Gesund & Leben 2022 / 10
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HEILPFLANZEN<br />
Paracelsus wusste schon im 16. Jahrhundert:<br />
„Alle Wiesen und Matten,<br />
alle Berge und Hügel sind Apotheken.“<br />
Er war einer der Urväter der Phytotherapie,<br />
der Pflanzenheilkunde.<br />
Heute wird das alte Wissen über die<br />
Wirkung spezieller Gewächse wiederentdeckt –<br />
analog zum Boom des Bio-Essens. Das Kräuterweiblein,<br />
das mit seinem Korb durch Feld und Flur<br />
zieht, bestimmt allerdings nicht mehr das Bild.<br />
Längst wächst Echinacea (Sonnenhut) auf weiten<br />
Feldern. Und Johanniskraut sowie Kamille werden<br />
maschinell vom Acker geerntet. Der kontrollierte<br />
Anbau von Heilpflanzen ist nicht nur rationell, er<br />
sichert auch eine gleichbleibende Qualität.<br />
ALTES WISSEN, NEU ENTDECKT<br />
Auch die niederösterreichische Allgemeinmedizinerin<br />
Dr. Christine Reiler hat sich auf Pflanzenheilkunde<br />
spezialisiert: „Für einige Medikamente<br />
aus der Apotheke gibt es eine pflanzliche Alternative,<br />
nur ist dieses Wissen bei vielen Menschen<br />
verloren gegangen.“ Wer nimmt bei Bluthochdruck<br />
schon eine Tinktur aus Schlangenwurzel, Buschklee,<br />
Weißdorn und Gold-Mohn ein?!<br />
Allerdings sind Pflanzenmittel – anders als<br />
chemische Präparate – keine Einzelstoffe mit klar<br />
definierter Struktur, sondern oft ein Cocktail aus<br />
Hunderten unterschiedlichen Molekülen. Die Vielstoffkombinationen<br />
stellen dem Organismus ein<br />
ganzes Arsenal an Abwehrmethoden zur Verfügung.<br />
Wie beim Essen nimmt sich der Körper, was<br />
er braucht.<br />
Wie die Medizin arbeitet auch die moderne<br />
Phytotherapie mit streng wissenschaftlichen<br />
Methoden. Bevor ein pflanzliches<br />
Arzneimittel<br />
in die Apotheke<br />
kommt, muss<br />
es ähnlich<br />
Für<br />
GESUND & LEBEN<br />
öffnet Reiler<br />
ihren grünen<br />
Medizin-<br />
Schrank<br />
Löwenzahn Von wegen<br />
Unkraut! Der europäische<br />
Ginseng regt durch die<br />
Bitterstoffe seiner Blätter<br />
den Stoffwechsel an:<br />
Blähungen, Verstopfungen<br />
und Magenbeschwerden<br />
haben keine Chance.<br />
Außerdem hat Löwenzahn<br />
eine harntreibende Wirkung<br />
und wird für Durchspültherapien<br />
genutzt. Und<br />
im Frühjahr zur Entgiftung<br />
von Leber und Galle – als<br />
Frischpresssaft. <strong>Gesund</strong> ist<br />
Löwenzahn auch als Salat<br />
oder Tee. n<br />
Johanniskraut Viele Studien<br />
belegen seine Wirkung<br />
gegen depressive Verstimmungen<br />
– als Stimmungsaufheller<br />
aus der Natur. Das<br />
grüne Antidepressivum funktioniert<br />
ähnlich wie die Geschwister<br />
aus der Apotheke:<br />
Es hemmt die Wiederaufnahme<br />
von Botenstoffen. Dafür<br />
verantwortlich ist das antibakterielle<br />
Hyperforin. Dank<br />
anderer Inhaltsstoffe wie<br />
Hypericin oder den Flavonoiden<br />
– sie wirken antiviral<br />
und entzündungshemmend<br />
– wird Johanniskraut auch<br />
bei Schürfwunden, Sonnenbrand<br />
oder Verstauchungen<br />
eingesetzt. Vor allem als Tee<br />
aus seinen Blüten oder Rot-<br />
Öl: Hier werden die Blüten<br />
mit Öl übergossen und eine<br />
Weile stehen gelassen. Mit<br />
der Zeit entwickelt sich die<br />
charakteristische rote Farbe.<br />
Achtung: Bei Sonnenexposition<br />
der Haut wird die Tinktur<br />
phytotoxisch, also giftig. n<br />
Heidelbeere Das blaue Wunder im Wortsinn –<br />
mit wohlschmeckenden Früchten und gesunden<br />
Inhaltsstoffen. Die Farbe in die Beere zaubern Anthocyane<br />
– echte Anti-Aging-Booster. Außerdem<br />
hemmt die Blaubeere Bakterien, Pilze und Viren.<br />
Mit ihren Gerbstoffen heilt sie Entzündungen der<br />
Mund- oder Rachenschleimhaut. Ein Klassiker ist<br />
ihr Einsatz in getrockneter Form – bei Durchfallerkrankungen<br />
einfach ein bis zwei Teelöffel täglich<br />
einnehmen. <br />
n<br />
Johanniskraut<br />
Heidelbeeren<br />
Weide<br />
Weide In ihrer Rinde ist Salicylsäure enthalten –<br />
wie in Aspirin. Das wussten und nutzten unsere Vorfahren<br />
schon im Altertum. Viele Studien zeigen die<br />
entzündungshemmende wie schmerzstillende Wirkung<br />
des Baums: bei Kopfschmerzen, Fieber und<br />
Rheuma. Im Vergleich mit dem Apotheken-Klassiker<br />
tritt die Linderung allerdings erst zeitverzögert ein.<br />
Dafür soll sie länger anhalten. Für Kräuterhexen<br />
ohne Phytotherapie-Ausbildung ist die Dosierung<br />
schwierig. Wer seinen Tee dennoch selbst produzieren<br />
will, sollte junge Rinde aufkochen. n<br />
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