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Sandman - Albtraumland 1 - Der Lächelnde Mann (Leseprobe) DSANDM001

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„erinnerst du dich an

deine träume, flynn?“

nur als

ich jünger

war.

als ich richtig jung

war, hatte ich diesen

traum, in dem das ganze

haus aus süssigkeiten

bestand.

es gab eine

hülle, die wie holz

oder plastik oder metall

aussah, aber wenn

ich sie abzog, konnte

ich stücke anbrechen

und essen.

ich erinnere mich an eine seltsame

kleine pferdeskulptur auf

dem kaminsims, und im traum bestand

das pferd aus köstlicher

dunkler schokolade unter

der hülle ...

eines tages hab ich

reingebissen, weil ich

den traum für echt gehalten

hab, und mir ‘nen

zahn abgebrochen.

war zwar nur

ein milchzahn,

aber es gab einigen

ärger.


in der highschool

hatte ich schliesslich

jede woche

den gleichen

traum, ich

schwöre.

darin ging es

um die beliebten

kids ... und die

rüpel an meiner

schule ...

sie kamen zu mir

und entschuldigten

sich dafür, dass sie mich

so scheisse behandelt

hatten, und dann luden

sie mich ein, mit ihnen abzuhängen.

was?

echt, es ging so weit,

dass christina archer zu

mir kam und mir ein

sandwich anbot.

wir haben uns

echt nett unterhalten,

und sie sagte,

das müssten

wir bald wieder

tun.

fuck,

das ist

echt

krass.

ein teil von mir wollte

immer noch, dass diese

arschlöcher, die mir

das leben mit zwölf zur

hölle gemacht haben,

mich mochten.

wie

idiotisch ist

das?

ich hätte

ausflippen

können.

ich weiss noch, dass

christina in der siebten

klasse ihren freundinnen gesagt

hat, sie sollen mich zu

keiner geburtstagsparty

einladen.

denn erstens

wär ich möglicherweise

eine lesbe, und

zweitens würde ich nur in

einer ecke sitzen und heulen,

aber geburtstagspartys

sollen ja lustig sein.

aber im

weisen alter

von siebzehn

jahren träumte

ich davon, dass

sie nett zu

mir wäre.


ich hab viel über die

zukunft nachgedacht. ich

dachte ... na ja ... sie würde

etwas besonderes sein.

ich würde etwas besonderes

sein.

aber jetzt wird alles

immer nur noch schrecklicher.

alles fällt auseinander,

und am besten betäubt

man sich ...

... ehe das wasser des

hudson über die ufer tritt

und ganz brooklyn verschlingt

und all meine gemälde

in der tiefe bluten

und verrotten.

aber klar,

ich hatte auch

ganz andere

träume.

normale.

manchmal

denke ich so

was.

ich benutze latexfarbe

und stelle mir vor,

dass in naher zukunft, wenn

new york im meer versunken

ist, diese farbe einen fisch

vergiftet.

früher hab

ich geträumt, ich

stünde in einer

tollen galerie und

würde mit klugen

leuten über kluge

sachen reden. ich hätte so

ein unglaubliches

leben, auf das

christina archer neidisch

wäre.

nun aber

denke ich an den

fisch, der an meinem

gemälde nagt, nachdem

wir alle ertrunken

sind.


flynn?

sorry.

ich war

einen moment

abgelenkt.

aber zu deiner

frage. ja, ich

habe geträumt.

aber das

ist lange

her.


mm ...

ja ...


oh

fuck ...


nein.

bitte.

nicht

wieder.

du denkst

darüber nach,

nicht wahr?

nach ...

... liebe.

eure körper

aneinander gepresst.

muskeln und fleisch,

die sich umschlingen.

du weisst, du willst

sie nicht so halten.

darum hast du

teile der anderen

aufbewahrt, stimmt's?

weil es sich nicht so

anfühlt. also suchst

du anderswo ... nach

glück. nach beachtung.


wo ist

das?

ich ...

woher

stammt dieser

raum?

dieses mädchen,

flynn.

von der

party.

sie geht

aufs college.

hmm.

hast

du die gemalt?

was?

nein.

ich verstehe

nicht ... gewöhnlich

läuft

dieser albtraum

anders.

sie sehen

wie ich aus,

oder?


ich ...

ich weiss

nicht.

doch,

das bin

ich.

wirst

du ... nun

meine augen

essen?

ja.

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