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21_Ausgabe Juli 2003

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Vorwort<br />

Im Mittelpunkt dieser <strong>Ausgabe</strong> des StadtBILDes stehen die<br />

Geschichte der Görlitzer Mühlen, die sehr eng mit der Stadtgeschichte<br />

verbunden ist und natürlich blicken wir auf die 5<br />

Tage zurück, in der sich Görlitz in ein Klein Paris verwandelte,<br />

und so viele von uns diese Wandlung so verteilhaft empfanden,<br />

dass mit einer Träne im Auge der Rückbau der vielen Kulissen<br />

verfolgt wurde. Doch diese 5 Tage zeigen auch, daß das<br />

einzigartige Gebäudeensemble von Görlitz Weltklasse besitzt,<br />

nur wir müssen es effektiver vermarkten. Diese Aufgabe hat<br />

sich auch der Tourismusverein Görlitz e.V. zum Ziel gestellt,<br />

den wir in dieser <strong>Ausgabe</strong> ebenfalls vorstellen. Görlitz braucht<br />

ein touristisches Leitbild und alle Bürger sind angesprochen,<br />

denn der Tourismus kann und wird ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor<br />

in unserer Stadt.<br />

Und einer ist schon auf den Plan getreten, um die vielfältige<br />

Gastronomielandschaft nicht nur Touristen näher zu bringen,<br />

der BIERGEIGER.<br />

Görlitz hat Ihn - Zittau hat Ihn und nun hat Ihn auch Bautzen,<br />

den Biergeiger und mit ihm nicht nur einen Überblick über<br />

jeweils 111 Gaststätten der Sechs-Bund Städte, sondern auch<br />

zahlreiche Anekdoten, Geschichten, Sagen und Tipps rund um<br />

die Gastronomie. Der Biergeiger, ein äußerst fideler Gnom der<br />

die feierliche Übergabe der Braupfanne in den alten Sechs-<br />

Bund Städten begleitete, soll Synonym und Maskottchen für die<br />

Städte des Sechs-Städte-Bundes werden.<br />

Teilen Sie uns Ihre Anregungen zu diesem Thema doch einfach<br />

mit oder mailen Sie unter info@stadtbild-verlag.de.<br />

Und nun viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

die Redaktion des StadtBILD-Verlages<br />

Carl-von-Ossietzky-Str. 45<br />

02826 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/ 40 13 37<br />

Fax: 0 35 81/ 40 13 41<br />

Neißstraße 20 • 02826 Görlitz<br />

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e-Mail:info@stadtbild-verlag.de<br />

Verantwortlicher Redakteur:<br />

Dipl.Ing. E.Oertel<br />

Redaktion:<br />

Stefanie Mielke<br />

Alexander Neumann<br />

Layout: Thomas Oertel<br />

Stefanie Mielke<br />

Ronald Schmidt<br />

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Internet: Kerstin Jähne<br />

Anzeigen verantwortlich:<br />

Dipl. Ing. E. Oertel<br />

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Druck:<br />

Druckerei Dünnbier<br />

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Auflage: 10.000 Stück<br />

Für unverlangt eingesandte Fotos<br />

und Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Nachdruck von Anzeigen und<br />

Layouts nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Herausgebers.<br />

Alle Artikel sind urheberrechtlich<br />

geschützt. c <strong>Juli</strong> <strong>2003</strong><br />

Beilage: Euro-Immobilien GmbH<br />

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4<br />

Die Vierradenmühle ist<br />

untrennbar mit der Stadtgeschichte<br />

verbunden.<br />

Wann die erste Mühle am<br />

Ufer der Neiße erbaut<br />

wurde, wissen wir nicht.<br />

Wahrscheinlich war sie<br />

schon bei Gründung und<br />

Anlage der Stadt, also bald<br />

nach dem Jahre 1200 vorhanden,<br />

spätestens wurde<br />

sie zu dieser Zeit angelegt.<br />

Ob sie ihren Platz immer<br />

an der Stelle gehabt hat,<br />

wo sie heute steht, ist auch<br />

ungewiss. Vielleicht lag<br />

sie auch zuerst weiter<br />

Aus der Geschichte Görlitzer Mühlen<br />

Die Vierradenmühle - Teil I<br />

unterhalb am Ausflusse der Lunitz in der<br />

Neiße und erhielt erst ihren Platz an der<br />

Brücke, als diese angelegt und gleichzeitig<br />

das zum Mühlenbetriebe notwendige Wehr<br />

eingerichtet wurde. Sie gehörte zunächst<br />

nicht der Stadt, was man eigentlich hätte<br />

vermuten dürfen. War die Stadtverwaltung<br />

doch sonst von jeher darauf bedacht, sich<br />

die Rechte auf lebenswichtige Betriebe und<br />

Erzeugnisse zu sichern, um sie gegen Zins<br />

zu verpachten, wie sie es ja mit dem Salze<br />

Lageplan der<br />

Vierradenmühle, 1835<br />

und dem Waid getan hatte. Auch in den<br />

“ältesten Ratsrechnungen bis 1419” wird<br />

sie nur einmal erwähnt und in diesem Falle<br />

nur, um städtisches Eigentum näher zu<br />

bezeichnen. Es heißt dort im Jahre 1381:<br />

“Sabbato in die Mathei quod reformatus<br />

fuit murus circa quattuor rotas 18 gr.” -<br />

“Am Sonnabend, am Tage Matthäi (<strong>21</strong>.<br />

September) 18 Groschen ausgegeben, weil<br />

die Mauer bei der Vierradenmühle wiederhergestellt<br />

wurde”.


Im Jahre 1398 wird sie an anderer Stelle<br />

“mol vor dem Nysthor”, 1406 “yn vir<br />

Raden” genannt. 1448 verkauft Nicol<br />

Arnold sein Viertel von der Mühle an den<br />

Rat der Stadt.<br />

Am 12. Juni 1525 war der große Brand, der<br />

ein Drittel der Stadt vernichtete. Die gierigen<br />

Flammen liefen auch bis zur Neiße.<br />

Neißturm, Neißbadestube und Brücke wurden<br />

von dem Feuer erfasst. Vor der Mühle<br />

hatte es haltgemacht, sie wurde verschont.<br />

Bis zum Jahre 1531 stand das ganze Gebäude<br />

auf Pfählen. Jetzt wurde sie von<br />

Grund auf in Stein aufgeführt.<br />

Die älteste Abbildung der Mühle finden wir<br />

auf der wertvollen Stadtansicht von Metzker<br />

und Scharffenbergk aus dem Jahre 1565.<br />

Zur Linken sehen<br />

wir auf das Dach<br />

der hölzernen Neißbrücke,<br />

die halb<br />

nach dem erwähnten<br />

Brande neu errichtet<br />

wurde.<br />

Darüber schaut<br />

links der Giebel des<br />

Neißtores, über ihm<br />

der Unterbau des<br />

Neißturmes.<br />

Mit dem Tore war er<br />

durch ein Quertor<br />

verbunden, das die untere Kahle abriegelt.<br />

An den Turm schloß sich nach rechts die<br />

Durchfahrt durch die Stadtmauer an.<br />

Das eigentliche Neißtor befand sich, wie<br />

bereits erwähnt, an der Brücke, das gestattete<br />

einen Durchblick auf die Häuser der<br />

unteren Neißstraße.<br />

Auszug der<br />

Stadtansicht von<br />

Metzker von<br />

Scharffenbergk<br />

5<br />

MALERMEISTER<br />

Ratayczak


6<br />

In die Durchfahrt schloss sich weiter die den<br />

Kirchberg einfassende Mauer, hinter ihr<br />

wurde das Renthaus mit seinen Stützpfeilern<br />

sichtbar. In der Mitte nun stand die<br />

Mühle. Ihre drei Giebel haben noch gotisches<br />

Gepräge, während an der Wasserseite<br />

drei Ausbauten im Sinne des neuen<br />

Stiles, der Renaissance, angebracht waren.<br />

Zwischen dem Neißtore und der Mühle<br />

stellte ein schmaleres Gebäude die Verbindung<br />

her. Eine Tür vermittelte den Zugang<br />

zu der auf Pfählen stehenden Tuchwalke,<br />

über die später ausführlicher zu sprechen<br />

sein wird.<br />

Vier unterschlächtige plumpe Räder, die der<br />

Mühle den Namen gaben, treten kräftig<br />

hervor. Zwischen ihr und der Stadtmauer<br />

rechts sehen wir das Hothertor, das die<br />

gleichnamige Gasse am Südeingang abschloß.<br />

Das ist das Bild der Mühle und ihrer<br />

nächsten Umgebung um die Mitte des 16.<br />

Jahrhunderts. Im großen und ganzen hat sich<br />

dieses Bild im Laufe der folgenden drei<br />

Jahrhunderte wenig geändert. Erst um das<br />

Jahr 1830 begannen die Neu- und<br />

Umbauten, die dem Gebäude ein anderes<br />

Aussehen gaben. Ehe wir hierauf näher<br />

eingehen, wollen wir kurz der Ereignisse<br />

gedenken, die die Mühle während des Dreißigjährigen<br />

Krieges erlitten. Von Mitte <strong>Juli</strong><br />

bis Ende September 1641 lagen die Schwe-<br />

den unter Oberst Wanke in unserer Stadt und<br />

wurden von den Kaiserlichen und Kursächsischen<br />

Truppen eingeschlossen und<br />

belagert. Da flogen viele tausend Kugeln in<br />

die jammernde Stadt und manche hat auch<br />

die Mühle getroffen. Gleichzeitige Tagebücher<br />

geben ausführlichen Bericht über<br />

alle Vorgänge. Aus ihnen wollen wir einige,<br />

die Mühle betreffend, erwähnen:<br />

“Den 13. August. Diese Nacht haben die<br />

Kaiserlichen in der Hothergasse eine Mine,<br />

welche gegen die Vierradenmühle gestellt<br />

gewesen, sprengen lassen, weil sie aber zu<br />

kurz angelegt gewesen, hat sie wenig effektuiert.”<br />

“Den 10. September. Diesen Morgen<br />

haben die Kaiserlichen und Sächsischen<br />

mit 2 groben Stücken die 4 Radenmühle<br />

beschossen und an 5 Gängen die<br />

Rade und Wellen entzwei geschossen, dass<br />

man weiter damit nicht mahlen kann. Es<br />

darf sich niemand bei den Rädern sehen lassen<br />

vor dem Schießen.” “Den 24. September.<br />

Die 4 Radenmühle abermals mit<br />

Schüssen verderbt, dass man nicht mahlen<br />

können, mußten aber des Nachts wieder gebaut<br />

werden.” Soweit die Berichte über die<br />

Mühle.<br />

Eine der schönsten Ansichten, die wir von<br />

der Mühle besitzen, ist das Bild aus dem<br />

Jahre 1800 von Rathe, das wir unter gleichzeitiger<br />

Benutzung des Lageplanes von<br />

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1835 betrachten wollen. Hier sehen wir sie<br />

noch fast in dem gleichen Zustande, wie<br />

zwei bis drei Jahrhunderte zuvor. Ganz<br />

rechts erhebt sich das Neißtor mit seinem<br />

hohen Eingang der zur Brücke führt. Davor<br />

steht, an die hier nicht sichtbare kurze<br />

Stadtmauer angelehnt, das Fachwerkhaus<br />

der Torkontrolle. Hinter diesem führt der<br />

Schmale “Schützsteg” zur Tuchwalke.<br />

Jetzt kommt der hohe weiße Giebel der<br />

Mühle selbst, dessen Spitze, wie es<br />

Vierradenmühle<br />

um 1850<br />

gotischen Giebel.<br />

Diese Hälfte des Hauses tritt<br />

uns später noch einmal unter<br />

dem Namen “Mehlführer-<br />

Wohnung” entgegen.<br />

7<br />

s c<br />

heint, durch eine Figur gekrönt ist. Wir<br />

erkennen deutlich die Renaissancefenster.<br />

Zwischen den drei Fenstern über der breiten<br />

Einfahrt sind zwei Tafeln, in der Mitte des<br />

Giebels ist eine dritte. Diese drei Tafeln enthalten<br />

Inschriften über die Baugeschichte<br />

der Mühle. Das anstoßende Doppelhaus<br />

trägt in seiner linken Hälfte einen<br />

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8<br />

Eine gekrümmt laufende Mauer trennte den<br />

tiefer gelegten Teil des Platzes von dem<br />

höheren, der die Zufahrt zur Hothergasse<br />

bildet. Diese ist hier nur schmal und wird<br />

zur Linken von der, den Kirchberg einschließenden<br />

Mauer<br />

begrenzt. Davor, im<br />

Vordergrund links,<br />

steht das Haus der<br />

Torwache, noch weiter<br />

vorn haben wir<br />

uns die Einfahrt zur<br />

Stadt und den Neißturm<br />

zu denken. Im<br />

Hintergrund erhebt<br />

sich der hohe Chor<br />

der Peterskirche mit<br />

seinem schlanken<br />

Dachreiter. In seinem<br />

Aufbau, mit seinem<br />

Wechsel von<br />

hell und dunkel ein<br />

überaus malerisches<br />

Bild. - Dieses Aussehen<br />

behielt die<br />

Mühle und ihre Umgebung noch bis zum<br />

Jahre 1827. Dann begannen die großen<br />

Veränderungen, die der Gegend nach und<br />

Inschrift von 1595/ 96 an der Tuchwalke<br />

nach ein anderes Aussehen gaben.<br />

Die Inschriften , die die Mühle bis zu dieser<br />

Zeit trug, und die ein unbekannter Zeichner<br />

d<br />

amals festgehalten hat, wollen wir nun<br />

betrachten. Die älteste von ihnen, die sich<br />

über dem Eingang befand, ist etwas unklar<br />

und nicht vollständig zu entziffern; sie<br />

lautet: “Im Tor 1561 ist<br />

dir Vorgrund und Diessir<br />

Mülle werd..r-sehen.”<br />

Eine zweite enthält nur<br />

die Ziffern: “1615 D. 31<br />

JULY...”<br />

Sie befand sich an einem<br />

Kragstein. Mit dieser<br />

Jahreszahl hängt gewiss<br />

eine dritte Inschrift zusammen,<br />

die sich am<br />

Giebel nächst der Neiße<br />

befand.<br />

Der Zeichner fand sie<br />

nur unvollständig vor.<br />

Auf Grund älterer Aufzeichnungen<br />

lautete sie:<br />

“Anno 1615 ist der Bau<br />

dieses Giebels angefangen<br />

und 1616 vollendet<br />

worden unter der Ver-waltung Herrn<br />

Johann Glichs v. Milziz Gonf., Herrn<br />

Friedrich Schwettichs und Hans Redliches.<br />

- Renon. Ao 1717.” Im folgenden<br />

StadtBILD beschäftigen wir uns mit den<br />

Wandlungen der Vierradenmühle im Laufe<br />

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Die Chronik der Strassburg-Passage Teil II<br />

Die Chronik der Strassburg-Passage Teil II<br />

Nach dem wir bereits im StadtBILD<br />

<strong>Ausgabe</strong> 20 ausführlich über das Passage-<br />

Cafe-und Restaurant berichteten wenden<br />

wir uns nun noch einmal dem großen<br />

Lichthofe der Strassburg-Passage zu.<br />

Im ersten Obergeschoss zierten große<br />

Fenster, die zu Ausstellungszwecken dienten<br />

die Fassade. Im anderen Teil der Passage<br />

warb die sogenannte “Teppichgalerie” mit<br />

herrlichen Teppichen aus dem Orient für die<br />

Spezialabteilung der Firma Otto Strassburg.<br />

Versetzen wir uns in die Zeit der neu eröffneten<br />

Strassburg-Passage zurück und<br />

begeben wir uns auf einen Rundgang durch<br />

die einzelnen Räume und Abteilungen<br />

der Strassburg-Passage.<br />

Wir beginnen beim Vestibül des<br />

Haupteinganges Berliner Straße.<br />

Direkt vor uns liegen die Barund<br />

Buchkasse, die Packerei,<br />

sowie das Verkehrsbüro der Firma<br />

Strassburg. Kurs-und Adressbücher<br />

sowie Vergnügungs- und<br />

Wohnungsanzeigen liegen hier<br />

aus. Wenden wir uns nach links,<br />

gelangen wir zur Spezialabteilung<br />

für Herrenartikel. Oberhemden<br />

nach Maß, bilden einen<br />

Hauptzweig dieser Abteilung.<br />

Kragen, Nadeln, Knöpfe, Schir-<br />

11<br />

me sind in reicher Auswahl und mit den<br />

allerletzten Neuheiten stets vertreten.<br />

Anschließend haben wir den Blick in den<br />

im Jahre 1902 eröffneten neuen Verkaufsflügel.<br />

Für die Abteilungen: Strümpfe,<br />

Woll- und Wirkwaren, fertige bunte<br />

Wäsche, Kopfbedeckungen aller Arten,<br />

sowie tägliche Bedarfs- und Geschenkartikel<br />

der Manufakturwarenbranche. Vom<br />

Haupteingang rechts an den Kassen<br />

vorüber gelangt man in den großen<br />

Hauptverkehrsflügel. Dort befinden sich<br />

reiche Auslagen an Kleiderstoffen. Eine<br />

Ausstellung von Saisonneuheiten bietet<br />

Herren-Maßatelier<br />

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12<br />

dem Auge eine sehr angenehme Abwechslung.<br />

Am Ende dieses Verkaufsraumes<br />

befindet sich, das mit Spiegelwänden<br />

versehene, vornehm wirkende<br />

Lichtzimmer mit allen Beleuchtungsarten<br />

der modernen Ball- und Gesellschaftssäle.<br />

Duftige Ball- und Gesellschaftsstoffe in<br />

überraschender Auswahl finden hier<br />

Vorlage. Am Podest der sich teilenden<br />

Freitreppe befindet sich das Privatkontor.<br />

Die, die Wände schmückenden Erinnerungszeichen,<br />

wie Diplome, goldene<br />

Medaillen<br />

und fotografische<br />

A u f n a h -<br />

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hen der erfreulichen<br />

Das Privatkontor<br />

Entwicklung<br />

und Leistungsfähigkeit der Firma.<br />

Neben dem Privatkontor befindet sich das<br />

Büro des Personalchefs. Im 1. Obergeschoss<br />

angelangt, gewährt der vom Verkehr<br />

abgeschlossene, ruhig gelegene Wäscheverkaufsraum<br />

in seiner einfachen gediegenen<br />

Einrichtung dem Auge ein an-<br />

genehmes Bild. Im Anschluss hieran<br />

befindet sich der Wäscheausstellungsraum<br />

für das Auslegen der im Hause gefertigten<br />

Braut- und Babyausstattungen. Fachkundige<br />

Damen übernehmen hierbei die<br />

Führung.<br />

In nächster Nähe befinden sich die<br />

Wäscheateliers. Vor Verlassen dieses<br />

Raumes sei auf den sich von hier aus<br />

bietenden prächtigen Blick ins Parterre des<br />

Hauptlokals besonders verwiesen. Von<br />

hieraus gelangen wir auf die Galerie des<br />

Hauptverkaufsflügels, auf der sich das<br />

Leinen- und Baumwolllager befindet. Vom<br />

Leinenlager gelangt man zu der Spezialabteilung<br />

für Möbelstoffe, Portieren,<br />

Innendekorationen und Decken aller Art.<br />

Möbelstoff-Abteilung


Mit dieser Abteilung eng verbunden ist<br />

durch eine große Freitreppe im 2. Obergeschoss<br />

das interessante umfangreiche<br />

Lager Deutscher, Perser, Orientalischer<br />

Teppiche, Felle und Linoleum u.v.m.<br />

Sehenswert ist hier die von der Firma<br />

ständig unterhaltene, farbenprächtige Ausstellungen<br />

echter Perser, orientalischer<br />

Teppiche und Vorhänge, welche Liebhabern<br />

stets Gelegenheit zum Kauf, oder auch<br />

nur zur Besichtigung wirklich seltener<br />

Stücke bietet.<br />

Perser-Teppich-Ausstellung<br />

13<br />

Konfektion. Weiter gelangt man auf die<br />

Galerie des großen Lichtsaales, auf der sich<br />

ein Damen- und Backfisch-Konfektion<br />

befindet. Hier findet man Blusen in Seide,<br />

Samt, Spitze und Batist, aber auch billige<br />

Barchent-Blusen, Sportröcke und Mäntel<br />

aller Arten.<br />

Begeben wir uns in das 1. Obergeschoss<br />

zurück, so gelangen wir in den großen Saal<br />

der Spezial-Abteilung für Herren-,<br />

Jünglings- und Knaben-Garderobe. Über<br />

die Galerie des Leinenlagers gelangen wir<br />

auf die Galerie der neueingerichteten Abteilung<br />

für Mädchen-Konfektion. Im Anschluss<br />

hieran, in die Abteilung für<br />

Gelegenheitskäufe und herabgesetzte<br />

Blusen-Abteilung<br />

Nebenan eine Spezial-Abteilung für<br />

Pelzjacken, Mäntel, Boas und Muffen. In<br />

einem besonders abgeschlossenem, ruhig<br />

gelegenem großen Raume in der gleichen<br />

Etage, gruppiert in Salons befinden sich<br />

Modelle Französischen, -Wiener- und<br />

Berliner Ursprungs, zugleich aber auch von<br />

der Firma selbst entworfene und gearbeitete<br />

Modelle. Fertige Kleider für Haus, Straße,<br />

Gesellschaft und Ball, Matinees, sowie<br />

Mörgenröcke sind in größter Auswahl stets<br />

vorrätig.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Quelle: Agenda der Strassburg-Passage von 1927


14<br />

Im September vergangenen Jahres fand die<br />

Geburtstagsfeier der Euro - Schulen Görlitz<br />

statt. Auf dem Görlitzer Untermarkt wurde<br />

das 10. Jubiläum mit mehr als 200 geladenen<br />

Gästen gefeiert. Mit Jazz-Musik und<br />

einem kleinen Programm wurde das<br />

Publikum durch den Abend geführt. Die<br />

Teilnehmer des “Bundesfremdsprachenwettbewerbs”<br />

sowie die des bundesweiten<br />

“Make-up Wettbewerbs” wurden dabei geehrt.<br />

Eine kleine Modenschau in Zusammenarbeit<br />

mit einer Boutique auf dem<br />

Untermarkt machte dem Publikum<br />

Geschmack auf die neuen Herbst-/Wintertrends<br />

in Sachen Mode. Für das leibliche<br />

Wohl sorgten Altstadt-Restaurants. Die<br />

Bauchtänzerinnen heizten dem Publikum<br />

kräftig ein.<br />

Engagement für Bildung<br />

Engagement für Bildung<br />

Euro- Schulen Görlitz vorgestellt<br />

Mit schlangenartigen Hüft- und Bauchbewegungen<br />

zu orientalischer Musik<br />

begeisterten sie die Gäste. Höhepunkt des<br />

Abends war das Feuerwerk vor dem Rat--<br />

haus.<br />

Zu den Erfolgen gehört der 2.Platz beim<br />

Bundesfremdsprachenwettbewerb. Schülerinnen<br />

der Ausbildungsrichtung “Europa-<br />

Sekretärin ESA” der Akademie für<br />

internationale Wirtschaftsberufe der Euro-<br />

Schulen Görlitz eroberte sich beim 13.<br />

Fremdsprachenwettbewerb für Auszubildende<br />

mit ihrem Film “Dreams and<br />

Reality” einen zweiten Platz und den<br />

Zusatzpreis der französischen Botschaft.<br />

Eine Besonderheit war der 4. Platz beim<br />

nationalen Make-up Wettbewerb für<br />

Schüler.<br />

Euro- Schulen Görlitz<br />

Straßburg-Passage<br />

Feuerwerk vor dem<br />

Rathaus 10. Geburtstag<br />

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Wie in dem vergangenen Schuljahr fand<br />

vom 12.-14. September 2002 in Wiesbaden,<br />

der Partnerstadt von Görlitz, die internationale<br />

Fachmesse “Cosmetica”<br />

statt.<br />

Die Trendmesse in Sachen<br />

pflegender, apparativer und<br />

dekorativer Kosmetik veranstaltet<br />

jährlich einen Wettbewerb<br />

des Kosmetiknachwuchses,<br />

an dem sich Kosmetikschulen<br />

aus dem<br />

gesamten Bundesgebiet beteiligen.<br />

15<br />

Im Jahr 2002 nahmen 20 Schulen an diesem<br />

Make-up- Wettbewerb teil, der unter dem<br />

Motto “Flower-Power - Lasst Blumen<br />

sprechen” stand.<br />

Neben einer theoretischen Prüfung galt es,<br />

ein dem Thema entsprechendes Make-up<br />

zu gestalten und vor den Augen der<br />

kritischen Fachjury zu bestehen. Dabei<br />

ging es nicht nur um das fachliche Wissen<br />

und Können des Kosmetiknachwuchses,<br />

sondern die Teilnehmerinnen mußten vor<br />

allem ihre Kreativität unter Beweis stellen.<br />

Die Berufsfachschule für Kosmetik der<br />

Euro - Schulen Görlitz delegierte die<br />

Siegerin des schulinternen Wettbewerbs<br />

Claudia Goedicke. Dabei konnte ein<br />

beachtlicher 4. Platz belegt werden.


16<br />

Die Geschichte der Görlitzer Juden - Teil II<br />

Die Geschichte der Görlitzer Juden - Teil II<br />

Seit dem 14. Jahrhundert gab<br />

es keine Möglichkeit für die<br />

Juden sich in Görlitz anzusiedeln.<br />

Erst als das Gesetz<br />

über die Verhältnisse der<br />

Juden" am 23.07.1847 erlassen<br />

wurde, konnten sie als<br />

gleichberechtigte Bürger<br />

nach Görlitz zurückkehren.<br />

Ein Ersuch der Görlitzer<br />

Gewerbetreibenden, dies mit<br />

den Urkunden von 1389 zu<br />

verhindern, scheiterte.<br />

Durch den steten Anwuchs<br />

der Gemeinde wurde Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts eine<br />

neue Synagoge auf der Otto-<br />

Müller-Straße erbaut und<br />

eingeweiht. Durch die hohe<br />

Resonanz der anwesenden<br />

städtischen und staatlichen<br />

Vertreter, wurde deutlich,<br />

dass die jüdische Gemeinde<br />

im Allgemeinen akzeptiert<br />

und respektiert wurde.<br />

Lange Zeit war es unklar, ob<br />

Juden am Ersten Weltkrieg<br />

teilgenommen hatten. Man<br />

fand aber in zugesandten<br />

Schwarze Str. 4 - Wohnhaus des jüdischen<br />

Kaufmanns Louis Karger<br />

OHG


Unterlagen einen Vermerk, der belegt, dass<br />

am 1. Juni 19<strong>21</strong> eine Ehrentafel in der<br />

Synagoge angebracht war, auf der den<br />

"...gefallenen Söhnen unserer Gemeinde..."<br />

gedacht wurde. Gestiftet wurde diese Tafel<br />

aus freiwilligen Gaben, aber dann wieder<br />

entfernt. Wer die Spender waren, ist leider<br />

nicht bekannt.<br />

Wielandstraße 6 - Wohnhaus des jüdischen<br />

Kaufmanns Isidor Weismann<br />

W O H N U N G S B A U<br />

G E S E L L S C H A F T<br />

G Ö R L I T Z M B H<br />

NEUE WOHNUNG?<br />

17<br />

Als Deutschland von der Weltwirtschaftskrise<br />

1929 erfasst wurde, ist anzunehmen,<br />

dass auch Görlitzer Juden von dem Bankrott<br />

ihrer Geschäfte überrollt wurden. Belegt<br />

werden kann dies allerdings nicht.<br />

Ab 1936/37 begann die statistische<br />

Erfassung der Juden. Die Enteignung und<br />

die Zwangsverwaltung der Vermögenswerte<br />

durch die Regierung begannen 1938.<br />

Der Großteil der jüdischen Bevölkerung<br />

war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewandert.<br />

Derjenige Teil, der in Görlitz<br />

verblieb, wurde 1941 in das neu eingerichtete<br />

Arbeitslager in Tommersdorf geschafft<br />

und ab 1942 in verschiedene Konzentrationslager<br />

deportiert.<br />

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gibt<br />

es in Görlitz keine jüdische Gemeinde mehr.<br />

Zu DDR-Zeiten wurde eine bronzene<br />

Gedenktafel an der Synagoge angebracht,<br />

der Bau selbst verfiel. Nach der Wende<br />

retteten aber umfangreiche Sanierungsarbeiten<br />

die Synagoge vor dem völligen<br />

Verfall.<br />

Zeitzeugen sind gern aufgerufen, Hintergrundinformationen,<br />

Berichte und Hinweise<br />

zum Leben der Görlitzer Juden zur<br />

Verfügung zu stellen, um die Geschichte der<br />

Görlitzer Juden zu vervollständigen.<br />

Daniela Walter - XENOS Projekt<br />

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18<br />

Bürgermeisterpflichten im mittelalterlichen Görlitz<br />

Bürgermeisterpflichten im mittelalterlichen Görlitz<br />

Vor einiger Zeit ist der Oberbürgermeister<br />

von Görlitz in sein Amt eingeführt worden.<br />

Es erscheint unmöglich, hier eine Parallele<br />

mit der guten alten Zeit zu ziehen, denn<br />

Wirtschaftskrisen im heutigen Ausmaß mit<br />

Tausenden von Arbeitslosen kennt die<br />

Stadtgeschichte kaum. - Und doch hatte der<br />

Rat der Stadt auch damals seine Sorgen und<br />

Nöte. Wie groß aber der Pflichtenkreis des<br />

Stadtoberhauptes selbst war, verrät ein<br />

Dokument aus dem Görlitzer Ratsarchiv<br />

vom Jahre 1476, das keinen anderen als<br />

Johannes Frauenburg, den berühmten<br />

Magister, Stadtschreiber, Ratsmann und<br />

Schöffen zum Verfasser hat, und von<br />

diesem Anfang des Jahres 1476 dem<br />

Magistrat als Neujahrsgeschenk überreicht<br />

wurde. Diese Anweisungen für den<br />

Bürgermeister - wie sich das Buch mit den<br />

Holzdeckeln als Verzierungen nennt - ist<br />

kulturgeschichtlich überaus wertvoll, zumal<br />

die darin enthaltenen Bestimmungen<br />

nicht nur für Görlitz selbst, sondern für alle<br />

großen deutschen Städte des Mittelalters<br />

passten. Literarisch betrachtet verfügt man<br />

den Einfluß platonischer Weltanschauung.<br />

Sprüche des Sokrates und Platon sind in die<br />

Bestimmungen eingeflochten. Und wenn<br />

uns auch heute einige Abschnitte - z.B. die<br />

Vorschriften über Kleidung, Gesichtsaus-<br />

druck und gesellschaftliches Verhalten -<br />

seltsam erscheinen, so sind doch manche<br />

Kapitel, obwohl 500 Jahre vergangen sind,<br />

so zeitlos, dass man sie auch heute unterstreichen<br />

kann.<br />

Zur Entstehungszeit des Werkes hatte die<br />

Stadt Görlitz etwa 9000 Einwohner. Wirtschaft<br />

und Handel blühten. Die Namen der<br />

Görlitzer Kaufmannsgeschlechter waren im<br />

deutschen Handel Begriff geworden. Die<br />

Stadt selbst stand auf gleicher Stufe wie die<br />

damaligen deutschen Großstädte und<br />

Handelsplätze Breslau, Frankfurt, Erfurt,<br />

Leipzig, Nürnberg usw., besaß das Waidstapelrecht<br />

und das Salzmonopol.<br />

Als reichste der Sechsstädte war sie<br />

tonangebend in der Lausitz und erfreute<br />

sich großer Selbstständigkeit.<br />

Doch nun zu dem Werke selbst: Zur<br />

Illustration des Zeitgeistes sollen einige<br />

Stellen im Originaltext der mitteldeutschen<br />

Sprache wiedergegeben werden:<br />

“Diss hinoch geschrebin ist gegeben einem<br />

burgermeister zu Gorlitz zu anweisung wi er<br />

sich under seinem amacht (Amt) halden sal<br />

und woruff vliessige achtung zu haben,<br />

domit der gemeine nutz zunemen moge und<br />

er an seiner oberunge ein gewonlicher<br />

regirer irkant werde. Wie sich ein<br />

burgermeister bi seinem regiment einemen<br />

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und an seiner person thun und halden sal.<br />

Zum ersten und vor allen Dingen, so ein<br />

burgermeister gekorn wird, sall er sich gote<br />

dem almechtigen entpfelen und Marien,<br />

der mutter gotis, das sie em hülfe, gnade,<br />

rat, gesundheit und beistand vorleihen<br />

wolde, dem gemeinen gutte mutzcharlichen<br />

vorzustehen, got zu lobe und der stat zu ern,<br />

nutz und fromen. - wenn ane die hülffe gotid<br />

nichts im gemeinen gutte mag fruchtbarlich<br />

verbracht werden.<br />

Item ein burgermeister sal achtung haben<br />

uff seine ratmanne, di das jar bi im sitzcen,<br />

das sie alle fur einen man bieinanden<br />

sitzcen, in liebe und freundschafft, und<br />

einikeit, und das einer gen den andern<br />

eigenwillen noch heimlichen hass nicht<br />

tragen, und wo er das fühlte, deme<br />

vorkomen noch seinem besten vermogen,<br />

domit di ratmannen nicht parteisch<br />

werden. Wenn do das uberhand nimpt, mag<br />

nichtis adir nutzcharliches werden.” Sinngemäß<br />

geht es dann wie folgt weiter: Ein<br />

Bürgermeister soll darauf achten, dass die<br />

Ratsmitglieder auf dem Ratsstuhl weder<br />

leichtfertig noch ungebärdig sind, und sich<br />

die Angelegenheiten der Armen ebenso wie<br />

die der Reichen anhören und gerecht<br />

entscheiden. Ein Bürgermeister soll sich<br />

vorsehen, dass Leute, die vor ihm zu tun<br />

haben, ihm nichts nachsagen können und<br />

jedem nach seinem Verdienst behandeln.<br />

19<br />

Ein Bürgermeister soll guten Leuten mit<br />

sanften, Gesetzübertretern mit heftigen<br />

Worten Rede und Antwort stehen. - Den<br />

gutten zur sterkung und den obirtrettern zur<br />

stroffung und besserung - .<br />

Es folgen dann Anweisungen über die<br />

Pflichten des Stadtoberhauptes als Richter.<br />

Dabei ist es interessant, festzustellen, dass<br />

die Bestimmungen inhaltlich noch heute in<br />

Kraft sind und in den Paragrapfen des<br />

Strafgesetzbuches wiederkehren. Erst als<br />

im Jahre 1815 das Gericht von der Verwaltung<br />

getrennt wurde, gab der Bürgermeister<br />

seine Stellung als Richter auf.<br />

“Bei Verurteilung von Gesetzesübertretungen<br />

soll ein Unterschied gemacht<br />

werden, ob die Tat in krankhaftem Zustande<br />

im Affekt oder aus verbrecherischer<br />

Veranlagung begangen wurde.” - Das hier<br />

eingeführte Zitat des Aristoteles: “Wer uss<br />

Schwachheit und wenig obirtritt, der sal<br />

keinem Obirtretter gehalden werden”, sagt<br />

mit anderen Worten dasselbe wie: Einstellung<br />

des Verfahrens bei Geringfügigkeit<br />

des Objektes.<br />

Ein Bürgermeister soll sein Tun und Handeln<br />

so einrichten, dass er von der Gemeinde<br />

mehr geliebt als gefürchtet wird, und<br />

niemals sich durch persönliche Verhältnisse,<br />

Sympathien oder Antipathien in seinem<br />

Urteil beeinflussen lassen.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Quelle: Ratsarchiv


20<br />

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Der neue Vorstand des Tourismusverein Görlitz e. V.<br />

stellt sich vor:<br />

Mit der Wahl eines neuen Vorstandes setzt<br />

der Tourismusverein Görlitz e.V. Neue Impulse.<br />

Die gelungene Mischung aus neuen<br />

und erfahrenden Köpfen in Kombination<br />

mit dem touristischem und wirtschaftlichen<br />

Fachwissen garantiert die erfolgreiche<br />

Weiterarbeit des Vereins.<br />

Den Vereinsvorsitz übernahm<br />

der Geschäftsführer<br />

der Landskron<br />

Brauerei<br />

Herr Axel Hahn.<br />

Er repräsentiert<br />

nicht nur einen<br />

Vermarktungspartner<br />

der Stadt<br />

Görlitz sondern<br />

auch eine wichtiger<br />

werdende kulturelle<br />

und touristische<br />

Attraktion der Stadt. Unterstützt<br />

wird er in seiner Tätigkeit<br />

von den beiden stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Herrn Andreas Kremp und Frau Beatrix<br />

Heid. Als Hoteldirektor des Görlitzer<br />

Mercure Hotels bringt Herr Kremp<br />

wichtiges touristisches Wissen und das<br />

Know How des größten touristischen Leis-<br />

tu<br />

ngsträgers der Region mit. Frau Heid kennt<br />

aus ihrer Tätigkeit bei I - VENT die<br />

Bedürfnisse der Besucher der Stadt, und<br />

kann diese einfließen lassen. Komplettiert<br />

wird der Vorstand durch Herrn Leubner<br />

(Blockhaus-Kiosk), Herrn<br />

R i c h t e r ( P e n - s i o n<br />

Schellergrund), Herrn<br />

L i e t z m a n n<br />

(Stadtführer) und<br />

H e r r n B a r t e l<br />

(Stu-dent an der<br />

H T W S<br />

Zittau/Görlitz).<br />

D e r n e u<br />

g e w ä h l - t e<br />

Vorstand hat es<br />

sich zur Auf-gabe<br />

gemacht, positiv auf<br />

d i e a n g e s p a n n t e<br />

touristische Lage in Görlitz zu<br />

wir-ken.<br />

Trotz der ansteigenden Zahlen bei<br />

Übernachtungen in den letzten Jahren<br />

bestehen noch erheb-liche Defizite bei der<br />

Vermarktung nach innen und außen.<br />

In Kombination mit der schlechten gesamt-<br />

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dem Tourismusmarkt kann sich das negativ<br />

auf Görlitz auswirken. Schnelles und vorallem<br />

zielgerichtetes Handeln ist nun von<br />

Nöten. Zu diesem Zweck hat der Tourismusverein<br />

von Görlitz e.V. einen Forderungskatalog<br />

an die Stadtverwaltung<br />

Görlitz verfasst. Darin fordert er unter<br />

anderem:<br />

• die Beseitigung der eklatanten Mängel in<br />

der touristischen Infrastruktur, die Erstellung<br />

eines touristischen Leitbildes für<br />

Görlitz,<br />

•die fristgerechte Erstellung des Veranstaltungskalenders<br />

2004 und die Unterstellung<br />

der finanziellen Mittel für den<br />

Tourismus bei dem zuständigen Bürgermeister,<br />

•die fachliche und disziplinarische Unterstellung<br />

der Görlitz-Tourismus & Marketinggesellschaft<br />

unter das Ressort des Bürgermeisters<br />

für Wirtschaft und Finanzen,<br />

•umgehender Umzug der Görlitz-Information<br />

in eine repräsentative Immobilie,<br />

sowie fachliche Weiterbildung des Personals<br />

und adäquat die Beschaffung der benötigten<br />

Ausstattung für die Einrichtung.<br />

Die bestehende touristische Infrastruktur<br />

wird der gewachsenen Nutzungsintensität<br />

und der Erschließung neuer Zielgruppen<br />

nicht gerecht.<br />

<strong>21</strong><br />

So ist die derzeitige Kapazität an Busstellplätzen<br />

ausgeschöpft. Der notwenige<br />

Ausbau an Busreisen ist aus diesem Grunde<br />

erschwert. Ebenso kann dem Trend zum<br />

Verreisen im Wohnmobil in Görlitz nicht<br />

entsprochen werden, weil es an Stellplätzen<br />

mit den entsprechenden Medienanschlüssen<br />

fehlt. Hinzu kommt eine katastrophale<br />

Situation bei den öffentlichen Toiletten. Ein<br />

Zustand, der unverzüglich verbessert<br />

werden muss.<br />

Der Tourismusverein Görlitz e.V. fordert<br />

des weiteren die Umgestaltung der Görlitz-<br />

Information. Der erste Kontakt zwischen<br />

Tourist und der Stadt entsteht in vielen<br />

Fällen durch diese Einrichtung. Aus diesem<br />

Grunde ist die Ausstattung mit moderner<br />

Kommunikationstechnik und die Weiterbildung<br />

des Personals, insbesondere im<br />

Fremdsprachenbereich, unbedingt notwendig.<br />

Überdies ist der Umzug in ein<br />

repräsentatives Haus schnellstmöglichst zu<br />

realisieren.<br />

Die Erstellung des Veranstaltungskalenders<br />

2004 sollte unbedingt bis zum September<br />

diesen Jahres abgeschlossen sein. Nur so<br />

kann eine optimale Vermarktung nach<br />

aussen und die Aquise neuer Reiseveranstalter<br />

gewährleistet werden..<br />

Die Zuordnung der für den Tourismus<br />

bereitgestellten finanziellen Mittel in das<br />

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22<br />

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Ressort des Bürgermeisters für Wirtschaft<br />

und Finanzen ist aus Sicht des Tourismusvereins<br />

Görlitz e.V. Eine logische<br />

Schlussfolgerung. Nur auf diese Weise<br />

kann Herr Neumer seiner Aufgabe einer<br />

effizienten Tourismusförderung für die<br />

Stadt gerecht werden.<br />

Nach der Zustellung dieses Forderungskataloges<br />

an den OB Prof.Dr. Kahlbaum<br />

folgte kurze Zeit später eine Antwort. Im<br />

persönlichen Gespräch mit Herrn Hahn<br />

kamen sowohl Übereinstimmungen in der<br />

Sicht der Dinge, als auch<br />

unterschiedliche Auffassungen<br />

in der Beurteilung<br />

zur Sprache.<br />

Übereinstimmung bestand<br />

hinsichtlich des<br />

Veranstaltungskalenders.<br />

Bei den anderen Sachständen<br />

existiert jedoch<br />

noch Diskussionsbedarf.<br />

Diesem wird in der Folgezeit<br />

die volle Aufmerksamkeit<br />

des Vorstandes<br />

gelten. Außerdem möchte<br />

der Tourismusverein<br />

Görlitz e.V. seine Funktion<br />

als Mitgestalter und<br />

Hilfesteller für Fragen<br />

des Tourismus in Zukunft<br />

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weiter ausbauen. Zu diesem Zweck wird<br />

derzeit ein Workshop mit den Entscheidungsträgern<br />

der Stadt angedacht. Ziel soll<br />

eine grundsätzliche Verständigung zu<br />

aktuellen Themen und die Vorbereitung<br />

eines touristischen Leitbildes sein.<br />

Damit der Verein möglichst alle Interessierten<br />

erreichen und vertreten kann, ist<br />

jeder zur aktiven Mitarbeit aufgerufen. Den<br />

Termin der nächsten Mitgliederversammlung<br />

entnehmen Sie bitte der Presse oder<br />

informieren Sie sich unter Tel. 40 84 35.<br />

Das derzeitige Gebäude Obermarkt 29, indem die Görlitz-<br />

Information ihr Domizil noch bis zum Jahresende hat.<br />

Tourismusverein e.V.<br />

Obermarkt 33 - Ecke Brüderstrasse<br />

02826 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/40 84 35<br />

Fax: 0 35 81/64 94 37<br />

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Tourismusverein, damit stärken<br />

Sie die Stadt.<br />

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nach Hause genommen. Bei einer Gewinnausschüttung<br />

von über 90% ist es eigentlich<br />

auch kein Wunder. Gewonnen wird so in der<br />

Spielbank Görlitz täglich - und monatlich<br />

fallen die Großgewinne an, also Gewinne<br />

über 2.500 EURO !<br />

Gleich im Januar ging es los: Mitte Januar<br />

suchte eine 30-jährige Schutz in der<br />

Spielbank, Schutz vor dem schlechten<br />

Wetter. Sie spielte spontan und war<br />

kurz darauf um 2.700 Euro reicher.<br />

Ebenfalls ca. 2.700 Euro hat im<br />

Februar eine weitere Besucherin<br />

gewonnen. Sie trifft sich öfter mit<br />

ihrer Freundin in der Spielbank und<br />

dieser Abend hatte sich wirklich<br />

gelohnt.<br />

Der März brachte gleich zwei<br />

Großgewinne hintereinander:<br />

An einem Samstag räumte ein Stammgast<br />

4.000 Euro ab und am anschließenden<br />

Sonntag ein weiterer Gast<br />

2.500 Euro.<br />

Den höchsten Gewinn hatte im April ein<br />

50-jähriger Familienvater. Er knackte den<br />

Jachpot und konnte 14.419 Euro mit nach<br />

Hause nehmen. Einen Monat später war der<br />

Jackpot gerade auf 7.154 Euro gefüllt und<br />

wurde schon wieder geknackt!<br />

Ein Spielbankbesuch lohnt sich. Selbst<br />

Gäste, die nur einmal hereinschnuppern.<br />

sind begeistert. Denn spielen macht Spaß -<br />

genau so wie gewinnen. Die einzige<br />

Voraussetzung für einen erlebnisreichen<br />

Abend in der Spielbank ist das Mindestalter<br />

der Besucher, nämlich 18 Jahre.<br />

In der Spielbank Görlitz finden Sie ein umfassendes<br />

Spielangebot. Es gibt ein<br />

modernes Roulette, dessen Aufbau, Setzund<br />

Gewinnmöglichkeiten dem Orginal-<br />

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Roulette entsprechen. Gewinnchancen und<br />

Risiken bestimmt jeder selbst. Natürlich<br />

sind dort auch klassische Slotmachines mit<br />

zusätzlichem Jackpot, Derby Sigma. sowie<br />

Poker-Automaten. Das Spielangebot wird<br />

abgerundet durch die Bingo-Automaten.<br />

Einen so genannten Kleiderzwang gibt es in<br />

der Spielbank Görlitz nicht - schließlich<br />

bietet die Spielbank ein interessantes Freizeitangebot,<br />

bei dem jeder in Freizeitkleidung<br />

entspannen kann. Schon mit 50 Cent<br />

gibt es Gewinne. Das heißt, mit einem ½<br />

Token, der ist nämlich 50 Cent wert. Die<br />

Spielbank Görlitz hat ihre eigene Währung:<br />

“Token” sind Spielmünzen, die extra für<br />

ihren Einsatz in den sächsischen Spielbanken<br />

hergestellt wurden. Es gibt drei<br />

verschiedene Token: ½ Token im Wert von<br />

0,50 Euro; 1Token im Wert von einem Euro<br />

und 2 ½ Token im Wert von 2,50 Euro.


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26<br />

Bonjour Görlitz - 5 Tage Klein Paris<br />

Bonjour Görlitz - 5 Tage Klein Paris<br />

Vielen ist der Klassiker “In 80 Tagen um die<br />

Welt” von Jules Vernes ein Begriff, denn sie<br />

haben das Buch schon eimal gelesen oder<br />

im Fernsehen gespannt den Dreiteiler<br />

verfolgt.<br />

Aber da alles, wie auch oben genannter Film<br />

schon eine Weile zurückliegt, hatten wir in<br />

Görlitz die unvergesslich einzigartige<br />

Chance, uns die Welt von Phileas Fogg und<br />

Monique wieder ins Gedächtnis zu rufen.<br />

Oder noch besser: wir konnten sie selbst<br />

durchlaufen. Der Görlitzer Untermarkt war<br />

für 5 Tage Paris im Jahre 1880!<br />

Dafür sorgten ca. 250 Maler, Schreiner,<br />

Stukkateure und Gärtner, die als Bautrupp<br />

für das Filmstudio Babelsberg die Hollywood-Neuverfilmung<br />

des Jules-Vernes-<br />

Klassikers vorbereiteten.<br />

Unterhosen und Rüschenkleidung hingen<br />

an einer Wäscheleine zwischen Rathaus<br />

und Schönhof, künstliches Pflaster verdeckte<br />

die Granitplatten der Fußwege,<br />

ganze Hauswände und detailgetreu nachgestellte<br />

Läden entstanden aus dem Nichts.<br />

Der deutsche Koproduzent Henning Molfenter<br />

drehte in Görlitz, weil “erstens sieht<br />

Paris nicht mehr aus wie 1880 und zweitens<br />

sind die Preise exorbitant - und versuchen<br />

sie mal Paris so abzusperren wie wir es<br />

Das total unmögliche Wirtshaus<br />

Ein bißchen Essen<br />

und reichlich trinken<br />

Ein Schuß Irrenhaus - Das Kartoffelhaus<br />

02826 Görlitz<br />

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Fax 0 35 81/ 64 10 01<br />

gerade in Görlitz machen...” Von den<br />

insgesamt 87 Drehtagen, die für die 114-<br />

Millionen-Dollar-Produktion geplant sind,<br />

beinhalten die in Görlitz gefilmten Szenen,<br />

die Flucht der drei Helden Phileas Fogg,<br />

Monique und dem Diener Passepartout.<br />

Letztgenannter, gespielt von dem Action-<br />

Star Jackie Chan, verpasst den Fesselballon<br />

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a<br />

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Täglich geöffnet<br />

ab 11.00 Uhr


27<br />

und kann sich nur noch am<br />

Seil festklammern, fällt<br />

aber herunter, klettert am<br />

Haus hoch und versucht<br />

noch mit einem waghalsigen<br />

Sprung aus dem<br />

Fenster das Seil zu packen.<br />

Es ist “eine sehr komplexe<br />

Stuntszene, die hier im<br />

alten Paris gedreht wird”,<br />

meint Molfenter.<br />

Die Innenaufnahmen dazu<br />

wurden schon auf Schloss<br />

Charlottenburg in Berlin<br />

aufgenommen. Überhaupt<br />

werden über zwei Drittel<br />

des Filmes in Görlitz, darunter<br />

auch in der Landskronbrauerei,<br />

Berlin<br />

und Brandenburg gedreht,<br />

die restlichen <strong>21</strong><br />

Drehtage in Thailand<br />

sind schon im Kasten.<br />

So groß das Interesse<br />

der Görlitzer und Touristen<br />

für die antiken<br />

Kulissen und das kurzzeitige<br />

französische<br />

Flair in der Neißestadt<br />

war, so groß war auch<br />

der Wunsch bei vielen,<br />

selbst im Film mitzuwirken.<br />

Jackie<br />

Chan beim<br />

Sprung,<br />

bei der<br />

Pressekonferenz<br />

und beim<br />

Autogramm<br />

geben<br />

Fotos: T.Oertel<br />

Jackie ist wieder weg...<br />

... wir erwarten Sie !<br />

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28<br />

Über 1500 Begeisterte standen so am<br />

Pfingstsonntag zum Casting an - etwa 500<br />

Komparsen wurden später, nach Kriterien<br />

wie Körper- und Konfektionsgröße, natürliche<br />

Haarfarbe- und länge, ausgesucht und<br />

angerufen. Was für die frischgebackenen<br />

Schauspiellaien jetzt aufregend, spannend<br />

und ungewohnt war, dürfte für<br />

Jackie Chan wohl schon<br />

Routine geworden sein.<br />

Denn der fast 50jährige<br />

steht inzwischen<br />

schon seit<br />

25 Jahren vor<br />

der Kamera.<br />

Die Arbeit mit<br />

ihm lobt Molf<br />

e n t e r a l s<br />

“wunderbar,.<br />

hochprofessionell<br />

und<br />

locker” und<br />

er verrät uns,<br />

wie wohl sich<br />

d e r A c t i o n -<br />

Held in unserer<br />

Stadt fühlt. Das<br />

darf man ruhig<br />

glauben, denn anders<br />

kann man sich auch nicht<br />

erklären, wie er mit dem Rad<br />

ve<br />

rgnügt und allein durch die Gegend zog oder<br />

“ebenmalso” gutgelaunt den Besen beim<br />

Aufräumen mitschwang. Aber auch<br />

Henning Molfenter, der letztes Jahr schon<br />

einmal zu Besuch hier in Görlitz war, ist von<br />

der Stadt begeistert: “Wenn man in den<br />

Stadtkern reinkommt - das ist<br />

s c h o n w a s g a n z<br />

besonderes... Wenn man<br />

sich dann die Zeit<br />

n i m m t u n d d i e<br />

vielen Gassen und<br />

W i n k e l a n -<br />

g u c k t . . . ” ,<br />

schwärmt er<br />

fasziniert. Er<br />

w i r d e i n e<br />

M e n g e<br />

E i n d r ü c k e<br />

wie-der mit<br />

nach Hause<br />

nehmen, die<br />

noch für einige<br />

D r e h - b ü c h e r<br />

Ver-wendung finden<br />

könnten, ohne<br />

das er da-bei schon<br />

kon-krete Ideen im<br />

Kopf hätte. Zum Film kam<br />

Molfen-ter, der mit “Der<br />

Unser Team berät Sie gern.


er Medizin studiert und auch<br />

das erste Staatsexamen absolviert,<br />

fand dies später jedoch<br />

langweilig und wurde<br />

Locationmanager für die<br />

Filmindustrie, in der er sich<br />

dann Stück für Stück zum<br />

Produzenten hocharbeitete.<br />

“Wenn man solche Sachen<br />

wie hier in Görlitz möglich<br />

machen kann, liegt man<br />

natürlich ganz weit vorne”,<br />

sagt er und hofft somit für<br />

sich und die Filmstudios<br />

Babelsberg, sich mit dieser<br />

Klassiker-Neuverfilmung<br />

gegen die große internationale<br />

Studio-Konkurrenz ein<br />

Stück weiter durchsetzen zu<br />

können. Inzwischen sieht der<br />

Untermarkt wieder so aus<br />

wie zuvor und fast nichts<br />

zeugt mehr von dem cirka<br />

einwöchigen Spektakel.<br />

Wenn jedoch in einem Jahr<br />

der Film in die Kinos kommen<br />

wird, werden sich<br />

sicherlich nicht nur die<br />

Görlitzer zurück an den 5-<br />

tägigen Alt-Pariser Charme<br />

dieses Platzes erinnern...<br />

Alexander Neumann<br />

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zentral charmant<br />

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Dreharbeiten<br />

(Fotos T.Oertel)<br />

Inh: Christine Prasse<br />

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großer Parkplatz<br />

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reichhaltiges<br />

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30<br />

Vom Pomologischen Garten<br />

Vom Pomologischen Garten<br />

1856 legte der Kämmerer, später Oberbürgermeister<br />

Richtsteig (1866-1871) den<br />

Pomologischen Garten an, der ein Teil des<br />

Weinberggartens war. Dort finden sich<br />

schon 1779 auf der Karte von Gadow Haus<br />

und Gartenanlagen.<br />

Schon vor 1583 befand sich dort ”das<br />

Vorwerk vorm Frauentore unter dem<br />

Weinberge”, das 1583 Franz Beher d. I.<br />

seinem Bruder Peter Beher für 2300 RM.<br />

verkauft. Am 30.September 1585 in der<br />

“Großen Sterbensgefahr”, stirbt in Peter<br />

Behers Vorwerk eine Magd und ein Knecht<br />

erkrankt. Der Besitzer zieht deshalb mit den<br />

Seinigen, unter denen auch H. Michael<br />

Büttner, in seinen Garten auf der Lau-<br />

banischen Straße. Sie kehrten<br />

am 1. Dezember desselben<br />

Jahres in die Stadt<br />

zurück. Peter Beher verkauft<br />

das Vorwerk 1589 an<br />

Michael Büttner.<br />

Die Pflegetochter Michael<br />

Büttners, Magdalena Beher,<br />

ehelichte Martin Henning,<br />

erbte 1617 das Vorwerk<br />

nach Büttners Tode, das mit<br />

5300 Mark veranschlagt<br />

war.<br />

Magdalena Henning stirbt Grüße vom Schützenhaus<br />

am 27. August 1644. Nach ihrem Tode entsteht<br />

ein Streit, das Vorwerk wird geteilt.<br />

Martin Henning d. I. bekam bei der Auseinandersetzung<br />

auch das Gebäude des<br />

Vorwerks zugesprochen.<br />

Zum Weinberggarten gehörte auch die sogenannte<br />

Folge, die 1822 der Kaufmann<br />

Dehmisch erwarb. Ebenso erbaute auf Nr.<br />

843c der Rittmeister Graf v. Püdler 1845<br />

und 1846 an der Zittauer Straße ein stattliches<br />

Haus mit Gartenanlagen.<br />

Es wurde Bellevue genannt, später wurde es<br />

Schützenhaus das im Mai 1881 von der<br />

Schützengesellschaft bezogen wurde.<br />

Seit 1929 ist das Grundstück im Besitz der<br />

Stadt. Quelle: Die Heimat, 1931<br />

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VOLKSSOLIDARITÄT<br />

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Pomologische Gartenstraße 10, 02826 Görlitz<br />

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Apothekergeschichten V<br />

Gegen alles ist (k)ein Kraut gewachsen<br />

Im Mittelalter bewahrten Mönche ihr<br />

Wissen über heilende Kräuter und ihre<br />

Anwendung. Sie legten bereits damals<br />

Arzneipflanzen- und Kräutergärten an. Der<br />

Abt Walahfrid Strabo (808-849) gründete<br />

im Jahr 825 einen der ersten dieser Art im<br />

Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau.<br />

Das Interesse an Kräutern und Arzneipflanzen<br />

überdauerte die Zeiten. 1610<br />

verzeichnete man im botanischen Garten zu<br />

Leyden (Holland) über 300 dieser Pflanzen.<br />

Es entstanden auch Kräuterbücher und<br />

Anleitungen für Arzneien auf pflanzlicher<br />

Basis. Sie bilden die Grundlage für unsere<br />

moderne Arzneipflanzenforschung.<br />

Heute kann man in vielen Gärten Arzneipflanzen<br />

mit ihrer Blütenpracht bewundern.<br />

In einer Art “Open Air Ausstellung”<br />

wird hier sowohl über die Ergebnisse<br />

moderner Arzneimittelforschung als auch<br />

über die Anwendung der heilsamen<br />

Pflanzen im häuslichen Gebrauch informiert.<br />

So erfährt man, dass die Mutter aller<br />

Arzneipflanzen die Melisse ist. Seit über<br />

2000 Jahren wird sie in der Naturheilkunde<br />

erfolgreich angewandt. Sehr gut erforscht<br />

sind auch die ätherischen Öle der echten<br />

31<br />

Kloster-Melisse.<br />

Typische Erkältungsbeschwerden werden<br />

durch sie vermindert, denn sie wirken<br />

entzündungshemmend und stärken die<br />

Abwehrkräfte. Auch andere Heilpflanzen<br />

wie die Aloe oder der Rote Fingerhut haben<br />

ihren Platz in den Arzneigärten gefunden.<br />

Ein Spaziergang lohnt sich auf alle Fälle,<br />

denn neben der Blütenpracht kann man bei<br />

einem Rundgang auch allerlei Nützliches<br />

über die Heilpflanzen erfahren.<br />

Der Eukalyptus ist ein Myrtengewächs, das<br />

aus Australien und Tasmanien stammt.<br />

Besondere Heilwirkung enthält das Eukalyptusöl.<br />

Bei akuten oder chronischen<br />

Atemwegsbeschwerden eignet es sich hervorragend.<br />

Eine Inhalation löst festsitzenden<br />

Schleim und läßt Entzündungen der Nasen-und<br />

Bronchialschleimhäute abklingen.<br />

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Apothekerin Angela Tirschler<br />

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Sonnabend:<br />

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32<br />

Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften III<br />

Oberlausitzer Bibliothek der Wissenschaften III<br />

Im ältesten Werk der Oberlausitzer Bibliothek<br />

der Wissenschaften, einem handschriftlichen<br />

Kodes aus dem 11. Jh. enthält<br />

jede Seite ca. 40 Zeilen Text. Die Zeilen sind<br />

der an den Rändern sichtbaren Zirkelmarkierung<br />

folgend ohne Blei mit dem Griffel<br />

gezogen. Der Text beginnt mit einer dreifarbigen<br />

Initiale "O". Er ist in Abschnitte<br />

unterteilt, welche durch rote Initialen<br />

ausgezeichnet sind. Die ersten und die<br />

letzten Worte eines Abschnittes sind durch<br />

überwiegend rubrizierte Majuskeln hervorgehoben.<br />

Der typisch mittelalterliche Einband,<br />

bis auf nur noch schwach sichtbare<br />

rahmenartige Streicheisenlinien und ein<br />

pergamentenes Titelschild, ohne weiteren<br />

Schmuck, besteht aus Holzdeckeln mit<br />

rauhem Lederüberzug. Auf der Innenseite<br />

des Einbandes sind Pergamente mit<br />

liturgischen Gesängen eingeklebt.<br />

Gegenüber dem mittelalterlichen Sallust-<br />

Kodex ist das sogenannte "Gotische Stundenbuch"<br />

vergleichsweise jung - und doch<br />

ist es nahezu 500 Jahre alt. 1502 wurde es in<br />

Paris in der Werkstatt des Simon de Vostre<br />

gedruckt.<br />

Es ist ein typischer Vertreter der Gattung<br />

der "Livre d´heures". Auf 123 sehr feinen<br />

Pergamentblättern werden Gebete zu den<br />

einzelnen Stunden des Tages, ergänzt durch<br />

hunderte von Abbildungen aus dem Leben<br />

Jesu, der Heiligen Familie, dem Alten<br />

Testament und der Kirchengeschichte in der<br />

Art einer mittelalterlichen Handschrift,<br />

vereinigt. Mit ihren überaus sorgfältigen<br />

und filigranen Holzstichen, dem sauberen<br />

Druck und der aufwendigen zwei-farbigen<br />

Gestaltung der Initialen stellen die Stundenbücher<br />

einen Glanzpunkt in der Geschichte


der Buchgestaltung dar. Sie waren aber<br />

wohl auch bewußt als "bibliophile <strong>Ausgabe</strong>n"<br />

für vermögende Freunde schöner<br />

Bücher gedacht.<br />

Des weiteren sind das 10 Einzelstücke umfassende<br />

Konvolut von wissenschaftlichen<br />

Arbeiten des Oberlausitzer Aufklärers<br />

Ehrenfried Walther von Tschirnhaus erwähnenswert.<br />

Tschirnhaus, der als Philosoph,<br />

Pädagoge, Mathematiker, Physiker, Chemiker,<br />

Politiker, Wissenschaftsorganisator und<br />

genialer Techniker wirkte, verband in<br />

hervorragender Weise Theorie und Praxis.<br />

Er ist einer der Bahnbrecher des Akademiegedankens,<br />

einer der Väter der modernen<br />

multidisziplinären Forschungsakademie im<br />

europäischen und Weltmaßstab.<br />

Für Sachsen ist besonders die Tatsache<br />

interessant, dass er den entscheidenden<br />

Anteil an der europäischen Nacherfindung<br />

des Porzellans geleistet hat. Seine erfolgreichen<br />

Schmelzversuche mit selbstkonstruierten<br />

Brennspiegeln und unterschiedlichen<br />

Materialzusammensetzungen<br />

waren die Voraussetzungen für die auf seine<br />

Anregung hin erfolgte Gründung der<br />

Königlich Sächsischen Porzellanmanufaktur.<br />

August der Starke setzte ihn als<br />

künftigen Direktor ein, jedoch sein plötzlicher<br />

Tod verhinderte, dass er dieses Amt je<br />

ausüben konnte. Dafür trat der bis dahin<br />

33<br />

unter seiner Aufsicht arbeitende J.F. Böttger<br />

an seine Stelle. Die in der OLB aufbewahrten<br />

Tschirnhaus`schen Manuskripte befassen<br />

sich in der Mehrzahl mit mathematischen<br />

und philosophischen Problemen.<br />

Stellvertretend für die in der täglichen Arbeit<br />

wichtigste Bestandsgruppe der regionalkundlichen<br />

Literatur sei der Band<br />

"Lausitzische Merckwürdigkeiten" des<br />

Görlitzer Gymnasial-Rektors Samuel<br />

Grosser vorgestellt. Der voluminöse Folio-<br />

Band erschien 1714 in Bautzen bei David<br />

Richter. Bereits von seinem Äußeren her ist<br />

er ein typischer Repräsentant barocker<br />

Buchdruckerkunst. Ein ausladendes Titelblatt,<br />

ergänzt durch ein ganzseitiges<br />

Frontispiz, betonen den Eindruck eines<br />

grundlegenden, umfassenden Werkes. Der<br />

gleiche Eindruck setzt sich im Inneren fort.<br />

Zahllose Quellenangaben und Anmerkungen<br />

sowie reiche Illustrationen heben den<br />

wissenschaftlichen Charakter des Werkes<br />

hervor. Grosser gebührt das Verdienst, mit<br />

diesem Werk die erste fundierte Landesgeschichte<br />

der beiden Lausitzen, die den<br />

wissenschaftlichen Kriterien der Neuzeit<br />

genügt, geschaffen zu haben. Die "Lausitzischen<br />

Merckwürdigkeiten" stellten bis in<br />

das 19. Jahrhundert hinein das grundlegende<br />

Werk der lausitzischen Landesgeschichte<br />

dar. Fortsetzung folgt<br />

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34<br />

Vor 75 Jahren: Hindenburg in Görlitz<br />

Vor 75 Jahren: Hindenburg in Görlitz<br />

Kaum ein anderes Ereignis nach der Revolution<br />

1918 fand bei der Görlitzer Bevölkerung<br />

einen solchen Widerhall wie der Besuch<br />

des 1925 vom deutschen Volke gewählten<br />

Reichspräsidenten Paul von Hindenburg<br />

(1847 - 1934) im September 1928.<br />

Nach einer Rundfahrt durch die preußische<br />

Provinz Schlesien traf der Gast am Sonntag,<br />

dem 23.9., in der Stadt ein, um am Reichswehr-Herbstmanöver<br />

östlich von Görlitz<br />

teilzunehmen. Die damaligen vier Görlitzer<br />

Tageszeitungen (Görlitzer Nachrichten,<br />

Neuer Görlitzer Anzeiger, Niederschlesische<br />

Zeitung, Görlitzer Volkszeitung) schilderten<br />

ausführlich den Ablauf der Ereignisse.<br />

Bereits am Sonnabendabend hatte ein großer<br />

Zapfenstreich, dirigiert durch den Heeresmusikinspizienten<br />

Professor Hackenberger,<br />

Zehntausende an den Friedrichs-<br />

Begrüßung vor dem Rathaus am 23.09.1928


platz neben der Gedenkhalle gelockt, ein<br />

Schauspiel, das an den Glanz der Vorkriegszeit<br />

erinnern mochte. Am zeitigen Sonntagabend<br />

traf der Zug mit dem Reichspräsidenten<br />

und Generalfeldmarschall im Görlitzer<br />

Bahnhof ein.<br />

Die Ehrenformation der Reichswehrgarnison<br />

mit Musikkorps<br />

war unter Hauptmann Model<br />

(dem späteren Feldmarschall)<br />

auf dem<br />

Bahnhofsvorplatz angetreten.<br />

Lauter Jubel<br />

begrüßte Hindenburg.<br />

Im offenen Auto fuhr<br />

der Reichspräsident<br />

durch das vieltausendköpfige<br />

Spalier<br />

der Görlitzer und zahlreicher<br />

Gäste aus der<br />

gesamten Oberlausitz.<br />

Die Strecke führte über<br />

die Berliner Straße, den<br />

Postplatz, Schützenstraße,<br />

Weberstraße zum Untermarkt,<br />

von dort über Brüderstraße,<br />

Obermarkt, Demianiplatz,<br />

Postplatz, Jakobstraße,<br />

Leschwitz nach Radmeritz zum Stift<br />

Joachimstein, wo der Gast Quartier nahm.<br />

An der Berliner Straße angetreten war das<br />

Paul von Hindenburg<br />

vor dem Stift Joachimsstein<br />

26.09.1928<br />

NYLA<br />

Baugesellschaft mbH<br />

35<br />

d<br />

er SPD nahestehende Reichsbanner<br />

Schwarz-Rot-Gold, am Postplatz jubelten<br />

die Schulkinder in festlicher Kleidung dem<br />

Einundachtzigjährigen zu, am Demianiplatz<br />

die Sportler, vor dem<br />

Schützenhaus an der Zittauer<br />

Straße die Schützen-Gilde<br />

und an der Straße nach<br />

Leschwitz der Stahlhelm-<br />

Bund der Frontsoldaten.<br />

Straßen, Plätze und<br />

Häu-ser waren mit den<br />

Fah-nen der Stadt, der<br />

Pro-vinz und der<br />

R e p u b l i k , m i t<br />

Wappen und Grün<br />

geschmückt.<br />

Kaisertrutz und Reichenbacher<br />

Turm,<br />

Portikus und Gedenkhalle<br />

waren in Scheinwerferlicht<br />

getaucht,<br />

Schaufenster an den<br />

Geschäftsstraßen wetteiferten<br />

mit einfallsrei-chen<br />

Dekorationen zu Leben und<br />

Werk Hin-denburgs.<br />

Auf der Rathaustreppe hatten sich<br />

Magistrat und Stadtverordnete versammelt,<br />

in deren Namen Oberbürger-meister Dr.<br />

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Er würdigte Hindenburg als den Führer, den<br />

sich das deutsche Volk in schwerer Zeit<br />

selbst gewählt habe, der Pflichterfüllung<br />

vorlebe und auf Einigkeit bedacht sei. Ein<br />

Patenkind des Gastes überreichte Blumen.<br />

Abordnungen zahlreicher Vereine und Verbände,<br />

die den Untermarkt säumten, fielen<br />

in den begeisterten Gesang der Nationalhymne,<br />

des Deutschlandliedes, ein.<br />

Hindenburg, nach der<br />

Reichsverfassung Oberster<br />

Befehlshaber der Reichswehr,<br />

nahm als sachkundiger<br />

Gast an den Manöverhandlungen<br />

am Montag und<br />

Dienstag und an der abschließenden<br />

Feldparade am<br />

Mittwoch teil. Weitere Gäste<br />

waren Reichswehrminister<br />

General Wilhelm Groener,<br />

der Chef der Obersten<br />

Heeresleitung, Generaloberst<br />

Wilhelm Heye, Militärattachés<br />

der Botschaften<br />

(darunter auch Vertreter der<br />

Roten Armee) und der im<br />

Im Manövergelände<br />

24.09.1928<br />

Görlitzer Bürgertum besonders beliebte<br />

Organisator der Reichswehr, Generaloberst<br />

Hans von Seeckt. Die Feldparade bei Hennersdorf<br />

vereinte 15000 Soldaten und über<br />

80000 Gäste, zumeist Görlitzer. Sie<br />

bekannten sich damit freiwillig und deutlich<br />

z<br />

u den überlieferten Werten, die der Reichspräsident<br />

verkörperte. Ältere Teilnehmer<br />

erinnerten sich an die Kaiserbesuche vor<br />

1914. Die extreme politische Linke bespöttelte<br />

Hindenburg gern als “Ersatzkaiser”.<br />

Vielen Gutgläubigen aus allen<br />

Schichten erschien dagegen der legendenumwobende<br />

und ehrwürdige Heerführer<br />

wie ein unerschütterlicher<br />

Fels in unruhiger Zeit. Er<br />

werde, so hofften sie, als<br />

überparteilicher Vater der<br />

Vaterlandes für innenpolitische<br />

Stabilität, internationale<br />

Gleichberechtigung und<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

sorgen. Nur das Militär, so<br />

dachten etliche Augenzeugen<br />

jener Tage, werde gegenüber<br />

dem chaotischen Parteienstreit<br />

und dem politischen<br />

Terrorismus auf den Straßen<br />

die stabilisierende nationale<br />

Ordnungsmacht bleiben.<br />

Diese naiven Hoffnungen<br />

zerbrachen an den wirt-schaftlichen und<br />

politischen Erschüt-terungen der folgenden<br />

Jahre.<br />

In der Erinnerung einer ganzen Generation<br />

blieb der Hindenburg-Besuch von 1928 ein<br />

Gott schütze das ehrbare Handwerk<br />

Walkowiak & Brendle


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Der StadtBILD Gesundheitsratgeber III<br />

Der StadtBILD Gesundheitsratgeber III<br />

Natürliche Ernährung und Nahrungsergänzung<br />

Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag<br />

können das Risiko für Krebserkrankungen<br />

reduzieren können. Schlemmen und<br />

gleichzeitig etwas für die Gesundheit tun.<br />

Das wäre toll.Die Zauberformel lautet: 5<br />

Portionen Obst und Gemüse am Tag. Auch<br />

wenn man sich nicht krank, sondern gesund<br />

und fit fühlt, kann jeder selbst etwas für<br />

seine Gesundheit tun und durch veränderte<br />

Ernährungsgewohnheiten mit dazu beitragen,<br />

Krebs- sowie Herz-und Kreislauf-<br />

Erkrankungen vorzubeugen.<br />

“5 am Tag” will Ihnen Lust auf Ernährung<br />

machen. Schlemmen ist erwünscht. Keine<br />

faden Diäten, keine langweiligen Ratschläge.<br />

Die Zeiten des Verzichtens sind<br />

vorbei. Genuss ist angesagt: Obst und Gemüse<br />

reichlich - je mehr desto besser! Wir<br />

sagen ihnen auch, warum Obst und<br />

Gemüse für ihre Gesundheit wichtiger<br />

sind, als man bisher glaubte. Was können<br />

Sie also tun, um von “5 am Tag” zu profitieren<br />

?<br />

Was bedeutet “5 am Tag”?<br />

Die Gesundheitskampagne fordert dazu<br />

auf, 5 Portionen Obst und Gemüse über den<br />

Tag verteilt zu essen. Nichts wird verboten,<br />

auf nichts müssen Sie verzichten. Sie<br />

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das Beste.<br />

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dürfen viel und genussvoll essen. Wählen<br />

Sie zwischen frisch geerntetem oder<br />

tiefgefrorenem Obst und Gemüse, es kann<br />

aber auch aus dem Glas oder der Dose sein.<br />

Trockenfrüchte, Frucht- und Gemüsesäfte<br />

sowie frische Kräuter sind ebenfalls für die<br />

gesunde Ernährung angesagt.<br />

Wieviel soll es sein?<br />

Das Tagesziel wird mit rund 600 g Obst und<br />

Gemüse erreicht. Mehr ist besser und<br />

schadet nicht der Figur. Kalorien zählen<br />

muß nicht sein, denn Obst und Gemüse sind<br />

von Natur aus kalorienarm. Bei der Auswahl<br />

bitte keine Hemmungen. Schwelgen<br />

Sie in der Vielfalt an Obst- und Gemüsegenüssen.<br />

Setzen Sie auf die breite Auswahl<br />

und Abwechslung zu den verschiedenen<br />

Jahreszeiten. Für jeden ist das Richtige<br />

dabei.<br />

Essen wir nicht genug an Obst und<br />

Gemüse?<br />

Tatsächlich liegen wir noch weit hinter dem<br />

Etappenziel zurück. Mindestens das Doppelte<br />

vom dem, was bisher auf bundesdeutschen<br />

Tellern zu finden ist, sollten wir<br />

uns gönnen. Vor allem Männer entpuppen<br />

sich in der Statistik als wahre Obst- und<br />

Gemüsemuffel.<br />

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Wie bringen wir es auf 5 Portionen ?<br />

Sie denken, das ist nicht zu schaffen? Essen<br />

Sie einfach wie im Urlaub, denn die<br />

Südeuropäer machen es uns vor. Sie sind<br />

darin wahre Weltmeister ...<br />

Durchschnittlich schafft es jeder Grieche,<br />

Italiner oder Spanier im Jahr ca 200kg<br />

Gemüse zu essen. Bei uns ist es nicht einmal<br />

die Hälfte.!<br />

Was haben Obst und Gemüse mit Krebs zu<br />

tun?<br />

Jährlich erkranken allein in Deutschland<br />

rund 340.000 Menschen an Krebs. <strong>21</strong>0.000<br />

sterben an den Krankheitsfolgen.<br />

Rein statistisch gesehen gehen 30 bis 40 %<br />

der Krebserkrankungen auf das Konto einer<br />

falschen Ernährung. Wir wissen heute, dass<br />

neben anderen Faktoren Inhalts-stoffe der<br />

Nahrung bei unterschiedlichen<br />

Schritten der Krebsentstehung<br />

eingreifen, sie fördern oder auch<br />

hemmen können.<br />

Eines ist sicher, würden<br />

wir alle unsere<br />

Ernährung verbessern,<br />

ließen<br />

sich die Krebserkrankungen<br />

reduzieren.<br />

Allein das Risiko<br />

für Magenkrebs kann sich um<br />

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60 % verringern, wenn der Gemüsever-zehr<br />

von 100g auf 350 g ansteigt.<br />

Vorzubeugen wäre vor allem auch Krebserkrankungen<br />

des Dickdarms, Brustkrebs und<br />

Lungenkrebs. Auch Prostata, Bauchspeicheldrüse<br />

sowie Kehlkopf könnten durch<br />

geeignte Ernährung besser vor Krebs<br />

geschützt werden.<br />

Übrigens - Obst und Gemüse schützen nicht<br />

nur vor Krebs. Wer sich von reichlich Obst<br />

und Gemüse ernährt, nimmt weniger Fett,<br />

viele Ballaststoffe und mehr von den schützenden<br />

Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen<br />

auf. Das kann auch dem<br />

Herzinfarkt vorbeugen.<br />

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Was macht also Obst und Gemüse zu<br />

Bodyguards für die Gesundheit?<br />

Die Stars unter den Helfern sind zweifelsohne<br />

die sekundären Pflanzenstoffe.<br />

Bekannteste Vertreter sind die Carotinoide.<br />

Sie treten als Helden den Kampf gegen den<br />

Lungenkrebs an. Neu ins Rampenlicht<br />

rückt Lycopin, der rote Farbstoff der<br />

Tomaten. Die Risikominderung von Krebs<br />

spielt hier die Hauptrolle.<br />

Pflanzen produzieren sekundäre Pflanzenstoffe<br />

im eigenen Interesse. Sie können sich<br />

mit ihrer Hilfe gegen Schädlinge, UV-<br />

Strahlen oder Krankheiten schützen. Sie<br />

regulieren mit ihnen das Wachstum oder<br />

machen sie sich als Duftstoffe und Farben<br />

nützlich.<br />

Auch für den Menschen können diese<br />

sekundären Pflanzenstoffe extrem hilfreich<br />

sein. Heute weiß man, dass sie Bakterien<br />

hemmen, vor Infektionen schützen, das<br />

Immunsystem beeinflussen und als Schutz<br />

gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen antre-<br />

41<br />

ten können. Auch den Cholesterinspiegel,<br />

die Blutzuckerwerte und den Blutdruck<br />

können sie günstig beeinflussen.<br />

Die vielen Akteure aus den Reihen der<br />

sekundären Pflanzenstoffe treten in der<br />

Natur nicht einzeln auf, immer agieren sie<br />

gemeinsam in unterschiedlicher Zusammenstellung.<br />

Um das ihnen innewohnende<br />

Potential voll zu nutzen, sollte man unbedingt<br />

auf Abwechslung und Vielfalt bei der<br />

Wahl von Obst und Gemüse setzen.<br />

Alle Gemüsearten einschließlich Blattsalaten<br />

sind extrem kalorienarm. Auch eine<br />

üppige Portion bleibt also für die Figur ohne<br />

Folgen.<br />

Ihr gesundes Image verdanken Obst und<br />

Gemüse ihrem Gehalt an Vitaminen und<br />

Mineralstoffen. Provitamin A, Vitamin C,<br />

Folsäure, die Vitamine B1,B2 und B6 sowie<br />

die Mineralstoffe Kalium, Magnesium,<br />

Eisen und eine Reihe von wichtigen Spurenelementen<br />

sind wichtige Begleiter.<br />

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft e.V.<br />

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Aufgrund des nachgewiesenen Nährstoffund<br />

Mineralienmangels im optisch perfekt<br />

aussehenden Obst und Gemüse unserer Zeit,<br />

sollte jeder gesundheitsbewusste Mensch zu<br />

Nahrungsergänzungsmitteln greifen, denn<br />

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42<br />

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Aus der Geschichte der Bäckerinnung Teil 4<br />

Die neuen Bestimmungen aus dem Jahr<br />

1568 ließen die Schwierigkeiten, unter<br />

denen das Handwerk in der zweiten Hälfte<br />

des 16. Jahrhunderts zu leiden hatte, nicht<br />

beseitigen. Die Störer gaben ganz einfach<br />

Brot, Kuchen und Semmeln an die<br />

Krämer zum Wiederverkauf und<br />

zu den Jahrmärkten wurde,<br />

besonders von den böhmischen<br />

Weibern - zum<br />

Schaden des gemeinen<br />

Handwerks - Backw<br />

a r e i n g r o ß e n<br />

Mengen in die Stadt<br />

geschleppt. 1575<br />

wurden daher die<br />

Satzungen abermals<br />

verschärft. Voraussetzung<br />

für die Erlangung<br />

des Meisterrechts<br />

war nun der Besitz<br />

eines Backhauses und einer<br />

Brotbank, die mindestens ein Jahr bestehen<br />

mussten. Sechs Wochen vor Ablauf<br />

des letzten Quartals musste die Bewerbung<br />

darum bei der Zeche eingereicht<br />

werden. Ausnahmen von dieser Regelung<br />

galten lediglich für Meisterssöhne, -töchter<br />

und -witwen. Die Ausübung des Berufes<br />

durfte auf's höchste ein Jahr unterbrochen<br />

w<br />

erden. Die Aufnahme eines Lehrlings war<br />

nunmehr von der Genehmigung des<br />

Handwerks abhängig.<br />

Für Meisterssöhne konnte die Dauer der<br />

Lehrzeit beim Tode des Meisters<br />

auf ein Jahr herabgesetzt<br />

werden. Beim Todesfall<br />

eines kinderlosen<br />

Meisters oder einer<br />

sol-chen Meisterin<br />

waren die jüngsten<br />

Meister gehalten,<br />

die Leiche zu<br />

Grabe zu tragen.<br />

Auch die Bäckerknechte-Ord-nung<br />

wurde gleichzeitig<br />

e r n e u - e r t . E t w a s<br />

s e l t s a m m u t e n d i e<br />

Bestim-mungen an, in denen<br />

m an den Knechten be-sondere<br />

Sorgfalt bei der Behandlung des<br />

Essgeschirrs ans Herz legte. Auch in diesen<br />

Satzungen wird die Kost "so allhier den<br />

Knechten in die Möll pfleget gesendet zu<br />

werden" aufgezählt. Abgesehen von einer<br />

Erhöhung der Ra-tionen lehnte sich der<br />

Küchenzettel an den in den Satzungen von<br />

Niederschlesische Bäckerinnung<br />

• Görlitz<br />

• Niesky<br />

• Weißwasser


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Die Ordnung des Lohns gibt einen interessanten<br />

Einblick in die damaligen Verdienstverhältnisse.<br />

Doch nicht genug damit,<br />

dass man die Höhe des Lohnes genau festlegte<br />

und so eine Art Tarifvertrag hatte, auch<br />

die Ferienansprüche des Gesindes wurden<br />

in den Bestimmungen von der Zehrung<br />

geregelt. Nach der gänzlichen Abschaffung<br />

der Kirmeszehrung hatte das Gesinde an<br />

drei Weihnachtstagen frei und musste sich<br />

am vierten wieder in der Werkstatt einfinden.<br />

Doch selbst durch diese bis ins einzelne gehenden<br />

Bestimmungen konnte der immer<br />

mehr wachsende Verfall der Zehrung nicht<br />

verhindert werden. Deshalb verschärften<br />

die Bäcker ihren Angriff auf den freien<br />

Fleisch- und Brotmarkt und erreichten<br />

schließlich am 4. Januar 1599 zum Leidwesen<br />

der übrigen Zünfte, die Aufhebung<br />

desselben. Die Platzbäcker, Küchler und<br />

Keuler, die sonst an den Markttagen zur<br />

Stadt kamen und ihren Erlös zum größten<br />

Teil hier gelassen hatten, fielen dadurch als<br />

Käufer weg. Kein Wunder also, dass die<br />

übrigen Zünfte all ihren Einfluß dahingehend<br />

geltend machten, die Einführung<br />

des Marktes wieder durchzusetzen. Auf ihre<br />

Beschwerde beim Rat, dass die Bäcker bei<br />

der fehlenden Konkurrenz sowohl bezüglich<br />

der Qualität wie der Preisgestaltung<br />

43<br />

eine Willkür üben würden, entschied und<br />

bestimmte der Rat am 4. Februar 1599: Die<br />

Bäcker sollen fortan verpflichtet sein, jedermann<br />

zur Kenntnis ein Verzeichnis mit<br />

Preisen und Gewichten des Brotes anzuschlagen,<br />

einem Ratsverwandten und einem<br />

Vertreter der Bürgerschaft wöchentlich einmal<br />

zu gestatten, Proben zu entnehmen und,<br />

um Verwechslungen zu vermeiden, soll<br />

jeder Meister ein bestimmtes Zeichen auf<br />

sein Brot drücken.<br />

Um keinen Mangel an Brot eintreten zu lassen,<br />

mussten die Platz- und Landbäcker,<br />

deren Zahl acht betrug, bei jedem Wetter<br />

Montags und Freitags Brot nach der Stadt<br />

bringen.<br />

In dem ältesten Görlitzer Adressbuch sind<br />

die Namen der Bäcker um das Jahr 1700<br />

angeführt -auch in diesem Jahr betrug die<br />

Zahl der Backhäuser, wie besonders erwähnt<br />

wird, noch 26. Es werden auch die<br />

zum Stadtgebiet gehörenden Mühlen aufgezählt,<br />

die in der Hauptsache den Bedarf der<br />

Bäcker an Mehl deckten; die Konsuls- oder<br />

Obermühle, die Vierradenmühle, die Dreiradenmühle,<br />

die Teichmühle und die Pulvermühle.<br />

Im folgenden StadtBILD beschäftigen wir<br />

uns mit den Ratsprotokollen 17./ Anfang 18.<br />

Jahrhundert.<br />

Immer frische Ware<br />

• Brot und Brötchen<br />

nach alten Rezepturen<br />

• feine Backwaren aus<br />

dem privaten<br />

Bäckerhandwerk<br />

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44<br />

85 Jahre Volkshochschule Görlitz<br />

Der Magistrat der Stadt Görlitz beschloß<br />

am 28. Juni 1918 die Gründung einer Volkshochschule<br />

in der Art, wie sie in Dänemark<br />

schon eine große Blüte erlebt hat. Das Ziel<br />

der Volkshochschule ist es,”in den Zöglingen<br />

oder Hörern die geistigen Kräfte zu<br />

wecken und zu fördern, ihrem Leben einen<br />

reicheren Inhalt zu gewähren, deutsche Art<br />

und deutsches Wesen, nicht im feindlichen<br />

Gegensatz zu anderen Ländern, aber doch<br />

in ihrer Besonderheit erkennen zu lassen,<br />

sie durch die Kenntnis der Vergangenheit<br />

zum Verständnis der Gegenwart zu führen<br />

und auf die Arbeit der Zukunft vorzubereiten.”<br />

Sie soll eine Bildungsanstalt für<br />

Männer und Frauen aller Gesellschaftsklassen<br />

und Bildungsstufen werden, die ein<br />

höheres, als das gewöhnliche Schulwissen<br />

bietet. Die Vorlesungen werden im wissenschaftlichen<br />

Sinne gehalten, sollen aber<br />

volkstümlich sein. Sie sollen dem geistigen<br />

Drang des Arbeiters entgegenkommen und<br />

werden auch dem Gebildeten noch manches<br />

geben können. Als Beihilfen wurden vom<br />

Magistrat 3.000 Mark aus Sparkassenüberschüssen<br />

bewilligt.<br />

Am 28. September 1918 fand dann im<br />

Großen Saal der Stadthalle ein Festabend<br />

zur Eröffnung der Görlitzer Volkshochschule<br />

zum 1. Oktober 1918 statt.<br />

Dieser Veranstaltung wohnten Vertreter der<br />

Staats- und Militärbehörden sowie der<br />

Stadtverwaltung bei. Oberbürgermeister<br />

Snay sprach der Volkshochschule die besten<br />

Glückwünsche und den Gründern, zu denen<br />

Bürgermeister Maß, Universitätsprofessor<br />

Dr. Weinel und Oberlehrer Dr. Schultheiß<br />

gehörten, den Dank aus.<br />

Die erste Vorlesung begann am 30. September<br />

1918, abends 20 Uhr. Der Hauptvorlesungssaal<br />

befand sich im ersten Stock des<br />

Gewerbehauses Demianiplatz 57, welches<br />

zu dieser Zeit von der Volkshaus-Vereinigung<br />

gepachtet war. Die Themen der Vorlesungen<br />

und Übungen im ersten Semester,<br />

welches bis zum März 1919 ging, kamen<br />

aus den Bereichen der Geschichte, Politik,<br />

Philosophie, Pädagogik, Literatur und<br />

Kunst, Naturwissenschaft, Mathematik,<br />

Technik und Sprachlehrgänge waren ebenfalls<br />

vertreten.<br />

1925 war die Geschäftsstelle der Volkshochschule<br />

von der Volksbücherei übernommen<br />

worden und es setzte nach dem die<br />

erste Begeisterung etwas abgeebbt war,<br />

wieder ein gewisser Aufschwung ein.<br />

Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten<br />

1933 wird die Volkshochschule Görlitz,<br />

wie auch die anderen Volkshochschulen<br />

Deutschlands, geschlossen.


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Sofort nach Kriegsende gab es aber<br />

Bestrebungen zur Wiedergründung. Im<br />

“Amtlichen Nachrichtenblatt des Rates der<br />

Stadt und des Landkreises Görlitz” Nr. 63<br />

vom 3.11.1945 findet sich dann die Mitteilung,<br />

dass am 5. 11. 1945 die Volkshochschule<br />

Görlitz mit laufenden Abendkursen<br />

literarischer, musikalischer, philosophischer,<br />

sprachlicher und politischer Art<br />

wieder eröffnet wird. In den folgenden Jahren<br />

werden neben den Abendkursen auch<br />

Vorbereitungskurse auf ein Hochschulstudium<br />

angeboten. Umschulungs-und<br />

Qualifizierungslehrgänge<br />

und<br />

längerfristige Lehrgänge<br />

für Schulabschlüsse und<br />

Hochschulreife stehen<br />

auf dem Plan.<br />

Seit Oktober 1991 befindet<br />

sich die Geschäftsstelle<br />

der Volkshochschule<br />

in der Langenstraße 23. Dank der<br />

Unterstützung der Stadt Görlitz haben sich<br />

so vielfältigste Möglichkeiten der Erweiterung<br />

des Kursangebotes ergeben. Im September<br />

1991 wird die Volkshochschule in<br />

kommunale Trägerschaft überführt, das<br />

Volkskunstzentrum Neißstraße 7 wird ihr<br />

zugeordnet.<br />

www.niederschlesische-sparkasse.de<br />

45<br />

1993 wird das denkmalgeschützte Gebäude<br />

Hainwald 8 nach aufwendigen Sanierungsarbeiten<br />

der VHS zur Bewirtschaftung<br />

übergeben. Dort finden bis heute die Veranstaltungen<br />

im Bereich künstlerisch-kreatives<br />

Gestalten statt. Am 18. März 1996<br />

findet die Gründungsversammlung des Vereins<br />

Volkshochschule Görlitz statt und am<br />

28.11.1996 beschließt der Stadtrat der<br />

Kreisfreien Stadt Görlitz die Überführung<br />

der Volkshochschule in die Trägerschaft<br />

dieses Vereins zum 1. Januar 1997.<br />

Der Volkshochschule Görlitz e.V. ist<br />

Mitglied im sächsischen Volkshochschulverband<br />

e.V. und wird<br />

durch das Sächsische<br />

Staatsministerium für<br />

Kultur und die Stadt<br />

Görlitz gefördert.<br />

In der jüngsten Vergangenheit<br />

wurden die<br />

etwa 400 Weiterbildungsangebote<br />

jähr-<br />

lich von mehr als 4.000 Interessenten zur<br />

individuellen oder beruflichen Weiterbildung<br />

genutzt.<br />

Die Angebote reichen wie im Jahr der<br />

Gründung 1918 thematisch von Politik,<br />

Recht, Gesundheit bis nun in heutiger Zeit<br />

zur modernen Computertechnik und<br />

Sprachkursen. Nur die Ausstattung hat sich<br />

seitdem wesentlich verbessert.<br />

Text: Volkshochschule Görlitz


46<br />

Aus der Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

Teil II II<br />

Zum Einsatz kamen anfangs 10 vierfenstrige<br />

Wagen mit offenen Perrons und einer<br />

Länge von 5,7 m sowie einem Achsabstand<br />

von 1,5 m bei einem Leergewicht von 1,6<br />

Tonnen, in denen 14 Sitz- und 11 Stehplätze<br />

vorhanden waren, und die die Nummern 1<br />

bis 10 trugen. 1890 folgten ihnen zwei annähernd<br />

baugleiche Anhänger (Nr. 11 und<br />

12) mit 12 Sitzplätzen - ohne Zweifel zur<br />

Sicherstellung des Ringbahnbetriebes. Die<br />

Außenlackierung war<br />

dunkelgrün/beige.<br />

Als Hersteller ist die<br />

Firma Herbrand &<br />

Cie, Coeln-Ehrenfeld,<br />

die ganz ähnliche<br />

Fahrzeuge an<br />

viele Pferdebahnen in<br />

Deutschland geliefert<br />

hat, heute zweifelsfrei<br />

erwiesen. Glücklicherweise<br />

konnte<br />

unlängst ein Fahrzeug<br />

der Anfangsserie<br />

aus einem<br />

Schrebergarten für<br />

eine denkmalpflegerische<br />

Aufarbeitung<br />

sichergestellt werden. Der Innenraum der<br />

Fahrzeuge wurde übrigens mittels einer<br />

Petroleumbeleuchtung bei Dunkelheit erhellt,<br />

was den auf einigen alten Stadtansichten<br />

erkennbaren Schornstein auf dem<br />

Dach der Anhänger erklärt. Zum Zeitpunkt<br />

der Eröffnung der Bahn waren 42 Pferde<br />

vorhanden, deren Bestand später auf 52<br />

stieg. Gefahren wurde normalerweise<br />

zweispännig, seltener einspännig und in der<br />

Steigung vor dem Blockhaus manchmal<br />

auch dreispännig. Das älteste Wagendepot<br />

in Gestalt eines Fachwerkschuppens<br />

befand<br />

sich am Nikolaigraben<br />

etwa in der Mitte<br />

zwischen Rothenburger-<br />

und Hotherstraße<br />

linksseitig der<br />

Straße und reichte<br />

fast bis an die dahinter<br />

liegende Große<br />

Wallstraße. Der<br />

Stadtplan von 1890<br />

zeigt hier eine Gebäudegruppe,<br />

die<br />

man zweifellos dieser<br />

Liegenschaft zu<br />

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ordnen kann, auch wenn damals die Gleise<br />

nicht mehr eingezeichnet waren. Es ist spätestens<br />

1890 aufgegeben worden. Bereits<br />

seit April 1889 hatte man das Grundstück<br />

Bahnhofstraße 29 (östlich angrenzend an<br />

das spätere Hotel zur Post) von der Speditionsfirma<br />

Schubert angemietet und bis<br />

um 1900 als Betriebshof (auch noch für<br />

elektrische Fahrzeuge) genutzt. Inwieweit<br />

die dort heute noch fragmentarisch<br />

vorhandenen Hallenbauten selbst Neubauten<br />

waren, läßt sich nicht mehr eindeutig<br />

feststellen. Die Unterstellung<br />

und Versorgung der Pferde erfolgte im<br />

Gasthof “Zur goldenen Sonne” am<br />

Sonnenplan gegenüber dem Kaisertrutz,<br />

der zu DDR-Zeiten viele Jahre als<br />

Einsatzstelle des Deutschen Roten<br />

Kreuzes diente, wenige Jahre nach der<br />

Wende einer gründlichen Sanierung<br />

unterzogen worden ist. Dieser Gasthof<br />

war in der Region weit und breit die<br />

größte Ausspannung für Pferde, und<br />

auch zu DDR-Zeiten existierte noch die<br />

Mehrzahl der ehemaligen Stallungen.<br />

Ab 01.10.1896 übernahm die AEG,<br />

Berlin die Betriebsführung und führte<br />

bis Ende November 1897 die Umstellung<br />

auf elektrischen Betrieb bei<br />

gleichzeitiger Umspurung auf 1000 mm<br />

Spurweite durch.<br />

47<br />

Der 1. Oktober 1896, an dem die Betriebsführung<br />

der Görlitzer Pferdebahn in die Zuständigkeit<br />

der AEG überging, kann als Geburtsstunde<br />

der elektrischen Straßenbahn<br />

in unserer Stadt gelten.<br />

Straßenbahnlinie<br />

vor dem alten<br />

Rathaus<br />

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48<br />

Bereits am 6. November 1896 war in der<br />

Görlitzer Waggonfabrik unter der Nummer<br />

2520 der Auftrag über den Bau von 26<br />

Triebwagen zu einem Stückpreis von 4158<br />

Reichsmark registriert, deren Auslieferung<br />

in Teilmengen von einem bis 8 Fahrzeugen<br />

zwischen dem 19. <strong>Juli</strong> und dem 7. September<br />

1897 erfolgte. Bis dahin hatte man<br />

die erforderlichen Anlagen für die elektrische<br />

Bahn weitestgehend fertiggestellt<br />

(deren Betrieb am 23. August 1897 durch<br />

den Regierungspräsidenten des Amtes<br />

Liegnitz genehmigt wurde) - aus heutiger<br />

Sicht ein sehr ehrgeiziges und recht umfangreiches<br />

Projekt. Es sei an dieser Stelle<br />

ausdrücklich unterstrichen,<br />

dass die derzeitige<br />

Faktenlage dafür<br />

spricht, dass auch<br />

die Pferdebahnanhänger<br />

gewissermaßen<br />

bei laufendem Betrieb<br />

sukzessive umgespurt<br />

worden sind,<br />

d.h. mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

zeitweilig<br />

sowohl normalspurige,<br />

als auch<br />

meterspurige Gespanne<br />

zum Einsatz<br />

gekommen sind.<br />

Eine am 25.November 1897 veröffentlichte<br />

Polizeiverordnung regelte Einzelheiten und<br />

Verantwortlichkeiten des Betriebes und<br />

schrieb unter anderem auch die Kennzeichnung<br />

von Fahrzeugen und Haltestellen<br />

vor.<br />

Schließlich konnte in den Görlitzer Nachrichten<br />

vom 1. Dezember 1897 die<br />

feierliche Eröffnung des elektrischen<br />

Betriebes ab 2. Dezember 1897 10.00 Uhr<br />

auf der insgesamt ca. 4,8 km langen Ringbahnlinie<br />

II verkündet werden.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Andreas Riedel, Wiesbaden<br />

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<strong>Juli</strong> 1897<br />

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Der Tuchmacheraltar von 1664<br />

Der Tuchmacheraltar von 1664<br />

49<br />

Das Innungswesen in unserer engeren<br />

Heimat verdankt den Tuchmachern seine<br />

Entstehung. In früherer Zeit war die<br />

Weberei lediglich häusliche Frauenarbeit,<br />

aber gleichzeitig mit den Städtegründungen<br />

wurde sie besonders durch die<br />

Einwanderung von Niederländern als<br />

Berufsarbeit betrieben.<br />

Diese brachten aus ihrer Heimat nicht nur<br />

hohe technische Fertigkeit, sondern auch<br />

diejenigen Gepflogenheiten des Berufes<br />

mit, die auch in der neuen Heimat bald zur<br />

Gründung der Innung oder Zunft führten,<br />

eine Maßregel, die sich im Laufe der Zeit<br />

auch die Handwerker der anderen Berufe<br />

nach ihrem Vorbilde zu eigen machten.<br />

Der Görlitzer Name "das Handwerk", wo<br />

sich einst das alte Tuchmacherhaus befand,<br />

zeugte von jener fernen Zeit , in der<br />

das Tuchmacherhandwerk das einzige war.<br />

Seine Blüte in Görlitz beruhte zunächst im<br />

13. Jahrhundert auf der Verbreitung<br />

wollener Kleider an Stelle der früher<br />

üblichen Leinengewänder und im 14.<br />

Jahrhundert auf dem Monopol des Waid,<br />

jener Pflanze, deren Niederlage im alten<br />

Waidhaus war.<br />

Die Innungen und ihre Satzungen wurden<br />

vom Rate oder von den Besitzern der Städte<br />

bestätigt. Die kleineren Städte folgten den<br />

größeren mit der Gründung zuerst von<br />

Tuchmachern, später von anderen Innungen<br />

nach. Der Verkauf von Tuch erfolgte an Ort<br />

und Stelle durfte nur im Kaufhause stattfinden.<br />

Nicht bloß dieser Kleinhandel, sondern<br />

auch das große Geschäft brachte<br />

bedeutendes Vermögen ein, besonders nach<br />

den Hussitenkriegen am Ende des 15. und<br />

Anfang des 16. Jahrhunderts, so das<br />

mancher Tuchmacher viele Rittergüter<br />

erwarb und geadelt wurde.<br />

Neben den eigentlichen Innungen bildeten<br />

sich besonders zum Zwecke des geselligen<br />

Beisammenseins Brüderschaften der<br />

Gesellen oder Tuchknappen, die mancherlei<br />

Stiftungen machten. So schenkten sie nach<br />

dem Brande der Peterskirche ein neues<br />

Fenster mit der Inschrift: " Dieses hat die<br />

Brüderschaft der Tuchknappen verehret.<br />

Anno 1692. "<br />

Von der Görlitzer Tuchmacherinnung birgt<br />

unser Museum als Leihgabe einen Altar<br />

vom Jahre 1664. Der durch zwei Flügel<br />

verschließbare Mittelschrein hat als<br />

Bekrönung zwei Greifen, die eine auf einer<br />

Muschel ruhende Krone halten. Der über<br />

einen Meter hohe Schrein trägt beiderseits<br />

mit Weinlaub und Trauben umwundene<br />

Säulen; das kreisrunde Mittelfeld zeigt auf<br />

rotem Grunde die Embleme der Tuch-<br />

Weinhandlung<br />

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Über den Emblemen halten zwei getriebene<br />

Engel in rotem und grünem Gewande<br />

eine goldene Krone. Unter den Engeln lautet<br />

eine Inschrift: "H. Augustin Kober, H.<br />

Elias Dunkel beide Herren Besitzer 1664."<br />

Dann: "Herrn Besitzer C.G. Finster, C.G.<br />

Rothe 1792." Darunter rauhen zwei Gesellen<br />

ein über Stangen hängendes<br />

Tuch mit der Karde;<br />

daneben die Inschrift:<br />

"Altgesellen C.G. Herbst.<br />

G.Koritzki."<br />

Auf den Sokkeln<br />

der Säulen<br />

stehen die<br />

Namen der<br />

Künstler: "<br />

" J . G e i s i u s<br />

pinrit 1664"<br />

und "F. G.<br />

Krause; ren<br />

o v i e r t<br />

1792".<br />

Es ist derselbe<br />

Maler<br />

Geisius, der<br />

den Schützenaltar<br />

von 1660 fertigte, und derselbe<br />

Maler Krause, der uns ein Ölbild von<br />

Görlitz vom Jahre 1793 schenkte.<br />

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Die Flügel des bereits beschriebenen Altars<br />

zeigen innen und außen die Bilder von vier<br />

Meistern und stellen wahrscheinlich die vier<br />

Obermeister vom Jahre 1664 dar.<br />

Auf dem zweiten gegenüberstehenden<br />

Bilde sehen wir noch mancherlei Gegenstände,<br />

die damals im Gebrauch waren. So<br />

die großen Tuchscheren,<br />

zahlreiche Sargschilder,<br />

die beim Begräbnis an<br />

den Sarg gehängt wurden<br />

und eine Fahne der<br />

Tischler-<br />

innung.<br />

Unser Bild<br />

zeigt den<br />

prächtigen<br />

Tuchmacheraltar<br />

von<br />

1664<br />

Im Glasschranke erfreuen uns die prächtigen<br />

Trinkgefäße, die Krüge, Gläser und<br />

Becher der verschiedensten Innungen.<br />

Quelle: Prof.Ludwig Feyerabend;<br />

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Planung, Bauüberwachung<br />

Holzschutzuntersuchungen<br />

Bauschäden an Gebäuden


Der Bergbau geht - ein See entsteht<br />

Der Bergbau geht - ein See entsteht<br />

53<br />

Aus dem ehemaligen Braunkohlentagebau<br />

Berzdorf entsteht das Tourismus- und<br />

Feriengebiet “Berzdorfer See” südlich der<br />

Stadt Görlitz gelegen. Der Tagebau und das<br />

künftige Erholungsgebiet erhielten ihren<br />

Namen vom Ort Berzdorf, der - direkt über<br />

der Lagerstätte gelegen, - dem Bergbau<br />

weichen musste.<br />

Aus der Lagerstätte Berzdorf wurde bereits<br />

seit 1835 Braunkohle gefördert. Anfangs<br />

erfolgte der Abbau in Tiefbauschächten.<br />

1919 ging man zum Tagebaubetrieb über.<br />

Dieser wurde bis 1927 wurde in dieser Art<br />

betrieben. Im Jahr 1947 erfolgte der<br />

Wiederaufschluss des Tagebaues.<br />

1997 wurde die Kohleförderung eingestellt<br />

und damit eine über 150 jährige Bergbaugeschichte<br />

beendet.<br />

Diese interessanten Inhalte können die<br />

Leser des Stadtbildes in der Geschichte der<br />

Berzdorfer Grube nachlesen.<br />

Die Sanierung erfolgt durch die LMBV<br />

nach Verpflichtung des Bundesberggesetzes<br />

gemäß des Bund-Länder- Verwaltungsabkommens<br />

Braunkohlesanierung. Das<br />

Sanierungsziel ist die Wiedernutzbarmachung<br />

der Tagebaulandschaft sowie die<br />

Herstellung der öffentlichen Ordnung und<br />

Sicherheit.<br />

Dazu gehört auch die Flutung des Tagebaurestsees.<br />

Die Flutung ist über den Zeitraum<br />

der Jahre 2002 - 2006 geplant. Die Restlochflutung<br />

erfolgt über die Zulaufanlage<br />

von der Lausitzer Neisse und der Zulaufanlage<br />

von der verlegten Pleissnitz. Hier<br />

sind ca. 9 Millionen Kubikmeter Wasser<br />

eingespeichert worden. Die Flutung über<br />

die Zulaufanlage von der Lausitzer Neisse<br />

kann wegen des niedrigen Wasserstandes<br />

erst im Oktober <strong>2003</strong> erfolgen.<br />

Der Brückenbau über die Pließnitz war ein<br />

weiteres wichtiges Bauvorhaben bei der<br />

Sanierung. Durch die beteiligten Bauunternehmen<br />

konnten zwei Brücken übergeben<br />

werden.<br />

Durch die Größe des Hafenbeckens von ca.<br />

500 m Länge und ca. 67m Breite, davon<br />

etwa 180 m beidseitig durch eine Kaimauer<br />

befestigt, wird die Möglichkeit von mehr<br />

als 2000 Bootsliegeplätzen geschaffen. Die<br />

durchschnittliche Tiefe von 4 Metern im<br />

Bereich des Hafenbeckens ermöglicht<br />

sogar das Einfahren von Fahrgastschiffen.<br />

Der Segelboot- und Yachthafen wird sich<br />

auf Grund seiner teilweise hochseeähnlichen<br />

Bedingungen zum Wassersportzentrum<br />

Nummer 1 in der Region entwickeln,<br />

und im Landes- und Bundesmaß-<br />

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54<br />

Bundesmaßstab einen bedeutenden Stellenwert<br />

bei den Seglern einnehmen.<br />

Das in Sanierung befindliche rund 2.000 ha<br />

große Areal des ehemaligen Tagebaues<br />

Berzdorf wird so zu einem bedeutenden<br />

Tourismus- und Ferienstandort in der<br />

Euroregion Neisse.<br />

Die Entwicklung<br />

des gesamten Gebietes<br />

ist auf hohe<br />

Ansprüche ausgerichtet<br />

- es wird<br />

eine saisonverlängernde<br />

und Ganzjahresnutzung<br />

verschiedener<br />

Teilbereiche<br />

angestrebt.<br />

Die künftigen Angebote<br />

am Berzdorfer<br />

See werden<br />

die touristischen<br />

Möglichkeiten der<br />

Stadt Görlitz deutlich<br />

verbessern. Die Besucher werden<br />

attraktive sportliche Angebote zum Baden,<br />

Surfen, Segeln oder Tauchen sowie für<br />

Golfen, Sommer- und Winterrodeln nutzen<br />

können.<br />

Ein weites Netz an Wander,- Radwanderund<br />

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Der Ruhe, Entspannung und Bildung die-<br />

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nen schon jetzt Naturlehrpfade und ein bereits<br />

beachtliches Netz an Wanderwegen<br />

zwischen Tauchritz und Schönau-Berzdorf.<br />

Das Wandergebiet verfügt bereits jetzt über<br />

zahlreiche Rastplätze, eine Schutzhütte und<br />

den Oberlausitzblick.<br />

Neben den Aussichtspunkten auf dem<br />

Naturlehrpfad sind auch die Tagebau-<br />

Aussichtspunkte in Deutsch-Ossig, Klein-<br />

Neundorf und Jauernick-Buschbach mit<br />

dem PKW erreichbar. Von hier erhält der<br />

Besucher einen Einblick, um die Flutung<br />

des “Berzdorfer Sees” miterleben zu<br />

können.<br />

Quelle: LMBV Ostssachsen,<br />

Planungsverband Berzdorfer See<br />

STEINLE BAU GmbH<br />

02708 Löbau • Nordstraße 1<br />

Telefon (0 35 85) 8 63 60<br />

Telefax (0 35 85) 86 36 99<br />

E-Mail: zentrale@steinle-bau.de<br />

Internet: www.steinle-bau.de<br />

Straßenbrücke über den Pließnitz-Zuleiter<br />

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Kanalbau, Straßenbau<br />

Erd- und Wasserbau<br />

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Bohrpfahlgründung<br />

Trinkwasserleitungsbau<br />

Gasrohrleitungsbau<br />

Heizleitungsbau


Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau II<br />

Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau II<br />

Nach dem wir im ersten Teil einen kleinen<br />

Ausflug in die Geschichte der Braunkohle<br />

gemacht haben, w ollen wir uns nun der Geschichte<br />

des Braunkohlenbergbaues in unserer<br />

Region zuwenden.<br />

Wie Geschichtsschreiber festgehalten<br />

haben, wurde man bereits im 30 jährigen<br />

Krieg auf die Braunkohle aufmerksam. In<br />

den Jahren 1642/1643 soll es in Mittelherbigsdorf<br />

zu länger anhaltenden Erdbränden<br />

gekommen sein. Das ist durchaus<br />

möglich, die Inhaltsstoffe der Braunkohle<br />

neigen, wenn sie unter bestimmten Bedingungen<br />

mit Sauerstoff in Berührung<br />

kommen, zur Selbstentzündung. Das<br />

übrigens haben die Bergleute in der Folgezeit<br />

noch des öfteren erfahren müssen. Nur<br />

wusste man damals noch nicht, dass das,<br />

was da brannte, Braunkohle war. Erst viel<br />

später wurde unterschieden zwischen Turf,<br />

Braunkohle und Steinkohle. Im Jahre 1709<br />

stieß man eines Tages in Olbersdorf beim<br />

Graben eines Brunnens in 23 m Tiefe auf<br />

starke Baumstämme, es wurde unterirdisches<br />

Holz benannt. Die Leute waren so<br />

verwundert, dass sie das alles aufgeschrieben<br />

haben und so konnten die ersten<br />

Kontakte mit der Braunkohle in der Oberlausitz<br />

aktenkundig nachgewiesen werden.<br />

55<br />

Wie oben schon erwähnt, begann die erste<br />

bergmännische Gewinnung der Braunkohle<br />

Anfang des 18. Jahrhunderts. Das Holz<br />

wurde knapp und teuer und so suchten die<br />

Oberlausitzer nach einem anderen Brennmaterial.<br />

Bald wurde nicht nur Olbersdorf,<br />

nein die ganze Oberlausitz wurde nach dem<br />

neuen Brennstoff abgesucht, jeder buddelte<br />

auf seinem Grund und Boden und suchte<br />

nach dem neuen Brennmaterial.<br />

Es entstanden viele Gruben, die untertage<br />

betrieben wurden, alle hatten sie einen<br />

Namen, so zum Beispiel:<br />

“Grube Hoffnung Gottes”<br />

“Grube Trau auf Gott”<br />

“Grube Fürchte Gott”<br />

Allein die Namen zeigen, dass es den Bergleuten<br />

nicht ganz geheuer war, was da so<br />

manches mal unter der Erde los war, es gab<br />

viele Unglücke und auch Tote. Die Bergleute,<br />

die mit den einfachsten Werkzeugen<br />

die Braunkohle im Untertagebetrieb aus der<br />

Erde holten, mussten schwer arbeiten und<br />

wurden dabei nicht reich, reich wurden nur<br />

die Besitzer der Gruben, die wechselten so<br />

oft, wie manch einer sein Hemd, der<br />

Kumpel blieb arm.<br />

An vielen Stellen gab es Kohle, mal mehr,<br />

mal weniger, aber so einfach war es auch<br />

wieder nicht, die Kohle in einem Ofen, der<br />

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56<br />

auf Holz eingestellt war, zu verbrennen. Erst<br />

brannten nur die Stücken, aber was soll mit<br />

dem feinen Zeug, damals nannte man es<br />

Erdkohle, gemacht werden, aus der wurden<br />

bald Batzen geformt, die dann auch verfeuert<br />

werden konnten. Es gab noch die<br />

Düngerkohle, mit Dreschflegeln wurde die<br />

Kohle zerkleinert, um sie wieder auf die<br />

Felder zu streuen. Später kamen noch die<br />

Nasspresssteine hinzu. Viele werden sich<br />

nicht mehr an all das erinnern, aber Braunkohlenbriketts,<br />

die kennt wohl noch jeder.<br />

Diese Briketts waren das Beste zum Feuern,<br />

bis sie weitgehend durch Gas, Öl und Strom<br />

Zeitgenössische Darstellung<br />

in der Industrie und den Haushalten abgelöst<br />

wurden.<br />

Natürlich gab es auch Probleme, wohin mit<br />

der vielen Asche, neue Öfen mussten her<br />

und so wurde der Erfindergeist immer wieder<br />

neu gefordert. Auch gab es Zeiten, da<br />

wollte niemand so recht an die Braunkohle<br />

ran, da machten viele kleine Grubenbaue zu.<br />

Ab 1830, da ging es so richtig los, die Textilund<br />

Glasindustrie kam in die Oberlausitz<br />

und brauchte für ihre Öfen und Dampfmaschinen<br />

die Braunkohle. Auch die Eisenbahn<br />

brauchte Kohle, um selber zu fahren,<br />

aber sie konnte auch Kohle billig von einem<br />

Ort zu anderen transportieren und der Konkurrenzkampf<br />

begann. So kam die Braunkohle<br />

aus der Niederlausitz, aber auch aus<br />

Böhmen, in die Oberlausitz. Dort war die<br />

Braunkohle mitunter besser, das hat was mit<br />

vor 30 Millionen Jahren und danach zu tun,<br />

die hatten einfach mehr Glück. Trotzdem<br />

hat der Konkurrenzkampf die Oberlausitzer<br />

Braunkohle nicht, na sagen wir fast nicht tot<br />

gekriegt. Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

begann man die Braunkohle im Tagebaubetrieb<br />

zu gewinnen, dadurch wurde die<br />

Förderleistung erheblich gesteigert und so<br />

konnte der erhöhte Bedarf der sich entwickelnden<br />

Industrie besser befriedigt werden.<br />

Mehr dazu im nächsten StadtBILD.<br />

Quelle: Verein "Oberlausitzer Bergleute" e.V.<br />

Mit dem Denkmalschutz eng verbunden!


Ostritz - die energieökologische Modellstadt<br />

Ostritz - die energieökologische Modellstadt<br />

57<br />

Das Oberlausitzer Städtchen Ostritz mit<br />

seinen rund 3000 Einwohnern liegt genau<br />

zwischen Görlitz und Zittau an der schönen<br />

Lausitzer Neiße und damit im Dreiländereck<br />

Deutschland, Polen und Tschechien.<br />

Die erste Besiedlung erfolgte etwa im 6.<br />

Jahrhundert durch sorbische Einwanderer.<br />

Die Gründung der Stadt Ostritz fällt zeitlich<br />

mit der Gründung des Klosters St. Marienthal<br />

zusammen.<br />

Marktplatz<br />

Ostritz<br />

um 1900<br />

1234 wurde es von Königin Kunigunde von<br />

Böhmen gestiftet. Unter der Herrschaft des<br />

Klosters gedieh die Stadt Ostritz zum<br />

Wohle seiner Bürger prächtig, da es vom<br />

böhmischen König einige Sonderprivilegien<br />

bekommen hatte, die andere Städte<br />

nicht hatten. Als sich Ostritz aber erlaubte<br />

eine Stadtmauer zu errichten und eine Ratsglocke<br />

aufhängte, wurde es den Städten des<br />

Sechsstädtebundes zu viel. 1368 rückten<br />

bewaffnete Mannschaften des Sechsstädtebundes<br />

auf Ostritz zu. Auch der beherzte<br />

Einsatz der Äbtissin Agnes von Grießlau<br />

mit einigen Nonnen, die sich unter das<br />

Rathaustor stellten, konnte nicht verhindern,<br />

dass die Stadtmauer und das Rathaus<br />

zerstört wurden.<br />

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02899 Ostritz<br />

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58<br />

Die Privilegien aus Prag blieben aber<br />

bestehen und als Dank für ihren großen<br />

Einsatz, kam die Äbtissin ins Stadtwappen<br />

von Ostritz. Ostritz wurde im Laufe der<br />

Zeiten noch oft zerstört oder geplündert, sei<br />

es durch Hochwasser, Brände oder kriegerische<br />

Auseinandersetzungen, wie etwa<br />

durch die Hussiten 1427.<br />

Aber auch schöne und großartige Anlässe<br />

gab es genug, wie etwa 1875 als die Übergabe<br />

der Neißetalbahn Zittau - Görlitz an<br />

den öffentlichen Verkehr stattfand. 1890 die<br />

Einweihung der evangelischen Kirche oder<br />

1905 den Bau des neuen Rathauses.<br />

In der Zeit vor der politischen Wende, also<br />

vor 1990, gehörte Ostritz zu den Gebieten,<br />

die am stärksten durch Luftverschmutzung<br />

belastet waren. Von drei Großkraftwerken<br />

eingeschlossen (Hagenwerda, Hirschfelde<br />

und Turow) und die Braunkohlegruben<br />

Berzdorf und Turow prägten das Landschaftsbild.<br />

Durch die Stilllegung der Großkraftwerke<br />

Hirschfelde und Hagenwerda, sowie der<br />

Braunkohlegrube Berzdorf sind wesentliche<br />

Emissionsquellen verschwunden -<br />

aber auch sehr viele Arbeitsplätze.<br />

Doch die Ostritzer besannen sich auf ihre<br />

Traditionen, ihre Ressourcen und Potentiale<br />

vor Ort. Gemeinsam mit dem Internationalen<br />

Begegnungszentrum in St. Marienthal<br />

Das Rathaus in Ostritz<br />

widmete sich die Stadt den Aufgaben,<br />

sowohl die Entwicklung unter Berücksichtigung<br />

ökologischer, ökonomischer, sozialer<br />

und kultureller Vorgaben wieder auf<br />

eine neue Grundlage zu stellen als auch die<br />

Umweltbildung im Zusammenhang mit<br />

einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

zu fördern. Die damalige Stadtverwaltung<br />

unter Bürgermeister Günter<br />

Vallentin, Bauamtleiter Matthias Schwarzbach<br />

und Ordnungsamtleiter Hubertus<br />

Ebermann sowie der Generalsekretär der<br />

Deutschen Bundesstiftung Umwelt Fritz<br />

Brickwedde und vieler anderer, erarbeiteten<br />

ein nachhaltiges Konzept der “Energieökologischen<br />

Modellstadt Ostritz -<br />

St. Marienthal”.<br />

Quelle: Vereinshaus “ALTE SCHULE” e.V.<br />

Klaus-Dieter-Fabisch<br />

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