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Unterwegs, Mai 2019

Brügglis jüngste Seiten erzählen von Lernenden, die sich aufs Vorstellungsgespräch vorbereiten. Sie stellen Ihnen «Caree» vor, die neue Hundebox von Brügglis Eigenmarke 4pets. Und sie zeigen Ihnen, wie kunstvoll eine Mitarbeiterin mit Farbe und Pinsel umgeht.

Brügglis jüngste Seiten erzählen von Lernenden, die sich aufs Vorstellungsgespräch vorbereiten. Sie stellen Ihnen «Caree» vor, die neue Hundebox von Brügglis Eigenmarke 4pets. Und sie zeigen Ihnen, wie kunstvoll eine Mitarbeiterin mit Farbe und Pinsel umgeht.

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unterw e gs<br />

Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli 0519<br />

Ausgabe Nummer 41, <strong>Mai</strong> <strong>2019</strong><br />

www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Co-Packing<br />

Arrangieren, kombinieren, verpacken:<br />

Hier ist viel Handarbeit gefragt.<br />

Was gut tut<br />

Beim Malen taucht Lea Keller<br />

in eine andere Welt ein.<br />

Social Media<br />

Es lohnt sich, sich mit den Chancen<br />

und Bürden zu befassen.<br />

18 8 26


Inhalt<br />

18–21<br />

Co-Packing<br />

Muster-Sets arrangieren, Drucksachen komplementieren, adressieren<br />

und versenden: Die Möglichkeiten im Co-Packing sind gefragt<br />

– bei Kunden wie bei Mitarbeitenden. Grossaufträge haben<br />

zu einem Wachstum geführt und ermöglichen eine Weiterentwicklung<br />

des Angebots.<br />

26 Social Media 8 Was gut tut<br />

Impressum<br />

Idee, Konzept, Redaktion : Michael Haller, Sarina Neuhauser<br />

Layout-Konzept, Satz: Regina Furger<br />

Bild :<br />

Felix Gmünder, Regina Furger<br />

Titelbild :<br />

Arrangiert von Regina Furger<br />

mit einem Bild von Roger Nigg<br />

Fotos :<br />

Roger Nigg, Shutterstock<br />

Druck, Auflage : Brüggli Medien, 2'800 Ex.<br />

Herausgeber :<br />

Brüggli, 8590 Romanshorn<br />

www.brueggli.ch, www.unterwegs.brueggli.ch<br />

Awards<br />

2018 · Bronzene Feder des Schweizerischen Verbandes für interne und<br />

integrierte Kommunikation SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine<br />

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2016 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

· Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2015 · Internationaler Sonderpreis der European Association for<br />

Internal Communication FEIEA: «Best practice in internal<br />

magazine supporting a social project»<br />

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine<br />

· Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte<br />

2014 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte<br />

2013 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte<br />

2011 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine<br />

4<br />

11<br />

12<br />

16<br />

22<br />

24<br />

32<br />

36<br />

37<br />

38<br />

41<br />

42<br />

46<br />

Lernende im Aufbruch: Tipps fürs Bewerbungsgespräch<br />

Nachgefragt: Bereit für die grosse Prüfung?<br />

Die Talentschmiede<br />

4pets bekommt Zuwachs<br />

Wie erfolgreich darf ein Sozialunternehmen sein?<br />

Brückenschlag: Unser Partner: Veloplus<br />

Im Sog des Smartphones<br />

Nachgefragt: Drei Tage ohne Strom – was nun?<br />

Brügglianer: 10 Fragen an …<br />

Kreative Energieschübe für Xöff<br />

Rätsel: Wer findet die fünf Unterschiede?<br />

Dies & Das<br />

Jubilarinnen und Jubilare


Editorial<br />

<strong>Unterwegs</strong> für<br />

die Kraft des Wortes<br />

«Mitenand & fürenand» verkündet ein Band bunter<br />

Buchstaben. Sie hängen an der Fensterfront im Co-Packing,<br />

einem Bereich, von dem wir in diesem «<strong>Unterwegs</strong>»<br />

erzählen (Seite 18). «Mitenand & fürenand» ist an<br />

einer Abteilungssitzung entstanden. Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben gemeinsam<br />

darüber befunden und dann zusammen<br />

das Band gefertigt. So ist es mehr<br />

als eine gutgemeinte Dekoration oder ein<br />

aufgesetzter Motivationsspruch: Es ist ein<br />

Versprechen, ein gemeinsam verankertes<br />

Motto, das von Taten lebt.<br />

Social Media haben das Potenzial, das Versprechen vom Miteinander<br />

ins Gegenteil zu kehren. Mobbing, Hetze und unfaire Kommentare<br />

statt Dialog, Austausch und konstruktive Verständigung: Auch<br />

Brüggli setzt sich mit den Chancen und Bürden von Instagram,<br />

Facebook und Co. auseinander (Seite 26). Im Zentrum stehen die<br />

Lernenden, die im Umgang mit den elektronischen Medien Orientierung<br />

brauchen – nicht mit dem Mahnfinger, sondern mit gebündelter<br />

Information. Das gilt übrigens auch im Bewerbungscoaching:<br />

Wir zeigen ab Seite 4, welche Tipps die Lernenden fürs<br />

Vorstellungsgespräch erhalten. Noch mehr Ratschläge bekommen<br />

«Mitenand & fürenand»<br />

ist ein Versprechen,<br />

das von Taten lebt.<br />

Sie auf Seite 32: Es geht um den Smartphone-Entzug und die Freiheit,<br />

die einen erfüllen kann, wenn die elektronischen Verlockungen<br />

nicht allgegenwärtig sind.<br />

Wie erfolgreich darf ein Sozialunternehmen<br />

sein? Ein Klärungsversuch befasst sich mit<br />

Spannungsfeldern und dem Stellenwert einer<br />

guten Auftragslage (Seite 22). Auf Seite<br />

16 zeigen wir Ihnen die neue Hundetransportbox<br />

Caree; mit ihr schliesst Brügglis Eigenmarke<br />

4pets eine Lücke. In viele Arbeitsschritte<br />

involviert: Mitarbeitende mit Rente und Lernende, die sich<br />

für ihr Produkt einsetzen. Was mit Interesse und Leidenschaft möglich<br />

ist, zeigt auch das Beispiel von Lea Keller, die sich vom Malen<br />

beflügeln lässt (Seite 8).<br />

Im Miteinander dieser und vieler weiterer Themen ist ein neues<br />

«<strong>Unterwegs</strong>» gediehen – für Sie, für alle –, wie immer unter dem<br />

Leitspruch: Vielfalt statt Einfalt.<br />

Michael Haller,<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung


Was gut tut<br />

Lernende im Aufbruch<br />

Schnell ein Kebap und dann in High Heels zum Bewerbungsgespräch<br />

stöckeln? Es gibt bessere Ideen. Brügglis Arbeitsassistenz<br />

thematisiert sie mit den Lernenden im letzten Lehrjahr.<br />

Brüggli bildet Lernende in 40 Berufen aus. Davon sind jährlich ungefähr<br />

70 auf der Suche nach einer ersten Anstellung, vorwiegend<br />

im regulären Arbeitsmarkt. Damit der Schritt ins Arbeitsleben gelingt,<br />

müssen sich die Jugendlichen Kompetenzen aneignen,<br />

die für das erste Zusammentreffen mit einem potenziellen<br />

Arbeitgeber nötig sind. Gut vorbereitet zu einem Vorstellungsgespräch<br />

zu erscheinen und dort selbstsicher aufzutreten,<br />

wird heute erwartet. Einfach ist das nicht, vor allem<br />

wenn die Erfahrung fehlt. Nur wenige sind aufgrund ihrer beruflichen<br />

Biografie schon routinierter.<br />

Stärken benennen<br />

Im Bewerbertraining, das die Arbeitsassistenz für die<br />

Lernenden durchführt, fällt auf, dass sie Mühe haben, aus<br />

dem Stegreif Stärken zu benennen. Mittels Fragen werden<br />

sie an das, was sie gut können, herangeführt. «Das ist wohl<br />

die grösste Herausforderung», sagt Jobcoach Cornelia Wäger.<br />

«Die Lernenden sind oft im Negativen verhaftet, in dem,<br />

was ihnen Probleme macht.» In den gut drei Stunden, in denen<br />

sich die jungen Berufsleute mit Vorstellungsgesprächen befassen<br />

und das richtige Auftreten und Verhalten in Rollenspielen<br />

üben, lockt sie Vanni Bonazza, Leiter der Arbeitsassistenz und Moderator<br />

des Workshops, immer wieder aus der Reserve, gibt konstruktives<br />

Feedback und ermuntert sie zu mehr Selbstvertrauen.<br />

Auch wie man Schwächen benennen und damit die Wirkung beeinflussen<br />

kann, lernen sie. Humorvoll und dadurch einprägsam<br />

vermittelt der Leiter der Arbeitsassistenz auch, was man in solchen<br />

Gesprächen besser nicht antwortet: «'Das RAV schickt mich'<br />

ist natürlich ein No-Go, wenn man nach dem Grund für die Bewerbung<br />

gefragt wird.»<br />

Tipps fürs Vorstellungsgespräch<br />

• Saubere, angemessene Kleidung in dezenten Farben: keine zerrissenen Hosen,<br />

keine zu kurzen Röcke oder Kleider, keine tiefen Ausschnitte<br />

• Saubere, angemessene Schuhe: keine Flipflops, keine High Heels<br />

• Gepflegtes Auftreten: frisierte Haare, gepflegter Bart, geputzte Zähne<br />

• Keine unangenehmen Gerüche: Deo verwenden, sparsam mit Parfum umgehen,<br />

keine Zigaretten-Fahne, Knoblauch und Zwiebeln vermeiden<br />

• Dezentes Make-up<br />

• Dezenter Schmuck


unterwegs 0519 5<br />

Der nächste Schritt<br />

steht an: in der<br />

Berufswelt Fuss fassen.<br />

Nonverbal kommunizieren<br />

Letztlich geht es aber nicht nur um das, was eine Bewerberin im<br />

Vorstellungsgespräch sagt. Auch Mimik, Gestik, Körperhaltung und<br />

andere nonverbalen Signale haben einen Einfluss, wie einen das<br />

Gegenüber wahrnimmt. Vanni Bonazza mimt den Bewerber und<br />

fläzt sich lässig in den Stuhl, um die Wirkung überspitzt zu demonstrieren.<br />

Thematisiert wird auch die äussere Erscheinung: Muss<br />

ich mich in Schale werfen, wenn ich mich als Logistiker bewerbe?<br />

Was ist mit Zigaretten vor dem Gespräch? Wie kommen Bartstoppeln<br />

und Out-of-Bed-Frisuren an? Sind Flipflops okay? Der erste<br />

Eindruck ist wohl nirgends so wichtig wie in einem solchen Gespräch.<br />

Eine zweite Chance dafür gibt es nicht.<br />

Digitales Verhalten<br />

Früher hat ein Arbeitgeber auf der Grundlage eines spannenden<br />

Dossiers zum Gespräch eingeladen. Heute hat er die Möglichkeit,<br />

das Bild des Bewerbers anhand Internet-Recherchen zu vervollständigen.<br />

Verhält sich ein Stellensuchender in sozialen Medien<br />

unpassend, ist die Chance hoch, dass er gar nicht erst eingeladen<br />

wird. Peinliche Bilder sind nur ein Teil des möglichen Verhängnisses:<br />

Auch mit Kommentaren und Bewertungen kann man sich diskreditieren.<br />

Wer sich beispielsweise über den aktuellen Arbeitgeber<br />

oder Ausbildungsbetrieb negativ äussert – egal ob digital oder im<br />

Gespräch – dürfte es schwer haben, denn der zukünftige Arbeitgeber<br />

schliesst daraus, dass er der nächste in der Kritikreihe sein<br />

wird. Um die Lernenden in diesen wichtigen Themen zu sensibilisieren,<br />

hat die Unternehmenskommunikation Social-Media-Fortbildungen<br />

durchgeführt (siehe Seite 28).<br />

Gut unterstützt<br />

Mit dem Wissen und den Übungen aus diesen Schulungen sind<br />

die Lernenden gut gerüstet für das, was sie im nächsten Schritt erwartet.<br />

Lernende, bei denen es trotzdem nicht sofort klappt mit einer<br />

ersten Anstellung, sind nicht auf sich alleine gestellt. Die Jobcoaches<br />

der Arbeitsassistenz unterstützen in solchen Fällen bis zu<br />

vier Monate nach dem Lehrabschluss.<br />

So hat sich Jan Bösch, der die<br />

Ausbildung zum Praktiker PrA<br />

Logistik abschliesst, an Bewerbungsgesprächen<br />

präsentiert.<br />

Auch Tatiana Dos Santos, lernende<br />

Restaurantangestellte EBA, fühlt<br />

sich wohl in ihrem Outfit.<br />

Bilder: Roger Nigg<br />

Sarina Neuhauser,<br />

Kommunikationsspezialistin


Was gut tut<br />

«Wir waren auch mal jung»<br />

Michael Brecht, Leiter Berufsbildung /<br />

HR Projekte Genossenschaft Migros Ostschweiz,<br />

Gossau<br />

Bewerber-Recherchen im Internet sind aufwendig<br />

und im Hinblick auf den Datenschutz<br />

problematisch. Trotzdem ist es heute bei vielen<br />

Arbeitgebern Usus, Personen in Google<br />

einzugeben und Social-Media-Profile<br />

zu sichten. Ich habe dafür keine Zeit. Aber<br />

auch unsere Rekrutierungssoftware verfügt<br />

über eine Funktion, die Bewerber-<strong>Mai</strong>ladressen<br />

mit Facebook-Profilen abgleicht. Professionelle<br />

Recherche-Möglichkeiten sind<br />

heute also durchaus vorhanden.<br />

Aus diesem Grund empfehle ich Lernenden,<br />

seriöse Social-Media-Profile zu pflegen,<br />

Auch wenn im Zeitalter digitaler Medien klassische<br />

Bewerbungsmappen verschwinden,<br />

müssen die Bewerbungsunterlagen volldie<br />

keine Fehlinterpretationen zulassen. Im<br />

Zweifel lieber ein Partybild weniger publizieren<br />

und damit vermeiden, dass ein potenzieller<br />

Arbeitgeber sich ein falsches Bild<br />

macht. Trotzdem darf man nicht vergessen,<br />

dass wir alle mal jung und hie und da vielleicht<br />

unvernünftig waren.<br />

Informationen, die das Internet hergibt, sind<br />

per se einseitig und unvollständig. Davon<br />

möchte ich mich nicht beeinflussen lassen.<br />

Ob jemand für eine Stelle geeignet ist,<br />

lässt sich nicht anhand des Facebook-Profils<br />

beurteilen.<br />

«Es braucht eine gesunde Skepsis»<br />

Es ist schon vorgekommen, dass ich in Google<br />

nach einem Foto eines Bewerbers gesucht<br />

habe, wenn ein solches in den Unterlagen<br />

fehlte. Wenn ich dann zum Beispiel<br />

auf ein Bild im Rahmen eines Sport- oder<br />

Musikvereins stosse, fällt das positiv auf.<br />

Obwohl Internet-Recherchen bei Arbeitgebern<br />

immer populärer werden, sollte man<br />

vorsichtig sein, denn nicht alle Informationen<br />

sind wahr. Sie könnten auch von Dritten<br />

ins Netz gestellt worden sein.<br />

ständig sein. Einen guten Eindruck macht<br />

es, wenn im Motivationsschreiben das Unternehmen,<br />

die Produkte oder die Branche<br />

thematisiert werden. Zudem rate ich, in Bewerbungsgesprächen<br />

unbedingt Fragen zu<br />

stellen, beispielsweise zur Stelle, zum Arbeitsplatz,<br />

zum Vorgänger, den Herausforderungen,<br />

zum Betriebsklima oder den Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Das zeugt von<br />

ernsthaftem Interesse, was sich beim Gesprächspartner<br />

positiv auswirkt. Letztlich<br />

geht es ja darum, das Gegenüber zu überzeugen,<br />

dass man die richtige Kandidatin ist.<br />

Ich wünsche Brügglis Lernenden viel Erfolg.<br />

Renate Gutschi, Berufsbildnerin<br />

Bernina International AG,<br />

Steckborn<br />

In sozialen Medien negativ<br />

auffallen, kann Konsequenzen<br />

auf der Stellensuche haben.


unterwegs 0519 7<br />

«Auch online gilt:<br />

Komplett muss es sein»<br />

Ich google keine Personen im Internet. Für mich zählt der Eindruck<br />

des Bewerbungsdossiers: Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und<br />

Zeugnisse schaue ich mir genau an und achte auf Vollständigkeit.<br />

Beim Vorstellungsgespräch und anschliessendem Schnuppertag<br />

zeigt sich dann, ob das, was die Unterlagen versprechen, auch<br />

wirklich auf den Bewerber zutrifft.<br />

Einerseits ist mit dem Internet vieles einfacher und schneller geworden.<br />

Zum Beispiel Bewerbungen per <strong>Mai</strong>l senden. Aber Achtung:<br />

Das unkomplizierte digitale Einreichen von Bewerbungen<br />

befreit nicht vom Bewerbungsschreiben. Nur Lebenslauf und Zeugnisse<br />

senden, reicht nicht aus. Andererseits lassen sich im Internet<br />

Informationen finden, die früher nicht zugänglich waren – wenn<br />

man danach sucht. Das kann sich für einen Bewerber unter Umständen<br />

negativ auswirken.<br />

Bernadette Hinny, Geschäftsleitung<br />

und Personalverantwortliche<br />

Hotel Bad Horn, Horn<br />

Als angehender Informatiker EFZ<br />

Fachrichtung Systemtechnik sucht<br />

Christoph Sager eine Stelle in der<br />

IT-Branche.


Was gut tut<br />

Die Welt in Bildern<br />

Den Alltag hinter sich lassen, abschalten und in eine andere<br />

Welt eintauchen: So beschreibt Lea Keller das Erlebnis,<br />

wenn sie den Pinsel in die Hand nimmt und zu malen beginnt.<br />

Bereits mit zehn Jahren hat die heute 25-Jährige gemerkt,<br />

dass ihr das Malen liegt. Mit einer kurzen Unterbrechung<br />

gehört es seither zu einem fixen Bestandteil<br />

in ihrem Leben. Ein bis zwei Mal pro Woche fährt sie<br />

ins Atelier, wo sie sich mit Ihresgleichen trifft: mit Menschen, die<br />

ihre Leidenschaft teilen. In ihrer Gesellschaft fühlt sie sich wohl<br />

und verstanden.<br />

Ein Abbild der aktuellen Lebenssituation<br />

Die Sujets für ihre Bilder wählt Lea meistens spontan<br />

aus, zum Beispiel aus einem Buch oder von<br />

einem Foto. Es sind realistische Motive wie Landschaften,<br />

Blumen oder Tiere. Für den Betrachter<br />

mag sich die Verbindung zwischen der Malerin<br />

und ihren Bildern nicht direkt erschliessen. Für<br />

Lea jedoch hat jedes Werk eine Bedeutung,<br />

denn es bildet eine gewisse<br />

Situation ihres Lebens ab.<br />

Auch Jahre später erinnert sie sich<br />

beim Betrachten noch genau an<br />

die Lebensumstände und die entsprechenden<br />

Gefühle. Auch Bilder,<br />

die aus schwierigen Situationen entstanden sind, geben ihr<br />

im Nachhinein ein gutes Gefühl: «Ich blicke zurück und realisiere,<br />

dass ich diese oder jene Schwierigkeit gemeistert habe.<br />

Das macht mich stolz.»<br />

Selbstkritisch und selbstbewusst<br />

Das Malen hat Lea generell zu einem grösseren Selbstbewusstsein<br />

verholfen. Wenn es um ihre Bilder geht, geht sie zwar hart<br />

mit sich ins Gericht. In ihren kritischen Augen prägt Fehlerhaftes<br />

noch lange ihr Urteil – bis mit der Zeit die Erinnerung ans Original<br />

verblasst. Trotzdem anerkennt Lea heute, dass sie ein gewisses<br />

Talent besitzt. Sie kann etwas und unterscheidet sich in dieser<br />

Fähigkeit nicht im Geringsten von einem Menschen, der sich<br />

normal fortbewegen kann. Das tut gut und schafft Normalität.<br />

Traumberuf Arztsekretärin<br />

Lea ist ausgebildete Arztsekretärin. Eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt<br />

war ihr jedoch bisher verwehrt. Seit drei Jahren ist sie<br />

nun bei Brüggli und unterstützt die Arbeitsassistenz in der Administration<br />

– nach wie vor mit einem klaren Ziel vor Augen: eines<br />

Tages als Arztsekretärin in einem Spital zu arbeiten. Das Ziel ist<br />

greifbarer denn je, denn Lea absolviert gerade ein Praktikum in


unterwegs 0519 9<br />

Seit 15 Jahren ist Malen<br />

ihre Leidenschaft.<br />

der Schulthess Klinik in Zürich. Ob es zu der ersehnten Festanstellung<br />

kommt, wird sich zeigen. Wir drücken ihr die Daumen.<br />

Feedback von anderen<br />

Die junge Frau drängt sich nicht gerne in den Vordergrund. Es<br />

war ihr dementsprechend auch ein Anliegen, dass es in diesem<br />

Beitrag um ihre Bilder und nicht um sie geht. Lange Zeit hat sie<br />

nur für sich selbst gemalt, als eine Art Ausgleich zum Alltag, vergleichbar<br />

mit sportlichen Aktivitäten. Lea nennt es geistiges Auspowern.<br />

«Egal in welcher Stimmung ich starte, nachher fühle ich<br />

mich immer besser», sagt sie. Nach und nach habe sie aber gemerkt,<br />

dass ihre Bilder auch bei den Mitmenschen Anklang finden<br />

und positive Reaktionen auslösen.<br />

Seit einem knappen Jahr zieren einige ihrer<br />

Bilder die Büroräume der Arbeitsassistenz.<br />

Nach 15 Jahren Malerfahrung und einigen<br />

Überredungskünsten von Menschen<br />

aus ihrem Umfeld ist Lea letztes Jahr endgültig<br />

über ihren Schatten gesprungen:<br />

Vor Weihnachten präsentierte sie ihre Bilder zum ersten Mal öffentlich.<br />

«Es war einfach genial», schwärmt sie. «Sehr viele Leute<br />

haben sich für meine Bilder interessiert. Es ist mir sogar gelungen,<br />

die Komplimente<br />

anzunehmen.»<br />

«Beim Malen<br />

kann ich alles<br />

vergessen.»<br />

Kreatives Schaffen<br />

braucht Zeit<br />

Lea bleibt sich selber<br />

treu. Auch wenn sie mittlerweile<br />

ihre Malleidenschaft<br />

auf Facebook und Instagram<br />

präsentiert und hin und wieder auch<br />

auf Auftrag Bilder malt, kommt nur auf<br />

die Leinwand, was ihr<br />

selbst zusagt. Wichtig ist ihr auch,<br />

genügend Zeit zu haben, denn Termindruck<br />

ist Gift für einen kreativen Prozess wie<br />

das Malen. Ein Bild wegzugeben, das von<br />

Anfang an für jemand anderes bestimmt<br />

war, fällt Lea wesentlich leichter, als sich<br />

von früheren Werken zu trennen. «An diesen Bildern hängen zu<br />

viele Erinnerungen.» Nur bei einzelnen kann sie sich vorstellen,<br />

sie in ein neues Zuhause zu geben. Vor einigen Jahren hat sie<br />

«Ich bin auch nur ein Mensch.<br />

Einfach mit einer anderen<br />

Fortbewegungsart.»<br />

Jedes Bild erinnert Lea Keller an eine<br />

bestimmte Situation in ihrem Leben.<br />

Bilder: Roger Nigg


Was gut tut<br />

ein paar bestehende Bilder verkauft, um sich einen Traum zu verwirklichen:<br />

«Ich habe mir einen Monoskibob gekauft.» Mit ihm<br />

besuchte sie regelmässig Sportcamps von PluSport, dem Dachverband<br />

des schweizerischen Behindertensportes, und saust nun<br />

jedes Jahr im Winter mit einem Skilehrer aus einer der Paraplegikervereinigung<br />

angeschlossenen Skischule die Pisten runter.<br />

Weshalb malt Lea eigentlich nicht zu Hause? Wäre das nicht praktischer?<br />

Einerseits, weil es aufwendig ist, alle Utensilien herzurichten<br />

und die Umgebung zum Schutz vor Malflecken abzudecken.<br />

Zudem würde auch der soziale Austausch mit anderen fehlen.<br />

Andererseits würde sie zu Hause zu viel Zeit vor der Staffelei<br />

verbringen und<br />

sich in endlosen<br />

Korrekturen verlieren. «Im<br />

Atelier kann ich besser zum Abschluss<br />

kommen. Da sagt mir die Zeichenlehrerin,<br />

wann’s genug ist», sagt sie mit einem Augenzwinkern.<br />

Sarina Neuhauser,<br />

Kommunikationsspezialistin<br />

«In jedem Bild sehe<br />

ich eine Situation<br />

meines Lebens.»<br />

Lea Keller malt nur Motive,<br />

die ihr selber zusagen.


unterwegs 0519 11<br />

Nachgefragt<br />

Bereit für die grosse Prüfung?<br />

Ein grosser Moment auf dem Ausbildungsweg:<br />

Die Qualifikationsverfahren und Abschlussprüfungen<br />

stehen an. Gut vorbereitet?<br />

Gamze Ozcan,<br />

Restaurantangestellte EBA<br />

Am 1. Juni findet die erste Prüfung<br />

statt und am 3. Juni bereits die praktische.<br />

Dieser Teil macht mir Bauchweh.<br />

Es kostet mich Überwindung, mit<br />

anderen Personen zu reden, und dennoch<br />

gehört es auch zu den Aufgaben<br />

einer Restaurantangestellten, dem<br />

Gast die Speise- oder Weinkarte zu<br />

präsentieren. Das übe ich regelmässig.<br />

Tipp: Bei Unklarheiten nachfragen<br />

und Termine notieren, zum<br />

Beispiel im Handy.<br />

Carola Spirig, Textilpraktikerin EBA<br />

Für die praktischen Prüfungen fühle<br />

ich mich vorbereitet. Die praktische<br />

Arbeit gehört ja zum täglichen Brot.<br />

Vor den mündlichen Prüfungen habe<br />

ich Bammel. Was, wenn ich keine Antwort<br />

auf die Frage des Experten weiss?<br />

Dennoch mache ich einen grossen<br />

Bogen um die Ordner mit dem Lernstoff.<br />

Vielleicht lerne ich im letzten<br />

Moment? Last-Minute-Lernen sozusagen.<br />

Augen zu und durch!<br />

Robin Morf, Mechanikpraktiker EBA<br />

Es ist eine anstrengende Zeit. Täglich<br />

lerne ich mindestens eine halbe<br />

Stunde – an den Wochenenden mehr,<br />

vor allem sonntags. Bei mir funktioniert<br />

es gut, wenn mich jemand<br />

abfragt. Auf Lernkarten notiere ich<br />

Stichworte und auf der Rückseite<br />

wichtige Infos dazu. Ich gebe nicht so<br />

schnell auf und kämpfe für meinen<br />

Abschluss. Pausen sind auch<br />

nötig: Dann schaue ich auf DMAX<br />

«Steel Buddies».<br />

Alexander Rusch,<br />

Printmedienpraktiker EBA<br />

Die praktische Prüfung sieht wie ein<br />

normaler Arbeitstag aus – mit einem<br />

Unterschied: Experten kontrollieren<br />

die Arbeit und nebenher schreibe ich<br />

ein Protokoll. Ich werde einen Auftrag<br />

von A bis Z durchführen und mit der<br />

Schneid- und Falzmaschine arbeiten.<br />

Die Kriterien? Die Qualität der Arbeit,<br />

aber auch die Pünktlichkeit wird<br />

beurteilt. Die schriftliche Prüfung<br />

ist noch weit weg. Im Juni? Dann<br />

beginne ich zu lernen.<br />

Cyrill Bevilacqua,<br />

Systemtechniker EFZ<br />

Das letzte halbe Jahr war turbulent.<br />

Und jetzt geht es mir so gut wie schon<br />

lange nicht mehr. Ich bin bereit für die<br />

individuelle praktische Arbeit (IPA),<br />

die 30 % der Abschlussnote ausmacht.<br />

Ins Labornetz von Brüggli füge<br />

ich eine Erweiterung ein: ein virtuelles<br />

Firmennetz. Dies hat einen praktischen<br />

Nutzen, was mir bei der Wahl<br />

des Projekts wichtig war. Zur Vorbereitung<br />

studiere ich die Bewertungskriterien<br />

und wiederhole relevanten Stoff.<br />

Nachgefragt: Christian Schlatter,<br />

Mitarbeiter Integrationsmassnahmen<br />

Bilder: Carlo Tschudi, lernender Mediamatiker<br />

Andreas Schur, Büroassistent EBA<br />

Die Lehrer der Berufsschule üben<br />

Druck aus, dass wir Schüler uns fleissig<br />

auf die EBA-Prüfungen vorbereiten.<br />

Dabei haben wir das komplette<br />

4. Semester für die Vorbereitungen<br />

reserviert. Ich nehme es locker.<br />

Deutsch brauche ich nicht viel zu<br />

lernen; vor allem auf Wirtschaft und<br />

IKA (Information, Kommunikation und<br />

Administration) bereite ich mich vor.<br />

Adrian Frei, Polygraf EFZ<br />

Die praktische Prüfung findet an vier Tagen<br />

statt. Und dennoch wird die Zeit<br />

knapp werden: Broschüre, Bildmontage,<br />

Diagramm und PDF erstellen werden<br />

geprüft. Wäre da nicht der Zeitdruck.<br />

Die schriftliche Prüfung umfasst<br />

Schulstoff von vier Jahren: Das sind acht<br />

stolze Bundesordner. Tipp: Mit Markern<br />

wichtige Begriffe markieren – Fokus auf<br />

wichtig: Wer den ganzen Text anmalt,<br />

hat das Prinzip nicht begriffen.<br />

Stefan Cavegn,<br />

Printmedienpraktiker EBA<br />

Es läuft gut; die Noten zeigen es: 5.5 im<br />

Durchschnitt. Und die Probeprüfungen<br />

in der Berufsschule bestätigen mich.<br />

Voraussichtlich beginne ich im Sommer<br />

mit der EFZ-Ausbildung. Die praktische<br />

Prüfung wird keine Hexerei sein. Die<br />

Nervosität wird wie eine Welle kommen<br />

und wieder abflachen, sobald die Prüfungsfragen<br />

vor mir liegen.<br />

Patric Brändle,<br />

Unterhaltspraktiker EBA<br />

Man weiss halt nicht genau, was<br />

kommt. Das ist kein Grund zur Nervosität.<br />

Ruhig bleiben, lautet die Devise.<br />

Wie? Sich auf die Prüfungen vorbereiten<br />

hilft: Ich schreibe Zusammenfassungen<br />

und lasse mich von meinen<br />

Eltern abfragen. Übrigens, das ist<br />

die beste Methode zum Lernen.<br />

Durchlesen ist nicht effektiv.


Brüggli Industrie<br />

Blick in die Lehrwerkstatt: Das Ausbildner-Team<br />

macht die jungen Berufsleute fit für den Arbeitsmarkt.<br />

Von links: Cédric Näf, Roman Frehner, Heinz List<br />

Die Talentschmiede


unterwegs 0519 13<br />

Die Brüggli-eigene Lehrwerkstatt ermöglicht es,<br />

junge Berufsleute in mechanischen Berufen auszubilden.<br />

Hier haben viele Erfolgsgeschichten ihren Ursprung.<br />

Sie gehören zu den schönen Momenten im Leben eines Ausbildners:<br />

Man ruft bei einem externen Unternehmen an und am anderen<br />

Ende meldet sich ein ehemaliger<br />

Lernender. Vielleicht ist er mittlerweile Vorgesetzter<br />

oder bildet selber Lernende aus.<br />

«Das kommt vor und zwar gar nicht so selten»,<br />

sagt der ehemalige Ausbildner Roger<br />

Sommerhalder, seit einem Jahr Bereichsleiter<br />

Agogik Industrie Produktion. Jahr für<br />

Jahr macht das Ausbildner-Team der Lehrwerkstatt junge Berufsleute<br />

fit für den ersten Arbeitsmarkt. Die Erfolgsgeschichten sind<br />

ihr schönster Lohn.<br />

Verschiedene Ausbildungen<br />

Brügglis Mechanik-Lehrwerkstatt<br />

gibt es seit über 20 Jahren;<br />

vor gut zehn Jahren fand ein<br />

grösserer Umbau statt. Diesem<br />

verdankt sie ihr heutiges Aussehen<br />

und die Möglichkeit für verschiedene<br />

Berufsniveaus. Die Lernenden können die in den<br />

Bildungsplänen vorgegebenen Handlungskompetenzen<br />

allesamt hier erarbeiten und üben – und bei Einsätzen in anderen<br />

Abteilungen anwenden.<br />

Das Ausbildner-Team begleitet momentan 15 Lernende; alles junge<br />

Männer. Weibliche Lernende sind in diesen technischen Berufen<br />

eher selten. Wir sprechen von der zweijährigen Ausbildung zum<br />

Praktiker PrA Mechanik und zum Mechanikpraktiker EBA, von der<br />

dreijährigen Produktionsmechaniker-Lehre EFZ und von der vier<br />

Jahre umfassenden Ausbildung zum Polymechaniker EFZ.<br />

Hoher Koordinationsaufwand<br />

Die Diversität der Ausbildungen ist eine Herausforderung. Belegungspläne,<br />

die definieren, wann welcher Lernende welche<br />

Handlungskompetenzen erarbeitet, müssen jedes Jahr neu zusammengestellt<br />

werden, abgestimmt auf den Ausbildungsstand<br />

im jeweiligen Niveau. Drei bis zehn Wochen verbringen die Ler-<br />

«Es ist schön,<br />

ein Resultat in den<br />

Händen zu haben.»<br />

nenden ausserhalb der Lehrwerkstatt: in der Mechanik<br />

und Montage, in der Abteilung Qualität & Service sowie<br />

in der Werkzeugausgabe. In dieser<br />

Zeit bleibt der Ausbildner für sie zuständig,<br />

ganz nach dem Lehrmeisterprinzip.<br />

Das setzt einen engen Austausch mit<br />

den Vorgesetzten in den Abteilungen voraus.<br />

Auch für die Berufsfachschulen – sie<br />

befinden sich in Rorschach, Frauenfeld,<br />

Arbon und Romanshorn – sind die Ausbildner Ansprechpartner.<br />

«Für eine optimale Betreuung der Lernenden, lohnt es sich, den<br />

persönlichen Kontakt zu den Lehrern zu pflegen», sagt Ausbildner<br />

Roman Frehner.<br />

Auch junge Berufsleute auf anderen Ausbildungspfaden, beispielsweise<br />

zum Dipl. Qualitätsmanager oder zum Praktiker PrA Industrie<br />

allgemein und Qualitätskontrolle, absolvieren<br />

in der Lehrwerkstatt einzelne Module. Möglich<br />

sind hier auch Umschulungen:<br />

zum CNC-Operator BZ oder<br />

CNC-Programmierer<br />

BZ.<br />

Keine<br />

Trockenübungen<br />

Jeder reguläre Ausbildungsweg im<br />

Mechanikbereich startet mit der Basisausbildung,<br />

die Grundfertigkeiten wie Feilen, Drehen<br />

und Bohren umfasst. Anschliessend braucht es Arbeiten mit<br />

einem Ergebnis im Sinne eines Verwendungszwecks; das motiviert<br />

stärker als Trockenübungen. Ein Beispiel sind Pfeffermühlen:<br />

Die Lernenden stellen die Teile her und fügen sie zu einem<br />

Produkt zusammen, das sie behalten können. Der Einfallsreichtum<br />

der Ausbildner ist jedes Jahr aufs Neue gefordert; auch beim<br />

Entwickeln von Prüfungsaufgaben für die Qualifikationsverfahren<br />

der unterschiedlichen Niveaus. Sie werden alle intern durchgeführt<br />

und können bis zu 120 Stunden dauern.<br />

Lernende aus der<br />

Lehrwerkstatt sammeln<br />

viel Erfahrung.


Brüggli Industrie<br />

Projekte und Maschinenwartung<br />

Manchmal führt die Lehrwerkstatt Projekte für andere Abteilungen<br />

aus. Aus einem solchen ist der Prüfstand für die Abteilung<br />

Qualität & Service hervorgegangen, auf dem die Leggero-Veloanhänger<br />

getestet werden. Hin und wieder ist sie auch<br />

in Forschungsprojekte mit Hochschulen involviert.<br />

Zusätzlich fällt der Unterhalt von Maschinen der Brüggli-Center in<br />

ihren Aufgabenbereich. Wenn die Pasta-Maschine in der Gastronomie<br />

Usblick aussteigt, ist das ein Fall für angehende Mechaniker.<br />

Mit Unterstützung ihrer Ausbildner nehmen sie eine Fehlerdiagnose<br />

vor und reparieren den Defekt nach Möglichkeit gleich<br />

selbst. Das ist praktisch für die Usblick-Küche – um bei diesem<br />

Beispiel zu bleiben – und für die Lernenden eine gute Erfahrung.<br />

Gefragte Lernende<br />

Wie es um ihr Fachwissen bestellt ist, erfahren die Lernenden in<br />

Praktika bei Partnerunternehmen, wo sie erste Schritte im regulären<br />

Arbeitsmarkt machen. «Dort können sie sich mit anderen Lernenden<br />

messen. Im Idealfall wird ihnen bewusst, wie viel sie können»,<br />

sagt Roman Frehner. Das ist wichtig für ihre Entwicklung und<br />

beeinflusst die Lernmotivation positiv. Auch die Rückmeldungen<br />

der Verantwortlichen seien in der Regel erfreulich. Manchmal ergibt<br />

es sich auch, dass Lernende die Ausbildung bei einem Partnerunternehmen<br />

beenden. Ausschlaggebend sind dabei die Kompetenzen<br />

und natürlich muss ein geeigneter Ausbildungsbetrieb vorhanden<br />

sein. Der<br />

Arbeitsvertrag bleibt in dieser Zeit<br />

bei Brüggli. Nach Ausbildungsabschluss<br />

kommt es meistens zu einer Festanstellung,<br />

eine Situation, von der beide Seiten profitieren.<br />

Über ein solches Beispiel haben wir<br />

im letzten «<strong>Unterwegs</strong>» (November 2018)<br />

mit dem Portrait von Marlin Schmid berichtet.<br />

Brüggli-Lernende aus<br />

der Lehrwerkstatt sind gefragt: «Es gibt Firmen,<br />

die melden sich, weil sie gute Erfahrungen<br />

gemacht haben und noch mehr Lernende<br />

oder Lehrabgänger übernehmen möchten», sagt<br />

Roger Sommerhalder. Das Konzept Lehrwerkstatt<br />

scheint zu funktionieren.<br />

Die Lehrwerkstatt erlaubt<br />

eine ideale Vorbereitung auf<br />

den Berufsalltag.<br />

Sarina Neuhauser,<br />

Kommunikationsspezialistin<br />

«Der richtige Entscheid»<br />

Theodor Olbrich,<br />

Polymechaniker EFZ, 4. Lehrjahr<br />

Ich bin nach dem ersten Lehrjahr zu Brüggli<br />

gekommen. Das war die richtige Entscheidung.<br />

Hier war der Druck weniger hoch<br />

und wir hatten mehr Zeit für die Arbeitsschritte.<br />

Ein weiterer Vorteil: Das Spektrum<br />

an Werkzeugen und Materialien ist breiter<br />

als anderswo. An der IPA habe ich mit der<br />

CNC-Dreh- und der CNC-Fräsmaschine ein<br />

Stanzwerkzeug hergestellt. Anfangs stressten<br />

mich die Zeitvorgaben zu stark. Und dann ist<br />

es passiert: Ein Teilchen musste ich zweimal<br />

herstellen, was mein Bestreben, die Soll-Zeit<br />

zu erreichen, zunichtemachte. Die letzten<br />

Monate der Lehrzeit verbringe ich im Praktikumsbetrieb.<br />

Dort wechsle ich im Sommer<br />

wahrscheinlich in eine fixe Anstellung. Ich<br />

würde mich wieder für eine Polymechaniker-Lehre<br />

entscheiden, so könnte ich doch<br />

noch die Note 6 erreichen. Ein Studium im<br />

Energiebereich wäre bei einem Neuanfang<br />

jedoch auch eine Option.


unterwegs 0519 15<br />

«Interessante Abwechslung»<br />

Riccardo Currà,<br />

Produktionsmechaniker EFZ, 2. Lehrjahr<br />

Das Praktikum war eine interessante Abwechslung<br />

zum Alltag in der Lehrwerkstatt.<br />

Die Lernenden dort werden weniger begleitet;<br />

sie arbeiten autonomer. Es verträgt<br />

auch mehr Direktheit als bei uns, hatte ich<br />

das Gefühl. In der ersten Praktikumswoche<br />

war ich mit einem Kundenauftrag an der<br />

Drehmaschine beschäftigt. Die Aufgabe ist<br />

mir gut gelungen, das hat mich gefreut.<br />

Die zweite Woche war dem Thema Fräsen<br />

gewidmet und in der dritten ging’s in die<br />

Montage. Dort war es schön ruhig. Mit den<br />

anderen Lernenden bin ich gut ausgekommen.<br />

Es war sogar eine Frau dabei, das gibt<br />

es nicht oft. Die grösste Herausforderung in<br />

diesen drei Wochen: Ich musste immer das<br />

Mittagessen zu Hause vorbereiten, weil es<br />

keine Kantine gab.<br />

«Ich bin zufrieden»<br />

Meine individuelle praktische Arbeit (IPA) bestand<br />

aus Fräsarbeiten – mein Wunschthema.<br />

Ich habe am ersten Tag eine Zeichnung erhalten<br />

und anhand dieser den Operationsplan<br />

angefertigt. Anschliessend musste ich<br />

fünf Teile für eine Stanzvorrichtung herstellen.<br />

Es waren intensive Tage, aber ich bin<br />

zufrieden. Das Schwierigste war, die Soll-Zeiten<br />

einzuhalten. Gewisse Abweichungen sind<br />

zwar okay, aber trotzdem möchte man den<br />

Vorgaben so nahe wie möglich kommen. Im<br />

Sommer steht für mich die RS an. Ich gehe<br />

zu den Flugzeugmechanikern. Wenn es mir<br />

gefällt, vertiefe ich das Thema in einer weiteren<br />

Ausbildung. Andernfalls bleibe ich bei<br />

meinem Ursprungsplan und nehme nächsten<br />

Sommer die vierjährige Lehre zum Baumaschinenmechaniker<br />

in Angriff.<br />

Ramon Hug,<br />

Mechanikpraktiker EBA, 2. Lehrjahr<br />

«Ein Resultat in den Händen»<br />

Ucheka Edwards,<br />

Mechanikpraktiker EBA, 1. Lehrjahr<br />

Im überbetrieblichen Kurs (ÜK) haben wir<br />

anhand einer Zeichnung Teile für einen<br />

Schraubstock hergestellt. Beim Drehen und<br />

Fräsen muss man sehr genau arbeiten. Auch<br />

beim Bohren kommt es auf Zehntelmillimeter<br />

an, sonst produziert man Ausschuss. Es<br />

ist nervig, wenn es beim Montieren nicht<br />

stimmt. Ich hatte Freude an dieser Arbeit<br />

und war stolz auf das Ergebnis. Ich finde<br />

es schön, nach getaner Arbeit ein Resultat<br />

in den Händen zu halten. Das ist nicht in<br />

allen Berufen so. Im Team in der Lehrwerkstatt<br />

arbeiten wir gut zusammen und das Arbeitsklima<br />

ist angenehm. Ich war nach dem ÜK<br />

gerne wieder bei meinen Arbeitskollegen.<br />

«Genauigkeit ist gefragt»<br />

Bereits in der Schule stand für mich fest, einen<br />

handwerklichen Beruf zu erlernen. Auch<br />

mein damaliger Lehrer hat hier meine Fähigkeiten<br />

gesehen. Am liebsten bin ich an<br />

der Maschine – egal ob fräsen oder drehen.<br />

Da ist genaues Arbeiten gefragt. Enge Toleranzen<br />

im Hundertstellbereich können einen<br />

schon mal in den Wahnsinn treiben. Dann<br />

macht man es halt nochmals und nochmals,<br />

bis es klappt. Zu Beginn der Ausbildung<br />

mussten wir viel feilen, natürlich von<br />

Hand, das war anstrengend. Ich bin gerne<br />

in der Lehrwerkstatt, hier ist die Arbeit abwechslungsreicher<br />

als in der Produktion<br />

mit der Serienfertigung. Nach Abschluss<br />

der Lehre möchte ich eine Ausbildung zum<br />

Produktionsmechaniker EFZ anhängen und<br />

vielleicht noch eine Polymechaniker-Lehre.<br />

Joel Bruderer,<br />

Mechanikpraktiker EBA, 1. Lehrjahr


Brüggli Industrie<br />

4pets bekommt Zuwachs<br />

Mit der neuen Hundetransportbox Caree<br />

schliesst 4pets eine Lücke – und ist nun ein<br />

Komplettanbieter für Hunde jeder Grösse.<br />

4pets ist eine Eigenmarke von Brüggli und steht für<br />

hochwertige Boxen zum Transport von Hunden. Was<br />

2005 mit einzelnen Produkten angefangen hat, ist heute<br />

ein Gesamtsortiment, das für die meisten Hunderassen geeignet<br />

ist. Für Kleinsthunde bis 3,5 kg gibt es die extravagante Box<br />

Penthouse. Für die grösseren Tiere von 8 bis 45 kg hat 4pets die<br />

Linien PRO und ECO im Angebot: Mit mehr als zehn Boxendimensionen<br />

spricht 4pets private Hundehalter<br />

ebenso an wie die Grenzwache oder den<br />

Förster. Und nun erschliesst Brüggli Industrie<br />

mit der neuen Box Caree das mittlere<br />

Segment: Hunde wie zum Beispiel der Jack<br />

Russel Terrier, Mops oder Dackel von 3,5 bis<br />

8 kg finden hier gut Platz.<br />

Besser für Mensch und Tier<br />

Egal, welche 4pets-Box: Der Zweck ist immer der sichere und komfortable<br />

Transport zum Schutz von Mensch und Tier. Ein Hund,<br />

der bei einem Aufprall oder abrupten Bremsmanöver ungesichert<br />

durchs Auto schiesst, wird zur Lebensbedrohung für alle Insassen.<br />

Nebst der Sicherheit sind es hygienische Überlegungen, die<br />

4pets antreiben: Das Auto bleibt länger sauber und gepflegt. Und<br />

dem Tier geht es in der komfortablen Box gut, weil die Materialien<br />

wie zum Beispiel der weiche Einlageboden<br />

sorgfältig ausge-<br />

Caree ist für Hunde<br />

wie Dackel, Mops oder<br />

Terrier gedacht.<br />

wählt sind. Zu den praktischen Aspekten wie zum Beispiel dem<br />

hochwertigen Schliessmechanismus kommt die Formensprache:<br />

4pets-Produkte haben weiche Konturen; das fällt vor allem an den<br />

Ecken auf – rund statt kantig –, und überhaupt sind die Boxen so<br />

gestaltet, dass sie auch den modernsten Autos schmeicheln. Das<br />

ist mit ein Grund dafür, dass immer mehr Fahrzeughersteller mit<br />

4pets zusammenarbeiten – zum Beispiel Renault, Ford und Volvo.<br />

Eine Ehre für alle, die bei Brüggli an den<br />

Hundeboxen mitwirken: Ihre Arbeit ist gefragt.<br />

Und sie besticht durch Qualität: Das<br />

geht aus regelmässigen Tests und TÜV-Zertifizierungen<br />

hervor.<br />

Produziert bei Brüggli<br />

Die Hundeboxen der Linien ECO und PRO werden im Kofferraum<br />

des Autos platziert, während die Penthouse-Box und<br />

die Caree-Box für den Fahrgastraum konzipiert sind. Die Penthouse-Box<br />

wird mit einem eigenen Adapter am Autositz befestigt.<br />

Die Caree-Box wird in der Grundausstattung mit dem Autogurt festgemacht;<br />

darüber hinaus ist als Zubehör ein Isofix-Set erhältlich.<br />

Nebst der Qualität und Sicherheit hat 4pets nun ein weiteres Verkaufsargument:<br />

Alle Vertriebspartner erhalten mit 4pets eine Gesamtlösung<br />

für jede Hundegrösse. Die Box Caree schliesst eine<br />

Lücke – und trägt dazu bei, dass Brüggli gute Arbeit hat. In die<br />

Herstellung sind wie immer Lernende und Mitarbeitende mit Rente<br />

involviert – in der Mechanik und Montage ebenso wie im Technischen<br />

Büro, im Verkauf und in der Logistik. Die Produktion hat im<br />

<strong>Mai</strong> begonnen. Die Box Caree ist ab Sommer im Handel erhältlich.<br />

Michael Haller,<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Caree, die neue Transportbox<br />

für Hunde mittlerer Grösse,<br />

gibt es in zwei Farben.<br />

Bilder: Tribecraft


unterwegs 0519 17<br />

Vorteile von Caree<br />

4<br />

8<br />

2<br />

1<br />

2<br />

«Pull & Klick»<br />

Türverschluss für beidseitiges<br />

Öffnen und Schliessen.<br />

Verformbares Rückenteil<br />

Für perfekte Integration<br />

an jedem Autositz.<br />

5<br />

3 7<br />

1<br />

6<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Handgriff<br />

Vorne und hinten für<br />

einfaches Handling.<br />

Polsterinterieur<br />

Herausnehmbares, zweiteiliges<br />

waschbares Polsterinterieur.<br />

Frontpolsterung<br />

Aufklappbar, für Aufprallund<br />

Sichtschutz.<br />

«Fidlock»<br />

Schnellverschluss-Gurtführung.<br />

ISOFIX / LATCH ready<br />

Einfache und sichere Befestigung.<br />

Robuste Zelle<br />

TÜV-Süd-geprüft.<br />

Technische Daten<br />

Aussenmasse<br />

Höhe<br />

Breite<br />

Tiefe<br />

460 mm<br />

476 mm<br />

572 mm<br />

Gewicht<br />

Gesamtgewicht<br />

Zuladung<br />

Maximal zulässiges Gesamtgewicht<br />

7,5 kg<br />

8,0 kg<br />

15,5 kg<br />

Materialien<br />

Die wichtigsten in der Caree-Box verbauten Materialien:<br />

• Speziell schlagzäher «High-Impact»-ABS-Kunststoff<br />

• Pulverbeschichtete Stahlgitter<br />

• Heck aussen: Baumwolle; Kern: Schaumstoff<br />

• Textilkissen mit Schaumstoff-Polsterung<br />

Der Hund fährt auf Augenhöhe mit.


Brüggli Medien<br />

Mitarbeiter wie zum Beispiel Marcel Bucher<br />

helfen im Co-Packing mit, dass auch<br />

grosse Marken in guten Händen sind.<br />

Alles ausser<br />

langweilig<br />

Es weht ein neuer Wind im<br />

Co-Packing: mehr Grossaufträge,<br />

viel Abwechslung.


unterwegs 0519 19<br />

Muster-Sets arrangieren, Drucksachen komplementieren,<br />

adressieren und versenden: Die Möglichkeiten im Co-Packing<br />

sind gefragt – bei Kunden wie bei Mitarbeitenden.<br />

Es kommt nicht auf die Menge an, sondern auf die Qualität. Klasse<br />

statt Masse. Im Kleinen muss stimmen, was im Grossen gut sein soll.<br />

Und doch haben quantitative Betrachtungen ihren Reiz, besonders<br />

wenn eben auch die Qualität stimmt – also<br />

viel Qualität aufs Mal. So geschieht das zum<br />

Beispiel mit Produkten von Ovomaltine oder<br />

Caotina, die im Co-Packing in Auflagen von<br />

mehreren Hunderttausend aufbereitet werden.<br />

Falzen, Leimen, Zusammentragen, Verpacken,<br />

Adressieren und Versenden: Hier<br />

kommt zusammen, was zusammengehört. Möglich wird es dank<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die trotz IV-Rente einer Arbeit<br />

nachgehen möchten.<br />

Im Co-Packing<br />

sind Handarbeit und<br />

Exaktheit gefragt.<br />

Die Nachfrage ist gestiegen von Kunden, die solche Handarbeit<br />

auslagern möchten, besonders auch für grössere<br />

Mengen. Was für sie eine Entlastung des Kerngeschäfts<br />

bedeutet, ist für die Mitarbeitenden<br />

bei Brüggli eine willkommene Abwechslung:<br />

Brüggli beschäftigt Menschen mit IV-<br />

Rente, die wegen ihrer körperlichen oder<br />

psychischen Schwierigkeiten (noch) nicht<br />

in den Arbeitsmarkt zurückkehren können,<br />

die aber trotzdem eine situativ angepasste<br />

Tätigkeit ausüben wollen. Für sie kann das Co-Packing ein interessanter<br />

Arbeitsplatz sein.<br />

Der Co-Packing-Bereich ist einer von mehreren Bereichen von<br />

Brüggli Medien, die sich gewandelt haben weit über den Abpackund<br />

Konfektionierungsvorgang hinaus. Abfüllen, Abzählen, Abwägen,<br />

Befüllen, Etikettieren, Falten, Verpacken, Montieren: Alles ist<br />

möglich, im Kleinen wie im Grossen. Das gilt für Drucksachen und<br />

ebenso vermehrt auch für Produkte aller Art – speziell auch für Lebens-<br />

und Genussmittel.<br />

Michael Haller,<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

«Ich mag es, wenn es läuft»<br />

Wilma Cecchinel,<br />

Mitarbeiterin Co-Packing<br />

Es gefällt mir gut hier. Auf dem Band, das<br />

wir am Fenster aufgehängt haben, steht:<br />

Mitenand und fürenand. Wir haben das zusammen<br />

hergestellt an einer Abteilungssitzung.<br />

Alle sind einverstanden damit. Wir<br />

sind ein gutes Team.<br />

Ich war früher im Bereich Qualität & Service.<br />

Dort half ich mit beim Zusammenbauen der<br />

Easy-Steps-Einstiegshilfe. Es war eine gute<br />

Arbeit, aber die Akkubohrmaschine lag mir<br />

nicht. So bin ich froh, dass ich heute im<br />

Co-Packing mitarbeiten kann. Leimen, Kleben<br />

und Verpacken für Ovomaltine, Caotina<br />

und andere, das passt mir gut.<br />

Auch wenn’s viel ist: Es löscht mir nicht ab.<br />

Ich hoffe, wir haben auch in Zukunft solche<br />

Arbeit. Ich mag es, wenn es läuft. Und wenn<br />

mir etwas Sorgen macht, ist immer jemand<br />

da mit einem offenen Ohr. Ich fühle mich<br />

gut aufgehoben hier und bin gerne dabei.<br />

«Hoffe, es bleibt so»<br />

Ich weiss, was ich hier zu tun habe. Die<br />

Arbeitsschritte sind klar beschrieben und<br />

ich kann selbständig wirken. Ich muss<br />

nicht warten, bis mir jemand Anweisungen<br />

gibt. Das Zusammenstellen der Ovomaltine-Muster<br />

ist für mich eine ideale Arbeit.<br />

Auch wenn es grosse Mengen sind,<br />

wird es nicht eintönig. Wir kommen gut<br />

voran, und ich freue mich auf die weiteren<br />

Aufträge – ich hoffe, es bleibt so.<br />

Früher arbeitete ich im Restaurant Usblick.<br />

Vor eineinhalb Jahren habe ich die Abteilung<br />

gewechselt, um etwas Neues angehen<br />

zu können. Das finde ich schön, dass<br />

es bei Brüggli so viele Möglichkeiten gibt.<br />

Hier im Co-Packing passt es mir richtig gut.<br />

Ich habe hier eine Freundin gefunden: Barbara<br />

Hofstetter. Wir helfen uns auch privat.<br />

Das gibt mir Halt.<br />

Jacqueline Bucher,<br />

Mitarbeiterin Co-Packing


Brüggli Medien<br />

«Neuer Schwung»<br />

Barbara Hofstetter,<br />

Mitarbeiterin Co-Packing<br />

Ich bin seit drei Jahren hier und sehe, was<br />

sich gewandelt hat. Es gibt immer wieder<br />

etwas Neues. Ich hoffe, die Abteilung<br />

bleibt so, wie sie heute ist. Es ist ein neuer<br />

Schwung spürbar, der mich motiviert. Die<br />

Arbeits-Shirts, die wir erhalten haben, finde<br />

ich super. Schade, dass nicht ganz alle dieses<br />

Shirt anziehen. Aber irgendwie ist das<br />

auch gut so: Es soll freiwillig sein, und alle<br />

sollen sich wohlfühlen.<br />

Wir haben es gut miteinander. Zwischendurch<br />

gibt’s auch mal Unstimmigkeiten,<br />

aber das legt sich jeweils wieder. Ich finde<br />

es sehr schön, dass die Leitenden sich für<br />

uns interessieren und sich auch mal am<br />

Pausentisch zu uns setzen. Wir reden auch<br />

über Privates.<br />

Einen Wunsch habe ich an Brüggli: Ich<br />

finde die Preise fürs Essen und Trinken im<br />

Usblick zu hoch. Es sollte spezielle Mitarbeiter-Preise<br />

geben.<br />

«Ich mag es genau»<br />

Ich bin mir das genaue Arbeiten gewohnt.<br />

Ich mag es, wenn es genau sein soll. Früher<br />

war ich als Tiefbauzeichner und Dekorateur<br />

tätig – da waren Detailtreue und handwerkliches<br />

Geschick nötig. Und das zählt auch<br />

in meiner heutigen Arbeit. Für mich könnte<br />

es nicht besser sein.<br />

Wir sind ein gutes Team, ich fühle mich<br />

wohl. Besonders schätze ich die Abwechslung.<br />

Es sind zwar grosse Mengen, die wir<br />

stemmen. Aber es ist nicht jeden Tag dasselbe:<br />

Mal bin ich am Falten, mal am Adressieren,<br />

mal am Verpacken … Ich nehme<br />

es genau, und ich wünsche mir sehr, dass<br />

es weiterhin so gut läuft.<br />

Thomas Fedi,<br />

Mitarbeiter Co-Packing<br />

«Werde gebraucht hier»<br />

Es ist schön, dass wir verschiedene Aufträge<br />

haben, nicht immer dasselbe. Ovi, Caotina,<br />

Kleines, Grosses: Das gefällt mir. Ich bin froh<br />

um die Arbeit. Ich werde gebraucht hier und<br />

gehöre dazu. Ich kann auch mit meinen Problemen<br />

kommen und darüber reden.<br />

Mein Wunsch wäre, dass ich auch mal in einen<br />

anderen Bereich reinschauen könnte:<br />

Mich interessiert der Drucksaal. Ich finde es<br />

schön, dass wir uns einbringen können und<br />

mitteilen dürfen, was uns bewegt.<br />

Natalie Schaffhauser,<br />

Mitarbeiterin Co-Packing<br />

«Wir können uns einbringen<br />

und dürfen mitteilen,<br />

was uns bewegt.»


unterwegs 0519 21<br />

Blick ins Co-Packing, ehemals<br />

Druckausrüsten und Konfektionieren.<br />

Ein eingespieltes Team: Die Mitarbeitenden –<br />

im Bild Giuliana Bavaro und Richard Schmid<br />

– sind gut organisiert, damit sie auch grosse<br />

Mengen speditiv verarbeiten können.<br />

Bilder: Roger Nigg


Fokus<br />

Wie erfolgreich darf ein<br />

Sozialunternehmen sein?<br />

Darf ein Sozialunternehmen erfolgreich sein?<br />

Darf es nicht nur, sondern muss es? Aber was heisst<br />

überhaupt erfolgreich? Ein Klärungsversuch.<br />

Lernen hat mit Ausprobieren und Erfahren zu tun. Das<br />

setzt Arbeit voraus, die Lernfelder schafft. Gute Arbeit bedingt<br />

Aufträge. Eine stabile Auftragslage erfordert Marktnähe<br />

und Agilität. Brüggli muss aktiv sein, sich Chancen<br />

erarbeiten und nutzen. Das funktioniert nicht zuletzt dank dezentraler<br />

Managementformen und autonomer Betriebsbereiche. Sie<br />

sind dem Kernauftrag von Brüggli verpflichtet: Alles, was sie tun,<br />

muss der Ausbildung und Integration von Menschen mit körperlichen<br />

und psychischen Schwierigkeiten dienen.<br />

Ein nötiger Spagat<br />

Der Zweck von Brüggli kann temporär in<br />

Konkurrenz stehen zu den Absichten einzelner<br />

Brüggli-Center, die wirtschaftliche<br />

Ziele verfolgen, um ihr Dasein abzusichern.<br />

Hier sind die regulierenden Kräfte gefordert.<br />

Es ist eine Gratwanderung: Der Spagat zwischen marktnahem Wirken<br />

und agogischer Mission tut zuweilen weh. Aber er ist nötig. Es<br />

gibt keine Alternative. Ausbilden und Beschäftigen ohne Arbeit?<br />

Das ist wie Klatschen mit einer Hand. Lernen und Befähigen mit<br />

Absichtserklärungen und guten Ratschlägen? Das greift zu kurz,<br />

siehe oben: Wir wachsen im Tun, im Werken und Wirken, im Versuchen,<br />

Abtasten, Ergründen.<br />

Fokus auf das Individuum<br />

Arbeit ist der Nährboden für die Früchte der Integrationsbemühungen,<br />

das Schmiermittel im Getriebe von Brügglis breitem agogischen<br />

Portfolio. Über die Menge der Arbeit und die Intensität von Brügglis<br />

Marktaktivitäten kann und muss debattiert werden. Zuoberst<br />

steht Brügglis Begleitauftrag: Das Individuum ist im Zentrum und<br />

muss als solches wahrgenommen werden. Brüggli lässt sich daran<br />

messen, wie es mit dem Einzelnen umgeht. Daran werden auch<br />

Arbeit ist der Nährboden<br />

für die Früchte der Integrationsbemühungen.<br />

Grossaufträge oder technisch anspruchsvolle Projekte nichts ändern.<br />

Im Gegenteil: Wenn es gelingt, sie so zu stemmen, dass die<br />

Einzelne darin nicht untergeht, sondern aufblüht, dann sollte uns<br />

alle dies erfreuen. Im Co-Packing, wo zum Beispiel Muster-Sets in<br />

Tausenden arrangiert werden – viel Handarbeit, viel Personal –,<br />

ist es sichtbar: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Rente fühlen<br />

sich wohl und merken, dass sie gebraucht werden. Auch in der<br />

Montage, wo viele Kräfte an Brügglis Eigenprodukten wirken, kann<br />

man es spüren. Genauso im Usblick, wo Lernende und Klienten im<br />

direkten Gästekontakt viel Wertschätzung erfahren.<br />

Eine Ausbildung als Koch oder Servicefachkraft<br />

ohne Gäste, die ein Bankett<br />

buchen? Genau – klatschen mit einer Hand.<br />

Marktnah, um marktnah zu sein<br />

Wenn wir die Arbeit als zentral erachten für<br />

Dazugehörigkeit und Identifikation, dann ist es richtig, dass sich<br />

Brüggli unentwegt um Arbeit bemüht. Verständlich, dass dies dazu<br />

führen kann, dass Brüggli als Mitbewerber oder gar Verdränger betrachtet<br />

wird. So zeigt sich dies am Beispiel von Brüggli Medien. Das<br />

Unternehmen wächst, derweil klassische Druckereien ums Überleben<br />

kämpfen. Alles nur möglich dank öffentlicher Gelder? Schliesslich<br />

erhält Brüggli Betriebsbeiträge und Zuschüsse von Bund und<br />

Kanton. Das ist nötig, um die Begleitung von Klienten zu gewährleisten,<br />

um das Betreuungspersonal und dessen fachliche Kompetenzen<br />

zu stützen, reicht aber nicht als Daseinsgrundlage. Mehr<br />

noch: Es wäre scheinheilig und längerfristig zum Scheitern verurteilt,<br />

sich nur auf die öffentlichen Gelder verlassen zu wollen.<br />

Denn Brügglis Auftrag ist ja letztlich die Marktnähe und Marktintegration<br />

– und folglich ist es eine Voraussetzung und Konsequenz,<br />

dass Brüggli selbst marktnah agiert. Nur so schliesst sich der Kreis:<br />

Ausbildung, Beschäftigung, Begleitung finden nicht in einem watte-<br />

Wem wäre gedient, würde<br />

sich Brüggli nicht für die<br />

Auftragslage interessieren?


unterwegs 0519 23<br />

Es ist nötig, dass sich Brüggli um Arbeit<br />

bemüht – idealerweise mit Rückenwind,<br />

manchmal auch mit Gegenwind.<br />

weichen Paralleluniversum<br />

statt, sondern mittendrin –<br />

mit Arbeit, mit Anspruch, mit<br />

Weiterentwicklung.<br />

Wäre der Öffentlichkeit gedient,<br />

wenn sich Brüggli Medien<br />

nicht gewandelt hätte – von<br />

einer traditionellen Druckerei zu<br />

einem Gesamtdienstleister – und<br />

sich stattdessen darauf konzentriert<br />

hätte, die Gegenwart möglichst<br />

lange in die Zukunft zu strapazieren,<br />

um dann zu spät zu merken, dass dies<br />

nicht ausreicht? Das war vor rund fünf<br />

Jahren ein Thema: Brüggli musste sich<br />

mit der Schliessung der Druckerei befassen<br />

– vertrocknen oder wandeln. Erst<br />

die strategische Neuausrichtung brachte<br />

die Wende. Auch Brüggli ist den Kräften<br />

des Marktes ausgesetzt.<br />

Angebot und Nachfrage<br />

Zur Arbeit gehört die Marktnähe mit allen Widersprüchen<br />

und Unberechenbarkeiten. Brüggli<br />

begegnet ihnen mit Wandlungsbereitschaft und<br />

Vorausblick. Was uns zu weiteren Einflussfaktoren<br />

führt: Diversität, Vernetzung und Kooperation statt<br />

Alleingang tragen zum Erfolg bei. Wesentlich ist<br />

auch die hohe Nachfrage nach Ausbildungs- und<br />

Arbeitsplätzen. Mit mehr als 40 Berufen unter einem<br />

Dach und der weitreichenden Begleitung hat sich<br />

Brüggli als Partner etabliert. Auftraggeber wie die IV<br />

vertrauen Brüggli Klienten an, um sie für das Arbeitsleben<br />

fit zu machen. Eine Positiv-Spirale dreht sich: Je grösser<br />

die Vielfalt an Berufen, agogischen Begleitangeboten<br />

und Beschäftigungsmöglichkeiten, desto grösser<br />

das Auftragspotenzial. Eins führt zum andern – im Agogischen<br />

wie im Wirtschaftlichen. Das funktioniert, solange<br />

die Ausbildungserfolge so gut sind wie bis anhin und es<br />

Brüggli nachweislich gelingt, Menschen für den Arbeitsmarkt<br />

zu befähigen. Daran kann und wird man Brüggli auch<br />

in Zukunft messen.<br />

Wenn zum Erfolg in der Integrationsarbeit auch<br />

der Erfolg in Form von stabilen Aufträgen und<br />

starken Partnerschaften kommt, ist das in der<br />

Summe mehr als im Einzelnen. So verstehen wir<br />

unter «erfolgreich» die gelungene Symbiose von<br />

Wirtschaftsnähe und sozialer Mission. Wirtschaftlich,<br />

aber nicht um jeden Preis. Sozial, aber nicht<br />

auf Kosten anderer: Brüggli sucht den Erfolg in der<br />

Selbstbestimmung und breiten Abstützung, verbunden<br />

mit dem guten Gefühl, den Markt in einer aktiven<br />

Rolle mitzugestalten.<br />

Selbstbestimmung vorleben<br />

Brüggli will Menschen mit körperlichen und psychischen<br />

Schwierigkeiten zu einem selbstbestimmten<br />

Leben befähigen; es ist darum konsequent, dass auch<br />

Brüggli selbst – als Unternehmen, als Organisation,<br />

als System – die Selbstbestimmung sucht. Das setzt<br />

verschiedene Standbeine voraus – ein Brüggli mit<br />

vielen Pfeilern, das selbst dann nicht schwankt,<br />

wenn mal ein Pfeiler abgebrochen oder erneuert<br />

werden muss. Es ist dieses Streben nach<br />

Absicherung und Stabilität, das zum Wachstum<br />

von Brüggli beigetragen hat und das auch<br />

aktuell Brügglis Marktaktivitäten prägt.<br />

So gesehen muss Brüggli erfolgreich sein. Würde sich unser<br />

Tun nicht lohnen, wären wir rasch weg vom Fenster. Darum ist<br />

die Sozialbilanz so wichtig: Sie zeigt schwarz auf weiss, dass<br />

sich Brüggli für alle – die Volkswirtschaft – rechnet. Erfolgreich<br />

heisst also auch: Es eröffnet neue Wege, es funktioniert<br />

finanziell betrachtet, es schafft Mehrwert.<br />

Dürfen? Müssen? Können!<br />

Michael Haller,<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung


Brückenschlag<br />

Simon Brassel, Leiter Marketing bei Veloplus,<br />

ist ein passionierter Fahrradfahrer.<br />

Bild: pd.<br />

Unser Partner:<br />

Veloplus<br />

Veloplus arbeitet mit Leggero zusammen. Für Simon Brassel<br />

sind die Produktqualität und Schweizer Herkunft wichtig.<br />

Von Bedeutung sind auch die ähnlichen Unternehmensgrundsätze.<br />

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Leggero?<br />

Simon Brassel: Schon vor Jahren hatte Veloplus Veloanhänger<br />

von Leggero im Angebot, somit waren uns die<br />

Firma und die Produkte nicht ganz unbekannt. Vor zwei<br />

Jahren waren wir sehr beeindruckt vom neuen Leggero Enso<br />

und haben dann kurze Zeit später erfahren, dass Brüggli auf der Suche<br />

nach Händlern ist. Daraufhin haben wir Kontakt aufgenommen.<br />

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Leggero?<br />

Die Zusammenarbeit betrachten wir als sehr angenehm. Die Anhänger<br />

sind qualitativ sehr hochstehend, der Service stimmt. Gibt<br />

es doch einmal eine Kritik, hat Leggero bis jetzt immer schnell<br />

eine Lösung gefunden. Ebenfalls schätzen wir es sehr, dass Leggero<br />

sehr nahe am Schweizer Markt ist und Rücksicht auf die Bedürfnisse<br />

der Kunden sowie von uns Händlern nimmt.<br />

Was versprechen Sie sich davon?<br />

Eine langfristige Zusammenarbeit. Wir sind schon gespannt auf<br />

weitere innovative neue Produkte. Zudem werden wir unseren selber<br />

entwickelten Transportanhänger von Brüggli produzieren lassen.<br />

Hier versprechen wir uns natürlich gute Qualität von einem<br />

erfahrenen Hersteller.<br />

Generell: Wie schätzen Sie die Leggero-Produkte ein?<br />

Wir testen immer wieder verschiedene Kinderanhänger unterschiedlicher<br />

Marken. Viele Anhänger sehen zwar gut aus, aber überzeugen<br />

im Detail nicht. Die Leggero-Anhänger sind bis zum Schluss<br />

durchgedacht. Die Bedienbarkeit der Anhänger ist simpel und logisch.<br />

Die Deichsel lässt sich zum Beispiel im Buggy-Modus seitlich<br />

befestigen. Werden die Strollerräder nicht gebraucht, kann<br />

man sie hoch- oder umklappen. Das sind nur einige Beispiele an


unterwegs 0519 25<br />

Detaillösungen, die wir und unsere Kunden an Leggero schätzen.<br />

Das Ganze zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und erst noch<br />

in der Schweiz hergestellt.<br />

Was bedeutet es Ihnen, dass hinter Leggero Brüggli steht, ein<br />

Ausbildungs- und Integrationsunternehmen für Menschen<br />

mit körperlichen und psychischen Schwierigkeiten?<br />

Wir arbeiten in verschiedenen Bereichen mit ähnlichen Unternehmen<br />

zusammen und stellen selber auch immer wieder Menschen<br />

zum Zweck der Arbeitsintegration an. Wir<br />

finden das eine gute und langfristig sinnvolle<br />

Massnahme, die im Einklang steht mit<br />

unserem Leitbild.<br />

Sie waren zu Besuch bei uns; welchen<br />

Eindruck hatten Sie?<br />

Wir waren überwältigt von der Grösse und der Professionalität von<br />

Brüggli. Dass Brüggli in so vielen Bereichen erfolgreich tätig ist,<br />

war uns nicht bewusst und verdient grössten Respekt.<br />

Sehen Sie Parallelen zwischen Veloplus und Leggero?<br />

Ja. Gemäss unserem Leitbild möchten wir «Menschenwürdige<br />

Arbeitsplätze mit sozial fortschrittlichen Arbeitsbedingungen schaffen»<br />

sowie die «Mitbestimmung der Arbeitnehmer» fördern. Hier<br />

bestehen sicher Parallelen. Zudem sehe ich im Produktbereich die<br />

Innovationsfähigkeit: Beide Betriebe zeigen eine grosse Dynamik<br />

und möchten weiterkommen.<br />

Was ist Ihnen wichtig im Umgang mit Geschäftspartnern?<br />

Mit Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen erreicht man schon sehr<br />

viel. Wenn dann Anliegen ernst genommen und rasch gelöst werden,<br />

kann man gemeinsame Ziele gut erreichen.<br />

Welche Philosophie verfolgen Sie, verfolgt Veloplus?<br />

Natürlich wollen wir Velos, Velozubehör und Dienstleistungen verkaufen,<br />

um so auch langfristig eine Zukunft zu haben. Grundsätzlich<br />

liegt uns aber das Velofahren an und für sich am Herzen und<br />

wir möchten dies fördern. So exponieren wir uns auch mal politisch<br />

und unterstützen Themen wie beispielsweise die Veloinitiative<br />

oder die 1.5-m-Abstand-Aktion. Da bei uns fast alle Mitarbeiter<br />

passionierte Velofahrer sind, fällt uns das leicht.<br />

«Wir sind schon<br />

gespannt auf weitere<br />

Produkt-Innovationen.»<br />

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für Ihr Unternehmen?<br />

Die Konkurrenz hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen<br />

– mit grossen stationären Anbietern, die nicht aufs Geld<br />

schauen müssen, und natürlich mit Online-Anbietern, die teilweise<br />

aus dem Ausland mit ganz anderen Kostenstrukturen als<br />

wir ihre Preise kalkulieren können. Zudem hat das ganze Geschäft<br />

an Komplexität zugelegt.<br />

Wo sehen Sie die grössten Chancen für<br />

Ihr Unternehmen?<br />

Da wir praktisch alle selber Velofahrer sind,<br />

können wir uns in allen Bereichen gut in unsere<br />

Kunden und deren Bedürfnisse einfühlen.<br />

Das hilft bei der Beratung, in der Werkstatt,<br />

für die Kommunikation und natürlich<br />

bei der Sortimentsgestaltung. Weitere Chancen sind sicher die<br />

ganzen Dienstleistungen wie Velowerkstätten und Ergonomie-Vermessungen,<br />

bei denen wir unsere Kompetenz voll ausspielen können,<br />

aber auch das zunehmend grössere Angebot für die Kunden<br />

zu Hause: Wir versenden Velos fertig aufgebaut nach Hause und<br />

holen mit unserem neuen Service veloplusathome Velos zu Hause<br />

ab und bringen sie repariert wieder zurück. Von grösster Wichtigkeit<br />

sind auch unsere Eigenprodukte, die unsere Produktmanager<br />

selber entwickeln und meist ein klares Plus gegenüber vergleichbaren<br />

Produkten aufweisen. Zu guter Letzt sind wir kürzlich auch<br />

ins Firmenkundengeschäft eingestiegen: von der Firmenflotte über<br />

Serviceverträge bis Mitarbeiterrabatte bieten wir nun alles an. Um<br />

es auf den Punkt zu bringen: Unsere grösste Chance liegt sicher<br />

darin, innovativ zu bleiben – und zwar sowohl bei den Produkten<br />

als auch bei den Dienstleistungen.<br />

Vielen Dank, Herr Brassel, für die gute Zusammenarbeit, und<br />

Ihnen und Veloplus weiterhin viel Erfolg.<br />

Interview: Michael Haller,<br />

Leiter Kommunikation & Kultur<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Fahrrad-Freunde<br />

pd. Aus Freude am Velofahren und der<br />

Überzeugung, dass nur ökologisch sinnvolle<br />

Fahrzeuge wie Velos eine Zukunft haben,<br />

gründeten Theo Weilenmann und Martin<br />

Wunderli 1987 Veloplus. Mit Schere und<br />

Klebstift bastelten sie den ersten 48-seitigen<br />

Katalog zusammen. Schnell zählte<br />

Veloplus einige Kunden und wuchs in den<br />

folgenden Jahren kontinuierlich. Nach Zwischenstationen<br />

in einem Häuschen hinter<br />

dem Hallenstadion in Zürich und einem Keller<br />

erfolgte 1993 der Umzug nach Wetzikon.<br />

Am neuen Firmenstandort ging die Erfolgsgeschichte<br />

weiter. Wichtiger Bestandpunkt<br />

sind bis heute die beiden Leitbilder.<br />

Zum Firmenleitbild, das seit der Gründung<br />

1987 unverändert ist und die «Förderung<br />

von ökologisch vertretbaren Fahrzeugen»<br />

als ersten Punkt ausweist, kam 1991 das<br />

Öko-Leitbild. Es<br />

verpflichtet Veloplus,<br />

bei der Erreichung der Unternehmensziele<br />

Rücksicht auf ökologische<br />

Bedürfnisse zu nehmen. Heute zählt<br />

Veloplus rund 130 begeisterte Velofahrerinnen<br />

und Velofahrer. Neben dem Online-Shop<br />

und der Gratis-Online-Velobörse<br />

werden neun Läden betrieben – darunter<br />

auch in St. Gallen.


Unternehmenskommunikation<br />

Wie Sie Social Media nutzen<br />

Im letzten «<strong>Unterwegs</strong>» (November 2018) haben wir Sie nach Ihrem Verhalten in<br />

den sozialen Medien gefragt – und spannende Erkenntnisse aus 75 eingegangenen<br />

Antworten gewonnen. Wir danken für die rege Teilnahme an der Umfrage.<br />

YouTube, Facebook und Instagram: So heisst das Dreigespann,<br />

das in der Beliebtheitsskala der Social-Media-Plattformen<br />

ganz oben aufschwimmt. Klarer Favorit<br />

ist YouTube: Das Online-Video-Portal<br />

hat in allen Altersklassen am meisten<br />

regelmässige Nutzerinnen und Nutzer, insgesamt<br />

mehr als 75 Prozent. Auf Platz zwei<br />

befindet sich Facebook – ausser bei den<br />

Digital Natives, der Gruppe von Teilnehmenden<br />

zwischen 14 und 29 Jahren: Dort<br />

verdrängt Instagram Facebook auf den dritten Rang. Nichtsdestotrotz<br />

trifft man 72 Prozent dieser Altersgruppe auch regelmässig<br />

auf Facebook an. Und natürlich auf Snapchat: Dort ist sie unter<br />

sich. Von den Über-30-Jährigen nutzt niemand die Instant-Messaging-App.<br />

Dafür überlassen die Digital Natives Business-Netzwerke<br />

wie Xing und LinkedIn weitgehend den Digital Immigrants,<br />

den 30- bis 54-Jährigen, der Gruppe also, die mit beiden Beinen<br />

im Berufsleben steht.<br />

Machtkonzentration bei Facebook<br />

Mit Blick auf die drei genannten Favoriten liegen alle anderen aufgelisteten<br />

Plattformen – Twitter, Pinterest, Snapchat, Xing, Linked-<br />

In – deutlich zurück. Interessant ist, dass bei der Frage nach dem<br />

Netzwerk, dass man am häufigsten nutzt, WhatsApp auf den vierten<br />

Platz zu liegen kommt, obwohl der Messaging-Dienst als Antwortoption<br />

nicht aufgeführt war und jeweils manuell hinzugefügt<br />

werden musste. Damit gibt mehr als die Hälfte aller Teilnehmenden<br />

als das von ihnen am häufigsten genutzte Netzwerk eines aus<br />

dem Facebook-Konzern an.<br />

Social-Media-Konsum als Alltagsritual<br />

Insgesamt zeigt sich, dass das Social-Media-Interesse mit zunehmendem<br />

Alter abnimmt. Digital Natives nutzen pro Teilnehmer im<br />

Durchschnitt 3,2 Netzwerke regelmässig; die 55- bis 69-Jährigen, in<br />

Information und Unterhaltung<br />

sind die häufigsten<br />

Nutzungsgründe.<br />

Social Media nutzen<br />

gehört zum Alltag wie<br />

Zähneputzen.<br />

der Branche Silver Surfers genannt, 1,8 Netzwerke. Sie halten sich<br />

auch deutlich weniger lang auf den Plattformen auf als die jüngere<br />

Generation. Rund ein Viertel der Befragten verweilt mehr als<br />

60 Minuten pro Tag in den Netzwerken, der<br />

grösste Teil davon sind Digital Natives. Die<br />

Hälfte der Befragten gibt an, täglich 1 – 30<br />

Minuten in Social Media zu investieren. Nur<br />

eine Person hält sich nicht täglich in den<br />

Netzwerken auf. Das zeigt, wie sehr Facebook,<br />

YouTube und Co. zu einem fixen Bestandteil<br />

in unserem täglichen Leben geworden sind – möglicherweise<br />

wie (einst) das Durchblättern der Tageszeitung.<br />

Sich informieren und unterhalten<br />

Schaut man sich die primären Ziele an, welche die Befragten in Social<br />

Media verfolgen, kann die tägliche Online-Zeit tatsächlich mit<br />

dem Zeitunglesen oder dem (früheren) regelmässigen TV-Konsum<br />

verglichen werden. Rund zwei Drittel gibt Information und Unterhaltung<br />

als Hauptgründe für die Nutzung an. Mit Freunden kommunizieren<br />

und über ihr Leben auf dem Laufenden zu sein – Kernelemente<br />

der sozialen Medien –, spielen hingegen nur für 39 respektive<br />

34 Prozent eine Rolle. Jeder Fünfte veröffentlicht selber<br />

Inhalte. Das ist mit Blick auf die Faustregel, wonach 90 Prozent<br />

nur konsumieren, 9 Prozent kommentieren und 1 Prozent selber<br />

Inhalte kreiert, erstaunlich. Erwartungsgemäss sprechen visuelle<br />

Inhalte mehr an als Texte. Dabei liegen Bilder in der Beliebtheit<br />

widererwarten vor Videos.<br />

Auf dem richtigen Weg<br />

Als Fazit halten wir fest, dass es, obwohl sich viele Ergebnisse mit<br />

denen anderer Umfragen decken, doch ein paar Überraschungen<br />

gab. Zudem hat die Umfrage uns in unserem Vorhaben bestätigt.<br />

Zum einen in unserer Plattformen-Wahl: Mit Facebook, YouTube und<br />

Instagram scheinen wir auf die Social-Media-Netzwerke zu setzen,<br />

die sich in allen untersuchten Altersklassen einer hohen Beliebtheit<br />

erfreuen. Zum anderen wurde sichtbar, dass Brüggli mit der Inhalts-Strategie<br />

richtigliegt: Die meisten Teilnehmenden wünschen<br />

sich Geschichten von Brüggli-Mitarbeitenden und Einblicke in den<br />

Brüggli-Alltag. Auch Neues über Produkte und Angebote interessiert.<br />

Dieses Informationsbedürfnis bestmöglich zu erfüllen, bleibt<br />

weiterhin unser Anspruch.<br />

Sarina Neuhauser,<br />

Kommunikationsspezialistin


unterwegs 0519 27<br />

Welche sozialen Netzwerke nutzen Sie regelmässig?<br />

YouTube<br />

Facebook<br />

Instagram<br />

Snapchat<br />

LinkedIn<br />

Pinterest<br />

Twitter<br />

Xing<br />

77,4<br />

66,2<br />

47,9<br />

19,7<br />

14,1<br />

12,7<br />

9,9<br />

7,0<br />

In Prozent:<br />

0<br />

25<br />

50<br />

75<br />

100<br />

Wofür nutzen Sie die sozialen Netzwerke?<br />

um mich zu unterhalten<br />

um mich zu informieren<br />

um mit Freunden zu kommunizieren<br />

um zu sehen, was Freunde machen<br />

um über Trends informiert zu sein<br />

um selber Inhalte zu veröffentlichen<br />

um Bewertungen abzugeben<br />

64,9<br />

64,9<br />

39,2<br />

33,8<br />

21,6<br />

20,3<br />

5,4<br />

In Prozent:<br />

0<br />

25<br />

50<br />

75<br />

100<br />

Wie viel Zeit verbringen Sie täglich in den sozialen Netzwerken?<br />

1 – 30 min<br />

30 – 60 min<br />

mehr als 60 min<br />

0 min<br />

49,3<br />

25,3<br />

24,0<br />

1,3<br />

In Prozent:<br />

0<br />

25<br />

50<br />

75<br />

100<br />

Viele Ergebnisse fielen erwartungsgemäss<br />

aus; ein paar Überraschungen waren trotzdem<br />

dabei: zum Beispiel, dass 20 Prozent der<br />

Befragten Autoren von Beiträgen sind.


®<br />

REDEN WIR DARÜBER.<br />

Infos zum Beschwerdeweg bei Brüggli.<br />

®<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Orientierung im<br />

Social-Media-Irrgarten<br />

Brügglis Lernende haben in internen Fortbildungen ihr<br />

Online-Verhalten kritisch hinterfragt, mit besonderem Fokus auf<br />

Social Media. Es gibt gute Gründe, weshalb sich das lohnt.<br />

Hofstrasse 5 | 8590 Roman<br />

T +41 71 466<br />

www.brueg<br />

BRÜ<br />

Unsere Grundsätze für<br />

ein würdevo les Miteinander<br />

SCHUTZ UND INTEGRITÄT<br />

01.19<br />

Ein Ratgeber gegen sexuele Belästigung,<br />

Mo bing und Diskriminierung am Arbeitsplatz<br />

NICHT MIT UNS!<br />

Leitbild & Führungsrichtlinien<br />

WAS UNS WICHTIG IST<br />

Rosmarie Anderes (☎ 562) und Urs Niederhäuser (☎ 445)<br />

Menschen, die dich und dein Anliegen ernst nehmen:<br />

Innerhalb von Brüggli aber auch ausserhalb gibt es<br />

Möglicherweise helfen dir auch weitere Infos:<br />

Gedruckt bei Brüggli Medien auf Cocoon Offset,<br />

zertifiziert nach ISO 14001, FSC, EU-Eco-Label<br />

Wirst du im Internet gemobbt? Kursieren Nacktbilder<br />

von dir auf WhatsApp? Belästigt dich auf Facebook<br />

jemand mit blöden Kommentaren? Hol dir Hilfe,<br />

indem du frühzeitig mit einer Vertrauensperson<br />

• Notrufnummer 147 von Pro Juventute<br />

• medienprofis.projuventute.ch<br />

• Die Meldestelle von Brüggli mit<br />

• Deine Bezugsperson bzw. dein<br />

• Diese Brüggli-Leitlinien<br />

• jugendundmedien.ch<br />

Sie wachsen damit auf und bedienen sie aus dem Effeff.<br />

Die Rede ist von der Generation Z und ihrem Umgang<br />

mit Social-Media-Apps. Für eine kompetente Mediennutzung<br />

braucht es jedoch mehr<br />

als blosses Anwenderwissen. Eine vertiefte<br />

Auseinandersetzung mit Chancen und<br />

Gefahren ist nötig und ein Reflektieren der<br />

eigenen Handlungen – nicht zuletzt auch<br />

im Hinblick auf den Schritt ins Berufsleben.<br />

Vermischung von privat und geschäftlich<br />

In den sozialen Medien bin ich Privatperson, das hat nichts mit meiner<br />

Rolle als Mitarbeiter zu tun: So einfach ist es nicht mehr. Die<br />

Trennlinie verläuft unscharf, denn die digitale Öffentlichkeit kennt<br />

keine Grenzen, weder räumlich noch zeitlich. Was ich in meiner<br />

Freizeit online von mir preisgebe, ist auch für mein geschäftliches<br />

Umfeld einsehbar, für das aktuelle genauso wie für ein zukünftiges.<br />

Und es ist unter Umständen auch dann noch verfügbar, wenn<br />

ich es schon längst gelöscht habe. Plattformen bleiben im Besitz<br />

der Daten; möglicherweise haben auch schon andere den Beitrag<br />

Vorgsetzter bei Brüggli<br />

• klicksafe.de<br />

darüber sprichst.<br />

Die sozialen Medien<br />

sind kein<br />

privater Raum.<br />

weiterverbreitet. Eine Lernende, die sich dessen bewusst ist, überlegt<br />

zweimal, bevor sie ein Bild von sich auf eine Plattform lädt.<br />

Deshalb ist es wichtig, das Handeln in den sozialen Medien zu Ende<br />

zu denken und Konsequenzen zu antizipieren.<br />

Auch Perspektivenwechsel helfen: Würden<br />

Sie jemanden einstellen, der nur Bilder<br />

von Alkoholexzessen auf seine Profile lädt?<br />

Chancen und Gefahren beleuchten<br />

Die Unternehmenskommunikation von Brüggli<br />

hat für die rund 200 Lernenden Social-Media-Fortbildungen<br />

durchgeführt und solche Themen behandelt. Auch Cybermobbing,<br />

Sexting, Fake News, Selbstdarstellung, Privatsphäre, Datenschutz sowie<br />

rechtliche Aspekte kamen zur Sprache – immer differenziert,<br />

ohne die neuen Medien zu verteufeln, dafür mit gesundem Menschenverstand.<br />

Denn die sozialen Medien haben das Leben in einigen<br />

Bereichen vereinfacht; aus vormals reinen Empfängern von<br />

Botschaften – gesendet von Medien, Unternehmen oder Institutionen<br />

– sind Gesprächspartner auf Augenhöhe geworden. Auch solche<br />

positiven Aspekte hatten Platz in der Schulung.<br />

Die Lernenden sind auf vielen Plattformen<br />

aktiv. Insbesondere Instagram, YouTube,<br />

Facebook und Snapchat erfreuen sich<br />

grosser Beliebtheit.<br />

Diese Publikation dient den<br />

Lernenden als Orientierungshilfe<br />

rund um Social Media.<br />

Brüggli i<br />

Zwei Generationen<br />

erzählt ihrer Gross<br />

Medien und von B<br />

WEGE DURCH DEN IRRGARTEN<br />

Orientierungshilfe im Umgang mit Social Media


unterwegs 0519 29<br />

Medienkompetenz umfasst<br />

weit mehr als reines<br />

Anwenderwissen.<br />

Recht, Unrecht und Grauzonen<br />

Brügglis Lernende nutzen einige Social-Media-Plattformen sehr<br />

aktiv. Das hat die Einstiegsaktivität gezeigt, bei der sie auf Plakaten<br />

angaben, welche Plattformen sie<br />

Wissen und korrektes<br />

Verhalten schützen<br />

vor Gefahren.<br />

mit Inhalten bespielen und wo sie sich<br />

nur passiv in der Beobachterrolle aufhalten.<br />

Wie in der Social-Media-Umfrage<br />

(siehe Seite 26) deutet das Ergebnis<br />

darauf hin, dass die 90-9-1-Regel an<br />

Gültigkeit verloren hat. Sie besagt, dass<br />

90 Prozent beobachten, 9 Prozent kommentieren und lediglich 1<br />

Prozent der User Beiträge veröffentlicht. Dass sich einige Lernende<br />

mit aktuellen Mediendiskursen auseinandersetzen, zeigte sich in<br />

Fragen rund um die Macht des Facebook-Konzerns oder die Debatten<br />

über die Urheberrechtsreform und den Leistungsschutz. Stark<br />

interessierte zudem, bei welchem Verhalten mit rechtlichen Konsequenzen<br />

zu rechnen ist. Dabei wurde sichtbar, wie schnell die<br />

Rechtsanwendung im Internet an ihre Grenzen stösst. Korrektes<br />

Verhalten gab auch im Zusammenhang mit Brügglis Social-Media-Aktivitäten<br />

zu reden, wobei nicht Verbote im Fokus standen,<br />

sondern Möglichkeiten, wie die Lernenden den Auftritt von Brüggli<br />

aktiv mitgestalten können.<br />

Jeder ist damit konfrontiert<br />

Mit neuem und aufgefrischtem Wissen im Kopf und einer Erinnerungshilfe<br />

in der Hand kehrten die Lernenden in den Ausbildungsalltag<br />

zurück. Die Schulungen haben<br />

auch andernorts Bedürfnisse geweckt: Mitarbeitende<br />

mit Rente und Leitende kommen in<br />

weiteren Veranstaltungen zu den notwendigen<br />

Informationen.<br />

Ob in sozialen Netzwerken aktiv oder nicht:<br />

Social Media sind Teil der heutigen Zeit und betreffen auf die eine<br />

oder andere Art jeden. Brüggli ist es ein Anliegen, gut informierte<br />

und medienkompetente Mitarbeitende auf allen Stufen zu haben.<br />

Sarina Neuhauser,<br />

Kommunikationsspezialistin


Unternehmenskommunikation<br />

Digital vorsichtiger unterwegs<br />

Die Social-Media-Fortbildungen sind Geschichte. Was ist hängengeblieben?<br />

Wie hat sich das Online-Verhalten der Lernenden seither verändert? Und wie wird<br />

der Umgang der Jugendlichen mit Social Media in der internen Berufsschule PrA<br />

wahrgenommen? Fünf Lernende und eine Berufsschullehrerin erzählen.<br />

«Bewusstsein für Risiken fehlt»<br />

Ich lasse die Lernenden im Unterricht regelmässig<br />

Texte zu Themen ihrer Wahl schreiben.<br />

Digitale Realitäten spielen darin häufig<br />

eine Rolle. Mir fällt auf, dass die Jugendlichen<br />

zwar problemlos mit ihren Smartphones<br />

und jeglichen Funktionalitäten umgehen<br />

können, das aber oft leichtfertig tun.<br />

Es ist ihnen nicht bewusst, was angebracht<br />

ist und wo sie unter Umständen mit dem<br />

Gesetz in Konflikt geraten könnten. Deshalb<br />

ist es wichtig, dass sie Risiken, Gefahren<br />

und Konsequenzen ihres Handelns kennen<br />

und wissen, wie sie sich und andere<br />

schützen können.<br />

Ursula Mayer,<br />

Pädagogin Berufsschule PrA<br />

«Das Internet<br />

vergisst nie»<br />

Ich habe schon immer gewusst, dass man<br />

zurückhaltend sein muss mit dem Veröffentlichen<br />

von Inhalten, aber es war mir<br />

nicht ganz klar, weshalb. Seit der Schulung<br />

sind mir mögliche Konsequenzen und die<br />

Gründe dafür bewusst. Ich überlege mir jetzt<br />

genauer, welche Bilder ich auf Facebook<br />

und Instagram stelle, denn einmal im Netz<br />

immer im Netz. Schön, dass wir bei Brüggli<br />

die Gelegenheit hatten, uns mit diesen<br />

Themen zu befassen.<br />

Mauricio Kruger,<br />

Praktiker PrA Küche<br />

Nyuga Karunainathan,<br />

Grafikerin EFZ in Vorbereitung<br />

«Nicht an die<br />

Konsequenzen<br />

gedacht»<br />

Ich fand es sinnvoll, sich mit Social Media zu<br />

befassen, denn es ist ein wichtiges Thema,<br />

das sich extrem schnell wandelt. Man weiss<br />

zwar um einige Gefahren, ist manchmal aber<br />

etwas zu unbesorgt und hat das Gefühl, dass<br />

es nur andere betrifft. Es war wertvoll, in den<br />

Diskussionen von den Erfahrungen der anderen<br />

Lernenden zu hören. Dass auch Arbeitgeber<br />

Social-Media-Profile anschauen<br />

und dies Konsequenzen haben kann, war<br />

mir nicht bewusst. Ich achte deshalb verstärkt<br />

auf das, was ich preisgebe, bin aber<br />

sowieso eher passiv unterwegs.


unterwegs 0519 31<br />

«Es interessiert mich zu wenig»<br />

Ich bin auf keiner Social-Media-Plattform aktiv.<br />

Es interessiert mich zu wenig und geht<br />

auch ohne. Das Einzige, was ich mache, ist<br />

auf YouTube Filme anzuschauen, die mir bei<br />

meinen Tätigkeiten in der Lehrwerkstatt helfen.<br />

Allerdings ist das nur möglich, wenn<br />

ich mich mit dem Internet verbinden kann.<br />

Ich nutze mein Smartphone vor allem zum<br />

Telefonieren und SMS-Schreiben. Trotzdem<br />

habe ich die Schulung spannend gefunden.<br />

Ich konnte Neues lernen.<br />

Michael Gienuth,<br />

Praktiker PrA Mechanik<br />

«Man konnte wirklich profitieren»<br />

«Das Leben spielt<br />

nicht auf dem<br />

Bildschirm»<br />

Zuerst war ich skeptisch: Was soll ich in einer<br />

Social-Media-Schulung? Aber es war<br />

spannend und man konnte wirklich profitieren.<br />

Ich war schon immer vorsichtig; nun<br />

habe ich meine Social-Media-Konten aber<br />

noch besser geschützt. Dass man bei Instagram<br />

nachschauen kann, wie lange man<br />

aktiv war, wusste ich nicht. Das finde ich<br />

gut. Für mich spielt sich das Leben nicht<br />

auf dem Smartphone ab. Wenn wir Pause<br />

haben, überlege ich zweimal, ob ich das<br />

Handy aus dem Spind hole. Sich mit Kollegen<br />

mündlich auszutauschen, ist eine<br />

gute Alternative.<br />

Selina Schneggenburger,<br />

Praktikerin PrA Restaurant<br />

Datenschutz und Cybermobbing:<br />

zwei von vielen Themen,<br />

die interessieren.<br />

«Ich bin vorsichtiger geworden»<br />

In der Fortbildung konnte man einiges dazulernen,<br />

zum Beispiel wo die Gefahren<br />

lauern. Cybermobbing hat mich besonders<br />

interessiert. Das meiste war für mich nicht<br />

neu, aber es hat mir einen Schubs gegeben:<br />

Ich bin vorsichtiger geworden. Meine<br />

Profile nutze ich vor allem, um meine Mei-<br />

nung zu bestimmten Themen zu sagen, zum<br />

Beispiel zur Urheberrechtsreform mit dem<br />

umstrittenen Artikel 13. Ich bin ein fleissiger<br />

Social-Media-Nutzer und kann die Plattformen,<br />

auf denen ich aktiv bin, nicht auswendig<br />

aufzählen. Es sind zu viele.<br />

Eray Dikilitas,<br />

Praktiker PrA Logistik


Was gut tut<br />

Im Sog des Smartphones<br />

Das Smartphone ist Segen und Fluch zugleich. Täglich verwendet es der Durchschnittsschweizer<br />

zweieinhalb Stunden. Wir kommen davon nicht los. Programmierer und Designer<br />

verführen uns. Das Ziel: möglichst viel Zeit mit der App verbringen.<br />

Dieses Level noch! Das Ziel? So viele gleichfarbige<br />

Steine miteinander verbinden wie nur möglich. Es ist<br />

spät abends und wir liegen nebeneinander im Bett.<br />

Sie hält ihr Handy in der Hand, das Zimmer ist dunkel –<br />

bloss ihr Gesicht ist vom Screen beleuchtet. Ich spiele zwar<br />

nicht, übe Lernkärtchen mit Anki. Ist das normal?<br />

Der praktische Begleiter<br />

Wie heisst der Hauptdarsteller in «Der<br />

Pate»? IMDb listet auch die übrigen Filme<br />

von Marlon Brando auf. Lost in Berlin?<br />

Google Maps zeigt den schnellsten Weg<br />

zum Brandenburger Tor. Zu müde zum Kochen?<br />

Auch in dieser Notlage gibt es eine App: Eat.ch. Und längst<br />

ist nicht mehr der erste Blick der vielversprechende Start in eine<br />

Beziehung, sondern der Match, die Übereinstimmung von Ansprüchen<br />

und Eigenschaften – Tinder sei Dank.<br />

Der WhatsApp-Ton<br />

stimuliert das Lustzentrum<br />

im Gehirn.<br />

Im digitalen Strudel schwimmen<br />

Das Smartphone ist nicht nur Segen – es ist auch eine gewaltige<br />

Nervensäge. Im Zug telefoniert jemand für alle im Waggon hörbar;<br />

auf dem Weg zur Bushaltestelle hört die Kollegin mit halbem Ohr<br />

zu – im anderen steckt ein Kopfhörer-Stöpsel. Und E-<strong>Mai</strong>ls verlangen<br />

nach Aufmerksamkeit: Pling, tönt es. Aus Kurz-mal-auf-Facebook-oder-Instagram-Gehen<br />

wird ein langer<br />

Besuch, den man nicht abwimmeln<br />

kann: Der Stream ist hartnäckig – mittendrin<br />

im Sog des Smartphones.<br />

Gefangen im portionierten Glück<br />

Aber es gefällt uns eben schon: Eine Nachricht<br />

erhalten, tut gut. Ein Like genauso. Und wer hat die Story<br />

auf Instagram bereits gesehen? All das sind Belohnungen für unser<br />

Gehirn: jedes Bild und Video, jede Nachricht. Sie machen uns<br />

glücklich – wenn auch nur für einen kurzen Moment. Für diesen<br />

Augenblick schüttet das Gehirn Dopamin aus. Der Botenstoff steht<br />

in Zusammenhang mit Lust. Das fühlt sich so gut an, dass es wieder<br />

eine solche Belohnung braucht. Doch es setzt eine Gewöhnung<br />

ein: Es braucht eine höhere Dosis für das gleiche Glücksgefühl:<br />

mehr Likes, mehr Nachrichten.<br />

Bauplan eines Glücksspielautomaten<br />

Eines ist klar: Den Machern von Apps ist wichtig, dass ihre Nutzer<br />

möglichst viel Zeit damit verbringen. Unlängst gab ein Facebook-Mitarbeiter<br />

zu, dass von Anfang an dieses Ziel weit oben stand. Und<br />

wie entwirft man einen gut funktionierenden Glücksspielautomaten?<br />

Bild: Roger Nigg


unterwegs 0519 33<br />

Die Daten der Nutzer<br />

sind das Gold der<br />

digitalen Konzerne.<br />

Gehirnprogrammierung<br />

Früher war Zeit gleich Geld. Als Henry<br />

Ford mit seiner Erfindung des Fliessbands<br />

die Produktion erhöhte, konnte<br />

er mehr Autos verkaufen. Eine Stunde<br />

war eben nicht ein Stunde, sondern es<br />

kam darauf an, wie viel in dieser Zeit<br />

produziert werden konnte. Heute verändert sich die ökonomische<br />

Landschaft und zusehends ist nicht Produktivität entscheidend,<br />

sondern die Aufmerksamkeit. Google und Facebook produzieren<br />

nichts. Sie bieten eine Dienstleistung. Würde von heute auf morcsc.<br />

Smartphone-Nutzer werden durch ein<br />

uraltes Prinzip in ihrem Verhalten gesteuert:<br />

die bedingte Konditionierung. Entdecker dieses<br />

Konzepts ist der russische Forscher Iwan<br />

Pawlow. Er experimentierte mit Hunden: Bei<br />

jeder Fütterung klingelte er mit einer Glocke.<br />

Ursprünglich war der Ton unbedeutend<br />

– die Hunde lernten, dass auf den Glockenton<br />

das Futter folgte: Sie begannen bereits<br />

dann zu sabbern und nicht erst, als sie den<br />

vollen Futternapf vor der Schnauze hatten.<br />

Den typischen WhatsApp-Ton lernt der Nutzer<br />

nach dem gleichen Prinzip: Das Gehirn<br />

macht die Verbindung von hellem Ton<br />

mit dem Erhalt einer Nachricht. Und schon<br />

wurde eine Erwartung kreiert, wenn der<br />

Klang ertönt: Jemand hat geschrieben. Der<br />

Ton allein reicht aus, um das Lustzentrum<br />

des Gehirns zu stimulieren – den nucleus<br />

accumbens. Wird die Erwartung erfüllt, steigt<br />

das Dopamin nochmals an.<br />

Menschen und Hunde sind sich nicht unähnlich:<br />

Es bimmelt und kein Futter liegt im<br />

Napf? – Wie gross die Enttäuschung ist. Im<br />

Kühlschrank des WWW wartet irgendwo ein<br />

digitales Läckerli. Und so beginnt auch der<br />

Teufelskreis der Smartphone-Abhängigkeit.<br />

YouTube lässt am Ende eines Clips nach<br />

wenigen Sekunden den nächsten abspielen.<br />

Einer Dauerberieselung auszuweichen,<br />

braucht schon einen Kraftakt:<br />

Auch noch das zwölfte Katzenvideo ist<br />

herzig. Der Infinite Scroll ist genauso verführerisch:<br />

Statt am Ende einer Seite auf die<br />

nächste zu klicken, scrollt der Nutzer einfach weiter<br />

und fortlaufend werden<br />

neue Suchresultate geladen<br />

– praktisch, um Zeit zu<br />

verschwenden.<br />

Manchmal sind die Absichten durchaus<br />

im Interesse des Nutzers: Eine Fitness-App<br />

vergibt an seine Nutzer Pokale, um sie zu motivieren. Apps für den<br />

Spracherwerb wie Duolingo basieren gar vollständig auf dem Prinzip<br />

der Gamification – den Lerninhalt wie ein Game gestalten: mit<br />

Levels, Auszeichnungen und Punkten. Nichtsdestotrotz: Wieso sind<br />

Entwickler von Apps daran interessiert, ihre Nutzer zu binden?<br />

Das Smartphone<br />

fesselt uns – zu lange<br />

und zu oft.<br />

Aufmerksamkeitsökonomie<br />

Facebook und Co. verdienen Geld, indem sie Banner und Videos ihrer<br />

Werbekunden publizieren – genau passend auf die Zielgruppe.<br />

Die Daten der Nutzer sind das Gold der digitalen Konzerne, weil<br />

sie präzise Kundenprofile ermöglichen. Und je mehr Zeit mit den<br />

Apps verbracht wird, desto mehr Werbung bekommt der Kunde zu<br />

Gesicht. Deshalb buhlen Facebook und Co. um die Aufmerksamkeit<br />

ihrer Nutzer. Wir sind Werbeträger.


Was gut tut<br />

gen niemand mehr die Dienste nutzen – für die Konzerne gäbe es<br />

keine Werbeeinnahmen mehr. Heute lautet also die Formel: Aufmerksamkeit<br />

gleich Geld.<br />

Es besteht ein grosses Interesse, seine Nutzer bei der Stange zu<br />

halten. Ein neues Feld bietet neue Chancen, um Erkenntnisse aus<br />

der Neurowissenschaft zu nutzen und Anwender stärker zu binden:<br />

persuasives Design. Die Apps werden verführerischer werden.<br />

Und wir?<br />

Ist es normal zweieinhalb Stunden das Smartphone zu nutzen? Eine<br />

andere Frage führt vielleicht weiter: Ist es wünschenswert in einer<br />

Gesellschaft zu leben, in der das Smartphone den Tagesablauf bestimmt<br />

und nicht umgekehrt: der Nutzer über das Smartphone bestimmt?<br />

Apps mögen kostenlos sein, aber sie fordern ihren Preis.<br />

Christian Schlatter,<br />

Mitarbeiter Integrationsmassnahmen<br />

10 Dressur-Tipps<br />

Das Smartphone führt sich auf wie ein unerzogener Hund, der die Hundeschule<br />

nicht bestanden hat: Es piepst, lenkt ab und will die totale Aufmerksamkeit. Mühsam!<br />

Mit diesen zehn Tipps übernehmen Sie die Kontrolle.<br />

1<br />

Mit dem Flugmodus die Aufmerksamkeit retten<br />

Wer ständig abgelenkt ist, vergisst, bei einer Sache<br />

zu bleiben. Aktivieren Sie den Flugmodus<br />

des Smartphones, um Dinge wieder von A bis<br />

Z durchzuführen. Ursprünglich dafür gedacht,<br />

während eines Fluges eine freie Funkverbindung zu haben,<br />

eignet sich dieser Modus, um nicht von eingehenden Nachrichten<br />

gestört zu werden.<br />

Man gewöhnt sich daran<br />

und will mehr: mehr<br />

Likes, mehr Nachrichten.<br />

2<br />

E-<strong>Mai</strong>ls machen dumm<br />

Nicht das E-<strong>Mai</strong>l-Programm öffnen! Bekiffte Studienteilnehmer<br />

lösen nämlich IQ-Aufgaben besser<br />

als die Studienteilnehmer, die von E-<strong>Mai</strong>ls<br />

abgelenkt werden. E-<strong>Mai</strong>ls stören die Konzentration,<br />

weil die Konzentration von der Aufgabe abwandert,<br />

an der man dran ist. Und bei jedem neuen E-<strong>Mai</strong>l passiert<br />

das von vorne. Schliessen Sie das E-<strong>Mai</strong>l-Programm, wenn<br />

Konzentration gefragt ist.<br />

3<br />

Wie die jungen Grosseltern<br />

Es gab eine Zeit ohne Smartphones: Unsere Grosseltern<br />

kannten in ihrer Jugend keine digitalen<br />

Gadgets, keine Computer. Welche Uhrzeit ist es?<br />

Heute genügt ein Blick auf ein Smartphone; früher<br />

benutzte man eine Armbanduhr. Wo möglich, handeln<br />

Sie wie die Grossmutter oder der Grossvater! Jeder unnötige<br />

Blick aufs Mobiltelefon bedeutet eine potenzielle Ablenkung.<br />

Hier ein paar Ideen: Statt Kalendereinträge digital zu<br />

erfassen, eine Agenda aus Papier verwenden. Reichen zehn<br />

Franken aus, um am Kiosk GEO und PC Games zu kaufen?<br />

Nicht nur das Smartphone kann rechnen – der Kopf lahmt<br />

und addiert Preise dennoch richtig. Bevor das Mobiltelefon<br />

smart wurde, war es ein Telefon ohne Kabel: Wählen Sie eine<br />

Telefonnummer, statt eine WhatsApp-Nachricht zu schreiben.<br />

Und statt Facebook-Kommentare zu verfassen, schicken Sie<br />

eine Postkarte. Wissen Sie, wie das geht? Aus alt mach neu!


unterwegs 0519 35<br />

4<br />

Handytime<br />

Keine halben Sachen: Schenken Sie die volle Aufmerksamkeit!<br />

Seien Sie ganz bei Ihrem Kollegen<br />

oder Ihrer Freundin, statt mit einem Ohrstöpsel<br />

Musik zu hören und mit dem anderen Ohr halbherzig<br />

zuzuhören. Und abends vor dem Fernseher: weg mit<br />

dem Smartphone! Folgen Sie der Handlung des Krimis. Multitasking<br />

gibt es nicht – multiple Unaufmerksamkeit schon!<br />

Und umgekehrt gilt: Wenn Sie das Handy nutzen, dann nutzen<br />

Sie es mit voller Aufmerksamkeit. Reservieren Sie feste Zeiten:<br />

Prüfen Sie Ihre E-<strong>Mai</strong>ls zweimal täglich, etwa um 11 Uhr<br />

und 16 Uhr, und halten Sie sich konsequent an diese Zeiten.<br />

5<br />

Vermessenes Smartphone<br />

Erkenne das Verhalten, um es zu ändern: Wie oft<br />

nutzen Sie das Smartphone? Welche Apps nutzen<br />

Sie oft, welche wenig? Auf dem iPhone misst die<br />

App «Bildschirmzeit» die Nutzung, für Android<br />

gibt’s «Moments» und Google lanciert «Digital Wellbeing».<br />

Die Wahrheit ist unbequem: Bei Unter-18-Jährigen liegt die<br />

tägliche Nutzung bei durchschnittlich 2,6 Stunden! Und 88<br />

Mal blickt man auf das Mobiltelefon, um die Uhrzeit zu lesen<br />

oder zu prüfen, ob eine Nachricht eingegangen ist. Das<br />

ist viel zu viel!<br />

6<br />

Instanitis: eine digitale Krankheit<br />

Instagram ist ein Bilderbuch für Erwachsene:<br />

schlanke Frauen am Strand und der Himmel blau.<br />

Braungebräunt und gutgelaunt. Männer in Hängematten<br />

und bei Bier; doch der Bauch verrät es<br />

nicht. Und Instanitis ist die Krankheit, die einen befällt, wenn<br />

man glaubt, Instagram sei echt. Was für ein Unsinn! Die Realität<br />

ist vielfältiger und abwechslungsreicher.<br />

Körper gleichen allen möglichen Formen: Birnen, Äpfel und<br />

Bohnen. Haben Sie Mut zur Lücke und zum Leberfleck. Seien<br />

Sie kein Fotofilter!<br />

7<br />

Geheimnisse bewahren<br />

Wo sind da die Überraschungen? Prominente werden<br />

auf Schritt und Tritt von Kameras verfolgt. Jedes<br />

Missgeschick und jede neue Haarfarbe werden<br />

kommentiert. Bewahren Sie Geheimnisse!<br />

Seien Sie nicht der nackte Prominente. Schweigen Sie an<br />

mehr Wochentagen als Sie senden.<br />

Instagram braucht es nicht zu archivieren, wenn Sie sonntags<br />

den Geburtstag Ihrer Schwester feiern. Dass Sie montags<br />

zu spät zur Arbeit kamen, brauchen Sie nicht auf Twitter<br />

zu erzählen. Dort lesen alle mit – vielleicht auch Ihr Chef.<br />

Und dass Sie dienstags die Beziehung zu Ihrem Freund ohne<br />

ihn klärten – nicht Facebook verraten. Ihr Freund wird Ihnen<br />

dankbar sein.<br />

Greifen Sie mal wieder<br />

zu Stift und Papier.<br />

Das entschleunigt.<br />

Handyfasten<br />

Gewinnen Sie eine neue Perspektive auf den Alltag<br />

und verzichten Sie für einen Tag aufs Handy.<br />

Was passiert? Entzugserscheinungen? Geniessen<br />

Sie mehr? Arbeiten Sie produktiver?<br />

8<br />

Das Silicon Valley gilt als Brutstätte für die Technologien der<br />

Zukunft. Und genau dort hat die Idee ihren Ursprung: der<br />

Handy-Freitag. Freitags bleibt das Ding zu Hause. Und statt<br />

sich ablenken zu lassen, wird endlich wieder über Ideen diskutiert<br />

und werden Arbeiten erledigt. Niemand muss dann<br />

aufs Smartphone reagieren – das schafft Freiräume.<br />

9<br />

Papier schlägt Tablett<br />

Gedanken sind freier auf Papier. Geben Sie ihnen<br />

den nötigen Platz: Statt Notizen auf einem<br />

Smartphone festzuhalten, schreiben Sie auf ein<br />

Blatt Papier. Merken Sie einen Unterschied? Ihre<br />

Handschrift ist persönlicher und hat Charakter. Auf Papier<br />

lässt sich zeichnen, was mit den Fingern auf dem Display<br />

eh wie Geschmier eines Vierjährigen aussieht. Papier wirkt<br />

entschleunigend. Und: Gemäss einer Studie bleiben Gedanken,<br />

die auf Papier notiert sind, eher im Gedächtnis haften<br />

als Gedanken, die auf einem digitalen Gerät erfasst wurden.<br />

10<br />

Zum Hörer greifen<br />

Greifen Sie zum Hörer, denn bei Recherchen über<br />

Google verlieren Sie sich in unzähligen Quellen.<br />

Greifen Sie zum Hörer, denn SMS sorgt für Missverständnisse<br />

– und Emotionen sind mehr als<br />

Affen-Smiley und rote Backen. Greifen Sie zum Hörer, denn<br />

eine Stimme schafft Vertrauen. Noch mehr Vertrauen gibt es<br />

beim gemeinsamen Kaffee. Und sperren Sie das Handy zu<br />

Hause ein, auch wenn der Schosshund die Hundeschule<br />

knapp bestanden hat.


Nachgefragt<br />

Drei Tage ohne Strom – was nun?<br />

Was würden Sie tun, wenn Sie<br />

plötzlich für drei Tage<br />

keinen Strom mehr hätten?<br />

Vanni Bonazza,<br />

Leiter Arbeitsassistenz<br />

Die Logistik würde zusammenbrechen,<br />

es käme zu Hamsterkäufen und<br />

vielleicht gar Plünderungen – die Regale<br />

beim Lebensmittelhändler wären<br />

leer. Der Super-GAU wie in einem Hollywood-Blockbuster!<br />

Und: Ich könnte<br />

in dieser Zeit nicht duschen, keine<br />

Haare föhnen und Kochen ginge auch<br />

nicht. Aber was spielt das für eine<br />

Rolle? Beim Campieren am See gelten<br />

andere Stilregeln – wo man mich in<br />

diesen drei Tagen antreffen würde.<br />

Manuel Gashi, Vorbereitungsjahr<br />

zum ICT-Fachmann<br />

Das wäre eine ungewöhnliche Situation.<br />

In meinem Heimatland Kosovo<br />

kommt es alle drei Stunden zu Stromausfällen.<br />

Es gibt nicht viele Arbeiten,<br />

die man ohne Strom erledigen kann.<br />

Aufräumen? Sich fortbilden? Zum<br />

Glück haben wir Bücher aus Papier<br />

und nicht aus Nullen und Einsen. Zu<br />

Hause würde ich mit Gas kochen, spazieren<br />

und Familienmitglieder besuchen.<br />

Und vielleicht endlich ein Buch<br />

zu Ende lesen: «Erkenne den Lügner».<br />

Corinne Eigenmann<br />

Teamleiterin Vorbereitungsjahr<br />

Auf gut Glück Freunde besuchen und<br />

miteinander über dem Feuer<br />

etwas kochen – das würde ich machen.<br />

Wahrscheinlich wären wir diese<br />

drei Tage vor allem damit beschäftigt,<br />

Feuer zu machen und zu kochen. Und<br />

wir würden Volleyball spielen und im<br />

See schwimmen. Es wäre wie in<br />

einem Ferienlager. Ich würde es vermissen,<br />

ohne weiteres an Informationen<br />

zu kommen. Google ist wahnsinnig<br />

praktisch im Alltag!<br />

Manuela Blumenthal,<br />

Mitarbeiterin Co-Packing<br />

Klavier spielen, tanzen und Cajón<br />

spielen. Meine drei grossen Hobbys.<br />

Und dann mit den drei Jungs meiner<br />

Freundin in den Wald gehen. Wir<br />

würden ein Feuer machen und nachts<br />

bei Dunkelheit als Geister einander<br />

erschrecken. Ich nehme einmal an,<br />

dass wir nicht zur Arbeit erscheinen<br />

müssen. Ohne Strom hätten wir kein<br />

Licht, die Kartonmaschine würde nicht<br />

funktionieren und auch die Leimpistolen<br />

würden uns nicht nützlich sein.<br />

Vanessa Bischof, Mitarbeiterin<br />

Integrationsmassnahmen<br />

Also, ich müsste zuerst schmunzeln:<br />

Plötzlich spricht die Natur in<br />

einer deutlichen Sprache und wichtigtuerische<br />

Firmen wären in ihrem Tun<br />

gestoppt. Strom aus, Business aus!<br />

Ich würde meine Kollegen mit dem<br />

Auto einsammeln, zu einem schönen<br />

Grillplatz fahren und einen schönen<br />

Abend verbringen. Nachts würden wir<br />

uns dann mit Taschenlampen ins<br />

Gesicht leuchten und mysteriöse<br />

Geschichten erzählen. Schaurig!<br />

Nachgefragt: Christian Schlatter,<br />

Mitarbeiter Integrationsmassnahmen<br />

Bilder: Carlo Tschudi, lernender Mediamatiker<br />

Salome Schälin, Vorbereitungsjahr<br />

Es wäre nicht schlimm. Mehr Zeit, um<br />

das Leben zu geniessen, zu entspannen<br />

und zu relaxen. Die ständige Erreichbarkeit<br />

macht mich nervös. Ich<br />

würde mehr lesen. «Warrior Cats» ist<br />

eine Fantasy-Buchreihe und ich bin<br />

bereits bei Staffel 5 angelangt. Und<br />

sonst schreiben – auch Fantasy.<br />

Amadeo Romanelli,<br />

Leiter Co-Packing<br />

Unsere Mitarbeitenden leisten enorm<br />

viel. Ich würde sie nach Hause schicken,<br />

um sie für ihren Einsatz zu belohnen.<br />

Danach lese ich den ganzen Tag,<br />

grilliere und geniesse kühle Getränke.<br />

Zu Hause habe ich eine Bibliothek und<br />

da gibt es Bücher, die ich noch nicht<br />

gelesen habe. Historische Architektur,<br />

bildende Kunst und Biografien interessieren<br />

mich. Die Seele baumeln lassen<br />

und entspannen – wie schön!<br />

Lucia De-Martino, Teamleiterin FRW<br />

Es wäre durchaus möglich, zu arbeiten<br />

– auch ohne E-<strong>Mai</strong>l und Telefon:<br />

Dokumente markieren, Belege überprüfen<br />

und ablegen. Am Feierabend<br />

würde ich zu meinen Nachbarn<br />

rübergehen. Monopoly bietet gute<br />

Unterhaltung für Stunden. Langweilig<br />

wäre mir bestimmt nicht.<br />

Noé Kärcher,<br />

Kaufmann EFZ, 3. Lehrjahr<br />

Wenn WhatsApp auch nicht mehr<br />

ginge, wäre ich auf das Auto meiner<br />

Eltern angewiesen. Wie geht es<br />

meinen Kollegen? Also besuche ich<br />

sie, um es herauszufinden. Dämmert<br />

es draussen, zünde ich ein paar Kerzen<br />

an und lese. «Anders sehen» von<br />

Beau Lotto hat es mir angetan und<br />

Viktor Frankl’s «Trotzdem Ja zum Leben<br />

Sagen» regt mich zum Nachdenken an.


unterwegs 0519 37<br />

Brügglianer<br />

10 Fragen an:<br />

Tobias Bärlocher & Ulrich Klein<br />

An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher<br />

kennen. Diesmal Tobias Bärlocher, Teamleiter Technisches Büro,<br />

und Ulrich Klein, Teamleiter Integrationsmassnahmen.<br />

Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst:<br />

Tobias: Den Duft einer frisch geemdeten<br />

Wiese im Sommer.<br />

Ulrich: Auf Flieder, Hyazinthen und den<br />

Geruch einer guten Zigarre.<br />

Eine Sportart, bei der Du<br />

gerne zusiehst:<br />

Tobias: Ich schaue generell<br />

gerne Sport. Auch<br />

Randsportarten; so<br />

finde ich beispielsweise<br />

Twenty/20 Cricket<br />

sehr faszinierend.<br />

Ulrich: Basketball.<br />

Ein Gebäude oder<br />

Wahrzeichen, das Du<br />

gerne von Deinem<br />

Schlafzimmerfenster<br />

aus sehen würdest:<br />

Tobias: Den Alpstein mit<br />

dem Säntis.<br />

Ulrich: Den Yosemite-Nationalpark.<br />

Wann warst Du zum letzten<br />

Mal richtig glücklich?<br />

Tobias: Heute Morgen, als die<br />

Sonne den ersten Frühlingstag<br />

ankündete.<br />

Ulrich: Immer, wenn mein Sohn<br />

etwas Neues lernt; das kommt<br />

zum Glück häufig vor.<br />

Der Sänger, die Sängerin<br />

oder die Band, die<br />

Du momentan am<br />

häufigsten hörst:<br />

Tobias: Aktuell ist die<br />

Band Foals hoch im<br />

Kurs oder die «Feelgood Indie»-Playlist von Spotify.<br />

Ulrich: Pantera, José Gonzáles.<br />

Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt<br />

erfüllen?<br />

Tobias: Die Haute Route im Sommer und im Winter<br />

begehen.<br />

Ulrich: Einen Fallschirmsprung.<br />

Wenn Du einen Tag die Welt regieren<br />

könntest, was würdest Du dann ändern?<br />

Tobias: Das ökologische Bewusstsein<br />

der Gesellschaft steigern und nachhaltiges<br />

Denken fördern.<br />

Ulrich: Viel zu viel Verantwortung!<br />

Wahrscheinlich hätte ich nur Gutes<br />

im Sinn und würde damit mehr Chaos<br />

auslösen, als Verbesserungen zu erreichen.<br />

Deshalb mache ich es mir einfach: einen Tag<br />

nur Brot und Spiele fürs Volk!<br />

Wenn Du einen eigenen Fernsehsender<br />

hättest, was würde darauf laufen?<br />

Tobias: Dokumentationen über Flora, Fauna,<br />

Menschen und Kulturen fremder Länder,<br />

Sportdokus und ab und zu ein Actionfilm.<br />

Ulrich: MTV in den 90ern und eine doppelte<br />

Dosis Beavis and Butthead, Simpsons, Dokumentationen<br />

und Sport.<br />

Was ist das beste Gerücht, das Du über<br />

Dich gehört hast?<br />

Tobias: Mir ist noch keines zu Ohren gekommen.<br />

Ulrich: Ich sei in meiner Heimat auf Werbeplakaten<br />

zu sehen, das war wohl ein Doppelgänger.<br />

Beschreibe Dich in drei Worten:<br />

Tobias: loyal, überlegt, sportlich.<br />

Ulrich: humorvoll, neugierig, direkt.<br />

Notiert: mha<br />

Bild: Roger Nigg


Unternehmenskommunikation<br />

Kreative<br />

Energieschübe<br />

für Xöff<br />

Kommt ins Usblick-Regal:<br />

dieses Motiv aus der Serie<br />

Copy Paste.


unterwegs 0519 39<br />

Der Energydrink Xöff hatte ein neues Erscheinungsbild<br />

nötig: ein Fall für kreative Lernende und die Gelegenheit für<br />

eine Social-Media-Kampagne.<br />

Energydrinks, hergestellt von einem Romanshorner Unternehmen,<br />

waren im Usblick-Regal schon immer präsent. Irgendwann entstand<br />

in der Unternehmenskommunikation die Idee, diesen neutralen<br />

Dosen ein eigenes Kleid zu geben. Das war die Geburtsstunde<br />

von Xöff. Im Wissen um den süssen Inhalt verpasste die<br />

Unternehmenskommunikation dem Drink<br />

diesen selbstironischen Namen. In die Gestaltung<br />

der ersten Serien waren lernende<br />

Typografen involviert: Es entstanden Editionen<br />

wie Grufti, Röntgen, 1001 und andere.<br />

Im Regal blieb anschliessend die Batterie-Version<br />

als Standard-Design, bis vor<br />

wenigen Jahren eine Auffrischung angesagt war: Dance, Bling<br />

Bling und zwei weitere Designs wurden mit lernenden Grafikern<br />

entwickelt. Nachdem diese Motive vergriffen waren, kam die Batterie<br />

zurück ins Regal.<br />

Die Geschichte geht weiter<br />

Nun war die Zeit ein weiteres Mal reif für ein neues Kleid für Xöff.<br />

Drei lernende Grafikerinnen unserer Kommunikationsagentur Advery<br />

und eine Frau, die sich dort in der Berufsvorbereitung befindet,<br />

haben neue Designs kreiert. Entstanden sind fünf phantasievolle<br />

Serien mit je drei Motiven: Big Eyes, Boom, Laufband, Azteke<br />

und Copy Paste. Von Anfang an war klar, dass nur eine Serie produziert<br />

werden kann. Die Entscheidung überliessen wir unserer<br />

Social-Media-Fangemeinde.<br />

Lernende haben<br />

Xöff ein neues<br />

Kleid gegeben.<br />

schmackhaft zu machen, brauchte es eine attraktive Präsentation.<br />

Das Resultat der nächsten Kreativphase: die<br />

Dosenmotive in fünf Geschichten verpackt und als Kurzfilme<br />

für Facebook und Instagram aufbereitet. Das auf diesen<br />

beiden Plattformen stattfindende Voting hat die Unternehmenskommunikation<br />

auf allen zur Verfügung stehenden<br />

digitalen und analogen Brüggli-Kanälen<br />

kommunikativ begleitet, mit Visuals,<br />

die ebenfalls aus den Köpfen und Federn<br />

der Lernenden stammten.<br />

«Ein solch multimediales Projekt von A bis<br />

Z umzusetzen, war sehr spannend für die Lernenden», sagt Ausbildner<br />

Severino Clerici. Sie hätten mit viel Engagement gearbeitet,<br />

einander unterstützt und immer wieder Feedbacks von unbeteiligten<br />

Arbeitskollegen eingeholt. «So war letztlich die ganze<br />

Agentur im Xöff-Fieber», sagt Severino.<br />

Bewährtes im neuen Kleid<br />

Die Fangemeinde hat sich für Copy Paste entschieden. Wie der Name<br />

schon andeutet, handelt es sich um eine sanfte Design-Anpassung<br />

und Weiterentwicklung der beliebten Batterie-Version. Auch ohne<br />

Degustation war die freigesetzte Energie im Kurzfilm förmlich spürbar.<br />

Ein weiteres Kapitel in der Xöff-Geschichte ist geschrieben. Das<br />

nächste startet, wenn es wieder heisst: Die Zeit ist reif …<br />

Kommunikation über alle Kanäle<br />

Mit der Entwicklung der Designs war das Projekt für die Lernenden<br />

folglich noch nicht abgeschlossen. Um die Entwürfe den Wählern<br />

Sarina Neuhauser,<br />

Kommunikationsspezialistin<br />

Laufband Azteke Big Eyes Boom


Unternehmenskommunikation<br />

«Geduld und Ausdauer»<br />

Die jungen Designerinnen erzählen,<br />

wie sie die Neugestaltung des Energydrinks<br />

Xöff erlebt haben.<br />

Besprechung der Entwürfe im Team.<br />

Die Dosen werden in<br />

Kurzfilmen auf unserer<br />

Facebook-Seite präsentiert.<br />

Zum Gewinnerfilm<br />

gelangen Sie via<br />

www.bit.ly/xoeff<br />

Wie sind Sie auf Ihre Design-Ideen gekommen?<br />

Ramona Steiger: Im Zentrum stand das Thema Energie. Ich habe<br />

mich auf die animalische Schiene begeben mit wachen, konzentrierten<br />

Tieraugen. Zudem sollte das Design im Regal hervorstechen.<br />

Albulena Thaqi: Ja, genau, auffällig musste es sein.<br />

Angela Vergara: Ich habe mir überlegt, was man mit einem Energydrink<br />

assoziiert und im Internet recherchiert. Nach und nach hat<br />

sich die Idee zu einem Ganzen zusammengefügt.<br />

Gab es Einschränkungen in der Gestaltung?<br />

Jessica Kummer: Unserer Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.<br />

Angela: Auch die Kundenseite bezogen wir in die Überlegungen<br />

ein: Was könnte gefallen?<br />

Albulena: Die Kreationen durften frech und provokant sein, wie<br />

der Name Xöff.<br />

Was hat Sie dieses Projekt gelehrt?<br />

Jessica: Sicherlich Geduld, denn es hat sich über einen sehr langen<br />

Zeitraum erstreckt.<br />

Angela: Genau. Und Ausdauer.<br />

Ramona: Als Grafikerin etwas selber zu erfinden, umzusetzen und<br />

auch noch Teile des Marketings zu übernehmen, war eine gute Erfahrung,<br />

zumal gewisse Themen wie der Videodreh völliges Neuland<br />

waren.<br />

Wie sind Sie bei der Entwicklung der Kurzfilme vorgegangen?<br />

Angela: Die Möglichkeiten waren wieder unbegrenzt: Sollten die<br />

Filme sarkastisch, seriös, humorvoll oder künstlerisch sein? Wir<br />

hatten viele Ideen.<br />

Ramona: In meinem Kopf hat sich sofort ein Film abgespielt. Bei<br />

dieser Idee bin ich dann auch geblieben.<br />

Albulena: Die konkreten Geschichten haben wir in Storyboards<br />

festgehalten.<br />

Wie viel Zeit braucht so ein Filmdreh?<br />

Angela: Meine Animation war sehr aufwendig; sie besteht aus 150 Bildern.<br />

Für ein 30-sekündiges Ergebnis war ich eineinhalb Wochen dran.<br />

Ramona: 15 Minuten, dann waren die Aufnahmen im Kasten. Das<br />

Schneiden dauerte wesentlich länger.<br />

Albulena: Ich habe ein paar Tage daran gearbeitet. Die Aufnahmen<br />

musste ich leider zweimal machen.<br />

Wo lagen die Herausforderungen?<br />

Jessica: Die genaue Umsetzung war schwierig, die Details. Verbessern<br />

kann man nämlich immer.<br />

Angela: Für mich war die Animation eine Herausforderung, weil<br />

ich vor allem illustrativ tätig bin.<br />

Albulena: Der Filmdreh hat meine Geduld ziemlich strapaziert.<br />

Welche Rolle haben Ihre Arbeitskollegen gespielt?<br />

Angela: Sie haben uns vor allem moralisch unterstützt und Feedbacks<br />

gegeben.<br />

Ramona: Auch als Filmdarsteller waren sie einfach zu mobilisieren.<br />

Frau Thaqi, wie lange hat es gedauert, bis Ihr Pop-up-Gesicht<br />

wieder abgeschminkt war?<br />

Albulena: Das ging schnell. Allerdings hatte ich von den Farben<br />

nachher einen Ausschlag im Gesicht.<br />

Haben Sie auch abgestimmt?<br />

Jessica: Nein, niemand von uns hat am Voting teilgenommen.<br />

Ramona: Obwohl wir natürlich auch unsere Favoriten hatten.<br />

Haben Sie andere aufgefordert, für Ihr Design abzustimmen?<br />

Jessica: Nein. Wir arbeiten nicht gegeneinander. Gewinnen war<br />

reine Glückssache.<br />

Angela: Ich habe die Animation Familie und Freunden gezeigt –<br />

ohne Aufforderung.<br />

Ramona: Mir ging’s zu schnell, ich bin gar nicht dazugekommen,<br />

andere zu informieren.<br />

Sarina Neuhauser,<br />

Kommunikationsspezialistin


unterwegs 0519 41<br />

Rätsel<br />

Wer findet die 5 Unterschiede?<br />

Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden.<br />

Wer findet alle? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und<br />

senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an:<br />

«<strong>Unterwegs</strong>»<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Wenn Sie nicht bei Brüggli tätig sind, senden Sie<br />

Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an:<br />

Brüggli<br />

Rätsel «<strong>Unterwegs</strong>»<br />

Hofstrasse 5<br />

8590 Romanshorn<br />

Einsendeschluss: 30. September <strong>2019</strong><br />

Der Gewinner oder die Gewinnerin wird<br />

im Oktober <strong>2019</strong> persönlich benachrichtigt.<br />

Verlosung unter allen richtigen Einsendungen:<br />

ein Coop-Einkaufsgutschein à CHF 30.–<br />

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz<br />

geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Keine Barauszahlung des Gewinnes.<br />

Gewinnerin der Verlosung im letzten «<strong>Unterwegs</strong>»:<br />

Mirella Zendron, Mitarbeiterin Co-Packing<br />

Vorname<br />

Name<br />

Strasse / Nr.<br />

PLZ / Ort<br />

Telefon<br />

Brüggli-Mitarbeiter / in ja nein


Dies & Das<br />

Leggero auf ProSieben<br />

sne. Zwei Tüftler aus Bielefeld haben ein Kupplungssystem für<br />

Rollstühle entwickelt und wurden damit in der Erfinder- und<br />

Gründershow «Das Ding des Jahres» auf ProSieben zum Sieger<br />

gekürt. Dank diesem neuartigen Rollstuhlzubehör – Rollikup genannt<br />

– können gehbehinderte Personen ohne fremde Hilfe einen<br />

Anhänger am Rollstuhl befestigen und so ihren Alltag unabhängiger<br />

gestalten. Die beiden Erfinder haben das in der Sendung<br />

unter anderem mit unserem Leggero-Kinderanhänger demonstriert<br />

– ein schöner Auftritt für Leggero.<br />

Der Stehaufmann<br />

sne. Das Leben hat ihn mehrfach aus der Bahn geworfen. Eduard<br />

Maag war selbständiger Unternehmer und Leistungssportler.<br />

Heute arbeitet er halbtags im Co-Packing bei Brüggli Medien.<br />

Ein Routine-Eingriff brachte sein Leben komplett durcheinander<br />

und machte aus einem Mann, der mit beiden Beinen im Leben<br />

stand, einen IV-Renter, der das Gehen neu erlernen musste. Auch<br />

in den darauffolgenden Jahren blieb ihm nichts erspart.<br />

So hart ihn das Schicksal immer wieder traf: Liegenbleiben<br />

war nie eine Option. Eduard Maag hat die Widrigkeiten<br />

des Lebens ertragen, ohne Groll, wohlwissend, dass<br />

man vieles nicht in der Hand hat, aber auch ohne zu kapitulieren.<br />

Er ist immer wieder aufgestanden.<br />

Die druckfrische Publikation «Der Stehaufmann» erzählt von<br />

einem Mann mit einem starken Willen, der sich nichts mehr<br />

wünscht, als dass das Schicksal endlich eine Pause einlegt<br />

und Stabilität in sein Leben einkehren kann. Als Download auf<br />

www.brueggli.ch oder zu bestellen bei Brüggli, Unternehmenskommunikation,<br />

michael.haller@brueggli.ch<br />

Berufs-Botschafter<br />

mha. Brüggli rückt junge Berufsleute ins Rampenlicht, um auf<br />

das grosse Ausbildungsangebot aufmerksam zu machen. Zahlreiche<br />

Botschafterinnen und Botschafter geben ihrem Beruf<br />

ein Gesicht. Sie sind zum Beispiel auf www.berufe.brueggli.<br />

ch sowie in mehreren Drucksachen zu sehen.<br />

Sind Sie in einer Ausbildung bei Brüggli und möchten Sie<br />

sich auch gerne fotografieren lassen? Alle Lernenden, die für<br />

ein Dabeisein infrage kommen, werden sorgfältig über die Details<br />

informiert. Erst, wenn alles klar ist, entscheiden sie sich<br />

definitiv. Weitere Infos: michael.haller@brueggli.ch


unterwegs 0519 43<br />

Computer-Hardware stiftet neuen Sinn<br />

mha. Was am einen Ort ausgedient hat, kann an anderer Stelle wertvolle<br />

Dienste leisten. So hat Brüggli diverse Computer und technisches<br />

Zubehör an den Verein Sunshine for You weitergegeben.<br />

Der Verein Sunshine for You in Altstätten ist daran, einen neuen<br />

Bereich zur Integration von Flüchtlingen aufzubauen. Die Computer<br />

und das Zubehör kommen primär Menschen zugute, die auf<br />

dem Integrationsweg zuerst einmal wesentliche Grundlagen wie<br />

die Sprache oder ein Bewerbungsschreiben beherrschen müssen.<br />

Hierzu sind nicht die neusten PCs und Peripheriegeräte nötig. In einem<br />

Ausbildungsunternehmen wie Brüggli, wo künftige IT-Spezialisten<br />

fit gemacht werden, ist das natürlich etwas anders: Hier muss<br />

die Ausstattung aktuell sein, damit der Anschluss gewährleistet ist.<br />

Gesagt, getan: Eine Delegation von Sunshine for You holte die<br />

Hardware bei Brüggli ab. Rund 90 Computer und Tastaturen, 20<br />

Monitore, drei Beamer und verschiedenes weiteres Zubehör haben<br />

einen neuen Bestimmungszweck – und wieder geht es darum,<br />

Menschen auf dem Integrationsweg zu unterstützen.Diana<br />

Hofstetter, Geschäftsführerin von Sunshine for You, über das unkomplizierte<br />

Zusammenwirken: «Wir freuen uns sehr, dass Brüggli<br />

uns berücksichtigt.»<br />

Die IT-Verantwortlichen von Brüggli sorgen jeweils dafür, dass die<br />

ausgedienten Geräte nicht einfach weggeworfen werden, sondern<br />

anderswo noch genutzt werden können. Vor einigen Jahren<br />

berücksichtigten sie eine Organisation in Afrika. Mit der jüngsten<br />

Gabe bleibt der Nutzen direkt in der Region.<br />

Lass Blumen sprechen<br />

mha. Blumige Akzente für jeden Anlass und jede Jahreszeit: Die<br />

Technischen Dienste bieten neu auch Sträusse, Gestecke und<br />

floristische Dekorationen an. Das ist besonders interessant in<br />

Kombination mit einer Hochzeits- oder Geburtstagsfeier oder<br />

einem Geschäftsessen in der Brüggli-Gastronomie Usblick: Zur<br />

gastronomischen Rundumversorgung kommt nun auch die besondere<br />

Note in Gestalt individueller Blumen-Arrangements.<br />

Anfragen sind willkommen: technischedienste@brueggli.ch,<br />

Telefon 071 466 95 00<br />

Geschäftsbericht 2018<br />

Das Geschäftsjahr 2018 im Überblick: online durchblättern auf<br />

www.brueggli.ch oder zum Bestellen bei: Brüggli, Unternehmenskommunikation,<br />

michael.haller@brueggli.ch


Dies & Das<br />

Bei Brüggli zu Hause<br />

sne. Für manche ist Brüggli mehr als ein Ausbildungs- und Arbeitsort:<br />

Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in einer Massnahme<br />

befinden und Betreuung über den Berufsalltag hinaus<br />

benötigen, finden bei Brüggli ein temporäres Zuhause.<br />

Hier erhalten sie individuelle Unterstützung, zum Beispiel<br />

in der Haushaltsführung, in administrativen<br />

Angelegenheiten oder in Form von regelmässigen<br />

Gesprächen über Themen,<br />

die gerade beschäftigen – immer<br />

mit dem Ziel, die eigenen<br />

Ressourcen zu<br />

aktivieren.<br />

Die hohe Nachfrage hat dazu geführt, dass laufend neue Wohnmöglichkeiten<br />

dazukamen. Mit der jüngsten Erweiterung an der<br />

Neuhofstrasse 90, wo Brüggli Platz für 20 Bewohnerinnen und<br />

Bewohner mieten konnte, sind es mittlerweile rund 130 betreute<br />

Wohnplätze – darunter das Wohnhaus Campus+ sowie zahlreiche<br />

Wohnungen im Raum Romanshorn. An der Betreuungsqualität<br />

soll sich auch in Zukunft nichts ändern: Das Team wurde um<br />

zwei Betreuer erweitert.<br />

Für den Austausch zwischen den Bewohnern – das Durchschnittsalter<br />

liegt bei ungefähr 21 Jahren – sorgen verschiedene Aktivitäten.<br />

Sie können beispielsweise tanzen oder kochen lernen, zusammen<br />

musizieren oder ihre Kreativität beim Basteln ausleben. Auch Ausflüge<br />

gehören zum freiwilligen Programm, etwa Kinobesuche oder<br />

Bowlingabende, und eine Ferienwoche im Sommer mit Zielen wie<br />

Gran Canaria oder Bulgarien.<br />

«Bärenstark»<br />

mha. Brüggli ist interessiert an gut informierten Mitarbeitenden.<br />

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Rente findet einmal<br />

im Jahr ein besonderer Anlass statt. Da gibt es aktuelle Infos<br />

rund um Brüggli sowie immer auch etwas fürs Gemüt. Am<br />

jüngsten Anlass ist Dr. David Bittner zu Gast. Er ist Biologe und<br />

Bärenforscher und nimmt sein Publikum in einem Foto- und<br />

Filmvortrag mit in die Wildnis Alaskas. Es geht um Geduld, Vertrauen<br />

und Respekt.


unterwegs 0519 45<br />

Lohngleichheit<br />

mha. Seit Anfang <strong>2019</strong> ist das Gesetz betreffend Lohngleichheit<br />

von Mann und Frau bei Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern<br />

in Kraft. Eine Analyse mit dem anerkannten Instrument<br />

des Bundes (Logib) zeigt: Bei Brüggli ist die Lohngleichheit<br />

von Mann und Frau eine Realität. Klingt selbstverständlich, ist<br />

aber alles andere als das: Die Hälfte der Unternehmen, die bereits<br />

eine Lohngleichheitsanalyse durchgeführt haben, mussten<br />

Korrekturmassnahmen einleiten. Bei Brüggli ist das nicht<br />

nötig; die Analyse seitens HR zeigt, dass Brüggli, über das<br />

ganze Unternehmen betrachtet, die Gleichheit ernst nimmt.<br />

Schöne Terrassen<br />

mha. In der Gastronomie Usblick haben die Seminarterrassen neue<br />

Böden erhalten – Steinplatten statt Holzlatten, unterlegt mit einer<br />

leichten Granulatmischung. Zudem erhält die Dachterrasse eine<br />

Auffrischung. Die Arbeiten sind so geplant, dass die Dachterrasse<br />

jederzeit zugänglich bleibt, wenn auch mit kleinen Einschränkungen.<br />

Brügglis Technische Dienste machen es möglich – von der Planung<br />

bis zur Realisierung. Bilder und weitere Infos: www.brueggli.ch<br />

Fotografie bei Brüggli<br />

mha. Brüggli bildet Fotofachleute aus. Die Ausbildungen sind neu<br />

direkt bei Brüggli angesiedelt, an der Bahnhofstrasse 40 in Romanshorn<br />

in den Räumen unserer Kommunikationsagentur Advery.<br />

Das Fotostudio steht unter der Leitung von Roger Nigg. Der Fotograf<br />

und Arbeitsagoge ist seit mehreren Jahren für die Fotofachleute-Ausbildung<br />

im Namen von Brüggli verantwortlich.<br />

Im Kontext mit Grafik und Mediamatik bei Advery können die lernenden<br />

Fotofachleute viel Erfahrung sammeln. Von der Konzeption<br />

bis zur Realisation von Werbemitteln werden die Lernenden in<br />

den Gestaltungs-Prozess eingebunden und erhalten so ein breites<br />

Wissen, das über ihre Ausbildung hinausgeht. Es entstehen Synergien,<br />

von denen alle profitieren. Mit diesem Schritt werden angehende<br />

Fotofachleute noch besser an die Anforderungen in der<br />

Medien- und Kreativbranche herangeführt.<br />

Die dreijährige EFZ-Ausbildung<br />

zur Fotofachfrau oder zum Fotofachmann<br />

ist besonders auch<br />

für Lernende ideal, die sich für das<br />

Gestalterische interessieren, aber<br />

nicht die schulisch höheren Anforderungen<br />

der Polygrafen, Mediamatiker<br />

und Grafiker erfüllen.<br />

Die lernenden Fotofachleute profitieren vom<br />

gesamten agogischen Portfolio von Brüggli: vom<br />

Bewerbungs- und Persönlichkeitscoaching über die schulische<br />

Unterstützung bis hin zum betreuten Wohnen.<br />

Kontakt: Rosmarie Anderes, Telefon 071 466 94 94,<br />

rosmarie.anderes@brueggli.ch


Jubilarinnen & Jubilare<br />

Jubiläen<br />

Januar bis Juni <strong>2019</strong><br />

10<br />

Jahre<br />

Hanspeter Gmür, Mitarbeiter Technisches Büro, 5.1.<strong>2019</strong><br />

Rolf Lenggenhager, Mitarbeiter Technisches Büro, 5.1.<strong>2019</strong><br />

Elsbeth Edelmann, Mitarbeiterin Technisches Büro, 15.3.<strong>2019</strong><br />

Tanja Jenzer, Mitarbeiterin Usblick, 1.5.<strong>2019</strong><br />

Alfons Gschwend, Mitarbeiter Montage, 8.5.<strong>2019</strong><br />

15<br />

Jahre<br />

20<br />

Jahre<br />

Karin Bachmann, Mitarbeiterin Textil, 6.4.<strong>2019</strong><br />

Rosmarie Anderes, Leiterin Fachstelle Berufliche Massnahmen,<br />

1.1.<strong>2019</strong><br />

Roman Frehner, Teamleiter Lehrwerkstatt Mechanik, 1.2.<strong>2019</strong><br />

Päivi Leumann, Mitarbeiterin Empfang/Personal, 1.2.<strong>2019</strong><br />

Michael Graupner, Jobcoach Arbeitsassistenz, 1.3.<strong>2019</strong><br />

Sandro Tondelli, Mitarbeiter AVOR Medien, 9.4.<strong>2019</strong><br />

Na Tran Zhou, Mitarbeiterin Wäscherei, 11.5.<strong>2019</strong><br />

Roland Rufer, Mitarbeiter Qualitätsmanagement, 14.5.<strong>2019</strong><br />

Josef Koch, Chef de Service, Usblick, 3.6.<strong>2019</strong><br />

Srecko Lijovic, Mitarbeiter Montage, 22.6.<strong>2019</strong><br />

Roman Frehner<br />

Hanspeter Gmür<br />

Päivi Leumann<br />

Michael Graupner<br />

Rosmarie Anderes<br />

Roland Rufer


unterwegs 0519 47<br />

Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt<br />

allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre<br />

Treue und ihren Einsatz. Alles Gute und viel Glück.<br />

Rainer Mirsch, Vorsitzender der<br />

Geschäftsleitung, 1.4.<strong>2019</strong><br />

Martin Tanner, Mitarbeiter Co-Packing, 11.4.<strong>2019</strong><br />

25<br />

Jahre<br />

Karin Bachmann<br />

Erwin Thomele, Mitarbeiter Montage, 13.2.<strong>2019</strong><br />

30<br />

Jahre<br />

Pensionierung<br />

Erich Heule, Leiter Fachstelle Berufsbildung, 31.1.<strong>2019</strong><br />

Paul Mattle, Teamleiter Integrationsmassnahmen, 28.2.<strong>2019</strong><br />

Stephan Ott, Mitarbeiter Montage, 28.2.<strong>2019</strong><br />

Monika Nicolic, Mitarbeiterin Co-Packing, 31.3.<strong>2019</strong><br />

Päivi Leumann, Mitarbeiterin Empfang/Personal, 30.6.<strong>2019</strong><br />

Rainer Mirsch<br />

Alfons Gschwend<br />

Erich Heule<br />

Erwin Thomele<br />

Josef Koch<br />

Paul Mattle<br />

Martin Tanner<br />

Sandro Tondelli, Rolf Lenggenhager,<br />

Stephan Ott, Elsbeth Edelmann,<br />

Tanja Jenzer und Zhou Tran Na<br />

möchten nicht mit Bild gezeigt werden.<br />

Monika Nicolic


Die Brüggli-Pasta<br />

im Geschenkpaket<br />

Zu bestellen bei: Andy Otte, T 071 466 94 94,<br />

andreas.otte@brueggli.ch, www.brueggli.ch<br />

Gutes<br />

tun und<br />

geniessen

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