Dübener Wochenspiegel - Ausgabe 1 - Jahrgang 2023
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AUS DER REGION 18. Januar <strong>2023</strong><br />
<strong>Dübener</strong><br />
WOCHENSPIEGEL<br />
Rekordjahr für die Bad <strong>Dübener</strong> Wehr / Brandstiftungen nehmen zu<br />
Kameraden mussten im Jahr 2022 zu 147 Einsätzen ausrücken<br />
(Bad Düben/Wsp/bro). 147 Einsätze<br />
stehen in den Büchern der Kameradinnen<br />
und Kameraden der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Bad Düben – so viele wie<br />
noch nie in einem Jahr. „Die Einsätze<br />
haben zugenommen. Das bedeutet<br />
mitunter auch Stress im Familienleben.<br />
Im Schnitt sind wir somit 2022<br />
jeden zweiten Tag ausgerückt. In den<br />
Stadtteilen Schnaditz kommen noch<br />
ein und im Tiefensee zwei Einsätze<br />
dazu. Wenn man bedenkt, das wir<br />
2021 insgesamt 134-mal alarmiert<br />
wurden, ist das schon ein enormer<br />
Anstieg. Auch die Einsätze, wie Hilfeleistungen<br />
für den Rettungs- und<br />
Pflegedienst, gingen nach oben. Den<br />
Grund sehe ich darin, das Menschen<br />
älter werden und im Alter vereinsamen.<br />
Oftmals kümmert sich auch<br />
niemand um sie. Und irgendwann,<br />
wenn einem auffällt, dass der Briefkasten<br />
überquillt, dann müssen wir<br />
die Wohnungen öffnen“, stellte Bad<br />
Dübens Feuerwehrsprecher Tobias<br />
Volkmann fest.<br />
Im Detail waren es 69 technische<br />
Hilfeleistungen, 43 Brände, zwölf<br />
Fehlalarme, zehn Brandmeldeanlagen,<br />
acht Unfälle und zwei böswillige<br />
Alarmierungen. Dahinter verbirgt sich<br />
ein Missbrauch des Notrufes. Der<br />
größte Einsatz war der Waldbrand<br />
bei Arzberg. Sieben Tage lang war<br />
das Bad <strong>Dübener</strong> Tanklöschfahrzeug<br />
mit wechselnden Besatzungen im<br />
Dauereinsatz. „Dieser Einsatz war<br />
der mit dem größten Aufwand, weil<br />
wir mit Kameraden aus Schnaditz<br />
und Tiefensee im Drei-Schicht-System<br />
unterwegs waren. Unser Tanker<br />
wurde während dieser Zeit 215-mal<br />
befüllt. Das waren rund eine Million<br />
Liter Löschwasser“, verdeutlicht<br />
Volkmann.<br />
Aber auch Einsätze, bei denen Menschen<br />
gerettet wurden, blieben dem<br />
34-jährigen Feuerwehrmann in guter<br />
Erinnerung. Insgesamt 39 Personen<br />
Im November mussten die Kameraden binnen weniger Tage zu drei schweren Unfällen. Zwischen Bad Düben und Söllichau<br />
musste dabei eine Autofahrerin aus ihrem zerbeulten Auto freigeschnitten werden.<br />
Fotos: (Wsp) Brost<br />
wurden im Jahr 2022 gerettet. Allein<br />
15 bei einem Kellerbrand am zweiten<br />
Weihnachtsfeiertag in der Schmiedeberger<br />
Straße.<br />
Auch schwere<br />
Unfälle begleiteten<br />
die Bad <strong>Dübener</strong><br />
Kameraden<br />
durch das Jahr.<br />
Erst im November<br />
gab es innerhalb<br />
von zwei Tagen<br />
drei schwere<br />
Autounfälle nahe<br />
Bad Düben. Dabei<br />
mussten die Feuerwehrleute nach<br />
einem Zusammenstoß zwischen Bad<br />
Düben und Söllichau eine Frau aus<br />
ihrem total zerstörten Auto herausschneiden.<br />
Im Frühjahr und Sommer mussten<br />
die Kurstädter zu außergewöhnlich<br />
Insgesamt 39 Personen<br />
wurden im vergangenen<br />
Jahr durch uns gerettet.<br />
vielen Ödlandbränden ausrücken.<br />
Insgesamt zwölfmal wurden sie dazu<br />
alarmiert. „Schnell fiel auf, dass alle<br />
Brände mit dem<br />
gleichen Muster<br />
entstanden sind.<br />
Wir vermuten,<br />
dass es sich hierbei<br />
um Brandstiftungen<br />
handelte.<br />
Die Kriminalpolizei<br />
ermittelt noch.<br />
Auch vier Pkw-<br />
Brände und zwei<br />
schwere Kellerbrände<br />
werden aktuell noch von den<br />
Experten der Polizei untersucht. Vor<br />
allem die Autobrände verzeichneten<br />
immer wieder ein gleiches Muster.<br />
Wir hoffen, dass die Ermittlungen hier<br />
irgendwann zum Erfolg führen“, sagt<br />
Volkmann.<br />
Tobias Volkmann,<br />
Feuerwehrsprecher<br />
Aber auch außerhalb des Einsatzgeschehens<br />
gab es bei der Feuerwehr<br />
Bad Düben einige Höhepunkte. Auch<br />
deshalb, weil Corona das Dienst- und<br />
Einsatzgeschehen in diesem Jahr<br />
kaum noch beeinträchtigte. „Die<br />
Inbetriebnahme unseres neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuges<br />
ist ein<br />
Quantensprung in Sachen Technik,<br />
unsere Wochenendschulung mit zwei<br />
Großübungen, unser Tag der offenen<br />
Tür und unsere Teilnahme beim Bad<br />
<strong>Dübener</strong> Weihnachtsmarkt waren<br />
weitere Aktivitäten“, zählte der Kurstädter<br />
auf.<br />
Auch im kommenden Jahr stehen wieder<br />
einige Höhepunkte im Plan. Allerdings<br />
steht ein völlig anderer Wunsch<br />
bei allen Kameraden ganz oben: Dass<br />
sie von ihren Einsätzen auch <strong>2023</strong> alle<br />
gesund wieder zurückkommen. Das<br />
hat oberste Priorität.<br />
Zwei nicht alltägliche Einsätze im Juni: Zum einen halfen die Bad <strong>Dübener</strong> Kameraden bei der Suche nach einer vermissten Person im Löbnitzer Mühlfeldsee mit ihrem<br />
Feuerwehrboot. Zum anderen brannte das Dach eines Mehrfamilienhauses in Laußig. Die Kameraden mussten von der Drehleiter aus löschen.