Schutz und Integrität
Unsere Grundsätze für ein würdevolles Miteinander
Unsere Grundsätze für ein würdevolles Miteinander
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SCHUTZ UND INTEGRITÄT<br />
Unsere Gr<strong>und</strong>sätze für<br />
ein würdevolles Miteinander
Alle Mitarbeitenden von Brüggli<br />
haben ein Recht auf <strong>Schutz</strong> ihrer<br />
<strong>Integrität</strong> am Arbeitsplatz.<br />
Verletzungen der persönlichen <strong>Integrität</strong> von<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern werden bei Brüggli<br />
nicht toleriert. Derartige Grenzver letzungen sind<br />
in verschiedenen Bereichen möglich, auf die in den<br />
folgenden Kapiteln eingegangen wird.
1<br />
Sicherung<br />
der<br />
sexuellen <strong>Integrität</strong><br />
Das Gleichstellungsgesetz vom 1. Juli 1996 sichert<br />
jedem Menschen seine sexuelle <strong>und</strong> geschlechtliche<br />
<strong>Integrität</strong>. Es verbietet jede Diskriminierung<br />
(direkter oder indirekter Art) auf<br />
Gr<strong>und</strong> von Geschlecht, sexueller Ausrichtung,<br />
familiärer Situation <strong>und</strong> Schwangerschaft.<br />
Sexuelle Belästigung ist eine besonders entwürdigende<br />
Form der Diskriminierung. Sie verletzt<br />
die Persönlichkeit <strong>und</strong> Würde des Menschen.<br />
Als sexuelle Belästigung gilt jede Handlung<br />
mit sexuellem Bezug gegenüber einer<br />
Person gleichen oder anderen Geschlechts,<br />
welche von dieser unerwünscht ist.<br />
Beispiele sexueller Belästigung sind:<br />
• Anzügliche Bemerkungen <strong>und</strong> Körperposen<br />
• Bemerkungen über das körperliche Aussehen<br />
• Sexistische Sprüche oder Witze<br />
• Aufdringliche <strong>und</strong> taxierende Blicke<br />
• Vorzeigen von sexuellen Bildern <strong>und</strong> Filmen<br />
auf dem Handy<br />
• Aufhängen von pornografischem Material<br />
• Doppeldeutige mündliche Aufforderungen<br />
• Zudringliche Körperkontakte <strong>und</strong> andere<br />
tätliche Belästigungen (wobei der Empfänger<br />
festlegt, was zudringlich ist)<br />
• Annäherungsversuche verb<strong>und</strong>en mit<br />
Versprechen von Vorteilen oder Androhen<br />
von Nachteilen<br />
• Unerwünschter Körperkontakt<br />
• Sexuelle Kontakte<br />
• Sexuelle Nötigung / Vergewaltigung<br />
Die Geschäftsleitung von Brüggli toleriert keine<br />
derartigen sexuellen Belästigungen. Bei Verstössen<br />
dagegen werden Sanktionen ergriffen.<br />
Betroffene können bei ihrer vorgesetzten Stelle<br />
eine Beschwerde einreichen (siehe Brüggli-<br />
Flyer «Reden wir darüber»).<br />
Wer eine unschuldige Person zu Unrecht beschuldigt,<br />
muss – wenn das arglistig erfolgt<br />
ist – ebenfalls mit Konsequenzen rechnen.
Vorgehen im Alltag:<br />
Ein rücksichtsvoller Umgang untereinander <strong>und</strong><br />
das Respektieren der persönlichen Grenzen verhindert<br />
das Entstehen von <strong>Integrität</strong>sübergriffen.<br />
Es ist deswegen die beste Prävention.<br />
• Alle Personen, die sich belästigt fühlen,<br />
sollen das möglichst sofort deutlich erklären<br />
<strong>und</strong> ablehnen. Das gilt auch im Kontakt zu<br />
Dritten (wie z. B. K<strong>und</strong>en).<br />
• Wer eine Belästigung einer Kollegin oder<br />
eines Kollegen wahrnimmt, soll ihr / ihm zur<br />
Seite stehen.<br />
• Bei Unklarheiten oder Unsicherheiten kann<br />
sich jede/jeder Mitarbeitende, jede / jeder<br />
Betreute, jede / jeder Leitende jederzeit vertrauensvoll<br />
von seiner / seinem Vorgesetzten<br />
beraten lassen.<br />
Beschwerde:<br />
Siehe Flyer «Reden wir darüber»<br />
Ein derartiges Beschwerdegespräch findet<br />
immer in absoluter Vertraulichkeit statt. Am<br />
Ende des Gesprächs wird gemeinsam das<br />
weitere Vorgehen festgelegt.<br />
Strafrechtliches Verhalten:<br />
Sexuelle Übergriffe, die strafrechtliches Verhalten<br />
betreffen, werden in jedem Falle bei der Polizei angezeigt<br />
<strong>und</strong> durch die Strafuntersuchungsbehörden<br />
(Polizei <strong>und</strong> Staatsanwaltschaft) untersucht.<br />
Brüggli unternimmt in derartigen Fällen keinerlei<br />
Voruntersuchungen oder Besprechungen mit<br />
Betroffenen, weil derartige Befragungen <strong>und</strong><br />
interne Untersuchungen von der Strafuntersuchungsbehörde<br />
als Verfahrensbeein flussung<br />
<strong>und</strong> allenfalls Strafvereitelungsversuche betrachtet<br />
werden könnten.<br />
Brüggli toleriert<br />
weder physische noch<br />
psychische Gewalt.
2<br />
Sicherung<br />
der physischen<br />
<strong>und</strong> psychischen <strong>Integrität</strong><br />
Brüggli toleriert auch keine körperliche<br />
Gewalt. Als körperliche Gewalt zu<br />
bezeichnen sind:<br />
• Schläge <strong>und</strong> jede Form von<br />
körperlicher Gewalt<br />
• Gewaltsanktionen im Sinne von<br />
Körperstrafen<br />
• Einschliessen <strong>und</strong> Fixieren<br />
• Verweigerung von Essen <strong>und</strong> Trinken<br />
• Gewaltsames Verabreichen<br />
von Substanzen (z.B. Drogen)<br />
Brüggli schützt alle Partner (Mitarbeitende,<br />
Familienangehörige <strong>und</strong> Drittpersonen) vor<br />
derartigen Gewaltereignissen.<br />
Psychische Gewalt ist oft schwerer zu erkennen<br />
als andere Formen. Deswegen sind wir bei<br />
Brüggli gerade in diesem Bereich besonders<br />
sensibilisiert, aktiv hinzusehen:<br />
Als psychische Gewalt zu bezeichnen sind:<br />
• Beschimpfungen<br />
• Bewusst grobe <strong>und</strong> verletzende<br />
Sprachausdrücke<br />
• Erpressungsversuche<br />
(inkl. emotionale Erpressung)<br />
• Länger andauernde soziale Nichtbeachtung<br />
• Diskriminierendes Verhalten<br />
• Respektloses Verhalten<br />
• Mobbing<br />
• Stalking
3<br />
Sicherung<br />
vor<br />
struktureller Gewalt<br />
Strukturelle Gewalt bezeichnet ungenügende<br />
Rahmenbedingungen, die bei den Betroffenen<br />
zu schweren Problemen führen könnten. Auch<br />
in diesem Bereich will Brüggli die <strong>Integrität</strong><br />
seiner Mitarbeitenden schützen.<br />
Diesem Bereich zuzurechnen sind folgende<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Missachtung der Privatsphäre<br />
• Verweigerung der Wahrnehmung<br />
der eigenen Rechte<br />
• Ungeeignete Betreuungskonzepte<br />
• Willkürliche Regelungen <strong>und</strong> Anweisungen<br />
• Unzulängliche Infrastruktur<br />
• Nichtbeachtung der Sicherung <br />
des Arbeitsplatzes<br />
Kaderangehörige müssen<br />
sich bewusst sein : Sie handeln als<br />
Repräsentanten von Brüggli.
4<br />
Professionelles<br />
Verhalten<br />
zur Sicherung der <strong>Integrität</strong><br />
Kaderangehörige müssen sich stets bewusst<br />
sein, dass sie als Repräsentanten von Brüggli<br />
handeln. Brüggli erwartet eine hohe Professionalität.<br />
Kaderangehörige müssen sich ihrer strukturellen<br />
Machtposition gegenüber den Betreuten<br />
bewusst sein <strong>und</strong> sorgsam damit umgehen.<br />
Kaderangehörige sollen keine Beziehungen mit<br />
Betreuten eingehen, selbst dann nicht, wenn<br />
die Betreuten bereits volljährig sind.<br />
Eine klare Führung verlangt auch, dass die<br />
vereinbarten Regeln konsequent eingehalten<br />
werden <strong>und</strong> Grenzen gesetzt werden, wo das<br />
notwendig ist. In schwierigen Situationen soll<br />
<strong>und</strong> kann bei den vorgesetzten Stellen Hilfe <strong>und</strong><br />
Unterstützung eingeholt werden.<br />
Mit einem Verhaltenskodex für Brüggli können<br />
der gegenseitige Respekt aller optimiert <strong>und</strong><br />
die <strong>Integrität</strong> jeder Person gesichert werden.<br />
I. Siezen oder Duzen:<br />
Die Sie-Form schafft einen grösseren Respekt<br />
als die Du-Form. Deswegen wählen Kaderangehörige<br />
bei neu eintretenden Betreuten in<br />
der Anrede immer die Sie-Form. Abweichungen<br />
von der Sie-Form sind möglich, wenn sich die<br />
Beteiligten länger kennen <strong>und</strong> ein Vertrauensverhältnis<br />
entstanden ist. Gerade bei jüngeren<br />
Klienten, die in der Ausbildung oder einer<br />
Abklärung sind, ist davon aber generell <strong>und</strong><br />
konsequent abzusehen. Die Sie-Form gilt als<br />
Norm bei Brüggli.<br />
II. Höflichkeit in der Sprache:<br />
Die Sprache, die wir bei Brüggli anwenden,<br />
sollte den Partnern spiegeln, dass wir ihnen<br />
Respekt <strong>und</strong> Achtung entgegenbringen – <strong>und</strong><br />
diesen auch für uns gr<strong>und</strong>sätzlich einfordern.<br />
Dabei ist nicht zentral, dass wir möglichst viel<br />
Bitte oder Danke sagen, sondern dass wir darauf<br />
achten, wie wir das sagen. Die Sprachmelodie<br />
ist für die sprachliche Höflichkeit ein zentrales<br />
Element.<br />
III. Komplimente:<br />
Echte Wertschätzung der geleisteten Arbeit wirkt<br />
motivierend. Derartige Rückmeldungen sollten<br />
aber immer arbeitsbezogen sein <strong>und</strong> nicht personenbezogen<br />
abgegeben werden. Ganz besonders<br />
ist darauf zu achten, dass keine Komplimente<br />
über das Aussehen gemacht werden.
IV. Körperkontakt:<br />
Aktiver professioneller Körperkontakt beschränkt<br />
sich auf das Schütteln der Hände bei<br />
der Begrüssung <strong>und</strong> auf notwendige Unterstützungen<br />
im beruflichen Handeln. Körperliche Berührungen<br />
zur Motivation der Betreuten (wie<br />
z.B. Schulterklopfen oder am Arm streicheln)<br />
setzen falsche Signale <strong>und</strong> sind grenzwertig<br />
<strong>und</strong> deswegen zu unterlassen.<br />
V. Kommunikationsdistanz:<br />
Die «normale» Distanz zwischen zwei Kommunikationspartnern<br />
liegt zwischen 1 Meter <strong>und</strong><br />
½ Meter. Wenn man sich beim Kommunizieren<br />
näher kommt, unterschreitet man die Intimitätsdistanz.<br />
Bei Brüggli respektieren wir diese<br />
Intimdistanz ganz bewusst.<br />
VI. Bekleidung:<br />
Kaderangehörige <strong>und</strong> Betreute sollen während<br />
ihrer Arbeit Kleidung tragen, die ihrem Arbeitsauftrag<br />
entspricht. Es ist darauf zu achten, dass<br />
die Bekleidung weder sexuell besonders aufreizend<br />
ist, noch dass sie rassistische oder diskriminierende<br />
Aufdrucke enthält.<br />
VII. Soziale Netzwerke:<br />
Kaderangehörige von Brüggli sind sich der<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken im Umgang mit sozialen<br />
Netzwerken bewusst. Aus diesem Gr<strong>und</strong> empfiehlt<br />
Brüggli, sich nicht in Gruppen mit Betreuten<br />
in sozialen Netzwerken auszutauschen.<br />
VIII. Körperkontakte in<br />
Arbeitspausen <strong>und</strong> im Campus:<br />
Körperkontakte, die über normale Kontakte<br />
hinausgehen (dazu gehören z.B. auch Küssen<br />
<strong>und</strong> intime Zärtlichkeiten), sind auf dem Areal<br />
von Brüggli nicht erwünscht.<br />
IX. Besuch von Wohnungen <strong>und</strong> privaten<br />
Zimmern von / mit Betreuten:<br />
Kaderangehörige sollen gr<strong>und</strong>sätzlich private<br />
Räume von ihren Betreuten nur dann betreten,<br />
wenn das von ihrem beruflichen Auftrag<br />
verlangt wird.<br />
Betreute in die eigene Wohnung mitzunehmen<br />
ist den Kaderangehörigen nicht empfohlen. In<br />
begründeten Fällen kann die vorgesetzte Stelle<br />
eine Ausnahme bewilligen.
X. Kontakte ausserhalb von Brüggli:<br />
Zufällige gesellschaftliche Kontakte von Kaderangehörigen<br />
<strong>und</strong> Betreuten ausserhalb von<br />
Brüggli sind erlaubt. Es ist im Prinzip nicht gestattet,<br />
dass die Freizeit gemeinsam verbracht<br />
wird oder gegenseitige Einladungen erfolgen.<br />
In begründeten Fällen kann die vorgesetzte<br />
Stelle eine Ausnahme bewilligen.<br />
XI. Externe Aufenthalte:<br />
Wenn Kaderangehörige <strong>und</strong> Betreute sich gemeinsam<br />
an einem externen Ort aufhalten (z.B.<br />
bei Exkursionen, Lagern, Weiterbildungen) ist<br />
eine räumliche Trennung von Zimmern, Garderoben<br />
<strong>und</strong> Duschen vorzunehmen. Derartige<br />
externe Aufenthalte sind vorgängig mit der<br />
vorgesetzten Instanz abzusprechen.
®<br />
®<br />
5<br />
Weiterführende<br />
Publikationen<br />
Leitbild & Führungsrichtlinien<br />
Das Leitbild in wenigen Worten – von der<br />
Goldenen Regel bis zu unserer Definition von<br />
Selbstbestimmung <strong>und</strong> Eigenverantwortung.<br />
Dazu sind auch die Führungsrichtlinien thematisiert,<br />
die darlegen, nach welchen Werten sich<br />
Brüggli orientiert.<br />
WAS UNS WICHTIG IST<br />
Leitbild & Führungsrichtlinien<br />
Nicht mit uns!<br />
Brüggli schaut genau hin. Die Publikation «Nicht<br />
mit uns!» sensibilisiert Leitende wie Klienten für<br />
den Umgang mit sexueller Gewalt <strong>und</strong> Mobbing.<br />
NICHT MIT UNS!<br />
Ein Ratgeber gegen sexuelle Belästigung,<br />
Mobbing <strong>und</strong> Diskriminierung am Arbeitsplatz
Reden wir darüber.<br />
Wenn irgendwo der Schuh drückt, kann ein<br />
vertrauliches Gespräch sinnvoll sein. Die Publikation<br />
«Reden wir darüber» zeigt, welche<br />
Instanzen bei Brüggli zuständig sind.<br />
REDEN WIR DARÜBER.<br />
Infos zum Beschwerdeweg bei Brüggli.<br />
Mitarbeitende erhalten diese<br />
Publikationen über ihren Vorgesetzten<br />
oder direkt im Personalbüro.
Wirtschaftlich, aber nicht um jeden Preis.<br />
Sozial, aber nicht auf Kosten anderer:<br />
Brüggli engagiert sich primär für Menschen<br />
mit psychischen oder körperlichen<br />
Problemen <strong>und</strong> bietet gleichzeitig hochwertige<br />
Marktleistungen an.<br />
Mit r<strong>und</strong> 700 Mitarbeitenden <strong>und</strong> unterschiedlichen<br />
Geschäftsbereichen zählt Brüggli<br />
zu den grössten <strong>und</strong> modernsten Ausbildungs<strong>und</strong><br />
Integrationsunternehmen der Schweiz.<br />
1000 Ex./11/2017<br />
Gedruckt bei Brüggli Medien auf Cocoon Blauer Engel,<br />
zertifiziert nach ISO 14001, FSC, EU-Eco-Label<br />
BRÜGGLI<br />
Hofstrasse 5 | CH-8590 | Romanshorn<br />
T +41 71 466 94 94 | F +41 71 466 94 95<br />
www.brueggli.ch