Gesund & Leben 2022 / 10
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FOTOS: ISTOCK_IVAN-96_OLHA POTYSIEVA; ADOLF BLAIM; GW COSMETICS_SARA KATHARINA HOCHMAYR<br />
HEILPFLANZEN<br />
der heilenden Kraft pflanzlicher Medizin fest<br />
überzeugt ist: „Man muss nur mit offenen Augen<br />
durch die Natur gehen und sich in der grünen<br />
Apotheke bedienen. So manches vermeintliche<br />
Unkraut entpuppt sich auf den zweiten Blick als<br />
Medikament.“<br />
KARIN LEHNER n<br />
Danke<br />
GESUND & LEBEN bedankt sich<br />
herzlich für die freundliche Unterstützung<br />
bei Melitta Blaim, die uns die<br />
Pflanzenaquarelle in Andenken an<br />
ihren Vater Adolf Blaim zur Verfügung<br />
gestellt hat. Nähere Informationen<br />
finden Sie im Kräuterpfarrer-Zentrum<br />
in Karlstein/Thaya (NÖ) unter<br />
www.kraeuterpfarrer.at<br />
Spitzwegerich<br />
Spitzwegerich Ist seit Jahrtausenden<br />
eine Volksmedizin. Dennoch ist er heute<br />
ein Underdog. Dabei ist Spitzwegerich das<br />
Must-have des Sommers: Sein Inhaltsstoff Aucubin<br />
wirkt entzündungshemmend und antibiotisch – zur Behandlung<br />
lästiger Insektenstiche. Angewandt wird das gesunde<br />
Grün in Salbenform oder als Abrieb: Dafür mehrere lange<br />
Blätter aufeinanderlegen und verknoten. Den Knoten so lange<br />
in den Handinnenflächen reiben, bis Pflanzensaft austritt.<br />
Schafgarbe Die sogenannte<br />
Allheilpflanze ist Reilers liebstes<br />
Grün. Mit ihren Bitterstoffen<br />
unterstützt sie die Verdauung.<br />
Außerdem hat sie eine blutstillende<br />
Wirkung – perfekt zur<br />
Wundbehandlung. Schon Achilles<br />
rieb geschundene Soldatenfüße<br />
mit Schafgarbe ein. Weil die<br />
Allrounderin auch bei Menstruationsbeschwerden<br />
hilft, wird sie<br />
auch Frauenkraut genannt. Die<br />
Einnahme ist simpel: Blätter und<br />
Blüten können gegessen oder als<br />
Tee genossen werden. n<br />
Aloe vera Ein<br />
Wundergewächs<br />
Aloe vera<br />
aus der Pflanzenwelt:<br />
Sie kommt in heißen<br />
und trocken Gebieten vor<br />
und kann immense Wassermengen<br />
speichern.<br />
Aus dem Blattinneren<br />
wird das beliebte Aloe-vera-<br />
Gel gewonnen: zur Behandlung von<br />
Schürfwunden, Allergien, Insektenstichen und<br />
Sonnenbrand. Wer selbst Hand anlegen will: Die Haut der Pflanze<br />
schälen, bis das Blatt-Mark zum Vorschein kommt. Letzteres auf<br />
die betroffenen Hautstellen auftragen. Aufgrund des Inhaltsstoffs<br />
Aloin wirkt Aloe vera außerdem als Abführmittel bei Verstopfungen.<br />
<br />
n<br />
Den Stich damit einreiben – er schwillt ab und der<br />
Schmerz lässt nach. Funktioniert auch nach Kontakt<br />
mit Brennnesseln. Auch die Schleimstoffe<br />
des Tausendsassas entfalten ihre Wirkung: Sie<br />
erleichtern den Abtransport von Sekret aus<br />
den Bronchien der oberen Atemwege, umhüllen<br />
bei Heiserkeit die Oberfläche von Hals und<br />
Rachen und sorgen als Tee oder Lutschpastillen<br />
für Hustenlinderung. <br />
n<br />
Schafgarbe<br />
Melisse<br />
Schöllkraut Ein altes<br />
Hausmittel gegen Warzen:<br />
Den Saft der Pflanze auf<br />
die betroffene Hautstelle<br />
reiben – direkt oder in<br />
Form eines Präparats aus<br />
der Apotheke. Als frisch<br />
gepresster Saft oder Tee<br />
wird Schöllkraut auch bei<br />
Leber- und Gallenleiden<br />
eingesetzt. Doch Vorsicht<br />
bei der Dosierung: Die enthaltenen<br />
Alkaloide können<br />
zu unerwünschten Nebenwirkungen<br />
beziehungsweise<br />
Erkrankungen führen. n<br />
Mönchspfeffer Die Arzneipflanze<br />
Kümmel Das klassische Ge-<br />
Melisse Die Pflanze<br />
des Jahres <strong>2022</strong> würz für schwer verdauliche<br />
für alle, denen<br />
wächst vor allem in Südeuropa Speisen – das ätherische Öl der<br />
Stress den Schlaf<br />
und ist eine Frauenversteherin:<br />
Früchte wirkt krampflösend<br />
raubt oder auf den<br />
Laut Studien lindert sie das und verdauungsför-<br />
Magen schlägt. Der Lippenblütler duftet<br />
Post-Menstruelle-Syndrom dernd. Kein Raclette<br />
nach Zitronen (Zitronenmelisse) und<br />
(PMS), Menstruations-Beschwerden<br />
ohne Kümmel – das<br />
enthält ätherische Öle. Wegen ihrer<br />
und den Wechsel. weiß jede Schweize-<br />
beruhigenden Wirkung gilt Melisse als<br />
Früher wurde der Lippenblütler<br />
rin und jeder Schwei-<br />
Einschlafhilfe und Hausmittel gegen<br />
sogar als Potenzmittel einzer.<br />
Auch gegen<br />
einen nervösen Magen. Außerdem<br />
gesetzt. Genossen werden hier Blähungen ist das<br />
wirkt sie antiviral – als natürliche Arznei<br />
nur die Früchte – in Tee-, Tabletten-<br />
Kümmelkraut ge-<br />
gegen Herpes. Eingenommen wird die<br />
oder Tinkturform. n wachsen. n<br />
Pflanze in Tablettenform (aus der Apo-<br />
theke), als Tee oder Selbstangesetztes:<br />
auf Basis ihrer Blätter, die mit einem<br />
hochwertigen Öl oder Alkohol übergos-<br />
18 Kümmel<br />
sen werden. n<br />
GESUND & LEBEN <strong>10</strong>/22<br />
Schöllkraut<br />
■ KOLUMNE<br />
PHARMIG-Präsident<br />
Philipp von Lattorff, MBA<br />
LIEBE LESERINNEN<br />
UND LESER!<br />
Medizinisch gut versorgt zu werden,<br />
ist für viele in Österreich eine Selbstverständlichkeit.<br />
Bei Arzneimitteln,<br />
die auf Basis von menschlichem<br />
Blutplasma hergestellt werden, ist die<br />
Situation allerdings herausfordernd.<br />
Erkrankte, die mit solchen Medikamenten<br />
behandelt werden, sind darauf<br />
angewiesen, dass ihre Mitmenschen<br />
genügend Plasma spenden. Das Problem:<br />
Es wird immer weniger gespendet.<br />
Seit der Corona-Pandemie wird<br />
ein Drittel weniger Plasma gesammelt<br />
als davor. Das erhöht die Gefahr, dass<br />
zu wenig Blutplasma als Grundlage<br />
für die Herstellung dringend benötigter<br />
Arzneimittel zur Verfügung steht.<br />
Denn Plasma kann nicht künstlich<br />
erzeugt werden.<br />
Jede und jeder von uns kann eines<br />
Tages auf eine Plasma-Spende<br />
angewiesen sein. Denn die daraus<br />
hergestellten Produkte gehören zum<br />
Standardinventar in Krankenhäusern,<br />
Unfallkliniken und Intensivstationen.<br />
Außerdem kommen Plasmaprodukte<br />
im Rahmen von modernen Therapien<br />
zur Behandlung von Krebs, Immunerkrankungen<br />
und weiteren Krankheitsgebieten<br />
zum Einsatz. Wird<br />
weiterhin zu wenig Plasma gespendet,<br />
betrifft es nicht nur einige wenige,<br />
sondern uns alle.<br />
Trotz fortschrittlicher Technik dauert<br />
die Produktion vom Ausgangsstoff<br />
bis zum fertigen Präparat bis zu zwölf<br />
Monate. Darum ist ein kontinuierliches<br />
Spendenaufkommen so essenziell.<br />
Spenden geht gerade in Österreich<br />
sehr einfach. Wir haben bundesweit<br />
eine Reihe von Plasmazentren zur Verfügung.<br />
Wer Plasma spendet, hilft, die<br />
medizinische Versorgung abzusichern<br />
– für sich und uns alle.<br />
Eine Initiative der<br />
© MARION CARNIEL<br />
WERBUNG<br />
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