CHI #15 | Ausgabe 1/23

MINDSTYLE
Der kalten Jahreszeit mit Selbstfürsorge
begegnen
von philipp feichtinger
ie festliche Zeit ist vorbei,
Weihnachten verschwindet
wieder für die nächsten zehn
Monate in Kisten verpackt auf
dem Dachboden oder im Keller,
und das neue Jahr hat uns schon
fest im Griff. Wäre da nicht
immer noch die kälteste
Jahreszeit, die gerade ihren
Höhepunkt erreicht und das
Frühjahr noch in weite Ferne
schiebt.
Bei manchen stellt sich vielleicht
gerade jetzt der berüchtigte
Winterblues ein – ein Zustand,
der geprägt ist von Müdigkeit,
Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit.
Kurz gesagt: Es ist kalt,
dunkel und der Mensch ist sehr
eingeschränkt in seinen Möglichkeiten.
Wirklich? Passend zu den
Gegebenheiten der Natur und
der Bedeutung dieser Zeit
können wir uns doch allerlei
Gutes tun, um mental gestärkt
ins Frühjahr zu starten.
SCHLUMMERND UNTER
EINER DECKE AUS SCHNEE
UND EIS
Betrachten wir doch sinnbildlich
die Wiesen und Felder: Sie
sind gerade gefroren und zum
Teil unter einer mehr oder
weniger hohen Schneedecke
verborgen. Dennoch tragen sie
bereits jetzt die Informationen
und den Samen für neues
Leben in sich. Es stellt einen
wichtigen Teil vom Zyklus dar,
dass die Kälte das Alte abfrieren
lässt und so den Weg für
die wärmere Zeit ebnet. Genauso
verhält es sich doch auch bei
uns Menschen: Wir erhalten im
Winter ebenfalls die Chance, in
der Ruhe und vielleicht häufiger
zu Hause, Kräfte zu sammeln,
Altes loszulassen und uns für
das Jahr neu auszurichten.
Müdigkeit und seine oben beschriebenen
Begleiter sind daher
alles andere als schlecht,
sondern möchten uns darauf
aufmerksam machen, dass auch
bei uns bestimmte Dinge noch
unter der Winterdecke schlummern
dürfen und jetzt möglicherweise
nicht die Zeit für
große Aktivitäten ist. Das darf
doch auch mal sein und stellt
für unseren Geist eine große
Erleichterung dar, wenn wir einmal
nichts tun müssen, sondern
vertrauensvoll das Verborgene
in uns arbeiten lassen. Natürlich
lässt sich auch daran feilen.
ALTES LOSLASSEN
Die Arbeit mit unserer
mentalen Ebene kann also
gerade jetzt viele Möglichkeiten
bereithalten, wenn wir manches
eben nicht mehr ins neue Frühjahr
mitnehmen möchten – seien
es Angewohnheiten, Ängste oder
Sorgen aller Art. Nicht umsonst
gibt es ja die Neujahrsvorsätze.
Doch bis der Weihnachtsrummel
vergeht und wir im Arbeitsalltag
angekommen sind, gehen diese
häufig wieder verloren.
CHI
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