CONVINUS Global Mobility Insights NEWSLETTER Winter 2022 / 2023
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong><br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Inhaltsverzeichnis - deutschsprachige Beiträge<br />
Seite 4-8:<br />
Schweiz - Business Traveller in der Schweiz<br />
Seite 9-15:<br />
Griechenland - Status der entsandten Arbeitnehmer<br />
Seite 16-19:<br />
Schweden - Neues zum schwedischen Einwanderungsrecht<br />
Seite 20-25:<br />
Italien - Überblick: Entsendung von Arbeitnehmern<br />
Table of content - English contributions<br />
Page 26-29:<br />
Switzerland - Business Traveller in Switzerland<br />
Page 30-35:<br />
Greece - Posted Workers`status in Greece<br />
Page 36-38:<br />
Sweden - Swedish Immigration Law Updates<br />
Page 39-42:<br />
Italy - Overview on posted workers
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Traveller in der Schweiz<br />
Business<br />
Autorin: Friederike V. Ruch, <strong>CONVINUS</strong> (Schweiz)<br />
Das Thema "Compliance" gewinnt in jedem Unternehmen an stetig wachsender<br />
Bedeutung. Im Zusammenhang mit Geschäftsreisen gestaltet sich dies jedoch aus<br />
verschiedenen Gründen sehr komplex. Für eine Geschäftsreise muss eine Reihe<br />
von Aspekten angesehen bzw. überprüft werden, um aus rechtlicher Sicht die<br />
richtigen Schritte einzuleiten. In den meisten Unternehmen besteht die erste<br />
Hürde bereits darin, dass alle involvierten Stellen im Unternehmen über die<br />
Geschäftsreisen frühzeitig informiert werden, um die notwendigen Abklärungen<br />
bzw. möglicherweise auch die Einholung von Arbeitsbewilligungen vorzunehmen.<br />
Im Nachfolgenden gehen wir auf die rechtlichen Aspekte im Rahmen von<br />
Geschäftsreisen in die Schweiz ein.<br />
Arbeitsrecht<br />
Unabhängig von der Dauer der Geschäftsreise müssen zwingend die<br />
massgebenden arbeitsrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden. Hierzu<br />
zählen u.a. die Einhaltung von:<br />
Maximalen Arbeitszeiten: in der Regel 45 Stunden, mit Ausnahmen<br />
Mindest-Ferientage: 20 Arbeitstage<br />
Feiertage: hierbei gilt es zu beachten, dass es kantonale Unterschiede gibt<br />
Massgebendes Salär: Kantonale Unterschiede<br />
In der Praxis zeigt sich die Thematik der Einhaltung des massgebenden Schweizer<br />
Salärs als eine kostenintensive Massnahme. Je nach Einsatzort (Kanton) in der<br />
Schweiz gibt es zwei verschiedene Tools, über die man das massgebende Salär in<br />
der Schweiz berechnet. In beiden Tools sind die gleichen Grundlagen massgebend.<br />
Die Berechnung basiert auf Unternehmensbranche, Stellung im Unternehmen,<br />
Funktion, Arbeitsstunden, Ausbildungsgrad und Alter. Das Ergebnis aus dem Tool<br />
stellt das massgebende Basissalär dar. Das Endergebnis weist mehrere<br />
Salärangaben auf, wobei lediglich zwei Salärangaben massgebend sind: die<br />
Salärangabe vom unteren Quartil für Schweizer Männer für einen Zeitraum von bis<br />
zu max. 90 Tagen im Jahr und der Median für Schweizer Männer für längere<br />
Zeiträume.<br />
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Wenn der Geschäftsreisende aus dem Ausland ein niedrigeres Basisssalär ausgezahlt<br />
erhält, muss die Differenz zum berechneten massgebenden Salär in der<br />
Schweiz pro rata dem Geschäftsreisenden gezahlt werden. Um die Differenzzahlung<br />
für einen Tag auszurechnen, dividiert man die monatliche Differenz durch<br />
21.66 Tage. In dieser Berechnung wird von dem Brutto-Basissalär ausgegangen.<br />
Dies bedeutet von der möglichen Differenzzahlung müssen die entsprechenden<br />
Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Abzug gebracht werden.<br />
Des Weiteren sind die Bestimmungen aus dem Entsendegesetz einzuhalten. Diese<br />
besagen, dass die Kosten für Verpflegung, Unterkunft sowie Reisekosten vom<br />
Arbeitgeber übernommen werden. Diese Kosten können entweder effektiv oder<br />
pauschal übernommen werden. Häufig werden die effektiven Unterkunftskosten<br />
(bspw. Hotel) und die effektiven Reisekosten (bspw. Flugkosten) übernommen.<br />
Allerdings werden die Verpflegungskostens sowie die Reisekosten innerhalb der<br />
Schweiz (Kosten für die Fahrt zwischen Unterkunft und Arbeitsort) mit einem<br />
Pauschalbetrag abgegolten. In den meisten Kantonen wird für die Verpflegung ein<br />
Pauschalbetrag von CHF 70 pro Tag akzeptiert sowie für bei Reisekosten ein<br />
Pauschalbetrag von CHF 15.<br />
Grundsätzlich müssen die genannten arbeitsrechtlichen Bestimmungen eingehalten<br />
werden, unabhängig davon, ob für die Geschäftsreise eine Arbeitsbewilligung<br />
notwendig ist.<br />
Arbeitsbewilligung oder Visum<br />
Für den Fall, dass der Geschäftsreisende eine Erwerbstätigkeit in der Schweiz<br />
ausübt, benötigt es eine Arbeitsbewilligung. In der Regel bedeutet dies, dass<br />
entweder die Einsatztage in der Schweiz im Rahmen des Meldeverfahrens zu<br />
melden sind oder eine 120-Tages-Bewilligung einzuholen ist. Unabhängig von der<br />
Art der Bewilligung gilt diese immer nur für den angegebenen Arbeitsort.<br />
Grundsätzlich ist das Meldeverfahren ein unkompliziertes Online-Verfahren für die<br />
Meldung der Arbeitstage eines Mitarbeiters/ Geschäftsreisenden. Es hat allerdings<br />
einige Aspekte, welche das Verfahren in der Praxis als administrativ etwas<br />
aufwändig gestalten. Im Rahmen des Meldeverfahrens müssen die einzelnen<br />
effektiven Arbeitstage 8 Tage im Voraus gemeldet werden. Dies bedeutet zum<br />
Beispiel, wenn der Mitarbeiter mitteilt, dass er am 25. März in der Schweiz arbeiten<br />
wird, der 25. März auch so gemeldet werden muss.<br />
5<br />
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Entscheidet sich der Mitarbeiter jedoch am Ende, dass er doch besser am 24. März<br />
in der Schweiz arbeiten möchte, muss der gemeldete 25. März gelöscht sowie neu<br />
der 24. März gemeldet werden. Für den Fall, dass der Mitarbeiter dies jedoch nicht<br />
8 Tage im Vorhinein meldet, kann diese Änderung allerdings gar nicht vorgenommen<br />
werden. Zudem kann das Meldeverfahren grundsätzlich mit einigen<br />
Ausnahmen nur für Mitarbeiter von einem Arbeitgeber in einem EU/EFTA-Mitgliedsstaat<br />
(inkl. Grossbritannien) genutzt werden. Eine letzte Einschränkung ist, dass<br />
jeder Arbeitgeber nur 90 Tage pro Kalenderjahr zur Verfügung hat, an denen er<br />
seine Mitarbeiter im Rahmen des Meldeverfahren melden kann. Es ist daher sinnvoll,<br />
eine entsprechende Planung vorzunehmen bzw. das Meldeverfahren für<br />
kurzfristige Einsätze zu nutzen.<br />
Für die meisten Mitarbeiter / Geschäftsreisenden, welche mehrmals in die Schweiz<br />
innerhalb einer 12-Monatsperiode reisen und deren Tätigkeit als Erwerbstätigkeit<br />
einzustufen ist, erweist sich die Einholung einer 120-Tages-Bewilligung als der<br />
sinnvollere Weg. Die Einholung einer solchen Bewilligung kann zwar zwischen 2-8<br />
Wochen - je nach Einsatzkanton - dauern, aber nach Einholung ist diese entweder<br />
für das Kalenderjahr oder eine 12-Monatsperiode gültig. Der Mitarbeiter kann aufgrund<br />
dieser an max. 120 Tagen in die Schweiz einreisen und arbeiten. Er muss die<br />
einzelnen Tage nicht zusätzlich vorgängig an weiterer Stelle melden. Eine Situation,<br />
in der sich ein Mitarbeiter kurzfristig entscheidet an einem anderen Tag in die<br />
Schweiz zu kommen als ursprünglich geplant, ist daher im Rahmen dieser<br />
Bewilligung kein Problem.<br />
Sollte keine Erwerbstätigkeit vorliegen, dann ist es möglich, dass aus bewilligungsrechtlicher<br />
Sicht keine Schritte vorgenommen werden müssen. Je nach Staatsangehörigkeit<br />
des Geschäftsreisenden kann allerdings ein Geschäftsreisevisum /<br />
Schengenvisum notwendig sein.<br />
Sozialversicherung<br />
Je nachdem in welchem Land der Geschäftsreisende sozialversichert ist bzw.<br />
welche Staatsangehörigkeit der Geschäftsreisende besitzt, kann bei vorhandenem<br />
Sozialversicherungsabkommen mit der Schweiz, der Geschäftsreisende von der<br />
Sozialversicherungspflicht in der Schweiz befreit werden. Hierfür müsste die<br />
notwendige Bescheinigung eingeholt werden: A1 oder Entsandtenbescheinigung.<br />
Grundsätzlich müsste dieses Formular bereist schon ab Tag 1 vorliegen.<br />
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Es empfiehlt sich daher, dies nach Bekanntwerden der Geschäftsreise bereits<br />
einzuholen. Zudem kann in manchen Ländern der Zeitraum der Gültigkeit dieser<br />
Bescheinigungen mit bspw. 12 Monate oder länger angegeben werden, so dass<br />
nicht für jede einzelne Geschäftsreise eine solche Bescheinigung eingeholt werden<br />
muss.<br />
Für den Fall, dass kein Sozialversicherungsabkommen mit der Schweiz vorliegt,<br />
wäre der Geschäftsreisende grundsätzlich in der Schweiz sozialversicherungspflichtig.<br />
In der Praxis wird auf eine Unterstellung in der Schweiz bis zu einem Zeitraum<br />
von bis zu 30 Tagen in der Regel verzichtet. Aufgrund dessen kommt es bei<br />
einer Geschäftsreise, in der Regel zu keiner Sozialversicherungspflicht in der<br />
Schweiz.<br />
Für alle Geschäftsreisende ist es jedoch wichtig eine ausreichende Krankenversicherung<br />
abgeschlossen zu haben. Es sollte überprüft werden, ob der Geschäftsreisende<br />
eine internationale Deckung in seiner Krankenversicherung eingeschlossen<br />
hat.<br />
Steuern<br />
In den meisten Fällen entsteht bei einer Geschäftsreise in die Schweiz keine<br />
Steuerpflicht in der Schweiz. Es gibt allerdings zwei Faktoren, basierend auf denen<br />
trotz allem eine Steuerpflicht bei einer Geschäftsreise in die Schweiz entstehen<br />
kann.<br />
Hierbei handelt es sich zum einen, um die «183-Tage-Regel». Zu beachten gilt, die<br />
unterschiedliche Ausgestaltung dieser in den verschiedenen Doppelbesteuerungsabkommen.<br />
Sofern ein Geschäftsreisender sich weniger als 183 Tage in der<br />
Schweiz, entweder in einer 12-Monatsperiode, einem Kalenderjahr oder einem<br />
Steuerjahr aufhält, kein Salär in der Schweiz ausbezahlt erhält sowie keinerlei<br />
Kosten von einer rechtlichen Einheit in der Schweiz getragen werden., dass keine<br />
Steuerpflicht im Einsatzland entsteht.<br />
Selbst im Fall, dass die oben beschriebenen drei Punkte erfüllt sind, muss zudem<br />
kontrolliert werden, ob der Schweizer Einsatzbetrieb sich eventuell dennoch als<br />
faktischer Arbeitgeber qualifiziert. Wäre dies der Fall, ist eine Steuerpflicht ab dem<br />
ersten Tag gegeben. Dies hätte zur Folge, dass der Schweizer Einsatzbetrieb auf die<br />
Schweizer Arbeitstage die Quellensteuer abrechnen muss.<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Die Doppelbesteuerung kann gemäss den Regelungen des Doppelbesteuerungsabkommen<br />
durch Steueranrechnung oder Progressionsvorbehalt vermieden<br />
werden.<br />
Prozess & Administration<br />
Aufgrund der Vielfältigkeit von Geschäftsreisen und den verschiedenen rechtlichen<br />
Aspekten ist es wichtig eine Policy zu erstellen sowie einen Prozess für die<br />
Einholung aller Informationen und der Überprüfung der Geschäftsreisen sowie<br />
über die einzelnen Aufgaben zu implementieren.<br />
Basierend auf unserer Erfahrung ist es nach wie vor die grösste Herausforderung,<br />
dass alle essenziellen Informationen einer Geschäftsreise rechtzeitig vorhanden<br />
sind, um mit diesen überhaupt die notwendigen Schritte einleiten zu können.<br />
Hierfür ist einerseits ein möglichst unkomplizierter Prozess wichtig, aber auch der<br />
umfassende interne Informationsfluss im Unternehmen über die Tragweite der<br />
rechtlichen Überprüfung und Einhaltung von gesetzlichen Regelungen bei Geschäftsreisen.<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Status der entsandten Arbeitnehmer in Griechenland<br />
Autorin: Maria Kouri, Corporate Relocations Greece (Griechenland)<br />
Was ist ein entsandter Arbeitnehmer?<br />
Ein entsandter Arbeitnehmer ist ein Angestellter eines Unternehmens mit Sitz in<br />
einem EU-Mitgliedstaat (EU/EWR/Schweiz), der von seinem Arbeitgeber vorübergehend<br />
in einen anderen EU-Mitgliedstaat entsandt wird, um dort Dienstleistungen<br />
zu erbringen.<br />
Der Arbeitnehmer kann sowohl EU- als auch Nicht-EU-Bürger sein und kann im<br />
Rahmen eines Dienstleistungsvertrags, einer konzerninternen Entsendung oder<br />
einer Überlassung durch eine Zeitarbeitsfirma entsandt werden.<br />
Rechtlicher Hintergrund der Entsendung in die EU<br />
Die EU-Rechtsvorschriften zur Entsendung gelten für Unternehmen mit Sitz in<br />
einem Mitgliedstaat, die im Rahmen der Erbringung von Dienstleistungen eine<br />
Entsendung vornehmen.<br />
Ursprüngliche Richtlinie 96/71/EG: Einführung von entsandten Arbeitnehmern<br />
und Liste der Arbeitsbedingungen<br />
Richtlinie 2014/67/EU zur Durchsetzung der Richtlinie 96/71/EG über die<br />
Entsendung von Arbeitnehmern im Rahmen der Erbringung von<br />
Dienstleistungen<br />
Richtlinie 2018/957/EU zur Änderung der Richtlinie 96/71/EG über die<br />
Entsendung von Arbeitnehmern im Rahmen der Erbringung von<br />
Dienstleistungen<br />
Die zwei wichtigsten Vorschriften<br />
Respektieren Sie das Gehaltsniveau des Gastlandes<br />
Jeder Arbeitnehmer, der in das Gastland entsandt wird, muss nach den dort<br />
geltenden Mindestlohnsätzen, einschliesslich der Überstundensätze, bezahlt<br />
werden, d.h. er darf keinen geringeren Lohn erhalten als der, der in dem für die<br />
Stelle geltenden Tarifvertrag festgelegt ist.<br />
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Respektieren Sie die Arbeitszeiten des Gastlandes<br />
Jeder Arbeitnehmer, der in das Gastland entsandt wird, muss die Höchstarbeitszeiten<br />
und Mindestruhezeiten einhalten, die in den Rechtsvorschriften des<br />
Gastlandes festgelegt sind.<br />
Dauer der Entsendung<br />
Die Meldung über die Entsendung von Arbeitnehmern kann sich auf eine maximale<br />
Entsendungsdauer von 18 Monaten beziehen. Für langfristige Entsendungen<br />
(länger als 12 oder 18 Monate) sieht der Aufnahmemitgliedstaat die Anwendung<br />
erweiterter Beschäftigungsbedingungen vor.<br />
Welche Zulassungsvoraussetzungen gelten?<br />
Der Aufnahmemitgliedstaat ist berechtigt, vom Arbeitgeber im Herkunftsland zu<br />
verlangen, dass er vor der Entsendung folgende Verwaltungsmassnahmen trifft:<br />
Abgabe einer Erklärung gegenüber den zuständigen nationalen Behörden<br />
spätestens zu Beginn der Dienstleistungserbringung, die die relevanten<br />
Informationen enthält, die erforderlich sind, um eine Überprüfung der<br />
Einzelheiten der Entsendung am Arbeitsplatz zu ermöglichen, einschließlich<br />
a. Angaben zur Person des Dienstleisters.<br />
b. Die voraussichtliche Zahl der eindeutig identifizierbaren entsandten Arbeitnehmer.<br />
c. Die Verbindungsperson und die Kontaktperson.<br />
d. Die voraussichtliche Dauer, der vorgesehene Beginn und das voraussichtliche<br />
Ende der Entsendung.<br />
e. Die Anschrift(en) des Arbeitsplatzes.<br />
Benennung einer Person, die mit den zuständigen Behörden des<br />
Aufnahmemitgliedstaates in Verbindung steht.<br />
*Die meisten Mitgliedstaaten haben ein elektronisches System für die Meldung bei<br />
den nationalen Arbeitsbehörden eingeführt. Auch wenn Griechenland noch keine<br />
elektronische Plattform eingerichtet hat, kann das Verfahren per E-Mail bei den<br />
zuständigen Arbeitsbehörden durchgeführt werden.<br />
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A1 und S1 Dokumente<br />
Wie bereits erwähnt, bezieht sich der Begriff "entsandter Arbeitnehmer" auf eine<br />
Person, die vorübergehend im Ausland arbeitet. Bescheinigungen über die<br />
Einhaltung der Sozialversicherungsvorschriften und den Anspruch auf medizinische<br />
Versorgung für entsandte Arbeitnehmer werden Personen ausgestellt, die in<br />
EU/EWR-Länder ziehen, um dort zu arbeiten (A1-Bescheinigung und S1-Bescheinigung<br />
oder die Europäische Krankenversicherungskarte) oder in Ländern, mit denen<br />
die EU/EWR-Länder ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen haben. Die<br />
Bescheinigungen werden auch für andere Personengruppen ausgestellt, z. B. für<br />
Selbstständige und Personen, die in mehreren Ländern arbeiten. In der Bescheinigung<br />
wird angegeben, welche Rechtsvorschriften der sozialen Sicherheit des<br />
Landes auf die Person anzuwenden sind, in dem sie im Ausland arbeitet. Derselben<br />
Person kann innerhalb eines Jahres mehrmals eine Bescheinigung erteilt werden.<br />
A1 Zertifikat<br />
Bescheinigung über die Zugehörigkeit einer Person zu einem EU-<br />
Sozialversicherungssystem, die ausschließlich im Bereich der sozialen<br />
Sicherheit und nicht im Arbeitsrecht gilt.<br />
Nützlich für den Nachweis der Zahlung von Sozialbeiträgen in einem anderen<br />
EU-Land: Wenn Sie ein entsandter Arbeitnehmer sind oder in mehreren<br />
Ländern gleichzeitig arbeiten.<br />
Ausgestellt von der Sozialversicherungsanstalt des Heimatlandes.<br />
S1 Zertifikat<br />
Bescheinigung über den Anspruch auf medizinische Versorgung, wenn Sie<br />
nicht in dem Land wohnen, in dem Sie versichert sind.<br />
Nützlich für entsandte Arbeitnehmer, Grenzgänger, Rentner und Beamte und<br />
deren Angehörige.<br />
Reichen Sie dies bei jeder Krankenkasse in dem Land ein, in dem Sie leben /<br />
arbeiten.<br />
Konzept der Entlohnung<br />
Das Arbeitsentgelt umfasst bei entsandten Arbeitnehmern alle Entgeltbestandteile,<br />
die durch nationale Rechtsvorschriften oder für allgemeinverbindlich erklärte<br />
11<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Tarifverträge vorgeschrieben sind.<br />
Gelten die gleichen Regeln für kurzfristige Stellenausschreibungen?<br />
Die Rechtsvorschriften gelten für alle Entsendungen, unabhängig von ihrer Dauer.<br />
Einige Bestimmungen der Richtlinie sind jedoch nicht auf eine kurzfristige Entsendung<br />
anwendbar oder erlauben es den Aufnahmemitgliedstaaten, ihre Vorschriften<br />
nicht auf kurzfristige Entsendungen anzuwenden.<br />
Erstens gibt es eine obligatorische Ausnahme in Fällen der Erstmontage und/oder<br />
Erstinstallation von Waren, wenn die Entsendung acht Tage nicht überschreitet. In<br />
diesen Fällen finden die Bestimmungen der Richtlinie über den bezahlten<br />
Mindestjahresurlaub und das Arbeitsentgelt keine Anwendung.<br />
* Die Ausnahme gilt nicht für das Baugewerbe.<br />
Zweitens haben die Aufnahmemitgliedstaaten die Möglichkeit, einige der<br />
Vorschriften nicht anzuwenden, wenn die Dauer der Entsendung einen Monat<br />
nicht überschreitet. Darüber hinaus haben mehrere Aufnahmemitgliedstaaten<br />
kurzfristige Entsendungen oder andere Arten von Entsendungen von bestimmten<br />
Anforderungen befreit, insbesondere von der Verpflichtung, die Erklärung vor der<br />
Entsendung abzugeben.<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Gelten die Regeln auch für Geschäftsreisende?<br />
Arbeitnehmer, die vorübergehend zur Arbeit in einen anderen Mitgliedstaat<br />
entsandt werden, aber keine praktische Arbeit verrichten, gelten nicht als<br />
entsandte Arbeitnehmer. Dies gilt z. B. für Arbeitnehmer, die sich auf<br />
Geschäftsreise befinden (wenn keine produktive Arbeit geleistet wird), an<br />
Konferenzen, Tagungen, Messen, Schulungen usw. teilnehmen oder aus der Ferne<br />
arbeiten.<br />
Diese Arbeitnehmer fallen nicht unter die Entsenderichtlinien, so dass die<br />
Vorschriften über Mindestlöhne oder obligatorische Meldeverfahren nicht auf sie<br />
anwendbar sind.<br />
Was geschieht in Griechenland?<br />
Gesetzgebung<br />
Presidential Decree 30/2021: Veröffentlicht am 11. Mai 2021, setzt die ursprüngliche<br />
Richtlinie 96/71/EG und die Richtlinie (EU) 2018/957 in das griechische<br />
Rechtssystem um.<br />
Das griechische Entsenderecht gilt für Unternehmen mit Sitz in einem<br />
Mitgliedstaat, die im Rahmen der Erbringung von Dienstleistungen eine<br />
Entsendung vornehmen.<br />
Bezüge<br />
Griechenland ist nicht verpflichtet, das tatsächlich zu zahlende Arbeitsentgelt für<br />
die entsandten Arbeitnehmer festzulegen, aber es ist verpflichtet, Informationen<br />
über die Beschäftigungsbedingungen, einschliesslich der Bestandteile des Arbeitsentgelts<br />
für die entsandten Arbeitnehmer, zu liefern. Die Verantwortung für die Adhoc-Festsetzung<br />
der Höhe des Entgelts des entsandten Arbeitnehmers auf der<br />
Grundlage dieser Informationen liegt jedoch beim Arbeitgeber.<br />
Sanktionen<br />
Es werden Sanktionen für die Nicht-oder verspätete Einreichung einer Meldung für<br />
entsandte Arbeitnehmer verhängt. Laut dem Gerichtshof der Europäischen Union<br />
13<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
(EuGH) müssen die nationalen Gerichte sicherstellen, dass die Sanktionen für die<br />
Nichteinhaltung von Verwaltungspflichten verhältnismässig sind.<br />
Im Falle Griechenlands handelt es sich bei den Sanktionen für die Nicht- oder<br />
verspätete Einreichung einer Entsendemeldung um Verwaltungsstrafen, die nach<br />
Ermessen der griechischen Behörden verhängt werden. Die Bußgelder werden ad<br />
hoc angepasst und liegen zwischen 500 und 50.000 Euro, je nach Ermessen der<br />
Behörden.<br />
Das Heimat- und das Gastunternehmen haften gemeinsam für die Nichteinhaltung<br />
der Vorschriften.<br />
Grundsatz der Begünstigung<br />
Die Verpflichtungen, die entsandte Arbeitnehmer im griechischen Hoheitsgebiet<br />
erfüllen müssen, sind unabhängig von dem auf das Arbeitsverhältnis anwendbaren<br />
Recht und den Arbeitsbedingungen durch folgende Bestimmungen geregelt:<br />
Das griechische Arbeitsrecht (Gesetze, Verordnungen, Ministerialbeschlüsse).<br />
Die nationalen allgemeinen Tarifverträge, in denen die für alle Arbeitnehmer in<br />
Griechenland geltenden Mindestarbeitsbedingungen ausserhalb der Lohnabrechnung<br />
festgelegt sind.<br />
Das gesetzliche Mindestgehalt und der Tageslohn (derzeit 713,00 Euro brutto).<br />
Mit einfachen Worten: Ein entsandter Arbeitnehmer wird zu den gleichen Arbeitsbedingungen<br />
wie ein einheimischer Arbeitnehmer behandelt. Falls im Heimatland<br />
günstigere Bedingungen gelten, werden diese im Gastland nicht berücksichtigt, da<br />
die örtlichen Behörden bei jeder Entsendung prüfen, ob die örtlichen Beschäftigungsbedingungen<br />
erfüllt sind. Die Richtlinie findet jedoch keine Anwendung, wenn<br />
die nach den Vorschriften des Entsendestaats für den Arbeitnehmer geltenden<br />
Arbeitsbedingungen günstiger sind als die, die sich aus der Anwendung der Richtlinie<br />
ergeben würden.<br />
* Die Arbeitsbedingungen, die für Arbeitnehmer im Rahmen einer Entsendung<br />
gelten, die in den Anwendungsbereich des Präsidialerlasses 219/2000 fällt, sind die<br />
gleichen, die für jeden in Griechenland entsandten Arbeitnehmer gelten.<br />
14<br />
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T: +30 21 0800 3510<br />
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15
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Neues zum schwedischen Einwanderungsrecht<br />
Autorin: Lena Rekdal, Gründerin von Nimmersion AB, Schweden & Rozeta Zlattinger,<br />
Senior Immigration Specialist, LLB & MA (Schweden)<br />
Das schwedische Parlament hat am 1. Juni <strong>2022</strong> das Einwanderungsgesetz<br />
aktualisiert. Die neu eingeführten Änderungen zielen darauf ab, kriminellen<br />
Aktivitäten entgegenzuwirken und Unternehmen daran zu hindern, Lohndumping<br />
zu betreiben, während gleichzeitig der Schutz und die Interessen der Arbeitnehmer<br />
durch die Gewerkschaften gewährleistet werden. Darüber hinaus wird<br />
das Gesetz als zusätzlicher Schutz gegen den Menschenhandel verstanden.<br />
Weitere Anpassungen des Gesetzes werden voraussichtlich im Jahr <strong>2023</strong><br />
eingeführt. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Änderungen die Bearbeitungszeiten<br />
für Anträge für Arbeitsbewilligungen durch die schwedische Migrationsbehörde<br />
bereits erheblich verlängert haben und auch weiterhin verlängern<br />
werden.<br />
Die Schnellbearbeitung für bereits verbürgte Arbeitgeber gibt es im Grunde nicht<br />
mehr. Genehmigungen dauern Monate, selbst für erstmalige Arbeitserlaubnisse,<br />
die 10 Tage oder weniger dauern sollten. Die Bearbeitung von Anträgen hat sich<br />
von mehreren Wochen auf mehrere Monate verlängert. Es gibt keine Anzeichen<br />
dafür, wann sich die Dinge wieder normalisieren werden. Einer von mehreren<br />
Gründen ist, dass das Gesetz rückwirkend umgesetzt wurde.<br />
Wichtigste Änderungen<br />
Als Teil des Antrags muss ein unterzeichneter Arbeitsvertrag vorgelegt werden.<br />
Schwedische Arbeitgeber nehmen in der Regel eine 6-monatige<br />
Probezeitklausel in den Vertrag auf, was dazu führt, dass die Migrationsagentur<br />
nur eine Arbeitserlaubnis für 6 Monate erteilt, auch wenn der beantragte<br />
Zeitraum die vollen 24 Monate beträgt. Das bedeutet, dass der<br />
Arbeitnehmer erst nach einem Jahr oder länger vollständig lokal registriert<br />
werden kann, je nachdem, wie lange es dauert, bis über die Verlängerung der<br />
Arbeitserlaubnis entschieden wird. Derzeit beträgt die Zeitspanne 4-6 Monate.<br />
Der Inhaber der Arbeitserlaubnis hat keinen Zugang zu medizinischer Versorgung,<br />
Kinderbetreuung oder anderen sozialen Dienstleistungen, die normalerweise<br />
für Steuerzahler vorgesehen sind.<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Arbeitnehmer, deren Arbeitserlaubnis längerfristig verlängert wurde, können<br />
ein D-Visum beantragen, um während des Bearbeitungszeitraums zu Geschäftszwecken<br />
zu reisen. Familienangehörige sind nicht eingeschlossen, ebenso<br />
wenig wie Reisen aus persönlichen Gründen.<br />
Die Aufnahme einer Beschäftigung innerhalb von 4 Monaten nach Ablauf der<br />
Gültigkeit der Arbeitserlaubnis sollte nicht länger ein Grund für die Verweigerung<br />
der Verlängerung der Arbeitserlaubnis und schliesslich der Daueraufenthaltsgenehmigung<br />
sein. Wir wissen noch nicht, ob stattdessen eine weitere 2-<br />
Jahres-Erlaubnis ausgestellt oder ob in Zukunft eine Daueraufenthaltsgenehmigung<br />
erteilt wird. Wir finden, dass die neue Gesetzgebung Unklarheiten<br />
zulässt und zu unterschiedlichen Auslegungen durch verschiedene<br />
Sachbearbeiter der Migrationsbehörde führen kann. Dies kann in der Praxis zu<br />
unterschiedlichen Entscheidungen in ähnlichen Fällen führen.<br />
Abschaffung der 4-Jahres-Beschränkung für Arbeitsbewilligungen und Ermöglichung<br />
der Verlängerung der Bewilligung, falls der Antragsteller sich nicht für<br />
eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung entscheidet. Die Migrationsbehörde<br />
kann nur dann eine Daueraufenthaltsgenehmigung erteilen, wenn eine gültige<br />
Arbeitserlaubnis seit mindestens 4 Jahren vorliegt.<br />
Für erwachsene Familienangehörige von Inhabern einer Arbeitserlaubnis, die<br />
nicht erwerbstätig sind und ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten<br />
können, gibt es keinen Daueraufenthalt mehr. Das Einkommen des Hauptantragstellers<br />
wird nicht berücksichtigt. Diese Änderung wurde mit der Änderung<br />
des Ausländergesetzes im Juli 2021 eingeführt.<br />
Geringfügigere Versäumnisse in den Beschäftigungsbedingungen sind kein<br />
Grund für eine Ausweisung. Damit soll "kompetensutvisning", also der Abschiebung<br />
von Talenten, entgegengewirkt werden.<br />
Wenn sich die Arbeitsbedingungen verschlechtern, ist der Arbeitgeber<br />
verpflichtet, dies der schwedischen Migrationsbehörde zu melden. Der Arbeitgeber<br />
kann aufgefordert werden, einen Nachweis über die Beschäftigungsbedingungen<br />
zu erbringen. Die Weigerung, dem nachzukommen, führt zu Geldstrafen.<br />
17<br />
Ein neu eingeführtes Visum ermöglicht es hochqualifizierten Personen, 9 Monconvinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
ate lang in Schweden zu bleiben, um einen Arbeitsplatz zu suchen oder ein<br />
Unternehmen zu gründen. Der Nachweis, dass sie in der Lage sind, ihren<br />
Lebensunterhalt (und ggf. den ihrer Familie) zu bestreiten, ist ebenso erforderlich<br />
wie eine private Krankenpflegeversicherung.<br />
Die Einführung einer Unterhaltspflicht für Familien, die an ausländische<br />
Arbeitskräfte gebunden sind. Die neuen Anforderungen sind vergleichbar mit<br />
denen, die bereits für andere Fälle der Familienzusammenführung gelten,<br />
jedoch ohne die Anforderung, dass der Wohnraum eine bestimmte Grösse und<br />
einen bestimmten Standard haben muss. Ein Mietvertrag wird jedoch in vielen<br />
Fällen als Teil des Antrags verlangt, im Falle eines Daueraufenthalts immer.<br />
Ausserdem muss der Mietvertrag für mindestens 18 Monate abgeschlossen<br />
werden. Dies ist ein Problem, da Wohnungsbaugesellschaften in der Regel<br />
Untermietverträge nur für jeweils 12 Monate gewähren.<br />
Allgemeine Schlussfolgerungen:<br />
1. Einführung einer neuen Art von Aufenthaltstitel<br />
2. Die Antragsfristen und die zusätzlichen Anforderungen führen zu einer<br />
erheblich längeren Bearbeitungszeit der Fälle.<br />
3. Das Schnellverfahren ist im Wesentlichen nicht existent.<br />
4. Es besteht die Absicht, bei Verwaltungsfehlern Nachsicht walten zu lassen.<br />
5. Es werden strengere Anforderungen an die Arbeitgeber gestellt.<br />
18<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Wie sieht die Zukunft aus?<br />
Immer mehr Unternehmen werden prüfen, ob ihre Mitarbeiter aus der Ferne<br />
arbeiten und mit einem Geschäftsvisum reisen können, anstatt vollständig<br />
nach Schweden versetzt zu werden.<br />
Unternehmen können aus geschäftlichen Gründen gezwungen sein, riskante<br />
Entscheidungen in Bezug auf Geschäftsvisa zu treffen, um Projektbesprechungen<br />
auf den Weg zu bringen.<br />
Der Prozess für Unternehmen, die noch nicht in den Genuss des ohnehin<br />
langen «Schnellverfahrens» gekommen sind, müssen von Bearbeitungszeiten<br />
von 10 - 17 Monaten rechnen.<br />
Unternehmen suchen nach Technologiezentren ausserhalb Schwedens, um<br />
sich Talente zu sichern.<br />
Junge und aufstrebende Unternehmen, die sich nicht für das Schnellverfahren<br />
der schwedischen Migrationsbehörde qualifizieren, nutzen «Employer of<br />
Records (EORs)», um Talente vor Ort zu gewinnen.<br />
Kontakt:<br />
<br />
Nimmersion AB<br />
<br />
Linnégatan 41<br />
T: +46 8 660 61 01<br />
114 58 Stockholm<br />
E: lena@nimmersion.com<br />
Sweden<br />
nimmersion.com<br />
convinus.com<br />
19
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Überblick: Entsendung von Arbeitnehmern<br />
Autorin: Lavinia Aiosa, Managerin <strong>Global</strong>e <strong>Mobility</strong> und EU-Entsendung bei ECA Italia<br />
(Italien)<br />
Die Europäische Union erlaubt es Unternehmen mit Sitz in einem EU-Staat, auch<br />
durch die Entsendung von eigenem Personal zur Erbringung einer Dienstleistung<br />
in anderen Mitgliedstaaten der EU tätig zu werden (Niederlassungsfreiheit).<br />
Die Notwendigkeit einer Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern beruht<br />
auf der Notwendigkeit eines Ausgleichs zwischen den Rechten der Arbeitnehmer<br />
und der Niederlassungsfreiheit, die ihre erste normative Konkretisierung in der<br />
Richtlinie 96/71/EG (so genannte Mutterrichtlinie) fand. In Artikel 1 der Richtlinie<br />
werden drei verschiedene Hypothesen der Entsendung unterschieden:<br />
A) die Abordnung zur Erbringung von Dienstleistungen;<br />
B) die Entsendung im Rahmen von Unternehmen, die derselben Gruppe angehören;<br />
und<br />
C) die Entsendung im Rahmen von Arbeitsvermittlungsagenturen.<br />
Mit dem Ziel, den gleichen Schutz für Arbeitnehmer zu gewährleisten, die auf<br />
demselben nationalen Markt tätig sind, hat der EU-Gesetzgeber darüber hinaus<br />
Hinweise auf Bereiche gegeben, für die Mindestschutzstandards vorgesehen<br />
werden sollten.<br />
Trotz des Beitrags, den die Richtlinie im Laufe der Jahre geleistet hat, musste sich<br />
der EU-Gesetzgeber mit verschiedenen Umgehungsphänomenen im Zusammenhang<br />
mit der Entsendung von Arbeitnehmern befassen (z. B. fiktive Entsendungen<br />
und so genannte Briefkastenfirmen) und sah die Notwendigkeit, die verschiedenen<br />
Mitgliedstaaten mit wirksamen Instrumenten auszustatten, um die Echtheit von<br />
Entsendungen und die tatsächliche Einhaltung der Mindestschutzstandards zu<br />
überwachen.<br />
Aus diesen Gründen griff die EU mit der Richtlinie 2014/67/EU (der sogenannten<br />
Durchsetzungsrichtlinie) ein und führte ein koordiniertes System von<br />
Verwaltungsanforderungen ein, die von Unternehmen, die Mitarbeiter ins Ausland<br />
entsenden, erfüllt werden müssen. Zudem besteht die Möglichkeit für die<br />
Mitgliedstaaten, besondere Sanktionsregelungen gegen nicht konforme<br />
ausländische Anbieter einzuführen. Die bisher letzte regulatorische Intervention<br />
20<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
zum Thema entsandte Arbeitnehmer in Europa ist die Richtlinie 2018/957/EU, die<br />
mit dem Ziel geschaffen wurde, die Mutterrichtlinie 96/71 von Grund auf zu<br />
überarbeiten, um die nationalen Arbeitsmärkte besser zu schützen. In der Tat greift<br />
die Richtlinie in die Mindestschutzstandards ein, erweitert die Liste der Mindestarbeits-<br />
und Mindestbeschäftigungsbedingungen, führt gleiches Entgelt, das Konzept<br />
der "langfristigen Entsendung" und eine Anti-Missbrauchsregel ein, um dem<br />
Phänomen der sogenannten Rotationsentsendung entgegenzuwirken.<br />
In der Richtlinie 96/71/EG wird der Begriff "entsandter Arbeitnehmer" (Artikel 2<br />
Absatz 1) definiert als derjenige Arbeitnehmer, der für einen begrenzten Zeitraum<br />
seine Arbeit in einem anderen Staat als demjenigen verrichtet, in dem er normalerweise<br />
beschäftigt ist. Es reicht also aus, dass ein Arbeitnehmer in einem anderen<br />
Land arbeitet als dem, in dem er normalerweise beschäftigt ist, damit der Begriff<br />
"entsandter Arbeitnehmer" auf EU-Ebene verwendet werden kann. Es ist daher klar,<br />
dass diese Definition auch Entsendungen umfasst, vorausgesetzt natürlich, dass<br />
eine grenzüberschreitende Erbringung von Dienstleistungen vorliegt.<br />
Der entsandte Arbeitnehmer könnte aber auch ein "Geschäftsreisender" sein. Auch<br />
hier sehen die Regelungen der einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedliche Definitionen<br />
und Pflichten für Geschäftsreisende vor. Unabhängig davon, ob es sich bei<br />
der in einem anderen Mitgliedstaat ausgeübten Tätigkeit um die Erbringung von<br />
Dienstleistungen handelt und wie lange sie dauert, ist es immer erforderlich, das<br />
Formular A1 zu beantragen. Dies wurde auch von der Europäischen Kommission<br />
bekräftigt.<br />
Das Unternehmen, das sich für eine Entsendung entscheidet, muss in jedem Fall<br />
die Vorschriften einhalten. Die Mindestarbeits- und Beschäftigungsbedingungen,<br />
die den Arbeitnehmern garantiert werden müssen, sind in Artikel 3 der Richtlinie<br />
96/71/EG aufgeführt. In dem Bemühen um einen besseren Schutz wurde der Inhalt<br />
der Richtlinie 2018/957/EU erweitert.<br />
21<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Daher muss ein Arbeitgeber, der sein Personal im Rahmen der grenzüberschreitenden<br />
Erbringung von Dienstleistungen entsendet, den Schutz der folgenden<br />
Bedingungen gewährleisten:<br />
1. Höchstarbeitszeiten und Mindestruhezeiten<br />
2. Mindestdauer des bezahlten Jahresurlaubs<br />
3. Löhne, einschließlich der Zuschläge für Überstunden; dieser Unterabsatz gilt<br />
nicht für betriebliche Altersversorgungssysteme<br />
4. Bedingungen für die Überlassung von Arbeitnehmern, insbesondere für die<br />
Überlassung von Arbeitnehmern durch Zeitarbeitsunternehmen<br />
5. Gesundheit, Sicherheit und Hygiene am Arbeitsplatz<br />
6. Schutzmaßnahmen hinsichtlich der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen<br />
von Schwangeren oder Wöchnerinnen, Kindern und Jugendlichen<br />
7. Gleichbehandlung von Männern und Frauen sowie andere Nichtdiskriminierungsbestimmungen<br />
8. Bedingungen für die Unterbringung von Arbeitnehmern, wenn diese vom<br />
Arbeitgeber weit entfernt von ihrem üblichen Arbeitsort bereitgestellt wird<br />
9. Zulagen oder Erstattung von Reise-, Verpflegungs- und Unterkunftskosten für<br />
Arbeitnehmer, die sich aus beruflichen Gründen von zu Hause entfernen<br />
Auch das entsendende Unternehmen muss bestimmte Pflichten erfüllen. Ziel der<br />
Richtlinie von 2014 war es, den Mitgliedstaaten Instrumente an die Hand zu geben,<br />
um die Transparenz und Sichtbarkeit des Mindestschutzes für entsandte<br />
Arbeitnehmer zu erhöhen und einen fairen Wettbewerb innerhalb der EU zu<br />
gewährleisten. Dies ermöglichte es den Mitgliedstaaten, eine Reihe von<br />
Verwaltungsformalitäten und Kontrollmassnahmen vorzuschreiben, wie zum<br />
Beispiel:<br />
Meldepflicht: Vorabmeldung des Arbeitgebers bei den zuständigen Behörden<br />
des aufnehmenden EU-Mitgliedstaats.<br />
Verpflichtung zur Aufbewahrung von Dokumenten: Verpflichtung des<br />
Arbeitgebers, eine Reihe von Beschäftigungsunterlagen des entsandten<br />
Arbeitnehmers aufzubewahren (z. B. Arbeitsvertrag, Lohnabrechnungen,<br />
Formular A1 usw.).<br />
Vertretungspflicht: Verpflichtung des Arbeitgebers, eine Kontaktperson zu<br />
benennen, die für die Verbindung mit den zuständigen Behörden im<br />
Aufnahmemitgliedstaat verantwortlich ist bzw. die den Kontakt zu den<br />
Sozialpartnern im Aufnahmemitgliedstaat aufrechterhalten kann.<br />
22<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Die Verpflichtungen, Kontrollmechanismen und Sanktionsstrukturen sind von<br />
Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat sehr unterschiedlich, was es für Unternehmen<br />
schwierig macht, bei der Entsendung von Arbeitnehmern innerhalb der EU<br />
einen harmonisierten, kohärenten und transparenten Ansatz zu verfolgen.<br />
Dieser Flickenteppich von Verpflichtungen hat zu einem erheblichen<br />
Verwaltungsaufwand für Unternehmen geführt, die (selbst für kurze Entsendungen)<br />
Arbeitnehmer in die EU entsenden, wobei die Gefahr von Sanktionen<br />
(nicht nur administrativer Art) in einigen Fällen erheblich ist.<br />
Im Falle der Nichteinhaltung ist eine der wichtigsten Massnahmen, die den nationalen<br />
Behörden zur Verfügung stehen, um den Arbeitsmarkt für entsandte Arbeitnehmer<br />
zu regulieren und die Einhaltung der nationalen arbeitsrechtlichen<br />
Vorschriften zu gewährleisten, die Möglichkeit der Verhängung von Sanktionen -<br />
straf- und verwaltungsrechtlicher Art -, die ebenso wie die administrativen<br />
Anforderungen und Kontrollmassnahmen für entsandte Arbeitnehmer innerhalb<br />
der EU sehr unterschiedlich sein können.<br />
Verstösse im Zusammenhang mit der unterlassenen oder verspäteten Übermittlung<br />
von Meldungen werden mit Strafen geahndet, die, multipliziert mit der Anzahl<br />
der betroffenen Arbeitnehmer und im Wiederholungsfall, hohe Werte erreichen<br />
können. Darüber hinaus gefährden Unternehmen, die wiederholt gegen die Vorschriften<br />
verstossen, die Kontinuität ihrer Geschäftstätigkeit innerhalb der EU.<br />
Dies könnte dazu führen, dass die Entsendung von Arbeitnehmern oder die<br />
Erbringung von Dienstleistungen bzw. die Ausübung von Geschäften in Zukunft<br />
nicht nur in dem Land, in dem der Verstoss begangen wurde, sondern auch<br />
grenzüberschreitend (aufgrund des Informationsaustauschs zwischen den<br />
Behörden der Mitgliedstaaten) verboten wird. Schliesslich kann ein Verstoss gegen<br />
grenzüberschreitende Entsendeverpflicht-ungen die Glaubwürdigkeit des<br />
Unternehmens bei den Behörden im Herkunftsland und im Land der<br />
Dienstleistungserbringung, bei den Arbeitnehmern sowie bei potenziellen Kunden,<br />
Partnern und Lieferanten untergraben (z. B. im Falle der Aufnahme in eine<br />
öffentliche schwarze Liste).<br />
Kontakt:<br />
Eca Italia S.R.L.<br />
<br />
Via Antonio da Recanate, 1<br />
T: +39 02 6670 3262<br />
20124 Milano MI<br />
E: eca.mi@ecaitalia.com<br />
Italien<br />
ecaitalia.com<br />
convinus.com<br />
23
TO KNOW THE PEOPLE<br />
GET<br />
OUR GLOBAL NETWORK<br />
BEHIND<br />
Guest<br />
Gabi Hegan<br />
Staffing and Recruiting<br />
<br />
Host<br />
Pascal Lowther<br />
Key Account Manager<br />
Hi Gabi, great to have you as my interview partner. You are working as a<br />
recruiter, and you are running a platform for German speaking Expats. What<br />
do you do exactly?<br />
My main occupation and recently found passion is with YER -USA, an international<br />
recruiting agency specializing on helping European companies in the<br />
US connect with the best local talents. As Directory German Desk I focus mainly<br />
on subsidiaries of German, Swiss and Austrian companies. We help mainly<br />
small and midsize companies as well as start-ups navigate the US labour market.<br />
This is also interesting for Expats who are being sent to the US and are tasked<br />
with building new plants, setting up offices or growing the existing team.<br />
In addition to that I’m the founder of www.ichbinexpat.com an information<br />
platform for German speaking Expats in the US which provides answers to<br />
(almost) any question that might arise before and during the Expat Journey.<br />
From the planning stages until the return home.<br />
What are the biggest challenges you are facing in your daily business?<br />
In recruiting it’s currently the short supply of qualified personnel, especially<br />
for highly specialized manufacturing companies which is the majority of<br />
European companies in the US. The US does not have a comparable<br />
“Ausbildungssystem” (apprenticeship), therefore, we are often called in to find<br />
highly skilled workers in addition to the more senior professional and<br />
executive roles we fill.<br />
You mentioned you are also founder of the platform “Ich bin Expat – Leben in<br />
America” – What was the biggest surprise?<br />
24 convinus.com
I’m still surprised how many questions arise long after the initial relocation<br />
phase is over. Most companies are investing a lot of time and resources to plan<br />
the relocation and offer support for the first months. But life does not stop<br />
there. Our goal is to answer questions and offer solutions as well as a<br />
community network throughout the entire expat journey.<br />
How has the pandemic affected <strong>Global</strong> Employment industry?<br />
Employers have to come to terms with hybrid and remote positions. Most<br />
employees who with desk jobs will consider “working from home” as one of<br />
their benefits and a decision factor to take a job or not. Overall, it’s still a<br />
candidate’s market, especially for manufacturing and skill labour jobs. Having a<br />
qualified consultant of your side definitely helps finding the best local talents.<br />
What has been your biggest challenge in your role so far?<br />
Explaining to European clients how big this country is, not only geographically,<br />
but there are essentially 50 states with unique sets of laws, slight cultural<br />
differences, weather, work force and more… It makes a huge difference where<br />
to put down roots…<br />
If your job was a colour - what colour would it be?<br />
Definitely rainbow. I get to do a lot of different things each day and meet a ton<br />
of interesting people from all kinds of industries and personal backgrounds.<br />
What has been the biggest AHA moment in your role at YER?<br />
This shouldn’t really be too surprising, but I’m still amazed how fast the<br />
candidate market moves in the US. If you are serious about hiring it’s important<br />
to be prepared and have “all the ducks in a row“in order to make an offer to the<br />
right candidate. Notice periods are much shorter and once people decide to<br />
make a career change, they are ready to go…<br />
Where do you get the best ideas?<br />
Definitely in the shower. If it was possible, I should take pen and paper with<br />
me… or install and Alexa or Siri in the bathroom.<br />
What advice would you give to your 25-year-old ME from today's perspective?<br />
Relationships are everything. You never know whom you meet and which door<br />
someone can open. If you have a good idea, be brave and ask for help, mentorship,<br />
advice, investment. Most people genuinely want to help if they can.<br />
Gabi, thank you so much for your input - enjoy reading our newsletter!<br />
convinus.com<br />
25
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Traveller in Switzerland<br />
Business<br />
Author: Friederike V. Ruch, <strong>CONVINUS</strong> (Switzerland)<br />
The issue of compliance is becoming increasingly important in every company. In<br />
the context of business travel, however, this is very complex for various reasons.<br />
For a business trip, several aspects must be looked at or checked in order to take<br />
the right steps from a legal point of view. In most companies, the first hurdle<br />
already consists of informing all involved departments in the company about the<br />
business trips at an early stage in order to make the necessary clarifications or<br />
possibly also to obtain work permits.<br />
In the following, we will discuss the legal aspects of business trips to Switzerland.<br />
Labour law<br />
Regardless of the duration of the business trip, it is mandatory to comply with the<br />
relevant provisions of labour law. These include, among others, compliance with:<br />
Maximum working hours: usually 45 hours, with exceptions.<br />
Minimum days off: 20 working days.<br />
Public holidays: please note that there are cantonal differences.<br />
Swiss equivalent salary: cantonal differences.<br />
In practice, the issue of complying with the relevant Swiss salary is a cost-intensive<br />
measure. Depending on the place of employment (canton) in Switzerland, there are<br />
two different tools for calculating the relevant salary in Switzerland. Both tools<br />
are based on the same principles. The calculation is based on the company sector,<br />
position in the company, function, working hours, level of education and age. The<br />
outcome from the tool represents the relevant base salary. The final result shows<br />
several salary figures, whereby only two salary figures are decisive: the salary<br />
figure from the lower quartile for Swiss men for a period of up to a maximum of 90<br />
days per year and the median for Swiss men for longer periods. If the business<br />
traveller from abroad is paid a lower basic salary, the difference to the calculated<br />
decisive salary in Switzerland must be paid pro rata to the business traveller. To<br />
calculate the difference for one day, divide the monthly difference by 21.66 days.<br />
This calculation is based on the gross base salary. This means that the<br />
corresponding taxes and social security contributions must be deducted from the<br />
possible differential payment.<br />
26<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Furthermore, the provisions of the Posted Workers Act must be complied with.<br />
These stipulate that the costs for meals, accommodation and travel expenses must<br />
be borne by the employer. These costs can be covered either effectively or as a<br />
lump sum. Often the actual accommodation costs (e.g. hotel) and the actual travel<br />
costs (e.g. airfare) are covered. However, the costs of meals and travel within<br />
Switzerland (costs of travel between accommodation and place of work) are<br />
covered by a lump sum. In most cantons, a lump sum of CHF 70 per day is accepted<br />
for usually and a lump sum of CHF 15 per day for travel expenses.<br />
In principle, the above-mentioned labour law provisions must be complied with,<br />
regardless of whether a work permit is required for the business trip.<br />
Work permit or visa<br />
In the event that the business traveller carries out gainful employment in<br />
Switzerland, a work permit is required. As a rule, this means that either the days of<br />
employment in Switzerland must be reported as part of the registration procedure<br />
or a 120-day permit must be obtained. Regardless of the type of permit, it is only<br />
valid for the indicated place of work.<br />
In principle, the reporting procedure is a straightforward online procedure for<br />
notification the working days of an employee/business traveller. However, it has<br />
some aspects that make the procedure somewhat administratively burdensome in<br />
practice. Under the notification procedure, the individual effective working days<br />
must be notified 8 days in advance. This means, for example, that if the employee<br />
states that he or she will work in Switzerland on 25 March, 25 March must also be<br />
notified as such. However, if the employee decides in the end that it would be<br />
better to work in Switzerland on 24 March, the notified 25 March must be deleted<br />
and the 24 March needs to be reported. However, if the employee does not notify<br />
these 8 days in advance, this change cannot be made at all. In addition, the<br />
notification procedure can in principle, with some exceptions, only be used for<br />
employees of an employer in an EU/EFTA member state (incl. the UK). A final<br />
restriction is that each employer only has 90 days per calendar year on which they<br />
can notify their employees under the notification procedure. It therefore makes<br />
sense to plan accordingly or to use the notification procedure for short-term<br />
assignments.<br />
For most employees / business travellers who travel to Switzerland several times<br />
27<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
within a 12-month period and whose activity is to be classified as gainful employment,<br />
obtaining a 120-day permit proves to be the more sensible way. Obtaining<br />
such a permit can take between 2-8 weeks - depending on the canton of<br />
assignment - but once obtained, it is valid either for the calendar year or for a 12-<br />
month period. The employee can enter Switzerland and work for a maximum of 120<br />
days based on this permit. He does not have to notify the individual days in<br />
advance to another office. A situation in which an employee decides at short<br />
notice to come to Switzerland on a different day than originally planned is<br />
therefore not a problem under this permit.<br />
If there is no gainful employment, then it is possible that no steps need to be taken<br />
from a permit law perspective. However, depending on the nationality of the<br />
business traveller, a business visa / Schengen visa may be necessary.<br />
Social security<br />
Depending on the country in which the business traveller is socially insured or the<br />
nationality of the business traveller, the business traveller can be exempted from<br />
the social security obligation in Switzerland if there is a social security agreement<br />
with Switzerland.<br />
The necessary certificate would have to be obtained for this: A1 or secondment<br />
certificate.<br />
In principle, this form should already be available from day 1. It is therefore<br />
advisable to obtain it as soon as the business trip becomes known. In addition, in<br />
some countries the period of validity of these forms can be specified as e.g. 12<br />
months or longer, so that such a form does not have to be obtained for each<br />
individual business trip.<br />
In the event that there is no social security agreement with Switzerland, the<br />
business traveller would in principle be liable for social security in Switzerland. In<br />
practice, the obligation to pay social security in Switzerland is usually waived for a<br />
period of up to 30 days. As a result, a business trip is not subject to social insurance<br />
in Switzerland.<br />
However, it is important for all business travellers to have sufficient health<br />
28<br />
insurance. It should be checked whether the business traveller has included interconvinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
national cover in his or her health insurance.<br />
Taxes<br />
In most cases, a business trip to Switzerland does not impose a tax liability in<br />
Switzerland. However, there are two factors based on which a tax liability may<br />
nevertheless arise on a business trip to Switzerland.<br />
One of these is the "183-day rule". It is important to note that this rule is structured<br />
differently in the various double taxation agreements. If a business traveller stays<br />
in Switzerland for less than 183 days, either in a 12-month period, a calendar year,<br />
or a tax year, does not receive a salary in Switzerland and no costs are borne by a<br />
legal entity in Switzerland, there is no tax liability in Switzerland.<br />
Even if the three points described above are fulfilled, it must also be checked<br />
whether the Swiss entity may still qualify as a de facto employer (factual<br />
employer). If this were the case, there would be a tax liability from the first day.<br />
This would result in the Swiss entity having to account for withholding tax on the<br />
Swiss working days. According to the regulations of the double taxation<br />
agreement, double taxation can be avoided through tax credit or progression<br />
retention.<br />
Process & Administration<br />
Due to the diversity of business travel and the various legal aspects, it is important<br />
to create a policy and implement a process for gathering all information and the<br />
various tasks regarding business travels.<br />
Based on our experience, it is still the biggest challenge that all essential<br />
information of a business trip is available in time in order to be able to initiate the<br />
necessary steps. On the one hand, a process that is as uncomplicated as possible is<br />
important for this, but also the comprehensive internal flow of information within<br />
the company about the scope of the legal review and compliance with legal<br />
regulations for business trips.<br />
Contact:<br />
T: +41 44 250 20 20<br />
<strong>CONVINUS</strong> global mobility solution<br />
E: info@convinus.com<br />
Talstrasse 70<br />
convinus.com<br />
CH-8001 Zürich<br />
insights.convinus.com<br />
29<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Posted Workers’ status in Greece<br />
Author: Maria Kouri, Corporate Relocations Greece (Greece)<br />
What is a Posted Worker?<br />
A posted worker is an employee of a company located in a Member State of the EU<br />
(EU/EEA/Switzerland) that is temporarily seconded by their employer to another<br />
Member State of the EU in order to perform services.<br />
The employee can be either EU or non-EU national and can be seconded in the<br />
context of a contract of services, an intra-group posting or a hiring out through a<br />
temporary agency.<br />
Legal background of Posting in EU<br />
EU legislation regarding posting applies to companies established in a Member<br />
State which, in the context of providing services, proceeds to the secondment.<br />
Initial Directive 96/71/EC: Introduction of posted workers and list of working<br />
conditions<br />
Directive 2014/67/EU on the enforcement of Directive 96/71/EC concerning the<br />
posting of workers in the framework of the provision of services<br />
Directive 2018/957/EU amending Directive 96/71/EC concerning the posting of<br />
workers in the framework of the provision of services<br />
The Two main rules<br />
Respect the country’s salary level<br />
Each worker posted in the host country must be paid according to the minimum<br />
rates of pay, including overtime rates applicable there, i.e., cannot receive inferior<br />
salary rates than those determined by the appropriate collective bargaining<br />
agreement for the position.<br />
Respect the country’s working hours<br />
Each worker posted in host country should respect the maximum work periods<br />
and minimum rest periods determined by the destiny’s country's legislation.<br />
30<br />
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<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Duration of posting<br />
The posted worker notification can cover a maximum assignment duration of 18<br />
months. For long-term postings (longer than 12 or 18 months), application of an<br />
extended set of terms and conditions of employment are provisioned by the<br />
receiving Member State.<br />
What are the registration requirements?<br />
The host Member State is entitled to require the home employer to take the<br />
following administrative measures, before the posting:<br />
1. To make a declaration to the competent national authorities at the<br />
commencement of the provision of services at the latest, containing the<br />
relevant information required to allow verification of the details of the posting<br />
at the workplace, including:<br />
a. The personal details of the service provider.<br />
b. The anticipated number of clearly identifiable posted worker.<br />
c. The liaison person and the contact person.<br />
d. The anticipated duration, envisaged start, and end date of the posting.<br />
e. The address(es) of the workplace.<br />
2.To designate a person to liaise with the competent authorities in the host Member<br />
State.<br />
* Most Member States have implemented an electronic system for the declaration<br />
at the national labour authorities. Even though Greece has not put in place an<br />
electronic platform yet, the procedure can take place through emails with the<br />
competent labour authorities.<br />
A1 and S1 documents<br />
31<br />
As already mentioned, “posted worker” refers to a person working abroad on a<br />
temporary basis. Certificates concerning social security compliance and<br />
entitlement to healthcare for posted workers are granted to persons moving to<br />
work in EU/EEA countries (A1 certificate and S1 certificate or the European Health<br />
Insurance Card) or in countries with which the EU/EEA countries has a social<br />
security agreement. Certificates are also granted to other groups, such as self-empconvinus.com
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loyed persons and those working in several countries. The certificate states which<br />
country’s social security legislation is to be applied to the person while working<br />
abroad. The same person can be granted a certificate several times in one year.<br />
A1 Certificate<br />
Certificate of individual’s affiliation to an EU social security regime and<br />
effective solely in the area of social security, and not in Labour law.<br />
Useful to prove payment of social contributions in another EU country: If you<br />
are a posted worker or work in several countries at the same time.<br />
Issued by home country’s social security institution.<br />
S1 Certificate<br />
Certificate of entitlement to healthcare, if you do not live in the country where<br />
you are insured.<br />
Useful for posted workers, cross-border workers, pensioners and civil servants<br />
and their dependents.<br />
Submit it to any health insurance authority in the country where you live/work.<br />
Concept of remuneration<br />
Remuneration, as far as posted workers are concerned, includes all the constituent<br />
elements of remuneration rendered mandatory by national law or by collective<br />
agreements which have been declared universally applicable.<br />
Do the same rules apply to short term postings?<br />
Legislation applies to all postings, irrespective of their duration. However, some<br />
provisions of the Directive are not applicable to a short-term posting or allow host<br />
Member States not to apply their rules to postings of short duration.<br />
First, there is a mandatory exception in cases of initial assembly and/or first<br />
installation of goods when the posting does not exceed eight days. In these cases,<br />
the rules of the Directive on minimum paid annual leave and remuneration do not<br />
apply.<br />
* The exception does not apply to the construction sector.<br />
32<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Secondly, there are options for host Member States not to apply some of the rules<br />
when the length of the posting does not exceed one month. Additionally, several<br />
host Member States have exempted short-term postings or other types of postings<br />
from certain requirements that they impose, in particular from the requirement to<br />
make the declaration prior to the posting.<br />
Do the rules apply to business travellers?<br />
Workers who are sent temporarily to work in another Member State, but do not<br />
provide hands-on work, are not considered as posted workers. This is the case, for<br />
instance, for workers on business trips (when no productive work takes place), and<br />
those attending conferences, meetings, fairs, undertaking training etc. or working<br />
remotely.<br />
These workers are not covered by the ‘Posting of Workers’ Directives and,<br />
therefore, the rules on minimum wages or on mandatory registration procedures<br />
do not apply to them.<br />
What happens in Greece?<br />
Legislation<br />
Presidential Decree 30/2021: Published on 11 May 2021, incorporates the Initial<br />
Directive 96/71/EC and the Directive (EU) 2018/957 in the Greek legal system.<br />
Greek law of posting applies to companies established in a Member State which, in<br />
the context of providing services, proceeds to the secondment.<br />
convinus.com<br />
33
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Remuneration<br />
Greece is not required to determine the actual remuneration to be paid for<br />
incoming posted workers, but it is required to provide the information on the<br />
terms and conditions of employment, including the constituent elements of<br />
remuneration to be applied to posted workers. However, the responsibility of<br />
establishing ad hoc the posted worker‘s remuneration amount based on this<br />
information encumbers the employer.<br />
Penalties<br />
Penalties for not filing or late filing of a Posted Worker Notification are imposed.<br />
According to the Court of Justice of the European Union (CJEU), national courts<br />
must ensure that penalties for non-compliance with administrative obligations are<br />
proportionate.<br />
In Greece penalties for not filing or late filing of a Posted Worker Notification are<br />
administrative fines issued upon discretion of the Greek authorities. Fines are<br />
adjusted on an ad hoc basis, and they range from Euro 500 to Euro 50.000, upon the<br />
discretion of the authorities.<br />
Home and host company have joint liability for non-compliance.<br />
Principle of favourability<br />
Obligations required to be fulfilled by posted workers in the territory of Greece,<br />
irrespective of the law applicable to the employment relationship, the terms and<br />
conditions of employment are stipulated by:<br />
The Greek labour legislation (laws, decrees, ministerial decisions).<br />
The National General Collective Labour Agreements provisioning the minimum<br />
non-payroll working terms and conditions applicable to all workers in Greece.<br />
The statutory minimum salary and daily wage (currently at Euro 713,00 gross<br />
and the daily wage for blue collar workers older is fixed at Euro 29.04).<br />
In simple words, a posted worker is treated with the same employment conditions<br />
as a local worker. In case of more favourable conditions applied in the home<br />
34<br />
country, these are not taken into consideration in the host country, as local authconvinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
orities check whether the local employment conditions are met with each<br />
postingHowever, the Directive does not apply whenever the working conditions<br />
applicable to the worker in accordance with the rules of the sending Member State<br />
are more favourable than would result from the application of the Directive.<br />
* Working conditions that apply to workers through a posting falling under the<br />
scope of Presidential Decree 219/2000 are the same as those applying to any<br />
worker posted in Greece.<br />
Contact:<br />
Corporate Relocations Greece Ltd<br />
Chlois 7<br />
Acharnes 136 77<br />
Greece<br />
T: +30 21 0800 3510<br />
E: office@corporaterelocations.gr<br />
corporaterelocations.gr<br />
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35
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Swedish Immigration Law Updates<br />
Author: Lena Rekdal, Gründerin von Nimmersion AB, Sweden & Rozeta Zlattinger,<br />
Senior Immigration Specialist, LLB & MA (Sweden)<br />
The Swedish Parliament introduced new updates to the immigration law on June<br />
1, <strong>2022</strong>. The newly introduced changes aim to discourage criminal activities and<br />
prevent companies from engaging in salary dumping, while safeguarding the<br />
protection and interests of workers through trade unions. Furthermore, the law is<br />
presented as an additional level of protection against human trafficking.<br />
Amendments to the law on this topic are expected to be introduced in <strong>2023</strong>. It<br />
should be well noted that these changes have already and will continue to<br />
substantially lengthen the application processing times for work permits by the<br />
Swedish Migration Agency.<br />
The fast-track processing for already vouched employers is essentially no longer<br />
existent. Approvals take months, even for first-time work permits that should take<br />
10 days or less. Processing of applications has spiked to several months rather<br />
than a couple of weeks. There is no indication of when things will go back to<br />
normal. One of numerous reasons is that the law has been implemented<br />
retroactively, so the balance of pending applications needs to be supplemented.<br />
Key changes introduced:<br />
A signed employment contract must be presented as part of the application.<br />
Swedish employers usually include a 6-month probation clause as part of the<br />
contract. This results in the Migration Agency only granting a work permit for 6<br />
months, even if the period sought is the full 24 months. This means the<br />
employee will not be able to get fully locally registered until up to a year or<br />
more, depending on the time the work permit renewal takes to get a decision.<br />
Currently, the timeline is 4-6 months. The work permit holder will not have<br />
access to healthcare, day-care, or any social services normally included for<br />
taxpayers.<br />
Employees that have lengthy work permit extensions can apply for a D-visa to<br />
travel for business purposes during the processing period. Family members are<br />
not included, nor is travel for personal reasons.<br />
Starting employment within 4 months of the work permit’s validity should no<br />
longer be a cause for denial of the work permit extension, and eventually perm-<br />
36<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
37<br />
anent residency. We do not yet know whether an allowance for an additional 2-<br />
year permit will be issued instead, or if a permanent residence permit will be<br />
granted going forward. We believe that the new legislation allows for<br />
ambiguity and may lead to different interpretations by different migration<br />
agency caseworkers. Which in practice can translate to different decisions for<br />
similar cases.<br />
Removing the 4-year limit for work permits and allowing the permit to be<br />
extended should the applicant decide not to opt for permanent residency. The<br />
Migration Agency can only grant permanent residency if a valid work permit<br />
has been held for at least 4 years.<br />
Permanent residency is no longer available for adult family members of work<br />
permit holders who do not have employment and cannot provide for<br />
themselves. The income of the head applicant is not taken into consideration.<br />
This change was introduced during the Aliens Act amendments in July 2021.<br />
More minor omissions in the employment terms shall not be the cause for<br />
eviction. This is to counter “kompetensutvisning” i.e., deportation of talents.<br />
If employment terms deteriorate, the employer has an obligation to report this<br />
to the Swedish Migration Agency. Employers may be required to provide proof<br />
of the terms of employment; refusal to comply will result in fines.<br />
A newly introduced visa allows highly educated individuals to live and stay in<br />
Sweden for 9 months searching for a job or setting up a company. Proof of the<br />
ability to support oneself (and family, if applicable) is required, along with<br />
private medical care insurance.<br />
Introduction of a maintenance requirement for families tied to foreign labour.<br />
New requirements are comparable to the ones already applied for other family<br />
reunification cases, but without the requirement for housing of a certain size<br />
and standard. However, in many cases leases are required as part of the<br />
application and always in the case of permanent residency. The lease also<br />
needs to be ongoing for at least 18 months into the future. This is a problem as<br />
building associations typically grant sublets for only 12 months at a time.<br />
A newly introduced visa allows highly educated individuals to live and stay in<br />
Sweden for 9 months searching for a job or setting up a company. Proof of the<br />
ability to support oneself (and family, if applicable) is required, along with<br />
private medical care insurance.<br />
Introduction of a maintenance requirement for families tied to foreign labour.<br />
New requirements are comparable to the ones already applied for other family<br />
reunification cases, but without the requirement for housing of a certain size<br />
and standard. However, in many cases leases are required as part of the applicconvinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
ation and always in the case of permanent residency. The lease also needs to<br />
be ongoing for at least 18 months into the future. This is a problem as building<br />
associations typically grant sublets for only 12 months at a time.<br />
General conclusions:<br />
Introducing a new type of residence permit<br />
Application times and additional requirements are translated into considerably<br />
longer processing times<br />
The fast track is essentially non-existent<br />
Intention for leniency towards administrative mistakes<br />
Stricter demands on employers<br />
What is the future?<br />
More companies will review whether their employees can work remotely and<br />
travel on business visas instead of a full transfer to Sweden.<br />
Companies may be forced for business reasons to make risky decisions around<br />
business visas to get project meetings off the ground.<br />
For companies that have not yet benefited from the fast-track procedure, it is<br />
very lengthy nowadays, but it is better than an outside procedure that takes<br />
10-17 months.<br />
Companies are looking at having tech hubs outside Sweden to secure talent.<br />
Young and upcoming companies that do not qualify for the Swedish Migration<br />
Agency fast track use “employer of records (EOR)” to get talent on the ground.<br />
<br />
Contact:<br />
<br />
Nimmersion AB<br />
T: +46 8 660 61 01<br />
Linnégatan 41<br />
E: lena@nimmersion.com<br />
114 58 Stockholm<br />
nimmersion.com<br />
Sweden<br />
convinus.com<br />
38
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Overview on posted workers<br />
Author: Lavinia Aiosa, <strong>Global</strong> mobility and EU posting Manager at ECA Italia (Italy)<br />
The European Union allows companies located in one EU State to operate in other<br />
member States (freedom of establishment), including by sending their own<br />
personnel to perform a service.<br />
The need for a directive on the posting of workers is based on the need for a<br />
balancing act between workers' rights and freedom of establishment, which saw<br />
its first normative concretization in Directive 96/71/EC (so-called Mother Directive).<br />
The Directive, in Article 1, identified three different hypotheses of posting:<br />
A) The secondment to provide services;<br />
B) The posting operated within the framework of companies belonging to the same<br />
group; and<br />
C) Posting operated by labour supply agencies.<br />
In addition, with the aim of ensuring equal protections for workers operating<br />
within the same national market, the EU legislator provided indications of matters<br />
for which minimum standards of protection should be provided.<br />
Despite the Directive's contribution over the years, the EU legislature had to deal<br />
with various circumvention phenomena related to the posting of workers (for<br />
example: fictitious postings and so-called letter box companies), seeing the need<br />
to equip the various member states with effective tools to monitor the<br />
genuineness of postings and the actual compliance with minimum standards of<br />
protection.<br />
For these reasons, the EU intervened through Directive 2014/67/EU (the so-called<br />
Enforcement Directive), implementing a coordinated system of administrative<br />
requirements that must be activated by entities posting staff abroad, as well as<br />
the possibility for member states to set up special sanctioning regimes against<br />
non-compliant foreign providers.<br />
To date, the latest regulatory intervention on the topic of posted workers in<br />
Europe is Directive 2018/957/EU, which was created with the aim of revising from<br />
39<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
scratch the Mother Directive 96/71, with a view to greater protection of national<br />
labour markets. Indeed, the directive intervenes on minimum standards of<br />
protection, expanding the list of minimum conditions of work and employment,<br />
introduces equal pay, the concept of "long-term posting," and an anti-avoidance<br />
rule to counter the phenomenon of so-called rotation posting.<br />
Directive 96/71/EC defines "posted worker" (Article 2(1)) as that worker who, for a<br />
limited period of time, performs his or her work in a state other than the one in<br />
which he or she is normally employed. It is therefore sufficient for a worker to<br />
work in a country other than the one in which he or she is normally employed for<br />
the term "posted worker" to be used at the EU level. It is therefore clear that this<br />
definition includes postings, assuming of course that there is a transnational<br />
provision of services.<br />
The posted worker, however, could also be a "business traveller." Again, the<br />
regulations of individual member states provide different definitions and<br />
obligations for business travellers. Regardless of whether the activity carried out<br />
in another member state constitutes the provision of services and its duration, as<br />
also reiterated by the European Commission, it is always necessary to apply for<br />
Form A1.<br />
The company that decides to post must, in any case, comply with rules. The<br />
minimum working and employment conditions that must be guaranteed to<br />
workers are listed in Article 3 of Directive 96/71/EC. In an effort to provide greater<br />
protection, Directive 2018/957/EU expanded its content.<br />
Therefore, an employer who posts its staff in the context of transnational<br />
provision of services must ensure the protection of the following conditions:<br />
Maximum work periods and minimum rest periods<br />
Minimum duration of annual paid leave<br />
Wages, including increased rates for overtime work; this subparagraph does<br />
not apply to occupational pension schemes<br />
Conditions for the supply of workers, particularly the supply of workers by<br />
temporary employment enterprises<br />
Health, safety, and hygiene in the workplace<br />
Protective measures regarding working and employment conditions of pregnant<br />
women or women who have recently given birth, children, and young<br />
people<br />
40<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
Equal treatment of men and women as well as other non-discrimination<br />
provisions<br />
Conditions of workers' accommodation where this is provided by the employer<br />
to workers far from their usual place of work<br />
Allowance or reimbursement to cover travel, board, and lodging expenses for<br />
workers away from home for professional reasons<br />
The posting company must also fulfil certain obligations. The goal of the 2014<br />
Directive was to give member states tools to increase the degree of transparency<br />
and visibility on minimum protections for posted workers and ensure fair<br />
competition within the EU. This allowed member states to impose a number of<br />
administrative formalities and control measures such as:<br />
Notification requirement: prior notification sent by the employer to the<br />
competent authorities of the host EU member state.<br />
Document Retention Obligation: obligation for the employer to retain a<br />
number of employment documents related to the posted worker (e.g.,<br />
employment contract, pay stubs, Form A1, etc.).<br />
Duty of representation: obligation for the employer to designate a contact<br />
person who is responsible for liaising with the competent authorities in the<br />
host member state/who can maintain contact with the social partners within<br />
the host member state.<br />
Obligations, control mechanisms and penalty structure vary considerably from<br />
one member state to another, making it complex for companies to adopt a<br />
harmonized, consistent, and transparent approach with respect to sending<br />
workers within the EU. This patchwork of obligations has created a significant<br />
administrative burden for companies sending (even for short postings) workers<br />
across the EU, with exposure to sanctions (not just administrative) in several<br />
cases substantial.<br />
In the case of non-compliance, one of the most important measures available to<br />
national authorities for regulating the labour market for posted workers and<br />
ensuring compliance with national labour regulations is the possibility of<br />
imposing sanctions-criminal and administrative-which, just like posted workers'<br />
administrative requirements and control measures, can vary significantly within<br />
the EU.<br />
Indeed, violations related to failure to - or late - send notification are punishable<br />
41<br />
convinus.com
<strong>Global</strong> <strong>Mobility</strong> <strong>Insights</strong> - <strong>Winter</strong> <strong>2022</strong> / <strong>2023</strong><br />
by penalties that can reach high values when multiplied by the number of workers<br />
involved and in case of repeated violation. In addition, companies that repeat<br />
violations jeopardize the continuity of their business within the EU. This could<br />
result in the prohibition of posting workers or providing services/conducting<br />
business in the future not only in the country where the violation was committed,<br />
but also across borders (due to the exchange of information between member<br />
state authorities).<br />
Finally, violation of transnational posting obligations can undermine the<br />
company's credibility with authorities in the country of origin and service<br />
provision, workers, and potential customers, partners, and suppliers (e.g., in case of<br />
inclusion on a public blacklist).<br />
Contact:<br />
Contact:<br />
Eca Italia S.R.L.<br />
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Via Antonio da Recanate, 1<br />
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