Konjunkturprognose Herbst 2021
Konjunkturausblick der privaten Banken
Konjunkturausblick der privaten Banken
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Ausschuss für Wirtschafts- und Währungspolitik<br />
Stefan Schneider<br />
Chefvolkswirt für Deutschland,<br />
DEUTSCHE BANK AKTIENGESELLSCHAFT,<br />
Frankfurt a. M. - Vorsitzender -<br />
Dr. Jörg Krämer<br />
Chefvolkswirt, COMMERZBANK<br />
Aktiengesellschaft, Frankfurt a. M.<br />
Burkhard Allgeier<br />
Dr. Klaus Bauknecht<br />
Chief Investment Officer, Chief Economist<br />
H&A Global Investment Management GmbH,<br />
Frankfurt a. M.<br />
Chefvolkswirt,<br />
IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf<br />
Carsten Mumm<br />
Dr. Andreas Rees<br />
Chefvolkswirt, DONNER & REUSCHEL<br />
Aktiengesellschaft, Hamburg<br />
Chefvolkswirt Deutschland,<br />
UniCredit Bank AG, Frankfurt a. M.<br />
Daniel Bleiberg<br />
Dr. Jan Bottermann<br />
Carsten Brzeski<br />
Dr. Cyrus de la Rubia<br />
Chefvolkswirt,<br />
Deutsche Pfandbriefbank AG, Garching<br />
Chefvolkswirt,<br />
NATIONAL-BANK Aktiengesellschaft, Essen<br />
Chefvolkswirt,<br />
ING-DiBa AG, Frankfurt a. M.<br />
Chefvolkswirt, Leiter Economics<br />
Hamburg Commercial Bank AG, Hamburg<br />
Stefan Schilbe<br />
Dr. Holger Schmieding<br />
Dr. Dirk Schumacher<br />
Für den Bankenverband<br />
Dr. Christian Ossig<br />
Chefvolkswirt, Leiter Economic Research,<br />
HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf<br />
Chefvolkswirt, Joh. Berenberg,<br />
Gossler & Co. KG, London<br />
Senior European Economist and Managing<br />
Director, NATIXIS Zweigniederlassung<br />
Deutschland, Frankfurt a. M.<br />
Hauptgeschäftsführer,<br />
Bundesverband deutscher Banken, Berlin<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
2<br />
Dr. Felix Hüfner<br />
Carsten Klude<br />
Chefvolkswirt Deutschland,<br />
UBS Europe SE, Frankfurt a. M.<br />
Chefvolkswirt, M.M. Warburg & CO<br />
(AG & Co.) KGaA, Hamburg<br />
Markus Becker-Melching<br />
Volker Hofmann<br />
Chief Operating Officer,<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
Leiter Volkswirtschaft,<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
22.09.<strong>2021</strong>
Konjunkturausblick der privaten Banken<br />
Erholungskurs mit Stolpersteinen<br />
Wirtschaftslage und Ausblick<br />
Geldpolitik der EZB,<br />
Lage der Banken
Wirtschaftslage<br />
Stefan Schneider<br />
Chefvolkswirt für Deutschland,<br />
DEUTSCHE BANK AKTIENGESELLSCHAFT<br />
und<br />
Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftsund<br />
Währungspolitik des Bankenverbandes
Wirtschaftswachstum weltweit<br />
%<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
- 2<br />
- 4<br />
Quelle: IWF, <strong>2021</strong> und 2022 Prognose des Bankenverbandes.<br />
Ölpreisschock<br />
Finanzmarktkrise<br />
2010 - 2019:<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020<br />
3,7 % p. a.<br />
- 3,2 %<br />
rd. 6 %<br />
4,5 %<br />
rd.<br />
Weltwirtschaft<br />
Aufschwung setzt sich fort<br />
Weltweit<br />
• Risiken wieder leicht gestiegen<br />
• Wachstumsdynamik lässt im nächsten Jahr nach,<br />
bleibt aber auch 2022 überdurchschnittlich<br />
USA und China prägend<br />
• USA: Von der Hochkonjunktur zur Normalisierung<br />
BIP-Prognose (<strong>2021</strong>/2022): +6,5 % | +4,5 %<br />
• China: Abflachender Wachstumstrend<br />
BIP-Prognose (<strong>2021</strong>/2022): +8,5 % | +5,7 %<br />
Euroraum hinkt hinterher<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
• Euroraum bleibt auf Wachstumskurs<br />
5<br />
• Euro-Ländern mit großem Dienstleistungssektor<br />
wachsen stärker<br />
• BIP-Prognose (<strong>2021</strong>/2022): rd. +5 % | +4,5 %<br />
22.09.<strong>2021</strong>
Inflationsrate im Euroraum<br />
Änderung harmonisierter Verbraucherpreisindex (in % ggü. Vj.)<br />
%<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
- 0,5<br />
Quelle: Macrobond, <strong>2021</strong> und 2022 Prognose des Bankenvebandes.<br />
(ohne Energie u.<br />
Nahrungsmittel)<br />
Kerninflation<br />
+0,3 %<br />
2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong> 2022<br />
+1,3 %<br />
+2,1 %<br />
+1,6 %<br />
+1,4 %<br />
Preisentwicklung im Euroraum<br />
Preisbuckel oder „Etagen-Wechsel“?<br />
Aktuell<br />
• Zahlreiche Sonderfaktoren (u. a. Rohstoffpreise, MwSt.-<br />
Effekt DE, CO 2 -Abgabe DE, Warenkorb)<br />
• Viele Sonderfaktoren laufen 2022 aus<br />
• Aber: - Lieferengpässe halten wohl länger an<br />
- Risiko von Zweitrundeneffekten (Löhne) steigt<br />
- Unternehmen dürften Preissetzungsmacht<br />
nutzen, um Margen zu erhöhen<br />
Prognoserisiko bleibt nach oben gerichtet<br />
Mittel- und längerfristige Perspektive<br />
• Strukturelle Änderungen, insb.: Demografie, Energiewende,<br />
Resilienz (Liefer- und Produktionsketten)<br />
• Fraglich, ob dis-flationärer Trend der letzten beiden<br />
Dekaden anhält<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
• Engere Kooperation zwischen Geld- und Fiskalpolitik<br />
6<br />
• Stark inflationäre Prozesse aber ebenfalls unwahrscheinlich<br />
Hauptszenario: „Etagen-Wechsel“ im Preistrend<br />
22.09.<strong>2021</strong>
Wirtschaftswachstum in Deutschland<br />
Reales BIP (saison - und kalenderbereinigt)<br />
112<br />
110<br />
108<br />
106<br />
104<br />
102<br />
100<br />
98<br />
96<br />
94<br />
Indexverlauf<br />
(linke Skala)<br />
Veränderung<br />
(rechte Skala)<br />
Vorquartal<br />
ggü.<br />
JD 2018:<br />
1,1 %<br />
JD 2019:<br />
1,1 %<br />
Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1 Q3 Q1<br />
Quelle: Macrobond, <strong>2021</strong> und 2022 Prognose des Bankenvebandes.<br />
2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong> 2022 2023<br />
JD 2020:<br />
- 4,9 %<br />
JD <strong>2021</strong>:<br />
3,3 %<br />
Prognose<br />
JD 2022:<br />
4,6 %<br />
10<br />
- 10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
- 2<br />
- 4<br />
- 6<br />
- 8<br />
Konjunktur in Deutschland<br />
Wachstumstempo „normalisiert“ sich im Jahresverlauf 2022<br />
Prognose<br />
• <strong>2021</strong>: +3,3 %<br />
2022: +4,6 %<br />
• Quartalsverlauf unsicher (Lieferengpässe)<br />
• 2022: fast 3,0 Prozentpunkte durch statistischen<br />
Überhang Ende <strong>2021</strong><br />
% ggü. Vorquartal<br />
Zentrale Stütze: Konsum<br />
• Anhaltende Erholung der Weltwirtschaft<br />
(Importe steigen aber ebenfalls deutlich)<br />
• Privater Konsum<br />
- Weiterhin Nachholeffekte, Normalisierung<br />
der Sparquote<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
- Zunahme im Jahresdurchschnitt <strong>2021</strong> durch<br />
7<br />
schwachen Jahresstart gedrückt<br />
2020 <strong>2021</strong> 2022<br />
-5,9 +0,5 % +7,0 %<br />
22.09.<strong>2021</strong>
Ausrüstungsinvestitionen in Deutschland<br />
Veränderung in konstanten Preisen gegenüber dem Vorjahr in %<br />
%<br />
15<br />
10<br />
- 10<br />
- 15<br />
- 20<br />
- 25<br />
- 5<br />
Quelle: Macrobond, <strong>2021</strong> und 2022 Prognose des Bankenvebandes.<br />
5<br />
0<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong> 2022<br />
Investitionsentwicklung<br />
relativ schwache<br />
7,0<br />
6,5<br />
Investitionen in Deutschland<br />
Ausrüstungsinvestitionen steigen vergleichsweise verhalten<br />
Verhaltene Investitionsentwicklung<br />
• Ausrüstungsinvestitionen<br />
2020 <strong>2021</strong> 2022<br />
-11,2 % +7,0 % +6,5 %<br />
• Strukturelle Faktoren<br />
Größerer Anteil immaterieller Investitionsgüter<br />
Ungünstige Investitionsbedingungen (z. B.<br />
lange Planungs- und Genehmigungsverfahren,<br />
schleppender Netzausbau, Fachkräftemangel)<br />
Zuletzt wieder steigende „policy uncertainty“<br />
Herausforderungen<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
• Hoher Investitionsbedarf für Transformation<br />
(insb. Nachhaltigkeit, Digitalisierung)<br />
8<br />
• Günstige Rahmenbedingungen/klare wirtschaftspolitische<br />
Weichstellungen<br />
22.09.<strong>2021</strong>
Geldpolitik der EZB,<br />
Lage der Banken<br />
Dr. Christian Ossig<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Bundesverband deutscher Banken
Überschussliquidität der Europäischen Banken<br />
Einlagefazilität und Guthaben der Kreditinstitute auf Girokonten der EZB (ohne<br />
Mindestreserve) abzüglich des Freibetrags.<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
Quelle: Macrobond und eigene Berechnungen.<br />
Negativzinszahlungen p. a.<br />
Euroraum DE<br />
09/2019 8,5 Mrd. 2,8 Mrd.<br />
11/2019 4,9 Mrd. 1,7 Mrd.<br />
08/<strong>2021</strong> 17,5 Mrd. 4,9 Mrd.<br />
Überschussliquidiät<br />
insgesamt<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong><br />
Überschussliquidiät<br />
abzüglich des<br />
Freibetrags<br />
Geldpolitik der EZB<br />
Überschussliquidität, Tiering-System und TLTRO<br />
TLTRO-III<br />
• Volumen derzeit rund 2.190 Mrd. €<br />
• Besondere Vergünstigung bis Ende Juni 2022 befristet<br />
• Juli <strong>2021</strong> – Ende Juni 2022 maximale Vergünstigung<br />
ggü. dem Hauptrefinanzierungssatz rd. 22 Mrd. €<br />
Billion €<br />
Saldierung<br />
• Einfache Verrechnung sachlich nicht gerechtfertigt<br />
(besonders günstige TLTROs = Pandemie-Maßnahme)<br />
• Unerwünschte Nebeneffekte Negativzins Tiering-<br />
System verbessern<br />
• Belastungen (Negativzins) u. Entlastungen (TLTROs)<br />
ungleich verteilt (Saldo: IT +3,2 Mrd. €; DE -550 Mio. €)<br />
22.09.<strong>2021</strong> Bundesverband deutscher Banken<br />
10
Kredite an inländische Unternehmen und wirtschaftlich Selbstständige<br />
Veränderung zum Vorjahresquartal (in %); ohne Wohnungsbau sowie ohne Finanzierungs -<br />
institutionen und Versicherungen<br />
%<br />
Quelle: Macrobond.<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
- 1<br />
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />
2016 2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong><br />
Kreditvergabe in Deutschland<br />
Finanzierungsbedingungen für Unternehmen sind weiterhin günstig<br />
Kreditnachfrage<br />
• Q1 und Q2 <strong>2021</strong> weniger Nachfrage aus Liquiditätsgründen<br />
• Investitionen weiterhin schwach (u. a. Unsicherheiten<br />
wegen Pandemie, Energiewende)<br />
Kreditangebot<br />
• Nach wie vor sehr günstige Konditionen<br />
• Banken stehen bereit, eine größere Investitionsnachfrage<br />
zu bedienen<br />
Herausforderung<br />
• Günstigere Rahmenbedingungen für Investitionen<br />
• Transformation der Wirtschaft (Nachhaltigkeit, Digitalisierung)<br />
• Zusammenspiel von öffentlicher und privater Finanzierung<br />
• Gute Rahmenbedingungen für Kredit- und Kapitalmarktfinanzierung<br />
Bundesverband deutscher Banken<br />
11<br />
22.09.<strong>2021</strong>