Gesund & Leben 2022 / 09
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DAS MAGAZIN DER
09/22, 17. Jahrgang, € 2,40
GESUND LEBEN
IN WIEN
www.aekwien.at
Österreichs
Schulärzte schlagen
in exklusiver
GESUND & LEBEN-
Umfrage Alarm:
sind
unsere
So
krank
Schüler
OLYMPIASIEGER
MATTHIAS STEINER
Top-Leistungen trotz Diabetes.
So schaffen Sie es auch!
SO HABE ICH MEINE
ANGST BESIEGT
Angstfrei leben ist möglich.
Der große Selbstversuch.
IMMUNSTARK
IN DEN HERBST
Die besten Tipps
für gute Abwehrkräfte
NACHHALTIG KOCHEN
UND GENIESSEN
Köstliche Gerichte, die unsere
Umwelt schonen. Zum Nachkochen!
MEDIZIN KOMPAKT
Demenzbus on tour:
21. bis 25. September 2022 – nicht vergessen!
WUSSTEN
SIE, DASS ...
… sich in Graz der
modernste CT-Scanner der
Welt befindet? Seit Sommer
befindet sich die Steiermark in einem neuen
Zeitalter der Computertomographie: Das
Diagnostikzentrum Graz (DZG) bietet einen
der modernsten CT-Scanner der Welt an, den
quantenzählenden „Naeotom Alpha“. Damit sind
ultra-hochauflösende Scans bei einer um bis zu
45 % niedrigeren Strahlenbelastung möglich. Ausgestattet
mit zwei Röntgenröhren und Detektoren
wird eine Rotationsgeschwindigkeit von
250 Millisekunden erreicht. Die hohe Auflösung
macht selbst kleinste Strukturen sichtbar.
Damit werden die spezifischen Anforderungen
von Kardiologie, Herzchirurgie, Onkologie und
Pulmologie erfüllt. Das DZG zählt so weltweit zu den
Vorreitern in der diagnostischen Bildgebung. ■
Informieren und mitmachen:
Pflege- und Betreuungsangebote des Fonds Soziales Wien, demenzfreundliche
Wohnprojekte, Grätzlpolizist:innen, Demenzparcours, Spezial-Führungen und
Bewegungseinheiten.
Mittwoch, 21.9. | FSW-Tageszentrum für Senior:innen
Demenz und Gesundheit
Donnerstag, 22.9. | Wiener Wohnen
Demenz und Wohnen
9Mio ...
... weltweite Todesfälle pro Jahr sind direkt
auf Umweltverschmutzung zurückzuführen.
Das ergab eine Studie des Institute for Health
Metrics and Evaluation in Seattle (USA). Die
häufigste Ursache ist Luftverschmutzung,
gefolgt von Wasserverschmutzung sowie
Verschmutzung durch Blei. ■
■ ZAHL DES MONATS
ACHTEN SIE AUF IHRE
KÖRPERHALTUNG!
■ GESUNDHEITSTIPP DES MONATS
Eine Metastudie (unter anderem von der deutschen Universität
Bamberg) untersuchte Daten von rund 10.000 Menschen und
konnte klar belegen: Die Körperhaltung hat Einfluss auf unsere
Stimmung und den Selbstwert. Heißt: Eine aufrechte Körperhaltung
kann dabei helfen, dass sich Menschen selbstsicherer fühlen und sich
dementsprechend auch so verhalten. Das trifft übrigens für Männer
und Frauen sowie für alle Altersgruppen gleichermaßen zu! ■
Freitag, 23.9. | Wiener Polizei
Demenz und Sicherheit
■ KEIN HIRNTUMORRISIKO
DURCH HANDYSTRAHLUNG
Samstag, 24.9. | Belvedere
Demenz und Kultur
Sonntag, 25.9. | „Fit mit Philipp“
Demenz und Bewegung
Täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr
Alle Infos: www.demenzbus.wien
Foto: GettyImages/Marat Musabirov
FOTOS: ISTOCK_ACILO, _PEOPLE IMAGES, _DJELICS, _SZEPY, HL-STUDIOS
VIRUSINFEKTIONEN WÄHREND
DER SCHWANGERSCHAFT:
WENIGER FÜRSORGE-
VERHALTEN DER MUTTER!
Zu dieser Erkenntnis kommt eine Studie der MedUni
Wien, die im Mausmodell durchgeführt wurde. „Mütter,
die eine Virusinfektion durchlaufen haben, kümmerten
sich weniger um ihre Jungen als die Tiere der Kontrollgruppe“,
so Studienleiterin Daniela Pollak. „Auch das
Bindungsverhalten war signifikant verringert.“ Nicht
nur im Verhalten der Muttertiere, auch in deren Gehirnen
waren strukturelle, molekulare und funktionelle Veränderungen
erkennbar. Die Ergebnisse seien ein wichtiges
Signal für werdende (Menschen-)Mütter, betont Pollak. ■
GESUND & LEBEN 09/22
Es wird oft diskutiert, ob die elektromagnetische
Hochfrequenzstrahlung von
Handys das Risiko für Hirntumore erhöht. Nach
aktueller Studienlage ist davon auszugehen, dass
dies nicht so ist. Auch die aktuelle Follow-up-
Analyse der seit mehr als 20 Jahren laufenden
„UK Million Women Study“ unterstreicht diese
Erkenntnis: Handy-Nutzerinnen erkrankten nicht
häufiger an Hirntumoren als Frauen, die selten
oder nie Handys nutzten. Diese Ergebnisse könne
man auch auf Männer umlegen, so die
Forschenden. Denn: Die Energie der Handy-
Strahlung reicht nicht aus, um die DNA in den
Zellkernen direkt zu schädigen und somit Krebs
auszulösen. Hohe Dosen von elektromagnetischen
Wellen können jedoch Zellen und Gewebe
erwärmen – aber auch dafür ist die (innerhalb
der vorgeschriebenen Grenzwerte liegende)
Energie von Mobiltelefonen zu niedrig. ■
3
10
Österreichs Schulärzte
schlagen Alarm:
So krank sind unsere
Kinder!
18
Olympiasieger Matthias Steiner
zeigt, wie man auch mit
Diabetes absolut top sein kann.
EDITORIAL
GESUNDHEITSSYSTEM
AM LIMIT!
LIEBE LESERINNEN UND LESER!
4-Seiten-Spezial
GESUND IN WIEN
Seite 6 bis 9
■ LEBENSFREUDE
3 Medizin kompakt
10 So krank sind Österreichs Schüler
Die große Exklusivumfrage unter
Österreichs Schulärztinnen und -ärzten.
18 Olympiasieger – trotz Diabetes
Matthias Steiner im großen Interview
über Top-Leistungen trotz Diabetes.
22 Nachhaltig kochen
Was bedeutet es, nachhaltig zu kochen?
Worauf muss ich dabei achten?
25 Das lasse ich mir schmecken!
Drei gesunde und nachhaltige
Rezepte zum Nachkochen.
WOCHE FÜR WOCHE
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■ LEBENSKRAFT
28 Jetzt Immunsystem stärken
Nutzen Sie die letzten Sommer- und ersten
Herbsttage, um fit für den Winter zu sein.
34 Niedriger Blutdruck
Warum auch ein niedriger Blutdruck gefährlich
sein kann. Und was dagegen zu tun ist.
Impressum: GESUND & LEBEN in WIEN ist das offizielle Gesundheitsmagazin der Wiener Ärztekammer. Zielgruppe & Richtung des Magazins: Gesundheitsrelevante
und wichtige medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten Wienerinnen und Wiener. Medieninhaber, Verlag, Redaktion: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien,
Währingerstraße 65. Herausgeber: Komm.-Rat Axel C. Moser, Mag. Philipp Ita. Mitglied der Geschäftsleitung: Petra Hubert-Schimek. Chefredakteur: Mag. Ralf Strobl.
Chefin vom Dienst: Beate Barth. Artdirektion: DI Lissa Weissenbacher (Ltg.), Verena Ohnewas, BSc. Coverfoto: iStock_ Anna Semenchenko. Redaktion Ärztekammer
für Wien: Dr. Hans-Peter Petutschnig. Redaktion: Jacqueline Kacetl, Mag. Heike Kossdorff, Mag. Karin Lehner, Michaela Neubauer, MA, Mag. Claudia Sebunk.
Key Account: Gerlinde Taferner. Medieninhaber: ÄrzteVerlag GmbH, 1090 Wien, Währingerstraße 65. Hersteller: Druckerei Berger, 3580 Horn. Aboservice: Tel.:
01/9611000-190, abo@gesundundleben.at. Einzelpreis: Euro 2,40 Abopreis: Euro 19,90/Jahr. GESUND & LEBEN erscheint 10x/Jahr. Seiten, die mit „Werbung“ oder
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Weiter- oder Wiedergabe, gem. §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz. Zielgruppe & Richtung des Magazins: Gesundheitsrelevante und
medizinische Informationen für alle gesundheitsbewussten und gesundheitsinteressierten Österreicherinnen und Österreicher. P.b.b.
201920021
Erscheinungsort: Wien. Verlagspostamt: 1090 Wien. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz siehe www.gesundundleben.at. Die Angaben und Äußerungen
in Anzeigen, Inseraten, Advertorials & Promotions geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion und/oder des Medieninhabers wieder. Für diese
wird keine Haftung übernommen. Weiterführende Details finden Sie unter www.gesundundleben.at.
36 So habe ich meine Flugangst besiegt
Eine GESUND & LEBEN-Mitarbeiterin wagte
den Selbsttest – und ist nun angstfrei!
40 Schulterschmerzen
Welche Schulterschmerzen gibt es?
Wie kann ich sie behandeln lassen?
43 Vitamin D
Vitamin D ist ein echter Alleskönner. Aber was
tun, wenn der Körper zu wenig davon bildet?
■ LEBENSNAH
46 Gesundes Wohnen
Was bedeutet eigentlich gesundes Wohnen?
Wir haben nachgefragt.
50 Gesundheits-Kreuzworträtsel
Lösen Sie unser Rätsel –
und gewinnen Sie!
36
Flugangst muss nicht
sein! Wir haben eine
Therapie gemacht.
NEU
FOTOS: ISTOCK__MUSTAFAHACALAKI_ STEFAN SEELIG_ ECCE KARATAS_MARIO-ANDREYA
Die Corona-Pandemie hat die Kapazitätsgrenzen
unseres Gesundheitssystems
deutlich aufgezeigt. Auch die
Politik hat jetzt endlich erkannt, dass es
Verbesserungsbedarf gibt. Eine „Pflegemilliarde“
wurde angekündigt. Sicher ein
guter erster Schritt, aber nur dann, wenn
das angekündigte Geld auch dort investiert
wird, wo es am dringendsten benötigt wird. Die
von der Vorgängerregierung versprochene
„Patientenmilliarde“ wurde nämlich nie
umgesetzt und war daher nicht einmal
das Papier wert, auf dem sie beschrieben
und verkündet wurde.
Wir weisen schon seit Jahren
auf die gefährliche Entwicklung im
Gesundheitsbereich hin. Auf den schon
bestehenden und sich verschärfenden
Ärztemangel und ebenso auf einen mittlerweile
eklatanten Mangel an Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Pflegebereich. Zu viele Ärztinnen
und Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger haben aufgrund der
gestiegenen physischen und psychischen Belastung bereits ihre Jobs
aufgegeben oder planen den Wechsel in eine andere Branche in naher
Zukunft. Die Versorgung in Spitälern und Pflegeheimen hat einen
kritischen Punkt erreicht, der zu patientengefährdenden Zuständen
führen kann. Diese Umstände sind aber kein neuartiges Phänomen,
die Corona-Pandemie hat die Lage jedoch verschärft und sichtbarer
gemacht.
In dieser Ausgabe unserer Patientenzeitung zeigen wir Ihnen auf,
wo es mangelt und was wir von der Politik erwarten, damit auch
unsere Kinder und Enkelkinder künftig von einem der besten Gesundheitssysteme
der Welt versorgt werden können.
Wie gewohnt bieten wir Ihnen wieder wertvolle Gesundheitsinformationen:
diesmal zu den Schwerpunktthemen Diabetes, niedriger
Blutdruck, Schmerztherapie, oder auch darüber, wie Sie mit Flugangst
umgehen können.
Wir wünschen Ihnen wieder eine spannende Lektüre mit unserer
Patientenzeitung, den vielleicht ein oder anderen für Sie wichtigen
Gesundheitstipp und vor allem eines: Bleiben Sie gesund! ■
Herzlich
Johannes Steinhart und Erik Randall Huber
Präsident und Vizepräsident
der Ärztekammer für Wien
4 GESUND & LEBEN 09/22
5
I
m niedergelassenen Bereich brauchen wir
dringend den Beginn einer neuen Zeitrechnung
inklusive einer völlig neuen Herangehensweise.
Ärztinnen und Ärzte, aber
selbstverständlich auch die Patientinnen
und Patienten, brauchen ein stabiles und
leistungsfähiges System“, spricht Ärztekammerpräsident
Dr. Johannes Steinhart Klartext. Die Versorgung,
die niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
in Österreich leisten könnten, sei „auf Champions-League-Niveau,
aber wenn das System und
die Rahmenbedingungen nur Bezirksligaformat
haben, werden wir international nicht bestehen
können und allein wegen unseres provinziellen
Zugangs scheitern.“
EIN LAND. EINHEITLICHE REGELN.
Kritik übt Steinhart an der mit viel Aufwand und
enormen Finanzmitteln neu geschaffenen Österreichischen
Gesundheitskasse (ÖGK): „Eine ausschließliche
Neutapezierung wird nicht reichen
– die ÖGK muss endlich österreichweit zu denken
beginnen. Von unserer Seite aus liegt seit fast zwei
Jahren ein fertiger, einheitlicher Leistungskatalog
bereit. Dieser muss nun unverzüglich umgesetzt
werden.“ Das allein wäre schon eine deutliche
Verbesserung für die Österreicherinnen und
Österreicher – so wie auch das Dispensierrecht für
alle Ärztinnen und Ärzte, damit insbesondere im
ländlichen Bereich der Zugang zu Medikamenten
deutlich vereinfacht wird.
FOTOS: ISTOCK_ PEOPLEIMAGES; ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN/ STEFAN SEELIG
Um dem drohenden Ärztemangel
entgegenzuwirken, braucht es
Wertschätzung und mehr finanzielle Mittel.
Sonst droht neben der „Energiearmut“
schon bald die „Gesundheitsarmut“.
GESUND & LEBEN analysiert.
&
Geeint gegen drohenden
ÄRZTEMANGEL
GESUNDHEITSARMUT
Im Spitalsbereich, so Steinhart, müsse neben
der generellen Attraktivierung des Berufs Spitalsarzt
schleunigst dafür gesorgt werden, dass die
Ausbildung als wichtiger Teil des Arztberufs ernst
genommen wird. „Dass die Politik bestrebt ist,
die Qualität der Ausbildung in Österreich sowie
die Bewilligung und Qualität der ärztlichen Ausbildungsstellen
aus reinem Machtstreben künftig
in die Verantwortung der Länder zu geben – und
damit aus der Hand der Ärztekammer, die das seit
Jahren exzellent, höchst effektiv und objektiv abgewickelt
hat –, lässt mich zweifeln, ob wir überhaupt
in der Champions League mitspielen wollen. Wir
werden mit allen Mitteln gegen diese mutwillige
Zerstörung ankämpfen.“
AUSREICHEND SPITALSPERSONAL
IM FOKUS
Die Ärztekammer fordert zudem ausreichend
Personal und Zeit für die Ausbildung sowie die
Einführung der Funktion eines Ausbildungsoberarztes
in jeder Abteilung, in der ausgebildet wird.
Um der Flucht der Jungen und dem drohenden
Ärztemangel zu begegnen und den Arztberuf
generell wieder attraktiver zu machen, gibt es
sinnvolle Strategien: Diese betreffen die Verbesserung
der generellen Arbeitsbedingungen im
Spital durch die Besetzung offener Dienststellen
und leistungsgerechte Entlohnung ebenso wie die
Steuerung von Patientenströmen für die Entlastung
der Ambulanzen durch den Ausbau des nie-
dergelassenen Bereichs.
Gleichzeitig müsse es
aber auch gelingen, dem
ärztlichen Nachwuchs
bessere und zeitgemäße
Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten
sowie Teilzeitmodelle
anzubieten,
um Familie, Freizeit und
Beruf besser in Einklang
zu bringen. Für die Ärztekammer
bedeutet das die
Schaffung von betriebsnahen
Kinderbetreuungsplätzen,
eine berufliche
Gesundheitsförderung
und Prävention während
der Ärztelaufbahn sowie
die Möglichkeit zu Reflexionsgesprächen.
Dr. Johannes Steinhart,
Präsident der Ärztekammer für Wien
„Leider ist unsere Freiberuflichkeit vielfach
bedroht: durch Kommerzialisierung,
Konzernisierung, Bürokratisierung und
staatliche Gängelung. Unsere ärztliche
Diagnose- und Behandlungsfreiheit darf
aber durch nichts eingeschränkt werden.“
WEG VON DER „FÜNF-MINUTEN-MEDIZIN“
Für den niedergelassenen Bereich fordert die Ärztekammer
nötige Investitionen auf vielerlei Ebenen
– etwa auch in die Gesprächsmedizin. Denn
psychosomatische Krankheiten und Beschwerden
nehmen immer mehr zu. Daher muss auch jene
Zeit ermöglicht und honoriert werden, die die Ärztin
oder der Arzt für das Gespräch und das Zuhören
und Beraten benötigt. Ein zeitgemäßes Entlohnungssystem
würde die „Fünf-Minuten-Medizin“
nachhaltig verhindern.
„Wir stehen an einem ganz entscheidenden
Zeitpunkt in der heimischen Gesundheitspolitik.
Der niedergelassene Bereich kommt immer stärker
unter Druck. Auf der einen Seite gibt es bürokratische
Hürden, Deckelungen und drohende
Einsparungen, auf der anderen Seite werden die
Lücken in der kassenärztlichen Versorgung immer
größer“, so die Analyse der Ärztekammer.
FREIER ARZTBERUF
UND WERTSCHÄTZUNG
Von der Politik fordert die Ärztekammer ein klares
Bekenntnis zum freien Arztberuf. „Das ist
ein hohes Gut und hat gesamtgesellschaftliche
Bedeutung“, unterstreicht Steinhart. „Leider ist
unsere Freiberuflichkeit
vielfach bedroht:
durch Kommerzialisierung,
Konzernisierung,
Bürokratisierung und
staatliche Gängelung.
Unsere ärztliche Diagnose-
und Behandlungsfreiheit
darf aber
durch nichts eingeschränkt
werden. Es
darf nicht dazu kommen,
dass wir Ärztinnen
und Ärzte dazu
gezwungen werden,
gegen besseres Wissen
und Gewissen unsere
Patientinnen und Patienten
zu behandeln.“
Gleichzeitig mahnt
Steinhart mehr gesellschaftliche
Wertschätzung
für den Arztberuf
ein: „Das Gesundheitssystem
in Österreich
zählt immer noch zu
den besten der Welt.
Der gute Zugang zu
qualitativ hochwertiger
Versorgung wird international immer wieder
hervorgehoben. Großen Anteil daran tragen die
Ärztinnen und Ärzte in Österreich, die seit Jahren
Höchstleistungen erbringen – nicht erst in der extrem
fordernden Zeit der Pandemie. Aber anstatt
gesellschaftliche Wertschätzung für das zu ernten,
was sie für unsere Gesundheitsversorgung leisten,
werden Ärztinnen und Ärzte mit verbaler und psychischer
Gewalt bedroht, eine unnötige Wahlarzt-
Debatte entfacht und laut darüber nachgedacht,
Ärztinnen und Ärzte in welcher Form auch immer
zu Zwangsdiensten zu vergattern.“
■
6 GESUND & LEBEN 09/22
7
ORONA
DIAGNOSE, THERAPIE UND
MEDIKAMENTENABGABE IN EINER HAND
Die Ärztekammer will ein „Full-Package“ in Ordinationen anbieten –
eine Win-Win-Situation für Patientinnen und Patienten sowie das Gesundheitssystem.
Die essenzielle
Rolle der niedergelassenen
Ärzteschaft
als Partnerin in der Bewältigung der Corona-
Krise unterstrich kürzlich Ärztekammerpräsident
Dr. Johannes Steinhart. Es sei eine
Win-Win-Situation für die Patientinnen und
Patienten sowie das Gesundheitssystem im
Gesamten, wenn zukünftig Diagnose und The-
Dr. Rudolf Schmitzberger,
Leiter des Impfreferats
der Österreichischen
Ärztekammer
„Wir sehen
Hinweise, dass eine
Doppelinfektion aus
COVID und Influenza
ein deutlich erhöhtes
Risiko für einen
schweren oder
tödlichen Verlauf mit
sich bringt.“
KOSTENGÜNSTIGE INFLUENZA-IMPFUNG
Dass die Grippe-Impfung ab Herbst 2023 allen
Erwachsenen einfacher zur Verfügung stehen soll,
ist ein wichtiger Schritt.
Die Einigung von Bund, Ländern und
Sozialversicherungen, dass alle Erwachsenen
ab Herbst 2023 für die
Influenza-Schutzimpfung nur noch
einen Selbstbehalt in Höhe der Rezeptgebühr
entrichten müssen, stößt bei der Ärztekammer
auf große Zustimmung. „Diese einheitliche
Vergünstigung ist ein ganz wichtiger
Schritt“, sagt Dr. Rudolf Schmitzberger, Leiter
des Impfreferats der Österreichischen Ärztekammer.
Schließlich sei der Influenza-Schutz
Dr. Erik Randall Huber,
Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte
und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien
„Wir müssen den Fokus wieder auf ein verstärktes
Testen legen. Das ist wichtig, um eine ausreichende
Datenlage über das Pandemiegeschehen,
insbesondere nach Wegfall der
Quarantäne, zu erhalten. “
aktuell und wohl auch auf weitere Sicht wichtig
wie selten zuvor. „Wir sehen beispielsweise
Hinweise, dass eine Doppelinfektion aus
COVID und Influenza ein deutlich erhöhtes
Risiko für einen schweren oder tödlichen
Verlauf mit sich bringt“, so Schmitzberger.
Klar sei aber, dass die Logistik noch verhandelt
werden müsse. Hier könne etwa das
Wiener Modell als Vorbild dienen, wo die zu
Impfenden kostenlos Impfstoff und Impfung
direkt bei den niedergelassenen Ärztinnen
rapie von an Corona Erkrankten in den
Ordinationen erfolge.
Steinhart: „Niedergelassene Ärztinnen
und Ärzte standen gemeinsam
mit den Kolleginnen und Kollegen in
den Spitälern von Anfang an an vorderster
Front bei der Bewältigung der
Pandemie. Auch in Zukunft wollen wir
unsere Verantwortung wahrnehmen
und unseren Patientinnen und Patienten
ein ‚Full-Package‘ anbieten.“
Konkret nennt hier Steinhart das
Screening von asymptomatischen
Patientinnen und Patienten, Diagnosestellungen
mittels Antigen- und
PCR-Test, die Beratung über Therapiemöglichkeiten
und Medikamenteninteraktionen,
Krankschreibungen
sowie die Ausgabe aller Medikamente
direkt in der Ordination – letzteres
rechtlich gedeckt durch Paragraf 57
Ärztegesetz, wonach niedergelassene
Ärztinnen und Ärzte auch ohne
Hausapotheke Medikamente vorrätig
haben müssen, um in dringenden Fällen
Erste Hilfe leisten zu können.
oder Ärzten bekommen, regt Schmitzberger
an.
„Die niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzte stehen selbstverständlich bereit,
damit Menschen aller Altersgruppen so
einfach wie möglich zu ihrem Impfschutz
kommen“, unterstreicht auch Ärztekammerpräsident
Dr. Johannes Steinhart.
„Man braucht nicht viel Fantasie, um
festzustellen, dass ‚one stop only‘ das
Optimum ist, sprich: Die zu Impfenden
bekommen alles gleich bei ihrer Ärztin
oder ihrem Arzt – ohne zusätzliche Wege
und in der bewährten Spitzenqualität von
Profis“, so Steinhart: „Das muss die Blaupause
für weitere Impfungen sein.“
EINSPARUNGSPOTENZIAL
DURCH MEDIKAMENTENABGABE
IN ORDINATIONEN
Die Ärztekammer weist noch auf
einen weiteren wesentlichen Aspekt
hin: Die Abgabe von Corona-Medikamenten
erspare den Patientinnen und
Patienten mühsame Wege und reduziere
die Ansteckungsgefahr deutlich,
etwa wenn der Weg in die Apotheken
wegfalle. „Und das Gesundheitssystem
erspart sich 15 Euro pro abgegebener
Medikamentenpackung in
der Apotheke, was Einsparungen im
sechsstelligen Bereich mit sich bringt“,
rechnet der Obmann der Kurie niedergelassene
Ärzte und Vizepräsident der
Ärztekammer für Wien, Dr. Erik Randall
Huber, vor.
Huber will den Fokus wieder auf ein
verstärktes Testen legen. Das sei wichtig,
um eine ausreichende Datenlage
über das Pandemiegeschehen, insbesondere
nach Wegfall der Quarantäne,
zu erhalten.
Durch Testbeschränkungen sowie
die allgemeine Zurücknahme von
Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen
sei zudem der Bevölkerung
suggeriert worden, das Ende der
Pandemie stehe kurz bevor. Davon
könne aber derzeit nicht ausgegangen
werden. In diesem Sinne appellieren
Steinhart und Huber an die
Politik sowie die soziale Krankenversicherung,
ihrer Verantwortung „rasch
nachzukommen, um rechtzeitig und
effizient einer drohenden weiteren
Welle im Herbst entgegenzutreten“. ■
Telefonische
KRANKMELDUNG
weiter uneingeschränkt möglich
FOTOS: ISTOCK_ FEDRELENA_ DEEPBLUE4YOU_ ETERNALCREATIVE; STEFAN SEELIG; FOTODIENST_ANNA RAUCHENBERGER
Aus Sicht der Ärztekammer ist die
telefonische Krankmeldung weiterhin
bei allen Krankheiten möglich –
„Patientinnen und Patienten
sollten sich nicht verwirren lassen“.
„Aus unserer Sicht ist die telefonische
Krankmeldung bei allen Krankheiten
möglich. In manchen Bundesländern,
wie zum Beispiel Wien, ist die telefonische
Krankmeldung durch die telemedizinischen
Regeln im Gesamtvertrag
nie beendet worden“, so Dr. Edgar Wutscher,
Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer
und Bundeskurienobmann der niedergelassenen
Ärzte.
„Patientinnen und Patienten sollten sich
daher nicht verwirren lassen. Ärztinnen und
Ärzte sind mit der telefonischen Krankmeldung
selbstverständlich jederzeit äußerst verantwortungsbewusst
umgegangen – schließlich
kennen sie ja ihre Patientinnen und Patienten
auch am besten. Die Ärztinnen und Ärzte handeln
auch weiterhin sehr verantwortungsvoll.
Um mögliche Ansteckungen zu vermeiden und
eine Krankheitsausbreitung zu verhindern, ist
die telefonische Krankmeldung eine hervorragende
Maßnahme“, so Wutscher.
Wutscher verwies in diesem Zusammenhang
auch darauf, dass in den Ordinationen
nach wie vor FFP2-Maskenpflicht besteht und
sich Patientinnen und Patienten vor dem Arztbesuch
telefonisch in den Ordinationen anmelden
sollten. „Das sind ebenfalls zwei Kernelemente,
wie wir die Ordinationen in Österreich
sicher halten können“, so Wutscher. ■
„Um mögliche Ansteckungen
zu vermeiden und eine
Krankheitsausbreitung zu
verhindern, ist die telefonische
Krankmeldung eine
hervorragende Maßnahme.“
Dr. Edgar Wutscher,
Vizepräsident der Österreichischen
Ärztekammer und Bundeskurienobmann
der niedergelassenen Ärzte
8 GESUND & LEBEN 09/22
9
ÖSTERREICHS SCHULÄRZTE EXKLUSIV IN GESUND & LEBEN:
EXKLUSIVE UMFRAGE
Österreichs Schulärztinnen und -ärzte
schlagen Alarm: Nach drei Jahren
Pandemie hat sich bei 80 Prozent unserer
Schülerinnen und Schüler der allgemeine
Gesundheitszustand verschlechtert.
Psychische Probleme nehmen massiv zu.
Aber auch Gewichtsprobleme
und Suchtverhalten sind immer
häufiger zu beobachten.
Ein Weckruf.
SO
KRANK
FOTOS: ISTOCK_SYNTIKA_MUSTAFAHACALAKI
SIND UNSERE
SCHÜLER
FOTOS: ISTOCK_
10
GESUND & LEBEN 09/22
11
„Besorgniserregend:
Unsere Schülerinnen
und Schüler leiden
in mehrfacher
Hinsicht unter
der Pandemie.“
eit zweieinhalb Jahren hält COVID-19 die Welt in
Atem – mit weitreichenden physischen, aber auch
psychischen Auswirkungen. Besonders im Fokus:
Kinder und Jugendliche. Neben dem Virus selbst
setzen auch die Angst vor der Krankheit, fehlende
soziale Kontakte, Lockdowns und Home-Schooling,
familiärer Stress, fehlende Infrastruktur bzw.
Unterstützung und unsichere Zukunftsperspektiven
der Psyche junger Menschen zu. Das belegen
mittlerweile zahlreiche Studien.
Wie sieht aber die Situation bei Österreichs
SSchülerinnen und Schülern aus? – Das wollte
100 %
90 %
80 %
43 %
40 %
100 %
90 %
80 %
70 %
?
10 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
11 %
nein
45 %
geringfügig
37 %
stark
7 %
sehr stark
EXKLUSIVE UMFRAGE
GESUND & LEBEN genau wissen. Und wer könnte
das besser beurteilen als Österreichs 1.132 Schulärztinnen
und Schulärzte? Wir haben sie im Detail
befragt! Das Ergebnis: besorgniserregend, denn:
Unsere Schülerinnen und Schüler leiden in mehrfacher
Hinsicht unter der Pandemie. Wie sich
ihr Gesundheitszustand seit Beginn von Corona
im März 2020 aus Sicht der Schulärztinnen und
Schulärzte verändert hat und welchen Belastungen
die Kinder und Jugendlichen ausgesetzt sind,
haben wir für Sie übersichtlich zusammengefasst.
ALLGEMEINER GESUNDHEITSZUSTAND
Die gute Nachricht gleich vorweg: Auch wenn nur
8 % der Befragten den Gesundheitszustand der
von ihnen betreuten Schülerinnen und Schüler
mit „sehr gut“ bewertet, empfindet der Großteil
diesen als durchwegs „gut“ (43 %) oder zumindest
„befriedigend“ (40 %). Aber: 8 % der Schulärztinnen
und Schulärzte vergeben in Sachen „Allgemeiner
Gesundheitszustand“ lediglich die Note
„genügend“.
Wie beurteilen Sie ganz grundsätzlich den
Gesundheitszustand der Schülerinnen und
Schüler in Ihrer Schule?
Eines der erfreulichsten Ergebnisse der Umfrage: 51 %
der österreichischen Schulärztinnen und -ärzte beurteilen
den allgemeinen Gesundheitszustand der Schülerinnen
und Schüler mit „sehr gut“ oder „gut“. Aber insgesamt
9 % vergeben nur ein „genügend“ oder „nicht genügend“.
12
1%
verbessert
18 %
gleichgeblieben
81 %
verschlechtert
70 %
?
10 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
100 %
90 %
80 %
70 %
8 %
sehr gut
?
10 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
gut
befriedigend
8 %
genügend
1 %
nicht genügend
Wie hat sich der allgemeine
Gesundheitszustand Ihrer
Schülerinnen und Schüler nach
2,5 Jahren Pandemie verändert?
Bei dieser Frage ist die Tendenz mehr als eindeutig:
81 % der Schulärztinnen und -ärzte sagen,
dass sich der allgemeine Gesundheitszustand der
Schülerinnen und Schüler verschlechtert habe.
Nur 18 % sehen keine Auswirkung der Pandemie.
Haben
psychische
Belastungen
aufgrund der
Corona-Pandemie
bei Ihren
Schülerinnen
und Schülern
zugenommen?
Psychische Belastungen
bei Schülerinnen
und Schülern
haben zugenommen.
Diese Diagnose
ist eindeutig –
und erschreckend.
Haben physische gesundheitliche
Probleme nach 2,5 Jahren Corona-
Pandemie zugenommen?
Die Pandemie manifestiert sich – so die Schulärztinnen
und -ärzte – in körperlichen Problemen.
Insgesamt 89 % sehen diese anwachsen.
GESUND & LEBEN 09/22
?
100 %
90 %
80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0 %
nein
22 %
geringfügig
59 %
stark
19 %
sehr stark
TENDENZ: VERSCHLECHTERT
Beachtet man die Entwicklung der Schülergesundheit
seit Beginn der Pandemie, hat diese ganz
klar deutliche Spuren hinterlassen: So geben 81 %
der Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer
an, dass sich die allgemeine gesundheitliche Situation
der Schülerinnen und Schüler verschlechtert
habe. Zunächst im Fokus der Expertinnen und
Experten: die physische Gesundheit der Kinder
und Jugendlichen. Und hier geben die Ergebnisse
ernsten Anlass zur Sorge, denn rund 89 % der
teilnehmenden Schulärztinnen und Schulärzte
geben an, dass sich der körperliche Zustand seit
Beginn der Pandemie verschlechtert habe – rund
44 % meinen sogar „stark“ bzw. „sehr stark“. Vor
allem habe – so der Tenor – die Bewegungsfreude
während der Pandemie gelitten. Mit all
den Folgen, die ein inaktiver Lebenswandel
mit sich bringt …
MENTALE AUSWIRKUNGEN
ALARMIEREND
Ein noch drastischeres Bild
zeichnet sich rund um die
mentale Gesundheit unserer
Schülerinnen und Schüler ab.
Hier sehen alle (!) befragten
Medizinerinnen und Mediziner
eine Zunahme an psychischen
Belastungen – und zwar
ein Großteil davon in deutlichem
Ausmaß: So geben 59 %
der Teilnehmenden eine „starke“
und 19 % eine „sehr starke“ Steigerung
der mentalen Probleme an.
13
FOTOS: ISTOCK_SYNTIKA_ RIDOFRANZ
EXKLUSIVE UMFRAGE
Welche psychischen
Belastungen
haben bei
Ihren Schülern
und Schülerinnen
zugenommen?
100 %
90 %
80 %
70 %
Depressionen,
?
Stresssymptome und
Angststörungen sind
unter Österreichs Schülerinnen
und Schülern
häufig verbreitet. 40 %
haben zudem vor der
Zukunft generell Angst.
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
81 %
70 %
67 %
62 %
52 %
51 %
50 %
40 %
Depressionen
Stresssymptome
Angststörungen
sozialer Rückzug
Lernstörungen
Antriebslosigkeit
Konzentrationsstörungen
Zukunftsängste
Aber gehen wir mit Österreichs Schulärztinnen und
Schulärzte ins Detail: Welche psychischen Belastungen
sind besonders häufig? Am alarmierendsten ist die
Zunahme bei Depressionen, so das Umfrageergebnis:
81 % der teilnehmenden Schulärztinnen und Schulärzte
mussten bereits diese bei ihren jungen Patientinnen
und Patienten diagnostizieren. Ebenfalls häufig genannt
wurden Stresssymptome und Angststörungen (von rund
70 % der befragten Ärzte). Auch sehr oft beobachtet:
sozialer Rückzug (62 %), Antriebslosigkeit, Konzentrations-
und Lernstörungen (jeweils rund die Hälfte der
Befragten) und generelle Zukunftssorgen (40 %).
MOBBING, BULLYING UND GEWALT
Zudem sind Mobbing oder sogar körperliche Gewalt
durch Mitschülerinnen und Mitschüler Belastungen, die
sich stark negativ auf die Psyche der jungen Menschen
auswirken – Problematiken, die an Österreichs Schulen
offenbar in hohem Ausmaß anzutreffen sind. In manchen
Schulen – so die befragten Schulärzte – sind bis zu
80 % der Schülerinnen und Schüler von Mobbing und
Gewalt betroffen.
FOLGEN FÜR DAS ERNÄHRUNGSVERHALTEN
Auch das Ernährungsverhalten der Schülerinnen und
Schüler hat gelitten, wie die Umfrage belegt. Während
56 % der Schulärztinnen und Schulärzte von geringfügigen
Veränderungen ausgeht, sieht ein Drittel „starke“
negative Auswirkungen, 7 % geben diese sogar als „sehr
stark“ an. Dazu passt auch der nächste Umfragewert,
denn: Rund 70 % sehen „Übergewicht“ als eine Folge
der Corona-Pandemie unter den Schülerinnen und
Schülern am Vormarsch. Was Ausdauer und Kondition
der Kinder und Jugendlichen betrifft, verzeichnen
62 % schlechtere Beweglichkeit und knapp mehr als die
Hälfte eine reduzierte Ausdauer.
14
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
7 %
nein
56 %
geringfügig
30 %
stark
Hat sich die Corona-
Pandemie auf das
Ernährungsverhalten
Ihrer Schülerinnen und
Schüler ausgewirkt?
Auch in Sachen Ernährung
hat die Pandemie unseren
Schülerinnen und Schülern
nicht gut getan: 93 % der
Schulärzte konstatieren
Änderungen im Ernährungsverhalten
– in der Regel
leider zum Negativen.
7 %
sehr stark
?
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70 %
62 %
52 %
100 %
EXKLUSIVE UMFRAGE
■ KOLUMNE
?
Beim
Übergewicht
Welche
Suchtproblematiken
sind bei Ihren
Schülerinnen und
Schülern verbreitet?
Handy, PC-Spiele, Soziale
Medien: Die Mehrheit der
Schüler zeigt klares Suchtverhalten.
Alarmierend
auch die Werte bei Nikotin-,
Alkohol- und Cannabissuchtverhalten.
schlechtere
Beweglichkeit
100 %
90 %
80 %
70 %
?
10 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
reduzierte
Ausdauer
75 %
Handy
GESTIEGENE SUCHTPROBLEMATIK
Belastungen und Probleme, mit denen die jungen
Menschen auf unterschiedliche – und auch besorgniserregende
Weise – umgehen. Denn auf die Frage nach
Suchtproblematiken unter den Schülerinnen und Schülern
ist die Flucht in die digitale Welt am stärksten verbreitet,
wie die Umfrage zeigt: 75 % der Teilnehmenden
sehen dabei das Handy als Gerät mit größtem Suchtpotenzial,
gefolgt von den sozialen Medien und Video/PC-
Spielen (je 62 %) und Fernsehen (rund ein Drittel). Doch
auch Suchtmittel bergen ein großes Gefahrenpotenzial,
wie die Umfrage zeigt: Knapp die Hälfte gibt Nikotin als
verbreitete Problematik unter den Schülerinnen und
Schülern an, ein Drittel Alkohol, 25 % Cannabis. In Einzelfällen
werden sogar harte Drogen genannt. Einig ist
sich ein Großteil der Expertinnen und Experten auch
bei der Tendenz der Suchtproblematiken. So sehen rund
75 % eine Zunahme – 20 % in „starkem“, knapp 16 % in
„sehr starkem“ Ausmaß.
■
62 %
Video-/PC-Spiele
90 %
80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
62 %
Soziale Medien
Hat die Corona-Pandemie
Auswirkungen auf die Motorik und
Kondition Ihrer Schülerinnen und
Schüler gehabt? Falls ja, welche?
Weniger Bewegung, Homeschooling, kein Turnunterricht:
Das alles macht sich bei der Motorik
und Kondition unserer Schülerinnen und Schüler
bemerkbar. Vor allem Übergewicht wird zu einem
immer größeren Problem in der Schule.
48 %
Nikotin
30 %
TV
29 %
Alkohol
25 %
Cannabis
Wie hoch ist der Anteil an Kindern und Jugendlichen,
die von Mobbing, Bullying und Gewalt durch
Mitschüler betroffen sind oder sie selbst ausüben?
An manchen Schulen dürfte das Thema Mobbing und Gewalt ein
massives Problem sein: Immerhin 4 % der Schulärzte berichten,
dass bis zu 80 % der Schüler davon betroffen sind.
2 %
harte Drogen
100 %
90 %
80 %
70 %
?
10 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
100 %
90 %
80 %
70 %
?
10 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
24 %
nein
40 %
geringfügig
20 %
stark
16 %
sehr stark
Haben Suchtproblematiken durch die
Pandemie zugenommen?
Eine klare Dreiviertelmehrheit der österreichischen Schulärzte
sagt: Das Suchtverhalten der Schülerinnen und Schüler
hat zugenommen. Insgesamt 36 % sehen einen „starken“
oder sogar „sehr starken“ Anstieg beim Suchtverhalten.
54 %
0 bis 20 %
38 %
20 bis 40 %
4 % 4 %
40 bis 60 %
60 bis 80 %
0 %
80 - 100 %
FOTOS: ISTOCK_SYNTIKA_ IMARTIN-DM
PHARMIG-Präsident
Philipp von Lattorff, MBA
LIEBE LESERINNEN
UND LESER!
Einkauf im Supermarkt, an
der Tankstelle oder beim Bezahlen
der Energierechnung merken wir es:
Alles ist teurer geworden. Aber es gibt
auch Produkte, die seit Jahren billiger
werden, weil ihre Preise nicht an die
Inflation angepasst werden dürfen. Bei
diesen Produkten müssen die Hersteller
die rasch steigenden Produktions- und
Vertriebskosten tragen. Richtig, die
Rede ist von Arzneimitteln.
Warum das so ist? Weil die Medikamentenpreise
im Erstattungsbereich
gesetzlich geregelt sind. Gleichzeitig
sind Medikamentenhersteller, wie alle
anderen, mit steigenden Kosten für
Rohstoffe, Logistik und Energie konfrontiert.
Anders als etwa im Lebensmittelhandel
können sie diese aber
nicht an andere, etwa Konsumenten,
weitergeben. Im schlimmsten Fall kann
dies dazu führen, dass manche Medikamente
vom Markt genommen werden
müssen, weil ihr Vertrieb zum Verlustgeschäft
geworden ist.
Das geht nicht nur zu Lasten der Unternehmen,
sondern auch zu denen der
Patientinnen und Patienten. Denn
jedes fehlende Arzneimittel verringert
den Arzneimittelschatz.
Sollen Pharma-Unternehmen, wie sie
es als ihre Pflicht sehen, zur bestmöglichen
Versorgung mit Arzneimitteln
beitragen können, müssen sie die
Möglichkeit haben, für die Zukunft zu
planen. Die Preisgestaltung ist dabei
nur eines von mehreren Themen. Nur
wenn die Politik integriert denkt und
handelt, können der Marktzugang für
Unternehmen sowie ihre Produkte und
damit die Arzneimittelvielfalt sichergestellt
werden. Dafür müssen Wirtschaft,
Wissenschaft, Arbeitsmarkt und der
Gesundheitsbereich zusammenspielen.
Den Rahmen dafür muss die Politik
schaffen.
Eine Initiative der
© MARION CARNIEL
16
GESUND & LEBEN 09/22
WERBUNG 17
DIABETES
Er ist Olympiasieger und Weltmeister
im Gewichtheben, Bestseller-Autor,
Geschäftsmann und Typ-1-Diabetiker.
Im Gespräch mit GESUND & LEBEN
erzählt Matthias Steiner, wie seine
Sportkarriere auch mit Diabetes gelang.
SPITZEN-
SPORT
trotz
Diabetes
Seit seinem 18. Lebensjahr ist
Matthias Steiner Typ-1-Diabetiker.
Sein Credo im Umgang mit
der Krankheit: viel Wissen
darüber, Akzeptanz, gesunde
Ernährung – und Bewegung.
FOTOS: MARIO ANDREYA, IRONMIND®/RANDALL J. STROSSEN
Rund 800.000 Menschen in Österreich sind
an Diabetes erkrankt – der Großteil davon
ist von Diabetes-Typ-2 betroffen und
damit von jener Zuckerkrankheit, die sich schleichend
und häufig im Alter entwickelt. Aufgrund
genetischer Veranlagung, Übergewicht und/oder
mangelhafter Bewegung schafft dabei das körpereigene
Insulin seine Aufgabe, Zucker aus dem Blut
zur Energiegewinnung in die Zellen zu befördern,
in immer geringerem Ausmaß. Ein weitaus kleinerer
Teil der Betroffenen, in Österreich rund 30.000
Personen, leidet hingegen an Diabetes-Typ-1, bei
dem das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden
Zellen der Bauchspeicheldrüse
zerstört. Die Folge in beiden Fällen: Der Blutzuckerspiegel
steigt und muss – entweder durch
medikamentöse Behandlung und Umstellung des
Lebenswandels oder durch Zufuhr von Insulin von
außen – in Schach gehalten werden. Während sich
Diabetes-Typ-2 häufig erst ab der Lebensmitte entwickelt,
tritt die Autoimmunerkrankung Diabetes-
Typ-1 oft bereits in jungen Jahren und von einem
Moment auf den anderen auf.
„ICH DACHTE, MEIN LEBEN SEI VORBEI“
Matthias Steiner kann sich genau an den Tag erinnern,
an dem er diese Diagnose hörte: „Es war
einen Tag vor meinem 18. Geburtstag“, erzählt der
gebürtige Wiener, der später Schlagzeilen als Europameister,
Weltmeister und Olympiasieger im
Gewichtheben schreiben sollte. Steiner: „Die Diagnose
war zuerst ein Schock. Ich dachte für einen
kurzen Moment, mein Leben sei vorbei.“ Mit Diabetes
mellitus, so der Fachbegriff für jene Erkrankung,
die auch als Zuckerkrankheit bezeichnet
wird, hatte der knapp 18-Jährige bis dato keinerlei
Berührung. „In meiner Familie gab es keine Betroffenen
und ich war bis dahin immer kerngesund.“
Die Autoimmunerkrankung wurde durch einen
grippalen Infekt ausgelöst. „Ich habe zunächst
bemerkt, dass ich viel mehr Durst hatte“, so Steiner.
Damals machte er einen besonders heißen
Sommer dafür verantwortlich. Tatsächlich handelte
es sich – auch in Verbindung mit erhöhtem
Harndrang – bereits um ein erstes Anzeichen der
Stoffwechselerkrankung, denn: Schafft der Körper
es nicht mehr, den Zucker mithilfe des Insulins aus
dem Blut in die Zellen zu transportieren, führt dies
bei beiden Typen der Zuckerkrankheit zu einem
erhöhten Blutzuckerspiegel.
TECHNISCHER FORTSCHRITT
Während Diabetes-Typ-2 medikamentös mit Antidiabetika,
einer Ernährungsumstellung und mehr
Bewegung behandelt wird und auch geheilt werden
kann, ist Diabetes-Typ-1 unheilbar, Betroffene
müssen ihrem Körper ein Leben lang Insulin
zuführen. „Die ersten 15 Jahre musste ich mir für
Diabetes-Typ-1 Unterschiede Diabetes-Typ-2
Autoimmunerkrankung Ursache Erbliche Vorbelastung;
starkes Übergewicht;
wenig Bewegung
Das Immunsystem
zerstört die insulinproduzierenden
Zellen der
Bauchspeicheldrüse
Kindes- und Jugendalter
Rund 30.000
Lebenslange Therapie
mit Insulin-Abgabe
Auch mit Diabetes
erreichte Steiner all
seine Ziele:
Europameister,
Weltmeister und
Olympiasieger im
Gewichtheben.
Auswirkung
Erkrankungsalter
Betroffene in
Österreich
Behandlung
die Blutzuckermessung noch täglich in die Fingerkuppe
stechen und das Insulin mit dem Pen
spritzen, aber auch das war schon sehr viel leichter
als früher, als Betroffene für die Messung zum
Arzt mussten und das Insulin über große Spritzen
verabreicht bekamen. Heute haben Typ-1er dagegen
luxuriöse Bedingungen“, erläutert Steiner und
spricht damit Sensor und Insulinpumpe an. Beides
trägt der ehemalige Spitzensportler heute. Sein am
Oberarm befestigter Sensor misst kontinuierlich
den Glukosewert im Unterhautfettgewebe und
sendet die Werte über einen Transmitter an Handy
und Smartwatch. „So sehe ich jederzeit meine
Glukosewerte und
kann selbst entscheiden,
wann ich Insulin
zuführen muss“,
erklärt Steiner. Dieses
erhält der ehemalige
Spitzensportler über
die Insulinpumpe.
Sie wird direkt am
Körper getragen und
enthält einen Insulinvorrat,
aus dem
über einen dünnen
Katheter das Insulin
subkutan abgegeben
Die Wirkung des
Insulins nimmt ab:
Trotz erhöhten Insulinspiegels
gelangt immer
weniger Zucker in die
Körperzellen.
Meist nach dem
40. Lebensjahr
Rund 770.000
Umstellung des Lebenswandels,
medikamentöse
Behandlung
18 GESUND & LEBEN 09/22
19
DIABETES
wird. „Beides sorgt dafür, dass mein Alltag viel besser
planbar ist und ich ein unbeschwerteres Leben
führen kann. Ich muss mich aber weiterhin damit
beschäftigen, was in meinem Körper vor sich geht,
wenn ich bestimmte Lebensmittel zu mir nehme,
welche Auswirkungen Stress oder Intensivtraining
haben und wie viel Insulin ich tatsächlich
benötige“, so Steiner, der betont, dass jeder und
jede Betroffene den individuell besten Weg finden
müsse. „Für mich selbst war es zum Beispiel jahrelang
unvorstellbar, eine Pumpe zu tragen. Das wäre
im Spitzensport auch gar nicht gegangen. Durch
das viele Schwitzen hätte das Pflaster des Katheters
nicht gehalten“, so Steiner. Dass eine Sportkarriere
mit der Krankheit überhaupt möglich sei, bezweifelten
am Anfang viele, auch der behandelnde Arzt.
„Ich musste schon im Krankenhaus unterschreiben,
dass ich mich dort auf eigene Gefahr
auf den Hometrainer setze“, erinnert er
sich. „Ich habe aber gleich gemerkt, dass
mir Bewegung guttut.“ Schon damals sei
ihn ihm der Gedanke an Olympia gereift:
„Ich war gerade auf dem Wendepunkt
vom Laien- zum Profisportler und sehr
erleichtert, als ich gemerkt habe, dass
sich Diabetes und Spitzensport nicht
ausschließen.“ Was folgte, war ein langer
Lernprozess, den Steiner gemeinsam mit
einem erfahrenen Trainer- und Ärzteteam
in Angriff nahm. Dazu zählte auch
die Entscheidung, in die Superschwergewichtsklasse
zu wechseln –und damit
rund 45 kg in vier Jahren zuzunehmen.
„Das geht natürlich nur mit intensivem
Training, der genauen Kontrolle der
Werte und mit viel Wissen darüber, was
im Körper eigentlich vor sich geht: Wieviel
Zucker man beim Sport verbrennt,
welche Auswirkungen Stress auf den
Stoffwechsel hat und vor allem welche
Rolle die Ernährung spielt“, so Steiner.
DIE WIRKUNG
VON LEBENSMITTELN
Genau jenes Wissen habe ihm nach Beendigung
seiner erfolgreichen Karriere auch
geholfen, innerhalb eines Jahres wieder
sein Wohlfühlgewicht zu erreichen, das er bis
heute hält. „Für mich ist es wichtig zu vermitteln,
dass mir dabei keine Diät geholfen hat. Abnehmen
soll auch mit Genuss möglich sein. Am wichtigsten
ist, die Kohlenhydratzufuhr zu verringern. Leider
hat der Konsum von Kohlenhydraten dramatisch
zugenommen“, so Steiner, der ebenso viel Wert
auf Essenspausen legt. „Natürlich benötigen wir
Kohlenhydrate als wichtigen Energielieferanten.
Wenn ich aber den ganzen Tag über Kohlenhydrate
zu mir nehme, die im Magen und Darm zu Zucker
QUELLE: DEUTSCHE DIABETES-HILFE, DEUTSCHE DIABETES-GESELLSCHAFT
Diabetes
Volkskrankheit
mellitus
Die Funktion des Kohlenhydrat-Stoffwechsels
1. Über Nahrung
(z. B. Brot, Nudeln,
Erdäpfel) werden dem
Körper Kohlenhydrate
zugeführt.
Speiseröhre
Bauchspeicheldrüse
2. Diese werden bei der Verdauung
in Traubenzucker (Glukose)
gespalten und zur Versorgung der
Körperzellen ins Blut geleitet. Der
Blutzuckerspiegel steigt.
3. Um den Traubenzucker in Muskelund
Fettzellen einzuschleusen, wird
das Hormon Insulin benötigt. Es
wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet.
Blutbahn
verstoffwechselt werden, und mich dann nicht ausreichend
bewege, benötige ich permanent Insulin.
Das stoppt aber die Fettverbrennung und so werde
ich mir mit dem Abnehmen schwertun“, erklärt der
zweifache Familienvater. „Daher ist auch Bewegung
so wichtig. Das muss kein Spitzensport sein.
Auch Gartenarbeit zählt schon dazu.“ Sein Wissen
und seine Erfahrungen hat Steiner unter dem Titel
„Das Steiner Prinzip“ in zwei Bestsellern festgehalten
und zudem ein gleichnamiges Onlinefitnessprogramm
entwickelt. Zudem ist er Gründer und
Geschäftsführer eines Food-Startups, das Low
Kohlenhydrate
Magen
Dickdarm
Dünndarm
4. Insulin öffnet
die Zellen für
Glukose.
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Redakteurin
Claudia Sebunk im
Gespräch mit
Matthias Steiner.
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VORURTEILE ABBAUEN
Doch Steiner hat ein weiteres Anliegen: Vorurteile
rund um die Stoffwechselerkrankung abzubauen.
„Viele denken bei Diabetes, dass man selbst Schuld
an der Erkrankung sei – auch deshalb, weil sie nicht
den Unterschied zwischen Typ 1 und Typ 2 kennen“,
so der Niederösterreicher. „Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung,
die nichts mit dem Lebenswandel
zu tun hat. Aber auch als Typ-2-Diabetiker trägt
man keine Schuld, selbst wenn ein Grund für die
Erkrankung in zu zuckerhaltiger Ernährung und
Bewegungsmangel liegt.“ Verantwortlich dafür sei
vor allem ein Überangebot an billigen, ungesunden
Lebensmitteln mit versteckten Kohlenhydraten und
das Unwissen über die genauen Vorgänge im Körper.
„In meinen Lesungen und Vorträgen möchte ich
dazu beitragen, dass dieses Wissen wächst und dass
wir alle uns mehr damit beschäftigen, was wir unserem
Körper zuführen“, so Steiner, der allen Erkrankten
Mut zuspricht: „Am wichtigsten ist, die Diagnose
zu akzeptieren, sich Wissen über die Krankheit anzueignen,
seine eigenen Erfahrungen zu sammeln und
das zu ändern, was man ändern kann.“
CLAUDIA SEBUNK ■
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NACHHALTIG
FOTOS: ISTOCK_ MILANA AUSIANOVICH; MIKE MEYER
B
utter, Rind- und Schweinefleisch,
Käse oder auch Schokolade gehören
für viele Menschen zum fixen
Speiseplan. Leider zählen sie auch
zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln
und sollten – da sind sich
Holger
die meisten Experten einig – so wenig wie möglich
konsumiert werden. Als besonders klimafreundlich
gelten hingegen heimische und saisonale
Gemüse- und Obstsorten sowie pflanzliche Proteinquellen,
regionales Getreide und Pflanzendrinks.
Sprich, ein nachhaltiges Ernährungskonzept
ist zu einem guten Teil pflanzenbasiert.
JEDE MAHLZEIT HAT
EINE VORGESCHICHTE
Holger Stromberg ist Koch und Food-Aktivist.
Der frühere Ernährungscoach der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft engagiert sich mit
seiner Mission des „Umbegeisterns“ in Sachen
Essen auch aktiv für den Schutz unseres Klimas.
Er hat sich deshalb in seinem aktuellen Buch
„Zukunft kochen“ umfassend mit jener Ernährung
beschäftigt, welche nötig ist, um gesund zu leben
und gleichzeitig die Umwelt und den Planeten
zu schützen. „Wir wissen schon seit Jahrzehnten,
wie sehr unsere Ernährungsweise die Klimakrise
und das Artensterben anheizt. Alles, was auf
unseren Teller kommt, hat eine Vorgeschichte: Es
wurde angebaut und geerntet oder gezüchtet und
geschlachtet, dann verpackt, manchmal mehrmals
transportiert, häufig gekühlt und verarbeitet.
Wir wissen, dass dafür immer knapper werdende
Ressourcen wie Boden und Wasser verbraucht
werden und dass die Produktion und der Konsum
von Lebensmitteln deshalb eine enorme Wirkung
auf das Klima haben.“
CO 2
-FUSSABDRUCK VON LEBENSMITTELN
Laut Weltklimarat gehen weltweit zwischen
21 und 37 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen
auf das Ernährungssystem zurück.
Dazu gehören u. a. exzessive Viehzucht, Nutztierausscheidungen,
Chemikalieneintrag beim Anbau
von Obst und Gemüse oder auch lange Liefer- und
Produktionsketten. Stromberg: „Der Verzehr von
Fleisch und Fisch erzeugt einen sehr hohen CO 2
-
Fußabdruck. Eine pflanzenbasierte, vielfältige
Ernährung mit Rücksicht auf Regionalität und
Jahreszeiten ist das Beste für Menschen, die Tierwelt
und die Natur.“ Wobei, keine Angst: Nicht jede
und jeder muss ab sofort auf fleischliche Produkte
verzichten. Vielmehr geht es darum, bewusst zu
genießen – und manche Verhaltensweise zu überdenken.
Doch welche allgemeine Empfehlung
kann man abgeben?
Eine Kommission bestehend aus 37 Wissenschaftern
aus insgesamt 16 Ländern, die soge-
■ BUCHTIPP
NACHHALTIGE
Rezepte
Holger Stromberg
ZUKUNFT KOCHEN
ZS Verlag, 25,70 Euro
Christoph Schulz
und Julian Hölzer
KOCHEN FÜRS KLIMA
Riva Verlag, 18,90 Euro
nannte „EAT Lancet Kommission“, hat deshalb
eine „Planetary Health Diet“ entwickelt. Zusammengefasst
müsste jeder den Konsum von Obst
und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen ungefähr
verdoppeln, dafür nur halb so viel Fleisch und
Zucker essen. Wobei für Obst und Gemüse eine
Faustregel gilt: Viele haben nur dann eine geringe
Klimabelastung zur Folge, wenn sie zu der Zeit
eingekauft werden, in der ihre natürliche Erntezeit
ist. Der Saisonkalender hilft bei der Auswahl.
Beim nächsten Einkauf im Supermarkt zu veganen
Fleischersatzprodukten zu greifen, ist nicht
immer die beste Lösung. Stromberg empfiehlt bei
fertigem Fleischersatz genau auf die Zutatenliste
zu schauen. „Manche dieser Produkte sind extrem
stark verarbeitet, nur um dem Steak, den Würstchen
oder der Käsescheibe möglichst ähnlich zu
schmecken. Dafür mischen die Firmen eine große
Menge an Zusatzstoffen unter, die nicht immer
unbedenklich sind.“ Gute, pflanzenbasierte Alternativen
sind Tofu, Tempeh, Blaue Süßlupinen oder
Sonnenblumenhack. Statt Milch gibt es Pflanzendrinks,
statt Joghurt und Käse Ersatz aus Soja,
Stromberg Holger Stromberg hat einen Drei-Wochen-Plan
gehört zu den erfolgreichsten zusammengestellt, wie Sie Ihren CO 2
-Abdruck
Sterneköchen verkleinern können. Probieren Sie es einfach aus!
und Food-Aktivisten.
Mehr
CO
Genuss,
weniger 2
Beispiele für Woche 1
■ Tauschen Sie Butter aus Kuhmilch gegen
vegane Butter beziehungsweise Pflanzenmargarine.
■ Reduzieren Sie den Eierkonsum auf die Hälfte.
■ Ersetzen Sie ein Reisgericht durch eine Erdäpfelmahlzeit.
Beispiele für Woche 2
■ Finden Sie die drei klimaschädlichsten
Lebensmittel in Ihrem Kühlschrank und
suchen Sie bessere Alternativen.
■ Ersetzen Sie Kuhmilch durch ungesüßten
Soja- oder Haferdrink.
■ Trinken Sie die ganze Woche nur Leitungswasser.
Unsere Ernährung sollte
nachhaltiger sein – und
dennoch schmecken. Doch was
heißt eigentlich „nachhaltig“?
Was kann jede und jeder von
uns tun, dass der Genuss
nicht zu kurz kommt – und wir
dennoch auf unseren Planeten
und unsere Umwelt achten? Ein
Leitfaden zur Inspiration.
NACHHALTIG
Beispiele für Woche 3
■ Essen Sie die ganze Woche ausschließlich
pflanzliche Lebensmittel.
■ Finden Sie Ihren Lieblings-Fleischersatz.
■ Bereiten Sie die Mahlzeiten für eine Woche im
Voraus zu.
■
KOCHEN – UND GENIESSEN
22 GESUND & LEBEN 09/22
23
24
NACHHALTIG
Nachhaltiges
ESSEN UND KOCHEN
Diese Regeln sollten Sie beachten:
■ Kochen Sie mehr und möglichst selbst
■ Fleisch und Fisch – nehmen Sie weniger
davon
■ Reduzieren Sie Milchprodukte
■ Kaufen Sie regionale Lebensmittel ein
■ Greifen Sie zu Lebensmittel, die Saison
haben
■ Essen darf prinzipiell nicht in den Müll
■ Vermeiden Sie Verpackungsmaterial
■ Trinkwasser – schmeckt am besten frisch
aus dem Wasserhahn
■ Nutzen Sie Ökostrom
Lebensmittel,
DIE DAS KLIMA
(BESONDERS) BELASTEN
Wenn Sie das Klima schützen wollen, reduzieren
Sie den Genuss folgender Lebensmittel:
Rindfleisch Es hat eine viermal so hohe
CO 2
-Bilanz wie Schweine- oder Geflügelfleisch.
Die Produktion von Rindfleisch benötigt
im globalen Durchschnitt noch mehr
Wasser als die von Kakao und Kaffee.
Butter Für ein Kilo Butter braucht man
80 Liter Milch; das heißt, es müssen entsprechend
viele Milchkühe gehalten werden.
Hinzu kommen die Treibhausgase,
die bei der Herstellung des Tierfutters
anfallen und die Methangase, die Kühe
ausstoßen.
Käse und Obers Je höher der Fettanteil
eines Milchprodukts, desto mehr Milch
wird benötigt.
Tiefkühlpommes Der Herstellungsprozess
solcher Fertigprodukte ist
enorm energieaufwendig. ■
Mandeln und Cashewkernen,
Kichererbsen sowie
Kokosnuss.
EIN PLAN MUSS SEIN
Gut vorbereitet, kauft man
nur ein, was man tatsächlich
benötigt und vermeidet so,
dass Lebensmittel übrigbleiben
oder schlecht werden.
Da jemand, der saisonal isst,
Saisonales auch mehrmals
die Woche isst, sollte man
dieses immer wieder anders
zubereiten. Zu den Vielseitigen
zählen heimische Gemüse wie
Kohlköpfe und Wurzelgemüse,
aber auch Paradeiser, Brokkoli,
Zucchini, Paprika, Bohnen oder
Pilze. Damit diese einige Tage
genießbar sind, hat der Koch
folgenden Tipp: „Gemüse und
Salate verlieren beim Lagern
schnell an Nährstoffen. Blanchiert
man diese vor dem Aufbewahren
kurz in Salzwasser, werden
bestimmte Enzyme inaktiviert
und anhaftende Keime abgetötet.“
Auch die Farbe des Gemüses bleibt
schöner erhalten. So können Sie
regionales Gemüse gleich für mehrere
Tage einkaufen!
Kochen Sie selbst, kaufen Sie
regionale Lebensmittel und
vermeiden Sie Verpackungsmaterial.
ANBAU UND NO-FOOD-WASTE
Für eine nachhaltige Küche empfiehlt
der leidenschaftliche Food-
Aktivist, das eigene Essen auch selbst
zu züchten: „Sogar auf dem kleinsten
Balkon oder der kleinsten Fensterbank
kann man ein wenig Gemüse
oder Kräuter anbauen. Außerdem
kann man aus Gemüseresten leicht
neue Triebe wachsen lassen oder
ganz neue Pflanzen ziehen.“ Das sogenannte
Regrowing funktioniert zum Beispiel
durch Aussamen – Kerne von Erdbeeren,
Paradeisern oder Avocados keimen
im Boden neu – oder durch ausgetriebene
Wurzeln, die man wieder einsetzen kann.
Dafür eignen sich etwa Rote Rüben oder Sellerie.
Ebenso wichtig ist, wertschätzend mit Essen
umzugehen. Sprich, sich nicht stur nach dem
Mindesthaltbarkeitsdatum zu richten, Essensreste
nicht einfach wegzuwerfen, sondern kreativ
zu werden und weiterzuverwenden. „Einmal in
der Woche eine „Pasta mista“, ein Gröstl oder eine
„Mixed Bowl“ zuzubereiten, schont die Natur“, so
Stromberg. Haltbar machen kann man Gemüse,
Obst und Kräuter, indem man sie trocknen lässt,
aus Beeren lässt sich Marmelade kochen, aus
Äpfeln Mus und aus Gemüse Chutney.
RICHTIGE LAGERUNG IM KÜHLSCHRANK
Um Lebensmittel möglichst lange genießen
zu können, sollte man das kleine Einmaleins
des Kühlschranks beherrschen. Tatsächlich hat
jedes Fach eine eigene Temperatur, die sich für
bestimmte Nahrungsgruppen besonders eignet.
Ernährungsspezialist Julian Hölzer und Umweltaktivist
Christoph Schultz, die in ihrem Buch
„Kochen fürs Klima“ viele Tipps parat haben: „Das
Gemüsefach ist perfekt für Obst und Gemüse, das
untere Fach ist der kälteste Bereich und perfekt für
die Lagerung leicht verderblicher Lebensmittel wie
zum Beispiel Fleisch, Fisch und Wurst. Das mittlere
Fach hat die optimale Temperatur für Milchprodukte
aller Art zum Beispiel Topfen, Joghurt
und Käse, das oberste für haltbarere Lebensmittel,
die weniger Kühlung benötigen, wie zum Beispiel
Marmelade, Hartkäse, Oliven und Gurken“.
KLIMAFREUNDLICHE KÜCHE
Da nachhaltiges Kochen auch über die Lebensmittel
hinausgeht, empfiehlt das Autoren-Duo als
Zero-Waste-Grundausstattung eine Trinkflasche
aus Edelstahl oder Glas. „In Kombination mit Leitungswasser
ist sie günstig und langlebig.“ Einen
Jutebeutel oder Rucksack zum Einkaufen sowie
Behälter aus Edelstahl, da „immer mehr Anbieter
in Supermärkten und Bioläden ihren Kunden
ermöglichen, Lebensmitteln aus der Frischetheke
in mitgebrachte Boxen zu füllen. Für zuhause
sind zum Beispiel Besteck aus Bambusholz oder
Edelstahl sinnvoll, Einmachgläser für Essensreste,
selbstgemachte Marmeladen oder eingelegtes
Gemüse. Auch langlebige Scheuerschwämme
oder Topfkratzer gibt es auf pflanzlicher Basis zum
Beispiel aus Kokos oder Bambusfasern.“
HEIKE KOSSDORFF ■
FOTOS: ISTOCK_ MILANA AUSIANOVICH_
FOTOS: ISTOCK_ NATALIIA SIROBABA_ FOTOQUIQUE_ DOLE08; COCO LANG
■ 3 Auberginen
■ 3 TL Rapsöl
■ Salz
■ 1 Bund grüner Baby-Spargel
■ 1 kleine Knoblauchzehe
■ 1 EL Paradeismark
■ 200 g Soja Cuisine
■ 2 Scheiben Ziegenkäserolle (à ca. 60 g)
■ 1/2 TL flüssiger Honig
■ 1 Beet Gartenkresse
■ 1 Fenchelknolle
■ 1 große Pastinake
■ 2 Karotten
■ 2 Ringelbeten (z. B. Tonda di Chioggia)
■ 1 Rispe Cocktailparadeiser
■ 2 EL Rapsöl, Salzflocken
■ 2 Saiblingsfilets (à ca. 130 g)
■ 2 Knoblauchzehen
■ 5 Zweige Thymian
■ 2 EL vegane Butter
■ Mehl zum Wenden
■ 1 EL geröstete Mandelblättchen
■ 1 EL Schnittlauchröllchen
■ 1 Spritzer Aceto Balsamico
■ Öl für die Formen
■ 100 g Bio-Karotten
■ 1 Bio-Orange
■ 200 g Dinkelflocken
■ 1 TL Zimtpulver
■ Prise gemahlener Kardamom
■ frisch geriebene Muskatnuss
■ 1 TL geriebener Bio-Ingwer
(mit Schale)
■ 1/2 TL Backpulver
Zutaten für
2 Portionen
Zubereitung:
30 Minuten
Zutaten für
2 Portionen
Zubereitung:
25 Minuten
Garen:
50 Minuten
Zutaten für
4 Portionen
Zubereitung:
15 Minuten
Backen:
35 Minuten
■ 1 Prise Salz
■ 20 g Dattelsirup
■ 200 ml ungesüßter Haferdrink
■ 100 ml Orangensaft
■ 100 g Nuss-Saaten-Mix (z. B.
Mandeln, Chia-, Sesam- oder
Leinsamen, Haselnuss-, Sonnenblumen-
oder Kürbiskerne)
■ 1 EL flüssiger Honig
■ 1 Flax Egg (Ei-Ersatz aus Leinsamen)
NACHHALTIGE
Rezepte
NACHHALTIGE
Rezepte
NACHHATLIGE
Rezepte
■ AUBERGINEN MIT ZIEGENKÄSE
■SAIBLINGSFILET
■ PORRIDGE
■ AUBERGINEN MIT ZIEGENKÄSE UND SPARGEL
Zubereitung:
Den Backofen auf 200° C (Umluft) vorheizen.
Die Auberginen putzen, waschen und etwa
1 bis 2 cm groß würfeln. In einer Auflaufform
verteilen, mit 1 TL Öl und 1 TL Salz mischen
und im Ofen auf der mittleren Schiene etwa
15 Minuten goldbraun backen. Währenddessen
den Spargel waschen und die holzigen
Enden abschneiden. Den Spargel mit
1 TL Öl und 1 TL Salz mischen und nach
etwa 10 Minuten Garzeit zu den Auberginen
geben, in den letzten 5 Minuten mitgaren.
Danach alles aus dem Ofen nehmen und
beiseitestellen. Inzwischen den Knoblauch
schälen und fein würfeln. Das übrige Öl in
einer Pfanne erhitzen und Knoblauch und
Paradeismark darin bei mittlerer Hitze 2 bis
3 Minuten andünsten. Die Soja Cuisine dazugießen
und gut unterrühren.
Anschließend
Auberginen
und Spargel hinzufügen
und darin
etwa 1 Minute
schwenken. Den
Ziegenkäse mit
dem Honig beträufeln
und mit dem
Flambierbrenner karamellisieren.
(Alternativ mit Auberginen
und Spargel im Ofen etwa 5 Minuten
gratinieren.) Zum Servieren die Kresse vom
Beet abschneiden, waschen und trocken
tupfen. Das Gemüse auf Tellern anrichten
und den Ziegenkäse danebensetzen, mit der
Kresse garnieren.
■
So wird’s veggie
Verwenden Sie Agavendicksaft
statt Honig und eine vegane
Käse-Alternative oder Tofu.
No Food Waste
Aus den Putzabfällen von
Aubergine und Spargel können
Sie noch eine Gemüsepaste
herstellen. Falls noch nicht
genug Reste vorhanden sind,
einfach einfrieren.
Tausch doch
Geht genauso mit Zucchini statt
Auberginen, die müssen aber
nur 10 Minuten
in den Ofen!
DER NEUE SAMMELSPASS: REZEPTKARTEN ZUM AUSSCHNEIDEN UND GENIESSEN!
1
Die Rezeptseite entlang der
strichlierten Linien ausschneiden.
Sie haben nun drei Karten!
2
Karte in der Mitte
falten …
3
REZEPTKARTEN
… und fertig! Die Zutaten
sind auf der Rückseite, die
Zubereitung im Inneren.
■GERÖSTETES GEMÜSE MIT SAIBLINGSFILET
Zubereitung:
Den Backofen auf 190° C (Umluft) vorheizen. Ein
Backblech mit einer Silikonbackmatte belegen. Das Gemüse
putzen bzw. waschen und trocken tupfen. Den Fenchel
längs halbieren und mit Pastinake, Karotten, Beten
und Paradeiser auf dem Blech verteilen. Einige Spritzer
Öl und 1 Prise Salzflocken darüber verteilen, das Gemüse
im Ofen auf der mittleren Schiene 40 bis 50 Minuten
garen. Dabei nach der Hälfte der Zeit das Gemüse wenden.
Inzwischen den Saibling gut waschen und trocken
tupfen. Den Knoblauch schälen. Den Thymian waschen
und trocken tupfen. Eine Pfanne erhitzen, die Butter darin
zerlassen und den angedrückten Knoblauch mit dem
Thymian darin schwenken. Die Fischfilets hauchdünn
in Mehl wenden und erst auf der Haut bei mittlerer Hitze
knusprig braten. Dann wenden und die andere Seite
noch 5 bis 7 Minuten braten – je nach Größe der Filets.
Das Gemüse aus dem Ofen nehmen, jeweils den harten
So wird’s veggie
Verwende Sie Feta oder Tofu statt Fisch, Sie können
beides genauso im Knoblauchöl braten.
No Food Waste
Aus den Resten vom Gemüse können Sie eine
Paste herstellen.
Tausch doch
Geht genauso mit Roter Rübe
statt Ringelbete!
Strunk entfernen und das Gemüse in beliebige
Stücke portionieren. Auf Tellern anrichten
und die Saiblingsfilets daraufgeben. Mit der
Butter aus der Pfanne beträufeln, Mandelblättchen
und Schnittlauch darüberstreuen
und mit dem Essig beträufeln.
■
Praktisch: Auf der Vorderseite
finden Sie unser
neues Farbleitsystem.
Rezepte zum Sammeln. Ab sofort finden Sie in jeder Ausgabe
von GESUND & LEBEN drei Rezeptkarten zum Sammeln.
Auf der Vorderseite sehen Sie auf einen Blick die Speise als Foto –
und ob es sich um eine Vor-, Haupt- oder Nachspeise handelt.
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■ VORSPEISE
■ HAUPTSPEISE
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Auf der Rückseite gibt es die Zutatenliste mit praktischen Zusatztipps.
Auf der Innenseite ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung abgedruckt.
So gelingt jedes Gericht mühelos – und schmeckt fantastisch.
GESUND & LEBEN wünscht gutes Gelingen!
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■ KAROTTEN-DINKEL-PORRIDGE AUS DEM OFEN
So wird’s veggie
Verwenden Sie Kuh- oder Schafmilch
statt des Haferdrinks sowie
1 Ei statt des Flax Eggs.
No Food Waste
Orangenschalen können Sie einfach
auf einem großen Teller ausbreiten
und in der Küche oder einem
trockenen Raum trocknen lassen.
Danach im Blitzhacker fein mahlen
und damit Speisen und Heißgetränke
würzen!
Tausch doch
Geht genauso mit Beeren oder
Rhabarberkompott statt der Orangenfilets!
Zubereitung:
Den Backofen auf 180° C (Umluft) vorheizen. 4 kleine ofenfeste
Schalen mit Öl einfetten. Die Karotten putzen, mit der Gemüsebürste
gründlich waschen und auf der Gemüsereibe fein
raspeln. Die Orange heiß waschen, abtrocknen und die Schale
abreiben. Dann die Orange so großzügig schälen, dass auch die
weiße Haut mit entfernt wird. Die Filets zwischen den einzelnen
Trennhäuten herausschneiden. In einer Rührschüssel Dinkelflocken,
Karottenraspel, Orangenschale, Zimt, Kardamom,
Muskatnuss, Ingwer, Backpulver, Salz und Dattelsirup gründlich
mischen. Haferdrink und Orangensaft dazugießen und gleichmäßig
mit einem Kochlöffel unterrühren. Das Flax Egg hinzufügen
und unterrühren. Zuletzt Orangenfilets und Nuss-Saaten-
Mix unterheben. Die Masse auf die ofenfesten Schalen verteilen
und nach Belieben mit geschälten Hanfsamen bestreuen. Den
Porridge im Ofen auf der mittleren Schiene etwa 35 Minuten
backen. Herausnehmen und vor dem Servieren kurz abkühlen
lassen. Zum Servieren mit dem Honig beträufeln.
■
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IMMUNSYSTEM
Sobald sich die ersten
Blätter verfärben, schmerzt
der Hals und die Nase
rinnt? Das muss nicht sein!
GESUND & LEBEN verrät
die zehn besten Tipps, um
das Immunsystem jetzt für
den Herbst zu rüsten.
Gute Laune hält –
und macht – gesund.
Vom Baden in erfrischenden Seen und dem
Kitzeln der Sonnenstrahlen auf der gebräunten
Haut hin zu ausgedehnten Spaziergängen
im bunten Herbstlaub. Langsam verabschiedet
sich der Sommer und der Herbst erfreut wie
jedes Jahr mit seinem farbenfrohen Naturschauspiel.
Während der eine oder die andere vermutlich
erleichtert ist, dass die große Hitze für heuer vorbei ist, so
lauern im Temperaturumschwung auch einige Erkältungsfallen.
Höchste Zeit also, das Immunsystem für die kühleren
Tage zu wappnen. GESUND & LEBEN hat Expertinnen
des Trinicums – das Zentrum für Integrative Medizin und
Schmerztherapie – nach den zehn besten Tipps gefragt, um
die Abwehrkräfte zu stärken.
STARK
Herbst
IN DEN
1 SCHLAFEN SIE SICH GESUND!
Wenn die Tage kürzer und dunkler werden, beginnt auch
unser Gehirn, vermehrt das Schlafhormon Melatonin auszuschütten.
Nützen Sie den natürlichen Rhythmus der
Natur für ausreichend Schlaf. Unser Körper benötigt ihn,
um sich zu regenerieren und die Abwehrzellen zu stärken.
Umgekehrt erhöht eine schlechte Schlafqualität das
Risiko für Entzündungen, betont Dr. Catharine Duba, Ärztin
für Allgemeinmedizin und Fachärztin für Urologie und
Andrologie: „Studien zeigen, dass Schlafstörungen zu einer
Hochregulation der entzündlichen Mediatoren führen. Es
treten vermehrt allergische Reaktionen auf und auch die
natürliche Abwehr von Krebszellen wird eingeschränkt.
Schlaf hat außerdem einen großen Einfluss auf unsere Hormone,
beispielsweise auf die Testosteronproduktion bei
Männern.“ Eine Reihe von gesundheitlichen Beeinträchtigungen
wie erhöhter Blutdruck, Angststörungen oder zyklusabhängige
Schmerzen können ebenfalls mit Schlafstörungen
in Verbindung stehen. Leidet man also über einen
längeren Zeitraum unter schlechtem Schlaf, so sollte man
der Ursache rasch auf den Grund gehen.
2 KEINE PANIK VOR BAKTERIEN!
Wenngleich wir im Herbst stets darum bemüht sind, Viren
und Bakterien von uns fernzuhalten, so ist die Angst davor
in den meisten Fällen unbegründet, gibt Duba Entwarnung:
„Viren und Bakterien haben ihren schlechten Ruf zu
Unrecht. Sie sind ein überlebensnotwendiger Teil von uns,
den man als Mikrobiom bezeichnet. Dieses kommt auf Haut,
Schleimhäuten, im Verdauungstrakt, Urogenital- und respiratorischem
Trakt vor.“ Die meisten Bakterien sind gutartig
und nützen uns, indem sie den Stoffwechsel und die Verdauung
am Laufen halten. Nur wenige Bakterien können gefährlich
werden, wenn sie sich beispielsweise in Gelenken oder
in anderen sterilen Körperhöhlen vermehren. Ähnliches gilt
übrigens auch für Viren: Studien belegen, dass sich einige
von ihnen nicht nur positiv auf andere Grunderkrankungen
auswirken, sondern auch einen erheblichen Teil zur Heilung
beitragen können. Ein Beispiel dafür ist die Gentherapie bei
Krebserkrankungen, bei denen Viruspartikel genutzt werden,
um gesunde Gene unbeschadet bis in den Zellkern zu
transportieren, wo sie das mutierte Krebsgen ersetzen.
FOTOS: ISTOCK_ RIDOFRANZ_LIDIIA MOOR
28 GESUND & LEBEN 09/22
29
IMMUNSYSTEM
Kürbis- und
Sonnenblumenkerne
haben
entzündungshemmende
Eigenschaften.
3 ESSEN SIE ENTZÜNDUNGSHEMMEND!
Eine gesunde und abwechslungsreiche Kost
sollte das ganze Jahr über am Speiseplan stehen.
Gerade in der Erkältungszeit können
bestimmte Nahrungsmittel zusätzlich
dazu beitragen, das Immunsystem zu
stärken, erklärt Ernährungswissenschafterin
Mag. Judith Kraus: „Eine
überwiegend basische Ernährung
mit antioxidativen Vitalstoffen
wie den Vitaminen A, C und E,
Spurenelementen wie Kupfer, Selen,
Zink, Eisen und Glutathion sowie
Omega-3-Fettsäuren dient der optimalen
Aufrechterhaltung sämtlicher
körperlicher Prozesse und trägt
zur Vermeidung chronischer
Entzündungskrankheiten bei.“
Besonders empfehlenswert für ein starkes
Immunsystem, so Kraus, sind Hagebutte
und Heidelbeeren. Brokkoli, Kohlsprossen
und Kraut enthalten neben dem wichtigen
Vitamin C auch krebshemmende und entgiftende
Phytonährstoffe. Als „Könige“ der entzündungshemmenden
Mineralstoffe bezeichnet die Expertin
Magnesium und Zink, die unter anderem in
Amaranth, Quinoa, Hirse, Vollkornreis, Kürbis- und
Sonnenblumenkernen, Mohn, Mangold oder Spinat
vorkommen. „Fermentierte Lebensmittel wie
rohes Sauerkraut bringen als probiotische Superfoods
nicht nur die Verdauung in Schwung und die
Darmflora ins Gleichgewicht, sondern schützen
auch vor Entzündungen, indem sie das Immunsystem
mit nützlichen Bakterienkulturen gegen Infektionen
stärken“, so die Expertin.
4 VERGESSEN SIE NICHT AUFS TRINKEN!
Wer seinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit
versorgt, macht gleichzeitig die Schleimhäute in
Nase, Hals und Mund funktionsfähiger, sodass
Krankheitserreger besser abtransportiert werden
können. Trinkt man hingegen zu wenig, so wirkt
sich dies negativ auf die Aktivität des Immunsystems
aus, warnt Ernährungswissenschafterin
Kraus: „Bei Wassermangel und Dehydration trocknen
einerseits die Schleimhäute aus, andererseits
schüttet der Körper den Botenstoff Histamin aus,
um das noch verfügbare Wasser im Körper zu halten.
Histaminempfindliche weiße Blutkörperchen
behindern dann aber eine kräftige Immunabwehr.
Daher ist es besonders wichtig, zu jeder Jahreszeit
FOTOS: ISTOCK_ INNA TARASENKO_ EVRYMMNT
ausreichend zu trinken!“ Als Richtwert gelten mindestens
eineinhalb bis zwei Liter Wasser täglich.
5
UNTERSTÜTZEN SIE IHRE
DARMGESUNDHEIT!
Neben der Verdauung, der Bereitstellung von
Nährstoffen und Vitaminen und dem Ausscheidungs-
und Reinigungsprozess hat der Darm
weitere wichtige Funktionen. „Rund 70 Prozent
unserer Abwehrzellen sind in der Darmwand lokalisiert.
Das sogenannte darmassoziierte Immunsystem
GALT wird bei seiner Abwehrfunktion
von der Darmflora unterstützt. Umso wichtiger
ist es also, die eigene Darmgesundheit im Auge zu
behalten“, sagt Judith Kraus. Wer dies neben der
Zufuhr von Ballaststoffen beispielsweise durch
eine Darmsanierung tun will, sollte eine Expertin
oder einen Experten zurate ziehen.
6 SORGEN SIE FÜR MIKRONÄHRSTOFFE!
Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien und
Spurenelemente übernehmen zahlreiche wichtige
Aufgaben im Körper: Sie stärken Knochen
und Muskeln, sind maßgeblich relevant für den
Stoffwechsel und halten sowohl Gehirn als auch
Immunsystem fit. Ernährt man sich gesund und
ausgewogen, so sollte es grundsätzlich nicht zu
einem Nährstoffmangel kommen. Es gibt jedoch
bestimmte Phasen oder Situationen im Leben,
in denen eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln
empfehlenswert ist, wie bei verschiedenen
Erkrankungen oder in der Schwangerschaft,
erklärt Dr. Noemi Simionas, Fachärztin für
Innere Medizin und Kardiologie, Naturheilkunde
und Orthomolekulare Medizin: „Nahrungsergänzungsmittel
fördern die Aktivität und
Funktionsfähigkeit von Immunzellen,
reduzieren Entzündungen und
helfen dabei, das Immunsystem wieder
in sein gesundes Gleichgewicht
zu bringen.“
7
ACHTEN SIE AUF IHREN
VITAMIN-D-SPIEGEL!
Ein Präparat, dessen Einnahme
Medizinerinnen und Mediziner im
Herbst und Winter häufig empfehlen,
ist Vitamin D. Dieses wird unter dem Einfluss
von Sonnenlicht in der Haut gebildet,
deshalb kommt es in den dunklen Monaten
häufig zu einem Mangel. „Vitamin D ist ein Schlüsselmolekül
im Knochenstoffwechsel, im Herz-
Es gibt bestimmte
Phasen oder Situationen
im Leben, in denen die
Einnahme von
Nahrungsergänzungsmitteln
empfehlenswert
ist.
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Herbst mit
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*Vitamin A, D, B6 und Vitamin C tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Vitamin C, B2, B6 und Pantothensäure tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.
Hinweis: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche Ernährung. Eine ausgewogene und gesunde Lebensweise sind wichtig.
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Starke Darmwand –
Starkes Immunsystem!
Herr Prof. Dr.Dr. Muss, Ernährungsmediziner
und Immunologe;
Herr Prof. Dr.Dr. Muss, wie kann man
sich den Zusammenhang zwischen
Darm und Immunsystem vorstellen?
Die Darmmucosa bildet neben der Nahrungsmittelaufnahme
auch die Barriere
gegen den unkontrollierten Einstrom
von fremden Mikroorganismen, wie
Viren, Bakterien, Pilzen und Giftstoffen
von außen. Außerdem befinden
sich in der Darmmucosa Unmengen an
Immunzellen. Daher sind eine intakte
Darmschleimhaut und ein Gleichgewicht
der Darmflora essentiell um einerseits
aufgespaltete Nahrungspartikel
in den Blutkreislauf zu transportieren
GESUND & LEBEN 09/22
und andererseits unerwünschte Stoffe abzuwehren.
Die Darmmucosa ist somit eine
wichtige Verteidigungslinie für das Immunsystem.
Welche Erkenntnisse und Erfahrungen
haben sie in diesem Bereich bereits gemacht?
Neue Erkenntnisse und meine Erfahrungen
bestätigen, dass die Darmmucosa essentiell
für eine gesunde Darmflora ist. Daher gibt
es zwei Ansätze, die ineinander greifen. Der
Schutz und die Reparatur der Darmmucosa
z.B. mit dem PMA-Zeolith (MED DARM-RE-
PAIR), der die Darmschleimhaut vor Ammonium
und Umweltgiften schützt, Entzündungen
lindert und Schadstoffe mit dem
Stuhl abtransportiert.
Weiters konnte in Studien nachgewiesen
werden, dass es durch MED DARM-REPAIR
zu einer synergistische Verschiebungen von
Mikrobiomspezies der immunmodulierenden
Arten Bifidobacterium & Lactobacillus
und Reduktion der Firmicutes kommt.
Wirkt
5 -fach
- Schutz und Reparatur
der Darmwand
- Lindert Darmentzündungen
- Unterstützt das Mikrobiom
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31
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Medizinprodukt: Bitte die Gebrauchsanweisung beachten
IMMUNSYSTEM
■ UNSERE EXPERTINNEN
Dr. Catharine Duba
Ärztin für
Allgemeinmedizin und
Fachärztin für
Urologie und Andrologie
Mag. Judith Kraus
Ernährungswissenschafterin
und
Ernährungsberaterin
für Traditionelle
Chinesische Medizin
Dr. Noemi Simionas
Fachärztin für Innere
Medizin und Kardiologie,
Naturheilkunde und Orthomolekulare
Medizin
Dr. Alexandra Kunz
Fachärztin für
Physikalische Medizin
und allgemeine
Rehabilitation
Dr. Patricia Kunz
Fachärztin für
Psychiatrie und
Psychotherapeutische
Medizin
Kreislauf-System und in der Immunfunktion. Die
Gesundheit der Blutgefäße, des Herzmuskels und
der Skelettmuskulatur, der Bauchspeicheldrüse und
der meisten anderen Organe sowie die intakte Funktion
des Immunsystems – all das ist auf eine optimale
Versorgung mit Vitamin D angewiesen“, betont Simionas.
Aus diesem Grund sollte der eigene Vitamin-
D-Spiegel regelmäßig mit einem Bluttest analysiert
und wenn notwendig ein Supplement eingenommen
werden.
8 INFUSION STATT TABLETTE?
Immer häufiger werden anstatt Tabletten oder Kapseln
auch Vitalstoffinfusionen angeboten. Grundsätzlich
sind sich Expertinnen und Experten zwar
einig, dass diese nicht zwingend notwendig sind
und keineswegs einen gesunden Lebensstil ersetzen.
Dennoch haben die Infusionen einen bestimmten
Vorteil gegenüber Tabletten, erläutert Expertin
Simionas: „Spezielle Mikronährstoffe können
in Kapsel- oder Tablettenform nur unzureichend
dosiert und vom Körper minderwertig aufgenommen
werden. Bei der Infusionstherapie wird der
Magen-Darm-Trakt bewusst umgangen. Die Infusionen
ermöglichen eine verlustfreie und direkte Aufnahme
der Vitalstoffe. Vom Blut ausgehend werden
FOTOS: ISTOCK_ LIDIIA MOOR_TRINICUM_ANNA STOECHER; NOEMI SIMIONAS_XURZON
sie in jene Bereiche des Körpers transportiert, in denen
sie benötigt werden. Zusätzlich sind sie zu 100 Prozent
bioverfügbar.“
9 GÖNNEN SIE SICH REGENERATION!
Ob Wandern, Joggen oder Radfahren – im Herbst lautet
die Devise: Raus an die frische Luft und sich bewegen!
Dabei tankt man nicht nur wertvolles Sonnenlicht, sondern
bringt gleichzeitig den Kreislauf in Schwung, betont
Dr. Alexandra Kunz, Fachärztin für Physikalische Medizin
und allgemeine Rehabilitation: „Sport hat einen positiven
Effekt auf die Sauerstoffversorgung in den Zellen, er regt
den Stoffwechsel an und setzt verschiedene Hormone
frei. Durch die verschiedenen Reize wird das Immunsystem
aktiviert.“ Wer jedoch viel leistet, darf nicht auf die
wichtigen Regenerationsphasen vergessen, sagt Kunz:
„Zu wenig Regenerationszeit kann das Immunsystem
negativ beeinflussen, weil es durch den oxidativen Stress
in den Zellen und die Bildung von freien Radikalen zu
einem gegenteiligen Effekt kommt.“ Geben Sie Ihrem
Körper also Zeit, sich zu erholen. Yoga, Meditation und
Faszientraining kurbeln die Regeneration zusätzlich an.
10 DENKEN SIE POSITIV!
Gute Laune hält – und macht – gesund. Zahlreiche Forschungen
zeigen, in welch engem Zusammenhang die
Psyche, das Nerven- und das Immunsystem stehen. Die
wissenschaftliche Disziplin, die sich
damit beschäftigt, nennt sich
Psychoneuroimmunologie.
Dr. Patricia Kunz, Fachärztin
für Psychiatrie
und Psychotherapeutische
Medizin,
erklärt: „Es
Ein starkes
Team
✓ Vitamin D 3
und K 2 : ideal in der Kombination für die Knochen*
✓ Fettlösliche Vitamine gelöst in pflanzlichem Öl (Kokosnuss)
✓ Vitamin D3 für die normale Funktion des Immunsystems*
✓ Individuell dosierbar
*Vitamin D und K tragen zur Erhaltung normaler Knochen bei. Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion des
Immunsystems und zu einem normalen Calciumspiegel im Blut bei.
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung und eine
gesunde Lebensweise.
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32 GESUND & LEBEN 09/22
Ob Wandern, Joggen oder
Radfahren – im Herbst
lautet die Devise:
Raus an die frische Luft
und sich bewegen!
ist erwiesen, dass
negative Emotionen
und längerdauernde
Stresszustände im Körper
chronische Entzündungsprozesse
auslösen und
die Abwehrkräfte vermindern können.
Umgekehrt können positive Gefühle,
Entspannungsmethoden und Psychotherapie den
Genesungsprozess unterstützen.“ Gerade für die dunkle
Jahreszeit gilt also: Tun Sie sich selbst etwas Gutes!
Ein Ausflug in die Therme, ein Herbstspaziergang,
ein gutes Buch oder ein heißes Bad helfen dabei, die
Batterien aufzuladen und Ihr Wohlbefinden zu steigern.
MICHAELA NEUBAUER ■
Freitag, 30.9.2022
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33
BLUTDRUCK
UNTER
DRUCK
9 Tipps
gegen niedrigen Blutdruck
34
1. Bewegung Regelmäßiges, an die persönliche
Konstitution angepasstes körperliches
Training. Günstig wirken sich Radfahren, Laufen,
Schwimmen, Gymnastik, Wandern, Ballspiele
und im Winter Skifahren und Langlaufen aus.
2. Behutsam Langsame Lagewechsel vom
Sitzen oder vom Liegen ins Stehen vornehmen.
3. Trinken Auf genügend Flüssigkeitszufuhr
(kein Alkohol) achten.
4. Salzig Periodisch salzreichere Ernährung.
5. Aufputschen Kaffee und Tee trinken.
6. Belebend Duschen statt Vollbäder.
7. Erfrischend Wechselduschen und
Kneipp-Güsse anwenden.
8. Unterstützend Stützstrümpfe tragen
(insbesondere bei Krampfadern).
9. Erholen Ausreichend schlafen.
Die Gefahren eines zu hohen Blutdrucks
wie ein erhöhtes Schlaganfall-
und Herzinfarktrisiko sind hinlänglich
bekannt. Blutdruckwerte
über 135/85 mmHg gelten als risikoreich.
Welche Werte zu niedrig und
damit gesundheitlich bedenklich sind, sei hingegen
weniger klar, erklärt der St. Pöltener Internist
Dr. Lothar Fiedler: „Der niedrige Blutdruck, die
sogenannte Hypotonie, ist nominell nicht genau
definiert. Als sicher zu niedrig werden Werte unter
100/60 mmHg eingestuft.“ Manche Menschen
fühlen sich auch mit niedrigen Blutdruckwerten
gesund und haben keine Beschwerden. Treten
Symptome wie Schwindel, kalte Hände und Füße,
Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, beschleunigter
Herzschlag, Schweißausbrüche oder Übelkeit
auf, sollte das aber hellhörig machen. Ein weiteres
typisches Anzeichen ist ein Schwarzwerden
vor den Augen. Es kann nach raschem Aufstehen
oder dem Aufrichten aus dem Sitzen oder Liegen
auftreten und bis zum Kollaps führen. „Die Ursache
dafür ist eine gestörte Anpassung der arteriellen
Gefäße an die Situation. Man spricht in diesem
Fall von einer orthostatischen Hypotonie oder
orthostatischen Dysregulation“, so Fiedler. „Sie
tritt auf, wenn man schnell aus dem Liegen oder
Bücken aufsteht und das Blut quasi versackt. Die
Gefäße können dann nicht rasch genug reagieren,
um die Blutsäule aufrechtzuerhalten.“
SENIOREN OFT BETROFFEN
Besonders häufig haben über 65-Jährige mit solchen
Beschwerden zu kämpfen. Niedriger Blutdruck
ist in dieser Altersgruppe zwar seltener als
Bluthochdruck, stellt aber ein ernstzunehmendes
Problem dar: Ein plötzlicher Blutdruckabfall kann
zu Stürzen führen und unangenehme Folgen wie
Oberschenkelhalsbrüche nach sich ziehen. Vor
allem nach dem Essen, nach dem Aussteigen aus
der Badewanne oder morgens nach dem Aufstehen
aus dem Bett ist Vorsicht angebracht. Die
Ursachen für das Absacken des Blutdrucks sind
vielfältig: Flüssigkeitsmangel, Herzschwäche,
entwässernde Arzneimittel, Diabetes oder der
altersbedingte Elastizitätsverlust der Gefäßwände
können eine Rolle spielen. Auch Hitzeperioden
haben Auswirkungen auf den Blutdruck. Durch
FOTOS: ISTOCK_URBAZON, _PIXELS EFFECT; BEIGESTELLT
Müdigkeit, Benommenheit, kalte Gliedmaßen oder
Schwindel sind typische Anzeichen für niedrigen Blutdruck.
GESUND & LEBEN weiß, wie man den Kreislauf wieder
in Schwung bringt und wann ein
Arztbesuch anzuraten ist.
hohe Temperaturen erweitern sich die Blutgefäße
und der Blutdruck sinkt. Zudem wirkt sich starkes
Schwitzen in der Nacht negativ auf die Schlafqualität
und die Schlafdauer aus. Auch bestimmte
Medikamente können Kreislaufprobleme auslösen.
„Deutlich zu niedrige Blutdruckwerte können
durch blutdrucksenkende Medikamente oder
eine Änderung der Medikamentenverordnung
verursacht werden“, warnt Fiedler. Eine regelmäßige
Überprüfung der einzunehmenden Medikamente
mit dem Arzt, der Ärztin ist in solchen Fällen
sinnvoll.
ORGANISCHE URSACHEN
Führen abrupte Bewegungen zu Kreislaufproblemen,
sollten langes Stehen oder ruckartiges Aufstehen
aus einer liegenden Position vermieden
werden. Expertinnen und Experten raten, es morgens
nach dem Aufwachen langsamer angehen zu
lassen: Bevor man aufsteht, kann man einige Zeit
auf der Bettkante sitzen bleiben, bewusst ein- und
ausatmen und die Beine bewegen. Sollte es zu
einem Kreislaufkollaps kommen, hilft es, die Beine
hochzulagern. Internist Fiedler hat noch weitere
Tipps gegen niedrigen Blutdruck. Neben älteren
Menschen leiden auch viele Teenager unter zu
niedrigem Blutdruck. Symptome wie Übelkeit,
Schwindel und Ohrensausen bis hin zu Ohnmachtsanfällen
sind keine Seltenheit. Besonders
junge Mädchen mit schlanker Figur sind betroffen.
Häufig treten die Beschwerden nur sporadisch auf
und klingen im Laufe des Heranwachsens wieder
ab. In den meisten Fällen muss niedriger Blutdruck
nicht medizinisch behandelt werden. Ist das allgemeine
Befinden durch Müdigkeit oder Schwindel
aber dauerhaft beeinträchtigt, ist das ein Alarmzeichen.
Niedriger Blutdruck kann auch organische
Ursachen haben oder auf Krankheiten hinweisen.
Dabei kann es sich um Funktionsstörungen
der Schilddrüse, der Hirnanhangdrüse oder der
Nebenniere handeln. Weitere Ursachen können
kardiovaskuläre Erkrankungen, Blutarmut oder
Nervenkrankheiten sein. „Bei länger anhaltenden
Beschwerden wie Sehstörungen, Schwindel oder
Kollaps, aber auch bei Ohrensausen, Kopfschmerzen,
raschem Pulsschlag, Atemnot oder starker
Müdigkeit ist ein Arztbesuch unbedingt angezeigt“,
betont Internist Fiedler.
JACQUELINE KACETL ■
GESUND & LEBEN 09/22
Achten Sie
bei niedrigem
Blutdruck auf eine
ausreichende
Flüssigkeitszufuhr!
Dr. Lothar Fiedler, Facharzt
für Innere Medizin, St. Pölten
Prophylaktisch
BEHANDELN
Ist niedriger Blutdruck harmlos?
Ein niedriger Blutdruck ist eigentlich nur
ein Symptom und keine Erkrankung – obwohl
er subjektiv oft als solche betrachtet
wird. Eine sicher wirksame Medikation
gibt es nicht. Es stehen aber viele prophylaktische
Behandlungsmöglichkeiten zur
Verfügung. Hypotonie ist zumeist eher
ungefährlich, kann aber das Befinden
erheblich einschränken. Bluthochdruck ist
viel häufiger und wesentlich gefährlicher!
Warum leiden besonders ältere
Menschen an zu niedrigem Blutdruck?
Bestimmte Medikamente können den
Blutdruck senken. Bei älteren oder geschwächten
Patientinnen und Patienten
kann dies bis zu einem Kreislaufkollaps
mit Bewusstlosigkeit führen. Außerdem
haben ältere Menschen meist ein eingeschränktes
Durstgefühl. In Kombination
mit vermehrtem Schwitzen kann das
neben einem dramatischen Elektrolytverlust
zu symptomatischer Hypotonie
führen. Gleiche Auswirkungen haben
auch starkes Erbrechen und bzw. oder
starke Durchfälle.
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FLUGANGST
Sobald sich die
Angst bemerkbar
macht, hilft die
Bauchatmung, sich
zu entspannen.
VIRTUELL
GEGEN
DIE ANGST
FOTOS: ECCE KARATAS,
BEIGESTELLT
Mithilfe virtueller Realität können
Angststörungen – etwa vor Flügen –
effizient behandelt werden. Wie das
funktioniert, hat GESUND & LEBEN
Redakteurin Claudia Sebunk im
Selbstversuch ausprobiert.
Johannes Lanzinger,
M.Sc, Klinischer und
Gesundheits-
Psychologe, Wien
Mithilfe einer VR-Brille
wird eine Flugsituation
stimuliert. Das Gehirn
nimmt diese als
echt wahr.
Das Anschnallzeichen erleuchtet.
Kurz danach ertönt die Stimme des
Piloten mit jener Botschaft, die meinen
Herzschlag regelmäßig zum
Beschleunigen und meine Muskeln
zum Verkrampfen bringt: Turbulenzen
stünden bevor, so heißt es aus dem Cockpit
und sofort krallen sich meine Finger für vermeintlich
besseren Halt in die Armlehnen. Schon fliegen
wir durch eine düstere Gewitterwolke und
die Flügel des Flugzeuges beginnen bedrohlich zu
wackeln. Die ganze Maschine rüttelt es durch und
ich halte den Atem an. „Ganz ruhig bleiben“, höre
ich nun eine beruhigende Stimme. „Tief in den
Bauch atmen und die Muskeln entspannen“, rät
sie mir. Während ich den Rat in die Tat umsetze,
schaukelt das Flugzeug weiter durch die Luft, aber
ich merke, dass mir die beruhigenden Übungen
guttun. „Genau das ist das Ziel“, bestätigt Johannes
Lanzinger nach dem überstandenen Flug. Lanzinger
ist Psychologe, gemeinsam mit ihm sitze ich
in seinem Angstzentrum Phobius und stelle mich
meiner Flugangst. Statt in hohen Sphären bin ich
dabei aber am Boden geblieben, denn Phobius
spezialisiert sich auf Angstbekämpfung mittels virtueller
Realität.
KONFRONTATION MIT DER ANGST
„Schon seit den 60er-Jahren ist erwiesen, dass
Konfrontationstherapie die geeignetste
Form ist, um Phobien zu therapieren“,
erläutert Lanzinger, der Gründer von
Phobius. „Bei dieser Methode stellen
sich Betroffene jenen Situationen, vor
denen sie Angst haben. Das Ziel: Zu
erkennen, dass die Angst unbegründet
ist, das Befürchtete nicht eintritt und die
Angst nachlässt, wenn man sich ihr aussetzt“,
erklärt der Experte. Bei Phobien ist
diese Angst anlass-, situations- oder objektbezogen.
So geraten Arachnophobiker etwa
bei Spinnen in Panik, Betroffene von Akrophobie
fürchten sich vor Höhe, Agoraphobiker wiede-
rum haben Angst vor Situationen oder Orten, die
das Gefühl erwecken, nicht leicht entkommen zu
können sowie im Fall eines Angst- oder Panikanfalls
keine Hilfe zu bekommen. Und Menschen mit
einer sozialen Phobie fürchten sich vor der prüfenden
Bewertung anderer.
Bei meiner Flugangst, so lerne ich, spielen mehrere
dieser Phobien eine Rolle. Ihnen möchte ich
mich im Angstzentrum stellen. Dazu sind sechs
bis acht Sitzungen notwendig, bei der Konfrontationstherapie
nimmt Phobius allerdings die virtuelle
Realität zuhilfe. „Das hat mehrere Vorteile“,
erklärt Lanzinger. „Erstens ermöglicht uns die
VR-Brille Erfahrungen, die wir sonst nur schwierig
machen können – wie eben Flüge, den Kontakt
mit exotischen Tieren oder den Ausflug in schwindelerregende
Höhen. Zweitens können wir in der
virtuellen Realität Ängste gezielt dosieren“, so der
klinische Psychologe. Eine Person mit Höhenangst
fährt etwa in einer offenen Gondel an einem Hochhaus
von Station zu Station weiter virtuell in die
Höhe, jemand mit Spinnenangst wird erst mit kleineren,
dann mit größeren Exemplaren der Achtfüßer
konfrontiert und ich erlebe zunächst einen
ruhigen Flug, bevor sich die Turbulenzen steigern.
Dazwischen lernt man, sich bei Angstgefühlen so
lange zu entspannen, bis die Furcht nachlässt und
schließlich ganz verschwindet.
VIRTUELL UND DOCH REAL
Dass die Angstsituationen dabei nur virtuell erlebt
werden, spielt für unser Gehirn keine Rolle. Die
Erklärung dahinter lässt sich mit einem Wort
zusammenfassen: Immersion. „Damit ist das
Gefühl von Präsenz in einer durch Bild und Ton
stimulierten stimmigen, in sich geschlossenen
Welt gemeint“, so Lanzinger. „Unser Gehirn ist
zu 60 Prozent mit der Verarbeitung von visuellen
Reizen beschäftigt, dabei kann es nicht unterscheiden,
ob diese Reize real oder künstlich sind.
Wir können deshalb ganz in den virtuellen Raum
abtauchen.“ Das stelle auch ich fest, sobald ich
die Brille aufhabe, die mit zwei hochauflösenden
Displays und mehreren Sensoren ausgestattet ist,
einen 360-Grad-Rundumblick gewährt und auch
die passende Geräuschkulisse liefert. Gerade noch
im Behandlungsraum, befinde ich mich im nächsten
Moment gefühlt in einer Flugzeugkabine, höre
die Triebwerke, kann meine Sitznachbarn beobachten
und dem Piloten lauschen. Zehn Minuten
später freue ich mich über den ersten erfolgreich
absolvierten Flug und die Auswirkungen der Beruhigungsübungen,
die ich zuvor gemeinsam mit
dem Experten gelernt habe.
36 GESUND & LEBEN 09/22
37
FLUGANGST
Nach der virtuellen Konfrontationstherapie wird in der Realität überprüft,
ob die Angst sich gelegt hat. Fazit: Mission erfüllt, Flugangst besiegt!
DER ANGST AUF DEN GRUND GEHEN
Bevor es nämlich an die Konfrontation geht,
kommt man bei Phobius dem Ursprung der
eigenen Angst auf die Spur, lernt, welche Vorgänge
dabei im Körper passieren und was man
in Angstsituationen tun kann. Im Zuge des Anamnesegesprächs
erkenne ich, dass eine traumatische
Erfahrung vor einem Nachtflug – ein Beinaheunfall
mit dem Auto – meine Flugangst ausgelöst
hat, aber auch, dass Agoraphobie eine Rolle spielt:
Die Angst, weit weg vom sicheren Zuhause zu sein
und der Situation nicht entkommen zu können.
die Angst
SCHRITT FÜR
SCHRITT GEGEN
Phobius ist ein Angstzentrum, das sich auf die Behandlung
von Angststörungen mit virtueller Realität spezialisiert
hat. 25 Angststörungen können auf diese Weise derzeit
behandelt werden – Tendenz steigend. „Wir erweitern stetig
unser Angebot, neu hinzugekommen sind zum Beispiel die
Angst vor Corona“, erläutert Johannes Lanzinger. In diesem
Fall und bei anderen Angststörungen wie der sozialen Phobie
oder der generalisierten Angststörung kommen Konzepte
der kognitiven Verhaltenstherapie zum Einsatz. Das Ziel
ist bei allen Behandlungen dasselbe: Die Angst zu nehmen
und so einen normalen Alltag zu ermöglichen. Denn: Angststörungen
können je nach Ausprägung die Lebensqualität
massiv einschränken. „Leider gelten mentale Erkrankungen
gesellschaftlich immer noch als Tabu. Viele Betroffene
leiden daher im Stillen und versuchen, angstbesetzte
Situationen zu vermeiden“, weiß Phobius-Gründer Johannes
Lanzinger. Sich seiner Angst zu stellen, sei der erste wichtige
Schritt. Behandlungen sind auch online möglich. ■
Alle Informationen unter: www.phobius.at
FOTOS: PHOBIUS/JOHANNES LANZINGER
Finden wir uns in angstauslösenden Situationen
wieder, wird der Reiz, den die Angst auslöst, in
der Amygdala, unserem emotionalen Schaltzentrum
im Gehirn, verarbeitet und eine Kaskade an
körperlichen Reaktionen wird in Gang gesetzt:
Hormone wie Adrenalin, Cortisol und Dopamin
werden ausgeschüttet, der Körper reagiert mit
typischen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen,
flacher Atmung, die Muskel verkrampfen sich.
„Ziel dieser Reaktionen ist es, uns in einem aufmerksamen
und leistungssteigernden Zustand zu
versetzen, um blitzschnell auf die Gefahr reagieren
zu können“, erläutert Lanzinger den Hintergrund.
Die evolutionär bedingten Angstsymptome
machten vor Urzeiten Sinn, als überall Gefahr in
Form von wilden Tieren, fremden Stämmen oder
Naturkatastrophen drohte. Auch heute hat Angst
den Sinn, uns vor Gefahr zu schützen. Bei Phobius
lerne ich allerdings, dass jene Situationen, die ich
als gefährlich einstufe, in Wahrheit nicht gefährlich
sind. In meinem Fall bedeutet das auch, mir
gemeinsam mit dem Experten mehr Wissen über
Flugsicherheit zu erarbeiten.
Als letzter Schritt vor der Konfrontation
kommt schließlich noch Biofeedback zum Einsatz
– ein Verfahren, das mittels Clips am Ohr
unbewusste Prozesse im Körper, wie Herzschlag
und Atemfrequenz sichtbar macht. Mithilfe dieser
Technik erlerne ich Werkzeuge, um in Ernstsituationen
meiner Angst nicht hilflos ausgeliefert
zu sein und die Kontrolle zurückzuerobern.
Eine der wirksamsten Methoden ist dabei die
Bauchatmung, mit der man bewusst den Parasympathikus
aktivieren kann – jenen Teil unseres
vegetativen Nervensystems, der für Entspannung
zuständig ist.
LETZTER SCHRITT: REALITÄT
Vier Mal hebe ich im Anschluss virtuell ab – in
großen und kleinen Flugzeugen, in der Großstadt
und auf einer gebirgigen Insel, bei Schön- und
Schlechtwetter. Die Angst wird dabei von Flug
zu Flug weniger und ich fühle mich schon fast
befreit. Bis der Psychologe darauf aufmerksam
macht, dass es nun gut wäre, sich der Angstsituation
auch real zu stellen. Und so stehe ich eine
Woche später mit flauem Magen und rasendem
Puls vor einem Kleinflugzeug, in dem ich kurze
Zeit später mit Piloten und Psychologen an Bord
abhebe. Sobald die Landschaft unter mir kleiner
wird, beginnen die altbekannten Symptome
wieder, aber ich erinnere mich, unterstützt von
Johannes Lanzinger, an die Fakten zur Flugsicherheit
– und meine Beruhigungsübungen.
Muskeln entspannen, tief in den Bauch einatmen,
langsam ausatmen. Währenddessen erklärt
der Pilot die einzelnen Instrumente an Bord und
ermutigt mich schließlich, meine Hände auf das
zweite Steuer zu legen, um die Bewegungen des
Fliegers nachvollziehbar zu machen. Wenig später
darf ich das Flugzeug selbst kurz nach rechts,
links und geradeaus lenken. Was mich zuerst
große Überwindung kostet, macht die für mich
bisher unkontrollierbare Situation schließlich
kontrollierbar. Als wir nach einer halben Stunde
zum Landeanflug sinken, merke ich, dass sich
meine Angst im wahrsten Sinne des Wortes in
Luft aufgelöst hat.
Mission? Erfüllt!
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38 GESUND & LEBEN 09/22
39
■ SCHULTERPROBLEME
Rotatorenmanschettenriss:
entsteht hauptsächlich aufgrund
von Abnutzung, seltener
treten unfallbedingte Risse auf.
Verläuft oft jahrelang asymptomatisch
mit keinerlei Beschwerden,
kann jedoch auch
zu massiven Schmerzen mit
stark eingeschränkter Beweglichkeit
führen.
Kalkschulter:
entsteht durch kalkartige Ablagerungen
in Sehnen. Es
wird Druck auf Schleimbeutel
und Sehnenanteile der Rotatorenmanschette
ausgelöst,
wodurch es zu einer schmerzhaften
Reizung, vor allem bei
Überkopftätigkeiten oder Drehbewegungen
des Arms, kommt.
Im weiteren Verlauf treten
nachts starke Ruheschmerzen
auf.
Impingement-Syndrom:
entsteht meist durch eine Fehlfunktion
der Schulterblattmuskulatur,
seltener durch einen
Knochensporn am knöchernen
Schulterdach. Häufig sind
Sportlerinnen und Sportler oder
Menschen, die beruflich Überkopfarbeiten
ausüben, davon
betroffen. Betroffene verspüren
vor allem beim seitlichen
Heben des Arms Schmerzen
im Schultergelenk, je nach
Dauer der Erkrankung können
die Schmerzen auch bei Nacht
auftreten.
Schultersteife (Frozen Shoulder):
ensteht meist schleichend,
Ursache ist meist eine Stoffwechselproblematik
oder auch
ein Trauma. Dabei fängt die
Schulter über mehrere Wochen
allmählich an zu schmerzen.
Nach einigen Monaten lassen
die Schmerzen zwar nach,
doch die Schulter wird immer
unbeweglicher und kann so
steif werden, dass sich der Arm
nicht mehr heben lässt.
NICHT AUF
Schulter
DIE LEICHTE
NEHMEN
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des
menschlichen Körpers. Treten Beschwerden auf,
leidet die Lebensqualität. Wichtig ist, den Schmerzen
möglichst früh auf den Grund zu gehen.
Etwa 30 bis 40 Prozent aller Menschen
leiden im Laufe ihres Lebens unter
Schulterschmerzen – und sind damit in
ihrem Alltag stark eingeschränkt. Schon
kleine Tätigkeiten wie das Ankleiden,
die Körperhygiene oder das Zubereiten
und Zerkleinern von Speisen können für Betroffene
sehr unangenehm sein. Umso wichtiger ist
es daher, möglichst rasch zu einer Diagnose und
einer maßgeschneiderten Therapie zu kommen.
„Bei Schulterschmerzen gilt: Je schneller man eine
Ärztin oder einen Arzt aufsucht, desto schneller ist
man auf dem Weg der Heilung“, betont Priv.-Doz.
Dr. Philipp Heuberer, Sportmediziner und Schulterspezialist
in Wien.
EINE FRAGE DES LEBENSABSCHNITTS
Schulterschmerzen können unterschiedlich ausgeprägt
sein und hängen vor allem vom Auslöser der
Beschwerden ab, sagt Heuberer: „Grundsätzlich
kommt es darauf an, in welchem Lebensabschnitt
die Schulterschmerzen auftreten. So handelt es
sich gerade in jungen Jahren häufig um eine Schulterinstabilität,
die meist durch ein Trauma, wie es
beim Kraft- oder Überkopfsport entstehen kann,
hervorgerufen wird. Eine weitere Ursache kann das
sogenannte Impingement-Syndrom sein, bei dem
es zu einer Verengung unter dem Schulterdach
kommt. Dieses wird meist durch Überbeanspruchung
oder Übertraining, Knochenveränderungen
oder ein muskuläres Ungleichgewicht verursacht.“
Schulterinstabilität:
Durch ein- oder mehrmaliges
Ausrenken der Schulter
kommt es zu einer Verletzung
des Gelenkknorpels, der Knochen
und der Muskeln und das
Schultergelenk wird nicht mehr
ausreichend stabilisiert. Auch
viele kleine Verletzungen ohne
eigentliches Ausrenken können
zu dem Problem 40 führen.
GESUND & LEBEN 09/22
■
FOTOS: ISTOCK_ VLADYSLAV SEVERYN; BEIGESTELLT
FOTOS: MOORHEILBAD HARBACH
Im mittleren Lebensalter, so Heuberer, treten
hingegen oft eine Kalkschulter oder eine Schultersteife
auf, während es ab etwa 60 Jahren vermehrt
zu Schulterarthrosen oder Rotatorenmanschettenrissen
kommt. Die Rotatorenmanschette ist jener
Komplex aus Muskeln und Sehnen, der die Schulter
umgibt und dafür zuständig ist, dass wir den
Arm ein- und auswärtsdrehen können.
RISIKOFAKTOREN
Ob jemand eine Schulterproblematik entwickelt,
hängt neben dem Lebensstil und der Freizeitgestaltung
auch von verschiedenen anderen Faktoren
ab, betont Heuberer: „So hat man beispielsweise
festgestellt, dass von Schultersteife viermal mehr
Frauen als Männer betroffen sind. Auch bestimmte
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus,
Schilddrüsenerkrankungen oder ein hoher Cholesterinspiegel
scheinen die Schultersteife zu begünstigen.“
Darüber hinaus spielen auch anatomische
Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle: „Ein
langes, überladendes Schulterdach führt beispielsweise
eher zu Rotatorenmanschettenrissen, während
ein sehr kurzes Schulterdach Abnützungen
begünstigt.“ Und auch die berufliche Tätigkeit kann
oftmals Beschwerden im Bereich der Schulter her-
Das Rehabilitationsziel
kann unterstützend mit
Physiotherapie,
Stromtherapie oder
auch Krafttraining
vorangetrieben werden.
vorrufen: „Wenn jemand über viele Jahre schwere
manuelle Arbeiten ausführt, kann ein Sehnenriss
die Folge sein“, warnt der Experte.
DIE GUTE NACHRICHT
Um eine sichere Diagnose stellen zu können, erkundigt
sich die Schulterspezialistin, der Schulterspe-
NEUE MOBILITÄT & LEBENSQUALITÄT
Orthopädische Rehabilitation im
Moorheilbad Harbach
Nach einer orthopädischen Operation, einem
Unfall, einer (Sport-)Verletzung, aber auch ohne
Operation bei Wirbelsäulenerkrankungen und
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beschwerdefreies Leben. Das professionelle
Team des Moorheilbades Harbach unterstützt
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im Moorheilbad Harbach auch Kur- und
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der Gesundheit angeboten.
und aktivierende Bewegungstherapien bilden
dabei die Schwerpunkte. Einzelheilgymnastik,
Unterwassergymnastik, Herz-Kreislauf-Training,
Kraft- und Sensomotoriktraining sind ebenso beinhaltet
wie elektrophysikalische Behandlungen,
Sturzprophylaxe und Rückenschule. Massagen,
Lymphdrainagen, Bäder und Packungen sowie
Schulungen und bei Bedarf eine gesundheitspsychologische
Beratung runden das Therapieprogramm
ab.
Ziel der Rehabilitation ist, Schmerzen zu lindern
und Defizite in der Beweglichkeit zu beheben.
Dadurch können die körperlichen Aktivitäten
gesteigert werden. Dies führt zu einer
Verbesserung der Teilhabe am privaten, sozialen
und beruflichen Umfeld.
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41
SCHMERZTHERAPIE
VITAMIN D
zialist zunächst im persönlichen Gespräch mit der
Patientin, dem Patienten über die Intensität, Art
und das zeitliche Auftreten des Schmerzes sowie
über mögliche Vorerkrankungen. Im Anschluss
erfolgt meist eine Ultraschalluntersuchung und/
oder ein Röntgen. „Ein MRT ist hingegen insbesondere
im Zuge einer Operationsplanung sinnvoll“,
meint Heuberer. Die gute Nachricht: „Die meisten
Schulterbeschwerden muss man nicht operieren,
sie können durch konservative Therapien ausheilen.“
Ein besonders wichtiger Eckpfeiler dabei ist
die Physiotherapie. Bei einer Kalkschulter oder
Schultersteife können außerdem Eigenblutinjektionen
oder eine Stoßwellentherapie dabei helfen,
die Entzündung zu lindern und die Regeneration
anzukurbeln. „Wenn jedoch ein Sehnenriss vorliegt,
so muss man ehrlicherweise sagen, dass eine
frühzeitige Operation ein besseres Ergebnis erzielt
als Physiotherapie oder Heilgymnastik, durch die
man kurzfristig zwar eine Schmerz- und Funktionsverbesserung
erreicht, nach fünf bis zehn Jahren
jedoch meist unter Funktionseinschränkungen
der Schulter leidet, weil der Sehnenriss immer
größer wird.“ Doch,
ergänzt Heuberer,
mit der Operation
allein ist es nicht
getan: „Das Wichtigste
nach einer OP
ist die Physiotherapie.
Diese kann man
entweder bei niedergelassenen
Spezialistinnen
und Spezialisten
oder im Zuge
einer Rehabilitation
machen.“
Prim. Dr.
Elisabeth Dworschak
stv. Ärztliche Leiterin
Moorheilbad Harbach
„Das Um und Auf sind die
aktiven Therapien, denn jede
Schulter, die nicht bewegt
wird, wird steif.“
BREITES
SPEKTRUM
Eine orthopädische
Rehabilitation unterstützt
Patientinnen
und Patienten mit jeglichen Formen von Schulterbeschwerden,
betont Prim. Dr. Elisabeth Dworschak,
stellvertretende Ärztliche Leiterin im Moorheilbad
Harbach: „Von konservativ behandelten
Schulterschmerzen wie Impingement-Syndrom,
Arthrosen oder Ausrenkungen des Schultergelenks
bis hin zur Nachsorge nach Operationen bei
Sehnenrissen oder Schulterprothesen deckt eine
Rehabilitation das gesamte Spektrum ab.“ Ebenso
unterschiedlich wie die Ursachen der Schulterschmerzen
sind auch die Einschränkungen, mit
denen Betroffene im Alltag zu kämpfen haben.
„Während manche Patientinnen und Patienten
nur in wenigen Situationen Schwierigkeiten haben
– beispielsweise, wenn sie Geschirr aus einem
höheren Fach im Kasten nehmen möchten – sind
andere kaum mehr dazu in der Lage, ihren Alltag
zu meistern, weil die Schmerzen in jeder Situation
überhandnehmen – sie können das Besteck nicht
mehr halten, sich die Haare nicht mehr frisieren
oder leiden unter massiven Defiziten bei der Körperpflege“,
sagt Dworschak.
NEUE KRAFT FÜR DEN ALLTAG
Das klare Rehabilitationsziel, so die Expertin, sei
die schmerzfreie Funktionalität der Schulter und
damit die uneingeschränkte Wiedereingliederung
ins berufliche
oder soziale Umfeld.
„Gerade bei Schul-
Priv.-Doz. Dr. Philipp Heuberer
Sportmediziner und Schulterspezialist
in Wien, www.heuberer.at
„Die meisten
Schulterbeschwerden muss
man nicht operieren, sie
können durch konservative
Therapien ausheilen. “
terschmerzen geht
es darum, die Patientinnen
und Patienten
dort abzuholen,
wo sie sich
befinden und sich
individuell an ihren
Bedürfnissen zu orientieren,
damit ein
selbstständiger Alltag
möglich ist und
Pflegebedürftigkeit
vermieden werden
kann.“ Schulungen
über das Krankheitsbild
zählen ebenso
zu den Rehabilitationsinhalten wie Bäder, Packungen,
Massagen oder Stromtherapien. Auch eine
medikamentöse Schmerztherapie kann mitunter
zum Einsatz kommen. „Doch das Um und Auf
sind die aktiven Therapien, denn jede Schulter, die
nicht bewegt wird, wird steif“, betont die Expertin.
Deshalb arbeiten die Patientinnen und Patienten
sowohl bei Unterwassergymnastik und Krafttraining
als auch bei der Ergotherapie und im Einzelsetting
mit einer Physiotherapeutin, einem Physiotherapeuten
an ihrer Schulterbeweglichkeit. Darüber
hinaus, sagt Dworschak, erlernen Patientinnen
und Patienten Strategien, um mit Einschränkungen
im Alltag besser umgehen zu können – und sie
bekommen Übungen für das Training zuhause an
die Hand. Denn: „Die Schulter ist jenes Gelenk, das
am meisten Zeit benötigt, bis eine deutliche Verbesserung
spürbar ist. Wir sprechen dabei je nach
Beschwerdebild von einem durchschnittlichen
Behandlungszeitraum von bis zu zwölf Monaten.
Gerade bei einer Schulterprothese sollte das Ziel
nicht sein, völlige Bewegungsfreiheit zu erlangen,
sondern wieder schmerzfrei leben zu können.
Und das gelingt fast immer!“, macht Dworschak
Mut. Daher: Nehmen Sie Schmerzen nicht auf die
leichte Schulter und holen Sie früh ärztlichen Rat
ein!
MICHAELA NEUBAUER ■
FOTOS: ISTOCK_VLADYSLAV SEVERYN; BEIGESTELLT
FOTOS: ISTOCK_JEFF BERGEN, _DIMITRIS66, _OLESIA BEKH, DONAU-UNIVERSITÄT KREMS
WUNDERvitamin
as kleine Fläschchen ziert den Frühstückstisch
vieler Österreicherinnen und Österreicher. Der
Genuss eines Weckerls mit Käse oder Marmelade
wird täglich mit Tropfen einer fettigen durchsichtigen
Substanz garniert: Vitamin D. Die Semmel
schmeckt besser in der Hoffnung, dem eigenen
Körper etwas Gutes zu tun. Doch entspricht das
der Realität? Wer braucht wie viel Vitamin in welcher
Lebenssituation? Und warum?
Diese Fragen haben wir Dr. Jana Meixner
gestellt. Sie hat an der Medizinischen Universität
Wien studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Department für evidenzbasierte Medizin
und Evaluation der Donau-Universität Krems.
Ihr Schwerpunkt liegt auf dem Projekt Medizin-
Transparent.at – einem Portal, das Gesundheitsbehauptungen
aus Medien, Werbung und dem
Internet auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft: „Vitamin
D wirkt wie ein Hormon, zählt aber zu den
Vitaminen. Es ist essenziell für den Körper, dockt
über Rezeptoren an alle Zellen des Immunsystems
an und wirkt regulierend.“
BLONDE & BLONDINEN BEVORZUGT
Unser Körper produziert Vitamin D selbst: bei
UV-Licht über die Haut. „Für gesunde Menschen
reicht es im Sommer normalerweise, Arme und
Gesicht täglich 15 Minuten lang der Sonne auszusetzen“,
erklärt Meixner. Dabei werden rund 200
internationale Einheiten gebildet. Die empfohlene
Das Sonnenvitamin ist der Star unter den
Nahrungsergänzungsmitteln. Es verhilft
zu starken Knochen, soll aber auch gegen
Krebs, Demenz und Diabetes wirken.
GESUND & LEBEN mit den Fakten.
Nutzen Sie die
herrlichen Sommertage,
um Ihren
Vitamin-D-Speicher
aufzufüllen!
Dr. Jana Meixner, wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Department für evidenzbasierte Medizin und
Evaluation der Donau-Universität Krems
„Für gesunde Menschen reicht es im Sommer
normalerweise, Arme und Gesicht täglich
15 Minuten lang der Sonne auszusetzen.“
42 GESUND & LEBEN 09/22
39 43
EMPFEHLUNGEN
VITAMIN D
EMPFEHLUNGEN
des Monats
Klassifikation der
Vitamin-D-Werte
> 150 ng/ml
100 ng/ml
90 ng/ml
60 ng/ml
30 ng/ml
20 ng/ml
< 10 ng/ml
Anhand der obigen
Grafik können Sie
den Vitamin-D-Wert
Ihres Laborbefunds
interpretieren.
(ng/ml Nanogramm pro Milliliter) QUELLE: RKI
Vitamin-D-Intoxikation
Überdosiert
Erhöht
Normal bei Sonnenlicht
Optimal
Suboptimal
Relevanter Mangel
Schwerer Mangel
Tagesdosis liegt allerdings bei 600. Man muss also
entweder länger in die Sonne gehen oder aber
substituieren. „Allerdings bestimmt der Hauttyp,
wie viel Vitamin D produziert wird. Je dunkler
der Teint, desto weniger.“ Auch über das Essen
wird Vitamin D aufgenommen: „Über fette Meeresfische
wie Lachs, Makrele und Hering.“ Laut
Meixner leiden rund 40 Prozent aller Menschen
an einem Vitamin-D-Mangel: „Die Grenzwerte
– ein Serumwert von 20 Nanogramm pro Milliliter
– sind aber vieldiskutiert und kommen aus
der Knochengesundheit. Ob sie auch für andere
Organe passen, ist wissenschaftlich umstritten.“
In der westlichen Welt ist ein schwerer Vitamin-
D-Mangel bei gesunden Erwachsenen sehr selten.
Häufiger tritt er nur bei älteren Menschen auf. Sie
sind oft in ihrer Mobilität eingeschränkt und weniger
in der Sonne.
WARNUNG VOR ÜBERDOSIERUNG
Eine generelle Substitution des Sonnenvitamins
findet Meixner bedenklich: „Vitamin-D-Präparate
sind nur bei einem nachgewiesenen Mangel
sinnvoll – nach einem ärztlichen Blutbefund.
Denn eine Überdosierung kann im schlimmsten
Fall Nierensteine verursachen.“ Einigkeit besteht
in der Wissenschaft hinsichtlich der Wirksamkeit
von Vitamin D für den Knochenaufbau: „Wer in
der Kindheit einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel
hat, riskiert eine Rachitis. Denn Vitamin D ist
für die Aufnahme von Kalzium wichtig. Daher ist
es auch eine gute Vorsorge gegen Osteoporose“,
so Meixner: „Außerdem korreliert ein Vitamin-
D-Mangel in der Kindheit mit einem erhöhten
Risiko für die Autoimmunerkrankung Diabetes
Mellitus Typ 1.“
VITAMIN D GEGEN DEMENZ
Forscherinnen und Forscher der Universität of
South Australia wollen mit dem Sonnenvitamin
sogar Demenzfälle verhindern. Weltweit leiden
mehr als 55 Millionen Menschen an der Erkrankung
des Gehirns – jedes Jahr werden zehn Millionen
neue Fälle diagnostiziert. Die Krankheit gilt
als eine der häufigsten Todesursachen. Die Autorinnen
und Autoren der Studie sind der Überzeugung:
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin
D könne der Schlüssel sein, einen Großteil künftiger
Demenzfälle zu verhindern. Auch Kolleginnen
und Kollegen aus Großbritannien lesen aus Daten
der UK-Biobank heraus, dass ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel
mit einem geringeren Gehirnvolumen
und einem erhöhten Risiko für Demenz und
Schlaganfälle verbunden ist.
Auch in punkto Schizophrenie gibt es erste wissenschaftliche
Erkenntnisse. Kinder von Müttern
mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel könnten
vielleicht ein erhöhtes Risiko haben, daran zu
erkranken.
SCHLANK DURCH VITAMIN D
Vitamin D braucht einen Mitarbeiter, um seine
Wirkung voll entfalten zu können – darauf weisen
neue Daten hin: das Mikrobiom in unserem Darm.
Für eine Studie aus Katar erhielten 80 ansonsten
gesunde Frauen mit einem nachgewiesenen Vitamin-D-Mangel
drei Monate lang ein hochdosiertes
Präparat. Vor und nach 12 Wochen wurden ihr
Vitamin-D-Spiegel und die Darmflora untersucht
– mit überraschenden Ergebnissen: Die Gabe des
Sonnenvitamins erhöhte die bakterielle Vielfalt
im Darm deutlich – insbesondere das Verhältnis
zwischen den Bakterienstämmen Firmicutes und
Bacteroidetes. Eine große Anzahl von Ersteren und
wenige von Letzteren sowie eine geringe Artenvielfalt
sind Auslöser von Übergewicht, Diabetes
und anderen Erkrankungen. Verändert sich das
Verhältnis in Richtung Schlankmacherbakterien,
werden Entzündungen verringert und die Darmbarriere
gestärkt. Gleichzeitig nahm auch die Zahl
von Akkermansia-Muciniphilia-Bakterien zu. Sie
stehen mit einem niedrigeren Blutzucker- und
Blutfettspiegel und einer besseren Darmimmunität
in Verbindung. Daten der Universität Mailand
sollen sogar zeigen, dass mit einer guten Vitamin-
D-Versorgung auch lästige Kilos schmelzen. Weitere
Studien sollen klären, ob diese ersten Ergeb-
FOTOS: ISTOCK_ANILAKKUS, _FRESHSPLASH, _DIMITRIS66, _ANDREY ELKIN
nisse auch wirklich wissenschaftlich
abgesichert werden können.
VITAMIN D GEGEN KREBS
Sogar in der Onkologie wird über das Sonnenvitamin
diskutiert: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)
plädieren dafür, Lebensmittel systematisch mit Vitamin
D anzureichern. Ihre Modellrechnungen zeigen,
dass sich durch den Zusatz rund 130.000 krebsbedingte
Todesfälle in Europa verhindern ließen. Prof.
Dr. Hermann Brenner, Epidemiologe vom DKFZ
meint: „Angesichts der möglicherweise erheblichen
positiven Effekte auf die Krebssterblichkeit wollen
wir neue Wege suchen, die in der älteren Bevölkerung
weit- verbreitete Vitamin-D-Unterversorgung
zu verringern.“ Dass dies tatsächlich positive Effekte
bringt, zeigt das Beispiel Finnland: Dort werden seit
Jahren Nahrungsmittel mit Vitamin D angereichert.
Ergebnis: Die Krebs-Sterberate ist dort um 20 Prozent
niedriger als bei uns.
KARIN LEHNER ■
Dream-Team
Vitamin D + K
Viele Vitamin-D-Fans nehmen das Präparat gemeinsam
mit Vitamin K ein. Prof. Dr. Klaus Kisters von der
Deutschen Akademie für Mikronährstoffmedizin sagt:
„Man kann feststellen, dass sich die Kombination von
Vitamin D mit Vitamin K günstig auf die Knochendichte
postmenopausaler Frauen auswirkt.“ Ob dieser Effekt
auch für andere Gruppen (außer jener von Frauen nach
dem Wechsel) zutrifft, konnte bislang wissenschaftlich
nicht final geklärt werden.
Gerade ältere Personen sollten
auf ihren Vitamin-D-Spiegel
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Jede Bauart bringt
ihre Vor- und Nachteile
mit sich. Zu
den beliebtesten
Baustoffen zählen
Ziegel, Beton
und Holz.
Auch bei der Wahl des Bodenbelages,
je nach Wohnraum, hat
unser Experte wertvolle Tipps.
Gesund bauen – wie geht das
eigentlich? GESUND & LEBEN-
Redakteurin Michaela Neubauer
will’s wissen. Und gelangt zu
neuen Erkenntnissen.
Seit gut einem Jahr bauen mein Mann
und ich unser Traumhaus im Grünen.
Nach unzähligen Stolpersteinen und
Rückschlägen geht es nun endlich in den
Endspurt, der Innenausbau startet. Jetzt
gilt es, allerlei Entscheidungen zu treffen: Welche
Böden sollen es werden? Welche Wandfarbe eignet
sich für welchen Raum? Und wie holen wir uns
Gemütlichkeit ins Haus?
AUF DEN BAUSTOFF KOMMT ES AN
Bei all diesen Fragen hat der Gesundheitsaspekt
für uns einen hohen Stellenwert. Wir möchten so
schadstoffarm wie möglich leben und dabei auch
klimafreundlich und nachhaltig handeln. Hierfür
braucht es jedoch Expertise, betont DI (FH)
Harald Brugger MSc, Leiter für Chemie & Konsum
bei „Die Umweltberatung“: „Baustoffcenter und
Farbhandlungen verfügen über breite Produktpalletten,
doch vieles davon enthält Lösungsmittel
und andere chemische Stoffe, die Gesundheit oder
Umwelt gefährden. Deshalb ist es wichtig, sich vor
dem Hausbau oder einer Renovierung umfassend
zu informieren.“ Das fange bereits bei der Bauart
an: „Zu den beliebtesten Baustoffen zählen Ziegel,
Beton und Holz. Jede Bauart bringt ihre Vor- und
Nachteile mit sich“, weiß Brugger. So sind Zie-
FOTOS: ISTOCK_ BARBARA NIDETZKY
gel und Beton zwar äußerst robust, weisen hohe
Dämmeigenschaften auf und wirken sich auch
nicht negativ auf das Innenraumklima aus, jedoch
schneidet Beton aus ökologischer Sicht weniger gut
ab. Vor allem die Herstellung des Zements durch
das Zerkleinern der Rohstoffe und Verarbeiten im
Ofen benötigt viel Energie und verursacht hohe
CO 2
-Emissionen. Holz, so Brugger, ist ein ideales
ökologisches Material. Während bei modernen
Fertigteilhäusern auf natürlichen Holzschutz
gesetzt wird, sollte jedoch insbesondere der Kauf
älterer Fertigteilhäuser der siebziger oder achtziger
Jahre gut überlegt sein. In vielen dieser Häuser
finden sich nämlich auch heute noch eine erhöhte
Konzentration an chemischen Holzschutzmitteln,
die zum damaligen Zeitpunkt „Stand der Technik“
waren, jedoch ein hohes toxisches Potenzial
aufweisen und zu massiven gesundheitlichen
Beschwerden führen können.
AUF DEM BODEN DER TATSACHEN
Wie sieht es eigentlich mit dem Bodenbelag aus?
Ursprünglich hatten wir geplant, im gesamten Haus
Parkett zu verlegen, doch mit der Adoption unseres
Langhaar-Hundes war klar, dass diese Lösung nicht
praktikabel für unseren Alltag ist. Darum haben
wir uns lediglich in den Schlafräumen für Parkett
und in allen anderen Räumen für Fliesen entschieden.
Wie bewertet Experte Harald Brugger unsere
Wahl? „Fliesen sind langlebig, belastbar und wasserfest,
aber unelastisch und fußkalt. Sie wirken bei
längerem Stehen aufgrund ihrer Härte ermüdend.
Ihre Wärmeleitfähigkeit ist aber gut, daher sind sie
ideal für Fußbodenheizungen geeignet.“ Gerade in
Räumen, in denen man viel steht, beispielsweise
in der Küche, würde Brugger eher zu trittelastischen
Belägen wie Kork oder Linoleum raten. In
Nassräumen kann ein Kautschukboden mit seinen
schmutz- und bakterienabweisenden Eigenschaften
und seiner Rutschfestigkeit wiederum eine
optimale Alternative sein. Die Finger lassen sollte
man hingegen von PVC-Belägen, die häufig auch
als Vinylbeläge ausgelobt werden. „Das Ausgangsprodukt
Vinylchlorid ist giftig und kann Krebs auslösen.
Die im PVC-Belag enthaltenen Weichmacher
dünsten langsam aus und lagern sich unter
anderem im Hausstaub ab. Auch durch Abrieb
oder Auswaschung können sie freigesetzt werden.“
Ein beliebter und laut Brugger sehr empfehlenswerter
Klassiker in den Wohn- und Schlafräumen
sind Holzböden. Hierbei sollte man heimischen
Baumarten wie Eiche, Buche oder Esche Vorrang
geben. Wird ein Parkettboden, zum Beispiel aufgrund
der Fußbodenheizung, nicht schwimmend
FOTOS:BARBARA NIDETZKY
46 GESUND & LEBEN 09/22
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Schadstoffe freisetzen.
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INS HAUS
Egal ob Neubau,
Renovierung oder
Raumumgestaltung –
die Wandfarbe spielt eine
entscheidende Rolle, wenn es
darum geht, einem Raum neues Leben
einzuhauchen. Doch auch hierbei gilt es einiges zu
beachten, erklärt Brugger: „Nicht nur wirken sich
Farben auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden
aus, sie beeinflussen auch das Raumklima.“
Da die Farben meist in großen Mengen verstrichen
werden, fällt selbst ein geringer Schadstoffgehalt
stärker ins Gewicht. „Ein baubiologisch wertvoller
Anstrich gibt wenig Schadstoffe ab, lädt sich nicht
elektrostatisch auf und ist durchlässig für Wasserdampf“,
sagt der Experte. Dazu zählen beispielsweise
Kalkfarben oder Naturharzdispersionen.
Auch Silikatfarben halten in immer mehr Innenräumen
Einzug. Sie sind schadstofffrei, langlebig
und diffusionsoffen. Ihr besonderer Vorteil? „Silikatfarben
sind auch für feuchtes Mauerwerk geeignet
und zeichnen sich durch fungizide und antibakterielle
Eigenschaften aus. Dadurch sind sie auch
eine natürliche Waffe gegen Schimmel“, so Brugger.
RICHTIG LÜFTEN
Schimmel ist nicht nur ein optisches Manko, er
kann bei hoher Sporendichte auch gesundheitsgefährdend
in den Schleimhäuten sowie im Nervenund
Immunsystem wirken. Meist sind Baumängel
die Ursache – zum Beispiel undichte Rohre und
Fugen oder Schäden an Wasser- und Heizungsleitungen.
Daneben spielt jedoch auch falsches
Heizen und Lüften eine wichtige Rolle: „Im Winter
sollte die warme, feuchte Raumluft in möglichst
kurzer Zeit ausgetauscht werden, indem man zwei
bis fünf Minuten mit vollständig geöffneten Fenstern
quer- oder stoßlüftet. Fenster gekippt halten
ist eine Methode für den Sommer. Im Winter führt
sie zu starker Abkühlung der fensternahen Bereiche
und begünstigt dort die Kondensation der
Luftfeuchtigkeit und damit den Schimmelbefall“,
erklärt Brugger. Ist Schimmel erst einmal aufgetreten,
so muss zunächst die Feuchtigkeitsursache
FOTOS: BARBARA NIDETZKY; DIE UMWELTBERATUNG
Elektro- und Installationsarbeiten werden gemeinsam mit befugten Partnerfirmen umgesetzt.
Nicht nur wirken sich
Farben auf unsere
Stimmung und
unser Wohlbefinden
aus, sie beeinflussen
auch das Raumklima.
eruiert und behoben werden. Erst danach ist
der Einsatz von Trocknungsgeräten sinnvoll.
Bei stärkerem Befall kann der Pilz auch tief in
den Putz eingedrungen sein und die gesamte Putzschicht
muss bis auf die Ziegel entfernt werden –
hier lohnt es sich in jedem Fall, einen Profi an die
Seite zu holen.
Und wie geht es nun bei uns weiter? Wir starten
mit all diesen neuen Informationen und Erkenntnissen
in die letzte Bauphase. Und freuen uns auf
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Sobald die Tage kürzer werden und Sonnenschein zur Mangelware
wird, ist es wieder in aller Munde: das Vitamin D. Dahinter
steckt eine Gruppe fettlöslicher Vitamine, die allen voran für die
Aufnahme von Kalzium aus dem Darm zuständig sind und dabei
unterstützen, dieses in Knochen und Zähne einzubauen. Somit
spielt Vitamin D eine wichtige Rolle bei der Mineralisierung der
Knochen, unterstützt die Muskeln und beeinflusst verschiedene
Hormone. Unser Körper bildet Vitamin D in erster Linie unter Sonneneinstrahlung
in der Haut. Die verringerte Sonnenscheindauer
zwischen Oktober und März erschwert jedoch eine bedarfsdeckende
Versorgung. Auch durch Einflüsse des modernen Lebenswandels,
beispielsweise durch die Abnahme von Aktivitäten im
Freien, Büroarbeit oder ein verändertes Freizeitverhalten, kann es
■ KEINE BEHANDLUNG AUF EIGENE FAUST
zu niedrigen Vitamin-D-Werten kommen. Ein Vitamin-D-Mangel
äußert sich häufig in Müdigkeit, Muskelschmerzen, Haarausfall
oder einer erhöhten Infektanfälligkeit. Risikogruppen für eine
Minderversorgung sind vor allem jene Personen, die immobil,
chronisch krank oder pflegebedürftig sind und sich daher vorwiegend
in geschlossenen Räumen aufhalten. Darüber hinaus sind
auch ältere Menschen über 65 Jahre gefährdet, da die Eigenproduktion
von Vitamin D mit zunehmendem Alter sinkt. Auch Säuglinge
haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel, da
sie keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden sollten.
Um niedrigen Vitamin-D-Werten vorzubeugen, sollten Sie auch
im Herbst und Winter regelmäßige ausgedehnte Spaziergänge an
der frischen Luft unternehmen. Ein kleiner Teil des Bedarfs kann
auch über die Nahrung, beispielsweise durch Speisepilze, Eier,
Butter, oder Fische wie Lachs und Hering, abgedeckt werden. Bei
einem Mangel wird jedoch in den meisten Fällen zu Nahrungsergänzungsmitteln
geraten.
Ihre Apothekerinnen und
Apotheker ums Eck besprechen
mit Ihnen gerne Nutzen
und Risiken unterschiedlicher
Präparate!
Anders als bei anderen Vitamin-Präparaten
ist bei Vitamin D Vorsicht geboten, denn dieses
kann als fettlösliches Vitamin im Fett- und
Muskelgewebe gespeichert werden und so bei
einer übermäßig hohen Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel
zu einer akuten oder schleichenden
Überdosierung führen. Dabei entstehet
im Körper ein erhöhter Kalziumspiegel, der
in Übelkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder
in schweren Fällen in Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen
oder Bewusstlosigkeit resultieren
und sogar lebensgefährlich sein kann.
Aus diesem Grund gilt: Nehmen Sie Vitamin-D-Supplemente
nicht ohne einen vorherigen
Bluttest bei Ihrer Ärztin bzw. bei Ihrem Arzt
ein. Die Testergebnisse geben Aufschluss, ob
eine Einnahme von Supplementen erforderlich
ist und in welcher Dosierung sie benötigt werden.
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Ein Teil des Bedarfs an
Vitman D kann über die
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durch Speisepilze, Eier,
Butter, oder Fische wie
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Bei der Einnahme von
Supplementen ist die
Dosierung durch einen
Bluttest zu bestimmen.
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