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Mönch im Wald850 Jahre Mönichwald - moenichwald.graz-seckau.

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<strong>Mönch</strong> <strong>im</strong> Wald · 850 <strong>Jahre</strong> <strong>Mönichwald</strong> · Eine symbolische Reise.<br />

<strong>Mönch</strong> <strong>im</strong> Wald<br />

850 <strong>Jahre</strong> <strong>Mönichwald</strong><br />

Eine symbolische Reise.


8<br />

Das Jahr 2013 ist für <strong>Mönichwald</strong> ein historischer Anlass, um unser 850-jähriges Bestehen<br />

der Pfarre gebührend zu feiern. <strong>Mönichwald</strong> kann auf eine lange und traditionsreiche<br />

Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen zurückblicken.<br />

Unseren schönen Ortsnamen haben wir den damaligen <strong>Mönch</strong>en des Benediktinerklosters<br />

Formbach, dem heutigen Vornbach, in Niederbayern zu verdanken. Sie rodeten das<br />

dicht bedeckte Waldstück des Wechselgebietes und nannten es <strong>Mönichwald</strong>. Die Grundgrenzen<br />

des heutigen Gemeindegebietes sind ident mit dem des 12. Jahrhunderts.<br />

Wie die Geschichte der Jahrhunderte hindurch zeigt, wurden unsere Vorfahren mit Bedrohungen<br />

aus dem Osten, aber auch von Burg- und Grundherren gezüchtigt und untertänig<br />

gemacht. Auch der 2. Weltkrieg hat gerade in <strong>Mönichwald</strong> seine tiefgreifenden<br />

und verheerenden Spuren hinterlassen. Durch Ausdauer, Hartnäckigkeit und Fleiß ist es<br />

<strong>im</strong>mer wieder gelungen, unsere He<strong>im</strong>at zu verteidigen und stets wieder aufzubauen.<br />

Zielstrebigkeit und gemeinsames Schaffen hat unseren Ort <strong>Mönichwald</strong> zu den schönsten<br />

der Steiermark, ja Europas, gemacht. Es hat die Vergangenheit gezeigt, dass das Miteinander<br />

der einzige erfolgreiche Weg ist. Oberstes Ziel muss es sein, unseren jungen<br />

Menschen Hoffnung zu geben, dass sie ihren He<strong>im</strong>atort lebens- und liebenswert finden.<br />

Das Pfarrjubiläum soll uns aber auch zum Nachdenken bringen, dass unsere Vorfahren<br />

<strong>im</strong> tiefen Glauben heraus ihre Aufgaben und Herausforderungen gemeistert haben.<br />

So wäre es auch mein Wunsch, dass dies auch in Zukunft ein unverzichtbarer Teil <strong>im</strong><br />

Leben der Menschen in <strong>Mönichwald</strong> ist und unsere Pfarrkirche als Mittelpunkt unseres<br />

Ortes auf ewig Bestand hat.<br />

Josef Freiberger<br />

Bürgermeister von <strong>Mönichwald</strong>


Mögen aus jedem Samen,<br />

den du säst,<br />

wunderschöne Blumen werden,<br />

auf dass sich die Farben der Blüten<br />

in deinen Augen spiegeln<br />

und sie dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.<br />

- Irischer Segenswunsch -<br />

12 Entwicklung


Gruftkapelle<br />

1588 wurde neben der Kirche eine Kapelle von Bischof Martin<br />

Brenner geweiht, die dem Hl. Ulrich gewidmet war. Der untere Teil<br />

war für ein Beinhaus best<strong>im</strong>mt. Diese Ulrichs-Kirche oder -Kapelle<br />

hatte ihren Standplatz an der Stelle des jetzigen Gemeindeamtes.<br />

Die Unterkirche ist heute noch in der sogenannten Gruftkapelle<br />

erhalten geblieben.<br />

1788 hörte diese Kapelle auf zu bestehen. Der obere Teil wurde zu<br />

einem Schulz<strong>im</strong>mer und einer Wohnung für einen Lehrer umgebaut.<br />

1830 wurde das bestehende „Beinhaus“ unterhalb der Lehrerwohnung<br />

und des Klassenz<strong>im</strong>mers von den Knochen gesäubert und<br />

in einen gepfl egten Kapellenraum umgestaltet. Die Einweihung<br />

dieser Gruftkapelle erfolgte am 7. Juli 1832.<br />

1927 wurde ein gänzlicher Umbau der Gruftkapelle und des danebenstehenden<br />

Gemeindehäusels vorgenommen.<br />

Weil die Feuchtigkeit in dieser Kapelle sehr störend war, hat Pfarrer<br />

Josef Müller diese Kapelle von 1936-1938 mit Heraklit auskleiden<br />

und trockenlegen lassen. Auf Initiative des PGR-Vorsitzenden<br />

Hans Pichlbauer erfolgte 1992/93 eine neuerliche Generalsanierung.<br />

Die erneuerte und renovierte Kapelle konnte am 20. Juni<br />

1993 neu eingeweiht werden<br />

2007 Blumenkorso in <strong>Mönichwald</strong>, Wahl der Blumenkönigin: Nicole Lechner; 1991 war Margit Freiberger Blumenkönigin.<br />

2003 Eröff nung des Postverteilerzentrums.<br />

2003 Errichtung eines neuen Kinderspielplatzes.<br />

13


34<br />

Ledererbach-Kreuz<br />

Standort: bei der Abzweigung ins Schmiedviertel <strong>im</strong> Ledererbachgraben<br />

Errichtet: 2011 geschnitzt von Franz Schaberreiter<br />

Herstellung: Tischler Johann Trost; aufgestellt von Hans und Toni<br />

Trost<br />

Bei vielen Urlaubsaufenthalten entstand eine innige Beziehung<br />

zu <strong>Mönichwald</strong>. Als meine Mutter, Gerhilde Hoch, schwer krank<br />

wurde, übersiedelten wir zum Kirchenwirt.<br />

Unterstützt von Familie Hold, konnte ich mich gänzlich ihrer Betreuung<br />

widmen. Von dem Jahr, <strong>im</strong> geliebten Blumendorf, umgeben<br />

von herzlicher Menschlichkeit, blieben ihr schöne Erinnerungen,<br />

die ihr den Leidensweg erleichterten. Bereits <strong>im</strong> Rollstuhl<br />

sitzend war hier für uns ein Platz unvergesslicher Gespräche.<br />

Stets freute ich mich, der Großstadt zu entfl iehen, um mich in der<br />

harmonischen Atmosphäre zu erholen. Die Abreise wurde auch<br />

zur psychischen Belastung.<br />

Der Schöpfer kennt die gehe<strong>im</strong>sten Wünsche!<br />

Dankbar darf ich seit 2009 <strong>Mönichwald</strong> meine He<strong>im</strong>at nennen.<br />

(Verena Hoch)<br />

Besitzer: Hoch Verena, Schmiedviertel 4<br />

Grundbesitzer: Breineder Robert<br />

1960 Erstmals wird die Sternsingeraktion von Buben durchgeführt.<br />

1959 Die Pfarre <strong>Mönichwald</strong> erreichte in den Leistungen für die Caritas mit einer Kopfquote von S 18,65, die sechstbeste Stelle der<br />

Diözese, <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1958 stand <strong>Mönichwald</strong> mit 20,39 an 4. Stelle.


Marterl am Karnerweg<br />

Standort: Karnerweg<br />

Der Anlass für das Errichten des Marterls ist unbekannt. Vor dem<br />

jetzigen Denkmal war ein Bild mit dem Hl. Josef an einer alten<br />

Fichte angebracht.<br />

1984 wurde es von der Berg- und Naturwacht renoviert.<br />

Marterl bei der Hansl in Weg Mühle<br />

Standort: Hansl in Weg Mühle<br />

Das Marters wude vom Wochenendhausbewohner Rudolf Kriz in<br />

den 80-er <strong>Jahre</strong>n angebracht.<br />

Besitzer: Binder Johann, Karnerviertel 21<br />

1948 Einweihung des wiederaufgebauten Schulhauses.<br />

1947 Erstmals wurde elektrisches Licht in der Kirche installiert.<br />

1947 Die Weihnachtsferien werden wegen gr<strong>im</strong>miger Kälte und Schwierigkeiten in der Beschaff ung von Brennstoff bis 2.2. verlängert.<br />

39


Kapelle bei Karl in Dörfl<br />

Standort: Feldrain <strong>im</strong> Dörfl , Nähe Schmiedviertel 41<br />

Die Kapelle wurde als Gedenkstätte errichtet, da <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> 1872 am<br />

9. Juli Karl Friesenbichler mit 34 <strong>Jahre</strong>n bei der Heuernte von einem<br />

Blitz getroff en wurde.<br />

Renoviert: 2002<br />

Besitzer: Friesenbichler Karl<br />

Marterl zu Ehren des Hl. Patrizius<br />

Standort: an einem Baum am Weg vor dem Dörfl<br />

Näheres zum Marterl ist nicht bekannt.<br />

Der Hl. Patrizius gilt als Patron gegen Viehseuchen.<br />

Besitzer: Friesenbichler Karl, Schmiedviertel 41<br />

1926 Den Sommer über wurde die Wasserleitung für das Dorf gebaut.<br />

1924 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, 1927 Bau des ersten Rüsthauses.<br />

1923 Schaff ung einer „Volksbibliothek in <strong>Mönichwald</strong>“, die Ende 1928 ca. 700 Bände umfasste. In der NS-Zeit wurden die Bücher weggeschaff<br />

t, 1974 wurde sie wieder eröff net.<br />

47


70<br />

Gemeindekreuz<br />

Standort: zwischen <strong>Mönichwald</strong>er Schwaig und Kaltwiesen<br />

Früher stand ein Kreuz bei der Weggabelung zwischen Schmiedviertel<br />

und Karnerviertel. In der Zwischenkriegszeit wurde das<br />

Kreuz an die heutige Stelle verlegt.<br />

Anlässlich des Erzherzog-Johann-<strong>Jahre</strong>s 1982 wurde es von der Gemeinde<br />

und der Bergwacht renoviert.<br />

Die Malereien stammen von Anton Pinter aus Waldbach.<br />

Außen <strong>im</strong> Giebelfeld der Kapelle ist das Doppelwappen Vornbach-<strong>Mönichwald</strong><br />

angebracht: das Fabeltier „Greif“ mit einem<br />

Hasen in den Fängen und der „<strong>Mönch</strong> <strong>im</strong> Wald“. Damit wird auch<br />

auf eine mögliche geschichtliche Herkunft hingedeutet: Unweit<br />

des Gemeindekreuzes liegt der sogenannte „Pfoarrerwold“, ehemals<br />

Besitz des Stiftes Vornbach am Inn.<br />

Der Spruch wurde vom alten Kreuz übernommen:<br />

„Geh nicht vorbei, Du lieber Christ<br />

bevor Du den Erlöser grüßt<br />

N<strong>im</strong>m ab den Hut und bete still,<br />

weil er auch dich erlösen will.“<br />

Besitzer: Gemeinde <strong>Mönichwald</strong><br />

Grundeigentümer: Freiberger Josef, Karnerviertel 22<br />

1542 Viehzählung: Von 65 <strong>Mönichwald</strong>er Untertanen hatten 25 ein Pferd, 22 Höfe hatten ein Paar Ochsen und acht Höfe zwei Paare,<br />

2-4 Stiere fanden sich fast auf jedem Hof, (insgesamt 201 Stiere), jeder Hof hatte durchschnittlich 3-4 Kühe, 8- 12 Schafe, 1-2<br />

Schweine; weiters gab es noch insgesamt 25 Kälber.


Wetterkreuze<br />

Die <strong>Jahre</strong> 1929 und 1931 waren Katastrophenjahre mit vielen<br />

Unwettern und Hagelschlägen. Die Pfarrchronik berichtet: „Auf<br />

Grund des gewaltigen Hochwassers 1931 mussten die Erstkommunionkinder<br />

von den Feuerwehrmännern aus der Kirche getragen<br />

und in Sicherheit gebracht werden. Zur gleichen Zeit legte ein<br />

Bitzschlag den Bauernhof Seppl in Karndorf in Asche.“<br />

Zur weiteren Bewahrung vor derartigen Katastrophen wurden<br />

von den Bauern zahlreiche „Wetterkreuze“ – Holzkreuze mit drei<br />

Balken – errichtet. Entlang dieser Wetterkreuze wurde an einem<br />

Sonntagnachmittag <strong>im</strong> April oder Mai das sogenannte Wetterkreuzbeten<br />

durchgeführt.<br />

Das begleitende Rosenkranzgebet wurde bei jedem Wetterkreuz<br />

unterbrochen, der Pfarrer (oder seit 2003 der Wortgottesdienstleiter)<br />

sprach ein Segensgebet oder Fürbitten, in dem die verschiedenen<br />

Anliegen der Bewohner und der Kirche ausgesprochen wurden.<br />

Abschließend wurde bei jedem Kreuz mit Weihwasser das<br />

Segenszeichen gemacht; die Besitzer der Wetterkreuze sorgten<br />

dafür, dass be<strong>im</strong> Kreuz auch das gesegnete Wasser bereitstand<br />

und schmückten für diesen Tag das Kreuz mit einem Bild und mit<br />

Blumen.<br />

Diese Form wurde 2012 in eine Sternwallfahrt an einem Sonntagvormittag<br />

verändert. Von vier verschiedenen Richtungen aus gehen<br />

Bewohner der Regionen entlang der alten Wetterkreuzroute<br />

zur Seppl <strong>im</strong> Hof Kapelle und feiern dort gemeinsam den Gottesdienst<br />

mit dem abschließenden Wettersegen.<br />

85


94<br />

Lebenslust<br />

Glücklich der Mensch, der reich sich fi ndet<br />

und freuen kann an kleinen Dingen,<br />

staunend die Natur betrachtet<br />

und liebevoll auf sie achtet

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