Nordkurier - Weihnachten 2022
Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022
Weihnachtsbeilage des Nordkurier 2022
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Von Stefa<br />
Seite 6 Freitag, 23.Dezember <strong>2022</strong><br />
Frohes<br />
Weihnachte<br />
Ein kleiner Mars-Bewohner landet auf der Erde, mitten inDeut<br />
studieren. Dabei macht erallerl<br />
Diese runden Dinger auf den<br />
Tischen<br />
Liebe Mars-Bewohner, die Menschen<br />
hier werden immer wunderlicher!<br />
Jetzt stellen sich doch tatsächlich<br />
viele von ihnen so runde Dinger auf<br />
den Tisch, mit vier Kerzen darauf. Sie<br />
nennen es „Adventskranz“.<br />
Also ich finde das reichlich komisch.<br />
Deshalb wollte ich mehr darüber<br />
erfahren. Und könnt ihr das<br />
glauben: Die Menschen wissen<br />
oft selbst nicht genau, was es<br />
mit dem Adventskranz auf sich<br />
hat! Ich musste also selbst nachforschen.<br />
Den Adventskranz gibt es seit<br />
etwa 180 Jahren. Er wurde wohl<br />
in Hamburg erfunden. Das ist eine<br />
große Stadt im Norden Deutschlands.<br />
Dort lebte einst ein Mann namens<br />
Johann Hinrich Wichern. Er war<br />
Pfarrer von Beruf und kümmerte sich<br />
um Kinder und Jugendliche.<br />
Die Kinder und Jugendlichen wollten<br />
immer wissen, wann denn endlich<br />
<strong>Weihnachten</strong> sei. Und da hatte<br />
Pfarrer Wichern eine Idee: Er nahm<br />
ein großes Wagenrad und packte Kerzen<br />
darauf: vier große und 19 kleine.<br />
Die großen Kerzen standen für die<br />
Sonntage, die<br />
kleinen Kerzen für die Wochentage.<br />
Jeden Tag wurde nun eine Kerzeentzündet.<br />
Das ging so lange, bis an<br />
Heiligabend alle Kerzen brannten.<br />
Diese Idee fanden wohl viele<br />
Leute ziemlich cool und so verbreitete<br />
sich der Adventskranz. Heute<br />
bestehen die Kränze meist aus Tannenzweigen<br />
und nur noch vier großen<br />
Kerzen. Vielleicht sollten wir so was<br />
auf dem Mars auch einführen. Was<br />
meint ihr?<br />
Zettel mit Wünschen<br />
Aber dann habe ich neulich noch eine<br />
andere tolle Entdeckung gemacht! Davon<br />
muss ich euch unbedingt erzählen.<br />
Die Menschen hier auf der Erde<br />
haben rund um Weihachten eine<br />
Menge seltsamer Bräuche. Diesen hier<br />
finde ich richtig gut: Es geht um den<br />
Wunschzettel.<br />
Vor <strong>Weihnachten</strong> schreiben die<br />
Kinder nämlich ihre Wünsche auf<br />
einen Zettel. Es kann um sehr unterschiedliche<br />
Wünsche gehen. Manche<br />
wünschen sich Spielsachen, Bücher<br />
oder ein neues Fahrrad. Andere wünschen<br />
sich Gesundheit für ihre Familie<br />
oder Frieden. Die Briefe werden<br />
oft an den Weihnachtsmann geschickt<br />
oder an das Christkind. Das<br />
kommt wohl auch immer ein bisschen<br />
darauf an, in welcher Gegend<br />
die Kinder leben.<br />
In Deutschland gibt es sogar extra<br />
Weihnachtspostämter. Eines ist zum<br />
Beispiel in dem Ort Himmelpfort in<br />
Brandenburg. Viele Tausend Briefe,<br />
Karten und Wunschzettel trudelndort<br />
jedes Jahr aus der ganzen Welt ein.<br />
Der Wunschzettel, wie man ihn<br />
heute kennt, ist wohl vor etwa 140<br />
Jahren entstanden. Damals begannen<br />
Spielwaren-Hersteller damit, Blätter<br />
mit ihrem Angebot zu bedrucken. Die<br />
Wünsche, also die Spielsachen,<br />
mussten nur noch angekreuzt<br />
werden.<br />
Der Brauch vor <strong>Weihnachten</strong><br />
einen Brief zu schreiben, ist<br />
aber noch älter. Ursprünglich<br />
dankten die Kinder darin ihren<br />
Eltern und baten um Gottes Segen.<br />
Außerdem versprachen sie, brav zu<br />
sein und viel zu lernen.<br />
Früher Gold, heuteSüßigkeiten<br />
Ein anderer Brauch in diesen Tagen<br />
hat mich ziemlich verwirrt. Ich<br />
dachte, ich hätte auf der Erde schon<br />
alles gesehen. Aber da passierte mal<br />
wieder etwas ziemlich Seltsames. Die<br />
Menschen stellten plötzlich Stiefel<br />
vor die Tür oder hängten Socken an<br />
den Kamin. Sie warten darauf, dass<br />
diese über Nacht gefülltwerden. Zum<br />
Beispiel mit Süßigkeiten, Nüssen und<br />
Mandarinen.<br />
Ich habe gefragt, wer das denn<br />
bitteschön machen soll,<br />
vor allem mitten in der<br />
Nacht?Dahabendie<br />
Menschen gesagt: Ist doch klar, das<br />
machtder Nikolaus! Der Nikolaus-Tag<br />
ist eigentlich der 6. Dezember. Aber<br />
die Süßigkeiten und kleinen Geschenke<br />
bringt er oft schon am Abend zuvor.<br />
Ich musste mal wieder mächtig<br />
nachforschen, was es mit diesem Nikolaus<br />
auf sich hat: Glaubt man den<br />
Geschichten, dann lebte dieser Mann<br />
vor mehr als 1500 Jahren. Nikolaus<br />
soll viele gute Taten vollbracht haben.<br />
Deshalb wurde er schon bald als Heiliger<br />
verehrt.<br />
Die Tradition mit den Stiefeln soll<br />
dabei auf eine seiner Wunder-Geschichten<br />
zurückgehen: Demnach<br />
gab es einen Vater mit drei Töchtern.<br />
Die Familie war sehr arm und deshalb<br />
wollte niemand die Töchter heiraten.<br />
Das bekam Nikolaus mit<br />
und warf nachts kleine mit Gold<br />
befüllte Päckchen in das Haus<br />
der Familie. Die Päckchen landeten<br />
in den Stiefeln und Socken, die<br />
zum Trocknen aufgehängt worden<br />
waren. Nächstes Jahr werde ich<br />
meine Mars-Stiefelchen auch nach<br />
draußen stellen.<br />
Zu Besuch auf dem<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Dann muss ich euch noch unbedingt<br />
von meinem letzten Ausflug<br />
erzählen.<br />
Ich war näm-