Leseprobe "Spinnennetz" von Lars Kepler
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»Hier versteckst du dich also«, sagt sie und kommt zu ihm.<br />
»Was ist denn passiert?«<br />
»Die Beine sind abgebrochen«, sagt er und zeigt darauf.<br />
»Ich kümmere mich morgen darum … das Essen ist fertig.«<br />
Er hebt die drei Fotografien vom Boden auf und gibt sie ihr.<br />
»Da wurde Papa vierzig«, sagt Valeria und zeigt ihm ein Studioporträt<br />
ihrer ganzen Familie.<br />
»Du solltest es einrahmen.«<br />
»Oder dieses hier«, schlägt sie mit einem Lächeln vor.<br />
Sie reicht ihm eine blasse Farbfotografie. Valeria ist vielleicht<br />
fünf Jahre alt, sie lächelt mit großen Zähnen und hat einen Fußball<br />
unter den Arm geklemmt.<br />
»Cool«, sagt er und sieht sie an.<br />
Sie steht mit gerunzelter Stirn da und betrachtet die letzte<br />
Fotografie. Drei Teenagermädchen mit offenem Haar und weißen<br />
Kleidern sind ins Wasser hinausgewatet. Sie tragen eine<br />
große hellblaue Skulptur, die eine Frau mit einem durchsichtigen<br />
Kleid und einem Schleier aus Perlen darstellt.<br />
»Bist du das da in der Mitte?«, fragt er.<br />
»Nein … das verstehe ich nicht … das hier ist ein bestimmtes<br />
Ritual … Mãe de Água, alle kennen es, aber meine Familie hat<br />
sich nie damit abgegeben, Papa war da ziemlich streng.«<br />
»Sind das deine Freunde?«<br />
»Nein … also, ich habe keine Ahnung, ich habe dieses Bild<br />
noch nie zuvor gesehen«, sagt sie nachdenklich.<br />
62<br />
*<br />
Brandon hat eine Kebab-Pizza Millennium mit extra Soße gegessen<br />
und beendet gerade sein fünftes großes Pils im Blå Krogen.<br />
Er sitzt dort mit dem Telefon in der Hand, springt <strong>von</strong> einem