14.02.2023 Aufrufe

24_Ausgabe Dezember 2003

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.biergeiger.de<br />

Eine Görlitzer<br />

Weihnachtsgeschichte<br />

Die Geschichte der<br />

Strassburg-Passage<br />

Schätze des<br />

Ratsarchives


Vorwort<br />

Liebe Leser und Leserinnen,<br />

mit der <strong>Ausgabe</strong> <strong>24</strong> geht das StadtBILD Journal für Görlitz<br />

und Umgebung in sein 5. Jahr. Das soll uns Anlass für ein<br />

kleines Resumee sein.<br />

Die Lesergemeinde stieg stetig und auch die Zahl unserer<br />

Abonnenten. Frau Mücke aus Berlin war eine der ersten, die<br />

regelmäßig StadtBILD liest. Inzwischen sind Abonnenten in<br />

fast allen Bundesländern zu finden, aber auch nach England<br />

und bis nach Australien wird das Journal versandt.<br />

Eine nette Anekdote sei am Rande vermerkt: Familie Rich aus<br />

Duisburg erzählte uns, dass sie auf StadtBILD durch eine<br />

Notiz in der Duisburger Tagespresse aufmerksam wurden.<br />

Seitdem sind sie treue Leser und haben auch selbst durch einen<br />

Beitrag unsere <strong>Ausgabe</strong> 23 bereichert. Besonders freut unser<br />

Redaktionsteam auch, dass die Unternehmen in der Region<br />

durch ihr wachsendes Interesse dafür sorgen, dass StadtBILD<br />

auch weiterhin für alle kostenlos zu erhalten ist.<br />

Es ist uns aber auch ein Bedürfnis dem Stadtarchivar Herrn<br />

Hoche, dem Görlitzer Historiker Dr. Kretzschmer, Herrn<br />

Jungwirt von der Sektion Segelsport und Herrn Riedel aus<br />

Wiesbaden, um nur einige zu nennen, für ihre ehrenamtliche<br />

Arbeit zu danken. Sie und alle nicht Genannten trugen zur<br />

Bereicherung der Inhalte maßgeblich bei.<br />

Bleibt uns noch, Ihnen und Ihren Angehörigen frohe und<br />

besinnliche Weihnachten sowie Gesundheit, Glück und<br />

Schaffenskraft für das neue Jahr zu wünschen.<br />

Carl-von-Ossietzky-Str. 45<br />

02826 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/ 40 13 37<br />

Fax: 0 35 81/ 40 13 41<br />

Neißstraße 20 • 02826 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/ 87 87 87<br />

Fax: 0 35 81/ 87 77 59<br />

http://www.stadtbild-verlag.de<br />

e-Mail:info@stadtbild-verlag.de<br />

Verantwortlicher Redakteur:<br />

Dipl.Ing. E.Oertel<br />

Redaktion:<br />

Jenny Schreier<br />

Katja Baller<br />

Layout: Jenny Schreier<br />

Katja Baller<br />

Ronald Schmidt<br />

Internet: Mario Förster<br />

Anzeigen verantwortlich:<br />

Dipl. Ing. E. Oertel<br />

Funk: 0174/ 31 93 525<br />

Druck:<br />

Druckerei Dünnbier<br />

http://www.druckerei-duennbier.com<br />

Auflage: 10.000 Stück<br />

Für unverlangt eingesandte Fotos<br />

und Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Nachdruck von Anzeigen und<br />

Layouts nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Herausgebers.<br />

Alle Artikel sind urheberrechtlich<br />

geschützt. c <strong>Dezember</strong> <strong>2003</strong><br />

Ihre StadtBILD-Redaktion<br />

Frohes<br />

Fest<br />

Die Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG<br />

wünscht Ihnen und Ihren Familien<br />

ein frohes und glückliches<br />

Weihnachtsfest sowie für das Jahr 2004<br />

Glück, Gesundheit und persönliches Wohlergehen .<br />

02826 Görlitz • Biesnitzer Fußweg 870 • Tel.: 0 35 81/ 48 03-0 • Fax: 0 35 81/ 48 03 14<br />

www.wohnungsgenossenschaft-goerlitz.de • e-mail: info@wohnungsgenossenschaft-goerlitz.de


4<br />

Aus der Geschichte Görlitzer Mühlen<br />

Die Obermühle Teil II II<br />

Ergänzend zum ersten Teil der<br />

Geschichte der Obermühle wollen<br />

wir hier die bisherigen Besitzer seit<br />

1305 und die Neubauten um die<br />

Mühle zusammenfassen:<br />

1305 Adam und Christian von<br />

Grunow<br />

1330 Peczk Windelmann und<br />

Jakob Eczel<br />

1376 Swidengerin<br />

1378 Henczil Czodelmann und<br />

Heinrich Eberhard<br />

1381 Heinrich Eberhard<br />

1390 Hans Schonenberg und Blick in den Obermühlenhof um 1920<br />

Johann Wicker<br />

1407 Bernhard Canitz und Peter Reyseger Ab 1691 Verwaltung der Mühle durch<br />

1412 Hans Prochse<br />

vereidigte Verwalter<br />

1447 Mathis Sneweis u. Gabriel Furmann 1691 Christian Crantz<br />

1460 Seilfried Goswin<br />

1700 Christian Mentzel<br />

1490 Barbara Rogwitzin und ihr Sohn 1704 Johann Friedrich Schittler<br />

Dietrich Cranleit<br />

1716 Theophilus Feige<br />

1491 Barbara Rogwitzin u. Caspar Tilike 1741 bis 1804 Verpachtung der Mühle und<br />

1492 Barbara Rogwitzin, Dietrich Cranleit am 28.1.1804 Verkauf der Mühle an Karl<br />

und Wenzel Emmerich<br />

Gottlob Thieme, dessen Witwe heiratete<br />

1496 Niclas Mondenschein, Barbara den Obermüller Vater.<br />

Rogwitzin und Mann Hans Rogwitz 1830 Friedrich Wilhelm Vater,<br />

1530 Rat der Stadt Görlitz;<br />

um die wichtigsten Vorbesitzer zu nennen.<br />

-Anzeigeunseren<br />

Mietern, Kunden und Geschäftspartnern<br />

für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Wir wünschen allen<br />

ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest sowie<br />

ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2004!


1562 wurde die Mühle von Grund auf<br />

erneuert.<br />

1581 wurde ein neues hölzernes<br />

Grundwerk gelegt.<br />

1701 wurde ein neuer<br />

Zuchtbaum errichtet.<br />

1830, am 15. April brannte<br />

die Mühle durch die<br />

Unvorsichtigkeit eines<br />

Müllerknechtes völlig<br />

ab.<br />

Nach diesem Brande von<br />

1830 wurde die Mühle<br />

wieder aufgebaut.<br />

Der Neubau der Mühle<br />

bedeutete für die<br />

Stadt Görlitz ein<br />

förderndes Ereignis,<br />

denn es wurde<br />

eine Tuchappreturanstalt<br />

an<br />

der Obermühle<br />

errichtet. Dies war<br />

ein Ausdruck des aufstrebenden<br />

Wirtschaftslebens<br />

und des industriellen Aufschwungs des 19.<br />

Jahrhunderts.<br />

1836 kommt in der Wollspinnerei<br />

Bergmann & Krause die erste Dampfmaschine<br />

zum Einsatz. Um die Obermühle<br />

gab es auch zu dieser Zeit landschaftliche<br />

Veränderungen. So berichten die<br />

5<br />

Die äußere<br />

Wandlung der<br />

Obermühle<br />

zwischen 19.<br />

und 20. Jahrhundert<br />

(oben: 1872,<br />

unten um 1910)<br />

C<br />

hroniken, dass zwischen 1829 und 1836<br />

eine vierfache Baumreihe vom Portikus<br />

nach der Obermühle und dem Blockhause<br />

gelegt wurde. Schon 1410 hatte man<br />

wiederholt den Versuch unternommen,<br />

Weinanpflanzungen auf den Höhen des<br />

Weinberges vorzunehmen. Hier handelte es<br />

Wild<br />

Vermarktung Christian Berndt<br />

Ankauf: 02923 Kodersdorf • Torgauer Straße 5<br />

Tel.: (03 85 25) 6 23 20 oder (03 58 25) 55 14<br />

Im Angebot:<br />

Schinken, Bratwurst, Bockwurst<br />

und Knacker vom Wild u. v. m.<br />

-Anzeige-<br />

Öffnungszeiten des Wild-Shops: Mo. - Do. 8 -16 Uhr / Fr. 8 -17 Uhr


6<br />

Zur Feier der Neuanpflanzungen gab der<br />

Rat der Stadt Görlitz ein großes Essen.<br />

Alle späteren Versuche Rebenpflanzen<br />

anzubauen, sind missglückt. Die Weinreben<br />

wurden wie so vieles während der Hussitenkriege<br />

vernichtet<br />

Im Herbst 1849 wurde auf der Neisseinsel<br />

eine Gaststätte errichtet. Mit dem 1847 neu<br />

erbauten Viadukt belebte sich das Bild um<br />

den Weinberg und der Neisse mehr und<br />

mehr. Kahnanlegestellen, Gaststätten und<br />

Badeanstalten etablierten sich. So wurde<br />

das am Tivoli angesiedelte Wilhelmsbad zu<br />

einer für die Görlitzer<br />

beliebten<br />

Badeanstalt wie<br />

auch die Mauersche<br />

Badeanstalt.<br />

Das Wilhelmsbad an der Promenade<br />

In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die<br />

Obermühle in einem schlechten Zustand.<br />

Die Besitzer wechselten öfter und es kam zu<br />

Zwangsversteigerungen.<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Quelle: Chronik der Obermühle<br />

Gebr. Schreiber<br />

Die Mauersche Badeanstalt<br />

-Anzeige-


Die Chronik der Strassburgpassage Teil IV<br />

Die Chronik der Strassburgpassage Teil IV<br />

Im Auf und Ab der Zeitgeschichte 1933 bis 1990<br />

25 Jahre Strassburgpassage 1908-1933<br />

7<br />

Gleich zwei glanzvolle Jubiläen konnte die<br />

Firma Otto Strassburg in den 30er Jahren<br />

begehen. 1933 waren 25 Jahre seit der Einweihung<br />

der Passage vergangen. 1937 folgte<br />

die Feier zum 50. Jahrestag der Geschäftsgründung.<br />

Festliche Lichterketten<br />

und originell gestaltete Schaufenster lockten<br />

zum Bummeln und Einkaufen.<br />

Nach dem Abklingen der Weltwirtschaftskrise<br />

zählten Strassburg und die anderen<br />

Unternehmen an der Passage mehr Kunden<br />

und wachsende Umsätze.<br />

Wie seit Jahrzehnten blieb die Strassburg-<br />

Passage im Wechsel der Jahreszeiten immer<br />

ein Ort der Begegnungen. Im Passage-Café<br />

sah man Sekretärinnen und Juristen<br />

beim eiligen Kaffeetrinken in der Mittagspause.<br />

Nachmittags lauschten<br />

Grüppchen älterer Damen beim gemütlichen<br />

Kuchenessen dem Pianisten und<br />

dem Stehgeiger der Hauskapelle, die gefühlvolle<br />

oder kesse Schlager aus<br />

Operetten oder Filmen darboten. In der<br />

großen Pause trafen sich die älteren<br />

Jahrgänge der Luisenschule und des<br />

Gymnasium Augustum in der “Poussage”,<br />

um sich für den Nachmittag zu<br />

verabreden. Andere interessierten sich<br />

für die Aushänge und Fotos im Schaukasten<br />

des Wassersportvereins “Otto<br />

Weddigen”. Abends drängte sich ein<br />

buntes Völkchen vor der Kasse des<br />

intimen Kinos “Pa-Li” (Passage-Lichtspiele).<br />

Soldaten und Küchenmädchen,<br />

Primaner und junge Ehepaare erlebten<br />

hier Ilse Werner und Marika Rökk, Theo<br />

Frohe Weihnachten und ein<br />

gesundes neues Jahr wünscht<br />

Thomas Wünsche und Team


8<br />

Lingen und Johannes Heesters in ihren<br />

neuesten Rollen. Im Vorübergehen bestaunte<br />

man im Schaufenster des Starfotografen<br />

Alfred Jäschke kunstvolle Stadtbilder<br />

und Porträts.<br />

Die Kriegsjahre führten wie überall zu mancherlei<br />

Einschränkungen. Auch bei Strassburg<br />

gab es nun rationierte Konfektion und<br />

Weihnachtsdekoration<br />

der HO, 1949<br />

Stoffe auf “Kleiderkarte”. Ein Teil<br />

des Personals war im Kriegseinsatz.<br />

Das Filmprogramm im<br />

“Pa-Li” stellte sich auf Durchhaltestimmung<br />

ein. Luftangriffe<br />

und Artilleriebeschuß gegen<br />

Kriegsende verschonten glücklicherweise<br />

das Glasdach der<br />

Passage.<br />

Bald darauf tauchte die Firma Strassburg in<br />

der Liste der politisch belasteten Unternehmen<br />

auf und wurde nach Besatzungsrecht<br />

enteignet.<br />

In die Geschäftsetagen der Nordseite zog<br />

die volkseigene Handelsorganisation (HO)<br />

ein. Aus der Strassburg-Passage wurde die<br />

“HO-Passage”. In den späten vierziger Jahren<br />

hörte man im Café von der Hauskapelle<br />

die Nachkriegsschlager von den “Caprifischern”<br />

und vom “Zug nach Kötzschenbroda”,<br />

dazu gab es Ersatzkaffee<br />

und Roggenkuchen auf Lebensmittelkarten.<br />

Im “Pa-Li” zwängte man<br />

sich in den Kältewintern die<br />

Wendeltreppe hoch, um sich aufzuwärmen<br />

bei “Russenfilmen”, “Ten-<br />

-Anzeige-<br />

Das Gute schenken<br />

- Markenuhren -<br />

Berliner Str. 56 • Görlitz • Telefon 0 35 81/ 40 31 90


9<br />

te<br />

ile und Kraftfahrzeuge (mit legen-dären<br />

10 Wartezeiten). Auch das Kino schloß und<br />

wurde zum Probenraum für das<br />

Theaterorchester.<br />

Schäden am Glasdach verursachten<br />

Riesenpfützen bei Regen und Tauwetter.<br />

Nach Schulschluß kamen die Schüler<br />

vom Karl-Marx-Platz (Wilhelmsplatz)<br />

eilig hindurch, um noch einen<br />

Platz in der Milchbar gegenüber an der<br />

Berliner Straße zu finden. War auch der<br />

alte Charme verblaßt, konnte sich kein<br />

Bescheidenes Weihnachtsangebot 1949<br />

Görlitzer die Passage aus dem immer<br />

denzfilmen" der DEFA und angestaubten noch lebendigen Stadtzentrum wegdenken.<br />

UFA-Lustspielen. Im Schaufenster bei Foto<br />

Jäschke sahen die vertriebenen Schlesier In den 80´er Jahren gab es hier - wie im<br />

die Altersbildnisse ihres Landsmannes gesamten Gründerzeitviertel - sichtbare<br />

Gerhart Hauptmann. Nebenan am<br />

Uhrengeschäft von Severin Hickmann<br />

dröhnte der Westminster-Gong der<br />

Normaluhr und war abends im ganzen<br />

Stadtzentrum zu hören.<br />

Wie früher auch wechselten die Ladenmieter.<br />

Am Passageeingang Berliner<br />

Straße siedelten sich ein Geschäft für<br />

Sportartikel (Spowa), ein Zeitungskiosk<br />

der Post und ein Laden für Anglerbedarf<br />

an. Das Café am Ausgang Jakobstraße<br />

schloß leider und verwandelte sich in ein<br />

vielbesuchtes Geschäft für Auto-Ersatz-<br />

-Anzeige-


10<br />

Aus der Geschichte der Niederschlesischen Sparkasse<br />

Aus der Geschichte der Niederschlesischen Sparkasse<br />

"Mit zwölf Talern fing alles an"<br />

15. Mai 1850 - ein Mittwoch, aber kein normaler<br />

in der Geschichte der Niederschlesischen<br />

Sparkasse. An diesem Tag wurde<br />

das Reglement der städtischen Sparkasse<br />

Görlitz angenommen.<br />

Damit war das schon seit Jahren verfolgte<br />

Ziel der Stadtväter erreicht, "ein zum Vorteil<br />

der ärmeren Klassen der Einwohnerschaft<br />

errichtetes, auf Belebung der Sparsamkeit<br />

abzweckendes Kommunal-Institut" zu<br />

gründen. Die praktische Arbeit begann ein<br />

knappes Jahr später mit der Eröffnung des<br />

Kassenlokals am 6. Februar 1851. Mit einer<br />

täglichen Öffnungszeit "von Mittag ein bis<br />

vier Uhr" und nur zweiAngestellten begann<br />

die Görlitzer Sparkasse ihr Geschäftsleben.<br />

Neben der Stadtsparkasse Görlitz gab es im<br />

heutigen Geschäftsgebiet noch eine Reihe<br />

weiterer Sparkassen, die als Vorgänger der<br />

Niederschlesischen Sparkasse gelten.<br />

Schon 1830 riefen die Oberlausitzer Stände<br />

ihre Provinzialsparkasse ins Leben, mit<br />

Haupt-sitz in Görlitz. Am Vorabend des<br />

Ersten Weltkrieges setzte geradezu eine<br />

Grün-dungswelle von Stadtsparkassen ein.<br />

So entstanden kommunale Geldinstitute in<br />

Reichenbach/Oberlausitz (1908), Muskau<br />

(1909), Rothenburg/Lausitz (1910), Weiß-<br />

Siegel der Stadtverordneten zu Görlitz<br />

unter dem "Reglement" von 1850<br />

wasser (1913) und Niesky (19<strong>24</strong>).<br />

Angesichts des zunehmenden Geschäftsverkehrs<br />

drängte das Kuratorium der Stadtsparkasse<br />

Görlitz auf ein eigenes Gebäude.<br />

Allerdings wurde dem ins Auge gefassten<br />

ehemaligen Krankenhausgeländes zunächst<br />

mit Skepsis begegnet. Die weite Entfernung<br />

vom Rathaus hielten einige für bedenklich.<br />

In Magistratskreisen war man sogar<br />

der Meinung, dass der Auszug aus dem<br />

Rathaus vor allem bei ländlichen Sparern<br />

ernste Sicherheitsbedenken hervorrufe und<br />

es dann zum Rückgang der Spareinlagen<br />

käme. Doch allen Unkenrufen zum Trotz<br />

wurde der Neubau errichtet, am 1. September<br />

1913 konnte er eingeweiht werden.<br />

-Anzeige- Verlagssonderveröffentlichung -Anzeige-<br />

-Anzeige-


Seit diesem Tage haben, bis auf einen kurzen<br />

Zeitraum nach dem zweiten Weltkrieg,<br />

die Städtische Sparkasse Görlitz beziehungsweise<br />

ihre Nachfolger in dem repräsentativen<br />

Gebäude in der Berliner Straße<br />

ihren Sitz.<br />

Seit ihrer Gründung spielt in der Geschäftstätigkeit<br />

der Görlitzer Stadtsparkasse die<br />

Idee der Gemeinnützigkeit eine zentrale<br />

Rolle. Schon im ersten<br />

Statut stand zu lesen,<br />

dass die "aus Einlagen<br />

sich bildenden Kapitalien"<br />

zunächst "zur Dotierung<br />

der städtischen<br />

Leihanstalt" und weitere<br />

Überschüsse zu "öffentlichen<br />

Zwecken"<br />

verwendet werden.<br />

Völlig verändert präsentierte<br />

sich die Schalterhalle<br />

im Hauptgebäude in der Berliner<br />

Straße nach ihrem Umbau 1935. Um dem<br />

Kundenstrom Herr zu werden regelte jetzt<br />

eine Zahlenrufanlage die Abfertigung, ein<br />

Förderband transportierte die Buchungsvorgänge<br />

zu den einzelnen Mitarbeitern.<br />

Ab den 70´er Jahren hielt schrittweise die<br />

EDV Einzug in den Sparkassenbetrieb.<br />

Im Februar 1987 berichtete die "Sächsische<br />

Zeitung"von der Übergabe neuer<br />

13<br />

Technik an die Stadt- und Kreissparkasse<br />

Görlitz: "Beleggut wird nunmehr mit vier<br />

modernen Bildschirmarbeitsgeräten von<br />

Robotron erfasst und erarbeitet."<br />

Quelle: "Mit 12 Talern fing alles an" -<br />

Chronikbuch der Niederschlesischen Sparkasse<br />

Das Sparkassenlokal<br />

im Rathaus<br />

(Ansicht 1917),<br />

es wurde auch<br />

nach Eröffnung<br />

des Gebäudes an<br />

der Berliner Straße<br />

( siehe Bild unten)<br />

nicht aufgegeben<br />

Leben wie Gott in Sachsen.<br />

10 Jahre<br />

-Anzeige- Verlagssonderveröffentlichung -Anzeige-<br />

-Anzeige-<br />

Struvestraße 1 - Marienplatz - Görlitz<br />

Tel.: (0 35 81) 40 65 77 • Fax: 40 65 79<br />

www.SORAT-Hotels.com • e-Mail: goerlitz@SORAT-Hotels.com


14<br />

Das alte Stadttheater<br />

Das alte Stadttheater<br />

Die Nordseite des Demianiplatzes stand<br />

noch völlig leer, was wohl auch damit zusammenhing,<br />

daß das Gelände dort wegen<br />

des Stadtgrabens feucht und sumpfig war.<br />

Die schlichten Holzhäuser, die dann mit den<br />

Jahren dort entstanden sind, werden wohl<br />

1429 bei dem Sturm der Hussiten, und später,<br />

1641, bei der Belagerung durch die Kaiserlichen<br />

vernichtet worden sein.<br />

Hier tragen die Obergeschosse noch Fachwerk.<br />

Aber bald ändert sich das Bild. Jenes<br />

erste Haus wird weggerissen und macht einem<br />

Neubau Platz, der fast den ganzen Garten<br />

am Steintore mit benutzt. Nur ein<br />

schmaler Zaun trennt das Gebäude von dem<br />

alten Torhaus. Damals enthielt das rechte<br />

Erdgeschoss eine Schankwirtschaft, die<br />

von Bürgern der Stadt gern besucht wurde.<br />

Durch Umbau und Vergrößerung entstand<br />

dann das Bargousche Kaufhaus. Nach Norden<br />

schloss sich die "Naturforschende Gesellschaft"<br />

an, deren Haus auf dem Schutte<br />

des ausgefüllten Stadtgrabens erbaut wurde.<br />

Die nächstfolgenden Häuser zeigen im<br />

Jahre 1841 noch dasselbe Gesicht wie vor<br />

dem : aber nach 10 Jahren sehen wir auch sie<br />

verschwinden und einen Neubau an ihrer<br />

Stelle. Beide Häuschen, die zwar ein Dach<br />

zeigen, aber zwei getrennte Eingänge hatten,<br />

erhielten jene Form, die sich auch heute<br />

noch zeigen.<br />

Nur das dritte Häuschen hat das Jahr 1852<br />

erlebt. Es gehörte dem Buchdrucker und<br />

-Anzeige-<br />

Frohe<br />

Weihnachten


15<br />

Schriftsteller Karl Gottlieb Dreßler. Bei<br />

ihm wohnte der in der Buchdruckerei von<br />

Heinze beschäftigte Franz Weingärtner.<br />

Dieser heiratete die Tochter Dreßlers, kaufte<br />

seinem Schwiegervater das Grundstück<br />

ab und ließ bald nach 1852 durch den Baumeister<br />

Gock das große Haus Demianiplatz<br />

8 erbauen, dem sich das folgende Haus, der<br />

"Fuchsbau", bald anschloss. Auch die alte<br />

Promenade ist verschwunden und ein neuer<br />

Bürgersteig wurde angelegt. Nur die Türme<br />

der Stadt haben den Zeiten getrotzt und<br />

schauen erstaunt herab auf die Umgestaltung<br />

und Veränderung. Noch war ein<br />

freier Platz geblieben, der sich nördlich der<br />

"alten Promenade" hinzog, hier entstand,<br />

nachdem die Theaterräume in der Neißstraße<br />

im Jahre 1846 polizeilich geschlossen<br />

wurden, das Sommertheater. Dieses mag<br />

wohl nur eine schlichte Holzbaracke gewesen<br />

sein: denn im Jahre 1850 beschloss der<br />

Magistrat, dem unhaltbaren Zustande<br />

abzuhelfen und an der gleichen Stelle einen<br />

Neubau zu errichten, der 1851 eingeweiht<br />

wurde. Das Aussehen dieses Gebäudes ist<br />

für uns von besonderem Interesse. Zeigt es<br />

uns doch die älteste Gestalt mit dem Eingange<br />

von der Nordseite. Zur linken schaut<br />

das alte Rondell hervor, das bald darauf abgetragen<br />

wurde und dessen starke Grund-<br />

IMMOBILIENVERWALTUNG<br />

Marienplatz 2<br />

02826 Görlitz<br />

Jens Hoffmann<br />

Vermietung und Verwaltung<br />

von Immobilien<br />

Tel.: 0 35 81/ 41 10 92<br />

Fax: 0 35 81/ 41 10 90<br />

Funk: 0171/ 45 22 677<br />

e-mail: info@iv-hoffmann.de<br />

Internet: www.iv-hoffmann.de<br />

Anzeige


16<br />

mauern bei dem Erweiterungsbau 1926<br />

sichtbar wurden. Zu beiden Seiten des<br />

Theaters sehen wir die ersten massiven<br />

Bauten des südlichen Demianiplatzes, die<br />

ehemaligen Radeläuben. Das hohe Haus<br />

links neben dem Rondell ist die neue<br />

Mädchenmittelschule, während vor ihr die<br />

alten Gebäude im Bauzwinger sichtbar<br />

sind.<br />

Dreimal wurde das Theater im Laufe der<br />

Jahre umgebaut und erweitert. Zunächst<br />

wurde im Jahre 1901 der bisherige Eingang<br />

an die Westseite verlegt, dann 10 Jahre<br />

später dieser mit einem neuen Säulenvorbau<br />

und Balkon geschmückt, auch an der<br />

Südseite ein Eingang vorgelegt.<br />

Die dritte Erweiterung geschah im Jahre<br />

1926/27 und traf mit dem 75 jährigen<br />

Jubiläum des Theaters zusammen.<br />

Das Alte fällt, es wandelt sich die Zeit, und<br />

neues Leben blüht aus den Ruinen!<br />

Quelle:Prof. Ludwig Feyerabend<br />

Alt-Görlitz einst und jetzt


Aus der Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

Teil V<br />

Bahnhofsvorplatz,<br />

2-gleisig, um 1905<br />

17<br />

In unserer letzten <strong>Ausgabe</strong> erwähnten wir<br />

bereits die erste Wendeschleife im Görlitzer<br />

Straßenbahnnetz. In den zweigleisigen Abschnitten<br />

waren an verschiedenen Stellen<br />

einfache Gleiswechsel für das Wenden von<br />

Triebwagen vorhanden, die bei Rechtsbetrieb<br />

stadtauswärts entgegen der Fahrtrichtung<br />

verliefen, wodurch das Befahren verkürzter<br />

Linien und der Einsatz von Verstärkungswagen<br />

in Spitzenzeiten ohne wesentliche<br />

Behinderungen möglich wurde. Am<br />

20.12.1907 ging ein 1,6 km langes Teilstück<br />

vom Kaisertrutz über den Grünen<br />

Graben-Schanze-Heilige-Grab-Str.<br />

zum Krankenhaus ans Netz, das nur<br />

über Begegnungs-


18<br />

stellen und eine Umsetzanlage an der Endstation<br />

verfügte und sonst eingleisig verlief.<br />

Die neu gestaffelten Linien erhielten nun<br />

arabische Ziffern in farbigen Scheiben und<br />

lauteten:<br />

1 (Grüne Scheibe): Krankenhaus- Schützenhaus<br />

(4,5 km), 2 (Rote Scheibe): Ringbahn<br />

(4,8 km), 3 (Weiße Scheibe): Rauschwalder<br />

Straße (Kreisbahnhof)-<br />

Moys (6,2 km), 4<br />

(Blaue Scheibe): Untermarkt-<br />

Landeskrone (5,9<br />

km). Der einfache Fahrschein<br />

kostete 10 Pfennig,<br />

bei Überfahren der Zahlgrenze<br />

(Stadt Prag und Jüdischer<br />

Friedhof) stadtauswärts<br />

zusätzlich 5 Pfennig,<br />

für neu einsteigende Fahrgäste<br />

10 Pfennig. Wie dies<br />

in der Gegenrichtung gerechnet<br />

wurde, ist anhand<br />

der Unterlagen nicht zweifelsfrei<br />

zu erkennen. Fest steht, dass ab 01.<br />

Juni 1918 der einfache Fahrschein 15 Pfennig<br />

kostete.<br />

Seit ungefähr 1906 hatten auch die eingesetzten<br />

Fahrzeuge leicht veränderte Außenanstriche.<br />

Ihre Perrons waren nun beige lakkiert<br />

und dunkelgrün umrandet. Noch bis<br />

ca. 1907 und teilweise darüber hinaus dürften<br />

beide Anstrichvarianten nebeneinander<br />

im Netz zum Einsatz gelangt sein. Seit dem<br />

01. April 1914 ersetzte ein Schaffnerbetrieb<br />

das bis dahin übliche Zahlkastensystem,<br />

jedoch musste dieser mit Ausbruch des<br />

ersten Weltkrieges aus Personalmangel<br />

wieder aufgegeben werden. Hingegen sind<br />

am <strong>24</strong>. Juni 1918 zur Abwicklung von Gü-<br />

Endstation Rauschwalder Straße<br />

mit TW 4 , 1914, mit Schaffnerin<br />

terverkehr zusätzlich errichtete Anschlussgleise<br />

in das städtische Krankenhaus, zum<br />

Gelände des Güterbahnhofes an der<br />

Rauschwalder Straße und zur Getreidehandlung<br />

Zwahr am oberen Grünen Graben<br />

amtlich abgenommen waren und dienten<br />

-Anzeige-<br />

Deine Region im Bild<br />

Das besondere Geschenk<br />

Ihr Video über die Görlitzer Straßenbahn<br />

Auf Schienen durch die Neißestadt<br />

Die Görlitzer Straßenbahn einst und jetzt -<br />

Video VHS/PAL ca. 85 Min. 22,50 €<br />

Erleben Sie:<br />

die bisher umfangreichste Videodokumentation über die Görlitzer Straßenbahn<br />

historische Aufnahmen der Strecken nach Rauschwalde, Weinhübel und<br />

Moys (heute Zgorzelec Ujazd)<br />

Zeitzeugenberichte<br />

umfangreiche geschichtliche Hintergrundinformationennicht<br />

nur für Straßenbahnfans<br />

Zu bestellen unter:<br />

EUROSILESIA FILM GÖRLITZ<br />

www.eurosilesia.de<br />

Postfach 300318, 02808 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/41 81 89 und im Görlitzer Handel


fortan überwiegend Kohletransporten. Der<br />

eine hierfür eingesetzte Triebwagen mit der<br />

Nummer 7 erhielt ungefähr doppelt so starke<br />

Fahrmotoren wie die übrigen Wagen im<br />

Personenverkehr , die oft genug zu schwach<br />

- besonders an den vielen Steigungen im<br />

Görlitzer Streckennetz - waren, und behielt<br />

noch mehrere Jahre nach der Einführung<br />

des beigefarbenen Außenanstrichs an den<br />

Personenfahrzeugen (ca, 1920) die dunkelgrün/beigefarbene<br />

Lackierung, war aber<br />

auch weiterhin häufig an Wochenenden im<br />

Personenverkehr anzutreffen. Mehrere zum<br />

Teil bereits projektierte Anschlüsse<br />

für den Güterverkehr<br />

(u.a. Städti-<br />

19<br />

scher Packhof, Consumverein, Wareneinkaufsverein,<br />

Fa. Brüning) sind nicht mehr<br />

ausgeführt worden. Spätestens mit dem ersten<br />

Weltkrieg endete auch der Betrieb auf<br />

der Ringbahnlinie, deren Rückbaumaterial<br />

später teilweise in anderen Trassen Verwendung<br />

fand. Heute erinnern nur noch Spuren<br />

in der Pflasterung und eine Anzahl Wandrosetten<br />

zur Befestigung der Fahrleitung an<br />

diese traditionsreiche Strecke, die ja abschnittsweise<br />

noch bis Anfang März 1986<br />

von der Linie 1 nach Rauschwalde<br />

bzw.- in den letzten<br />

Wochen vor der endgültigen<br />

Stilllegung bis zur Rauschwalder<br />

Straße genutzt<br />

worden sind.<br />

AUTOGLAS<br />

02827 GÖRLITZ<br />

REICHENBACHER STRASSE 3<br />

TELEFON (0 35 81) 73 92 12<br />

TELEFAX (0 35 81) 73 92 14<br />

1915 am Jakobstunnel, die neue Post, dahinter<br />

neu erbaute Bahnsteighalle, Ringbahn Richtung<br />

Blockhausstraße doppelgleisig<br />

GÖRLITZ<br />

GMBH<br />

Filiale ZITTAU:<br />

02763 ZITTAU, OSTSTRASSE 5<br />

TELEFON (0 35 83) 51 66 3<br />

TELEFAX (0 35 83) 51 66 40<br />

AUTOGLASSOFORTEINBAU für alle Autotypen<br />

SONNENSCHUTZFOLIEN STEINSCHLAGREPARATUR<br />

I H R A U T O G L A S E R<br />

4 4 7 2 8 8 6<br />

www.autoglas-goerlitz.de info@autoglas-goerlitz.de<br />

-Ende-<br />

Quelle: Andreas Riedel,<br />

Wiesbaden<br />

-Anzeige-


20<br />

-Anzeige-<br />

Wir wünschen unseren Kunden ein erfolgreiches Jahr 2004 !<br />

• Auto- & Planensattlerei<br />

• Autoglaserei<br />

• Cabrioverdecke<br />

• Fahrzeugeinrichtungen<br />

• Leder- & Polsterrestauration<br />

• Festzeltverleih<br />

G.-Daimler-Straße 11<br />

02828 Görlitz<br />

Tel. 0 35 81/ 31 73 96<br />

Fax 0 35 81/ 76 16 64<br />

Funk 0171/ 80 79 720


21<br />

-Anzeigevon<br />

Wilhelm Kirchner, 1928<br />

Martina Fiedler<br />

Generalvertretung<br />

Büro: Kunnerwitzer Straße 21<br />

02826 Görlitz<br />

Telefon 0 35 81/ 40 88 17<br />

Telefax 0 35 81/ 87 91 92<br />

e-Mail: martinafiedler@allianz.de<br />

Bürozeiten:<br />

Mo. 9-12 Uhr<br />

Di. 9-12 u. 14-18 Uhr<br />

Do. 9-12 u. 14-18 Uhr<br />

Allianz Versicherungs-AG<br />

Büro: Am Schöps 117<br />

02829 Markersdorf<br />

Telefon 03 58 29/ 6 02 80<br />

Talefax 03 58 29/ 6 03 10<br />

Bürozeiten:<br />

Mo. 9-12 Uhr<br />

Do. 14-18 Uhr


-Anzeige-<br />

22<br />

Was mancher Görlitzer nicht weiß...<br />

Was mancher Görlitzer nicht weiß...<br />

Erinnerung an den Oberbürgermeister Georg Snay (1862 - 1930)<br />

Georg Snay<br />

Georg Snay war das bisher am<br />

längsten amtierende Stadtoberhaupt<br />

in Görlitz. Dabei lagen die<br />

Jahre seiner Amtszeit (1906<br />

bis 1927) in einer der für die<br />

Stadt schwersten Epoche<br />

der Stadtgeschichte. Nach<br />

einer langen Periode des<br />

stetigen Wachstums der heimischen<br />

Wirtschaft, der Bevölkerung<br />

und des allgemeinen<br />

Wohlstandes bewies<br />

Georg Snay besonders<br />

in den harten Jahren des I.<br />

Weltkrieges und der Nachkriegszeit<br />

seine politischen<br />

Führungsqualitäten. Denn<br />

Görlitz hatte eine bestimmte,<br />

zunächst förderliche<br />

Struktur, die nach dem<br />

Krieg allerdings zu gewichtigen<br />

Entwicklungsproblemen<br />

wurde. Görlitz gehörte<br />

seit dem letzten Drittel<br />

des 19. Jahrhunderts zu<br />

den begehrten Alterswohnsitzen<br />

wohlhabender<br />

Berliner Pensionäre.<br />

Das Hotel im Grünen<br />

Wir organisieren für Sie:<br />

• Seminare und Schulungen<br />

• Hochzeiten, Jubiläumsfeiern jeglicher Art<br />

• Fahrten nach Schlesien und Böhmen, in die<br />

Sächsische Schweiz, nach Dresden,<br />

in den Spreewald oder ins Zittauer Gebirge.<br />

• Eintrittskarten für Theater, Kinos u. Kulturveranstaltungen<br />

sowie für sportliche Höhepunkte<br />

• Fahrradausleihe<br />

• Sechsstädtebund-Essen<br />

Speisen wie im Mittelalter ab 10 Personen<br />

Martin-Opitz-Straße 2 • 02826 Göritz<br />

Tel. (0 35 81) 40 16 87 • Fax (0 35 81) 40 29 32 • Internet:www.schellergrund.de


Die Stadtpolitik förderte aktiv deren Zuzug<br />

durch geringe kommunale Abgaben, günstiges<br />

Bauland und eine exzellente kulturelle<br />

Infrastruktur. Als mit der Inflation, die praktisch<br />

das Vermögen der Ruheständler vernichtete,<br />

diese quasi zu Hilfsbedürftigen<br />

wurden, entstanden der Stadt große und<br />

dauerhafte finanzielle Belastungen. Die hohe<br />

Arbeitslosigkeit oder auch die Probleme<br />

der Modernisierung des Schulwesens bei<br />

sinkenden Zuschüssen des Staates und der<br />

kommunalen Einnahmen verschärften die<br />

Situation des Görlitzer Finanzwesens dramatisch.-<br />

Georg Snay und dem fähigen<br />

Kämmerer Georg Wiesner gelang es, durch<br />

scharfsichtiges Handeln und durch das Treffen<br />

schmerzhafter und manchmal unpopulärer<br />

Entscheidungen, diese Situation bis<br />

zum Ende der zwanziger Jahre zu verbessern.<br />

Volksbücherei auf der<br />

Jochmannstraße um 1910<br />

23<br />

Zu den Erfolgen Georg Snays während<br />

seiner Amtszeit gehören, um nur einige zu<br />

nennen:<br />

- die Volksbücherei und Lesehalle in der<br />

Jochmannstraße 1907<br />

- Eröffnung der Stadthalle 1910<br />

- elektrische Straßenbeleuchtung 1910<br />

- Einweihung der neuen Synagoge 1911<br />

- Einweihung der evangelischen Kreuzkirche in<br />

der Südstadt<br />

- Kauf und Rettung des Freisebades durch<br />

die Stadt 1920<br />

- Straßenbahnverbindung nach Rauschwalde<br />

1921<br />

- 19. Schlesisches Musikfest 1925<br />

- Eröffnung des von der Stadt angelegten<br />

Flugplatzes an der Girbigsdorfer Straße, 1925<br />

Großes Interesse brachte er während seiner<br />

gesamten Amtszeit der Entwicklung des<br />

Stadttheaters und des Museums entgegen.<br />

Seine besondere Fürsorge galt dem Ratsarchiv.<br />

Georg Snay ermöglichte die Anstellung<br />

Richard Jechts zum ersten wissenschaftlichen<br />

Archivar der Oberlausitz.<br />

Am 27. September 1927 verabschiedete der<br />

Stadtrat Georg Snay nach 26 Dienstjahren<br />

als Görlitzer Oberbürgermeister mit den<br />

größten Ehrungen. Am 3. <strong>Dezember</strong> 1930<br />

verstarb Georg Snay. Leider erinnert heute<br />

nur noch seine Grabstätte an diesen hervorragenden<br />

Stadtpolitiker.<br />

Ratsarchivar Siegfried Hoche<br />

Wir wünschen<br />

all unseren Gästen,<br />

Görlitzern und Besuchern<br />

unserer Stadt<br />

zu Weihnachten Stunden<br />

der Besinnung,<br />

zum Jahreswechsel<br />

Freude und Optimismus<br />

und im neuen Jahr<br />

Glück und Erfolg.<br />

Ihre Birgit Zock und Team<br />

-Anzeige-


-Anzeige-<br />

<strong>24</strong><br />

Aus der Geschichte der Bäckerinnung Teil VII<br />

Unter ewiger Wiederholung der kleinen<br />

Sorgen und großen Nöte drehte sich das Rad<br />

der Geschichte weiter. Schließlich brach das<br />

19. Jahrhundert an, das in seiner zweiten<br />

Hälfte dem gesamten Wirtschaftsleben der<br />

Stadt ein anderes Gesicht gab.<br />

Um 1800 betrug die Einwohnerzahl der<br />

Stadt Görlitz etwa 9000 Personen, eine<br />

Zahl, die sich in den folgenden Jahren durch<br />

Krieg und Teuerungen etwas minderte und<br />

erst gegen 1816 wieder erreicht wurde. Wesentlich<br />

ist auch, dass sich die Zahl der Bäkker<br />

vorübergehend um die Jahrhundertwende<br />

verringerte. Der große Krieg von 1806<br />

bis 1813 wirkte vernichtend auf das Wirtschaftsleben<br />

der Stadt. Eine Weltwirtschaftskrise,<br />

die nach Friedensschluss, besonders<br />

durch die veralteten Zollsysteme<br />

verschärft wurde, zog auch das Lebensmittelgewerbe<br />

in Mitleidenschaft. Für Görlitz<br />

kam noch hinzu, dass es im Jahre 1815<br />

preußische Grenzstadt wurde. Die verschärften<br />

preußischen Steuerverordnungen<br />

brachten auch eine teilweise Abänderung<br />

der Ratsverordnungen mit sich. So wird am<br />

17. März 1827 bestimmt, dass Teig, aus<br />

Weizenmehl nur noch an den hohen Festtagen<br />

(Weihnachten, Ostern Pfingsten und<br />

das Augustschießen) frei eingeführt werden<br />

darf Dadurch ging den Bäckern eine wich-<br />

VOLKSSOLIDARITÄT<br />

KREISVERBAND<br />

GÖRLITZ/ ZITTAU e.V.<br />

• häusliche Alten- und Krankenpflege Sozialstation<br />

• ambulanter und stationärer Mittagstisch<br />

• betreutes Wohnen für Senioren<br />

• Kindertagesstätte<br />

• Behindertentagesstätte<br />

• Kurzzeitpflege<br />

Verlagssonderveröffentlichung<br />

tige Einnahmequelle verloren. Kein Wunder<br />

also, dass sie ihrerseits auf Innehaltung<br />

ihrer Rechte pochten und jeden, der ihrer<br />

Ansicht nach fremde Backware in der Stadt<br />

verkaufte, beim Rat der Stadt anzeigten. Die<br />

Entscheidungen der Regierungen in Liegnitz<br />

und Berlin aus dem Jahre 1831 fegten<br />

mit einem Mal ein altes Recht der Bäcker<br />

hinweg und begannen damit eine Reform,<br />

die in der gleichen Linie lag, wie die Einführung<br />

der Gewerbefreiheit in Preußen. 1840<br />

wurde dann aufgrund einer Mitteilung des<br />

Hauptsteueramtes der Torkontrolleur am<br />

Frauentor angewiesen, Roggenmehl zum<br />

Backen steuerfrei in die Stadt hinein zu lassen.<br />

Die Neuorganisation der Wirtschaft ging<br />

nun mit Riesenschritten vorwärts. 1840<br />

wurde der letzte Rest der alten Brotbänke<br />

von ihrem Lokal (Untermarkt 16) nach dem<br />

Rathaus, und zwar nach einem der Läden<br />

auf der Brüderstraße verlegt. Der Oberälteste<br />

der Bäckerzeche war zu dieser Zeit der<br />

Bäckermeister Konrad.<br />

Mit Riesenschritten ging es nun einer neuen<br />

Zeit entgegen, deren Marksteine die Einführung<br />

der Gewerbefreiheit und die Auflösung<br />

der Bäckerbänke in Görlitz waren.<br />

Am 4. Juni 1859 verschwand auch die letzte<br />

Semmelbank, die bis zum 1. April 1849 in<br />

Wir sind immer<br />

für Sie da und<br />

helfen Ihnen gern!<br />

Kommen Sie zu uns, informieren Sie sich<br />

bei der Volkssolidarität Görlitz/Zittau e.V.<br />

Pomologische Gartenstraße 10, 02826 Görlitz<br />

Telefon 0 35 81/ 42 38 0


dem Hausgrundstück 275 (Untermarkt 16)<br />

untergebracht war und damals in den Laden<br />

Nr. 4 des Rathauses in der Brüderstraße verlegt<br />

wurde. Die Innung erhielt eine Entschädigungssumme<br />

von 600 Reichstalern.<br />

Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

an befinden sich alle Dokumente über die<br />

Geschichte der Innung in der Innungslade.<br />

Im Sinne der Gewerbeordnung für den<br />

Norddeutschen Bund vom Jahre 1869 wurden<br />

unter Obermeister Mühle am 5. Oktober<br />

1875 neue Innungssatzungen bestätigt.<br />

Die Entwicklung der Industrie brachte eine<br />

ständige Steigerung der Bevölkerungsziffer<br />

mit sich, und nachdem die Stadtmauern gefallen<br />

waren, stand auch einer Entwicklung<br />

der Stadt nach außen nichts mehr im Wege.<br />

Eine Absatzsteigerung auf allen Gebieten<br />

verbesserte die wirtschaftliche Lage des<br />

Mittelstandes, brachte aber auch gleichzeitig<br />

eine Interessenlosigkeit gegenüber den<br />

Fragen des Berufes und des Standes mit<br />

sich. Zwar bemühten sich die einzelnen<br />

Obermeister, immer wieder neues Leben in<br />

die Innung zu bringen, und der Name Oswald<br />

Mühle verdient in diesem Zusammenhang<br />

besonders genannt zu werden. Die<br />

Einführung der Gewerbeordnung vom 18.<br />

Juli 1881 bedingte abermals im Juli 1884<br />

die Aufstellung neuer Innungssatzungen.<br />

19<strong>24</strong> wurde die Innung der Bäcker zur<br />

Zwangsinnung umgewandelt.<br />

Verlagssonderveröffentlichung<br />

25<br />

Nachdem aus den bisherigen Schilderungen<br />

zu ersehen ist, dass die Arbeit der Bäcker zu<br />

jeder Zeit schwer gewesen war, ist festzustellen,<br />

dass sich in den Grundformen der<br />

Herstellung von Backwaren kaum etwas geändert<br />

hat. Auch in den Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

war die Arbeit für den Bäcker sehr<br />

anstrengend. Hilfsmaschinen (z.B. für die<br />

Bearbeitung des Teiges) wurden ebenfalls<br />

erst um die Zeit der Jahrhundertwende, und<br />

zwar anfangs in wenig praktischer Form,<br />

konstruiert und auf den Markt gebracht.<br />

Die Seele der Bäckerei, der Backofen, hat<br />

aus ältesten Zeiten seine Grundbetriebsformen<br />

behalten. Die Backofentechnik hat sich<br />

weiterentwickelt - die Bäckereibetriebe<br />

sind immer mehr dazu übergegangen sich<br />

diese Neuerungen zunutze zu machen.<br />

Einen tiefen Einschnitt in die allgemeinen<br />

Bäckereiverhältnisse brachte der 1914 ausbrechende<br />

1.Weltkrieg. Die Meister des Innungsvorstandes<br />

wurden während der langen<br />

Kriegs- und Nachkriegsjahre so stark<br />

mit Arbeit überlastet, dass sie mit Beendigung<br />

der Inflationszeit sämtlich ihre Ämter<br />

niederlegten, um diese in die Hände jüngerer<br />

Kräfte zu geben.<br />

Im Jahre 1925 ging man dann dazu über das<br />

Grundstück Bäckerstraße 6 als Innungshaus<br />

zu kaufen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

-Anzeige-<br />

Niederschlesische Bäckerinnung<br />

• Görlitz<br />

• Niesky<br />

• Weißwasser


-Anzeige-<br />

26<br />

Apothekergeschichten VI<br />

Oh es riecht gut, oh es riecht fein<br />

Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht<br />

schon beim Geruch von Zimt, Ingwer, Nelken<br />

oder Sternanis an Weihnachten denken<br />

muss. Erinnerungen an die Kindheit, an Feiern<br />

im Kreis der Familie oder an einen besonders<br />

gelungenen Winterurlaub werden<br />

lebendig. Aber warum ist das so?<br />

Bereits im Mittelalter war den Menschen<br />

die assoziierende Kraft von Kräutern und<br />

Gewürzen bekannt. Sie nutzten diese für die<br />

Heilung bestimmter Erkrankungen und die<br />

Motivierung der Psyche. Gerade in den<br />

dunklen Wintertagen war das Balsam für die<br />

Seele. Probieren Sie es aus !<br />

Hier unser Tipp für ein Weihnachts-Potpourri:<br />

(jeweils eine Tasse)<br />

• kleine getrocknete Tannenzweige<br />

• getrocknete Gewürznelken<br />

• Zimtstangen<br />

• getrocknete Zitronen- o. Orangenscheiben<br />

• getrocknete Zitronenschalen<br />

• Mistelzweige<br />

• 2 Vanilleschoten (geviertelt)<br />

• Nelkenöl<br />

• Zimtöl<br />

• Anisöl<br />

Solche Kräuterduftkissen sind eine Freude<br />

für die Sinne und setzen behagliche Akzen-<br />

te, wo immer Sie sich auch befinden, sie<br />

passen einfach überall hin und verströmen<br />

einen wohltuendenden Duft. Eigentlich ein<br />

prima Geschenk zur Weihnachtszeit- ? Die<br />

Füllung eines Kräuterduftkissens ist identisch<br />

mit der eines Potpourris. Sie können<br />

alle Zutaten, die Sie gerne mögen, benutzen.<br />

Allerdings sollten Sie bei der Verwendung<br />

ätherischer Öle sparsam sein. Am besten<br />

ist, Sie probieren am Anfang eine dezente<br />

Mischung ganz ohne ätherische Öle<br />

aus, um erst dann zu den intensiveren Aromen<br />

überzugehen. Für den Bezug eignen<br />

sich feine Stoffe aus Leinen, Organza oder<br />

Baumwolle. Sie können aber auch einfach<br />

einen Stoff auswählen, der zu zum Sofa<br />

oder den Vorhängen passt. So lassen sich die<br />

Kissen unauffällig in die vorhandene Wohnungseinrichtung<br />

integrieren, und nur ihr<br />

Duft verrät ihr würziges Geheimnis.<br />

Hirsch- Apotheke<br />

Apothekerin Angela Tirschler<br />

Postplatz 13<br />

02826 Görlitz<br />

Tel./ Fax (03581) 40 64 96<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag- Freitag:<br />

8.00- 18.30 Uhr<br />

Sonnabend:<br />

9.00- 13.00 Uhr


Jüdische Persönlichkeiten aus Görlitz<br />

Jüdische Persönlichkeiten aus Görlitz<br />

27<br />

In der Geschichte der jüdischen Bevölkerung<br />

von Görlitz sind einige jüdische Namen<br />

vertreten, die durch ihre Arbeit im Gemeinwesen<br />

oder durch den Befreiungskampf<br />

einen Bekanntheitsgrad erlangten,<br />

den wir in diesem Artikel erörtern möchten.<br />

Eines der bekanntesten jüdischen<br />

Gebäude von Görlitz trägt den<br />

Namen Ephraimsche Villa. Sie<br />

befindet sich auf der Goethestraße<br />

und wird schon seit vielen<br />

Jahren als Jugendherberge genutzt.<br />

Doch wer war Ephraim,<br />

nachdem sogar eine Straße im<br />

Stadtteil Weinhübel benannt wurde?<br />

Ephraim wurde 1860 in Görlitz als<br />

Sohn des jüdischen Kommerzienrates<br />

Lesser Ephraim geboren. Er<br />

war Schüler des Görlitzer Gymnasiums<br />

und wurde 1878 Lehrling<br />

in der Eisenhandel-Firma<br />

seines Vaters auf der Schützenstraße.<br />

Im Jahre 1883 wurde<br />

er Teilhaber der Firma und<br />

zeitweise war er als Geschäftsführer<br />

und Gesells<br />

c h a f t e r<br />

tätig. Vor<br />

1914 war er längere Zeit Stadtverordneter in<br />

Görlitz und kümmerte sich um das kulturelle<br />

Wohl der Stadt. Er sorgte sich zum Beispiel<br />

um die Einrichtung der Ruhmeshalle<br />

(Dom Kultury), deren Möblierung er vollständig<br />

übernahm. Auch spendete er hohe<br />

Summen an Geld und verschenkte eine<br />

Kunstsammlung an das Haus. Ebenso<br />

war er Vorstandsmitglied der Musikfreunde<br />

und förderte diese auch. Im<br />

Jahre 1907 erbaute er das Wohnhaus<br />

auf der Goethestraße 17, das<br />

wohl auch heute noch zu den bekanntesten<br />

Jugendstilbauten der<br />

Stadt gehört. Ephraim setzte<br />

sich dafür ein, dass die Gegend<br />

zwischen Schützenhaus,<br />

Teufelsbrücke<br />

und Blockhaus<br />

für den Wohnungsbau,<br />

den Verkehr und<br />

das Gewerbe erschlossen<br />

wurde. Er<br />

verlegte sogar seine<br />

eigene Firma dorthin.<br />

Im Jahr 1904<br />

wurde ihm der Titel<br />

Kommerzienrat verliehen.<br />

Martin Ephraim<br />

Ab<br />

OHG


1933 die Stadt Görlitz und gehörte somit zu<br />

den ersten jüdischen Flüchtlingen, die nach<br />

Palästina auswanderten. Doch blieb es ihm<br />

verwehrt in Palästina weiter als Rechtsanwalt<br />

zu arbeiten. Er hielt sich und seine Familie<br />

als Taxi- und Omnibusfahrer über<br />

Wasser. Seine Frau Irma war als Dienstmädchen<br />

tätig. Der Literatur widmete er dennoch<br />

all sein Wissen und Können. Er begann<br />

seine Lebenserfahrungen und Berichte<br />

in Bänden zusammenzufassen, z. B. „Ich<br />

bin ein Mensch gewesen“. Ebenso verfasste<br />

er ein Gedichtband, das in Erinnerung an<br />

seine Frau entstand. Sie verstarb im Jahre<br />

1946.<br />

Nach der Gründung des Staates Israels siedelte<br />

er nach Jerusalem um und schrieb<br />

1955 seine Lebenserfahrungen zu Ende.<br />

Am 11. März 1960 verstarb Paul Mühsam in<br />

Jerusalem. Zu Ehren von Paul Mühsam<br />

wurde in Görlitz Weinhübel eine Straße benannt.<br />

-Anzeige-<br />

28<br />

dem Jahre 1921 lebte er im Riesengebirge,<br />

war aber trotz allem an dem kulturellen Leben<br />

in Görlitz interessiert. Während des<br />

Krieges wurde Ephraim mehrmals verhaftet<br />

und 1944 aus einem jüdischen Altersheim<br />

nach Theresienstadt deportiert. Dort verstarb<br />

er nach Entkräftung am 4. April 1944.<br />

Eine weitere Persönlichkeit der Stadt Görlitz<br />

ist Paul Mühsam. Der 1876 in Brandenburg<br />

geborene Mühsam schrieb im Jahre<br />

1900 seine Doktorarbeit und wurde 1905 als<br />

Rechtsanwalt vereidigt. Er eröffnete auf der<br />

Berlinerstraße 60-61 seine eigene Kanzlei.<br />

Während des ersten Weltkrieges arbeitete er<br />

beim Roten Kreuz in Berlin, kehrte aber<br />

1918 nach Görlitz zurück. Er begann Bücher<br />

zu verfassen, die die Lebensumstände<br />

der Bevölkerung darstellte wie z. B. die<br />

„Unruhe der Menschen, da Juden Krankheiten<br />

mitschleppen.“ Zwei Jahre später wurde<br />

Mühsam als Notar vereidigt. Im Jahre 1930<br />

trat er der Künstlervereinigung „Porza“ bei<br />

und übersetzte viele Bücher. Auch seine Bücher<br />

wurden während der Pogromnacht verbrannt.<br />

Ein Zitat seinerseits lautet: „Ich war<br />

nicht ganz unbeteiligt, da in unserer Stadtbücherei<br />

meine sämtlichen Bücher vertreten<br />

waren …...“ In Hinsichtlich der lauernden<br />

Bedrohung und in Angst um seine Familie,<br />

verließ Mühsam am 6. September<br />

Das schlimmste Schicksal jedoch ereilte<br />

den Görlitzer Juden Arthur Dresel. Der im<br />

Jahre 1879 geborene Dresel absolvierte eine<br />

Lehre als Kaufmann und übernahm später<br />

das Konfektionsgeschäft von Moritz Dresel<br />

auf dem Obermarkt. Er war ab 1906 Mitglied<br />

in der SPD und eng mit Paul Taubadel<br />

und Otto Buchwitz befreundet. Im Jahre


1935 wurde Dresel von dem als Nazi bekannten<br />

Uhrmacher Hans Heinrich angezeigt.<br />

Unter dem Verdacht eines „schweren<br />

Sittlichkeitsverbrechens“ (Zitat aus der<br />

Oberlausitzschen Tagepost) wurde Dresel<br />

verhaftet. Sein Geschäft wurde drei<br />

Tage später mit einem Plakat<br />

verunstaltet auf dem geschrieben<br />

stand „Dieses<br />

Judenschwein hat sich<br />

unsittlich an deutschen<br />

Kindern vergangen“.<br />

Doch wurde es bald<br />

darauf wieder von<br />

dem nichtjüdischen<br />

Sattler Reinhold Liebe<br />

entfernt. Später<br />

musste er es unter<br />

dem Zwang der Polizei<br />

und angeblich unter<br />

Druck der Bevölkerung<br />

wieder anbringen. Im<br />

August des Jahres 1935<br />

wurde Dresel der Prozess<br />

gemacht. Er wurde freigesprochen,<br />

da sich die Verleumdung<br />

nicht beweisen ließ. Die Aussage<br />

des nichtjüdischen Zigarrengeschäftsinhabers<br />

Eckert zugunsten von Dresel, war<br />

dafür mit ausschlaggebend. Die Oberlausitzsche<br />

Tagespost dagegen zitierte den<br />

29<br />

Freispruch als ziemlich mysteriös und zweifelte<br />

an der Glaubwürdigkeit des Zeugen.<br />

Zur damaligen Zeit war der Fall sogar überregional<br />

bekannt geworden und konnte in<br />

der damaligen Wochenzeitschrift „Der Stürmer“<br />

nachgelesen werden.<br />

Von Seiten der Nazis wurde kein<br />

Kommentar zu diesem Urteil<br />

abgegeben.<br />

Arthur Dresel begab sich<br />

nach all den Strapazen<br />

auf eine Erholungsreise<br />

in ein schlesisches<br />

Bad. Doch schon bald<br />

nach seiner Rückkehr<br />

wurde er erneut verhaftet<br />

und in das Breslauer<br />

Gefängnis überführt,<br />

wo er am 22.09.<br />

1935 von Gestapo ermordet<br />

wurde. Selbst<br />

der Ehefrau, Meta Dresel,<br />

wurde keine Auskunft<br />

erteilt, was mit ihrem<br />

Mann geschehen ist. Als sein<br />

Sohn Ulrich sich in dem Breslauer<br />

Gefängnis nach dem Befinden<br />

seines Vaters kundig machen wollte,<br />

händigte man ihm einen Totenschein aus,<br />

auf dem stand „tot aufgefunden“.<br />

Daniela Walter - XENOS Projekt<br />

Paul Mühsam<br />

Überführungen weltweit<br />

Erledigung aller Formalitäten<br />

Beratung auf Wunsch im Trauerhaus<br />

eigener Abschiednahmefeierraum<br />

Bestattungsartikel heimischer Produktion<br />

Individuelle Trauerfeiergestaltung<br />

Bestattungsvorsorge<br />

• Verantwortung in eigener Sache<br />

• Notwendiges regeln<br />

Haushaltsauflösungen<br />

-Anzeige-<br />

Am Brautwiesenplatz<br />

02826 Görlitz<br />

(0 35 81) 30 70 17<br />

GÖRLITZER<br />

BESTATTUNGSHAUS<br />

Markt 20<br />

02899 Ostritz<br />

(03 58 23) 7 77 31<br />

KLOSE<br />

GmbH<br />

Ein offenes Ohr • eine helfende Hand • ein Zeichen des Vertrauens


30<br />

Gesundheitsreform 2004 - Was sich alles ändert<br />

Gesundheitsreform 2004 - Was sich alles ändert<br />

Der Bundesrat mit seiner Mehrheit von<br />

CDU/CSU stimmte am 17.10.<strong>2003</strong> für das<br />

“GKV-Modernisierungsgesetz”. Zuvor war<br />

das Gesetz bereits vom Bundestag verabschiedet<br />

worden. Damit kann die Reform<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) am 1.1.12004 in Kraft treten.<br />

Was ändert sich für die Mitglieder der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung ab dem<br />

1.1.2004?<br />

1. Arzneimittel<br />

Die Patienten müssen eine Zuzahlung von<br />

10 % des Preises, mindestens 5 Euro und<br />

höchstens 10 Euro pro Arzneimittel leisten.<br />

Kostet das Medikament z.B. 120 Euro, zahlt<br />

der Patient 10 Euro aus eigener Tasche. Rezeptfreie<br />

Medikamente wie z. B. Grippemittel,<br />

Kopfschmerztabletten muss der Patient<br />

selbst finanzieren. Die Zuzahlung gilt<br />

nicht für Kinder bis zum 12. Lebensjahr, für<br />

Jugendliche mit Entwicklungsstörungen<br />

und bei der Behandlung “schwerwiegender<br />

Erkrankungen”. Die Preise für rezeptfreie<br />

Medikamente können die Apotheker künftig<br />

selber festlegen, was z. B. Preisvergleiche<br />

zwischen Apotheken möglich macht.<br />

Arzneimittel, die überwiegend der Steigerung<br />

der privaten Lebensqualität dienen<br />

(Viagra), werden nicht mehr bezahlt.<br />

2. Arzt- und Zahnarztbesuch<br />

Es wird eine Praxisgebühr von 10 Euro pro<br />

Quartal eingeführt. Überweist der Arzt den<br />

Patienten zum nächsten Arzt, wird keine<br />

weitere Gebühr fällig - vorausgesetzt, der<br />

Besuch beim zweiten Arzt fällt ins gleiche<br />

Quartal. Ausgenommen von der Praxisgebühr<br />

sind Kontrollbesuche beim Zahnarzt,<br />

Vorsorge- und Früherkennungstermine sowie<br />

Schutzimpfungen.<br />

3. Heilmittel (Massagen) und häusliche<br />

Krankenpflege<br />

Hier gilt Zuzahlung von 10% der Kosten<br />

plus 10 Euro je Verordnung.<br />

4. Hilfsmittel (Hörgerät, Rollstuhl u.ä.)<br />

Zuzahlung von 10 % für jedes Hilfsmittel,<br />

mindestens 5 Euro und höchstens 10 Euro.<br />

5. Krankenhausaufenthalt<br />

Zuzahlung von 10 Euro pro Tag, begrenzt<br />

auf maximal 28 Tage.<br />

6. Stationäre Vorsorge und Rehabilitation<br />

Zuzahlung von 10 Euro pro Tag bei sogenannten<br />

Anschlussbehandlungen (also nach<br />

einem Krankenhausaufenthalt) begrenzt<br />

auf 28 Tage.<br />

Wichtig zu wissen ist: Was Kassenpatienten<br />

insgesamt an jährlichen Zuzahlungen für<br />

medizinische Leistungen aufbringen, darf<br />

zwei Prozent ihres Bruttoeinkommens nicht<br />

überschreiten. Wer also z. B. 30.000 Euro<br />

brutto im Jahr verdient, zahlt maximal 600<br />

sofort Schlüsselnachfertigung<br />

-Anzeige-<br />

NOTRUF<br />

0171/ 7 42 08 67<br />

Mit Sicherheit für Sie unterwegs...<br />

Sicherheitsfachgeschäft - Schlüsseldienst<br />

Salomonstraße 23<br />

02826 Görlitz<br />

Tel.: 0 35 81/ 40 54 04<br />

Fax.: 0 35 81/ 40 28 11<br />

www.plaeschke.com<br />

e-Mail: info@plaeschke.com<br />

Geschäftszeiten: Mo.-Do. 8.00-18.00 Uhr • Freitag 8.00-14.00 Uhr<br />

Mitglied der<br />

Metallbau-Innung


Euro im Jahr an Zuzahlung. Bei chronisch<br />

Kranken liegt die Grenze bei einem Prozent<br />

des Bruttoeinkommens. Kinder und Jugendliche<br />

bis zum 18. Lebensjahr sind von<br />

Zuzahlungen befreit. Diese Regelungen bedürfen<br />

eines zusätzlichen Verwaltungsaufwandes,<br />

denn Patienten müssen über ihre<br />

<strong>Ausgabe</strong>n und ihr Einkommen offenlegen!<br />

Krankenkassen haben die Aufgabe, Anträge<br />

auf Befreiung von weiteren Zuzahlungen zu<br />

bearbeiten.<br />

7. Zahnersatz<br />

Hier hat der Kassenpatient noch eine Gnadenfrist.<br />

Aber ab 2005 werden Kronen, Brücken<br />

und Prothesen nur noch als “obligato-<br />

31<br />

rische Satzungsleistung” von AOK, Barmer<br />

Ersatzkasse oder Innungskrankenkassen<br />

angeboten. Das bedeutet, der Kassenpatient<br />

zahlt einen eigenen monatlichen Beitrag an<br />

seine Kasse, - zusätzlich zum Krankenkassenbeitrag.<br />

Patienten können wahlweise eine<br />

private Zusatzversicherung für Zahnersatz<br />

abschließen. Wie teuer diese wird, ist<br />

noch umstritten. Die Bundesregierung geht<br />

von weniger als 10 Euro pro Monat und Versichertem<br />

aus. Familienmitglieder zahlen<br />

keinen eigenen Beitrag<br />

8. Krankengeld<br />

Ab 2006 zahlt der Kassenpatient einen Zusatzbeitrag<br />

in Höhe von 0,5 Prozent in die<br />

gesetzliche Krankenversicherung ein. Die<br />

Arbeitgeber sind an der Finanzierung des<br />

Krankengeldes nicht mehr beteiligt.<br />

9. Sterbegeld, Entbindungsgeld<br />

Sie entfallen als Leistung der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

10. Sterilisation<br />

Wird noch von den Kassen bezahlt, wenn<br />

sie medizinisch notwendig ist.<br />

11. Künstliche Befruchtung<br />

Die Kasse zahlt für drei Versuche jeweils 50<br />

Prozent, begrenzt auf Frauen im Alter von<br />

25 bis 40 Jahren bzw. Männer auf 50 Jahre.<br />

12. Brillen, Sehhilfen<br />

Keine Kassenleistung mehr. Ausnahmen<br />

sind: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre<br />

Ganzheitlich fit - mach JETZT mit !<br />

GESUNDES GÖRLITZ e.V.<br />

Ein Verein gibt Gas !<br />

Lassen Sie sich im Gesundheitszentrum auf<br />

der Leipziger Straße 45 in Görlitz beraten<br />

und WERDEN SIE MITGLIED !<br />

Unsere Bürozeiten: Mo.-Fr. 9.00-17.00 Uhr<br />

Tel.: 0 35 81/ 87 89 55 • Fax 87 89 56 • Funk: 0160/ 298 79 19<br />

-Anzeige-


32<br />

sowie für schwer sehbehinderte Patienten.<br />

13. Fahrtkosten<br />

Werden nur noch bezahlt, wenn es dafür<br />

zwingende medizinische Gründe gibt. Die<br />

Genehmigung der Krankenkasse ist<br />

erforderlich.<br />

14. Einführung von Gesundheitskarte<br />

und Patientenquittung<br />

Ab 2006 wird die bisherige Krankenversichertenkarte<br />

durch eine elektronische Gesundheitskarte<br />

ersetzt. Sie enthält Daten des<br />

Versicherten wie Name, Adresse, wer<br />

möchte kann zusätzliche Daten erfassen<br />

lassen, die für die eigene Gesundheit wichtig<br />

sind - z. B. Blutgruppe, Allergien, chro-<br />

ne Quartalsübersicht.<br />

15. Hausarzt-System<br />

Die Kassenpatienten können entscheiden,<br />

ob sie künftig an einem Hausarzt-System<br />

teilnehmen, das ihre Krankenkasse anbietet.<br />

Dabei verpflichtet sich der Patient immer<br />

zunächst zum Hausarzt zu gehen. Der Hausarzt<br />

behält so den Überblick und entscheidet,<br />

ob z. B. eine Überweisung zum Fach-<br />

nische Erkrankungen. Gesetzlich Krankenversicherte<br />

können von ihrem Arzt verlangen,<br />

dass er ihnen eine sogenannte Patientenquittung<br />

ausstellt. Sie gibt Auskunft über<br />

die Leistungen, die der Patient erhalten hat,<br />

und die damit verbundenen Kosten. Zur<br />

Auswahl stehen eine Tagesquittung oder ei-<br />

arzt erforderlich ist. Auf diese Weise soll<br />

das von “Arzt zu Arzt springen” vermieden<br />

werden, was zu überflüssigen Doppel- und<br />

Parallelbehandlungen führen kann.<br />

16. Bonus-Modelle<br />

Die Kassen können einen finanziellen Bonus<br />

- etwa in Form von Beitragssenkung<br />

oder Befreiung von Zuzahlungen - anbieten,<br />

wenn der Patient aktiv Vorsorge betreibt,<br />

an Präventationsmaßnahmen teilnimmt,<br />

beim Hausarztprinzip oder bei<br />

einem Chronikerprogramm mitmacht.<br />

17. Beitragshöhe<br />

Die rot-grüne Bundesregierung geht davon<br />

aus, dass die Beiträge zur gesetzlichen<br />

Krankenversicherung im Laufe des Jahres<br />

2004 von derzeit durchschnittlich 14,3 %<br />

auf durchschnittlich 13,6 % fallen. Die<br />

Krankenkassen Beiträge werden jeweils zur<br />

Hälfte vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer<br />

aufgebracht.<br />

18. Tabaksteuer Erhöhung<br />

Bis zum Jahr 2005 steigt die Tabaksteuer in<br />

drei Schritten um jeweils 1,5 Cent pro Zigarette.<br />

Diese zusätzlichen Steuereinnahmen<br />

sollen die sogenannten versicherungsfremden<br />

Leistungen der GKV finanzieren (z.B.<br />

Mutterschaftsgeld, Empfängnisverhütung,<br />

Schwangerschaftsabbruch).<br />

Quelle: Matthias Holland-Letz


Sicherheit ist für jeden Menschen wichtig und mancher<br />

braucht in besonderen Lebenssituationen ein größeres<br />

Maß an Unterstützung. Da ist es ein beruhigendes<br />

Gefühl und ein entscheidendes Stück Lebensqualität,<br />

sich jederzeit auf die Vitakt-Haus Notrufsysteme<br />

und die Erfahrung der Vitakt-Servicezentrale verlassen<br />

zu können.<br />

Die Vitakt-Systeme zeichnen sich durch einfache<br />

Bedienung, sichere Funktion und moderne Technik<br />

aus. Das Vitakt besteht aus dem Vitakt-Knopf, auch<br />

Funkfinger, und dem Vitakt-Empfänger. Der Vitakt-<br />

Knopf ist Ihr ständiger Begleiter. Er ist so klein, dass Sie<br />

ihn bequem an der dazugehörigen Kordel um den Hals<br />

tragen können. Wo immer Sie sich in Ihren vier<br />

Wänden aufhalten, was immer Sie gerade tun - Vitakt<br />

ist bei Ihnen. Mit einem Druck auf den Funkfinger<br />

können Sie jederzeit unsere Mitarbeiter in der Vitakt-<br />

Servicezentrale erreichen. Über die in den Vitakt-<br />

Empfänger eingebaute Wechselsprechanlage können<br />

Sie mit uns sprechen, ohne dafür das Telefon benutzen<br />

zu müssen.<br />

Wir sind für Sie da, wann immer Sie uns brauchen.<br />

Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Wir benachrichtigen<br />

zuverlässig und sorgen dafür, dass Sie die<br />

Unterstützung bekommen, die Sie benötigen: durch<br />

Angehörige, Nachbarn, Pflege- oder Rettungsdienst.


Bilder vom Händlerweihnachtsmarkt der Händler<br />

Bilder vom Händlerweihnachtsmarkt der Händler<br />

35<br />

-Anzeige-<br />

In diesem Jahr<br />

ist es den Händlern<br />

der Innenstadt<br />

nach zahlreichen<br />

Mühen<br />

und Diskussionen<br />

gelungen einen längerfristigen<br />

Händler-Weihnachtsmarkt<br />

auf dem Marienplatz zu<br />

etablieren.<br />

Aller Anfang ist bekanntlich schwer,<br />

dennoch kann sich das Angebot<br />

durchaus mit anderen städtischen Aktivitäten messen. Es<br />

bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr eine rechtzeitige<br />

Lösung für einen Görlitzer Weihnachtsmarkt gefunden<br />

werden kann, in dem auch die Händler der Innenstadt aktiv<br />

eingebunden werden können.<br />

Gemeinsam sind<br />

wir stark für die<br />

Belebung der<br />

Innenstadt


36<br />

Das Dorfmuseum Markersdorf -<br />

ein heißer Tipp für kalte Tage II<br />

In unserer letzten <strong>Ausgabe</strong> berichteten wir<br />

bereits Interessantes über das Dorfmuseum<br />

Markersdorf. Das Museum besitzt natürlich<br />

auch noch die originale Räucherkammer<br />

striert.<br />

Bei dem Festp<br />

r o g r a m m<br />

wird sich zur<br />

Musik und den<br />

immer gut besuchten<br />

Handelsständen<br />

a u c h d a s<br />

Schwein am<br />

S p i e ß<br />

flei-ßig<br />

für alle<br />

-Anzeige-<br />

Pflege ist<br />

Vertrauenssache<br />

Hauskrankenpflege<br />

Ekkehard-Steffen Müller<br />

exam. Krankenpfleger<br />

auf dem Dachboden des “Kliemt’schen Hofes”.<br />

Was viele Leute nicht wissen, ist, dass<br />

der wirksamste Stoff im Rauch das Kreosot<br />

ist. Kreosot ist eine ölige, durchdringend<br />

riechende Flüssigkeit,<br />

welche zum<br />

Entseuchen und Imprägnieren<br />

von Holz<br />

verwendet wird.<br />

Die Herstellung<br />

von normalen und<br />

speziellen Fettsorten<br />

wird nach<br />

alten Hausrezepten<br />

demon-<br />

Sechsstädteplatz 2 • 02826 Görlitz • Tel.: 0 35 81/ 40 08 56


-Anzeige-<br />

ste drehen. Das Dorfmuseum bietet natürlich<br />

auch Führungen an, wie z.B. die ganz<br />

exquisite Sonderausstellung “Feder, Papier<br />

und Tinte”, die zu<br />

besichtigen war.<br />

Weihnachtlich<br />

gestimmt, begann<br />

man den Advent<br />

im Dorfmuseum<br />

natürlich mit<br />

e i n e m We i h -<br />

nachtsmarkt.<br />

Auch diesmal beschäftigte<br />

sich der<br />

Weihnachtsmann<br />

am 30. November<br />

wieder mit unseren<br />

jüngsten Gästen.<br />

Auf der Puppenbühne<br />

zogen dann die Weihnachtsmärchen<br />

wieder Jung und Alt<br />

in ihren Bann.<br />

Die Weihnachtsbäckerei läuft<br />

wie jedes Jahr auf Hochtouren<br />

und die Plätzchenwünsche<br />

wurden allesamt erfüllt. Wer<br />

noch nicht alle Geschenke für<br />

den Gabentisch gefunden hat,<br />

kann auf dem Weihnachtsmarkt<br />

alle Dinge selber<br />

basteln und gestalten oder sich<br />

Klassenzimmer um 1900<br />

37<br />

eingehend beraten lassen.<br />

Über den ganzen Monat <strong>Dezember</strong> bis in<br />

das Neue Jahr wird jedermann die Ausstellung<br />

“Auf Stroh<br />

und Heu gebettet”<br />

bewundern<br />

können.<br />

Quelle:Dorfmuseum<br />

Ausstellung<br />

“Feder, Papier<br />

und Tinte”<br />

Zum Gleis 1<br />

Schnellgaststätte mit regionaler Küche<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

Montag - Freitag<br />

6.00 - 18.00 Uhr<br />

Samstag<br />

9.00 - 14.00 Uhr<br />

Familienfeiern bis 30 Personen.<br />

Im Bahnhof Görlitz • Telefon: 0 35 81/ 64 91 85


-Anzeige-<br />

38<br />

Das Kloster St. Marienthal Teil 2<br />

Das Kloster St. Marienthal Teil 2<br />

In unserer letzten <strong>Ausgabe</strong> berichteten wir<br />

wir über das Kloster St. Marienthal während<br />

des 2. Weltkrieges und über die Kriegsfolgen.<br />

Aber nicht nur diesseits der neuen<br />

Grenzlinie kam es infolge der neuen Machthaber,<br />

zu einschneidenden Veränderungen.<br />

Auch das Kloster “Porta coeli” (Himmelspforte)<br />

in Mähren, 1901 von 18 Schwestern<br />

besiedelt, wird wiederum aufgehoben. Die<br />

neuen kommunistischen Machthaber unterbanden<br />

somit das klösterliche Leben in der<br />

Öffentlichkeit. Die Schwestern lebten fortan<br />

als Internierte im eigenen Kloster und<br />

waren zum Aussterben verurteilt. Die Kirche<br />

wurde verfolgt - die Religionsfreiheit<br />

wurde abgeschafft.<br />

1952 kam zu einer der größten Überraschungen.<br />

Der Ministerpräsident der DDR bestätigte<br />

dem Kloster Marienthal schriftlich,<br />

aufgrund des ununterbrochenen Bestehens,<br />

den Status des öffentlichen Rechts. Dieser<br />

Status war dem Kloster vom NS-Regime<br />

aberkannt worden.<br />

1955 wurde das “Caritas-Pflegeheim St. Josef”<br />

für 60 geistig behinderte Frauen und<br />

Mädchen eröffnet. 1978 folgte die Eröffnung<br />

vom “Pater-Kolbe-Hof”, einem Behindertenwohnheim<br />

für geistig behinderte<br />

junge Männer, auf dem Klostergut in Schlegel.<br />

Das Heim wurde unter das Patronat des<br />

hl. Maximilian Kolbe gestellt.<br />

Im Jahre 1984 feierte das Kloster sein 750-<br />

jähriges Bestehen. Am großen Wallfahrtstag<br />

im September begingen die Schwestern<br />

den Gottesdienst vereint mit 25.000 Pilgern<br />

auf der Festwiese unter freiem Himmel.<br />

Diese große Feier unter sozialistischen Verhältnissen<br />

- an der Ostgrenze Deutschlands<br />

- hatte Signalwirkung.<br />

Nach vielen Jahren Leid und Unterdrükkung<br />

begann auch mit der friedlichen Revolution<br />

1989 in Tschechien das Kloster wieder<br />

innerlich und äußerlich zu gedeihen.<br />

Die friedliche Wende 1989 in Deutschland<br />

stellte den Konvent vor neue Herausforderungen<br />

und große Veränderungen, denen<br />

sich die Schwestern mit großer Offenheit<br />

stellten. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen,<br />

die Milchproduktion und die Schafzucht<br />

wurden seit 1991 verpachtet. Der<br />

Waldbesitz ist in der Eigenbewirtschaftung<br />

geblieben. Das zum Klosterwald gehörende<br />

landschaftlich einmalig schöne und reizvolle<br />

Neißetal ist Naturschutzgebiet und wird<br />

von Fußwanderwegen und einem Radwanderweg<br />

durchzogen. Das Kloster hat sich<br />

zur Aufgabe gemacht, den Klosterwald zu<br />

pflegen und zu bewahren. Wirtschaftliche<br />

Interessen stehen im Hintergrund. Der<br />

Wald, der durch Kraftwerksemissionen<br />

OSTRITZER ANTIQUARIAT<br />

Marita Böhmer<br />

J.-Rolle-Str.2 (Ecke Markt/Sparkasse)<br />

02899 Ostritz, Tel./Fax: 03 58 23/8 67 84<br />

Öffnungszeiten: Mi-Fr 15-18, Sa 9-14<br />

Bücher aller Gebiete, Ortsansichten in Grafiken u. AK, Notgeld<br />

Spezialgebiete: OBERLAUSITZ / SCHLESIEN / BÖHMEN<br />

KAUFEN Bücher u. AK bis 1945, Nachlässe, Bibliotheken


stark umweltgeschädigt war, wird jährlich<br />

unterstützt durch die Stiftung “Wald in Not”<br />

und Fördermitteln des Landes Sachsen. Mit<br />

der Förderung der “Deutschen Bundesstiftung<br />

Umwelt” wurde ein Betriebskonzept<br />

für die nächsten Jahrzehnte entwickelt.<br />

1992 gründeten die Schwestern das “Internationale<br />

Begegnungszentrum St. Marienthal”<br />

(IBZ) und stiften dafür die leerstehenden<br />

Wirtschaftsgebäude. Wichtigste Inhalte<br />

sind: Versöhnung, Völkerverständigung im<br />

Dreiländereck über kulturelle und konfessionelle<br />

und Landesgrenzen hinaus. Zweck<br />

vom Internationalen Begegnungszentrum<br />

ist die Förderung der Begegnung<br />

von Menschen<br />

39<br />

ohne Unterschied des Geschlechts, des Alters,<br />

des Standes, der nationalen Herkunft<br />

und der Religion, vorwiegend aus Deutschland,<br />

Polen und der Tschechischen Republik,<br />

in einer Umgebung des Glaubens an<br />

dem Ort, an dem die Grenzen dieser drei<br />

Länder aufeinander treffen. Darin sieht das<br />

IBZ seinen Beitrag zum Frieden, zur Versöhnung<br />

der Religionen und Weltanschauungen<br />

und zur Verständigung der europäischen<br />

Völker und Volksgruppen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Quelle: Kloster St. Marienthal<br />

Mit dem Denkmalschutz eng verbunden!<br />

-Anzeige-


-Anzeige-<br />

40<br />

Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau V<br />

Geschichte der Braunkohle im Revier Görlitz-Zittau V<br />

Der verheerende zweite Weltkrieg war zu<br />

Ende, der Bevölkerung mangelte es an allem<br />

und die Industrie war zerstört. In dieser<br />

Situation erinnerte man sich an den vor 19<br />

Jahren stillgelegten Tagebau in Berzdorf.<br />

Bereits am 8. August 1945 beauftragte die<br />

Stadt Görlitz einen Ingenieur, sich über die<br />

Verhältnisse des stillgelegten Tagebaues zu<br />

informieren, mit dem Ziel, ihn so schnell<br />

wie möglich wieder förderfähig zu machen.<br />

Denn hier lagerten nicht nur dringend benötigte<br />

Brennstoffe für die Industrie und die<br />

Bevölkerung, es konnten damit auch Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Im Ergebnis<br />

der Untersuchung fanden sich bereits am<br />

13. März 1946 am Hochbunker 15 Arbeiter<br />

der Firma Lindemann ein, um mit der Erschließung<br />

des Tagebaues zu beginnen. Das<br />

war die Stunde des Neubeginns, die den<br />

Ausgangspunkt am Hochbunker hatte. Etwa<br />

800.000 m^3 Wasser mussten abgepumpt<br />

werden. War die Bereitstellung von<br />

Arbeitskräften in dieser Zeit kein Problem,<br />

so gestaltete sich die Beschaffung der notwendigen<br />

Pumpen, des Materials und der<br />

Werkzeuge, sowie die Heranführung der<br />

Elektroenergie zu einer schier unlösbaren<br />

Aufgabe. Dem Erfindergeist und dem unermüdlichen<br />

Einsatz der beteiligten Kräfte ist<br />

es zu verdanken, dass bereits am 11. April<br />

Erleben Sie den neuen Opel Vectra Caravan<br />

bei einer persönlichen Probefahrt!<br />

1946 das erste Wasser aus dem gefluteten<br />

Tagebau floss. Noch in den Apriltagen<br />

tauchte der erste Kohlerücken aus dem sinkenden<br />

Wasserspiegel auf. Zur 1. Mai Demonstration<br />

in Görlitz konnten die Kumpel<br />

der Görlitzer Bevölkerung die erste Braunkohle<br />

aus dem Tagebau Berzdorf zeigen.<br />

Der 27. Juni 1946 gilt als der Tag des Wiederbeginns<br />

der Rohbraunkohleförderung<br />

aus dem Tagebau Berzdorf. In der Zeit hatten<br />

hier bereits 80 Personen Arbeit gefunden.<br />

Die alte Nasspresssteinanlage konnte<br />

instand gesetzt werden und ab August 1946<br />

nahm sie die Produktion der Nasspresssteine<br />

wieder auf. Die Braunkohle wurde von<br />

Hand mittels einer Haue aus dem Flöz gebrochen<br />

und in Holzschurren aufgefangen,<br />

aus denen sie nach Bedarf abgezogen wurde.<br />

Der Transport zur Nasspresssteinanlage<br />

und zu den Verbrauchern erfolgt mit Pferdefuhrwerken.<br />

Da es noch keine Waage gab,<br />

musste die Kohlenmenge über Hektoliter<br />

berechnet werden. Die Beschäftigtenzahl<br />

hat sich mit der Einführung der dritten<br />

Schicht in der Rohbraunkohleförderung auf<br />

542 Personen erhöht. Nach Wiederherstellung<br />

des 1927 abgebauten Anschlussgleises<br />

vom Bahnhof Hagenwerder zum Hochbunker<br />

konnte am <strong>24</strong>. Oktober 1946 der erste<br />

Reichsbahnwagen mit Braunkohle beladen<br />

02827 Görlitz/OT Hagenwerder<br />

Tel. (03 58 22)6 00<br />

Telefax (03 58 22) 60 26<br />

Internet www.aco-live.de


41<br />

Transport mit Pferdefuhrwerken<br />

Gutbürgerliches Hotel in der Görlitzer Altstadt<br />

werden. Im Abraum kam im April 1947 der<br />

erste Bagger zum Einsatz, ihm folgten 1948<br />

und 1950 weitere zwei Bagger, im Jahr 1951<br />

nahm der erste Absetzer seinen Betrieb auf.<br />

Der Massentransport im Abraum erfolgte<br />

mit Dampfloks und 5,3 m^3 Kippern, den<br />

sogenannten Kruppkippern. Diese Technik<br />

ermöglichte eine schnelle Leistungssteigerung<br />

im Abraum, die zur Kohlefreilegung<br />

notwendig war. Im April 1953 erfolgte die<br />

Inbetriebnahme des ersten Kohlebaggers<br />

und damit wurde die kraftaufwendige<br />

Braunkohleförderung von Hand endgültig<br />

eingestellt. Mit der Niederbringung des ersten<br />

Schachtes im Jahre 1950 begann die<br />

Untertageentwässerung, die 1961 durch die<br />

Filterbrunnenentwässerung abgelöst wurde.<br />

Mit dem Jahr 1956 beginnt ein weiterer<br />

wichtiger Abschnitt der Tagebauentwicklung,<br />

die Elektrifizierung<br />

des Werkbahnbetriebes.<br />

Die Elektrifizierung<br />

ermöglichte<br />

die Umstellung<br />

des Fahrbetriebes auf<br />

zunächst 16 m^3 Abraum-,<br />

40 t Kohlewagen<br />

und 43 t E-Loks.<br />

In der weiteren Entwicklung<br />

kamen 25 m^3 Abraum-, 56 t<br />

Kohlewagen und 75 t E-Loks auf 900 mm<br />

Spurweite zum Einsatz. Damit waren im Tagebau<br />

die Voraussetzungen für die notwendige<br />

Leistungssteigerung zur stabilen Versorgung<br />

des Kraftwerkes I in Hagenwerder<br />

mit Rohbraunkohle geschaffen. Am 28. Juni<br />

1958 rollte der erste Kohlezug vom Tagebau<br />

Berzdorf in das Kraftwerk Hagenwerder<br />

I. Bereits im Jahre 1963 erfolgt die Inbetriebnahme<br />

des Kraftwerkes Hagenwerder<br />

II und 1973 beginnt der Probebetrieb des<br />

Kraftwerkes Hagenwerder III. Das sind entscheidende<br />

Eckpunkte für die Entwicklung<br />

des Tagebaues Berzdorf, der in den Spitzenzeiten<br />

bis zu 56.000 t Rohbraunkohle pro<br />

Tag an das Kraftwerk liefern musste. Zur<br />

stabilen Sicherung dieser geforderten Lei-<br />

-Anzeige-<br />

• Komfortable Hotelzimmer; IWC - Dusche - TV - Telefon<br />

• Räume für Seminare und Feierlichkeiten aller Art<br />

• Gutbürgerliche Hausmannskost • Biergarten<br />

• Mittags-Mahlzeiten-Dienst außer Haus<br />

Hugo-Keller-Str. 1 • 02826 Görlitz • Tel.: 03581/ 40 33 37 • Fax: 03581/ 40 09 00


42<br />

stungen war eine Reihe von weiteren Maßnahmen<br />

notwendig. So die Ortsverlegung tischen und energetischen Entwicklung<br />

15 Mio. t pro Jahr. Entsprechend der poli-<br />

des Ortes Berzdorf und Schönau-Niederdorf<br />

und der Bau der Hutbergsiedlung, die beschlossen, die weitere Entwicklung im<br />

nach der Wende wurde im März 1990<br />

Verlegung der Pließnitz aus dem Abbaugebiet<br />

und die Einleitung in das neue 6,3 km Tagebau Olbersdorf die Stilllegung bedeu-<br />

Förderraum Zittau einzustellen, was für den<br />

lange Flussbett. Im Jahre 1964 erfolgt der tete. Weitere Maßnahmen für den Tagebau<br />

Zusammenschluss des Baunkohlenwerkes Berzdorf zur Versorgung der Kraftwerke<br />

Berzdorf mit dem Braunkohlenwerk Hagenwerder wurden notwendig: Die<br />

Hirschfelde zum Braunkohlenwerk Oberlausitz.<br />

Die Betriebsteile in Hirschfelde auf einer Strecke von 5 km. Das Abtiefen<br />

Teilverlegung der Bahnlinie Görlitz-Zittau<br />

wurden in der Zeit von 1966 bis 1968 stillgelegt.<br />

Im Tagebau selbst erfolgt ein umriegelung<br />

zwischen der Neiße und dem<br />

der Dichtungswand zur Grundwasserabfangreiches<br />

Investitionsprogramm. Der Gerätepark<br />

wird wesentlich erweitert, es er-<br />

km und einer Tiefe zwischen 30 und 60 m.<br />

Tagebauendstand mit einer Länge von 6,5<br />

folgt die Umstellung des gesamten Tagebaues<br />

vom Zugbetrieb auf Bandbetrieb mit Wohnungen nach Weinhübel und dem Neu-<br />

Die Ortsverlegung Deutsch-Ossig mit 270<br />

einer Gesamtbandlänge von 37 km. Die Personalentwicklung<br />

erreicht im Jahre 1985 wurde im Stadtteil Königshufen im alten<br />

baustandort Kunnerwitz. Die Ortskirche<br />

den Höchststand mit 2916 Personen. Stil wieder aufgebaut. Im gleichen<br />

Am 1.1.1975 wird die bis dahin territorial Zusammenhang wurde die Fernverkehrsstraße<br />

B 99 verlegt. In der Folge wurde das<br />

geleitete Grube “Glückauf” Olbersdorf an<br />

das Braunkohlenwerk Oberlausitz angeschlossen.<br />

Mitte der siebziger Jahre wurde beschlossen. Ende 1997 wurde die letzte<br />

Aus für die Kraftwerke Hagenwerder<br />

beschlossen, den Förderraum Zittau Rohbraunkohle ins Kraftwerk gefahren.<br />

weiterzuentwickeln, um langfristig die Seit der Wiederinbetriebnahme des<br />

Bekohlung der Kraftwerke Hagenwerder zu Tagebaues Berzdorf im Jahre 1946 wurden<br />

sichern. Der Tagebau Olbersdorf sollte zum 675 Mio. m³ Abraum bewegt und 317 Mio. t<br />

Bandtagebau um- und mit größeren Gewinnungsgeräten<br />

ausgerüstet werden. Ziel war Anlagen und Geräte wurde verschrottet.<br />

Braunkohle gefördert. Der größte Teil der<br />

eine Leistungssteigerung von 0,5 Mio. t auf - ENDE -<br />

-Anzeige-<br />

ausitzer Rekord-Briketts<br />

1a - Ware

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!