Uckermark Kurier - Weihnachten 2022
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Seite 14 Frohes Fest<br />
Freitag, 23. Dezember <strong>2022</strong><br />
<strong>Weihnachten</strong> in schwersten Zeiten<br />
Lesergeschichte<br />
vonAnne Kamp<br />
aus Neubrandenburg<br />
Anzeigen<br />
Auch im Kriegsjahr 1944 wurde <strong>Weihnachten</strong> gefeiert, für viele<br />
Flüchtlinge unter schlimmen Bedingungen. Unsere Leserin, damals<br />
noch ein Kind, konnte damals trotzdem <strong>Weihnachten</strong> feiern. Aber unter<br />
Bedingungen, die man sich heute kaum noch vorstellen kann.<br />
Eines der wenigen Bilder, die es von den Flüchtlings-Trecks aus Ostpreußen gibt: Wer diese Zeit miterlebt hat, hat zwangsläufig auch<br />
Weihnachtsfeste feiern müssen, die wenig mit den heutigen gemeinsam haben.<br />
FOTO: BUNDESARCHIV BILD 183-R77440 (AUTOR UNBEKANNT)<br />
Über eine Himmelsleiter<br />
geht es weit nach<br />
oben, gleich über dem<br />
Kuhstall in eine kleine Kammer,die<br />
vormals dem Knecht<br />
August gehörte. Der ist nun<br />
im Krieg und daher gerade<br />
frei für Anna und ihre vier<br />
Kinder. Ein Lumpenlager in<br />
der Ecke und ein paar Bretter<br />
mit Nägeln versehen für<br />
ihre wenigen Habseligkeiten.<br />
Einen Ofen sucht man vergeblich.<br />
Die Bäuerin betrachtet<br />
die Flüchtlingsfamilie aus<br />
Ostpreußen wie Gesindel,<br />
die an ihrem Schicksal selbst<br />
schuld seien. Mitgefühl? Fehlanzeige!<br />
Dabei wäre Anna schon<br />
mit der kleinsten Geste zufrieden<br />
gewesen. Vier Wochen<br />
auf dem Treck bei klirrender<br />
Kälte, bei Eis und Schnee<br />
und einem eisigen Ostwind<br />
–und über ihnen<br />
die Bomben –täglich,<br />
stündlich den Tod vor<br />
Augen.<br />
Und jetzt? Sie haben<br />
alles verloren. Sie<br />
haben nur das, was sie<br />
auf dem Leib tragen.<br />
Klar,sie haben sich, haben<br />
ein Dach über dem<br />
Kopf...keine akute Bedrohung<br />
mehr.<br />
In wenigen Tagen ist<br />
<strong>Weihnachten</strong> –<strong>Weihnachten</strong><br />
1944 im<br />
Mecklenburgischen<br />
–weit entfernt von<br />
der einstigen Heimat<br />
in Ostpreußen.<br />
Einen Tag vor Heiligabend<br />
geht Anna mit<br />
ihrenKindern in den<br />
nahen Wald und bittet den<br />
Förster umein paar Zweige<br />
für ihre Stube –Tannenzweige<br />
für <strong>Weihnachten</strong>. Er gibt<br />
sie ihr und die Förstersfrau<br />
reicht ihr dazu zwei kleine<br />
Kerzen. Anna dankt ihnen –<br />
dankt ihnen sehr.<br />
Am Heiligen Abend sitzen<br />
sie alle om der Dachkammer<br />
des Kuhstalls vor den<br />
geschmückten Tannenzweigen.<br />
Die Kinder haben aus<br />
Stroh Sterne gebastelt, die<br />
zwei Kerzen angezündet und<br />
sie singen Weihnachtslieder.<br />
Sie sind glücklich. Die Tränen<br />
ihrer Mutter sehen die Kinder<br />
nicht– denn sie bleiben wieder<br />
einmal ungeweint, sie<br />
lässt wie immer niemanden<br />
an ihrem Kummer teilhaben.<br />
Da klopft es an der Tür.<br />
Ein kleiner, vielleicht 5<br />
Jahre alter Junge wird von<br />
seiner Mutter in die Stube<br />
geschoben. Etwas verlegen<br />
überreicht er den Kindern<br />
ein paar rotbackige Äpfel<br />
und Annas Sohn Erich ein<br />
geschnitztes Holzpferdchen.<br />
Bevor sie sich besinnen, ist<br />
der kleine Junge mit seiner<br />
Mutter schon wieder verschwunden.<br />
Später wird man<br />
erfahren, dass es Manfred<br />
war, der fünfjährige Tagelöhnerssohn.<br />
Während die Kinder ihre<br />
Geschenke betrachten, sitzt<br />
Anna ganz still da – und<br />
weint jetzt doch. Sie weint,<br />
dass es sie schüttelt, weil sie<br />
so gerührt ist über die Geste<br />
von Manfred und seiner Familie,<br />
die –anders als etwa die<br />
Bauersfamilie –selbst nur das<br />
nötigste hat.<br />
Anna und ihre Kinder<br />
überleben den Krieg, überstehen<br />
die Nachkriegsjahre.<br />
Anna nimmt jede Arbeit<br />
an, sie ist sich für nichts zu<br />
schade. Die Kinder lernen<br />
fleißig in der Schule. Sie<br />
sind ihr ganzer Stolz. Jahr<br />
um Jahr verbessert sich ihr<br />
Leben. Bald haben sie schon<br />
eine klitzekleine Wohnung<br />
mit einer eigenen Küche. Die<br />
Kinder gehen ihren Wegund<br />
Anna wartet noch immer auf<br />
ihren Mann Willy.<br />
Jahrzehnte später treffen<br />
sich Manfred und Erich zufällig<br />
auf einer Fachtagung<br />
der Flugzeugbauingenieure.<br />
Lange erzählen sie von früher...<br />
Und auch das hölzerne<br />
Pferdchen gibt es bis heute.<br />
AUTOHAUS<br />
Kerner<br />
Mit diesem Weihnachtsgruß verbinden wir<br />
unseren Dank für die angenehme<br />
Zusammenarbeit und wünschen für das<br />
neue Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg.<br />
Zehdenicker Str. 34 •17268 Templin<br />
Tel. 03987 2263 • Fax 03987 551835<br />
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Marktberg 12 |17291 Prenzlau<br />
Tel.: 03984 71229 |Fax: 03984 800875<br />
Ich wünsche<br />
Ihnen frohe Feiertage<br />
und ein erfolgreiches<br />
neues Jahr!<br />
Frohe <strong>Weihnachten</strong><br />
Mit diesem Weihnachtsgruß verbinden wir<br />
unseren Dank für die angenehme Zusammenarbeit<br />
sowie für das uns entgegengebrachte Vertrauen.<br />
Wir wünschen allen Kunden und Geschäftspartnern<br />
für das neue Jahr Gesundheit, Glück und Erfolg.<br />
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Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien<br />
eine besinnliche Weihnachtszeit.<br />
Besonders in diesem schwierigen Jahr möchten wir uns<br />
für die gute Zusammenarbeit bedanken und wünschen Ihnen<br />
vor allem ein gesundes neues Jahr 2023.<br />
BTT PRENZLAU GmbH<br />
Beton, Transport und Tiefbau GmbH Prenzlau<br />
Frohe<br />
<strong>Weihnachten</strong><br />
und<br />
die<br />
besten<br />
Wünsche<br />
zum<br />
neuen<br />
Jahr<br />
verbunden<br />
mit<br />
dem<br />
Dank<br />
für<br />
das<br />
bisher<br />
entgegengebrachte<br />
Vertrauen.<br />
Erste<br />
Prenzlauer Maler<br />
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