vsao Journal Nr. 1 - Februar 2023
Frequenz - was das Hertz bewegt Politik - Spitäler im Notfallmodus Betablocker - Anwendung in der pädiatrischen Dermatologie Husten - die pharmakologische Sicht
Frequenz - was das Hertz bewegt
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Editorial<br />
Mit schöner<br />
Regelmässigkeit<br />
Catherine Aeschbacher<br />
Chefredaktorin <strong>vsao</strong> <strong>Journal</strong><br />
Ein ganzes Jahrhundert hat es gedauert, bis die Existenz<br />
von Gravitationswellen belegt werden konnte. 1916 hatte<br />
Albert Einstein deren Existenz theoretisch begründet.<br />
Er bezweifelte jedoch, dass es jemals möglich sein würde,<br />
eine solche Welle zu messen. Im <strong>Februar</strong> 2016 veröffentlichte ein Team<br />
von drei amerikanischen Physikern die Resultate seiner Forschung.<br />
Wenige Monate zuvor war es ihnen gelungen, erstmals eine Gravitationswelle<br />
direkt zu messen. Für diesen Durchbruch erhielten<br />
die Forscher 2017 den Nobelpreis für Physik. Wie alle Wellen weisen<br />
Gravitationswellen Frequenzen auf; der Bereich liegt übrigens<br />
zwischen 10 –18 und 10 4 Hertz.<br />
Alle fünf Sekunden legt eine Termitenkönigin ein Ei. Eingemauert<br />
in einer kleinen Kammer verbringt sie zusammen mit dem Termitenkönig<br />
ihr Leben, unablässig mit der Produktion von Nachwuchs<br />
beschäftigt. Diese und weitere «tierische» Frequenzen, etwa das Sonar<br />
der Fledermäuse, finden sich in unserem Schwerpunkt zum Thema<br />
Frequenz. Von der Fähigkeit der Fledermäuse, den Raum mittels<br />
Schallwellen zu erkennen, wurde Daniel Kish inspiriert. Der bereits<br />
als Kleinkind erblindete Kish entwickelte die sogenannte Klick sonar-<br />
Technik, die Blinden und Sehbehinderten hilft, den Raum «mit den<br />
Ohren zu erfahren». Mehr dazu ebenfalls im Fokusteil. Um die Ohren<br />
beziehungsweise um den guten Ton geht es in der Reportage über die<br />
Geigenbauschule Brienz und im Artikel über die Akustik von Konzertund<br />
Operationssälen. Die Anzahl regelmässig wiederkehrender<br />
Ereignisse in einem bestimmten Zeitraum beschränkt sich jedoch<br />
keineswegs auf die Physik oder die Natur. Das zeigt unser Text zu<br />
Frequenzen in den Religionen: Durch die Abfolge von Arbeits- und<br />
Feiertagen haben sie bis heute einen grossen Einfluss auf unseren<br />
Lebensrhythmus.<br />
Mit (un)schöner Regelmässigkeit bekommt eine Abfuhr, wer momentan<br />
freie Spitalbetten sucht. Assistenzärztinnen und -ärzte verbringen<br />
Stunden mit derartigen Anfragen. Schuld an den «geschlossenen<br />
Betten» sind primär der Mangel an Pflegefachkräften, fehlende Koordination<br />
sowie verfehlte gesundheitspolitische Entscheidungen.<br />
Mehr hierzu im Politikteil.<br />
Regelmässig wiederkehrend – wenigstens im Jahr <strong>2023</strong> – sind schliesslich<br />
unsere beiden neuen Kolumnen. In der Rubrik «Weiterbildung/<br />
Arbeitsbedingungen» beschreibt Camille Bertossa ihre ersten Erfahrungen<br />
als Assistenzärztin. Und unter dem Titel «Der besondere Ort»<br />
verraten die Redaktionsmitglieder des <strong>vsao</strong> <strong>Journal</strong>s ihre Lieblingsplätze.<br />
Den Auftakt macht ein spezielles Chalet, das zu frequentieren<br />
sich zweifellos lohnt.<br />
<strong>vsao</strong> /asmac <strong>Journal</strong> 1/23 5