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Kunststoff + Verarbeitung 2022

Jahresfachmagazin für die Kunststoffindustrie mit Special »Oberflächentechnik«. In sieben Rubriken finden Sie Hersteller, Produkte und Dienstleister für die Kunststoff be- und verarbeitende Industrie. Einmalig detaillierte Produktinformationen und umfangreiche Herstelleradressen ermöglichen einen zielgerichteten, schnellen Kontakt zu den Anbietern.

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KUHNFACHMEDIEN<br />

AUSGABE 6 | <strong>2022</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong> +<br />

<strong>Verarbeitung</strong><br />

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INHALT<br />

Editorial<br />

Vom Wunder- zum Problemzum<br />

Wunderstoff........................................ 4<br />

Titelthema<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Sichere Verpackung,<br />

nachhaltig gedacht................................ 6<br />

Innovationen: Praxis + Produkte<br />

Fachbeitrag<br />

Individuelle Lösung<br />

für CFK-Bauteile....................................18<br />

Robert Heller<br />

1 + 1 = 2K<br />

Alternative<br />

zum 2K-Spritzguss................................19<br />

Thilo Hofmann<br />

Hochwertige Konstruktionselemente<br />

für hochwertige<br />

Maschinen...............................................20<br />

Udo Hipp<br />

Offen für Neues.....................................32<br />

Fachbericht<br />

Das Gute konsequent<br />

verbessert................................................34<br />

Martin Denzel<br />

Pump- und Filtersystem<br />

für Farben und Lacke..........................36<br />

Andreas Riedl<br />

Haltbarkeit und Nachhaltigkeit in<br />

Balance.....................................................37<br />

Daniel Schweizer<br />

Dickenmessung in der<br />

<strong>Kunststoff</strong>industrie..............................38<br />

Nico Sauermann<br />

Formfräsen im Grenzbereich............40<br />

Oliver Wirth<br />

Die Zukunft hat begonnen...............41<br />

Michael Brosig<br />

Sensorik überall drahtlos<br />

integrieren..............................................42<br />

Manfred Baumgart<br />

Lösungen für Hotmelt-Anlagen......44<br />

Dr.-Ing. Robert Vaculik<br />

Mit dem Minisensor direkt<br />

in die Heißkanaldüse..........................46<br />

Michael Stöcker<br />

Homogene Mischungen<br />

für feinere Oberflächen.....................47<br />

Sabrina Deininger<br />

Wenn der Akkuschrauber<br />

den Kran ersetzt....................................48<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Energiekosten nachhaltig<br />

ausbremsen............................................50<br />

Erich Timons<br />

Hart am Limit.........................................52<br />

Hannah Betz<br />

Im Sinne von Kreislaufwirtschaft<br />

und Ressourceneffizienz....................53<br />

KUHNFACHMEDIEN<br />

<strong>Kunststoff</strong> +<br />

<strong>Verarbeitung</strong><br />

Rohstoffe | Maschinenbau | Fertigung<br />

AUSGABE 6 | <strong>2022</strong><br />

Susanne Zinckgraf<br />

Palettenweise <strong>Verarbeitung</strong><br />

von PCR-<strong>Kunststoff</strong>-Flakes................70<br />

Nicolas Heck<br />

Eine langjährige<br />

Erfolgsgeschichte.................................72<br />

Fachbeitrag<br />

Arbeitsabläufe<br />

einfach optimieren..............................74<br />

Alexander Huttenlocher<br />

Schnelle, kosteneffiziente<br />

Herstellung von<br />

Zellkontaktiersystemen.....................75<br />

Karsten Weller<br />

Sparsam, integrierbar<br />

und prozesssicher.................................76<br />

Fachbeitrag<br />

Für einen präzisen Schnitt.................77<br />

Julius Moselweiß<br />

Randbeschnitte effizient<br />

einziehen und aufbereiten...............78<br />

ZUR TITELSEITE<br />

Nachhaltigkeit, Effizienz und Umweltschutz<br />

stehen stärker denn je im Fokus. Zukunftsorientierte<br />

Unternehmen haben bereits vor<br />

Jahren erkannt, dass sich eine entsprechende<br />

Unternehmensausrichtung in all diesen Bereichen<br />

lohnt. Ein besonderes Beispiel dafür ist<br />

die Firma Wolf Plastics Verpackungen GmbH.<br />

Mit einer sozial, ökologisch und ökonomisch<br />

verträglich gestalteten Geschäftstätigkeit in<br />

Kombination mit entsprechend innovativen<br />

Verpackungslösungen ist man weltweit<br />

erfolgreich und produziert bereits heute klimaneutral.<br />

Im Bereich der Medienversorgung<br />

hat man zusammen mit dem Energiesparspezialisten<br />

ONI eine Anlagentechnik zur besonders<br />

effizienten und nachhaltigen Kühlenergieerzeugung<br />

auf den Weg gebracht.<br />

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72<br />

122<br />

34<br />

Martina Schierholt<br />

Lösungen für<br />

nachhaltige Produkte.........................80<br />

Roberto Benzi<br />

Schnelle Reinigung<br />

komplexer Heißkanäle.................... 120<br />

Jörg Holzmann<br />

Nachhaltiges Ressourcenmanagement<br />

und<br />

CO2-Reduktion................................... 122<br />

Fachbeitrag<br />

Transparenz steht im Fokus........... 134<br />

Markus Husner<br />

Sicher mit Gewähr............................. 136<br />

Rudolf Hein<br />

Der automatisierte Weg<br />

von der Produktidee<br />

in den Kreislauf.................................. 138<br />

FORUM<br />

Nachhaltig denken,<br />

planen, handeln<br />

Burkhard Rüßmann<br />

Die Chance nutzen...............................10<br />

Dr. Beate Ganter<br />

und Oliver Mersmann<br />

Welchen Beitrag können<br />

Silikone zur CO2- Neutralität<br />

leisten?.....................................................10<br />

Ute Panzer<br />

CO2-Footprint: eine Chance<br />

für die <strong>Kunststoff</strong>industrie...............11<br />

Jürgen B. Weiß<br />

Nachhaltig?<br />

Waren wir immer schon!..................11<br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong><br />

und Gummi<br />

Lohnarbeiten, Zulieferer 17<br />

Formenbau / Werkzeuge,<br />

Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik31<br />

1<br />

2<br />

Michael Krause<br />

Wege zur Steigerung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit............ 140<br />

Special:<br />

Oberflächentechnik<br />

Jochen Merz<br />

Ideenvielfalt in Sachen<br />

Nachhaltigkeit.......................................12<br />

Frank Peter Koch<br />

Fest verankert in der<br />

Unternehmensstrategie....................12<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen<br />

und Anlagen 69<br />

Special<br />

Oberflächentechnik<br />

93<br />

3<br />

Fachbeitrag<br />

Sauberkeit sichert die<br />

Qualität bei der Veredelung von<br />

<strong>Kunststoff</strong>teilen.....................................94<br />

Martina Egger<br />

Pneumatisches vs.<br />

elektrisches Ultraschallschweißen...............................................95<br />

Heiko Blattert<br />

Vom Werkstoff<br />

bis zur Beschichtung............................96<br />

Anne-Laureen Lauven<br />

Atmosphärische<br />

Plasmatechnologie als Schlüssel<br />

zur Ressourcenschonung...................98<br />

Andreas Riedl<br />

Vermeidung von Abfall,<br />

Ausschuss und Deponievolumen..................................................13<br />

Martin Frey<br />

Neuanschaffen<br />

oder Nachrüsten?.................................13<br />

Ludger Wüller<br />

Nachhaltigkeit<br />

zielführend fördern.............................14<br />

Wolfgang Maier<br />

Produkte für die ökologischen<br />

und ökonomischen Anforderungen<br />

der Zukunft............................................14<br />

Automation, Handling<br />

und Logistik 111<br />

Rohstoffe und<br />

Halbfertigfabrikate,<br />

Zusatzstoffe und Additive 119<br />

4<br />

5<br />

Andreas Zeiff<br />

Für sauberes und<br />

kreatives Trennen.............................. 100<br />

Fachbeitrag<br />

Kleine Losgrößen<br />

wirtschaftlich mit Ultraschall<br />

verschweißen...................................... 102<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Nachhaltiger Zauber...........................15<br />

Karl Binder<br />

Gelebter Alltag......................................15<br />

Michael Brosig<br />

Nachhaltig denken<br />

und handeln...........................................16<br />

Service, Dienstleistungen,<br />

IT133<br />

Messen 147<br />

6<br />

Impressum................................................ 132<br />

Inserentenverzeichnis.......................... 160<br />

Michael Rampf<br />

Nachhaltigkeit als<br />

Selbstverpflichtung.............................16<br />

Umweltschutz und<br />

Arbeitsschutz151<br />

7


4 Editorial<br />

Vom Wunder- zum Problemzum<br />

Wunderstoff<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

in wenigen Tagen öffnen sich wieder die<br />

Tore zur »K«, der weltweit führenden Fachmesse<br />

der <strong>Kunststoff</strong>- und Kautschukbranche.<br />

Ihre Premiere hatte die Messe genau<br />

vor 70 Jahren, damals noch als »Wunder<br />

der <strong>Kunststoff</strong>e«, an der sich 270 ausstellende<br />

Unternehmen aus Deutschland beteiligten.<br />

Und <strong>Kunststoff</strong> war zur Zeit des<br />

Wirtschaftswunders tatsächlich auch ein<br />

Wunderstoff, es gab kaum einen Bereich,<br />

den der formbare und billige Werkstoff in<br />

den folgenden Jahrzehnten nicht erobern<br />

konnte.<br />

70 Jahre später ist aus dem Wunderstoff<br />

ein Problemstoff geworden – und zwar<br />

global. Die Problematik rund um Mikroplastik<br />

und vermüllte Meere sowie Landschaften<br />

muss ich Ihnen nicht schildern,<br />

diese kennen Sie zur Genüge. Wir wissen,<br />

dass in den sieben Jahrzehnten vieles aus<br />

dem Ruder lief. Dabei ist nicht nur der<br />

Werkstoff das Problem, sondern vor allem<br />

der achtlose Umgang damit. Denn <strong>Kunststoff</strong><br />

ist und bleibt ein Wunderstoff, ohne<br />

den Lösungen für Leichtbau, 3D-Druck und<br />

Digitalisierung nicht möglich wären.<br />

Nachhaltig denken, planen …<br />

Bereits vor über 300 Jahren prägte der<br />

sächsische Oberberghauptmann Carl von<br />

Carlowitz den Begriff Nachhaltigkeit, indem<br />

er verlangte, nur die Menge Holz zu<br />

nutzen, die durch planmäßige Aufforstung<br />

wieder nachwachsen kann. Das Wohl der<br />

Forstwirtschaft war dabei nicht das primäre<br />

Ziel, sondern ein Ausweg aus der Holznot,<br />

denn Holz fehlte damals dem Bergbau zur<br />

Energiegewinnung und für den Ausbau<br />

der Stollen. Es hat daher auch noch lange<br />

Jahre gedauert, bis Waldbesitzern klar wurde,<br />

dass sie ohne langfristiges Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Gefahr liefen, erhebliche<br />

Vermögenswerte zu vernichten.<br />

Im Jahr 1987 veröffentlichte die World<br />

Commission on Environment and Development<br />

(WCED) den nach ihrer Vorsitzenden<br />

Gro Harlem Brundtland bezeichneten Bericht<br />

»Our common future«, der den modernen<br />

Nachhaltigkeitsbegriff definierte:<br />

»Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung,<br />

die die Bedürfnisse der Gegenwart<br />

befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige<br />

Generationen ihre eigenen Bedürfnisse<br />

nicht befriedigen können.« Auch hier<br />

hat es lange gedauert, bis die Menschheit<br />

verstanden hat, dass sie Gefahr läuft, sich<br />

ohne nachhaltiges Verhalten die Lebensgrundlagen<br />

selbst zu entziehen.<br />

… und handeln<br />

Die <strong>Kunststoff</strong>industrie hat mittlerweile<br />

das Thema Kreislaufwirtschaft ganz oben<br />

auf die Agenda gesetzt. Die Betriebe nehmen<br />

ihre Verantwortung wahr und suchen<br />

strategische Wege zur Transformation in<br />

Richtung nachhaltiges Unternehmen. Den<br />

roten Faden für die diesjährige Ausgabe<br />

haben wir daher »nachhaltig denken, planen,<br />

handeln« genannt. Gleich im Forum<br />

ab Seite 10 geben 14 Persönlichkeiten aus<br />

der Branche Einblick in die Nachhaltigkeitsstrategie<br />

ihrer Unternehmen, und im Titelthema<br />

lesen Sie ab Seite 6, wie aus einem<br />

Kilowatt Stromleistung mehr als 5,3 Kilowatt<br />

nutzbare Kälteleistung erzeugt werden.<br />

Der Beitrag auf Seite 122 gibt Anregungen,<br />

wie CO2-Reduktion mithilfe biobasierter<br />

Polymere gelingen kann, und durch eine<br />

neue Technologie, die auf Seite 70 beschrieben<br />

wird, kann bei der <strong>Verarbeitung</strong><br />

von <strong>Kunststoff</strong>-Flakes gleich ein kompletter<br />

Prozessschritt eingespart werden, denn das<br />

Rezyklat wird ohne Granulierung im Spritzgießprozess<br />

verarbeitet.<br />

Auf Seite 34 wird eine neue Temperiergeräte-Generation<br />

vorgestellt. Diese wurde mit<br />

besonders energieeffizienten Pumpen ausgestattet,<br />

sodass die Leistungsaufnahme<br />

um 85 Prozent verringert werden konnte.<br />

Ein Reinigungsgranulat konnte dazu beitragen,<br />

dass ein Spritzgießer den Farbwechsel<br />

von drei Stunden auf 30 Minuten<br />

verkürzen konnte – mit entsprechenden<br />

Einsparungen bei Energie, Material und<br />

somit auch CO2. Diese spannende Anwendung<br />

finden Sie auf Seite 120.<br />

Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen,<br />

wie aus dem Problemstoff wieder ein Wunderstoff<br />

werden kann. Darüber hinaus entdecken<br />

Sie in dieser Ausgabe viele Produktneuheiten,<br />

die Sie bei der Realisierung Ihrer<br />

Nachhaltigkeitsziele unterstützen.<br />

Und natürlich finden Sie auch auf der »K«<br />

mit circa 3000 Ausstellern und den Schwerpunktthemen<br />

Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung<br />

und Klimaschutz Lösungen für die<br />

aktuellen Herausforderungen und zur Entwicklung<br />

von Geschäftsmodellen, die zur<br />

langfristigen globalen Stabilität beitragen<br />

und so einen nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />

sichern.<br />

Und damit viel Spaß beim Entdecken hier<br />

im Magazin und auf den kommenden Messen.<br />

Wolfgang Jarausch<br />

Redaktion<br />

PS: Einen Rückblick auf 70 Jahre »K« bietet<br />

die Microsite 70years.k-online.de.<br />

Vor 70 Jahren konnte sich noch niemand vorstellen, … wie heute viele Strände aussehen. Die Branche arbeitet daran, … dass sich dies wieder ändert.<br />

…<br />

Bild: Messe Düsseldorf Bild: pixabay/hhach Bild: pixabay/digitalsirpy


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6<br />

Titelthema<br />

Die Produktionsauslastung bei Wolf Plastics ist so hoch, dass jeder Quadratmeter innerhalb<br />

des Gebäudes kostbar ist. Aus diesem Grund wurde die Kühlenergiezentrale in einer aus drei<br />

Modulen bestehenden Container-Kühlanlage untergebracht.<br />

Bilder: ONI<br />

Sichere Verpackung, nachhaltig gedacht<br />

Stärker denn je stehen Nachhaltigkeit, Effizienz und Umweltschutz im Fokus. Speziell energieintensiv produzierende<br />

Unternehmen werden hierzu verstärkt in die Verantwortung genommen. Zukunftsorientierte<br />

Unternehmen haben bereits vor Jahren erkannt, dass sich eine entsprechende Unternehmensausrichtung<br />

in all diesen Bereichen lohnt. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Firma Wolf Plastics Verpackungen GmbH,<br />

ein Unternehmen der Alpla Group. Mit einer sozial, ökologisch und ökonomisch verträglich gestalteten Geschäftstätigkeit<br />

in Kombination mit entsprechend innovativen Verpackungslösungen ist man weltweit erfolgreich<br />

und produziert bereits heute klimaneutral. Im Bereich der Medienversorgung hat man zusammen<br />

mit dem Energiesparspezialisten ONI eine Anlagentechnik zur besonders effizienten und nachhaltigen Kühlenergieerzeugung<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Das Thema Verpackung wird aktuell mit<br />

höchster Sensibilität behandelt, denn<br />

Aspekte wie Umweltverträglichkeit, minimierter<br />

Energieeinsatz und die Wiederverwendbarkeit<br />

eingesetzter Materialien<br />

bei der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung erfahren<br />

höchste Aufmerksamkeit. Daraus resultiert<br />

die Notwendigkeit, in der gesamten<br />

Prozesskette von der Entwicklung über die<br />

Produktion bis zum zweiten Lebenszyklus<br />

einen ganzheitlichen Ansatz in allen betroffenen<br />

Bereichen zu berücksichtigen.<br />

Dafür ist nicht nur ein umfassendes Wissen<br />

rund um Systeme und Produkte an<br />

sich, sondern auch das besondere Knowhow<br />

in Richtung Energieeinsatz, Energieverwendung<br />

und die Wahl von zukunftssicheren<br />

Energiesystemen erforderlich.<br />

Die Entscheidung zu einer Energieoptimierungsmaßnahme<br />

hat die Geschäftsführung<br />

bei Wolf Plastics unter der Maßgabe<br />

auf den Weg gebracht, dass eine höchstmögliche<br />

Effizienz erzielt und darüber<br />

hinaus die Systemtechnik auf zukünftig<br />

zu erwartende Erfordernisse ausgerichtet<br />

wird. In enger Zusammenarbeit mit den<br />

Autor:<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Marketing und Vertrieb<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

51789 Lindlar<br />

www.oni.de<br />

Verantwortlichen bei Wolf Plastics wurde<br />

von ONI ein Energiekonzept entwickelt,<br />

das nach bisherigen Erkenntnissen als in<br />

der Branche einmalig zu bezeichnen ist.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Titelthema<br />

7<br />

Mit moderner Maschinen- und Weiterverarbeitungstechnik entstehen Produkte, die nachhaltig gedacht sind und für eine sichere Verpackung von sensiblen<br />

Inhalten sorgen.<br />

Energetische und umwelttechnische Aspekte<br />

wurden hier besonders berücksichtigt<br />

und anlagentechnisch umgesetzt.<br />

Energieeinsatz im Fokus<br />

»Eine hohe Versorgungssicherheit, ein<br />

möglichst niedriger Energieeinsatz und<br />

ein zukunftssicheres Energiekonzept standen<br />

für uns bei der Konzeptfindung auf<br />

der Agenda. Gemeinsam mit den ONI-<br />

Fachleuten haben wir ein ganzheitliches<br />

Versorgungskonzept entwickelt, das auf<br />

das Anforderungsprofil unserer Produktionsbedingungen<br />

maßgeschneidert und<br />

für die zu erwartenden Herausforderungen<br />

in Sachen Verfügbarkeit bzw. optimierte<br />

Nutzung von Primärenergieträgern<br />

ausgerichtet wurde«, beschreibt Marco<br />

Mayer als Projektverantwortlicher die Projektplanung.<br />

Wolf Plastics hat sich auf die Herstellung<br />

von leichten, besonders stabilen und<br />

sicheren Verpackungslösungen spezialisiert,<br />

zum Beispiel für die Lebensmitteloder<br />

Farbenindustrie. Besonderes Augenmerk<br />

wird bei allen Produkten auf einen<br />

möglichst niedrigen Energieeinsatz und<br />

eine bestmögliche Wiederverwertbarkeit<br />

der eingesetzten Materialien gelegt. Produziert<br />

wird mit den Verfahren Spritzguss<br />

und Blasextrusion. Im Produktionsbereich<br />

Spritzguss werden im österreichischen<br />

Kammern auf 14 und in der gesamten Firmengruppe<br />

mit Standorten in Österreich,<br />

Ungarn und Rumänien auf 40 Maschinen<br />

mit Schließkräften von 500 bis 8500 Kilonewton<br />

Eimer in verschiedenen Konfigurationen<br />

und für ganz unterschiedliche<br />

Anwendungen gefertigt. Im Bereich der<br />

Blasextrusion werden am Standort Kammern<br />

auf fünf Maschinen Kanister mit<br />

einem Inhalt von drei bis 30 Liter gefertigt,<br />

die für die Aufnahme verschiedener<br />

Flüssigkeiten geeignet sind. Mit diesem<br />

breitgefächerten Produktportfolio in hoher<br />

Qualität, einem sehr großen System-<br />

Know-how und einem hochmotivierten<br />

und vor allem engagierten Team gehört<br />

man zu den ersten Adressen in diesem<br />

Branchenbereich.<br />

Zukunftssicheres Kältekonzept<br />

Die unterschiedlichen Produktionsbereiche,<br />

Prozesse und Maschinen verlangen<br />

eine kontinuierlich sichere Versorgung mit<br />

Kühlwasser in einem auf das jeweilige Anforderungsprofil<br />

abgestimmten Temperaturniveau.<br />

Das Grundkonzept der Kühlwasserversorgung<br />

sieht im Bereich der Kühlwassererzeugung<br />

bei Wolf Plastics eine Kombination<br />

von drei Kühlturmanlagen mit je einer<br />

Rückkühlleistung von 700 Kilowatt sowie<br />

drei wassergekühlten Kältemaschinen mit<br />

je einer Kühlleistung von circa 400 Kilowatt<br />

vor. Neben der besonderen Effizienz, die<br />

dieses Anlagenkonzept bietet, ist hier die<br />

Nachhaltigkeit der eingesetzten Kältemaschinentechnik<br />

bzw. des eingesetzten Kältemittels<br />

zu betonen und hervorzuheben.<br />

Mit der Verordnung (EU) Nr. 517/2014<br />

über fluorierte Treibhausgase ergeben sich<br />

für Betreiber von Maschinen und Anlagen,<br />

die mit Kältemitteln befahren werden, einige<br />

besonders zu berücksichtigende Faktoren.<br />

Die sogenannte F-Gas-Verordnung<br />

soll letztendlich einen Beitrag leisten, um<br />

die Emissionen der Industrie bis zum Jahr<br />

2030 um 70 Prozent gegenüber 1990 zu<br />

verringern.<br />

Die konkretisierte Zielsetzung lautet: Durch<br />

die neuen Regelungen sollen die Emissionen<br />

fluorierter Treibhausgase (F-Gase) in<br />

der EU um 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent<br />

auf 35 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent<br />

gesenkt werden. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen wird der Einsatz von Kältemitteln,<br />

die ein hohes Treibhausgaspotenzial


8<br />

Titelthema<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Hocheffiziente Kältemaschinentechnik<br />

mit dem Kältemittel R515B bildet die<br />

Grundlage für ein zukunftssicheres Kältekonzept.<br />

(GWP) aufweisen, verboten oder eingeschränkt.<br />

Um bereits jetzt den zu erwartenden<br />

Umweltschutzvorgaben einen Schritt<br />

voraus zu sein, wurden von der Projektleitung<br />

entsprechende Forderungen an die<br />

Anlagentechnik formuliert.<br />

Durch den Einsatz des nicht brennbaren<br />

Kältemittels R515B, das mit einem sehr<br />

niedrigen GWP von 299 aufwartet, in Verbindung<br />

mit einer hocheffizienten Maschinentechnik<br />

wird man dem gestellten<br />

Anforderungsprofil in bestmöglicher Weise<br />

gerecht. Da bei Wolf die Produktionsmaschinen<br />

im Volllastbetrieb rund um die<br />

Uhr laufen, ist ein hoher Wirkungsgrad der<br />

Kältemaschinen auch bei maximaler Auslastung<br />

gefordert. Die gewählte Kältemaschine-Kältemittel-Kombination<br />

− ausgeführt<br />

als wassergekühlte Variante − bietet<br />

dafür bestmögliche Voraussetzungen.<br />

Maximal effizient kühlen<br />

Für den Produktionsbereich Spritzguss<br />

mit 14 Maschinen ist zur energieeffizienten<br />

Versorgung ein Zweikreis-Kühlsystem<br />

erforderlich. Bereitzustellen sind für die<br />

Werkzeugkühlung im ersten Bauabschnitt<br />

circa 500 Kilowatt Kühlleistung. Die Werkzeuge<br />

werden mit einer konstanten Temperatur<br />

von zwölf Grad Celsius angefahren,<br />

um möglichst kurze Zykluszeiten bei hoher<br />

Produktqualität realisieren und das Risiko<br />

einer Taupunktunterschreitung am Werkzeug<br />

ausschließen zu können. Geliefert<br />

wird dieses Kaltwasser über einen Kühlkreis,<br />

der abgekoppelt über einen Wärmeaustauscher<br />

von den wassergekühlten Kältemaschinen<br />

versorgt wird.<br />

Für die maschinentechnische Kühlung der<br />

hydraulischen Spritzgießmaschinen ist eine<br />

Leistung von 800 Kilowatt erforderlich,<br />

die ein Kühlkreis liefert, der ebenfalls abgekoppelt<br />

über einen Wärmeaustauscher<br />

von den Kühltürmen gespeist wird. Für<br />

den Produktionsbereich Extrusion ist die<br />

Bereitstellung von circa 300 Kilowatt Kühlleistung<br />

mit einer konstanten Temperatur<br />

von neun Grad Celsius erforderlich. Auch in<br />

diesem Fall wird das Kaltwasser über einen<br />

Kühlkreis geliefert, der abgekoppelt über<br />

einen Wärmeaustauscher von den wassergekühlten<br />

Kältemaschinen gespeist wird.<br />

Um zu jeder Zeit eine ausreichende Versorgung<br />

mit Kaltwasser zwischen neun und<br />

zwölf Grad Celsius sicherstellen zu können,<br />

ist eine primäre Kühlwassertemperatur<br />

aus der Kältemaschine von sieben Grad<br />

Celsius notwendig. Selbst bei dieser niedrigen<br />

Kühlwassertemperatur und einem<br />

Volllastbetrieb der Maschinen erreicht die<br />

Kältemaschinentechnik einen COP-Wert<br />

von mehr als 5,3 bei einer Rückkühlwassertemperatur<br />

von 30 Grad Celsius. Das heißt,<br />

dass bei diesen Betriebsbedingungen aus<br />

einem Kilowatt Stromleistung mehr als 5,3<br />

Kilowatt nutzbare Kälteleistung erzeugt<br />

werden.<br />

Mit der Kühlung heizen<br />

Für die Wärmeversorgung eines Industriebetriebs<br />

mit mehreren tausend Quadratmetern<br />

Nutzfläche braucht man in den<br />

Übergangs- und Wintermonaten einiges<br />

an Primärenergie in Form von Heizöl oder<br />

Erdgas. Daraus resultieren zwangsläufig<br />

Energiekosten, welche gerne vermieden<br />

werden würden. Um diese Problematik zu<br />

reduzieren, wurde bereits bei der Projektplanung<br />

die Nutzbarkeit vorhandener Abwärmequellen<br />

berücksichtigt.<br />

Da die Mehrfachnutzung von einmal eingesetzten<br />

Primärenergien ein wesentlicher<br />

Teil des Leistungsspektrums der ONI-<br />

Wärmetrafo GmbH ist, wurde passend zur<br />

Aufgabenstellung eine entsprechende<br />

Lösung erarbeitet. Konkret sieht die Lösung<br />

vor, dass eine der installierten Kältemaschinen<br />

in den Wintermonaten als<br />

Wärmepumpe genutzt wird. Im Gegensatz<br />

zum Einsatz einer solchen Technik<br />

im Privathaushalt wird bei Wolf Plastics<br />

in den Übergangs- und Wintermonaten<br />

sowohl die Kälteenergie für die Produktion<br />

als auch die Wärmeenergie für die


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Titelthema<br />

9<br />

am Standort in Kammern ausgesprochen<br />

attraktiv. So werden im Jahresdurchschnitt<br />

Außenlufttemperaturen von fünf Grad Celsius<br />

und weniger an circa 85 Tagen im Jahr<br />

erreicht. Durch den Kühlturm lassen sich in<br />

dieser Zeit die Kühlwassertemperaturen<br />

von circa sieben Grad Celsius erzielen, um<br />

das erforderliche Kühlenergieniveau für<br />

die Maschinen in der Produktion zur Verfügung<br />

stellen zu können. Da die Kühltürme<br />

für die Rückkühlung der Kältemaschinen in<br />

dieser Zeit außer Betrieb sind, schlägt die<br />

Stromeinsparung bei Abschaltung der Kältemaschinen<br />

und Ersatzbetrieb durch die<br />

Kühltürme einhundertprozentig zu Buche.<br />

Resümee<br />

Auf mit Pfeilern abgestützten Fundamenten wurden in luftiger Höhe die drei Module der ONI-Container-Kühlanlage<br />

zu einer Einheit zusammengesetzt. Hier wird das zweite Modul der Anlage millimetergenau<br />

eingepasst<br />

»Wir sind ein innovatives Unternehmen,<br />

das nachhaltig ausgerichtet ist und auch<br />

in Sachen Energieversorgung zukunftsorientierte<br />

Wege geht. Gemeinsam mit den<br />

Fachleuten von ONI haben wir ein Energieversorgungskonzept<br />

umgesetzt, das hinsichtlich<br />

Effizienz und Zukunftssicherheit<br />

bestmöglich ausgerichtet ist«, schließt der<br />

Projektverantwortliche Marco Mayer. »Damit<br />

sind wir bereits heute für die steigenden<br />

ökologischen Anforderungen und die<br />

zu erwartenden Kostenbelastungen aufgrund<br />

steigender Energiepreise gerüstet.<br />

Darüber hinaus leisten wir damit sowohl<br />

einen Beitrag zum Umweltschutz als auch<br />

zu unserer Wettbewerbsfähigkeit.«<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Wolf Plastics Verpackungen GmbH<br />

8773 Kammern/Österreich<br />

www.wolfplastics.at<br />

Die komplette Einheit bringt mehr als 300 Tonnen Betriebsgewicht auf die Waage. Zur Aufstellung<br />

der drei Rückkühlwerke wurde platzsparend das Dach der Container genutzt.<br />

Heizung genutzt. Diese Art der Nutzung<br />

von Abwärme für Heizzwecke stellt sich<br />

als überaus wirtschaftlich dar. Die aktuelle<br />

Situation am Energiemarkt zeigt einmal<br />

mehr, dass die Verantwortlichen bei Wolf<br />

Plastics in Zusammenarbeit mit den Fachleuten<br />

der Firma ONI ein zukunftsfähiges<br />

Versorgungskonzept umgesetzt haben.<br />

Allein bei Betrieb dieser einen Wärmepumpe<br />

stehen dem Heizsystem mehr als<br />

460 Kilowatt Heizleistung mit einer Heizwassertemperatur<br />

von 65 Grad Celsius zur<br />

Verfügung. Unter Berücksichtigung eines<br />

Gesamtheizwärmebedarfs von 800 Kilowatt<br />

lassen sich mit dieser Leistung mehr<br />

als 85 Prozent der erforderlichen Jahresnutzung<br />

der Heizung abdecken.<br />

Kostenlose Effizienzerhöhung<br />

Ein Stück zusätzliche Energieeffizienz lässt<br />

sich bei Wolf Plastics durch eine besondere<br />

Art der Winterentlastung erzielen. Der Ansatz<br />

dabei ist, dass selbst die installierten,<br />

sehr effizient arbeitenden Kältemaschinen<br />

immer noch einen nennenswerten Anteil<br />

an Stromeinsatz im Winter benötigen und<br />

für die Rückkühlung eine entsprechende<br />

Kühlturmleistung erforderlich ist. Dieser<br />

Stromeinsatz lässt sich noch einmal dadurch<br />

reduzieren, dass das Kaltwasser für<br />

die Versorgung der Wärmeaustauscher<br />

direkt von den Kühltürmen angeliefert<br />

wird und nicht über den Umweg einer Kältemaschine.<br />

Die Bedingungen dafür sind<br />

Unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wurden<br />

diese Verpackungseimer gefertigt und gehen<br />

von hier aus auf die Reise zu den Kunden in der<br />

Region und darüber hinaus.


10 FORUM Nachhaltig denken, planen, handeln<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Die Chance nutzen<br />

Burkhard Rüßmann<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

59846 Sundern<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Bild: L&R<br />

Steigende Energiepreise, Fachkräftemangel,<br />

Knappheit an diversen Zulieferteilen<br />

vom Verpackungsmaterial<br />

bis zum Mikrochip: Es gibt genügend<br />

Aufgabenfelder, an denen sich die Unternehmen<br />

der <strong>Kunststoff</strong>industrie heute<br />

abarbeiten müssen. Und dann kommt<br />

noch die Mahnung zur Nachhaltigkeit.<br />

Der ökologische Fußabdruck von <strong>Kunststoff</strong>en<br />

wird kritisiert und die Menge von<br />

Mikroplastik in den Weltmeeren hochgerechnet.<br />

Außerdem werden immer mehr<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeiter von ihren Kunden<br />

aufgefordert, die CO2-Bilanz jedes einzelnen<br />

produzierten Spritzgussteils zu ermitteln.<br />

Jawohl, das bindet Zeit und Arbeitskraft<br />

und »rentiert« sich nicht in einem absehbaren<br />

Zeitraum. Aber es ist, davon bin ich<br />

überzeugt, langfristig der richtige Weg.<br />

Wir müssen handeln und nachhaltiger<br />

wirtschaften. Und das sollten wir nicht als<br />

Belastung ansehen, sondern als Chance.<br />

Denn das Thema Nachhaltigkeit wird uns<br />

– völlig zurecht – weiter begleiten. Wer<br />

möglichst schnell die besten Lösungen<br />

und Technologien für die nachhaltige<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeitung entwickelt und<br />

auf den Markt bringt, kann einen Wettbewerbsvorsprung<br />

erlangen − und damit<br />

gleichzeitig etwas für den Umweltschutz<br />

tun.<br />

Also: Nehmen wir die Herausforderung<br />

an! Es lohnt sich nicht nur für die Allgemeinheit,<br />

sondern auch für die eigene<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Wir haben zum<br />

Beispiel schon sehr frühzeitig Kälteanlagen<br />

mit natürlichen Kältemitteln entwickelt,<br />

die kein Ozonabbaupotenzial haben<br />

und sich auch durch ein extrem niedriges<br />

Treibhauspotenzial auszeichnen. Davon<br />

profitieren wir jetzt.<br />

Und: Zu unseren Kunden gehören viele<br />

<strong>Kunststoff</strong> verarbeitende Unternehmen,<br />

die zum Beispiel wirklich gute Ideen für<br />

die Kreislaufwirtschaft von Materialien<br />

und Produkten entwickeln. Das ist der<br />

richtige Weg. Wenn wir ihn konsequent<br />

gehen, leisten wir nicht nur einen Beitrag<br />

zu einer weiterhin lebenswerten Umwelt<br />

(auch für unser »Wappentier«, den Eisbären),<br />

sondern können diese Ideen auch<br />

exportieren und als Unternehmen nachhaltig<br />

erfolgreich sein.<br />

Welchen Beitrag können Silikone<br />

zur CO2- Neutralität leisten?<br />

Nachhaltigkeit ist ein Megatrend mit<br />

Transformationspotenzial für Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Das zentrale<br />

Nachhaltigkeitsthema ist der Weg zur<br />

CO2-Neutralität, und der Green Deal der<br />

Europäischen Kommission ist eine ambitionierte<br />

Agenda mit dem Ziel, die EU bis<br />

2050 zu einem klimaneutralen Kontinent<br />

zu machen. Silikone sind dabei entscheidende<br />

Materialien für Technologien, die<br />

CO2-Neutralität ermöglichen.<br />

Technologien zur Erzeugung von erneuerbaren<br />

Energien sind kaum vorstellbar<br />

ohne Silikonadditive. Darüber hinaus sind<br />

Silikone bedeutende Dichtstoffe und Additive<br />

für Dämmmaterial zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz von Gebäuden. Vor<br />

allem mit dem Ausbau der Elektromobilität<br />

gewinnen Silikonelastomere weiter<br />

an Bedeutung und tragen daher zur<br />

Nachhaltigkeit bei. Durch neue Entwicklungen<br />

helfen Silikonelastomere dabei,<br />

die Transformation vom Verbrennungsmotor<br />

zu alternativen Antrieben weiter<br />

voranzutreiben. Bei batteriebetriebenen<br />

Fahrzeugen werden die Kabel und Stecker<br />

immer höheren Spannungen und<br />

Ladeströmen ausgesetzt. Es wird daher<br />

ein Material benötigt, das zuverlässig seine<br />

Isolationseigenschaften bei immer höheren<br />

Temperaturen, aber auch in einem<br />

sehr breiten Temperaturbereich erfüllt.<br />

Silikonelastomere spielen auch bei der<br />

Abdichtung von Brennstoffzellen eine<br />

wichtige Rolle. Thermisch leitfähige und<br />

hitzebeständige Silikonelastomere sowie<br />

niedrigviskose Vergussmassen unterstützen<br />

die Elektrifizierung der Fahrzeuge in<br />

weiteren Komponenten, die gleichzeitig<br />

eine Funktion von Dichten, Dämpfen,<br />

elektrischer Isolation und Dissipation<br />

übernehmen.<br />

Um die positive CO2-Bilanz von Silikonen<br />

zu quantifizieren, hat die Industrievereinigung<br />

CES-Silicones Europe eine<br />

Studie in Auftrag gegeben. Diese fand<br />

heraus, dass der Einsatz von wichtigen<br />

Silikon- und Silan-Anwendungen Einsparungen<br />

hinsichtlich Energie und Treibhausgasemissionen<br />

ermöglicht, welche<br />

die Belastungen durch Produktion und<br />

Entsorgung um den Faktor 9 aufwiegen<br />

Bilder: Momentive<br />

Dr. Beate Ganter<br />

Regional Marketing Manager<br />

Oliver Mersmann<br />

Global Director Government & Industry<br />

Relations<br />

Momentive Performance Materials GmbH<br />

59616 Köln<br />

www.momentive.com<br />

(B. Brandt, E. Kletzer, H. Pilz, D. Hadzhiyska,<br />

P. Seizov, Executive Summary Silicon<br />

Chemistry Carbon Balance Study: An Assessment<br />

of Greenhouse Gas Emissions<br />

and Reductions, (2012), SIL_exec-summary_en.pdf<br />

(silicones.eu) (11.10.2021)


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

FORUM<br />

Nachhaltig denken, planen, handeln<br />

11<br />

CO2-Footprint: eine Chance<br />

für die <strong>Kunststoff</strong>industrie<br />

Die steigenden Energie- und Rohmaterialpreise<br />

stellen die <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter<br />

vor neue Herausforderungen.<br />

Eine noch schnellere Reduktion<br />

des CO2-Footprints verschafft Spielraum<br />

und macht es nicht nur wichtig, sondern<br />

auch wirtschaftlich attraktiv, nachhaltig zu<br />

denken, zu planen und zu handeln.<br />

Den Verarbeitern steht ein breites Spektrum<br />

an ausgereiften sowie praxisbewährten<br />

Technologien und Lösungen zur Verfügung,<br />

die dazu beitragen, den Energie- und<br />

Rohmaterialeinsatz zu senken. Jetzt geht<br />

es darum, dieses noch umfangreicher einzusetzen.<br />

Als Spritzgießmaschinenbauer<br />

und Systemlöser übernimmt Engel Verantwortung<br />

für drei Bereiche: die Gesamteffizienz<br />

der Spritzgießproduktionszelle,<br />

die Digitalisierung der Spritzgießprozesse<br />

und die Kreislaufwirtschaft unterstützende<br />

<strong>Verarbeitung</strong>stechnologien. Ziel ist es, das<br />

noch immer vorherrschende Downcycling<br />

von Materialien durch ein Re- oder sogar<br />

Upcycling abzulösen.<br />

Unterstützung findet das Upcycling-Ziel<br />

durch die enge Zusammenarbeit der Unternehmen<br />

entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Von der Rohmaterialerzeugung über die<br />

<strong>Verarbeitung</strong> bis zum Recycling und noch<br />

weiter in Richtung Handel und Konsument<br />

vernetzen sich die Marktteilnehmer auf horizontalen<br />

Plattformen, um Informationen<br />

und Daten auszutauschen. Die »R-Cycle«-<br />

Initiative, bei der auch wir Mitglied sind,<br />

verfolgt genau dieses Ziel. Mit digitalen<br />

Produktpässen schafft sie die Grundlage<br />

für einen hochwertigen Recyclingprozess,<br />

indem bereits bei der Produktherstellung<br />

recyclingrelevante Informationen automatisch<br />

erfasst werden. Voraussetzung für<br />

das Schließen von Werkstoffkreisläufen ist<br />

Informationstransparenz über die gesamte<br />

Wertschöpfungskette, der Kreislauf von<br />

Informationen. Nur wenn man weiß, was<br />

man verarbeitet, kann man die gewünschten<br />

Produkteigenschaften sicherstellen.<br />

Damit die Prozesskette lückenlos funktioniert,<br />

ist es aber auch wichtig, dass jeder<br />

einzelne Schritt innerhalb des Gesamtprozesses<br />

wirtschaftlich ist. Ohne Ökonomie<br />

Ute Panzer<br />

Vice President Marketing<br />

and Communications<br />

Engel Austria GmbH<br />

4311 Schwertberg/Österreich<br />

www.engelglobal.com<br />

Bild: Engel<br />

gibt es keine Ökologie. An dieser Stelle<br />

schließt sich der Kreis zur Optimierung von<br />

Energieverbrauch, CO2-Bilanz und damit<br />

der Kostenstruktur. Die <strong>Kunststoff</strong>industrie<br />

muss schnell handeln und die Chancen<br />

nutzen, die die innovativen Technologien<br />

eröffnen.<br />

Nachhaltig? Waren wir immer schon!<br />

»Das haben wir schon immer so gemacht.«<br />

Dieser Satz ist meistens<br />

Ausdruck einer Abwehrhaltung<br />

gegen Veränderung. Bei Weiss hingegen<br />

hat nachhaltiges Handeln eine lange Tradition.<br />

Unser Unternehmen ist seit 1946<br />

im (bayerischen) Schwabenland beheimatet,<br />

und lange bevor man in der Industrie<br />

von Wertstoffen und Nachhaltigkeit<br />

sprach, legten die Vorfahren in unserer<br />

Region den Grundstein für nachhaltiges<br />

Wirtschaften. Weil sie die sprichwörtlichen<br />

schwäbischen Tugenden pflegten,<br />

zu denen auch die Sparsamkeit gehört,<br />

verwerteten sie das, was die Natur und<br />

die Landwirtschaft hergaben, möglichst<br />

ohne Rückstände.<br />

Dieser anerzogenen Grundhaltung sind<br />

wir seit der Unternehmensgründung<br />

über drei Generationen hinweg treu geblieben<br />

und können daher mit gutem<br />

Gewissen behaupten: Nachhaltig gewirtschaftet<br />

haben wir schon immer − und<br />

dabei reden wir nicht nur vom Recycling<br />

von Materialresten wie Angüssen. Von<br />

Beginn eines Projektes an achten wir<br />

darauf, nicht mehr Material, Ressourcen<br />

und Energie für ein möglichst perfektes<br />

Bild: Weiss<br />

Produkt aufzuwenden als nötig. Das tun<br />

wir, wie man zugeben muss, nicht nur<br />

mit dem Ziel des schonenden Umgangs<br />

mit Ressourcen. Geringer Materialeinsatz<br />

– anders ausgedrückt: Leichtbau – heißt<br />

in der Automobilindustrie auch weniger<br />

Gewicht und (nicht ganz unwichtig in der<br />

Branche) geringere Materialkosten.<br />

Deshalb setzen wir auf Nachhaltigkeit<br />

– in der Entwicklung und Konstruktion<br />

ebenso wie in der Produktion sowie bei<br />

Verpackung und Versand. Dazu gehört,<br />

sortenrein zu konstruieren, damit die<br />

hochwertigen technischen <strong>Kunststoff</strong>e<br />

am Ende des Lebenszyklus rezykliert werden<br />

können. Und: Die von uns entwickelten<br />

Bauteile, die unter anderem in Autos,<br />

Produktionsanlagen sowie Medizingeräten<br />

zum Einsatz kommen, erreichen eine<br />

lange Lebensdauer und sind auch deshalb<br />

nachhaltig.<br />

Dabei verkennen wir nicht, dass sich die<br />

Anforderungen an die Nachhaltigkeit gewandelt<br />

haben. Hier kommt der schwäbische<br />

Erfindergeist ins Spiel: Wir finden<br />

immer wieder Lösungen, die auch in Bezug<br />

auf Lebensdauer, Recyclingfähigkeit<br />

und »Kreislauffähigkeit« vorbildlich sind.<br />

Denn der Kreislaufwirtschaft, davon sind<br />

wir überzeugt, gehört die Zukunft.<br />

Dipl.-Kfm. Jürgen B. Weiß<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH & Co. KG<br />

89257 Illertissen<br />

www.weiss-kunststoff.de


12 FORUM Nachhaltig denken, planen, handeln<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Ideenvielfalt in Sachen Nachhaltigkeit<br />

Das Thema Nachhaltigkeit ist auch in<br />

der <strong>Kunststoff</strong>branche von immer<br />

größerer Bedeutung − unter anderem,<br />

weil beispielsweise Aufträge an Produzenten<br />

wegen des fehlenden Nachweises<br />

einer umweltfreundlichen Produktion<br />

gar nicht mehr erteilt werden. Also achten<br />

wir Hersteller verstärkt auf die Wiederverwertbarkeit<br />

der Rohstoffe, verzichten auf<br />

umweltschädliche Komponenten, setzen<br />

auf erneuerbare Energien und senken den<br />

CO2-Ausstoß.<br />

ne Technologien ist die Photovoltaikanlage,<br />

die auf einer fabriknahen 4500 Quadratmeter<br />

großen Wiese steht und seit der<br />

Inbetriebnahme Anfang 2021 etwa 560<br />

Kilowattpeak Leistung bringt. Mit ihrer<br />

Hilfe haben wir den Stromverbrauch innerhalb<br />

von fünf Jahren von 2,4 auf 1,2<br />

Gigawattstunden senken können. Ähnliches<br />

gilt für die CO2-Emissionen, die<br />

von 1457 Tonnen im Jahr 2017 auf 715<br />

Tonnen im letzten Jahr herabgedrückt<br />

wurden.<br />

Wir, die in Haigerloch-Owingen ansässige<br />

Kurz Gruppe, sind Experten in der Herstellung<br />

von Präzisions-<strong>Kunststoff</strong>teilen.<br />

Unser Ziel: innerhalb der nächsten vier bis<br />

fünf Jahre klimaneutral zu produzieren.<br />

Schon lange nutzen wir beispielsweise<br />

die Maschinenabwärme zur Heizung unserer<br />

Produktionshalle. 2019 wurde eine<br />

neue energie- und wassersparende Kühlanlage<br />

angeschafft, außerdem haben wir<br />

herkömmliche Kompressoren durch moderne<br />

Schraubenkompressoren ersetzt,<br />

mit denen sich Wärme zurückgewinnen<br />

lässt. Kernstück der Investitionen in grü-<br />

Damit ist unser Ehrgeiz aber noch nicht<br />

gestillt. Wir planen Stromtankstellen, um<br />

unsere Firmenfahrzeuge mit eigenem<br />

Strom auftanken zu können. Neue Spritzgussmaschinen<br />

sollen künftig nur noch<br />

als vollelektrische Modelle oder Hybridmaschinen<br />

gekauft werden, und unseren<br />

Fuhrpark stellen wir nach und nach auf<br />

Hybrid- oder reine Elektrofahrzeuge um.<br />

Und schließlich soll auch unsere ungarische<br />

Tochtergesellschaft in Kiskörös, wo<br />

eine Photovoltaikanlage mit circa 500<br />

Kilowattpeak entstehen soll, von der Versorgung<br />

mit grünem Strom profitieren.<br />

Jochen Merz<br />

Geschäftsführer/CEO<br />

Kurz Holding GmbH<br />

72401 Haigerloch<br />

www.kurz-gruppe.com<br />

Bild: Kurz<br />

Fest verankert in der<br />

Unternehmensstrategie<br />

Bei Hailo verstehen wir Nachhaltigkeit<br />

als langfristigen Unternehmenswert.<br />

So prüft, bewertet und verbessert<br />

ein eigenes Nachhaltigkeitsteam<br />

durch geeignete Maßnahmen unseren<br />

ökologischen Fußabdruck. Es wertet beispielsweise<br />

CO2-Emissionen, Wasser- und<br />

Energieverbräuche aus und analysiert die<br />

Entwicklungen von Produkt- und Verpackungsmaterialien.<br />

Neben den ökologischen<br />

Aspekten fördern wir die Partnerschaft<br />

mit Kunden, Mitarbeitern und<br />

Lieferanten. Ein fairer Umgang gehört<br />

genauso dazu wie attraktive Arbeitsbedingungen.<br />

Unsere Produkte haben in der<br />

Regel eine lange Lebensdauer, und die<br />

eingesetzten Materialien sind in einem<br />

sehr hohen Maße recycelbar. Somit tragen<br />

sie dazu bei, dass Müllmengen reduziert<br />

und Ressourcen geschont werden. Auch<br />

die Digitalisierung der Prozesse wird vorangetrieben.<br />

Dass wir auf einem guten Weg sind, bestätigte<br />

zum wiederholten Male die unabhängige<br />

internationale Plattform für<br />

Nachhaltigkeits-Ratings »EcoVadis« im<br />

Jahr 2021 mit der »Silber«-Auszeichnung.<br />

Zu diesem Erfolg tragen viele Maßnahmen<br />

bei, beispielsweise erzeugt das eigene<br />

Blockheizkraftwerk einen großen Teil der<br />

benötigten Energie. Im Januar <strong>2022</strong> wurde<br />

der zugekaufte Strom zudem komplett<br />

auf Ökostrom umgestellt. Auch fördern<br />

wir die E-Mobilität im eigenen Fuhrpark.<br />

Mit der Beteiligung an der Kampagne<br />

»Mülltrennung wirkt« sowie an der Werteund<br />

Qualitätsgemeinschaft »grünergriff«<br />

möchten wir dazu beitragen, umweltbewusstes<br />

Verbraucherverhalten zu fördern.<br />

Durch Kooperationen mit DHL und GLS<br />

wurden in 2021 über 200.000 Sendungen<br />

klimaneutral befördert. Um die heimischen<br />

Waldbestände zu stärken, werden<br />

wir im Frühjahr <strong>2022</strong> eine Baumpflanzaktion<br />

in einem Forst im nahegelegenen<br />

Burbach sponsern. Auch besteht bereits<br />

seit 1968 – also lange, bevor Inklusion<br />

zum Thema wurde − eine Kooperation mit<br />

der Lebenshilfe Dillenburg. Die beschäftigten<br />

Menschen mit Behinderung werden<br />

unter fachmännischer Betreuung in<br />

den Fertigungsprozess integriert. Derzeit<br />

Frank Peter Koch<br />

Marketingleiter Hailo Einbautechnik<br />

Hailo-Werk<br />

Rudolf Loh GmbH & Co. KG<br />

35708 Haiger<br />

www.hailo.de<br />

Bild: Hailo<br />

arbeiten 20 Personen und zwei Betreuer<br />

der Lebenshilfe in unserem Unternehmen.<br />

Uns ist bewusst, dass nachhaltiges Handeln<br />

ein ständiger, nicht endender Prozess<br />

ist. Wir wollen diesen Weg aber gehen,<br />

auch wenn es manchmal nur kleine Schritte<br />

sind.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

FORUM<br />

Nachhaltig denken, planen, handeln<br />

13<br />

Vermeidung von Abfall, Ausschuss<br />

und Deponievolumen<br />

Wie trägt eigentlich eine Bewitterungsprüfung<br />

zur Nachhaltigkeit<br />

bei? Zunächst einmal ist<br />

die Freibewitterung die vielleicht einzige<br />

Art der Langzeitprüfung, die im Regelfall<br />

vollständig ohne externen Energieeinsatz<br />

auskommt. Die Energie wird von der Sonne<br />

und der Atmosphäre in Form der Wetterfaktoren<br />

Strahlung, Wärme und Wasser<br />

bereitgestellt.<br />

Im Labor ist das anders. Moderne Bewitterungsgeräte<br />

werden zwar hinsichtlich Ressourcenverbrauch<br />

beständig optimiert,<br />

beispielsweise durch Zirkulation des Kühlwassers<br />

für die Xenonlampe, aber auch<br />

Produktionsabläufe, Materialauswahl und<br />

Beschaffungslogistik müssen zunehmend<br />

strengere Anforderungen an Nachhaltigkeit<br />

und Umweltverträglichkeit erfüllen.<br />

Und schließlich hat auch die Recyclingfähigkeit<br />

unserer Geräte bereits in die Produktpläne<br />

Eingang gefunden.<br />

Dennoch ist der Stromverbrauch von<br />

Bewitterungsgeräten ohne Frage beträchtlich,<br />

da diese Instrumente die Maximalleistung<br />

der solaren Strahlung im<br />

ultravioletten, sichtbaren und infraroten<br />

Bereich bei realistischen, aber möglichst<br />

hohen Probentemperaturen über längere<br />

Zeit simulieren müssen.<br />

Trotz des vergleichsweise hohen Energieverbrauchs<br />

sind beschleunigte Bewitterungsprüfungen<br />

nicht nur unverzichtbar,<br />

sondern dienen auch der Nachhaltigkeit.<br />

Ihr wichtigster Vorteil dabei ist: Sie liefern<br />

in vergleichsweise kurzer Zeit Informationen<br />

über die Lebensdauer von Produkten<br />

und helfen entscheidend bei der Wahl<br />

der wirtschaftlichsten Materiallösungen.<br />

Die Vermeidung vorzeitiger Produktausfälle<br />

trägt dazu bei, Abfall, Ausschuss sowie<br />

Deponievolumen zu reduzieren und<br />

beugt so der Ressourcenverschwendung<br />

vor. Zudem hilft die Bewitterungstechnologie,<br />

ein »Over-Engineering« der Produkte<br />

zu vermeiden. Additive können auf<br />

Basis von Alterungsdaten in ihren minimal<br />

erforderlichen Konzentrationen zugesetzt<br />

werden – auch das mindert Risiken für<br />

Umwelt und Gesundheit.<br />

Bild: Atlas Material Testing<br />

Dipl.-Phys. Andreas Riedl<br />

Director Global Consulting,<br />

Director of Marketing<br />

Atlas Material Testing Technology GmbH<br />

63589 Linsengericht-Altenhaßlau<br />

www.atlas-mts.com<br />

Neuanschaffen oder Nachrüsten?<br />

Martin Frey<br />

Vertriebsingenieur<br />

Pilz GmbH & Co. KG<br />

73760 Ostfildern<br />

www.pilz.com<br />

Bild: Pilz<br />

Das ist eine Frage, die sich wohl<br />

jeder von Ihnen schon einmal gestellt<br />

hat. Unsere Antwort: Alte Eisen<br />

müssen nicht direkt auf den Schrottplatz<br />

wandern. Vor allem bei schweren<br />

mechanischen Maschinen wie Pressen<br />

lohnt sich ein kostengünstigeres Retrofit<br />

prinzipiell immer, denn das Gusseisen<br />

hält meist länger als die Elektronik. Der<br />

Austausch der Automatisierungs- und<br />

Steuerungstechnik ist hingegen alle zehn<br />

bis 15 Jahre auch deshalb sinnvoll, um die<br />

Fertigungsqualität weitere Jahre zu gewährleisten<br />

– Safety und Security inklusive.<br />

Betreiber können so das Beste aus<br />

ihren alten Maschinen rausholen:<br />

Stichwort Werterhalt. Mit neuer Technik<br />

lassen sich dann auch Produktivität und<br />

Energieeffizienz steigern. Gerade in den<br />

aktuellen Krisenzeiten werden Stillstandzeiten<br />

so zur Chance. Betreiber können<br />

sie sinnvoll nutzen, indem Maschinen<br />

und Anlagen technologisch und sicherheitstechnisch<br />

auf den neuesten Stand<br />

gebracht werden – eine nachhaltige Investition,<br />

die sich nach der Krise mehr als<br />

bezahlt macht, denn gut funktionierende<br />

Maschinen lassen sich dann wiederum<br />

auch einfach und effektiv warten.<br />

Pilz bietet für Maschinen jeglicher Art ein<br />

solches Retrofit an. Es ist oft eine Herausforderung,<br />

aufgrund der Veränderungen<br />

mit Blick auf die Sicherheit weiterhin alle<br />

rechtlichen Anforderungen aus Normen<br />

und Gesetzen zu erfüllen. Wir unterstützen<br />

daher auch mit Dienstleistungen bei<br />

der Überholung nicht elektrischer Komponenten<br />

sowie beim mechanischen<br />

Umbau. Unsere Experten erstellen dafür<br />

zunächst einen Überblick über das Sicherheitsniveau<br />

der gesamten Anlage,<br />

dann betrachten sie einzelne Maschinen<br />

und schlagen technische Lösungen vor.<br />

Das geschieht vollkommen produktneutral.<br />

Anschließend kann der Anwender<br />

entscheiden, was und mit wem er das<br />

Retrofit angehen möchte. Auf Wunsch<br />

bekommt er selbstverständlich das ganze<br />

Paket von uns aus einer Hand: von<br />

der Hard- und Software über die Anwendung<br />

und Umsetzung gültiger Normen<br />

und Richtlinien sowie die Dokumentation<br />

bis hin zum Mitarbeitertraining − ein<br />

rundum sicheres und nachhaltiges Retrofit<br />

also.


14 FORUM Nachhaltig denken, planen, handeln<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Nachhaltigkeit zielführend fördern<br />

Der Begriff Nachhaltigkeit mit den<br />

drei Säulen Ökonomie, Ökologie<br />

und Soziales ist inzwischen überall<br />

präsent. Bei Unternehmen fehlt es nicht<br />

an Engagement, sondern für eine gesamtheitliche<br />

Betrachtung oft an der Einordnung<br />

diverser Einzelmaßnahmen in die<br />

Unternehmensstrategie. Die hierzu erforderliche<br />

Transparenz der Emissionen von<br />

Prozessschritten, Rohstoffen etc. ist aktuell<br />

kaum gegeben, aber unabdingbar für Definition<br />

und Bewertung der strategischen<br />

Vorgehensweise. Die Branche der <strong>Kunststoff</strong><br />

verarbeitenden Industrie, deren Ruf<br />

im Großteil der Bevölkerung keineswegs<br />

nur positiv ist, ist in vielen Themenbereichen<br />

bereits tätig und arbeitet aktiv an<br />

der Vermeidung von Treibhausgasen.<br />

Viele Maßnahmen, angefangen von der<br />

Rohstoffherstellung über die CO2-Reduzierung<br />

bis hin zum Recycling, werden<br />

bereits in ersten Projekten erfolgreich umgesetzt.<br />

Wir vom <strong>Kunststoff</strong>-Institut Lüdenscheid<br />

helfen unseren Kunden, die Basisdaten<br />

für die Beurteilung einer CO2-Belastung<br />

zu erfassen und darauf basierend zielführende<br />

Maßnahmen abzuleiten. Wir<br />

erarbeiten mit und für den Kunden die<br />

Umsetzung der definierten Maßnahmen,<br />

indem wir Konzepte für die operative Bearbeitung<br />

begleiten und so gemeinsam<br />

einen Schritt in Richtung der erhöhten<br />

Nachhaltigkeit gehen. Hierbei greifen wir<br />

auf die Erfahrung vieler Jahre zurück, in<br />

denen wir uns mit den Verfahren und mit<br />

dem Wiederverwenden der Werkstoffe<br />

in neuen Anwendungen sowie mit der<br />

Industrialisierung von <strong>Kunststoff</strong>en auf<br />

Basis natürlicher Bestandteile beschäftigen,<br />

zum Beispiel mit dem Werkstoff für<br />

Papierspritzguss.<br />

Für unsere Kunden wird so der erste Schritt<br />

für die erforderlichen und geforderten<br />

Rahmenbedingungen zur transparenten<br />

Darstellung der eigenen Nachhaltigkeit<br />

ohne besondere Vorkenntnisse möglich.<br />

Auf Basis der ersten Erkenntnisse ist anschließend<br />

die Fortführung von weiteren<br />

definierten Maßnahmen erforderlich, um<br />

ein Gesamtbild und dessen CO2-Fußabdruck<br />

zu erhalten. Hier können wir sowohl<br />

einzelne Maßnahmen bzw. Themenfelder<br />

erarbeiten, Kunden begleiten und die erforderliche<br />

Transparenz schaffen sowie<br />

auch den gesamten Umfang der Nachhaltigkeitsbewertung<br />

für Unternehmen anbieten<br />

und deren Nachhaltigkeit fördern.<br />

Bild: <strong>Kunststoff</strong>-Institut<br />

Ludger Wüller<br />

Projektmanagement Nachhaltigkeit<br />

<strong>Kunststoff</strong>-Institut für die mittelständische<br />

Wirtschaft NRW GmbH<br />

58507 Lüdenscheid<br />

www.kunststoff-institut.de<br />

Produkte für die ökologischen und<br />

ökonomischen Anforderungen der Zukunft<br />

Auch wenn manche Firmen sich das<br />

Thema vielleicht nur aus Imagegründen<br />

auf die Fahne schreiben<br />

– wie Kritiker vermuten –, dem Großteil<br />

der Unternehmen ist es ernst mit der<br />

Nachhaltigkeit, die zukünftigen Generationen<br />

vergleichbare oder bessere Lebensbedingungen<br />

sichern soll. Wir von<br />

Leuco beschäftigen uns schon immer mit<br />

diesen Themen − bewusst und oft durch<br />

den Markt gefordert. Bezüglich der Nachhaltigkeit<br />

unserer Werkzeuge stand und<br />

steht immer der Kundennutzen an erster<br />

Stelle, Marketingaspekte spielen nur eine<br />

untergeordnete Rolle.<br />

Um Werkzeuglösungen zu etablieren, die<br />

selbst viel kostbaren Rohstoff sowie im<br />

Betrieb Aufwand, Material und Energie<br />

einsparen, ist der Kundennutzen von entscheidender<br />

Bedeutung: Es beginnt damit,<br />

den Werkstoff in die gewünschte Form zu<br />

bringen. Der Erfolg entscheidet sich genau<br />

dort, wo das Werkzeug auf den Werkstoff<br />

trifft − störungsfrei, emissionsarm und<br />

unter Berücksichtigung hoher Standwege,<br />

um die Ergebnisse im Fertigungsprozess<br />

nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten.<br />

Nehmen wir als Beispiel unser »i-System«,<br />

das im Jahr 1999 vorgestellt wurde. Es<br />

handelt sich hier um eine spezielle Art von<br />

Fräswerkzeugen mit innenliegender Spanabfuhr.<br />

Die Späne können der Absaughaube<br />

direkt zugeführt werden. Neben<br />

Wolfgang Maier<br />

Leiter Marketing<br />

Leuco − Ledermann GmbH & Co. KG<br />

72160 Horb a. N.<br />

www.leuco.com<br />

Bild: Leuco<br />

vielen positiven Effekten wird die benötigte<br />

Absaugleistung minimiert. Im Jahr<br />

2010 entwickelten wir das »p-System«, mit<br />

dem Werkstofffasern durch den extrem<br />

ziehenden Schnitt »messerscharf geschält«<br />

werden. Neben vielen positiven Aspekten<br />

sind die hervorragende Schnittqualität und<br />

hohe Standzeiten zu erwähnen, die die<br />

Fertigungsschritte und somit den Energieverbrauch<br />

signifikant senken. Das letzte<br />

Beispiel ist die »nn-Säge« (no noise). Auch<br />

hier stand am Anfang der Kundenwunsch:<br />

Definiertes Material soll bestmöglich unter<br />

Berücksichtigung reduzierter Lärmemission<br />

geschnitten werden. Es gelang uns<br />

2015, ein »Kein-Lärm-Sägenblatt« zu entwickeln,<br />

das gleichzeitig eine sehr hohe<br />

Schnittqualität bei einer geringen Blattstärke<br />

aufweist und somit besonders materialschonend<br />

agiert.<br />

Diese drei Beispiele stehen stellvertretend<br />

für bewusstes Denken, Planen und Handeln<br />

unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten,<br />

um den steigenden Anforderungen<br />

ökologischen und ökonomischen Handelns<br />

auch zukünftig gerecht zu werden.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

FORUM<br />

Nachhaltig denken, planen, handeln<br />

15<br />

Nachhaltiger Zauber<br />

Hoffentlich löst sich diese aus dem<br />

aktuellen Weltgeschehen entstandene<br />

Zauberformel nicht wie der<br />

morgendliche Nebel im Sonnenlicht auf.<br />

Es hat schon so viele Schwüre zur grundsätzlichen<br />

Änderung einer Ausrichtung<br />

gegeben. Man denke nur an die Ölkrise<br />

in den 70er-Jahren. Wirklich gelernt bzw.<br />

nachhaltige Änderungen im Verhalten daraus<br />

hat es nicht wirklich gegeben.<br />

Vielleicht ist jetzt die Situation doch<br />

eine andere? Das erste Halbjahr <strong>2022</strong>,<br />

die weitere Entwicklung in Sachen Krieg<br />

und Gasversorgung sowie die daraus zu<br />

erwartenden Belastungen für jeden werden<br />

uns in Atem halten, da muss man<br />

kein Prophet sein. Hoffentlich setzen<br />

sich die jungen Generationen mit ihren<br />

Forderungen nach einem umweltverträglichen<br />

Umgang mit Ressourcen und<br />

massiver Reduzierung von Umweltbelastungen<br />

durch.<br />

Wir entwickeln und bauen seit nahezu<br />

vier Jahrzehnten Produkte und Systemlösungen,<br />

die wesentlich dazu beitragen,<br />

dass Kühlanlagen, Lüftungs- und Reinraumtechnik<br />

oder die Heizwärmeversorgung<br />

mit möglichst wenig Energie<br />

auskommen, darüber hinaus einmal eingesetzte<br />

Energie ein weiteres Mal sinnvoll<br />

genutzt wird und dadurch auf den<br />

Einsatz von Energie für die Rückkühlung<br />

verzichtet werden kann.<br />

Durch innovative Mehrkreis-Temperiersysteme<br />

optimieren wir beispielsweise<br />

Prozesse in der Spritzgusstechnik und<br />

sorgen damit für Reduzierungen in Zykluszeit,<br />

Ausschussquoten und Energieeinsatz.<br />

Wir setzen auf hocheffiziente<br />

Komponenten und moderne Systemtechniken,<br />

die hinsichtlich Lebensdauer und<br />

Wiederverwertbarkeit dem Gedanken an<br />

Nachhaltigkeit nachkommen. Wir überwachen<br />

Kundenanlagen, um Sicherheit<br />

und höchstmögliche Effizienz sicherzustellen<br />

− und wir verkaufen uns mit diesem<br />

ganzheitlichen Paket nicht nur sehr<br />

erfolgreich als deutscher Weltmarktführer,<br />

sondern sind in Bezug auf Effizienz<br />

und Nachhaltigkeit ein vorbildliches Unternehmen.<br />

Um zu zeigen, was hinsichtlich<br />

Effizienz und Nachhaltigkeit so alles<br />

möglich ist, laden wir unsere Kunden und<br />

Zielkunden immer wieder gerne zu uns<br />

ein. Erfreulich ist, dass selbst die politischen<br />

Ebenen von Kreis, Land oder Bund<br />

gerne mal bei uns reinschauen, um sich<br />

Anregungen zu holen.<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Marketing und Vertrieb<br />

ONI Wärmetrafo GmbH<br />

51789 Lindlar<br />

www.oni.de<br />

Bild: ONI<br />

Gelebter Alltag<br />

Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein<br />

und Ressourceneffizienz sind bei<br />

der Felder Group in Hall i. T. nicht<br />

nur geflügelte Worte, sondern gelebter<br />

Alltag über den gesamten Maschinenlebenszyklus<br />

– von der Produktion im Werk<br />

bis zum Einsatz bei den Anwendern.<br />

Für die Energieversorgung der Produktionsmaschinen<br />

wird bei uns zu 100<br />

Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />

bezogen, darunter von der<br />

größten Photovoltaikanlage in Tirol mit<br />

1000 Kilowatt Spitze und einer Jahresstromerzeugung<br />

von 1,2 Millionen Kilowattstunden.<br />

Bei der Stromerzeugung<br />

fallen so weder CO2-Emissionen noch<br />

radioaktive Abfälle an. Zudem reduzieren<br />

wir durch unseren Einstieg in die E-Mobilität<br />

die CO2-Belastung um 150 Tonnen<br />

pro Jahr.<br />

Mit modernen Anlagen und optimierten<br />

Energiekonzepten sparen wir jährlich 320<br />

Tonnen Kohlendioxid ein, das entspricht<br />

dem CO2-Ausstoß von 25 Haushalten.<br />

Durch Optimierungen, modernere Maschinen<br />

und Anlagen, neue Abluftsysteme,<br />

LED-Beleuchtung und vieles mehr<br />

reduzieren wir den Energieverbrauch<br />

weiter. Auch in Sachen Ressourceneffizienz<br />

führen wir Optimierungen durch: In<br />

unserer hochmodernen Pulverbeschichtungsanlage<br />

wird das Abwasser aus der<br />

Teilereinigung verdampft und das klare<br />

Wasser (96,8 Prozent) ins System rückgespeist.<br />

So bleiben nur noch 3,2 Prozent<br />

zur Entsorgung übrig.<br />

Letztlich bedeutet Nachhaltigkeit für uns<br />

nicht nur Umweltbewusstsein bei der<br />

Produktion, ebenso tragen Langlebigkeit<br />

und eine energieeffiziente sowie produktive<br />

Funktionsweise unserer Holzbearbeitungsmaschinen<br />

zur Erhaltung wichtiger<br />

Ressourcen bei. Auch eine nutzerfreundliche<br />

und intuitive Bedienung sowie die<br />

Vermeidung unnötiger Belastungen reduzieren<br />

die Bearbeitungsdauer und steigern<br />

dadurch die Effizienz der Energienutzung.<br />

Bild: Felder<br />

Karl Binder<br />

Abteilungsleiter Infrastruktur<br />

Felder Group<br />

6060 Hall in Tirol/Österreich<br />

www.felder-group.com


16 FORUM Nachhaltig denken, planen, handeln<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Nachhaltig denken und handeln<br />

Nachhaltigkeit ist leider in den letzten<br />

Jahren zu einem beliebten<br />

Modewort geworden, ohne das<br />

scheinbar keine Firmenbroschüre oder<br />

Website mehr auskommt. In der Regel<br />

steht dabei der ökologische Aspekt im<br />

Mittelpunkt. Doch das Thema Nachhaltigkeit<br />

hat sehr viele Facetten, die weit über<br />

reine Umweltthemen hinausreichen. So<br />

ist jedes unternehmerische Handeln an<br />

sich von Nachhaltigkeit geprägt – vor<br />

allen Dingen bei Familienunternehmen.<br />

Ziel der Inhaber ist es, einen wirtschaftlich<br />

gesunden und finanziell unabhängigen<br />

Betrieb an die nächste Generation<br />

übergeben zu können. Ziel ist es auch,<br />

sichere und attraktive Arbeitsplätze zu<br />

schaffen. Jede Art von kurzfristigem Profitdenken<br />

widerspricht diesen Zielen.<br />

Für Familienunternehmen ist Nachhaltigkeit<br />

also nichts Neues. Neu ist aber, dass<br />

dieses Thema auch aktiv kommuniziert<br />

werden muss. Zum einen, um regulatorischen<br />

Anforderungen gerecht zu werden<br />

(Thema »Nachhaltigkeitsreports«), zum<br />

anderen, weil es eine immer wichtige<br />

Rolle bei der Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter spielt. Bewerber<br />

fragen immer öfter nach dem Engagement<br />

von Unternehmen beim Thema<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Michael Brosig<br />

Pressesprecher<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

36039 Fulda<br />

www.jumo.net<br />

Bild: Jumo<br />

Trotzdem müssen Familienunternehmen<br />

in Geschäftsjahren denken, sie denken<br />

aber genauso in Generationen. Jumo<br />

hat deshalb das Thema Nachhaltigkeit<br />

als einen Schwerpunkt der neuen Unternehmensvision<br />

definiert. Aber nicht als<br />

schickes Modewort, sondern als klare<br />

Aufforderung an die Belegschaft: Im<br />

besten Fall soll so jeder Aspekt des täglichen<br />

Handelns auf die langfristigen<br />

Folgen überprüft werden. Das betrifft<br />

einzelne Investitionsentscheidungen<br />

genauso wie die generelle strategische<br />

Ausrichtung des Unternehmens. Um<br />

dieses nachhaltige Denken in die »Unternehmens-DNA«<br />

zu schreiben, muss<br />

aber klar kommuniziert werden, dass<br />

das nicht nur ein Thema für die Führungsetage<br />

ist, sondern jeden einzelnen<br />

Mitarbeitenden betrifft.<br />

Gelebte Nachhaltigkeit findet nicht in<br />

Broschüren statt, sie muss integraler Bestandteil<br />

des betrieblichen Alltags sein<br />

– und dabei zählt jeder einzelne Beitrag.<br />

Denn auch aus vielen kleinen Schritten<br />

kann ein erfolgreicher und nachhaltiger<br />

Weg werden.<br />

Nachhaltigkeit als Selbstverpflichtung<br />

Gerade als ein in zweiter Generation<br />

geführtes Familienunternehmen<br />

ist es für Rampf eine Selbstverpflichtung,<br />

nachhaltig zu handeln. Diesen<br />

Anspruch setzen wir um, indem wir recyceln,<br />

CO2-arm produzieren und Energie<br />

nachhaltig beschaffen sowie intelligent<br />

nutzen.<br />

Als Pionier der Wiederverwertung von<br />

Polyurethanreststoffen gewinnen wir seit<br />

über drei Jahrzehnten mittels ausgeklügelter<br />

chemischer Formeln aus gebrauchten<br />

Matratzen, Sitzmöbeln, Autositzen,<br />

Dämmmaterialien sowie Produktionsverschnitt<br />

wertvolle Rohstoffe, sogenannte<br />

Recyclingpolyole, die in der Herstellung<br />

neuer Polyurethan-basierter Produkte<br />

wiederverwertet werden. Mit ebendieser<br />

Chemie werden auch Abfälle aus unserer<br />

Polyurethan-Blockmaterialproduktion<br />

wiederverwertet. Darüber hinaus haben<br />

wir ein Projekt gestartet, mit dem auch<br />

nicht-sortenreine Reststoffe aufbereitet<br />

werden. Bislang werden solche Abfälle<br />

größtenteils verbrannt, doch das ist nicht<br />

unser Anspruch als eine auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtete Unternehmensgruppe.<br />

Im Maschinenbau werden die produzierten<br />

Maschinengestelle aus Mineralguss<br />

und Ultrahochleistungsbeton kalt, also<br />

bei Raumtemperatur gegossen. Im Vergleich<br />

zur Erschmelzung von Grauguss<br />

und Stahl wird dabei 70 Prozent weniger<br />

Primärenergie verbraucht und somit weit<br />

weniger CO2 emittiert. Darüber hinaus<br />

setzen wir bei der Mineralgussproduktion<br />

auf nachhaltige Füllmittel, namentlich<br />

auf Kalksteinmehl statt Steinkohlenflugasche;<br />

dadurch entfällt der bei Förderung<br />

und Verbrennung von Steinkohle entstehende<br />

CO2-Ausstoß. Zudem machen wir<br />

alles inhouse: Mit unserer Abformtechnologie<br />

wird eine derart hohe Präzision bei<br />

der Herstellung von Maschinengestellen<br />

erreicht, dass keine externen Bearbeiter<br />

nötig sind. Das heißt: keine Transportkosten,<br />

kein Einsatz von energie- und kostenintensiven<br />

Bearbeitungsmaschinen<br />

– und somit im Vergleich zur Fräsbearbeitung<br />

rund 50 Prozent weniger CO2-Emissionen.<br />

Zudem beziehen die Standorte in Grafenberg,<br />

Wangen, Bessenbach und Pirmasens<br />

seit <strong>2022</strong> ausschließlich Ökostrom<br />

aus erneuerbaren Energien. Gemäß unserem<br />

Energiemanagementsystem nach<br />

DIN EN ISO 50001 analysieren wir permanent<br />

den Energieverbrauch und setzen<br />

Energieeinsparpotenziale konsequent in<br />

allen Prozessketten um.<br />

Bild: Rampf<br />

Michael Rampf<br />

CEO der internationalen Rampf-Gruppe<br />

Rampf Holding GmbH & Co. KG<br />

72661 Grafenberg<br />

www.rampf-group.com


1<br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi<br />

Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

1<br />

Bild: Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung | www.weiss-kunststoff.de<br />

Fachberichte 18<br />

Produktinformationen 22<br />

Stichwort- und Adressverzeichnis 29


2<br />

CFK-Bearbeitung <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Nahezu staubfrei, lärmgeschützt und effizient: Im BMW-Werk Landshut gingen inzwischen drei CNC-<br />

Fräsanlagen in Betrieb, die Seitenrahmenteile aus CFK fräsen.<br />

Bilder: HG Grimme<br />

Individuelle Lösung<br />

für CFK-Bauteile<br />

Die HG Grimme SysTech GmbH hat eine Anlage zum Fräsen von CFK-<br />

Rahmenteilen an BMW geliefert, mit der auch die Staubemissionen auf<br />

ein Minimum gesenkt werden.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

HG Grimme SysTech GmbH<br />

86879 Wiedergeltingen<br />

www.hg-grimme.de<br />

Einsatz und <strong>Verarbeitung</strong> von carbonfaserverstärktem<br />

<strong>Kunststoff</strong> (CFK) haben in<br />

der Automobilbranche in den vergangenen<br />

Jahren stark an Bedeutung gewonnen:<br />

Der Einsatz hochwertiger Leichtbauwerkstoffe<br />

und hier insbesondere von CFK<br />

spielte auch bei der Entwicklung eines<br />

BMW-Modells eine bedeutende Rolle. Der<br />

Maschinenbauer HG Grimme SysTech gewann<br />

dabei eine Ausschreibung des Automobilherstellers<br />

für Anlagen zum Fräsen<br />

von CFK-Rahmenteilen. Nach einem Jahr<br />

Entwicklungsarbeit ging die erste Maschine<br />

des Typs »G-DT-F(33-18)SB-2Z« im<br />

Werk Landshut in Betrieb.<br />

Das Landshuter Werk bearbeitet auf der<br />

Anlage komplette Seitenrahmen eines<br />

Fahrzeugs: Da diese sich im Sichtbereich<br />

befinden, sind die Anforderungen an die<br />

Fräsqualität sehr hoch. Für kurze Fertigungszyklen<br />

sorgen zwei Bearbeitungsköpfe,<br />

die simultan an einem Bauteil<br />

arbeiten können. Um unnötigen Stillstand<br />

durch unproduktive Nebenzeiten<br />

zu vermeiden und um die Flexibilität zu<br />

erhöhen, kommen je Achsgruppe ein<br />

Wechsler für 26 Werkzeuge, ein zusätzliches<br />

Vierfach-Winkelkopfmagazin mit<br />

kundenspezifischer Werkzeugverwaltung<br />

sowie mehrere Schwesterwerkzeuge zum<br />

Einsatz.<br />

CFK-Feinstaub im Visier<br />

Gezielt ging es bei der Lösung auch um<br />

die enorme Staubentwicklung, die bei<br />

faserverstärkten <strong>Kunststoff</strong>en wie CFK<br />

während der spanenden Bearbeitung<br />

entsteht. Bei der Entwicklung der Anlage<br />

hatten daher beide Teams besonders die<br />

beim Fräsen entstehende Feinstaubentwicklung<br />

im Blick. Ziel war es, sehr sauberes<br />

CFK-Fräsen zu gewährleisten.<br />

Dafür sorgt eine neu entwickelte, leistungsstarke<br />

Anlage zum Absaugen des<br />

Feinstaubs von mehreren Seiten. 15<br />

Schieber arbeiten hier mit hoher Effizienz,<br />

indem sie sich beim Absaugen auf<br />

die unmittelbare Umgebung des Fräsvorgangs<br />

konzentrieren. Die zusätzliche<br />

Mitteldruckanlage filtert zudem den<br />

Schwebstaub im Maschinenraum. Nach<br />

dem Fräsen wird auch der Einlegebereich<br />

des Personals erneut abgeblasen und<br />

abgesaugt. Auf diese Weise ist dafür gesorgt,<br />

dass der Feinstaub auch zuverlässig<br />

aus der Luft gefiltert wird, bevor das Bedienpersonal<br />

mit dem Bauteil in Kontakt<br />

kommt.<br />

Industrie 4.0 im Fokus<br />

Besonderes Augenmerk wurde bei der<br />

Entwicklung auch auf eine weitreichende<br />

Anbindung an das BMW-Group-IT-System<br />

und den Zugriff auf typische Industrie-4.0-Applikationen<br />

gelegt. Die Anlage<br />

erlaubt daher eine vollständige Rückverfolgbarkeit<br />

und präzise Auswertung von<br />

Daten mit genauen Informationen, unter<br />

anderem zum Verschleiß, allgemeinen Zustand<br />

der Werkzeuge und der Anlage, zur<br />

Bruchkontrolle und Vorschau von anstehenden<br />

Wartungen. Beim Design der kundenspezifischen<br />

HMI-Oberfläche (Human<br />

Machine Interface) wurde darüber hinaus<br />

besonders auf die Bedienerfreundlichkeit<br />

geachtet.<br />

Der ergonomische Aspekt stand auch bei<br />

der Gestaltung des Maschinenraums im<br />

Mittelpunkt: Dieser ist nicht nur nahezu<br />

staubfrei, sondern auch lärmgeschützt.<br />

Ein vertikaler Drehtisch ermöglicht Pendelbearbeitung<br />

und somit das sehr effiziente<br />

Bestücken der Anlage, um die Nebenzeiten<br />

gering zu halten. Der Drehtisch lässt<br />

sich laut Anlagenhersteller sogar bei mehr<br />

als eine Tonne wiegenden Vorrichtungen<br />

innerhalb von drei Sekunden schwenken.<br />

Vakuumspanntechnik sowie zusätzliche<br />

automatisch verfahrende Spanner sorgen<br />

beim Fräsen für sicher fixierte Bauteile.<br />

Mit der Lieferung der Frässysteme für den<br />

Automobilhersteller hat Grimme nicht<br />

nur Anlagen im Hinblick auf Maschinenleistung<br />

und Bearbeitungsqualität konstruiert,<br />

sondern auch die Belastung für<br />

die unmittelbare Umgebung etwa durch<br />

Schwebstäube stark verringert.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

BMW Group Werk Landshut<br />

84030 Landshut<br />

www.bmwgroup-werke.com<br />

Das Allgäuer Unternehmen beschäftigt sich seit<br />

mehr als drei Jahrzehnten mit Maschinen zum Zerspanen<br />

von <strong>Kunststoff</strong>en und Verbundstoffen aller<br />

Art.


Spritzgießfertigung hoher Stückzahlen<br />

3<br />

Dank 6-Achs-Roboter können 2K-Bauteile auf zwei 1K-Spritzgießmaschinen effizient gefertigt werden.<br />

Bilder: Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

1 + 1 = 2K<br />

Alternative<br />

zum 2K-Spritzguss<br />

Die Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH & Co KG hat in der Vergangenheit<br />

immer wieder praxisgerechte Innovationen in die Produktion<br />

und Montage von <strong>Kunststoff</strong>-Spritzgussbauteilen eingebracht. Jetzt<br />

hat das Unternehmen für ein Kundenprojekt eine kostengünstige und<br />

effiziente Alternative zum 2K-Spritzguss entwickelt: die Verkettung<br />

von zwei 1K-Maschinen.<br />

Den Anlass für diese Entwicklung gab die<br />

Unzufriedenheit mit dem üblicherweise<br />

eingesetzten Verfahren des 2K-Spritzgusses<br />

in diesem speziellen Fall: Wenn größere<br />

2K-Spritzgussteile in hohen Stückzahlen<br />

produziert werden sollen, müssen die<br />

Werkzeuge zwangsläufig sehr groß sein<br />

und die Maschinen entsprechend auch.<br />

Hätte Weiss diesen Prozess mit den gängigen<br />

Verfahren der Indexplattentechnik<br />

und der Umsetztechnik realisieren wollen,<br />

wären allein wegen der Formengröße<br />

Maschinen notwendig gewesen, die für<br />

das benötigte Spritzgewicht viel zu groß<br />

sind. Deshalb hat der <strong>Kunststoff</strong>spezialist<br />

nach einer Alternative zum 2K-Spritzguss<br />

gesucht.<br />

Verkettung mithilfe eines<br />

6-Achs-Roboters<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Robert Heller<br />

Technischer Leiter<br />

Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

GmbH & Co KG<br />

89257 Illertissen<br />

www.weiss-kunststoff.de<br />

Die Suche führte das Unternehmen zu<br />

einem ebenso ungewöhnlichen wie erfolgreichen<br />

Weg, der mittlerweile bereits<br />

in die Praxis umgesetzt wurde und in der<br />

Serienproduktion im Werk Illertissen genutzt<br />

wird: Der <strong>Kunststoff</strong>betrieb hat in<br />

Eigenregie zwei 1K-Spritzgießmaschinen<br />

zu einem 2K-System verkettet.<br />

Beide Maschinen werden durch jeweils<br />

einen 6-Achs-Roboter bedient. Der Roboter<br />

an der ersten Maschine entnimmt das<br />

1K-Bauteil und legt es in einer Kühlstation<br />

mit einem Fünffach-Schiebetisch ab. Diese<br />

Station bildet das Bindeglied zur zweiten<br />

Maschine.<br />

Wenn das produzierte 1K-Teil in der Mittelstellung<br />

des Schubladensystems die<br />

nötige Kühlzeit zugebracht hat, entnimmt<br />

der zweite Roboter das Bauteil und bestückt<br />

die zweite Maschine mit dem Vorspritzling.<br />

Außerdem entnimmt der Roboter<br />

nach dem Anspritzen des zweiten<br />

Werkstoffs das 2K-Fertigteil. Der Roboter<br />

handhabt zudem das frisch produzierte<br />

Bauteil bei der vom Kunden gewünschten<br />

Laserbeschriftung.<br />

Effizienz und Präzision<br />

mit zwei Maschinen<br />

Zu den Voraussetzungen für den Erfolg<br />

dieses Projekts gehörte die genaue Abstimmung<br />

der Zykluszeiten beider Maschinen,<br />

die sonst üblicherweise im Stand-alone-Betrieb<br />

arbeiten und nicht verkettet<br />

sind. Diese Aufgabe haben die Ingenieure<br />

von Weiss gut gelöst – mit dem Ergebnis,<br />

dass die kundenspezifischen großen 2K-<br />

Spritzgussteile jetzt mit hoher Effizienz<br />

und Präzision auf zwei konventionellen<br />

1K-Maschinen gefertigt werden.<br />

Bei hohem Stückzahlbedarf und großen<br />

Bauteilen ist das »2x1K-Verfahren« deutlich<br />

kostengünstiger als die Produktion<br />

auf einer einzelnen, sehr großen 2K-Maschine.<br />

Außerdem passt die Maschinengröße<br />

zum Spritzgewicht. Deshalb will der<br />

<strong>Kunststoff</strong>spezialist dieses Verfahren künftig<br />

auch bei anderen Projekten mit ähnlichen<br />

Parametern als Produktionstechnik<br />

einsetzen.<br />

Das Verfahren wurde erfolgreich am Standort<br />

Illertissen eingeführt.<br />

1


4<br />

Normteile <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Hochwertige Konstruktionselemente<br />

für hochwertige Maschinen<br />

Autor:<br />

Thilo Hofmann<br />

Leiter Produktentwicklung<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

78120 Furtwangen<br />

www.ganternorm.com<br />

Hochwertige Konstruktionselemente erleichtern dem Maschinenbau<br />

und den Anwendern den Alltag. Normelementespezialist<br />

Ganter hat sein umfassendes Programm um neue<br />

Maschinenfüße, Schnellverschlusskupplungen und Laufrollenführungen<br />

aus Edelstahl ergänzt.<br />

Präzise Langläufer<br />

Sollen lineare Bewegungen präzise, geräuscharm<br />

und dynamisch verlaufen, sind<br />

Laufrollenführungen unverzichtbar. Aber<br />

Laufrollenführungen sind nicht gleich<br />

Laufrollenführungen – auch wenn der<br />

erste Blick das vermuten lässt. Bereits der<br />

zweite Blick zeigt Unterschiede, die eher im<br />

Grundsätzlichen als im Detail liegen. Daher<br />

bietet Ganter gleich mehrere Modellreihen<br />

an.<br />

Neu hinzugekommen ist die Edelstahlausführung<br />

in den beiden wichtigen Laufschienenhöhen<br />

30 und 45 Millimeter.<br />

Diese Laufschienen setzen sich aus exakt<br />

aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten<br />

zusammen: aus den Laufschienen<br />

»GN 2492«, den passenden Rollenläufern<br />

»GN 2494« sowie den separat erhältlichen<br />

Abstreifern aus thermoplastischem Polyurethan<br />

(TPU) und den einzelnen Rollen<br />

mit drei unterschiedlichen Bohrungstypen.<br />

Die per Rollenwalzverfahren produzierte<br />

Laufschiene ist besonders stabil und<br />

gemäß dem gewohnten Bohrbild bis zu<br />

einer Schienenlänge von 2480 Millimetern<br />

montierbar. Die kompakten Rollenläufer<br />

werden in der C-förmigen Schiene sicher<br />

geführt, über die mittlere Rolle kann das<br />

vertikale Spiel justiert werden. Die Kugellager<br />

der Rollen sind laut Hersteller abgedichtet,<br />

lebensdauergeschmiert und<br />

– erkennbar an den blauen Dichtungen<br />

– FDA-konform. Damit können diese Laufrollenführungen<br />

sowohl in korrosiven Umgebungen<br />

als auch in Bereichen genutzt<br />

werden, wo strenge Hygienevorgaben einzuhalten<br />

sind.<br />

Genauso individuell lassen sich die Laufrollenführungen<br />

der »GN 2422«-Reihe<br />

aufbauen. Die wiederum C-förmigen Laufschienen<br />

sind in vier Höhen erhältlich und<br />

bestehen aus verzugfreiem, verzinktem,<br />

gehärtetem sowie geschliffenem Stahl. Die<br />

passenden Rollenläufer »GN 2424« stehen<br />

in drei Ausführungen mit jeweils justierbarer<br />

Mittelrolle bereit, wobei alle Rollen wie<br />

auch die Abstreifer einzeln verfügbar sind.<br />

An den Rollenläufern montiert, räumen die<br />

Abstreifer bei jeder Bewegung Schmutz<br />

aus den Laufschienen und erhalten so die<br />

Leichtgängigkeit.<br />

Neben diesen für hohe Beanspruchungen<br />

konzipierten Laufrollenführungen hat<br />

Ganter auch einfachere Varianten für Standardanwendungen<br />

im Portfolio. Die Laufrollenführung<br />

»GN 1490« wird in zwei Höhen<br />

als Komplettset mit Schiene und Läufer<br />

angeboten – in verzinktem Stahl oder in<br />

Edelstahl. Dank eines leichten Übermaßes<br />

der Rollen laufen die Wagen in den C-Profilen<br />

spielfrei, laufruhig und präzise. Dazu<br />

tragen auch die dauergeschmierten und<br />

staubsicher abgedichteten Lager bei.<br />

Eine sichere Verbindung<br />

Laufrollenführungen ermöglichen präzise, geräuscharme<br />

und dynamische lineare Bewegungen.<br />

Bilder: Ganter<br />

Zur Verringerung von Rüstzeiten an Vorrichtungen<br />

und Produktionslinien bietet<br />

Ganter einen neuen Verschluss an. Mit der<br />

Schnellverschlusskupplung »GN 1050« können<br />

Bauelemente beispielsweise mit einer<br />

Maschine oder Vorrichtung schnell und sicher<br />

durch einfaches »An- und Abklicken«<br />

verbunden werden. Dabei besteht der<br />

Schnellverschluss aus zwei Elementen: der<br />

Kupplung »GN 1050« und dem gezielt darauf<br />

abgestimmten Zapfen »GN 1050.1«.<br />

Zum Schutz vor unbedachtem Öffnen der<br />

Kupplung ist ein Sicherungsknopf vorhanden.<br />

Wird dieser gedrückt, lässt sich<br />

die Schiebemuffe axial bewegen, um im<br />

Inneren einen eingesteckten Zapfen am<br />

Einstich zu entriegeln. Gleichzeitig wird<br />

außen ein roter Ring sichtbar, der den entriegelten<br />

Zustand anzeigt.<br />

Die Zapfen sind einzeln erhältlich, sodass<br />

mehrere Zapfen im Wechsel mit einer<br />

Kupplung eingesetzt werden können, um<br />

beispielsweise unterschiedliche, werkstückabhängige<br />

Vorrichtungen rationell<br />

zu positionieren. Befestigt werden sowohl<br />

Kupplungen als auch die Zapfen entweder<br />

über ein Außengewinde (Form A)<br />

oder ein Innengewinde (Form I). Darüber<br />

hinaus werden die Anbaumöglichkeiten<br />

durch den Flansch »GN 1050.2« erweitert,<br />

der die Krafteinwirkung gleichmäßig verteilt.<br />

Die Schnellverschlusskupplung wird in<br />

zwei verschiedenen Ausführungen angeboten:<br />

Die Variante F verfügt über ein<br />

Festlager zur positionsgenauen Befestigung,<br />

die Version L ermöglicht durch ein<br />

Loslager eine gewisse Toleranz zwischen<br />

zwei Befestigungspunkten.<br />

Standardmäßig wird die Kupplung in<br />

schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Normteile<br />

5<br />

Die neuen Maschinenfüße mit geschmiedeten Fußlatten wurden speziell für große Maschinen und<br />

Anlagen entwickelt.<br />

und verfügt über eine Verschlussmechanik<br />

aus verzinktem Stahl. Die hochwertigen<br />

Materialien und Oberflächenveredelungen<br />

bieten dabei einen hohen Schutz vor<br />

Korrosion sowie Verschleiß und ermöglichen<br />

eine axiale Belastung der Verbindung<br />

von bis zu 35 Kilonewton. Weitere<br />

Werkstoffkombinationen und Farbgebungen<br />

können individuell gefertigt werden.<br />

Formvollendete Standsicherheit<br />

Bei Form A liegt die Fußplatte plan auf<br />

dem Untergrund auf. Form B ist mit einer<br />

Gummiauflage aus NBR (Nitril-Butadien-<br />

Kautschuk) versehen, die die Standfläche<br />

schont und für den Kontakt mit Öl- bzw.<br />

Kühlschmierstoffen geeignet ist. Form C<br />

ist mit einem O-Ring ausgestattet, der die<br />

Fußplatte abdichtet und verhindert, dass<br />

Flüssigkeiten unbeabsichtigt unter den Fuß<br />

gelangen. Je nach Durchmesser der Platte<br />

können Form A und C jeweils mit fünf bis<br />

25 Tonnen belastet werden. Die statische<br />

Belastbarkeit bei Form B liegt aufgrund<br />

der Beschaffenheit der Gummiauflage bei<br />

zwei bis elf Tonnen. Auch Unebenheiten<br />

im Untergrund lassen sich ausgleichen, die<br />

Aufstellfläche der Maschinenfüße darf laut<br />

Hersteller um bis zu drei Grad zur Spindel<br />

geneigt sein.<br />

Der zweite neue Maschinenfuß »GN 37«<br />

verfügt zusätzlich über eine zentrale Befestigungsbohrung.<br />

In dieser kann ein<br />

Bolzenanker − ausgeführt als Spreiz- oder<br />

Klebeanker − platziert werden. Durch den<br />

Anker wird der Fuß im Boden befestigt und<br />

ist damit auch auf Zug belastbar. So eignen<br />

sich die Maschinenfüße besonders für Fertigungsanlagen<br />

oder Förderstecken, auf<br />

die durch den Einsatz von Robotern dynamische<br />

Bewegungen sowie seitliche Kräfte<br />

einwirken. Die Fußplatte kann ebenfalls in<br />

den Formen A, B und C bestellt werden.<br />

Die Maschinenfüße sind bei Form A und C<br />

je nach Durchmesser der Fußplatte von vier<br />

bis 15 Tonnen und bei Form B zwischen<br />

zwei und elf Tonnen belastbar.<br />

Anwender, die bereits über spezielle Spindeln<br />

für ihre Maschinen verfügen, erhalten<br />

mit »GN 36.1« und »GN 37.1« auch die reine<br />

Fußplatte ohne Spindel.<br />

1<br />

Maschinen und Anlagen müssen über einen<br />

guten Stand verfügen. Auch betonen<br />

wertig gearbeitete und maximal groß dimensionierte<br />

Aufstellelemente die Qualität<br />

einer Maschine. Ganter hat daher zwei<br />

neu entwickelte Produkte in sein Portfolio<br />

aufgenommen.<br />

Die neuen, massiven Maschinenfüße wurden<br />

speziell für große, schwere Anlagen<br />

und Maschinen entwickelt. Der Maschinenfuß<br />

»GN 36« stellt durch die Krafteinwirkung<br />

der Maschine eine sehr stabile<br />

und belastbare Verbindung zwischen<br />

Spindel und Fuß her. Dabei ist die Spindel<br />

mit der Fußplatte nicht verbunden, beim<br />

Aufstellen zentriert sich diese durch den<br />

Radius am Auflagepunkt selbstständig.<br />

Die blau verzinkte Stahlspindel ist mit<br />

Feingewinden zwischen M20x1,5 und<br />

M42x2 zum genauen Nivellieren erhältlich<br />

und wird mit der passenden Kontermutter<br />

geliefert. Die geschmiedete und bis zu einem<br />

Durchmesser von 200 Millimeter große<br />

Fußplatte aus Stahl verfügt über eine<br />

kunststoffbeschichtete, schwarz-matte<br />

Oberfläche und ist in drei verschiedenen<br />

Formen bestellbar.<br />

Schnellverschlusskupplungen<br />

werden häufig in der Veranstaltungstechnik<br />

zum schnellen, einfachen<br />

Auf- und Abbau von Bühnenequipment<br />

eingesetzt. Ganter hat<br />

diese Vorzüge auch für industrielle<br />

Anwendungen erkannt und das<br />

bewährte Funktionsprinzip daran<br />

angepasst.


6 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Mehrwegalternative zu Kartonagen<br />

Orbis GmbH<br />

50354 Hürth<br />

Der Hersteller von <strong>Kunststoff</strong>-Transportverpackungen<br />

Orbis Europe stellt die neue<br />

Mehrweglösung »PlastiCorr« als direkte<br />

Mehrwegalternative zu Kartonagen und<br />

Boxen aus Wellpappe vor. Das Unternehmen<br />

positioniert die Mehrwegverpackung<br />

als Lösung für geschlossene Lieferketten<br />

des Segments Fast-Moving-Consumer-<br />

Goods (FMCG). Bisherige Packmengen<br />

oder Logistikprozesse sollen Unternehmen<br />

mit der Lösung beibehalten können.<br />

Das Unternehmen verspricht langfristige<br />

Kosteneinsparungen, sinkenden Ressourcenverbrauch<br />

sowie erhöhte Sauberkeit<br />

und Effizienz in der Fertigung.<br />

Mit der neuen Mehrweglösung möchte<br />

der Verpackungsspezialist einen weiteren<br />

Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft<br />

gehen und auch im FMCG-Segment Lieferketten<br />

nachhaltiger gestalten. Entlang<br />

dieser Lieferketten wird die Lebensdauer<br />

der Mehrwegboxen als 70fach länger als<br />

die von Kartonage angegeben. Die Amortisationszeit<br />

liege bei unter zwei Jahren,<br />

der ROI bei gut 30 %. Da in Deutschland<br />

über 65 % aller Transportverpackungen<br />

aus Wellpappe bestehen, verspricht das<br />

Unternehmen auch einen sinkenden Wasserverbrauch,<br />

der sonst für das Recycling<br />

von Wellpappe benötigt würde. Auch<br />

sei die Mehrweglösung in Zeiten zunehmender<br />

Papierverknappung aufgrund<br />

schrumpfender Rohstoffmengen eine<br />

nachhaltige Alternative.<br />

Die <strong>Kunststoff</strong>verpackungen verfügen<br />

über die gleichen Funktionalitäten wie Boxen<br />

aus Wellpappe, weisen aber bessere<br />

Eigenschaften auf. Die Boxen sind wasserabweisend<br />

und behalten auch bei Feuchtigkeit<br />

ihre Funktionalität bei, auch emittieren<br />

sie keinen Papierstaub. Die Ecken sind<br />

versiegelt und ergonomisch konzipiert. Die<br />

Mehrweglösung ist kompatibel mit geläufigen<br />

Verschließmechanismen (rückstandsfreies<br />

Klebeband, Bänder) und automatisierten<br />

Verpackungslinien (ohne Klebstoff)<br />

durch immer gleiche Rückstellkräfte der<br />

Klappen. Auch nach mehrfacher Nutzung<br />

behalten die Boxen ihre Eigenschaften bei.<br />

Für die Rückführung und Lagerung leerer<br />

Boxen bietet der Hersteller passende<br />

»SleevePacks« an, die das Handling der<br />

Boxen im Leerzustand optimieren. Durch<br />

die Stapelbarkeit 1+1 / 1+2 lassen sich<br />

Lkw und Lager besser auslasten. Am Ende<br />

der Lebensdauer sind die <strong>Kunststoff</strong>boxen<br />

zu 100 % rezyklierbar.<br />

(www.orbiseurope.eu)<br />

Passende Sleeves optimieren<br />

das Handling der<br />

<strong>Kunststoff</strong>-Mehrwegboxen<br />

im Leerzustand<br />

(Bild: Orbis Europe).<br />

Armaturen für PE-/PP-Rohrleitungen<br />

Ebro Armaturen<br />

Gebr. Bröer GmbH<br />

58135 Hagen<br />

Mit dem Redesign der Baureihe »Z 400«<br />

bietet Ebro Armaturen eine Absperr- und<br />

Regelklappe, die speziell für die Verwendung<br />

in <strong>Kunststoff</strong>rohren entwickelt wurde.<br />

Exakt an den genormten PE-/PP-Vorschweißbund<br />

angepasste Dimensionen<br />

und insbesondere die Angleichung des<br />

Innendurchmessers an den von PE-/PP-<br />

Rohren sorgen für einfache und fehlerfreie<br />

Montage, bestmöglichen Durchfluss<br />

und Hygiene.<br />

Um die Vorteile von PE-/PP-Rohrleitungen<br />

voll ausnutzen zu können, sollten alle verwendeten<br />

Komponenten exakt auf die<br />

Verwendung in <strong>Kunststoff</strong>rohrleitungen<br />

abgestimmt sein. Eine Schwachstelle lag<br />

bisher in der Verwendung von Absperrklappen,<br />

denn marktübliche Armaturen<br />

sind unabhängig von ihrem Werkstoff für<br />

Metallrohre ausgelegt. Bei der Nutzung<br />

herkömmlicher Absperrklappen aus Metall<br />

bzw. <strong>Kunststoff</strong> führen die abweichenden<br />

Wandstärken der <strong>Kunststoff</strong>rohre zu<br />

vielen Problemen. Um sie in PE-/PP-Rohren<br />

zu verwenden, müssen sie angepasst<br />

werden. Hierzu ist eine zeit- und kostenaufwendige<br />

Bearbeitung des Vorschweißbundes<br />

erforderlich. Die Folgen sind eine<br />

reduzierte Dichtfläche, größere Toträume<br />

sowie eine höhere Korrosionsgefahr.<br />

Darüber hinaus ist ein hoher zusätzlicher<br />

Planungs- und Montageaufwand notwendig.<br />

Mit seiner neuen Absperrklappe bietet<br />

der Hagener Armaturenhersteller eine Lösung<br />

für dieses Problem an. Die Klappe ist<br />

exakt an die Dimensionen von <strong>Kunststoff</strong>rohren<br />

angepasst, der Innendurchmesser<br />

der Armatur entspricht dem Durchmesser<br />

der genormten PE-/PP-Vorschweißbunde,<br />

die somit nicht mehr bearbeitet werden<br />

müssen. Damit entfällt das Anpassen<br />

zweier eigentlich inkompatibler Systeme<br />

durch nachträgliche Korrektur. Die Sicherheit<br />

bei Einbau, Betrieb und Wartung wird<br />

nicht beeinträchtigt, Gewährleistungsansprüche<br />

bleiben erhalten.<br />

Die Dichtflächen von Vorschweißbund<br />

und Armatur sind bei der Absperrklappe<br />

genau aufeinander abgestimmt und bieten<br />

so eine bestmögliche Flanschverbindung.<br />

Hierdurch entfällt beim Einbau der<br />

Armatur auch das Ausdrehen oder Fasen<br />

der Vorschweißbunde, was größtmögliche<br />

Stabilität von Flanschverbindung und<br />

Formteilen garantiert. Dadurch entsteht<br />

eine robuste, gasdichte, druckstoßfeste,<br />

vakuumsichere und strömungsoptimierte<br />

Konstruktion.<br />

(www.ebro-armaturen.com)<br />

Die Armatur ist genau an die Dimensionen von<br />

PE-/PP-Rohren angepasst und muss nicht bearbeitet<br />

werden (Bild: Ebro Armaturen).


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

7<br />

Dank selbstkaschierender PE-Folie entfallen Aufwand und Kosten für Thermokaschierung<br />

und Kleberbeschichtung (Bild: Polifilm).<br />

Selbstkaschierende Polyethylenfolie<br />

Polifilm Extrusion GmbH<br />

06369 Südliches Anhalt<br />

OT Weißandt-Gölzau<br />

Der Folienextrusionsspezialist Polifilm Extrusion<br />

bietet mit einer neuen Entwicklung<br />

eine Alternative für zwei klassische Verfahrenswege<br />

an, die weder zusätzlichen<br />

Kleber noch hohe Temperaturbereiche<br />

benötigt. Die Folienlösung aus Polyethylen<br />

(PE) wird allein durch eine Coronabehandlung<br />

aktiviert und ist laut Hersteller<br />

damit inline auf allen gängigen und bestehenden<br />

Druck- und Schneideanalgen<br />

verarbeitbar − sowohl als Kaschierlösung<br />

als auch als Überlaminat.<br />

Für Digitaldrucker verspricht das Unternehmen<br />

dadurch eine drastische Senkung<br />

der Time-to-Market: Benötigten<br />

Klebervarianten bis zu 72 Stunden zum<br />

Aushärten, ist die neu Folienlösung bereits<br />

binnen einer Stunde bearbeitbar.<br />

Damit können Aufträge noch enger getaktet<br />

und Kosten gesenkt werden. Durch<br />

den Verzicht auf die Kleberschicht lässt<br />

sich zudem die Rezyklierfähigkeit des Verbunds<br />

erhöhen. Unternehmen, die neu<br />

in den Verpackungs-/Kaschiermarkt einsteigen<br />

möchten, sollen daher komplett<br />

auf die Investition in teure Heizwerke zur<br />

Thermokaschierung verzichten können<br />

− bei gleichzeitig niedrigeren Prozesskosten<br />

durch das Ausbleiben zusätzlichen<br />

Energiebedarfs zur Erreichung der hohen<br />

Temperaturen. Aktuell bietet der Hersteller<br />

die PE-Folien mit Lebensmittelfreigabe<br />

in den Stärken 25 bis 120 μm an.<br />

(www.polifilm.de)<br />

Distanzhülsen aus <strong>Kunststoff</strong><br />

Sibalco W. Siegrist & Co. GmbH<br />

79576 Weil am Rhein<br />

Das umfangreiche Lieferprogramm an Distanzhülsen aus <strong>Kunststoff</strong> deckt<br />

nahezu alle Anwendungen ab (Bild: Sibalco).<br />

Die Sibalco, W. Siegrist & Co. GmbH bietet<br />

ein besonders umfangreiches Standardsortiment<br />

an Distanzhülsen aus <strong>Kunststoff</strong><br />

an, die alle im Spritzgießverfahren<br />

hergestellt werden. Das Angebot umfasst<br />

Distanzhülsen mit einem Außendurchmesserbereich<br />

von 4 bis 40 mm und mit<br />

einem Innendurchmesserbereich von<br />

1 bis 32 mm. Die Distanzhülsen sind in<br />

Längen von 1 bis 65 mm in 1-mm-Abstufungen<br />

erhältlich. Für spezielle Typen sind<br />

auch Zwischenlängen in 0,1-mm-Abstufugen<br />

lieferbar.<br />

Das Unternehmen fertigt auch viele<br />

Sonderausführungen, z. B. mit Flansch<br />

(Isolierhülsen), mit Senkung, mit Verliersicherung<br />

zur Vormontage, mit Kehle<br />

(Sattelscheiben), abgeflacht, steckbar,<br />

sechskant oder einseitig geschlossen<br />

(Büchsen). Bei den Materialien haben<br />

Kunden die Wahl zwischen ABS, PA6,<br />

PA6.6, PE, PP, POM, PC, PET, PMMA, PS,<br />

PVC weich, PVC-U hart und TPE, Materialzusätze<br />

wie Glasfaser und UV-Stabilisator<br />

sind möglich. Auf Anfrage können spezielle<br />

Typen auch in Sonderfarben nach<br />

RAL gefertigt werden. Auch kundenspezifische<br />

Lösungen sind durch Anpassungen<br />

der Werkzeugeinsätze wirtschaftlich realisierbar.<br />

(www.sibalco.de)<br />

1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

WEISS <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH & Co KG | D-89257 Illertissen | Rudolf-Diesel-Str. 2 | T +49 (0)7303 9699-0<br />

WEISS Hungaria Kft | HU-9028 Györ | kontakt@weiss-kunststoff.de | www.weiss-kunststoff.de


8 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Lackierprobe mit sichtbaren Fehlstellen durch lackbenetzungsstörende Substanzen (Bild: SKF Economos).<br />

Das teilbare, IP65 geschützte Flanschgehäuse<br />

ermöglicht die Kabeleinführung im 90°-Winkel<br />

(Bild: icotek).<br />

LABS-konforme Dichtungen<br />

SKF Economos<br />

Deutschland GmbH<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Unter dem Begriff »LABS« versteht man<br />

lackbenetzungsstörende Substanzen wie<br />

Silikone, Öle oder Fette. Sie bewirken,<br />

dass es auf zu lackierenden Flächen zu<br />

Lackverlaufsstörungen kommt und unansehnliche<br />

Krater oder Schlieren entstehen.<br />

Die daraus resultierende erforderliche<br />

Nacharbeit ist mit erheblichem<br />

Aufwand verbunden. Daher muss bei<br />

allen Lackierarbeiten darauf geachtet<br />

werden, dass die dort eingesetzten Komponenten<br />

frei von lackbenetzungsstörenden<br />

Substanzen sind oder solche nicht<br />

freisetzen können. Besonders betroffen<br />

davon sind Dichtungen, die Mischungsbestandteile<br />

oder <strong>Verarbeitung</strong>shilfsmittel<br />

enthalten können, die lackbenetzungsstörend<br />

wirken.<br />

Für diese kritischen Anwendungen bietet<br />

die SKF Economos Deutschland GmbH<br />

speziell LABS-konform gereinigte Dichtungen<br />

und andere Bauteile an, z. B. für<br />

Lüftungs- und Transportsysteme. Ein besonderes<br />

Reinigungsverfahren eliminiert<br />

dabei an der Oberfläche der Komponenten<br />

anhaftende Substanzen und dringt<br />

auch in tiefere Bereiche der Diffusionsschicht<br />

ein. Die so ermöglichte LABS-Konformität<br />

wird laut Hersteller durch eine<br />

Lackierprobe mit genau festgelegten Arbeitsschritten<br />

entsprechend dem VDMA-<br />

Arbeitsblatt 24364 nachgewiesen.<br />

Damit könnte zwar keine LABS-Freiheit<br />

für unbegrenzte Zeit garantiert werden,<br />

da nicht auszuschließen sei, dass im Laufe<br />

der Zeit Mischungsbestandteile wie<br />

Weichmacher aus dem Inneren der Dichtung<br />

an die Oberfläche diffundierten;<br />

dennoch werde eine Absicherung des<br />

Zustands und der Handhabungsprozesse<br />

gewährleistet. Über seine LABS-konformen<br />

Produkte hinaus bietet das Unternehmen<br />

Anwendern auch eine individuelle<br />

Beratung und Unterstützung an, um<br />

das Thema LABS besser in den Griff zu<br />

bekommen.<br />

(www.skf.com)<br />

Räder für Intralogistik-Anwendungen<br />

faigle <strong>Kunststoff</strong>e GmbH<br />

6971 Hard / Österreich<br />

Komponenten von Paket- und Gepäcksortieranlagen<br />

müssen großen Belastungen<br />

standhalten, im Dauereinsatz formstabil<br />

bleiben und sollen zur Energieeffizienz<br />

beitragen. Mit diesen Anforderungen<br />

im Blick hat faigle <strong>Kunststoff</strong>e eine neue,<br />

spezielle Rollenbaugruppe entwickelt, die<br />

aus den Komponenten Rolle, Rollengabel,<br />

Schwenklager, Rollenachse, Achsdämpfer<br />

und Clips besteht. Dabei sind alle Teile<br />

weitestgehend aus <strong>Kunststoff</strong> gefertigt.<br />

Bei der Entwicklung dieser Rollenhalterung<br />

hat sich das Unternehmen besonders<br />

auf die Aspekte Energieeffizienz,<br />

Geräuschdämpfung und Formstabilität<br />

konzentriert. Die Rollenhalterungen sind<br />

Teil der bewegten und beschleunigten<br />

Masse eines Sorters. Je leichter die Bauteile<br />

sind, desto geringer ist die zur Beschleunigung<br />

und Bewegung benötigte Energie.<br />

Daher wird dieses wichtige Strukturbauteil<br />

fast vollständig aus Hochleistungskunststoffen<br />

hergestellt. Im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Lösungen soll das Gewicht<br />

um mehr als die Hälfte reduziert<br />

sein.<br />

Die neue Baugruppe wird einbaufertig<br />

inkl. Rolle geliefert, wodurch sich<br />

die Montagezeiten verkürzen. Auch die<br />

werkzeuglose Rollenmontage über das<br />

Snap-in-Prinzip, bei dem sich die Rolle in<br />

die Halterung einfach einschieben lässt,<br />

senkt den Montageaufwand beim Rollentausch.<br />

Zum Einsatz kommen zudem<br />

neuentwickelte Intralogistik-Laufrollen<br />

des <strong>Kunststoff</strong>spezialisten, die gezielt auf<br />

den geringstmöglichen Rollwiderstand<br />

optimiert wurden. Laut Hersteller weisen<br />

diese am Rollwiderstandsprüfstand einen<br />

zwischen 25 und 30 % geringeren Rollwiderstand<br />

im Vergleich zu den bisherigen<br />

Laufrollen auf.<br />

Intralogistikanlagen profitieren auch von<br />

den guten Dämpfungseigenschaften.<br />

Das eigens für die neue Baugruppe entwickelte<br />

Dämpfungssystem isoliert Stöße<br />

und Vibrationen von der Radaufhängung<br />

zusätzlich, ohne dabei den<br />

Rollwiderstand zu beeinflussen.<br />

Begleiterscheinungen wie<br />

Quietschen in der Schwenklagerung<br />

sollen praktisch<br />

nicht entstehen.<br />

(www.faigle.com)<br />

Die neuen Rollenhalterungen<br />

für Komponenten von Paketund<br />

Gepäcksortieranlagen<br />

basieren auf langlebigen <strong>Kunststoff</strong>bauteilen<br />

(Bild: faigle).


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Teilbares Flanschgehäuse<br />

icotek GmbH<br />

73569 Eschach<br />

Das teilbare Flanschgehäuse »KEL-FG-ER«<br />

in Schutzart IP65 von icotek ermöglicht<br />

die Einführung im 90°-Winkel und ist für<br />

Leitungen mit und ohne Stecker geeignet.<br />

Abhängig von der Baugröße werden<br />

Leitungen von 1 bis 35 mm Durchmesser<br />

(Einfachtüllen »KT 1 … 34«) eingeführt, in<br />

IP65 abgedichtet und zugleich nach DIN<br />

EN 62444 zugentlastet. Die Schutzart<br />

IP65 wird durch eine zusätzlich im Deckel<br />

integrierte Dichtung erreicht. Eine weitere<br />

Flachdichtung für die Wandmontage<br />

ist im Lieferumfang enthalten.<br />

Das Flanschgehäuse »A« passt auf Standardausbrüche<br />

24-poliger schwerer<br />

Steckverbinder (36 mm x 112 mm), das<br />

Gehäuse »B« auf Ausbrüche 36 mm x<br />

46 mm. Die Bauform des einreihigen<br />

Flanschgehäuses »E« ist platzsparend ausgeführt<br />

und somit besonders bei beengten<br />

Platzverhältnissen und für Leitungen<br />

mit flachen Steckverbindern wie Sub-D<br />

geeignet. Die Produktserie lässt sich mit<br />

dem Tüllensystem »Imas-Connect« kombinieren<br />

und bietet weitere, vielfältige<br />

Möglichkeiten der Kabeleinführung.<br />

Die Serie verfügt laut Hersteller über die<br />

Schutzart IP65 gemäß DIN EN 60529,<br />

Zugentlastung gemäß DIN 62444, cURus,<br />

die Bahnnorm HL-3 sowie weitere Zulassungen.<br />

(www.icotek.com)<br />

PU-Blockmaterial als Holzersatz<br />

Rampf Holding GmbH & Co. KG<br />

72661 Grafenberg<br />

Auszüge sind entscheidend für die Funktionsfähigkeit<br />

von Schubladen, da die<br />

Auszugsschienen ein reibungsloses Öffnen<br />

und Schließen gewährleisten. Bislang<br />

wurden die Auszüge zumeist aus<br />

Massivholz gefertigt, doch das könnte<br />

sich dank des Polyurethan-Blockmaterials<br />

»Raku Tool WB-1000« von Rampf Tooling<br />

Solutions nun ändern. Im Gegensatz zu<br />

Massivholz, das sich aufgrund von Temperatur-<br />

sowie Luftfeuchtigkeitsveränderungen<br />

in seiner Form verändert, hat<br />

Polyurethan (PU) den großen Vorteil, dass<br />

es im Gegensatz zu Holz nicht aufquillt,<br />

schwindet, verzieht oder reißt. Der <strong>Kunststoff</strong><br />

ist somit gut geeignet, um ein technisch<br />

funktionierendes Produkt wie einen<br />

Schubladen-Auszug herzustellen, da eine<br />

dauerhafte Funktionalität gewährleistet<br />

ist.<br />

Die fehlerfreie Funktion der Vollauszüge<br />

hängt auch davon ab, wie präzise diese<br />

hergestellt werden. Aufgrund sehr guter<br />

technischer Eigenschaften bietet sich<br />

das Blockmaterial hierfür an. Es kann<br />

sehr gut mit Tischlereiwerkzeugen bearbeitet<br />

werden, Sägen, Fräsen, Bohren,<br />

Schleifen sowie Oberflächenbehandlung<br />

durch Lackauftrag sind laut Hersteller<br />

problemlos möglich. Das Material bietet<br />

zudem sehr gute Gleiteigenschaften<br />

durch eine glatte, dichte und feine Oberfläche.<br />

Im Gegensatz zu Vollauszügen<br />

aus Massivholz muss das Material nicht<br />

mit zusätzlichen Gleitmitteln behandelt<br />

werden, um die Handhabung zu erleichtern.<br />

Die Eignung des Materials für die Herstellung<br />

von Schubladen-Vollauszügen hat<br />

Tischlermeister Jonas Geßner in seiner<br />

Meisterprüfung unter Beweis gestellt.<br />

Auf das Blockmaterial wurde er während<br />

eines Seminars des Materialherstellers<br />

aufmerksam und hat sich daraufhin entschieden,<br />

seine Schubkästen-Vollauszüge<br />

nicht aus Massivholz herzustellen,<br />

sondern aus dem Hochleistungsmaterial.<br />

Ein Schubladen-Vollauszug müsse<br />

äußerst präzise hergestellt werden, um<br />

Funktion, technische Eigenschaften und<br />

Qualität zu gewährleisten, und dafür sei<br />

das PU-Blockmaterial die beste Lösung.<br />

(www.rampf-gruppe.de)<br />

Normelemente.<br />

Einfach.<br />

Unverzichtbar.<br />

Ganter.<br />

Katalog anfordern<br />

Präzise verarbeitet und dauerhaft formstabil sind die Schubladen-Vollauszüge aus dem PU-Blockmaterial<br />

(Bild: Rampf).<br />

www.ganternorm.com


10 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Für die Produktion des Steckmoduls in Reinraumqualität wurde ein härteres<br />

Alu-Werkzeug entwickelt (Bild: 1zu1).<br />

Der Sensor besteht komplett aus Silikon und misst Berührungs- sowie<br />

Druckkräfte kontinuierlich (Bild: Sateco).<br />

Steigerung der Spritzguss-Kapazität<br />

1zu1 Prototypen GmbH & Co KG<br />

6850 Dornbirn / Österreich<br />

Die 1zu1 Prototypen GmbH & Co KG hat<br />

die Produktionskapazität ihrer Spritzgussabteilung<br />

erweitert. Damit sind nun<br />

mittelgroße Serien bis 100.000 Stück realisierbar.<br />

Die Kapazität kann laut Unternehmensangabe<br />

zudem mittels chemischer<br />

Beschichtungsverfahren weiter gesteigert<br />

werden. Das Unternehmen gibt an, dass<br />

von der Entwicklung des Pilotwerkzeugs<br />

über die Herstellung des Produktionswerkzeugs<br />

bis zur Qualitätskontrolle mittels<br />

CT-Messung nur wenige Wochen vergehen<br />

sollen. Damit kann der Lohnfertiger<br />

in Zeiten volatiler Lieferketten die rasche,<br />

kostengünstige und garantierte Umsetzung<br />

serienreifer <strong>Kunststoff</strong>teile in Originalwerkstoffen<br />

mit Größen bis zu 250 mm<br />

anbieten.<br />

Als Referenzprojekt gibt der Lohnfertiger<br />

die Realisierung eines Spritzguss-Steckmoduls<br />

für die Analyse von Viruserkrankungen<br />

für das dänische Medizintechnikunternehmen<br />

BluSense-Diagnostics an.<br />

Hier wurde nach der erfolgreichen Pilotphase<br />

in nur sechs Wochen ein beschichtetes<br />

Aluminiumwerkzeug hergestellt.<br />

Über ein chemisches Beschichtungsverfahren<br />

konnten die Standzeit des Werkzeugs<br />

erhöht und die Entformung der<br />

Bauteile verbessert werden. Das sorgt<br />

für höhere Produktivität und geringeren<br />

Ausschuss. Das beschichtete Werkzeug<br />

ist dreieinhalb Mal härter als herkömmliche<br />

Aluminiumwerkzeuge und reicht laut<br />

Unternehmensangabe daher nahe an gehärtete<br />

Stahlwerkzeuge heran.<br />

Durch die exklusive Nutzung der Spritzgießmaschine<br />

im Reinraum sowie eine<br />

Werkzeugauslegung mit Heißkanal und<br />

Nadelverschlussdüse, die keinen manuellen<br />

Kontakt erfordert, kann die geforderte<br />

Serienqualität in ISO Klasse 8 garantiert<br />

werden. Die Qualität der Teile wird zudem<br />

in definierten Tranchen mittels moderner<br />

Computertomographiemessung geprüft.<br />

All das ermöglicht eine umgehende<br />

Reaktion auf etwaige Abweichungen<br />

durch Werkzeugverschleiß, eine minimale<br />

Markteinführungszeit sowie garantierte<br />

Liefertermine.<br />

(www.1zu1prototypen.com)<br />

Kapazitiver Silikon-Kraftsensor<br />

Sateco AG<br />

8603 Schwerzenbach / Schweiz<br />

Entgegen herkömmlichen metallischen<br />

Messaufnehmern besteht der Silikon-<br />

Kraftsensor »Sxtsc« der Sateco AG aus<br />

weichem, elastischem Material. Diese<br />

Konstruktion ermöglicht laut Hersteller<br />

Anwendungen in sicherheitskritischen<br />

Bereichen, z. B. in explosionsgefährdeten<br />

Umgebungen, da der Sensor keine hochleitenden<br />

Metalle enthält, die Funken<br />

verursachen können. Aufgrund seiner<br />

niedrigen Weiterreißfähigkeit leistet das<br />

Silikonmaterial wenig mechanischen Widerstand.<br />

Das kann z. B. in der Fahrzeugtechnik<br />

bei der Verwendung im Lenkrad<br />

wichtig sein, damit der Sensor das Auslösen<br />

eines Lenkradairbags nicht behindert.<br />

Der Silikon-Kraftsensor arbeitet nach dem<br />

kapazitiven Funktionsprinzip und kann<br />

sowohl Berührungs- als auch Druckkräfte<br />

kontinuierlich messen. Er besteht aus drei<br />

Lagen leitfähigen Silikons, die durch integrierte<br />

federnde Elemente voneinander<br />

getrennt sind. Wirkt eine externe Kraft auf<br />

den Sensor, werden die leitfähigen Lagen<br />

zueinander bewegt, wodurch die elektrische<br />

Kapazität des Sensors verändert wird.<br />

Die Änderung der Kapazität wird durch<br />

eine spezielle Elektronik ausgewertet und<br />

kann als Maß für die Kraft bzw. den Druck<br />

verwendet werden. Der Crimpkontakt<br />

stellt die elektrische sowie mechanische<br />

Verbindung zwischen dem Sensor und<br />

der Auswerteelektronik sicher. Der Sensor<br />

als Messzelle mit elektrischen Anschlüssen<br />

kann somit ohne großen Aufwand außerhalb<br />

einer Leiterplatte direkt in eine Oberfläche<br />

integriert werden.<br />

Das Elastomermaterial des Sensors erspart<br />

zusätzliche Elemente zur mechanischen<br />

Dämpfung, Vorspannung und Toleranzkompensation,<br />

was die Konstruktion vereinfacht<br />

und Kosten reduziert. Sowohl<br />

Grundfläche als auch Dimension des<br />

Sensors können frei gestaltet werden,<br />

wodurch er gekrümmten Oberflächen<br />

beliebig angepasst und nahtlos zwischen<br />

Trägermaterial sowie Oberfläche integriert<br />

werden kann. Das ermöglicht laut<br />

Hersteller die ergonomische Gestaltung<br />

von Eingabegeräten, Robotern, Prothesen<br />

und Exoskeletten sowohl auf kleinen als<br />

auch großen Flächen.<br />

(www.satecogroup.com)<br />

Lowcost-Cobot aus <strong>Kunststoff</strong><br />

igus GmbH<br />

51147 Köln<br />

Der Serviceroboter »ReBeL« von igus wiegt<br />

lediglich 8,2 kg, was nur durch den Einsatz<br />

von <strong>Kunststoff</strong> möglich wurde. Alle<br />

mechanischen Bauteile, aus denen sich<br />

der Cobot zusammensetzt, wurden vom<br />

<strong>Kunststoff</strong>spezialisten aus Köln selbst entwickelt<br />

und gefertigt. Die Traglast liegt bei<br />

2 kg, die Reichweite bei 664 mm. Als Wiederholgenauigkeit<br />

gibt der Hersteller ±1<br />

mm bei 7 Picks pro Minute an. Herzstück<br />

des Cobots ist ein industrietaugliches Getriebe<br />

aus <strong>Kunststoff</strong>.<br />

Das <strong>Kunststoff</strong>-Know-how kam auch der<br />

Entwicklung eines Encoders mithilfe von<br />

Leitplastikbahnen zugute, mit dem sich<br />

Dreh- und Zyklenzahl, Durchläufe, Temperatur<br />

und Strom exakt messen lassen.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

11<br />

Herzstück des mit 8,2 kg besonders leichten Cobots ist ein Getriebe aus<br />

<strong>Kunststoff</strong> (Bild: igus).<br />

Gefertigt wird das 2K-Bauteil vollautomatisch auf zwei Spritzgießmaschinen<br />

mit 200 t Schließkraft (Bild: GS <strong>Kunststoff</strong>technik).<br />

1<br />

Dank Cloudanbindung mit Webcam stellt<br />

ein Dashboard alle generierten Daten<br />

übersichtlich live dar, wodurch Anwender<br />

die volle Transparenz über Kennzahlen<br />

wie Verschleiß, Taktzeit und Stückzahlen<br />

erhalten.<br />

Der Serviceroboter ist als »Open-Source«-<br />

Version ohne Robotersteuerung, Netzteil<br />

und Software oder als »Plug-and-Play«-<br />

Variante mit Roboter, Steuerungssoftware<br />

und Netzteil verfügbar. Anwender<br />

erhalten auch die Wellgetriebe einzeln in<br />

den Durchmessern 80 und 105 mm. Auf<br />

dem Online-Marktplatz »RBTX« finden<br />

Anwender zudem Einzelkomponenten,<br />

Integrationsunterstützung sowie Hardund<br />

Software von inzwischen mehr als 40<br />

Partnern, darunter verschiedene Roboterkinematiken,<br />

Kameras, Software, Greifer,<br />

Motoren, Sensoren und Steuerungen.<br />

Zur Integration stellt der Hersteller auch<br />

eine Online-Beratung zur Verfügung: Auf<br />

einem 400 m² großen Testareal beraten<br />

Expertinnen und Experten täglich per<br />

Live-Video und schicken innerhalb von<br />

Stunden Lösungsangebote.<br />

(www.igus.de)<br />

Bei der Fertigungsvariante werden zwei<br />

Spritzgießmaschinen mit kleinen Werkzeugen<br />

bestückt. Auch wenn dadurch die<br />

Werkzeugkosten gegenüber einer großen<br />

Form, die für das Umsetzen auf einer<br />

Maschine gebraucht wird, höher liegen,<br />

sei die Herstellung insgesamt günstiger,<br />

denn produziert werden könne auf kleinen,<br />

schnellen Spritzgießmaschinen mit<br />

niedrigen Schließkräften.<br />

Zu den beispielhaften Aufträgen gehört<br />

das 2K-Bauteil »Haube mit Fenstern«<br />

für einen Seifenspender. Die Haube aus<br />

Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) enthält<br />

drei Fenster aus Polycarbonat (PC)<br />

für Kundenlabel und zur Kontrolle des<br />

Füllstands. Produziert wird sie auf zwei<br />

Spritzgießmaschinen »Haitian Mars II«<br />

mit 200 t Schließkraft. Diese stehen in<br />

einem Abstand von 4 m und arbeiten<br />

um 20 Sekunden zeitversetzt. Das Bestücken<br />

und Entnehmen übernimmt ein<br />

Roboter. Sein Greifer verfügt über zwei<br />

unterschiedliche Aufnahmen, für den<br />

Vorspritzling und die fertige Haube. Im<br />

ersten Schritt fertigt die eine Maschine<br />

drei PC-Fenster im Format von 20 mm x<br />

50 mm. Einer der beiden Robotergreifer<br />

setzt sie dann zur zweiten Maschine<br />

um. Diese öffnet sich, dort entnimmt der<br />

Greifer mit der zweiten Aufnahme die<br />

fertige ABS-Haube, die im Vorzyklus gespritzt<br />

wurde. Danach legt der Roboter<br />

die PC-Fenster in das Werkzeug ein. Die<br />

Maschine umspritzt sie mit ABS für das<br />

Haubengehäuse.<br />

Die fertige Haube legt der Greifer in der<br />

Zwischenzeit auf einem Band zwischen<br />

den beiden Spritzgießmaschinen ab.<br />

Dann fährt der Roboter wieder zur ersten<br />

Maschine, wo derweil erneut ein Satz<br />

Fenster gespritzt wurde – der Zyklus startet<br />

von vorne. Mit Hinterschnitten werden<br />

die verschiedenen Bauteile gut verbunden.<br />

Voraussetzung ist, dass sie auf<br />

einen Zehntel Millimeter genau in das<br />

Werkzeug eingelegt werden.<br />

(www.gs-kunststofftechnik.de)<br />

2K-Spritzguss mit 2 Maschinen<br />

GS <strong>Kunststoff</strong>technik<br />

Gebrüder Schmidt KG<br />

55743 Idar-Oberstein<br />

Mehrkomponenten-Spritzgussteile lassen<br />

sich laut Lohnfertiger GS <strong>Kunststoff</strong>technik<br />

auf zwei Maschinen schneller und<br />

günstiger herstellen als durch Umsetzen<br />

auf einer Anlage. Daher bietet das Unternehmen<br />

diese Verfahrensalternative eiligen<br />

und kostenbewussten Kunden an. Als<br />

besten Wert nennt der Betrieb zwölf Wochen<br />

von der Auftragserteilung bis zum<br />

ersten Gutteil für ein 2K-Bauteil mit wenigen<br />

Hundertstel Millimetern Toleranz für<br />

einen Kfz-Zulieferer.<br />

Sibalco GmbH Tel. +49 (0) 7621 42249-0<br />

Käppelinstraße 12 Fax +49 (0) 7621 42249-50<br />

79576 Weil am Rhein info@sibalco.de<br />

www.sibalco.de<br />

WALTER WIDMANN<br />

GMBH<br />

Technische Präzisionsteile<br />

aus thermopl. <strong>Kunststoff</strong><br />

Spezialgebiet:<br />

Spritzgussteile mit<br />

automatisch zugeführten<br />

Drähten oder<br />

Metallbändern<br />

Formenbau<br />

Talweg 3<br />

71701 Schwieberdingen<br />

Tel. (0 71 50) 39 41-0<br />

Fax (0 7150) 39 41-30


12 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Der <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter kennt den Energiebedarf jeder einzelnen Spritzgießmaschine<br />

(Bild: Weiss).<br />

Die aluminiumfreie Folie garantiert einen hohen Feuchtigkeitsschutz und<br />

ist voll rezyklierbar (Bild: Ströbel).<br />

Artikelgebundene CO2-Emissionen<br />

Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

GmbH & Co<br />

89257 Illertissen<br />

Die Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH<br />

& Co. KG hat für die ersten kundenspezifischen<br />

Bauteile in ihrem Portfolio die CO2-<br />

Äquivalente über den gesamten Produktionsprozess<br />

ermittelt. Dabei werden alle<br />

Treibhausgase berücksichtigt (CO2, CH2,<br />

N2O, HFCs, PFCs, SF6). Die Werte sind die<br />

Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung<br />

der CO2-Bilanz, denn das Unternehmen<br />

möchte seinen CO2-Ausstoß bis 2024<br />

um 30 % reduziert haben. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, will das Unternehmen verstärkt<br />

grünen Strom beziehen, der v. a. aus Photovoltaik<br />

gewonnen wird.<br />

Den Anstoß gab die Anforderung eines<br />

Kunden aus der Automobilindustrie, der<br />

die exakte Ermittlung der CO2-Emissionen<br />

verlangte, die für die Produktion eines einbaufertigen,<br />

kundenspezifischen Spritzgussbauteils<br />

aufgewendet werden müssen.<br />

Da der <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter den tatsächlichen<br />

Energieverbrauch jeder einzelnen<br />

Spritzgießmaschine kennt und ebenso den<br />

Verbrauch der Peripheriegeräte sowie den<br />

Aufwand für Verpackungen und Transportwege,<br />

konnte dies verhältnismäßig einfach<br />

ermittelt werden. Die einzelnen Werte wurden<br />

addiert, durch die Anzahl der im erfassten<br />

Zeitraum gefertigten Bauteile dividiert<br />

und dabei der Energiemix berücksichtigt.<br />

Das Ergebnis war die artikelbezogene CO2-<br />

Menge, die bei der Fertigung anfällt. Der<br />

größte Einzelanteil des CO2-Fußabdrucks<br />

entfällt aber auf das Rohmaterial, also den<br />

<strong>Kunststoff</strong>, den der Verarbeiter − von einer<br />

Gewichtsreduzierung durch intelligente<br />

Konstruktion abgesehen − nicht beeinflussen<br />

kann.<br />

Bei der ganzheitlichen Bestandsaufnahme<br />

der CO2-Emissionen folgt das Unternehmen<br />

nach eigener Angabe den anerkannten<br />

Standards des internationalen GHG-<br />

Protokolls, die auf der ISO-Norm 14064<br />

basieren. Der Betrieb bereitet sich jetzt<br />

darauf vor, besonders bei Projekten aus<br />

den Bereichen Automobilindustrie und der<br />

Elektromobilität schon in der Angebotsphase<br />

Angaben zum CO2-Fußabdruck des<br />

angefragten Bauteils zu machen.<br />

(www.weiss-kunststoff.de)<br />

<strong>Kunststoff</strong>verpackungen<br />

Ströbel GmbH<br />

90579 Langenzenn<br />

Verpackungsmittel müssen hohen Anforderungen<br />

entsprechen, um ihren sensiblen<br />

Inhalt vor qualitätsmindernden Faktoren<br />

wie Feuchtigkeit, UV-Licht, Verschmutzung<br />

und mechanischen Einflüssen zu schützen.<br />

Zudem unterliegt die Verpackungsherstellung<br />

in Deutschland zahlreichen Vorschriften<br />

wie der Einhaltung umfangreicher<br />

Hygienemaßnahmen, der Verwendung<br />

geeigneter Rohstoffe und der garantierten<br />

Lebensmittelunbedenklichkeit.<br />

Die Ströbel GmbH, Hersteller und Systemlieferant<br />

von Verpackungen aus Polyethylen-<br />

und Verbundfolien inklusive passendem<br />

Zubehör, setzt deshalb auf deutsche<br />

und europäische Hersteller und Vorlieferanten.<br />

Im Gegensatz zu Fernostware sowie<br />

zunehmend unsicheren Lieferketten<br />

und Produktqualitäten bietet der fränkische<br />

Verpackungsspezialist aufgrund seiner<br />

Fertigung im eigenen Werk und der<br />

Einhaltung hoher Qualitätsstandards ein<br />

hochwertiges und sicheres Endprodukt<br />

»made in Germany« an. Kurze Transportwege<br />

sorgen zudem für eine schnelle Lieferfähigkeit<br />

vieler Verpackungslösungen.<br />

Dank der umfangreichen Branchenerfahrung<br />

und des über mehr als vier Jahrzehnte<br />

gewachsenen Beratungs-Know-how findet<br />

der Verpackungshersteller aus seinem großen<br />

Sortiment an Verpackungsmitteln und<br />

Zubehör stets die passende Lösung.<br />

Mit seiner »Mono-Line« bietet das Unternehmen<br />

zudem eine umweltfreundliche<br />

Alternative zu bisherigen Verpackungslösungen.<br />

Ihre aluminiumfreie Folie garantiert<br />

einen hohen Feuchtigkeitsschutz und<br />

ist voll rezyklierbar, denn sie lässt sich nach<br />

der Verwendung ganz einfach im gelben<br />

Sack oder der gelben Tonne entsorgen. In<br />

der stofflichen Verwertung kann daraus ein<br />

Regenerat gewonnen werden, welches in<br />

den <strong>Kunststoff</strong>kreislauf zurückgeführt wird.<br />

Einen besonders starken Schutz für hohe<br />

Ansprüche gewährleistet das Unternehmen<br />

mit seiner bewährten »Alu-Line«-Serie.<br />

Deren kraftvolle Barrierefolie aus Aluminiumverbund<br />

sorgt dafür, dass keine<br />

negativen Faktoren von außen in die Verpackung<br />

eindringen können und somit die<br />

Qualität des Packungsinhalts bei Transport<br />

und langfristiger Lagerung erhalten bleibt.<br />

(www.stroebel.de)<br />

<strong>Kunststoff</strong>-Taster<br />

Gogatec GmbH<br />

1210 Wien / Österreich<br />

Im Bereich der Mensch-Maschine-Schnittstellen<br />

bietet der österreichische Spezialist<br />

für Schaltschrankkomponenten Gogatec<br />

eine breite Palette an Produkten aus der<br />

Serie »Gogapush Eco« an, die von Drucktastern<br />

bis zu Sicherheitspilztastern, Kontrollleuchten<br />

und Joystick-Wahlschaltern<br />

reichen. Erhältlich ist das Lieferprogramm<br />

in Metall- und <strong>Kunststoff</strong>ausführung zum<br />

Aufschnappen in Flanschplatte und aktuell<br />

auch für die Gegenmuttermontage in<br />

<strong>Kunststoff</strong>.<br />

Die Taster verfügen über eine Rastnase, die<br />

ein Verdrehen verhindert. Ein Befestigungsflansch<br />

mit Kerben sorgt für eine schnelle,<br />

werkzeuglose Montage der vielfältigen<br />

Kontaktblöcke, die mit einer Gesamtlänge<br />

von max. 45 mm ab der Frontplatte eine<br />

platzsparende Lösungsmöglichkeit bieten.<br />

Laut Hersteller entsprechen alle Versionen<br />

der Serie den Normen IEC 947-5-1 und EN<br />

60947-5-1 sowie der Schutzart IP65.<br />

(www.gogatec.com)


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

13<br />

Das Tasterprogramm ist jetzt auch für die Gegenmuttermontage in <strong>Kunststoff</strong><br />

erhältlich (Bild: Gogatec).<br />

Die neue Barrierefolie bietet auch ohne EVOH eine sichere Verpackung sowie<br />

hohen Produktschutz (Bild: Schur Flexibles).<br />

1<br />

EVOH-freie Barrierefolien<br />

Schur Flexibles Holding GesmbH<br />

2351 Wiener Neudorf /<br />

Österreich<br />

PA/PE-Hochbarrierefolien mit EVOH sind<br />

auf dem Weltmarkt derzeit Mangelware.<br />

Folienspezialist Schur Flexibles stellte<br />

im Frühjahr mit »Vacuflex MHB-T« eine<br />

Lösung vor, die der weltweiten EVOH-<br />

Knappheit entgegenwirkt. Herstellern<br />

von Produkten, die eine zuverlässige<br />

Sauerstoffbarriere benötigen, möchte das<br />

Unternehmen damit eine leistungsfähige<br />

Alternative mit zuverlässiger Barrierewirkung<br />

anbieten.<br />

Die neue Hochbarrierefolie ist laut Hersteller<br />

auch ohne EVOH eine sichere Verpackung<br />

mit sehr hohem Produktschutz:<br />

Für die neue Folienlösung hat der Folienspezialist<br />

seine bewährten »HB«-Folien<br />

so modifiziert, dass eine zuverlässige<br />

Barrierewirkung erreicht wird. Die neue<br />

Folienserie gewährleistet eine optimierte<br />

mittlere Sauerstoffbarriere und ist in<br />

Materialstärken von 70 bis 340 µm erhältlich.<br />

Die neuen Folien mit veränderter<br />

Struktur sind laut Hersteller gut maschinengängig.<br />

Da die Unternehmensgruppe nach eigener<br />

Angabe gut aufgestellt ist, konnte<br />

schnell auf den EVOH-Engpass reagiert<br />

werden: Forschung und Entwicklung der<br />

Unternehmensgruppe profitierten von<br />

den verschiedenen Spezialisierungen sowie<br />

vom weitreichenden Know-how der<br />

einzelnen Standorte, die mit ihrer Folienkompetenz<br />

die gesamte Bandbreite an<br />

Verpackungsfolien abdecken. Dieses Expertenwissen<br />

und eine gut aufgestellte<br />

Beschaffung sorgten laut Unternehmensangabe<br />

dafür, dass für zahlreiche Anwendungen<br />

Alternativen zu EVOH verfügbar<br />

sind, um auch in Zeiten von Lieferengpässen<br />

auf dem Rohstoffmarkt zuverlässige<br />

Verpackungslösungen anbieten zu können.<br />

(www.schurflexibles.com)<br />

1 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie auf der Seite 30 fortlaufend nummeriert.<br />

Teile für Maschinenbau, Medizintechnik,<br />

Elektroindustrie, Automotive,<br />

Apparatebau und Verpackungsindustrie<br />

Maschinenbau/Apparatebau<br />

→ Apparateknöpfe 12<br />

→ Apparateteile 11, 12<br />

→ Chemiepumpenteile 3<br />

→ Druckluft-Zubehör 3, 4, 5<br />

→ Durchflussmesser 3, 6<br />

→ Fasspumpen 3<br />

→ Gelenkstücke 11, 12<br />

→ Gewindebuchsen und -hülsen 12<br />

→ Gewindestangen - DIN 975 - metrisch 12<br />

→ Gleitlager 12<br />

→ Kleinpumpen 3<br />

→ Konstruktionselemente 11<br />

→ Kreiselpumpen 3<br />

→ Laufrollen 11<br />

→ Maschinennormteile 4, 11<br />

→ Pumpen 3<br />

→ Schaugläser 11<br />

→ Säurepumpen 3<br />

Allgemeine Teile<br />

→ Abdeckkappen 12<br />

→ Abdeckscheiben 12<br />

→ Abdeckungen 12<br />

→ Abstandhalter 12<br />

→ Bolzen 11, 12<br />

→ Briden 12<br />

→ Buchsen 11, 12<br />

→ Distanzprofile 12<br />

→ Distanzröhrchen 12<br />

→ Drehknöpfe 5, 12<br />

→ Dübel 12<br />

→ Haftverschlüsse aus <strong>Kunststoff</strong> 12<br />

→ Halter 12<br />

→ Isolierscheiben 12<br />

→ Isolierstopfen 12<br />

→ Isolierungen allgemein 12<br />

→ Korrosionsschutz 4<br />

→ Laborpumpen 3<br />

→ Muffen 12<br />

→ Muttern 12<br />

→ Nieten 12<br />

→ Nippel 12<br />

→ Präzisionsteile aus <strong>Kunststoff</strong> 12, 15<br />

→ Puffer 11, 12<br />

→ Reduzierhülsen 11<br />

→ Rändelmuttern 12<br />

→ Scharniere 11<br />

→ Schrauben 12<br />

→ Schraubensicherungen 12<br />

→ Skalenknöpfe 11<br />

→ Speichenräder 11<br />

→ Spiralen und Spiralringe 5<br />

→ Spulenkörper 15<br />

→ Spulensockel 15<br />

→ Stifte 12<br />

→ Unterlegscheiben 11, 12<br />

→ Verbindungsteile 5, 12<br />

→ Verschlüsse 11<br />

→ Wellen, flexible 5<br />

→ Zahnräder 12<br />

→ Zahnräder aus Hartgewebe (Phenolharz) 12<br />

→ Zahnräder aus Polyacetal 12<br />

→ Zahnräder aus Polyamid 12<br />

Schläuche<br />

→ Allgemein 3, 4, 5


14 Teile aus <strong>Kunststoff</strong> und Gummi, Lohnarbeiten, Zulieferer<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

→ Kühlmittel- und Kabelschutzschläuche 4, 12<br />

→ Schlauchkupplungen 3<br />

→ Schlauchverschraubungen 3<br />

→ Ölschläuche 3, 4<br />

Dichtungsteile<br />

→ Dichtungen 4<br />

→ Dichtungseinsätze 12<br />

→ Dichtungsringe 4, 12<br />

→ Dichtungsscheiben 12<br />

→ Stopfen 12<br />

Platten<br />

→ Isolierplatten 4<br />

Elektroindustrie/Elektrotechnik<br />

→ Isolationsteile 12<br />

→ Isolatoren 12<br />

→ Kabelbinder 12<br />

→ Kabeldurchführungstüllen 12<br />

→ Kabelhalter 12<br />

→ Kabelverschraubungen 12<br />

→ Sensoren 10<br />

→ Steckverbindungen 4, 12<br />

Griffe<br />

→ Griffe (siehe auch Knopfgriffe und Traggriffe)<br />

5, 11, 12<br />

→ Handgriffe 12<br />

→ Hebel 11<br />

→ Knopfgriffe 12<br />

→ Kreuzgriffmuttern 11, 12<br />

→ Kreuzgriffschrauben 11, 12<br />

→ Kugelgriffe 11, 12<br />

→ Kugelknöpfe 11, 12<br />

→ Maschinengriffe 11<br />

→ Schalthebel 11<br />

→ Sterngriffe 11, 12<br />

Folien<br />

→ Prägefolien 8<br />

Stanzteile<br />

→ Gummi-Stanzteile 12<br />

→ Polypropylen-Stanzteile 12<br />

→ Polyäthylen-Stanzteile 12<br />

→ Stanzartikel 12<br />

Rollen<br />

→ Polyamid-Rollen 12<br />

→ Rollen allgemein 12<br />

Formteile<br />

→ Gummi-Formteile 12<br />

→ Polyamid-Formteile 12<br />

→ Polycarbonat-Formteile 12<br />

→ Polystyrol-Formteile 12<br />

→ Polyäthylen-Formteile 12<br />

Fittings<br />

→ Flanschen (siehe auch Fittings) 12<br />

ABS<br />

→ Formteile 12<br />

→ Spritzgussteile 12<br />

Spritzgussteile<br />

→ Elastomer-Spritzgussteile 12<br />

→ Gummi-Spritzgussteile 12<br />

→ Polyacetal-Spritzgussteile 15<br />

→ Polyamid-Spritzgussteile 12, 15<br />

→ Polycarbonat-Spritzgussteile 12, 15<br />

→ Polypropylen-Spritzgussteile 12<br />

→ Polystyrol-Spritzgussteile 12<br />

→ Polyäthylen-Spritzgussteile 12<br />

Behälter<br />

→ Beutel 13<br />

→ Deckel 12<br />

→ Flexible Intermediate Bulk Containers (FIBC) 12<br />

Frästeile<br />

→ Frästeile 12<br />

<strong>Kunststoff</strong>teile für die Automobilindustrie<br />

→ Kettenspanner 16<br />

→ Luftregler und Ausströmer 16<br />

→ Verschiedene Teile und Komponenten für<br />

Automotive 16<br />

Armaturen<br />

→ Absperrventile 17<br />

Lohnarbeiten <strong>Kunststoff</strong>/Zulieferer<br />

Mechanische <strong>Kunststoff</strong>bearbeitung<br />

→ Bohren 1, 3<br />

→ Drehen/auch CNC 1, 3<br />

→ Fräsen/auch CNC 1, 3<br />

→ Gewindeschneiden 1<br />

→ Gravieren 1<br />

→ Sägen 1, 3<br />

Spritzgießen/Pressen<br />

→ Spritzgießen 16<br />

→ Vakuumpressen 2<br />

Oberflächenbearbeitung<br />

→ Polieren 5<br />

Allgemeine Lohnarbeiten <strong>Kunststoff</strong><br />

→ Prüfen der Verarbeitbarkeit von <strong>Kunststoff</strong>en 7<br />

→ Stereolithographie, Mustererstellung ohne<br />

Formen und Werkzeuge,<br />

Maschinen und Dienstleistungen 7<br />

→ Vakuumformen 7<br />

→ Vakuumgießen 7<br />

Arbeiten mit Laser<br />

→ Laserschneiden 9<br />

Schweißen<br />

→ Ultraschallschweißen 14<br />

Lohnarbeiten Metall<br />

Oberflächenbearbeitung und Reinigung<br />

→ Flachschleifen 1, 4<br />

→ Gravieren 1<br />

→ Koordinatenschleifen 4<br />

→ Tiefbohrarbeiten 4<br />

→ Universalfräsen 1, 4<br />

→ Werkzeugschleifen 4<br />

Allgemeine Lohnarbeiten Metall<br />

→ CNC-Drehen 1, 4<br />

→ CNC-Fräsen 1, 4<br />

→ Drehen 1, 3<br />

→ Fräsen 1, 4<br />

→ Langdrehen 3<br />

Erodieren<br />

→ Arbeiten auf Funkenerosionsmaschinen 4<br />

→ Drahterodieren 4<br />

→ Senkerodieren 4<br />

→ Startlocherodieren 4<br />

Arbeiten mit Laser<br />

→ Laserkennzeichnung 4<br />

Schweißen<br />

→ Ultraschallschweißen 14<br />

1 Bareiss Prüfgerätebau GmbH, Breiteweg 1 , 89610 Oberdischingen | www.bareiss.de 07305 9642-0 59<br />

2 Barth GmbH, Gerhard-Meister-Str. 5, 83342 Tacherting | www.barth-maschinenbau.de 08621 5050-600 83<br />

3 Dr. Jessberger GmbH, Jägerweg 5-7, 85521 Ottobrunn | www.jesspumpen.de 089 666633-400 65<br />

4 Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Römerweg 4, 58513 Lüdenscheid | www.hasco.com 02351 957-0 149<br />

5 haspa GmbH, Sägmühlstr. 39, 74930 Ittlingen | www.haspa-gmbh.de 07266 9148-0 58<br />

6 HB-Therm AG, Spinnereistrasse 10 (WU 3), 9006 St. Gallen | www.hb-therm.com 0041 71 2436-530 1, 149<br />

7 Konstruktionsbüro Hein GmbH, Marschstr. 25, 31535 Neustadt a. Rbge. | www.kb-hein.de 05032 893791 145<br />

8 Kurz Stiftung & Co. KG, Leonhard, Schwabacher Str. 482, 90763 Fürth | www.kurz.de 0911 7141-0 149<br />

9 Lung Lufttechnische Anlagen GmbH , Haidlfinger Str. 29 , 94522 Wallersdorf | www.lung-gmbh.de 09933 9532-0 154<br />

10 Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG, Königbacher Str. 15 , 94496 Ortenburg | www.micro-epsilon.de 08542 168-0 103<br />

11 Otto Ganter GmbH & Co. KG, Triberger Str. 3, 78120 Furtwangen | www.ganternorm.com 07723 6507-0 25<br />

12 Sibalco W. Siegrist & Co. GmbH, Käppelinstr. 12 , 79576 Weil am Rhein | www.sibalco.de 07621 42249-0 27<br />

13 Ströbel GmbH, Mühlsteig 31-33, 90579 Langenzenn | www.stroebel.de 09101 9942 0 27<br />

14 Telsonic AG, Industriestr. 6 b, 9552 BRONSCHHOFEN | www.telsonic.com 0041 71 9139888 149<br />

15 Walter Widmann GmbH, Talweg 3, 71701 Schwieberdingen | www.widmann-gmbh.de 07150 3941-0 27<br />

16 Weiss <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung GmbH & Co, Rudolf-Diesel-Str. 2-4, 89257 Illertissen | www.weiss-kunststoff.de 07303 9699-0 23<br />

17 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis (ab Seite 29) Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


31<br />

Formenbau / Werkzeuge<br />

Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

2<br />

– Anzeige –<br />

Bild: Hermle AG | www.hermle.de<br />

Fachberichte 32<br />

Produktinformationen 54<br />

Stichwort- und Adressverzeichnis 66


32<br />

Bearbeitungszentren<br />

Zwei 5-Achs-Bearbeitungszentren verbunden mit einem Robotersystem geben der Hohner Maschinenbau GmbH die notwendige Flexibilität für ihr besonders<br />

vielfältiges Teilespektrum.<br />

Bilder: Hermle<br />

Offen für Neues<br />

Hohner Maschinenbau fühlt sich in der Komplexität und Präzision zuhause. Warum dieses Know-how nicht<br />

ausbauen und als Lohnfertiger ein weiteres Standbein aufbauen? Mit zwei roboterautomatisierten 5-Achs-<br />

Bearbeitungszentren von Hermle macht der Betrieb optimistisch den Schritt in die Zukunft.<br />

Keine Flyer, keine Theaterprospekte, keine<br />

Menükarten – in den Druckereien war<br />

es 2020 stiller geworden. Auswirkungen<br />

hatte dies auch auf die Unternehmen, die<br />

Maschinen für die grafische Industrie entwickeln,<br />

wie die Hohner Maschinenbau<br />

GmbH. In diese Stille hinein investierte das<br />

Tuttlinger Familienunternehmen in zwei<br />

5-Achs-Bearbeitungszentren der Maschinenfabrik<br />

Berthold Hermle AG, automatisiert<br />

mit dem leistungsstärksten Roboter,<br />

den die Gosheimer im Programm haben.<br />

Der Betrieb stieg damit in die Lohnfertigung<br />

ein und baute sich ein viertes Standbein<br />

auf – unabhängig von der Druckbranche.<br />

CEO Hans-Peter Schöllhorn muss etwas<br />

ausholen, um den Weg vom Drahtheftbereich<br />

zur Auftragsfertigung von Präzisionsteilen<br />

plausibel zu erklären: »Seit den<br />

1950er-Jahren sind wir stark an die grafische<br />

Industrie gebunden. Zum einen mit<br />

unseren eigenen Anlagen zur Druckweiterverarbeitung,<br />

den Sammelheftern, zum<br />

anderen als Hersteller von Schmalheftköpfen,<br />

die wir weltweit an OEM liefern.« Hinzu<br />

kommen Drahtheftmaschinen als dritter<br />

Geschäftszweig, der das Unternehmen<br />

etwas unabhängiger von der klassischen<br />

Druckbranche macht. »Heftklammern<br />

kommen überall zum Einsatz, von der Broschüre<br />

über Masken und Teebeutel bis hin<br />

zur nachhaltigen Six-Pack-Verpackung«,<br />

verdeutlicht Schöllhorn.<br />

Trend zur Personalisierung<br />

Autor:<br />

Udo Hipp<br />

Leiter Marketing<br />

Maschinenfabrik Berthold<br />

Hermle AG<br />

78559 Gosheim<br />

www.hermle.de<br />

Im Zuge der Digitalisierung greift auch<br />

das klassische Druckerzeugnis den Trend<br />

zur Individualisierung auf – Print wird persönlich.<br />

Hohner arbeitet schon länger parallel<br />

zu seinen klassischen Sammelheftern<br />

an Lösungen für die Digitalverarbeitung<br />

und hat beide Welten in einer Anlage zusammengebracht.<br />

»Neben personalisierten<br />

Broschüren oder Magazinen müssen<br />

unsere Kunden auch immer kleinere und<br />

vielfältigere Auflagen produzieren können.<br />

Wir haben daher unsere neueste<br />

Maschine modular gestaltet«, erläutert<br />

Schöllhorn. »Eine Basis kann mit bis zu fünf<br />

Beschickungsvarianten erweitert werden:<br />

vom Sammelhefter über ein Kreuzbruch-,<br />

Turm-, Falzhefter- oder Digitalmodul. Die<br />

Maschine wächst mit dem Bedarf der Druckerei<br />

mit.«<br />

Das Thema Customizing trifft Hohner<br />

auch direkt bei seinen eigenen Produkten:<br />

»Früher haben wir hohe Stückzahlen<br />

des gleichen Typs gefertigt. Heute ist<br />

jede Anlage individuell an den Kunden<br />

angepasst«, erklärt der Geschäftsführer.<br />

Er musste die Fertigung auf die kleineren<br />

Stückzahlen umstellen, ohne an Produktivität<br />

zu verlieren. Schöllhorn organisierte<br />

den Maschinenpark neu und suchte nach<br />

einer Lösung, um die Produktivität zu steigern.<br />

Sein Plan war es, die Fertigungstiefe<br />

zu verringern und nur noch die hochwertigen<br />

Zeichnungsteile mit besonderem<br />

Qualitätsanspruch intern zu bearbeiten<br />

– idealerweise rund um die Uhr. An dieser<br />

Stelle kam Hermle ins Spiel.<br />

Präzision rund um die Uhr<br />

»Wir brauchten eine Anlage, die höchste<br />

Flexibilität mit maximalem Automatisierungsgrad<br />

verbindet«, erklärt Andreas<br />

Hennemann, Produktionsleiter bei der<br />

Hohner Maschinenbau GmbH. Die Anforderungen,<br />

unterschiedliche Teile in verschiedenen<br />

Dimensionen inklusive diverser<br />

Vorrichtungen zu handhaben und zu<br />

bearbeiten, erfüllte eine Kombination aus


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Bearbeitungszentren 33<br />

Der Roboter bestückt zuverlässig die beiden 5-Achs-Bearbeitungszentren −<br />

auch in den personenlosen Schichten.<br />

Hohner Maschinenbau musste seine Fertigungshalle neu strukturieren, um<br />

Platz für die CNC-Maschinen und die Roboterautomation zu schaffen.<br />

den 5-Achs-Bearbeitungszentren »C 650<br />

U« und »C 400 U«. »Die beiden Maschinen<br />

ergänzen sich ideal, denn unser Teilespektrum<br />

ist immens. Wir fräsen Gussteile,<br />

<strong>Kunststoff</strong>, Messing, Aluminium und<br />

Stähle in Dimensionen von bis zu 900 Millimetern.<br />

Im Durchschnitt messen unsere<br />

Werkstücke jedoch 300 Millimeter, wofür<br />

die ›C 650 U‹ überdimensioniert wäre«,<br />

erläutert Hennemann die Entscheidungsfindung.<br />

Die Bearbeitungszeit liegt zwischen 15<br />

Minuten und drei Stunden, die Stückzahlen<br />

zwischen fünf und 500. Ein starker<br />

Roboter sitzt zwischen beiden 5-Achs-<br />

Maschinen und bestückt diese vollautomatisch<br />

und autark. »Der ›RS3‹ kann bis zu<br />

420 Kilogramm schwere Teile handhaben<br />

und ist damit die bestmögliche Besetzung<br />

für unsere Anwendung«, ergänzt der Produktionsleiter.<br />

Der Roboter sowie die größere der beiden<br />

5-Achs-Bearbeitungszentren sind seit November<br />

2020 in Betrieb. »An dieser Art von<br />

Anlage braucht es ein Team mit digitalem<br />

Verständnis. Unsere Mitarbeiter sind aufgeschlossen<br />

gegenüber modernen Technologien<br />

und haben einfach Spaß daran,<br />

sich in die neue Aufgabe reinzuknien«,<br />

erläutert Schöllhorn. Im März 2021 installierte<br />

Hermle die Maschine »C 400 U«.<br />

Auch hier lief bis dato alles gut, bestätigt<br />

Hennemann. »Wir kennen Hermle seit<br />

Jahrzehnten und arbeiten schon sehr lange<br />

zusammen. Vertrauen hatten wir von<br />

Anfang an. Der Service und die Technik<br />

haben uns wieder mal überzeugt«, lobt<br />

der Geschäftsführer. Sein Plan hat funktioniert:<br />

»Die Maschinen laufen einwandfrei.<br />

Die Produktivität hat sich von 30 auf 80<br />

Prozent gesteigert. Die dritte personenlose<br />

Schicht sowie die Wochenenden sind<br />

zu 80 oder 50 Prozent ausgelastet. Das<br />

bauen wir noch weiter aus.«<br />

Zwei ersetzen sechs<br />

Beide Bearbeitungszentren samt Roboter<br />

ersetzen sechs Bestandsanlagen. Das<br />

zeigt, dass es Schöllhorn nicht unbedingt<br />

um den Ausbau der Kapazität, sondern<br />

um das Plus an Produktivität ging. Darüber<br />

hinaus stößt der Betrieb in neue<br />

Fertigungsdimensionen vor, wie der Geschäftsführer<br />

bemerkt: »Jetzt können wir<br />

die Präzision bieten, die wir vorher nur<br />

schwer erfüllen konnten.« Und das Unternehmen<br />

weiß, was Präzision bedeutet: In<br />

einem kleinen Heftkopf bewegen sich 160<br />

Teile in 18.000 Takten pro Stunde. Ist hier<br />

eine Oberfläche nicht auf den einhundertstel<br />

Millimeter genau gefertigt, läuft<br />

es nicht rund. »Wir haben eine hohe Expertise<br />

bei unseren eigenen Teilen. Komplexität<br />

und Diffizilität ist kein Problem für<br />

uns. Daher wollen wir dieses Know-how<br />

auch anderen Unternehmen anbieten«,<br />

erklärt Schöllhorn den Schritt in die Lohnfertigung<br />

und ergänzt: »Ich sehe keinen<br />

Sinn darin, eine hochqualifizierte Anlage<br />

mit Teilen zu belegen, die ich günstiger<br />

zukaufen kann. Lieber fertigen wir komplexe<br />

und hoch anspruchsvolle Teile für<br />

intern und extern.«<br />

Für ihn hat die Investition noch einen weiteren<br />

Vorteil fernab von Produktivität und<br />

Effizienz – sie setzt ein wichtiges Zeichen:<br />

»Ein Unternehmen, das sich an der neuesten<br />

Technologie orientiert, ist ein überzeugenderes<br />

Argument für zukünftige<br />

Azubis und Fachkräfte. Es zeigt, dass wir<br />

ein krisensicheres und zukunftsorientiertes<br />

Unternehmen sind.«<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Hohner Maschinenbau GmbH<br />

78532 Tuttlingen<br />

www.hohner-postpress.com<br />

V. l. n. r.: Gruppenleiter CAD/CAM Stefan Heitzmann, Geschäftsführer Hans-Peter Schöllhorn, Teamleiter<br />

CNC-Fertigung Burhan Pitzner, CAD/CAM-Programmierer Tobias Habel, Produktionsleiter Andreas<br />

Hennemann und Maschinenbediener Samuel Emeka sind von den Hermle-Bearbeitungszentren<br />

überzeugt.<br />

2


34<br />

Temperiergeräte <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Die neue Generation von Temperiergeräten wurde konsequent weiterentwickelt und bietet nun zum Beispiel eine um bis zu 85 Prozent geringere Leistungsaufnahme.<br />

Bilder: HB-Therm<br />

Das Gute konsequent verbessert<br />

Mit einer neuen Generation von Temperiergeräten verbessert HB-Therm Gerätetechnik, Serienausstattung,<br />

Energieeffizienz, Garantieumfang sowie digitale Services und knüpft damit an die sehr erfolgreiche Vorgängerreihe<br />

an.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

HB-Therm AG<br />

9006 St. Gallen/Schweiz<br />

www.hb-therm.com<br />

Mit über 100.000 im Einsatz befindlichen<br />

Temperiergeräten ist HB-Therm ein weltweit<br />

führender Hersteller. Die Gerätetechnologie<br />

des Schweizer Unternehmens ist<br />

auf Qualität und Langlebigkeit ausgerichtet,<br />

was auch die lebenslange Garantie auf<br />

die Kernkomponenten Heizung und neu<br />

auch auf die Durchflussmesser begründet.<br />

Die Technologie der Temperiergeräte wird<br />

dabei laufend weiterentwickelt.<br />

Die neue Gerätegeneration »Thermo-6«<br />

wurde nicht nur technologisch, sondern<br />

auch hinsichtlich des Designs, farblicher<br />

Gestaltung, komfortabler Bedienung mit<br />

brillantem Touchscreen sowie Praktikabilität<br />

der Geräte im täglichen Einsatz verbessert.<br />

Die Erkenntnisse hierfür kamen<br />

laut CEO Reto Zürcher nicht nur aus einem<br />

umfassenden Marktcheck, sondern auch<br />

aus der Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden,<br />

die die Bedürfnisse der Spritzgießer<br />

mit in die Findungsphase einbrachten.<br />

»Unsere Gedanken waren dabei nicht nur<br />

funktionell, sondern auch visuell beeinflusst.<br />

Hinzu kam dann natürlich, dass wir<br />

unsere Erkenntnisse immer wieder in der<br />

Praxis auf Alltagstauglichkeit verifiziert haben.<br />

Höchste Qualität hat für uns ganz klar<br />

eine Basis, und die heißt: testen, testen und<br />

wieder testen.«<br />

Garantieerweiterung inklusive<br />

Zur lebenslangen Garantie auf die Heizung,<br />

die HB-Therm bereits auf die Vorgängergeneration<br />

»Thermo-5« gewährte, profitieren<br />

Anwender bei den neuen »Thermo-6«-Geräten<br />

zusätzlich von einer lebenslangen<br />

Garantie auf die Ultraschall-Durchflussmessung.<br />

Sämtliche Komponenten wurden<br />

dafür besonders robust und langlebig<br />

ausgeführt. CTO Martin Braun erläutert<br />

dazu: »Dieser Schritt ist durch das gewonnene<br />

Know-how aus der Entwicklung der<br />

Hochtemperaturwassergeräte ›Thermo-5‹<br />

bis 230 Grad Celsius möglich geworden.«<br />

Aufbauend auf der bewährten Technologie<br />

der Vorgängergeneration wurden<br />

die neuen Geräte konsequent weiterentwickelt,<br />

standardisiert und mit nützlichen<br />

Hilfsmitteln wie einer optischen Alarmierung<br />

über LEDs im vorderen Bodenbereich<br />

versehen. Der sehr geringe Wartungsaufwand<br />

trägt zum kostengünstigen Unterhalt<br />

der neuen Temperiergerätegeneration<br />

bei.<br />

Eingebaute Energieeffizienz<br />

Als ökologische Verpflichtung betrachtet<br />

HB-Therm die standardmäßige Integration<br />

einer drehzahlgeregelten Pumpe in die<br />

neue Gerätereihe. Mit »Assistent Energy-<br />

Control« lässt sich auch ohne Vorkenntnisse<br />

ein stets optimierter Betriebspunkt<br />

erreichen.<br />

Das Resultat ist eine um bis zu 85 Prozent<br />

geringere Leistungsaufnahme. Zusätzlich<br />

wird bei den Geräten bis 100 Grad Celsius<br />

eine neue, dichtungslose »Direct-Drive«-<br />

Pumpe eingesetzt, die gemeinsam mit<br />

einem renommierten Pumpenlieferanten<br />

exklusiv für die neue Geräteserie entwickelt<br />

wurde. Diese neue, kompakte Spaltrohrmotorpumpe<br />

arbeitet besonders energieeffizient.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Temperiergeräte 35<br />

»Eine Pumpe, die nicht immer unter Volllast<br />

läuft, spart nicht nur Energie, sondern<br />

zeichnet sich auch durch eine längere Lebensdauer<br />

aus. Zudem können drehzahlgeregelte<br />

Pumpen universell für große<br />

und kleine Werkzeuge eingesetzt werden<br />

und reduzieren dadurch die Typenvielfalt<br />

der Temperiergeräte − ein Gerät also für<br />

alle Aufgaben«, erklärt Entwicklungsleiter<br />

Martin Braun.<br />

Steuern, analysieren, verwalten<br />

Ein weiterer Unterschied zur Vorgängerserie<br />

ist das mit sieben Zoll um vier Mal größere<br />

Touchdisplay, dessen Bedienung sich<br />

an modernen Smartphones orientiert. Laut<br />

Hersteller soll das Bedienpersonal in nicht<br />

mehr als zehn Minuten das Gerät vollumfänglich<br />

bedienen können. Hierzu stehen<br />

individuelle Einstellungen und Favoriten-<br />

Wählmodi, Klartextanweisungen mit weiterführenden<br />

QR-Codes, Assistenten zum<br />

Einrichten der Geräte sowie die Gesten Wischen<br />

und Blättern zur Verfügung, die am<br />

Touchdisplay ein einfaches und schnelles<br />

Auffinden der gewünschten Bedienseiten<br />

ermöglichen. Grafik- und Textseiten machen<br />

das intuitive Navigieren einfach. Das<br />

Expertensystem hilft, warnt, berichtet und<br />

optimiert den Gerätebetrieb. Auch komplexe<br />

Einstellprozeduren sind auf diese<br />

Weise sehr einfach zu handhaben.<br />

Die Prozessdatenaufzeichnung erfolgt lokal.<br />

Gerätehistorie und gerätespezifische<br />

Dokumente wie Zertifikate, Kalibrierdaten,<br />

Bedienungs- und Montageanleitungen<br />

lassen sich schnell und übersichtlich auf<br />

dem neuen, großen Bildschirm darstellen.<br />

Übersichtlich angeordnet wird schnell und<br />

mit nur wenigen Touch-Interaktionen genau<br />

die Parameterseite gefunden, die benötigt<br />

wird.<br />

Reto Zürcher,<br />

CEO von HB-Therm, betont,<br />

dass viele Anregungen von Anwendern in die<br />

neue Gerätegeneration eingeflossen sind.<br />

Der Zugriff des Schnittstellenservers auf<br />

die Funktionen der HB-Therm-Cloud erfolgt<br />

über den LAN-Anschluss der Geräte.<br />

Damit werden das Senden von Analysedaten,<br />

das Nachführen des digitalen Zwillings<br />

im »Ticket«-Portal des Unternehmens,<br />

das Generieren von Gerätestatistiken und<br />

-übersichten als Kundenservice, das Führen<br />

einer Wartungsübersicht sowie die präventive<br />

Wartung der angeschlossenen Geräte<br />

möglich.<br />

Die »e-cockpit«-App ist eine mobile Anwendung<br />

für Smartphones und Tablets<br />

und greift lokal auf den Schnittstellenserver<br />

sowie die damit verbundenen Temperiergeräte<br />

zu. Die App sichert den Zugang<br />

zum »Ticket«-Portal des Unternehmens mit<br />

mehreren Funktionen. Über diesen Zugang<br />

können unter anderem Fehlermeldungen<br />

und Garantiefälle bearbeitet sowie technischer<br />

Support eingeholt werden. »Ticket«<br />

ist damit eine zentrale Anwendung, die<br />

Daten von mehreren »Gate-6«-Schnittstellenservern<br />

sowie Temperiergeräten zusammenführt<br />

und sie online verfügbar macht.<br />

Dazu sind ein zentraler Datenserver und<br />

ein Internetzugang erforderlich. Der Versand<br />

aufgezeichneter Daten und Einstellungen<br />

an den HB-Therm-Support erfolgt<br />

nur bei Freigabe durch den Anwender und<br />

nach hohen Sicherheitsstandards.<br />

Umfangreiche Ausstattung<br />

Neben den bereits genannten Standardausstattungen<br />

umfasst die neue Gerätegeneration<br />

serienmäßig auch das<br />

Reinraumpaket und die Pumpenzustandsüberwachung.<br />

Ein separater Bildschirmschutz<br />

ist ebenfalls nicht mehr nötig, da<br />

das neue Display sehr robust ausgeführt ist.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt ist noch die<br />

Einführung einer Filtersiebüberwachung<br />

geplant. Damit lassen sich verstopfte Filter<br />

immer dann einfach reinigen, wenn die<br />

Notwendigkeit dafür auch tatsächlich besteht.<br />

2<br />

Intelligent durch Vernetzung<br />

Der Gerätehersteller definiert Digitalisierung<br />

als zeitgemäß, mobil, unabhängig,<br />

nützlich und unterstützend. Die neue<br />

Hard- und Softwarearchitektur der Temperiergeräteserie<br />

»Thermo-6« erlaubt den<br />

umfassenden Zugang zu den digitalen<br />

Lösungen des Geräteherstellers, die »Gate-<br />

6« und »e-cockpit« heißen. Hierfür integriert<br />

jedes Temperiergerät eine Ethernet-<br />

Schnittstelle sowie OPC UA als Standard<br />

für den plattformunabhängigen Datenaustausch.<br />

Bei »Gate-6« handelt es sich um einen<br />

Schnittstellenserver, der als Gateway die<br />

Verbindung zur Android-App »e-cockpit«<br />

und den digitalen Services des Temperiergeräteherstellers<br />

sowie zwischen mehreren<br />

»Thermo-6«- und/oder »Thermo-5«-<br />

Geräten sowie weiteren externen Anlagen<br />

wie Spritzgießmaschinen herstellt.<br />

Auf das Design hat HB-Therm bei der Entwicklung von Anfang an großen Wert gelegt. So wurden<br />

neueste Gerätetechnik und erweiterte Funktionen in ein attraktives Gehäusedesign eingebunden. Die<br />

Gehäuse lassen sich auch nach Anwenderwunsch farblich individualisieren.


36<br />

Membranpumpen<br />

Pump- und Filtersystem<br />

für Farben und Lacke<br />

In der Farb- und Lackindustrie werden zahlreiche verschiedene<br />

Arten von Tinten, Lacken und Farben unterschiedlichster<br />

Viskositäten hergestellt und verarbeitet. Fehler<br />

beim Ab- und Umfüllen durch den Einsatz ungeeigneter<br />

Pumpen und Systeme können die Qualitätsanforderungen<br />

schnell zunichtemachen. Dabei gefährden Verunreinigungen<br />

und kleinste Partikel im <strong>Verarbeitung</strong>sprozess<br />

den gewünschten Erfolg.<br />

Autor:<br />

Martin Denzel<br />

Leiter Online-Marketing<br />

Dr. Jessberger GmbH<br />

85521 Ottobrunn<br />

www.jesspumpen.de<br />

Seitenansicht des<br />

mobilen Pumpund<br />

Filtersystems.<br />

Die mobile Pumpen- und Filteranlage besteht aus einer druckluftbetriebenen Doppelmembranpumpe<br />

und einem Metallfiltersystem aus Edelstahl mit Metallinnenkorb und Filterbeuteln. Bilder: Jessberger<br />

Um Schmutz und Staubpartikel aus der<br />

Farbe zu entfernen, kommen üblicherweise<br />

Lack- oder Farbsiebe zum Einsatz.<br />

Je nach Konsistenz und Viskosität der Medien<br />

werden unterschiedlich feine oder<br />

grobe Filterelemente verwendet. Für dickere<br />

Lacke wie Grundierungen empfiehlt<br />

sich ein gröberes Farbsieb, für dünnere<br />

Farben wie Klarlack benötigt man ein<br />

umso feineres Sieb. Die Herausforderung<br />

besteht dabei in der richtigen Auswahl<br />

des Filterelements, dessen Einheit in Mikrometern<br />

angegeben wird − umgangssprachlich<br />

auch Mikron.<br />

Für die Festlegung eines dauerhaft angelegten<br />

Filterprozesses werden einige<br />

Dauertestdurchläufe mit verschiedenen<br />

Mikronstärken durchgeführt. Grundsätzlich<br />

haben sich gewisse Stärken für bestimmte<br />

Farb- und Lackarten etabliert.<br />

So werden üblicherweise für hochviskose<br />

Lacke gröbere Siebe mit 280-Mikron-Filterelementen<br />

verwendet, während Metallicfarben<br />

mit höchstens 190 Mikron<br />

gefiltert werden sollten, da bei feinerem<br />

Filter sogar die Metallpartikel verloren gehen<br />

würden.<br />

Mobile Pump- und Filteranlage<br />

Jessberger bietet seinen Kunden für derartige<br />

Anwendungen eine fahrbare Pumpen-<br />

und Filteranlage mit einem flexibel<br />

einsetzbaren Filtersystem an. Die fahrbare<br />

Einheit besteht aus einer druckluftbetriebenen<br />

Doppelmembranpumpe<br />

und einem 32-Zoll-Metallfiltersystem<br />

aus Edelstahl mit Metallinnenkorb und<br />

40-Mikron-Filterbeuteln. Das Filterbeutelgehäuse<br />

hat einen seitlichen Eingang<br />

und einen Ausgang am Boden mit jeweils<br />

2-Zoll-Innengewinde und kann mit bis zu<br />

10 bar Luftdruck betrieben werden. Der<br />

Volumenstrom ist auf maximal 23 Kubikmeter<br />

pro Stunde begrenzt.<br />

Die kompakte Pump- und Filteranlage ist<br />

auf einem fahrbaren Trolley montiert und<br />

leicht transportierbar. Membranpumpen<br />

sind selbstansaugend und trockenlaufsicher.<br />

Die gewünschte Fördermenge sowie<br />

der Start-Stopp-Mechanismus können<br />

einfach über die Druckluftzufuhr geregelt<br />

werden. Wird druckseitig ein Ventil<br />

geschlossen, hört die Membranpumpe<br />

sofort auf zu arbeiten. Genauso läuft die<br />

Pumpe beim Öffnen des Ventils wieder<br />

selbstständig an.<br />

Man sollte lediglich darauf achten, dass<br />

die Saugseite nie komplett verschlossen<br />

oder vom Querschnitt verjüngt wird, da<br />

ansonsten die Membrane in der Pumpe<br />

brechen könnten. Darüber hinaus muss<br />

die Pumpe nur mit ölfreier Druckluft betrieben<br />

werden.<br />

Gezielt adaptierbar<br />

Die eingesetzten Materialien der Membranpumpe<br />

können individuell an die<br />

Bedürfnisse des zu fördernden Mediums<br />

angepasst werden. Die Auswahl passender<br />

Filter ist ebenso möglich wie der<br />

Austausch des Filtergehäuses. Dies alles<br />

ermöglicht den Einsatz in nahezu jedem<br />

Anwendungsgebiet, beispielsweise auch<br />

in der Lebensmittel- und Chemieindustrie.<br />

Der Transportwagen kann hierfür<br />

ebenfalls mit dem gewünschten Material<br />

ausgelegt werden.<br />

Ein weiterer Vorteil von fahrbaren Membranpumpen<br />

ist die besonders gute<br />

Eignung für Reinigungsprozesse. Maschinen<br />

und Werkzeuge in Produktion<br />

und Instandhaltung müssen regelmäßig<br />

gereinigt werden. Das fahrbare und ortsbewegliche<br />

Pump- und Filtersystem ist<br />

somit ein handliches und leistungsstarkes<br />

Kombigerät, das den Reinigungsprozess<br />

erleichtert, rationalisiert und im Ergebnis<br />

die Investition schnell amortisieren lässt.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Laborbewitterung 37<br />

Haltbarkeit und Nachhaltigkeit in Balance<br />

Produkte, die während ihres Gebrauchs von<br />

der Sonnenstrahlung abgeschirmt sind. Für<br />

alle anderen Polymere müssen Lichtbeständigkeit<br />

und Photoabbau gegeneinander<br />

ausbalanciert werden − eine sehr anspruchsvolle<br />

Aufgabe für die Materialentwicklung.<br />

Standardisierte Verfahren<br />

Laborbewitterung von <strong>Kunststoff</strong>en trägt dazu bei, die Entwicklung lichtabbaubarer <strong>Kunststoff</strong>e<br />

durch vergleichbare und wiederholbare Bewitterungsdaten zu unterstützen.<br />

<br />

Bild: Atlas Material Testing<br />

Alle polymeren Werkstoffe altern unter der Einwirkung von Sonnenstrahlung,<br />

Wärme und Wasser. Diese sogenannten primären Wetterfaktoren<br />

setzen chemische und physikalische Alterungsprozesse in Gang,<br />

die nach einiger Zeit zu messbaren Eigenschaftsänderungen und schließlich<br />

zum Produktversagen führen.<br />

<strong>Kunststoff</strong>produkte landen am Ende ihres<br />

Lebens oft in der Umwelt. In den Ozeanen<br />

sammeln sich große Mengen Plastikmüll,<br />

weggeworfene Plastiktüten verunreinigen<br />

Wälder und Mikroplastikpartikel dringen<br />

in die organische Nahrungskette. Bio- oder<br />

photoinduzierter Abbau von <strong>Kunststoff</strong>en<br />

wäre sehr hilfreich, um diese Effekte abzuschwächen.<br />

Dies gilt insbesondere für<br />

<strong>Kunststoff</strong>materialien, die in Verpackungen<br />

oder Konsumgütern verwendet werden.<br />

So wünschenswert es ist, dass <strong>Kunststoff</strong>e in<br />

der Natur durch Sonnenstrahlung und Mikroorganismen<br />

unschädlich gemacht werden,<br />

so wichtig ist es doch auch, die angestrebte<br />

Lebensdauer zu erreichen, um eine<br />

einwandfreie Produktfunktion zu gewährleisten.<br />

Ideal wäre es, wenn Polymere erst<br />

kurz nach ihrer vorgesehenen Lebensdauer,<br />

die im Wesentlichen von der Stabilisierung<br />

und den Einsatzbedingungen abhängt, degradieren,<br />

nicht aber vorher.<br />

Beschleunigte Prüfung<br />

Autor:<br />

Dipl.-Phys.<br />

Andreas Riedl<br />

Director Global Consulting,<br />

Director of Marketing<br />

Atlas Material Testing<br />

Technology GmbH<br />

63589 Linsengericht-<br />

Altenhaßlau<br />

www.atlas-mts.de<br />

Um Lebensdauern unter dem Einfluss von<br />

Wetterfaktoren zu ermitteln, kommt im Labor<br />

eine beschleunigte Haltbarkeitsprüfung<br />

zum Einsatz, die sogenannte Laborbewitterung.<br />

Sie hilft bei der Auswahl der wirtschaftlichsten<br />

und an die Anwendung am<br />

besten angepassten Materiallösung. Auf<br />

der einen Seite trägt die Vermeidung vorzeitiger<br />

Produktausfälle dazu bei, Abfall, Ausschuss<br />

und Deponievolumen zu reduzieren<br />

und wirkt Ressourcenverschwendung entgegen.<br />

Auf der anderen Seite kann moderne<br />

beschleunigte Bewitterungstechnologie<br />

ein »Over-Engineering« der Produkte verhindern.<br />

Das spart teure Additive, die oft<br />

umwelt- oder gesundheitsschädlich sind.<br />

Hier besteht ein Zielkonflikt zwischen Umweltbeständigkeit<br />

und Umweltverträglichkeit,<br />

oder in anderen Worten: zwischen<br />

Haltbarkeit und Nachhaltigkeit. Die gleiche<br />

solare Strahlung, gegen die ein Material<br />

während seiner Lebensdauer beständig sein<br />

muss, soll später zum Photoabbau führen.<br />

Einfach zu lösen ist dieser Konflikt nur für<br />

Um vergleichbare Prüfbedingungen für den<br />

Photoabbau bzw. die Photobeständigkeit<br />

von <strong>Kunststoff</strong>en zu schaffen, hat sich die<br />

amerikanische Association for Testing and<br />

Materials (ASTM) bereits vor mehr als 15<br />

Jahren zum Ziel gesetzt, Bewitterungsverfahren<br />

für photoabbaubare Polymere zu<br />

standardisieren. Als Ergebnis entstand eine<br />

Reihe von Normen, die auf unterschiedlichen<br />

Technologien basieren.<br />

Die Norm ASTM D5071 Standard Practice<br />

for Exposure of Photodegradable Plastics in<br />

a Xenon Arc Apparatus nutzt gefilterte Xenonbogenstrahlung<br />

und wurde vor kurzem<br />

bestätigt. Der Bewitterungstest an sich soll<br />

gemäß der Basis-Xenon-Prüfnorm ASTM<br />

G155 durchgeführt werden. ASTM D5071<br />

spezifiziert drei Prüfzyklen für unterschiedliche<br />

Einsatzbedingungen:<br />

• ohne Wasserspray, wenn die Proben nach<br />

der Bewitterung noch auf Toxizität zu<br />

prüfen sind,<br />

• mit milder Wassereinwirkung (18 Minuten<br />

Spray, 102 Minuten trocken) und<br />

• mit hoher Wasserlast, sowohl durch Besprühung<br />

als auch durch hohe Feuchte in<br />

einer sechsstündigen Dunkelphase.<br />

Die technischen Vorgaben sind ähnlich der<br />

internationalen Norm ISO 4892-2 für die<br />

Xenonprüfung von <strong>Kunststoff</strong>en. Darüber<br />

hinaus macht die ASTM D5071 Vorgaben<br />

zur Probenvorbereitung und Auswertung<br />

der Ergebnisse.<br />

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch<br />

die natürliche Sonnenstrahlung genutzt<br />

werden kann, um den Photoabbau von<br />

<strong>Kunststoff</strong>en zu prüfen. Auch für die sogenannte<br />

Freibewitterung gibt es eine entsprechende<br />

Norm, die ebenfalls 2021 ohne<br />

Änderungen bestätigt wurde: ASTM D5272<br />

Standard Practice for Outdoor Exposure<br />

Testing of Photodegradable Plastics. Auch<br />

für UV-Fluoreszenzgeräte existiert seit 2014<br />

eine Norm: ASTM D5208 Standard Practice<br />

for Fluorescent Ultraviolet (UV) Exposure of<br />

Photodegradable Plastics.<br />

Selbstverständlich beantworten diese Normen<br />

nicht die Fragen der Materialentwickler<br />

zur bestmöglichen Formulierung bzw.<br />

Stabilisierung. Zumindest aber tragen die<br />

genormten Prüfverfahren dazu bei, die Entwicklung<br />

lichtabbaubarer <strong>Kunststoff</strong>e durch<br />

vergleichbare und wiederholbare Bewitterungsdaten<br />

zu unterstützen.<br />

2


38<br />

Sensoren und Messsysteme <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Die Messsysteme in C- und O-Rahmenbauform nehmen keinen Einfluss auf<br />

das Messobjekt und erfassen auch dünnste transparente Folien hochgenau.<br />

<br />

Bilder: Micro-Epsilon<br />

Dickenmessung in der <strong>Kunststoff</strong>industrie<br />

Strengere Qualitätsanforderungen, schnellere Fertigungsverfahren und engere Toleranzen erfordern messtechnische<br />

Lösungen für die Inline-Dickenprüfung. Für diese Art Messaufgaben hat Micro-Epsilon Messsysteme<br />

entwickelt, die keinen Einfluss auf das Messobjekt nehmen und selbst äußerst dünne transparente Folien<br />

hochgenau erfassen.<br />

Autor:<br />

Daniel Schweizer<br />

Vertrieb Systeme<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG<br />

94496 Ortenburg<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Der Sensorspezialist Micro-Epsilon bietet<br />

ein leistungsfähiges Sensorportfolio mit<br />

einer Vielzahl an physikalischen Messverfahren.<br />

Neben Sensoren entwickelt das<br />

Unternehmen auch schlüsselfertige Messsysteme<br />

wie das neue »thicknessGauge«,<br />

das in C- und O-Rahmenbauform erhältlich<br />

ist. Das kompakte und stabile System ist<br />

leistungsstark und liefert mikrometergenaue<br />

Werte für eine 100prozentige Inline-<br />

Prüfung der Materialdicke. Ausgestattet ist<br />

es mit einer integrierten Lineareinheit mit<br />

elektromagnetischem Antrieb, Motorsteuerung<br />

und automatischer Kalibriervorrichtung<br />

sowie einem Multitouch-PC mit vorinstallierter<br />

Software. Je nach Anforderung<br />

arbeitet das Dickenmesssystem mit Lasersensoren,<br />

Laserscannern, konfokal-chromatischen<br />

Sensoren oder dem speziell für<br />

die <strong>Kunststoff</strong>industrie konzipierten »combiSensor«.<br />

Dadurch kann eine große Bandbreite<br />

an unterschiedlichen Oberflächen<br />

und Materialien geprüft werden, weshalb<br />

das Komplettsystem in vielen Branchen<br />

Verwendung findet, beispielsweise zur Foliendickenmessung<br />

in der <strong>Kunststoff</strong>industrie<br />

oder zur Beschichtungsdickenmessung<br />

bei Batteriefolien. Die Messsysteme sind<br />

temperaturkompensiert, wodurch sie auch<br />

bei schwankenden Umgebungstemperaturen<br />

genutzt werden können.<br />

Zwei Bauformen<br />

Die Messsysteme sind in C- und O-Rahmenbauform<br />

verfügbar. Beim C-Rahmen werden<br />

die Sensoren am oberen und unteren<br />

Ausleger montiert. Der Rahmen wird über<br />

die Lineareinheit bewegt, um die Messposition<br />

zu erreichen. C-Rahmen eignen sich<br />

vor allem bei Anwendungen an schmalen<br />

Bändern, da bei wachsender Materialbreite<br />

die Schwingungsanfälligkeit des oberen<br />

Gurtes zunimmt. Der Vorteil des C-Rahmens<br />

liegt darin, dass er beim Einfädeln<br />

oder in Gefahrensituationen komplett aus<br />

der Linie entfernt werden kann.<br />

Der O-Rahmen ist rund um das Messobjekt<br />

geschlossen, das Objekt muss also durch<br />

den Rahmen gelegt werden. Aufgrund<br />

seiner Form ist der O-Rahmen stabiler als<br />

der C-Rahmen, daher können die Ausleger<br />

länger sein und somit breitere Targets<br />

gemessen werden. Zudem benötigt der<br />

O-Rahmen keinen Platz neben der Produktionslinie<br />

und lässt sich damit platzsparender<br />

in die Linie integrieren.<br />

Die Messsysteme sind somit anpassungsfähig<br />

und sowohl in einer Standardausführung<br />

als auch als adaptierte Modelle erhältlich,<br />

zum Beispiel für den OEM-Bereich.<br />

Anpassungen sind bezüglich der Messbreite,<br />

des Messbereichs, des Arbeitsbereichs,<br />

des Verfahrwegs sowie der Schnittstellen<br />

wie Encoder, digitale E/A oder Feldbus<br />

möglich. Je nach Nutzung der Linearein-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Sensoren und Messsysteme 39<br />

Die »thicknessGauge.confocal«-Systeme sind mit<br />

konfokal-chromatischen Sensoren ausgestattet.<br />

Damit kann die Dickenmessung auch gegen<br />

spiegelnde und glänzende Messobjekte sowie<br />

transparente und semitransparente Folien<br />

erfolgen.<br />

Die »thicknessGauge.laser profile«-Systeme<br />

messen mit Laser-Profilscannern, die eine Messrate<br />

von bis zu 100 Hz und eine Genauigkeit<br />

von bis zu ±0,5 µm liefern.<br />

Die »thicknessGauge.laser«-Systeme sind mit<br />

Laser-Triangulationssensoren ausgestattet und<br />

bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bei<br />

gleichzeitig hoher Messrate und Präzision.<br />

heit können verschiedene Messmodi genutzt<br />

werden: die traversierende Messung<br />

über die komplette Produktbreite bis zu<br />

400 Millimetern, die Festspurmessung in<br />

der Bandmitte, der sogenannten Center-Line,<br />

bis zu einer Breite von 800 Millimetern<br />

sowie die Festspurmessung am Rand, die<br />

unabhängig von der Bandbreite ist.<br />

Folien und Folienbeschichtung<br />

Das System »thicknessGauge O.EC« ist ein<br />

kompaktes Inline-Messsystem in stabiler<br />

O-Rahmenbauform mit einer Aluminiumwalze<br />

und einem integrierten Schaltschrank.<br />

Eingesetzt wird es vorwiegend<br />

zur präzisen Dickenmessung von <strong>Kunststoff</strong>bändern<br />

und Beschichtungen bis zu<br />

einer Materialdicke von 3 Millimetern<br />

und Bahnbreiten bis 1250 Millimetern.<br />

Um ein Querprofil der Materialdicke zu<br />

erhalten, wird der Sensor über die Folie<br />

traversiert. An einer beliebigen Breitenposition<br />

generiert der Sensor ein Längsprofil<br />

der Dicke. Die Integration erfolgt in<br />

kompletten Produktionslinien, beispielsweise<br />

in der <strong>Kunststoff</strong>produktion und<br />

der Batteriefolienherstellung. Alle Systeme<br />

können sowohl in neue Anlagen integriert<br />

als auch in Bestandsanlagen direkt<br />

nachgerüstet werden.<br />

Ein spezieller »combiSensor« kombiniert<br />

einen induktiven Sensor auf Wirbelstrombasis<br />

der Reihe »eddyNCDT« mit<br />

einem kapazitiven Sensor der Reihe »capaNCDT«.<br />

Beide Sensoren messen in dieselbe<br />

Richtung auf die Aluminiumwalze.<br />

Der kapazitive Sensor ermittelt den Abstand<br />

zur Messobjektoberfläche, während<br />

der Wirbelstromsensor den Abstand<br />

zur Walze erfasst. Über die Differenz beider<br />

Messsignale ergibt sich die Foliendicke<br />

mit einer Genauigkeit von bis zu ±0,3<br />

µm.<br />

Flexible Anwendungen<br />

Basierend auf unterschiedlichen Sensortechnologien<br />

bietet Micro-Epsilon vier<br />

verschiedene Ausführungen an. Die Einsatzbereiche<br />

finden sich in der Dickenüberwachung<br />

nach dem Walzen, Kalandrieren,<br />

Extrudieren, Pressen, Schleifen, zur<br />

Erkennung von Doppellagen sowie zur<br />

Qualitätskontrolle und -dokumentation.<br />

Durch das berührungslose Messprinzip<br />

der optischen Sensoren können beliebige<br />

Werkstoffe und Verbundwerkstoffe sowie<br />

auch berührungsempfindliche, raue,<br />

weiche, klebrige oder glühende Oberflächen<br />

gemessen werden:<br />

• Die »thicknessGauge.laser«-Systeme<br />

sind mit Laser-Triangulationssensoren<br />

ausgestattet und bieten ein gutes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis bei gleichzeitig<br />

hoher Messrate und Präzision. Die Systeme<br />

werden zur Dickenmessung von<br />

Holz, <strong>Kunststoff</strong> und Metall mit einer<br />

Genauigkeit von ±4 bis ±20 µm und<br />

einer Messrate von bis zu 4 kHz eingesetzt.<br />

• »thicknessGauge.confocal«-Systeme<br />

sind mit konfokal-chromatischen Sensoren<br />

ausgestattet. Diese arbeiten mit<br />

einer Messrate von bis zu 5 kHz und einer<br />

Genauigkeit von ±0,25 µm. Die Besonderheit<br />

ist, dass die Dickenmessung<br />

auch gegen spiegelnde und glänzende<br />

Messobjekte sowie transparente und<br />

semitransparente Folien erfolgen kann.<br />

Typische Einsatzbereiche finden sich in<br />

der Prozesskontrolle beim Kalandrieren,<br />

Extrudieren und Beschichten von dünnen<br />

Materialien.<br />

• Mit Laser-Profilscannern arbeiten die<br />

»thicknessGauge.laser profile«-Systeme,<br />

die eine Messrate von bis zu 100 Hz<br />

und eine Genauigkeit von bis zu ±0,5<br />

µm liefern. Da die Scanner mit einer Laserlinie<br />

arbeiten, die auf dem Messobjekt<br />

abgebildet wird, sind sowohl eine<br />

Kompensation der Bandverkippung als<br />

auch die Messung von strukturierten<br />

Materialien möglich, da die Messwerte<br />

entlang der Laserlinie gemittelt werden<br />

können. Eingesetzt werden sie unter<br />

anderem zur Dickenmessung von Lochblech<br />

und geprägten Platten sowie für<br />

die Walzenregelung und Qualitätsdokumentation.<br />

Analyse-/Steuerungssoftware<br />

Die Messsysteme sind mit einem umfangreichen<br />

Softwarepaket ausgestattet,<br />

das unter anderem eine performante Signalverarbeitung<br />

für präzise und stabile<br />

Messwerte, eine Artikeldatenbank sowie<br />

ein SPC-Paket enthält. Des Weiteren sind<br />

statistische Auswertungen sowie eine<br />

vollautomatisierte Dokumentation und<br />

Steuerung des Fertigungsprozesses möglich.<br />

Inklusive ist auch die stetige Überwachung<br />

von definierten Sollparametern<br />

und Grenzwerten. Darüber hinaus enthält<br />

es eine vollautomatisierte Dokumentation<br />

der Messmittelfähigkeit sowie ein<br />

flexibles Interface zur Kopplung an die<br />

Produktionslinie, das wahlweise über<br />

Ethernet, Ethernet/IP, Profinet und Ethercat<br />

kommunizieren kann.<br />

Fazit<br />

Die verschleißfreien Messysteme von Micro-Epsilon<br />

liefern damit eine 100-Prozent-Qualitätskontrolle<br />

bei hoher Präzision<br />

und Flexibilität. Sie lassen sich mit<br />

verschiedenen Modifizierungen an die jeweilige<br />

Messaufgabe anpassen. Vier verschiedene<br />

Sensortechnologien ermöglichen<br />

zudem die Messung auf zahlreiche<br />

unterschiedliche Oberflächen. Aufgrund<br />

des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses<br />

sind die C- und O-Rahmensysteme vielfältig<br />

einsetzbar. Die Kalibrierung erfolgt<br />

regelmäßig automatisch und innerhalb<br />

weniger Sekunden. Die Dickenmesssysteme<br />

sind für die Erstausstattung wie auch<br />

die Nachrüstung geeignet.<br />

2


40<br />

Formenbau<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Bauteils für die Automobilindustrie ist<br />

aufgrund der unterschiedlichen Flächen,<br />

Absätze und Radien eine große Herausforderung.<br />

Zum Schruppen der Form kommen unterschiedliche<br />

Hochvorschubfräser des Systems<br />

»DAH 8« zum Einsatz. Beim Schlichten<br />

der Form setzen die Techniker des Präzisionswerkzeugherstellers<br />

auf verschiedene<br />

Varianten des Werkzeugsystems »DS«.<br />

Neben verschiedenen Durchmessern von<br />

Kugelfräsern kommen auch Kreissegmentfräser<br />

zum Einsatz. Diese haben den Vorteil,<br />

dass beim Abzeilen von Freiformflächen<br />

weniger Zustellungen nötig sind im<br />

Vergleich zu Kugel- oder Torusfräsern − bei<br />

gleicher Oberflächengüte. Dies zeigt sich<br />

insbesondere bei der Bearbeitungszeit und<br />

der erreichbaren Oberflächenqualität. Ein<br />

besonderes Augenmerk beim Fertigen der<br />

Form liegt daher auf den Übergängen der<br />

einzelnen Flächen zueinander sowie der<br />

hohen zu erreichenden Oberflächengüten.<br />

Beispiel Spritzgießwerkzeug<br />

Die Radien der Fräser werden mit einer maximalen Formabweichung von ±0,005 Millimetern gefertigt.<br />

Wie wichtig diese Präzision ist, zeigt sich beim Ansetzen unterschiedlicher Fräser an einer zu<br />

schlichtenden Form. <br />

Bilder: Horn/Sauermann<br />

Formfräsen im Grenzbereich<br />

Moderne 5-Achs-Bearbeitungszentren ermöglichen die produktive Bearbeitung<br />

komplexer Bauteile. Neben anderen Industrien zeigen sich<br />

die Vorteile des 5-Achs-Fräsens und 5-Achs-Simultanfräsens besonders<br />

im Werkzeug- und Formenbau. Hier spielen nicht nur präzise Maschinen<br />

und die Programmierung, sondern auch die eingesetzten Werkzeuge<br />

eine große Rolle. Die Paul Horn GmbH bietet mit ihrem Portfolio<br />

passende Lösungen für den Werkzeug- und Formenbau an.<br />

Autor:<br />

Nico Sauermann<br />

Redakteur und Fotograf<br />

Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH<br />

72072 Tübingen<br />

www.phorn.de<br />

Wie bei einer konventionellen Fräsmaschine<br />

haben moderne 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />

drei lineare Achsen (X, Y, Z)<br />

in jeweils eine Raumrichtung. Zusätzlich<br />

besitzt die Maschine zwei Schwenk- bzw.<br />

Rotationsachsen (je nach Anordnung<br />

A, B oder C). Diese ermöglichen eine im<br />

Raum dreidimensionale Bearbeitung des<br />

Werkstücks. Das 5-Achs-Fräsen eines Bauteils<br />

bedeutet nicht, dass sich alle Achsen<br />

gleichzeitig bewegen. Es bedeutet, dass<br />

alle fünf Seiten des Werkstücks zur Bearbeitung<br />

angestellt werden können.<br />

Wenn sich aufgrund der zu fertigenden<br />

Geometrie des Werkstücks alle Achsen<br />

gleichzeitig bewegen, spricht man vom<br />

5-Achs-Simultanfräsen.<br />

Beispiel Scheinwerferform<br />

Eine Vielzahl an unterschiedlichen Fräswerkzeugen<br />

von Horn sorgt bei der Bearbeitung<br />

einer Scheinwerferform für<br />

ein präzises Ergebnis. Die Fertigung des<br />

Das Schlichten der komplexen Scheinwerferform<br />

löste Horn mit unterschiedlichen<br />

Schaftfräsern des Typs »DS«.<br />

Ein anderes Bearbeitungsbeispiel für das<br />

Know-how im Werkzeug- und Formenbau<br />

zeigt das Fräsen einer Spritzgussform. Für<br />

das Schruppen der Freiformflächen kommt<br />

ein Hochvorschubfräser mit zwölf Millimetern<br />

Durchmesser zum Einsatz. Die Fräser<br />

haben eine doppelte Radiusgeometrie.<br />

Dies begünstigt den Kraftfluss in axialer<br />

Richtung der Spindel und verursacht wenig<br />

radiale Kräfte. Durch diese Geometrie lassen<br />

sich auch bei langen Werkzeugauskragungen<br />

hohe Vorschübe fahren, ohne dass<br />

Vibrationen im Werkzeug auftreten.<br />

Beim Schlichten einer Form mit unterschiedlichen<br />

Kugelfräsern gibt es drei entscheidende<br />

Faktoren, um die erforderliche<br />

Oberflächenqualität zu erreichen: die Präzision<br />

des Werkzeugs, eine leistungsfähige<br />

CAM-Software für die präzise Bearbeitung<br />

sowie die Rundlaufgenauigkeit des Spannmittels.<br />

Horn fertigt die Radien der Fräser<br />

mit einer maximalen Formabweichung von<br />

±0,005 Millimetern. Wie wichtig diese Präzision<br />

ist, zeigt sich beim Ansetzen unterschiedlicher<br />

Fräser an einer zu schlichtenden<br />

Form. Programmiert wurde die Form<br />

mit einem 6- und einem 4-Millimeter-Kugelfräser.<br />

Die Beispiele zeigen, dass zu den unterschiedlichen<br />

Bearbeitungsaufgaben des<br />

Werkzeug- und Formenbaus auf 5-Achs-<br />

Maschinen auch immer die passende<br />

Werkzeuglösung zum Fräsen von Formen<br />

und Freiformflächen lieferbar ist.


Materialprüfung<br />

41<br />

Die neue Messmethode kann auch dazu verwendet<br />

werden, um eine Abschätzung über die Verarbeitbarkeit<br />

einer neuen Materialmischung zu machen.<br />

Die Zukunft hat begonnen<br />

Der Prüfgerätehersteller Bareiss erweitert sein Produktportfolio um ein<br />

innovatives RPA, mit dem endlich Materialuntersuchungen durchführbar<br />

sind, wie sie bisher nicht möglich waren.<br />

Durch die Rotation der unteren Kammer<br />

bietet das neue Messgerät »RPA ultra« völlig<br />

neue Möglichkeiten bei hohen Scherraten<br />

bis in den Extrusionsbereich hinein.<br />

Damit können auch messtechnische Fragen<br />

aus der Vergangenheit beantwortet<br />

werden, denn das Messsystem ist nach<br />

aktuellen Erkenntnissen der erste Rubber<br />

Process Analyzer (RPA) weltweit, mit dem<br />

es wirklich möglich ist, Prozesse zu analysieren<br />

und Materialien vollständig zu charakterisieren<br />

− angefangen bei Polymeren,<br />

Kautschuk und Kautschukmischungen,<br />

bietet es auch in anderen Bereichen und<br />

Branchen zahlreiche Möglichkeiten.<br />

Bisherige Technik<br />

In der von der Firma Monsanto bis heute<br />

verwendeten Version ihres RPAs können<br />

bislang nur oszillatorische Tests mit variabler<br />

Frequenz und Dehnung durchgeführt<br />

werden – und damit üblicherweise zur<br />

Bestimmung des komplexen Schermoduls<br />

und der dynamischen Viskosität eines Materials<br />

eingesetzt werden. Der klassische<br />

Ansatz, sowohl den Speichermodul als<br />

auch den Verlustmodul mit einer einfachen<br />

trigonometrischen Gleichung zu berechnen,<br />

gilt nur für linear viskoelastisches Verhalten.<br />

Bilder: Bareiss<br />

Mit dem neuen Messgerät sind oszillatorische<br />

Prüfungen in einem breiteren Frequenz- und<br />

Dehnungsbereich als bisher durchführbar.<br />

Autor:<br />

Oliver Wirth<br />

Geschäftsführer<br />

Bareiss Prüfgerätebau GmbH<br />

89610 Oberdischingen<br />

www.bareiss.de<br />

Gefüllte Kautschukmischungen zeigen jedoch<br />

ein stark nichtlineares rheologisches<br />

Verhalten (Payne-Effekt), und das Messsignal<br />

ungefüllter Rohkautschuke wird bei<br />

höheren Verformungen nichtlinear (LAOS<br />

= Large Aplitude Oscillatory Shear). Auch<br />

das Thema der Verarbeitbarkeit von Mischungen<br />

kann bislang nicht quantifiziert<br />

werden.<br />

Als lösungsorientiertes Unternehmen hat<br />

Bareiss sich im Rahmen eines vom AiF geförderten<br />

Kooperationsprojekts dieses<br />

Problems angenommen und ein RPA mit<br />

erweiterten Testmöglichkeiten entwickelt.<br />

Diese neue Art der fortschrittlichen<br />

RPA-Prüfung ermöglicht den Zugang zu<br />

wertvollen Informationen, die in höheren<br />

Harmonischen, stationärer Scherviskosität<br />

oder nicht-elliptischen Lissajous-Figuren<br />

enthalten sind.<br />

Innovative Lösung<br />

Durch die rotierende untere Kammer lässt<br />

sich die transiente Viskosität von Materialien<br />

erstmals in Bereichen ermitteln, die für<br />

die Produktion in hohem Maße relevant<br />

sind. Im Vergleich zur dynamischen Viskosität<br />

spiegelt die transiente Viskosität die realitätsnahe<br />

<strong>Verarbeitung</strong> der Kautschukmischungen<br />

wider. Das neue »RPA ultra« kann<br />

auch alle Testmethoden von gängigen<br />

RPAs durchführen, dazu zählen isotherme<br />

und anisotherme Tests, Spannungsrelaxation,<br />

Frequenz- und Amplitudensweep.<br />

Das Messsystem ist nicht nur in der Lage,<br />

oszillatorische Prüfungen in einem breiteren<br />

Frequenz- und Dehnungsbereich<br />

durchzuführen (10‐3 bis 100 Hertz bzw.<br />

unbegrenzte Dehnung LAOS), sondern<br />

kann auch kontinuierliche Scherraten in<br />

voller Rotation von 10-3 bis 500 pro Sekunde<br />

aufbringen, während dies mit Standard-<br />

RPAs nur bis maximal 30 pro Sekunde möglich<br />

ist. Mit dieser Art von Test hat das Gerät<br />

erfolgreich die konstante Scherviskosität<br />

mit hoher Wiederholbarkeit gemessen,<br />

ohne die zum Beispiel bei Kapillarrheometern<br />

erforderlichen Korrekturen durchführen<br />

zu müssen.<br />

Praktische Anwendung<br />

Damit erweitert das neue Gerät den Anwendungsbereich<br />

auch um aktuelle Themen<br />

der Kautschuktechnologie, um zum<br />

Beispiel Wandgleitverhalten, Polymerverzweigung<br />

und nachhaltige Füllstoffe<br />

(rCB) besser beschreiben zu können. Die<br />

Anzahl der pro Zyklus aufgezeichneten<br />

Datenpunkte hat sich erheblich erhöht,<br />

wodurch das Signal-Rausch-Verhältnis bei<br />

der Durchführung der Fourier-Transformations-Rheologie<br />

signifikant verbessert werden<br />

konnte.<br />

Die Bereiche, in denen sich das Gerät mit<br />

Scherraten von 500 pro Sekunde bewegt,<br />

sind typisch für den Extrusions- und Spritzgussbereich.<br />

Erste Untersuchungen haben<br />

bereits gezeigt, dass eine solche Messmethode<br />

verwendet werden kann, um eine<br />

Abschätzung über die Verarbeitbarkeit einer<br />

Mischung zu machen. Damit kann der<br />

Anwender bei Substitution oder Schwankungen<br />

von Rohmaterialqualität sehr frühzeitig<br />

erkennen, ob sich diese Mischung<br />

gut verarbeiten lässt oder gegebenenfalls<br />

weitere <strong>Verarbeitung</strong>shilfsmittel zugefügt<br />

werden müssen. Dies bietet auch entscheidende<br />

zeitliche und finanzielle Vorteile bei<br />

der Neuentwicklung von Kautschukmischungen.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen Otto von Guericke e.V.<br />

50968 Köln<br />

www.aif.de<br />

2


42<br />

Sensoren <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Sensorik überall drahtlos integrieren<br />

Das neuartige Konzept ermöglicht völlig neue Sensorlösungen mit integrierter Energieversorgung und drahtloser Anbindung.<br />

Bilder: Jumo<br />

Dass die Zahl der benötigten Sensoren im Zuge der Digitalisierung exponentiell zunehmen wird, steht außer<br />

Frage. Aber ist das automatische Messtechnik, wie sie heute und teilweise bereits seit Jahrzehnten eingesetzt<br />

wird, oder muss man dieses Thema völlig neu denken, um den neuen Anforderungen nach mehr Konnektivität<br />

und Flexibilität gerecht zu werden? Die in Fulda ansässige Jumo GmbH & Co. KG geht hier ganz<br />

neue Wege.<br />

Ausgangspunkt des von Jumo neu entwickelten<br />

Konzepts der »Digitalen Freiform<br />

Multisensorik (DFM)« ist die »plastoSens«-Technologie<br />

des Unternehmens.<br />

Bei diesem innovativen Verfahren werden<br />

die Sensoren nicht wie bisher üblich in<br />

einem Metallrohr vergossen, sondern im<br />

Spritzgussverfahren mit <strong>Kunststoff</strong> ummantelt.<br />

Der größte Vorteil von Sensorik<br />

aus <strong>Kunststoff</strong> ist die völlige Formfreiheit,<br />

»plastoSens«-Produkte passen sich an die<br />

jeweilige Einbausituation an. So kann zum<br />

Beispiel ein Temperatursensor komplett in<br />

eine <strong>Kunststoff</strong>rohrleitung integriert werden.<br />

Oder er ist rund, spiralförmig und hat<br />

einen Winkel – der Vorstellungskraft sind<br />

fast keine Grenzen gesetzt.<br />

Messtechnik auf Basis dieser Technologie<br />

wird bereits jetzt in Motorenwicklungen<br />

oder in weißer Ware eingesetzt und kann<br />

dort zusätzliche Vorteile wie Wasserdichtigkeit<br />

oder Vibrationsfestigkeit ausspielen.<br />

Doch das ist erst der Beginn einer<br />

Entwicklung, die weit über herkömmliche<br />

Sensortechnik hinausgehen könnte.<br />

Mit dem »DFM«-Projekt blickt Jumo ein<br />

Stück weit in die Zukunft der Messtechnik<br />

in einer digitalisierten Welt. Im Mittelpunkt<br />

steht hier ein sogenannter Modulbaukasten,<br />

in dem Sensorik für diverse<br />

Messgrößen in einem »plastoSens«-<strong>Kunststoff</strong>gehäuse<br />

verbaut wird.<br />

Autor:<br />

Michael Brosig<br />

Pressesprecher<br />

Jumo GmbH & Co. KG<br />

36039 Fulda<br />

www.jumo.de<br />

Mehrere Messgrößen mit einem<br />

Sensor erfassen<br />

Verschiedene Messgrößen wie Temperatur,<br />

Druck, Feuchte oder Kraft können<br />

in sogenannten Multi-Sensorknoten zusammengefasst<br />

werden. Da ebenfalls ein<br />

Microcontroller in das Gehäuse integriert<br />

ist, können sowohl digitale als auch analoge<br />

Sensoren verwendet werden. Der<br />

Vorteil liegt auf der Hand: Es müssen<br />

nicht mehr verschiedene Sensoren an der<br />

Messtelle verbaut werden, sondern nur<br />

noch ein platzsparendes Gehäuse.<br />

Doch was tun, wenn diese Einbaustelle<br />

schwer zu erreichen ist? Oder wenn es<br />

sich nur um eine temporäre Messung<br />

während der Inbetriebnahme einer Anlage<br />

handelt? Gibt es eine Möglichkeit, die<br />

in diesem Fall oft aufwendige Verkabelung<br />

einzusparen? Natürlich, indem man<br />

den Sensorknoten eine drahtlose Übertragung<br />

ermöglicht.<br />

Einsparung des Verkabelungsaufwands<br />

»DFM« nutzt hierfür die sogenannte Bluetooth-Low-Energy-Technologie<br />

(BLE), die<br />

im Bereich des Internet of Things immer<br />

interessanter wird. Es handelt sich hierbei<br />

um eine Funktechnik, mit der Geräte<br />

über eine Distanz von bis zu 50 Metern<br />

miteinander kommunizieren können. Im<br />

Gegensatz zur klassischen Version von<br />

Bluetooth verbraucht BLE deutlich weniger<br />

Energie, und auch die Herstellungskosten<br />

für einen BLE-Chip sind geringer.<br />

Dank des etablierten BLE-Protokolls ist<br />

die Technologie sehr gut für den Einsatz<br />

in Sensornetzwerken geeignet. Hier<br />

ermöglicht sie eine regelmäßige und<br />

effiziente Überwachung physikalischer<br />

Größen ohne aufwendige und wartungsintensive<br />

Kabelinstallationen.<br />

Der niedrige Energieverbrauch ist zwar<br />

ein großer Vorteil von Bluetooth Low<br />

Energy, aber ganz ohne Strom geht es<br />

dennoch nicht. In den Sensorknoten ist<br />

deshalb eine Knopfzelle als Akku integriert.<br />

Auch hier setzt Jumo auf eine Zukunftstechnologie,<br />

denn mittels Energy-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Sensoren 43<br />

Grafik eines »DFM«-Sensormoduls für verschiedene Messgrößen.<br />

So könnte ein »plastoSens«-Rohranlegefühler in einer »DFM«-Variante aussehen.<br />

Harvesting können sich die Module selbst<br />

mit Energie versorgen.<br />

Unter Energy-Harvesting versteht man<br />

das »Ernten« kleiner elektrischer Energiemengen<br />

aus der Einbauumgebung. Dabei<br />

kann es sich beispielsweise um thermale,<br />

solare oder induktive Energie handeln,<br />

die über einen Energiewandler die Knopfzelle<br />

auflädt. Es reicht also beispielsweise<br />

schon die Abwärme eines Rohres oder die<br />

Vibration eines Maschinenteils aus, um die<br />

Strommenge zu erzeugen, die der Sensorknoten<br />

benötigt.<br />

48 Messstellen ohne Verkabelungsaufwand<br />

integrieren<br />

Auch in Sachen Konnektivität ist die »Digitale<br />

Freiform Multisensorik« für das digitale<br />

Zeitalter sehr gut gerüstet. Bis zu 16<br />

Sensormodule können mit einem Gateway-Empfänger<br />

verbunden werden. Geht<br />

man rein rechnerisch zum Beispiel von<br />

drei Messgrößen pro Sensorknoten aus, so<br />

kann ohne jeden Verkabelungsaufwand<br />

ein Sensornetzwerk für 48 Messstellen<br />

realisiert werden.<br />

Die Anbindung des Gateway-Empfängers<br />

an ein übergeordnetes System ist auf vielfältige<br />

Weise möglich. Neben Profibus,<br />

Profinet, CAN, Ethernet, LAN, Modbus TCP<br />

und IO-Link unterstützt das System auch<br />

den OPC-UA-Standard und ermöglicht damit<br />

eine Cloud-Anbindung.<br />

Die Konfiguration der Sensorknoten erfolgt<br />

ebenfalls via Bluetooth über einen<br />

PC oder ein Notebook. Der Echtzeit-Export<br />

von Messdaten in eine (CSV-)Logdatei ist<br />

ebenso möglich wie die Anzeige und<br />

Ausgabe von Messdaten eines oder auch<br />

mehrerer Sensorknoten im Parallelbetrieb.<br />

Als erste Entwicklung mit der »DFM«-Technologie<br />

ist aktuell die Erweiterung der<br />

bestehenden »plastoSens T04«-Rohranlegefühler<br />

um ein »DFM«-Modul in Vorbereitung.<br />

Jeweils bis zu drei Rohranlegefühler<br />

könnten dann ohne Hilfsenergie mit<br />

einem Modul betrieben werden, welches<br />

die Messsignale drahtlos überträgt.<br />

Innovative Messtechnik<br />

im individuellen <strong>Kunststoff</strong>design<br />

Auch Temperaturfühler sind dank <strong>Kunststoff</strong> in vielen Formen realisierbar.<br />

Jumo präsentierte 2017 mit der »plastoSens«-Technologie<br />

eine Weltneuheit,<br />

bei der Messtechnik im Spritzgussverfahren<br />

hergestellt wird. Diese Technologie<br />

eröffnet völlig neue Wege in der<br />

Gestaltung von Sensoren und hat damit<br />

das Potenzial, die Messtechnik in<br />

anwendungsorientierten Einsatzgebieten<br />

zu revolutionieren.<br />

Das bisher bei Sensoren verwendete<br />

Metall wird durch neuartige Thermoplaste<br />

ersetzt, wodurch sich nahezu unendlich<br />

viele Möglichkeiten für gänzlich<br />

unterschiedliche Einbausituationen<br />

ergeben. Die verwendeten Thermoplaste<br />

können dabei individuell zusammengesetzt<br />

werden. So lassen sich zum<br />

Beispiel wärmeleitende und nicht wärmeleitende<br />

<strong>Kunststoff</strong>e kombinieren,<br />

um die Ansprechzeiten zu verbessern<br />

und den Wärmeableitfehler zu senken.<br />

Durch den Zusatz verschiedener Additive<br />

wie Glasfasern oder UV-Schutz kann<br />

die Stabilität der Temperaturfühler verbessert<br />

werden. Diese individuellen<br />

und kundenspezifischen Zusammensetzungen<br />

bieten gute Voraussetzungen<br />

für einen zuverlässigen Einsatz in<br />

unterschiedlichen Branchen sowie eine<br />

lange Lebensdauer der Messtechnik.<br />

2


44<br />

Heizschläuche <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Lösungen für Hotmelt-Anlagen<br />

Beispiel für einen Heizschlauch für per Roboter<br />

aufgetragene PU-Dichtungsmassen.<br />

<br />

Bilder: Hillesheim<br />

Erst die Flexibilität der Heizelemente und<br />

hier insbesondere der Heizschläuche<br />

macht es möglich, den Klebstoffauftrag<br />

mithilfe von Robotern kostengünstig<br />

zu realisieren. Besonders<br />

im Bereich des robotergestützten<br />

Klebstoffauftrags hat der technische<br />

Gesamtaufbau entscheidenden<br />

Einfluss auf die Standzeit<br />

eines Heizschlauchs. Jede Anwendung<br />

hat ihre Besonderheiten, daher<br />

kann bei Bedarf dieser Aufbau<br />

gemeinsam vom Anwender und Hillesheim<br />

vor Ort oder auch durch persönliche<br />

telefonische Beratung erarbeitet werden.<br />

Bei der schnellen und dynamischen Kleboder<br />

Dichtstoffauftragsapplikation ist ein<br />

Heizschlauch häufig extrem starken und<br />

schnellen Biegebeanspruchungen unterworfen.<br />

Diese schnellen und häufigen<br />

Wechselbewegungen, sehr oft auch in<br />

Verbindung mit torsioneller Beanspruchung,<br />

führen dazu, dass die Standzeiten<br />

relativ kurz sein können. Die Folge hieraus<br />

ist, dass entweder die elektrische Heizung<br />

ausfällt oder der PTFE-Druckschlauch undicht<br />

wird.<br />

Konstruktive Lösungen erhöhen<br />

die Standzeit<br />

Klebstoffe sind aus der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung und dem Automobilbau<br />

nicht mehr wegzudenken, im Gegenteil: Ständige Verbesserungen bei<br />

den Klebereigenschaften erweitern kontinuierlich die Anwendungsgebiete.<br />

Ob Motorraum- oder Innenverkleidungen, <strong>Kunststoff</strong>teile am Armaturenbrett<br />

oder Stoßfänger, Polsterungen oder Sitzbezüge − überall<br />

dort hat sich Kleben als Verbindungsart durchgesetzt.<br />

Doch kommt es nicht allein auf die Eigenschaften<br />

der Klebstoffe an. Eine schlechte<br />

oder ungenaue Temperierung der Kleber<br />

beim Transport von den Vorratsbehältern<br />

zur Applikationsdüse beeinflusst die Auftrags-<br />

bzw. Klebeleistung immens. So gehören<br />

verstopfte Schläuche oder Auftragsdüsen<br />

bzw. Ablagerungen am Tankboden<br />

beim unsachgemäßen Umgang mit Klebstoffen<br />

zum Alltag der Anwender, wobei<br />

es keinen Unterschied macht, ob Hotmelts<br />

oder Zweikomponentenkleber eingesetzt<br />

werden.<br />

Als Spezialist für elektrische Begleitheizungen<br />

bietet die Firma Hillesheim Komplettlösungen<br />

für Dosieranlagenhersteller an.<br />

Sowohl für Hotmelt-Anlagen als auch für<br />

Auftragssysteme mit Zweikomponentenklebstoffen<br />

hat das Unternehmen passende<br />

Elektroheizungen entwickelt. Dies<br />

betrifft speziell die Beheizung des Aufschmelztanks<br />

sowie den Transport der<br />

Klebstoffe mittels spezieller flexibler Heizschläuche<br />

zum Applikationsort.<br />

Besonders wichtig ist dabei die Temperaturabstimmung<br />

der elektrischen Heizelemente<br />

untereinander sowie die Verbindung<br />

zur Steuer- und Regeltechnik.<br />

Der Einsatz moderner digitaler Technik ist<br />

hier selbstverständlich. Je nach Kundenanforderung<br />

kann die Temperaturregelung<br />

auch mit dem Regelgerät »HTI« realisiert<br />

Autor:<br />

Manfred Baumgart<br />

Vertriebsleiter<br />

Hillesheim GmbH<br />

68753 Waghäusel<br />

www.hillesheim-gmbh.de<br />

werden, das die Heizelemente selbst als<br />

Fühler bzw. Sensoren verwendet. Das Portfolio<br />

umfasst aber auch Mehrkanalregler.<br />

Herausforderung automatisierter<br />

Klebstoffauftrag<br />

Um eben diese Standzeiten zu erhöhen,<br />

hat die Firma Hillesheim verschiedene<br />

konstruktive Maßnahmen entwickelt, um<br />

die Einsatzzeit eines Heizschlauchs signifikant<br />

zu erhöhen. Im Detail werden hier<br />

zum Beispiel besondere Außenschutzschläuche<br />

verwendet, die dafür sorgen,<br />

dass entstehende Biege- und Torsionskräfte<br />

von den kritischen Bauteilen wie PTFE-<br />

Grundschlauch oder elektrischer Heizung<br />

so weit wie möglich ferngehalten werden<br />

und sich auf die Fläche der Schutzschläuche<br />

verteilen.<br />

Auch die Wahl unterschiedlicher abgewinkelter<br />

Verbindungsverschraubungen,<br />

an die der Hochdruckheizschlauch angeschlossen<br />

wird, kann die Lebensdauer<br />

eines Heizschlauchs entscheidend verlängern.<br />

Sollten solche abgewinkelten Armaturen<br />

nicht an der Anlage angebaut werden<br />

können, besteht durchaus auch die<br />

Möglichkeit, die Winkelverschraubungen<br />

direkt an den Heizschlauch zu montieren.<br />

Elektrisch beheizte Schläuche<br />

halten das Medium im Fluss<br />

Klebestoffe werden nicht nur im Automobilbau<br />

und der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung<br />

eingesetzt, auch in Buchbindereien, in der<br />

Möbelfertigung oder in der Verpackungs-<br />

Heizschlauch für Hotmelt-Anlagen.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Heizschläuche 45<br />

Beispielhafte Ausführung<br />

eines Analyseheizschlauchs.<br />

industrie sind sie nicht mehr wegzudenken.<br />

Die Firma Hillesheim bietet seit über<br />

40 Jahren mit ihrem Produktprogramm für<br />

all diese Branchen eine breite Palette von<br />

Beheizungslösungen an.<br />

Denn immer dann, wenn heiße oder warme<br />

Medien ohne Wärmeverlust gefördert<br />

werden müssen und die Leitung<br />

nicht starr verlegt<br />

sein soll, bieten<br />

sich flexible<br />

Heizschläuche<br />

als Transportelemente<br />

an. In den<br />

meisten Anwendungsfällen<br />

ist ein<br />

konstantes Halten der<br />

Medientemperatur auf einem<br />

bestimmten Wert gefordert, um Temperaturschwankungen<br />

im Medium oder Einflüsse<br />

durch die Umgebungstemperatur<br />

auszugleichen.<br />

Heizschläuche von Hillesheim werden eingesetzt,<br />

um Medien zur <strong>Verarbeitung</strong> über<br />

lange Strecken fließfähig zu halten, um die<br />

entsprechenden Eigenschaften zur <strong>Verarbeitung</strong><br />

zu erreichen, um Kondensatbildung<br />

bei gasförmigen Medien zu vermeiden,<br />

um eine gleichbleibende Qualität zu<br />

gewährleisten, um nicht ortsgebunden zu<br />

produzieren oder zu messen oder um bewegliche<br />

Teile und Geräte zu verbinden<br />

Die Anwendungsgebiete der Heizschläuche<br />

sind breit gefächert. Sie werden in<br />

PU-Schäumungsanlagen, Abfüll- und Versiegelungsanlagen,<br />

Co-Extrudern, Abgasmessleitungen,<br />

Hotmelt-Auftragsanlagen,<br />

Kleberobotern, Dosieranlagen oder Farbspritzanlagen<br />

verbaut und erfolgreich eingesetzt.<br />

Aufbau eines Heizschlauchs<br />

2<br />

Die Seele mit glatter Innenfläche,<br />

durch die das zu beheizende Medium<br />

fließt, kann aus unterschiedlichen Materialien<br />

bestehen, zum Beispiel aus<br />

PTFE, PFA, FEP oder Edelstahl. An den<br />

Enden des Grundschlauchs sind beidseitig<br />

Anschlussarmaturen montiert<br />

(Überwurfmutter, Flansch, Clamp oder<br />

Rohrstutzen). Die Schlauchseele ist<br />

je nach Druckbelastung mit ein oder<br />

mehreren Metallumflechtungen umklöppelt.<br />

Diese sind mit einem Heizleiter<br />

umwickelt und darüber thermisch<br />

isoliert. Ein eingebauter Temperatursensor<br />

in Verbindung mit einem Regelgerät<br />

gewährleistet eine exakte Temperatureinstellung.<br />

Als Außenschutz dienen standardmäßig<br />

Polyamidgeflechte oder Wellrohre.<br />

Am Schlauchende sind Hart- oder<br />

Weichkappen aus Silikon oder PA 6 angebracht.<br />

Die Heizschläuche werden<br />

in verschiedenen Temperaturstufen<br />

bis 600 Grad Celsius hergestellt. Die<br />

mechanischen und elektrischen Anschlusswerte<br />

werden den jeweiligen<br />

Erfordernissen angepasst.


46<br />

Sensoren<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Mit nur drei Millimetern Frontdurchmesser ist der Miniatur-Drucksensor laut Hersteller der weltweit<br />

kleinste seiner Art und eignet sich so für den Einsatz direkt an der Heißkanaldüse.<br />

<br />

Bilder: Kistler<br />

Mit dem Minisensor direkt<br />

in die Heißkanaldüse<br />

Heißkanalanwendungen werden in der <strong>Kunststoff</strong>verarbeitung immer<br />

beliebter. Kein Wunder: Sie ermöglichen eine Materialeinsparung und<br />

sind damit ressourcenschonender als Kaltkanäle. Aufgrund der Platzverhältnisse<br />

an den Heißkanaldüsen gestaltet sich die Druckmessung<br />

mit herkömmlichen Düsendrucksensoren hier bisher jedoch schwierig.<br />

Mit einem neuen Miniatur-Drucksensor eröffnet Kistler nun neue Möglichkeiten<br />

für Heißkanal- und Düsenhersteller.<br />

Autor:<br />

Dr.-Ing.<br />

Robert Vaculik<br />

Leiter Business Unit Plastics<br />

Kistler Instrumente AG<br />

8408 Winterthur/Schweiz<br />

www.kistler.com<br />

Heißkanalanwendungen boomen: Immer<br />

mehr Unternehmen der <strong>Kunststoff</strong> verarbeitenden<br />

Industrie bauen beim Spritzgießen<br />

auf die wirtschaftlichere, materialsparende<br />

Alternative zum Kaltkanal, wie<br />

das aktuelle Marktwachstum von 15 bis 20<br />

Prozent zeigt. Doch wenn es um die Druckmessung<br />

direkt im Heißkanal geht, gab es<br />

bisher ein Problem: Heißkanaldüsen haben<br />

gemeinhin einen Durchmesser von einigen<br />

Millimetern und sind damit wesentlich kleiner<br />

als die Maschinendüse. Zwar gibt es<br />

Schmelzdrucksensoren wie etwa den Sensor<br />

»4021B«, der mit seinem Durchmesser<br />

von 8,5 Millimetern seit längerem auch in<br />

Maschinendüsen und in Heißkanalverteilern<br />

zum Einsatz kommt. Für die Druckmessung<br />

direkt in der Heißkanaldüse, etwa um<br />

die Reproduzierbarkeit des Prozesses zu<br />

gewährleisten, sind solche Drucksensoren<br />

aber zu groß.<br />

Auch Werkzeuginnendrucksensoren mit<br />

passenden Abmessungen sind auf dem<br />

Markt verfügbar. Diese eignen sich jedoch<br />

ebenfalls nicht für den Einsatz direkt an<br />

der Heißkanaldüse, da das piezoresistive<br />

Messprinzip für eine andauernde Messung<br />

nicht geeignet ist. Hier braucht es deshalb<br />

Düsendrucksensoren, die auf dem piezoresistiven<br />

statt dem piezoelektrischen Messprinzip<br />

beruhen.<br />

Ultrakompakt und hitzebeständig<br />

Mit seinem neuen Miniatur-Drucksensor<br />

»4004A« bietet Kistler jetzt Heißkanalherstellern<br />

einen piezoresistiven Sensor<br />

an, der für den Einsatz direkt an den Heißkanaldüsen<br />

geeignet ist – bei Schmelzetemperaturen<br />

bis zu 350 Grad Celsius.<br />

Der ultrakompakte Sensor besteht aus<br />

Immer mehr <strong>Kunststoff</strong>spritzgießer bauen<br />

auf materialsparende Heißkanalanwendungen.<br />

einem hochtemperaturfesten Halbleiter-<br />

Messelement, das direkt hinter einer robusten<br />

Membrane aus Stahl liegt.<br />

Je nach Kundenanforderung kann der<br />

Sensor auf einen großen Messbereich bis<br />

2500 bar, auf einen mittleren bis 1000<br />

bar oder auf einen kleinen Messbereich<br />

bis 500 bar kalibriert werden. Die Anwendungsmöglichkeiten<br />

sind daher vielfältig:<br />

Während der große Bereich typischerweise<br />

beim Thermoplast-Spritzgießen<br />

eingesetzt wird, eignen sich die beiden<br />

kleineren Messbereiche für hochpräzise<br />

Messungen bei speziellen Anwendungen,<br />

die weniger Druck benötigen.<br />

Abgestimmte Komponenten<br />

für die Messkette<br />

Der größte Vorteil des neuen Drucksensors<br />

»4004A« ist seine Kompaktheit: Mit<br />

einem Frontdurchmesser von nur drei<br />

Millimetern ist er um mehr als fünf Millimeter<br />

kleiner als das Vorgängermodell<br />

»4021B« und passt so problemlos in den<br />

kleinen Fließkanal. Er wird zusammen mit<br />

einem austauschbaren Kabel und einem<br />

Messverstärker ausgeliefert – die gesamte<br />

Messkette ist also bereits aufeinander<br />

abgestimmt. Mittels eines TEDS-Bausteins<br />

(Transducer Electronic Data Sheet)<br />

kommunizieren die Komponenten digital<br />

miteinander, der Messverstärker erkennt<br />

den Sensor und weiß, wie dieser kalibriert<br />

wurde. Per Adapter kann der Sensor<br />

außerdem mit bis zu drei weiteren Sensoren<br />

zu einer Messeinheit verbunden<br />

werden.<br />

Bei seiner Vorstellung auf der Fakuma<br />

2021 zog der neue Miniatursensor<br />

»4004A« das Interesse vieler Anwender<br />

auf sich, da er einen bisher ungedeckten<br />

Bedarf bedient. Aktuell stellt Kistler<br />

einige Modelle aus der Vorserie für Tests<br />

zur Verfügung. Auch die Anwendung in<br />

der additiven Fertigung scheint möglich,<br />

da 3D-Drucker je nach Funktionsprinzip<br />

ebenfalls kleine Düsen verwenden. Ultrakompakt,<br />

hitzebeständig und vielseitig<br />

einsetzbar – der neue Sensor könnte damit<br />

für Heißkanal- und Düsenhersteller<br />

ein neues Kapitel in der Messtechnik aufschlagen.


Entgasungssysteme<br />

47<br />

Autor:<br />

Michael Stöcker<br />

Redaktionsbüro Stöcker<br />

für<br />

Tartler GmbH<br />

64720 Michelstadt<br />

www.tartler.com<br />

Ob hochbelastbare Bauteile aus Verbundwerkstoffen<br />

in der Infusions- oder Pultrusionstechnik<br />

zu fertigen sind, ob Halbschalen<br />

mächtiger Windflügel zu verkleben<br />

sind oder ob Gelcoatings und Silikongießformen<br />

für den Flugzeugbau benötigt werden<br />

– die vakuumgestützten Entgasungsstationen<br />

»Tava F« und T-Evac« von Tartler<br />

kommen bereits in vielen Bereichen der<br />

modernen Kunstharzverarbeitung zum<br />

Einsatz. Sie stehen entweder am Anfang<br />

Die Entgasungsstationen bewirken bei der <strong>Verarbeitung</strong> von<br />

Kunstharzen eine erheblich verbesserte Homogenität der<br />

Mischung, was unter anderem zu Qualitätssteigerungen im<br />

Oberflächenbild der gefertigten Bauteile führt. Bilder: Tartler<br />

Homogene Mischungen<br />

für feinere Oberflächen<br />

Entgasungssysteme von Tartler befreien nieder- und hochviskose<br />

Kunstharze von Lufteinschlüssen. Das erhöht die Prozesssicherheit<br />

bei der <strong>Verarbeitung</strong>, reduziert die Ausschussquoten und verbessert<br />

sowohl die Homogenität der Mischung als auch die Oberflächenqualität<br />

der polymeren Formteile. Die Systemlösungen sind kompatibel mit<br />

marktüblichen Dosier- und Mischanlagen und lassen sich mit vielen<br />

Formgebungs- und Klebeverfahren kombinieren.<br />

der Dosier- und Mischprozesse oder sind<br />

Teil produktionsintegrierter Materialkreisläufe.<br />

Unmittelbar vor der Zuführung in die Dosier-<br />

und Mischanlagen befreien sie sowohl<br />

flüssige als auch pastöse Materialien von<br />

Lufteinschlüssen und Feuchtigkeit, welche<br />

Sicherheit und Effizienz der weiteren <strong>Verarbeitung</strong><br />

stark beeinträchtigen würden.<br />

Zugleich bewirkt diese Art der Materialkonditionierung<br />

eine erheblich verbesserte<br />

Homogenität der Mischung, was wiederum<br />

zu Qualitätssteigerungen im Werkstoffgefüge<br />

und im Oberflächenbild der gefertigten<br />

Bauteile führt.<br />

Insbesondere im Zusammenspiel mit einer<br />

Dosier- und Mischanlage des Unternehmens<br />

verbessern Anwender ihre Kunstharzverarbeitung<br />

so deutlich, denn die<br />

Systemlösungen des deutschen Anlagenbauers<br />

verfügen optional nicht nur über<br />

eine Volumenstromregelung und eine<br />

Materialtemperierung, sondern arbeiten<br />

auch nach dem Prinzip des dynamischen<br />

Mischens. Hierbei durchmischen angetriebene<br />

Spezialspiralen die Harz-Härter-Masse<br />

kontinuierlich bis zur Austrittsdüse.<br />

Zwei Anlagen, zwei Szenarien<br />

Welche der beiden Maschinen ein Anwender<br />

nutzt, richtet sich primär nach<br />

der Viskosität der verarbeiteten Medien.<br />

Ist sie niedrig und das Material dementsprechend<br />

flüssig, so empfiehlt Tartler die<br />

Vakuum-Entgasungsstation »T-Evac«. Liegt<br />

die Viskosität höher, sodass zäh fließfähiges<br />

oder pastöses Material dosiert und<br />

gemischt werden muss, erweist sich die<br />

Vakuum-Abfüllstation »Tava F« als passende<br />

Lösung. In das Geschehen einbinden<br />

lassen sich die Entgasungsstationen immer<br />

vor dem Dosieren − vorrangig also, wenn<br />

die Harze und Härter aus den angelieferten<br />

Gebinden (meist Spanndeckelfässer) in die<br />

Misch- und Dosierprozesse überführt und<br />

die in der <strong>Verarbeitung</strong> anfallenden Materialreste<br />

gesammelt, aufbereitet und wieder<br />

in den Produktionskreislauf zurückgeführt<br />

werden. Das Ergebnis ist in beiden Fällen<br />

Material, das frei von Luft und Feuchtigkeit<br />

ist, sich bestmöglich verarbeiten lässt und<br />

die Erzielung einer sehr hohen Produktqualität<br />

ermöglicht.<br />

Separat oder integriert<br />

Bei der Entgasungslösung »Tava F« wird<br />

das Material in einem Vakuumspannfass<br />

aufbereitet und von Lufteinschlüssen und<br />

Luftfeuchtigkeit befreit. Außerdem lassen<br />

sich damit alle unvermischten Materialreste<br />

und -rückstände aus der <strong>Verarbeitung</strong> aufbereiten<br />

und in die Produktion zurückführen.<br />

»T-Evac« erfüllt prinzipiell die gleichen<br />

Aufgaben bei niederviskosen Harzen, ist<br />

allerdings als prozessintegrierte Systemlösung<br />

ausgelegt und insbesondere für Großmengenverarbeiter<br />

attraktiv. Die Maschine<br />

steht als Offline-Variante zur Verfügung,<br />

die von einer zentralen Stelle aus mehrere<br />

Dosieranlagen mit entgastem Material betankt,<br />

oder als Inline-Modul, das in die Dosieranlage<br />

integriert und auf individuelle<br />

Prozessanforderungen abgestimmt wird.<br />

2<br />

Die Entgasungsstation »Tava F« (li.) und das<br />

Entgasungssystem »T-Evac (re.), das in der<br />

Inline-Version bereits in die Dosier- und<br />

Mischanlage integriert ist.


48<br />

Werkzeug-Handling<br />

Die neue 2-in-1-Werkbank-Wendetisch-Kombination<br />

wendet Werkzeuge und Formen bis zu<br />

2,5 Tonnen für eine effiziente Wartung ohne<br />

Zeitverlust.<br />

Bilder: RUD<br />

Wenn der Akkuschrauber den Kran ersetzt<br />

Mit dem Akkuschrauber Formen, Werkzeuge und sogar besonders große<br />

Werkstücke mit einem Gewicht von bis zu 2,5 Tonnen wenden? Das<br />

geht − und zwar dank einer neuartigen Kombination aus Werkbank<br />

und Wendetisch von RUD. Mit ihr lassen sich leichte und mittelschwere<br />

Werkzeuge nicht nur effizient wenden, sondern auch ohne Zeitverlust<br />

direkt an Ort und Stelle warten. Besonders praktisch: Durch das geringe<br />

Gewicht und die kompakten Maße ist die Werkbank flexibel im ganzen<br />

Betrieb einsetzbar.<br />

Autorin:<br />

Sabrina Deininger<br />

Jensen Media GmbH<br />

für:<br />

RUD Ketten Rieger & Dietz<br />

GmbH u. Co. KG<br />

73432 Aalen<br />

www.rud.com<br />

Die neue Werkbank-Wendetisch-Kombination<br />

»Tecdos TMB« von RUD hat eine<br />

Tischgröße von 80 x 80 Zentimetern und<br />

nimmt Werkzeuge sowie Formen bis zu<br />

einem Gewicht von 2,5 Tonnen auf. Damit<br />

eignet sich die Konstruktion besonders für<br />

den Einsatz im Werkzeug- und Formenbau,<br />

der Spritz- und Druckgusstechnik,<br />

der Stanz-, Biege- und Umformtechnik,<br />

aber auch in den Bereichen Automotive,<br />

Medizintechnik, Elektronik- oder in der<br />

Verpackungsindustrie.<br />

»Gerade in dieser Gewichtsklasse standen<br />

die Anwender bisher vor einem Dilemma,<br />

denn für die manuelle Handhabung<br />

sind die meisten Teile einfach zu schwer,<br />

aber für gerade mal 2,5 Tonnen ist ein<br />

Kran auch nicht effizient eingesetzt. Den<br />

braucht es nun nicht mehr, denn bei unserer<br />

neuen ›Tecdos TMB‹ lässt sich der<br />

Wendevorgang ganz einfach mit dem<br />

Akkuschrauber realisieren. Toll, dass wir<br />

speziell für Leicht- und Mittelgewichte<br />

eine Lösung für ein effizientes, ergonomisches<br />

und sicheres Handling gefunden haben.<br />

Das ist eine echte Bereicherung und<br />

Abrundung unseres Portfolios«, erklärt<br />

Anne Kühling, Produktmanagerin für den<br />

Bereich Fördern und Antreiben der RUD<br />

Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG.<br />

Die Anwender sehen es genauso. »Damit<br />

sind wir in der Lage, Spritzgießformen<br />

sicher zu wenden, auch wenn kein Kran<br />

am entsprechenden Ort zur Verfügung<br />

steht. Gerade die hohe Arbeitssicherheit,<br />

die man beim Arbeiten mit diesem Tisch<br />

erhält, ist absolut herausragend«, sagt<br />

Diplom-Ingenieur (FH) Ralph Straberger,<br />

Geschäftsführer der E. Straberger + Söhne<br />

Werkzeugbau GmbH mit Sitz in Kirchheim<br />

(Baden-Württemberg).<br />

Ein Triple an Innovationen<br />

Die neue Werkbank mit integriertem<br />

Wendetisch ist nach dem Wendetisch<br />

»Tecdos TM« und dem Werkzeugöffner<br />

»Tecdos TS« bereits die dritte Neuentwick-


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Werkzeug-Handling<br />

49<br />

Akkuschrauber ersetzt Kran: Das Wenden der Werkzeuge und Formen erfolgt<br />

ganz einfach mittels Akkuschrauber.<br />

Die 2-in-1-Kombination ist Werkbank und Wendetisch in einem.<br />

lung im Bereich des RUD-Tecdos-Maschinenbaus<br />

innerhalb von knapp zwei Jahren.<br />

Der Anstoß für die Entwicklung kam<br />

direkt aus dem Markt, und zwar aus den<br />

Niederlanden. »In den Beneluxländern<br />

sind die Werkzeuge generell etwas kleiner<br />

und leichter. Für die Ranges bis zu 2,5 Tonnen<br />

gab es bis dato aber keine adäquate<br />

Handling-Lösung, meist wurde eben auf<br />

Seil und Kran zurückgegriffen. Das ist gefährlich<br />

und tut auch dem Rücken der Mitarbeiter<br />

nicht gut«, betont Anne Kühling.<br />

RUD hat daraufhin nicht nur seinen bewährten<br />

Wendetisch etwas kleiner konfiguriert<br />

– für Gewichte bis 2,5 Tonnen –,<br />

sondern auch gleich eine Werkbank integriert.<br />

So können beide Schritte, also das<br />

Wenden und das anschließende Arbeiten<br />

am Werkzeug, an einem Platz und auf einem<br />

einzigen Gerät ausgeführt werden –<br />

für einen beschleunigten und optimierten<br />

Gesamtprozess.<br />

Ergonomische, sichere Arbeit<br />

Mit der neuen Werkbank-Wendetisch-<br />

Kombination gehen die Arbeiten und Reparaturen<br />

an den Werkzeugen aber nicht<br />

nur einfach und schnell, sondern vor allem<br />

auch sicher und ergonomisch. Werkzeuge<br />

und Formen bis 2,5 Tonnen werden um<br />

90 Grad gewendet. Das Gerät kann dabei<br />

während des Wendevorgangs in jeder<br />

beliebigen Winkelposition verharren. So<br />

kann das Personal bei der Wartung problemlos<br />

am kompletten Werkzeug arbeiten.<br />

Auch mit der Tischhöhe, die gängigen<br />

Werkbänken entspricht, lässt es sich an<br />

den Werkzeugen angenehm und ergonomisch<br />

arbeiten.<br />

Die Konstruktion lässt sich direkt an bereits<br />

bestehende Werkbänke anbringen<br />

und kann somit in die Betriebsausstattung<br />

sowie in die Betriebsprozesse integriert<br />

werden. Optional dienen seitliche<br />

Tischauflagen als verlängerte Werkbank,<br />

Ablage oder Montagefläche. Besonders<br />

praktisch: Damit das Werkzeug für die<br />

Wartung immer griffbereit liegt, können<br />

auch Schubladen angebracht werden.<br />

Der Kran hat Pause<br />

Kran und Seil für das Handling von<br />

Werkstücken, Werkzeugen und Formen<br />

braucht es damit nicht mehr; sie können<br />

für andere Zwecke genutzt werden. Die<br />

Werkbank mit integriertem Wendetisch<br />

ermöglicht dabei ein DGUV-konformes,<br />

sicheres Arbeiten. »Wer Lasten mit dem<br />

Kran über den Hallenboden schleift oder<br />

schrägzieht, der arbeitet nicht nur gefährlich,<br />

sondern auch gegen die aktuellen<br />

Normen, denn §37 der Unfallverhütungsvorschriften<br />

für Krane der Berufsgenossenschaften<br />

untersagt das ausdrücklich«,<br />

so Kühling.<br />

Der in der Werkbank integrierte Wendetisch<br />

ist für axiale Drehbewegungen<br />

von Werkzeugen und Maschinenkomponenten<br />

bis zu 2,5 Tonnen ausgelegt und<br />

garantiert so ein sicheres Drehen und<br />

Wenden der Lasten. Der Wendevorgang<br />

geschieht im Schwerpunkt der Last und<br />

damit sanft und sicher. Der Anschluss an<br />

den Akkuschrauber erfolgt über einen<br />

speziellen Steckaufsatz. Der Wendetisch<br />

ist mit einem Hochleistungs-»Tecdos«-Antriebssystem<br />

ausgestattet, das für die Rotation<br />

im Wendevorgang sorgt.<br />

Kompakt und flexibel<br />

Mit ihren kompakten Maßen von ca. 118<br />

x 67 Zentimetern (Länge x Breite) ist die<br />

Werkbank-Wendetisch-Kombination besonders<br />

platzsparend und flexibel in Betrieb<br />

und Werkstatt einsetzbar. Sie kann<br />

mittels Hubwagen, Stapler oder Kran verfahren<br />

werden. Ein weiterer Vorteil ist,<br />

dass die gesamte Infrastruktur geschont<br />

wird, beispielsweise der Werkstattboden<br />

oder der Kran, da die zu wartenden Werkzeuge<br />

und Maschinenkomponenten nicht<br />

mehr quer durch die Halle gezogen werden<br />

müssen.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

E. Straberger + Söhne Werkzeugbau GmbH<br />

73230 Kirchheim<br />

www.straberger.de<br />

Problemlose Rotation im Wendevorgang dank<br />

»Tecdos«-Kettenantriebssystem.<br />

2


50<br />

Medienversorgung/Wärmerückgewinnung<br />

Autor:<br />

Rüdiger Dzuban<br />

Marketing und Vertrieb<br />

ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

51789 Lindlar<br />

www.oni.de<br />

Für die produktionstechnische Ausrüstung der neuen Produktionshalle wurde moderne, hocheffiziente<br />

Technik ausgewählt. Dies gilt auch für alle angelagerten Bereiche wie Kühlwasserversorgung und Lüftungstechnik.<br />

Bilder: ONI<br />

Energiekosten nachhaltig ausbremsen<br />

Die Anstrengungen in Richtung nachhaltige und effiziente Nutzung von Primärenergien werden angesichts<br />

der aktuellen Weltsituation und der zu erwartenden Langzeitfolgen intensiviert werden müssen. Zukunftsorientierte<br />

Unternehmen, die sich bereits vor Jahren auf eine nachhaltige und effiziente Energieverwendung<br />

ausgerichtet haben, profitieren heute von dieser Entscheidung.<br />

Wie aus der Bündelung von Effizienz und<br />

Innovationskraft in Verbindung mit einem<br />

leistungsstarken Team nachhaltiger Erfolg<br />

wird, zeigt das Beispiel der Oskar Lehmann<br />

GmbH & Co. KG im ostwestfälischen<br />

Blomberg-Donop. Der Betrieb bietet von<br />

der Produkt- und Werkzeugentwicklung<br />

über Werkzeugbau und Teilefertigung in<br />

verschiedenen Verfahren auf mehr als 100<br />

Spritzgießmaschinen bis zur Oberflächenveredelung<br />

und der Baugruppenmontage<br />

ein sehr breites Leistungsspektrum aus<br />

einer Hand. Neben der Möbelindustrie<br />

beliefert das Unternehmen ganz unterschiedliche<br />

Industriebranchen und Kunden<br />

in der ganzen Welt.<br />

Das Thema Effizienz in Sachen Produktion<br />

und Energie stand und steht dabei immer<br />

im Fokus. »Seit Jahren verfolgen wir eine<br />

nachhaltige Energiepolitik, um damit den<br />

steigenden Energiekosten wirksam zu begegnen<br />

und unseren Umweltzielen ein<br />

Stück näher zu kommen. In diesem Zusammenhang<br />

verbessern wir kontinuierlich<br />

die Effizienz von Maschinen, Anlagen<br />

und Prozessen«, fasst Geschäftsführerin<br />

Melanie Lehmann die energie- und umweltpolitische<br />

Ausrichtung des Unternehmens<br />

zusammen.<br />

Dieser Ansatz galt daher auch für den<br />

Aufbau einer neuen Produktionseinheit.<br />

Moderne Maschinentechnik und<br />

Materialversorgungssysteme bilden die<br />

Grundlage. Für die energieeffiziente Medienversorgung<br />

hat man, wie schon bei<br />

vorangegangenen Projekten, den Energiesparspezialisten<br />

ONI-Wärmetrafo<br />

GmbH aus Lindlar ins Haus geholt. Auf<br />

die Bedarfssituation hin abgestimmt,<br />

wurde ein ganzheitliches und besonders<br />

energieeffizientes Medienkonzept entwickelt.<br />

Darüber hinaus wurden die besonderen<br />

Anforderungen an eine homogene<br />

Temperatur- und Luftverteilung berücksichtigt.<br />

Fit für die Zukunft<br />

Das 1961 gegründete Unternehmen wurde<br />

in den letzten Jahren auf die Bedürfnisse<br />

neuer, zukunftsträchtiger Branchenbereiche<br />

ausgerichtet. Elektromobilität war<br />

da nur ein Themenbereich, dem man sich<br />

mit großer Intensität zuwandte, da das<br />

entsprechende Know-how vorhanden,<br />

das darstellbare Qualitätsniveau hoch<br />

und eine auf Dauer gesicherte Auslastung<br />

zu erwarten ist. Also wurden mehrere Millionen<br />

Euro in den Aufbau einer neuen<br />

Produktionshalle mit 2000 Quadratmetern<br />

investiert, in der ausschließlich Formteile<br />

für die Elektromobilität gefertigt<br />

werden. Für die produktionstechnische<br />

Ausrüstung von der Spritzgießmaschine<br />

über die Materialversorgung bis zur angelagerten<br />

Peripherie wurde moderne,<br />

hocheffiziente Technik ausgewählt. Dies<br />

gilt auch für alle angelagerten Bereiche,<br />

von der Kühlwasserversorgung über die<br />

Lüftungstechnik bis zur Beleuchtung.<br />

Ein wesentliches Element in einer funktionierenden<br />

Prozesskette sind die lufttechnischen<br />

Bedingungen in der Produktionshalle.<br />

Warum das so ist, wird deutlich,<br />

wenn man bedenkt, dass eine Werkzeugform<br />

wärmetechnisch wie ein Wärmeaustauscher<br />

zu behandeln ist: Verändert man<br />

auf einer Seite die wärmetechnischen<br />

Parameter, wirkt sich das zwangsläufig<br />

auf das Ergebnis der gegenüberliegenden<br />

Seite aus.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Medienversorgung/Wärmerückgewinnung 51<br />

Raffiniertes Belüftungskonzept<br />

Im konkreten Fall einer Spritzgießform<br />

führen veränderliche Luftströmungen im<br />

Umfeld zwangsläufig zu einer Beeinflussung<br />

der Formteilqualität, abhängig von<br />

der wärmetechnischen Trägheit des Systems<br />

und dessen dämpfender Wirkung.<br />

Die Einflussnahme fällt umso stärker aus,<br />

je empfindlicher das Formteil hinsichtlich<br />

Qualität und Maßhaltigkeit ist. Im vorliegenden<br />

Fall wollte man die Einflussnahme<br />

durch unkontrollierte Luftströmungen<br />

von vornherein ausschließen, weil das Anforderungsprofil<br />

hinsichtlich Qualität und<br />

Prozesssicherheit gerade in diesem Bereich<br />

besonders hoch ist.<br />

Aus diesem Grund wurde ein lufttechnisches<br />

Konzept gewählt, bei dem dafür<br />

gesorgt wird, dass die gesamte Halle mit<br />

einer weitestgehend homogen temperierten,<br />

langsam fließenden Verdrängungs-<br />

Luftströmung beaufschlagt wird. Die<br />

Frischlufteinleitung in die Hallenbereiche<br />

erfolgt über Verdrängungsluftauslässe,<br />

die das Einströmen der Luft mit niedrigen<br />

Fließgeschwindigkeiten sicherstellen. Angepasst<br />

auf die Maschinenplatzierung<br />

und die sich daraus ergebenden thermischen<br />

Belastungspunkte wurden die<br />

Auslässe in der Halle angeordnet. In allen<br />

Fällen wurde eine bodennahe Anordnung<br />

gewählt, um die Frischluftmengen gezielt<br />

so zu führen, dass unter Berücksichtigung<br />

der thermischen Gesamtsituation eine<br />

bestmögliche Verteilung erzielt wird.<br />

Wenig Energie für gutes Klima<br />

Da die Betriebskosten für solche Anlagen<br />

erfahrungsgemäß ein wesentlicher Faktor<br />

sind, wurde bei der Planung des Lüftungssystems<br />

daher eine Systemtechnik<br />

gewählt, die einerseits die Anforderungen<br />

nach bedarfsgerechter Luftaufbereitung<br />

erfüllt, andererseits aber mit möglichst<br />

wenig Energie aus der Primärenergie versorgten<br />

Heizungsanlage auskommt. Die<br />

bedarfsgerechte Luftaufbereitung bzw.<br />

Konditionierung erfolgt in einem Zentrallüftungsgerät<br />

mit einer Luftleistung von<br />

25.000 Kubikmetern pro Stunde. Im Zentralgerät<br />

verbaut wurden erforderliche Filter<br />

sowie Kühl- und Heizregister mit 199<br />

bzw. 134 Kilowatt Leistung. Das Kühlregister<br />

wird mit einer Temperaturspreizung<br />

von 6/12 Grad Celisius gefahren, um eine<br />

partielle Entfeuchtung im Sommer und in<br />

der Übergangszeit zu realisieren. Damit<br />

wird sichergestellt, dass die Raumluftbedingungen<br />

unabhängig von den Witterungsverhältnissen<br />

bzw. Einflüssen aus<br />

dem Fertigungsprozess nahezu auf konstantem<br />

Niveau gehalten werden.<br />

Um den Energiebedarf für die Zulufterwärmung<br />

minimal zu halten, wurde das<br />

Lüftungsgerät mit einer Wärmerückgewinnung<br />

in Form einer rotierenden Speichermasse<br />

ausgerüstet. Diese Systemtechnik<br />

macht es möglich, den Wärmeinhalt<br />

des Abluftstroms auf den Zuluftstrom mit<br />

einem Wirkungsgrad von bis zu 74 Prozent<br />

zu übertragen und entspricht damit der<br />

europäischen Ökodesignrichtlinie. Lediglich<br />

die erforderliche Restwärmemenge<br />

wird über einen zusätzlich eingebauten<br />

Wärmeaustauscher auf den Zuluftstrom<br />

übertragen. Als Heizenergie wird hier Abwärme<br />

aus der Drucklufterzeugung oder<br />

Niedertemperaturwärme aus dem Heizwassernetz<br />

genutzt.<br />

Energiebedarf optimieren<br />

Die 14 in der neuen Produktionshalle aufgestellten<br />

hochmodernen Spritzgießmaschinen<br />

sind allesamt als Hybridmaschinen<br />

ausgeführt. Diese Maschinentechnik<br />

bietet einen niedrigen Energieverbrauch<br />

für die Antriebseinheit, Präzision in der<br />

Maschinenbewegung und hohe Prozesssicherheit<br />

im Fertigungsablauf.<br />

Für das Ergebnis im Spritzgießprozess<br />

ist die punktgenaue Temperierung der<br />

Werkzeugkavität und damit die Kühlwassertemperatur,<br />

die auf die Werkzeuge und<br />

spezifisch auf die einzelnen Werkzeugkühlkreise<br />

geleitet wird, von entscheidender<br />

Bedeutung. Aus diesem Grund wurde<br />

ein Einkreis-Kühlsystem installiert, das mit<br />

einer hohen Konstanz in der Kühlwassertemperatur<br />

gefahren wird. Im Sommerbetrieb<br />

wird die Kühlwasserversorgung<br />

bei einer Vorlauftemperatur von 13 Grad<br />

Celsius bei einer Temperaturspreizung<br />

von fünf Kelvin über eine hocheffiziente,<br />

luftgekühlte Kältemaschine sichergestellt.<br />

Sobald die Außenlufttemperatur ein paar<br />

Grad unter der Rücklauftemperatur von<br />

18 Grad Celsius liegt, wird die Kältemaschine<br />

durch einen Freikühler entlastet<br />

und die Außenluft wird als Kühlenergieträger<br />

genutzt. Unterschreitet die Außentemperatur<br />

die Vorlauftemperatur um einige<br />

Grad Celsius, wird die Kältemaschine<br />

komplett abgeschaltet.<br />

Container-Kühlanlage<br />

für die neue<br />

Produktionshalle.<br />

Diese sogenannte Winterentlastung sorgt<br />

dann für eine drastische Stromverbrauchsreduzierung,<br />

da der Freikühler nur einen<br />

Bruchteil der Stromleistung aufnimmt,<br />

den eine Kältemaschine benötigt.<br />

Da die Aspekte Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit<br />

für den Anlagenbetrieb<br />

von entscheidender Bedeutung sind, wird<br />

das System mit glykolfreiem Wasser gefahren.<br />

Die Betriebs- bzw. Frostsicherheit<br />

wird durch den Einsatz einer automatischen<br />

Leerlauffunktion gewährleistet, die<br />

auch bei einem Stromausfall wirksam ist.<br />

Resümee<br />

Ȇber die letzten Jahre wurden in allen<br />

Fertigungsbereichen die Energiesysteme<br />

auf den modernsten Stand der Technik<br />

gebracht. Zielsetzung war und ist, zusammen<br />

mit modernster Maschinentechnik<br />

dafür zu sorgen, dass unsere Energiekosten<br />

auf ein Mindestmaß gebracht<br />

werden. Wie bei den vorangegangenen<br />

Modernisierungsmaßnahmen auch, haben<br />

wir für den Neubau in den Bereichen<br />

Kühlanlagentechnik sowie Klima- und Lüftungstechnik<br />

mit angelagerten Themenbereichen<br />

wie Energie- und Prozessoptimierung<br />

sowie Wärmerückgewinnung<br />

wieder auf die Leistungen der Firma ONI-<br />

Wärmetrafo GmbH aus Lindlar gesetzt.<br />

Neben einem schlüssigen Konzept konnte<br />

das ONI-Team mit einer reibungslosen Projektumsetzung<br />

und Einhaltung der zugesagten<br />

Effizienzergebnisse punkten«, so<br />

die positive Bilanz von Melanie Lehmann<br />

zur Umsetzung des Neubauprojekts.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Oskar Lehmann GmbH & Co. KG<br />

32825 Blomberg-Donop<br />

www.oskar-lehmann.de<br />

2


52<br />

Zerspanungswerkzeuge für die Hartbearbeitung <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Hart am Limit<br />

Bei der Hartbearbeitung, zum Beispiel im Werkzeug- und Formenbau,<br />

geht es meist um die Zerspanung von Werkstoffen jenseits von 50 HRC.<br />

Speziell dafür hat Iscar eine Serie an Vollhartmetallfräsern entwickelt,<br />

mit denen Materialien bis 72 HRC bearbeitet werden können.<br />

In der Vergangenheit wurden diese sehr<br />

harten Eisenwerkstoffe meist geschliffen<br />

oder erodiert, was die Herstellung eines<br />

Bauteiles allerdings aufwendig, zeitintensiv<br />

und teuer machte. Hartfräsen verbessert<br />

diese Situation zwar deutlich, bringt<br />

allerdings auch hohe Anforderungen an<br />

die Zerspanungswerkzeuge mit sich. Beispielsweise<br />

muss die Mikro- und Makrogeometrie<br />

der Werkzeuge an die teils extremen<br />

Bedingungen angepasst werden.<br />

Großen Einfluss auf die Leistung haben<br />

zudem das Substrat und die Beschichtung.<br />

Für diese Anwendungen hat Iscar gezielt<br />

ein Programm an Vollhartmetallfräsern<br />

(VHM-Fräsern) für die Hartbearbeitung<br />

bis 72 HRC entwickelt. Neben der sehr<br />

guten Schneidkantenstabilität des Grundsubstrats<br />

bietet die neue AlTiCCrSiN-beschichtete<br />

Schneidstoffsorte »IC902+«<br />

auch eine verbesserte Verschleißfestigkeit<br />

sowie eine größere Temperaturbeständigkeit.<br />

Damit können Anwender entweder<br />

höhere Schnittparameter fahren und die<br />

Durchlaufzeit des Werkstücks verkürzen<br />

oder eine längere Standzeit und damit<br />

mehr Prozesssicherheit erzielen.<br />

VHM-Fräser für jede Härte<br />

Dabei stehen die beiden Fräsertypen<br />

»EB-H3« (Mini-Kugelfräser) sowie »EC-<br />

Autor:<br />

Erich Timons<br />

CTO / technischer Leiter<br />

Iscar Germany GmbH<br />

76275 Ettlingen<br />

www.iscar.de<br />

H3« (Mini-Torusfräser) im Fokus. Die Mini-Fräserreihe<br />

für die Hochgeschwindigkeits-Miniaturbearbeitung<br />

verfügt über<br />

eine optimierte Kombination aus Geometrie,<br />

Substrat und Beschichtung. Die<br />

dreischneidigen Fräser mit ungleicher<br />

Teilung erlauben lange Standzeiten, der<br />

6er-Schaft verleiht dem Werkzeug große<br />

Stabilität.<br />

Trotz gezielter Entwicklung für die Anforderungen<br />

in der Hartbearbeitung erlauben<br />

das besondere Fräserdesign sowie<br />

die optimierte Kombination von Hartmetall<br />

und Beschichtung die Bearbeitung<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher Werkstoffe.<br />

Dazu zählen sowohl Stähle unter 45<br />

HRC wie Werkzeugstahl 1.2312 mit etwa<br />

30 HRC, nicht gehärtete Stähle, rostfreie<br />

Stähle und Legierungen, als auch harte<br />

Stähle von 45 bis 72 HRC wie zum Beispiel<br />

Böhler »M390« mit 62 HRC. Anwender<br />

können aber auch sehr abrasive Stähle,<br />

Edelstahl oder Wolfram-Kupfer mit den<br />

Werkzeugen zerspanen.<br />

Erfolgreiche Praxistests<br />

Um die Leistungsfähigkeit unter realen<br />

Bedingungen abbilden zu können, fuhr<br />

Iscar bei einem großen Werkzeug- und<br />

Formenbaubetrieb Testreihen mit dem<br />

Werkstoff 1.2379 durchgehärtet auf 60<br />

HRC. Unter anderem wurde die Performance<br />

des Hochvorschubfräsers (HVF) Typ<br />

»EFF-S6 060-180R0.725 HH« mit einem<br />

Durchmesser von sechs Millimetern gemessen.<br />

Das Ergebnis: Beim Schruppen<br />

Bei Praxistests in 1.2379 durchgehärtet auf 60 HRC<br />

konnten die Mini-Fräser für die Hartbearbeitung<br />

überzeugen.<br />

Die Werkzeugfamilie für die Hartbearbeitung<br />

umfasst (v. l. n. r.) Mini-Kugelfräser, Mini-Torusfräser<br />

sowie einen Hochvorschubfräser (Bilder:<br />

Iscar).<br />

erzielte der neue Mini-HVF-Fräser Standzeiten<br />

von 150 Minuten.<br />

Überzeugt von diesen Testergebnissen,<br />

spielte der Werkzeughersteller die Werkzeugfamilie<br />

in die Serienproduktion ein,<br />

um reale Standzeiten unter wechselnden<br />

Bedingungen zu ermitteln. Dabei lag diese<br />

durchschnittlich bei über 100 Minuten.<br />

Die bisher eingesetzten, marktüblichen<br />

Werkzeuge kamen im Durchschnitt bei<br />

gleichen Schnittdaten – einer Schnittgeschwindigkeit<br />

von 60 Metern pro Minute<br />

und einem Vorschub von 2425 Millimetern<br />

pro Minute – auf lediglich 60 Minuten.<br />

Auch der Mini-Kugelfräser übertraf bei<br />

diesem Vergleichstest im 3D-Schlichten<br />

die Erwartungen des Anwenders: Der<br />

Kugelfräser »EB-H3 010-050 H50 HH« mit<br />

einem Durchmesser von einem Millimeter<br />

erreichte bei einem Test mit einer Schnittgeschwindigkeit<br />

von 72 Metern pro Minute,<br />

einem Vorschub von 0,023 Millimetern<br />

pro Minute und Schnitttiefen von 0,02<br />

(axial) und von 0,04 Millimetern (radial)<br />

eine Standzeit von 140 Minuten.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Wiederaufbereitung von Maschinenbauteilen 53<br />

Auch Bauteile komplexer Geometrien wie Extruderschnecken können mit der Reparaturhartverchromung regeneriert werden.<br />

Bild: Betz-Chrom<br />

Im Sinne von Kreislaufwirtschaft<br />

und Ressourceneffizienz<br />

Die Regeneration mittels Reparaturhartverchromung ist eine qualitativ<br />

hochwertige und zeitsparende Alternative zur Neuanschaffung.<br />

Eine Wiederaufarbeitung verschlissener Bauteile spart Ressourcen und<br />

trägt damit auch zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die Unabhängigkeit vom volatilen Rohstoffmarkt und von<br />

gestörten Lieferketten.<br />

Autorin:<br />

Hannah Betz<br />

Managerin Strategie &<br />

Innovation<br />

Betz-Chrom GmbH<br />

82166 Gräfelfing<br />

www.betz-chrom.de<br />

2<br />

Im Januar <strong>2022</strong> zeigte das Fraunhofer-<br />

Institut für System- und Innovationsforschung<br />

ISI in einer neuen Studie Schlüsselstrategien<br />

für die Dekarbonisierung der<br />

Industrie auf. Zentrale Voraussetzungen<br />

seien hierbei in allen drei Szenarien ein<br />

ambitionierter Fortschritt bei der Energie-<br />

und Ressourceneffizienz sowie der<br />

Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Dies gelte<br />

insbesondere bei CO2-intensiven Grundstoffen<br />

wie Stahl oder <strong>Kunststoff</strong>.1<br />

Beim Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft<br />

nimmt der Maschinen- und Anlagenbau<br />

eine Schlüsselrolle ein, wenn er mit Anlagen<br />

im Sinne des Kreislaufprinzips als<br />

Lösungsanbieter agiert. Doch das Kreislaufprinzip<br />

sollte natürlich auch auf die<br />

Maschine und ihre einzelnen Komponenten<br />

ausgeweitet werden.<br />

Hartverchromung verlängert<br />

Lebensdauer<br />

Für einen sicheren, langlebigen und effizienten<br />

Einsatz der einzelnen Komponenten<br />

werden verschiedene funktionelle<br />

Oberflächenbeschichtungen genutzt. Im<br />

Maschinenbau wird allgemein die Hartverchromung<br />

für ihre technischen Eigenschaften<br />

geschätzt. Die Hartchromschicht<br />

zeichnet sich durch eine besonders hohe<br />

Verschleißfestigkeit gegenüber mechanischer<br />

Beanspruchung aus. Die mikrorissige<br />

Struktur erzeugt eine Art Lotuseffekt,<br />

der wässrige Medien abweist und eine<br />

geringe Klebeneigung aufweist. Weitere<br />

Vorteile von Hartchromschichten sind die<br />

Beständigkeit gegenüber chemischer Beanspruchung<br />

und hohen Temperaturen<br />

sowie der Korrosionsschutz bei höheren<br />

Schichtdicken. Mit einer Hartchrombeschichtung<br />

erhöht sich also die Lebensdauer<br />

von Maschinenkomponenten erheblich.<br />

Doch auch wenn das Bauteil schließlich<br />

verschlissen oder beschädigt ist, muss das<br />

Ende des Lebenszyklus nicht gekommen<br />

sein. Das Übermaßverchromen eignet sich<br />

in Kombination mit einer mechanischen<br />

Bearbeitung auch für die Wiederaufbereitung<br />

von Komponenten. Sogar unter Maß<br />

geschliffene Werkstücke können mittels<br />

Aufchromen noch »gerettet« werden.<br />

Längere Nutzung im Sinne der<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Beim Oberflächenbeschichter Betz-Chrom<br />

werden unterschiedliche Maschinenbauteile<br />

mit der Reparaturhartverchromung<br />

wieder regeneriert. Für die Instandsetzung<br />

wird das Bauteil entschichtet, sauber<br />

geschliffen, hartverchromt und auf das<br />

Originalmaß fertiggeschliffen. Sein Knowhow<br />

setzt der Betrieb auch für die Wiederaufarbeitung<br />

von Komponenten mit komplexen<br />

Geometrien ein, beispielsweise für<br />

Schneckenextruder.<br />

Die Reparaturhartverchromung dauert in<br />

der Regel erheblich kürzer als eine Neuanschaffung<br />

des kompletten Bauteils. Insbesondere<br />

bei unerwarteten Verschleißerscheinungen<br />

kann die Instandsetzung<br />

Stillstandzeiten von Maschinen reduzieren<br />

und damit Kosten minimieren.<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit ist besonders<br />

darauf hinzuweisen, dass die Reparaturhartverchromung<br />

im Vergleich zu<br />

einer Neuanfertigung erheblich weniger<br />

Ressourcen verbraucht. Als galvanisches<br />

Verfahren handelt es sich bei der Hartverchromung<br />

ohne Frage um einen energieintensiven<br />

Prozess, die CO2-Emissionen<br />

einer Beschichtung im Mikrometerbereich<br />

liegen jedoch bei Weitem unter denen<br />

einer Neuanfertigung. Diese Rechnung<br />

verbessert sich noch, wenn Oberflächenbeschichter<br />

− wie bei Betz-Chrom der Fall<br />

− mit 100 Prozent Ökostrom produzieren.<br />

In Anbetracht der volatilen Rohstoffmärkte,<br />

der aktuellen Störungen in den Lieferketten<br />

sowie der Logistik kommt noch ein<br />

weiterer Vorteil zum Tragen: Durch die<br />

Schonung von Ressourcen machen sich<br />

Unternehmen unabhängiger von den<br />

Rohstoffmärkten, und die Instandsetzung<br />

kann bei einem Unternehmen innerhalb<br />

der EU oder sogar in der unmittelbaren<br />

Umgebung erfolgen.


54 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Die Systeme zur Dickenmessung erlauben eine 100-%-Inline-Kontrolle mit<br />

unterschiedlichen Sensoren (Bild: Micro-Epsilson).<br />

Die Mensch-Maschine-Schnittstelle wurde grundlegend überarbeitet (Bild:<br />

Oerlikon HRSflow).<br />

Dickenmessung von Folien und Platten<br />

Micro-Epsilon Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

94496 Ortenburg<br />

Die »thicknessGauge«-Systeme von Micro-<br />

Epsilon für die 100-%-Inline-Dickenmessung<br />

liefern hochgenaue Dickenwerte<br />

von Band- und Plattenmaterialien. Zusätzlich<br />

zu den C-Rahmen-Modellen können<br />

sie nun auch als O-Rahmen-Ausführung<br />

in die Produktionslinie eingebunden werden.<br />

Verschiedene Sensortechnologien<br />

wie Laserscanner oder elektromagnetische<br />

Kombisensoren erlauben die genaue<br />

Anpassung an die jeweilige Messaufgabe<br />

und die zu messende Objektoberfläche.<br />

Die Adaptionen erfolgt bezüglich Messbreite,<br />

Messbereich und Arbeitsbereich<br />

des zu messenden Materials.<br />

Die automatische Kalibrierung des Systems<br />

erfolgt regelmäßig und innerhalb<br />

weniger Sekunden. Im Lieferumfang ist<br />

zudem ein umfangreiches Softwarepaket<br />

enthalten, das u. a. eine performante Signalverarbeitung<br />

für präzise und stabile<br />

Messwerte, eine Artikeldatenbank sowie<br />

ein SPC-Paket umfasst. Auch statistische<br />

Auswertungen, eine vollautomatisierte<br />

Dokumentation und Steuerung des Fertigungsprozesses<br />

sowie eine kontinuierliche<br />

Überwachung von definierten Sollparametern<br />

und Grenzwerten sind möglich.<br />

Darüber hinaus enthält das Softwarepaket<br />

ein flexibles Interface zur Kopplung an<br />

die Produktionslinie, das wahlweise über<br />

Ethernet, Ethernet/IP, Profinet oder Ethercat<br />

kommunizieren kann.<br />

Es sind verschiedene Modelle verfügbar.<br />

Die Modellreihe »C.L« beinhaltet Laser-<br />

Triangulationssensoren mit hoher Messrate<br />

und Präzision. Dickenwerte von Holz,<br />

<strong>Kunststoff</strong> und Metall werden mit einer<br />

Genauigkeit von ±4 bis ±20 µm und einer<br />

Messrate von bis zu 4 kHz erfasst. Konfokal-chromatischen<br />

Sensoren sind in die<br />

Modellreihe »C.C« integriert. Mit einer<br />

Messrate von bis zu 5 kHz und einer Genauigkeit<br />

von ±0,25 µm sind Messungen<br />

auch gegen spiegelnde und glänzende<br />

Messobjekte sowie transparente und semitransparente<br />

Folien möglich.<br />

Die neueste Modellreihe »O.EC« basiert<br />

auf einem »combiSensor«, der einen induktiven<br />

Sensor auf Wirbelstrombasis mit<br />

einem kapazitiven Sensor vereint und damit<br />

die Dicke nicht leitfähiger Materialien<br />

misst, die über eine Messwalze geführt<br />

werden. Ihr Einsatzbereich liegt vor allem<br />

in der stabilen und präzisen Dickenmessung<br />

von Folien und <strong>Kunststoff</strong>bändern.<br />

(www.micro-epsilon.de)<br />

Steuerung für Heißkanalsysteme<br />

HRSflow GmbH<br />

65479 Raunheim<br />

Oerlikon HRSflow hat die Steuerung seiner<br />

»Flexflow«-Heißkanalsysteme überarbeitet.<br />

Die Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

»HMI 4.0« macht die Bedienung laut<br />

Unternehmensangabe noch intuitiver und<br />

komfortabler. So lassen sich Systeme mit<br />

verschiedenen Düsentypen integrieren<br />

und mehrere Parametersätze pro Werkzeug<br />

speichern. Erweiterte Möglichkeiten<br />

bestehen hinsichtlich der individuellen<br />

Steuerung der jeweiligen Servomotoren<br />

für die Düsennadelpositionierung und<br />

bei der Überwachung der Prozessstabilität.<br />

Auch lassen sich spezifische Benutzerkonten<br />

für individuelle Zugangsberechtigungen<br />

einrichten und verwalten. Dank<br />

Webanbindung ist der Zugriff auf die<br />

Steuereinheit ortsunabhängig möglich.<br />

Mit der neuen Steuerung können jetzt<br />

mehrere Servomotoren individuell und<br />

mit spezifischen Daten angesteuert werden.<br />

Dies ermöglicht auch die Handhabung<br />

von Systemen mit unterschiedlichen<br />

Düsenabmessungen. Dazu verwendet das<br />

System spezifische Karten für jedes Werkzeug,<br />

das mit der hauseigenen Heißkanaltechnologie<br />

ausgestattet ist. Auf diese<br />

Karten können alle vom Regelsystem benötigten<br />

Informationen geladen werden,<br />

darunter Rezepte sowie die Anzahl und<br />

die Konfiguration der servoelektrischen<br />

Düsen. Das Speichern der einzelnen Rezepte<br />

erleichtert auch die Änderung der<br />

Arbeitsweise des Werkzeugs, was besonders<br />

bei Familienwerkzeugen von<br />

Bedeutung ist. Auch Parameter für Reinigungszyklen<br />

können integriert werden.<br />

Diese Werkzeugkarten lassen sich auf<br />

einen USB-Stick übertragen, um sie auf<br />

ein anderes Steuergerät zu laden oder als<br />

Backup zu speichern.<br />

Um die individuelle Programmierung zu<br />

erleichtern, kann eine Grafik des jeweiligen<br />

Formteils auf der entsprechenden<br />

Karte gespeichert werden. Dort lassen<br />

sich einzelne Anschnittpunkte der jeweiligen<br />

Heißkanaldüse zuordnen. Mit einem<br />

Doppelklick auf diese Punkte lassen sich<br />

bestimmte Funktionen deaktivieren oder<br />

aktivieren und der Status des Motors überprüfen.<br />

Außerdem können die Betriebsparameter<br />

jedes Motors verwaltet werden,<br />

um die Leistung der entsprechenden Düse<br />

unabhängig zu optimieren. Eine Seite mit<br />

einer Zyklusliste bietet Masterdiagramme<br />

für einzelne Rezepte.<br />

Durch Einbindung in das Anwendernetzwerk<br />

wird die Steuerung der Heißkanalsysteme<br />

von jedem beliebigen Ort aus<br />

über einen PC oder ein Tablet mithilfe<br />

eines Webbrowsers ermöglicht. Die reaktionsschnelle<br />

grafische Darstellung passt<br />

sich laut Hersteller an die gängigsten Monitorauflösungen<br />

an.<br />

(www.hrsflow.com)


56 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Mithilfe leistungsfähiger Antriebe werden 2D-gedruckte Schichten zu soliden<br />

3D-Teilen verschmolzen (Bild: B&R).<br />

Am Beispiel dieser Spritzgießmaschine wird die Technologie der Firmengruppe<br />

gezeigt, so auch Greifer und Vakuumtechnik (Bild: Gimatic).<br />

Automatisierung additiver Fertigung<br />

B&R Industrie-Elektronik GmbH<br />

61352 Bad Homburg<br />

Bisher hat sich additive Fertigung eher bei<br />

der Herstellung von Prototypen bewährt,<br />

weniger in der Serienproduktion. Das Unternehmen<br />

Evolve möchte dies mit seiner<br />

»SVP«-Plattform (Scalable Volume Production)<br />

ändern. Diese ist mit einer kompletten<br />

B&R-Lösung ausgestattet, bestehend<br />

aus Antriebstechnik, Prozesssteuerung, Sicherheitstechnik,<br />

Visualisierung und IIoT-<br />

Konnektivität.<br />

Die Anlagen arbeiten mit »Step« (Selective<br />

Thermoplastic Electrophotographic<br />

Process). Ähnlich wie bei einem 2D-Laserdrucker<br />

wird Schicht für Schicht des Materials<br />

aufgetragen und anschließend zu<br />

dreidimensionalen Teilen mit gleichmäßiger<br />

Dichte und Qualität verschmolzen. Mit<br />

diesem Ansatz lassen sich laut Angabe des<br />

Maschinenherstellers bis zu 10-fach höhere<br />

Geschwindigkeiten erreichen als mit<br />

industriellen 3D-Druckern. Zudem können<br />

Teile aus unterschiedlichen Materialien<br />

und in mehreren Farben hergestellt werden.<br />

Mit der Antriebstechnik des österreichischen<br />

Automatisierers ist der US-amerikanische<br />

Maschinenhersteller in der Lage, die<br />

Ausrichtung der 2D-gedruckten Schichten<br />

zwischen den sich hin- und herbewegenden<br />

Platten sowie dem Förderband präzise<br />

zu synchronisieren. In Kombination mit<br />

einer leistungsstarken Druck- und Temperaturregelung<br />

während der Verschmelzung<br />

wird eine durchschnittliche Oberflächenrauheit<br />

von nur 4 µm erreicht – ganz<br />

ohne Nachbearbeitung.<br />

Die Plattform bietet zudem alles für vernetzte<br />

Fabriklösungen zur Steigerung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Die in der Cloud<br />

gespeicherten Formen ermöglichen es,<br />

weltweit identische Teile herzustellen und<br />

neue Designs umzusetzen, ohne neue<br />

physische Formen herstellen zu müssen.<br />

Maschinen-Upgrades und Wartungsdienste<br />

können aus der Ferne durchgeführt<br />

werden. Das verbessert nicht nur<br />

die Verfügbarkeit, sondern senkt auch die<br />

Kosten.<br />

(www.br-automation.com)<br />

Greifer und Vakuumtechnik<br />

Gimatic Vertrieb GmbH<br />

72379 Hechingen<br />

Die Sparte Molding Solutions der Barnes<br />

Group hat im Jahr 2021 das Foboha-Technologiezentrum<br />

für Spritzguss in Haslach<br />

erweitert. Das Technikum vermittelt ganzjährig<br />

Spritzgusskompetenz und steht Anwendern<br />

für Tests zur Verfügung. Auch<br />

können gegebenenfalls Kleinserien gefertigt<br />

und Kundenevents durchgeführt<br />

werden. Auf einer Gesamtfläche von etwa<br />

1000 m² werden Hightech-Formenbau,<br />

Präzision, filigrane Kavitäten und eine ausgefeilte<br />

Werkzeugtechnik vermittelt. Das<br />

Haslacher Unternehmen ist auf Hochkavitätenwerkzeuge<br />

wie Mehrkomponentenwerkzeuge,<br />

Würfelwerkzeuge oder<br />

Etagenwerkzeuge mit Wendeplatte spezialisiert.<br />

Auf einer Spritzgießmaschine von Engel<br />

Typ »Duo 2700/17060« fertigt z. B. ein<br />

Familienwerkzeug drei heterogene Bauteile<br />

einer Automotive-Türverkleidung<br />

in einem Schuss. Auf dieser Anlage zeigt<br />

das Schwesterunternehmen Synventive<br />

Molding Solutions GmbH seine Heißkanal-<br />

und Prozesskompetenz bei Automotive-Anwendungen.<br />

Weiterhin installiert<br />

wurden ein 6-Achsroboter und ein Materialtrockner.<br />

Die Prozessüberwachung<br />

und Regeltechnik liefert Priamus System<br />

Technologies, Greifer und Vakuumtechnik<br />

kommen von Gimatic, das als Erstausstattung<br />

für ein Testwerkzeug ein großflächiges<br />

Greifersystem mit diversen Komponenten<br />

wie Parallelgreifer, Angusszangen<br />

und Vakuumsauger lieferte. Zudem wurde<br />

eine Zentriereinheit Typ »AGG« installiert,<br />

und für Demonstrationszwecke wurden<br />

Hubelemente für Einzelablagen und das<br />

Robotergreifersystem »EOAT« eingebaut.<br />

Zudem wird erstmalig eine Lösung gezeigt,<br />

bei der ein im Greifer integrierter<br />

Sensor Signale über ein Bussystem direkt<br />

in die Regeltechnik zurückführt.<br />

Das Technikum soll Kunden sowie Interessenten<br />

die Technologiekompetenz der<br />

Firmengruppe in Live-Demonstrationen<br />

vermitteln. Auch kann die Firmengruppe<br />

die Technologien der einzelnen Unternehmen<br />

selbst testen und optimieren.<br />

(www.gimatic.com)<br />

KI-basierte Prozessüberwachung<br />

technotrans SE<br />

48336 Sassenberg<br />

Um mithilfe künstlicher Intelligenz (KI)<br />

weitere Effizienzpotenziale für die <strong>Kunststoff</strong><br />

verarbeitende Industrie zu heben,<br />

initiierte Technotrans eine strategische<br />

Zusammenarbeit mit Nexocraft, einem<br />

Lösungsanbieter für die Digitalisierung<br />

von Industrieanlagen. Gemeinsam wurde<br />

eine KI-basierte Prozessüberwachung<br />

für Spritzgießmaschinen und Peripherie<br />

wie Temperiergeräte entwickelt, die<br />

eine Prozessüberwachung, intelligente<br />

Prozesskontrolle und übergreifende Maschinensteuerung<br />

direkt aus der Cloud<br />

ermöglicht. Ziel ist die Optimierung der<br />

Anlageneffektivität.<br />

Laut Angabe der Unternehmen können<br />

grundsätzlich alle Spritzgießmaschinen<br />

und Temperieraggregate, die über einen<br />

aktivierten OPC-UA-Server verfügen, angeschlossen<br />

und eingebunden werden<br />

– unabhängig von Herstellern und Geräteserien.<br />

Darüber hinaus sind die intelligente<br />

Überwachung und automatische<br />

Steuerung der Werkzeugtemperatur mit<br />

einfach zu installierender Retrofit-Sensorik<br />

für Spritzgießwerkzeuge durch die Erweiterungslösung<br />

»sparring.ai« möglich.<br />

(www.technotrans.de)


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

57<br />

Die KI-basierte Prozessüberwachung hilft z. B. dabei, den CO2-Fußabdruck<br />

von <strong>Kunststoff</strong>verarbeitern zu senken (Bild: Technotrans).<br />

Das Roboter-Prüfsystem liefert reproduzierbare Ergebnisse der Zug- und<br />

Biegetests von <strong>Kunststoff</strong>teilen (Bild: ZwickRoell).<br />

Roboter-Prüfsystem für Zug-/Biegetests<br />

ZwickRoell GmbH & Co. KG<br />

89079 Ulm<br />

Die Roboter-Prüfsysteme »roboTest« von<br />

ZwickRoell erlauben die automatisierte<br />

Durchführung von Zug- und Biegeversuche<br />

an <strong>Kunststoff</strong>proben. Da Bedienereinflüsse<br />

wegfallen, entsteht eine hohe Reproduzierbarkeit<br />

der Prüfergebnisse. An das System<br />

können mehrere Prüfmaschinen von<br />

5 bis typischerweise 50 kN angeschlossen<br />

werden. Dazu gehören z. B. eine »Allround-<br />

Line«-Prüfmaschine mit dem Extensometer<br />

»multiXtens« oder »makroXtens« für Zugversuche<br />

nach ISO 527, aber auch eine Biegevorrichtung<br />

für 3-Punkt-Biegeversuche<br />

nach ISO 178 und ASTM D638. Für den<br />

Transport von Proben wird ein Mehrachs-<br />

Industrieroboter eingesetzt. Das variable<br />

Magazin bietet Platz für bis zu 600 Proben.<br />

Für manuelle Prüfungen oder für den<br />

freien Zugang lässt sich der Roboterarm in<br />

eine Parkposition fahren.<br />

Das Roboter-Prüfsystem wird durch optionale<br />

Komponenten ergänzt. Dazu gehört<br />

z. B. ein Querschnittsmessgerät, das<br />

eine wichtige Voraussetzung ist, um vergleichbare<br />

Prüfergebnisse zu erreichen. Es<br />

bestimmt automatisch Probendicke und<br />

-breite an einem oder drei Punkten der Probe.<br />

Justiert wird es durch den Einsatz eines<br />

Normals. Bei Bedarf kann die Probe mithilfe<br />

eines Barcode- oder 2D-Code-Lesegeräts<br />

verwechslungssicher identifiziert werden.<br />

Unterstützt werden Anwender durch die<br />

Prüfsoftware »testXpert III« und die Automatisierungssoftware<br />

»autoEdition3«.<br />

(www.zwick.de)<br />

2<br />

Werkzeuge bis 64 Tonnen<br />

in Sekundenschnelle<br />

wenden.<br />

Die sicherste Möglichkeit<br />

schwere, empfindliche<br />

Werkzeuge zu Drehen und<br />

zu Wenden.<br />

RUD TECDOS TM.<br />

+49 7361 504-1457<br />

moldhandling@rud.com<br />

www.moldhandling.rud.com


58 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

Neue Generation Temperiergeräte<br />

HB-Therm AG<br />

9006 St. Gallen / Schweiz<br />

Mit »Thermo-6« hat HB-Therm eine neue<br />

Temperiergerätegeneration entwickelt.<br />

Der Hersteller gibt dabei nicht nur eine<br />

lebenslange Garantie auf die Kernkomponente<br />

Heizung, sondern neu auch auf<br />

den Durchflussmesser. Die Temperiergeräte<br />

verfügen standardmäßige über eine<br />

drehzahlgeregelte Pumpe. Mit dem »Assistent<br />

Energy-Control« wird auch ohne<br />

Vorkenntnisse immer der bestmögliche<br />

Betriebspunkt erreicht. Als Resultat nennt<br />

der Hersteller ist eine um bis zu 85 % geringere<br />

Leistungsaufnahme. Zusätzlich<br />

wird bei den Geräten bis 100 °C eine neue,<br />

dichtungslose und kompakte »Direct-Drive«-Pumpe<br />

eingesetzt, die gemeinsam mit<br />

einem renommierten Pumpenlieferanten<br />

Auffällig an den neuen Temperiergeräten sind<br />

die großen Touchdisplays, die für eine einfache<br />

Bedienung sorgen (Bild: HB-Therm).<br />

exklusiv für den Schweizer Hersteller<br />

entwickelt wurde.<br />

Eine Pumpe, die nicht immer<br />

unter Volllast läuft, spart<br />

nicht nur Energie, auch die<br />

Lebensdauer verlängert sich.<br />

Zudem können drehzahlgeregelte<br />

Pumpen universell für große und<br />

kleine Werkzeuge eingesetzt werden. Ein<br />

weiterer Unterschied zur Vorgängergeneration<br />

»Thermo-5« ist das mit 7“ vierfach<br />

größere Touchdisplay des Temperiergeräts,<br />

dessen Bedienung sich an modernen<br />

Smartphones orientiert.<br />

(www.hb-therm.com)<br />

Kompaktschieber für 2K-Werkzeuge<br />

Strack Norma GmbH & Co. KG<br />

58511 Lüdenscheid<br />

Mit dem Kompaktschieber »Z42900« stellt<br />

Strack Norma eine Neuheit im Bereich des<br />

Overmouldings vor: Damit werden Hinterschneidungen<br />

bei 2K-Werkzeugen in<br />

einem Prozess entformt, um so noch besser<br />

auf individuelle Einsatzfälle im Spritzgießen<br />

eingehen zu können.<br />

Das 2K-Spritzgießen ist ein Verfahren, bei<br />

dem zwei Materialien bzw. Komponenten<br />

in einem Werkzeug miteinander kombiniert<br />

werden. Diese Anwendung fordert,<br />

dass z. B. harte und weiche <strong>Kunststoff</strong>e in<br />

einem identischen Fertigungsverfahren<br />

miteinander verbunden werden. Auch bei<br />

2K-Spritzgussteilen gibt es Hinterschneidungen,<br />

die freigestellt werden müssen.<br />

Der neu entwickelte Kompaktschieber<br />

besteht aus einem Set mit zwei Druckstücken<br />

und zwei Schiebern mit Aufsatz zur<br />

kundenseitigen Anpassung. Diese anpassbaren<br />

Schiebereinsätze sind in den Materialien<br />

1.2767 und 1.2343 verfügbar.<br />

Der erste Schieber, der einen Hinterschnitt<br />

bei 2K-Spritzgussteilen freistellt, wird<br />

durch das erste Druckstück (ohne Rückzugselement)<br />

in die vordere Position gebracht.<br />

Der zweite Schieber bleibt nach<br />

Öffnen des Werkzeugs in der vorderen<br />

Position stehen.<br />

Nachdem das Werkzeug sich gedreht hat<br />

und erneut geschlossen wurde, hält das<br />

zweite Druckstück (mit Rückzugsklammern)<br />

den Schieber zum Spritzen der zweiten<br />

Komponente in Position. Nach dem<br />

Mit dem Kompaktschieber werden Hinterschneidungen<br />

bei 2K-Werkzeugen in einem Prozess<br />

entformt (Bild: Strack Norma).<br />

Spritzzyklus zieht das Druckstück durch<br />

die Rückzugsklammern den Schieber beim<br />

Öffnen des Werkzeuges wieder in die Ausgansposition<br />

zurück. Diese Funktionsweise<br />

führt dazu, dass der neuartige Kompaktschieber<br />

den Entformungsvorgang bei<br />

Hinterschneidungen in einem Prozess abbilden<br />

kann.<br />

(www.strack.de)<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

Walter Deutschland GmbH<br />

60489 Frankfurt<br />

Werkzeug- und Formenbau gehören zu<br />

den wichtigsten Zielmärkten der Zerspanungsindustrie.<br />

Komplexe Spritzgusswerkzeuge<br />

bilden die Basis für tausendfach<br />

reproduzierte <strong>Kunststoff</strong>serienteile, z.<br />

B. in der Automobil-, Verpackungs- oder<br />

Lebensmittelindustrie. Immer schnellere<br />

Modifikationen und Modellwechsel verlangen<br />

von den Formenherstellern und ihren<br />

Werkzeugpartnern zudem immer kürzere<br />

Reaktionszeiten. Immer öfter werden<br />

<strong>Kunststoff</strong>bauteile zudem ohne weitere<br />

Nacharbeit verbaut, um Kosten zu sparen.<br />

Doch dafür müssen sie optisch präzise und<br />

aus verschleißfesten Materialien hergestellt<br />

sein, zum Beispiel aus glasfaserhaltigen<br />

<strong>Kunststoff</strong>en. Diese Materialien stellen<br />

besonders hohe Anforderungen an Verschleißfestigkeit<br />

und auch Rostresistenz,<br />

daher bestehen die meisten Spritzgussund<br />

Formwerkzeuge aus schwer zerspanbaren<br />

Werkstoffen wie gehärtetem oder<br />

rostfreiem Stahl.<br />

Seit 1971<br />

Arbeits- und Technikwellen<br />

Werkzeugantriebe<br />

Mikro- u. Druckluftmotoren<br />

Spannzangen<br />

Schleifmittel<br />

Reparaturservice<br />

Biegsame Wellen zur Fernsteuerung u. Kraftübertragung<br />

Kombinationen flexibel und starr<br />

Spiralen und kundenspezifische Sonderlösungen<br />

haspa GmbH | Saegmuehlstrasse 39 | D - 74930 Ittlingen | Tel. +49 (0)72 66 - 91 48-0 | info@haspa-gmbh.de | www.haspa-gmbh.de


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

bareiss.de<br />

INFORMATIONEN<br />

UND BERATUNG:<br />

sales@bareiss.de<br />

Um Werkzeuge und Formen für hochwertige <strong>Kunststoff</strong>teile herstellen zu können, bedarf es abgestimmter<br />

Präzisionswerkzeuge (Bild: Walter).<br />

Als Hersteller von Präzisionswerkzeugen<br />

bietet Walter ein auf den Werkzeug- und<br />

Formenbau abgestimmtes Portfolio an, das<br />

durch eigene Software- und Serviceleistungen<br />

sowie langjährige Branchenerfahrung<br />

ergänzt wird. Zu den Werkzeugen<br />

gehören z. B. der sehr effiziente Hartfräser<br />

»MC388 Advance«, die Kreissegmentfräser<br />

»MD838/MD839 Supreme«, die mit<br />

verschleißfesten »Tigertec Gold«-Schneidstoffen<br />

bestückbaren Wendeschneidplattenfräser<br />

»M5008« oder auch der für<br />

Kühlkanäle besonders geeignete Tieflochbohrer<br />

»DC160 Advance«. Die Software<br />

»GPS« ist z. B. ein »Zerspanungs-Navi«, das<br />

unter Berücksichtigung sämtlicher Bearbeitungsparameter<br />

maschinen- und materialspezifische<br />

Lösungen erstellen kann.<br />

(www.walter-tools.com)<br />

Sensorassistent für Positionssensoren<br />

Temposonics GmbH & Co. KG<br />

58513 Lüdenscheid<br />

Für seine Positionssensoren der »R-Serie V«<br />

hat Temposonics einen Sensorassistenten<br />

entwickelt. Die erweiterten Eigenschaften<br />

und intelligenten Funktionen der neuen<br />

Sensorgeneration machen im Zusammenspiel<br />

mit dem neuen »TempoGate«-Sensorassistenten<br />

bestehende und neue Anwendungen<br />

zukunftssicher und bereit für<br />

Industrie 4.0. Der Sensorassistent unterstützt<br />

alle Sensoren der vorgenannten<br />

Reihe mit smarter Diagnose und Betriebsstatistik.<br />

Bis zu 24 Sensoren mit digitalem<br />

Ausgang (Ethercat, Ethernet/IP, Powerlink,<br />

Der neue Sensorassistent stellt<br />

eine Vielzahl von Sensorinformationen<br />

für Auswertungen zur Verfügung<br />

(Bild: Temposonics).<br />

Profinet und SSI) und zukünftig auch bis<br />

zu 12 analoge Sensoren können an ein<br />

Gerät angebunden werden. Einmal über<br />

die Spannungsversorgung angeschlossen,<br />

können die Sensoren und der Sensorassistent<br />

bidirektional miteinander kommunizieren.<br />

Das Gerät stellt Statusinformationen und<br />

Einstellungen der angeschlossenen Sensoren<br />

zur Verfügung. Über den integrierten<br />

OPC-UA-Server können diese Daten<br />

auch im laufenden Betrieb per OPC UA an<br />

andere Geräte übertragen werden. Somit<br />

können zusätzliche Sensorparameter überwacht<br />

und diese Informationen mit anderen<br />

Maschinenstatusdaten kombiniert<br />

werden. Auch ist es möglich, die Daten<br />

angeschlossener Sensoren über LAN oder<br />

WLAN an eine grafische Benutzeroberfläche<br />

zu übermitteln. Zu den übermittelten<br />

Daten zählen aktuelle Sensorstatus, z. B. die<br />

vom Positionsmagneten zurückgelegte Gesamtstrecke,<br />

die Gesamtbetriebsstunden<br />

und die aktuelle Temperatur im Gehäuse<br />

der Sensorelektronik, aktuelle Parametereinstellungen<br />

wie die Auflösung und die<br />

Messrichtung sowie Sensorinformationen<br />

wie der Bestellcode und die Seriennummer.<br />

Der neue Sensorassistent ist für den Festeinbau<br />

im Schaltschrank konzipiert. Die Positionssensoren<br />

liefern in Verbindung mit<br />

dem Gerät detaillierte Informationen zur<br />

Verbesserung der Maschinenleistung, zur<br />

Optimierung der Wartungszyklen und zur<br />

frühzeitigen Erkennung von Problemen,<br />

um die Maschinenbetriebszeit zu erhöhen.<br />

(www.temposonics.com)<br />

Das erste<br />

Rotations-<br />

Rheometer mit<br />

geschlossenem<br />

Kammersystem.


60 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Der neue Rastbolzen wird pneumatisch betätigt und lässt sich dank Sensorik<br />

in automatisierte Prozesse integrieren (Bild: Ganter).<br />

Ein Ventil wird dem Scanningspray besprüht und kann so vom 3D-Scanner<br />

besser erfasst werden (Bild: Aesub).<br />

Pneumatische Rastbolzen mit IO-Link<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

78120 Furtwangen<br />

Die jüngste Rastbolzen-Entwicklung von<br />

Ganter wird pneumatisch betrieben – zudem<br />

detektiert das Bauelement beide<br />

Endlagen mit nur einem Sensor. Damit ist<br />

der Rastbolzen »GN 817.7« eine Weiterentwicklung<br />

des manuell zu bedienenden<br />

Rastbolzens »GN 817.6«. Die Neuentwicklung<br />

lässt sich nun auch an unzugänglichen<br />

Stellen einsetzen und in automatisierte<br />

Prozesse einbinden. Auch gibt der<br />

Hersteller an, dass der neue Rastbolzen<br />

ohne Änderungen bezüglich Dimensionierung<br />

oder Signalverarbeitung das Vorgängermodell<br />

ersetzen kann.<br />

Die Positionsabfrage basiert auf der erprobten<br />

Magnettechnologie mit einigen<br />

Neuerungen: Es werden jetzt beide Endlagen<br />

erfasst, und diese lassen sich individuell<br />

festlegen. Das Sensor-Teaching<br />

kann direkt vor Ort mittels eines kleinen<br />

Bedienelements am kabelgestützten und<br />

clipfixierten Sensor erfolgen. Eine visuelle<br />

Rückmeldung erhält man dabei über<br />

die integrierten LEDs. Bequem und sicher<br />

geht das Teaching auch mittels IO-Link<br />

über die Anlagensteuerung. Dank dieser<br />

Schnittstelle sind Sensoren nicht nur<br />

initial schnell eingelernt, sondern auch<br />

im Schadensfall sofort ersetzbar, was zur<br />

Reduktion von Stillstandzeiten beiträgt.<br />

Die im Betrieb übermittelten High-Signale<br />

beim Erreichen der jeweiligen Endlagen<br />

werden direkt per 4-poligem M8-Kabelstecker<br />

an die Steuerung der jeweiligen<br />

Anlage übertragen.<br />

Der neue Rastbolzen besteht aus robustem<br />

Edelstahl, bietet vier Bolzendurchmesser<br />

und drei Funktionalitäten. Form D<br />

ist doppelwirkend, der Bolzen rastet also<br />

pneumatisch ein und aus. Form A wirkt<br />

einfach, der Rastbolzen fährt bei pneumatischer<br />

Beaufschlagung aus, und bei Form<br />

E fährt der Bolzen ein. Der federbelastete<br />

Bolzen fährt dabei stets selbstständig in<br />

seine Ausgangsposition zurück, etwa bei<br />

einem Druckabfall. Der Rastbolzen arbeitet<br />

bei Drücken zwischen 4 und 6 bar, der<br />

IP67-konforme Sensor bei Spannungen<br />

zwischen 12 und 30 V DC.<br />

(www.ganternorm.com)<br />

Scanningspray<br />

Scanningspray Vertriebs GmbH<br />

45657 Recklinghausen<br />

Sind einzelne Teile nicht mehr lieferbar,<br />

können sie durch Reverse Engineering<br />

nachgebildet werden, z. B. auch mittels<br />

additiver Fertigung, die wegen ihrer<br />

Schnelligkeit und der mittlerweile hohen<br />

Präzision immer wichtiger wird. Bauteile<br />

mit komplexen Geometrien werden dazu<br />

mittels 3D-Scan erfasst, die Daten in ein<br />

CAD-Modell umgewandelt und direkt an<br />

den 3D-Drucker gesendet.<br />

Sind die zu reproduzierenden Teile glänzend,<br />

spiegelnd oder sehr dunkel, sind sie<br />

für den Scanner nur schwer zu erkennen.<br />

Sie werden deshalb vor dem Scan mit einem<br />

Spray besprüht. Die Scanningsprays<br />

von Aesub bilden dabei eine feine, homogene<br />

Schicht auf der Werkstückoberfläche.<br />

Die Schicht ist grifffest und erlaubt auch<br />

das Anbringen von Referenzpunkten. Ein<br />

weiterer Vorteil ist, dass die Sprays von<br />

selbst sublimieren. Das Reinigen der Teile<br />

und der Scanumgebung ist somit nicht erforderlich.<br />

Zudem sind die Sprays laut Her-<br />

Magnetpulverkupplungen | -bremsen | Bahnzugmess-Systeme<br />

Wickeltechnik | Automatisierungstechnik<br />

Böcklerstraße 1 | D-31789 Hameln


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

61<br />

Das neue Gas-Pyknometer ermöglicht eine automatisierte,<br />

präzise Messung der Skelettdichte<br />

von Schüttgütern (Bild: Siebtechnik Tema).<br />

steller frei von gesundheitsgefährdenden<br />

Pigmenten und von Titandioxid.<br />

(www.scantist3D.com)<br />

Gas-Pyknometer<br />

Siebtechnik GmbH<br />

45478 Mülheim an der Ruhr<br />

Die Siebtechnik Tema hat ein neues<br />

Gas-Pyknometer entwickelt, das vollautomatisch<br />

das Volumen und die<br />

Masse eines Feststoffs mit sehr<br />

hoher Präzision ermittelt.<br />

Auf diese Weise sorgt<br />

das neue Gas-Pyknometer<br />

»Bulkinspector«<br />

für hohe<br />

Sicherheit in der<br />

Prozessvorbereitung,<br />

die für eine<br />

problemlose Produktion<br />

und Weiterverarbeitung<br />

benötigt<br />

wird.<br />

Das Messgerät arbeitet<br />

vollautomatisch und kann sowohl<br />

Masse als auch Volumen des Feststoffs<br />

messen. Anders als bisher wird die Probe<br />

über ein Probenhandhabungsgerät statt<br />

durch manuelle Befüllung in die Messzelle<br />

eingebracht. Unter Verwendung<br />

eines Probemagazins können so diverse<br />

Stoffe in kurzer Zeit und ohne menschlichen<br />

Eingriff analysiert werden. Nach Berechnung<br />

der Dichte aus den Parametern<br />

Volumen und Masse entnimmt das Handhabungsgerät<br />

den jeweiligen Messbecher<br />

und transportiert die Materialprobe zur<br />

integrierten Entleereinrichtung, wo der<br />

Messbecher über Druckluft gereinigt wird<br />

und anschließend für die Aufnahme der<br />

nächsten Probe bereitsteht. Da für eine<br />

präzise Messung die Volumina des Messbechers<br />

und der Probe aufeinander abgestimmt<br />

sein müssen, arbeitet das vollautomatische<br />

Gas-Pyknometer mit einer<br />

Auswahl unterschiedlicher Messbecher<br />

mit vordefinierten Volumina, die innerhalb<br />

des Geräts in Parkpositionen vorgehalten<br />

werden.<br />

Das Innere des isolierten Systemgehäuses<br />

verfügt über Peltier-Elemente und kann so<br />

je nach Bedarf geheizt oder auch gekühlt<br />

werden, um die Temperatur des Materials<br />

für die Messung konstant zu halten.<br />

Die Bedienung des Gerätes erfolgt über<br />

ein mitgeliefertes Tablet, auf dem eine<br />

App das Personal mittels benutzerfreundlicher<br />

Oberfläche in die Einstellungen des<br />

Gas-Pyknometers einbindet. Über diese<br />

Oberfläche lassen sich z. B. die Grundeinstellungen<br />

des Gerätes vornehmen. Darüber<br />

hinaus unterstützt die Steuerung die<br />

Einteilung in passwortgeschützte Bedienerebenen<br />

und die On-Demand-Anfrage<br />

benötigter Ersatz- und Verschleißteile direkt<br />

beim Hersteller.<br />

(www.siebtechnik.com)<br />

2<br />

®<br />

Innovationen rund ums<br />

Heizen und Beheizen<br />

Flexible elektrische Heiztechnik<br />

• Co-Extrusionsschläuche<br />

• 2K-Heizschläuche<br />

• Heizmanschetten<br />

• Heizplatten<br />

• Heiztische<br />

• Sonderlösungen<br />

NEUE ART DER VAKUUMINFUSION<br />

TARTLER Direktinfusion mit intelligentem Druckausgleich und<br />

integrierter Materialentgasung<br />

NODOPUR infusion<br />

Hillesheim GmbH<br />

Am Haltepunkt 12<br />

D-68753 Waghäusel<br />

Tel.: 0 72 54 / 92 56-0<br />

E-Mail: info@hillesheim-gmbh.de<br />

www.hillesheim-gmbh.de<br />

www.tartler.com/applikationen/<br />

vakuum-infusion/<br />

TARTLER GmbH<br />

Dosier- und Mischtechnik<br />

www.tartler.com


62<br />

Selbstzentrierende Geradeaus-. und Querspritz-Schlauchköpfe für einoder<br />

mehrlagige Schläuche (Bild: KraussMaffei).<br />

Die leistungsstarken Antriebe für vollelektrische und hybride <strong>Kunststoff</strong>maschinen<br />

bieten Flexibilität bei der Konfiguration (Bild: Keba).<br />

Selbstzentrierende Schlauchköpfe<br />

KraussMaffei Extrusion GmbH<br />

30625 Hannover<br />

Bei der Herstellung von Gummischläuchen<br />

ist die exakte Wandstärke ein wichtiger Aspekt:<br />

Bei zu niedrigen Stärken kommt es zu<br />

Qualitätseinbußen, ist die Stärke zu hoch,<br />

steigt der Materialverbrauch. Selbstzentrierende<br />

Schlauchköpfe von KraussMaffei in<br />

Verbindung mit einem Wandstärkenmessgerät<br />

unterstützen Anwender bei der genauen<br />

Einhaltung der Wandstärke. Sie gleichen<br />

die Abweichungen sehr präzise und<br />

im laufenden Extrusionsprozess aus. Hinzu<br />

kommt noch die absolute Wiederholgenauigkeit<br />

bei häufigem Chargenwechsel.<br />

Gegenüber konventionellen Lösungen<br />

profitieren Anwender bei der Nutzung<br />

der selbstzentrierenden Schlauchköpfe<br />

mit einem Wandstärkenmessgerät von der<br />

Senkung des Materialeinsatzes. Das System<br />

regelt automatisch Wandstärke und<br />

Konzentrizität bei laufender Extrusion auf<br />

das Optimum. Toleranzbereiche der Wandstärke<br />

können laut Hersteller z. B. um 0,05<br />

mm reduziert werden, was den Materialverbrauch<br />

um bis zu 2,5 % senkt. Durch die<br />

Reduzierung soll sich die Investition bei einer<br />

24/7-Produktion bereits nach wenigen<br />

Wochen amortisieren.<br />

Weiteres Einsparpotenzial findet sich laut<br />

Information des Unternehmens in den<br />

Rüstzeiten der Schlauchextrusionsanlagen.<br />

Statt sich mit Mundstückwechsel, Justieren<br />

oder An-/Abfahrprozesse aufzuhalten,<br />

sind Extruder bzw. Extrusionslinien, die mit<br />

selbstzentrierenden Schlauchköpfen ausgestattet<br />

sind, schneller im Produktionsmodus.<br />

Selbstzentrierende Schlauchköpfe stehen<br />

für ein- oder mehrlagige Schläuche mit<br />

oder ohne Gewebeverstärkung im Durchmesserbereich<br />

von 3 bis 120 mm und für<br />

unterschiedliche Extrusionsdrücke zur Verfügung.<br />

Die automatische Verstellmöglichkeit<br />

verschiebt das schwimmend gelagerte<br />

Mundstück in den Extrusionsköpfen in die<br />

erforderliche Richtung. Bei Auftragswechseln<br />

lassen sich die Köpfe auf Knopfdruck<br />

schnell auf die neuen Parameter verstellen.<br />

Abweichungen vom Sollwert bei Wandstärke<br />

und Konzentrizität werden umgehend<br />

korrigiert und am Bedienpanel visualisiert.<br />

(www.kraussmaffeiberstorff.com)<br />

Leistungsstarke Servoantriebe<br />

Keba Industrial Automation<br />

GmbH<br />

4040 Linz / Österreich<br />

Mit über 30 Jahren Industrieerfahrung<br />

in der Steuerung komplexer, zyklischer<br />

Prozesse entwickelt Keba moderne Automatisierungslösungen<br />

für die <strong>Kunststoff</strong>industrie.<br />

Dieses Know-how wurde bei<br />

der Entwicklung des neuen Servoantriebspakets<br />

»KeDrive D3« eingebracht, eine<br />

besonders kompakte und leistungsstarke<br />

Mehrachantriebslösung, die für <strong>Kunststoff</strong>maschinen<br />

optimiert ist.<br />

Die Servoantriebe sind nahtlos in die<br />

branchenspezifische »KePlast«-Software<br />

integriert. Software und skalierbare Hardware<br />

wurden insbesondere für Spritzgießmaschinen<br />

und weitere Anwendungen<br />

in der <strong>Kunststoff</strong>industrie ausgelegt, z. B.<br />

Extrusions-, Blasform-, Thermoform- und<br />

Recyclingmaschinen. Von der Standardhydraulik<br />

bis zur komplexen Mehrkomponenten-Spritzgießmaschine<br />

mit prozessintegrierter<br />

Robotik und Zellenautomatisierung<br />

bietet die »i-Serie« eine sehr hohe Leistung<br />

bei kürzestmöglichen Zykluszeiten. Für Maschinenhersteller<br />

verspricht der Anbieter<br />

Flexibilität und kosteneffiziente Lösungen<br />

für unterschiedliche Maschinenkonfigurationen.<br />

Die aktiven Energierückgewinnungssysteme<br />

der Antriebe begrenzen teure Energiespitzenlasten.<br />

Optionale Kondensatormodule<br />

sorgen für eine Zwischenspeicherung<br />

von Energie und schützen so vor Stromausfällen.<br />

Das antriebsbasierte Condition<br />

Monitoring ermöglicht vorausschauende<br />

Wartungslösungen (Predictive Maintenance)<br />

und erhöht die Gesamtproduktivität<br />

der Maschine. Die Antriebseinheit sammelt<br />

hierfür intern relevante Daten, wandelt sie<br />

um und verdichtet sie auf Grundlage intelligenter<br />

mathematischer Modelle.<br />

(www.keba.com)<br />

Druckfeste Alu-Elektroheizplatten<br />

Hillesheim GmbH<br />

68753 Waghäusel<br />

Die Aluminium-Heizplatten »HAP« werden<br />

speziell für den industriellen Einsatz nach<br />

Kundenwunsch von Hillesheim konstruiert<br />

und hergestellt. Die Heizplatten decken<br />

einen Temperaturbereich von bis zu 250<br />

°C ab und sind besonders druckbelastbar,<br />

schlag- und vibrationsfest. Bis zu einer maximalen<br />

Größe von 1200 mm x 2200 mm<br />

ist jede Abmessung realisierbar. Auch die<br />

Form kann individuell hergestellt werden,<br />

z. B. rund, oval oder L-förmig. Die Heizleistungen<br />

können den jeweiligen Anforderungen<br />

angepasst werden.<br />

Das Unternehmen hat sich auf die Konstruktion<br />

und schnelle Produktion individueller<br />

Heizplatten eingestellt. Auf Wunsch<br />

kann die Heizplatte mit unterschiedlichen<br />

Aussparungen, Bohrungen und Gewinden<br />

hergestellt werden. Auch Kombinationen<br />

mit Flüssigkeits- und Luftkanälen zum Kühlen<br />

sind laut Anbieter realisierbar.<br />

Mit einer elektrischen Heizleistung von<br />

bis zu 10 kW/m² sind die Platten je nach<br />

Die druckfesten Aluminium-Heizplatten werden<br />

nach Anwendervorgabe konstruiert und<br />

gefertigt (Bild: Hillesheim).


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

63<br />

HEIZEN<br />

TROCKNEN<br />

ERGE Elektrowärmetechnik • Franz Messer GmbH<br />

91220 Schnaittach • Hersbrucker Straße 29-31<br />

Tel. +499153 921-0 • Fax +499153 921-117 od. 124<br />

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durch Manipulationserkennung<br />

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Chargenprotokolle mit automatischem<br />

Chargenausdruck<br />

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2<br />

Umgebungstemperatur in kurzer Zeit aufgeheizt.<br />

Zur Temperaturerfassung bzw.<br />

Regelung können Sensoren sowohl in die<br />

Heizplatte, als auch auf der Heizplatte platziert<br />

werden. Mit dem Integral-Temperaturregler<br />

»HTI 16«, der den eingebauten<br />

Heizleiter gleichzeitig als Sensor benutzt,<br />

kann die Grenztemperatur der Heizplatte<br />

überwacht und parallel dazu mit einem separaten<br />

Fühler das Medium exakt geregelt<br />

werden.<br />

Die Anwendungsmöglichkeiten für die<br />

Aluminium-Heizplatten sind sehr vielfältig,<br />

z. B. zur Beheizung von Teilen und Formen<br />

in der <strong>Kunststoff</strong>industrie.<br />

(www.hillesheim-gmbh.de)<br />

Rostentferner<br />

CRC Industries Europe BV<br />

9240 Zele / Belgien<br />

Der flüssige Rostentferner ist in 1-, 5- und 20-l-Behältern<br />

in 24 Sprachen erhältlich (Bild: CRC).<br />

Der wasserbasierte Rostentferner »Evapo-<br />

Rust« von CRC Industries ist laut Hersteller<br />

biologisch abbaubar und sowohl für Anwender<br />

als auch für die Umwelt ungiftig.<br />

Das Mittel beseitigt Rost, ohne dass die<br />

Teile dafür gestrahlt oder abgeschliffen<br />

werden müssen. So kann das Mittel in vielen<br />

Anwendungen zur schnellen und effizienten<br />

Wiederherstellung von Metallteilen<br />

und Werkzeugen eingesetzt werden.<br />

Für die Anwendung muss das zu behandelnde<br />

Teil lediglich in ein Bad mit der<br />

einsatzbereiten Lösung getaucht werden.<br />

Daraufhin löst sich der Rost von der Metalloberfläche<br />

und verbleibt in der Flüssigkeit.<br />

Der aktive Wirkstoff in der Formel<br />

bindet ausschließlich Eisen und entfernt<br />

nur den Rost von Stahl, Eisen, Gusseisen<br />

und Chrom. Somit bleibt nicht oxidiertes<br />

Metall erhalten. Für andere Metalle ist das<br />

Produkt nicht schädlich. Das Mittel ist zudem<br />

laut Hersteller nicht toxisch, nicht ätzend<br />

sowie nicht korrosiv und greift weder<br />

<strong>Kunststoff</strong> noch PVC, Fluorelastomere oder<br />

nicht oxidierte Lackierungen auf zu behandelnden<br />

Teilen an. Eine dünne Rostschicht<br />

kann innerhalb von nur 15 bis 30 Minuten<br />

entfernt werden, eine mitteldicke Schicht<br />

in 6 Stunden und eine dickere Schicht in 12<br />

bis 24 Stunden. Das Produkt funktioniert<br />

bereits bei Raumtemperatur, durch Aufheizen<br />

auf 50 °C kann der Vorgang beschleunigt<br />

werden.<br />

Je nach Stärke der Rostschicht auf den Teilen<br />

kann das Bad mehrmals wiederverwendet<br />

werden. 5 l der Flüssigkeit können 0,3<br />

kg reinen trockenen Rost entfernen. Eine<br />

vorherige Reinigung ist nur bei besonders<br />

schmutzigen und fettigen Teilen erforderlich.<br />

Die wasserbasierte, biologisch abbaubare<br />

Formel des Rostentferners entspricht laut<br />

Hersteller dem OECD-Standard 301B sowie<br />

der Reach-Verordnung und setzt keine unangenehmen<br />

Gerüche oder flüchtige organische<br />

Verbindungen frei, die die Umwelt<br />

schädigen könnten. Das Produkt ist wasserlöslich<br />

und nach der Anwendung einfach<br />

zu entfernen. Es ist pH-neutral und birgt<br />

somit nicht die Gefahr einer Hautreizung.<br />

Zudem ist es nicht brennbar, was die Anwendung<br />

und Lagerung vereinfacht.<br />

(www.crceurope.com)


64 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Mit Wechselplatten entfällt bei Wiederholaufträgen die Einrichtung der<br />

Heißfolienprägeklischees zum Druckbild (Bild: Marbach).<br />

Mit den neuen Mehrfach-Blasköpfen produziert Verpackungshersteller<br />

Flestic rascher und kostengünstiger (Bild: W. Müller).<br />

Wechselplattensystem Heißfolienprägen<br />

Karl Marbach GmbH & Co. KG<br />

74080 Heilbronn<br />

Stanzformenhersteller Marbach bietet ein<br />

Wechselplattensystem an, mit dem beim<br />

Heißfolienprägen die Prägeklischees voreingerichtet<br />

angeliefert und diese bei Bedarf<br />

schnell und sicher eingerichtet werden<br />

können.<br />

Beim Heißfolienprägen einer Verpackung<br />

muss der Passer zwischen Verpackungslayout<br />

und Prägeklischees bestmöglich<br />

sitzen, denn nur eine Heißfolienprägung,<br />

die genau an der richtigen Stelle sitzt, erfüllt<br />

den optischen Anspruch an eine hochwertige<br />

Verpackungsveredelung. Je nach<br />

Anforderung an das Endprodukt kann das<br />

Einrichten der Prägestempel viel Zeit in Anspruch<br />

nehmen. Wird die Position der Klischees<br />

nicht auf einer auftragsspezifischen<br />

Wabenplatte archiviert, ist dieser Aufwand<br />

bei jeder Einrichtung notwendig, also auch<br />

bei jedem Wiederholauftrag, was Zeit und<br />

Geld kostet.<br />

Mit dem Wechselplattensystem ist die Einrichtung<br />

von Prägeklischees zum Verpackungslayout<br />

schnell und präzise möglich.<br />

Dabei werden auf einer speziellen Stahlplatte<br />

(Wechselplatte) Heißfolienprägeklischees<br />

genau passend zum Drucklayout<br />

vormontiert. Diese Vormontage erfolgt<br />

beim Heißfolienprägen aufgrund der unter<br />

Produktionsbedingungen notwendigen<br />

hohen Temperaturen unter Berücksichtigung<br />

eines definierten Reduktionsfaktors,<br />

der die temperaturbedingte Materialausdehnung<br />

kompensiert. Die Wechselplatte<br />

wird auf der maschinenseitig montierten<br />

Wabenplatte befestigt. Für höchstmögliche<br />

Flexibilität sind die Klischees verschiebbar<br />

montiert, sodass diese bei Bedarf<br />

schnell und präzise zum Layout zugerichtet<br />

werden können. Die Möglichkeit zur Archivierung<br />

der Klischeepositionen sorgt dafür,<br />

dass bei einem Wiederholauftrag nahezu<br />

keine Rüstzeiten entstehen.<br />

(www.marbach.com)<br />

Mehrfach-Blasköpfe<br />

W. Müller GmbH<br />

53842 Troisdorf-Spich<br />

Blasformspezialist W. Müller hat mit seiner<br />

Technologie beim Verpackungshersteller<br />

Flestic den Produktionsprozess für<br />

<strong>Kunststoff</strong>flaschen optimiert. Mit neuen<br />

Blasköpfen versehen, gelang es, mit dem<br />

bestehenden Maschinenpark bei gleichbleibender<br />

Qualität den Materialverbrauch<br />

zu senken sowie die Zykluszeit und den<br />

Energieverbrauch zu reduzieren.<br />

Mit den spezifisch gestalteten Blasköpfen<br />

konnten der Materialbedarf für die Flaschen<br />

um 10 %, die <strong>Verarbeitung</strong>stemperatur<br />

um 15 % und die Zykluszeit um 20<br />

% reduziert werden. Außerdem wurde die<br />

Wanddickenverteilung der Verpackungen<br />

optimiert, was eine höhere Stabilität zur<br />

Folge hatte. Mit den neuen Köpfen geht<br />

auch der Farbwechsel schneller vonstatten.<br />

Der niederländische Hersteller war an den<br />

Blasformspezialisten mit dem Ziel herangetreten,<br />

den Produktionsprozess zu optimieren.<br />

Die nun installierten Mehrfach-<br />

Blasköpfe passen auf die vorhandenen<br />

Anlagen und erlauben es dem Unternehmen,<br />

effizienter und kostengünstiger zu<br />

produzieren. Die Reduzierung der Zykluszeit<br />

und des Flaschengewichts spart dabei<br />

Ressourcen, Zeit und Geld.<br />

(www.w-mueller-gmbh.de)<br />

Vollelektrischer Kaltkanal<br />

Elmet Elastomere<br />

4064 Oftering / Österreich<br />

Das vollelektrische Nadelverschluss-Kaltkanalsystem<br />

»Smartshot E« von Elmet sorgt<br />

mit servomotorisch angetriebenen Düsennadeln<br />

für Flexibilität, Präzision und Regelbarkeit<br />

beim Spritzgießen von Zweikomponenten-Flüssigsilikonkautschuken<br />

(LSR)<br />

in Mehrkavitätenwerkzeugen. Das System<br />

ergänzt das Kaltkanalangebot des Unternehmens<br />

für das Liquid Injection Molding<br />

(LIM), das mit dem Typ »P« auch eine pneumatische<br />

und mit dem Typ »PE« eine hybride<br />

Version mit pneumatisch ausgeführter<br />

Der vollelektrische Kaltkanal ermöglicht das Ausbalancieren beim Füllen von Mehrfachwerkzeugen<br />

mit bis zu 16 Kavitäten (Bild: Elmet).


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

65<br />

Nadelbewegung und elektrischer Hubverstellung<br />

umfasst.<br />

Bei der vollelektrischen Variante übernehmen<br />

kompakte, bürstenlose Gleichstromservomotoren<br />

Bewegung und Positionierung<br />

der Nadeln während des Öffnens und<br />

Schließens der Düsen. Dabei ermöglichen<br />

sie es, die jeweilige Nadelposition über das<br />

18,5“ große Farbdisplay schnell und gleichmäßig<br />

auf 0,002 mm genau einzustellen<br />

sowie jederzeit eine Rückmeldung über die<br />

momentane Position zu erhalten. Mit Öffnungs-<br />

und Schließzeiten im Hundertstelsekundenbereich<br />

lassen sich die Nadelbewegungen<br />

während des Einspritzvorgangs<br />

in bis zu 16 Kavitäten synchronisieren und<br />

präzise ausbalancieren. Zudem ermöglichen<br />

die abwärmearmen, kompakten Servomotoren<br />

einen reduzierten Nestabstand<br />

von min. 44 mm für die Konstruktion von<br />

kompakten Werkzeugen.<br />

Der Anschluss erfolgt laut Hersteller über<br />

quasi verschleißfreie Miniatur-Industriestecker,<br />

die auch häufigem Montieren<br />

und Demontieren widerstehen. Der Kabelbaum<br />

kann nach dem Abstecken der Motoranschlüsse<br />

ohne den Einsatz von Elektro-Fachpersonal<br />

als Baugruppe ausgebaut<br />

werden. Bei der erneuten Montage wird<br />

ein fehlerhaftes Stecken der Kabelverbindungen<br />

verhindert. Die Rezeptverwaltung<br />

mit Import- und Exportmöglichkeit sowie<br />

das integrierte Berechtigungssystem mit<br />

Nutzerverwaltung sorgen darüber hinaus<br />

für hohe Bediensicherheit.<br />

Wie bei allen anderen Ausführungen ist<br />

auch bei der elektrischen jeder einzelnen<br />

Düse zur Vorgabe des Füllverhaltens<br />

kalibrierbar. Auch die besonders lange<br />

Nadelführung und der Schutz vor Verdrehungen<br />

der Nadel, deren Spitze ein Teil der<br />

formgebenden Kavitätskontur ist, haben<br />

alle Varianten gemein. Das spezielle Kühlsystem<br />

und die thermische Trennung von<br />

Kaltkanal und Werkzeugseite sorgen für<br />

stabile Prozesse. Prinzipbedingt entfallen<br />

Produktionsabfälle wie Angusszapfen oder<br />

Verteilerstränge nahezu vollständig.<br />

(www.elmet.com)<br />

Minimierung des Kernversatzes<br />

Mold-Masters Europa GmbH<br />

76532 Baden-Baden<br />

Die »Symfill«-Technology von Mold-Masters<br />

minimiert den Kernversatz und verbessert<br />

so die Teilequalität (Geradheit)<br />

von zylindrisch, mittig gespritzten Komponenten<br />

mit einem aggressiven Fließlängen-zu-Wandstärken-Verhältnis.<br />

Diese<br />

Verbesserung wird dadurch erreicht, dass<br />

die Schmelze von mehreren Seiten in den<br />

Düsenkanal eintreten kann − im Gegensatz<br />

zu einem einzigen Einlasspunkt bei herkömmlichen<br />

Konstruktionen. Beispiele für<br />

solche Komponenten sind Blutröhrchen,<br />

Schutzkappen, Hülsen und ähnliche Teile<br />

aus der medizinischen und kosmetischen<br />

Industrie sowie der Schreibwarenbranche.<br />

Laut Unternehmensangabe kam diese<br />

Technologie erstmals in der Medizinbranche<br />

bei mehreren Anwendungen für<br />

Blutröhrchen erfolgreich zum Einsatz. Der<br />

Kernversatz wurde hier um bis zu 90 % reduziert<br />

(nur 0,15 mm). Das Unternehmen<br />

bietet diese Technologie exklusiv für die<br />

eigenen Heißkanalsysteme an.<br />

(www.moldmasters.com)<br />

Eine spezielle Technologie erlaubt eine Verbesserung<br />

der Teilequalität durch Minimierung des<br />

Kernversatzes (Bild: Mold-Masters).<br />

2<br />

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66 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

2 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

Produkte unserer Inserenten. Das komplette Verzeichnis finden Sie online unter kunststoff.kuhn-fachmedien.de/anbieter.<br />

Mit den hinter den Stichworten angegebenen Zahlen sind die von Ihnen gesuchten Firmen gekennzeichnet. Name und Anschrift dieser<br />

Firmen finden Sie auf der Seite 68 fortlaufend nummeriert.<br />

Formenbau<br />

Normalien, Teile und Zubehör<br />

→ Angießbuchsen 9, 29<br />

→ Ausdrückbolzen, Ausstoßführungsbolzen 9<br />

→ Ausstoßkasten 9<br />

→ Auswerferhülsen 9, 29<br />

→ Auswerferkupplungen 9, 29<br />

→ Auswerferstifte 9, 29<br />

→ Bohrbuchsen 28, 29<br />

→ Bund-Führungsbuchsen 9, 29<br />

→ Datum-Steller für Einbau in Formen 9, 23, 29<br />

→ Dichtringe 9, 29<br />

→ Distanzleisten 9, 29<br />

→ Druckgusswerke 9<br />

→ Druckstücke, federnd 9, 29<br />

→ Flansche 9<br />

→ Formnestentlüftung 16, 29<br />

→ Formrahmen 9, 16, 29<br />

→ Formschieber 9, 16<br />

→ Führungsbolzen 9, 29<br />

→ Führungsbuchsen 9, 29<br />

→ Führungssäulen 9, 29<br />

→ Gewindestifte 9, 29<br />

→ Heizpatronen, Heizstäbe, Rohrheizkörper, Wendelrohrpatronen 6, 9, 29<br />

→ Hochfestes Alu für den Formenbau 9<br />

→ Hohlstangen (Rundfedern) 9<br />

→ Hydraulikzylinder für Seitenschieber und Formbacken 9<br />

→ Innensechskant-Gewindestifte 9, 29<br />

→ Innensechskant-Stahlschrauben 9<br />

→ Konstruktionen 9, 16<br />

→ Kupplungen 9, 29<br />

→ Kühlgeräte 22<br />

→ Kühlmittelschläuche 9<br />

→ Kühlstutzen aus Messing und <strong>Kunststoff</strong> 9<br />

→ LSR-Formen 16<br />

→ Mantelthermoelemente 9, 15<br />

→ Montage-Spray 29<br />

→ Passhülsen 9<br />

→ Plastikschläuche 9<br />

→ Poliermaschinen 10<br />

→ Poliermittel 10<br />

→ Polierwerkzeuge 10, 32<br />

→ Prototypen-Modellbau 9<br />

→ Recyclingstempel für Einbau in Formen und Elektroden 23<br />

→ Ringschrauben 9, 29<br />

→ Rundlauf-Schlauchtüllen 33<br />

→ Rückholfedern 9<br />

→ Saugförderer, pneumatische 33<br />

→ Schieber 9, 16, 29<br />

→ Schlauchklemmen 4, 9, 29, 33<br />

→ Schlauchtüllen 4, 9, 29, 33<br />

→ Schläuche 9, 13, 33<br />

→ Schnellverschlusskupplungen 9, 29<br />

→ Schrauben für die Verbindung von <strong>Kunststoff</strong>teilen 9<br />

→ Senkschrauben 9, 29<br />

→ Sicherungsringe 9, 29<br />

→ Sonstiges Zubehör für den Formenbau 9, 16, 29<br />

→ Spritzgusswerkzeugentlüftung 9, 16, 29<br />

→ Stahl für den <strong>Kunststoff</strong>formenbau 9, 28, 29<br />

→ Tellerfedern 9, 29<br />

→ Temperaturregelgeräte 9, 15, 29, 33<br />

→ Thermometer 9, 15<br />

→ Verriegelungszylinder 9<br />

→ Verschlussschrauben 9<br />

→ Verteilerblöcke 9<br />

→ Werkzeugnormteile 9, 16, 29<br />

→ Zentrierflansche 9, 29<br />

→ Zentrierhülsen 9, 29<br />

→ Zentrierscheiben 9<br />

→ Zubehör für den Formenbau 9, 28, 29<br />

→ Zylinderstifte, ohne und mit Innengewinde 9<br />

Formen und Werkzeuge<br />

→ Backen-Formen 9, 29<br />

→ Formeneinsätze 9, 16, 29<br />

→ Großformen 9<br />

→ Komplettformen 9, 16<br />

→ Sonderformen 9, 16<br />

→ Spritzgießwerkzeugeinsätze, konturfolgend temperiert 9, 16<br />

→ Spritzgusswerkzeuge 5, 9, 16<br />

→ Stammformen Backenausführungen 9, 29<br />

→ Stammformen Kassettenformen 9, 29<br />

→ Stammformen allgemein 9<br />

→ Standardformen 9<br />

Heißkanalwerkzeuge und Heißkanalnormalien (Hotrunner)<br />

→ Angießbuchsen 9, 29<br />

→ Angießbuchsen, beheizt 9, 29<br />

→ Ausgleichkabel 9<br />

→ Filter für Heißkanalverteilerblock 9, 29<br />

→ Heißkanaldüsen 9, 29<br />

→ Heißkanalspritzwerkzeuge 29<br />

→ Heißkanalverteiler 9, 29<br />

→ Hochleistungsheizpatronen 6, 9, 29<br />

→ Messfühler 9, 29<br />

→ Montage-Spray 29<br />

→ Nadelverschlusssysteme 9, 29<br />

→ Normformen-Heißkanal 29<br />

→ Regelgeräte 9, 15<br />

→ Sonstige Heißkanalwerkzeuge und -normalien 9<br />

→ Temperaturregler 6, 9, 15, 29<br />

→ Verteiler 9<br />

→ Wärmeschutzplatten 9<br />

→ Zentrierflansche 9<br />

Platten für den Formen- und Werkzeugbau<br />

→ Auswerferplatten 9, 29<br />

→ Formplatten 9, 16, 29<br />

→ Grundplatten 9, 9<br />

→ Platten, gefräst 9<br />

→ Stahlplatten, geschliffen 9, 29<br />

→ Zwischenplatten, eckig und rund 29<br />

Düsen<br />

→ 2-Stoff-Düsen 9<br />

→ Düsen für Spritzgießmaschinen 12, 28<br />

→ Extruderdüsen 28<br />

→ Filterdüsen 12<br />

→ Flachsprühdüsen 9<br />

→ Hartmetalldüsen 28<br />

Bearbeitungswerkzeuge<br />

→ Elektroden für Funkenerosionsmaschinen 23<br />

→ Fräser für Styropor und PU-Modelle/Prototypen 32<br />

→ Fräser für den Formenbau 10, 32<br />

Geräte, Werkzeuge, Zubehör<br />

Allgemeine Geräte und Temperiertechnik<br />

→ Anschlagketten 27<br />

→ Anschlagpunkte 9, 27


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

67<br />

→ Aufspannwerkzeuge 9<br />

→ Auswurfkontrollgeräte 9, 29<br />

→ Bandsägen und -messer 7<br />

→ Betriebs- und Lagereinrichtungen 7, 24<br />

→ Bohrwerkzeuge 32<br />

→ Bunker-, Förder- und Dosieranlagen 33, 34<br />

→ Bunker-, Förder- und Dosieranlagen Zubehör 33<br />

→ Diamantwerkzeuge 32<br />

→ Edelstahl-Rohrbogen 33<br />

→ Edelstahl-Rohre 33<br />

→ Einfärbgeräte 21, 33, 34<br />

→ Entgratwerkzeuge für <strong>Kunststoff</strong>e 10, 32, 33<br />

→ Entkalkungsgeräte 33<br />

→ Entkalkungsmittel 33<br />

→ Entkalkungspumpen 4, 33<br />

→ Explosionsgeschützte Pumpen 4<br />

→ Fassbeheizungen 4, 13<br />

→ Filterelemente für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsmaschinen 34<br />

→ Formen-Heiz- und -Kühlgeräte 33<br />

→ Fräswerkzeuge 7, 32<br />

→ Gasinnendrucktechnik 12<br />

→ Getriebemotoren 4<br />

→ Granulatförderer 21, 33, 34<br />

→ Granulatmischer 21, 33, 34<br />

→ Granulator 8<br />

→ Granulattrockner 6, 21, 33, 34<br />

→ Halbzeuge aus NE-Metall 28<br />

→ Hartmetallrückstromsperren 28<br />

→ Hartmetallschnecken 28<br />

→ Hartmetallwerkzeuge 28, 32<br />

→ Hartmetallzylinderbuchsen 28<br />

→ Hebeösen 9, 27<br />

→ Heizbänder 6, 9, 13, 29, 33<br />

→ Heizelemente 6, 9, 13, 29, 33<br />

→ Heizkabel 13, 33<br />

→ Heizmanschetten 6, 9, 13, 29, 33<br />

→ Heizmatten 6, 13, 33<br />

→ Heizplatten 6, 13, 33<br />

→ Heizschläuche 9, 13, 33<br />

→ Heiztische 13<br />

→ Heißkanal-Regelgeräte 9, 29<br />

→ Heißkanalspritzwerkzeuge 9<br />

→ Heißkanalsysteme 9, 14, 29<br />

→ Hubgeräte 7<br />

→ Hubtische 7<br />

→ Hubwagen 7<br />

→ Hydraulikzylinder bis 400 bar 29<br />

→ Impellerpumpen 4<br />

→ Industriemesser 8<br />

→ Infrarot-Werkzeugsicherungssysteme 33<br />

→ Kalt- und Kühlwasser-Erzeugungsanlagen 22, 33<br />

→ Kantenfräs- und Entgratmaschinen 10, 32, 33<br />

→ Kernkühlungen 33<br />

→ Ketten 27<br />

→ Kettenräder 27<br />

→ Korrosionsschutz 9, 29, 33<br />

→ Kreissägeblätter 7<br />

→ Kristallisatoren für PET 21<br />

→ Kupplungen 33<br />

→ Kältetechnische Anlagen 22, 33<br />

→ Kühlgeräte 22, 33<br />

→ Kühltürme 22, 33<br />

→ Kühlwasseraufbereitungsanlagen 22, 33<br />

→ Kühlwasseraufbereitungsanlagen/Zubehör 22, 33<br />

→ Kühlwasserchemikalien 22, 33<br />

→ Laminiergeräte 30<br />

→ Magnete 9, 24, 33<br />

→ Magnetfilter 33<br />

→ Magnetkreiselpumpen 4<br />

→ Magnetpulverbremsen 18, 33<br />

→ Magnetpulverkupplungen 18<br />

→ Metallabscheidegeräte 21, 34<br />

→ Metallsägeblätter 29<br />

→ Motoren 4<br />

→ Nadelverschlussdüsen 5, 9<br />

→ Polierschleifmittel 10<br />

→ Prägestempel 17<br />

→ Prägewalzen 17<br />

→ Ringschrauben 9, 27<br />

→ Rohrabzweigstücke 33<br />

→ Rohrbogen 33<br />

→ Rohrkupplungen 33<br />

→ Rohrreinigungssysteme 10, 33<br />

→ Rohrverbinder 33<br />

→ Rundtische 33<br />

→ Sandstrahlkabinen 33<br />

→ Schleifbänder 10<br />

→ Schleifkörper 10<br />

→ Schleifmaschinen 10<br />

→ Schmelzefilter 9, 33<br />

→ Schnecken 28<br />

→ Schnittwerkzeuge 28, 32<br />

→ Schweißzubehör 26<br />

→ Schwingungstechnik 26<br />

→ Seitenkanalverdichter 34<br />

→ Silos 21, 33, 34<br />

→ Sonderstähle für den Werkzeugbau 9<br />

→ Sonotroden für Ultraschallschweißung 26, 31<br />

→ Spannelemente für Werkstücke 9<br />

→ Spannelemente für Werkzeuge 9, 29<br />

→ Stanzteile 29<br />

→ Stanzwerkzeuge 28<br />

→ Strahlanlagen 33<br />

→ Strahlgeräte 33<br />

→ Strahlkabinen 33<br />

→ Tauchkreiselpumpen 4, 33<br />

→ Temperiergeräte 11, 22, 33<br />

→ Temperiergeräte/Zubehör 22, 33<br />

→ Thermoelemente 6, 9, 15, 33<br />

→ Thermoölrückstände-Spezialreiniger 33<br />

→ Tiefziehwerkzeuge 28<br />

→ Trennmittel-Sprühanlagen 30<br />

→ Vakuumpumpen 33, 34<br />

→ Vakuumsauger 33<br />

→ Ventilatoren 19<br />

→ Ventilatoren-Laufräder 19<br />

→ Verschlussdüsen für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsmaschinen 12<br />

→ Vorschubeinheiten 26<br />

→ Wasser-Rückkühlgeräte 22, 33<br />

→ Wendeschneidplatten 28<br />

→ Werkzeuge 9, 28, 32<br />

→ Werkzeugfräsmaschinen 3, 32<br />

→ Wärmeleitpatronen 9, 29<br />

→ Wärmeschutzplatten 9<br />

→ Zylinder 28<br />

Mischer<br />

→ Mischer allgemein 21, 30, 33<br />

→ Mischer für Farben, Additive und Harze 4, 33<br />

→ Mischer zur Schmelzhomogenisierung 33<br />

→ Schmelzmischer für Extruder 33<br />

→ Statische Mischer für Schmelzen 33<br />

Dosier- und Mischanlagen<br />

→ Allgemeine Dosier- und Mischanlagen 5, 21, 25, 30, 34<br />

→ Dosieranlagen 5, 21, 30, 33, 34<br />

→ Dosierpumpen 4, 5, 30, 34<br />

→ Dosierwaagen 21, 34<br />

→ Einkomponenten-Dosier- und Mischanlagen 25, 30<br />

→ Niederdruck-Dosier- und Mischanlagen 25, 30<br />

2


68 Formenbau, Werkzeuge, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Granulier-Werkzeuge<br />

→ Messer 8<br />

Mischdüsen<br />

→ Mischdüsen allgemein 30<br />

→ Mischdüsen für Spritzgießmaschinen 12<br />

Formenreinigungsgeräte<br />

→ Ultraschall-Formenreinigungsgeräte 33<br />

Mess- und Prüftechnik Qualitätskontrolle<br />

Allgemeine Mess- und Prüfsysteme und Sensoren<br />

→ Bewitterungsgeräte 1<br />

→ Differenzdruckmessung 15<br />

→ Digitalanzeiger 15<br />

→ Druckmesseinrichtungen 15<br />

→ Durchflussmessung 4<br />

→ Durchflussregler 33<br />

→ Farbmessgeräte 20<br />

→ Farbspektrometer 20<br />

→ Foliendickenmessgeräte 20<br />

→ Füllstandmessung 15<br />

→ Glanzmessgeräte 20<br />

→ Härteprüfgeräte für Gummi 2<br />

→ Härteprüfgeräte für <strong>Kunststoff</strong>e 2<br />

→ Infrarot-Strahlungsthermometer 20<br />

→ Lichtleiter 20<br />

→ Längenmessgeräte 20<br />

→ Messmaschinen, optoelektronische 20<br />

→ Online-Farbmessung 20<br />

→ Prozessdruckmessung 15<br />

→ Pyrometer 20<br />

→ Technische Endoskope für die Qualitätsbetrachtung 20<br />

→ Temperaturfühler für <strong>Kunststoff</strong>verarbeitungsmaschinen 6, 15<br />

→ Temperaturmessgeräte 9, 15<br />

→ Temperaturmessumformer 15<br />

→ Thermoelemente 6, 9, 15<br />

→ Thermometer 15, 20<br />

→ Thermostate 15<br />

→ Werkstoffprüfgeräte 2<br />

→ Werkzeug-/Formsicherung 9<br />

Weitere Kontrollgeräte<br />

→ Metallseparatoren 21<br />

1 Atlas Material Testing Technology GmbH, Vogelsbergstr. 22 , 63589 Linsengericht | www.atlas-mts.com 06051 707-140 55, 149<br />

2 Bareiss Prüfgerätebau GmbH, Breiteweg 1 , 89610 Oberdischingen | www.bareiss.de 07305 9642-0 59<br />

3 Berthold Hermle AG Maschinenfabrik, Industriestr. 8-12, 78559 Gosheim | www.hermle.de 07426 95-0 31<br />

4 Dr. Jessberger GmbH, Jägerweg 5-7, 85521 Ottobrunn | www.jesspumpen.de 089 666633-400 65<br />

5 Elmet Elastomere, Tulpenstr. 21, 4064 OFTERING | www.elmet.com 0043 7221 74577 89<br />

6 Erge-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH, Hersbrucker Str. 29-31, 91220 Schnaittach<br />

www.erge-elektrowaermetechnik.de 09153 921-0 63<br />

7 Felder KG, KR-Felder-Str. 1, 6060 HALL IN TIROL | www.felder-group.com 0043 5223 58500 85, 149<br />

8 Grindermax GmbH, Reichenäcker 11, 97877 Wertheim | www.grindermax.de 09342 85977-0 154<br />

9 Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Römerweg 4, 58513 Lüdenscheid | www.hasco.com 02351 957-0 149<br />

10 haspa GmbH, Sägmühlstr. 39, 74930 Ittlingen | www.haspa-gmbh.de 07266 9148-0 58<br />

11 HB-Therm AG, Spinnereistrasse 10 (WU 3), 9006 St. Gallen | www.hb-therm.com 0041 71 2436-530 1, 149<br />

12 herzog systems ag, Feldhofstr. 65, 9116 FLAWIL | www.herzogsystems.com 0041 71 3941961 U3, 60<br />

13 Hillesheim GmbH, Am Haltepunkt 12, 68753 Waghäusel | www.hillesheim-gmbh.de 07254 9256-0 61<br />

14 Incoe International Europe, Carl-Zeiss-Str. 33, 63322 Rödermark | www.incoe.de 06074 8907-0 149<br />

15 Jumo GmbH & Co. KG, Moritz-Juchheim-Str. 1, 36039 Fulda | www.jumo.net 0661 6003-0 63<br />

16 Konstruktionsbüro Hein GmbH, Marschstr. 25, 31535 Neustadt a. Rbge. | www.kb-hein.de 05032 893791 145<br />

17 Kurz Stiftung & Co. KG, Leonhard, Schwabacher Str. 482, 90763 Fürth | www.kurz.de 0911 7141-0 149<br />

18 Liedtke Antriebstechnik GmbH & Co. KG, Böcklerstr. 1, 31789 Hameln | www.liedtke-antriebstechnik.de 05151 9889-0 60<br />

19 Lung Lufttechnische Anlagen GmbH , Haidlfinger Str. 29 , 94522 Wallersdorf | www.lung-gmbh.de 09933 9532-0 154<br />

20 Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG, Königbacher Str. 15 , 94496 Ortenburg | www.micro-epsilon.de 08542 168-0 103<br />

21 motan-colortronic gmbh, Otto-Hahn-Str. 14, 61381 Friedrichsdorf | www.motan-colortronic.com 06175 792-167 87, 149<br />

22 ONI-Wärmetrafo GmbH, Niederhabbach 17, 51789 Lindlar | www.oni.de 02266 4748-0 U1, 149<br />

23 Opitz GmbH , Magnolienweg 34, 63741 Aschaffenburg | www.opitz-gmbh.de 06021 80088 65<br />

24 Otto Ganter GmbH & Co. KG, Triberger Str. 3, 78120 Furtwangen | www.ganternorm.com 07723 6507-0 25<br />

25 Rampf Production Systems GmbH & Co. KG, Römerallee 14, 78658 Zimmern o.R. | www.rampf-gruppe.de 0741 2902-0 89<br />

26 Rinco Ultrasonics AG, Industriestr. 4, 8590 ROMANSHORN | www.rincoultrasonics.com 0041 71 4664100 105<br />

27 RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG, Friedensinsel, 73432 Aalen | www.rud.com 07361 504-0 57, 60<br />

28 Saar-Pulvermetall GmbH, Werner-von-Siemens-Str. 23, 66793 Saarwellingen | www.saar-pulvermetall.de 06838 98160 149<br />

29 Strack Norma GmbH & Co. KG, Königsberger Str. 11, 58511 Lüdenscheid | www.strack.de 02351 8701-0 149<br />

30 Tartler GmbH, Relystr. 48, 64720 Michelstadt | www.tartler.com 06061 9672-0 61<br />

31 Telsonic AG, Industriestr. 6 b, 9552 BRONSCHHOFEN | www.telsonic.com 0041 71 9139888 149<br />

32 vhf camfacture AG, Lettenstr. 10, 72119 Ammerbuch | www.vhf.de 07032 97097-000 84<br />

33 Wenz <strong>Kunststoff</strong> GmbH & Co. KG, Hueckstr. 8-10, 58511 Lüdenscheid | www.we-ku-shop.de 02351 459040 149<br />

34 Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Industriestr. 3 , 75228 Ispringen | www.koch-technik.com 07231 8009-0 5<br />

Die vor den Adressen stehenden Nummern geben im Stichwortverzeichnis (ab Seite 66) Hinweise auf Produkte/Dienstleistungen der Unternehmen.


69<br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

Oberflächentechnik<br />

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Be efficient.<br />

Ihre Situation:<br />

Energiepreise explodieren und Stromversorger passen ihre<br />

Tarife nach oben an. Sie als Unternehmen können aber nicht<br />

von heute auf morgen lhre Preise erhöhen. Unter Umständen<br />

macht das lhre Kalkulation zunichte.<br />

Die Lösung aus dem Hause ENGEL:<br />

Wir betrachten nicht nur die Spritzgießmaschine, sondern<br />

die gesamte Anlage. Die Kombination aus Temperierung,<br />

intelligente Gerätekommunikation & smarte Prozessführung<br />

führt zur maximalen Effizienz. So lassen sich bis zu 67 %<br />

Energie im Vergleich zu einer hydraulischen Spritzgießmaschine<br />

mit Standard Hydraulik und konventioneller Temperierung<br />

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Fachberichte 70<br />

Produktinformationen 82<br />

Special: Oberflächentechnik 93<br />

Stichwort- und Adressverzeichnis 109


70<br />

Spritzgießmaschinen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Bei der Palettenproduktion aus Post-Consumer-Rezyklat wird während des Zyklus kontinuierlich plastifiziert<br />

und über ein Kolbenaggregat der Kavität zugeführt. Die Entnahme sowie die Ablage der Palette<br />

erfolgen automatisiert.<br />

Bilder: Engel<br />

Palettenweise <strong>Verarbeitung</strong><br />

von PCR-<strong>Kunststoff</strong>-Flakes<br />

Durch eine neue Technologie von Engel kann bei der <strong>Verarbeitung</strong> von<br />

<strong>Kunststoff</strong>-Flakes gleich ein kompletter Prozessschritt eingespart werden,<br />

denn das Rezyklat wird ohne Granulierung im Spritzgießprozess<br />

verarbeitet. Die Firma AVK Plastics BV nutzt diese Technologie, um aus<br />

rezykliertem Material neue Paletten zu fertigen.<br />

Technical Moulding bei Engel am Standort<br />

Schwertberg, »und die Kolben sind bis<br />

zu einem Hubvolumen von 40 Litern für<br />

ein maximales Schussgewicht von 30 Kilogramm<br />

ausgelegt.« Das aufgeschmolzene<br />

Material wird in der zweiten Stufe der<br />

Spritzgießmaschine mit einem speziell<br />

dafür konzipierten Kolbenaggregat in die<br />

Kavität eingespritzt. Im Vergleich zu den<br />

Engel-Maschinen in Standardbauart kann<br />

diese Technik in einem noch kompakteren<br />

Maschinendesign untergebracht werden.<br />

Im Vergleich zum klassischen Schwestermodell<br />

baut diese neue Maschine daher<br />

auch um einige Meter kürzer. »Das war für<br />

uns ebenfalls ein wichtiger Aspekt«, erklärt<br />

Hoogland, »denn an unserem Standort<br />

schafft das Raum für zusätzliche Maschinenkapazitäten.«<br />

Verarbeitet wird bei AVK ausschließlich<br />

Recyclingware, ein Gemisch aus Polyolefinen,<br />

die zum einen Teil aus Post-Consumer-Quellen<br />

und zum anderen Teil aus<br />

Industrieabfällen gewonnen werden. Der<br />

Betrieb arbeitet hier mit spezialisierten<br />

Zulieferern zusammen: Unternehmen, die<br />

Reststoffe sammeln und diese in Ballen<br />

gepresst an einen Aufbereiter liefern. Hier<br />

wird das Material gewaschen und dabei<br />

Metall separiert. Als Trennverfahren für<br />

den <strong>Kunststoff</strong>anteil wird ein Schwimm-<br />

Sink-Verfahren eingesetzt, das mithilfe<br />

der unterschiedlichen Dichte die verschiedenen<br />

Rohstoffe trennt.<br />

Spezielles Rezyklat-Know-how<br />

Autorin:<br />

Susanne Zinckgraf<br />

Manager Public Relations<br />

Engel Austria GmbH<br />

4311 Schwertberg<br />

www.engelglobal.com<br />

»Die Nachfrage nach Paletten ist ungebrochen,<br />

denn klassische Lieferketten<br />

für Holzpaletten sind durch die Krise in<br />

der Ukraine massiv gestört«, erklärt Vally<br />

Hoogland, Technical Operations Manager<br />

von AVK. Bereits vor Jahrzehnten hat sich<br />

das Unternehmen strategisch im Markt<br />

für die <strong>Verarbeitung</strong> von Rezyklaten positioniert.<br />

Heute wird die hohe Nachfrage<br />

durch die Pandemie und Probleme in den<br />

Lieferketten getrieben, aber auch durch<br />

den Nachhaltigkeitsgedanken sowie die<br />

höheren Ansprüche von Anwendern an<br />

die Hygiene.<br />

Aktuell hat der Palettenhersteller fünf<br />

Spritzgießmaschinen von Engel im Einsatz,<br />

auf denen alle Rezyklate verarbeitet<br />

werden. Drei Zweiplattenmaschinen der<br />

Serie »duo« fertigen auf Basis der klassischen<br />

Technologie, bei denen das Aufdosieren<br />

und das Einspritzen in einem<br />

Prozessschritt erfolgen. Die zwei jüngsten<br />

Spritzgießmaschinen basieren auf dem<br />

gleichnamigen Zweiplatten-Maschinenkonzept:<br />

einer »duo 1500« sowie einer<br />

»duo 2300« − erweitert um ein technisches<br />

Novum, dem neuen Zwei-Stufen-<br />

Prozess: Das Plastifizieren und das Einspritzen<br />

werden in zwei unabhängige,<br />

jedoch fein aufeinander abgestimmte<br />

Prozessschritte aufgeteilt. Auf diese Weise<br />

wird eine gesamte zeit- und energieintensive<br />

Prozessstufe ausgespart.<br />

Kompaktes Maschinendesign<br />

Im ersten Prozessschritt wird das Material<br />

aus der Post-Consumer-Aufbereitung,<br />

das in Form von Flakes aufgegeben<br />

wird, plastifiziert. »Die Schnecke hat einen<br />

Durchmesser von 135 Millimetern und<br />

plastifiziert permanent«, erklärt Patrick<br />

Grüner, Business Development Manager<br />

Für die Weiterverarbeitung wird nur der<br />

Anteil genutzt, der aufgrund der geringeren<br />

Dichte auf dem flüssigen Medium<br />

schwimmt. »Wir nutzen gerade bei dem<br />

Recyclingmaterial unsere jahrelange Erfahrung,<br />

um das optimale Mischungsverhältnis<br />

der verschiedenen Polyolefine zu<br />

kreieren«, skizziert Hoogland das spezielle<br />

Know-how, das die Basis für das Spritzen<br />

von <strong>Kunststoff</strong>paletten mit definierten Eigenschaften<br />

wie Formstabilität oder Tragfähigkeit<br />

bildet. Denn das Mischungsverhältnis<br />

hat einen erheblichen Einfluss auf<br />

die Schmelze-Volumenfließrate. Neuware<br />

hat hier einen sehr konstanten Wert, während<br />

rezykliertes Material stark variiert.<br />

Der niederländische <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter<br />

lässt im Vorfeld diese Eigenschaften in einem<br />

Testlabor analysieren, um den Anteil<br />

von Stör- und Fremdstoffen zu ermitteln.<br />

Sollte das Material nicht im Soll liegen,<br />

wird weiteres Material beigemischt, bis<br />

es den gewünschten Eigenschaften entspricht.<br />

Dieses Mischen wird dann vor Ort<br />

beim Palettenhersteller vorgenommen.<br />

Hoogland kann aus langer Erfahrung berichten,<br />

dass die Qualität der Recyclingware<br />

im Laufe der Jahre immer mehr<br />

angestiegen ist. »Man muss allerdings


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Spritzgießmaschinen 71<br />

wissen, dass es niemals sortenrein sein<br />

wird. Nicht selten befinden sich anteilig<br />

noch Störmaterialien darin wie kleine<br />

Steine oder auch Holzreste. Letztlich muss<br />

das Materialpaket passen, denn das hat<br />

natürlich auch erheblichen Einfluss auf<br />

den Spritzgießzyklus der Maschinen.«<br />

Die Spritzgewichte für die »duo«-Spritzgießmaschinen<br />

mit integriertem Zwei-<br />

Stufen-Prozess liegen bei jeweils 28 Kilogramm.<br />

Genutzt werden auf diesen<br />

beiden Maschinen neuerdings Etagenwerkzeuge,<br />

auf denen dann jeweils Palettenhälften<br />

gespritzt werden. Ober- und<br />

Unterteil werden anschließend einfach<br />

zusammengeklickt. »Mittlerweile nutzen<br />

wir bereits vier Werkzeuge dieser Bauart,<br />

die für das Fertigen von geschlossenen<br />

Palettenmodellen dienen«, erklärt Hoogland<br />

den technischen Hintergrund.<br />

Enge Zusammenarbeit bei der<br />

Entwicklung<br />

»Bei der Entwicklung des Zwei-Stufen-Prozesses<br />

gab es eine sehr enge Zusammenarbeit<br />

mit unseren Entwicklungsingenieuren<br />

und AVK«, so Dr. Thomas Köpplmayr,<br />

der in der Entwicklung Plastifiziersysteme<br />

und Recycling beim Spritzgießmaschinenhersteller<br />

in das Entwicklungsprojekt involviert<br />

war. Für den <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter<br />

war dieses Entwicklungsprojekt eine<br />

Win-win-Situation: »Für uns gab es keinen<br />

anderen Partner als Engel, mit dem wir so<br />

ein Projekt hätten umsetzen können«, so<br />

Hoogland.<br />

AVK hat alle seine erarbeiteten Kenntnisse<br />

in das Projekt miteingebracht, insbesondere<br />

die Kenntnisse für die technische<br />

Notwendigkeit des kontinuierlichen<br />

Plastifizierens. »Beide Projektpartner<br />

haben ihr Know-how einfließen lassen,<br />

sodass die neu konfigurierten Kolbenmaschinen<br />

auf Basis der Zweiplattentechnik<br />

gebaut werden konnten«, so Patrick Grüner.<br />

Insbesondere waren dabei die praxisrelevanten<br />

Fakten in Bezug auf das zu<br />

verarbeitende Post-Consumer-Material<br />

sehr wichtig, und AVK wollte unbedingt<br />

die <strong>Verarbeitung</strong> von <strong>Kunststoff</strong>-Flakes<br />

serientauglich umsetzen. Den ersten<br />

Kontakt gab es bereits 2007, die ersten<br />

Spritzgießmaschinen wurden dann im<br />

Jahr 2015 in modifizierter Ausstattung als<br />

Vorgängermodelle der Spritzgießmaschinen<br />

mit integriertem Zwei-Stufen-Prozess<br />

ausgeliefert.<br />

Geringerer Energieeintrag<br />

gegenüber der Serienmaschine<br />

Gerade im Bereich des Stromverbrauchs<br />

der neuen Maschine hat sich die Investition<br />

gleich mehrfach gelohnt, denn am<br />

Produktionsstandort gibt es ein spezielles<br />

Größenvergleich: Die neue »duo 2300« von Engel mit Zwei-Stufen-Prozess baut gleich mehrere Meter<br />

kürzer als das ältere Schwestermodell ganz am Ende der Produktionshalle − für AVK mit ein wichtiges<br />

Kaufkriterium.<br />

Problem, das aus der vorhandenen Infrastruktur<br />

resultiert: eine begrenzte Stromzuführung<br />

seitens des örtlichen Energieversorgers.<br />

Mit dem Zwei-Stufen-Prozess<br />

haben sich die Anschlusswerte der Maschinen<br />

gegenüber den Standardmodellen<br />

deutlich reduziert. »Wir sind in den<br />

vergangenen Jahren deutlich gewachsen<br />

und gleichzeitig ist der Strombedarf angestiegen.<br />

Mit dem Anschluss von zwei<br />

herkömmlichen Spritzgießmaschinen hätten<br />

wir vom Energieversorger eine neue<br />

Zuleitung installieren lassen müssen, was<br />

für uns mit sehr hohen Kosten verbunden<br />

gewesen wäre«, bestätigt Hoogland. »Wir<br />

benötigen für unsere Prozesse zur Palettenfertigung<br />

nicht so hohe Drücke und<br />

entsprechend auch nicht eine damit einhergehende<br />

hohe Plastifizierleistung. Die<br />

Sonderanlagen kommen jeweils mit einer<br />

deutlich kleineren Schnecke aus, die von<br />

kleineren Antrieben versorgt werden.«<br />

In Zahlen ausgedrückt bedeutet das 585<br />

Ampere gegenüber 900 Ampere.<br />

Zudem ist die Funktionsweise des Plastifizierens<br />

mit dem Kolbenaggregat deutlich<br />

energieschonender, weil der Prozess<br />

kontinuierlich erfolgt, statt das Plastifizieren<br />

zu starten und nach Beendigung des<br />

Vorgangs wieder zu stoppen. »Die hohen<br />

Strompeaks gibt es einfach nicht mehr,<br />

weil die Zykluszeit als Zeitfenster für das<br />

Plastifizieren des hohen Schussgewichts<br />

völlig ausreichend ist.« Die Maschine vereint<br />

somit eine abgestimmte Plastifizierleistung<br />

und ein abgestimmtes Schussvolumen.<br />

»Das ist ein entscheidender Vorteil<br />

im Zwei-Stufen-Prozess, weil diese beiden<br />

Parameter individuell einzustellen sind«,<br />

liefert Patrick Grüner die Begründung.<br />

Demgegenüber müssen bei einer Standardmaschine<br />

beide Parameter gemeinsam<br />

und in Anhängigkeit voneinander<br />

abgestimmt werden.<br />

In der Gesamtaddition an energetischen<br />

Vorteilen darf das Einsparen eines gesamten<br />

Plastifizierschritts nicht außer Acht<br />

gelassen werden. So kann auf die Herstellung<br />

von Regranulat durch ein zusätzliches<br />

Aufschmelzen auf 250 Grad Celsius<br />

sowie das anschließende Abkühlen des<br />

Materials verzichtet werden. Man benötigt<br />

zur Herstellung eines finalen Produkts<br />

einen zweimaligen Energieeintrag<br />

– immerhin rund 0,45 Kilowattstunden<br />

pro Kilogramm Material. Bei den Flakes<br />

hingegen wird nach dem Aufschmelzvorgang<br />

das Material direkt verarbeitet.<br />

Die nächste Evolutionsstufe:<br />

<strong>Verarbeitung</strong> von Agglomerat<br />

»Die nächste Entwicklungsstufe ist dann<br />

die Nutzung von noch schwieriger zu<br />

verarbeitendem Rezyklat, gewonnen aus<br />

wiederverwertetem Folienmaterial«, skizziert<br />

Hoogland die technischen Herausforderungen<br />

für die nahe Zukunft. Ein<br />

ähnlicher Prozess wird gemeinsam von<br />

AVK und Engel bereits auf der K-Messe<br />

in Düsseldorf vorgestellt. Diese Maschine<br />

wird dann zusätzlich mit einer Filtrierung<br />

und Entgasung ausgestattet sein,<br />

was das Verarbeiten von Rezyklaten mit<br />

einem geringeren Reinheitsgrad ermöglicht.<br />

Aus den Rezyklaten können dann<br />

höherschmelzende Fremdkunststoffe<br />

oder Verunreinigungen wie Holz, Alu und<br />

Papier filtriert sowie gasförmige Verunreinigungen<br />

aus Waschmittelresten oder<br />

Druckfarben entfernt werden. Statt des<br />

Kolbenaggregats dient hier eine zweite<br />

Schnecke zum Einbringen der Schmelze in<br />

die Kavität.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

AVK Plastics BV<br />

8561 AN Balk<br />

www.avkplastics.com<br />

3


72<br />

Materialversorgung <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Die Trocknungsanlage in Werk 2 befindet sich auf einer speziell angefertigten Bühne in drei Meter Höhe über dem Materiallager. Die Anlagensteuerung<br />

sorgt dabei für höchstmögliche Energieeinsparung gepaart mit einem Schutz vor Übertrocknung des thermisch empfindlichen Materials.<br />

<br />

Bilder: Koch-Technik<br />

Eine langjährige Erfolgsgeschichte<br />

Die Bergi-Plast GmbH in Berggießhübel ist ein moderner <strong>Kunststoff</strong>verarbeiter, der Verschlüsse jeder Art<br />

und in einem zweiten Werk in Dohma technische Teile für die Automobilindustrie fertigt. Das Unternehmen<br />

setzt bereits seit 1997 bei Trocknung, Förderung und Einfärbung der <strong>Kunststoff</strong>granulate auf die Komponenten<br />

des Peripheriespezialisten Koch-Technik.<br />

Bergi-Plast ist bereits über 50 Jahre in der<br />

<strong>Kunststoff</strong>verarbeitung aktiv. Seit 1962<br />

liegt der Fokus auf der Herstellung von<br />

<strong>Kunststoff</strong>teilen aus Thermoplasten im<br />

Spritzgießverfahren. Seit Reprivatisierung,<br />

Neuorientierung und Modernisierung<br />

kann der Betrieb auf ein stetiges Wachstum<br />

an Umsatz und Mitarbeiterzahl zurückblicken.<br />

Ein wichtiger Partner bei der<br />

Modernisierung von Werk 1 in Berggießhübel<br />

und bei der Ausstattung des im<br />

Jahr 2012 errichteten Werks 2 in Dohma<br />

war Koch-Technik. »Sowohl bei den Verschlüssen,<br />

die wir in Werk 1 für die Verpackungsindustrie<br />

produzieren, als auch<br />

bei den technischen Teilen, die wir in<br />

Werk 2 für Automobilzulieferer fertigen,<br />

spielt Maßhaltigkeit die wichtigste Rolle.<br />

Bei den Verschlüssen kommt zudem noch<br />

absolute Farbtreue hinzu«, erläutert Anja<br />

Schröttenhamer, Projektmanagement<br />

Verschlüsse. »Umso wichtiger ist deshalb,<br />

dass neben den Spritzgießmaschinen<br />

auch die Peripheriegeräte und -anlagen<br />

präzise und zuverlässig arbeiten. Deshalb<br />

setzen wir auf Koch-Technik.«<br />

40 Millionen monatlich<br />

Autor:<br />

Nicolas Heck<br />

Leiter Marketing & Werbung<br />

Werner Koch Maschinentechnik<br />

GmbH<br />

75228 Ispringen<br />

www.koch-technik.com<br />

Heute sind bei Bergi-Plast insgesamt 57<br />

Spritzgießmaschinen mit Schließkräften<br />

zwischen fünf und 250 Tonnen im Einsatz,<br />

darunter vier für die 2-Komponenten-Fertigung.<br />

In Werk 1, in dem 30 Maschinen<br />

stehen, werden monatlich über 40 Millionen<br />

Verschlüsse mit Gewichten zwischen<br />

zwei und 30 Gramm produziert. Dafür<br />

wurden im vorigen Jahr 1610 Tonnen PP<br />

und 750 Tonnen PE verarbeitet. »Wir stellen<br />

Flip-Tops, Klappdeckel, Standard-, aber<br />

auch kundenbezogene Verschlüsse her, darunter<br />

Kanister-, Tuben-, Schraub- und Kosmetikverschlüsse«,<br />

erklärt Schröttenhamer.<br />

»Zum Einfärben haben wir über 5000 verschiedene<br />

Masterbatches. Zudem kommen<br />

Flammschutz- und Gleitmittel zum Einsatz,<br />

die etwa bei den Flip-Tops das Herausgleiten<br />

des Zapfens aus der Öffnung erleichtern«,<br />

verrät die Expertin. Eine Vortrocknung<br />

des Materials, das aus Silos, Oktabins<br />

oder als Sackware zum Einsatz kommt, erfolgt<br />

nicht. Allerdings wird darauf geachtet,<br />

dass die Feuchtigkeit in den Hallen nicht zu<br />

hoch wird. Eine Entfeuchtungsanlage hält<br />

das Luftfeuchteniveau auf 40 Prozent.<br />

Auf fast jeder Maschine sind 2-Komponenten-»TM«-Förderabscheider<br />

des Ispringer<br />

Peripheriespezialisten installiert. So kann<br />

bei Bedarf in Prozentanteilen Mahlgut mitverarbeitet<br />

werden. Das Rohmaterial selbst<br />

wird in der Materialversorgungsanlage<br />

mit Unterdruck zur jeweiligen Maschine<br />

gefördert und dort in dem aufgebauten<br />

Materialabscheider selbst von der Förderluft<br />

getrennt. Ein dem Fördersystem vorgeschalteter<br />

»Sa3«-Sicherheitsfilter hält<br />

Staubpartikel bis zu zwei Mikrometer


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Materialversorgung 73<br />

Durchmesser aus der Förderluft zurück und<br />

garantiert so eine absolut saubere Förderung.<br />

Die Förderabscheider, die bei Bergi-<br />

Plast im Einsatz sind, reichen vom Modell<br />

»TMA8« bis zum Modell »TMA20«, womit<br />

Material von 200 bis 300 Kilogramm pro<br />

Stunde und <strong>Verarbeitung</strong>sstation transportiert<br />

werden kann.<br />

Direkte Einfärbung<br />

Zum Einfärben der Verschlüsse sind auf<br />

jeder Maschine Direkteinfärbegeräte der<br />

»KEM«-Baureihe installiert. Sie dosieren<br />

Masterbatches oder Additive direkt in<br />

den Einzugsbereich der Schnecke. Durch<br />

die hohe Genauigkeit sorgen sie für exakt<br />

gleichbleibende Farbtöne des Endprodukts.<br />

Die Einfärbung erfolgt mittels volumetrischer<br />

Kammerdosierung vollautomatisch<br />

auf die gesamte Einzugszeit der Schnecke,<br />

die Hauptkomponente wird über einen<br />

freien Zulauf beigegeben. Bei einem Produktwechsel<br />

verbleibt kein vermischtes<br />

Material in der Maschine. Veränderungen<br />

der Dosierwerte hingegen sind unmittelbar<br />

in der Produktion sichtbar. Das<br />

»KEM«-Einfärbegerät integriert die Steuerung<br />

im Gehäuse und bietet verschiedene<br />

Programme. Die Dosiermengen können<br />

stufenlos in Prozent oder Sekunden eingestellt<br />

und später als Rezepturen abgespeichert<br />

werden.<br />

Die Geräte sind modular aufgebaut und können<br />

in einem Baukastensystem zusammengestellt<br />

werden. Die Förderhauben lassen sich klappen<br />

und der Förderkörper seitlich wegschwenken −<br />

direkt auf der Maschine und völlig ohne Werkzeug.<br />

Beim Einfärbegerät »KEM« wird die Hauptkomponente<br />

über einen freien Zulauf beigegeben.<br />

Zwei Stationen werden verwendet, wenn zusätzlich<br />

zur Einfärbung mit Masterbatch auch<br />

noch Additive zudosiert werden. Hier wird als<br />

Hauptkomponente neben Neuware noch prozentanteilig<br />

Mahlgut beigegeben.<br />

Baukastensystem für alle Fälle<br />

Sowohl Direkteinfärbegeräte als auch Materialförderabscheider<br />

sind Teil des Baukastensystems<br />

von Koch-Technik, das aus<br />

standardisierten Gerätekomponenten<br />

besteht, wobei einzelne Module variabel<br />

über genormte Schnittstellen miteinander<br />

verbunden werden können. Jedes Gerät<br />

lässt sich mit anderen Systemen des Peripheriespezialisten<br />

kombinieren. Die Handhabung<br />

ist einfach, bei allen Geräten lassen<br />

sich die Förderhauben wegklappen und<br />

die Förderkörper aus hochwertigem Aluminiumdruckguss<br />

direkt auf der Maschine um<br />

360 Grad schwenken, ohne an Stabilität zu<br />

verlieren. Alle Veränderungen lassen sich<br />

in kurzer Zeit ohne Demontage der Geräte<br />

und werkzeuglos bewerkstelligen. Mit Blick<br />

auf die Zukunft wird das Baukastensystem<br />

zyklisch um weitere sinnvolle Komponenten<br />

ergänzt. Aufgrund des modularen Charakters<br />

können bewährte Geräte weiterhin<br />

mit neuester Technik kombiniert werden.<br />

Effizient trocknen<br />

Auch in Werk 2 sind zahlreiche Systeme<br />

von Koch-Technik im Einsatz. Auf 27 Spritzgießmaschinen<br />

werden im Mikrospritzguss<br />

vor allem technische Teile mit Gewichten<br />

von unter einem Gramm bis 50 Gramm<br />

aus POM, PBT, PEEK sowie PA mit und ohne<br />

Glasfaser gefertigt. Monatlich entstehen so<br />

rund 6,5 Millionen Teile, wofür etwa 350<br />

Tonnen Material im Jahr verarbeitet werden.<br />

Hierbei ist eine Vortrocknung zwingend<br />

notwendig.<br />

Die Trocknungsanlage wurde in einem<br />

Raum neben der Produktion installiert. Auf<br />

einer speziell angefertigten Bühne steht<br />

sie in drei Meter Höhe über dem Materiallager.<br />

Zum Einsatz kommen zwei Trockner<br />

der Typen »CKT 300« und »CKT 500« mit<br />

einem Trocknungsvolumen von insgesamt<br />

rund 1500 Litern.<br />

Der Trockner »CKT 300« verfügt über die<br />

spezielle »Öko«-Anlagensteuerung. Sie<br />

besteht aus automatischen Luftabsperrklappen<br />

in der Zu- und Rückluftleitung an<br />

jedem Trocknungsbehälter, die über einen<br />

Temperaturfühler das Signal zum Öffnen<br />

oder Schließen abhängig von der Rücklufttemperatur<br />

erhalten. Dabei wird die<br />

Temperatur im oberen Bereich des Trocknungsbehälters<br />

ständig überwacht. Steigt<br />

diese an, weil keine oder nur eine reduzierte<br />

Entnahme stattfindet, schließen sich die<br />

Absperrklappen und der Behälter geht in<br />

Ruhestellung. Wird wieder Material entnommen,<br />

schaltet sich der Behälter automatisch<br />

wieder zu. Zudem geht der Trockner<br />

automatisch in Ruhestellung, wenn alle<br />

Energiesparklappen geschlossen sind.<br />

Die Schließklappen sind zudem mit den<br />

Heizungen gekoppelt. Sobald das Granulat<br />

auf eine zur <strong>Verarbeitung</strong> notwendige<br />

Restfeuchte getrocknet ist, wird die Heizung<br />

heruntergefahren und der jeweilige<br />

Behälter aus dem Trocknungskreislauf genommen.<br />

Erst wenn Material entnommen<br />

wird oder die Temperatur unter einen bestimmten<br />

Wert absinkt, wird der Behälter<br />

wieder zugeschaltet. Der Verarbeiter profitiert<br />

bei dieser lastabhängigen Trocknung<br />

von hoher Energieeinsparung gepaart mit<br />

einem Schutz vor Übertrocknung durch<br />

eine zu lange Trocknungszeit des thermisch<br />

empfindlichen Materials. Verfärbungen<br />

oder Veränderungen von mechanischen<br />

Eigenschaften werden so zuverlässig verhindert<br />

und die Qualität des Endprodukts<br />

sichergestellt. Die serienmäßige Taupunktsteuerung<br />

sorgt zudem für gleichmäßige<br />

Güte und energieeffiziente Trocknung der<br />

hygroskopischen Materialien. Die »CKT«-<br />

Trockner arbeiten taupunktgesteuert mit<br />

zwei in sich geschlossenen Trocknungskreisläufen,<br />

um das Granulat sicher auf die<br />

zur <strong>Verarbeitung</strong> notwendige Restfeuchte<br />

zu trocknen.<br />

Auch dank Koch-Technik ist Bergi-Plast in<br />

der Lage, die hohen Qualitätsanforderungen<br />

seiner Kunden zu erfüllen. Darüber<br />

hinaus sorgen eine ständige Produktionsüberwachung,<br />

Inprozesskontrolle sowie<br />

eine statistische Qualitätskontrolle für ein<br />

gleichbleibend hohes Niveau der Erzeugnisse.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Bergi-Plast GmbH<br />

01816 Bad Gottleuba-Berggießhübel<br />

www.bergi-plast.de<br />

3


74<br />

Hubtische <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Arbeitsabläufe<br />

einfach optimieren<br />

Dieser Hubtisch bietet die komfortable Höhenverstellung per<br />

Fernbedienung.<br />

Der neue Hubtisch ist flexibel, wendig sowie stabil und wurde nach aktuellen ergonomischen<br />

Erkenntnissen entwickelt.<br />

Bilder: Barth<br />

Mit integriertem Akku wird der Hubtisch kabellos mit Energie<br />

versorgt.<br />

Hubtische unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Industrie und Handwerk dabei, Arbeitsabläufe<br />

im Betrieb weiter zu optimieren. Die Barth GmbH entwickelt individuelle Lösungen und fertigt Ausstattungen<br />

für Arbeitsplätze, die modernen Anforderungen genügen. Aktuell hat das Unternehmen ein erfolgreiches<br />

Hubtischmodell technisch weiterentwickelt.<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Barth GmbH<br />

83342 Tacherting<br />

www.barth-maschinenbau.de<br />

Das beliebte Hubtisch-Serienmodell »H<br />

300« wurde technisch überarbeitet, und<br />

mit der Variante »H 330« stellt die Barth<br />

GmbH das Nachfolgemodell vor. Äußerlich<br />

zeigt der neue Hubtisch zunächst wenig<br />

Veränderung zum Vorgängermodell, aber<br />

auf technischer Seite sind die Weiterentwicklungen<br />

doch entscheidend.<br />

Aufgrund der stabileren Rahmen- und<br />

Scherenkonstruktion in verschweißter<br />

Rohrbauweise weist der neue Hubtisch<br />

in der Praxis eine wesentlich verbesserte<br />

Standfestigkeit und Stabilität auf. Dank<br />

veränderter Einbaugeometrie des Hydraulikzylinders<br />

können nun Lasten bis 330 Kilogramm<br />

einfach per Fußpumpe auf eine<br />

angenehme und adäquate Arbeitshöhe<br />

gebracht werden. Der Verstellbereich ist<br />

von 480 Millimetern im tiefsten und 1070<br />

Millimetern im höchsten Punkt an nahezu<br />

alle Anforderungen im produzierenden<br />

Gewerbe anpassbar und erleichtert den<br />

Warentransport zwischen verschiedenen<br />

Arbeitsstationen.<br />

Laut Herstellerangabe finden sich die bewährten<br />

Merkmale des Vorgängermodells<br />

auch beim neuen Hubtisch wieder. So besitzt<br />

auch dieses die leichtgängigen Räder<br />

mit 125 Millimetern Durchmesser und<br />

Richtungsfeststeller zur einen sowie Bremsen<br />

zur anderen Seite. Unter Last kann<br />

mit zugeschalteter Bockrollenfunktion die<br />

Ware sicher durch den Betrieb manövriert<br />

werden, während enge Kurven mit der frei<br />

drehenden Funktion gefahren werden.<br />

Ebenfalls übernommen wurden die beliebten<br />

Griffmulden in der 1240 x 740 x 24<br />

Millimeter messenden Multiplexplatte aus<br />

Birkenholz. Damit finden Schieben und<br />

Lenken in einer ergonomisch günstigen<br />

Position statt, und das Personal behält die<br />

vollständige Kontrolle über den Wagen.<br />

Eine praktische und optisch ansprechende<br />

Erweiterung findet sich im Unterrahmen<br />

des neuen Hubtisches. Hier wurde ein<br />

Stahlblech als Unterzug zur zusätzlichen<br />

Kraftübertragung eingeschweißt, um die<br />

massive Bauweise weiter zu verstärken.<br />

Zusätzlich ermöglicht dieser die Aufnahme<br />

durch einen Hubwagen oder Stapler.<br />

Die hohe Qualität der Ausführung des<br />

Hubwagens garantiert eine lange Nutzungsdauer<br />

dank wartungsfreiem Betrieb,<br />

pulverbeschichteter Oberfläche und der<br />

großen Anpassungsfähigkeit durch weiteres<br />

Zubehör. Der Tisch wird wie zuvor fertig<br />

montiert und einsatzbereit ausgeliefert.<br />

Die massive, geschweißte Hydraulik- und Scherenlagerung zeugt von der<br />

hohen Qualität des neuen Hubtischmodells.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Dosiersysteme<br />

75<br />

Maximale Flexibilität und Qualität: Mit der modularen Montageplattform bietet die Manz AG eine<br />

holistische Lösung für die automatisierte Herstellung von Zellkontaktiersystemen. Bild: Manz<br />

Schnelle, kosteneffiziente<br />

Herstellung von<br />

Zellkontaktiersystemen<br />

Mit einer vollautomatischen Montageplattform sorgt die Manz AG für<br />

eine besonders schnelle und kosteneffiziente Herstellung von Zellkontaktiersystemen<br />

für Batteriezellen. In zwei speziell für die Automobilindustrie<br />

konzipierten Montagelinien für Lithium-Ionen-Batterien<br />

übernehmen Dosierroboter von Rampf Production Systems die vollautomatisierten<br />

Kleb- und Vergussprozesse.<br />

Autor:<br />

Alexander Huttenlocher<br />

Director of Sales & Marketing<br />

Rampf Production Systems<br />

GmbH & Co. KG<br />

78658 Zimmern o. R.<br />

www.rampf-group.com<br />

Zellkontaktiersysteme sind ein elementarer<br />

Bestandteil des elektrischen Antriebsstrangs.<br />

Sie verbinden die einzelnen Batteriezellen<br />

zu Modulen und sorgen für<br />

die Elektrifizierung des Antriebsstrangs.<br />

Darüber hinaus übernehmen sie mittels<br />

integrierter Sensorik wichtige Funktionen<br />

für das Batteriemanagement, unter anderem<br />

durch die Messung von Spannung und<br />

Temperatur.<br />

Die Manz AG mit Sitz im baden-württembergischen<br />

Reutlingen ist ein führender<br />

Anbieter im Bereich Automation von komplexen,<br />

hochpräzisen Produktionsanlagen<br />

für Mikroelektronikkomponenten und hat<br />

sich früh auf die automatisierte Herstellung<br />

von Zellkontaktiersystemen spezialisiert.<br />

Mit der richtungsweisenden, modularen<br />

»LightAssembly«-Montageplattform<br />

werden alle erforderlichen Technologien<br />

wie Montage, Kleben und Löten bis hin<br />

zu Funktionstests vereint, um die hohen<br />

Anforderungen des Marktes an Qualität,<br />

Schnelligkeit und Kosteneffizienz zu erfüllen.<br />

Angepasste Lösung<br />

für die Automobilindustrie<br />

Speziell für die Bedürfnisse der Automobilindustrie<br />

entwickelt das Unternehmen<br />

auch produktspezifisch zugeschnittene<br />

Produktionslösungen zur Herstellung von<br />

Zellkontaktiersystemen für Lithium-Ionen-<br />

Batterien. In zwei dieser hochkomplexen<br />

Montagelinien sind Dosierroboter des Typs<br />

»DR-CNC« von Rampf Production Systems<br />

für die vollautomatisierte Ausführung von<br />

Kleb- und Vergussprozessen integriert.<br />

Der speziell als Integrationslösung in Fertigungslinien<br />

konzipierte Dosierroboter »DR-<br />

CNC« ist mit moderner Steuerungstechnologie<br />

ausgestattet, die das bestmögliche<br />

Zusammenspiel von Dosierprozess und Bewegungsabläufen<br />

gewährleistet.<br />

Kontinuierliche Produktion<br />

ohne Unterbrechungen<br />

Das Doppelachssystem ermöglicht eine<br />

kontinuierliche Produktion ohne Wartungs-<br />

und Reinigungsunterbrechungen,<br />

die schwenkbare Werkstückaufnahme erfolgt<br />

ohne Medienzuführung. Die Dosierprozesse<br />

für das Verguss- und Klebmaterial<br />

sind exakt auf den jeweiligen Aushärteprozess<br />

abgestimmt, die Qualität des Prozesses<br />

wird laufend mit einem integrierten<br />

Kamerasystem überwacht.<br />

Der Dosierroboter ist mit der intuitiven<br />

Bedienoberfläche »Rampf HMI« (Human<br />

Machine Interface) für den Dosierprozess<br />

und die Steuerung der CNC-Achsen ausgestattet.<br />

Sämtliche prozessrelevanten<br />

Parameter werden in Echtzeit abgebildet<br />

und unterstützen die proaktive Wartung<br />

der Anlagen. Diese Predictive Maintenance<br />

ist − zusammen mit dem vollkommen redundanten<br />

Dosiersystem − ein wesentlicher<br />

Bestandteil des umfassenden Ausfallsicherheitsservicekonzepts<br />

des Dosiersystemherstellers<br />

für die dauerhafte Verfügbarkeit<br />

und maximale Produktivität der Roboter.<br />

Info zum Unternehmen im Beitrag:<br />

Manz AG<br />

72768 Reutlingen<br />

www.manz.com<br />

Der Dosierroboter »DR-CNC« sorgt für das bestmögliche<br />

Zusammenspiel von Dosierprozess<br />

und Bewegungsabläufen. Bild: Rampf<br />

3


76<br />

Trocknungstechnik<br />

<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Sparsam, integrierbar<br />

<br />

und prozesssicher<br />

Die Granulattrockner sind in unterschiedlichen Größen erhältlich und benötigen nur wenig Aufstellraum.<br />

Bild: Wenz<br />

Moderne Granulattrockner unterstützen <strong>Kunststoff</strong> verarbeitende Betriebe<br />

dabei, ihre Energiekosten und somit auch den CO2-Fußabdruck<br />

niedrig zu halten. Die Investition in neue Technik ist zudem förderfähig<br />

und damit schnell wieder amortisiert.<br />

Autor:<br />

Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

Karsten Weller<br />

Geschäftsführer<br />

Wenz <strong>Kunststoff</strong> GmbH &<br />

Co. KG<br />

58511 Lüdenscheid<br />

www.we-ku.de<br />

Die Granulattrockner der Serie »qip« der<br />

Wenz <strong>Kunststoff</strong> GmbH & Co. KG sind<br />

Zweikreistrockner der nächsten Generation.<br />

Die Beistell-, Aufsatz- und/oder<br />

Zentraltrockner, die mit einem Behältervolumen<br />

zwischen 1,5 und 3700 Litern erhältlich<br />

sind, optimieren automatisch den<br />

Energiebedarf durch die kontinuierliche<br />

Anpassung des Trocknungsprozesses. Dadurch<br />

werden reproduzierbare und immer<br />

identische Trocknungsergebnisse gewährleistet.<br />

Die verwendete Trocknungstechnologie<br />

arbeitet somit besonders prozesssicher,<br />

die Ringluftauslässe sichern eine<br />

schnelle und effiziente Trocknung. Außerdem<br />

benötigen Anwender für den Prozess<br />

kein Silikagel, und die Trockner sind nahezu<br />

wartungsfrei. Der Hersteller garantiert<br />

eine konstante Trocknungsleistung auf<br />

Lebenszeit. Zudem sind die laufenden Betriebskosten<br />

aufgrund des im Verhältnis<br />

sehr geringen Energieverbrauchs minimal.<br />

Die Konstruktion der Granulattrockner ist<br />

möglichst kompakt ausgeführt, sie benötigen<br />

daher nur wenig Aufstellfläche.<br />

Die Bedienung erfolgt zeitgemäß über<br />

Touchscreen. Bei der Gestaltung der Bedienoberfläche<br />

wurde besonders darauf<br />

geachtet, dass sie intuitiv und selbsterklärend<br />

ist. Die Technologie der Trockner basiert<br />

ab einem Volumen von 44 Litern auf<br />

der bewährten Zweikreistechnik. Hinzu<br />

kommt, dass die Granulattrockner energiemanagementfähig<br />

sind.<br />

Vernetzt und effizient<br />

Die »QC900«-Steuerung ist das Herzstück<br />

des Granulattrockners. Die Einbindung<br />

der Trockner in übergeordnete Systeme<br />

wie Leitstände ist beispielsweise über OPC<br />

UA, Modbus over IP, RS485 oder RS232<br />

möglich. Der Datenaustausch mit SQL-Servern<br />

oder mit Betriebsdatenerfassungssystemen<br />

(BDE) als auch der Zugriff über<br />

Webclient per HTML5 von jedem Webbrowser<br />

aus sind nur einige der vielfältigen<br />

Vorteile, die diese Anbindung bietet.<br />

Datenbanken für Trockenprogramme, die<br />

Steuerung von verschiedenen Fördergeräten<br />

sowie die Datenaufzeichnung auf USB<br />

sind nur eine kleine Auswahl der vielfältigen<br />

»QC900«-Steuerungsfunktionen, die<br />

sich für eine zentrale Materialversorgung<br />

nutzen lassen.<br />

Zusammengefasst arbeiten die »qip« Granulattrockner<br />

um bis zu 50 Prozent effizienter<br />

als herkömmliche Granulattrockner<br />

und sparen dadurch und durch den Verzicht<br />

des Silikagels CO2-Emissionen ein.<br />

Sollte Abwärme aus anderen Prozessen<br />

verfügbar sein, beispielsweise aus BHKW<br />

oder Kompressoren, kann diese bis zu einer<br />

Temperatur von 80 Grad Celsius zugeführt<br />

werden und somit weitere Energie<br />

sparen. Damit sind in Summe Einsparungen<br />

bis zu 90 Prozent realisierbar.<br />

Förderfähige Technik<br />

Ein weiterer Vorteil bei der Anschaffung<br />

eines modernen »qip«-Granulattrockners<br />

ist, dass die Investition in Höhe von bis zu<br />

50 Prozent der Anschaffungskosten förderfähig<br />

ist.<br />

Im Zusammenhang mit modernen Zentralförderanlagen<br />

von Wenz können weitere<br />

Prozesse in der Produktion gesichert<br />

und verbessert werden. So werden zum<br />

Beispiel Förderprozesse zu den Maschinen<br />

erst freigeschaltet, wenn ein Mindesttrockengrad<br />

erreicht ist, Trockner können in<br />

Abhängigkeit des Produktionsfortschritts<br />

automatisch leerlaufen. Durch den Einsatz<br />

eines speziell entwickelten, elektronisch<br />

codierten Materialbahnhofs sind Materialvertauschungen<br />

nahezu ausgeschlossen.<br />

Um Fehlteile in der Produktion zu vermeiden,<br />

kann über die »DustKiller«-Abscheider<br />

das geförderte Granulat direkt auf<br />

der Maschine entstaubt werden. Bei dem<br />

Einsatz von Mahlgütern werden diese darüber<br />

hinaus homogen mit der Neuware<br />

vermischt.<br />

Adaptiv kann jede Förderstelle mit einer<br />

Gravimetrie ausgerüstet werden, um den<br />

Materialverbrauch an jeder Förderstelle<br />

zu messen und zu protokollieren. Auch ein<br />

Retrofit von Bestandsanlagen ist in fast allen<br />

Fällen möglich.<br />

Abgerundet wird das Lieferprogramm<br />

durch weitere Komponenten, zum Beispiel<br />

gravimetrische Mischsysteme, Materialcontainer,<br />

Flex- und Outdoorsilos.


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Plattenaufteilsägen<br />

77<br />

Für einen<br />

präzisen Schnitt<br />

Seit 1950 fertigt die Otto Mayer<br />

Maschinenfabrik Plattenaufteilund<br />

Druckbalkensägen für die Bearbeitung<br />

von plattenförmigen<br />

Werkstoffen aus Holz, <strong>Kunststoff</strong>en,<br />

NE-Metallen, Verbundwerkstoffen,<br />

Gips- und Zementfaserplatten.<br />

Vom mittelständischen<br />

Verarbeiter bis hin zu Industrieunternehmen<br />

und Materialerzeugern<br />

vertrauen Firmen weltweit<br />

auf die Technologie aus Lombach.<br />

Die neue Plattenaufteilsäge wurde für sehr hohe Genauigkeit bei gleichzeitig hoher Sägeleistung entwickelt.<br />

Bilder: Felder<br />

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der<br />

Felder Group<br />

6060 Hall in Tirol/Österreich<br />

www.mayersaws.com<br />

www.felder-group.com<br />

Auch über 70 Jahre nach Firmengründung<br />

möchte der Sägenhersteller <strong>Kunststoff</strong><br />

verarbeitenden Unternehmen Maschinen<br />

für einen präzisen und perfekten Schnitt<br />

anbieten. Hierzu entwickelt der Betrieb<br />

Plattenaufteilsägen, die für nahezu jedes<br />

Material und jede Aufgabe geeignet sind.<br />

Gemeinsam für Synergien und<br />

Kundenmehrwert<br />

Seit dem Jahr 2019 gehört die Firma und<br />

damit auch die Marke Mayer zur österreichischen<br />

Felder Group. Die beiden traditionsreichen<br />

Familienunternehmen konnten<br />

mit der Übernahme ihr Know-how in Entwicklung,<br />

Produktion, Verkauf und Service<br />

von Druckbalkensägen vereinen. Aufgrund<br />

der gemeinsamen Erfahrung wurden für<br />

die Anwender weitere Vorteile und Mehrwerte<br />

geschaffen. So erhielt Mayer als Teil<br />

der österreichischen Firmengruppe Zugang<br />

zu einem weltweiten Verkaufs- und<br />

Servicenetzwerk mit mehr als 250 Standorten.<br />

In den beiden Produktionswerken<br />

in Hall in Tirol und Lombach entstehen auf<br />

über 100.000 Quadratmetern Produktionsfläche<br />

Tag für Tag hochwertige Maschinen<br />

für die Bearbeitung unterschiedlicher Materialien<br />

in Handwerks- und Industriebetrieben.<br />

Die Integration der Lombacher Maschinenfabrik<br />

unter dem Dach der Felder Group<br />

wirkte sich laut Angabe der Firmengruppe<br />

auch sehr positiv auf den Produktionsstandort<br />

im Schwarzwald aus und eröffnete den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue<br />

Möglichkeiten sowie zusätzliche Perspektiven.<br />

Die Zahl der umgesetzten Projekte<br />

mit Solo-Sägen, Säge-Flächenlager-Kombinationen<br />

und automatisierten Anlagen<br />

für namhafte Plattenmaterialhersteller in<br />

Deutschland und weiteren Ländern konnte,<br />

so berichtet das Unternehmen, bereits<br />

in den ersten Monaten deutlich gesteigert<br />

werden.<br />

Die Produktlinie »c-tech« der Felder Group<br />

für den Bereich <strong>Kunststoff</strong>- und Composite-<br />

<strong>Verarbeitung</strong> erlebte eine entsprechende<br />

Stärkung. Das große Portfolio der österreichischen<br />

Firmengruppe erweiterte für<br />

die Kunden des Lombacher Sägenherstellers<br />

nicht nur das Maschinenangebot, die<br />

umfangreiche Auswahl an Lösungen im<br />

Bereich Handling rund um die Maschinen<br />

und im weiteren Warenfluss trägt auch zur<br />

Erleichterung der täglichen Arbeit in zahlreichen<br />

Werkstätten und Industriebetrieben<br />

bei.<br />

Neue Säge mit weiterentwickelter<br />

Technologie<br />

Eine Säge aus der gemeinsamen Entwicklung<br />

ist die Plattenaufteilsäge »kappa automatic<br />

140« in neuem Design, mit weiterentwickelter<br />

Sägetechnologie und vielen<br />

neuen Funktionen wie der intuitiven Steuerungsoberfläche.<br />

Die schwere Bauweise<br />

mit Druckbalken und Materialschieber aus<br />

Stahl garantiert Langlebigkeit und sorgt für<br />

ein dauerhaft präzises Sägeergebnis. Dank<br />

Touchdisplay ist die Plattenaufteilsäge sehr<br />

einfach zu bedienen. Ein modular aufgebautes<br />

Schnittoptimierungsprogramm mit<br />

Barcode-Etikettierung sorgt für einen wirtschaftlichen<br />

Plattenzuschnitt. Die Führung<br />

des Sägewagens mit Haupt- und Vorritzsägeaggregat<br />

erfolgt auf einem gehärteten<br />

und geschliffenen Rundwellenführungssystem.<br />

Für die besondere Laufruhe des<br />

Sägewagens bei Schnittgeschwindigkeiten<br />

von 5 bis 100 Metern pro Minute sorgt ein<br />

genauer Antrieb mit Zahnrad und Zahnstangensystem.<br />

Die qualitativ hochwertigen Schnittkanten<br />

werden durch die automatische Schnitthöheneinstellung<br />

für den bestmöglichen<br />

Sägeblatteintrittswinkel und durch die<br />

besondere Laufruhe des Sägewagens erreicht.<br />

Das zweifache Messsystem sorgt<br />

dabei für höchstmögliche Wiederholgenauigkeit.<br />

Der Druckbalken öffnet sich in<br />

Abhängigkeit zur Materialhöhe, wodurch<br />

die Materialverfahrzeiten auf ein Minimum<br />

gesenkt werden konnten. Das »Greenline«-<br />

Paket mit gesteuerten Absaugschiebern<br />

und der direkten Ansteuerung der Motoren<br />

kann den Energiebedarf um bis zu 30<br />

Prozent senken. Mit einer nachgewiesenen<br />

Lärmemission von 73,5 dB arbeitet die Plattenaufteilsäge<br />

»kappa automatic« zudem<br />

besonders leise.<br />

Die einfache Gestaltung des Bedienpults und<br />

die übersichtliche Menüführung der Steuerungssoftware<br />

sorgen für eine intuitive Bedienung.<br />

3


78<br />

Materialrückgewinnung <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Konfektionierungsanlagen kontinuierlich<br />

und gleichzeitig zwei Randstreifen aus<br />

TPE oder TPU 50-95 Shore A – bisweilen<br />

auch mit eingearbeiteten Inlays aus Stahl<br />

– einziehen, zerkleinern und für die weitere<br />

Aufbereitung bereitstellen. Die Wahl<br />

fiel in diesem Fall auf die Einzugsmühlen<br />

des Typs »RS 2404 E« aus der »RotoSchneider«-Baureihe<br />

des Aschaffenburger Maschinenherstellers.<br />

Kompakt und kundenspezifisch<br />

An einer Extrusionsanlage zur Herstellung von Antriebsriemen und Fördergurten zieht die Schneidmühle<br />

gleichzeitig zwei Randstreifen aus TPE oder TPU 50-95 Shore A ein und zerkleinert sie zu hochwertigem<br />

Mahlgut.<br />

Bilder: Getecha<br />

Randbeschnitte effizient<br />

einziehen und aufbereiten<br />

In der <strong>Kunststoff</strong>industrie fließen Abfälle und Reste aus der Produktion<br />

in Aufbereitungskreisläufe und werden als Wertstoffe wiederverwendet.<br />

Damit dies in automatisierten und effizienten Rückgewinnungsanlagen<br />

erfolgen kann, offeriert Getecha unter anderem ein Portfolio<br />

an weitgehend standardisierten Zerkleinerungsmühlen.<br />

Autor:<br />

Julius Moselweiß<br />

Freier Fachjournalist<br />

für<br />

Getecha GmbH<br />

63741 Aschaffenburg<br />

www.getecha.de<br />

»Die kontinuierliche Gewinnung von<br />

<strong>Kunststoff</strong>granulat aus Randbeschnitten<br />

bietet <strong>Kunststoff</strong>verarbeitern eine exzellente<br />

Möglichkeit, ihre Rohstoff-, Logistikund<br />

Entsorgungskosten zu senken. Der<br />

Wiedereinsatz des aufbereiteten Materials<br />

wirkt sich positiv auf die Produktionsmengen<br />

und Erträge aus, und der damit<br />

einhergehende Abbau des Materialverlusts<br />

ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit des<br />

gesamten Unternehmens«, sagt Eva Rosenberger.<br />

Die Vertriebsleiterin und Gesellschafterin<br />

des Anlagenbauers Getecha<br />

weiß, wovon sie redet, denn ausgehend<br />

von den Zerkleinerungs-, Handling- und<br />

Absaugsystemen des Aschaffenburger<br />

Unternehmens ist sie immer wieder an<br />

der Umsetzung zahlreicher Projekte zur<br />

Realisierung moderner Rückgewinnungsund<br />

Wiederaufbereitungslösungen in der<br />

<strong>Kunststoff</strong>industrie beteiligt.<br />

So nahm sich der Maschinenbauer jüngst<br />

beispielsweise der Aufgabenstellung<br />

eines namhaften Herstellers von Antriebsriemen<br />

und Fördergurten an, der<br />

Schneidmühlen benötigte. Sie sollten<br />

synchron zur Taktung der Extrusions- bzw.<br />

Wie bei vielen anderen Projekten dieser<br />

Art, basiert die Systemlösung von Getecha<br />

auch hier auf der anwendungsspezifischen<br />

Individualisierung einer Standardanlage.<br />

Abgestimmt auf die speziellen<br />

Anforderungen des Riemen- und Gurtherstellers<br />

wurden die Einzugsmühlen<br />

mit Vier-Kilowatt-Antrieben bestückt,<br />

die im laufenden Betrieb Zerkleinerungsleistungen<br />

von bis zu 80 Kilogramm<br />

Mahlgut pro Stunde ermöglichen. Auf<br />

Anwenderwunsch erhielten sie zudem<br />

schallgedämmte, kompakte und stabile<br />

Maschinengestelle mit integriertem<br />

Schaltschrank, die durch Lenkrollen mobil<br />

gemacht wurden. Da die Mühlen sehr<br />

schlank bauen (750 x 1970 x 1810 Millimeter),<br />

lassen sie sich platzsparend direkt<br />

neben den Konfektionierungs- oder Extrusionslinien<br />

positionieren. Da eine Zuführung<br />

der zu zerkleinernden Randstreifen<br />

schon ab Bodenhöhe möglich sein<br />

sollte, stattete der Hersteller die Schneidmühlen<br />

mit zusätzlichen Auslegern und<br />

Umlenkrollen aus.<br />

Abgesehen von den kundenspezifischen<br />

Modifikationen bietet die Maschine beispielsweise<br />

die Rollenumlenkung mit<br />

einer Bügelsteuerung von der Art eines<br />

Tänzerarms, die ein besonders materialschonendes<br />

Abziehen der Randstreifen<br />

aus den Beschnittanlagen sicherstellt sowie<br />

die auf die Randstreifen wirkenden<br />

Zugkräfte und Vibrationen kompensiert.<br />

Während zwei gerändelte Einzugswalzen<br />

im Inneren der Mühle zudem der Übertragung<br />

von Vibrationen auf die Randstreifen<br />

entgegenwirken, detektieren<br />

eingebaute Sensoren übermäßigen Zug<br />

und regeln den Einzug ab, falls Reißgefahr<br />

besteht. Des Weiteren ermöglicht ein<br />

zweigeteilter Trichter vor der Einzugsöffnung<br />

das gleichzeitige Einlaufen von zwei<br />

Randstreifen in den Rolleneinzug, ohne<br />

dass diese überkreuz laufen und sich<br />

verwirren können. In der Produktion des<br />

Herstellers von Antriebsriemen und Fördergurten<br />

sorgen all diese Maßnahmen<br />

schlussendlich dafür, dass der Randstreifeneinzug<br />

effizient, nahezu störungsfrei<br />

und stets abgestimmt auf die Geschwindigkeit<br />

der Extrusions- bzw. Konfektionierungsanlage<br />

ablaufen kann.


Materialrückgewinnung 79<br />

Auf Wunsch erhielt die Maschine ein schallgedämmtes<br />

Gestell mit integriertem Schaltschrank<br />

und Lenkrollen. Die mobile Einheit lässt<br />

sich platzsparend direkt neben der Konfektionierungs-<br />

oder Extrusionslinie positionieren.<br />

Vom Mahlgut zum Wertstoff<br />

»Die richtige Auslegung des Zerkleinerungssystems<br />

und die Synchronisation des<br />

Zuführtempos sind maßgebende Faktoren<br />

für dessen gelungene Integration in<br />

die Produktionsumgebung. Ebenso wichtig<br />

sind aber auch die Anforderungen<br />

des Kunden hinsichtlich der Qualität des<br />

Mahlguts«, betont Rosenberger. Unter<br />

anderem deshalb verfügt die Einzugsmühle<br />

»RS 2404 E« über eine intelligente<br />

Steuerung zur Regulierung der Einzugsgeschwindigkeit,<br />

die auch eine automatische<br />

Umschaltung auf Pufferbetrieb<br />

beinhaltet. Bei einem Unterschreiten der<br />

minimalen Zuführgeschwindigkeit verhindert<br />

diese eigens entwickelte Steuerung<br />

die Entstehung von störendem Feinmaterial<br />

und unerwünschten Staubpartikeln<br />

während der Zerkleinerung und gewährleistet<br />

so, dass die Mühle selbst bei niedrigen<br />

Zuführgeschwindigkeiten im Bereich<br />

von null bis sechs Metern pro Minute stets<br />

sauberes Mahlgut von hoher Qualität fertigt.<br />

Erreicht wird dies durch die automatische<br />

Umschaltung in den Puffermodus bei<br />

gleichzeitiger Unterschreitung der bestmöglichen<br />

Abzugsgeschwindigkeit. Dabei<br />

wird der Tänzerarm als Materialspeicher<br />

genutzt und der Einzug in Abhängigkeit<br />

zur Speichervolumen bestimmenden Stellung<br />

des Tänzerarms aktiviert und deaktiviert.<br />

Qualität ab dem ersten Schnitt<br />

»Die Gewinnung von <strong>Kunststoff</strong>granulat aus Randbeschnitten bietet <strong>Kunststoff</strong>verarbeitern die<br />

Möglichkeit, ihre Rohstoff-, Logistik- und Entsorgungskosten zu senken«, so Eva Rosenberger, hier<br />

vor einer großen Trichtermühle.<br />

Über die intelligente Steuerung und den<br />

Pufferbetrieb hinaus gibt es zwei weitere<br />

Faktoren, die dem Riemen- und Gurthersteller<br />

eine hohe Mahlgutqualität bescheren:<br />

Die bestmögliche Durchlüftung des<br />

Mahlguts während des Zerkleinerungsprozesses,<br />

die einer potenziellen Materialerhitzung<br />

vorbeugt, sowie der Einsatz<br />

eines schneidstarken, robusten und offen<br />

konstruierten Drei-Messer-Rotors für hohe<br />

Schneidleistungen und lange Standzeiten.<br />

Für den Fall, dass auch die Zuführung von<br />

Fremdmaterial wie etwa Stahlinlays nicht<br />

ausgeschlossen werden kann, lassen sich<br />

auch Schneidmesser in Normalqualität<br />

oder Schnellarbeitsstahl (HSS) einsetzen.<br />

Da die einlaufenden Randstreifen über<br />

den Doppelwalzeneinzug direkt zwischen<br />

die Rotor- und Statormesser geführt werden,<br />

ist gewährleistet, dass schon mit dem<br />

Erstschnitt eine bestmögliche Mahlgutgeometrie<br />

entsteht. »Das ist eine wichtige<br />

technische Voraussetzung zur Erzielung<br />

einer hervorragenden Zerkleinerungsleistung<br />

und einer exzellenten Mahlgutqualität«,<br />

betont Rosenberger.<br />

Wirtschaftlich und nachhaltig<br />

Die »RotoSchneider«-Einzugsmühlen lassen<br />

sich unter anderem mit dem »EnergieSave«-System<br />

von Getecha ausrüsten,<br />

womit sich ihr elektrischer Energiebedarf<br />

unter Teillast um bis zu 40 Prozent reduziert.<br />

Die hohe Güte der Hartmetall-Messerschneiden<br />

ist ebenfalls ein Beitrag zur<br />

Senkung der Betriebs- und Wartungskosten,<br />

denn der Aufwand für das Auswechseln<br />

und Nachschleifen der Messer<br />

reduziert sich dadurch. Werden gefüllte<br />

<strong>Kunststoff</strong>e zerkleinert, verlängern sich<br />

notwendige Intervalle zum Nachschleifen.<br />

Mit seinem breit aufgestellten Programm<br />

an Schneidmühlen der »RotoSchneider«-<br />

Linie sowie den Guillotinenscheren der<br />

Baureihe »GH« und den Folienschneidern<br />

der Serie »FS« bietet Getecha viele Möglichkeiten<br />

zur Realisierung moderner Systemlösungen<br />

für die produktionsnahe<br />

Materialrückgewinnung in der Größenordnung<br />

von 10 bis 5000 Kilogramm pro<br />

Stunde an. Dabei schließt das Leistungsspektrum<br />

des Anlagenbauers auch die Bereitstellung<br />

und kundenspezifische Auslegung<br />

von Förder- und Absaugtechnik für<br />

die Zuführung der Randschnitte sowie die<br />

Sammlung und Weiterführung des Mahlguts<br />

mit ein.<br />

Im Fall des Riemen- und Gurtherstellers<br />

wurde beispielsweise diskutiert, ob das<br />

Mahlgut nach dem Zerkleinern unterhalb<br />

des Systems aufgefangen, mit einem<br />

kundenseitigen Saugfördergerät abgesaugt<br />

oder über eine Absauganlage von<br />

Getecha an den Ort der Weiterverarbeitung<br />

geführt werden sollte. »Um die Wirtschaftlichkeit<br />

und Effizienz unserer Komplettlösungen<br />

sicherzustellen, erfolgt bei<br />

jedem Projekt im Vorfeld eine ausführliche<br />

Bedarfsanalyse inklusive einer projizierten<br />

Kalkulation für die Kosten und Verbräuche«,<br />

betont Eva Rosenberger.<br />

3


80<br />

Technologien und Dienstleistungen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Beispiel für eine komplett automatisierte Anlage<br />

zum Nasspressen von monolithischen und Sandwich-Bauteilen.<br />

Bilder: Frimo<br />

Lösungen für nachhaltige Produkte<br />

Als Werkzeug- und Ausrüstungslieferant für Composite-Anwendungen<br />

sowie als Technologie- und Dienstleistungsanbieter bietet die Frimo-Gruppe<br />

hochwertige Werkzeuge, leistungsstarke Einzelmaschinen<br />

oder vollautomatisierte Fertigungslinien für die <strong>Kunststoff</strong>industrie<br />

an. Als Technologiepartner liefert das Unternehmen Lösungen von der<br />

PUR- oder Epoxy-<strong>Verarbeitung</strong> über den flexiblen Beschnitt, das Stanzen,<br />

Pressen und Umformen, Thermoformen, Presskaschieren bis hin<br />

zu Schweißverfahren.<br />

Autorin:<br />

Martina Schierholt<br />

Leiterin Marketing<br />

Frimo Group GmbH<br />

49504 Lotte<br />

www.frimo.com<br />

Dabei ist das Unternehmen auch ein Ansprechpartner<br />

für Betriebe, die neue und<br />

nachhaltige Produktideen umsetzen<br />

möchten. Einige Bespiele für solche Projekte<br />

sollen im Folgenden vorgestellt werden.<br />

Neues Polstermaterial<br />

Eine neue 3D-Struktur aus elastischen Polyester-Endlosfilamenten<br />

bietet sich als Alternative<br />

für die Herstellung von Sitzpolstern<br />

an. Das rezyklierbare »Breathair«-Produkt<br />

der Firma PHP Fibers ist stark wasserabweisend,<br />

antibakteriell sowie sehr luft- und<br />

feuchtigkeitsdurchlässig. Das Material ist<br />

beispielsweise bereits in geometrisch einfachen<br />

Matratzen, aber auch in Sitzpolstern<br />

des japanischen Hochgeschwindigkeitszugs<br />

»Shinkansen« im Einsatz.<br />

Mit dem Ziel, diesem umweltfreundlichen<br />

Produkt komplexere Geometrien zu verleihen,<br />

zum Beispiel für Automobilsitzpolster<br />

oder für die Möbelindustrie, wurde in Zusammenarbeit<br />

mit PHP Fibers ein neues<br />

<strong>Verarbeitung</strong>sverfahren entwickelt. Dabei<br />

wird das quaderförmig zugeschnittene<br />

Vormaterial in ein Werkzeug eingebracht<br />

und durch einen ausgeklügelten Aufheiz-,<br />

Deformations- und Abkühlprozess<br />

konturgenau in Form gebracht, wobei die<br />

elastische und dennoch ausreichend steife<br />

Schlingenstruktur bestmöglich erhalten<br />

bleibt. »Es ist eine echte Herausforderung,<br />

dieses Material gleichmäßig aufzuheizen<br />

und entsprechend schnell zu verformen<br />

und wieder abzukühlen«, sagt Thomas<br />

Joachim, Director Sales des Frimo Center of<br />

Competence Form & Punch. Zusätzlich erlaubt<br />

die Integration weiterer Funktionen<br />

wie angespritzte oder angepresste Halterungen<br />

für Sitzbezüge in Verbindung mit<br />

entsprechenden Textilien die Herstellung<br />

von Einstoffsystemen. Solche thermoplastischen<br />

Einstoffsysteme sind − ganz im Sinne<br />

der Kreislaufwirtschaftsbestrebungen −<br />

vergleichsweise leicht zu rezyklieren.<br />

Paletten aus Kokosfasern<br />

Die meisten Einwegpaletten werden in<br />

Südostasien benötigt. Aufgrund der Holzknappheit<br />

muss das nur wenige Wochen<br />

bis zur anschließenden Entsorgung benötigte<br />

Holz über große Entfernungen importiert<br />

werden. Allein in Asien werden so<br />

für konventionelle Einwegpaletten jährlich<br />

rund 170 Millionen Bäume gefällt. Nicht<br />

zuletzt gehört Holz zu den Rohstoffen, die<br />

derzeit von Liefer- und Preisproblemen<br />

betroffen sind. Wälder wachsen nicht in<br />

einem Jahr, und diese Engpässe werden<br />

nicht so bald gelöst. Dieses Holz kann besser<br />

für langfristige Zwecke wie für die Herstellung<br />

von Möbeln oder als Baumaterial<br />

verwendet werden.<br />

Das niederländische Start-up CocoPallet<br />

bietet mit neuartigen Einwegpaletten aus<br />

Kokosnussabfällen eine nachhaltige Alternative<br />

an. In einem von Frimo speziell für<br />

das Start-up entwickelten <strong>Verarbeitung</strong>sprozess<br />

werden die pulver- und faserförmig<br />

aufbereiteten Abfälle aus Kokosnussschalen<br />

unter Druck und Temperatur zu<br />

robusten Paletten verpresst. Dabei werden<br />

die Kokosfasern nur mit dem natürlich enthaltenen<br />

Lignin so verbunden, dass keinerlei<br />

zusätzliche Stoffe hinzugefügt werden<br />

müssen. Das Start-up wird bereits seit einigen<br />

Jahren begleitet, aktuell entstand ein<br />

spezielles Füll- und Dosiersystem sowie ein<br />

Protoypenwerkzeug zur Herstellung dieser


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong> Technologien und Dienstleistungen 81<br />

In Zusammenarbeit mit PHP Fibers wurde ein neues <strong>Verarbeitung</strong>sverfahren entwickelt, um das quaderförmig<br />

zugeschnittene Vormaterial konturgenau in Form zu bringen.<br />

dere Anforderungen an die Werkzeuge.<br />

Frimo hat hierfür ein spezielles Werkzeugkonzept<br />

entwickelt. Bei diesem Konzept<br />

werden die vorgewärmten, komprimierten<br />

UD-Tapes (Tailored Blanks) zusammen<br />

mit den D-LFT-Strängen in die Werkzeugkavität<br />

eingelegt und mit präzisionsgesteuerten<br />

Vorschubstiften verpresst. Die<br />

Vorschubstifte im Tape-D-LFT-Werkzeug<br />

drapieren die Tailored Blanks und bilden<br />

die Rippenstrukturkavität, die lokal mit D-<br />

LFT überströmt wird. Die zusätzliche Werkzeugschließbewegung<br />

presst das D-LFT in<br />

die Rippen. Das GFK-Metall-Gemisch ermöglicht<br />

eine Gewichtseinsparung von bis<br />

zu 25 Prozent gegenüber einer Stahlkonstruktion,<br />

bei einer Zykluszeit von weniger<br />

als einer Minute. Das bedeutet nicht nur<br />

eine Gewichts-, sondern auch eine Zeitund<br />

Kostenersparnis.<br />

innovativen und platzsparend stapelbaren<br />

Paletten. Zusätzlich sind die Paletten rezyklier-<br />

und auch biologisch abbaubar. Aufbauend<br />

auf dem Erfolg der Paletten plant<br />

CocoPallet bereits den Einsatz des Verfahrens<br />

für weitere Anwendungsgebiete.<br />

Nasspressen<br />

Für die Herstellung faserverstärkter Strukturbauteile<br />

im Automobil bietet Frimo<br />

komplett automatisierte Anlagen zum<br />

Nasspressen von monolithischen und<br />

Sandwich-Bauteilen an. Bei diesem Verfahren<br />

werden trockene Endlosfasergelege<br />

oder -gewebe außerhalb der Presse<br />

mit einem reaktiven Harz imprägniert, anschließend<br />

in die Presse verbracht und dort<br />

konsolidiert, wobei die Matrixwerkstoffe<br />

dann aushärten.<br />

Die im Vergleich zum Resin Transfer Moulding<br />

(RTM) geringeren Prozessdrücke ermöglichen<br />

es, die Faserverbundstrukturen<br />

im Pressprozess auch in einem Arbeitsschritt<br />

mit Sandwichkernen, beispielsweise<br />

aus geschäumten Polyurethan- oder Polyethylenkernen<br />

und Paper-Honeycombs zu<br />

kombinieren. Darüber hinaus sind sowohl<br />

der Einsatz kostengünstigerer Werkzeuge<br />

als auch deutliche Einsparungen bei der<br />

Zykluszeit realisierbar. Außerdem kann der<br />

zusätzliche Prozessschritt des dreidimensionalen<br />

Preformens der Faserhalbzeuge im<br />

Vorfeld entfallen.<br />

hochbelasteten leichten <strong>Kunststoff</strong>-Batteriegehäusen.<br />

Für das Batteriegehäuse<br />

bedeutet dies eine deutliche Gewichtsreduzierung<br />

gegenüber heutigen E-Fahrzeugen<br />

bei maximaler Funktionsintegration in<br />

Bezug auf Steifigkeit, Festigkeit, EMV-Abschirmung,<br />

Brandschutz und Prozessablauf.<br />

Frimo unterstützt das Projekt mit seiner<br />

Expertise in der Entwicklung spezieller<br />

Werkzeug- und Prozesstechnologien für<br />

UD- und D-LFT-Tapes.<br />

Endlosfaserverstärkte Thermoplaste in<br />

Form von UD-Tapes bieten die besonders<br />

guten mechanischen Eigenschaften in<br />

Faserrichtung. Direkt extrudierte Langfaser-Thermoplaste<br />

(D-LFT) hingegen bieten<br />

aufgrund ihres guten Fließverhaltens mehr<br />

Gestaltungsfreiheit. Kombiniert man beides<br />

und fügt Metalleinlagen hinzu, wird<br />

ein neuer Freiheitsgrad erreicht und das<br />

Leichtbaupotenzial für Hybridstrukturen<br />

kann besser genutzt werden. Die Kombination<br />

verschiedener Materialien stellt beson-<br />

Komplette Wertschöpfungskette<br />

Das Unternehmen bietet nicht nur Werkzeuge,<br />

Maschinen und Anlagen, Anwender<br />

können auch auf die umfassende<br />

Beratungskompetenz eines Technologieunternehmens<br />

zählen, das auf vielen Gebieten<br />

Lösungen bietet. Dies reicht von<br />

einer ersten Beratung über ein Pre-Engineering<br />

bis hin zu komplett maßgeschneiderten<br />

Konzepten. Gerade auch Unternehmen,<br />

die nachhaltig denken und an der<br />

Verwirklichung einer Kreislaufwirtschaft<br />

mitwirken wollen, finden kompetente,<br />

kreative Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner<br />

− unterstützt durch ein globales<br />

Vertriebs- und Projektmanagement.<br />

Infos zu den Unternehmen im Beitrag:<br />

PHP Fibers GmbH<br />

63784 Obernburg<br />

www.php-fibers.com<br />

CocoPallet International BV<br />

1059 CM Amsterdam/Niederlande<br />

www.cocopallet.com<br />

3<br />

Verbundprojekt Batteriegehäuse<br />

Der Trend zu Elektroautos führt zu einer<br />

starken Fokussierung auf das gesamte Batteriepaket.<br />

Ziel des Verbundprojekts »Light-<br />

Mat Battery Housing« (EFRE-0801511) ist<br />

die Entwicklung von funktionalisierten,<br />

unidirektional faserverstärkten Halbzeugen<br />

für die Großserienproduktion von<br />

Das Verbundprojekt »LightMat Battery Housing« unterstützt Frimo bei der Entwicklung spezieller<br />

Werkzeug- und Prozesstechnologien.


82 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Produkt-Infos<br />

Die Co-Extrusionsanlage von Arvitec erweitert die technischen Möglichkeiten<br />

für Entwicklungsprojekte (Bild: Teknor Germany).<br />

Das modulare Reinraumsystem erlaubte eine einfache Erweiterung im laufenden<br />

Betrieb (Bild: Schilling Engineering).<br />

Co-Extrusionsanlage<br />

Teknor Germany GmbH<br />

91541 Rothenburg ob der Tauber<br />

Teknor Germany hat sein Anwendungstechnikum<br />

in Rothenburg ob der Tauber<br />

um eine neue Co-Extrusionslinie von Arvitec<br />

erweitert. Damit kann das Unternehmen<br />

nun für Co-Extrusionsanwendungen<br />

Versuche im Labormaßstab anbieten.<br />

Neben Versuchen und Prototypenproduktion<br />

für Kunden wird die Co-Extrusionsanlage<br />

auch für eigene, interne Materialentwicklungen<br />

genutzt.<br />

Die technisch anspruchsvolle Anlage, die<br />

laut Unternehmensangabe spezifisch für<br />

die eigenen Anforderungen konstruiert<br />

wurde, umfasst duale »Genesis«-Extruder,<br />

Kalibriertisch, Abzug und ein rotierendes<br />

Abschlagmesser, wobei letzteres einen<br />

sauberen und gratfreien Schnitt ermöglicht.<br />

Die Anlage bietet Flexibilität für viele<br />

Anwendungen. Die Bedienung erfolgt<br />

über Touchscreen mit intuitiver Bedienoberfläche.<br />

Die automatisierte Steuerung<br />

mit Kontrollberichten und Einstellungsaufzeichnungen<br />

erleichtert die Wiederhol-<br />

und Reproduzierbarkeit. Darüber<br />

hinaus stellt der Hersteller der Extrusionsanlage<br />

Unterstützung mittels Fernzugriff<br />

bereit, da mithilfe einer Internetverbindung<br />

die Maschine vom Hauptquartier<br />

in Spanien aus umfassend und in Echtzeit<br />

überwacht sowie gesteuert werden kann.<br />

Laut Unternehmensangabe wurden<br />

bereits mehrere TPS/TPV/PP-Materialkombinationen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Profilgeometrien erfolgreich extrudiert,<br />

darunter zweischichtige Schläuche für<br />

AdBlue-Systeme oder Kühlflüssigkeiten<br />

von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen,<br />

Zweikomponentenstreifen aus<br />

reibungsarmen Sarlink-Gleitschichtmaterialien<br />

auf einem weichen TPS/TPV für<br />

Dichtungssysteme im Automobilbereich<br />

sowie verschiedene andere Halbzeuge für<br />

Automobilanwendungen.<br />

(www.teknorapex.eu)<br />

Modulares Reinraumsystem<br />

Schilling Engineering GmbH<br />

79793 Wutöschingen<br />

Als die Schweizer Hamilton Bonaduz AG<br />

im Jahr 2018 einen 560 m² großen Reinraum<br />

für die Produktion von Pipettenspitzen<br />

in Betrieb nahm, konnte noch keiner<br />

ahnen, dass kurze Zeit später der Bedarf<br />

für die Labordiagnostik in Zeiten der Corona-Pandemie<br />

schlagartig in die Höhe<br />

gehen würde. Das Unternehmen produziert<br />

und verpackt die spritzgegossenen<br />

Pipetten unter kontrollierten Reinraumbedingungen.<br />

Um die Spritzgießkapazität<br />

für die gestiegene Nachfrage zu erhöhen,<br />

musste der bestehende Reinraum daher<br />

schnellstmöglich vergrößert werden.<br />

Dank des modularen Systems »Clean-<br />

MediCell« der Reinraumfirma Schilling<br />

Engineering konnte der 560 m² große<br />

Reinraum in nur sechs Wochen um weitere<br />

320 m² erweitert werden. Die Produktion<br />

wurde dabei während des gesamten<br />

Umbaus aufrechterhalten. Wand- und<br />

Deckenmodule des Reinraumsystems<br />

konnten dank der speziellen »GMP Dicht-<br />

Clip«-Verbindung zerstörungsfrei umgebaut<br />

und die neuen Elemente passend<br />

an den neuen Reinraum angeschlossen<br />

werden.<br />

Mithilfe einer provisorischen Staubschutzwand<br />

lief die Produktion während<br />

des Umbaus vollständig weiter. Lediglich<br />

vier Stunden Stillstand wurden eingeplant,<br />

um den Druck und die Lüftung der<br />

beiden zusammengelegten Raummodule<br />

anzupassen und zu testen.<br />

Mit der Erweiterung des Reinraums konnten<br />

drei weitere Spritzgießmaschinen<br />

in Betrieb genommen werden, um die<br />

Pipettenspitzen in einem kontrollierten<br />

GMP-Verfahren kontaminationsfrei herzustellen.<br />

Jede Spritzgießmaschine ist mit<br />

einer »Laminarflow«-Einhausung ausgestattet,<br />

die mit einer geregelten Zufuhr<br />

von Reinstluft die offenen Bereiche der<br />

Produktion vor Kontamination schützt.<br />

(www.schillingengineering.de)<br />

rPET im Dünnwandspritzguss<br />

Engel Austria GmbH<br />

4311 Schwertberg / Österreich<br />

Gemeinsam mit seinen Partnern Alpla<br />

Group, Brink und IPB Printing hat Engel<br />

Dünnwandbehälter aus PET entwickelt,<br />

die sich erstmalig in nur einem Prozessschritt<br />

direkt im Spritzguss produzieren<br />

lassen. Für die Produktion der Dünnwandbehälter<br />

kann auch rezykliertes<br />

Material (rPET) verwendet werden, z. B.<br />

auf einer Spritzgießmaschine des Typs »e<br />

speed 280/50« mit einem neu entwickelten,<br />

sehr leistungsfähigen Spritzaggregat.<br />

Die Hybridmaschine mit elektrischer<br />

Schließ- und hydraulischer Spritzeinheit<br />

wurde gezielt für die hohen Leistungsanforderungen<br />

im Dünnwandspritzguss<br />

entwickelt. Die neue High-Performance-<br />

Spritzeinheit erreicht laut Hersteller bei<br />

der <strong>Verarbeitung</strong> kleiner Schussgewichte<br />

und extremen Wandstärke-Fließwegverhältnissen<br />

eine Einspritzgeschwindigkeit<br />

von bis zu 1400 mm/s bei maximalen<br />

Spritzdrücken von bis zu 2600 bar. Für


<strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

<strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen<br />

83<br />

Dank neuer Hochleistungsspritzeinheit lassen sich Dünnwandbehälter aus PET und rPET produzieren<br />

(Bild: Engel).<br />

die <strong>Verarbeitung</strong> von rPET wird das neue<br />

Spritzaggregat mit einer gezielt auf die<br />

Rezyklatverarbeitung abgestimmten<br />

Plastifziereinheit aus der hauseigenen<br />

Entwicklung und Produktion kombiniert.<br />

Beim Plastifizieren und Einspritzen<br />

wird die Viskosität des Materials für den<br />

Dünnwandspritzguss eingestellt. Die<br />

neue Spritzgießmaschine ermöglicht die<br />

<strong>Verarbeitung</strong> von beliebigen Rezyklatanteilen<br />

bis hin zu 100%igem rPET.<br />

Mit einer Wandstärke von 0,32 mm stehen<br />

z. B. transparente 125-ml-Rundbehälter<br />

stellvertretend für eine ganze<br />

Reihe von Verpackungen, insbesondere<br />

im Lebensmittelbereich. Dank integriertem<br />

Inmould-Labeling (IML) verlassen die<br />

Container abfüllfertig die Produktionszelle.<br />

Das Besondere dieser Anwendung<br />

steckt im Material. Die Dünnwandbehälter<br />

werden in nur einem <strong>Verarbeitung</strong>sschritt<br />

direkt aus rPET produziert. Bislang<br />

konnte PET im Spritzguss nur zu dickwandigen<br />

Teilen wie Flaschen-Preforms<br />

verarbeitet werden. Die endgültige Verpackungsform<br />

wurde in einem zweiten<br />

Prozessschritt erzielt, z. B. durch Blasformen.<br />

PET bietet den Vorteil, dass es bereits<br />

einen geschlossenen Recyclingkreislauf<br />

gibt, und PET ist ein Verpackungskunststoff,<br />

der als Recyclingmaterial im industriellen<br />

Maßstab wieder zu Lebensmittelverpackungen<br />

verarbeitet werden kann.<br />

Mit der neuen Dünnwandspritzgusslösung<br />

möchten die drei Unternehmen<br />

dazu beitragen, dass außer Flaschen weitere<br />

Verpackungsprodukte nicht länger<br />

downgecycelt werden müssen, sondern<br />

tatsächlich re- oder sogar upgecyclelt<br />

werden können. Das Einsatzspektrum<br />

von PET und rPET würde dadurch deutlich<br />

erweitert. Neben dem Bottle-to-Bottle-Kreislauf<br />

ist somit auch die Etablierung<br />

eines Bottle-to-Cup- oder sogar Cup-to-<br />

Bottle-Recyclings denkbar.<br />

(www.engelglobal.com)<br />

MADE IN GERMANY<br />

TAURUS HP<br />

Kreativität neu definiert -<br />

die Vakuumpresse der Oberklasse!<br />

Das Konzept der Vorheizstation in der BARTH TAURUS HP<br />

basiert auf einer elektrischen Heizplatte. Diese garantiert<br />

ein gleichmäßiges und schonendes Erwärmen der Werkstoffe<br />

ohne der Gefahr von Verfärbungen des Materials.<br />

Informieren Sie sich noch heute!<br />

Einsatz im<br />

Ladenbau<br />

BARTH GmbH<br />

Gerhard-Meister-Str. 5 | 83342 Tacherting | GERMANY<br />

✆ +49 8621 5050 600 | info@barth-maschinenbau.de<br />

www.barth-maschinenbau.de


84 <strong>Kunststoff</strong>maschinen und -anlagen <strong>Kunststoff</strong> + <strong>Verarbeitung</strong> <strong>2022</strong><br />

Repsol wird das neuartige, energieeffiziente Verfahren zur Herstellung<br />

hochreiner XLPE-Kabelcompounds einsetzen (Bild: Buss/Shutterstock).<br />

Der neue, kompakte Hochgeschwindigkeits-3D-Drucker eröffnet auch<br />

KMU die Vorteile schneller additiver Fertigung (Bild: Essentium).<br />

Herstellung von XLPE-Kabelcompounds<br />

Buss AG<br />

4133 Pratteln / Schweiz<br />

Die Buss AG hat von Repsol, einem globalen<br />

Multi-Energieunternehmen mit<br />

einer breiten Palette von Lösungen für<br />

verschiedene Kabeltypen, den Auftrag<br />

zur Realisierung einer Produktionsanlage<br />

für Kabelcompounds aus vernetzbarem<br />

Polyethylen (XLPE) erhalten. Dort wird das<br />

neue »LSHC«-Verfahren (Linear Short Hyper<br />

Clean) zum Einsatz kommen, welches<br />

das Schweizer Unternehmen in enger<br />

Zusammenarbeit mit P&M Cable Consulting<br />

LLC, einem Beratungsunternehmen<br />

im Bereich Kabelcompounds, entwickelt<br />

hat. Es eignet sich u. a. zur Herstellung<br />

von Hochspannungs- sowie Höchstspannungs-Isolationsmaterialien<br />

(HV/EVH)<br />

und ermöglicht eine höhere Produktqualität<br />

und Prozesseffizienz als die bekannte<br />

Soaking-Technologie. Mit diesem neuen<br />

und flexiblen Verfahren lassen sich XLPE-<br />

Typen sowohl für Wechselstrom- als auch<br />

für Gleichstromkabelanwendungen herstellen.<br />

Die neue Technologie, die auf der direkten<br />

Peroxid-Injektion und der schonenden<br />

Compoundierung eines neu entwickelten<br />

Additivcocktails mithilfe der hochmodernen<br />

»Compeo«-Ko-Kneter-Baureihe basiert,<br />

ermöglicht laut Hersteller deutlich<br />

reduzierte Investitionskosten und Reinraumanforderungen.<br />

Als weitere Vorteile<br />

nennt das Unternehmen das kompakte<br />

Anlagendesign ohne hoch aufragenden<br />

Soaking-Tower sowie die erhöhte Reinheit<br />

und die besseren physikalisch-elektrischen<br />

Eigenschaften der produzierten<br />

Materialien.<br />

Die Inbetriebnahme dieser ersten Produktionsanlage<br />

ihrer Art zur Herstellung von<br />

Isoliermaterialien für EHV-Wechsel- und<br />

-Gleichstromkabel in Tarragona, Spanien,<br />

ist für Mitte 2024 geplant. Die neue Technologie<br />

steht den Kunden des Compoundierexperten<br />

weltweit auf der Basis eines<br />

Lizenzmodells zur Verfügung. Eine entsprechende<br />

Pilotanlage zur Herstellung<br />

von Hoch- und Höchstspannungsmaterialien<br />

soll gegen Ende dieses Jahres auf dem<br />

Firmencampus in Pratteln, Schweiz, zur<br />

Verfügung stehen.<br />

(www.busscorp.com)<br />

Hochgeschwindigkeits-3D-Drucker<br />

Essentium Europe GmbH<br />

78464 Konstanz<br />

Der neue 3D-Drucker »High Speed Extrusion<br />

(HSE) 240 HT Dual Extruder« von<br />

Essentium mit einem Dual-Extrusions-<br />

Druckkopf wurde entwickelt, um auf einer<br />

kleinen Grundfläche Leistung, Zuverlässigkeit<br />

und Effizienz additiver Teileproduktion<br />

zu erhöhen. Mit Maßen von 1168 mm<br />

Breite, 795 mm Tiefe und 1687 mm Höhe<br />

ist der neue 3D-Drucker kompakt genug,<br />

um auch in kleinen und mittelgroßen<br />

Fabrikräumen sowie Universitätslabors<br />

Platz zu finden. Der automatische Filamentwechsel<br />

reduziert Ausfallzeiten und<br />

erhöht die Produktivität. Mit drei Druckmodi<br />

fertigt der 3D-Drucker Teile aus verschiedenen<br />

Materialien in einem einzigen<br />

Druckvorgang, ohne dass die Qualität und<br />

Leistung beeinträchtigt werden.<br />

Laut Herstellerangabe erfüllt der 3D-Drucker<br />

die Anforderungen anspruchsvoller<br />

Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, der<br />

Rüstungs-, Automobil- sowie der Öl- und<br />

Gasindustrie, indem er die Zeit bis zum<br />

fertigen Teil verkürzt und gleichzeitig die<br />

Kosten für die Nachbearbeitung deutlich<br />

reduziert. Der kompakte, leistungsstarke<br />

3D-Drucker eröffnet somit auch Herstellern<br />

mit wenig Platz die Vorteile der additiven<br />

Fertigung in hoher Geschwindigkeit.<br />

(www.essentium3d.com)<br />

Produktion von Faserverbundbauteilen<br />

Cevotec GmbH<br />

82008 Unterhaching<br />

Das National Institute for Aviation Research<br />

(NIAR) der Wichita State University<br />

erweitert mit einer »Samba Pro Prepreg«-Anlage<br />

von Cevotec sein Portfolio<br />

an Produktionstechnologien für Faserverbundwerkstoffe.<br />

Mit dem FPP-basierten<br />

Produktionssystem (Fiber Patch Placement)<br />

möchte das Institut seine Vorreiterrolle<br />

in der Forschung und Entwicklung<br />

von Luftfahrt und Faserverbundbauteilen<br />

festigen. Die Anlage wurde Mitte Februar<br />

<strong>2022</strong> in Betrieb genommen. Dieser Schritt<br />

soll auch dazu beitragen, FPP auf internationaler<br />

Ebene als innovative Technologie<br />

in der Produktion von Faserverbundbauteilen<br />

für die Luft- und Raumfahrt zu<br />