

In der von ihm und Vater

Wilfried betriebenen Kunstschmiede

hatte man sich deshalb

überlegt, eine besonders

stabile Spitze herzustellen.

Heraus kam ein Stern aus

Messing, der gerade seinen

Siegeszug über die Grenzen

der Uckermark hinaus antritt.

„Er ist nachhaltig und

langlebig. Jeder Stern ist einzigartig“,

schwärmt der Junior,

der bereits über 60Exemplare

davon verkauft hat.

Seit Kurzem gibt es die 15

Zentimeter großen Unikate

sogar mit Zertifikat, nummeriert,

handsigniert vom Meister

und in einer besonders

schönen Verpackung. Die

Bestellliste ist lang. „Unsere

Spitzen werden aus zwei

Hälften hergestellt. Jede Hälfte

wird aus einem Blech zugeschnitten,

in Form geklopft

und anschließend gedengelt.

Beide Hälften werden danach

miteinander hartverlötet. Im

Anschluss wird die Spitze geschliffen

und poliert. Um das

Messing zu schützen, wird

der Stern in Lack getaucht

und getrocknet“, berichtet

der Kunstschmied stolz.

Altes Handwerk und die

neuen Medien

Um vor allem jungen Leuten

die anspruchsvolle Arbeit

in allen Schritten näher zu

bringen, tüftelt er gerade

an einem Videoformat für

Youtube. In den Social-Media-Kanälen

sollen die Leute

perspektivisch live mitverfolgen

können, wie eines

der vielen Projekte

in der Zwei-Mann-

Firma umgesetzt

wird. „Die Überarbeitung

sowie

Ausfertigung

von Turmbekrönungen

ist seit

jeher eine unserer

am meisten durchgeführten

Tätigkeiten“, resümiert

Paul Schwuchow, das

sei vor allem das Verdienst

seines 79-jährigen Vaters:

„Circa 150 Krönungen kommen

mittlerweile aus unserer

Kunstschmiede. Nun werden

auch die Tannenbäume in

privaten Haushalten ‚bekrönt‘.

Perfekt für den eigenen

Baum oder aber zum

Verschenken an die Eltern

beziehungsweise Großeltern,

die sonst schon alles haben.“

Der Sohn hat große Pläne

für den Betrieb

Auch wenn Vater Wilfried

Schwuchow noch lange nicht

ans Aufhören denkt, war es

inzwischen Zeit, seinen bis

dato Ein-Mann-Betrieb an

Sohn Paul zu übergeben. Und

der mag es längst nicht so extrem

wie der Vater, sondern

filigraner, kleinteiliger.

Der 34-Jährige

arbeitet

gerade am

Prototyp einer

kupferfarbenen Jagduhr

–mit einem

Lebensbaum als

Relief, in dem die

Sternzeichen und

Tiere zu sehen sein werden.

Kommt dann die Jagdgöttin

Diana als Figur noch obendrauf,

wird auch diese Uhr

immerhin etwa zwei Meter

groß. Da ist der Sohn dem

Vater doch ziemlich ähnlich.

„Richtig in Serie bauen will

ich die, wenn wir eine größere

Werkstatt und Mitarbeiter

haben. Denn das Kupferblech

muss geschmiedet werden

und hier ist einfach zu wenig

Platz“, erzählt er.

Genau wie Vater Wilfried

träumt auch Paul von einer

Kunstuhren-Manufaktur,hat

darüber sogar seine Bachelorarbeit

verfasst. Schwuchow

junior ist nicht nur Metallbauer,

sondern hat Unternehmensmanagement

studiert,

die Buchhaltung der Firma

auf Vordermann gebracht,

einen Internetauftritt nebst

eigener Fotos erstellt und er

verwaltet die Konten. „Ich

passe auf, dass Auftraggeber

Vater nicht über den Tisch

ziehen. Denn alles was er

baut, wird ein Kunstwerk“,

erklärt er mit hörbarem Respekt.

Er sei immer zu ehrlich

und zu billig gewesen, weil er

die Leute glücklich machen

wollte, bekennt der Vater.

Die dritte Generation

hämmert schon mit

„Paul war von klein auf mit

in der Werkstatt, hat bei mir

gelernt. Ich habe zu ihm

vollstes Vertrauen und bin

erleichtert, dass er meine

Arbeit fortsetzt“, sagtder Vater,der

vor fünf Jahren einen

Schlaganfall erlitten hatte.

Die Kraft für das Schmieden

kehrte zurück, das Sprechen

jedoch fällt ihm noch heute

schwer. Paul sei zwar noch

kein Metallbaumeister, aber

im Prinzip schon der Chef,

gibt der 79-Jährige zu.

Bei den Schwuchows besteht

sogar schon die Hoffnung,

dass auch die nächste

Generation weitermacht,

denn Pauls kleine Tochter

ist kaum aus der Werkstatt

zu bekommen und zeigt

großes Interesse am Metallbau.

„Marta ist motorisch

geschickt, schraubt und

hämmert ganz wie der Opa“,

erzählt Papa Paul.

Das jüngste Großprojekt

von Vater und Sohn war die

riesige Bernauer Wappenuhr,

die im Sommer 2022 eingeweiht

wurde und seitdem

die ganze Woche lang zwischen

11 und 15 Uhr in Aktion

bestaunt werden kann.

„Unser Betrieb sollzeitgemäße

Möglichkeiten mit traditioneller

Handwerkskunst

verknüpfen. Wir erschaffen

Kunstwerkemit echter Handarbeit

und Leidenschaft“, betont

der Junior und erzählt

vom riesigen Opferstock, der

gerade in der Werkstatt bei

Angermünde entsteht. Das

Objekt soll künftig in der

Angermünder Marienkirche

stehen und neben dem

bereits fertigen Turm auch

zwei riesige, goldene Hände

Gottes sowie zwei lebensgroße

Figuren beinhalten. Hier

will Witwer Wilfried Schwuchow

nicht nur sich selbst,

sondern vor allem seiner

verstorbenen Frau Eva-Maria

ein Denkmal setzen. Hübsch

anzusehen ist auch ein anderer

Auftrag, bei dem gerade

zwei goldene Schwäne entstehen,

die als Zierde für eine

Schlossuhr bestimmt sind.

Auch die Arbeit daran dokumentiert

der junge Mann

aktuell schoninden sozialen

Netzwerken und erntet dafür

viele Likes.

Kontaktzur Autorin

c.marsal@nordkurier.de

Wilfried Schwuchow will die Menschen zu Weihnachten erfreuen.

FOTOS: PRIVAT

Metallbaumeister Wilfried Schwuchow mit seinem Sohn Paul.

FOTO: PATRICK PLEUL

Diese Schwäne sind aus Kupfer gegossen und werden anschließend

vergoldet.

FOTO: CLAUDIA MARSAL

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Seite 12 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

Ein prominenter

Weihnachtsheld und

seine Mission

Als Anschubfinanzierung für die Weihnachtsaktion übergab Frank Zander (l.) in diesem Jahr einen

Scheck über 30.000 Euro an Wolfram Klose und Ulrike Kostka von der Caritas. Die mobilen Küchen

fahren täglich Stationen in Berlin an und verteilen täglich hunderte warme Mahlzeiten an Obdachlose

und Bedürftige.

FOTO: JOERG CARSTENSEN

Von Ulrich Steinkohl

und Sabrina Szameitat

Seit Jahren unterstützt

Frank Zander Obdachlose in

Not. Dafür erhielt der

Berliner Entertainer nun

sein zweites Verdienstkreuz.

Bei der Ehrung im Schloss

Bellevue erzählte er, was

ihn manchmal bei seinem

Engagement sorichtig

umhaut.

BERLIN. DerBerliner Entertainer

Frank Zander (80) ist für

sein jahrelanges Engagement

für Obdachlose mit dem Bundesverdienstkreuz

1. Klasse

geehrt worden. Er sei „sehr

stolz“, sagte Zander bei der

Verleihung vor wenigen

Tagen im Schloss Bellevue.

Bundespräsident Frank-Walter

Steinmeier hatte ihm dort

sein mittlerweile zweites Verdienstkreuz

überreicht.

Der Sänger („Hier kommt

Kurt“) hatte 2002 die Erstauszeichnung,

das Verdienstkreuz

am Bande, erhalten.

Mit dem Verdienstkreuz

1. Klasse stand nun die nächste

Stufe an. Zander richtet

seit 1995 zu Weihnachten

eine Feier mit Showprogramm

für Bedürftige aus.

„Es gibt einfach unheimlich

viele arme Gestalten,

und wenn die uns

berühren oder sich

bedanken – mehr

Weihnachten kann

man nicht haben“,

sagte der 80-Jährige

über sein Engagement.

„Die umarmen uns, und

das haut mich manchmal

um.“

Als er vor 20 Jahren von

dem damaligen Bundespräsidenten

Johannes Rau seinen

ersten Verdienstorden bekommen

hatte, sei er noch

neu in der Branche gewesen,

sagte der Entertainer. „Ich

wusste noch nicht so richtig,

damit was anzufangen.

Heute weiß ich: Es ist wirklich

ein Verdienst.“

Zanders Weihnachtsfeier

für Bedürftige hatte jahrelang

in einem Hotelsaal mit

Tausenden Gästen stattgefunden.

Angesichts der Corona-Pandemie

wird sie auch

in diesem Jahr ausfallen, der

Entertainer unterstützt stattdessen

mittlerweile Foodtrucks

und Suppenbusse.

Statt Gänsebraten wie zuvor

im Hotel Estrel soll es „Wildragout

mit Apfelrotkohlund

Böhmischen Knödeln“ sowie

„Rosmarin-Kürbis mit Maronen-Sößchen

und Knödeln“

geben, zudem nützliche

Spenden wie Schlafsäcke.

Anfang Dezember

hatte Zander 30000

Euro Starthilfe für

das Foodtruck-Projekt

der Caritas in

Berlin übergeben

und half in den vergangenen

Wochen über mehrere

Tage bei der Essensausgabe.

Vom19. bis 22. Dezember

ging Zander schließlich mit

dem Truck zusammen „on

tour“. Der Übergabe des

Spendenschecks fand am Gedenktag

des heiligen Nikolaus

statt. „Es ist ein christlicher

Feiertag, der uns mahnt, auch

selber anarme Menschen zu

denken“, betonte Zander

Der Entertainer rief Unternehmen

und Einzelspender

zur weiteren Unterstützung

des „Foodtrucks“ auf. Sein

Sohn und Manager Marcus

werde sein Engagement für

das Projekt fortführen, wenn

er selbst es nicht mehr könne,

kündigte der 80-Jährige

an. Die Berliner Caritasdirektorin

Ulrike Kostka betonte,

durch Zanders Hilfe könne

der Foodtruck bis März unterwegs

sein und bei jeder Tour

jeweils bis zu 150 Mahlzeiten

ausgeben. Dabei sei es auch

wichtig, armen Menschen zu

zeigen, „dass sie angenommen

und nicht mehr allein

sind“.

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Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 13

Im Dezember 1945 lagen viele deutsche Städte noch in Trümmern. Dieses Foto zeigt die Neubrandenburger Innenstadt.

FOTO: STADTARCHIV NEUBRANDENBURG

1945: Vatis Rückkehr wardas einzige Geschenk

Lesergeschichte

vonRenateNeinaß

aus Neubrandenburg

Unsere Leserin erzählt ihrem

Enkel, dass sie 1945 nicht

ein einziges „richtiges“

Geschenk zu Weihnachten

bekam. Und doch war es

womöglich das freudigste

Weihnachtsfest ihres

gesamten Lebens.

Eines Tages fragte mich

mein Enkel: „Oma, was

hast du zu Weihnachten

bekommen, als du so alt

warst wie ich jetzt?“ Erwar

damals sechseinhalb Jahre

alt. „Nichts“ war meine Antwort,

ich musste nicht lange

überlegen. „Warst du denn

nicht artig?“, fragte mein

Enkelsohn. Und ich erwiderte:

„Doch, ich war ein sehr

artiges Kind.“

Aber als ich sechseinhalb

Jahre alt war, schrieben wir

das Jahr 1945. Unsere Mutter

war im Krankenhaus, Lothar,

mein ältester Bruder war im

November gerade aus kurzer

russischer Gefangenschaft gekommen,

er war 17 Jahre alt.

Ilse und Manfred waren wieder

in der Schule, und ich

wurde zusammen mit zwei

Jungen von einer Bekannten

beaufsichtigt und versorgt.

Die Adventszeit haben wir als

solche nicht wahrgenommen.

Keine Kerzen, kein Tannengrün.

Es war ohnehin immer

dunkel.

Heilig Abend war herangekommen.

Einen Gabentisch

mit Geschenken gab es nicht.

Darüber wurde auch nicht

gewehklagt. Man war froh,

wenn immer etwas zu essen

da war. Lothar bereitete das

Abendessen mit großer Sorgfalt

zu. Er goss etwas Schwarzes

Fett in die Pfanne, legte

einige Kartoffelscheiben hinein,

drehte sie nach einer

Weile um und ließ sie weiter

brutzeln. Dann gab er jedem

von uns einige Scheiben auf

einen Teller.

So verfuhr er auch mit

dem täglichen Abendbrot.

Er legte einige Brotscheiben

auf die Herdplatte,

und nachdem sie von

beiden Seiten geröstet

waren, benetzte er sie mit

Muckefuck, dem Schwarzen

Fett, und streute einige Krümel

Zucker zur Geschmacksverbesserung

darüber.

Dann reichte er jedem von

uns eine Stulle. Das war richtig

feierlich. Wirsollten auch

ganz langsam kauen und das

Brot nicht gierig hinunter

schlingen.

Dann sagte er uns, wir drei

sollten schon ins Krankenhaus

gehen, um die Mutter

zu besuchen, erwürde später

nachkommen. Weil er

nicht kam, wollten wir

irgendwann den Heimweg

antreten. Beim

Abschied sagte mein

Bruder Manfred: „Mutti,

morgen kommen wir

mit unserem Papa!“ Die

Mutter fragte: „Hat er denn

geschrieben?“ Nein, wir

wussten nichts.

Zu Hause angekommen,

was erblicke ich auf dem

Stuhl gegenüber der Tür?Da

war ein Rucksack, wie ihn die

Soldaten trugen. Ich schaute

nicht links und nicht rechts,

sondern stürmte in die Stube,

sprangmeinem Vater aufden

Arm. Ich wollte ihn festhalten,

ihn nie wieder los lassen.

Mein Papa war da! Welchunsagbare

Freude!

Kann man sich ein schöneres

Weihnachtsgeschenk vorstellen?

Ich kann es bis heute

nicht. Auch mein Vater hat

keine lange Gefangenschaft

erleben müssen.

Man braucht nicht viel

Fantasie, um sich vorzustellen,

was sich dann im Krankensaal

bei unserer Mutter

und den anderen Frauen abgespielt

hat.

Ich hatte meinen Vater

nur zweimal während seiner

Urlaubstage erlebt, aber er

war mir so vertraut, als wäre

er immer bei uns gewesen.

Wiesoll man all das heute

einem sechsjährigen Kind erklären?

Ich wundere mich nur über

mich selbst, dass ich meine

Brüder nie gefragt habe, ob

sie vorher etwas gewusst

haben. Sollte es eine Überraschung

für uns sein?

Für mich bleibt abschließend

nur eine Feststellung:

Washatten wir damals doch

für ein Glück, dass wir den

Krieg alle überlebt haben!

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Seite 14 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

Eine „göttliche Fügung“zum Weihnachtsfest

Von Jeanette Bederke

Gottesdienste ohne Musik,

Weihnachten ohne Gesang

und Posaunen –das ist

eigentlich undenkbar. Im

Angermünder Pfarrsprengel

drohte ohne Kantor genau

das. Doch dann gab es doch

noch eine Lösung.

Studentin Maria Schella freut sich darauf, zuWeihnachten die berühmte Wagner-Orgel zu spielen.

ANGERMÜNDE. Maria Schella

zieht so einige der 35 Register.

Die 25-Jährigesitzt vor der riesigen

barocken Wagner-Orgel

in der Angermünder Marienkirche

und greift gekonnt

in die Tasten. Sofort ist das

Kirchenschiff von orchestral

anmutender Musik erfüllt.

„Im Studium lernen wir das

Improvisieren an der Orgel

in verschiedenen Stilrichtungen,

können so viel selbst gestalten“,

erklärt die zierliche

junge Frau.

Improvisieren muss auch

die evangelische Kirchengemeinde

Angermünde mit

ihren rund 2000 Mitgliedern.

Ihr fehlt seit dem Herbst ein

Kantor.„Nicht jeden Menschen

erreichenwir mitdem gesprochenenWort.

Kirchenmusikist

die Ansprache an die Seele“,

sagtPfarrer Jonathan Schmidt

undmachtdamitdeutlich, warum

die Gemeinde die Stelle

dringend besetzen wollte und

um die musikalische Adventszeit,

die Christ-Mette und den

Jahresausklang fürchtete.

In Angermünde habe es

durchaus Interessenten gegeben,

sagt Holger Schella, zuständig

für die Koordinierung

der Kirchenmusik inder Gemeinde.

„Diese Bewerberwollten

allerdings in erster Linie

diegroße, alte Wagner-Orgelin

der Marienkirche spielen. Doch

wir haben 21 Kirchen mit Instrumenten

im Pfarrsprengel,

um die sich der Kantor ebenfalls

kümmern muss. Ganz zu

schweigen von der sozialen

Arbeit“, erklärt er. Das aber

lehnten die Interessenten ab

und verschwanden wieder.

Rückkehr aus Berlin

in die Uckermark

Doch dann gab eseine „göttliche

Fügung“,wie es der Pfarrer

nennt: Schella brachte seine

TochterMariains Spiel,die im

nächsten Jahr ihr Studiumder

Kirchenmusik ander Berliner

Hochschule der Künste beendet.

„Ich habe meinen Vater

schon früher bei seiner Arbeit

begleitet, sprang sogar als Organistin

bei Gottesdiensten

ein“, erinnert sichdie musikalische

Frau,die seit ihrem siebten

Lebensjahr Klavier spielt

und seit 2017 Orgelunterricht

bekommt.

Maria, in der Uckermark

aufgewachsen, wollte schon

immer Kirchenmusikerin werden

und in einer Kirchengemeinde

arbeiten, wie sie sagt.

Dass sie trotz Studiums und

Lebens in Berlin tatsächlich

in die Brandenburger Provinz

zurückkehrt, hatte sie so nicht

geplant. Doch die Not der Angermünder

Gemeinde ließ sie

umdenken: „Ich bin eingesprungen,weildie

Leute dafür

unendlich dankbar sind“, hat

sie beobachtet und legt sich ins

Zeug -mit musikalischen Andachten

und der Orgelbegleitung

zuGottesdiensten auch

in den kleineren Kirchen des

Pfarrsprengels.Jeden Mittwoch

ist sie in Angermünde, um zunächst

mit den Kindern in der

evangelischen Kita zu musizieren

und am Nachmittag sowie

am Abend Kinder- und Posaunenchor

zu betreuen.

Wirkung weit über die

Gemeinde hinaus

Dank Maria Schella ist Weihnachten

in der Angermünder

Kirchengemeindenun gerettet.

EinAdventskonzert in der 450

Plätze bietendenMarienkirche

-mit Orgel, Kinder-, Posaunen-

FOTO: PATRICK PLEUL

und Kirchenchor

hat die

Studentin

bereits gestaltet.

Am

Heiligen Abend begleitet sie

mehrere Gottesdienste im

Pfarrsprengel, bevor um 22.00

Uhr in der MarienkircheMusik

zur Christnacht erklingt. Und

auch amSilvesterabend, um

23.00 Uhr,gestaltet sieein Konzert

für Orgel und Trompeten

in dem mittelalterlichen Gotteshaus.

„Das nächste Jahr ist

auchschon durchgeplant -mit

musikalischen Gottesdiensten

und monatlich zwei Konzerten“,

sagt ihr Vater stolz.

Erleichtert ist JohannaHenschel,

Chefin des Angermünder

Tourismusvereins, die eng

mit der Kirchengemeinde zusammenarbeitet.

„Wir sind

dankbar für diesetolle Lösung,

denn wir erwarten gerade zu

Weihnachten und dem Jahreswechsel

viele Gäste, die gern

die Konzerteinder Marienkirche

besuchen“, sagt sie. Gern

würde Maria Schella die Angermünder

Kantorenstelle

nach dem Studienabschluss

im nächsten Jahrübernehmen.

Doch zunächst werde der

Posten ordnungsgemäß ausgeschrieben,

erklärt Pfarrer

Schmidt. „Dafür blieb nach

dem überstürzten Abgang der

bisherigen Kantorinkeine Zeit,

aber wir werden das nachholen.“

Maria, die sich auf jeden

Fall bewerben will,rechnet

er gute Chancen aus.

Die 25-Jährige zeigt

sich froh über die Gelegenheit,

bereits jetzt

schon praktische Erfahrungen

sammeln

zu können.

Und sie genießt

sichtbar das Spielgefühlauf

derWagner-Orgel ausdem 18.

Jahrhundert. „Das ist ein Instrument

mit vielen Feinheiten

und Klangfarben“, schwärmt

die angehende Kirchenmusikerin.

Die Orgel biete zudem

etwasfürsAuge, auch wenn sie

dringend restauriert werden

müsse, ergänzt Vater Schella.

„Zwei Posaunenengel heben

ihre Trompeten, zwei weitere

hauen auf Kesselpauken, wenn

der Organist die entsprechenden

HebeloderPedale bewegt“,

erklärt erund sammelt eifrig

Spendenfür eine Orgel-Schönheitskur

imnächsten Jahr.

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Gebt acht auf euch und eure Lieben

und bleibt gesund!

Eure Geschäftsleitung

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Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 15

DDR-Weihnachten mit Jung und Alt

Lesergeschichte

vonAnnetteFranke-Blume

aus Lychen

Alle Senioren und Kinder des

Ortes feierten inden 70ern

zu DDR-Zeiten gemeinsam in

der Dorfgaststätte –sein

Geschirr musste man von zu

Hause mitbringen. Unsere

Leserin erinnert sich bis

heute gern daran.

Als ich Ihren Aufruf las,

doch mal über Weihnachten

in der DDR

zu schreiben, fielen mir unsere

Weihnachtsfeiern in den

70iger Jahren, an die ich mich

heute noch gerne erinnere.

Zu dieser Zeit war ich elf oder

zwölf Jahre alt, wir wohnten

da in Warthe.Die Weihnachtsfeiern

wurden zuder Zeit von

der Gemeinde im großen Saal

in der Gaststätte „Drei Eichen“,

die noch heute im Familienbesitz

existiert, für alle Kinder

und Rentner ausgerichtet.

Im Saal wurden lange Tischreihen

aufgestellt, eine große

echte Tanne stand im Raum

geschmückt mit bunten Kugelnund

echte Kerzenwurden

angezündet. Ich glaube mich

zu erinnern, dass auch Feuerwehrleute

auf den Baum aufpassten.

Mit unserem Chor

und der Laienspielgruppe haben

wir lange vorher tüchtig

geprobt. Ein kleines Theaterstück

wurde natürlich mit

selbst gebauter Dekoration

für die Bühneeingeübt, Lieder

geprobt und unsere Gedichte

immer wieder geübt.

Dann war es soweit, die

Pionierbluse und das Halstuch

wurden nochmal aufgebügelt,

der Plisseerock gerichtet, dicke

Strumpfhosenanund die Stiefel

auf Vordermann gebracht

–und dann konnten wir los.

Meine Schwester Petra war

auch mit im Chor und spielte

Flöte. Die Aufregung wuchs,

hoffentlich würde uns kein

Patzerunterlaufen. Die Gedichte

wurden noch ein letztes Mal

abgefragt.

Wirsuchtenuns einenPlatz

und jeder hatte sein eigenes

Kaffeegedeckmitgebracht. Die

Feier wurde mit einer Ansprache

vom Bürgermeister eröffnet.

Danachging derChorauf

die Bühne. Lieder wurden gesungen,von

HerrnLöschmann

mit der Gitarre begleitet.

DasGedicht„Weihnachtsabend“

Hört nur, gesternAbend,sogegen sieben,

Mutter wargradbeim Kaufmanndrüben,

da poltertesdieTreppehinauf,

klopft an dieTür undreißtsie auf.

Knecht Ruprecht kamherein

unddenkt euch:Ich warganz allein...

Er brummteetwas wieWeihnachtslieder,

da rutschte ich flink vomStuhl hernieder

undsangdas Lied der heiligenNacht,

da hateraberAugen gemacht!

Er schenkte mirNüsse undPfefferkuchen

undbrummte: Dich werdeich nochmalbesuchen!

Grüß Vater undMutter,ich dankedir auch.

AufWiedersehen!

Ich stand mit in der ersten

Reihe und durfte nur die Lippen

bewegen, weil ich nicht

singen konnte. Gedichte durfte

und konnte ich aber aufsagen

–wie etwa „Leise rieselt

der Schnee“ oder „Stille Nacht,

heilige Nacht.“ Das habe ich

gerne gemacht. Eines davon

habe ich bis heute noch in guter

Erinnerung –siehe anbei.

Dann folgte ein kleines

Laienspielstück, das auch mit

Applaus beendet wurde. Es

hieß „Peter sucht den Weihnachtsmann“.

Meine Schulfreundin

Doris war der Peter

und ich einer von den Zwergen.

Danach war unser Programm

zuEnde. Nach einer

kurzen Pause polterte es an

der Tür: Der Weihnachtsmann

kommt! Mit den Worten des

Knecht-Ruprecht-Gedichts von

Theodor Storm („Vondrauß‘

vom Walde komme ich her,

ich muss euch sagen, es weihnachtet

sehr!“...) kam der Bärtige

herein.

Der GasthofWartheheutzutage:Erexistiertseit 1909. Zu DDR-Zeiten

wurde hier mitJungund Alt Weihnachtengefeiert. FOTO:NK-ARCHIV

Er hatte einen riesigen

großen Mantel an und frisch

geputzte Knobelbecher guckten

darunter vor. Trotz seiner

Verkleidung wussten wir

ziemlich schnell, wer wohl

darunter steckte – haben

uns aber nicht getraut, herum

zu kichern. Wir hatten

schließlich Respekt! Denn

der verkleidete Weihnachtsmann

hatte nicht nur einen

großen Sack mit Geschenken

dabei, sondern auch eine große

Rute!

Nach und nach wurde

jedes Kind aufgerufen und

muste einen Vers aufsagen,

erst dann bekam man sein

Geschenk. Die Jungen haben

auch mal die Rute zu spüren

bekommen, weil sie es mit

ihrem Schabernack übertrieben

haben; da wurde dann

nicht lange gefackelt.

Mit frischem Kuchen und

Kakao klang dann langsam

unsere Feier aus, wir gingen

glücklich mit unseren Geschenken

nach Hause.

Stille Nachtist

in den USA

Nummer Eins

WASHINGTON. Ein deutscher

Exportschlager liegt an der

Spitze: Die Hitliste der beliebtesten

Weihnachtslieder

in US-Kirchen ist eindeutig:

„O Holy Night“, die amerikanische

Version von „Stille

Nacht, heilige Nacht“,rangiert

unangefochten an der Spitze.

Ermittelt hat das „Pushpay“,

ein Spendenportal, das rund

15.000 US-Kirchengemeinden

befragte, welches Weihnachtslied

die Gläubigen am

häufigsten anstimmen. Der

Evergreen – inzwischen in

mehr als 300 Sprachen übersetzt

–ist ein Phänomen sowohl

inden Kirchenbänken

vieler Gotteshäuser. Seine Beliebtheit

ist umso erstaunlicher,

als „O Holy Night“ nicht

amerikanisch ist, sondern ein

musikalischer Exportschlager

aus Österreich. Das weltweit

bekannteste Weihnachtslied

hat seineWurzeln in Salzburg

–sie reichen in das Jahr 1818

zurück. In die USA schaffte

es das Lied schon gut 20 Jahre

nach seiner Premiere. 1839

sangen esdie „Rainer Sänger“

ausdem Zillertalinder Trinity

Church in New York nahe der

Wall Street –auf Deutsch. Eine

englische Version präsentierte

John Freeman Young, der spätereBischof

von Florida in den

1850er Jahren. Seine Übersetzung

gilt bis heute.

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Seite 16 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

Weihnachten in schwersten Zeiten

Lesergeschichte

vonAnne Kamp

aus Neubrandenburg

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Auch im Kriegsjahr 1944 wurde Weihnachten gefeiert, für viele

Flüchtlinge unter schlimmen Bedingungen. Unsere Leserin, damals

noch ein Kind, konnte damals trotzdem Weihnachten feiern. Aber unter

Bedingungen, die man sich heute kaum noch vorstellen kann.

Eines der wenigen Bilder, die es von den Flüchtlings-Trecks aus Ostpreußen gibt: Wer diese Zeit miterlebt hat, hat zwangsläufig auch

Weihnachtsfeste feiern müssen, die wenig mit den heutigen gemeinsam haben.

FOTO: BUNDESARCHIV BILD 183-R77440 (AUTOR UNBEKANNT)

Über eine Himmelsleiter

geht es weit nach

oben, gleich über dem

Kuhstall in eine kleine Kammer,die

vormals dem Knecht

August gehörte. Der ist nun

im Krieg und daher gerade

frei für Anna und ihre vier

Kinder. Ein Lumpenlager in

der Ecke und ein paar Bretter

mit Nägeln versehen für

ihre wenigen Habseligkeiten.

Einen Ofen sucht man vergeblich.

Die Bäuerin betrachtet

die Flüchtlingsfamilie aus

Ostpreußen wie Gesindel,

die an ihrem Schicksal selbst

schuld seien. Mitgefühl? Fehlanzeige!

Dabei wäre Anna schon

mit der kleinsten Geste zufrieden

gewesen. Vier Wochen

auf dem Treck bei klirrender

Kälte, bei Eis und Schnee und

einem eisigen Ostwind –

und über ihnen die Bomben

–täglich, stündlich

den Tod vor Augen.

Und jetzt? Sie haben

alles verloren. Sie haben

nur das, was sie auf dem

Leib tragen. Klar, sie

haben sich, haben ein

Dach über dem Kopf ...

keine akute Bedrohung

mehr.

In wenigen Tagen ist

WeihnachtenWeihnachten

1944 im

Mecklenburgischen

–weit entfernt von

der einstigen Heimat

in Ostpreußen. Einen

Tag vor Heiligabend

geht Anna mit ihren

Kindern in den nahen

Wald und bittet den Förster

um ein paar Zweige für ihre

Stube – Tannenzweige für

Weihnachten. Er gibt sie ihr

und die Förstersfrau reicht

ihr dazu zwei kleine Kerzen.

Anna dankt ihnen –dankt

ihnen sehr.

Am Heiligen Abend sitzen

sie alle om der Dachkammer

des Kuhstalls vor den

geschmückten Tannenzweigen.

Die Kinder haben aus

Stroh Sterne gebastelt, die

zwei Kerzen angezündet und

sie singen Weihnachtslieder.

Sie sind glücklich. Die Tränen

ihrer Mutter sehen die Kinder

nicht– denn sie bleiben wieder

einmal ungeweint, sie

lässt wie immer niemanden

an ihrem Kummer teilhaben.

Da klopft es an der Tür.Ein

kleiner,vielleicht 5Jahre alter

Junge wird von seiner Mutter

in die Stube geschoben. Etwas

verlegen überreicht er den

Kindern ein paar rotbackige

Äpfel und Annas Sohn Erich

ein geschnitztes Holzpferdchen.

Bevor sie sich besinnen,

ist der kleine Junge mit

seiner Mutter schon wieder

verschwunden. Später wird

man erfahren, dass es Manfred

war, der fünfjährige Tagelöhnerssohn.

Während die Kinder ihre

Geschenke betrachten, sitzt

Anna ganz still da – und

weint jetzt doch. Sie weint,

dass es sie schüttelt, weil sie

so gerührt ist über die Geste

von Manfred und seiner Familie,

die –anders als etwa die

Bauersfamilie –selbst nur das

nötigste hat.

Anna und ihre Kinder

überleben den Krieg, überstehen

die Nachkriegsjahre.

Anna nimmt jede Arbeit

an, sie ist sich für nichts zu

schade. Die Kinder lernen

fleißig in der Schule. Sie

sind ihr ganzer Stolz. Jahr

um Jahr verbessert sich ihr

Leben. Bald haben sie schon

eine klitzekleine Wohnung

mit einer eigenen Küche. Die

Kinder gehen ihren Wegund

Anna wartet noch immer auf

ihren Mann Willy.

Jahrzehnte später treffen

sich Manfred und Erich zufällig

auf einer Fachtagung

der Flugzeugbauingenieure.

Lange erzählen sie von früher...

Und auch das hölzerne

Pferdchen gibt es bis heute.

Mit diesem Weihnachtsgruß

bedanken wir uns recht

herzlich bei unserer Kundschaft.

Wir wünschen Ihnen

ein schönes und gesegnetes

Weihnachtsfest und kommen

Sie gut ins neue Jahr!

Ein frohes

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wünschen wir

unseren Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern

und bedanken uns fürdie gute Zusammenarbeit!

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Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 17

Kriegsweihnachten 1943/44:

„Und dasamheiligenAbend!“

Lesergeschichte

vonJoachim Lups

aus Neubrandenburg

Ohne Vati und ohne größere

Geschenke musste unser

Leser im anderthalb Jahre

vor Kriegsende Weihnachten

feiern. Und dann gab es

unter den Kindern auch

noch Streit!

Ich war 7Jahre alt. In dieser

Zeit wurde zu Hause

viel von Jerusalem und

Betlehem gesprochen. Ich

dachte immer, diese Orte

liegen bei uns in Deutschland

und ich war sehr enttäuscht,

dass es nicht so war.

Aber wenn schon nicht in

Deutschland, warum dann

gerade in diesem Land ,,Judäa”

wo es doch so viele

andere Länder auf der Erde

gab? Es musste doch Gründe

dafür geben. Eine Antwort

darauf habe ich aber nicht

bekommen.

Das Weihnachtsfest rückte

näher und die Erwartungen

auf Geschenke waren

auch bei mir schon da, obwohl

ich wusste, dass es in

dieser Zeit weniger zu kaufen

gab. Ich kann mich noch

erinnern, dass es im Saal des

Gasthauses Pietschmann in

der Oberbaustraße in Altentreptow

eine Spielzeugausstellung

im Saal gab. Dort

waren die Tische zusammengerückt,

auf diesen stand

alles voll mit gebrauchtem

Spielzeug.

Dieses hatten Eltern in

dieser Notzeit von ihren

schon erwachsenen Kindern

gespendet. Die Nazis aber

haben dieses Spielzeug verkauft

und das Geld für den

Endsieg gesammelt. Meine

Mutter und ich haben diese

Ausstellung besucht, aber

nichts gekauft, weil es wohl

auch zu teuer war. Ich hätte

mir damals natürlich gerne

etwas ausgesucht ...

Wir waren zu Hause vier

Geschwister und unsere

Mutter. Unser Vater war in

Norwegen im Krieg und so

sah es auch in vielen anderen

Familien aus.

Heiligabend wurdeander

Tür geklopft, als Ersatz für

den Weihnachtsmann und

den eigentlich erhofften

Sack mit Geschenken stand

eine Gestalt auf dem Flur,

die ziemlich eingefallen war.

Aber immerhin: Mein Bruder

und ich bekamen je zwei

Hühner und einen Hahn

geschenkt, aus Ton grob geformt,

nur getrocknet und

ohne Farbe, vielleicht etwa

drei Zentimeter groß. Der

Hahn hatte hinten eine Feder

eingesteckt, damit man

ihn als einen solchen erkennen

konnte.

Wir haben uns trotzdem

gefreut und damit auf dem

Tisch gespielt. Wir waren

ja anspruchslos, weil wir

ja nichts Besseres kannten.

Meine jüngere Schwester

(4 Jahre alt) wollte von meinem

Bruder und mir von diesem

wenigen Geflügel noch

welches abhaben. Das ging

aus unserer kindlichen Sicht

doch wohl überhaupt nicht!

Und so wurde es wahrscheinlich

ein bisschen laut.

Unserer Mutter,die wahrscheinlich

aus heutiger Sicht,

traurig war, wieder ohne

Ehemann und Familienvater

Weihnachten mit den Kindern

feiern zu müssen, ging

die Streiterei auf die Nerven.

Sie schickte meinen Bruder

und mich auf den Flur, damit

wieder Ruhe einzog,

obwohl wir ja in unseren

Augen vollkommen schuldlos

waren. Die Vierjährige

hätte sie wohl auch nicht

allein auf den dunklen Flur

können und so mussten wir

das Opfer bringen. Dort saßen

wir nun im dunklen Flur

auf der Treppe und ich soll

dann nach Aussage meines

Bruders, der damals achteinhalb

Jahre alt war, ganz

empört gesagt haben: „Und

das am Heiligen Abend!”

An Kinderspielzeug –hier etwa Puppen –war zu Kriegsweihnachten 1943 für unseren Leser Joachim

Lups und seine Familie nicht zudenken.

FOTO: MATTHIAS HIEKEL (ARCHIV)

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Am Ende des Jahres danken wir unseren großartigen Kunden

und Mitarbeiter, ihr seid spitze!

Wir wünschen allen besinnliche Weihnachtsfeiertage und

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schwierigeren Jahr möchten wir uns

bei all unseren Kunden für Ihr Vertrauen

bedanken und wünschen besinnliche,

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Seite 18 Frohes Fest

Freitag, 23. Dezember 2022

Mit unserem diesjährigen Aufruf, Ihre Geschichten für

die Weihnachtsbeilage an unsere Redaktion zu senden,

hatten wir in diesem Jahr auch die Einladung verbunden,

uns Geschichten aus den Weihnachtsbeilagen der

vergangenen Jahre vorzuschlagen, die Sie gerne noch

einmal lesen würden. Am Ende hat der verfügbare Platz

dafür leider nicht ausgereicht –mit dieser Ausnahme:

Gleich mehrere Leser haben sich diese beiden tierischen

Geschichten gewünscht. Eine erschien erstmals im Jahr

2013, die andere erstmals imJahr 2015.

An Weihnachten

wurden dieseKatzenzahm

Lesergeschichten

vonErikaRademacher

aus Fünfseen

das Beste

Terrier-Mischling Lutz war für Familie Rademacher das schönste Weihnachtsgeschenk.

Weihnachtshund Lutz:

Ein tierisches Geschenk

Lesergeschichten

vonErikaRademacher

aus Fünfseen

Sie betrauerten eigentlich

noch den Verlust ihres alten

Hundes, da hatten sie auch

schon einen neuen...

Mein Mann und ich

wohnten inBremen

und verbrachten

unseren Weihnachtsurlaub

am Plauer See. Unser Hund

„Bobby“ war vor vier Wochen

gestorben. Von früheren

Urlauben kannten wir

das Tierheim in Malchow

und wollten daher seine

Spielsachen im Tierheim

abgeben.

Zwei Tage vor Weihnachten

fuhren wir zum

Malchower Tierheim. Am

Eingang nahm eine sehr

nette Dame uns die Sachen

ab und fragte uns, obwir

reinkommen wollten, um

uns die Tiere anzusehen.

Wir nahmen die Einladung

gerne an. Wir gingen an

den Zwingern der Hunde

vorbei. Alle Hunde bis auf

einen bellten. Wir blieben

am Zwinger stehen, er kam

ans Gitter und schaute uns

an. Wir lasen die Tafel am

Gitter: Lutz, circa zwei Jahre

alt –Terrier-Mischling –

Fundhund.

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das Beste

Ich schaute ihn an und

sagte zu ihm:„Du bist auch

ein ganz Lieber!“ Wir gingen

weiter, er blieb ruhig

stehen und verfolgte uns

mit seinen Augen, ohne

einen Laut von sich zu geben.

Wir drehten uns noch

einmal nach ihm um, er

stand immer noch regungslos

da und schaute uns nach.

Wir fragten aus Spaß die

Frau vom Tierheim: „Kann

er überhaupt bellen?“ „Ja,

er kann bellen“, sagte sie

und lachte. Wir bedankten

uns für den Rundgang und

wünschten ihr frohe Weihnachten.

Sie riefuns hinterher:

„Kommen Sie doch einmal

wieder vorbei.“

Nach einem Spaziergang

ist plötzlich alles klar

DasWeihnachtsfest nahte –

zumerstenMal nach langer

Zeit ohne Hund. Wir waren

traurig und dachten andie

schöne Zeit mit unserem

Hund „Bobby“. Aber wir

dachten auch anLutz aus

dem Tierheim Malchow;

denn wir konntenihn nicht

vergessen. Und plötzlich

kam eine große Vorfreude

auf: Wir wollten Lutz wiedersehen.

Nach den Feiertagen

fuhren wir ins Tierheim,

um Lutz zusehen,

undfragten, ob wir mitihm

spazieren gehen durften.

Die Dame vom Tierheim

war einverstanden.

FOTO: PRIVAT

Nach dem Spaziergang

brachten wir ihn wieder.

Ein Mitarbeiter führte ihn

in seinen Zwinger zurück.

Wir schauten ihm sehnsüchtig

nach. Die Dame vom

Tierheim sprach uns an und

fragte: „Wollen Sie ihn gleich

mitnehmen?“ Jaaaaaaa, wir

wollten! Nach der Erledigung

der Formalitäten holte

der Mitarbeiter Lutz wieder

aus dem Zwinger.Lutz hüpfte

vor Freude und sprang

uns an. Ich nahm seine Leine,

er ging mit uns aus dem

Tierheim, lief zielstrebig zu

unserem Auto, setzte sich an

die hintere Beifahrertür und

wartete, bis die Tür aufging.

Er sprang ins Auto auf den

Rücksitz, setzte sich hin, als

hätte er immer schon dort

gesessen. Wir hatten unser

schönstes Weihnachtsgeschenk

aus dem Tierheim

Malchow bekommen.

Lutz heißt heute „Robby“,

ist sechs Jahre alt und

wohnt seit vier Jahren mit

uns wieder in seiner alten

Heimat am Plauer See. Er besucht

regelmäßig sein altes

Tierheim in Malchow und

begrüßt dort immer wieder

freudig die Mitarbeiter, die

ihn noch kennen.

Diese Geschichte ist ein

kleines Dankeschön an die

Mitarbeiter des Tierheimes

in Malchow für die liebevolle

Betreuung ihrer tierischen

Bewohner.

Unsere Leserin fütterte drei

streuende Katzen, die sich

aber nicht inihr Haus

trauten. Doch am heiligen

Abend geschah dann ein

kleines Weihnachtswunder.

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Wir wünschen allen KUnden und Geschäftspartnern

ein besinnliches Weihnachtsfest!

Einen Lieblingsplatz hat die Neue schnell gefunden.

Endlich ein schönes Zuhause! Und so weihnachtlich!

Unschwer zuerkennen: Diese Katze fühlt sich pudelwohl. FOTOS:PRIVAT

Im Sommer 2009 verbrachten

wir zum letzten

Mal den Urlaub in

unserem Ferienhaus am

Plauer See, bevor wir im

Dezember dort endgültig

einziehen wollten. Nach

unserer Ankunft machten

wir mit unserem Hund

„Bobby“ einen Spaziergang

im Ferienpark in der

Nähe unseres Hauses. Auf

dem Dorfplatz sahen wir

eine schwarz-weiße Katze,

welche sehr mager aussah.

Ich sagte zu ihr: „Wenn du

Hunger hast, dann komm

doch zu unserem Haus,

dort bekommst du etwas

zu fressen.“

Sie schaute uns an, und

wir gingenweiter.Nachdem

wir wieder zu Hause angekommenwaren,

schauteich

nach einer Stunde aus dem

Fenster in den Garten. Die

schwarz-weiße Katze saß

auf dem Rasen und schaute

die Haustür an. Ich brachte

ihr eine Portion Hundefutter,weil

wir kein Katzenfutter

hatten. Sie verzog sich

ins Gebüsch, wartete, bisich

wieder ins Haus gegangen

bin, und fraß dann gierig.

Am nächsten Tag kauften

wir dann Katzenfutter.

In den drei Wochen unseres

Urlaubs kam die Katze

dreimal amTag vorbei und

holte sich regelmäßig ihr

Futter ab. Anfassen ließ sie

sich immernoch nicht, und

sie hielt immer einen Abstand

von fünf Metern. Wir

baten unsere Nachbarn vom

Ferienpark, die Katze nach

unserem Urlaub weiterzufüttern.

Nach drei Wochen

kam ein Anruf, dass noch

zwei weitere Katzen aufgetaucht

seien. Die Nachbarn

fragten uns, ob sie die beiden

Katzenauch füttern sollen.

WirsagtennatürlichJa.

Mitte Dezember war

unser Umzug anden Plauer

See beendet. Wir stellten

dann eine Hütte für unsere

Katzen in den Garten.

Sie waren alle noch sehr

scheu. Es wurde sehr kalt,

undesfiel viel Schnee. Aber

die Katzen kamen nicht ins

Haus.

Am 24. Dezember ging

ich wie immer morgens in

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den Garten, um ihnen Futter

hinzustellen. Dabei ließ

ich die Hintertür offen, damit

sie ins Haus reingehen

könnten. Nach 15Minuten

kamen unsere drei„wilden“

Katzenindie Küche und liefen

weiter inden Raum mit

der Gästetoilette.EineKatze

legte sich ins Waschbecken,

eine andere in die Dusche

und die dritte auf den Toilettendeckel.

Sie ließensich

jetzt anfassen und streicheln.

Ich sagte zuihnen:

„Ihr seid endlich zu Hause

angekommen!“

Nachmittags legte ich

ein Kissen ins Waschbecken

und einen Hundekorb

von unserem Hund Bobby

in die Dusche. Sie nahmen

die Sachen dankbar anund

schliefen tiefund fest in den

Heiligen Abend hinein. Bei

näherem Betrachten stellten

wir fest, dass es drei

Kater waren. Am Heiligen

Abend habenwir sie aufdie

Namen Felix, Bärchen und

Timmy getauft.

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Freitag, 23. Dezember 2022

Frohes Fest

Seite 19

Ein Weihnachtswunder,das bis heutenachwirkt

Lesergeschichte

vonIngrid Giese

aus Strasburg(Uckermark)

Vierzehn Jahre ist inzwischen

ein Weihnachtsfest her, an

das unsere Leserin bis heute

jedes Jahr zurückdenkt. Denn

das ihr Mann damals und

seitdem jedes Jahr mit ihr

Weihnachten feiern konnte,

ist ein echtes Wunder.

Am Heiligabend 2008

hat unser Sohn nachmittags

unseren Vati,

meinen Mann, nach Hause

geholt. Drei Monate hatte

er zu diesem Zeitpunkt im

Krankenhaus gelegen –nun

durfte erbis zum zweiten

Feiertag bei uns bleiben.

Danach musste er wieder zurück

ins Krankenhaus. Wir

alle waren sehr aufgeregt:

Wie würde es sein? Würden

wir zurecht kommen? Trotz

aller Zweifel und der Strapazen

der Vormonate überwog

am Ende die Freude.

Und dass wir seitdem

schon 14 Mal gemeinsam

Weihnachten mit Vati, der

inzwischen auch wieder zu

Hause wohnt, feiern konnten,

war damals wirklich

noch nicht abzusehen.

Als wir ihn am 26. September

2008 ins Krankenhaus

Tagelang bangte die Familie im Herbst 2008 um das Leben von Vati Giese.

Inzwischen sind vierzehn Jahre verganen.

FOTOS: ©RDNZL –STOCK.ADOBE.COM /PRIVAT

brachten, ahnten wir nichts

Böses. Er war gesund und lief

auf eigenen Beinen. Er sollte

am Rücken operiert werden.

Als er am 29. September

schließlich operiert wurde,

ging die OP leider total schief

gegangen. In der Nacht kam

es dann zu einer Not-OP mit

schrecklichen Folgen.

Morgens am 30. September

– es war mein

66. Geburtstag und unser

48. Hochzeitstag –wurden

wir telefonisch vom Krankenhaus

informiert, dass

wir sofort kommen sollten,

da mein Mann, unser Vati,

die OP nicht überstehen

würde. Die ganze Familie

kam am Vormittag

im Krankenhaus

zusammen. Mein Mann

lag auf der Intensivstation

im Koma, wir konnten ihn

nicht erkennen. Die Überwachungsmaschinen

pfeiften

und klingelten – der

ganze Raum voller Säcke

mit blutigen Kompressen.

Überall waren Schläuche

an ihm angebracht.

Man sagte uns, dass es in

der Nacht zu großen Blutungen

im Brustkorb gekommen

sei, dass man den Brustkorb

mit zwei großen Schnitten

habe öffnen müssen, damit

die Lunge frei wurde. Er

habe dabei Schlaganfälle

und Hirnblutungen erlitten.

Vier Mal musste unser

Vati reanimiert werden und

literweise Blut wurde ihm

übertragen.

„Ja, er lebt noch“, hieß

es damals von den Ärzten:

Aber es sehe schlecht aus

und wenn er es überhaupt

schaffe, dann würde

er ein schwerer

Pflegefall bleiben.

Tag und

Nacht waren

wir bei

ihm. So

lag er zehn

Tage, dann

merkte man,

dass er sich

nicht mehr bewegen

konnte. Er wurde

im Koma noch einmal

operiert, da es zu einem Knocheneinbruch

in der Wirbelsäule

gekommen war. Es

ging wochenlang um Leben

und Tod. Ich war froh, dass

ich alle Vollmachten hatte,

sonst hätte man uns noch

einen Betreuer vorgesetzt.

Und dann geschah das,

was für mich bis heute ein

Wunder ist: Nach vier Wochen

kam er aus dem Koma

zurück.Erwar geistigorientiert,

aber querschnittsgelähmt.

Dass er anWeihnachten

tatsächlich wieder nach

Hause kommen könnte –

wenn auch im Rollstuhl –

das hätten wir uns in den

Wochen zuvor nicht träumen

lassen. Wir feierten

ein Weihnachtsfest, sowie

wir es immer getan hatten:

Die Wohnung festlich geschmückt,

dazu ein gutes

Essengemacht –wie immer

mit Karpfen am heiligen

Abend. Die engste Familie

war beisammen.

Jetzt ist es schon fast

14 Jahre her. Mein Mann hat

sich ins Leben zurück gekämpft

und konnte Anfang

2009 das Krankenhaus wieder

verlassen. Sein Bruder, der

Mediziner ist, sagt immer,

damals, in den Wochen vor

Weihnachten, sei ein kleines

Wunder geschehen.

Ich bin auch heute noch

immer sehr aufgeregt, wenn

ich daran denke. Ich könnte

ein Buchdarüber schreiben,

was uns alles passiert ist und

wie wir uns gemeinsam an

die neue Situation gewöhnen

mussten. Wirleben weiterhin

in unserem schönen

Haus und sind zufrieden.

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