Leseprobe "Spinnennetz" von Lars Kepler
schlendern planlos zu den Reihen aus jungen Bäumen und halten inne. »Diese Sache wollte ich nicht am Telefon erledigen, aber Margots DNA ist jetzt bestätigt, es waren ihre Überreste, die in diesem Sack steckten«, sagt Erixon. »Im Grunde wussten wir das ja schon«, sagt Joona und lässt sich auf einen Stapel Holzpaletten sinken. Erixon tritt ein paarmal in den Kies und betrachtet dann Joona aus leeren Augen. »Es war wirklich das Schrecklichste, was ich je gesehen habe … in diesem Paket aus Plastik und Stoff war ein Gummisack … der Körper wurde dort mit Natriumhydroxid aufgelöst, also Ätznatron … die Todesursache ist unmöglich festzustellen.« »Sie könnte also in diesem Sack noch am Leben gewesen sein?« »Ich weiß es nicht, hast du die Bilder aus der Rechtsmedizin gesehen?« Erixon gibt ihm einen Umschlag im C5-Format und wendet sich ab, bevor Joona ihn öffnet und zwei Farbfotografien heraus zieht. Auf dem ersten sieht man den Inhalt des Sacks auf einem Obduktionstisch mit hohen Kanten. Margots aufgelöstes Gewebe ist nur noch ein graugelber, halb durchsichtiger Schleim mit vereinzelten größeren Klumpen. Ein blutroter Fuß ohne Zehen kann neben dem beinahe entblößten Rückgrat erahnt werden. Auf der anderen Fotografie hat Åhlén die Chemikalien und die Flüssigkeiten weggespült und die Teile, die von Margot übrig geblieben sind, auf der Stahlplatte aufgereiht. Ein Schädel mit Haarresten, dazu Teile der Halsmuskulatur und die Kehle, nackte Skelettteile, ein Oberschenkel und ein graues, blutgestreiftes Stück des Beckens und des Gesäßes. 56
»Was den Stall angeht«, sagt Erixon und räuspert sich kurz. »Du hattest natürlich recht, das Labor hat Rückstände der Zündhütchen in den fünf Blutstropfen gefunden, und das hier ist auch sehr interessant … es gibt wie erwartet Spuren von Antimon, aber auch von Kalium, Zinn und Quecksilber.« »Die Patrone hatte ein Zündhütchen mit Knallquecksilber«, sagt Joona und steckt die Bilder zurück in den Umschlag. »Ich habe diesen Umstand untersucht, aber solche Zündhütchen werden heutzutage nicht mehr hergestellt, sie wurden nur wenige Jahre im Ostblock verwendet, aber wenn man sucht, kann man sie in alten Munitionslagern noch finden.« »Habt ihr die Kugel in den Überresten gefunden?«, fragt Joona und drückt zwei Finger auf sein linkes Augenlid, als sich ein Anflug von Migräne bemerkbar macht. »Ja, ich habe sie im Wagen, ich dachte mir schon, dass du sie sehen willst.« Sie gehen zum Kastenwagen und hören, wie der Wind durch das Laub der jungen Obstbäume zieht. »Das Seltsame ist, dass der Mantel der Kugel vollkommen weiß ist, wie Schnee«, sagt Erixon und sieht Joona an. »Was ist das für ein Metall?« »Es könnte weiß gekochtes Silber sein … du weißt schon, jedes Silber, das verwendet wird, enthält ein bisschen Kupfer, sogar Sterling-Silber, aber ich glaube, dass der Täter den Silbermantel der Kugel erhitzt hat, bis das gesamte Kupfer oxidiert war … und danach hat er das Kupferoxid mit Säure weggeätzt, sodass der Mantel eine Schicht aus reinweißem Silber bekommen hat.« Erixon öffnet die Tür des Kastenwagens und klettert seufzend hinein, schaltet die Lampe über dem kleinen Schreibtisch an und löst die Riemen, die den Stuhl festhalten. Joona folgt ihm gebückt, damit er sich den Kopf nicht an der Decke stößt. 57
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- Seite 31 und 32: »Es gibt keine Fußspuren … und
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- Seite 37 und 38: Texte aus dem Volkskundearchiv und
- Seite 39 und 40: durch, Ermittlungen, für die Margo
- Seite 41 und 42: Es wird wieder still, und Joona hö
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- Seite 45 und 46: »Ich brauche das wirklich«, sagt
- Seite 47 und 48: 6 Saga parkt das Motorrad und betri
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- Seite 55: Der Staub steigt in dem flachen Son
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- Seite 61 und 62: vor dem letzten stehen, das Valeria
- Seite 63 und 64: Datingdienst zum anderen und hält
- Seite 65: Ein schwerer Regentropfen, der wie
schlendern planlos zu den Reihen aus jungen Bäumen und halten<br />
inne.<br />
»Diese Sache wollte ich nicht am Telefon erledigen, aber<br />
Margots DNA ist jetzt bestätigt, es waren ihre Überreste, die in<br />
diesem Sack steckten«, sagt Erixon.<br />
»Im Grunde wussten wir das ja schon«, sagt Joona und lässt<br />
sich auf einen Stapel Holzpaletten sinken.<br />
Erixon tritt ein paarmal in den Kies und betrachtet dann<br />
Joona aus leeren Augen.<br />
»Es war wirklich das Schrecklichste, was ich je gesehen<br />
habe … in diesem Paket aus Plastik und Stoff war ein Gummisack<br />
… der Körper wurde dort mit Natriumhydroxid aufgelöst,<br />
also Ätznatron … die Todesursache ist unmöglich festzustellen.«<br />
»Sie könnte also in diesem Sack noch am Leben gewesen<br />
sein?«<br />
»Ich weiß es nicht, hast du die Bilder aus der Rechtsmedizin<br />
gesehen?«<br />
Erixon gibt ihm einen Umschlag im C5-Format und wendet<br />
sich ab, bevor Joona ihn öffnet und zwei Farbfotografien heraus<br />
zieht.<br />
Auf dem ersten sieht man den Inhalt des Sacks auf einem<br />
Obduktionstisch mit hohen Kanten. Margots aufgelöstes Gewebe<br />
ist nur noch ein graugelber, halb durchsichtiger Schleim<br />
mit vereinzelten größeren Klumpen.<br />
Ein blutroter Fuß ohne Zehen kann neben dem beinahe entblößten<br />
Rückgrat erahnt werden.<br />
Auf der anderen Fotografie hat Åhlén die Chemikalien und<br />
die Flüssigkeiten weggespült und die Teile, die <strong>von</strong> Margot übrig<br />
geblieben sind, auf der Stahlplatte aufgereiht.<br />
Ein Schädel mit Haarresten, dazu Teile der Halsmuskulatur<br />
und die Kehle, nackte Skelettteile, ein Oberschenkel und ein<br />
graues, blutgestreiftes Stück des Beckens und des Gesäßes.<br />
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