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Gesund & Leben 2022 / 09

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DAS MAGAZIN DER

09/22, 17. Jahrgang, € 2,40

GESUND LEBEN

IN WIEN

www.aekwien.at

Österreichs

Schulärzte schlagen

in exklusiver

GESUND & LEBEN-

Umfrage Alarm:

sind

unsere

So

krank

Schüler

OLYMPIASIEGER

MATTHIAS STEINER

Top-Leistungen trotz Diabetes.

So schaffen Sie es auch!

SO HABE ICH MEINE

ANGST BESIEGT

Angstfrei leben ist möglich.

Der große Selbstversuch.

IMMUNSTARK

IN DEN HERBST

Die besten Tipps

für gute Abwehrkräfte

NACHHALTIG KOCHEN

UND GENIESSEN

Köstliche Gerichte, die unsere

Umwelt schonen. Zum Nachkochen!


MEDIZIN KOMPAKT

Demenzbus on tour:

21. bis 25. September 2022 – nicht vergessen!

WUSSTEN

SIE, DASS ...

… sich in Graz der

modernste CT-Scanner der

Welt befindet? Seit Sommer

befindet sich die Steiermark in einem neuen

Zeitalter der Computertomographie: Das

Diagnostikzentrum Graz (DZG) bietet einen

der modernsten CT-Scanner der Welt an, den

quantenzählenden „Naeotom Alpha“. Damit sind

ultra-hochauflösende Scans bei einer um bis zu

45 % niedrigeren Strahlenbelastung möglich. Ausgestattet

mit zwei Röntgenröhren und Detektoren

wird eine Rotationsgeschwindigkeit von

250 Millisekunden erreicht. Die hohe Auflösung

macht selbst kleinste Strukturen sichtbar.

Damit werden die spezifischen Anforderungen

von Kardiologie, Herzchirurgie, Onkologie und

Pulmologie erfüllt. Das DZG zählt so weltweit zu den

Vorreitern in der diagnostischen Bildgebung. ■

Informieren und mitmachen:

Pflege- und Betreuungsangebote des Fonds Soziales Wien, demenzfreundliche

Wohnprojekte, Grätzlpolizist:innen, Demenzparcours, Spezial-Führungen und

Bewegungseinheiten.

Mittwoch, 21.9. | FSW-Tageszentrum für Senior:innen

Demenz und Gesundheit

Donnerstag, 22.9. | Wiener Wohnen

Demenz und Wohnen

9Mio ...

... weltweite Todesfälle pro Jahr sind direkt

auf Umweltverschmutzung zurückzuführen.

Das ergab eine Studie des Institute for Health

Metrics and Evaluation in Seattle (USA). Die

häufigste Ursache ist Luftverschmutzung,

gefolgt von Wasserverschmutzung sowie

Verschmutzung durch Blei. ■

■ ZAHL DES MONATS

ACHTEN SIE AUF IHRE

KÖRPERHALTUNG!

■ GESUNDHEITSTIPP DES MONATS

Eine Metastudie (unter anderem von der deutschen Universität

Bamberg) untersuchte Daten von rund 10.000 Menschen und

konnte klar belegen: Die Körperhaltung hat Einfluss auf unsere

Stimmung und den Selbstwert. Heißt: Eine aufrechte Körperhaltung

kann dabei helfen, dass sich Menschen selbstsicherer fühlen und sich

dementsprechend auch so verhalten. Das trifft übrigens für Männer

und Frauen sowie für alle Altersgruppen gleichermaßen zu! ■

Freitag, 23.9. | Wiener Polizei

Demenz und Sicherheit

■ KEIN HIRNTUMORRISIKO

DURCH HANDYSTRAHLUNG

Samstag, 24.9. | Belvedere

Demenz und Kultur

Sonntag, 25.9. | „Fit mit Philipp“

Demenz und Bewegung

Täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Alle Infos: www.demenzbus.wien

Foto: GettyImages/Marat Musabirov

FOTOS: ISTOCK_ACILO, _PEOPLE IMAGES, _DJELICS, _SZEPY, HL-STUDIOS

VIRUSINFEKTIONEN WÄHREND

DER SCHWANGERSCHAFT:

WENIGER FÜRSORGE-

VERHALTEN DER MUTTER!

Zu dieser Erkenntnis kommt eine Studie der MedUni

Wien, die im Mausmodell durchgeführt wurde. „Mütter,

die eine Virusinfektion durchlaufen haben, kümmerten

sich weniger um ihre Jungen als die Tiere der Kontrollgruppe“,

so Studienleiterin Daniela Pollak. „Auch das

Bindungsverhalten war signifikant verringert.“ Nicht

nur im Verhalten der Muttertiere, auch in deren Gehirnen

waren strukturelle, molekulare und funktionelle Veränderungen

erkennbar. Die Ergebnisse seien ein wichtiges

Signal für werdende (Menschen-)Mütter, betont Pollak. ■

GESUND & LEBEN 09/22

Es wird oft diskutiert, ob die elektromagnetische

Hochfrequenzstrahlung von

Handys das Risiko für Hirntumore erhöht. Nach

aktueller Studienlage ist davon auszugehen, dass

dies nicht so ist. Auch die aktuelle Follow-up-

Analyse der seit mehr als 20 Jahren laufenden

„UK Million Women Study“ unterstreicht diese

Erkenntnis: Handy-Nutzerinnen erkrankten nicht

häufiger an Hirntumoren als Frauen, die selten

oder nie Handys nutzten. Diese Ergebnisse könne

man auch auf Männer umlegen, so die

Forschenden. Denn: Die Energie der Handy-

Strahlung reicht nicht aus, um die DNA in den

Zellkernen direkt zu schädigen und somit Krebs

auszulösen. Hohe Dosen von elektromagnetischen

Wellen können jedoch Zellen und Gewebe

erwärmen – aber auch dafür ist die (innerhalb

der vorgeschriebenen Grenzwerte liegende)

Energie von Mobiltelefonen zu niedrig. ■

3


10

Österreichs Schulärzte

schlagen Alarm:

So krank sind unsere

Kinder!

18

Olympiasieger Matthias Steiner

zeigt, wie man auch mit

Diabetes absolut top sein kann.

EDITORIAL

GESUNDHEITSSYSTEM

AM LIMIT!

LIEBE LESERINNEN UND LESER!

4-Seiten-Spezial

GESUND IN WIEN

Seite 6 bis 9

■ LEBENSFREUDE

3 Medizin kompakt

10 So krank sind Österreichs Schüler

Die große Exklusivumfrage unter

Österreichs Schulärztinnen und -ärzten.

18 Olympiasieger – trotz Diabetes

Matthias Steiner im großen Interview

über Top-Leistungen trotz Diabetes.

22 Nachhaltig kochen

Was bedeutet es, nachhaltig zu kochen?

Worauf muss ich dabei achten?

25 Das lasse ich mir schmecken!

Drei gesunde und nachhaltige

Rezepte zum Nachkochen.

WOCHE FÜR WOCHE

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■ LEBENSKRAFT

28 Jetzt Immunsystem stärken

Nutzen Sie die letzten Sommer- und ersten

Herbsttage, um fit für den Winter zu sein.

34 Niedriger Blutdruck

Warum auch ein niedriger Blutdruck gefährlich

sein kann. Und was dagegen zu tun ist.

Impressum: GESUND & LEBEN in WIEN ist das offizielle Gesundheitsmagazin der Wiener Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magazins: Gesundheitsrelevante

und wichtige medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten Wienerinnen und Wiener. Medieninhaber, Verlag, Redaktion: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien,

Währingerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung: Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl.

Chefin vom Dienst: Beate Barth. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc. Coverfoto: iStock_ Anna Semenchenko. Redaktion Ärztekammer

für Wien: Dr. Hans-Peter Petutschnig. Redaktion: Jacqueline Kacetl, Mag. Heike Kossdorff, Mag. Karin Lehner, Michaela Neubauer, MA, Mag. Claudia Sebunk.

Key Account: Gerlinde Taferner. Medieninhaber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währingerstraße 65. Hersteller: Druckerei Berger, 3580 Horn. Aboservice: Tel.:

01/9611000-190, abo@gesundundleben.at. Einzelpreis: Euro 2,40 Abopreis: Euro 19,90/Jahr. GESUND & LEBEN erscheint 10x/Jahr. Seiten, die mit „Werbung“ oder

„Advertorial“ gekennzeichnet sind, sind entgeltliche Einschaltungen gemäß §26 Mediengesetz. Alle Rechte vorbehalten, auch die Übernahme, vollständige oder auszugsweise

Weiter- oder Wiedergabe, gem. §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz. Zielgruppe & Richtung des Magazins: Gesundheitsrelevante und

medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten und gesundheitsinteressierten Österreicherinnen und Österreicher. P.b.b.

201920021

Erscheinungsort: Wien. Verlagspostamt: 1090 Wien. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe www.gesundundleben.at. Die Angaben und Äußerungen

in Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion und/oder des Medieninhabers wieder. Für diese

wird keine Haftung übernommen. Weiterführende Details finden Sie unter www.gesundundleben.at.

36 So habe ich meine Flugangst besiegt

Eine GESUND & LEBEN-Mitarbeiterin wagte

den Selbsttest – und ist nun angstfrei!

40 Schulterschmerzen

Welche Schulterschmerzen gibt es?

Wie kann ich sie behandeln lassen?

43 Vitamin D

Vitamin D ist ein echter Alleskönner. Aber was

tun, wenn der Körper zu wenig davon bildet?

■ LEBENSNAH

46 Gesundes Wohnen

Was bedeutet eigentlich gesundes Wohnen?

Wir haben nachgefragt.

50 Gesundheits-Kreuzworträtsel

Lösen Sie unser Rätsel –

und gewinnen Sie!

36

Flugangst muss nicht

sein! Wir haben eine

Therapie gemacht.

NEU

FOTOS: ISTOCK__MUSTAFAHACALAKI_ STEFAN SEELIG_ ECCE KARATAS_MARIO-ANDREYA

Die Corona-Pandemie hat die Kapazitätsgrenzen

unseres Gesundheitssystems

deutlich aufgezeigt. Auch die

Politik hat jetzt endlich erkannt, dass es

Verbesserungsbedarf gibt. Eine „Pflegemilliarde“

wurde angekündigt. Sicher ein

guter erster Schritt, aber nur dann, wenn

das angekündigte Geld auch dort investiert

wird, wo es am dringendsten benötigt wird. Die

von der Vorgängerregierung versprochene

„Patientenmilliarde“ wurde nämlich nie

umgesetzt und war daher nicht einmal

das Papier wert, auf dem sie beschrieben

und verkündet wurde.

Wir weisen schon seit Jahren

auf die gefährliche Entwicklung im

Gesundheitsbereich hin. Auf den schon

bestehenden und sich verschärfenden

Ärztemangel und ebenso auf einen mittlerweile

eklatanten Mangel an Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern im Pflegebereich. Zu viele Ärztinnen

und Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger haben aufgrund der

gestiegenen physischen und psychischen Belastung bereits ihre Jobs

aufgegeben oder planen den Wechsel in eine andere Branche in naher

Zukunft. Die Versorgung in Spitälern und Pflegeheimen hat einen

kritischen Punkt erreicht, der zu patientengefährdenden Zuständen

führen kann. Diese Umstände sind aber kein neuartiges Phänomen,

die Corona-Pandemie hat die Lage jedoch verschärft und sichtbarer

gemacht.

In dieser Ausgabe unserer Patientenzeitung zeigen wir Ihnen auf,

wo es mangelt und was wir von der Politik erwarten, damit auch

unsere Kinder und Enkelkinder künftig von einem der besten Gesundheitssysteme

der Welt versorgt werden können.

Wie gewohnt bieten wir Ihnen wieder wertvolle Gesundheitsinformationen:

diesmal zu den Schwerpunktthemen Diabetes, niedriger

Blutdruck, Schmerztherapie, oder auch darüber, wie Sie mit Flugangst

umgehen können.

Wir wünschen Ihnen wieder eine spannende Lektüre mit unserer

Patientenzeitung, den vielleicht ein oder anderen für Sie wichtigen

Gesundheitstipp und vor allem eines: Bleiben Sie gesund! ■

Herzlich

Johannes Steinhart und Erik Randall Huber

Präsident und Vizepräsident

der Ärztekammer für Wien

4 GESUND & LEBEN 09/22

5


I

m niedergelassenen Bereich brauchen wir

dringend den Beginn einer neuen Zeitrechnung

inklusive einer völlig neuen Herangehensweise.

Ärztinnen und Ärzte, aber

selbstverständlich auch die Patientinnen

und Patienten, brauchen ein stabiles und

leistungsfähiges System“, spricht Ärztekammerpräsident

Dr. Johannes Steinhart Klartext. Die Versorgung,

die niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

in Österreich leisten könnten, sei „auf Champions-League-Niveau,

aber wenn das System und

die Rahmenbedingungen nur Bezirksligaformat

haben, werden wir international nicht bestehen

können und allein wegen unseres provinziellen

Zugangs scheitern.“

EIN LAND. EINHEITLICHE REGELN.

Kritik übt Steinhart an der mit viel Aufwand und

enormen Finanzmitteln neu geschaffenen Österreichischen

Gesundheitskasse (ÖGK): „Eine ausschließliche

Neutapezierung wird nicht reichen

– die ÖGK muss endlich österreichweit zu denken

beginnen. Von unserer Seite aus liegt seit fast zwei

Jahren ein fertiger, einheitlicher Leistungskatalog

bereit. Dieser muss nun unverzüglich umgesetzt

werden.“ Das allein wäre schon eine deutliche

Verbesserung für die Österreicherinnen und

Österreicher – so wie auch das Dispensierrecht für

alle Ärztinnen und Ärzte, damit insbesondere im

ländlichen Bereich der Zugang zu Medikamenten

deutlich vereinfacht wird.

FOTOS: ISTOCK_ PEOPLEIMAGES; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG

Um dem drohenden Ärztemangel

entgegenzuwirken, braucht es

Wertschätzung und mehr finanzielle Mittel.

Sonst droht neben der „Energiearmut“

schon bald die „Gesundheitsarmut“.

GESUND & LEBEN analysiert.

&

Geeint gegen drohenden

ÄRZTEMANGEL

GESUNDHEITSARMUT

Im Spitalsbereich, so Steinhart, müsse neben

der generellen Attraktivierung des Berufs Spitalsarzt

schleunigst dafür gesorgt werden, dass die

Ausbildung als wichtiger Teil des Arztberufs ernst

genommen wird. „Dass die Politik bestrebt ist,

die Qualität der Ausbildung in Österreich sowie

die Bewilligung und Qualität der ärztlichen Ausbildungsstellen

aus reinem Machtstreben künftig

in die Verantwortung der Länder zu geben – und

damit aus der Hand der Ärztekammer, die das seit

Jahren exzellent, höchst effektiv und objektiv abgewickelt

hat –, lässt mich zweifeln, ob wir überhaupt

in der Champions League mitspielen wollen. Wir

werden mit allen Mitteln gegen diese mutwillige

Zerstörung ankämpfen.“

AUSREICHEND SPITALSPERSONAL

IM FOKUS

Die Ärztekammer fordert zudem ausreichend

Personal und Zeit für die Ausbildung sowie die

Einführung der Funktion eines Ausbildungsoberarztes

in jeder Abteilung, in der ausgebildet wird.

Um der Flucht der Jungen und dem drohenden

Ärztemangel zu begegnen und den Arztberuf

generell wieder attraktiver zu machen, gibt es

sinnvolle Strategien: Diese betreffen die Verbesserung

der generellen Arbeitsbedingungen im

Spital durch die Besetzung offener Dienststellen

und leistungsgerechte Entlohnung ebenso wie die

Steuerung von Patientenströmen für die Entlastung

der Ambulanzen durch den Ausbau des nie-

dergelassenen Bereichs.

Gleichzeitig müsse es

aber auch gelingen, dem

ärztlichen Nachwuchs

bessere und zeitgemäße

Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten

sowie Teilzeitmodelle

anzubieten,

um Familie, Freizeit und

Beruf besser in Einklang

zu bringen. Für die Ärztekammer

bedeutet das die

Schaffung von betriebsnahen

Kinderbetreuungsplätzen,

eine berufliche

Gesundheitsförderung

und Prävention während

der Ärztelaufbahn sowie

die Möglichkeit zu Reflexionsgesprächen.

Dr. Johannes Steinhart,

Präsident der Ärztekammer für Wien

„Leider ist unsere Freiberuflichkeit vielfach

bedroht: durch Kommerzialisierung,

Konzernisierung, Bürokratisierung und

staatliche Gängelung. Unsere ärztliche

Diagnose- und Behandlungsfreiheit darf

aber durch nichts eingeschränkt werden.“

WEG VON DER „FÜNF-MINUTEN-MEDIZIN“

Für den niedergelassenen Bereich fordert die Ärztekammer

nötige Investitionen auf vielerlei Ebenen

– etwa auch in die Gesprächsmedizin. Denn

psychosomatische Krankheiten und Beschwerden

nehmen immer mehr zu. Daher muss auch jene

Zeit ermöglicht und honoriert werden, die die Ärztin

oder der Arzt für das Gespräch und das Zuhören

und Beraten benötigt. Ein zeitgemäßes Entlohnungssystem

würde die „Fünf-Minuten-Medizin“

nachhaltig verhindern.

„Wir stehen an einem ganz entscheidenden

Zeitpunkt in der heimischen Gesundheitspolitik.

Der niedergelassene Bereich kommt immer stärker

unter Druck. Auf der einen Seite gibt es bürokratische

Hürden, Deckelungen und drohende

Einsparungen, auf der anderen Seite werden die

Lücken in der kassenärztlichen Versorgung immer

größer“, so die Analyse der Ärztekammer.

FREIER ARZTBERUF

UND WERTSCHÄTZUNG

Von der Politik fordert die Ärztekammer ein klares

Bekenntnis zum freien Arztberuf. „Das ist

ein hohes Gut und hat gesamtgesellschaftliche

Bedeutung“, unterstreicht Steinhart. „Leider ist

unsere Freiberuflichkeit

vielfach bedroht:

durch Kommerzialisierung,

Konzernisierung,

Bürokratisierung und

staatliche Gängelung.

Unsere ärztliche Diagnose-

und Behandlungsfreiheit

darf aber

durch nichts eingeschränkt

werden. Es

darf nicht dazu kommen,

dass wir Ärztinnen

und Ärzte dazu

gezwungen werden,

gegen besseres Wissen

und Gewissen unsere

Patientinnen und Patienten

zu behandeln.“

Gleichzeitig mahnt

Steinhart mehr gesellschaftliche

Wertschätzung

für den Arztberuf

ein: „Das Gesundheitssystem

in Österreich

zählt immer noch zu

den besten der Welt.

Der gute Zugang zu

qualitativ hochwertiger

Versorgung wird international immer wieder

hervorgehoben. Großen Anteil daran tragen die

Ärztinnen und Ärzte in Österreich, die seit Jahren

Höchstleistungen erbringen – nicht erst in der extrem

fordernden Zeit der Pandemie. Aber anstatt

gesellschaftliche Wertschätzung für das zu ernten,

was sie für unsere Gesundheitsversorgung leisten,

werden Ärztinnen und Ärzte mit verbaler und psychischer

Gewalt bedroht, eine unnötige Wahlarzt-

Debatte entfacht und laut darüber nachgedacht,

Ärztinnen und Ärzte in welcher Form auch immer

zu Zwangsdiensten zu vergattern.“


6 GESUND & LEBEN 09/22

7


ORONA

DIAGNOSE, THERAPIE UND

MEDIKAMENTENABGABE IN EINER HAND

Die Ärztekammer will ein „Full-Package“ in Ordinationen anbieten –

eine Win-Win-Situation für Patientinnen und Patienten sowie das Gesundheitssystem.

Die essenzielle

Rolle der niedergelassenen

Ärzteschaft

als Partnerin in der Bewältigung der Corona-

Krise unterstrich kürzlich Ärztekammerpräsident

Dr. Johannes Steinhart. Es sei eine

Win-Win-Situation für die Patientinnen und

Patienten sowie das Gesundheitssystem im

Gesamten, wenn zukünftig Diagnose und The-

Dr. Rudolf Schmitzberger,

Leiter des Impfreferats

der Österreichischen

Ärztekammer

„Wir sehen

Hinweise, dass eine

Doppelinfektion aus

COVID und Influenza

ein deutlich erhöhtes

Risiko für einen

schweren oder

tödlichen Verlauf mit

sich bringt.“

KOSTENGÜNSTIGE INFLUENZA-IMPFUNG

Dass die Grippe-Impfung ab Herbst 2023 allen

Erwachsenen einfacher zur Verfügung stehen soll,

ist ein wichtiger Schritt.

Die Einigung von Bund, Ländern und

Sozialversicherungen, dass alle Erwachsenen

ab Herbst 2023 für die

Influenza-Schutzimpfung nur noch

einen Selbstbehalt in Höhe der Rezeptgebühr

entrichten müssen, stößt bei der Ärztekammer

auf große Zustimmung. „Diese einheitliche

Vergünstigung ist ein ganz wichtiger

Schritt“, sagt Dr. Rudolf Schmitzberger, Leiter

des Impfreferats der Österreichischen Ärztekammer.

Schließlich sei der Influenza-Schutz

Dr. Erik Randall Huber,

Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte

und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien

„Wir müssen den Fokus wieder auf ein verstärktes

Testen legen. Das ist wichtig, um eine ausreichende

Datenlage über das Pandemiegeschehen,

insbesondere nach Wegfall der

Quarantäne, zu erhalten. “

aktuell und wohl auch auf weitere Sicht wichtig

wie selten zuvor. „Wir sehen beispielsweise

Hinweise, dass eine Doppelinfektion aus

COVID und Influenza ein deutlich erhöhtes

Risiko für einen schweren oder tödlichen

Verlauf mit sich bringt“, so Schmitzberger.

Klar sei aber, dass die Logistik noch verhandelt

werden müsse. Hier könne etwa das

Wiener Modell als Vorbild dienen, wo die zu

Impfenden kostenlos Impfstoff und Impfung

direkt bei den niedergelassenen Ärztinnen

rapie von an Corona Erkrankten in den

Ordinationen erfolge.

Steinhart: „Niedergelassene Ärztinnen

und Ärzte standen gemeinsam

mit den Kolleginnen und Kollegen in

den Spitälern von Anfang an an vorderster

Front bei der Bewältigung der

Pandemie. Auch in Zukunft wollen wir

unsere Verantwortung wahrnehmen

und unseren Patientinnen und Patienten

ein ‚Full-Package‘ anbieten.“

Konkret nennt hier Steinhart das

Screening von asymptomatischen

Patientinnen und Patienten, Diagnosestellungen

mittels Antigen- und

PCR-Test, die Beratung über Therapiemöglichkeiten

und Medikamenteninteraktionen,

Krankschreibungen

sowie die Ausgabe aller Medikamente

direkt in der Ordination – letzteres

rechtlich gedeckt durch Paragraf 57

Ärztegesetz, wonach niedergelassene

Ärztinnen und Ärzte auch ohne

Hausapotheke Medikamente vorrätig

haben müssen, um in dringenden Fällen

Erste Hilfe leisten zu können.

oder Ärzten bekommen, regt Schmitzberger

an.

„Die niedergelassenen Ärztinnen und

Ärzte stehen selbstverständlich bereit,

damit Menschen aller Altersgruppen so

einfach wie möglich zu ihrem Impfschutz

kommen“, unterstreicht auch Ärztekammerpräsident

Dr. Johannes Steinhart.

„Man braucht nicht viel Fantasie, um

festzustellen, dass ‚one stop only‘ das

Optimum ist, sprich: Die zu Impfenden

bekommen alles gleich bei ihrer Ärztin

oder ihrem Arzt – ohne zusätzliche Wege

und in der bewährten Spitzenqualität von

Profis“, so Steinhart: „Das muss die Blaupause

für weitere Impfungen sein.“

EINSPARUNGSPOTENZIAL

DURCH MEDIKAMENTENABGABE

IN ORDINATIONEN

Die Ärztekammer weist noch auf

einen weiteren wesentlichen Aspekt

hin: Die Abgabe von Corona-Medikamenten

erspare den Patientinnen und

Patienten mühsame Wege und reduziere

die Ansteckungsgefahr deutlich,

etwa wenn der Weg in die Apotheken

wegfalle. „Und das Gesundheitssystem

erspart sich 15 Euro pro abgegebener

Medikamentenpackung in

der Apotheke, was Einsparungen im

sechsstelligen Bereich mit sich bringt“,

rechnet der Obmann der Kurie niedergelassene

Ärzte und Vizepräsident der

Ärztekammer für Wien, Dr. Erik Randall

Huber, vor.

Huber will den Fokus wieder auf ein

verstärktes Testen legen. Das sei wichtig,

um eine ausreichende Datenlage

über das Pandemiegeschehen, insbesondere

nach Wegfall der Quarantäne,

zu erhalten.

Durch Testbeschränkungen sowie

die allgemeine Zurücknahme von

Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen

sei zudem der Bevölkerung

suggeriert worden, das Ende der

Pandemie stehe kurz bevor. Davon

könne aber derzeit nicht ausgegangen

werden. In diesem Sinne appellieren

Steinhart und Huber an die

Politik sowie die soziale Krankenversicherung,

ihrer Verantwortung „rasch

nachzukommen, um rechtzeitig und

effizient einer drohenden weiteren

Welle im Herbst entgegenzutreten“. ■

Telefonische

KRANKMELDUNG

weiter uneingeschränkt möglich

FOTOS: ISTOCK_ FEDRELENA_ DEEPBLUE4YOU_ ETERNALCREATIVE; STEFAN SEELIG; FOTODIENST_ANNA RAUCHENBERGER

Aus Sicht der Ärztekammer ist die

telefonische Krankmeldung weiterhin

bei allen Krankheiten möglich –

„Patientinnen und Patienten

sollten sich nicht verwirren lassen“.

„Aus unserer Sicht ist die telefonische

Krankmeldung bei allen Krankheiten

möglich. In manchen Bundesländern,

wie zum Beispiel Wien, ist die telefonische

Krankmeldung durch die telemedizinischen

Regeln im Gesamtvertrag

nie beendet worden“, so Dr. Edgar Wutscher,

Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer

und Bundeskurienobmann der niedergelassenen

Ärzte.

„Patientinnen und Patienten sollten sich

daher nicht verwirren lassen. Ärztinnen und

Ärzte sind mit der telefonischen Krankmeldung

selbstverständlich jederzeit äußerst verantwortungsbewusst

umgegangen – schließlich

kennen sie ja ihre Patientinnen und Patienten

auch am besten. Die Ärztinnen und Ärzte handeln

auch weiterhin sehr verantwortungsvoll.

Um mögliche Ansteckungen zu vermeiden und

eine Krankheitsausbreitung zu verhindern, ist

die telefonische Krankmeldung eine hervorragende

Maßnahme“, so Wutscher.

Wutscher verwies in diesem Zusammenhang

auch darauf, dass in den Ordinationen

nach wie vor FFP2-Maskenpflicht besteht und

sich Patientinnen und Patienten vor dem Arztbesuch

telefonisch in den Ordinationen anmelden

sollten. „Das sind ebenfalls zwei Kernelemente,

wie wir die Ordinationen in Österreich

sicher halten können“, so Wutscher. ■

„Um mögliche Ansteckungen

zu vermeiden und eine

Krankheitsausbreitung zu

verhindern, ist die telefonische

Krankmeldung eine

hervorragende Maßnahme.“

Dr. Edgar Wutscher,

Vizepräsident der Österreichischen

Ärztekammer und Bundeskurienobmann

der niedergelassenen Ärzte

8 GESUND & LEBEN 09/22

9


ÖSTERREICHS SCHULÄRZTE EXKLUSIV IN GESUND & LEBEN:

EXKLUSIVE UMFRAGE

Österreichs Schulärztinnen und -ärzte

schlagen Alarm: Nach drei Jahren

Pandemie hat sich bei 80 Prozent unserer

Schülerinnen und Schüler der allgemeine

Gesundheitszustand verschlechtert.

Psychische Probleme nehmen massiv zu.

Aber auch Gewichtsprobleme

und Suchtverhalten sind immer

häufiger zu beobachten.

Ein Weckruf.

SO

KRANK

FOTOS: ISTOCK_SYNTIKA_MUSTAFAHACALAKI

SIND UNSERE

SCHÜLER

FOTOS: ISTOCK_

10

GESUND & LEBEN 09/22

11


„Besorgniserregend:

Unsere Schülerinnen

und Schüler leiden

in mehrfacher

Hinsicht unter

der Pandemie.“

eit zweieinhalb Jahren hält COVID-19 die Welt in

Atem – mit weitreichenden physischen, aber auch

psychischen Auswirkungen. Besonders im Fokus:

Kinder und Jugendliche. Neben dem Virus selbst

setzen auch die Angst vor der Krankheit, fehlende

soziale Kontakte, Lockdowns und Home-Schooling,

familiärer Stress, fehlende Infrastruktur bzw.

Unterstützung und unsichere Zukunftsperspektiven

der Psyche junger Menschen zu. Das belegen

mittlerweile zahlreiche Studien.

Wie sieht aber die Situation bei Österreichs

SSchülerinnen und Schülern aus? – Das wollte

100 %

90 %

80 %

43 %

40 %

100 %

90 %

80 %

70 %

?

10 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

11 %

nein

45 %

geringfügig

37 %

stark

7 %

sehr stark

EXKLUSIVE UMFRAGE

GESUND & LEBEN genau wissen. Und wer könnte

das besser beurteilen als Österreichs 1.132 Schulärztinnen

und Schulärzte? Wir haben sie im Detail

befragt! Das Ergebnis: besorgniserregend, denn:

Unsere Schülerinnen und Schüler leiden in mehrfacher

Hinsicht unter der Pandemie. Wie sich

ihr Gesundheitszustand seit Beginn von Corona

im März 2020 aus Sicht der Schulärztinnen und

Schulärzte verändert hat und welchen Belastungen

die Kinder und Jugendlichen ausgesetzt sind,

haben wir für Sie übersichtlich zusammengefasst.

ALLGEMEINER GESUNDHEITSZUSTAND

Die gute Nachricht gleich vorweg: Auch wenn nur

8 % der Befragten den Gesundheitszustand der

von ihnen betreuten Schülerinnen und Schüler

mit „sehr gut“ bewertet, empfindet der Großteil

diesen als durchwegs „gut“ (43 %) oder zumindest

„befriedigend“ (40 %). Aber: 8 % der Schulärztinnen

und Schulärzte vergeben in Sachen „Allgemeiner

Gesundheitszustand“ lediglich die Note

„genügend“.

Wie beurteilen Sie ganz grundsätzlich den

Gesundheitszustand der Schülerinnen und

Schüler in Ihrer Schule?

Eines der erfreulichsten Ergebnisse der Umfrage: 51 %

der österreichischen Schulärztinnen und -ärzte beurteilen

den allgemeinen Gesundheitszustand der Schülerinnen

und Schüler mit „sehr gut“ oder „gut“. Aber insgesamt

9 % vergeben nur ein „genügend“ oder „nicht genügend“.

12

1%

verbessert

18 %

gleichgeblieben

81 %

verschlechtert

70 %

?

10 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

100 %

90 %

80 %

70 %

8 %

sehr gut

?

10 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

gut

befriedigend

8 %

genügend

1 %

nicht genügend

Wie hat sich der allgemeine

Gesundheitszustand Ihrer

Schülerinnen und Schüler nach

2,5 Jahren Pandemie verändert?

Bei dieser Frage ist die Tendenz mehr als eindeutig:

81 % der Schulärztinnen und -ärzte sagen,

dass sich der allgemeine Gesundheitszustand der

Schülerinnen und Schüler verschlechtert habe.

Nur 18 % sehen keine Auswirkung der Pandemie.

Haben

psychische

Belastungen

aufgrund der

Corona-Pandemie

bei Ihren

Schülerinnen

und Schülern

zugenommen?

Psychische Belastungen

bei Schülerinnen

und Schülern

haben zugenommen.

Diese Diagnose

ist eindeutig –

und erschreckend.

Haben physische gesundheitliche

Probleme nach 2,5 Jahren Corona-

Pandemie zugenommen?

Die Pandemie manifestiert sich – so die Schulärztinnen

und -ärzte – in körperlichen Problemen.

Insgesamt 89 % sehen diese anwachsen.

GESUND & LEBEN 09/22

?

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

nein

22 %

geringfügig

59 %

stark

19 %

sehr stark

TENDENZ: VERSCHLECHTERT

Beachtet man die Entwicklung der Schülergesundheit

seit Beginn der Pandemie, hat diese ganz

klar deutliche Spuren hinterlassen: So geben 81 %

der Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer

an, dass sich die allgemeine gesundheitliche Situation

der Schülerinnen und Schüler verschlechtert

habe. Zunächst im Fokus der Expertinnen und

Experten: die physische Gesundheit der Kinder

und Jugendlichen. Und hier geben die Ergebnisse

ernsten Anlass zur Sorge, denn rund 89 % der

teilnehmenden Schulärztinnen und Schulärzte

geben an, dass sich der körperliche Zustand seit

Beginn der Pandemie verschlechtert habe – rund

44 % meinen sogar „stark“ bzw. „sehr stark“. Vor

allem habe – so der Tenor – die Bewegungsfreude

während der Pandemie gelitten. Mit all

den Folgen, die ein inaktiver Lebenswandel

mit sich bringt …

MENTALE AUSWIRKUNGEN

ALARMIEREND

Ein noch drastischeres Bild

zeichnet sich rund um die

mentale Gesundheit unserer

Schülerinnen und Schüler ab.

Hier sehen alle (!) befragten

Medizinerinnen und Mediziner

eine Zunahme an psychischen

Belastungen – und zwar

ein Großteil davon in deutlichem

Ausmaß: So geben 59 %

der Teilnehmenden eine „starke“

und 19 % eine „sehr starke“ Steigerung

der mentalen Probleme an.

13

FOTOS: ISTOCK_SYNTIKA_ RIDOFRANZ


EXKLUSIVE UMFRAGE

Welche psychischen

Belastungen

haben bei

Ihren Schülern

und Schülerinnen

zugenommen?

100 %

90 %

80 %

70 %

Depressionen,

?

Stresssymptome und

Angststörungen sind

unter Österreichs Schülerinnen

und Schülern

häufig verbreitet. 40 %

haben zudem vor der

Zukunft generell Angst.

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

81 %

70 %

67 %

62 %

52 %

51 %

50 %

40 %

Depressionen

Stresssymptome

Angststörungen

sozialer Rückzug

Lernstörungen

Antriebslosigkeit

Konzentrationsstörungen

Zukunftsängste

Aber gehen wir mit Österreichs Schulärztinnen und

Schulärzte ins Detail: Welche psychischen Belastungen

sind besonders häufig? Am alarmierendsten ist die

Zunahme bei Depressionen, so das Umfrageergebnis:

81 % der teilnehmenden Schulärztinnen und Schulärzte

mussten bereits diese bei ihren jungen Patientinnen

und Patienten diagnostizieren. Ebenfalls häufig genannt

wurden Stresssymptome und Angststörungen (von rund

70 % der befragten Ärzte). Auch sehr oft beobachtet:

sozialer Rückzug (62 %), Antriebslosigkeit, Konzentrations-

und Lernstörungen (jeweils rund die Hälfte der

Befragten) und generelle Zukunftssorgen (40 %).

MOBBING, BULLYING UND GEWALT

Zudem sind Mobbing oder sogar körperliche Gewalt

durch Mitschülerinnen und Mitschüler Belastungen, die

sich stark negativ auf die Psyche der jungen Menschen

auswirken – Problematiken, die an Österreichs Schulen

offenbar in hohem Ausmaß anzutreffen sind. In manchen

Schulen – so die befragten Schulärzte – sind bis zu

80 % der Schülerinnen und Schüler von Mobbing und

Gewalt betroffen.

FOLGEN FÜR DAS ERNÄHRUNGSVERHALTEN

Auch das Ernährungsverhalten der Schülerinnen und

Schüler hat gelitten, wie die Umfrage belegt. Während

56 % der Schulärztinnen und Schulärzte von geringfügigen

Veränderungen ausgeht, sieht ein Drittel „starke“

negative Auswirkungen, 7 % geben diese sogar als „sehr

stark“ an. Dazu passt auch der nächste Umfragewert,

denn: Rund 70 % sehen „Übergewicht“ als eine Folge

der Corona-Pandemie unter den Schülerinnen und

Schülern am Vormarsch. Was Ausdauer und Kondition

der Kinder und Jugendlichen betrifft, verzeichnen

62 % schlechtere Beweglichkeit und knapp mehr als die

Hälfte eine reduzierte Ausdauer.

14

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

7 %

nein

56 %

geringfügig

30 %

stark

Hat sich die Corona-

Pandemie auf das

Ernährungsverhalten

Ihrer Schülerinnen und

Schüler ausgewirkt?

Auch in Sachen Ernährung

hat die Pandemie unseren

Schülerinnen und Schülern

nicht gut getan: 93 % der

Schulärzte konstatieren

Änderungen im Ernährungsverhalten

– in der Regel

leider zum Negativen.

7 %

sehr stark

?

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70 %

62 %

52 %

100 %

EXKLUSIVE UMFRAGE

■ KOLUMNE

?

Beim

Übergewicht

Welche

Suchtproblematiken

sind bei Ihren

Schülerinnen und

Schülern verbreitet?

Handy, PC-Spiele, Soziale

Medien: Die Mehrheit der

Schüler zeigt klares Suchtverhalten.

Alarmierend

auch die Werte bei Nikotin-,

Alkohol- und Cannabissuchtverhalten.

schlechtere

Beweglichkeit

100 %

90 %

80 %

70 %

?

10 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

reduzierte

Ausdauer

75 %

Handy

GESTIEGENE SUCHTPROBLEMATIK

Belastungen und Probleme, mit denen die jungen

Menschen auf unterschiedliche – und auch besorgniserregende

Weise – umgehen. Denn auf die Frage nach

Suchtproblematiken unter den Schülerinnen und Schülern

ist die Flucht in die digitale Welt am stärksten verbreitet,

wie die Umfrage zeigt: 75 % der Teilnehmenden

sehen dabei das Handy als Gerät mit größtem Suchtpotenzial,

gefolgt von den sozialen Medien und Video/PC-

Spielen (je 62 %) und Fernsehen (rund ein Drittel). Doch

auch Suchtmittel bergen ein großes Gefahrenpotenzial,

wie die Umfrage zeigt: Knapp die Hälfte gibt Nikotin als

verbreitete Problematik unter den Schülerinnen und

Schülern an, ein Drittel Alkohol, 25 % Cannabis. In Einzelfällen

werden sogar harte Drogen genannt. Einig ist

sich ein Großteil der Expertinnen und Experten auch

bei der Tendenz der Suchtproblematiken. So sehen rund

75 % eine Zunahme – 20 % in „starkem“, knapp 16 % in

„sehr starkem“ Ausmaß.


62 %

Video-/PC-Spiele

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

62 %

Soziale Medien

Hat die Corona-Pandemie

Auswirkungen auf die Motorik und

Kondition Ihrer Schülerinnen und

Schüler gehabt? Falls ja, welche?

Weniger Bewegung, Homeschooling, kein Turnunterricht:

Das alles macht sich bei der Motorik

und Kondition unserer Schülerinnen und Schüler

bemerkbar. Vor allem Übergewicht wird zu einem

immer größeren Problem in der Schule.

48 %

Nikotin

30 %

TV

29 %

Alkohol

25 %

Cannabis

Wie hoch ist der Anteil an Kindern und Jugendlichen,

die von Mobbing, Bullying und Gewalt durch

Mitschüler betroffen sind oder sie selbst ausüben?

An manchen Schulen dürfte das Thema Mobbing und Gewalt ein

massives Problem sein: Immerhin 4 % der Schulärzte berichten,

dass bis zu 80 % der Schüler davon betroffen sind.

2 %

harte Drogen

100 %

90 %

80 %

70 %

?

10 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

100 %

90 %

80 %

70 %

?

10 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

24 %

nein

40 %

geringfügig

20 %

stark

16 %

sehr stark

Haben Suchtproblematiken durch die

Pandemie zugenommen?

Eine klare Dreiviertelmehrheit der österreichischen Schulärzte

sagt: Das Suchtverhalten der Schülerinnen und Schüler

hat zugenommen. Insgesamt 36 % sehen einen „starken“

oder sogar „sehr starken“ Anstieg beim Suchtverhalten.

54 %

0 bis 20 %

38 %

20 bis 40 %

4 % 4 %

40 bis 60 %

60 bis 80 %

0 %

80 - 100 %

FOTOS: ISTOCK_SYNTIKA_ IMARTIN-DM

PHARMIG-Präsident

Philipp von Lattorff, MBA

LIEBE LESERINNEN

UND LESER!

Einkauf im Supermarkt, an

der Tankstelle oder beim Bezahlen

der Energierechnung merken wir es:

Alles ist teurer geworden. Aber es gibt

auch Produkte, die seit Jahren billiger

werden, weil ihre Preise nicht an die

Inflation angepasst werden dürfen. Bei

diesen Produkten müssen die Hersteller

die rasch steigenden Produktions- und

Vertriebskosten tragen. Richtig, die

Rede ist von Arzneimitteln.

Warum das so ist? Weil die Medikamentenpreise

im Erstattungsbereich

gesetzlich geregelt sind. Gleichzeitig

sind Medikamentenhersteller, wie alle

anderen, mit steigenden Kosten für

Rohstoffe, Logistik und Energie konfrontiert.

Anders als etwa im Lebensmittelhandel

können sie diese aber

nicht an andere, etwa Konsumenten,

weitergeben. Im schlimmsten Fall kann

dies dazu führen, dass manche Medikamente

vom Markt genommen werden

müssen, weil ihr Vertrieb zum Verlustgeschäft

geworden ist.

Das geht nicht nur zu Lasten der Unternehmen,

sondern auch zu denen der

Patientinnen und Patienten. Denn

jedes fehlende Arzneimittel verringert

den Arzneimittelschatz.

Sollen Pharma-Unternehmen, wie sie

es als ihre Pflicht sehen, zur bestmöglichen

Versorgung mit Arzneimitteln

beitragen können, müssen sie die

Möglichkeit haben, für die Zukunft zu

planen. Die Preisgestaltung ist dabei

nur eines von mehreren Themen. Nur

wenn die Politik integriert denkt und

handelt, können der Marktzugang für

Unternehmen sowie ihre Produkte und

damit die Arzneimittelvielfalt sichergestellt

werden. Dafür müssen Wirtschaft,

Wissenschaft, Arbeitsmarkt und der

Gesundheitsbereich zusammenspielen.

Den Rahmen dafür muss die Politik

schaffen.

Eine Initiative der

© MARION CARNIEL

16

GESUND & LEBEN 09/22

WERBUNG 17


DIABETES

Er ist Olympiasieger und Weltmeister

im Gewichtheben, Bestseller-Autor,

Geschäftsmann und Typ-1-Diabetiker.

Im Gespräch mit GESUND & LEBEN

erzählt Matthias Steiner, wie seine

Sportkarriere auch mit Diabetes gelang.

SPITZEN-

SPORT

trotz

Diabetes

Seit seinem 18. Lebensjahr ist

Matthias Steiner Typ-1-Diabetiker.

Sein Credo im Umgang mit

der Krankheit: viel Wissen

darüber, Akzeptanz, gesunde

Ernährung – und Bewegung.

FOTOS: MARIO ANDREYA, IRONMIND®/RANDALL J. STROSSEN

Rund 800.000 Menschen in Österreich sind

an Diabetes erkrankt – der Großteil davon

ist von Diabetes-Typ-2 betroffen und

damit von jener Zuckerkrankheit, die sich schleichend

und häufig im Alter entwickelt. Aufgrund

genetischer Veranlagung, Übergewicht und/oder

mangelhafter Bewegung schafft dabei das körpereigene

Insulin seine Aufgabe, Zucker aus dem Blut

zur Energiegewinnung in die Zellen zu befördern,

in immer geringerem Ausmaß. Ein weitaus kleinerer

Teil der Betroffenen, in Österreich rund 30.000

Personen, leidet hingegen an Diabetes-Typ-1, bei

dem das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden

Zellen der Bauchspeicheldrüse

zerstört. Die Folge in beiden Fällen: Der Blutzuckerspiegel

steigt und muss – entweder durch

medikamentöse Behandlung und Umstellung des

Lebenswandels oder durch Zufuhr von Insulin von

außen – in Schach gehalten werden. Während sich

Diabetes-Typ-2 häufig erst ab der Lebensmitte entwickelt,

tritt die Autoimmunerkrankung Diabetes-

Typ-1 oft bereits in jungen Jahren und von einem

Moment auf den anderen auf.

„ICH DACHTE, MEIN LEBEN SEI VORBEI“

Matthias Steiner kann sich genau an den Tag erinnern,

an dem er diese Diagnose hörte: „Es war

einen Tag vor meinem 18. Geburtstag“, erzählt der

gebürtige Wiener, der später Schlagzeilen als Europameister,

Weltmeister und Olympiasieger im

Gewichtheben schreiben sollte. Steiner: „Die Diagnose

war zuerst ein Schock. Ich dachte für einen

kurzen Moment, mein Leben sei vorbei.“ Mit Diabetes

mellitus, so der Fachbegriff für jene Erkrankung,

die auch als Zuckerkrankheit bezeichnet

wird, hatte der knapp 18-Jährige bis dato keinerlei

Berührung. „In meiner Familie gab es keine Betroffenen

und ich war bis dahin immer kerngesund.“

Die Autoimmunerkrankung wurde durch einen

grippalen Infekt ausgelöst. „Ich habe zunächst

bemerkt, dass ich viel mehr Durst hatte“, so Steiner.

Damals machte er einen besonders heißen

Sommer dafür verantwortlich. Tatsächlich handelte

es sich – auch in Verbindung mit erhöhtem

Harndrang – bereits um ein erstes Anzeichen der

Stoffwechselerkrankung, denn: Schafft der Körper

es nicht mehr, den Zucker mithilfe des Insulins aus

dem Blut in die Zellen zu transportieren, führt dies

bei beiden Typen der Zuckerkrankheit zu einem

erhöhten Blutzuckerspiegel.

TECHNISCHER FORTSCHRITT

Während Diabetes-Typ-2 medikamentös mit Antidiabetika,

einer Ernährungsumstellung und mehr

Bewegung behandelt wird und auch geheilt werden

kann, ist Diabetes-Typ-1 unheilbar, Betroffene

müssen ihrem Körper ein Leben lang Insulin

zuführen. „Die ersten 15 Jahre musste ich mir für

Diabetes-Typ-1 Unterschiede Diabetes-Typ-2

Autoimmunerkrankung Ursache Erbliche Vorbelastung;

starkes Übergewicht;

wenig Bewegung

Das Immunsystem

zerstört die insulinproduzierenden

Zellen der

Bauchspeicheldrüse

Kindes- und Jugendalter

Rund 30.000

Lebenslange Therapie

mit Insulin-Abgabe

Auch mit Diabetes

erreichte Steiner all

seine Ziele:

Europameister,

Weltmeister und

Olympiasieger im

Gewichtheben.

Auswirkung

Erkrankungsalter

Betroffene in

Österreich

Behandlung

die Blutzuckermessung noch täglich in die Fingerkuppe

stechen und das Insulin mit dem Pen

spritzen, aber auch das war schon sehr viel leichter

als früher, als Betroffene für die Messung zum

Arzt mussten und das Insulin über große Spritzen

verabreicht bekamen. Heute haben Typ-1er dagegen

luxuriöse Bedingungen“, erläutert Steiner und

spricht damit Sensor und Insulinpumpe an. Beides

trägt der ehemalige Spitzensportler heute. Sein am

Oberarm befestigter Sensor misst kontinuierlich

den Glukosewert im Unterhautfettgewebe und

sendet die Werte über einen Transmitter an Handy

und Smartwatch. „So sehe ich jederzeit meine

Glukosewerte und

kann selbst entscheiden,

wann ich Insulin

zuführen muss“,

erklärt Steiner. Dieses

erhält der ehemalige

Spitzensportler über

die Insulinpumpe.

Sie wird direkt am

Körper getragen und

enthält einen Insulinvorrat,

aus dem

über einen dünnen

Katheter das Insulin

subkutan abgegeben

Die Wirkung des

Insulins nimmt ab:

Trotz erhöhten Insulinspiegels

gelangt immer

weniger Zucker in die

Körperzellen.

Meist nach dem

40. Lebensjahr

Rund 770.000

Umstellung des Lebenswandels,

medikamentöse

Behandlung

18 GESUND & LEBEN 09/22

19


DIABETES

wird. „Beides sorgt dafür, dass mein Alltag viel besser

planbar ist und ich ein unbeschwerteres Leben

führen kann. Ich muss mich aber weiterhin damit

beschäftigen, was in meinem Körper vor sich geht,

wenn ich bestimmte Lebensmittel zu mir nehme,

welche Auswirkungen Stress oder Intensivtraining

haben und wie viel Insulin ich tatsächlich

benötige“, so Steiner, der betont, dass jeder und

jede Betroffene den individuell besten Weg finden

müsse. „Für mich selbst war es zum Beispiel jahrelang

unvorstellbar, eine Pumpe zu tragen. Das wäre

im Spitzensport auch gar nicht gegangen. Durch

das viele Schwitzen hätte das Pflaster des Katheters

nicht gehalten“, so Steiner. Dass eine Sportkarriere

mit der Krankheit überhaupt möglich sei, bezweifelten

am Anfang viele, auch der behandelnde Arzt.

„Ich musste schon im Krankenhaus unterschreiben,

dass ich mich dort auf eigene Gefahr

auf den Hometrainer setze“, erinnert er

sich. „Ich habe aber gleich gemerkt, dass

mir Bewegung guttut.“ Schon damals sei

ihn ihm der Gedanke an Olympia gereift:

„Ich war gerade auf dem Wendepunkt

vom Laien- zum Profisportler und sehr

erleichtert, als ich gemerkt habe, dass

sich Diabetes und Spitzensport nicht

ausschließen.“ Was folgte, war ein langer

Lernprozess, den Steiner gemeinsam mit

einem erfahrenen Trainer- und Ärzteteam

in Angriff nahm. Dazu zählte auch

die Entscheidung, in die Superschwergewichtsklasse

zu wechseln –und damit

rund 45 kg in vier Jahren zuzunehmen.

„Das geht natürlich nur mit intensivem

Training, der genauen Kontrolle der

Werte und mit viel Wissen darüber, was

im Körper eigentlich vor sich geht: Wieviel

Zucker man beim Sport verbrennt,

welche Auswirkungen Stress auf den

Stoffwechsel hat und vor allem welche

Rolle die Ernährung spielt“, so Steiner.

DIE WIRKUNG

VON LEBENSMITTELN

Genau jenes Wissen habe ihm nach Beendigung

seiner erfolgreichen Karriere auch

geholfen, innerhalb eines Jahres wieder

sein Wohlfühlgewicht zu erreichen, das er bis

heute hält. „Für mich ist es wichtig zu vermitteln,

dass mir dabei keine Diät geholfen hat. Abnehmen

soll auch mit Genuss möglich sein. Am wichtigsten

ist, die Kohlenhydratzufuhr zu verringern. Leider

hat der Konsum von Kohlenhydraten dramatisch

zugenommen“, so Steiner, der ebenso viel Wert

auf Essenspausen legt. „Natürlich benötigen wir

Kohlenhydrate als wichtigen Energielieferanten.

Wenn ich aber den ganzen Tag über Kohlenhydrate

zu mir nehme, die im Magen und Darm zu Zucker

QUELLE: DEUTSCHE DIABETES-HILFE, DEUTSCHE DIABETES-GESELLSCHAFT

Diabetes

Volkskrankheit

mellitus

Die Funktion des Kohlenhydrat-Stoffwechsels

1. Über Nahrung

(z. B. Brot, Nudeln,

Erdäpfel) werden dem

Körper Kohlenhydrate

zugeführt.

Speiseröhre

Bauchspeicheldrüse

2. Diese werden bei der Verdauung

in Traubenzucker (Glukose)

gespalten und zur Versorgung der

Körperzellen ins Blut geleitet. Der

Blutzuckerspiegel steigt.

3. Um den Traubenzucker in Muskelund

Fettzellen einzuschleusen, wird

das Hormon Insulin benötigt. Es

wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet.

Blutbahn

verstoffwechselt werden, und mich dann nicht ausreichend

bewege, benötige ich permanent Insulin.

Das stoppt aber die Fettverbrennung und so werde

ich mir mit dem Abnehmen schwertun“, erklärt der

zweifache Familienvater. „Daher ist auch Bewegung

so wichtig. Das muss kein Spitzensport sein.

Auch Gartenarbeit zählt schon dazu.“ Sein Wissen

und seine Erfahrungen hat Steiner unter dem Titel

„Das Steiner Prinzip“ in zwei Bestsellern festgehalten

und zudem ein gleichnamiges Onlinefitnessprogramm

entwickelt. Zudem ist er Gründer und

Geschäftsführer eines Food-Startups, das Low

Kohlenhydrate

Magen

Dickdarm

Dünndarm

4. Insulin öffnet

die Zellen für

Glukose.

FOTOS: ISTOCK_KOWALSKA-ART

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Informationen und Terminvereinbarung:

Redakteurin

Claudia Sebunk im

Gespräch mit

Matthias Steiner.

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VORURTEILE ABBAUEN

Doch Steiner hat ein weiteres Anliegen: Vorurteile

rund um die Stoffwechselerkrankung abzubauen.

„Viele denken bei Diabetes, dass man selbst Schuld

an der Erkrankung sei – auch deshalb, weil sie nicht

den Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 kennen“,

so der Niederösterreicher. „Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung,

die nichts mit dem Lebenswandel

zu tun hat. Aber auch als Typ-2-Diabetiker trägt

man keine Schuld, selbst wenn ein Grund für die

Erkrankung in zu zuckerhaltiger Ernährung und

Bewegungsmangel liegt.“ Verantwortlich dafür sei

vor allem ein Überangebot an billigen, ungesunden

Lebensmitteln mit versteckten Kohlenhydraten und

das Unwissen über die genauen Vorgänge im Körper.

„In meinen Lesungen und Vorträgen möchte ich

dazu beitragen, dass dieses Wissen wächst und dass

wir alle uns mehr damit beschäftigen, was wir unserem

Körper zuführen“, so Steiner, der allen Erkrankten

Mut zuspricht: „Am wichtigsten ist, die Diagnose

zu akzeptieren, sich Wissen über die Krankheit anzueignen,

seine eigenen Erfahrungen zu sammeln und

das zu ändern, was man ändern kann.“

CLAUDIA SEBUNK ■

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NACHHALTIG

FOTOS: ISTOCK_ MILANA AUSIANOVICH; MIKE MEYER

B

utter, Rind- und Schweinefleisch,

Käse oder auch Schokolade gehören

für viele Menschen zum fixen

Speiseplan. Leider zählen sie auch

zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln

und sollten – da sind sich

Holger

die meisten Experten einig – so wenig wie möglich

konsumiert werden. Als besonders klimafreundlich

gelten hingegen heimische und saisonale

Gemüse- und Obstsorten sowie pflanzliche Proteinquellen,

regionales Getreide und Pflanzendrinks.

Sprich, ein nachhaltiges Ernährungskonzept

ist zu einem guten Teil pflanzenbasiert.

JEDE MAHLZEIT HAT

EINE VORGESCHICHTE

Holger Stromberg ist Koch und Food-Aktivist.

Der frühere Ernährungscoach der deutschen

Fußball-Nationalmannschaft engagiert sich mit

seiner Mission des „Umbegeisterns“ in Sachen

Essen auch aktiv für den Schutz unseres Klimas.

Er hat sich deshalb in seinem aktuellen Buch

„Zukunft kochen“ umfassend mit jener Ernährung

beschäftigt, welche nötig ist, um gesund zu leben

und gleichzeitig die Umwelt und den Planeten

zu schützen. „Wir wissen schon seit Jahrzehnten,

wie sehr unsere Ernährungsweise die Klimakrise

und das Artensterben anheizt. Alles, was auf

unseren Teller kommt, hat eine Vorgeschichte: Es

wurde angebaut und geerntet oder gezüchtet und

geschlachtet, dann verpackt, manchmal mehrmals

transportiert, häufig gekühlt und verarbeitet.

Wir wissen, dass dafür immer knapper werdende

Ressourcen wie Boden und Wasser verbraucht

werden und dass die Produktion und der Konsum

von Lebensmitteln deshalb eine enorme Wirkung

auf das Klima haben.“

CO 2

-FUSSABDRUCK VON LEBENSMITTELN

Laut Weltklimarat gehen weltweit zwischen

21 und 37 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen

auf das Ernährungssystem zurück.

Dazu gehören u. a. exzessive Viehzucht, Nutztierausscheidungen,

Chemikalieneintrag beim Anbau

von Obst und Gemüse oder auch lange Liefer- und

Produktionsketten. Stromberg: „Der Verzehr von

Fleisch und Fisch erzeugt einen sehr hohen CO 2

-

Fußabdruck. Eine pflanzenbasierte, vielfältige

Ernährung mit Rücksicht auf Regionalität und

Jahreszeiten ist das Beste für Menschen, die Tierwelt

und die Natur.“ Wobei, keine Angst: Nicht jede

und jeder muss ab sofort auf fleischliche Produkte

verzichten. Vielmehr geht es darum, bewusst zu

genießen – und manche Verhaltensweise zu überdenken.

Doch welche allgemeine Empfehlung

kann man abgeben?

Eine Kommission bestehend aus 37 Wissenschaftern

aus insgesamt 16 Ländern, die soge-

■ BUCHTIPP

NACHHALTIGE

Rezepte

Holger Stromberg

ZUKUNFT KOCHEN

ZS Verlag, 25,70 Euro

Christoph Schulz

und Julian Hölzer

KOCHEN FÜRS KLIMA

Riva Verlag, 18,90 Euro

nannte „EAT Lancet Kommission“, hat deshalb

eine „Planetary Health Diet“ entwickelt. Zusammengefasst

müsste jeder den Konsum von Obst

und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen ungefähr

verdoppeln, dafür nur halb so viel Fleisch und

Zucker essen. Wobei für Obst und Gemüse eine

Faustregel gilt: Viele haben nur dann eine geringe

Klimabelastung zur Folge, wenn sie zu der Zeit

eingekauft werden, in der ihre natürliche Erntezeit

ist. Der Saisonkalender hilft bei der Auswahl.

Beim nächsten Einkauf im Supermarkt zu veganen

Fleischersatzprodukten zu greifen, ist nicht

immer die beste Lösung. Stromberg empfiehlt bei

fertigem Fleischersatz genau auf die Zutatenliste

zu schauen. „Manche dieser Produkte sind extrem

stark verarbeitet, nur um dem Steak, den Würstchen

oder der Käsescheibe möglichst ähnlich zu

schmecken. Dafür mischen die Firmen eine große

Menge an Zusatzstoffen unter, die nicht immer

unbedenklich sind.“ Gute, pflanzenbasierte Alternativen

sind Tofu, Tempeh, Blaue Süßlupinen oder

Sonnenblumenhack. Statt Milch gibt es Pflanzendrinks,

statt Joghurt und Käse Ersatz aus Soja,

Stromberg Holger Stromberg hat einen Drei-Wochen-Plan

gehört zu den erfolgreichsten zusammengestellt, wie Sie Ihren CO 2

-Abdruck

Sterneköchen verkleinern können. Probieren Sie es einfach aus!

und Food-Aktivisten.

Mehr

CO

Genuss,

weniger 2

Beispiele für Woche 1

■ Tauschen Sie Butter aus Kuhmilch gegen

vegane Butter beziehungsweise Pflanzenmargarine.

■ Reduzieren Sie den Eierkonsum auf die Hälfte.

■ Ersetzen Sie ein Reisgericht durch eine Erdäpfelmahlzeit.

Beispiele für Woche 2

■ Finden Sie die drei klimaschädlichsten

Lebensmittel in Ihrem Kühlschrank und

suchen Sie bessere Alternativen.

■ Ersetzen Sie Kuhmilch durch ungesüßten

Soja- oder Haferdrink.

■ Trinken Sie die ganze Woche nur Leitungswasser.

Unsere Ernährung sollte

nachhaltiger sein – und

dennoch schmecken. Doch was

heißt eigentlich „nachhaltig“?

Was kann jede und jeder von

uns tun, dass der Genuss

nicht zu kurz kommt – und wir

dennoch auf unseren Planeten

und unsere Umwelt achten? Ein

Leitfaden zur Inspiration.

NACHHALTIG

Beispiele für Woche 3

■ Essen Sie die ganze Woche ausschließlich

pflanzliche Lebensmittel.

■ Finden Sie Ihren Lieblings-Fleischersatz.

■ Bereiten Sie die Mahlzeiten für eine Woche im

Voraus zu.


KOCHEN – UND GENIESSEN

22 GESUND & LEBEN 09/22

23


24

NACHHALTIG

Nachhaltiges

ESSEN UND KOCHEN

Diese Regeln sollten Sie beachten:

■ Kochen Sie mehr und möglichst selbst

■ Fleisch und Fisch – nehmen Sie weniger

davon

■ Reduzieren Sie Milchprodukte

■ Kaufen Sie regionale Lebensmittel ein

■ Greifen Sie zu Lebensmittel, die Saison

haben

■ Essen darf prinzipiell nicht in den Müll

■ Vermeiden Sie Verpackungsmaterial

■ Trinkwasser – schmeckt am besten frisch

aus dem Wasserhahn

■ Nutzen Sie Ökostrom

Lebensmittel,

DIE DAS KLIMA

(BESONDERS) BELASTEN

Wenn Sie das Klima schützen wollen, reduzieren

Sie den Genuss folgender Lebensmittel:

Rindfleisch Es hat eine viermal so hohe

CO 2

-Bilanz wie Schweine- oder Geflügelfleisch.

Die Produktion von Rindfleisch benötigt

im globalen Durchschnitt noch mehr

Wasser als die von Kakao und Kaffee.

Butter Für ein Kilo Butter braucht man

80 Liter Milch; das heißt, es müssen entsprechend

viele Milchkühe gehalten werden.

Hinzu kommen die Treibhausgase,

die bei der Herstellung des Tierfutters

anfallen und die Methangase, die Kühe

ausstoßen.

Käse und Obers Je höher der Fettanteil

eines Milchprodukts, desto mehr Milch

wird benötigt.

Tiefkühlpommes Der Herstellungsprozess

solcher Fertigprodukte ist

enorm energieaufwendig. ■

Mandeln und Cashewkernen,

Kichererbsen sowie

Kokosnuss.

EIN PLAN MUSS SEIN

Gut vorbereitet, kauft man

nur ein, was man tatsächlich

benötigt und vermeidet so,

dass Lebensmittel übrigbleiben

oder schlecht werden.

Da jemand, der saisonal isst,

Saisonales auch mehrmals

die Woche isst, sollte man

dieses immer wieder anders

zubereiten. Zu den Vielseitigen

zählen heimische Gemüse wie

Kohlköpfe und Wurzelgemüse,

aber auch Paradeiser, Brokkoli,

Zucchini, Paprika, Bohnen oder

Pilze. Damit diese einige Tage

genießbar sind, hat der Koch

folgenden Tipp: „Gemüse und

Salate verlieren beim Lagern

schnell an Nährstoffen. Blanchiert

man diese vor dem Aufbewahren

kurz in Salzwasser, werden

bestimmte Enzyme inaktiviert

und anhaftende Keime abgetötet.“

Auch die Farbe des Gemüses bleibt

schöner erhalten. So können Sie

regionales Gemüse gleich für mehrere

Tage einkaufen!

Kochen Sie selbst, kaufen Sie

regionale Lebensmittel und

vermeiden Sie Verpackungsmaterial.

ANBAU UND NO-FOOD-WASTE

Für eine nachhaltige Küche empfiehlt

der leidenschaftliche Food-

Aktivist, das eigene Essen auch selbst

zu züchten: „Sogar auf dem kleinsten

Balkon oder der kleinsten Fensterbank

kann man ein wenig Gemüse

oder Kräuter anbauen. Außerdem

kann man aus Gemüseresten leicht

neue Triebe wachsen lassen oder

ganz neue Pflanzen ziehen.“ Das sogenannte

Regrowing funktioniert zum Beispiel

durch Aussamen – Kerne von Erdbeeren,

Paradeisern oder Avocados keimen

im Boden neu – oder durch ausgetriebene

Wurzeln, die man wieder einsetzen kann.

Dafür eignen sich etwa Rote Rüben oder Sellerie.

Ebenso wichtig ist, wertschätzend mit Essen

umzugehen. Sprich, sich nicht stur nach dem

Mindesthaltbarkeitsdatum zu richten, Essensreste

nicht einfach wegzuwerfen, sondern kreativ

zu werden und weiterzuverwenden. „Einmal in

der Woche eine „Pasta mista“, ein Gröstl oder eine

„Mixed Bowl“ zuzubereiten, schont die Natur“, so

Stromberg. Haltbar machen kann man Gemüse,

Obst und Kräuter, indem man sie trocknen lässt,

aus Beeren lässt sich Marmelade kochen, aus

Äpfeln Mus und aus Gemüse Chutney.

RICHTIGE LAGERUNG IM KÜHLSCHRANK

Um Lebensmittel möglichst lange genießen

zu können, sollte man das kleine Einmaleins

des Kühlschranks beherrschen. Tatsächlich hat

jedes Fach eine eigene Temperatur, die sich für

bestimmte Nahrungsgruppen besonders eignet.

Ernährungsspezialist Julian Hölzer und Umweltaktivist

Christoph Schultz, die in ihrem Buch

„Kochen fürs Klima“ viele Tipps parat haben: „Das

Gemüsefach ist perfekt für Obst und Gemüse, das

untere Fach ist der kälteste Bereich und perfekt für

die Lagerung leicht verderblicher Lebensmittel wie

zum Beispiel Fleisch, Fisch und Wurst. Das mittlere

Fach hat die optimale Temperatur für Milchprodukte

aller Art zum Beispiel Topfen, Joghurt

und Käse, das oberste für haltbarere Lebensmittel,

die weniger Kühlung benötigen, wie zum Beispiel

Marmelade, Hartkäse, Oliven und Gurken“.

KLIMAFREUNDLICHE KÜCHE

Da nachhaltiges Kochen auch über die Lebensmittel

hinausgeht, empfiehlt das Autoren-Duo als

Zero-Waste-Grundausstattung eine Trinkflasche

aus Edelstahl oder Glas. „In Kombination mit Leitungswasser

ist sie günstig und langlebig.“ Einen

Jutebeutel oder Rucksack zum Einkaufen sowie

Behälter aus Edelstahl, da „immer mehr Anbieter

in Supermärkten und Bioläden ihren Kunden

ermöglichen, Lebensmitteln aus der Frischetheke

in mitgebrachte Boxen zu füllen. Für zuhause

sind zum Beispiel Besteck aus Bambusholz oder

Edelstahl sinnvoll, Einmachgläser für Essensreste,

selbstgemachte Marmeladen oder eingelegtes

Gemüse. Auch langlebige Scheuerschwämme

oder Topfkratzer gibt es auf pflanzlicher Basis zum

Beispiel aus Kokos oder Bambusfasern.“

HEIKE KOSSDORFF ■

FOTOS: ISTOCK_ MILANA AUSIANOVICH_



FOTOS: ISTOCK_ NATALIIA SIROBABA_ FOTOQUIQUE_ DOLE08; COCO LANG

■ 3 Auberginen

■ 3 TL Rapsöl

■ Salz

■ 1 Bund grüner Baby-Spargel

■ 1 kleine Knoblauchzehe

■ 1 EL Paradeismark

■ 200 g Soja Cuisine

■ 2 Scheiben Ziegenkäserolle (à ca. 60 g)

■ 1/2 TL flüssiger Honig

■ 1 Beet Gartenkresse

■ 1 Fenchelknolle

■ 1 große Pastinake

■ 2 Karotten

■ 2 Ringelbeten (z. B. Tonda di Chioggia)

■ 1 Rispe Cocktailparadeiser

■ 2 EL Rapsöl, Salzflocken

■ 2 Saiblingsfilets (à ca. 130 g)

■ 2 Knoblauchzehen

■ 5 Zweige Thymian

■ 2 EL vegane Butter

■ Mehl zum Wenden

■ 1 EL geröstete Mandelblättchen

■ 1 EL Schnittlauchröllchen

■ 1 Spritzer Aceto Balsamico

■ Öl für die Formen

■ 100 g Bio-Karotten

■ 1 Bio-Orange

■ 200 g Dinkelflocken

■ 1 TL Zimtpulver

■ Prise gemahlener Kardamom

■ frisch geriebene Muskatnuss

■ 1 TL geriebener Bio-Ingwer

(mit Schale)

■ 1/2 TL Backpulver

Zutaten für

2 Portionen

Zubereitung:

30 Minuten

Zutaten für

2 Portionen

Zubereitung:

25 Minuten

Garen:

50 Minuten

Zutaten für

4 Portionen

Zubereitung:

15 Minuten

Backen:

35 Minuten

■ 1 Prise Salz

■ 20 g Dattelsirup

■ 200 ml ungesüßter Haferdrink

■ 100 ml Orangensaft

■ 100 g Nuss-Saaten-Mix (z. B.

Mandeln, Chia-, Sesam- oder

Leinsamen, Haselnuss-, Sonnenblumen-

oder Kürbiskerne)

■ 1 EL flüssiger Honig

■ 1 Flax Egg (Ei-Ersatz aus Leinsamen)

NACHHALTIGE

Rezepte

NACHHALTIGE

Rezepte

NACHHATLIGE

Rezepte

■ AUBERGINEN MIT ZIEGENKÄSE

■SAIBLINGSFILET

■ PORRIDGE


■ AUBERGINEN MIT ZIEGENKÄSE UND SPARGEL

Zubereitung:

Den Backofen auf 200° C (Umluft) vorheizen.

Die Auberginen putzen, waschen und etwa

1 bis 2 cm groß würfeln. In einer Auflaufform

verteilen, mit 1 TL Öl und 1 TL Salz mischen

und im Ofen auf der mittleren Schiene etwa

15 Minuten goldbraun backen. Währenddessen

den Spargel waschen und die holzigen

Enden abschneiden. Den Spargel mit

1 TL Öl und 1 TL Salz mischen und nach

etwa 10 Minuten Garzeit zu den Auberginen

geben, in den letzten 5 Minuten mitgaren.

Danach alles aus dem Ofen nehmen und

beiseitestellen. Inzwischen den Knoblauch

schälen und fein würfeln. Das übrige Öl in

einer Pfanne erhitzen und Knoblauch und

Paradeismark darin bei mittlerer Hitze 2 bis

3 Minuten andünsten. Die Soja Cuisine dazugießen

und gut unterrühren.

Anschließend

Auberginen

und Spargel hinzufügen

und darin

etwa 1 Minute

schwenken. Den

Ziegenkäse mit

dem Honig beträufeln

und mit dem

Flambierbrenner karamellisieren.

(Alternativ mit Auberginen

und Spargel im Ofen etwa 5 Minuten

gratinieren.) Zum Servieren die Kresse vom

Beet abschneiden, waschen und trocken

tupfen. Das Gemüse auf Tellern anrichten

und den Ziegenkäse danebensetzen, mit der

Kresse garnieren.


So wird’s veggie

Verwenden Sie Agavendicksaft

statt Honig und eine vegane

Käse-Alternative oder Tofu.

No Food Waste

Aus den Putzabfällen von

Aubergine und Spargel können

Sie noch eine Gemüsepaste

herstellen. Falls noch nicht

genug Reste vorhanden sind,

einfach einfrieren.

Tausch doch

Geht genauso mit Zucchini statt

Auberginen, die müssen aber

nur 10 Minuten

in den Ofen!

DER NEUE SAMMELSPASS: REZEPTKARTEN ZUM AUSSCHNEIDEN UND GENIESSEN!


1

Die Rezeptseite entlang der

strichlierten Linien ausschneiden.

Sie haben nun drei Karten!

2

Karte in der Mitte

falten …

3

REZEPTKARTEN

… und fertig! Die Zutaten

sind auf der Rückseite, die

Zubereitung im Inneren.

■GERÖSTETES GEMÜSE MIT SAIBLINGSFILET

Zubereitung:

Den Backofen auf 190° C (Umluft) vorheizen. Ein

Backblech mit einer Silikonbackmatte belegen. Das Gemüse

putzen bzw. waschen und trocken tupfen. Den Fenchel

längs halbieren und mit Pastinake, Karotten, Beten

und Paradeiser auf dem Blech verteilen. Einige Spritzer

Öl und 1 Prise Salzflocken darüber verteilen, das Gemüse

im Ofen auf der mittleren Schiene 40 bis 50 Minuten

garen. Dabei nach der Hälfte der Zeit das Gemüse wenden.

Inzwischen den Saibling gut waschen und trocken

tupfen. Den Knoblauch schälen. Den Thymian waschen

und trocken tupfen. Eine Pfanne erhitzen, die Butter darin

zerlassen und den angedrückten Knoblauch mit dem

Thymian darin schwenken. Die Fischfilets hauchdünn

in Mehl wenden und erst auf der Haut bei mittlerer Hitze

knusprig braten. Dann wenden und die andere Seite

noch 5 bis 7 Minuten braten – je nach Größe der Filets.

Das Gemüse aus dem Ofen nehmen, jeweils den harten

So wird’s veggie

Verwende Sie Feta oder Tofu statt Fisch, Sie können

beides genauso im Knoblauchöl braten.

No Food Waste

Aus den Resten vom Gemüse können Sie eine

Paste herstellen.

Tausch doch

Geht genauso mit Roter Rübe

statt Ringelbete!

Strunk entfernen und das Gemüse in beliebige

Stücke portionieren. Auf Tellern anrichten

und die Saiblingsfilets daraufgeben. Mit der

Butter aus der Pfanne beträufeln, Mandelblättchen

und Schnittlauch darüberstreuen

und mit dem Essig beträufeln.


Praktisch: Auf der Vorderseite

finden Sie unser

neues Farbleitsystem.

Rezepte zum Sammeln. Ab sofort finden Sie in jeder Ausgabe

von GESUND & LEBEN drei Rezeptkarten zum Sammeln.

Auf der Vorderseite sehen Sie auf einen Blick die Speise als Foto –

und ob es sich um eine Vor-, Haupt- oder Nachspeise handelt.

Qualitätsprodukt

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■ VORSPEISE

■ HAUPTSPEISE

■ DESSERT

Auf der Rückseite gibt es die Zutatenliste mit praktischen Zusatztipps.

Auf der Innenseite ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung abgedruckt.

So gelingt jedes Gericht mühelos – und schmeckt fantastisch.

GESUND & LEBEN wünscht gutes Gelingen!

SCHÜSSLER SALZE

für Kinder im Wachstum

■ KAROTTEN-DINKEL-PORRIDGE AUS DEM OFEN

So wird’s veggie

Verwenden Sie Kuh- oder Schafmilch

statt des Haferdrinks sowie

1 Ei statt des Flax Eggs.

No Food Waste

Orangenschalen können Sie einfach

auf einem großen Teller ausbreiten

und in der Küche oder einem

trockenen Raum trocknen lassen.

Danach im Blitzhacker fein mahlen

und damit Speisen und Heißgetränke

würzen!

Tausch doch

Geht genauso mit Beeren oder

Rhabarberkompott statt der Orangenfilets!

Zubereitung:

Den Backofen auf 180° C (Umluft) vorheizen. 4 kleine ofenfeste

Schalen mit Öl einfetten. Die Karotten putzen, mit der Gemüsebürste

gründlich waschen und auf der Gemüsereibe fein

raspeln. Die Orange heiß waschen, abtrocknen und die Schale

abreiben. Dann die Orange so großzügig schälen, dass auch die

weiße Haut mit entfernt wird. Die Filets zwischen den einzelnen

Trennhäuten herausschneiden. In einer Rührschüssel Dinkelflocken,

Karottenraspel, Orangenschale, Zimt, Kardamom,

Muskatnuss, Ingwer, Backpulver, Salz und Dattelsirup gründlich

mischen. Haferdrink und Orangensaft dazugießen und gleichmäßig

mit einem Kochlöffel unterrühren. Das Flax Egg hinzufügen

und unterrühren. Zuletzt Orangenfilets und Nuss-Saaten-

Mix unterheben. Die Masse auf die ofenfesten Schalen verteilen

und nach Belieben mit geschälten Hanfsamen bestreuen. Den

Porridge im Ofen auf der mittleren Schiene etwa 35 Minuten

backen. Herausnehmen und vor dem Servieren kurz abkühlen

lassen. Zum Servieren mit dem Honig beträufeln.


FOTOS: ISTOCK_ CALIPHOTO_ SKYBLUEJAPAN_ FLOORTJE

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IMMUNSYSTEM

Sobald sich die ersten

Blätter verfärben, schmerzt

der Hals und die Nase

rinnt? Das muss nicht sein!

GESUND & LEBEN verrät

die zehn besten Tipps, um

das Immunsystem jetzt für

den Herbst zu rüsten.

Gute Laune hält –

und macht – gesund.

Vom Baden in erfrischenden Seen und dem

Kitzeln der Sonnenstrahlen auf der gebräunten

Haut hin zu ausgedehnten Spaziergängen

im bunten Herbstlaub. Langsam verabschiedet

sich der Sommer und der Herbst erfreut wie

jedes Jahr mit seinem farbenfrohen Naturschauspiel.

Während der eine oder die andere vermutlich

erleichtert ist, dass die große Hitze für heuer vorbei ist, so

lauern im Temperaturumschwung auch einige Erkältungsfallen.

Höchste Zeit also, das Immunsystem für die kühleren

Tage zu wappnen. GESUND & LEBEN hat Expertinnen

des Trinicums – das Zentrum für Integrative Medizin und

Schmerztherapie – nach den zehn besten Tipps gefragt, um

die Abwehrkräfte zu stärken.

STARK

Herbst

IN DEN

1 SCHLAFEN SIE SICH GESUND!

Wenn die Tage kürzer und dunkler werden, beginnt auch

unser Gehirn, vermehrt das Schlafhormon Melatonin auszuschütten.

Nützen Sie den natürlichen Rhythmus der

Natur für ausreichend Schlaf. Unser Körper benötigt ihn,

um sich zu regenerieren und die Abwehrzellen zu stärken.

Umgekehrt erhöht eine schlechte Schlafqualität das

Risiko für Entzündungen, betont Dr. Catharine Duba, Ärztin

für Allgemeinmedizin und Fachärztin für Urologie und

Andrologie: „Studien zeigen, dass Schlafstörungen zu einer

Hochregulation der entzündlichen Mediatoren führen. Es

treten vermehrt allergische Reaktionen auf und auch die

natürliche Abwehr von Krebszellen wird eingeschränkt.

Schlaf hat außerdem einen großen Einfluss auf unsere Hormone,

beispielsweise auf die Testosteronproduktion bei

Männern.“ Eine Reihe von gesundheitlichen Beeinträchtigungen

wie erhöhter Blutdruck, Angststörungen oder zyklusabhängige

Schmerzen können ebenfalls mit Schlafstörungen

in Verbindung stehen. Leidet man also über einen

längeren Zeitraum unter schlechtem Schlaf, so sollte man

der Ursache rasch auf den Grund gehen.

2 KEINE PANIK VOR BAKTERIEN!

Wenngleich wir im Herbst stets darum bemüht sind, Viren

und Bakterien von uns fernzuhalten, so ist die Angst davor

in den meisten Fällen unbegründet, gibt Duba Entwarnung:

„Viren und Bakterien haben ihren schlechten Ruf zu

Unrecht. Sie sind ein überlebensnotwendiger Teil von uns,

den man als Mikrobiom bezeichnet. Dieses kommt auf Haut,

Schleimhäuten, im Verdauungstrakt, Urogenital- und respiratorischem

Trakt vor.“ Die meisten Bakterien sind gutartig

und nützen uns, indem sie den Stoffwechsel und die Verdauung

am Laufen halten. Nur wenige Bakterien können gefährlich

werden, wenn sie sich beispielsweise in Gelenken oder

in anderen sterilen Körperhöhlen vermehren. Ähnliches gilt

übrigens auch für Viren: Studien belegen, dass sich einige

von ihnen nicht nur positiv auf andere Grunderkrankungen

auswirken, sondern auch einen erheblichen Teil zur Heilung

beitragen können. Ein Beispiel dafür ist die Gentherapie bei

Krebserkrankungen, bei denen Viruspartikel genutzt werden,

um gesunde Gene unbeschadet bis in den Zellkern zu

transportieren, wo sie das mutierte Krebsgen ersetzen.

FOTOS: ISTOCK_ RIDOFRANZ_LIDIIA MOOR

28 GESUND & LEBEN 09/22

29


IMMUNSYSTEM

Kürbis- und

Sonnenblumenkerne

haben

entzündungshemmende

Eigenschaften.

3 ESSEN SIE ENTZÜNDUNGSHEMMEND!

Eine gesunde und abwechslungsreiche Kost

sollte das ganze Jahr über am Speiseplan stehen.

Gerade in der Erkältungszeit können

bestimmte Nahrungsmittel zusätzlich

dazu beitragen, das Immunsystem zu

stärken, erklärt Ernährungswissenschafterin

Mag. Judith Kraus: „Eine

überwiegend basische Ernährung

mit antioxidativen Vitalstoffen

wie den Vitaminen A, C und E,

Spurenelementen wie Kupfer, Selen,

Zink, Eisen und Glutathion sowie

Omega-3-Fettsäuren dient der optimalen

Aufrechterhaltung sämtlicher

körperlicher Prozesse und trägt

zur Vermeidung chronischer

Entzündungskrankheiten bei.“

Besonders empfehlenswert für ein starkes

Immunsystem, so Kraus, sind Hagebutte

und Heidelbeeren. Brokkoli, Kohlsprossen

und Kraut enthalten neben dem wichtigen

Vitamin C auch krebshemmende und entgiftende

Phytonährstoffe. Als „Könige“ der entzündungshemmenden

Mineralstoffe bezeichnet die Expertin

Magnesium und Zink, die unter anderem in

Amaranth, Quinoa, Hirse, Vollkornreis, Kürbis- und

Sonnenblumenkernen, Mohn, Mangold oder Spinat

vorkommen. „Fermentierte Lebensmittel wie

rohes Sauerkraut bringen als probiotische Superfoods

nicht nur die Verdauung in Schwung und die

Darmflora ins Gleichgewicht, sondern schützen

auch vor Entzündungen, indem sie das Immunsystem

mit nützlichen Bakterienkulturen gegen Infektionen

stärken“, so die Expertin.

4 VERGESSEN SIE NICHT AUFS TRINKEN!

Wer seinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit

versorgt, macht gleichzeitig die Schleimhäute in

Nase, Hals und Mund funktionsfähiger, sodass

Krankheitserreger besser abtransportiert werden

können. Trinkt man hingegen zu wenig, so wirkt

sich dies negativ auf die Aktivität des Immunsystems

aus, warnt Ernährungswissenschafterin

Kraus: „Bei Wassermangel und Dehydration trocknen

einerseits die Schleimhäute aus, andererseits

schüttet der Körper den Botenstoff Histamin aus,

um das noch verfügbare Wasser im Körper zu halten.

Histaminempfindliche weiße Blutkörperchen

behindern dann aber eine kräftige Immunabwehr.

Daher ist es besonders wichtig, zu jeder Jahreszeit

FOTOS: ISTOCK_ INNA TARASENKO_ EVRYMMNT

ausreichend zu trinken!“ Als Richtwert gelten mindestens

eineinhalb bis zwei Liter Wasser täglich.

5

UNTERSTÜTZEN SIE IHRE

DARMGESUNDHEIT!

Neben der Verdauung, der Bereitstellung von

Nährstoffen und Vitaminen und dem Ausscheidungs-

und Reinigungsprozess hat der Darm

weitere wichtige Funktionen. „Rund 70 Prozent

unserer Abwehrzellen sind in der Darmwand lokalisiert.

Das sogenannte darmassoziierte Immunsystem

GALT wird bei seiner Abwehrfunktion

von der Darmflora unterstützt. Umso wichtiger

ist es also, die eigene Darmgesundheit im Auge zu

behalten“, sagt Judith Kraus. Wer dies neben der

Zufuhr von Ballaststoffen beispielsweise durch

eine Darmsanierung tun will, sollte eine Expertin

oder einen Experten zurate ziehen.

6 SORGEN SIE FÜR MIKRONÄHRSTOFFE!

Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien und

Spurenelemente übernehmen zahlreiche wichtige

Aufgaben im Körper: Sie stärken Knochen

und Muskeln, sind maßgeblich relevant für den

Stoffwechsel und halten sowohl Gehirn als auch

Immunsystem fit. Ernährt man sich gesund und

ausgewogen, so sollte es grundsätzlich nicht zu

einem Nährstoffmangel kommen. Es gibt jedoch

bestimmte Phasen oder Situationen im Leben,

in denen eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln

empfehlenswert ist, wie bei verschiedenen

Erkrankungen oder in der Schwangerschaft,

erklärt Dr. Noemi Simionas, Fachärztin für

Innere Medizin und Kardiologie, Naturheilkunde

und Orthomolekulare Medizin: „Nahrungsergänzungsmittel

fördern die Aktivität und

Funktionsfähigkeit von Immunzellen,

reduzieren Entzündungen und

helfen dabei, das Immunsystem wieder

in sein gesundes Gleichgewicht

zu bringen.“

7

ACHTEN SIE AUF IHREN

VITAMIN-D-SPIEGEL!

Ein Präparat, dessen Einnahme

Medizinerinnen und Mediziner im

Herbst und Winter häufig empfehlen,

ist Vitamin D. Dieses wird unter dem Einfluss

von Sonnenlicht in der Haut gebildet,

deshalb kommt es in den dunklen Monaten

häufig zu einem Mangel. „Vitamin D ist ein Schlüsselmolekül

im Knochenstoffwechsel, im Herz-

Es gibt bestimmte

Phasen oder Situationen

im Leben, in denen die

Einnahme von

Nahrungsergänzungsmitteln

empfehlenswert

ist.

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Herbst mit

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Für eine gezielte Versorgung mit

lebenswichtigen Vitaminen:

- stärkt die Abwehrkräfte und

- reduziert Müdigkeit & Erschöpfung*

*Vitamin A, D, B6 und Vitamin C tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Vitamin C, B2, B6 und Pantothensäure tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.

Hinweis: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche Ernährung. Eine ausgewogene und gesunde Lebensweise sind wichtig.

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Apotheke!

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Starke Darmwand –

Starkes Immunsystem!

Herr Prof. Dr.Dr. Muss, Ernährungsmediziner

und Immunologe;

Herr Prof. Dr.Dr. Muss, wie kann man

sich den Zusammenhang zwischen

Darm und Immunsystem vorstellen?

Die Darmmucosa bildet neben der Nahrungsmittelaufnahme

auch die Barriere

gegen den unkontrollierten Einstrom

von fremden Mikroorganismen, wie

Viren, Bakterien, Pilzen und Giftstoffen

von außen. Außerdem befinden

sich in der Darmmucosa Unmengen an

Immunzellen. Daher sind eine intakte

Darmschleimhaut und ein Gleichgewicht

der Darmflora essentiell um einerseits

aufgespaltete Nahrungspartikel

in den Blutkreislauf zu transportieren

GESUND & LEBEN 09/22

und andererseits unerwünschte Stoffe abzuwehren.

Die Darmmucosa ist somit eine

wichtige Verteidigungslinie für das Immunsystem.

Welche Erkenntnisse und Erfahrungen

haben sie in diesem Bereich bereits gemacht?

Neue Erkenntnisse und meine Erfahrungen

bestätigen, dass die Darmmucosa essentiell

für eine gesunde Darmflora ist. Daher gibt

es zwei Ansätze, die ineinander greifen. Der

Schutz und die Reparatur der Darmmucosa

z.B. mit dem PMA-Zeolith (MED DARM-RE-

PAIR), der die Darmschleimhaut vor Ammonium

und Umweltgiften schützt, Entzündungen

lindert und Schadstoffe mit dem

Stuhl abtransportiert.

Weiters konnte in Studien nachgewiesen

werden, dass es durch MED DARM-REPAIR

zu einer synergistische Verschiebungen von

Mikrobiomspezies der immunmodulierenden

Arten Bifidobacterium & Lactobacillus

und Reduktion der Firmicutes kommt.

Wirkt

5 -fach

- Schutz und Reparatur

der Darmwand

- Lindert Darmentzündungen

- Unterstützt das Mikrobiom

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31

richtig!

Medizinprodukt: Bitte die Gebrauchsanweisung beachten


IMMUNSYSTEM

■ UNSERE EXPERTINNEN

Dr. Catharine Duba

Ärztin für

Allgemeinmedizin und

Fachärztin für

Urologie und Andrologie

Mag. Judith Kraus

Ernährungswissenschafterin

und

Ernährungsberaterin

für Traditionelle

Chinesische Medizin

Dr. Noemi Simionas

Fachärztin für Innere

Medizin und Kardiologie,

Naturheilkunde und Orthomolekulare

Medizin

Dr. Alexandra Kunz

Fachärztin für

Physikalische Medizin

und allgemeine

Rehabilitation

Dr. Patricia Kunz

Fachärztin für

Psychiatrie und

Psychotherapeutische

Medizin

Kreislauf-System und in der Immunfunktion. Die

Gesundheit der Blutgefäße, des Herzmuskels und

der Skelettmuskulatur, der Bauchspeicheldrüse und

der meisten anderen Organe sowie die intakte Funktion

des Immunsystems – all das ist auf eine optimale

Versorgung mit Vitamin D angewiesen“, betont Simionas.

Aus diesem Grund sollte der eigene Vitamin-

D-Spiegel regelmäßig mit einem Bluttest analysiert

und wenn notwendig ein Supplement eingenommen

werden.

8 INFUSION STATT TABLETTE?

Immer häufiger werden anstatt Tabletten oder Kapseln

auch Vitalstoffinfusionen angeboten. Grundsätzlich

sind sich Expertinnen und Experten zwar

einig, dass diese nicht zwingend notwendig sind

und keineswegs einen gesunden Lebensstil ersetzen.

Dennoch haben die Infusionen einen bestimmten

Vorteil gegenüber Tabletten, erläutert Expertin

Simionas: „Spezielle Mikronährstoffe können

in Kapsel- oder Tablettenform nur unzureichend

dosiert und vom Körper minderwertig aufgenommen

werden. Bei der Infusionstherapie wird der

Magen-Darm-Trakt bewusst umgangen. Die Infusionen

ermöglichen eine verlustfreie und direkte Aufnahme

der Vitalstoffe. Vom Blut ausgehend werden

FOTOS: ISTOCK_ LIDIIA MOOR_TRINICUM_ANNA STOECHER; NOEMI SIMIONAS_XURZON

sie in jene Bereiche des Körpers transportiert, in denen

sie benötigt werden. Zusätzlich sind sie zu 100 Prozent

bioverfügbar.“

9 GÖNNEN SIE SICH REGENERATION!

Ob Wandern, Joggen oder Radfahren – im Herbst lautet

die Devise: Raus an die frische Luft und sich bewegen!

Dabei tankt man nicht nur wertvolles Sonnenlicht, sondern

bringt gleichzeitig den Kreislauf in Schwung, betont

Dr. Alexandra Kunz, Fachärztin für Physikalische Medizin

und allgemeine Rehabilitation: „Sport hat einen positiven

Effekt auf die Sauerstoffversorgung in den Zellen, er regt

den Stoffwechsel an und setzt verschiedene Hormone

frei. Durch die verschiedenen Reize wird das Immunsystem

aktiviert.“ Wer jedoch viel leistet, darf nicht auf die

wichtigen Regenerationsphasen vergessen, sagt Kunz:

„Zu wenig Regenerationszeit kann das Immunsystem

negativ beeinflussen, weil es durch den oxidativen Stress

in den Zellen und die Bildung von freien Radikalen zu

einem gegenteiligen Effekt kommt.“ Geben Sie Ihrem

Körper also Zeit, sich zu erholen. Yoga, Meditation und

Faszientraining kurbeln die Regeneration zusätzlich an.

10 DENKEN SIE POSITIV!

Gute Laune hält – und macht – gesund. Zahlreiche Forschungen

zeigen, in welch engem Zusammenhang die

Psyche, das Nerven- und das Immunsystem stehen. Die

wissenschaftliche Disziplin, die sich

damit beschäftigt, nennt sich

Psychoneuroimmunologie.

Dr. Patricia Kunz, Fachärztin

für Psychiatrie

und Psychotherapeutische

Medizin,

erklärt: „Es

Ein starkes

Team

✓ Vitamin D 3

und K 2 : ideal in der Kombination für die Knochen*

✓ Fettlösliche Vitamine gelöst in pflanzlichem Öl (Kokosnuss)

✓ Vitamin D3 für die normale Funktion des Immunsystems*

✓ Individuell dosierbar

*Vitamin D und K tragen zur Erhaltung normaler Knochen bei. Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion des

Immunsystems und zu einem normalen Calciumspiegel im Blut bei.

Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung und eine

gesunde Lebensweise.

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32 GESUND & LEBEN 09/22

Ob Wandern, Joggen oder

Radfahren – im Herbst

lautet die Devise:

Raus an die frische Luft

und sich bewegen!

ist erwiesen, dass

negative Emotionen

und längerdauernde

Stresszustände im Körper

chronische Entzündungsprozesse

auslösen und

die Abwehrkräfte vermindern können.

Umgekehrt können positive Gefühle,

Entspannungsmethoden und Psychotherapie den

Genesungsprozess unterstützen.“ Gerade für die dunkle

Jahreszeit gilt also: Tun Sie sich selbst etwas Gutes!

Ein Ausflug in die Therme, ein Herbstspaziergang,

ein gutes Buch oder ein heißes Bad helfen dabei, die

Batterien aufzuladen und Ihr Wohlbefinden zu steigern.

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33


BLUTDRUCK

UNTER

DRUCK

9 Tipps

gegen niedrigen Blutdruck

34

1. Bewegung Regelmäßiges, an die persönliche

Konstitution angepasstes körperliches

Training. Günstig wirken sich Radfahren, Laufen,

Schwimmen, Gymnastik, Wandern, Ballspiele

und im Winter Skifahren und Langlaufen aus.

2. Behutsam Langsame Lagewechsel vom

Sitzen oder vom Liegen ins Stehen vornehmen.

3. Trinken Auf genügend Flüssigkeitszufuhr

(kein Alkohol) achten.

4. Salzig Periodisch salzreichere Ernährung.

5. Aufputschen Kaffee und Tee trinken.

6. Belebend Duschen statt Vollbäder.

7. Erfrischend Wechselduschen und

Kneipp-Güsse anwenden.

8. Unterstützend Stützstrümpfe tragen

(insbesondere bei Krampfadern).

9. Erholen Ausreichend schlafen.

Die Gefahren eines zu hohen Blutdrucks

wie ein erhöhtes Schlaganfall-

und Herzinfarktrisiko sind hinlänglich

bekannt. Blutdruckwerte

über 135/85 mmHg gelten als risikoreich.

Welche Werte zu niedrig und

damit gesundheitlich bedenklich sind, sei hingegen

weniger klar, erklärt der St. Pöltener Internist

Dr. Lothar Fiedler: „Der niedrige Blutdruck, die

sogenannte Hypotonie, ist nominell nicht genau

definiert. Als sicher zu niedrig werden Werte unter

100/60 mmHg eingestuft.“ Manche Menschen

fühlen sich auch mit niedrigen Blutdruckwerten

gesund und haben keine Beschwerden. Treten

Symptome wie Schwindel, kalte Hände und Füße,

Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, beschleunigter

Herzschlag, Schweißausbrüche oder Übelkeit

auf, sollte das aber hellhörig machen. Ein weiteres

typisches Anzeichen ist ein Schwarzwerden

vor den Augen. Es kann nach raschem Aufstehen

oder dem Aufrichten aus dem Sitzen oder Liegen

auftreten und bis zum Kollaps führen. „Die Ursache

dafür ist eine gestörte Anpassung der arteriellen

Gefäße an die Situation. Man spricht in diesem

Fall von einer orthostatischen Hypotonie oder

orthostatischen Dysregulation“, so Fiedler. „Sie

tritt auf, wenn man schnell aus dem Liegen oder

Bücken aufsteht und das Blut quasi versackt. Die

Gefäße können dann nicht rasch genug reagieren,

um die Blutsäule aufrechtzuerhalten.“

SENIOREN OFT BETROFFEN

Besonders häufig haben über 65-Jährige mit solchen

Beschwerden zu kämpfen. Niedriger Blutdruck

ist in dieser Altersgruppe zwar seltener als

Bluthochdruck, stellt aber ein ernstzunehmendes

Problem dar: Ein plötzlicher Blutdruckabfall kann

zu Stürzen führen und unangenehme Folgen wie

Oberschenkelhalsbrüche nach sich ziehen. Vor

allem nach dem Essen, nach dem Aussteigen aus

der Badewanne oder morgens nach dem Aufstehen

aus dem Bett ist Vorsicht angebracht. Die

Ursachen für das Absacken des Blutdrucks sind

vielfältig: Flüssigkeitsmangel, Herzschwäche,

entwässernde Arzneimittel, Diabetes oder der

altersbedingte Elastizitätsverlust der Gefäßwände

können eine Rolle spielen. Auch Hitzeperioden

haben Auswirkungen auf den Blutdruck. Durch

FOTOS: ISTOCK_URBAZON, _PIXELS EFFECT; BEIGESTELLT

Müdigkeit, Benommenheit, kalte Gliedmaßen oder

Schwindel sind typische Anzeichen für niedrigen Blutdruck.

GESUND & LEBEN weiß, wie man den Kreislauf wieder

in Schwung bringt und wann ein

Arztbesuch anzuraten ist.

hohe Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße

und der Blutdruck sinkt. Zudem wirkt sich starkes

Schwitzen in der Nacht negativ auf die Schlafqualität

und die Schlafdauer aus. Auch bestimmte

Medikamente können Kreislaufprobleme auslösen.

„Deutlich zu niedrige Blutdruckwerte können

durch blutdrucksenkende Medikamente oder

eine Änderung der Medikamentenverordnung

verursacht werden“, warnt Fiedler. Eine regelmäßige

Überprüfung der einzunehmenden Medikamente

mit dem Arzt, der Ärztin ist in solchen Fällen

sinnvoll.

ORGANISCHE URSACHEN

Führen abrupte Bewegungen zu Kreislaufproblemen,

sollten langes Stehen oder ruckartiges Aufstehen

aus einer liegenden Position vermieden

werden. Expertinnen und Experten raten, es morgens

nach dem Aufwachen langsamer angehen zu

lassen: Bevor man aufsteht, kann man einige Zeit

auf der Bettkante sitzen bleiben, bewusst ein- und

ausatmen und die Beine bewegen. Sollte es zu

einem Kreislaufkollaps kommen, hilft es, die Beine

hochzulagern. Internist Fiedler hat noch weitere

Tipps gegen niedrigen Blutdruck. Neben älteren

Menschen leiden auch viele Teenager unter zu

niedrigem Blutdruck. Symptome wie Übelkeit,

Schwindel und Ohrensausen bis hin zu Ohnmachtsanfällen

sind keine Seltenheit. Besonders

junge Mädchen mit schlanker Figur sind betroffen.

Häufig treten die Beschwerden nur sporadisch auf

und klingen im Laufe des Heranwachsens wieder

ab. In den meisten Fällen muss niedriger Blutdruck

nicht medizinisch behandelt werden. Ist das allgemeine

Befinden durch Müdigkeit oder Schwindel

aber dauerhaft beeinträchtigt, ist das ein Alarmzeichen.

Niedriger Blutdruck kann auch organische

Ursachen haben oder auf Krankheiten hinweisen.

Dabei kann es sich um Funktionsstörungen

der Schilddrüse, der Hirnanhangdrüse oder der

Nebenniere handeln. Weitere Ursachen können

kardiovaskuläre Erkrankungen, Blutarmut oder

Nervenkrankheiten sein. „Bei länger anhaltenden

Beschwerden wie Sehstörungen, Schwindel oder

Kollaps, aber auch bei Ohrensausen, Kopfschmerzen,

raschem Pulsschlag, Atemnot oder starker

Müdigkeit ist ein Arztbesuch unbedingt angezeigt“,

betont Internist Fiedler.

JACQUELINE KACETL ■

GESUND & LEBEN 09/22

Achten Sie

bei niedrigem

Blutdruck auf eine

ausreichende

Flüssigkeitszufuhr!

Dr. Lothar Fiedler, Facharzt

für Innere Medizin, St. Pölten

Prophylaktisch

BEHANDELN

Ist niedriger Blutdruck harmlos?

Ein niedriger Blutdruck ist eigentlich nur

ein Symptom und keine Erkrankung – obwohl

er subjektiv oft als solche betrachtet

wird. Eine sicher wirksame Medikation

gibt es nicht. Es stehen aber viele prophylaktische

Behandlungsmöglichkeiten zur

Verfügung. Hypotonie ist zumeist eher

ungefährlich, kann aber das Befinden

erheblich einschränken. Bluthochdruck ist

viel häufiger und wesentlich gefährlicher!

Warum leiden besonders ältere

Menschen an zu niedrigem Blutdruck?

Bestimmte Medikamente können den

Blutdruck senken. Bei älteren oder geschwächten

Patientinnen und Patienten

kann dies bis zu einem Kreislaufkollaps

mit Bewusstlosigkeit führen. Außerdem

haben ältere Menschen meist ein eingeschränktes

Durstgefühl. In Kombination

mit vermehrtem Schwitzen kann das

neben einem dramatischen Elektrolytverlust

zu symptomatischer Hypotonie

führen. Gleiche Auswirkungen haben

auch starkes Erbrechen und bzw. oder

starke Durchfälle.

Blutdruck messen –

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Herzrhythmusstörungen

erkennen.

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Falles Herzrhythmusstörungen sowie

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35

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FLUGANGST

Sobald sich die

Angst bemerkbar

macht, hilft die

Bauchatmung, sich

zu entspannen.

VIRTUELL

GEGEN

DIE ANGST

FOTOS: ECCE KARATAS,

BEIGESTELLT

Mithilfe virtueller Realität können

Angststörungen – etwa vor Flügen –

effizient behandelt werden. Wie das

funktioniert, hat GESUND & LEBEN

Redakteurin Claudia Sebunk im

Selbstversuch ausprobiert.

Johannes Lanzinger,

M.Sc, Klinischer und

Gesundheits-

Psychologe, Wien

Mithilfe einer VR-Brille

wird eine Flugsituation

stimuliert. Das Gehirn

nimmt diese als

echt wahr.

Das Anschnallzeichen erleuchtet.

Kurz danach ertönt die Stimme des

Piloten mit jener Botschaft, die meinen

Herzschlag regelmäßig zum

Beschleunigen und meine Muskeln

zum Verkrampfen bringt: Turbulenzen

stünden bevor, so heißt es aus dem Cockpit

und sofort krallen sich meine Finger für vermeintlich

besseren Halt in die Armlehnen. Schon fliegen

wir durch eine düstere Gewitterwolke und

die Flügel des Flugzeuges beginnen bedrohlich zu

wackeln. Die ganze Maschine rüttelt es durch und

ich halte den Atem an. „Ganz ruhig bleiben“, höre

ich nun eine beruhigende Stimme. „Tief in den

Bauch atmen und die Muskeln entspannen“, rät

sie mir. Während ich den Rat in die Tat umsetze,

schaukelt das Flugzeug weiter durch die Luft, aber

ich merke, dass mir die beruhigenden Übungen

guttun. „Genau das ist das Ziel“, bestätigt Johannes

Lanzinger nach dem überstandenen Flug. Lanzinger

ist Psychologe, gemeinsam mit ihm sitze ich

in seinem Angstzentrum Phobius und stelle mich

meiner Flugangst. Statt in hohen Sphären bin ich

dabei aber am Boden geblieben, denn Phobius

spezialisiert sich auf Angstbekämpfung mittels virtueller

Realität.

KONFRONTATION MIT DER ANGST

„Schon seit den 60er-Jahren ist erwiesen, dass

Konfrontationstherapie die geeignetste

Form ist, um Phobien zu therapieren“,

erläutert Lanzinger, der Gründer von

Phobius. „Bei dieser Methode stellen

sich Betroffene jenen Situationen, vor

denen sie Angst haben. Das Ziel: Zu

erkennen, dass die Angst unbegründet

ist, das Befürchtete nicht eintritt und die

Angst nachlässt, wenn man sich ihr aussetzt“,

erklärt der Experte. Bei Phobien ist

diese Angst anlass-, situations- oder objektbezogen.

So geraten Arachnophobiker etwa

bei Spinnen in Panik, Betroffene von Akrophobie

fürchten sich vor Höhe, Agoraphobiker wiede-

rum haben Angst vor Situationen oder Orten, die

das Gefühl erwecken, nicht leicht entkommen zu

können sowie im Fall eines Angst- oder Panikanfalls

keine Hilfe zu bekommen. Und Menschen mit

einer sozialen Phobie fürchten sich vor der prüfenden

Bewertung anderer.

Bei meiner Flugangst, so lerne ich, spielen mehrere

dieser Phobien eine Rolle. Ihnen möchte ich

mich im Angstzentrum stellen. Dazu sind sechs

bis acht Sitzungen notwendig, bei der Konfrontationstherapie

nimmt Phobius allerdings die virtuelle

Realität zuhilfe. „Das hat mehrere Vorteile“,

erklärt Lanzinger. „Erstens ermöglicht uns die

VR-Brille Erfahrungen, die wir sonst nur schwierig

machen können – wie eben Flüge, den Kontakt

mit exotischen Tieren oder den Ausflug in schwindelerregende

Höhen. Zweitens können wir in der

virtuellen Realität Ängste gezielt dosieren“, so der

klinische Psychologe. Eine Person mit Höhenangst

fährt etwa in einer offenen Gondel an einem Hochhaus

von Station zu Station weiter virtuell in die

Höhe, jemand mit Spinnenangst wird erst mit kleineren,

dann mit größeren Exemplaren der Achtfüßer

konfrontiert und ich erlebe zunächst einen

ruhigen Flug, bevor sich die Turbulenzen steigern.

Dazwischen lernt man, sich bei Angstgefühlen so

lange zu entspannen, bis die Furcht nachlässt und

schließlich ganz verschwindet.

VIRTUELL UND DOCH REAL

Dass die Angstsituationen dabei nur virtuell erlebt

werden, spielt für unser Gehirn keine Rolle. Die

Erklärung dahinter lässt sich mit einem Wort

zusammenfassen: Immersion. „Damit ist das

Gefühl von Präsenz in einer durch Bild und Ton

stimulierten stimmigen, in sich geschlossenen

Welt gemeint“, so Lanzinger. „Unser Gehirn ist

zu 60 Prozent mit der Verarbeitung von visuellen

Reizen beschäftigt, dabei kann es nicht unterscheiden,

ob diese Reize real oder künstlich sind.

Wir können deshalb ganz in den virtuellen Raum

abtauchen.“ Das stelle auch ich fest, sobald ich

die Brille aufhabe, die mit zwei hochauflösenden

Displays und mehreren Sensoren ausgestattet ist,

einen 360-Grad-Rundumblick gewährt und auch

die passende Geräuschkulisse liefert. Gerade noch

im Behandlungsraum, befinde ich mich im nächsten

Moment gefühlt in einer Flugzeugkabine, höre

die Triebwerke, kann meine Sitznachbarn beobachten

und dem Piloten lauschen. Zehn Minuten

später freue ich mich über den ersten erfolgreich

absolvierten Flug und die Auswirkungen der Beruhigungsübungen,

die ich zuvor gemeinsam mit

dem Experten gelernt habe.

36 GESUND & LEBEN 09/22

37


FLUGANGST

Nach der virtuellen Konfrontationstherapie wird in der Realität überprüft,

ob die Angst sich gelegt hat. Fazit: Mission erfüllt, Flugangst besiegt!

DER ANGST AUF DEN GRUND GEHEN

Bevor es nämlich an die Konfrontation geht,

kommt man bei Phobius dem Ursprung der

eigenen Angst auf die Spur, lernt, welche Vorgänge

dabei im Körper passieren und was man

in Angstsituationen tun kann. Im Zuge des Anamnesegesprächs

erkenne ich, dass eine traumatische

Erfahrung vor einem Nachtflug – ein Beinaheunfall

mit dem Auto – meine Flugangst ausgelöst

hat, aber auch, dass Agoraphobie eine Rolle spielt:

Die Angst, weit weg vom sicheren Zuhause zu sein

und der Situation nicht entkommen zu können.

die Angst

SCHRITT FÜR

SCHRITT GEGEN

Phobius ist ein Angstzentrum, das sich auf die Behandlung

von Angststörungen mit virtueller Realität spezialisiert

hat. 25 Angststörungen können auf diese Weise derzeit

behandelt werden – Tendenz steigend. „Wir erweitern stetig

unser Angebot, neu hinzugekommen sind zum Beispiel die

Angst vor Corona“, erläutert Johannes Lanzinger. In diesem

Fall und bei anderen Angststörungen wie der sozialen Phobie

oder der generalisierten Angststörung kommen Konzepte

der kognitiven Verhaltenstherapie zum Einsatz. Das Ziel

ist bei allen Behandlungen dasselbe: Die Angst zu nehmen

und so einen normalen Alltag zu ermöglichen. Denn: Angststörungen

können je nach Ausprägung die Lebensqualität

massiv einschränken. „Leider gelten mentale Erkrankungen

gesellschaftlich immer noch als Tabu. Viele Betroffene

leiden daher im Stillen und versuchen, angstbesetzte

Situationen zu vermeiden“, weiß Phobius-Gründer Johannes

Lanzinger. Sich seiner Angst zu stellen, sei der erste wichtige

Schritt. Behandlungen sind auch online möglich. ■

Alle Informationen unter: www.phobius.at

FOTOS: PHOBIUS/JOHANNES LANZINGER

Finden wir uns in angstauslösenden Situationen

wieder, wird der Reiz, den die Angst auslöst, in

der Amygdala, unserem emotionalen Schaltzentrum

im Gehirn, verarbeitet und eine Kaskade an

körperlichen Reaktionen wird in Gang gesetzt:

Hormone wie Adrenalin, Cortisol und Dopamin

werden ausgeschüttet, der Körper reagiert mit

typischen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen,

flacher Atmung, die Muskel verkrampfen sich.

„Ziel dieser Reaktionen ist es, uns in einem aufmerksamen

und leistungssteigernden Zustand zu

versetzen, um blitzschnell auf die Gefahr reagieren

zu können“, erläutert Lanzinger den Hintergrund.

Die evolutionär bedingten Angstsymptome

machten vor Urzeiten Sinn, als überall Gefahr in

Form von wilden Tieren, fremden Stämmen oder

Naturkatastrophen drohte. Auch heute hat Angst

den Sinn, uns vor Gefahr zu schützen. Bei Phobius

lerne ich allerdings, dass jene Situationen, die ich

als gefährlich einstufe, in Wahrheit nicht gefährlich

sind. In meinem Fall bedeutet das auch, mir

gemeinsam mit dem Experten mehr Wissen über

Flugsicherheit zu erarbeiten.

Als letzter Schritt vor der Konfrontation

kommt schließlich noch Biofeedback zum Einsatz

– ein Verfahren, das mittels Clips am Ohr

unbewusste Prozesse im Körper, wie Herzschlag

und Atemfrequenz sichtbar macht. Mithilfe dieser

Technik erlerne ich Werkzeuge, um in Ernstsituationen

meiner Angst nicht hilflos ausgeliefert

zu sein und die Kontrolle zurückzuerobern.

Eine der wirksamsten Methoden ist dabei die

Bauchatmung, mit der man bewusst den Parasympathikus

aktivieren kann – jenen Teil unseres

vegetativen Nervensystems, der für Entspannung

zuständig ist.

LETZTER SCHRITT: REALITÄT

Vier Mal hebe ich im Anschluss virtuell ab – in

großen und kleinen Flugzeugen, in der Großstadt

und auf einer gebirgigen Insel, bei Schön- und

Schlechtwetter. Die Angst wird dabei von Flug

zu Flug weniger und ich fühle mich schon fast

befreit. Bis der Psychologe darauf aufmerksam

macht, dass es nun gut wäre, sich der Angstsituation

auch real zu stellen. Und so stehe ich eine

Woche später mit flauem Magen und rasendem

Puls vor einem Kleinflugzeug, in dem ich kurze

Zeit später mit Piloten und Psychologen an Bord

abhebe. Sobald die Landschaft unter mir kleiner

wird, beginnen die altbekannten Symptome

wieder, aber ich erinnere mich, unterstützt von

Johannes Lanzinger, an die Fakten zur Flugsicherheit

– und meine Beruhigungsübungen.

Muskeln entspannen, tief in den Bauch einatmen,

langsam ausatmen. Währenddessen erklärt

der Pilot die einzelnen Instrumente an Bord und

ermutigt mich schließlich, meine Hände auf das

zweite Steuer zu legen, um die Bewegungen des

Fliegers nachvollziehbar zu machen. Wenig später

darf ich das Flugzeug selbst kurz nach rechts,

links und geradeaus lenken. Was mich zuerst

große Überwindung kostet, macht die für mich

bisher unkontrollierbare Situation schließlich

kontrollierbar. Als wir nach einer halben Stunde

zum Landeanflug sinken, merke ich, dass sich

meine Angst im wahrsten Sinne des Wortes in

Luft aufgelöst hat.

Mission? Erfüllt!

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38 GESUND & LEBEN 09/22

39


■ SCHULTERPROBLEME

Rotatorenmanschettenriss:

entsteht hauptsächlich aufgrund

von Abnutzung, seltener

treten unfallbedingte Risse auf.

Verläuft oft jahrelang asymptomatisch

mit keinerlei Beschwerden,

kann jedoch auch

zu massiven Schmerzen mit

stark eingeschränkter Beweglichkeit

führen.

Kalkschulter:

entsteht durch kalkartige Ablagerungen

in Sehnen. Es

wird Druck auf Schleimbeutel

und Sehnenanteile der Rotatorenmanschette

ausgelöst,

wodurch es zu einer schmerzhaften

Reizung, vor allem bei

Überkopftätigkeiten oder Drehbewegungen

des Arms, kommt.

Im weiteren Verlauf treten

nachts starke Ruheschmerzen

auf.

Impingement-Syndrom:

entsteht meist durch eine Fehlfunktion

der Schulterblattmuskulatur,

seltener durch einen

Knochensporn am knöchernen

Schulterdach. Häufig sind

Sportlerinnen und Sportler oder

Menschen, die beruflich Überkopfarbeiten

ausüben, davon

betroffen. Betroffene verspüren

vor allem beim seitlichen

Heben des Arms Schmerzen

im Schultergelenk, je nach

Dauer der Erkrankung können

die Schmerzen auch bei Nacht

auftreten.

Schultersteife (Frozen Shoulder):

ensteht meist schleichend,

Ursache ist meist eine Stoffwechselproblematik

oder auch

ein Trauma. Dabei fängt die

Schulter über mehrere Wochen

allmählich an zu schmerzen.

Nach einigen Monaten lassen

die Schmerzen zwar nach,

doch die Schulter wird immer

unbeweglicher und kann so

steif werden, dass sich der Arm

nicht mehr heben lässt.

NICHT AUF

Schulter

DIE LEICHTE

NEHMEN

Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des

menschlichen Körpers. Treten Beschwerden auf,

leidet die Lebensqualität. Wichtig ist, den Schmerzen

möglichst früh auf den Grund zu gehen.

Etwa 30 bis 40 Prozent aller Menschen

leiden im Laufe ihres Lebens unter

Schulterschmerzen – und sind damit in

ihrem Alltag stark eingeschränkt. Schon

kleine Tätigkeiten wie das Ankleiden,

die Körperhygiene oder das Zubereiten

und Zerkleinern von Speisen können für Betroffene

sehr unangenehm sein. Umso wichtiger ist

es daher, möglichst rasch zu einer Diagnose und

einer maßgeschneiderten Therapie zu kommen.

„Bei Schulterschmerzen gilt: Je schneller man eine

Ärztin oder einen Arzt aufsucht, desto schneller ist

man auf dem Weg der Heilung“, betont Priv.-Doz.

Dr. Philipp Heuberer, Sportmediziner und Schulterspezialist

in Wien.

EINE FRAGE DES LEBENSABSCHNITTS

Schulterschmerzen können unterschiedlich ausgeprägt

sein und hängen vor allem vom Auslöser der

Beschwerden ab, sagt Heuberer: „Grundsätzlich

kommt es darauf an, in welchem Lebensabschnitt

die Schulterschmerzen auftreten. So handelt es

sich gerade in jungen Jahren häufig um eine Schulterinstabilität,

die meist durch ein Trauma, wie es

beim Kraft- oder Überkopfsport entstehen kann,

hervorgerufen wird. Eine weitere Ursache kann das

sogenannte Impingement-Syndrom sein, bei dem

es zu einer Verengung unter dem Schulterdach

kommt. Dieses wird meist durch Überbeanspruchung

oder Übertraining, Knochenveränderungen

oder ein muskuläres Ungleichgewicht verursacht.“

Schulterinstabilität:

Durch ein- oder mehrmaliges

Ausrenken der Schulter

kommt es zu einer Verletzung

des Gelenkknorpels, der Knochen

und der Muskeln und das

Schultergelenk wird nicht mehr

ausreichend stabilisiert. Auch

viele kleine Verletzungen ohne

eigentliches Ausrenken können

zu dem Problem 40 führen.

GESUND & LEBEN 09/22


FOTOS: ISTOCK_ VLADYSLAV SEVERYN; BEIGESTELLT

FOTOS: MOORHEILBAD HARBACH

Im mittleren Lebensalter, so Heuberer, treten

hingegen oft eine Kalkschulter oder eine Schultersteife

auf, während es ab etwa 60 Jahren vermehrt

zu Schulterarthrosen oder Rotatorenmanschettenrissen

kommt. Die Rotatorenmanschette ist jener

Komplex aus Muskeln und Sehnen, der die Schulter

umgibt und dafür zuständig ist, dass wir den

Arm ein- und auswärtsdrehen können.

RISIKOFAKTOREN

Ob jemand eine Schulterproblematik entwickelt,

hängt neben dem Lebensstil und der Freizeitgestaltung

auch von verschiedenen anderen Faktoren

ab, betont Heuberer: „So hat man beispielsweise

festgestellt, dass von Schultersteife viermal mehr

Frauen als Männer betroffen sind. Auch bestimmte

Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus,

Schilddrüsenerkrankungen oder ein hoher Cholesterinspiegel

scheinen die Schultersteife zu begünstigen.“

Darüber hinaus spielen auch anatomische

Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle: „Ein

langes, überladendes Schulterdach führt beispielsweise

eher zu Rotatorenmanschettenrissen, während

ein sehr kurzes Schulterdach Abnützungen

begünstigt.“ Und auch die berufliche Tätigkeit kann

oftmals Beschwerden im Bereich der Schulter her-

Das Rehabilitationsziel

kann unterstützend mit

Physiotherapie,

Stromtherapie oder

auch Krafttraining

vorangetrieben werden.

vorrufen: „Wenn jemand über viele Jahre schwere

manuelle Arbeiten ausführt, kann ein Sehnenriss

die Folge sein“, warnt der Experte.

DIE GUTE NACHRICHT

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, erkundigt

sich die Schulterspezialistin, der Schulterspe-

NEUE MOBILITÄT & LEBENSQUALITÄT

Orthopädische Rehabilitation im

Moorheilbad Harbach

Nach einer orthopädischen Operation, einem

Unfall, einer (Sport-)Verletzung, aber auch ohne

Operation bei Wirbelsäulenerkrankungen und

Gelenksabnützungen ist fachkundige Rehabilitation

der beste Weg zurück in ein weitgehend

beschwerdefreies Leben. Das professionelle

Team des Moorheilbades Harbach unterstützt

und betreut Sie dabei.

UNSERE KOMPETENZ

FÜR IHRE GESUNDHEIT

Erfahrene Ärzte und Fachärzte für Orthopädie

erstellen nach der Erstuntersuchung

ein Rehabilitationsprogramm für Sie. Aktive

Stärken Sie Ihre Gesundheit

Bei beginnenden Beschwerden sowie zur

Lebensstil-Verbesserung empfehlen wir

Ihnen einen „Gesundheitsvorsorge Aktiv“

Aufenthalt (GVA). Ziel ist, möglichst lange

gesund und aktiv zu bleiben. Zudem werden

im Moorheilbad Harbach auch Kur- und

private Gesundheitsaufenthalte zur Stärkung

der Gesundheit angeboten.

und aktivierende Bewegungstherapien bilden

dabei die Schwerpunkte. Einzelheilgymnastik,

Unterwassergymnastik, Herz-Kreislauf-Training,

Kraft- und Sensomotoriktraining sind ebenso beinhaltet

wie elektrophysikalische Behandlungen,

Sturzprophylaxe und Rückenschule. Massagen,

Lymphdrainagen, Bäder und Packungen sowie

Schulungen und bei Bedarf eine gesundheitspsychologische

Beratung runden das Therapieprogramm

ab.

Ziel der Rehabilitation ist, Schmerzen zu lindern

und Defizite in der Beweglichkeit zu beheben.

Dadurch können die körperlichen Aktivitäten

gesteigert werden. Dies führt zu einer

Verbesserung der Teilhabe am privaten, sozialen

und beruflichen Umfeld.

SCHMERZTHERAPIE

Moorheilbad Harbach

Gesundheits- &

Rehabilitationszentrum

3970 Moorbad Harbach

Tel.: 02858/5255-1620

info@moorheilbad-harbach.at

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SCHMERZTHERAPIE

VITAMIN D

zialist zunächst im persönlichen Gespräch mit der

Patientin, dem Patienten über die Intensität, Art

und das zeitliche Auftreten des Schmerzes sowie

über mögliche Vorerkrankungen. Im Anschluss

erfolgt meist eine Ultraschalluntersuchung und/

oder ein Röntgen. „Ein MRT ist hingegen insbesondere

im Zuge einer Operationsplanung sinnvoll“,

meint Heuberer. Die gute Nachricht: „Die meisten

Schulterbeschwerden muss man nicht operieren,

sie können durch konservative Therapien ausheilen.“

Ein besonders wichtiger Eckpfeiler dabei ist

die Physiotherapie. Bei einer Kalkschulter oder

Schultersteife können außerdem Eigenblutinjektionen

oder eine Stoßwellentherapie dabei helfen,

die Entzündung zu lindern und die Regeneration

anzukurbeln. „Wenn jedoch ein Sehnenriss vorliegt,

so muss man ehrlicherweise sagen, dass eine

frühzeitige Operation ein besseres Ergebnis erzielt

als Physiotherapie oder Heilgymnastik, durch die

man kurzfristig zwar eine Schmerz- und Funktionsverbesserung

erreicht, nach fünf bis zehn Jahren

jedoch meist unter Funktionseinschränkungen

der Schulter leidet, weil der Sehnenriss immer

größer wird.“ Doch,

ergänzt Heuberer,

mit der Operation

allein ist es nicht

getan: „Das Wichtigste

nach einer OP

ist die Physiotherapie.

Diese kann man

entweder bei niedergelassenen

Spezialistinnen

und Spezialisten

oder im Zuge

einer Rehabilitation

machen.“

Prim. Dr.

Elisabeth Dworschak

stv. Ärztliche Leiterin

Moorheilbad Harbach

„Das Um und Auf sind die

aktiven Therapien, denn jede

Schulter, die nicht bewegt

wird, wird steif.“

BREITES

SPEKTRUM

Eine orthopädische

Rehabilitation unterstützt

Patientinnen

und Patienten mit jeglichen Formen von Schulterbeschwerden,

betont Prim. Dr. Elisabeth Dworschak,

stellvertretende Ärztliche Leiterin im Moorheilbad

Harbach: „Von konservativ behandelten

Schulterschmerzen wie Impingement-Syndrom,

Arthrosen oder Ausrenkungen des Schultergelenks

bis hin zur Nachsorge nach Operationen bei

Sehnenrissen oder Schulterprothesen deckt eine

Rehabilitation das gesamte Spektrum ab.“ Ebenso

unterschiedlich wie die Ursachen der Schulterschmerzen

sind auch die Einschränkungen, mit

denen Betroffene im Alltag zu kämpfen haben.

„Während manche Patientinnen und Patienten

nur in wenigen Situationen Schwierigkeiten haben

– beispielsweise, wenn sie Geschirr aus einem

höheren Fach im Kasten nehmen möchten – sind

andere kaum mehr dazu in der Lage, ihren Alltag

zu meistern, weil die Schmerzen in jeder Situation

überhandnehmen – sie können das Besteck nicht

mehr halten, sich die Haare nicht mehr frisieren

oder leiden unter massiven Defiziten bei der Körperpflege“,

sagt Dworschak.

NEUE KRAFT FÜR DEN ALLTAG

Das klare Rehabilitationsziel, so die Expertin, sei

die schmerzfreie Funktionalität der Schulter und

damit die uneingeschränkte Wiedereingliederung

ins berufliche

oder soziale Umfeld.

„Gerade bei Schul-

Priv.-Doz. Dr. Philipp Heuberer

Sportmediziner und Schulterspezialist

in Wien, www.heuberer.at

„Die meisten

Schulterbeschwerden muss

man nicht operieren, sie

können durch konservative

Therapien ausheilen. “

terschmerzen geht

es darum, die Patientinnen

und Patienten

dort abzuholen,

wo sie sich

befinden und sich

individuell an ihren

Bedürfnissen zu orientieren,

damit ein

selbstständiger Alltag

möglich ist und

Pflegebedürftigkeit

vermieden werden

kann.“ Schulungen

über das Krankheitsbild

zählen ebenso

zu den Rehabilitationsinhalten wie Bäder, Packungen,

Massagen oder Stromtherapien. Auch eine

medikamentöse Schmerztherapie kann mitunter

zum Einsatz kommen. „Doch das Um und Auf

sind die aktiven Therapien, denn jede Schulter, die

nicht bewegt wird, wird steif“, betont die Expertin.

Deshalb arbeiten die Patientinnen und Patienten

sowohl bei Unterwassergymnastik und Krafttraining

als auch bei der Ergotherapie und im Einzelsetting

mit einer Physiotherapeutin, einem Physiotherapeuten

an ihrer Schulterbeweglichkeit. Darüber

hinaus, sagt Dworschak, erlernen Patientinnen

und Patienten Strategien, um mit Einschränkungen

im Alltag besser umgehen zu können – und sie

bekommen Übungen für das Training zuhause an

die Hand. Denn: „Die Schulter ist jenes Gelenk, das

am meisten Zeit benötigt, bis eine deutliche Verbesserung

spürbar ist. Wir sprechen dabei je nach

Beschwerdebild von einem durchschnittlichen

Behandlungszeitraum von bis zu zwölf Monaten.

Gerade bei einer Schulterprothese sollte das Ziel

nicht sein, völlige Bewegungsfreiheit zu erlangen,

sondern wieder schmerzfrei leben zu können.

Und das gelingt fast immer!“, macht Dworschak

Mut. Daher: Nehmen Sie Schmerzen nicht auf die

leichte Schulter und holen Sie früh ärztlichen Rat

ein!

MICHAELA NEUBAUER ■

FOTOS: ISTOCK_VLADYSLAV SEVERYN; BEIGESTELLT

FOTOS: ISTOCK_JEFF BERGEN, _DIMITRIS66, _OLESIA BEKH, DONAU-UNIVERSITÄT KREMS

WUNDERvitamin

as kleine Fläschchen ziert den Frühstückstisch

vieler Österreicherinnen und Österreicher. Der

Genuss eines Weckerls mit Käse oder Marmelade

wird täglich mit Tropfen einer fettigen durchsichtigen

Substanz garniert: Vitamin D. Die Semmel

schmeckt besser in der Hoffnung, dem eigenen

Körper etwas Gutes zu tun. Doch entspricht das

der Realität? Wer braucht wie viel Vitamin in welcher

Lebenssituation? Und warum?

Diese Fragen haben wir Dr. Jana Meixner

gestellt. Sie hat an der Medizinischen Universität

Wien studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin

am Department für evidenzbasierte Medizin

und Evaluation der Donau-Universität Krems.

Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Projekt Medizin-

Transparent.at – einem Portal, das Gesundheitsbehauptungen

aus Medien, Werbung und dem

Internet auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft: „Vitamin

D wirkt wie ein Hormon, zählt aber zu den

Vitaminen. Es ist essenziell für den Körper, dockt

über Rezeptoren an alle Zellen des Immunsystems

an und wirkt regulierend.“

BLONDE & BLONDINEN BEVORZUGT

Unser Körper produziert Vitamin D selbst: bei

UV-Licht über die Haut. „Für gesunde Menschen

reicht es im Sommer normalerweise, Arme und

Gesicht täglich 15 Minuten lang der Sonne auszusetzen“,

erklärt Meixner. Dabei werden rund 200

internationale Einheiten gebildet. Die empfohlene

Das Sonnenvitamin ist der Star unter den

Nahrungsergänzungsmitteln. Es verhilft

zu starken Knochen, soll aber auch gegen

Krebs, Demenz und Diabetes wirken.

GESUND & LEBEN mit den Fakten.

Nutzen Sie die

herrlichen Sommertage,

um Ihren

Vitamin-D-Speicher

aufzufüllen!

Dr. Jana Meixner, wissenschaftliche Mitarbeiterin

am Department für evidenzbasierte Medizin und

Evaluation der Donau-Universität Krems

„Für gesunde Menschen reicht es im Sommer

normalerweise, Arme und Gesicht täglich

15 Minuten lang der Sonne auszusetzen.“

42 GESUND & LEBEN 09/22

39 43


EMPFEHLUNGEN

VITAMIN D

EMPFEHLUNGEN

des Monats

Klassifikation der

Vitamin-D-Werte

> 150 ng/ml

100 ng/ml

90 ng/ml

60 ng/ml

30 ng/ml

20 ng/ml

< 10 ng/ml

Anhand der obigen

Grafik können Sie

den Vitamin-D-Wert

Ihres Laborbefunds

interpretieren.

(ng/ml Nanogramm pro Milliliter) QUELLE: RKI

Vitamin-D-Intoxikation

Überdosiert

Erhöht

Normal bei Sonnenlicht

Optimal

Suboptimal

Relevanter Mangel

Schwerer Mangel

Tagesdosis liegt allerdings bei 600. Man muss also

entweder länger in die Sonne gehen oder aber

substituieren. „Allerdings bestimmt der Hauttyp,

wie viel Vitamin D produziert wird. Je dunkler

der Teint, desto weniger.“ Auch über das Essen

wird Vitamin D aufgenommen: „Über fette Meeresfische

wie Lachs, Makrele und Hering.“ Laut

Meixner leiden rund 40 Prozent aller Menschen

an einem Vitamin-D-Mangel: „Die Grenzwerte

– ein Serumwert von 20 Nanogramm pro Milliliter

– sind aber vieldiskutiert und kommen aus

der Knochengesundheit. Ob sie auch für andere

Organe passen, ist wissenschaftlich umstritten.“

In der westlichen Welt ist ein schwerer Vitamin-

D-Mangel bei gesunden Erwachsenen sehr selten.

Häufiger tritt er nur bei älteren Menschen auf. Sie

sind oft in ihrer Mobilität eingeschränkt und weniger

in der Sonne.

WARNUNG VOR ÜBERDOSIERUNG

Eine generelle Substitution des Sonnenvitamins

findet Meixner bedenklich: „Vitamin-D-Präparate

sind nur bei einem nachgewiesenen Mangel

sinnvoll – nach einem ärztlichen Blutbefund.

Denn eine Überdosierung kann im schlimmsten

Fall Nierensteine verursachen.“ Einigkeit besteht

in der Wissenschaft hinsichtlich der Wirksamkeit

von Vitamin D für den Knochenaufbau: „Wer in

der Kindheit einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel

hat, riskiert eine Rachitis. Denn Vitamin D ist

für die Aufnahme von Kalzium wichtig. Daher ist

es auch eine gute Vorsorge gegen Osteoporose“,

so Meixner: „Außerdem korreliert ein Vitamin-

D-Mangel in der Kindheit mit einem erhöhten

Risiko für die Autoimmunerkrankung Diabetes

Mellitus Typ 1.“

VITAMIN D GEGEN DEMENZ

Forscherinnen und Forscher der Universität of

South Australia wollen mit dem Sonnenvitamin

sogar Demenzfälle verhindern. Weltweit leiden

mehr als 55 Millionen Menschen an der Erkrankung

des Gehirns – jedes Jahr werden zehn Millionen

neue Fälle diagnostiziert. Die Krankheit gilt

als eine der häufigsten Todesursachen. Die Autorinnen

und Autoren der Studie sind der Überzeugung:

Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin

D könne der Schlüssel sein, einen Großteil künftiger

Demenzfälle zu verhindern. Auch Kolleginnen

und Kollegen aus Großbritannien lesen aus Daten

der UK-Biobank heraus, dass ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel

mit einem geringeren Gehirnvolumen

und einem erhöhten Risiko für Demenz und

Schlaganfälle verbunden ist.

Auch in punkto Schizophrenie gibt es erste wissenschaftliche

Erkenntnisse. Kinder von Müttern

mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel könnten

vielleicht ein erhöhtes Risiko haben, daran zu

erkranken.

SCHLANK DURCH VITAMIN D

Vitamin D braucht einen Mitarbeiter, um seine

Wirkung voll entfalten zu können – darauf weisen

neue Daten hin: das Mikrobiom in unserem Darm.

Für eine Studie aus Katar erhielten 80 ansonsten

gesunde Frauen mit einem nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel

drei Monate lang ein hochdosiertes

Präparat. Vor und nach 12 Wochen wurden ihr

Vitamin-D-Spiegel und die Darmflora untersucht

– mit überraschenden Ergebnissen: Die Gabe des

Sonnenvitamins erhöhte die bakterielle Vielfalt

im Darm deutlich – insbesondere das Verhältnis

zwischen den Bakterienstämmen Firmicutes und

Bacteroidetes. Eine große Anzahl von Ersteren und

wenige von Letzteren sowie eine geringe Artenvielfalt

sind Auslöser von Übergewicht, Diabetes

und anderen Erkrankungen. Verändert sich das

Verhältnis in Richtung Schlankmacherbakterien,

werden Entzündungen verringert und die Darmbarriere

gestärkt. Gleichzeitig nahm auch die Zahl

von Akkermansia-Muciniphilia-Bakterien zu. Sie

stehen mit einem niedrigeren Blutzucker- und

Blutfettspiegel und einer besseren Darmimmunität

in Verbindung. Daten der Universität Mailand

sollen sogar zeigen, dass mit einer guten Vitamin-

D-Versorgung auch lästige Kilos schmelzen. Weitere

Studien sollen klären, ob diese ersten Ergeb-

FOTOS: ISTOCK_ANILAKKUS, _FRESHSPLASH, _DIMITRIS66, _ANDREY ELKIN

nisse auch wirklich wissenschaftlich

abgesichert werden können.

VITAMIN D GEGEN KREBS

Sogar in der Onkologie wird über das Sonnenvitamin

diskutiert: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)

plädieren dafür, Lebensmittel systematisch mit Vitamin

D anzureichern. Ihre Modellrechnungen zeigen,

dass sich durch den Zusatz rund 130.000 krebsbedingte

Todesfälle in Europa verhindern ließen. Prof.

Dr. Hermann Brenner, Epidemiologe vom DKFZ

meint: „Angesichts der möglicherweise erheblichen

positiven Effekte auf die Krebssterblichkeit wollen

wir neue Wege suchen, die in der älteren Bevölkerung

weit- verbreitete Vitamin-D-Unterversorgung

zu verringern.“ Dass dies tatsächlich positive Effekte

bringt, zeigt das Beispiel Finnland: Dort werden seit

Jahren Nahrungsmittel mit Vitamin D angereichert.

Ergebnis: Die Krebs-Sterberate ist dort um 20 Prozent

niedriger als bei uns.

KARIN LEHNER ■

Dream-Team

Vitamin D + K

Viele Vitamin-D-Fans nehmen das Präparat gemeinsam

mit Vitamin K ein. Prof. Dr. Klaus Kisters von der

Deutschen Akademie für Mikronährstoffmedizin sagt:

„Man kann feststellen, dass sich die Kombination von

Vitamin D mit Vitamin K günstig auf die Knochendichte

postmenopausaler Frauen auswirkt.“ Ob dieser Effekt

auch für andere Gruppen (außer jener von Frauen nach

dem Wechsel) zutrifft, konnte bislang wissenschaftlich

nicht final geklärt werden.

Gerade ältere Personen sollten

auf ihren Vitamin-D-Spiegel

achten. Zu niedrig? Holen

Sie sich Hilfe aus der Apotheke!

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40 44 GESUND & LEBEN 09/22

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GESUNDES WOHNEN

GESUND WOHNEN

meine

Ich bau auf

GESUNDHEIT

Jede Bauart bringt

ihre Vor- und Nachteile

mit sich. Zu

den beliebtesten

Baustoffen zählen

Ziegel, Beton

und Holz.

Auch bei der Wahl des Bodenbelages,

je nach Wohnraum, hat

unser Experte wertvolle Tipps.

Gesund bauen – wie geht das

eigentlich? GESUND & LEBEN-

Redakteurin Michaela Neubauer

will’s wissen. Und gelangt zu

neuen Erkenntnissen.

Seit gut einem Jahr bauen mein Mann

und ich unser Traumhaus im Grünen.

Nach unzähligen Stolpersteinen und

Rückschlägen geht es nun endlich in den

Endspurt, der Innenausbau startet. Jetzt

gilt es, allerlei Entscheidungen zu treffen: Welche

Böden sollen es werden? Welche Wandfarbe eignet

sich für welchen Raum? Und wie holen wir uns

Gemütlichkeit ins Haus?

AUF DEN BAUSTOFF KOMMT ES AN

Bei all diesen Fragen hat der Gesundheitsaspekt

für uns einen hohen Stellenwert. Wir möchten so

schadstoffarm wie möglich leben und dabei auch

klimafreundlich und nachhaltig handeln. Hierfür

braucht es jedoch Expertise, betont DI (FH)

Harald Brugger MSc, Leiter für Chemie & Konsum

bei „Die Umweltberatung“: „Baustoffcenter und

Farbhandlungen verfügen über breite Produktpalletten,

doch vieles davon enthält Lösungsmittel

und andere chemische Stoffe, die Gesundheit oder

Umwelt gefährden. Deshalb ist es wichtig, sich vor

dem Hausbau oder einer Renovierung umfassend

zu informieren.“ Das fange bereits bei der Bauart

an: „Zu den beliebtesten Baustoffen zählen Ziegel,

Beton und Holz. Jede Bauart bringt ihre Vor- und

Nachteile mit sich“, weiß Brugger. So sind Zie-

FOTOS: ISTOCK_ BARBARA NIDETZKY

gel und Beton zwar äußerst robust, weisen hohe

Dämmeigenschaften auf und wirken sich auch

nicht negativ auf das Innenraumklima aus, jedoch

schneidet Beton aus ökologischer Sicht weniger gut

ab. Vor allem die Herstellung des Zements durch

das Zerkleinern der Rohstoffe und Verarbeiten im

Ofen benötigt viel Energie und verursacht hohe

CO 2

-Emissionen. Holz, so Brugger, ist ein ideales

ökologisches Material. Während bei modernen

Fertigteilhäusern auf natürlichen Holzschutz

gesetzt wird, sollte jedoch insbesondere der Kauf

älterer Fertigteilhäuser der siebziger oder achtziger

Jahre gut überlegt sein. In vielen dieser Häuser

finden sich nämlich auch heute noch eine erhöhte

Konzentration an chemischen Holzschutzmitteln,

die zum damaligen Zeitpunkt „Stand der Technik“

waren, jedoch ein hohes toxisches Potenzial

aufweisen und zu massiven gesundheitlichen

Beschwerden führen können.

AUF DEM BODEN DER TATSACHEN

Wie sieht es eigentlich mit dem Bodenbelag aus?

Ursprünglich hatten wir geplant, im gesamten Haus

Parkett zu verlegen, doch mit der Adoption unseres

Langhaar-Hundes war klar, dass diese Lösung nicht

praktikabel für unseren Alltag ist. Darum haben

wir uns lediglich in den Schlafräumen für Parkett

und in allen anderen Räumen für Fliesen entschieden.

Wie bewertet Experte Harald Brugger unsere

Wahl? „Fliesen sind langlebig, belastbar und wasserfest,

aber unelastisch und fußkalt. Sie wirken bei

längerem Stehen aufgrund ihrer Härte ermüdend.

Ihre Wärmeleitfähigkeit ist aber gut, daher sind sie

ideal für Fußbodenheizungen geeignet.“ Gerade in

Räumen, in denen man viel steht, beispielsweise

in der Küche, würde Brugger eher zu trittelastischen

Belägen wie Kork oder Linoleum raten. In

Nassräumen kann ein Kautschukboden mit seinen

schmutz- und bakterienabweisenden Eigenschaften

und seiner Rutschfestigkeit wiederum eine

optimale Alternative sein. Die Finger lassen sollte

man hingegen von PVC-Belägen, die häufig auch

als Vinylbeläge ausgelobt werden. „Das Ausgangsprodukt

Vinylchlorid ist giftig und kann Krebs auslösen.

Die im PVC-Belag enthaltenen Weichmacher

dünsten langsam aus und lagern sich unter

anderem im Hausstaub ab. Auch durch Abrieb

oder Auswaschung können sie freigesetzt werden.“

Ein beliebter und laut Brugger sehr empfehlenswerter

Klassiker in den Wohn- und Schlafräumen

sind Holzböden. Hierbei sollte man heimischen

Baumarten wie Eiche, Buche oder Esche Vorrang

geben. Wird ein Parkettboden, zum Beispiel aufgrund

der Fußbodenheizung, nicht schwimmend

FOTOS:BARBARA NIDETZKY

46 GESUND & LEBEN 09/22

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verklebt werden,

sollte man emissionsarme

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Schimmelbefall

oder Pulverkleber

verwenden,

durch richtiges Heizen und

Dämmen verhindern!

da diese kaum

Schadstoffe freisetzen.

BRING FARBE

INS HAUS

Egal ob Neubau,

Renovierung oder

Raumumgestaltung –

die Wandfarbe spielt eine

entscheidende Rolle, wenn es

darum geht, einem Raum neues Leben

einzuhauchen. Doch auch hierbei gilt es einiges zu

beachten, erklärt Brugger: „Nicht nur wirken sich

Farben auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden

aus, sie beeinflussen auch das Raumklima.“

Da die Farben meist in großen Mengen verstrichen

werden, fällt selbst ein geringer Schadstoffgehalt

stärker ins Gewicht. „Ein baubiologisch wertvoller

Anstrich gibt wenig Schadstoffe ab, lädt sich nicht

elektrostatisch auf und ist durchlässig für Wasserdampf“,

sagt der Experte. Dazu zählen beispielsweise

Kalkfarben oder Naturharzdispersionen.

Auch Silikatfarben halten in immer mehr Innenräumen

Einzug. Sie sind schadstofffrei, langlebig

und diffusionsoffen. Ihr besonderer Vorteil? „Silikatfarben

sind auch für feuchtes Mauerwerk geeignet

und zeichnen sich durch fungizide und antibakterielle

Eigenschaften aus. Dadurch sind sie auch

eine natürliche Waffe gegen Schimmel“, so Brugger.

RICHTIG LÜFTEN

Schimmel ist nicht nur ein optisches Manko, er

kann bei hoher Sporendichte auch gesundheitsgefährdend

in den Schleimhäuten sowie im Nervenund

Immunsystem wirken. Meist sind Baumängel

die Ursache – zum Beispiel undichte Rohre und

Fugen oder Schäden an Wasser- und Heizungsleitungen.

Daneben spielt jedoch auch falsches

Heizen und Lüften eine wichtige Rolle: „Im Winter

sollte die warme, feuchte Raumluft in möglichst

kurzer Zeit ausgetauscht werden, indem man zwei

bis fünf Minuten mit vollständig geöffneten Fenstern

quer- oder stoßlüftet. Fenster gekippt halten

ist eine Methode für den Sommer. Im Winter führt

sie zu starker Abkühlung der fensternahen Bereiche

und begünstigt dort die Kondensation der

Luftfeuchtigkeit und damit den Schimmelbefall“,

erklärt Brugger. Ist Schimmel erst einmal aufgetreten,

so muss zunächst die Feuchtigkeitsursache

FOTOS: BARBARA NIDETZKY; DIE UMWELTBERATUNG

Elektro- und Installationsarbeiten werden gemeinsam mit befugten Partnerfirmen umgesetzt.

Nicht nur wirken sich

Farben auf unsere

Stimmung und

unser Wohlbefinden

aus, sie beeinflussen

auch das Raumklima.

eruiert und behoben werden. Erst danach ist

der Einsatz von Trocknungsgeräten sinnvoll.

Bei stärkerem Befall kann der Pilz auch tief in

den Putz eingedrungen sein und die gesamte Putzschicht

muss bis auf die Ziegel entfernt werden –

hier lohnt es sich in jedem Fall, einen Profi an die

Seite zu holen.

Und wie geht es nun bei uns weiter? Wir starten

mit all diesen neuen Informationen und Erkenntnissen

in die letzte Bauphase. Und freuen uns auf

ein Eigenheim, in dem wir hoffentlich lange und

gesund wohnen dürfen. MICHAELA NEUBAUER ■

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und die Gewinnspielbedingungen des ÄrzteVerlags, abrufbar unter www.gesundundleben.at/

gewinnspielbedingungen. Ich bin damit einverstanden, dass die ÄrzteVerlag GmbH die von mir angegebenen Daten

für Informations- und Marketingmaßnahmen sowie Newsletter in Verbindung mit eigenen Produkten, Dienstleistungen

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Angaben. Mir ist bekannt, dass ich diese Einwilligung jederzeit durch Übersendung eines Schreibens an die

ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Schlagergasse 11/15, +43 (1) 9611000, office@aerzteverlag.at, widerrufen kann.

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Priv.-Doz. DDr.

Philipp Saiko, Präsident,

& Mag. pharm. Susanne

Ergott-Badawi, Vizepräsidentin

Apothekerkammer Wien

Sobald die Tage kürzer werden und Sonnenschein zur Mangelware

wird, ist es wieder in aller Munde: das Vitamin D. Dahinter

steckt eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die allen voran für die

Aufnahme von Kalzium aus dem Darm zuständig sind und dabei

unterstützen, dieses in Knochen und Zähne einzubauen. Somit

spielt Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Mineralisierung der

Knochen, unterstützt die Muskeln und beeinflusst verschiedene

Hormone. Unser Körper bildet Vitamin D in erster Linie unter Sonneneinstrahlung

in der Haut. Die verringerte Sonnenscheindauer

zwischen Oktober und März erschwert jedoch eine bedarfsdeckende

Versorgung. Auch durch Einflüsse des modernen Lebenswandels,

beispielsweise durch die Abnahme von Aktivitäten im

Freien, Büroarbeit oder ein verändertes Freizeitverhalten, kann es

■ KEINE BEHANDLUNG AUF EIGENE FAUST

zu niedrigen Vitamin-D-Werten kommen. Ein Vitamin-D-Mangel

äußert sich häufig in Müdigkeit, Muskelschmerzen, Haarausfall

oder einer erhöhten Infektanfälligkeit. Risikogruppen für eine

Minderversorgung sind vor allem jene Personen, die immobil,

chronisch krank oder pflegebedürftig sind und sich daher vorwiegend

in geschlossenen Räumen aufhalten. Darüber hinaus sind

auch ältere Menschen über 65 Jahre gefährdet, da die Eigenproduktion

von Vitamin D mit zunehmendem Alter sinkt. Auch Säuglinge

haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel, da

sie keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden sollten.

Um niedrigen Vitamin-D-Werten vorzubeugen, sollten Sie auch

im Herbst und Winter regelmäßige ausgedehnte Spaziergänge an

der frischen Luft unternehmen. Ein kleiner Teil des Bedarfs kann

auch über die Nahrung, beispielsweise durch Speisepilze, Eier,

Butter, oder Fische wie Lachs und Hering, abgedeckt werden. Bei

einem Mangel wird jedoch in den meisten Fällen zu Nahrungsergänzungsmitteln

geraten.

Ihre Apothekerinnen und

Apotheker ums Eck besprechen

mit Ihnen gerne Nutzen

und Risiken unterschiedlicher

Präparate!

Anders als bei anderen Vitamin-Präparaten

ist bei Vitamin D Vorsicht geboten, denn dieses

kann als fettlösliches Vitamin im Fett- und

Muskelgewebe gespeichert werden und so bei

einer übermäßig hohen Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel

zu einer akuten oder schleichenden

Überdosierung führen. Dabei entstehet

im Körper ein erhöhter Kalziumspiegel, der

in Übelkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder

in schweren Fällen in Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen

oder Bewusstlosigkeit resultieren

und sogar lebensgefährlich sein kann.

Aus diesem Grund gilt: Nehmen Sie Vitamin-D-Supplemente

nicht ohne einen vorherigen

Bluttest bei Ihrer Ärztin bzw. bei Ihrem Arzt

ein. Die Testergebnisse geben Aufschluss, ob

eine Einnahme von Supplementen erforderlich

ist und in welcher Dosierung sie benötigt werden.

In Ihrer Apotheke ums Eck beraten wir Sie

gerne dazu!


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Ein Teil des Bedarfs an

Vitman D kann über die

Nahrung, beispielsweise

durch Speisepilze, Eier,

Butter, oder Fische wie

Lachs und Hering,

abgedeckt werden.

Bei der Einnahme von

Supplementen ist die

Dosierung durch einen

Bluttest zu bestimmen.

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