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Festschrift_75_Jahre.. - Wormatia Worms

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Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Zum Geleit . . . . . . . . . . 5<br />

Grußworte . . . . . . . . . . 7<br />

Wir gedenken unserer Toten 21<br />

Vereinschronik<br />

<strong>Wormatia</strong> Du Alte . . . . . . . . 23<br />

Zwischen den Kriegen . . . . . . 27<br />

Der Neubeginn nach Kriegsende 45<br />

2. Liga Süd 55<br />

2. Bundesliga . . . . . . . 73<br />

Amateur-Oberliga Südwest 79<br />

Alte Freunde erinnern sich . 83<br />

Die t -b stellt sich vor . . . . 97<br />

Fußballjugend - gestern und heute 103<br />

<strong>Wormatia</strong> und die <strong>Worms</strong>er Zeitung 115<br />

<strong>Wormatia</strong>s Weg von der "Aui" zum »Stadion- 116<br />

Unsere fußballspielen den Damen . . . . . . 118<br />

Damengymnastik - die jüngste Abteilung stellt sich vor 120<br />

Jugendsport - eine gesellschaftspolitische Aufgabe. 122<br />

Club der Alten . . . . . . . . . . . . . 127<br />

Alte Herren rosten nicht-AH-Abteilung 131<br />

58 <strong>Jahre</strong> Handball bei <strong>Wormatia</strong> . . . . 134<br />

Die Hockey-Abteilung berichtet . . . . 139<br />

Entwicklung der Tischtennis-Abteilung 147<br />

Hat der Spitzenfußball in <strong>Worms</strong> noch eine Zukunft? 150<br />

Sportjournalisten der »<strong>Worms</strong>er Zeitung«bekennn ihre Liebe zur <strong>Wormatia</strong> . 153<br />

Ausblick - <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> und die Zukunft 163<br />

Die Redaktion macht den Abschluß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167<br />

3


Zum Geleit<br />

... damit <strong>Wormatia</strong> lebendig bleibt<br />

WORMATIA feiert in diesen Tagen das <strong>75</strong>jährige Bestehen. Glanzvolle Höhepunkte und<br />

schmerzliche Tiefpunkte hat der Verein erlebt. Große Siege wurden errungen und enttäuschende<br />

Niederlagen ertragen. Ehrenvolle Aufstiege bis in die 2. Bundesliga wurden<br />

gefeiert und schmerzliche Abstiege mußten beklagt werden .<br />

Den Namen unserer Vaterstadt WORMS hat <strong>Wormatia</strong> weit über die Grenzen unserer<br />

Stadt und des Landes Rheinland -Pfalz hinausgetragen.<br />

Große Spielerpersönlichkeiten sind aus den Fußballmannschaften des Vereins hervorgegangen.<br />

Stellvertretend für alle darf ich hier Seppl Fath nennen , von dessen 2 Toren,<br />

die er im Gehäuse von Zamora beim Länderspiel gegen Spanien unterbrachte, man<br />

heute noch in Deutschland spricht.<br />

Nachwuchsförderung und sportliche Jugendpflege - nicht nur im Fußball - wurden und<br />

werden bei WORMATIA immer großgeschrieben, und an dieser Stelle muß Dank gesagt<br />

werden.<br />

Dank den Gründern unserer WORMATIA, Dank all denen, die durch ihre stete Begeisterung<br />

und ihren Einsatzwillen in uneigennütziger Arbeit den Verein am Leben hielten; Dank<br />

allen, die Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr dem Verein dienen und dienten<br />

und dem Namen WORMATIA die Bedeutung gaben, die er auch heute noch weit und breit<br />

besitzt.<br />

Gleich an welcher Stelle, wünsche ich allen, die sich um das Wohl des Vereins mühen ,<br />

daß sie in der kommenden Zeit an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen können . ­<br />

Mein besonderer Dank gilt all denen, die an der Geschichte dieses Vereins mitgeschrieben<br />

haben. Möge es dem Verein vergönnt sein, viele und erfolgreiche Freunde und Gönner<br />

zu haben, denn WORMATIA ist ein Verein, der es verdient hat, daß man ihm hilft und<br />

ihn unterstützt.<br />

An uns allen liegt es, daß WORMATIA weiter lebt und lebendig bleibt.<br />

H. W. Stein<br />

Ehrenpräsident<br />

5


Gern habe ich die Schirmherrschaft über die Jubiläumsveranstaltungen des VtR <strong>Wormatia</strong><br />

<strong>Worms</strong> 08 e.V . anläßlich des <strong>75</strong>-jährigen Bestehens übernommen. Im Namen der<br />

Stadt <strong>Worms</strong> übermittle ich zu diesem Jubiläum herzliche Glückwünsche.<br />

Der Verein führt den Namen WORMATIA, die alte lateinische Bezeichnung für <strong>Worms</strong>. Im<br />

Auf und Ab seiner Geschichte hat der Verein damit den Namen unserer Stadt draußen bekanntgemacht.<br />

Unsere Stadt lebt nicht allein von der Geschichte. Sie wird auch heute getragen<br />

von den Vereinen, von den Bürgern, die sich in ihnen vereinen. Wie <strong>Worms</strong>, hat<br />

auch der VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> 08 e.V. Höhen und Tiefen erlebt. Von vergangenen großen<br />

Zeiten allein kann weder eine Stadt noch ein traditionsreicher Verein leben. Es bedarf<br />

immer neuer Anstrengungen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, daß es immer wieder<br />

gelungen ist, zum Wohle »unserer <strong>Wormatia</strong>« Wege zu finden, um an die ruhmreichen<br />

Zeiten anzuschließen . Grundlage war die Treue der Anhänger zu ihrem Verein, der dieses<br />

Jahr sein Jubelfest begeht.<br />

Ich wünsche dem VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> 08 eV. eine glückliche Zukunft und den Jubiläumsveranstaltungen<br />

einen harmonischen Verlauf.<br />

Wilhelm Neuß<br />

Oberbürgermeister<br />

7


Zum <strong>75</strong>-jährigen Jubiläum des VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> übermittle ich für die Landesregierung<br />

Rheinland-Pfalz herzliche Glückwünsche.<br />

Die "<strong>Wormatia</strong>« hat in diesen <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n stolze sportliche Triumphe gefeiert , aber auch bittere<br />

Rückschläge verkraften müssen. Den Mitgliedern und Freunden des Vereins gilt der<br />

Dank für das vielfältige Engagement, mit dem sie sich in der Vergangenheit der sportlichen<br />

Idee verschrieben haben. Zum »runden« Jubiläum möchte ich insbesondere dazu<br />

ermuntern, sich in Zukunft intensiv der Jugendarbeit anzunehmen, denn der Sport hat<br />

immer wichtigere gesellschaftspolitische Aufgaben im Bereich von Freizeitgestaltung<br />

und der Gesundheitsvorsorge übernommen.<br />

Allen Teilnehmern an den Jubiläums-Veranstaltungen wünsche ich schöne und erlebnisreiche<br />

Stunden beim VfR <strong>Wormatia</strong>.<br />

Dr. Bernhard Vogel<br />

Ministerpräsident von<br />

Rheinland -Pfalz<br />

9


VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> - der Name steht für gute Fußballtradition. Daran dürften sich die<br />

Mitglieder und Freunde der <strong>Wormatia</strong> beim <strong>75</strong>-jährigen Jubiläum ihres Vereins mit Fug<br />

und Recht - und sicher auch mit einigem Stolz - erinnern . Nicht um sich in die Nostalgie<br />

zu flüchten und in vergangenem Glanz zu sonnen, sondern um aus der Besinnung auf die<br />

Vergangenheit Zuversicht für den Weg in eine gute Zukunft zu gewinnen.<br />

Jahrzehntelang gehörte <strong>Wormatia</strong> zur obersten Spielklasse des deutschen Fußballs.<br />

Hessenmeisterschaften in den 20er und 30er <strong>Jahre</strong>n, die Südwest-Titel von 1936 bis 1939,<br />

die großen Tage, in denen ein Seppl Fath für die <strong>Worms</strong>er und für die Nationalmannschaft<br />

stürmte und Tore schoß - das waren denkwürdige Kapitel in der Vereinsgeschichte. Dann<br />

die späteren Stationen: Oberliga Südwest mit fünf zweiten Plätzen hinter dem 1. Fe Kaiserslautern<br />

in dessen großer Zeit mit Fritz Walter, Vorschlußrunde im DFB-Vereinspokal<br />

1955 (wie vorher schon einmal 1936), Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1955,<br />

Aufstiegsrunde zur Bundesliga 1965, zweite Liga, zweite Bundesliga. Die Vereinschronik<br />

wird diese und andere Höhepunkte beleuchten.<br />

In jüngster Vergangenheit und in der Gegenwart stand und steht <strong>Wormatia</strong> vor schwierigen<br />

Problemen, die die jetzige Vereinsführung nicht zu verantworten hat, sondern als<br />

schweres Erbe übernehmen mußte. Wir können uns nur wünschen, daß die Männer an<br />

der Spitze des Vereins und ihre Mitarbeiter mit ihren Bemühungen, die Last zu bewältigen,<br />

vollen Erfolg haben. Und daß dieses Jubiläum zugleich einen neuen erfreulichen Abschnitt<br />

in der Vereinsgeschichte einleitet.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum <strong>75</strong>. Geburtstag der <strong>Wormatia</strong>, Dank und Anerkennung für<br />

bedeutende Verdienste um den Fußball in unserem Land, und alles Gute für die kommen ­<br />

den <strong>Jahre</strong>!<br />

Hermann Neuberger<br />

Präsident des<br />

Deutschen Fußball-Bundes<br />

11


In diesen Tagen gedenkt der Verein für Rasenspiele <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> in festlicher Weise<br />

der <strong>75</strong>. Wiederkehr seines Gründungstages. Zu diesem stolzen Jubelfest darf ich namens<br />

des Südwestdeutschen Fußballverbandes die herzlichsten Glückwünsche übermitteln.<br />

Es gibt nicht viele Fußballvereine im Südwesten , die auf so stolze Erfolge und auf eine<br />

großartige Tradition zurückschauen können. Wenn auch die sportlichen Erfolge ausgerechnet<br />

im Jubiläumsjahr nicht den Erwartungen entsprochen haben, so kann ein zeitlich<br />

begrenztes spielerisches Tief nicht über die zurückliegenden großen Fußballfeste der<br />

<strong>Wormatia</strong> hinwegtäuschen. Nicht nur in unserem Landesbereich, sondern im gesamten<br />

Gebiet des Deutschen Fußballbundes hat der Jubiläumsverein Fußballgeschichte geschrieben.<br />

Nicht unerwähnt darf in diesem Zusammenhang auch die vordergründig betriebene<br />

Breiten- und Jugendarbeit bleiben, in der sich viele Idealisten des Vereins besonders<br />

engagiert zeigten .<br />

Ich darf das <strong>75</strong>jährige Jubiläum zum Anlaß nehmen, allen ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

für einen selbstlosen Einsatz zum Wohle der sporttreibenden Jugend aufricht ig zu danken.<br />

Den Männern der Stunde wünsche ich für die künftige Entscheidung eine glückliche<br />

Hand verbunden mit einer Bitte an alle Anhänger und Freunde, auch in Zukunft dem Verein<br />

die Treue zu halten und ihn bei seiner Arbeit nach besten Kräften zu unterstützen.<br />

Mögen die Jubiläumsveranstaltungen neuen Mut und Kraft geben, die <strong>Wormatia</strong> bald<br />

wieder zu sportlich erfolgreichen Taten zu führen, damit an die zurückliegenden glorreichen<br />

Zeiten angeknüpft werden kann.<br />

Eugen Müller<br />

Vorsitzender des<br />

Südwestdeutschen Fußballverbandes<br />

13


<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Wormatia</strong>! Das bedeutet <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> Fußball in oberer Spielklasse und <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Startblock für ungezählte junge Fußballer.<br />

Die geschichtsträchtige, ehrwürdige Stadt <strong>Worms</strong> hat in ihrem Verein <strong>Wormatia</strong> einen<br />

Werbeträger, der vielfach verkannt wird. »Worrnatia- und " <strong>Worms</strong>« gehören - zumindest<br />

für Fußballinteressierte - untrennbar zusammen.<br />

Leider bringt der Lizenzfußball für Vereine in mittelgroßen Städten fast unlösbare<br />

Probleme. Ich glaube aber, daß <strong>Wormatia</strong> auch in der Amateuroberliga die gute Tradition<br />

fortsetzen wird zum Wohle des Fußballsports. Ich wünsche dem Verein zugleich im<br />

Namen aller Vereine des Südwestdeutschen Fußballverbandes eine gute und erfolgreiche<br />

Zukunft .<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. K. Maurer<br />

15


Mit dem VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> 08 e.V. feiert einer der traditionsreichsten Vereine im südwestdeutschen<br />

Raum sein <strong>75</strong>jähriges Bestehen . Ein echter Pionier sportlichen Wirkens ,<br />

der sicherlich seine größten Erfolge im Fußball zu verzeichnen hatte, der sich aber schon<br />

recht früh auch anderen Sportarten öffnete und damit »Helrnstatt«für viele Bürger wurde,<br />

die den Wert der Leibesübungen erkannten.<br />

Für den Sportbund Rheinhessen ist das Jubiläum ein besonderer Anlaß, sich in die Reihe<br />

der Gratulanten einzuordnen.<br />

über Generationen hinweg verzeichnete der Verein in den Jahrzehnten seines Bestehens<br />

Höhen und Tiefen sportlichen Geschehens. Trotz härtester Bewährungsproben<br />

und ständiger Herausforderungen konnten immer wieder neue Akzente gesetzt werden.<br />

Unvergeßlich sind jene Meisterschaften der zwanziger und dreißiger <strong>Jahre</strong> , die ganz Fußball-Deutschland<br />

damals auf die Nibelungenstadt aufmerksam machten. Was dem Verein<br />

früher berechtigte Anerkennung einbrachte und ihn heute nachwievor auszeichnet,<br />

ist eine hervorragende Jugendarbeit. Mögen die zahllosen Jugendbetreuer meist auch<br />

ungenannt bleiben , sie sind mit einer der Garanten für erfolgreiches Wirken eines Großvereins.<br />

Der Sportbund Rheinhessen als Interessenverwalter der Vereine - -ohne die nichts<br />

qeht«, wie Willy Weyer so vortrefflich formulierte -, ist stolz auf den Jubilar. Er wünscht<br />

dem VfR <strong>Wormatia</strong> 08 für die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr nachhaltige Erfolge. Den<br />

Mitgliedern zollt er Anerkennung, insbesondere jenen Führungskräften, die ihre Aufgabe<br />

verantwortungsvoll anpackten. Er dankt für das Geleistete und wünscht ein solides Wirken<br />

in der Zukunft, im Sinne des Sportes und zum Wohle unserer Jugend.<br />

Walter Grünig<br />

Vorsitzender des Sportbundes Rheinhessen<br />

17


1983 kann der Traditionsclub VfR <strong>Wormatia</strong> auf <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> Vereinsgeschichte zurückblikken,<br />

geprägt von Höhen und Tiefen sportlichen Geschehens. - Der VfR <strong>Wormatia</strong> konnte<br />

sich bereits im Anfangsstadium gegen starke Konkurrenz im <strong>Worms</strong>er Bereich durchsetzen<br />

und sich schließlich zu dem Großverein formen, der nicht nur in seiner engeren Heimat<br />

den Namen der Stadt <strong>Worms</strong> bekanntmachte, sondern ihn weit über die Landesgrenzen<br />

hinaustrug.<br />

<strong>Wormatia</strong>s große Erfolge wurden von einer Mannschaft errungen, deren Spieler in <strong>Worms</strong><br />

und Umgebung beheimatet waren und die sich mit ihrem Verein identifizierten.<br />

Nach dem vorübergehenden Einstieg ins Profilager, dessen Auswirkungen im sportlichen<br />

und vor allem im finanziellen Bereich einen negativen Niederschlag fanden , mußten nunmehr<br />

die Weichen für einen Neuaufbau gestellt werden.<br />

Obwohl diese Maßnahme nicht spurlos vorübergehen konnte, ist der Weg aus der Talsohle<br />

heraus vorprogrammiert und sollte sich wieder, gerade im Jubiläumsjahr, in einer<br />

erkennbaren aufsteigenden Tendenz ausdrücken.<br />

Bei kontinuierlicher Fortsetzung des eingeschlagenen Weges werden die Vereinsverantwortlichen<br />

den VfR <strong>Wormatia</strong> sicherlich wieder in die Position führen , die ihm im südwestdeutschen<br />

Raum gebührt.<br />

So wünsche ich dem Verein, seinem Vorstand, allen Mitgliedern und Anhängern für die<br />

Zukunft alles Gute, seinen Mannschaften künftig recht viel sportliche Erfolge und seinen<br />

festlichen und sportlichen Veranstaltungen anläßlich seines <strong>75</strong>-jährigen Wiegenfestes<br />

einen erfolgreichen und harmonischen Verlauf.<br />

Helmut Bogner<br />

Vorsitzender des Bezirkes Rheinhessen<br />

und des Kreises <strong>Worms</strong><br />

im Südwestdeutschen Fußballverband<br />

19


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Vereinschronik<br />

<strong>Wormatia</strong> Du Alte<br />

Es begann am 23. Mai 1908. Im Nebenzimmer der Gaststätte »Hoptenblüte« saßen einige<br />

junge Männer zusammen, um einen Sportverein zu gründen. Liebe zum Sport und<br />

Pflege der Freundschaft und Geselligkeit waren die Leitmotive dieser Gründung, die<br />

unter dem Namen<br />

Sportclub <strong>Wormatia</strong> 08<br />

an die Öffentlichkeit trat. In der Gründungsversammlung waren anwesend: Karl Biegi,<br />

Jean Brosch, Daniel Götz, Franz Graf, Fritz Herbold, Josef Menger, Wilhelm Kratz, Heinrich<br />

Ruppert, Johann Ruppert, Georg Stein , Leonhard Stein, Adam Scharrer, Emil<br />

Schmidt, Wilhelm Schmidt.<br />

Schon lange vor dieser Gründungsversammlung sah man die jungen Sportenthusiasten<br />

Abend für Abend dem aus Spargroschen angeschafften Ball nachjagen, allen voran der<br />

unverwüstliche Leonhard Stein, der später auch zum »spiritus rector« der Gründungsversammlung<br />

und der gegründeten <strong>Wormatia</strong> wurde. Als Spielplatz wurde die liebgewonnene<br />

»Aul« im -lndlanervlertel- beibehalten, wo auch bald die ersten Wettkämpfe stattfanden.<br />

Wenn auch bereits in den Nachbarstädten der Fußballsport blühte, so steckte<br />

dieser Sport in der Nibelungenstadt noch in den Kinderschuhen.<br />

Am 19. Juli 1908 kam es zum ersten Großkampf, über den die <strong>Worms</strong>er Zeitung am 22.<br />

Juli 1908 wie folgt berichtete:<br />

»Die erste Mannschaft der Fußballabteilung des vor kurzem hier gegründeten SC <strong>Wormatia</strong><br />

hatte am Sonntag ein Wettspiel gegen den Fußballclub Germania (Ev. Jünglingsverein<br />

Neuhausen) auszutragen, das mit 3: 1 zu Gunsten Neuhausens endete«. Die<br />

Feuerprobe war hiermit bestanden.<br />

Nicht nur auf dem Gebiet des Fußballs wollte man damals etwas leisten, sondern man<br />

hatte auch die Leichtathletik als Breitenarbeit ins Auge gefaßt. Dies wird dadurch verdeutlicht,<br />

daß man bereits in den ersten Monaten - 9.8.1908 - die »Aui« als Schauplatz leichtathletischer<br />

Wettkämpfe auswählte, an denen sich sämtliche <strong>Worms</strong>er Vereine, an der<br />

Spitze Lawn-Tennis-Club und Alemannia OS, beteiligten. Das anläßlich dieser Veranstaltung<br />

stattgefundene Treffen mit Teutonia <strong>Worms</strong> ließ <strong>Wormatia</strong> mit 5:2 den ersten<br />

Sieg erringen. Man spielte in dieser Zeit noch »wild«, da Gesuche um Aufnahme in den<br />

Verband süddeutscher Fußballvereine noch abschlägig beschieden wurden. Die Aufnahme<br />

in den Verband erfolgte erst am 2. März 1909, nachdem sich die Mannschaft durch<br />

zwei gewonnene Spiele gegen Revedia <strong>Worms</strong> die Qualifikation für die Zugehörigkeit<br />

zum Verband erkämpfen konnte.<br />

23


Es ist interessant, die Mannschaft aufzuführen, die in den ersten <strong>Jahre</strong>n nach der Gründung<br />

das Trikot der <strong>Wormatia</strong> trug:<br />

Brosch<br />

Bauer H. Stein Leonhard<br />

Kratz W. Götz Daniel Reis Theodor<br />

Koob M. Henkel Deisenroth Völker Gg. Stiebing<br />

Notiz in der <strong>Worms</strong>er Zeitung - 1. Februar 1909 - von der ersten Generalversammlung:<br />

"In der am vorletzten Samstag stattgehabten Generalversammlung des SC <strong>Wormatia</strong><br />

wurden folgende Herren in den Vorstand gewählt:<br />

Michael Scharrer, 1. Vorsitzender; Jean Völker, 2. Vorsitzender; Heinrich Graf, Kassierer ;<br />

Franz Graf, 1. Schriftführer; K. Frank,2. Schriftführer; F. Herbold, J. Brosch, Beisitzer; Gg.<br />

Stein, Ballwart; F. Herbold, Kneipwart; A. Scharrer, Vereinsdiener; 1. Spielführer der<br />

1. Mannschaft Daniel Götz; 2. Spielführer W. Steinbach; 2. Mannschaft Ph. Bröder.<br />

In den <strong>Jahre</strong>n 1909 - 1910 veranstaltete die <strong>Wormatia</strong> mehrere große Pokalwettbewerbe.<br />

Zum ersten Male hat sich die <strong>Wormatia</strong> ab 10. Oktober 1909 an den Meisterschaftsspielen<br />

der C-Klasse beteiligt.<br />

Im August 1910 übernahm August Roth die Geschicke des Vereins als 1. Vorsitzender<br />

und betreute dieses Amt 14 <strong>Jahre</strong> lang. Nicht immer fuhr das Vereinsschiff durch ruhige<br />

See, denn im <strong>Jahre</strong> 1910 kriselte es bedenklich in der <strong>Wormatia</strong>. Man versuchte sich mit<br />

der einige <strong>Jahre</strong> älteren Alemannia zu fusionieren, ohne daß die geführten Verhandlungen<br />

Erfolg hatten.<br />

" <strong>Wormatia</strong>« 1. Elf 1913<br />

Die Kriegsjahre 1914 - 1918 setzten zunächst der Aufwärtsentwicklung des Vereins ein<br />

Ende. Nur jüngere, noch nicht wehrpflichtige junge Männer, setzten den Spielbetrieb fort.<br />

25


Der Eintritt Karl Willneckers - fruher Alemannia <strong>Worms</strong> - dem das vorhandene Spielermaterial<br />

anvertraut wurde , hob die Spielstarke der Mannschaft. Der Wiener AC wurde am<br />

21. August 1923 in einem hervorragenden Spiel 2:1 geschlagen und wir remisierten<br />

samstags darauf gegen die damals sehr starke Pfalz Ludwigshafen 0:0. LUdwig und Wilhelm<br />

Muller schieden in dieser Epoche aus der Alemannia aus, nachdem Fusionsverhandlungen<br />

mit der Alemannia wieder einmal scheiterten. Unter Willneckers zielbewuBtem<br />

Training lernte die Mannschaft vieles und erkarnpfte sich den Meistertitel mit einem<br />

Torverhaltnis von 42: 1O. Gleichzeitig wurde die Elf Hessenpokalmeister durch Siege uber<br />

Alemannia <strong>Worms</strong>, Mombach, SV Wiesbaden und Kreuznach.<br />

In der gleichen Zeit also, in der der <strong>Worms</strong>er Bezirksligist Alemannia zur Kreisliga absteigen<br />

muBte, hatte die <strong>Wormatia</strong> durch ihre Erfolge die erste Klasse erneut gesichert, was<br />

zur Foige hatte, daB sich die <strong>Worms</strong>er Sportwelt dem VfR <strong>Wormatia</strong> immer mehr zuwandteo<br />

Mittlerweile war Willnecker aus dem Verein ausgeschieden und Ludwig Muller wurde<br />

einstimrnig von der Mannschaft mit der DurchfUhrung des Pflichttrainings betraut. Die<br />

erste Runde in der Bezirksmeisterschaft Rheinhessen-Saar beendeten wir an dritter<br />

Stelle.<br />

Die <strong>Jahre</strong>shauptversammlung im <strong>Jahre</strong> 1925 wahlte Hans Stein anstelle des zuruckqetretenen<br />

Herrn Henning zum zweiten Vorsitzenden, wahrend samtliche ubriqen Herren<br />

in ihren Amtern verblieben.<br />

<strong>Wormatia</strong> - Winterthur<br />

(2:1) am SchweiBwerk<br />

1m Juli 1926 erhielt der Verein in LUdwig Philipp vom ASV Nurnberq eine wertvolle Stutze<br />

als Spieler und Trainer. Philipps groBe Erfahrung und taktische Spielauffassung wirkten<br />

geradezu Wunder. Nachdem wir zu Beginn der Verbandsspiele 1926/27 die Tabellenspitze<br />

einnahmen, beendeten wir die Runde auf Platz zwei. Zwischenzeitlich war der<br />

Spielbetrieb derart gewachsen, daB die Platzverhaltnisse am SchweiBwerk den Anforderungen<br />

bei weitern nicht mehr qenuqten. Der Vorstand ging in richtiger Erkenntnis dieser<br />

Notwendigkeit erneut zu Verhandlungen rnit dem Besitzer der <strong>Worms</strong>er Radrennbahn<br />

31


uber , die schlieBlich auch mit dem Ankauf dieser Bahn abgeschlossen wurden. Mit den<br />

Sportplatzarbeiten konnte im Februar 1927 begonnen werden.<br />

1m August 1927 lag das Spielfeld in saftigem Rasen vor uns und der Bau der stehtrloune<br />

befand sich in vollem Gange.<br />

Stadion 1928<br />

Nach der durch den Verbandstag 1927 vorgenommenen Neueinteilung in die Gruppe<br />

Hessen konnte sich unsere Mannschaft die heiBersehnte Bezirks-Meisterschaft mit 5<br />

Punkten Vorsprung vor dem Tabellenzweiten Mainz 05 erkarnpten. VorzOglich also hatte<br />

unsere Ligamannschaft erstmals das Provinzstadtchen <strong>Worms</strong> zum Schauplatz der<br />

Karnpte um die suddeutsche Meisterschaft gemacht. Am zweiten Weihnachtsfeiertag<br />

muBte die Mannschaft in MOnchen gegen Bayern spielen. Das erzielte 2:2 Unentschieden<br />

lieB <strong>Wormatia</strong> weit uber die Grenzen unserer engeren Heimat bekannt werden. Auch<br />

der zweite Kampf gegen WOrttembergs Meister, Stuttgart Kickers, brachte uns einen 3:2<br />

Sieg. Immer groBer wurde der Kreis begeisterter Anhanqer <strong>Wormatia</strong>s, die Zuschauerzahlen<br />

wuchsen und erreichten im Spiel gegen Bayern Munchen die fur damalige Verhaltnisse<br />

unerhort hohe Zahl von 16.000. Die Mannschaft schlug sich vortrefflich und beendete<br />

die Spiele um die SOddeutsche Meisterschaft auf dem 5. Tabellenplatz punktgleich<br />

mit Kickers Stuttgart.<br />

Viermal hintereinander bis zum <strong>Jahre</strong> 1931 wurde unsere Ligamannschaft Hessenmeister.<br />

Von Richard Kirn wurde der seinerzeit gefUrchtete Innensturm Philipp, Ludwig MOiler,<br />

Willi Winkler als »<strong>Wormatia</strong>-SchieBbude« bezeichnet. In den Karnpten mit den ganz<br />

GroBen um die Deutsche Meisterschaft spielte unsere Mannschaft eine absolut ebenburtiqe<br />

Rolle. <strong>Worms</strong> und seine weitere Umgebung hatte einen bis dahln nicht gekannten<br />

Begeisterungstaumel ergriffen. Randvoll fullten die Zuschauer die Range unseres Sta­<br />

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dions, um im Spiel gegen die Spvgg . Furth erstmals die 20.000 zu erreichen. In dieser Zeit<br />

wurde n Ludwig Muller und Willi Winkler erstmals in die suddeutsche Heprasentatlvmannschaft<br />

berufen. Vier Tore schossen die beiden alleine im Spiel in Hamburg gegen Norddeutschland.<br />

Hans Bohner, Ludwig<br />

Muller, Willi Winkler,<br />

vo r dem Ab flug zum<br />

Lii nderspiel nach<br />

Oslo<br />

Aus der Fulle der Freundschaftsspiele seien nur erwahnt: K6In-SUIz (Westdeutscher<br />

Meister) 7:1, Hamburg-Altona 3:1, Hamburg Viktoria 3:1, Neurnunster 3:0.<br />

Auf Einladung der franz6sischen Meisterelf Red Star Cercle Athletic spielte unsere Mannschaft<br />

1930 in Paris. Das Spiel ging zwar 5:4 verloren , doch unermeBlich reich waren die<br />

Eintracht Frankfurt ­<br />

<strong>Wormatia</strong><br />

(im Vordergrund Gispert )<br />

37


EindrOcke unserer Spieler von der Seine-Stadt. Posterl, nach Philipp kommend, wurde<br />

dann von dem tatkrattiqen ehemaligen englischen BerufsfuBbalier Booth abqelost, Unter<br />

Leitung dieses hervorragenden Lehrers wuchs <strong>Wormatia</strong> zu ihrer endgOltigen GroBe. Ab<br />

1934 spielten wir in dem spielstarken Gau SOdwest mit den Vereinen in Frankfurt, Offenbach,<br />

Wiesbaden, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Pirmasens, SaarbrOcken und Neunkirchen<br />

. Der unverwOstliche Ludwig MOiler stellte sich in dieser Zeit nochmals zur Verfugung,<br />

um 1935 der nachrOckenden Jugend Platz zu machen. Von diesem Tage an ubernahm<br />

er, einer der groBten <strong>Wormatia</strong>spieler, die Trainingsleitung. Es ist mit sein Verdienst,<br />

daB sich seine jungen Kameraden in den <strong>Jahre</strong>n 1935/36, 1936/37 und 1938/39<br />

die Meisterschaft im Gau SOdwest erkarnptten. WOrdig vertrat die <strong>Wormatia</strong> den SOdwestdeutschen<br />

Raum bei den Spielen um die Deutsche FuBbalimeisterschaft:<br />

1935/36<br />

2. der Gruppentabelle hinter 1. Fe NOrnberg, der damals in das Endspiel kam und<br />

Deutscher Meister wurde .<br />

Spiel gegen NOrnberg in Frankfurt 2:2, in Augsburg 1:3<br />

1936/37<br />

2. der Gruppentabelle hinter dem VtB Stuttgart, der ebenfalls ins Endspiel kam und<br />

gegen Schalke unterlag.<br />

Spiel in Stuttgart gegen den VtB 3:3, in Frankfurt 0:1<br />

Nationalspieler Seppi Fath muBte in diesen Spielen ersetzt werden, da er im<br />

Olympiavorbereitungskursus eine Meniskusverletzung erlitt und sich anschlieBend<br />

die gleiche Verletzung am anderen Knie zuzog.<br />

1938/39<br />

2. in der Gruppentabelle hinter Schalke 04, das wiederum in das Endspiel einzog<br />

und Deutscher FuBbalimeister wurde.<br />

Spiel gegen Schalke in Frankfurt 0:1, in Gelsenkirchen 2:1<br />

Der Sieg gegen den mehrfachen Deutschen Meister in der GIOckauf-Kampfbahn<br />

war wohl der sensationellste und ruhmreichste in der Geschichte des Vereins.<br />

Es soli die Manner ganz besonders ehren, die an diesem Sieg teilgenommen<br />

haben , wenn wir sie in dieser <strong>Festschrift</strong> nochmals aufzeichnen:<br />

Schwind<br />

Hartmann Kern<br />

Zimmermann Kiefer Herbert<br />

Stahl Lehr Eckert Busam Fath<br />

In jenen <strong>Jahre</strong>n erreichten unsere Spieler durchweg Oberdurchschnittliches Konnen, zum<br />

Teil sogar internationale Klasse. Jakob Eckert stand zwar noch in den Antanqen seiner internationalen<br />

Laufbahn, Seppi Fath war schon lange der erklarte Liebling, der in dieser<br />

Zeit bei fast allen internationalen Begegnungen in der l.anderelt stand . FOr ihn und unseren<br />

Verein dOrften die zwei Tore, verwandelt gegen den wohl besten Torhuter seiner<br />

Zeit, Ricardo Zamora, unvergessen bleiben. Die beiden bildeten mit Kern, Kiefer und Her-,<br />

39


40<br />

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Seppi Fath, Hannes Kern, Matthias Kiefer<br />

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unserer Erfolge ergingen Einladungen zu<br />

Freundschaftsspielen im In- und Ausland.<br />

Festgehalten seien lediglich folgende interessante<br />

Begegnungen:<br />

Spiele gegen Breslau, Beuthen 09, VfR<br />

Gleiwitz, Ruch BismarckhUtte (Polnischer<br />

Meister), Guts ty1uts Dresden. Sarntllche<br />

gewonnen bis auf BismarckhUtte, das 3:3<br />

endete.<br />

Antwerpen gegen Ferencvaros 1:0 verloren;<br />

<strong>Worms</strong> gegen DFB Prag 5:1 gewonnen;<br />

Zell/Schwarzwald gegen 1860 Munchen<br />

2:0 gewonnen; Tiengen gegen<br />

Young Fellows Zurich 3:1 gewonnen .<br />

Bei den Spielen um den Pokal des Deutschen<br />

FuBbalibundes im <strong>Jahre</strong> 1937<br />

schafften wir es bis zu den letzten Vier.<br />

Nachdem das Spiel gegen VfL Benrath in<br />

<strong>Worms</strong> 3:3 endete, wurden die Westdeutschen<br />

im Ruckspiel im Dusseldorter<br />

Rheinstadion 3:2 besiegt.<br />

In die Verbandsrunde 1939/40 gingen wir mit berechtigsten Erfolgsaussichten, die dann<br />

durch den unqluckseliqen Krieg zerst6rt wurden. Die Aufbauarbeit von zwei Jahrzehnten<br />

wurde vernichtet.<br />

Jakob Eckert, das groBe MittelsWrmertalent, war der Erste, der sein junges Leben lassen<br />

muBte. Andere sind ihm gefolgt. So Schwind, Hartmann, Leist, Busam und viele mehr.<br />

Nach zwanzlqjahriqer Zugeh6rigkeit zur ersten Klasse schluckten wir 1942/43 die bittere<br />

Pille des Abstiegs. Doch im darauffolgenden <strong>Jahre</strong> schaffte <strong>Wormatia</strong> in einer Serie<br />

schwerer Kampfe gegen Mannschaften, die fast ausnahmslos aus Soldaten bestanden,<br />

den Wiederaufstieg . Die Alten, LUdwig Muller, Atlant Kiefer, Jakob Hartmann - zusammen<br />

uber 125 <strong>Jahre</strong> - halfen die erste Klasse zuruckzugewinnen.<br />

41


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Der Neubeginn nach Kriegsende<br />

Ruinen uberall, niedergeschlagen die Menschen in den StraBen, die Sportplatze ohne<br />

Leben, um das <strong>Wormatia</strong>-Stadion, auf freien Feldern kampierend, amerikanische Soldaten.<br />

Die Sorgen um ein Stuck Brot, um eine warme Suppe, bestimmten den Tagesablauf.<br />

Die Menschen aber wollten weiterleben.<br />

Schon sehr truh, in der Karnrnererstrafsefuhr auf schmalen Schienen noch die Trurnrnereisenbahn,<br />

trafen sich einige Manner , um den Neubeginn des <strong>Worms</strong>er Sports zu uberdenken<br />

. Anton Schumann fUhltesich stark genug, mit einigen Freunden die neue Zeit der<br />

<strong>Wormatia</strong> einzuleiten. Dr. Eckert, der spatere DFB-Schatzmeister, stand ihm zur Seite,<br />

Max Holzhammer, Hans Oswald, Michael Scharrer, Heinz Haarmann , Hans Bohner u.a.<br />

kamen hinzu. Ludwig Muller, das war schon keine Frage mehr, wurde Trainer der ersten<br />

Nachkriegsmannschaft. 1m November 1945 bereits kam es zur ersten sportlichen Begegnung<br />

mit den Blau-WeiBen in dem von den Amerikanern qeraurnten Stadion. Noch im<br />

gleichen Jahr folgte das erste Auswartsspiel gegen 1817 Mainz. Um die gleiche Zeit wurde<br />

in der franzos isch besetzten Zone eine Meisterschaftsrunde in's Leben gerufen . Mit<br />

dem offenen Holzgaser zunachst, bei Wind und Wetter, ging es spater auch bis zu dem<br />

zum Ausland gewordenen Saargebiet. Schon im Sommer 1946 kam es zum ersten Reprasentationssplel<br />

zwischen Rheinhessen und der Pfalz in Neustadt. Seppi Fath spielte<br />

noch, daneben Herold , Kern, Seibert und E. Vogt.<br />

NatUrlich kann ein Huckblick , der den Zeitraum von <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n umfassen soil, nicht aile<br />

Ereignisse qebuhrend beleuchten. Der Zwang zum Kurzfassen wird wehtun, weil Namen,<br />

dieses oder jenes Ereignis , nicht erwahnt werden k6nnen . Erinnern wir uns aber dankbar<br />

an die Hilfe, die <strong>Wormatia</strong> in den ersten schweren Nachkriegsjahren von Anhanqern in<br />

vielerlei Weise zuteil wurde . An die Bruder Herbold beispielsweise, die ihren Lastwagen<br />

fur die Auswartsspiele zur Verfugung stellten (kein Mensch hat je erfahren, woher der<br />

Sprit fur den Dieselwagen kam), an die Einkehr bei Freunden auf dem Lande, wo sich die<br />

Mannschaft nach schweren Spielen immer wieder rnal sattessen durfte.<br />

Die Ehrenliga, das erste Spielsystem nach 1945, wurde nach sieben Spielen abgebrochen.<br />

<strong>Wormatia</strong> lag mit 14:0 Punkten und einem Torverhaltnls von 28:4 an der Spitze.<br />

In der sogenannten Zonenliga begann zu Beginn des <strong>Jahre</strong>s 1947 eine neue Runde.<br />

Wichtigste Kontrahenten waren der 1. Fe Kaiserslautern, Ph6nix Ludwigshafen, Neuendorf,<br />

Saarbrucken und Neunkirchen , Freunde seit vielen <strong>Jahre</strong>n. <strong>Wormatia</strong> erreichte<br />

gleich im ersten Jahr Platz 2.<br />

Kenner der Geschichte <strong>Wormatia</strong>s sagen noch heute, sie habe ihre damaligen wie vormaligen<br />

Erfolge vornehmlich Hans STEIN zu verdanken , der, im Hintergrund agierend ,<br />

die Geschicke <strong>Wormatia</strong>s in unvergleichlicher Weise zu lenken wuBte. Fritz Fries, erinnern<br />

wir auch daran, kam 1948 aus der Gefangenschaft zuruck und widmete sich mit<br />

ganzer Kraft seiner <strong>Wormatia</strong>.<br />

45


1. Mannschaft 1948/49<br />

stehend v, links:<br />

Schumann , Seibert,<br />

•Blankenberger, Herold,<br />

Muller, Sattler, Bardorf,<br />

Hammer, E. Vagt und<br />

Trainer L. Muller;<br />

sitzend v. links:<br />

Kern, de r Torwart und<br />

H. Vagt<br />

Unser unvergessener<br />

»Bubi Blankenberger«<br />

in Ak1ion<br />

(Spiel OHenbacher<br />

Kickers - Warmatia)<br />

1949 Endrunde OM<br />

gegen Offenbach in<br />

Kaisers lautern<br />

van links: Kiefer, Fischer,<br />

Seibert, Muller ,<br />

Blankenberger, Hammer,<br />

Kern , Sattler, Mechnig.<br />

E. und H. Vagt, Fries,<br />

Haarmann<br />

47


1m Spieljahr 1948/49 startete der bezahlte FuBbal1. <strong>Wormatia</strong> begann sehr erfolgreich<br />

und scheiterte erst in zwei denkwurdigen Qualifikationsspielen gegen Offenbach (2:2 in<br />

Kaiserslautern und 0:2 in Karlsruhe). Die Mannschaft dieser Runde bestand aus den<br />

Spielern Rudi Fischer, Hannes Kern, Hans Mechnig, Mathes Kiefer, Willi Seibert, Hans<br />

und Ernst Vogt, Bubi Blankenberger, Fritz Hammer, Georg Bogner, Helmut Muller und<br />

Ludwig Sattler.<br />

Stidwestvizemeister<br />

1951<br />

Kugler , Kiefer , Vogt ,<br />

. HeBier, Lob , Holz ,<br />

Bogert, Blankenberger,<br />

Mechnig, Hammer,<br />

Muller<br />

Bis zum <strong>Jahre</strong> 1954 spielte <strong>Wormatia</strong> mit wechselndem Erfolg. Der groBe Durchbruch gelang<br />

1955. Die Endrunde wurde nach einem grandiosen 8:3 Sieg bei Mainz 05 erreicht.<br />

Kraftefordernde Ausscheidungsspiele um den 8. Teilnahmeplatz gegen Bremerhaven<br />

und Reutlingen sicherten die Teilnahme an der Endrunde. 300 Spielminuten zehrten an<br />

der Substanz. Wir begannen zwar mit einem 1:0 groBartig gegen Offenbach , scheiterten<br />

aber in den weiteren Spielen. Bar stand inzwischen im Tor, Horst Lob, WeiB, Rupprecht,<br />

Seider und Schroer waren hinzugekommen.<br />

Endrunde urn die<br />

Deutsche FuBballmeisterschaft<br />

1955<br />

<strong>Wormatia</strong> - Kickers<br />

Offenbach (1:0)<br />

von links : Bogert, Lob,<br />

Klingler , Rupprecht,<br />

WeiB, Sehrt, Schroer,<br />

Hammer, Seibert,<br />

Bar , Mechnig<br />

.....<br />

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Drei <strong>Jahre</strong> spater, im Spieljahr 1958/59, entgingen wir nur mit Muhe dem Abstieg. Ober<br />

den 7. Rang im Jahr 1959/60 und in jedem nachfolgenden Spieljahr um einen Rang verbessert,<br />

errang <strong>Wormatia</strong> 1964/65 erneut die Vizemeisterschaft unter Trainer Nandor<br />

LENGYEL. In den Aufstiegsspielen zur Bundesliga schlugen wir uns recht wacker. Mit<br />

einem die ganze Sportwelt uberraschenden 1:1 in Monchengladbach verhinderten wir<br />

beinahe den Aufstieg der mit Rupp, Heynkes, Netzer und Laumen sturrnenden Mannschaft.<br />

An den Aufstiegsspielen waren folgende Spieler beteiligt: Stojanovic, Schweizer,<br />

HeB, Pflaumer, Losch, Steffen, Kraft, Kuchmeister, Wittemaier, Seider, Franzreb, Gleim,<br />

Bedurftlq, Kappes, Buchmann und Morgenstern. Vor dieser Zeit lag die Episode Radenkovic:<br />

»Bestes Torhuter der Welt", der aber in Stojanovic und Krivokuca, beide vielfache<br />

jugoslawische Nationalspieler, wurdiqe Nachfolger fand.<br />

<strong>Wormatia</strong> - SaarbrOcken 1959<br />

Spielszene mit WeiB, Steffen und Mechnig<br />

Matthias Kiefer und Fritz Walter<br />

mit SR Moppl Ait<br />

Zwei <strong>Jahre</strong> spater, das war 1967, kamen wir unter Helmut Schneider in akute Abstiegsnot.<br />

Nur durch eine geringfi.igig bessere Torquote wurde der Klassenerhalt geschafft. Der<br />

Abstiegssorgen wurden wir aber auch deswegen enthoben, weil Neunkirchen im gleichen<br />

Jahr den Aufstieg in die Bundesliga schaffte.<br />

1m Jubilaurnsjahr 1967/68 war es kaum besser. Wir waren am Ende des Spieljahres 12.<br />

in der Tabelle, und waren in den folgenden <strong>Jahre</strong>n froh, einen gesicherten Mittelplatz zu<br />

erreichen.<br />

53


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Die EinfUhrung der 1. Bundesliga hatte <strong>Wormatia</strong> zweitklassig werden lassen. Das Ziel<br />

aller Bestrebungen konnte nur sein, in den anqekundiqten Zug zur 2. Bundesliga einzusteigen.<br />

Dr. Matheis und seine damaligen Vorstandskollegen hatten Mut zum Risiko bewiesen.<br />

Es kamen Bernd Laube, Norbert Janzon, Gerd Dier, Bernd Fetkenheuer, Freund<br />

Hasse aus Schweden, Harald Braner kehrte wieder heim. Das Timing stimmte. Durch<br />

einen guten Tabellenplatz sollte der zur Qualifikation erforderliche Punktestand erreicht<br />

werden . Die folgenden Spielrunden lieBen sich gut an. Die Mannschaft unter Trainer<br />

Calder zag mit. Ausgerechnet im letzten Regionalligajahr 1973174, unter Trainer Momirski<br />

(inzwischen zum zweiten Mal bereits in <strong>Worms</strong>), als es darum ging, zumindest den<br />

5. Tabellenplatz zu erreichen , vermochte sich die Mannschaft am Ende der Saison nicht<br />

mehr zu steigern. Sicher geglaubte Spiele gingen verloren. Das Schicksalspiel auf dem<br />

RoBsprung in Speyer muBte die zwei entscheidenden Punkte bringen . Das enttauschende<br />

1:1 hatte das »Aus« bedeutet , wenn nicht Theley den FC Saarbrucken, auf dessen<br />

Platz sagar, geschlagen und damit <strong>Wormatia</strong> zum Aufstieg in die 2. Bundesliga verholfen<br />

hatte.<br />

2. Liga Sud<br />

Oberhastete Planungen begannen . Das Neuland »Bundesliqa« faszinierte ganz <strong>Worms</strong>.<br />

Alte Spieler gingen , so Janzon zu Offenbach , neue kamen hinzu; Frerndkorper zumeist<br />

die sie uber die ganze Saison blieben. Die Mannschaft, bunt zusarnmenqewurtelt, fand<br />

nie zueinander. Momirski muBte gehen, abqeiost von Nothelfer Stojanovic, bis Heinz<br />

Schmahl zum zweiten Male das Training ubernahrn . Zu retten gab's zu diesem Zeitpunkt<br />

aber nichts mehr, der Abstieg in die 3., die Amateurklasse, unvermeidbar. Die finanzielle<br />

Misere ging mit dem Abstieg einher. Hohe Schulden waren die traurige Hinterlassen-<br />

Ein netter Einfall ...<br />

das Wiedersehen mit<br />

Kraft, Stojanovic,<br />

Buchmann , Wittemaier,<br />

Vorsitzender Sitter ,<br />

Losch, Schweitzer,<br />

HeB, Gleim, Seider<br />

55


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schaft des Abenteuers Bundesliga. Totgesagte leben lanqer, Das galt auch fUr<strong>Wormatia</strong>.<br />

Hans Bender und Klaus Korb, sie vor allem , nahmen sich energisch der Finanzen an.<br />

Burqen sprang en ein; es kam zu einer beispielhaften Rettungsaktion. Die neuformierte<br />

Mannschaft wollte nicht zuruckstehen. Schmahl brachte das KunststOck fertig, gleich im<br />

ersten Jahr mit 10 Punkten Vorsprung Meister zu werden.<br />

In den Aufstiegsspielen sind wir gegen Trier und Neunkirchen knapp gescheitert. Mit l.othar<br />

Buchmann begann das neue Spieljahr 1976/77. Ihn, den wir gerne behalten hatten,<br />

109 es wahrend der Saison zu Darmstadt 98, eine sicherllch reizvollere und lukrativere<br />

Aufgabe. Mit Bernd Hoss begann ein weiteres Interregnum . Der entscheidende Schritt<br />

zur Erhebung der Spielstarke begann allerdings durch die Verpfl ichtung der ehemaligen<br />

60er Dieter Seelmann, Norbert Starzak , Walter Schuberth und Heinz Lubanski , des Herthaners<br />

Thomas Zander und von Werner Seubert wahrend der Saison . Es begann die<br />

Aera Wilfried Heyn, zunachst 2., sparer dann 1. Vorsitzender des Vereins. Die Meisterschaft<br />

wurde erst nach zwei Ausscheidungsspielen gegen das punktgleiche Bingen erreicht.<br />

In die Aufstiegsspiele gegen Neuendorf und Neunkirchen gingen wir bereits mit<br />

dem kurz vorher verpflichteten Walter Kern aus Munchen. Das letzte Spiel gegen Neunkirchen<br />

auf dem heimischen Platz muBte mit drei Toren Unterschied gewonnen werden ,<br />

um den Aufstieg zu erreichen. Das gelang mit einem 3:0 Sieg dank der Tore von »Mannu«<br />

Gunther tatsachlich nach nervenaufreibenden 90 Minuten , in denen Starzak noch einen<br />

Elfmeter verschoB.<br />

...<br />

Aufstiegsspiel1977<br />

gegen Neunkirchen<br />

2. Tor von<br />

Emanuel Gunther<br />

57


2. Bundesllga 1977/78<br />

v.links n. rechls obere Reihe :<br />

Gunther. Starzak ,<br />

Spanne nkrebs . Zahn,<br />

Seelmann , Lubanski;<br />

mittlere Reihe: Trainer Kern,<br />

Dier, Radtke, Lob, Schrnleh ,<br />

Seubert, Schuberth,<br />

Masseur Friell :<br />

untere Reihe: Horr, Klag,<br />

Zander, Strohfull, Raubold,<br />

Nachtmann, Horn<br />

Zum zweiten Male wurde im Spieljahr 1977/78 das Experiment »Bundesliqa« gewagt.<br />

<strong>Wormatia</strong> verpflichtete den Ex-Alsenborner Lorenz Horr, Horst Raubold aus Schwe infurt,<br />

Helmut Zahn von Mainz 05 und etwas spater den Danen Niels Poulsen, Verstarkunqen<br />

allesamt. <strong>Wormatia</strong> erreichte den 9. Tabellenplatz mit einem positiven Punktekonto. Von<br />

dem besten Aufsteiger seit <strong>Jahre</strong>n sprach die Presse.<br />

Seuberts 1:0 gegen<br />

1860 Mi.inchen<br />

(dahinter: Poulsen)<br />

Das Spieljahr 1978/79 lieB sich gut an. Eckhard Krautzun , bisher Entwicklungshelfer in<br />

Sachen FuBball, ubernahrn am 1.6.1978 von dem vor Vertragsende zum Club nach Nurnberg<br />

wechselnden Kern die Trainingsleitung. Dragoslav Stepanovic, Egon Bihn und<br />

Heinz Wilhelmi sollten die durch Abqanqe (Horr u.a.) entstandenen Lucken fUllen. Zum<br />

Spielerstamm zahlten damals Zander, Gunther, Zahn , Seelmann, Stepanovic, Lubanski,<br />

Raubold, Bihn, Dier, Schuberth, Seubert, Klag, Poulsen, Schmieh und Starzak.<br />

Es gab eine Menge Schlagzeilen. Zunachst uberwleqten die positiven. <strong>Wormatia</strong> trotzte<br />

im Pokal der Berliner Hertha auf eigenem Platz ein 1:1 ab.und muBte im Oktober 1978 zur<br />

Wiederholung nach Berlin reisen. Der in die Geschichte eingegangene Stromausfall im<br />

Olympia-Stadion zwang mit gutiger UnterstUtzung der Sportinstanzen zu einer erneuten<br />

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Anreise. Hertha gewann 2:1, womit die Etablierten dann wieder unter sich waren. Furore<br />

machte <strong>Wormatia</strong> in der Verbandsrunde. Sie wurde Herbstmeister und hatte die 1. Bundesliga<br />

vor Augen.<br />

In seinem ersten<br />

Einsatz fOr <strong>Wormatia</strong><br />

wurde Stepanovic<br />

schon nach 25 Minuten<br />

vom Platz gestellt<br />

Wally Gunther ,..<br />

wie er kiimpft und leidet<br />

Finanzielle Enqpasse und Querelen wurden standiqe Begleiter im FuBbalialitag. Heyn<br />

war inzwischen ausgeschieden. Er, der »Mazen«, der Besitzer einer FuBbalimannschaft,<br />

wie es in dem Vertrag mit einern Geldgeber hieB, hatte Ablosesurnrnen gerichtlich bestatigt,<br />

mehrfach abgetreten. Heyn trat Poulsen an seinen eigenen Vater ab.<br />

61


Forderungen von mehreren Seiten zwangen zum Verkauf des Torjaqers Werner Seubert<br />

an Innsbruck. Krautzun nahm dies zum offiziellen AnlaB, seinen Vertrag autzukundiqen<br />

und nach Ende der Vorrunde zu 1860 Munchen abzuwandern. Er nahm LinksauBen<br />

Poulsen und Torhuter Zander gleich mit, Schuberth setzte sich wenige Zeit spater in die<br />

USA abo<br />

Karl Schiek verpflichtete in einer Blitzaktion den ehemaligen Torhuter vom HSV, Arkoc<br />

Ozcan, als Trainernachfolger von Krautzun, und die kurzfristig verpflichteten Wesseler,<br />

Gall, Eckstein und Torhuter Wulf sollten die Abqanqe wettmachen. Es gab Huckschlaqe,<br />

<strong>Wormatia</strong> konnte sich aber in der Spitzengruppe behaupten. Unstimmigkeiten mit Ozcan<br />

fUhrten im April 1979 zur Ablosunq durch Bernd Fischer, der bis dahin auf Barbados in<br />

Diensten des DFB stand. Er konnte den Leistungsabfall bremsen und weiter im Kampf um<br />

Aufstiegspliitze mitspielen. Am 8.5.1979 kam es dann zum entscheidenden Duell gegen<br />

1860 Munchen. Bundesligareife wurde diesem Spiel attestiert, unverdient die 1:2 Niederlage,<br />

wie aile ernsthaften Kritiker bestatiqten. Auf dem 3. Tabellenplatz, nur um 2 Punkte<br />

den Aufstiegsplatz verfehlt, beendete <strong>Wormatia</strong> - im letzten Spiel wurden in Stuttgart die<br />

Kickers 1:0 bezwungen - eine auBerordentlich erfolgreiche Saison.<br />

In den nachsten Spieljahren zeigte das Pendel eindeutig nach unten. Acht Spieler verlie­<br />

Ben den Verein; W. Gunther (Herne), Seelmann und Raubold (60 Munchen), Wilhelmi,<br />

Zahn (FC Freiburg), Starzak (Neckarelz), Lob (Hochheim), Spannenkrebs (Kuppenheim)<br />

und -stepi« zu Manchester City. DafUr kamen Oehrlein, Becker, Ruscheck, Kammer,<br />

Nathmann und - ein alter Bekannter aus der Jugend - Bodo Mattern, der mit zwei Kopfballtoren<br />

im Salsoneroftnunqsspiel 79/80 gegen Bayreuth einen begeisternden Start<br />

feierte. Zahnleitner kam spater hinzu, auch "Wally" zog es nach der Katastrophe in Herne<br />

wieder zuruck nach <strong>Worms</strong>.<br />

Worma!ia lag nach AbschluB der 1. Halbzeit auf dem 10. Platz nach immerhin uberzeugenden<br />

2:0- und 3: 1-Siegen gegen den Spitzenreiter 1. FCN und den Bundesligaabsteiger<br />

Darmstadt 98.<br />

Torjager Bodo Mattern<br />

bei einem seiner beiden<br />

Tore gegen Furth<br />

63


Schlagzeilen wie die nachfolgende unterbrachen immer wieder das sportliche Geschehen<br />

:<br />

<strong>Worms</strong> fiel rein - auf Heyn<br />

(Un)sportlicher Hohepunkt der RGckrunde waren die Platzverweise fur Mattern und Klag<br />

in Trier. Der gute Peter wurde wegen angeblicher Tatlichkelt gegen den Schiedsrichter 7<br />

Monate gesperrt und war dann wegen einer Trainingsverletzung zu einer noch weitaus<br />

lanqeren Spielpause gezwungen.<br />

<strong>Wormatia</strong> beendete die Runde immerhin auf dem 10. Tabellenplatz. Bodo Mattern hatte<br />

sich in den vorderen Teil der TorschGtzenliste im Suden geschossen.<br />

Bern Kammer und<br />

Jiirgen Mohr im Spiel<br />

Hertha BSe • <strong>Wormatia</strong><br />

Dezember 1981<br />

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Der neuen Saison 1980/81 kam schicksalhafte Bedeutung zu. Der DFB hatte - relativ<br />

kurzfristig - die EinfUhrung der ungeteilten 2. Bundesliga beschlossen. Ober die K6pfe der<br />

meisten betroffenen Vereine hinweg, wie die Klage von 27 Bundesligavereinen bewies.<br />

Heinz Hiltl, der sachkundige und energische Vorsitzende yom Nachbar VfR BOrstadt, vertrat<br />

die Klaqer vor den DFB-Instanzen. Erfolglos, wie bei der bekannten Haltung des DFB<br />

zu erwarten war. Abgeschmettert, die Bedenken gagen die »Groflstadtliqa«, gagen die<br />

unzumutbaren finanziellen Belastungen. Warum solite auch noch die schn6de, abgehalfterte<br />

Tradition in unserer modernen, schnellebigen Zeit einen Platz haben? Das war doch<br />

etwas fUr Trautner, die Vergangenes in unsere Zeit retten wollten. Der Schreiber dieser<br />

Zeilen muB Zuruckhaltunq uben, um nicht noch mehr Bitterkeit spuren zu lassen.<br />

Platzziffern in den Spieljahren 1978/79 und 1979/80 und die Tabellenposition im nachfolgenden<br />

Spieljahr waren ausschlaggebend fUrdie Zuordnung zur neuen Liga. Die Ausgangslage<br />

tur <strong>Wormatia</strong> war, wie die nachfolgende Tabelle beweiBt, recht gOnstig.<br />

Platzziffern nach den Spieljahren 1978/79 und 1979/80:<br />

2. Liga Sud:<br />

1978/79 1979/80<br />

Verein Tabellenplatz x 1 ist Tabellenplatz x 2 ist Punkte<br />

Punkte Punkte total<br />

1. SV Darmstadt 98 0 0 4 8 8<br />

2. Stuttgarter Kickers 9 9 3 6 15<br />

3. 1. FC SaarbrOcken 8 8 5 10 18<br />

3. Spvgg. FOrth 4 4 7 14 18<br />

5. Kickers Offenbach 6 6 8 16 22<br />

6. <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> 3 3 10 20 23<br />

7. SC Freiburg 15 15 6 12 27<br />

8. Spvgg . Bayreuth 2 2 13 26 28<br />

9. Freiburger FC 13 13 9 18 31<br />

9. FC Homburg-Saar 7 7 12 24 31<br />

11. SVW Mannheim 16 16 11 22 38<br />

12. Eintracht Trier 10 10 15 30 40<br />

13. VfR Oli BOrstadt 16 16 14 28 44<br />

14. FSV Frankfurt 12 12 18 36 48<br />

14. SSV Ulm 16 16 16 32 48<br />

16. ESV Ingolstadt 16 16 17 34 50<br />

17. VfB Eppingen 20 20 16 32 52<br />

17. FC Augsburg 20 20 16 32 52<br />

17. Hessen Kassel 20 20 16 32 52<br />

17. Borussia Neunkirchen 20 20 16 32 52<br />

Durch die nach wie vor prekare Lage war <strong>Wormatia</strong> gezwungen, die l.eistunqstraqer Wulf<br />

(Kassel) und Wesseler (Hertha BSC) abzugeben. Es kamen nur Amateure. Christian<br />

Schopen und Tilo Sattler von Heppenheim, Michael Hoecker von Rheing6nheim und ei­<br />

67


68<br />

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wunschen dem VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong><br />

zum <strong>75</strong>jahrigen Vereinsbestehen alles Gute<br />

und viel Erfolg fur die Zukunft.<br />

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nige Amateure aus den eigenen Reihen. Zur Halbzeit kamen Kim und Torwart Zintel hinzu.<br />

Es lief zunachst gar nicht gut. Die Qualifikation schien zu entschwinden. Das letzte<br />

Spiel der Vorrunde verloren wir in Eppingen , ein Verein, der damals von unserem heutigen<br />

Trainer Heiner Ueberle betreut wurde. <strong>Wormatia</strong> fand sich mit 15 Plus- und 23 Minuspunkten<br />

auf dem 17. Tabe llenplatz wieder. Bernd Fischer , dessen Qualifikation als Trainer<br />

eigentlich nie bezweifelt wurde, muBte am 27.1.1981 Dieter Strich, unserem ehemaligen<br />

Tormann, Platz machen. Er durfte sein Amt, das erste im bezahlten FuBball, mit einer<br />

Sondergenehmigung des DFB antreten. Bereits im ersten Spiel gegen den alten Rivalen<br />

Burstadt gelang auf dem dortigen Platz ein 1:1, weitere, zumeist rnuhsarn erkarnpfte<br />

Punktgewinne brachten uns aber nie in die gesicherte Qualifikationszone. Erst das letzte<br />

Spiel der Runde konnte die Entscheidung bringen. Wir gewannen 5:1 gegen Eppingen,<br />

Burstadt leistete uns mit einem Sieg in Furth gute Schrittmacherdienste.<br />

<strong>Wormatia</strong> war der einzige Verein des Siidwestens, der sich qualifiziert hatte, nachdem<br />

auch Homburg und Trier, ebenfalls im letzten Spiel, gescheitert waren .<br />

Ein 7 <strong>Jahre</strong> dauernder Abschnitt im deutschen FuBball war beendet.<br />

Etwas Nostalgie spiegelt die »Ewiqe Tabelle« der 2. Liga Sud von 1974 bis 1981 wieder.<br />

AbschluBtabelle Zweite Liga Slid 1980/81<br />

1. Darmstadt 98 38 24 7 7 85:42 55:21<br />

2. Kickers Offenbach 38 19 12 7 87:42 50:26<br />

3. Stuttgarter Kickers 38 19 10 9 81:40 48:28<br />

4. Hessen Kassel 38 16 16 6 59:35 48:28<br />

5. SSV Ulm 1846 38 18 11 9 59:39 47:29<br />

6. SVW Mannheim 38 19 7 12 65:43 45:31<br />

7. Sport-Club Freiburg 38 16 9 13 57:50 41:35<br />

8. Eintracht Trier 38 15 11 12 56:52 41:35<br />

9. SpVgg Bayreuth 38 15 9 14 60:53 39:37<br />

10. Freiburger FC 38 15 9 14 76:<strong>75</strong> 39:37<br />

11. FC Homburg 38 14 10 14 66:69 38:38<br />

12. <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> 38 15 7 16 60:70 37:39<br />

13. VfR Oli Burstadt 38 15 7 16 54:66 37:39<br />

14. SpVgg Furth 38 15 5 18 54:54 35:41<br />

15. FSV Frankfurt 38 13 6 19 51:76 32:44<br />

16. ESV Ingolstadt 38 14 3 21 62:92 31:45<br />

17. 1. FC Saarbrucken 38 10 8 20 43:61 28:48<br />

18. FC Augsburg 38 7 10 21 55:88 24:52<br />

19. Borussia Neunkirchen 38 5 13 20 44:85 23:53<br />

20. VfB Eppingen 38 7 8 23 44:86 22:54<br />

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Ewige Tabelle der Zweiten Liga Slid 1974 bis 1981<br />

Sp.- Zt<br />

1. FC Homburg 7 268 119 63<br />

2. SpVgg Bayreuth 7 268 119 59<br />

3. Darmstadt 98 6 230 124 41<br />

4. Stuttgarter Kickers 7 268 112 61<br />

5. SpVgg Furth 7 268 116 53<br />

6. Waldhof Mannheim 7 268 109 57<br />

7. 1. FC Nurnberq 5 192 107 45<br />

8. Kickers Offenbach 5 192 93 49<br />

9.1 . FC Saarbrucken 5 192 84 46<br />

10. FSV Frankfurt 6 230 81 45<br />

11. 1860 Munchen 4 152 84 33<br />

12. Karlsruher SC 4 154 89 23<br />

13. FC Augsburg 6 228 71 53<br />

14. Worma tia <strong>Worms</strong> 5 192 76 42<br />

15. Eintracht Trier 5 192 67 42<br />

16. Bayern Hof 4 152 61 35<br />

17. Freiburger FC 4 154 57 36<br />

18. SV V61klingen 4 154 52 29<br />

19. FV 04 Wurzburg 4 154 46 37<br />

20. Sport-Club Freiburg 3 116 45 29<br />

21. FK Pirmasens 4 152 38 90<br />

22. VfR Burstadt 3 116 38 23<br />

23. VfB Stuttgart 2 76 40 13<br />

24. KSV Baunatal 3 114 36 21<br />

25. SSV Ulm 1846 2 78 32 19<br />

26. Borussia Neunkirchen 3 114 26 23<br />

27. FSV Mainz 05 2 76 26 22<br />

28. Schweinfurt 05 2 76 28 18<br />

29. ESV Ingolstadt 2 78 27 11<br />

30. MTV Ingolstadt 2 78 27 10<br />

31. Jahn Regensburg 2 76 15 19<br />

32. Hessen Kassel 1 38 16 16<br />

33. VfR Heilbronn 1 38 10 10<br />

34. FC Hanau 93 1 38 11 7<br />

35. VfR Mannheim 1 38 8 10<br />

36. Eintracht Kreuznach 1 38 8 7<br />

37. VfB Eppingen 1 38 7 8<br />

38. Kickers Wurzburg 1 38 4 9<br />

39. 1 38 4 7<br />

40. SSV Reutlingen 1 38 5 3<br />

86<br />

90<br />

65<br />

95<br />

99<br />

102<br />

40<br />

50<br />

62<br />

104<br />

35<br />

42<br />

104<br />

74<br />

83<br />

56<br />

61<br />

73<br />

71<br />

42<br />

84<br />

55<br />

23<br />

57<br />

27<br />

65<br />

28<br />

30<br />

40<br />

41<br />

42<br />

6<br />

18<br />

20<br />

20<br />

23<br />

23<br />

25<br />

27<br />

30<br />

481 :394 301:235<br />

486:407 297:239<br />

468:408 285:251<br />

474:408 285:251<br />

408:343 285:251<br />

430:432 2<strong>75</strong>:261<br />

388:229 259:125<br />

425:274 235:149<br />

320:255 214:170<br />

341 :422 207:253<br />

295:167 20 1:103<br />

333:206 201:107<br />

357:423 195:261<br />

292:298 194:190<br />

278:298 176:208<br />

231:217 157:147<br />

270:304 150:158<br />

224:291 133:1<strong>75</strong><br />

183:278 129:179<br />

176:179 119:113<br />

209:345 106:198<br />

159:202 99:133<br />

176: 96 93: 59<br />

116: 96 83: 73<br />

116: 96 83: 73<br />

140:152 <strong>75</strong>:153<br />

144:152 74: 78<br />

115:131 74: 78<br />

119:181 65: 91<br />

120:163 64: 92<br />

90:161 49:103<br />

59: 35 48: 28<br />

51: 78 30: 46<br />

72: 98 29: 47<br />

43: 85 26: 50<br />

49: 83 23: 53<br />

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Die Saisoner6ffnung versprach wenig Gutes . Die Heimniederlage gegen Fortuna K61n mit<br />

0:1 leitete eine Entwicklung ein, die uns zu keiner Zeit von einem der Abstieqsplatze entfernte.<br />

Siobodan Janovic, der zu Saisonbeginn verpflichtete Trainer, sah sich zunehmender Kritik<br />

ausgesetzt. Gelegentlich achtbare Ergebnisse, so das 2:2 in Offenbach, anderten wenig<br />

an der prekaren Tabellensituation. Die Mannschaft sprach dem Trainer noch einmal<br />

mit Mehrheit das Vertrauen aus, verz6gerte dessen Sturz aber nur um wenige Wochen.<br />

Josef Stabel Libernahm am 20. 10.198 1 das Training. Entscheidende Akzente zur Verbesserung<br />

der Lage konnten allerdings nicht mehr gesetzt werden. <strong>Wormatia</strong> war am<br />

<strong>Jahre</strong>sende SchluBlicht der Tabelle.<br />

Zwei alte Bekannte ..•<br />

Janzon und Schmi eh<br />

im Spiel gegen Schalke<br />

Nov. 1981<br />

Die zweite Halbzeit der Runde brachte keine Wende . Der <strong>Wormatia</strong> wurde zwar von fast<br />

allen Gegnern groBartige, keineswegs dem Tabellenstand entsprechende Leistungen<br />

attestiert, gleichwohl blieben die Punkte zumeist beim Gegner. »Gut gespielt, aber verloren«,<br />

lautete der Titel der <strong>Worms</strong>er Zeitung vorn 5.3.1982.<br />

Machen wir es kurz: <strong>Wormatia</strong> stand am Ende der Runde auf dem 18. Platz; der Abstieg<br />

war damit besiege It. Das vor uns liegende Wattenscheid konnte sich noch retten , weil<br />

1860 wegen Oberschuldung durch Lizenzentzug in die Amateurliga zurLickgestuft wurde.<br />

Begleitet wurde der sportliche Niedergang von einer in der Geschichte der <strong>Wormatia</strong> nie<br />

dagewesenen finanz iellen Misere. 1,1 Millionen OM Schulden waren bis zum Marz 1982<br />

aufgelaufen, weitere Forderungen der Fam. Heyn u.a. lagen auf dem Tisch. Kostenintensive<br />

Prozesse wurden gefUhrt oder standen um diese Zeit bevor. »Spate Rache des Ex­<br />

Prasidenten« , schrieb die Bildzeitung am 12.1.1982. »Heyns Trick «, so die Zeitung wei­<br />

<strong>75</strong>


ter: »Er leiht sich Geld , kauft Spieler, verspricht den Glaubiqern Ruckzahlung mit hohen<br />

Zinsen .«<strong>Wormatia</strong> hatte es also nicht nur mit Heyn, sondern auch mit denen zu tun, die im<br />

Besitz von Abtretunqserklarunqen uber kunftiqe Transfersummen waren. -Die Aera<br />

Heyn wirft tiefe Schatten« , schrieb eine andere Tageszeitung und weiter: »Doch in schoner<br />

RegelmaBigkeit wird der Verein von dieser obskuren Vergangenheit einqeholt.« Bewundernswert,<br />

daB der Vorstand bis heute durchgehalten hat, obwohl bis in den personlichen<br />

Bereich eingreifende Nachteile erhebliche Belastungen darstellten. Der Vorstand<br />

mit Wolfgang Sitter , Jurqen Wienberg und Lothar Becker hat ein unseliges Erbe zu verwalten.<br />

Lassen wir es mit dieser kurzen Skizzierung der Vorqanqe um Heyn bewenden. Ohnehin<br />

sind die Negativschlagzeilen noch in frischer Erinnerung.<br />

Heiner Schmieh bei<br />

seiner Verabschiedung<br />

nach iiber tausend<br />

Spielen<br />

Klag und Schopen<br />

im Spiel gegen die<br />

Stuttgarter Kickers<br />

77


Amateur-Oberliga SUdwest<br />

In die »Amateur-Oberliqa Sirdwest« ging die neuformierte Mannschaft im Spieljahr 1982/<br />

83 mit einiger Hoffnung . Gute Resultate in den Freundschaftsspielen, der Gewinn des Jubllaurnsturniers<br />

in Lampertheim insbesondere, lieBen Zuversicht aufkommen. Leider<br />

wurden die Erwartungen nicht erfullt, Es gab zwar starke Spiele gegen ranqho here Vereine<br />

- auch im DFB-Pokal ist <strong>Wormatia</strong> erst im Viertelfinale am VfB Stuttgart mit 0:3 gescheitert<br />

- aber um so blamabler waren die Niederlagen gegen Verein e, die ebenfalls Abstiegssorgen<br />

hatten. Dringende Forderu ngen, das Finanzamt <strong>Worms</strong> setzte sich dabei<br />

besonders in Szene, zwangen zum Verkauf der Spieler Schopen und Honnscheldt, was<br />

die spielerische Substanz der Mannsch aft naWrlich schwachte,<br />

Eines der letzten Tore von Norbert Honnscheldt beim Spiel gegen Mainz 05<br />

Schopen jetzt im Trikot des 1. Fe Saarbrucken Der Neue ....<br />

Heiner Ueberle<br />

79


Beim Schreiben dieser Zeilen liegt <strong>Wormatia</strong> auf einem Abstiegsplatz. Es ist funf vor<br />

zwolt, Der Mannschaft und dem ab 1.3.1983 verpflichteten Trainer Heiner Ueberle gelten<br />

aile Hoffnungen. Mit Hoffnungen, mit Worten und Gesten, die nur deklaratorische Wirkung<br />

haben, ist es jetzt allerdin gs nicht mehr getan . Wir rnussen anpacken , helfen , wo<br />

immer Hilfe nottut.<br />

Richard Kim , der Vielzitierte, bereits mit 15 <strong>Jahre</strong>n von Friedel Penk als Berichterstatter<br />

zur <strong>Wormatia</strong> geholt, schrieb 1948 beinahe beschworend:<br />

»Der Verein macht schw ierige Zeiten durch , aber er wird sich durchkarnpten. Er<br />

wird eines Tages wieder oben sein. In ihm lebt immer noch eine unbandiqe Kraft .<br />

Vereine sind aufgeblOht und zerfallen: <strong>Wormatia</strong> ist geblieben.«<br />

Harald Kowarz erzielt das 2:0 gegen SOdwest Ludwigshafen<br />

Jubel nach dem Pokalsieg gegen Aachen (1982) Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart (1982)<br />

Bernd Nathmann und VfB Torwart Roleder<br />

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Alte Freunde erinnern sich<br />

Meine lieben Freunde der <strong>Wormatia</strong>,<br />

die jahrzehntelangen Verbindungen zwischen Ihrem Verein und meinen Neunkircher<br />

Borussen haben oft zu wichtig en sportlichen Auseinandersetzungen, aber auch zu guten,<br />

freundschaftlichen Beziehungen gefUhrt. Daran wird sich nichts andern , wo auch immer<br />

die Wege unserer Vereine hinfUhren.<br />

In dieser allgemein schweren Zeit hat auch der FuBball seine Probleme. In <strong>Worms</strong> sind<br />

sie, wie ich als Mitglied des Ligaausschusses und des Vorstandes im Regionalverband<br />

Sudwest weiB, besonders vertieft, weil vor einigen <strong>Jahre</strong>n ein falscher Messias zu spat<br />

erkannt wurde .<br />

Mage aber Worrnatia <strong>Worms</strong> die Kraft zur Erneuerung haben . Dazu soli auch die ruhmreiche<br />

Vereinsgeschichte mit Nationalspielern, Teilnahmen an Endrunden zur Deutschen<br />

Meisterschaft und zum Bundesliga-Aufstieg sowie die besseren Tage in der 2. Bundes­<br />

Iiga ein Ansporn sein.<br />

Erinnern Sie sich mit rnir auch daran, wie Ihr 60jahriges .lubilaum als echtes Freudenfest<br />

gefeiert werden konnte und schopten Sie daraus die Hoffnung, daB im standiqen Zeitenwandel<br />

auch Ihre <strong>Wormatia</strong> wieder eine gUnstigere Aera erleben wird. Denn der FuBball<br />

ist nicht klein zu kriegen.<br />

Haben Sie auch die GewiBheit, daB ich weiterhin immer gerne Gast der <strong>Wormatia</strong> bin und<br />

Ihnen meine Freundschaft und die meiner Borussen erhalten bleibt.<br />

In diesem Sinne dart ich Ihnen, auch als Vorsitzender des Saarverbandes, alles Gute zum<br />

<strong>75</strong>. Geburtstag wUnschen, viel Freude und alles Gute fur die Zukunft.<br />

Ihr<br />

Kurt Gluding<br />

1. Vorsitzender des Saarlandischen FuBbaliverbandes<br />

und Ehrenprasident Borussia Neunkirchen<br />

83


Zu Ihrem Jubilaurn entbiete ich Ihnen meine herzlichsten Gluckwunsche.<br />

Wenn diese Feste unter Anteilnahme der Jugend, aller Freunde und Anhanqer Ihres Vereins<br />

gefeiert werden, so haben sie nicht nur den Sinn und Zweck, daB eben ein Fest arrangiert<br />

wurde, nein sie sollen vielmehr ehrendes Gedenken der Pioniere des FuBbalis<br />

darstellen, die einmal unter schwierigsten und oft auch einschrankendsten Verhaltnissen<br />

den Grundstein fur die heutige GroBe und Bedeutung Ihres Vereins gelegt haben.<br />

Mage Ihr Fest in schonster Harmonie verlaufen.<br />

Eine Kaskade von Erinnerungen sprudelte aus Fritz Walter, als wir in einem Gesprach der<br />

Karnpte - zwischen seinem 1. FCK und der <strong>Wormatia</strong> - gedachten. Er weiB noch von dem<br />

»Barnrnel«, den er und seine Mannschaft hatten , sobald sle nach <strong>Worms</strong> fuhren. Ihr einziger<br />

Trost war der, daB auch die Mitkonkurrenten in <strong>Worms</strong> anzutreten hatten.<br />

Er erinnerte u.a. an jenen sagenhaften FreistoB von Werner Basler, den Jule Seibert aus<br />

kurzer Entfernung mit der Stirn abwehrte und der ihn einige Minuten flach legte.<br />

Fritz Walter lieB uns wissen, daB er sich immer mit der <strong>Wormatia</strong> verbunden fuhle .<br />

85


Wenn ein Verein - wie die <strong>Wormatia</strong> - ihr <strong>75</strong>jahriges Bestehen feiert und der Ehrenprasldent<br />

Hans Walter Stein fUr die Jubllaumszeitscnrlft um einen Beitrag bittet, ist es nicht nur<br />

eine Selbstverstandlichkeit, sondern auch eine Ehre, zumal personliche sportliche Erfolge<br />

auch in <strong>Worms</strong> erkarnpft wurden.<br />

Oft habe ich den Rasen in <strong>Worms</strong> betreten und nach kampterischen 90 Minuten wieder<br />

verlassen. Nicht immer waren die Zuschauer und Beteiligten mit meinen Entscheidungen<br />

einverstanden. Trotzdem brauchte ich nie Begleitung in Form von uniformierten Personen.<br />

Mein personllches Verhaltnis zur <strong>Wormatia</strong> wurde durch Hans Walter Stein begrOndet<br />

, der Verstandnis fur die Schiedsrichter aufbrachte und dem SR-Wesen Anerkennung<br />

zollte. Wir trafen uns im Vorstand des FuBball-Regional-Verbandes wieder.<br />

Diese Tatsache veranlaBt mich , die Gelegenheit wahrzunehmen, auf Probleme der<br />

Schiedsrichter hinzuweisen. Ohne ihre Tatiqkelt ist ein FuBballwettspiel nicht rnoqlich und<br />

die Vereine leisten ihren Beitrag , wenn sie uns geeignete Bewerber zur VerfOgung stellen.<br />

DaB auch hier die personliche Leistung von der Tagesform abhanqiq ist, bedarf keiner BegrOndung<br />

. Nur gemeinsam kann das Ziel erreicht werden.<br />

Was den Sport auszeichnet, ist die Unberechenbarkeit. Diese Erfahrung muBte die <strong>Wormatia</strong><br />

in ihrer langen Vereinsgeschichte erfahren. Immer wieder gab es Hohepunkte und<br />

die Schattenseiten lieBen nie auf sich warten. Der Sieg hat viele Vater, aber in der Niederlage<br />

sammeln sich die wahren Freunde.<br />

Diesen gilt heute meine besondere Aufmerksamkeit. Ihnen ist Dank zu sagen, daB sie in<br />

guten und schlechten Zeiten ihrer <strong>Wormatia</strong> die Treue hielten und damit die Grundlage<br />

fur bessere Zeiten legten, die bald wieder kommen rnoqen ,<br />

Ferdinand Biwersi<br />

Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses<br />

FuBball-Regional-Verband Sudwest<br />

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Die <strong>Wormatia</strong> feiert ihren <strong>75</strong>. Geburtstag<br />

Bei einem guten Freund AniaB zur Freude , wenn er diesen Tag in guter Gesundheit erleben<br />

kann. Gerade heuer aber geht es der <strong>Wormatia</strong> nicht besonders gut. Die Hauptursache<br />

dafur, daB der Verein , ebenso wie andere ruhmreiche Vereine nicht nur des Sudwestens<br />

in den letzten <strong>Jahre</strong>n einen Niedergang erleiden muBten, Iiegt, wie jeder weiB, in<br />

der Veranderunq des Spielsystems, beginnend mit der Auflosunq unserer schonen Regionalliga<br />

und der EinfUhrung der 2. Liga. Die BefOrchtungen, die unser gemeinsamer<br />

Freund Dr. Felten damals qeauflert hat, sind nicht nur eingetreten, sie sind leider noch<br />

ubertroften worden. Die damalige Anderung hat fur eine Reihe traditionsreicher Vereine<br />

fast den Tad gebracht. Man muB dazu nur die ehemals glanzvollen Namen des Geburtstagskindes,<br />

des FKP, der Borussia sowie Neuendorf und Aisenborn erwahnen, die im Gegensatz<br />

zu fruher im nationalen FuBball keine Rolle mehr spielen.<br />

Ich hoffe aber und ich bin davon uberzeuqt, daB wenigstens einige dieser alten Freunde<br />

die Kraft finden werden , die es ihnen wieder erlaubt , den Platz im deutschen FuBball einzunehmen,<br />

den sie jahrzehntelang innegehabt haben und der ihnen auch zukommt.<br />

DaB dies allen, insbesondere aber der <strong>Wormatia</strong>, der ich mich besonders verbunden<br />

fUhle, rnoqlichst bald gelingen mage, ist mein groBer Wunsch zum <strong>75</strong>. Geburtstag.<br />

Karl Schuberth<br />

Homburg<br />

Vorsitzender des Sportgerichts<br />

89


Zum <strong>75</strong>. JubiUium des VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong>!<br />

Wenn ein Verein wie der VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> sein <strong>75</strong>jahriges Jubllaurn feiert, so rnussen<br />

in erster Linie die sportlichen Organisationen zu diesem besonderen Ereignis einiges<br />

sagen konnen .<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> sportliches Wirken auf allen Gebieten des Sportes bestatiqen an sich die groBe<br />

Leistung des Vereins.<br />

Es werden sich viele kaum einen Begriff machen konnen, was in dieser Zeit fUrOpfer und<br />

personiicher Einsatz gebracht werden muBte.<br />

Dieser geleisteten Arbeit muB daher besonders gedacht werden .<br />

Allen Beteiligten einen herzlichen Dank dafur .<br />

Es macht mir Freude , einmal aus dem Kreise der Schiedsrichter zu horen , wie deren<br />

Manner uber einen angesehenen Verein unseres Verbandes, den VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong><br />

denken.<br />

Wenn eine Kritik uber einen Verein geschrieben wird , ist stets die erste Mannschaft gemeint<br />

, weil eben diese Spieler mehr als andere Aktive im Blickfeld der Offentlichkeit<br />

stehen.<br />

Allein damit ist bewiesen, daB dies eben den ganzen Verein in der Praxis wiederspiegelt.<br />

Es ware unseren Vereinen und unserem Sport nicht gedient, wollte ich nun als Vorsitzender<br />

des Schiedsrichterwesens des Sudwestdeutschen FuBball-Verbandes ein Loblied<br />

singen ohne die wahren Hlnterqrunde.<br />

Ich weiB mich mit all meinen Schiedsrichterkameraden eins, daB wir gerne allesamt zu<br />

Spielleitungen angetreten sind und noch antreten, an dem die Mannschaft des VfR <strong>Wormatia</strong><br />

als Spielpartner aufgetreten ist und noch auftritt.<br />

Gerne erinnere ich mich noch an einen Spielvorgang in einem Spiel der ersten Mannschaft:<br />

Der Spieler Mechnig hatte in diesem Spiel im Strafraum seiner Mannschaft den Ball mit<br />

der Hand angenommen, ohne daB ich gepfiffen hatte, worauf dieser sagte:<br />

»Aber Herr Dusch , Sie haben doch gepfiffen!«<br />

Ich pfiff nun und gab einen StrafstoB. Kamerad Mechnig erklarte mir, daB er einen Pfiff gehart<br />

habe. Ich erklarte Kamerad Mechnig, daB ich nicht gepfiffen hatte. Der StrafstoB<br />

wurde von allen Spielern in sportlicher Kameradschaft angenommen.<br />

Nach dem Spiel erklarte mir der Linienrichter, daB ein Zuschauer auf seiner Seite gepfiffen<br />

hatte. Hatte der Linienrichter ein Zeichen im Moment des Pfiffes gegeben, hatte ich<br />

das Spiel mit einem Niederwurf weitergefUhrt.<br />

Ich lernte bei dieser Gelegenheit die Mannschaft des VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> als faire<br />

Sportier kennen . So waren sie aber auch immer, wenn ich als Spielleiter eingesetzt war.<br />

1m Auftrage des Verbandsschiedsrichter-Ausschusses wunsche ich dem VfR <strong>Wormatia</strong><br />

<strong>Worms</strong> zu seinem <strong>75</strong>jahrigen Jubllaurn weiterhin beste Erfolge .<br />

Mit sportlichen GruBen<br />

Albert Duscb<br />

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Rudi Kargus halt sich bei der Worlllatia fit (links Peter Klag)<br />

Stojariovic Lind Zebec beim Fachqesprach Wiedersehen mit Petar Radenkovic<br />

95


Die t-b stellt sich vor<br />

Bezirksliga-Meister<br />

1979/80<br />

ObE1n v, links: Kraus ,<br />

Ri'nkel, Unger, J. Jager;<br />

natte v. links: Trainer<br />

Stojanovic, L. Jager,<br />

Nauth , M. Jager, Jacob,<br />

Schenk, Scheuermann,<br />

W. Schultz und K. Jager<br />

(Betreuer); unten von<br />

links : Konitzka, Dinger,<br />

Worner, StrohfuB,<br />

Muth, Brodhacker<br />

<strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> 1b<br />

stehend v. links: Betreuer<br />

K. Jager, Hohrenbeck,<br />

Muth , Krier , Weiler,<br />

M. Gfenloch, Braun ,<br />

Panagopulos, Neu,<br />

Trainer Gleim:<br />

unten v, links : Wihler,<br />

Pawlitschek, V. Gfenloch,<br />

Hans, J. Jager, MOiler<br />

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Sportliche Ideale wie Kameradschaft, Kampfgeist und Einsatzbereitschaft haben schon<br />

immer den Geist unserer Amateur-Abteilung qepraqt.<br />

1m Schatten des groBen Bruders war es sicherlich nicht immer einfach, in diesem Geist<br />

zu leben.<br />

DaB es bis heute gelungen ist, gibt Veranlassung, allen Aktiven und Betreuern dieser Abteilung<br />

herzlichen Dank zu sagen.<br />

Die Abteilungsleitung hat in den letzten <strong>Jahre</strong>n einige Male gewechselt, was auf den<br />

Spielbetrieb jedoch nur wenig EinfluB hatte, zumindest nicht im negativen Sinn.<br />

Es ist eben nicht immer einfach mit jungen Leuten zwischen 18 und 30 zu arbeiten ­<br />

sie zu leiten , ihnen Moral und Anstand beizubringen, oder diese Tugenden zu erhalten<br />

und zu pflegen.<br />

Aile aber, die dieser Abteilung vorgestanden haben und noch vorstehen, hatten und<br />

haben eines gemeinsam:<br />

Sie sind gute <strong>Wormatia</strong>ner, die trotz vieler Erschwernisse Vereins/eben produzieren und<br />

erhalten wollen.<br />

Viele, die dieser Entwicklung kritisch qeqenuberstehen, lassen das Image der Abteilung<br />

manchmal zwielichtig erscheinen.<br />

Allen sei an dieser Stelle gesagt, daB gutes Vereinsleben das Fundament unserer ruhmreichen<br />

<strong>Wormatia</strong> war und bleiben sollte.<br />

Es tallt in der heutigen Situation nicht leicht, eine Abteilung in diesem Sinne zusammenzuhalten.<br />

Gonner und F6rderer haben sich gefunden, um finanziell und materiell zu unterstutzen,<br />

wobei nicht unerwiihnt bleiben soli, daB ein Teil dieser G6nnergemeinschaft aus Spielern<br />

der eigenen Mannschaft besteht.<br />

. Das alles reicht sicher nicht aus, eine Abteilung vernunftiq fUhren zu k6nnen und so ist<br />

vielleicht unser <strong>75</strong>jiihriges Jubilaurn ein AniaB dafUr, weitere UnterstUtzung aus den Reihen<br />

der <strong>Wormatia</strong>ner zu erbitten.<br />

Das Wenige, was die Abte ilung von ihren G6nnern erhiilt, das noch Wenigere, das der<br />

Hauptverein zugesteht, zu verwalten und sinnvoll auszugeben, ist eine wahre Meisterleistung.<br />

Hans Walter Stein hat in den letzten <strong>Jahre</strong>n kein leichtes Amt gehabt.<br />

Er hat sich im Jubiliiums-Jahr bereit erklart, die Sache weiterzumachen.<br />

Einen Besseren kann man sich nicht wunschen,<br />

An dieser Stelle ein herzliches Dankesch6n!<br />

Wolfgang Schultz<br />

99


Stadtmeister 1961<br />

von links: W. Herrmann<br />

(Betreuer), Muth,<br />

Hermann, Jacob.<br />

Klotz, M. Jager, Krier,<br />

Bruchmann, Dinger,<br />

Rohrenbeck (Betreuer).<br />

Zahnleitner,<br />

Trainer Gleim;<br />

unten: Wihler, Uhl,<br />

Weiler, Worner, Priester,<br />

Schaaf, L. Herrmann<br />

Kapitan Worner nimmt<br />

aus der Hand des<br />

Oberburgermeisters<br />

W. NeuB den Pokal<br />

entgegen<br />

Wolfgang Schultz<br />

der gute Geist<br />

der Amateure<br />

Benno Bremer<br />

der Neue<br />

101


FuBballjugend - gestern und heute<br />

A I Jugend<br />

v. links: Kaffitz (Betreuer),<br />

Appel , Schwarz ,<br />

Wolsiffer , Lahmer ,<br />

Busch, Steinmetz,<br />

Hofmeister, Mayer ,<br />

Millenet (Trainer );<br />

unten: Hebinger, Anthes ,<br />

Garcia, Krafczyk, Adner,<br />

Laurer, Raab<br />

1m Fnlhjahr des <strong>Jahre</strong>s 1919 hielt es der damalige 2. Vorsitzende des Verein fur Rasenspiele<br />

08, Friedel Penk, fur dringend notwendig, die Jugendlichen seines Vereins aus den<br />

Reihen der Aktiven herauszunehmen und eine Jugendmannschaft zu bilden. Damit war<br />

die erste <strong>Worms</strong>er Jugendelf zusammengestellt und der Grundstock zur Bildung einer<br />

Jugendabteilung gelegt. Etwa 2 Monate spater folgte die Grundunq einer Jugendabteilung<br />

beim damals noch getrennt »rnarschierenden « SC <strong>Wormatia</strong>. Bis zur Vereinigung<br />

der vorerwahnten Vereine im <strong>Jahre</strong> 1922 konnten besonders die Rasenspieler gute<br />

Leistungen vollbringen und auch mehrere Meisterschaften erringen. Aber auch die Jugendelf<br />

Worrnatias war damals recht spielstark.<br />

Den damaligen Jugendbossen Friedel Penk und Willi Winn vom VfR 08, sowie Hans Bohner<br />

und Gottlieb Knoll vom SC <strong>Wormatia</strong>, sei heute noch fUrihren beispielhaften Idealismus<br />

Dank gesagt , denn gerade die damalige wertvolle Aufbauarbeit hat viel dazu beigetragen,<br />

daB in den folgenden <strong>Jahre</strong>n jederzeit Nachwuchs zur VerfUgung stand, auf<br />

den man immer zuruckqreifen konnte.<br />

Mit der Vereinigung im <strong>Jahre</strong> 1922 war ein sichtbares Autbluhen der Jugendbewegung<br />

des sich nun VfR Wormat ia 08 nennenden Vereins festzustellen. Infolge der vielen Neuzuqanqe<br />

muBten weitere Jugendmannschaften aufgestellt werden . Es entstanden die 2.<br />

und 3. Jugendmannschaft und zeitweise konnte sogar eine vierte Elf am Spielbetrieb tellnehmen<br />

. Hartnackiqster Gegner war damals der VfL Alemannia 05, denn nur diese waren<br />

als einzige in der Lage, uns Sieg und Gruppenmeisterschaft streitig zu machen. Es war<br />

um diese Zeit keine Seltenheit, bei entscheidenden Begegnungen um die Meisterschaft<br />

1.000-1 .200 Zuschauer auf den Platzen anzutreffen (wir waren heute schon fur einen<br />

kleinen Teil dankbar!).<br />

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A II Ju gend<br />

v. links: Klotz (Selreuer), Kruger, Hcrfe. Fischer, Klotz, Mast, Klingel.<br />

Hack (Betreuerj . Kruger (Trainer); untsn : Kouloumoglou, Schwaller.<br />

Knieling, Graber, Panagopulos, Merz.<br />

B II Jugend<br />

v. links: Hechler (Betreuer), Sieiner, Kleber. Rizos. Diehm, Menen.<br />

Cichorowski. Schmidt, Eben (Betreuer): unlen: Ebert. Hoch , Zam pieri.<br />

Heng, Kissel<br />

B I Jugend<br />

v, links: Kalt ilz (Betreuor), Mayer, Maurer, Jager . Vering. Schmidt.<br />

Braun; untcn: Ebert. Heng. Kraus. Hack, Muth<br />

Bill Jugend<br />

v. flnks: Kissel(Trainer). MOiler, Bohrniq, Beichert, Albrecht, Simmerling.<br />

Hofmann; unten: Reinheimer, De Hitis. Keller, Damjanovic, Ruppert,<br />

Alik les fehien Erdem und Pfeiffer)<br />

Bis zum Endedes<strong>Jahre</strong>s1926 lag die Leitung der FuBballjugend inden Handen von Friedel<br />

Penk, bis sich einerder befahiqsten MannerfUr diesesAmtfand, Willi Rehm. Gerade<br />

zur Zeit Willi Rehms sind Talente herangereift, wie Matthes Kiefer, Franz Lehr, Martin<br />

Busam u.a.rn., die spater maBgeblichen Anteil an der Erringung der Meisterschaft in der<br />

Gauliga durch die 1. Mannschaft batten.<br />

Ais Nachfolger Willi Rehms, der im <strong>Jahre</strong> 1930 nach 4jahriger wertvoller Aufbauarbeit<br />

sein Amt abtrat, stellte sich das seitherige Mitglied des Jugendausschusses, Richard<br />

Brehm , zur Verfuqunq.<br />

Spater wirkten in der Jugendabteilung noch die Kameraden Albert Muller, Gottlieb Knoll<br />

und Willy Zimmermann , bis dann durch die Bildung sogenannter HJ-Mannschaften<br />

Schwierigkeiten im Spielbetrieb auftraten.<br />

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In den Kriegsjahren verflachte durch die Verpflichtung der Jugendlichen zu technischen<br />

Einheiten der Sport mehr und mehr; zuletzt war an eine ordnunqsqernafse DurchfUhrung<br />

von Jugendspielen uberhaupt nicht mehr zu denken.<br />

Bei der Wiedererstehung des Vereines nach dem Kriege stellten sich 2 Manner spontan<br />

fUr die Jugendleitung zur Verfuqunq, die leider allzu fnlh aus unserer Mitte gerissen wurden:<br />

Nickes Kirchner und Franz Graf jr. Besonders diesen sportbegeisterten Idealisten<br />

war es zu danken , daB nach dem Zusammenbruch des sportlichen Geschehens in den<br />

<strong>Jahre</strong>n 1944/45 wieder Jugendmannschaften gebildet werden konnten.<br />

Sparer, nach der Wahrungsreform, amtierte noch einige Monate Seppi Kissinger, dessen<br />

Nachfolge Gustav Muller jr. ubernahrn. Viele haben sich in dankenswerter Weise der<br />

Jugendbetreuung verschrieben und damit mitgeholfen, die Jugendabteilung zu GroBe<br />

und Leistunqsfahiqkeit zu fUhren. Es waren dies Hermann Plappert, Willy Gabel, Hugo<br />

Denzer , Ernst Klein, Hans Theis , Hans Bock, Karl Guthier, Jakob Zimmermann, Friedl<br />

Henrich, Alois Roth, Werner Strasser und nicht zuletzt der allzu fruh verstorbene Willy<br />

Gunther.<br />

Aus der damaligen Zeit ist allein der unverwustliche Ernst Klein der Jugendarbeit erhalten<br />

geblieben. Seit nunmehr 36 <strong>Jahre</strong>n, ein halbes Menschenleben, opfert Klein jede freie<br />

Minute seiner "<strong>Wormatia</strong>«. Nicht vergessen soli auch Alois Roth werden, der noch heute<br />

wertvolle Arbeit in der <strong>Wormatia</strong>-Geschi:i.ftsstelle leistet.<br />

Stark qepraqt wurde die Jugendarbeit bis Mitte der siebziger <strong>Jahre</strong> von Hans Theis. Bis zu<br />

seinem plotzllchen Tode war er zwei Jahrzehnte Jugendleiter des Vereines und daruber<br />

hinaus auch Kreisjugendleiter.<br />

Bis zu dem heutigen Zeitpunkt waren es dann folgende Sportkameraden, die sich lanqer<br />

als flinf <strong>Jahre</strong> der Jugendarbeit verschrieben haben und zum Teil noch heute wertvolle<br />

Arbeit im Verein leisten : Heinz Unger , Helmut May, Adolf Janzon, Eugen Baier, Klaus<br />

Krier, Edmund Baaden , Stefan JUllich, Heinz Kissel , Manfred Hack, Manfred Klotz, Gerd<br />

Hebinger, Karl Heinz Ebert, Mimo Januario, Michael Stillbauer, Karl Huppner und - als<br />

einzige Frau - Karin Hechler.<br />

Die vielen Kreisme ister- und Bezirksmeistertitel, die seit 1946 von unseren Jugendmannschaften<br />

errungen wurden , sollen hier nicht einzeln aufgeflihrt werden , doch rnochten wir<br />

an uberreqicnale Erfolge, auf die wir stolz sind , noch einmal erinnern.<br />

1m <strong>Jahre</strong> 1962 errange n wir mit unserer A-Jugend durch einen 1:0 Sieg uber Borussia<br />

Neunkirchen die Sudwest-Heqionalrneisterschatt, damals u.a. mit Harald Braner und dem<br />

heutigen 1 b Trainer Klaus Gleim. Durch einen 4:2 Sieg uber den 1. FC Kaiserslautern<br />

wurden wir 1965 Sudwestmeister der A-Jugend. Ein ahnlicher Erfolg konnte im <strong>Jahre</strong><br />

1982 erreicht werden, als unsere B-Jugend unter ihrem Trainer Erwin Antony nach dem<br />

Gewinn der Bezirksmeisterschaft erst nach der Endspielniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />

SUdwestvizemeister wurde.<br />

Aber auch darOberhinaus wurde man bei dem Deutschen FuBbalibund auf unsere Ju­<br />

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gendspieler aufmerksam. Heiner Schmieh war Mitglied der UEFA-Jugend. Heiner Bickel<br />

und fiir lange Zeit Rudi Kargus huteten das Tor der Deutschen Jugendauswahl. Wolfgang<br />

Miehe und der heute noch in unserer Oberligamannschaft spielende Walfried Gunther<br />

spielten mehrmals in der Deutschen Schuler- oder Jugendauswahl. Stolz konnen wir<br />

auch auf die Bundesligaspieler sein, die dereinst in der <strong>Wormatia</strong>-Jugend graB wurden .<br />

Rudi Kargus ist noch heute der groBe Huckhalt im Tor der Nurnberger, Emanuel Gunther<br />

spielt beim 1. Bundesligisten Karlsruher SC. Auch Bodo »Ballerrnann« Mattern, heute in<br />

Diensten des Zweitligisten Darmstadt 98, spielte lange in unserer Jugend , genauso wie<br />

die StLitzen unserer Sudwestoberllqamannschaft Walfried Gunther und Peter Klag.<br />

In der Struktur des JugendfuBballes hat sich gerade in den letzten <strong>Jahre</strong>n einiges geandert.<br />

Durch die EinfUhrung von Leistungsklassen bis auf Verbandsebene (A-Jugend­<br />

Sudwestllqa) sind die Anforderungen an Vereine , Trainer , Mannschaften und Betreuer<br />

wesentlich groBer geworden .<br />

C I Jugend<br />

v, links: Brassen (Trainer), Ayden, Szezina. Dockendorl , Hagelauer,<br />

Papamageritis, Brassen , Januario (Betreuer): unten: Rausch, Backer,<br />

Kerstkens, Kasagianopulus, Goliberzug<br />

D I Jugend<br />

v, links: Huppner (Trainer), Hering, Stillbauer, Raquet, Dier, Lebeda,<br />

Vardaxis, Vardaxis (Betreuer); unten: Berqstrafler, Boos, Toutatos,<br />

Bruck. Groll. Fox<br />

ell Jugend<br />

v. links: Stillbauer (Trainer). Dangmann , Bickel, Keller, Schmidt.<br />

Windecker, Hechler, K. Hechler (Betreuer); unten: Hahn. Schober,<br />

Gundra, Staudacher, Schwind, Catp<br />

109


Die F- und D-Jugendmannschaften spielen je nach Lelstunqsstarke in der Kreisliga oder<br />

in der untersten Staffel, der Kreisklasse. Mit unseren 1. Mannschaften sind wir in allen<br />

Kreisligen mit gutem Erfolg vertreten.<br />

In den C- und B-Jugendstaffeln lautet die Klassifizierung von unten nach oben gesehen:<br />

Kreisklasse, Kreisliga und Bezirksliga. Mainz 05, Hassia Bingen, Mainz 1817 und unsere<br />

Mannschaften sind dabei auf Bezirksebene die groBen Meisterschaftsrivalen. Wie schon<br />

erwahnt gelang hier der B-Jugend im <strong>Jahre</strong> 1982 der Gewinn der Bezirksmeisterschaft<br />

und der Einzug ins Finale um die Sudwestdeutsche gegen den 1. FC Kaiserslautern.<br />

Auch im .Jubilaurnsjahr konnte sich die B-Jugend wieder hinter Hassia Bingen und Mainz<br />

05 in der Spitzengruppe behaupten, wahrenddessen die C-Jugend, allerdings durch viel<br />

Verletzungspech bedingt, nur einen Mittelplatz in der AbschluBtabelle einnehmen konnte.<br />

Mit kurzer Unterbrechung spielt unsere A-1-Jugend seit EinfUhrung der Klasse in der<br />

Sudwestliqa, Durch die Schaffung dieser Jugend-Oberliga wurde das Niveau der A­<br />

Jugendmannschaften erheblich gesteigert. Die groBen Anforderungen in dieser Klasse<br />

fUhrten dazu, daB der Leistungsabstand unserer altesten Jugendlichen qeqenuber den<br />

Aktiven geringer wurde. Eine A-Jugendspitzenmannschaft der SUdwestliga kann nach<br />

dem heutigen Leistungsstand einer guten Bezirksligamannschaft der Aktiven durchaus<br />

Paroli bieten.<br />

Nach Anfangsschwierigkeiten konnten wir dank der sehr guten Trainingsarbeit von Gerhard<br />

Dier in den letzten zwei <strong>Jahre</strong>n zu den vier »qroflen« der Jugendoberliga aufrucken.<br />

Mit den Nachwuchsmannschaften vom 1. FC Kaiserslautern, FK Pirmasens und Mainz 05<br />

gehOrt unsere A-Jugend zu den Spitzenteams.<br />

NatUrlich nimmt zur Zeit der FCK die absolute Poolposition in dieser Klasse ein. Bedingt<br />

durch den Einsatz groBer finanzieller Mittel kann sich der Bundesligist praktisch jedes<br />

Jahr eine Verbandsauswahl als Vereinsmannschaft zusammenholen.<br />

Um so gr6Ber sind die Erfolge unserer Mannschaft in dieser Klasse zu bewerten, die auf<br />

verhaltnismal3ig geringe finanzielle Mittel , dagegen aber auf ein grol3es Engagement des<br />

Trainers, der Betreuer und nicht zuletzt der Mannschaft zuruckzufuhren sind. Die Trainingsarbeit,<br />

die hier von Gerhard Dier drei <strong>Jahre</strong> geleistet wurde, machte sich bezahlt und<br />

wird inzwischen von Jens Millenet hervorragend fortgefUhrt .<br />

Mit Wolsiffer, Steinmetz, Appel, Laurer, Hebinger, Schwarz und Brose werden sieben<br />

talentierte Spieler im .Jubllaurnsjahr aus der A-1-Jugend in die Aktivitat entlassen. Nun<br />

Iiegt es am Trainer der ersten Mannschaft, die Jugendlichen in der 1 b Mannschaft weiter<br />

aufzubauen oder direkt in das Oberligateam zu integrieren. Die drei Erstgenannten konnten<br />

schon, zumindest im Training, Oberliga-Luft schnuppern.<br />

Die Ful3ballvereine rnussen in unserer heutigen Zeit um jeden Jugendlichen karnpfen .<br />

Mit mal3gebend fur den Erfolg der Jugendarbeit sind die Vorbilder der Jugend auf nationaler<br />

Ebene (Nationalspieler) und Vereinsebene (Spieler und Erfolge der ersten Mannschaft).<br />

Auf der anderen Seite stehen die Umweltsangebote. Haufiq sind die Jugendlichen<br />

111


E Jugend F Jugend<br />

v. links: J. Jager (Trainer), Rot. Probst, Pinel, Deibert, Sittel, Bacntle, v. links: H. Sittel (Betreuar) Sebb, Bonifer, Colarlc, Frohlich, Sittel,<br />

Franken, Weick (Betreuer); unten: Windecker, Bauer, Staudacher, Worner, l.ockel (Trainer); unten: Ries, A'dor, Muller, Frohlich, Reuther<br />

Dech, Hofmeister, Weick<br />

leichter in eine Disco, als auf den Sportplatz zu locken. Desweiteren machen viele Hallensportarten<br />

dem FuBball groBe Konkurrenz, wie auch der Breitensport vieltaltiqer geworden<br />

ist. Nicht unmaBgeblich beeinfluBt auch die Betreuung in einem Sportverein die Jugendlichen<br />

in der Wahl ihrer Betatlqunq. Viel zu wenige Sportkameraden findet man<br />

heute, die sich unelqennutzlq der Jugendarbeit zur Verfugung stellen. Diese Leute opfern<br />

ihre Freizeit und werden dennoch kritisiert. Kritik mag zuweilen gut sein, Mitmachen ist<br />

aber allemal besser.<br />

Deshalb gilt es zum SchluB noch einmal denen Dank zu sagen , die bei unserer <strong>Wormatia</strong><br />

uber 200 Jugendliche in 11 Mannschaften betreuen und hoffentlich noch rnoqlichst lange<br />

dabei helfen, das " <strong>Wormatia</strong>-Schiff«dank ihrer uneigennUtzigen Mithilfe wieder in besseres<br />

Fahrwasser zu fUhren.<br />

Dies sind:<br />

Jugendleiter A- und B-Jugend: Gunther Kaffitz<br />

Jugendleiter C- und F-Jugend: Michael Stillbauer<br />

stellvertr. Jugendleiter: Gerd Hebinger und Manfred Klotz<br />

Betreuer der A-Jugend: Manfred Hack, Manfred Klotz, Gunther Kaffitz<br />

Betreuer der B-Jugend: Karl Heinz Ebert, Erich Hechler, Heinz Kissel,<br />

Gunther Kaffiz<br />

Betreuer der C-Jugend: Mimo Januario, Karin Hechler , Michael Stillbauer<br />

Betreuer der D-Jugend: Karl Huppner, Michael Vardaxis<br />

Betreuer ,der E-Jugend: Heinz Weick<br />

Betreuer der F-Jugend: Alfred t.ockel und Wolfgang Sittel<br />

Die Jugendleitung<br />

113


• Verputzarbeiten<br />

• Warmedammung<br />

• Stuckarbeiten<br />

• Rabitzarbeiten<br />

• Akustikverkleidung<br />

114<br />

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<strong>Wormatia</strong> und die <strong>Worms</strong>er Zeitung<br />

Die Presse hat eine die Gesellschaft begleitende, aber auch - nicht nur - eine gesellschaftskritische<br />

Aufgabe. Es ware unnatUrlich und der Meinungsvielfalt in unserem Lande<br />

abtraqllch, wollten wir uns eine Presse wunschen, eine gleichgeschaltete, die einem Konformismus<br />

mit allen gesellschaftlichen Gruppen zugeneigt ware. Da jede Gruppe noch<br />

einmal fur sich egospezifisches Wohlverhalten beansprucht, wird die Arbeit der Presse<br />

bei der doch erheblich voneinander abweichenden Interessenlage, nicht leichter.<br />

Es ist gut so, daB die Presse bernuht ist, ihre Mittlerrolle zwischen dem Informationsbedurfnis<br />

der Leser und dem Anliegen gesellschaftlicher, sportlicher oder politischer<br />

Gruppierungen moqllchst objektiv nachzukommen. DaB es diesem Spannungsfeld zu<br />

kontraversen Auseinandersetzungen kommt , ist vallig normal und so alt, wie es Zeitungen,<br />

Rundfunk und Fernsehen gibt.<br />

Die <strong>Worms</strong>er Zeitung hat es in den Jahrzehnten ihres Bestehens ganz gewiB verstanden,<br />

dem Anliegen des lokalen Sports breiten Raum zu geben. Unverstanden, ungerecht behandelt<br />

, fUhlte sich mal diese oder jene Gruppe . Blind fUr die Sorgen anderer, geben wir<br />

es zu, sind wir aile schon einmal gewesen. Unzufrieden mit der Zeitung auch deswegen,<br />

weil die eigene Bedeutung manchmal uberschatzt, die Bedeutung anderer zu gering eingeordnet<br />

wurde.<br />

Die <strong>Wormatia</strong> sollte sich nicht wehleidig beklagen. Die Berichterstattung uber sie war in<br />

der Regel positiv und wohlwollend. Richard Kim - die Alten werden sich erinnern - dem<br />

ein gewaltiges Wort zu Gebote stand, der sich in seiner Anhanqllchkeit zur <strong>Wormatia</strong> aber<br />

nicht ubertreffen lieB, hatte gelegentlich auch seine Schwierigkeiten, mit dem Verein oder<br />

mit einem der damals graBen Spieler, die sich in der Kirnchen Kritik negativ betrachtet<br />

fUhlten.<br />

Die <strong>Wormatia</strong> hat der <strong>Worms</strong>er Zeitung in den letzten <strong>Jahre</strong>n wahrlich keinen AniaB gegeben,<br />

in Oberschwengliche Lobpreisungen auszubrechen. Zu negativ waren allenthalben<br />

die Leistungen auf dem Spielfeld und in bestimmten Fuhrunqsschlchten. Die<br />

" WZ« hat sich gleichwohl auch in dieser Zeit Zuruckhaltunq auferlegt, selbst dann, wenn<br />

eine deutlichere Sprache dem verein wahrscheinlich dienlicher gewesen ware. Und vergessen<br />

wir nicht, daB, im Gegensatz zur " WZ«, Oberregionale Publikationsorgane, Boulevardzeitungen<br />

besonders, in ohnehin schweren Zeiten mit der <strong>Wormatia</strong> recht rigoros<br />

umgesprungen sind. Es war schlieBlich ein Sportjournalist der <strong>Worms</strong>er Zeitung, der sich<br />

vor Gericht fUrdas verantworten muBte, was er kritisch, den Verein verteidigend, gegen<br />

einen der letzten Vorsitzenden zu aufsern wuBte.<br />

Schalten wir in unserer Mirnositat um einige Gange zuruck . Die <strong>Worms</strong>er Zeitung zuletzt<br />

will dem Verein Schaden zufUgen. Mage die Zeitung aber auch erkennen, daB die Verantwortlichen<br />

des Vereins graBe Sorgen haben und in einer starken inneren Spannung leben<br />

(das Ehrenarnt verlangt Opfer genug) , die allzu kritischen Worte zwar nicht rechtfertigen,<br />

115


aber doch verstandlich machen. Sicher wird die Zeitung auch nicht behaupten, immer und<br />

Liberall ohne Fehl gewesen zu sein.<br />

<strong>Wormatia</strong> und <strong>Worms</strong>er Zeitung sind, mit teilweise unterschiedlichen Gewichten, aufeinander<br />

angewiesen. Der Verein braucht die Offentlichkeit durch die Presse als unentbehr­<br />

Iiches Lebenselexier, die Zeitung wird weiterhin dem InformationsbedLirfn is der nach wie<br />

vor graBen Anhanqerschar des Vereins gerecht zu werde n versuchen .<br />

LaBt uns guten Willens sein!<br />

<strong>Wormatia</strong>s Weg von der »Aul« zum »Stacion-<br />

Die verdienstvollen Senioren<br />

Friedel und Willi Penk<br />

Sie lesen an anderer Stelle, wie es zur GrLindung der <strong>Wormatia</strong> kam und welchen Weg der<br />

Verein von der GrLinderzeit bis heute gegangen ist. Ich will diesen Weg unter besonderen<br />

Aspekten beleuchten:<br />

Daniel G6tz, heute noch lebender Grunder und Spieler damals zugleich, machte seine<br />

ersten Gehversuche auf dem Tafelacker der Lederfirma Heyl und im sogenannten<br />

»Schuttlers Loch". Die Firma Heyl stellte dann nach schwierigen Verhandlungen ein Gelande<br />

zur VerfLigung, das nach aufierern Anschein kaum zum Spielen geeignet war. Das<br />

war, leqendar heute noch, "die Auk Es kostete viel MLihe und SchweiB, das unebene<br />

Gelande halbwegs bespielbar zu machen . Vielleicht sollte ich bei dieser Gelegenheit<br />

auch einflieBen lassen, daB es damals noch selbstverstandlicn war, das Sportfeld durch<br />

die Spieler selbst herzurichten, zu markieren, Torstangen zu setzen , das Tornetz anzubringen,<br />

soweit ein solches uberhaupt vorhanden war, und natLirlich auch die Sportklei­<br />

116


dung selbst zu kaufen. Das abenteuerlichste Schuhwerk gab es damals, von den langen ,<br />

bis ans Knie reichenden Hosen ganz zu schweigen.<br />

Die ebenfalls 1908 qeqrundete »Union« und die 4 <strong>Jahre</strong> spater qeqrundete »Viktoria«<br />

spielten auf dem Gelande , das heute von der Turngemeinde benutzt wird.<br />

Der erste Weltkrieg zerstorte zunachst aile Entwicklungen. Der Wiederbeginn war<br />

schwierig. GewiB, es wurde weiter FuBball gespielt, finanziell aber war man am Ende.<br />

Friedel Rauschkolb und Friedel Penk, von der »Union« der eine, von der »Viktorla« der<br />

andere , fUhrten die beiden Vereine nach leidvollen Schwierigkeiten zum V.f.R. 08 zusammen<br />

. Ais neuer Spielplatz wurde der Kiesabladeplatz neben dem SchweiBwerk gefunden.<br />

Auch hier muBten Mitglieder und Spieler Hand anlegen , um das trostlose Gelande<br />

zu einem splelfahiqen Sportplatz zu machen .<br />

Mit Schwierigkeiten ahnlicher Art hatte auch <strong>Wormatia</strong> zu karnpten . Fusionsbestrebungen<br />

mit der Turngemeinde und der Alemann ia scheiterten, deprimierend war zudem die Mitteilung<br />

der Firma Heyl. dB die geliebte »Aul« qeraurnt werden rnusse. Guter Rat war teuer .<br />

Friedel Penk erneut und Georg Volker brachten es trotz vieler Gegenstromungen fertig ,<br />

den v.f.R. 08 und <strong>Wormatia</strong> zu einem Verein von damals respektvoller GroBe zusammenzufUhren.<br />

Die »Aul« konnte erleichtert aufgegeben werden; es wurde auf dem Platz am<br />

SchweiBwerk gespielt. Die guten Leistungen der neuen Mannschaft brachten es mit sich,<br />

daB im Schnitt 2.000 bis 3.000 Zuschauer zu den Spielen kamen.<br />

Nicht verwunderlich waren deshalb Oberlegungen, dem an Mitgliedern und Spielstarke<br />

wachsenden Verein eine neue, eine auch raurnlich ausreichende neue Heimat zu suchen.<br />

Der Vorstand suchte und fand einen neuen Platz an der Alzeyer StraBe. Er verhandelte<br />

ertolgreich mit den Besitzern der Radrennbahn, deren Konkurs die Verhandlungen naturlich<br />

beschleunigte.<br />

Jedenfalls war <strong>Wormatia</strong> Besitzer einer Radrennbahn geworden, mit der sie allerdings<br />

nichts im Sinn hatte. Die Radrennbahn wurde abgerissen, das Gelande eingeebnet, die<br />

Stehplatzranqe aufgeschichtet und die Tribune gebaut. 50 und mehr Mitglieder arbeiteten<br />

Tag fur Tag, das Werk zu vollenden. Das war 1927, ein im langen Leben der <strong>Wormatia</strong><br />

gutes Jahr. Dieser Zeit, die es wert ist, in Erinnerung zu bleiben , verdanken wir auch »Kabausche«<br />

Volkers Verse von der <strong>Wormatia</strong> , der alten, im Glorienschein.<br />

Hans Stein , allzu fruh verstorben, hat sich damals unendlich viele Verdienste um den<br />

Stadionbau erworben .<br />

Wenn wir heute an dem angegrauten, aber dennoch ehrwurdiqen Platz an der Alzeyer<br />

StraBe vorbeiziehen oder drinnen wehmLitigen Gedanken nachhanqen, sollten wir uns<br />

mit berechtigtem Stolz daran erinnern , daB es <strong>Wormatia</strong> allein war, die dieses Stadion<br />

gebauthat.<br />

Ein aufrechtes Dankeschon an die Initiatoren der damaligen Zeit , an die »Alten« des<br />

V.f.R. <strong>Wormatia</strong> , dart deshalb an dieser Stelle nicht fehlen.<br />

Willi Penk<br />

117


Unsere fuBballspielenden Damen<br />

1m <strong>Jahre</strong> 1971 entschlossen sich ein paar »mutiqe« Madchen, eine DamenfuBbalimannschaft<br />

bei <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> zu grUnden. Karl Huppner ubernahrn das Amt des Trainers,<br />

Frau Ebert das der Betreuerin. Herr Huppner brachte uns in aufopferungsvoller Arbeit erst<br />

einmal das GefUhl fur den Ball bel. Ihm hat die Abteilung uberhaupt die groBe Weiterentwicklung<br />

zu verdanken, denn gerade die Jugendarbeit hat er sehr ernst genommen, so<br />

daB heute den Stamm der Mannschaft die ehemaligen Jugendspielerinnen bilden.<br />

Frau Ebert hatte mit unserer Betreuung eine schwere Aufgabe Ubernommen, aber ihr ist<br />

es zum groBten Teil gelungen, den Zusammenhalt der Mannschaft immer wieder zu<br />

f6rdern.<br />

Ais Herr Huppner 1979 das Amt des Trainers aus gesundheitlichen Grunden niederlegtemit<br />

ihm schafften wir 1974/<strong>75</strong> die Kreismeisterschaft - und es mit den daraufhin vom Verein<br />

zur Verfuqunq gestellten Trainern Peter Boom und Manfred Boxheimer nicht mehr<br />

klappte, suchten wir uns unseren Trainer selbst und fanden ihn in Horst Rausch.<br />

Seit 1980 opfert er uns, ohne seither einen Pfennig vom Verein zu erhalten, zwei - bis drelmal<br />

in der Woche seine Freizeit.<br />

Mit ihm erreichten wir den Verbleib in der Bezirksliga, den 1. Turnierplatz in Wachenheim,<br />

Nordheim, zweimal in Frankenthal.<br />

Frau Gorth hat 1981 Frau Ebert nach 1Ojahriqer Tatiqkeit als Betreuerin abgel6st und verrichtet<br />

ihr Amt seither ebenso zu unserer vollsten Zufriedenheit.<br />

Unsere Abteilung besteht zur Zeit aus 18 Madchen im Alter von 12-29 <strong>Jahre</strong>n; wir sind daher<br />

sehr daran interessiert, weiteren Nachwuchs zu erhalten. Wenn also jemand SpaB<br />

und Interesse am FuBball zeigt , der kann sich mal unse r Training (montags und mittwochs<br />

ab 19.00 Uhr) ansehen. Wenn dann Fragen vorhanden sind , unser Trainer oder unsere<br />

Betreuerin stehen Euch immer zur VerfUgung, denn wir wollen, daB der DamenfuBbal1 bei<br />

der <strong>Wormatia</strong> weiterlebt.<br />

Wenn unsere Abteilung bis zum heutigen Tag trotz mangelnder finanzieller UnterstOtzung<br />

Bestand hat und zahlreiche Meisterschaften, Pokale und Turniersiege erringen konnte<br />

und daruber hinaus den Namen <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> bis weit uber die Landesgrenzen hinaus<br />

vertrat, so ist hiermit der beste Beweis erbracht, daB der DamenfuBball nicht mehr<br />

ganz so »belachelt« und etwas ernster betrachtet wird.<br />

Eure DamenfuBbaliabteilung<br />

H. H.<br />

118


Unser Bild zelgt von links nach rechts: Obere Relhe Train er H. Rausch, A. Zintel, A. Jackob , B. Mast, A. Halkenhauser,<br />

Ch . Hofrichter, H. Hessel. A. Linn, A. Keller, K. Kraft, Betreuerin W. Gorth - untere Reihe P. Gorth,<br />

J. Laubmeister, H. Hauber, J. Apholte , U. Gagel , CI. Brunner, B. Zimmermann, E. Harbauer und Tr, Schmidt ­<br />

es fehlen J. Hensel, H. Hirschbiel, M. HOppner<br />

119


Damengymnastik - die jungste Abteilung stellt sich vor<br />

Das sind wir mit Recht, nicht etwa gemessen am Alter unserer Mitglieder, sondern gemessen<br />

am Zeitraum seit unserer Grundunq.<br />

Einige Frauen, deren Manner genauso eng mit <strong>Wormatia</strong> verbunden sind, waren einhell ig<br />

der Meinung, daB es einem derart traditionsreichen Verein , wie unserer <strong>Wormatia</strong>, gut zu<br />

Gesicht stehen wurde , eine Damengymnastik-Abteilung zu besitzen.<br />

Die gute Idee wurde in die Tat umgesetzt. Seit nunmehr 1.10.1981 bilden ca. 25 Damen<br />

die Damengymnastik-Abteilung des VfR <strong>Wormatia</strong>.<br />

Wir bedanken uns aile auf diesem Wege fur das Entgegenkommen des Vorstandes sowie<br />

die UnterstUtzung von Freunden und Gonne rn womit es uns rnoqlich war, das notwendige<br />

Obungsmaterial zu beschaffen. Dank gilt auch unserer Clubhauswirtin, die uns bis<br />

Februar dieses <strong>Jahre</strong>s unelqennutziq Saal , Strom und Heizung zur VerfQgung stellte.<br />

Seit Marz steht uns nunmehr wochentlich einmal die Turnhalle der Westendschule zur<br />

Verfugung, was uns die Moglichkeit gibt, den Kreis der Mitturnerinnen zu erweitern.<br />

Unter zwei Gesichtspunkten treffen wir uns dort jewe ils mittwochs um 20.00 Uhr.<br />

Zum einen bildet die unter der sportlichen Leitung von Frau T. Worner stehende Obungsstunde<br />

einen sportlichen Ausgleich zum Alltag, der sich auch heute noch ab und zu in gehorlqern<br />

Muskelkater zeigt.<br />

Neben der anfanqlichen allgemeinen Gymnastik wurden mittlerweile auch Schwerpunkte<br />

in Jazzdance - und neuerdings - Aerobic - geschaffen, um allen die Moglichkeit zu geben ,<br />

den fUr sich person lich richtigen Ausgleich zu finden.<br />

Zum anderen spielt der gesellschaftliche Aspekt eine nicht unerhebliche Rolle in unserer<br />

Abteilung.<br />

So trafen wir uns seither stets auch zu geselligen Anlassen, womit Weihnachtsfeier,<br />

Faschingstreiben und Ausflug bereits schon heute fester Bestandteil unserer Abteilung<br />

wurden.<br />

So vereinigen sich in unserer Abteilung der sportliche und der gesellschaftliche Aspekt.<br />

Das ZusammengehorigkeitsgefUhl wachst in groBem MaBe.<br />

In diesem Sinne wunschen wir uns ein langes Fortbestehen der Damengymnastik-Abteilung<br />

in unserer <strong>75</strong>jahrigen <strong>Wormatia</strong>, denn - jede Tradition hat irgendwann ihren Anfang.<br />

1m Namen der Abteilung - Kirstin Sittel<br />

120


Jugendsport - eine gesellschaftspolitische Aufgabe<br />

I. Standortbestimung des Jugendsports in unserer Gesellschaft<br />

Rekorde, Medaillen, Stars, Geld und Skandale sind die Schlaglichter , die den Sport in<br />

gleiBendes Licht tauchen oder auch bisweilen im Zwielicht erscheinen lassen . Wird man<br />

aber damit der Sache des Sports wirklich gerecht? Ganz sicher nicht, wenn wir an die<br />

Millionen Menschen aller Altersklassen denken , die unter AusschluB der Offentlichkeit<br />

aus reiner Freude an der Sache selbst ihren Sport betreiben.<br />

Dies trifft in besonderem MaBe auf den Jugendsport zu. »Sicher, Jugendsport ist eine<br />

gute Sache«, keiner von uns wird wohl anderer Meinung sein. Aber ist dies nicht ein<br />

blofles , nichtssagendes Lippenbekenntnis. um dann anschlieBend desinteressiert zur<br />

Tagesordnung uberzuqehen? Haben wir wirklich einmal intensiv daruber nachgedacht,<br />

welche Bedeutung er fur unseren Staat, fur unsere Gesellschaft hat?<br />

Ich rnochte Sie bitten, mit mir gemeinsam einige Gedankenqanqe nachzuvollziehen, die<br />

das hohe MaB an gesellschaftspolitischem Engagement des Jugendsports aufzeigen<br />

sollen:<br />

1. Aspekt der Freizeitgestaltung<br />

Bedingt durch den harten Existenzkampf im Berutsleben, die Sorge um die Sicherung des<br />

bisher erreichten Wohlstandes und die Angst um die Erhaltung des Arbeitsplatzes bringen<br />

viele Eltern nicht die Zeit oder gar die Kraft auf, sich in dem erforderlichen MaBe um ihre<br />

Kinder zu kurnrnern. Viele Jugendliche bleiben so in ihrer Freizeit sich selbst uberlassen ,<br />

nicht wenige geraten aus einem GefUhl der Leere und Langeweile heraus in getahrliche<br />

EinbahnstraBen. die zu AlkoholmiBbrauch , Drogenkonsum und Krlrninalitat fUhren.<br />

Oem Jugendsport Iallt hier eine eminent wichtige Bedeutung zu: Mit seinen vieltaltigen<br />

Angeboten zur sinnvollen Freizeitgestaltung wirkt er vorbeugend und daruber hinaus<br />

bietet er eine gute Ausgangsbasis zur Wiedereingliederung aus der Bahn geratener Jugendlicher.<br />

2. Medizinisch-psychologischer Aspekt<br />

Bei einer Jugendgeneration, die die meiste Zeit ihres Tagesablaufes im Sitzen verbringt<br />

und uberdies in ihrer Freizeit vor allen Dingen durch das Fernsehen zur Passivitat geradezu<br />

animiert wird, ist es nicht verwunderlich, daB bei einer beanqstiqsnd steigenden Zahl<br />

von Jugendlichen Korperhaltunqsschaden, Obergewicht und Krankheitsanfalliqkeit zu<br />

registrieren sind. Der oft dahergesagte lapidare Satz »Sport ist qesund« gewinnt aus dieser<br />

wahrhaft tiefgreifende Bedeutung .<br />

Die hohen Anforderungen unserer leistungsorientierten Gesellschaft und der damit verbundene<br />

SchulstreB, die standiqe Heizuberflutunq belasten besonders das jugendliche<br />

Nervensystem. Verhaltens- und Entwicklungsst6rungen greifen um sich, das Versagen<br />

in der Schule wirkt sich in katastrophaler Weise auf die gesamte seelisch-geistige Weiter­<br />

122


entwicklung des Jugendlichen aus. Der Jugendsport zeigt hier therapeutischen und kompensierenden<br />

Charakter: Er traqt zum Abbau der Fehlhaltungen bei und gibt den Jugendlichen<br />

durch Selbstbestatiqunq im sportlichen Bereich verlorengegangenes Selbstvertrauen<br />

wieder zurOck.<br />

3. Sozialer Aspekt<br />

Die Bedeutung des Jugendsports bleibt nicht begrenzt auf seine Rolle als Freizeitgestalter<br />

, und er ist nicht nur als bloBe Reparaturwerkstatt physisch und psychisch kranker Jugendlicher<br />

anzusehen. Seinen wohl wichtigsten Beitrag leistet er im sozialen Bereich.<br />

Wie keine andere Institution traqt er zum Erlernen sozialer Verha ltensweisen bei: Verantwortung<br />

fur andere Obernehmen, ROcksichtnahme, Partnerschaft, FairneB, Chancengleichheit,<br />

das AusOben von Toleranz , der Wille zur Integration auslandischer Jugendlicher,<br />

das freiwillige Ein- und Unterordnen. Mit dieser Vermittlung der Grundwerte unseres<br />

sozialen Zusammenlebens erfullt der Jugendsport eine wicht ige Aufgabe im Hinblick<br />

auf die Entwicklung unserer Gesellschaft und Kultur. Er tragt damit ein groBes Stuck polltischer<br />

Mitverantwortung.<br />

II. Die Vereine als Trager des Jugendsports<br />

1m Gegensatz zu den totalitaren Staaten , die den Jugendsport zur Durchsetzung ihrer<br />

Ideologien einspannen, verzichtet die demokratische Staatsform bewuBt auf jegliche<br />

Reglementierung. Und dies ist gut so!<br />

Spielen und Sporttreiben obliegt der freien Entscheidung des Einzelnen.<br />

Aber in unserer interessenverflochtenen Welt ist es fur den Einzelnen unm6glich, die Voraussetzungen<br />

fOrseine sportliche Betatiqunq durchzusetzen. Diese Interessenvertretung<br />

wird von den im Deutschen Sportbund und seiner Fachverbande zusammengeschlossenen<br />

Vereinen ausgeObt. Dies ist ganz im Sinne unserer Demokratie, denn sie baut auf die<br />

Eigeninitiative der autonomen Institutionen und Gruppen unserer Gesellschaft. Auf dieser<br />

Basis von Freiheit und Freiwilligkeit wird der gr6Bte Teil des Jugendsports von den Vereinen<br />

getragen. Sie schaffen die organisatorischen und materiellen Voraussetzungen fOr<br />

die sporttreibenden Jugendlichen. Ehrenamtlich tatiqe Manner und Frauen nehmen sich<br />

in den Vereinen der Sache des Jugendsports an, auf Kosten ihrer Freizeit, ohne Aussicht<br />

auf finanziellen Gewinn und oft auch ohne jegliche 6ffentliche Anerkennung. Sie ubernehmen<br />

freiwillig Verantwortung, aus Begeisterung und Idealism us an der Sache, sie zeigen,<br />

daB es mi:iglich ist, auch ohne viel Geld etwas zu schaffen. Dennoch kommen die<br />

Vereine ohne die finanzielle UnterstOtzung des Staates nicht aus. Bei der Frage der Zuteilung<br />

6ffentlicher Steuermittel an die Vereine wird aus den Reihen unserer Gesellschaft<br />

und der sie reprasentlerenden Politiker Kritik laut. Die Vereine haben nur das Wahl ihrer<br />

-ersten Garnitur« im Auge , heiBt es da. Dieser Vorwurf trifft sicher in Einzeltallen zu, aber<br />

sind die Vereine in unserer verw6hnten Gesellschaft nicht geradezu gezwungen, mit<br />

finanziellem Aufwand verbundene H6chstleistungen zu erbringen, um die Massen anzulocken,<br />

die wiederum die wirtschaftlichen Voraussetzungen fOrihre Arbeit, insbesondere<br />

123


auch fur den Jugendsport schaffen? Bei der Aufstellung von Beurteilungskriterien fur die<br />

Berechtigung von Subventionen kann man einfach nicht ubersehen, daB der in den Vereinen<br />

durchgefUhrte Jugendsport eben nicht nur im bloBen Elnuben von Fertigkeiten der<br />

jeweiligen Sportart besteht, sondern daB hier - wie unter Punkt I bereits ausfUhrlich geschildert<br />

- echte Arbeit an und mit der Jugend geleistet wird. Neben allem Selbstzweck<br />

erbringen die Vereine eine wichtige Dienstleistung fUr unsere Gesellschaft, und Dienstleistungen<br />

konnen eben nicht unter dem Gesichtspunkt der Hentabllltat gesehen werden.<br />

Ganz abgesehen davon, daB die Vereine den Hauptteil der finanziellen Aufwendungen in<br />

Eigenleistungen aufbringen. Unter diese Eigenleistungen fallt auch der Einsatzder ehrenamtlich<br />

tatiqen Mitglieder, der in diesem AusmaB nie und nimmer finanzierbar ware . In<br />

diesem Zusammenhang sind wir aile gefordert: Horen wir auf, nachsichtig uber diese<br />

»Vereinsmeier« zu lacheln , die etwas tun, wofUr sie »nlchts krieqen«, denn die Effektivitat<br />

und der Erfolg des Jugendsports ist letztlich abhanqiq von einer ausreichenden Zahl solcher<br />

Idealisten wie auch von einer funktionierenden und fairen Partnerschaft zwischen<br />

Staat und Verein .<br />

124<br />

vyormatia A Jugend gegen 1. Fe Kaiserslautern (2:2 Ausgleich durch Wolsiffer)<br />

III. Der VfR <strong>Wormatia</strong> 08 im Dienst des Jugendsports<br />

Unsere <strong>Wormatia</strong> feiert in diesem Jahr ein stolzes Jubilaurn.<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> im Leben eines Vereins bedeuten ein standiqes Wechselbad zwischen sportlichen<br />

Hohen und Tiefen, Triumphe durften gefeiert werden, Krisen muBten gemeistert<br />

werden . Ungeachtet all jener Turbulenzen nahm der Jugendsport von jeher in den Abteilungen<br />

unseres Vereins einen breiten Raum ein. Ganze Jugendgenerationen haben hier<br />

FuBball, Handball, Hockey und Tischtennis spielen gelernt, mehr noch , der VfR <strong>Wormatia</strong><br />

wurde fUr sie zu einem zweiten Zuhause, das ihnen wertvolle personliche und soziale<br />

Erfahrungen vermittelte. Die Namen der Frauen und Manner, die sich in den vergangenen


Jahrzehnten unserer Vereinsgeschichte dieser Jugend annahmen, wurden ganze Listen<br />

fullen. An viele k6nnen wir uns nicht mehr erinnern, sie sind in keiner Chronik festgehalten.<br />

1m Stillen, oft unter AusschluB der OHentlichkeit, haben sie sich in den Dienst des Jugendsports<br />

gestellt. Mit der gleichen Bescheidenheit, mit der sie ihre Aufgabe erfullten, haben<br />

sie sich spater zuruckqezoqen, Sie aile haben fur und uber unseren Verein hinaus GroBes<br />

geleistet, und es sollte nicht erst ein Jubilaum der AniaB sein , um ihnen ein Dankesch6n<br />

zu sagen.<br />

Stellvertretend fur den Umfang der bei dem VfR <strong>Wormatia</strong> geleisteten Jugendarbeit sei<br />

das Jubilaurnsjahr herausgestellt: In den Abteilungen FuBball, Handball, Hockey und<br />

Tischtennis werden derzeit 400 Jugendliche betreut. Es braucht hier eigentlich nicht besonders<br />

hervorgehoben zu werden, daB sich darunter zahlreiche italienische, griech ische,<br />

jugoslawische, spanische und turkische Jugendliche befinden, dies ist seit <strong>Jahre</strong>n<br />

eine Selbstverstandlichkeit. Die berechtigte Forderung nach Integration der auslandischen<br />

Jugendlichen haben unsere Abteilungen langst in die Tat umgesetzt.<br />

1m Hinblick auf eine gute sportliche Ausbildung seiner jugendlichen Aktiven stellt der Verein<br />

20 bezahlte Obungsleiter zur Verfuqunq, auBerdem arbeiten 40 ehrenamtliche Vereinsmitglieder<br />

fur die Sache des Jugendsports mit. <strong>Wormatia</strong> erbringt einen beachtlichen<br />

Teil an Eigenleistungen, dennoch bedarf sie der Hilfe der Stadt. Es soli hier nicht rein<br />

finanziellen Zuwendungen das Wort geredet werden , aber die Erneuerung der Spielfelder<br />

und die Verbesserung der sanitaren Anlagen muB auch in einer Zeit der finanziellen Engpasse<br />

machbar sein, um so mehr, weil sie auch dem Jugendsport zugute kommen. Der<br />

Erfolg unserer Jugendarbeit ist letztlich auch auf die Effektivitat der Partnerschaft zwischen<br />

Verein und Stadt beqrundet,<br />

Der VfR <strong>Wormatia</strong> hat in den langen <strong>Jahre</strong>n seiner Vereinsgeschichte viel in den Jugendsport<br />

investiert, er hat uber die Vereinsgrenzen hinaus ein hohes MaB an gesellschaftspolitischem<br />

Engagement fur unsere Stadt <strong>Worms</strong> aufgebracht, er hat sich dem gerade fUr<br />

die Stadt <strong>Worms</strong> akuten Integrationsproblem auslandischer Jugendlicher erfolgreich gestellt<br />

. Es paBt in dieses Gesamtbild, daB er sich schon von der Namensgebung her mit<br />

unserer Vaterstadt identifiziert. Der VfR <strong>Wormatia</strong> 08 hat in <strong>Worms</strong> ein groBes Stuck politischer<br />

Mitverantwortung getragen. Schon aus diesem Grund ist unserer <strong>Wormatia</strong> an<br />

ihrem Jubilaurn zu wunschen, daB sie noch lange leben mage!<br />

Dieter Muth<br />

125


Club der Alten<br />

Daniel Gotz, einer der zwei Club der Alten<br />

nochlebenden von links: Ernst Rupp, Daniel Gotz, Lorenz Menz, Fritz Fries, Willi Penk,<br />

Grlindungsmitglieder Friedel Penk, Friedel Hendrich, Ernst Klein<br />

des VfR <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong><br />

Ein Zusammensein mit dem "Club der Alten« gab uns Gelegenheit, mit Daniel GOTZ zu<br />

sprechen. Er und Georg STEIN sind die allein noch lebenden Grundungsmitglieder der<br />

WORMATIA. Wir stellten folgende Fragen:<br />

Redaktion:<br />

In der Chronik zu unserem Jubllaurn werden Sie lesen, daB Sie 1908 als Spieler und<br />

Grunder zugleich Geburtshilfe geleistet haben. Wie alt waren Sie damals?<br />

Daniel Gotz:<br />

Ich war gerade 16 <strong>Jahre</strong> all.<br />

Redaktion:<br />

D.h., Sie sind heute 91 <strong>Jahre</strong> alt und haben das biblische Alter bereits um mehr als 20<br />

<strong>Jahre</strong> uberschritten. Sie haben den Weg der WORMATIA <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> lang begleitet. Was<br />

haben Sie in dieser Zeit fur die <strong>Wormatia</strong> empfunden?<br />

127


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6520 WORMS<br />

veri. LudwigstraBe 66<br />

Telefon 06241/25032<br />

Kundendienst<br />

mit Auswuchten


Daniel G6tz:<br />

Der FuBball war mein Hobby. Die Zeiten in »Schuttlers l.och« und am »Schweifswork«<br />

werde ich nie vergessen. Die Gesellschaft mit Gleichgesinnten hat mir fast alles bedeutet.<br />

Wir waren wie eine Familie , wie Pech und Schwefel hielten wir zusammen. Namen wie<br />

»Kabausche« V6lker, Michael Scharrer, mein spaterer Schwager Georg Stein u.a. sind<br />

Gott sei Dank nicht nur mir in Erinnerung geblieben. Ich war, wenn ich ein Letztes sagen<br />

dart, immer dabei; in guten wie in schlechten Zeiten .<br />

Redaktion:<br />

Herr G6tz , welche besonderen Ereignisse haben Akzente in Ihrem Leben und im Leben<br />

der <strong>Wormatia</strong> gesetzt?<br />

Daniel G6tz:<br />

Die zwei Weltkri ege naturllch mit all ihrer Not haben schon auf mein Leben eingewirkt. Ich<br />

wurde im letzten Krieg total ausgebombt, mein Sohn Hans, der dreimaliger "Deutscher<br />

Rudermeister im Einer« war, ist 1962 als Dachdecker tbdlich abgestUrzt, mein Schwiegersohn<br />

ist ein Jahr spater auf die gleiche Weise um's Leben gekommen .<br />

Mein Beinbruch 1909 bei einern Spiel in Frankenthal ist neben dem Grundunqsakt meine<br />

zweitalteste Erinnerung an <strong>Wormatia</strong>. Die Erringung der B-Meisterschaft im Spiel gegen<br />

Arheilgen, bei dem ich das entscheidende Tor schoB, die graBen Ertolge in den dreiBiger<br />

und vierziger <strong>Jahre</strong>n gehen mir natUrlich auch nicht aus dem Sinn. Was soli ich noch sagen:<br />

Ich war immer stolz darauf, gerade dieser <strong>Wormatia</strong> auf die Beine geholfen zu haben.<br />

Redaktion:<br />

Wir wissen, daB Sie noch immer Ihren Ehrenplatz im "Club der Alten" haben . Was empfinden<br />

Sie im Kreis der Freunde?<br />

Daniel G6tz:<br />

Die <strong>Wormatia</strong> hat uns zusammengefUhrt; wir teilen die Freude miteinander und wir tragen<br />

das Leid miteinander. So soli's bleiben.<br />

Redaktion:<br />

Was m6chten Sie der <strong>Wormatia</strong> fur den weiteren Lebensweg mitgeben?<br />

Daniel G6tz:<br />

Ich wunsche, daB sich immer wieder Manner finden, die mit starker Hand die Geschicke<br />

unserer <strong>Wormatia</strong> uber die Zeiten weg zum Guten hin zu lenken wissen. Mein personlicher<br />

Wunsch ware, daB ich die <strong>Jahre</strong>, die ich noch mit der <strong>Wormatia</strong> verbringen dart, in<br />

guter Gesundheit erlebe.<br />

Dem mbchte sich die groBe <strong>Wormatia</strong>-Familie von ganzem Herzen anschlieBen .<br />

129


Alte Herren rosten nicht - AH-Abteilung<br />

Wenn mein Weg durch die Stadt geht , sehe ich sie stehen und diskutieren. Wen ich melne?<br />

Es sind Manner im wohlverdienten Ruhestand - "DIE RENTNER".<br />

Viele von ihnen sind mir bekannt.<br />

Ich habe mir schon oft uberleqt, was sich diese Leute wohl so taglich alles zu erzahlen und<br />

zu berichten haben. Von der Neugier geplagt, gesellte ich mich einigemal zu ihnen, um<br />

ihre Gesprache zu horen.<br />

AuBer den Alltagsproblemen, nimmt ein groBer Teil ihrer Unterhaltungen und Diskussionen<br />

der <strong>Worms</strong>er Sport und hier an erster Stelle unsere "<strong>Wormatia</strong>" ein.<br />

Nicht, daB man nur daruber spricht , was [etzt Iauft, oder in den letzten <strong>Jahre</strong>n gelaufen ist,<br />

nein, man erinnert sich auch noch der guten alten Zeiten, als <strong>Wormatia</strong> groB wurde, den<br />

zwanziger und dreiBiger <strong>Jahre</strong>n und der ersten Nachkriegszeit.<br />

Namen wie Heini Gispert, Ludwig Muller , Willi Winkler, Fritz FrieB, Jakob Eckert , Seppi<br />

Fath, Hannes Kern, Matthes Kiefer , Bubi Blankenberger, Hans Mechnig, Helmut Muller ,<br />

Willi Seibert, die Gebruder Vogt, um nur einige hier zu nennen , sind im Gesprach,<br />

Gerne erinnert man sich dieser alten Kampen aber auch in der Altherren-Abteilung. DaB<br />

dem so ist, halte ich fUr eine schone Sache.<br />

Unsere Aufgabe der AH-Abteilung erschoptt sich nicht nur im Spiel; wir wollen auch Tradition<br />

pflegen und bewahren.<br />

Nun hore ich schon einige sagen, was nutzt uns aile Tradition, wenn unsere 1. Ligamannschaft<br />

im .Jubilaurnsjahr um den Klassenerhalt kamptt, GewiB, diese Leute rnoqen recht<br />

haben , aber es durfte doch wohl nichts schaden, wenn man sich in der Vereinsgeschichte<br />

etwas auskennt. Man kann hieraus nur lernen, daB <strong>Wormatia</strong>geist immer wieder Berge<br />

versetzte und der Verein ruhmvoll zu bestehen wuBte.<br />

Man schrieb das Jahr 1928, als bei <strong>Wormatia</strong> eine AH-Abteilung aus der Taufe gehoben<br />

wurde. Manner, wie unser unvergessener Hans Stein, Ehrenprasident Georg Volker,<br />

Willy Gunther, Anton Schumann und viele andere, die sich dem FuBbalisport verschrieben<br />

hatten, wollten nach Beendigung ihrer aktiven Spielzeit von dem runden Leder noch<br />

nicht Abschied nehmen und qrundeten eine AH-Abteilung.<br />

Was diese Manner vor 55 <strong>Jahre</strong>n in's Leben gerufen haben , wurde bis heute im VfR <strong>Wormatia</strong><br />

bewahrt.<br />

In fruheren <strong>Jahre</strong>n war es Ehrensache, nach Beendigung der aktiven Spielzeit , noch einige<br />

<strong>Jahre</strong> in der AH-Mannschaft zu spielen .<br />

Ludwig Muller , Atlant Kiefer , Seppi Fath, Hannes Kern, Matthes Kiefer, LUdwig Herbert ,<br />

Franz Lehr, LUdwig Baas und viele andere waren stolz, nach ihrer groBen FuBbalizeit,<br />

131


AH-Mannschaft<br />

von links:<br />

Sattler (Abt.-Le iter),<br />

Sittner, Chuat, Muth,<br />

Weber, Nack, Schneider,<br />

Koch, Seluga, Muller;<br />

sitzend; Weick, Hahn,<br />

Schuch, Jager , Graf<br />

noch AH-Spieler bei <strong>Wormatia</strong> zu sein. Da war auch noch Gustav Pohle, der brillante<br />

Techniker, der es sich jahrelang nicht nehmen lieB, Samstag fur Samstag von Heidelberg<br />

nach <strong>Worms</strong> zu kommen, um der AH-Mannschaft zur Verfugung zu stehen.<br />

Seit im FuBbali das Geld die groBe Rolle spielt , hat sich vieles qeandert, dessen Auswirkungen<br />

wir bis in die AH-Abteilung zu spuren bekommen.<br />

An Stelle des Idealismus war der Profit getreten.<br />

Waren es in fruheren <strong>Jahre</strong>n ausschlieBlich <strong>Worms</strong>er Buben, die fur »IHRE" <strong>Wormatia</strong><br />

kickten, um sich spater der AH-Mannschaft anzuschlieBen, so brachte es der Lauf der<br />

Zeit mit sich, daB auswartiqe Spieler verpflichtet werden muBten. Mit diesen Spielern<br />

konnte die AH-Abteilung aber nicht mehr rechnen und so kamen Zeiten, in denen die Abteilung<br />

mit personellen Schwierigkeiten zu karnpten hatte. DaB trotz allem, besonders in<br />

den sechziger <strong>Jahre</strong>n, die Abteilung uber Wasser gehalten werden konnte, war der Verdienst<br />

der Herren Karl Korner mit seinen Sonnen Wilfried und Heinz, Willi Kaldschmidt,<br />

Ludwig Baas, Robert Becker, Hannes SproB, Hannes Steinbrecher, Ernst Rottig und<br />

LUdwig Sattler.<br />

1m <strong>Jahre</strong> 1969 muBte der Spielbetrieb, da nicht mehr qenuqend Aktive zur Verfuqunq<br />

standen, eingestellt werden. Obwohl wir nicht mehr spielten, fiel die Abteilung nicht auseinander.<br />

Man kam des ofteren noch in Freundeskreisen zusammen, die einst auf dem<br />

Spielfeld geschlossene Kameradschaft hat sich in dieser Zeit besonders bewahrt,<br />

Man schrieb das Jahr 1971 , als nach beendigter Saison einige Amateurspieler dem Nachwuchs<br />

in der Amateur-Mannschaft Platz machten. Auf Initiative von Wolfgang Koch und<br />

Hans Ruck, zusammen mit Ludwig Sattler, gelang es wieder, eine AH-Mannschaft auf die<br />

Beine zu stellen. 1m Fruhjahr 1972 lief folgende neue AH-Mannschaft auf den qrunen Rasen:<br />

Horst Gradinger, Dieter Hausmann, Kurt Jager, Wolfgang Koch, Hans Limper, WiI­<br />

132


fried Mus, Rudi Nack, Ernst R6ttig, Hans Ruck, Willi Schill, Rudi Schuch und Heinz Weick.<br />

Es waren Manner, die durch den FuBball jung gebl ieben waren und beweisen wollten, daB<br />

im Laufe der <strong>Jahre</strong> allenfalls das Tempo etwas nachgelassen hat, nicht aber die Technik,<br />

der Spielwitz und die FuBbalibegeisterung.<br />

Von den vorerwahnten Spielern sind heute, nach uber 10 <strong>Jahre</strong>n, noch immer 7 aktiv in<br />

der AH-Mannschaft tatiq, Aus der Amateurabteilung bekamen wir durch die Spieler Wolfgang<br />

Herrmann, Peter Muth , Karl-Heinz Sauer und Helmut Seluga Verstarkunq.<br />

Was tut nun so'eine Altherren-Abteilung das ganze Jahr uber?<br />

Hier gebe ich den Bericht unseres Sportfreundes Ernst Hottiq, der vor ein paar <strong>Jahre</strong>n<br />

geschrieben wurde, aber heute noch seine volle GUltigkeit hat. »Die ALTEN HERREN<br />

rosten nicht, hieB es da. Die AH-FuBball-Abteilung setzt sich aus rund 30 reiferen Mannern<br />

zusammen, die teils schon Jahrzehnte der <strong>Wormatia</strong> treu dienen, teils aber auch als<br />

»Spatheirnkehrer« wieder in den Kreis ehemaliger Kameraden zuruckqekehrt sind und<br />

last not least haben sich einige spatberutene FuBbalier eingefunden.«<br />

Diese Gemeinschaft wird seit <strong>Jahre</strong>n durch Ludwig Sattler, den viele noch aus der Oberligazeit,<br />

unmittelbar nach dem Krieg her kennen, mit geschickter Hand gelenkt.<br />

Was treiben die 32-50 <strong>Jahre</strong> alten AH-FuBbalier im Veriauf eines <strong>Jahre</strong>s? Mittwochs von<br />

18.30 bis 20.00 Uhr findet bei jeder Witterung und zu jeder <strong>Jahre</strong>szeit Training im Freien<br />

statt . Die Obungsstunden werden recht zahlreich besucht,da man sich hier so richtig austoben<br />

kann.<br />

Von Marz bis November werden etwa 32 Spiele ausgetragen, die uberwieqend samstags<br />

stattfinden.<br />

Neben dem rein sportlichen Programm kommt die GemUtlichkeit, das gesellige Beisammensein<br />

nicht zu kurz. Mehrtaqiqe Austluqe nach Dortmund, Munchen, Dusseldorf, Sudtirol<br />

, Sonthofen, Baiersbronn, Alpirsbach geben Zeugnis dafUr, daB nicht nur FuBball im<br />

Vordergrund steht , sondern das GemeinschaftsgefUhl, das den Blick und das Herz freigibt<br />

fUr andere Werte, wie Schonheit der Natur, das Kennenlernen gleichgesinnter Menschen<br />

bei Musik und Unterhaltung.<br />

AbschluB und Hohepunkt eines jeden <strong>Jahre</strong>s bildet eine Weihnachtsfeier, die die gesamte<br />

AH-Familie zusammenfUhrt.<br />

Erwahnenswert sei noch, daB unsere Frauen jede Gelegenheit nutzen , ihr Scherflein dazu<br />

beizutragen, damit die Rechnung stirnrnt. . Soweit der Bericht unseres Sportfreundes<br />

Ernst R6ttig.<br />

In einem unserer FuBball-Lieder, das wir oft singen, heiBt es: »Un wann des ganze Platz]e<br />

unner Wasser steht, der VfR <strong>Wormatia</strong> bleibt besteh 'n«, Und so ist es im .Jubilaumsjahr<br />

der Wunsch der AH-Abteilung, daB unser Verein wieder bessere Zeiten sehen und niemals<br />

untergehen rnoqe.<br />

Fur die nachsten <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> rufen wir deshalb aus:<br />

Ludwig Sattler<br />

"ALLA WORMATIA«<br />

133


58 <strong>Jahre</strong> Handball bei <strong>Wormatia</strong><br />

Man schrieb das Jahr 1925, als man sich entschloB, eine Handball-Abteilung dem 1908<br />

qeqrundeten VfR <strong>Wormatia</strong> Wormas anzugliedern . Wenn unsere Handball-Abteilung bis<br />

zum heutigen Tage zahlreiche Meisterschaften der Damen, Herren und Jugend erringen<br />

konnte und daruber hinaus den Namen <strong>Wormatia</strong>s bis weit uber die Landesgrenzen<br />

hinaus vertrat, so ist hiermit doch der beste Beweis erbracht, daB die Geschicke der Abteilung<br />

immer in bewahrten Handen lagen. Aile Abteilungsleiter und Trainer haben sich oft<br />

unter Erbringung persbnlicher Opfer fUr ihre Handballer und ihre <strong>Wormatia</strong> eingesetzt.<br />

Ruckblick uber die Geschehnisse der letzten beiden <strong>Jahre</strong><br />

Fur die Hallenrunde 1981/82 wurden 7 Mannschaften zu den Meisterschaftsspielen<br />

gemeldet:<br />

1. Mannschaft Kreisklasse A Trainer G. Parr<br />

2. Mannschaft Kreisklasse B Trainer G. Parr<br />

A-Jugend Kreisklasse Trainer J. Boldt<br />

B-Jugend Kreisklasse Trainer V. Hormuth<br />

C-Jugend Kreisklasse Trainer A. Libel, M. Krieg<br />

D-Jugend Kreisklasse Trainer K.H. Ruh<br />

A-Jugend weibl. Kreisklasse Trainer H.P. Wbrtche, H. Jansohn<br />

Ais Jugend-Leiter fungierten Dieter Haag und Bernd Nierenz.<br />

Fur unsere junge , neu formierte 1. Mannschaft sollte die Saison 1981/82 in der A-Klasse<br />

Ost ein Aufbaujahr sein. Zunachst hatte er auch son den Anschein, da auf Grund der fehlenden<br />

Routine und Spielpraxis mancher Punkt verschenkt wurde.<br />

Ais die Mannschaft im letzten Drittel der Saison beim TabelienfUhrer und spateren Meister,<br />

TV Bodenheim, das falliqe Meisterschaftsspiel gewann, war der Knoten geplatzt und die<br />

Mannschaft belegte nach AbschluB der Saison noch den 2. Tabellenplatz.<br />

Der Anreiz war in den letzten Spielen noch groBer geworden , als bekannt wurde, daB<br />

auch der Tabellenzweite uber ein notwendiges Entscheidungsspiel mit dem Tabellenzweiten<br />

des Kreises West, die Moglichkeit haben wurde, in die Verbandsligaaufzusteigen.<br />

Und so kam es auch. Zum ersten Spiel muBte unsere Mannschaft am 15. Mai 1982 in<br />

Sprendlingen gegen TSV St. Johann antreten. Vollig von der Rolle, erhielt unsere Mannschaft<br />

einen herben Darnpfer, denn es gab eine 16:23-Niederlage. Fast schon hoffnungslos<br />

fur das Huckspiel. Doch es kam ganz anders. In einem wahren Spielrausch steigerte<br />

sich unsere Mannschaft im Ruckspiel am 22. Mai 1982 in <strong>Worms</strong> und siegte in einem<br />

regelrechten Krimi vor einer graBen Zuschauerkulisse mit 21:14. Am Ende waren also<br />

beide Mannschaften punkt- und torgleich. Bedingt durch die Auswarts mehr erzielten<br />

Tore schaffte unsere Mannschaft den Aufstieg in die Verbandsliga.<br />

134


St. Johann wollte die sportliche Niederlage jedoch nicht fassen und suchte Schuldige.<br />

Sie legten gegen die Spielwertung Einspruch beim VSchG ein, denn sie glaubten, in den<br />

Schiedsrichtern die Schuldigen fUr ihren Nichtaufstieg gefunden zu haben.<br />

In der mundllchen Verhandlung am 8. Juni 1982 in Mainz wurde jedoch der Einspruch des<br />

TSV St. Johann kostenpflichtig zuruckqewiesen. Aber St. Johann gab sich nicht zufrieden<br />

und ging in die Berufung vor das VG .<br />

Jedoch auch hier wurde in einer Sitzung am 19. Juli 1982 in Mainz die Berufung von St.<br />

Johann als unbeqrundet und kostenpflichtig zuruckgewiesen.<br />

St. Johann gab jedoch immer noch nicht auf und ging in die Revision beim BG-DHB. Aber<br />

auch hier wurden ihre vorgebrachten Regeiverst6Be kostenpflichtig abgewiesen. Da ein<br />

Urteil des BG-DHB unanfechtbar ist, stand somit der Aufstieg in die VerbandsJiga nun<br />

endgUltig fest.<br />

Unsere 2. Mannschaft sah in der B-Klasse Ost lange wie der sichere Meister aus. Mangelnder<br />

Trainingsbesuch und die Unzuverlassiqkeit einiger Spieler waren letztlich ausschlaggebend<br />

datur, daB die Mannschaft kurz vor dem Ziel noch abgefangen wurde. Aber<br />

auch der zum AbschluB der Saison erreichte 2. Tabellenplatz wurde noch interessant.<br />

Durch den Aufstieg unserer 1. Mannschaft in die Verbandsliga wurde in der A-Klasse ein<br />

weiterer Platz frei, so daB der Tabellenzweite der B-Klasse Ost "<strong>Wormatia</strong> 11«, die M6glichkeit<br />

hatte, aufzusteigen.<br />

Nach reiflichen internen Oberlegungen faBten wir jedoch den EntschluB, auf den Aufstieg<br />

in die A-Klasse zu verzichten. Die etwas uberalterte Mannschaft, der mangelnde Trainingsbesuch<br />

und die Spielstarke der A-Klasse waren die Hauptfaktoren fur diese Entscheidung.<br />

1. Ma.mschaft<br />

v. links : die Betreuer<br />

Schwind und Burkhart ,<br />

Wolf ,Jansohn, St. Muller ,<br />

Dinges , J. MUlier, Bauer ,<br />

Trainer Porr, Abteilungsleiter<br />

Eckard ;<br />

sitzend : Machmer,<br />

H. Liebel , Raquet , Kuhn ,<br />

Krieg , A. Liebel;<br />

es fehlen Schaus und<br />

Kunkel<br />

135


Von unseren Jugend-Mannschaften war unsere C-Jugend am erfolgreichsten, denn sie<br />

wurde Gruppensieger. Aileanderen Jugend-Mannschaften belegten nach AbschluB der<br />

Saison unbedeutende Tabellenplatze.<br />

Die Handball E-Jugend<br />

(1983) mit ihrem<br />

Trainer D. Haag<br />

<strong>Wormatia</strong> gegen<br />

TV Leiselheim (20:16)<br />

Mil einem Fallwurf erziell<br />

J. Muller ein weileres Tor<br />

fur Worm ali a<br />

(Saison 1982/83)<br />

136


<strong>Wormatia</strong> gegen<br />

TSG Kemplen (18:15)<br />

D. Wolf konnte am Kreis<br />

nur noch unfair gebremst<br />

werden (Saison 1982/83)<br />

Der Mitgliederbestand der Abteilung betrug per 31. Dezember 1981 250 Mitglieder.<br />

FOr die Hallenrunde 1982/83 wurden 9 Mannschaften zu den Meisterschaftsspielen<br />

gemeldet:<br />

1. Mannschaft - Verbandsliga Trainer G. Porr<br />

2. Mannschaft - Kreisklasse B Trainer G. Porr<br />

A-Jug end - Verbandsklasse Trainer J. Boldt<br />

B-Jugend - Kreisklasse Trainer A. Libel<br />

C 1-Jugend - Kreisklasse Trainer G. Neurohr<br />

C2-Jugend - Kreisklasse Trainer V. Hormuth<br />

D-Jugend - Kreisklasse Trainer K.H. Ruh<br />

E-Jugend - Kreisklasse Trainer D. Haag<br />

A-Jugend weibl. - Kreisklasse Trainer G. Neurohr<br />

Ais Jugend-Leiter fungiert Bernd Nierenz.<br />

Seit dem 1. September 1977 ist Walter Eckard der Leiter der Handball-Abteilung und in<br />

dieser Eigenschaft mit groBem personlichen Einsatz fOrseine Handballer tatiq,<br />

Wertvolle und zuverlassiqe UnterstOtzung erhalt er hierbei von Gerd Schwind und Jugendleiter<br />

Bernd Nierenz.<br />

Wenn die Handball-ABteilung im <strong>75</strong>. Jubilaurnsjahr des Hauptvereins nahezu 260 Mitglieder<br />

besitzt und somit eine der groBten Abteilungen unserer <strong>Wormatia</strong> ist, so ersehen<br />

wir daraus, daB hier doch in den verflossenen <strong>Jahre</strong>n eine hervorragende Arbeit geleistet<br />

wurde.<br />

Es ist daher die Aufgae der Verantwortlichen, fOr aile Zukunft tatkraftiq zusammenzuarbeiten<br />

und in Verbindung mit allen Mitgliedern und Freunden eine Familie in dem alten<br />

ideellen Geist zu bilden, zum Wohle der Abteilung und zum Wohle unseres geliebten<br />

Vereins » WORMATIA«.<br />

137


138<br />

BMW<br />

V RPFLIC ·...El:


Die Hockey-Abteilung berichtet<br />

Wenn in der Zeit vom 11.- 19. Jun i 1983 der VfR WORMATIA sein <strong>75</strong>jahriges Bestehen<br />

feiert, so kann die Hockey-Abteilung gleichzeitig ihr 45jahriges Abteilunqs-Jubilaurn begehen.<br />

Ein sto lzes Alter, groBartige » Pionierarbelt« wurde geleistet. Schon immer war unse re<br />

Abteil ung aus personeller Sicht gesehen, eine kleine Geme inschaft, die meistens eben<br />

nur aus Aktiven und einigen wenigen Freun den des Hockeysports bestand.<br />

Am 1. April 1938 stieB die heutige Hockeyabteilung zum VfR <strong>Wormatia</strong>. Sie war zuvor<br />

unter dem Namen »SCHWAR Z- WEISS« bekannt und hatte auf vie len Hockeyplatzen<br />

einen guten Namen. Oberliefert ist, daB im <strong>Jahre</strong> 1938 Jakob Bornqasser Abteilungsleiter<br />

war und sich schon zu diesem Zeitpunkt bernuhte, die Abteilung auf eine bre ite Basis zu<br />

stell en.<br />

Nach Beendigung des II. Weltkrieges stagnierte zun achst der Abteilungsbetrieb. Aber<br />

schon ein paar Monate spater machten sich die aus dem Krieg zuruckgekehrten Mitglieder<br />

an den Wiederaufbau der Abteilung.<br />

1m »Alpenroschen« , bei Anton Schum ann, fanden die ersten Besprechungen statt. Die<br />

Abteilung meistert e mit vielldealismus die damalige Notla ge; Zus ammenhalt und Kameradschaft<br />

waren zu diesem Zeit punkt einmalig.<br />

Gegner in diesen <strong>Jahre</strong>n waren: TSG Kaiserslautern, HC Bad Durkheirn , TSG Neustadt,<br />

TSG Grunstadt, FK Pirmasens und der damalige Ph6nix Ludwigshafen, aus dem auch<br />

der heutige Verbandsvorsitzende Dr. Kurt Schneider hervorging.<br />

Die Abteilungs leiter nach dem Kriege waren bis einschlieBlich 1963 die Herren Herbert<br />

Heckel, Ernst Bernhard, Otto Konnermann und Walter Schmitt.<br />

Nachdem man fast 8 <strong>Jahre</strong> lang keine Jugendarbeit mehr in der Abteilung betrieb, stieB<br />

im Fruhiahr 1962 vom Lokalrivalen T urngemeinde deren damaliger Jugendwart zur <strong>Wormatia</strong><br />

und begann mit einem intensiven Aufbau einer Jugendabteilung. Eine graBe Reihe<br />

tale ntierte r Spieler bot sich geradezu an, und mit freundlicher UnterstUtzung des damaligen<br />

Klassenlehrers der 6. Knabenklasse der Karme literschule - Herrn Lehrer Bruno<br />

Krause - konnte sehr bald eine spielstarke Knabenmannschaft auf den Plan treten . 1m<br />

Herbst 1963 begannen deren stolze Erfolge, die in Rhein hessen ungeschlagen blieb<br />

und in der Pfalz nur von der ausgezeichneten Mannschaft der TG Frankenthal bezwungen<br />

werden konnte, in deren Reihen damals der heutige Weltspitzenspieler Peter TRUMP<br />

seine graBe Zeit begann.<br />

Noch starker als im Feld war dies e Mannschaft dann in den <strong>Jahre</strong>n 1963/64 und 1964/65<br />

in der Halle, den n unzahliqe Turniere konnten gewon nen werden, und in den Endspielen<br />

um die Meisterschaft des Regio nalverbandes »Hhelnland-Ptalz-Saar« blieb <strong>Wormatia</strong><br />

nur jeweils gegen die TG Frankenthal ohne Sieg und wurde zweimal hintereinander<br />

139


»VIZEMEISTER" unseresHockeyverbandes. Hohepunkt dieses Abschnittes blieb im<br />

Fruhiahr 1965 der Sieg in einem groB besetzten Turnier in der Sporthalle Charlottenburg<br />

in Berlin.<br />

War die I. Mannschaft schon ab 1963 - bedingt durch den fehlenden Nachwuchs - kein<br />

spielstarker Gegner mehr, so wurde es Mitte 1966 noch schlechter, nachdem einige<br />

altere Mitglieder als Foige eines Vorstandswechsels dem Verein den Hucken kehrten.<br />

So war die Bilanz zu dieser Zeit nicht gerade rosig , nur noch 3 oder 4 Spieler waren vorn<br />

alten Stamm ubriqqeblieben.<br />

Der Berichterstatter ubernahrn fast die komplette damalige Jugendmannschaft in die I.<br />

Herrenelf und begann mit einem vollkommenen Neuaufbau.<br />

Was viele nicht fur moqlich gehalten hatten trat ein; die Mannschaft begann, obwohl<br />

weitere Spieler abwanderten, sich zu festigen, und bereits in der Saison 1967/68 zeigten<br />

sich die ersten Erfolge dieser Umstellung. Mit einem Sieg, acht Unentschieden und nur<br />

vier Niederlagen, bei einem relativ guten Torverhaltnis von 7:10 , konnte die I. Herrenelf<br />

erstmalig wieder seit mehr als 5 <strong>Jahre</strong>n verhaltnlsmalllq gut abschneiden. Das Hauptverdienst<br />

kam einer sehr guten Hintermannschaft mit dem damals 19jahrigen Bernd Walter<br />

im Tor und dem zu diesem Zeitpunkt 18jahrigen Linksverteidiger Gerhard Reck, der spater<br />

mehrmals in der Silberschildmannschaft unseres Verbandes als L1BERO eingesetzt<br />

wurde, zu. Aber auch aile anderen Spieler, voran der alte Kampe Werner HenBler, taten<br />

das ihrige, um zu dem Achtungserfolg beizutragen.<br />

1m <strong>Jahre</strong> 1969 ubernahrn dann fur ein Jahr Peter-Paul Muth die AbteilungsfUhrung, um<br />

diese dann im <strong>Jahre</strong> 1970 an Ludwig Spreng zu uberqeben,<br />

Den 1962 begonnenen Jugendaufbau setzte dann Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> der aus der Jugend<br />

hervorgegangene Reiner Corell erfolgreich fort, sodaB in den Folgejahren immer<br />

wieder Spieler fUr die aktive Mannschaft herausgebracht werden konnten.<br />

Die gute Nachwuchsarbeit in unserer Abteilung brachte dann in den fruhen 70er <strong>Jahre</strong>n<br />

einen weiteren Schritt zum Erfolg, als man narnlich zusammen mit der Jugend des Lokalrivalen<br />

eine »SPIELGEMEINSCHAFT" bildete, die in den folgenden <strong>Jahre</strong>n bis 1979 als<br />

»HSG <strong>Worms</strong>" firmierte.<br />

Stolze Erfolge fielen den Nachwuchsmannschaften in dieser Zeit zu. Hier gilt besonderer<br />

Dank dem unerrnudlichen Jugendwart und Trainer Reiner Corell.<br />

Was die Jugend zu dieser Zeit als Spielgemeinschaft stark machte, zeigte sich auch im<br />

aktiven Bereich der Kooperation mit der Hockey-Abteilung der TG <strong>Worms</strong>.<br />

Hintereinander wurden der »HSG <strong>Worms</strong>" in den <strong>Jahre</strong>n 1976 die Deutsche Meisterschaft<br />

der Weibl. Jugend, 1977 die Sudd, Meisterschaft der Damen und als Hohepunkt im<br />

<strong>Jahre</strong> 1978 die Ausrichtung der »DEUTSCHEN DAMENMEISTERSCHAFT" in der Halle<br />

der Kerschensteiner Schule ubertraqen.<br />

Zwischenzeitlich war Klaus Gassert Leiter der Abteilung geworden. Auch unter seiner AbteilungsfUhrung<br />

wurde die Arbeit erfolgreich fortgesetzt, ohne verhindern zu konnen, daB<br />

im Laufe des <strong>Jahre</strong>s 1979 die Hockey-Spielgemeinschaft ihr Ende fand und jede Abteilung<br />

wieder ihre eigenen Wege ging. In Erinnerung sind die in den letzten <strong>Jahre</strong>n unter­<br />

141


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Unsere I. Herrenmannschaft spielt im Feld derzeitig in der Verbandsliga »RHEINLAND­<br />

PFALZ-SAAR" und erreichte im vergangenen Jahr einen sehr guten Mittelplatz.<br />

Fur die diesjahrlqe Spielzeit hat man sich mit der I. Mannschaft einiges vorgenommen,<br />

zumal mit dem Heimkehrer W. Keil und dem Neuzugang Michael Sommer (vom TV Alzey)<br />

zwei gute Spieler zusatzlich zur VerfOgung stehen .<br />

Ais Jubilaumsqeqner konnte unsere Abteilung keinen Geringeren als den 7fachen Deutschen<br />

Feld- und Hallenmeister TG 46 Frankenthal verpflichten, der am Dienstag, dem 14.<br />

Juni 1983, 18.30 Uhr, seine Visitenkarte im Stadion abgibt.<br />

In der Halle konnte unsere I. Mannschaft in der abgelaufenen Saison dank ihres 3. Platzes<br />

aus der Saison 1981/82 in der II. Landesliga spielen und erreichte hier im Feld so guter<br />

Mannschaften wie SV Gau-Algesheim, RW Koblenz und den Ib-Mannschaften von<br />

Mayen, Mainz und Alzey einen beachtlichen 2. Platz. Zu dieser guten Leistung trugen der<br />

hier bereits mitwirkende W. Keil und der jeweils fUr die Hallensaison zur VerfOgung stehende<br />

Hansi Zech (vorm. Gau-Algesheim) bel.<br />

Die Hallenmannschaft, trainiert und betreut von Manfred Gernsheimer, setzte sich wie<br />

folgt zusammen: Heiko Martin - Wolfgang Ebert - Hans-Jurqen Muller - Michael Schreiber<br />

- Wolfgang Keil - Hansi Zech - Karl Born - Peter Raus - Peter Thies.<br />

Foigende Spieler, die in der Feldsaison von Klaus Gassert trainiert und von Manfred<br />

Gernsheimer betreut werden, stehen z.Zt. zur VerfOgung:<br />

Heiko Martin - Klaus Gassert - Werner Wolsiffer - Ronny Waclawek - Hans-Jurqen Muller<br />

- Karl Born - Michael Schreiber - Peter Raus - Wolfgang Ebert - Norbert Klein - Gerd<br />

Meyer - Michael Sommer - Wolfgang Keil - Peter Thies - Werner Muller - Heiko Meyer ­<br />

Lutz Meyer.<br />

1. Mannschaft<br />

von links:<br />

Abt.-Leiter Meyer,<br />

Gassert, Muller H.-J .,<br />

Born, Meyer H..<br />

Schreiber, Thies, Ebert,<br />

Betreuer Gernsheimer,<br />

WolsiHer, Raus, Martin,<br />

Klein, Meyer G., Sommer<br />

Es fehlen: Waclawek ,<br />

Keil, Muller W.<br />

143


Seit Sommer 1982 ist die Abteilung auch wieder aktiv in der Nachwuchsarbeit tatig.<br />

Grundstock hierzu war eine Hofheimer SchUiergruppe, die sich unserem Verein anschloB.<br />

Zu diesen 8 Jungens irn Alter von 13-15 <strong>Jahre</strong>n stieBen dann im Laufe des vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>s noch eine ganze Anzahl Knaben aus <strong>Worms</strong>, sodaB nach ersten Gehversuchen<br />

im Feld (3 Spiele) und in den Wintermonaten auf verschiedenen Turnieren in der Halle,<br />

nunmehr in diesem <strong>Jahre</strong> erstmals wieder eine Jugend-B-Mannschaft in die Meisterschaftsrunde<br />

geschickt werden kann. Weiterhin ist eine Knabenmannschaft und eine<br />

Madchenmannschaft im Aufbau. Fur diese Nachwuchsarbeit zeichnen z.Zt. verantwort­<br />

Iich: als Jugendwart Michael Schreiber, sowie ats Trainer und Betreuer die Spieler Werner<br />

Wolsiffer und Lutz Meyer.<br />

Wenn sich vorstehende Zeilen in Druck befinden , durtte sicherlich das eigene "JUBI­<br />

LAUMSTURNIER« uber die Pfingstfeiertage mit 15 Herren- und 5 Damenmannschaften<br />

seinen erfolgreichen AbschluB gefunden haben.<br />

Zuruck- und vorwartsschauend kann gesagt werden, daB man unsere Abteilung in Nah<br />

und Fern als wurdiqes Glied des jubilierenden Gesamtvereins "WORMATIA« betrachtet.<br />

Das wird auch fUr die Zukunft, unter der verantwortlichen Abteilungsleitung von Walter<br />

Meyer, unser Bestreben sein.<br />

Allen, die im Jubilaumsjahr aktiv in der Abteilung mitarbeiten, sei von hier aus herzlichst<br />

gedankt.<br />

Hockey-Abteilung<br />

Hockey-Jugend<br />

hinten v. links: Lensinger , Walter , Gang, Steger ,<br />

Wieland, Niederh6fer ; vorn v. links: Ziemer , M. Hirth,<br />

Moser, St. Hirth, Hilsheimer, Konrad<br />

Hockey-Damenmannschaft<br />

von links: Stumpf, Dresch, Loll, Zeitler, Hirth,<br />

TrainerW. Wolsiffer ; es fehlen Kiefer und Anagnoslou<br />

145


Entwicklung der Tischtennis-Abteilung<br />

1. Mannschaft<br />

von links: Becker , Bader,<br />

Emrich , Siegmund<br />

Die im Sommer 1951 qeqrundete Tischtennis-Abteilung begann mit vieI Elan in der Kreisklasse<br />

und schaffte Jahr fur Jahr den Aufstieg in eine hohere Spielklasse. Ais im <strong>Jahre</strong><br />

1954 die Tischtennis-Abteilung von Blau-Weif3 <strong>Worms</strong> autqelcst wurde, wechselten die<br />

meisten Spieler zu <strong>Wormatia</strong> uber, Dies war naturlich eine Verstarkunq fur uns, und der<br />

Weg ging weiter nach oben bis zur Landesliga Rheinhessen. Hier konnte man immer im<br />

oberen Drittel mitmischen und die bekanntesten Spieler unseres Vereins waren damals<br />

Stelkens, Engelhard, Blotscher und Hendrich. 1960 gab es eine neue Klasseneinteilung<br />

und auf Grund des Tabellenstandes spielte die 1. Herrenmannschaft ab diesem Zeitpunkt<br />

in der neu gebildeten Gruppenliga Sudwest, zusammen mit Vereinen aus Hessen . Auch<br />

hier wurde mehrere <strong>Jahre</strong> ein guter Tabellenplatz erzielt. Herausragende Spieler waren<br />

Schindler, Springer, Baum, Keller und Stelkens, die auch in Landes- und Kreisauswahlmannschaften<br />

eingesetzt wurden. Schindler und Springer vertraten den Rheinhessischen<br />

Tischtennis-Verband auf Deutschen Einzelmeisterschaften (Jugend und Aktiv). Nach<br />

dem Abstieg aus dieser Klasse verlief3 fast die komp lette Mannschaft den Verein und<br />

wanderte zu Vereinen wie Mortelden, Darmstadt, Nierstein und Frankenthal abo Der<br />

Grund hlerfur war nicht nur der Abstieg, sondern die anderen Vereine konnten den Spielern<br />

zum Teil gewisse Verqunstiqunqen qewahren, die sie bei uns nicht hatten .<br />

In dieser Zeit sah es sehr schlecht fUr die Tischtennis-Abteilung aus, denn es standen<br />

kaum noch Spieler fur die 1. Mannschaft zur Vertuqunq, Da man auch auf keine Nachwuchsspieler<br />

aus den eigenen Reihen zuruckqrelten konnte, folgte weiterer Abstieg bis<br />

zur Kreisklasse C. Gespielt wurde zu diesem Zeitpunkt auf 3 Tischen mit einer Herrenmannschaft.<br />

1968 konnte Willi Becker ats Obungsleiter gewonnen werden. Man trainierte damals in<br />

der Turnhalle der Karmeliter-Schule und versuchte die Jugendlichen aus der Realschule<br />

fUr den Tischtennis-Sport zu gewinnen.<br />

147


Dies geschah mit groBem Erfolg, so daB bald die Tische nicht mehr zum Training ausreichten<br />

und dank Spenden aus den eigenen Reihen neue angeschafft werden konnten .<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde dienstags und donnerstags in der Turnhalle der Karmeliter­<br />

Schule trainiert, die Verbandsspiele wurden freitags in der Turnhalle des GauB-Gymnasiums<br />

ausgetragen. Nunmehr spielten 3 Herrenmannschaften, eine mannllche und eine<br />

weibliche Jugend-Mannschaft. Da die meisten Jugendlichen von auswarts kamen, blieben<br />

sie nur so lange dem Verein treu, als sie die Schule in <strong>Worms</strong> besuchten, also mit der<br />

Monatskarte zum Training fahren konnten. Nach Beendigung der Schulzeit wechselten<br />

sie dann zu Vereinen an ihrem Wohnort uber,<br />

1978 muBten wir die Turnhalle der Karmeliter-Schule verlassen und zogen ganz ins alte<br />

GauB-Gymnasium/GoethestraBe um. Die Schuler trainieren nun dienstags, donnerstags<br />

und freitags von 17.30 bis 19.00 Uhr, die Jugend von 19.00 bis 20.30 Uhr, bzw. es werden<br />

Verbandsspiele ausgetragen. AnschlieBend ist Training oder Spielabend der Aktiven. Da<br />

unsere Tische mit den <strong>Jahre</strong>n nicht mehr ganz wettspielgerecht waren, schafften wir im<br />

November 1982 acht neue Platten an, die zum groBten Teil durch Spenden der Abteilungsmitglieder<br />

bezahlt wurden.<br />

Besonders groBe Trainingsbegeisterung herrscht zur Zeit bei den Schulern, und unsere<br />

1. SchUiermannschaft steht im Kreis <strong>Worms</strong> mit an der Spitze der Tabelle. Auf Landesebene<br />

wurde schon »rnitqernischt« , und sicher werden sich in den nachsten <strong>Jahre</strong>n auch<br />

hier Erfolge einstellen.<br />

Zur Zeit spielen: 1.'Herrenmannschaft Kreisklasse A<br />

2. Herrenmannschaft Kreisklasse 01<br />

3. Herrenmannschaft Kreisklasse 02<br />

1. Jugendmannschaft Kreisklasse A<br />

1. Schulerrnannschaft - Kreisklasse A<br />

2. Schulerrnannschaft Kreisklasse A<br />

3. Mannschaft<br />

von links : Herbold ,<br />

HOthwohl, Bahr, Wrobel ;<br />

in der Mille: Abteilungsleiter<br />

Bader<br />

148


Jugendmannschaft<br />

von links: Obungsleiter<br />

Becker, Sonnenberg,<br />

Lied, Scherer ,<br />

Schiman ski<br />

Die beiden<br />

Schi.ilermannschaften.<br />

Die 1. Mannschaft mit<br />

den Spielern Slelken s,<br />

Debus, Herwig , Winkler<br />

wurde Meister in ihrer<br />

Klasse<br />

Die bisherigen Abteilungsleiter waren Seeker, Blotscher, Achatzi, Christmann und seit<br />

11 <strong>Jahre</strong>n Lother Bader. Ihnen gilt an dieser Stelle unser besonderer Dank fur die oft sehr<br />

schwierige Arbeit und das Bernuhen um den Zusammenhalt und den Fortbestand der<br />

Tischtennis-Abteilung.<br />

Die Tischtennis-Abteilung gratuliert dem Hauptverein zum <strong>75</strong>jahrigen Jubllaum und<br />

wunscht fur die Zukunft viele sportliche Erfolge, damit der Weg etwas weniger dornenreich<br />

wird wie in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n.<br />

Lothar Bader - IT-Abteilungsleiter und W. Becker<br />

149


Hat der SpitzenfuBball in <strong>Worms</strong> noch eine Zukunft?<br />

Der Versuch, auf diese hypothetische Frage eine Antwort zu finden, Whrt fast zwangslaufig<br />

zunachst zu der Gegenfrage: Was ist denn uberhaupt SpitzenfuBball? Die Weltmeisterschaft,<br />

der Europacup, die Bundesliga, vielleicht noch ein winziges StGckchen<br />

Zweite Liga? Nun, wenn man darin allein die fuBbalierische Spitze sieht, fallt die Antwort<br />

leicht: Nein, dafOr gibt es in <strong>Worms</strong> wohl keine Zukunftschance!<br />

Relativiert man den Begritt »Spitzentufsball - indessen, stuft nach internationaler, nationaler<br />

und regionaler Wertigkeit ab, dann bietet die eingangs gestellte Frage ein viel breiteres<br />

Spektrum rnoqlicher Antworten und erhalt - auch auf <strong>Worms</strong> bezogen - durchaus ihre<br />

Berechtigung. Sind wirklich nur WM-, Lander- oder Bundesligaspiele »Spitze«? Wird in<br />

der »Provinz« nur mittelmaBig oder schlecht herumgekickt? Leider hat sich diese sehr<br />

einseitige Meinung in den letzten <strong>Jahre</strong>n immer starker herausgebildet und fast schon AIIgemeingGltigkeit<br />

erlangt. Die Ursache: via Mattscheibe wird einem Millionen-Publikum in<br />

fGnfminiitiger Aneinanderreihung von Hohepunkten vorgegaukelt, das gesamte Spiel<br />

habe nur aus solchen Szenen bestanden. Die Foige davon ist eine vollig verzerrte Erwartenshaltung,<br />

wenn der Fernseh-FuBbalifan zu »selnern« Amateurclub geht , neunzig<br />

Minuten "live« miterlebt und maBlos enttauscht ist, daB da nicht pausenlos ein Hohepunkt<br />

den anderen jagt.<br />

Zweifellos eine ungute Entwicklung, die die Relationen im FuBball total einseitig zugunsten<br />

einer kleinen elitaren Minderheit verschoben hat. Nach auBen hin spiegelt sich dies<br />

in einem immer krasser werdenden MiBverhaltnis bezGglich der Besucherzahlen wider.<br />

Auf eine kurze Formel gebracht: die wenigen GroBen werden immer groBer (gemacht),<br />

die sogenannten »Kleinen« nagen dagegen ungerechterweise immer starker am Hungertuch.<br />

Ich wage die Behauptung, daB viele Begegnungen der hOchsten Amateurliga spannender<br />

und interessanter verlaufen, als so manches Spiel in der Eliteklasse, die sich - auch diese<br />

Entwicklung schreitet bedauerlicherweise immer weiter voran - fast ausschlieBlich auf<br />

Grofsstadte konzentriert. Die Chance, daB jemals noch ein »Dortclub«- wie etwa vor einigen<br />

<strong>Jahre</strong>n der SV Aisenborn - im Konzert der GroBen mitmischen, an das Tor zur Bundesliga<br />

klopfen konnte , sind gleich null. Ganz gewiB hat der FuBball damit einen graBen<br />

Reiz verloren.<br />

Man muB sich indessen mit der Realitat abfinden, denn das Rad der FuBbaligeschichte<br />

laBt sich nicht zuruckdrehen. Fur <strong>Worms</strong> und den VfR <strong>Wormatia</strong> bedeutet dies, daB vergangene<br />

glorreiche Zeiten unwiderruflich vorbei sind. Es ware toricht, wollte man auf eine<br />

Renaissance der ruhmreichen <strong>Wormatia</strong> in den Fiinfziger <strong>Jahre</strong>n hotten, als man um die<br />

Deutsche Meisterschaft mitspielte. DaWr ist <strong>Worms</strong> dank DFB-gewollter Umstrukturierung<br />

vieI zu klein geworden, dafur bewegt sich der bundesdeutsche ElitefuBball inzwischen<br />

finanziell in GroBenordnungen, die in unerreichbare Hohen geklettert sind.<br />

150


Gibt es dann uberhaupt noch eine Zukunftshoffnunq auf guten FuBball in der Nibelungenstadt?<br />

Ich meine : ja! Zumindest eine kleine Chance besteht auf jeden Fall. Entscheidend<br />

hierfur erscheint mir eine Huckbeslnnunq auf das M6gliche und Machbare, die Konzentration<br />

auf eigenes K6nnen und eigene Krafte, Nach so vielen abenteuerlichen »Gewaltakten«<br />

auf finanziellem Sektor in junqster Vergangenheit, die den ruhmreichen Verein<br />

gleich mehrfach ganz hart an den Rand des Ruins gebracht haben, bahnt sich endlich ­<br />

notgedrungen - eine Entwicklung an, die wohl die einzige echte Zukunftsperspektive darstellt:<br />

Zuruck zur Basis, es gibt kein besseres Vorwartsl<br />

Nichts k6nnte dies treffender charakterisieren, als der bekannte Spruch, daB ein gutes<br />

Haus im Keller antanqt, <strong>Wormatia</strong>s »Keller«, das solide Fundament, kann nur die eigene<br />

Jugend sein. Die Nachwuchsarbeit muB ganz erheblich gef6rdert, forciert und intensiviert<br />

werden. Auf diese wichtigste Aufgabe rnussen kOnftig aile Kratte konzentriert werden,<br />

denn darin allein liegt <strong>Wormatia</strong>s Chance. Dies erfordert sicherlich auBer notwendigem<br />

Umdenken auch viel Geduld, die bis jetzt leider nie aufgebracht wurde. Der Neuaufbau<br />

von ganz unten kann nicht von heute auf morgen gehen , sondern ist ein ProzeB, der sich<br />

uber <strong>Jahre</strong> hinziehen wird. Aber eines Tages wird es sich auszahlen - sportlich und finanziell.<br />

Der benachbarte SV Waldhof hat dies in beispielhafter Weise vorexerziert. Beschreitet<br />

auch <strong>Wormatia</strong> diesen Weg mit konsequenter Entschlossenheit und laBt sich um eines<br />

Augenblickerfolgs willen nicht wieder davon abbringen, dann wird auch in <strong>Worms</strong> eines<br />

Tages wieder SpitzenfuBball gespielt werden - zumindest auf regionaler Ebene.<br />

Frank Beier<br />

»<strong>Worms</strong>er Zeitunq«<br />

151


Sportjournalisten der »<strong>Worms</strong>er Zeitung«<br />

bekennen ihre Liebe zur <strong>Wormatia</strong><br />

Aus alter Liebe<br />

Von Willi Ruppert<br />

Nicht weil zwei Rupperts in der Meisterelf von 1928 dabei waren, denn die waren weder<br />

verwandt noch verschwaqert mit dem Wilhelm Ruppert aus der JohanniterstraBe, nicht<br />

also deswegen nahm der Vater den eben schulpflichtig gewordenen Sohn an die Hand<br />

und mit zu einem FuBballspiel des VfR <strong>Wormatia</strong> gegen Bayern MOnchen. Nein, wer damals<br />

mitreden wollte in <strong>Worms</strong> war dabei, wenn der Hessenmeister um die »Suddeutsche«<br />

spielte.<br />

In der Mitte sturrnte einer, der hieB Willi Winkler, und die tausende zwischen der Holztribune<br />

und dem unverwechselbaren Ehrenmal mit dem Ball auf dem Betonsockel an der<br />

Alzeyer StraBe lieBen es uber den <strong>Worms</strong>er Westen dr6hnen: »Willi, Willi ...« Diesem es<br />

gleich zu tun - ja, das setzte sich im Kopf des jungen Willi fest, der ganz vorne hocken<br />

durite, wo noch kein Maschenzaun das Viereck von den Begeisterten trennte.<br />

Der Junge wurde kein Willi Winkler II. Er brachte es nur zum MittelstOrmer in der Schulmannschaft<br />

der dreiBiger <strong>Jahre</strong>. Aber das Leder, dieses runde Ding, das schuld an der<br />

ganzen Faszination ist, lieB ihn nicht mehr los.<br />

Der Dezember 1941 hatte es in sich. Die dabei waren, schaudert es noch heute. Der junge<br />

Gefreite, von der AtlantikkOste eineinhalb Tage durch das besetzte Frankreich in die Heimat<br />

am Rhein gerollt, stand frierend mit ein Paar Dutzend Unentwegten - einige Urlauber<br />

noch darunter - um das schneegezuckerte Feld. <strong>Wormatia</strong> spielte gegen irgendwen.<br />

Es war alles traurig und trostlos. Nicht einmal Namen blieben - weder des Gegners noch<br />

der eigenen Kicker. Wieviele wurden nicht mehr zurOckkommen? Jakob Eckert nicht<br />

mehr, das junge Talent aus RheindOrkheim, einmal international berufen, war schon 1940<br />

in Frankreich geblieben. Andere kamen auch nicht mehr, die schon einen Namen im deutschen<br />

FuBballsOdwesten hatten. Der FuBball, auch die <strong>Wormatia</strong>, ging in die groBe<br />

Pause ...<br />

Das Dort Chlebnikowo liegt nordwestlich von Moskau. An diesem flimmernd-heiBen Julitag<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1945 teilte der Kriegsgefangene aus <strong>Worms</strong> zwischen Stacheldraht und<br />

primitiver Baracke, die sich KOchenannte, ein Stuck - ein StOckchen Brot mit einem einst<br />

stolzen, jetzt ganz heruntergekommenen Hochschullehrer mittleren Alters aus Frankfurt,<br />

der um die KOchenbaracke geschlichen und auch auf der Suche nach Abfallen war.<br />

-Aus <strong>Worms</strong>, so, so kommst du ... Ich kenne dort die »Heichskrone«, das Hotel, denn dort<br />

habe ich mit dem Eintracht-Vorstand nach einem FuBballspiel getafelt .. . Zeiten waren<br />

das, Zeiten . . .«<br />

153


Die Worte haben sich dem jungen <strong>Worms</strong>er fest eingegraben. Nicht weil der Frankfurter<br />

noch die Menutolqe aus 1938 oder 1939 autzahlen konnte . .. vom Essen wurde ja immer<br />

geredet hinter Stacheldraht. Nein, weil der Eintrachtler sieben Tage spater nicht mehr<br />

lebte, der kurzen, schweren Lungenentzundung nichts entgegensetzen konnte. Er hatte<br />

noch vom Innensturm jener Vorkriegsjahre qeschwarrnt und vom Gispert im Tor. Diese<br />

Satze am Rand der sowjetischen Hauptstadt haben sich elnqepraqt, weil sie wie andere<br />

immer wieder hervorgeholt und wiederholt wurden , um das rnude gewordene, stumpf<br />

werdende Gehirn regelrecht zu trainieren.<br />

Zwischen Kohlenschachtbauten und Halden hinter Kemerowo duckten sich im 43-Grad­<br />

Winter 1948 einige Baracken , in denen es kochte , dampfte, brodelte. Aus T6pfen, im<br />

Barackenmief und von Geruchten. An diesem Dezember-Abend im Kusnezkbecken,<br />

dem sibirischen Kohlereservoir, kam der Mitgefangene von der qeqenuberlieqenden Britsche,<br />

als er die Diskussion zwischen Brat kauenden und Kohlsuppe schlurtenden Kumpels<br />

verfolgte. Einer vom Mittelrhein hatte auf einer Rot-Kreuz-Karte von daheim ein Fuf3ballergebnis<br />

gefunden ... es muf3 eine Art Ehrenliga in der franz6sischen Zone gegeben<br />

haben . Jedenfalls hatte <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong> irgendwo 7:1 oder 6:1 gewonnen. Niemand<br />

wuf3te was von Liga, heraufkommendem Vertragsspielerwesen, Besatzungszonenfuf3ball.<br />

Wohe r auch? Zeitungen - Nitschewo. Auf3erAntifa, Stalin, NormerfUilung .. .<br />

Doch dervon der Pritsche herunterkam, sang ein Loblied auf den, der Zamora das Furchten<br />

gelehrt hatte, geradezu liebevoll auf's »Seppelche« Fath, den Linksauf3en, der die<br />

Tore mit dem rechen Fuf3 schof3 . . .«<br />

1m Nu hatten sich die sieben , acht in der Runde in Schwung geredet, und fur eine halbe<br />

Stunde hatten sie alles in dieser Gefangenenbaracke vergessen, was sonst zum Thema 1<br />

geh6rte : Essen, essen, essen . .. und die daheim. Fuf3ball, <strong>Wormatia</strong>, Fath, Spanien, das<br />

waren die Themen. Einer, der von einer anderen Schlafpritsche aus zuh6rte, fragte nachher:<br />

»Ob die auch wissen , daf3 <strong>Worms</strong> auf3er <strong>Wormatia</strong> auch eine Geschichte, viele<br />

Reichstage hatte, einen Dam besitzt ...?«<br />

<strong>Wormatia</strong> uber Tausende von Kilometern - weit, weit hinter dem Ural.<br />

Des Jubilars dritte grof3e Periode dann in den tuntziqer <strong>Jahre</strong>n mit der Schreibmaschine<br />

verfolgt zu haben, geh6rt zu den schonsten, nachhaltigsten Erinnerungen des Journalisten.<br />

Fritz Walter steht fur diese Zeit , aber auch ein Helmut Muller mit seiner Fahiqkeit,<br />

im Lauf »abzuziehen«, ein Hannes Hef3ler, von dem der grof3e Fritz einmal anerkennend<br />

gesagt hat, der habe ihm mehr zugesetzt als jeder andere, wenn es in <strong>Worms</strong> oder Kaiserslautern<br />

gegen die Roten Teufel ging. Und der Willi Seibert, Turm in vielen Schlachten<br />

gegen Offenbach und Essen , aber auch Reutlingen und Bremerhaven, von denen heute<br />

kaum mehr einer im Fuf3ball spricht, zahlten dazu.<br />

Das Lied vom Glorienschein ist in jenen <strong>Jahre</strong>n oft erklungen.<br />

In Abwandlung jenes Satzes aus der <strong>Festschrift</strong> von 1958 ist mit Stolz und Freude, Wehmut<br />

und Erinnerungsschwere festzuhalten: Der Chronist ist froh, einige wichtige <strong>Jahre</strong><br />

lang damals mitgeholfen zu haben , der alten Dame <strong>Wormatia</strong> die Jugend zu erhalten.<br />

Aus alter Liebe . . .<br />

154


Erinnerungen an die <strong>Wormatia</strong><br />

Mein erstes Erlebnis mit der <strong>Wormatia</strong> war ein Volltreffer. Ein gewisser Herr Schroer ­<br />

nicht von Beruf, soweit war man damals noch nicht im FuBball, aber aus Berufung Torschutze<br />

vorn Dienst - hatte den Ball beim Training knapp neben den pfosten gesetzt.<br />

Mitten auf die Nase eines kleinen Balljungen. Bar stand im Tor und ich dahinter. Der Balljunge<br />

war ich selbst. Ich ertrug den BlattschuB und die blutige Nase mit all der stolzen<br />

Wurde, die ein Zehnjahriqer aufbringen kann.<br />

Wenig spater , am 15. Mai 1955, traf Herr Schroer besser. Er schaB den einzigen Tretter<br />

zum 1:O-Sieg uber die Ottenbacher Kickers . Beim ersten Endrundenspiel zur deutschen<br />

Meisterschaft. Ich war einer von 24.000 Zuschauern und qlucklich uber »rneine« <strong>Wormatia</strong>.<br />

Zehn <strong>Jahre</strong> spater saB ich auf der Tribune. Da liefen sie wieder auf den Platz. Alte Herren<br />

jetzt, denen man einen BlumenstrauB in die Hand druckte. Schroer und Klingler und Jule<br />

Seibert und naturlich Helmut Muller. Mit Ausnahme von Richard Sehrt, der damals in Bern<br />

Spielertrainer war, waren sie aile gekommen. Die neue <strong>Wormatia</strong> spielte am gleichen<br />

Nachmittag gegen die Borussen aus Monchenqladbach. Es wurde ein Debakel. Rupp,<br />

Heynckes, Netzer, Laumen war wahl auch noch dabei und Waddey - was fUr ein Sturm!<br />

Funf Tore gegen eins. Aus und vorbei. Niederlagen dann auch gegen Kiel und Reutlingen.<br />

Aber doch groBer FuBball im Stadion.<br />

Und vor allem: ich durfte daruber schreiben. Ich hab' ihn noch, den alten Aktenordner, in<br />

den ich penibel aile Berichte eingeklebt habe. Da stehen die Namen drin, die heute kaum<br />

noch jemand kennt. <strong>Wormatia</strong>s Sturm- und Drangzeit ist lanqst vorbei, schrieb ich, als die<br />

<strong>Wormatia</strong> - wieder einmal- in Aisenborn verloren hatte. Bei allen FuBball-Gottern - was<br />

wollte ich heute schreiben!? Andererseits: Aisenborn ist auch lanqst vergessen.<br />

1m Sommer kamen die Neuen . Wolfgang Fink, Friedel Reuther und Slavko Svinjarevic.<br />

<strong>Wormatia</strong> hatte es ja immer in diesen <strong>Jahre</strong>n mit den Jugoslawen. Radenkovic, Krivocuca<br />

, Stojanovic. Aber <strong>Wormatia</strong> setzte auch auf Kraft. Auf den kleinen quirligen Rudi und<br />

den schnellen Dieter auf der Iinken Seite. Aus dem Ruhrpott holte man einen gewissen<br />

Kuchrneister - der war nicht gut auf mich zu sprechen, weiI ich ihn haufig kritisiert hatte.<br />

Jeden zweiten Sonntag setzte ich mich in meinen Gebrauchtwagen aus vierter Hand und<br />

betrieb Heimatkunde. Bellheim, Oppau, Zwelbrucken. Und naturlich Aisenborn. Dieses<br />

vertrackte Aisenborn, wo es nie etwas zu holen gab.<br />

Es war eine schone, aber kurze Zeit. Es verschlug mich nach Freiburg , spater nach<br />

Baden-Baden und dann nach Nordafrika. Aber auch in Tunis verfolgte ich noch »rneine«<br />

<strong>Wormatia</strong>. Ober Kurzwelle . Yom erhofften Bundesliga-Aufstieg war lanqst keine Rede<br />

mehr. Und auch die Namen wurden immer fremder. Schmieh, ja, den Heiner Schmieh,<br />

den kannte ich noch, auch den Radtke, aber vertraut war eigentlich nur noch der Name<br />

der <strong>Wormatia</strong>, lanqst nicht mehr die Spieler. Wenn ich - selten genug - nach <strong>Worms</strong> zuruckkarn,<br />

trieb es mich immer ins Stadion. Irgendwann las ich in der WZ, daB mein alter<br />

155


Klassenkamerad Wolfgang Sitter Vorsitzender geworden war. Dann gab es auch keinen<br />

Radtke und keinen Schmieh mehr.<br />

Jetzt bleibt wirklich nur noch der Name. Ich lebe in Paris und <strong>Worms</strong> heiBt in Paris eine<br />

Bank. Die <strong>Wormatia</strong> kennt hier keiner. Noch immer laB ich mir die Spielberichte nachschicken.<br />

Auch wenn es nur noch gegen Eisbachtal und Leiwen geht und Aisenborn und<br />

Oppau lanqst vergessen sind . Ab und zu habe ich Gelegenheit, uber den Rundfunk Anmerkungen<br />

zum franzosischen FuBbali zu machen. Ober St. Etienne und Nantes und die<br />

<strong>Worms</strong>er Partnerstadt Auxerre. Die spielen ja in derobersten Klasse. Und ab und zu saBe<br />

ich gern wieder einmal auf der alten Tribune, um meine Worm atia zu sehen. Vielleicht war<br />

der Kuchrnetster doch besser als manche von denen heute. Ich werde meinen alten<br />

Aktenordner wieder in die Ecke stellen, wo er langsam vergilbt.<br />

Peter Stephan<br />

Correspondant et Representant<br />

Radio Allemande Sudwestfunk/Parls<br />

Triumph und Tradition<br />

In den ersten Nachkriegsjahren sah die AbschluBtabelie der Oberliga Sudwest immer<br />

gleich aus: Meister wurde der 1. FC Kaiserslautern, Vizemeister <strong>Wormatia</strong> <strong>Worms</strong>. Das<br />

war bis 1951 so.<br />

Die Lauterer mit Kohlmeyer, Liebrich, Eckel, Fritz und Ottmar Walter, waren im Juni im<br />

Berliner Olympia-Stadion Deutscher FuBbalimeister geworden, hatten PreuBen Munster<br />

im Finale mit 2:1 besiegt.<br />

Dann kam fur die Ptalzer im Sudwesten Konkurrenz auf. Der 1. FC Sarbrucken, den die<br />

Franzosen seit 1947 in der zweiten Profiliga auBer Konkurrenz spielen lieBen, weil sie<br />

fUrchteten, ein deutscher FuBballklub konnte Meister von Frankreich werden, kehrte in die<br />

sudwestdeutsche Oberliga zuruck.<br />

1m damals autonomen Saarland herrschte noch der franzosische Hochkommissar, SUrete-Beamte<br />

begleiteten die Saarbrucker Elf auf jeder Deutschland-Reise. Die FuBbalier<br />

schafften den AnschluB vor den Politikern.<br />

Der 1. FC Saarbrucken war fast identisch mit der saarlandischen Nationalmannschaft, die<br />

Helmut Schon betreute. Von Namen wie Strempel, Biewer, Binkert und Martin ging eine<br />

Faszination aus wie von Fritz und Ottmar Walter, den Idolen der Funfzlqer <strong>Jahre</strong>.<br />

DaB der erste Auftritt der Saarbrucker im <strong>Wormatia</strong>-Stadion etwas Besonderes war,<br />

merkte ich schon vor dem Spiel. Mein Vater hatte Tribunenkarten gekauft. Ich war erst<br />

acht und hatte unterden 18.000 auf den Stehranqen wieder nichts gesehen. Schon gegen<br />

den FV Engers oder Tura Ludwigshafen, wenn nur 3.000 kamen , bejubelte ich Tore , die<br />

ich gar nicht richtig mitbekam.<br />

156


Gegen den 1. FC Saarbrucken gab es wenig zu bejubeln, zur Halbzeit hieB es 0:2, nach<br />

einer Stunde 1:3. Der trickreiche Innensturm Martin-Binkert-Balzert spielte so virtuos und<br />

effektvoll auf, wie ich es in <strong>Worms</strong> spater nur noch einmal gesehen habe, von den Gladbachern<br />

Rupp, Heynckes und Netzer.<br />

Das Gesicht meines Vaters sah traurig aus. Bei diesem Spielstand waren ihm offen bar<br />

Zweifel gekommen, ob es sich gelohnt hatte, so viel Geld fUr <strong>Wormatia</strong> auszugeben. Er<br />

geh6rte zu jenen Anhanqern, die bei einem <strong>Worms</strong>er Huckstand zur Pause immer erklarten,<br />

dies sei ihr letzter Besuch in diesem Stadion gewesen. Vierzehn Tage spater stand er<br />

wieder verzuckt an der Mittellinie, ganz gleich, ob Trier, Weisenau oder Pirmasens antraten<br />

.<br />

Was im Januar 1952 allerdings in der zweiten Halbzeit gegen die Saarlander ablief, war<br />

die aufregendste halbe Stunde, die ich je im <strong>Wormatia</strong>-Stadion erlebte. Das 2:3 schaB<br />

Karl Blankenberger, den sie in <strong>Worms</strong> »Bubi« nannten, auch wenn er im artistischen Umgang<br />

mit dem Ball ein ganz GroBer war. Er entwickelte ein so geniales Geschick, daB das<br />

triviale Herumgerenne und Ballgeschiebe einem Kunstwerk gleichkam. Blankenberger<br />

bereitete auch die beiden nachsten Tore vor, die Hans Mechnig erzielte, den Trainer Toni<br />

Kugler von der Verteidigung auf den RechtsauBen-Posten beordert hatte. Den 5:3-Endstand<br />

besorgte Helmut Muller, zu dessen Spezialltaten es geh6rte, Eckballe mit dem<br />

linken AuBenrist direkt ins gegnerische Tor zu bef6rdern.<br />

Vom Geld als Leistungsanreiz, als Mittel der Motivation, war damals nicht die Rede . In der<br />

Identifikation der Massen schwang Lokalpatriotismus mit. Auch wir Jungen kannten unsere<br />

Stars, wuBten, wo sie wohnten und wie sie lebten: Jule Seibert aus der FrankenstraBe<br />

in Neuhausen, der Rackerer Hannes Hessler, Totenqraber der eine, Tischler der<br />

andere. Wir sahen sie auch unter der Woche: Fritz Hammer, der mit dem Rad zum Training<br />

kam und Schorsch Bogert, der das unvertalschteste Rheinhessisch sprach; auch<br />

den Senior Matthes Kiefer, der gegnerischen Torhutern als Elfrneterschutze den Ball zuschab,<br />

wenn er dem Schiedsrichter demonstrieren wollte, daB der StrafstoB unberechtigt<br />

war.<br />

DaBich anderthalb Jahrzehnte spater, als Berichterstatter der "<strong>Worms</strong>er Zeitunq « auf der<br />

Tribune saB, hat zwanqslautiq zu etwas mehr Distanz gefUhrt. Doch die Anhanqlichkeit,<br />

das Verhaltnis emotionaler Spannung ist geblieben, gerade in der Zeit als Kritiker, in der<br />

ich bei Enttauschunqen mit der g(G?)eliebten <strong>Wormatia</strong> besonders streng umging.<br />

Die Meldungen in den Sportzeitungen uber den <strong>Worms</strong>er Sieg hatten den Charakter von<br />

Wehrmachtsberichten. Da war vom "Tornado <strong>Wormatia</strong>s« die Rede, vom »Triurnph im<br />

Traditionsstil Fath, Kiefer« und vom »<strong>Wormatia</strong>geist«, der Saarbrucken »ntederwirbelte«.<br />

- Heldensagen alter FuBbaliherrlichkeit.<br />

Die herk6mmliche Ansicht, FuBball sei die herrlichste Nebensache der Welt , habe ich<br />

immer fUr eine Untertreibung gehalten. Wer einen Lieblingsverein hat, wer sich eingesteht,<br />

ein Anhanqer zu sein, fUr den erfOIit der FuBball rituelle Funktionen.<br />

157


Das war immer so bei mir, wenn <strong>Wormatia</strong> spielte. Ob ich will oder nicht: Ich ertappe mich<br />

auch heute noch jeden Samstag dabei, daB ich mich im fernen Hamburg uber einen<br />

<strong>Worms</strong>er Sieg in der Amateurliga freue - wie 1952 gegen den 1. FC Saarbrucken. Die<br />

Saarlander kamen damals bis ins deutsche FuBball -Endspiel, wurden Vizemeister. Aber<br />

<strong>Wormatia</strong> hatte sie geschlagen.<br />

Hans Werner Kilz<br />

»Spieqel« Hamburg<br />

Der Fan, der aus der Ferne kam<br />

Verruckt gemacht hat mich als erster mein Vater. Ais wir 1934 von <strong>Worms</strong> in seinen schlesischen<br />

Heimatort Landeshut zogen, hockte er immer aufgeregt am Radio, wenn die<br />

<strong>Wormatia</strong> spielte. Er hatte seine Liebe zu diesem Verein vom Rhein ins Riesengebirge<br />

mitgenommen.<br />

Und als Schlesier war mein Vater uberhaupt nicht fur den VfR Gleiwitz, als die Wormaten<br />

dort anzutreten hatten. Ich glaube, das Spiel ging fUr die <strong>Worms</strong>er verloren. Vater war<br />

jedenfalls wutend, Und hatte mit seinem gerade eingeschulten Sohn in der Ferne einen<br />

<strong>Wormatia</strong>-Fan gewonnen. Einmal habelch bei einem Freund beinahe durchgedreht. Der<br />

Radiosprecher schrie: »Tor, Tor ...« Die <strong>Worms</strong>er hatten in Schalke gewonnen. Meine<br />

Schulfreunde bekamen richtig Respekt.<br />

Die <strong>Worms</strong>er GroBmutter schickte fleiBig Ausschnitte der <strong>Worms</strong>er Zeitung von den Spielberichten.<br />

Wahrend der GroBen Ferien durfte ich sie auch besuchen. Der Zweite Weltkrieg<br />

ging schon seinem Ende entgegen, als ich zum ersten Mal an der Alzeyer StraBe<br />

auftauchte. Die meisten jungen Spieler waren beim Militar. Die Alten muBten ran. Das<br />

Spiel gegen Union Niederrad ging verloren. Aber die Lokalzeitung lobte: »Hut ab vor den<br />

alten Herren <strong>Wormatia</strong>s.«<br />

Heimgekehrt in meine Vaterstadt wurde ich nach Kriegsende Journalist. Ich war ganz<br />

stolz, in der KarolingerstraBe zu wohnen. Weil zwei Hauser weiter der Trainer LUdwig<br />

Muller daheim war. Mit meinem Freund Felix fuhr ich ab Lutherplatz zu jed em Heimspiel.<br />

Mit der guten alten StraBenbahn, auf deren Plattformen die Menschen wie Trauben hingen<br />

. Kurz vor SchluBpfiff jagte ich in ein Privathaus in der MozartstraBe, um telefonisch<br />

den Spielbericht durchzugeben. Die Leute waren so nett, mir das Telefon zu uberlassen.<br />

Das war die Zeit <strong>Worms</strong>er FuBbaliherrlichkeit. Ais noch die Walter-Bruder mit dem 1. FCK<br />

kamen. Ich weiB nicht, ob damals schon die »<strong>Wormatia</strong>-Sieger-Brbtchen« verkauft wurden<br />

. Ich konnte vor Nervositat ohnehin nur rauchen, eine nach der anderen. Dann holte<br />

mich eine Zeitung nach Frankfurt. Meine Frau nbrgelte, da B ich am Wochenende so oft<br />

nach <strong>Worms</strong> verschwand. Aber schlieBlich muBte ich doch dab ei sein, wenn die <strong>Wormatia</strong><br />

gegen Borussia Mbnchengladbach um den Einzug in die neue Bundesliga karnpfte. Tolle<br />

158


Atmosphere. Zuschauer in den Baumkronen. In der Ferne thronte ehrwOrdig der Dom.<br />

Ich habe dieses Bild immer qenossen. Ich war daheim.<br />

<strong>Wormatia</strong>-Fan bin ich auch in Hamburg geblieben, wo ich fur eine Illustrierte arbeite.<br />

Dienstreisen wurden immer so gelegt, daB sie rnoqlichst Ober <strong>Worms</strong> fOhrten, wenn die<br />

<strong>Wormatia</strong> ein Heimspiel hatte. Da traf ich dann meine alten Bekannten aus der Nachkriegsaera:<br />

Willi Ruppert oder Helmut Radler, manchmal auch den Richard Kirn. Wiedersehensfreude.<br />

Die alte Verzauberung war wieder da. Hingerissen vom <strong>Wormatia</strong>-Geist<br />

schwarrnten wir wie Schulbuben. So habe ich die <strong>Wormatia</strong> Oberbeinahe fOnfJahrzehnte<br />

verfolgt. Es war immer ein auflerqewohnllches Fluidum urn diese Mannschaft. Vielleicht<br />

lags auch daran, daB damals der FuBball noch nicht das eiskalte Profi-Geschaft war.<br />

Die Stadt <strong>Worms</strong> verdankt der <strong>Wormatia</strong> unendlich viel an Popularitat, Vielleicht sollte<br />

das die Stadt <strong>Worms</strong> nicht vergessen. Gerade jetzt, wo die "<strong>Wormatia</strong>-Sieger-Bratchen«<br />

sinnbildlich sehr klein gebacken werden.<br />

Gerd Czechatz<br />

Redaktion "NEUE REVUE « Hamburg<br />

Farnlllarer Gleichklang<br />

Sofern ich nicht schiefliege, ist es wohl der Januar '63 gewesen. Wie Erinnerungsinseln<br />

steigen in mir Bilder auf, die ich allesamt mit einem SchreckgefOhl assoziiere: Die entgeisterte<br />

Amtsmiene etwa des Hans-Walter Stein , so als habe der einen verlorenen Krieg zu<br />

quittieren oder das volliqe Unverstandnis eines FuBbalispielers namens Reinhold Straus,<br />

der sich den Vorgang nur als - relne Schikane« erklaren konnte.<br />

Oder: In der WZ-Redaktion die schier fassungslose Traurigkeit im alten Vogel-Gesicht<br />

eines Mannes, dessen ich mich bloB noch Oberseinen Spitznamen entsinne. Einer, der<br />

- Kabausche« genannt wurde, starrte da vor dem Schreibtisch des damaligen wie heutigen<br />

Redaktionsleiters W. Ruppert mit tranendern Ein-Auge konsterniert an die Zimmerdecke:<br />

»Ei horsch emol, gibt's des, Willi . ..?«<br />

Das gab's. <strong>Wormatia</strong> hatte in diesen Tagen vom Deutschen FuBball-Bund die Mitteilung<br />

erhalten, daB der Verein aus rnateriellen wie sportlichen GrOnden eine Aufnahme in die<br />

Bundesliga nicht erwarten konne .<br />

Eine Nachricht, die auf die Betroffenen - vom Vorsitzenden Oberden Spielmacher (kam<br />

der nicht aus Gimbsheim?) bis hin zum letzten Fan aus dem "Cafe Simoni« - wie ein kleiner<br />

Weltuntergang wirkte. So erschOttert war man, wenn man es mit <strong>Wormatia</strong> gut meinte,<br />

daB die Enttauschunq selbst von einem leibhaftigen Richter (einem Herrn namens Ackermann<br />

, dem ich ansonsten manche Gerichtsstory verdankte) als ein ziemlich starkes<br />

StOck geballter Ungerechtigkeit nachempfunden wurde.<br />

159


Auch wenn es die <strong>Wormatia</strong>-Hoffnungstrager der damaligen Zeiten wie Seider oder Braner,<br />

Steffen und Schweizer oder Ptlaumer und Kirstein in Anbetracht meiner hautiq urnstrittenen<br />

Beitraqe kaum tur rnoqlich gehalten haben moqen (und schon gar nicht einer<br />

wie Laszlo Molnar!) - ich , der WZ-Sportredakteur und Gerichtsberichterstatter der <strong>Jahre</strong><br />

1960 bis 651itt da wirklich und wahrhaftig mit, war ich doch lanqst zu einer Art Schlachtenbummler<br />

geworden.<br />

Doch aus und vorbei und ein Traum war dahin. In der Woche nach der amtlichen Zuruckweisung<br />

unterlagen die <strong>Worms</strong>er auf glattem Schneeboden sang- und klanglos beim<br />

Ludwigshafener SC mit 1:2 (<strong>Wormatia</strong>-TorschUtze: KlauB in der 76. Minute auf Zuspiel<br />

von Dachert, der rechts mit einem langen Abschlag von Krivokuca durchgegang,en war)<br />

und schienen damit die Entscheidung des DFB noch einmal im Nachh inein zu bestatiqen.<br />

War das nun die <strong>Worms</strong>er Schicksalswoche, der Scheideweg eines traditionsreichen<br />

Clubs, wie es der Vorsitzende Stein mehrfach beklagte?<br />

Eine heiBe Frage und in dieser Phase das dominierende Thema, wenn sich an den Samstagvormittagen<br />

rund um den Schreibtisch des stets um Ausgleich bernuhten Willi Ruppert<br />

so kraftvolle WortfUhrer wie Kabausche oder Obeldobel (der freilich von FuBball so viel<br />

verstand wie der Kollege Rolf Bindseil vern Skat) , der alte Landrat Schick oder der noch<br />

altere pensionierte Schiedsrichter-Obmann Osswald gruppierten.<br />

Da hatte man es schwer, mit der eigenen Ansicht - die mir im Ubrigen entfallen ist - durchzudringen.<br />

Ais ich es trotzdem versuchte, mich an jenem Wochenende nach der DFB­<br />

Schreckensmeldung einzuschalten, schnitt mir der <strong>Worms</strong>er Star Kabausche, indem er<br />

uber mich hinwegsah und auf meinen Chef einzureden begann, ziemlich grantig das Wort<br />

ab: "Willi, ei was dein junge Mann do uber den Dachert geschribbe hot . .. !« Und in seinen<br />

Zuqen lag deutlich die Qual, die ich ihm mit meiner Kritik offenbar wieder bereitet hatte.<br />

So oder so unqefahr lagen die Dinge damals. Etwas komplizierter jedenfalls als zu Zeiten<br />

von Richard Kirn oder Seppi Fath, die mir beide - der eine aus journalistischen, der andere<br />

aus sportlichen Grunden - als so etwas wie Idole vor Augen gefUhrt wurden.<br />

Aber schon waren diese fruhen Sechziger dennoch. Man fuh lte sich auf eine schwer beschreibbare<br />

Weise wie in einen tamiliaren Gleichklang hineingezogen. Fast ein biBchen<br />

geborgen.<br />

Hans Joachim Noack<br />

»Spieqel« Hamburg<br />

160


Ausblick - <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> und die Zukunft<br />

Der 1. Vorsitzende Der Vorstand im dubllaumsjahr:<br />

Rechtsanwalt Sitter W. Sitter, J . Wienberg, H. W. Stein , L. Becker, A. Pfaffenberger<br />

Ein <strong>75</strong>jahriger Jubilar wird vielleicht mehr in die Vergangenheit ROckschau halten. Ein<br />

gleichaltriger Verein dagegen muB trotz oder gerade wegen seines Alters seine Perspektive<br />

nach der Zukunft ausrichten und dabei aus den Erfahrungen der Vergangenheit dazu<br />

lernen, um weitere <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> anstreben zu konnen .<br />

Diese Zukunft fur die <strong>75</strong>jahrige Dame "WORMATIA" kann nur ausgerichtet sein auf breiter<br />

Basis, den Jugendlichen fur den Verein und den Sport zu begeistern, gleich welcher<br />

Sportart er sich anschlieBt. Nur aus innerer Kraft heraus, also durch den Sport selbst kann<br />

und wird es rnoqlich sein, daB unser Verein den Rang im deutschen Sport einnimmt, der<br />

ihm gebOhrt. Auch wenn wir uns heute nicht rnehr in den Reihen der sogenannten GraBen<br />

des bezahlten Sports wiederfinden, so darf eine ROckkehr nicht uber kurzfristige, unuberschaubare<br />

Geldspritzen erfolgen. Ein hieraus vielleicht resultierender Erfolg wird nur<br />

kurzfristig sein.<br />

Es gilt daher nach den Wirren der letzten <strong>Jahre</strong> und dem hinterlassenen Chaos - die letzten<br />

BOrden gilt es noch abzustreifen - bei richtiger Einschatzung unserer realen wirtschaftlichen<br />

Situation in allen Abteilungen die Jugendarbeit zu Iordern. Nur durch einen<br />

konstanten Aufbau kann der Verein wieder zu einer Harmonie und damit zur alten Starke<br />

zuruckfinden. Hierzu qehoren Gluck, engagierte Manner und Frauen, die sich bei ihrem<br />

Tun allein vorn Vereinsinteresse und nicht von personlichern Streben bestimmen lassen,<br />

ein Fan, der sich trotz seiner Begeisterung zum Verein und des nur noch herrschenden<br />

Strebens nach Leistung nicht den Blick fur das Mogliche truben laBt. Es bleibt daher fUr<br />

die nachsten <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> zu hoffen und unserer Dame zu wunschen, daB auch dann wieder<br />

163


positive Aktivitaten von allen Seiten einsetzen, wenn in den Abteilungen, so vor allem im<br />

FuBball, der scheinbare Ertolg ausbleibt.<br />

Der Vorstand rnochte allen Freunden und Helfern danken, die mit Rat und Tat und auch<br />

mit finanzieller UnterstUtzung es rnoqlich machten, uber <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> hinweg den guten Klang<br />

des Namens "WORMATIA« zu erhalten, den der Verein in ganz Deutschland genieBt und<br />

auch verdient. Stellvertretend fUr aile gilt unser besonderer Dank Herrn HELMUT ROD­<br />

LER, Herrn ERICH BREIDING und Herrn HANS-GEORG STEIN, die letztlich den Fortbestand<br />

unseres Vereins ebenso errnoqlichten, wie unsere ehemaligen Vorstandsmitglieder<br />

HANS-GUNTHER BAUER und RICHARD SCHMID, die bereit waren, in der wohl<br />

schwersten Stunde des <strong>75</strong>jahrigen Bestehens das Ruder in die Hand zu nehmen und<br />

deshalb als -Neuqrunder« der <strong>75</strong>jahrigen <strong>Wormatia</strong> genannt werden durten.<br />

Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, daB unsere Dame auch nach <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

noch »launisch« sein dart und gerade wegen ihrer Laune wie jede Dame so sympathisch<br />

erscheinen kann.<br />

DER VORSTAND<br />

<strong>Wormatia</strong>-Mannschaft des Jubiliiumsjahres 1983<br />

Hinters Reihe von links: Bruchmann, Gleim, Lubanski, Wolsiffer, Kaul, Dinger , Priester , Klag, Kowarz, Weiler ,<br />

Lippold , Reinhard , Trainer Ueberle , Pfaffenberger;<br />

vordere Reihe von links : Nathmann, Gunther, Karb, Schute, Kuhnert, Hans , Muller, Jakob, Klotz<br />

165


edaktion macht den AbschluB<br />

as Archiv der <strong>Wormatia</strong> ist durch den Krieg vernichtet worden. Soweit danach uberaupt<br />

noch etwas archiviert wurde, waren die Ergebnisse recht bescheiden. Die Daten<br />

diesem Heft sind uberliefert. In der Mehrheit entstammen sie privaten Sammlungen.<br />

Ruhrend war die Hilfe, die uns durch Oberlassung alter Zeitungsausschnitte oder vergilbter<br />

Bilder zuteil wurde.<br />

Carl Wolf, Ehrenmitglied und ehemaliger Ligaspieler, der noch unter Philipp trainierte,<br />

schreib uns, an Details aus 15 <strong>Wormatia</strong>-<strong>Jahre</strong>n erinnernd, daBer, als Soldat auf Urlaub,<br />

1940 sein letztes Verbandsspiel gegen Union Niederrad Iieferte. Ein anderer Briefschreiber,<br />

der treue <strong>Wormatia</strong>-Anhanger Heinrich Kirsch aus GraB Rohrheim, hat uns ebenfalls<br />

aus eigenen Unterlagen wertvolle Tips gegeben.<br />

Wir danken allen, die uns bei der Zusammenstellung der Jubilaurnszeitschritt geholfen<br />

haben, auch den Inserenten der <strong>Worms</strong>er Wirtschaft, die die Herausqabe erst errnoq­<br />

Iichten. Wir bitten um Nachsicht fur Fehler, die sich eingeschlichen haben wo wir qekurzt,<br />

Namen unerwahnt, die Verdienste da und dort (der Spieler auf dem Spielfeld, der<br />

Manner in den jeweiligen Vorstandsetagen) nicht ergiebig genug qewurdiqt haben. Die<br />

Liebe zur <strong>Wormatia</strong>, laBt uns dies erkennen, verlangt nicht nach Lob. Sie lebt in der<br />

selbstlosen Hilfe, in dem Streben nach einem erfolgreichen und harmonischen Miteinander.<br />

Herausgeber:<br />

edaktion:<br />

::"'''e<br />

VfR <strong>Wormatia</strong> 08 <strong>Worms</strong><br />

Klaus Busch, Adi Gispert, Otto Konnermann, Ernst Neidig,<br />

Jurqen Wienberg<br />

OchBner. Diehl, Wienberg, Archiv "WZ«<br />

einheimer GmbH, 6520 <strong>Worms</strong>, Alzeyer StraBe 15<br />

167


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