Jahresheft 2023
Der Welt begegnen, Gemeinsam Neues wagen, Grenzen überwinden - in unserem Jahresheft 2023 beleuchten wir unsere internationalen Aktivitäten und das Themenfeld nachhaltig Reisen.
Der Welt begegnen, Gemeinsam Neues wagen, Grenzen überwinden - in unserem Jahresheft 2023 beleuchten wir unsere internationalen Aktivitäten und das Themenfeld nachhaltig Reisen.
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<strong>2023</strong><br />
Der Welt begegnen | Gemeinsam Neues wagen |<br />
Grenzen überwinden
Wir sind Teil einer weltweiten Bewegung. Junge Naturfreund*innen<br />
International<br />
streiten für unsere Werte in 28 Ländern. Zusammen umfassen wir als<br />
International Young Naturefriends mehr als 120.000 Mitglieder und zählen<br />
damit zu den großen europäischen Jugendorganisationen.<br />
Wir wollen Grenzen überwinden – egal ob zwischen Ländern,<br />
oben und unten, arm oder reich. Das Gute Leben ist für alle da. Wir stehen<br />
ein für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Demokratie.<br />
Grenzenlos
Nachhaltig<br />
Unsere Aktivitäten haben Auswirkungen. Auf uns selbst, auf andere und<br />
auf die Natur. Wir achten auf umweltschonende und sozialverträgliche<br />
Reiseangebote, die weder auf Kosten der Natur noch zu Lasten<br />
anderer Menschen gehen.
Der Welt begegnen<br />
Über mir kreisen Vögel und zwitschern ihre Lieder. Jeder Vogel singt sein eigenes<br />
Lied. Meine Augen sind geschlossen und ich lausche ihrem Gesang. An den Bäumen<br />
hier hängen Mangos und Jackfruits und an den Palmen wachsen Palmölfrüchte.<br />
Ich spüre das Gras unter mir und merke, wie ein Lurch über meine Hand krabbelt.<br />
Meine Hand, die mit deiner umschlossen ist. Meine Welt, mein Planet sind hier<br />
auf die deine Welt getroffen. Deine Welt, die dir so vertraut ist. Die Sonne scheint<br />
auf uns und ihre Wärme legt sich auf unsere Haut. 20 Grad sind hier das Kälteste,<br />
erzählst du mir. Und deine Füße haben Benin noch nie verlassen.<br />
Bevor ich in deine Welt kam, waren Afrika und Europa für mich unvorstellbar weit<br />
auseinander. Jetzt weiß ich, sie gehören zu ein und derselben Welt. Ich weiß, dass<br />
es möglich ist, dass sie ineinanderfließen und sich einander unterstützen können.<br />
Ich sehe es in deinen Augen, dass du auch diese Energie spürst. Und wir beide<br />
wissen: Wir sind eins. Wir beide wissen: Es ist möglich. Und wir beide wissen: Es<br />
passiert schon, jetzt und hier. Denn wir sind hier.<br />
Franka
International Unterwegs<br />
Auf internationalen Jugendbegegnungen triffst du<br />
junge Menschen aus der ganzen Welt, diskutierst<br />
über gesellschaftliche Themen und kannst neue<br />
Freundschaften schließen.<br />
Auf den Reisen:<br />
* Blicken wir über den Tellerrand<br />
* Stellen uns Vorurteilen und Ungleichheiten<br />
* Zeigen grenzenlose Solidarität<br />
* Achten wir auf umweltfreundliche Verkehrsmittel,<br />
bio-faire Verpflegung, lokal geführte Unterkünfte<br />
und ortsangepasste Aktivitäten<br />
* Arbeiten wir eng mit Partnern vor Ort zusammen<br />
Auf unseren Begegnungen kannst du:<br />
* Im Natur- und Umweltschutz aktiv sein<br />
* Natursport machen<br />
* Mit Menschen aus dem Globalen Süden und Norden<br />
über Klimagerechtigkeit diskutieren<br />
* Dich über feministische Themen austauschen<br />
* Dich mit globalen Ungleichheiten<br />
auseinandersetzen<br />
WIE IST DAS MIT DER<br />
SPRACHE? Wir nehmen<br />
häufig Englisch als gemeinsame<br />
Sprache. Du musst dir aber keine<br />
Sorgen machen, denn wir unterstützen<br />
uns gegenseitig beim<br />
Übersetzen.<br />
WAS IST, WENN ICH MIR<br />
DAS NICHT LEISTEN KANN?<br />
Damit alle dabei sein können, haben wir<br />
Soli-Töpfe. Melde dich bei uns und wir<br />
finden eine ganz unkomplizierte Lösung.
BIN ICH SICHER AUF DER<br />
REISE? Unsere Reisen werden von<br />
erfahrenen Teamer*innen begleitet und<br />
wir arbeiten eng mit Partnern vor Ort<br />
zusammen. Daher sind wir bestens vorbereitet,<br />
auch für eventuelle Notfälle.<br />
Termine <strong>2023</strong><br />
8.-22.4. in Deutschland<br />
Als junge Naturfreund*innen aus Deutschland und dem Senegal<br />
tauschen wir uns zu Klimagerechtigkeit aus und beteiligen uns<br />
aktiv an der Renaturierung eines Moores.<br />
16.-21.4. in Bennekom, Niederlande<br />
Escape the City: Meditation, Waldbaden, Yoga, Wandern und<br />
andere Aktivitäten in der Natur erleben und erfahren.<br />
30.4.-6.5. in Cecina, Italien<br />
Klimagerecht handeln, für eine gerechtere und nachhaltigere<br />
Zukunft kämpfen und darüber in sozialen Medien reden – damit<br />
beschäftigen wir uns auf dieser Begegnung.<br />
17.-21.5. im Pfälzerwald, Deutschland<br />
5 Tage lang gehen wir am Felsen mitten im Pfälzerwald bouldern,<br />
genießen die Natur und spielen Gesellschaftsspiele im Naturfreundehaus<br />
Finsterbrunnertal.<br />
SIND BEGEGNUNGEN NICHT<br />
TEUER? Der Preis schwankt je nach<br />
Reiseziel, Dauer und Programm. Unsere<br />
Reisen sind jedoch staatlich gefördert und<br />
deshalb meist günstiger als kommerzielle<br />
Reisen.<br />
27.5.-1.6. im Donautal, Deutschland<br />
Dich erwartet eine große Vielfalt an Natursport wie Wandern,<br />
Klettern und Kanufahren sowie Naturerlebnis, Yoga, Besinnlichkeit<br />
und Workshops zu Nachhaltigkeit.<br />
7.-16.7. in Hannover, Deutschland<br />
Sagenhaft! Die Rolle von weiblichen Figuren in Märchen, Mythen<br />
& Sagen. Dich erwarten Diskussionen, Theater, Wanderungen,<br />
Kreativworkshops, Lagerfeuer, Meditation und Tanz.<br />
8.-17.7. in Thüringen, Deutschland<br />
Zehn Tage wollen wir gemeinsam mit unserer ukrainischen Partnergruppe<br />
auf der Werra paddeln, wandern gehen, Rad fahren und<br />
dabei die tolle Umgebung entdecken.<br />
19.-29.7. im Thüringer Wald, Deutschland<br />
Internationale Sommerfreizeit mit Gleichaltrigen aus Thüringen<br />
und der Ukraine. Das Programm gestalten wir gemeinsam vor Ort:<br />
Hütten bauen, basteln, Ausflüge, Lagerfeuer, u.v.m.<br />
23.7.-2.8. und 2.8.-12.8. in Ahlbeck, Deutschland<br />
Zehn Tage lang Meeresluft schnuppern, die Ostseeinsel Usedom<br />
erkunden und am Lagerfeuer junge Menschen aus Deutschland<br />
und Tschechien kennenlernen.<br />
28.7.-11.08. in Hannover, Deutschland<br />
Lerne in einem internationalen Team, wie man Jugendgruppen<br />
leitet und naturpädagogische Methoden durchführt. Außerdem<br />
werden wir aktiv und gestalten einen Garten am Naturfreundehaus.<br />
August in Österreich<br />
Gemeinsam wollen wir die Berge erkunden und uns mit der<br />
Bedeutung von nachhaltigem Tourismus beschäftigen.<br />
12.-18.8. in Nordböhmen, Tschechien<br />
Neben Kennenlernen, Badespaß und gemeinsamen Kochen stehen<br />
Erkundungstouren in die nähere Umgebung auf dem Programm.<br />
27.07- 30.07. in Schwerte, Deutschland<br />
Verbringe eine abwechslungsreiche Zeit mit internationalen<br />
Teilnehmenden auf dem Ebberg: Von DIY bis hin zu Nachhaltigkeit<br />
werden wir gemeinsam kreativ.<br />
September in Berlin, Deutschland<br />
Mit unseren Partnern aus Chile wollen wir uns zu Umweltbildung<br />
in Chile und in Deutschland austauschen.<br />
22.-29.09. in Lviv und Drohobytsch, Ukraine<br />
Abhängig von der Situation planen wir, unsere Freund*innen<br />
in der Ukraine zu besuchen und uns über die Zusammenarbeit,<br />
Herausforderungen und Perspektiven auszutauschen.<br />
22.-29.10. in Erfurt, Deutschland<br />
Mit jungen Menschen aus Israel und Deutschland tauschst du<br />
dich in Workshops zu Umweltthemen<br />
aus, entdeckst die Natur des Thüringer<br />
Waldes und lernst die israelische Kultur<br />
kennen.<br />
Anmeldung und weitere Infos unter<br />
naturfreundejugend.de/go/begegnungen
Let’s go outside –<br />
Eindrücke einer Jugendbegegnung<br />
Hallo, ich bin Anna. Ich habe letzten Oktober bei einer internationalen<br />
Begegnung im niederländischen Lage Vuursche mitgemacht und möchte<br />
euch hier von meinen Erfahrungen berichten.<br />
Montag – Bei meiner Ankunft in Lage Vuursche wurde ich direkt ganz herzlich empfangen. Dann stand<br />
entspanntes Kennenlernen auf dem Programm. Viele Teilnehmende kamen aus den Niederlanden, aber<br />
auch aus Portugal, der Mongolei, Österreich und Singapur.<br />
Dienstag - Der erste Morgen begann mit einem Workshop zu Nutzen und Merkmalen verschiedener<br />
Pilze und Pflanzen. Dafür ging es mit der gesamten Gruppe und einem Referenten für einige Stunden bei<br />
schönstem Wetter in den Wald.<br />
Mittwoch - Bei einem gemeinsamen Waldspaziergang ging die Pilzsuche von gestern direkt weiter.<br />
Auch wenn wir durch zahlreiche Zwischenstopps anschließend ein wenig im Programm hinterherhinkten,<br />
schafften wir es zum Glück trotzdem noch rechtzeitig zu unserem nächsten Programmpunkt: Einem Workshop,<br />
bei dem wir gelernt haben, aus Naturmaterialien Seile zu knüpfen. Mit einem Filmeabend konnten<br />
wir den Tag dann entspannt ausklingen lassen.<br />
Donnerstag - An diesem Tag haben wir nach einer morgendlichen Stunde Yoga im Wald den Rest<br />
des Tages selbst gestaltet. Als größere Gruppe fuhren wir ins nahegelegene Utrecht, wo wir mit Kaffee und<br />
Dutch Fries die schöne Altstadt erkundeten und so manche Mitbringsel für die Heimkehr fanden.<br />
Freitag - Für die geplante Vogelbeobachtung am Morgen mussten wir heute ganz früh raus. Unsere<br />
Müdigkeit verflog durch die frische Luft aber schnell – spätestens beim Mountainbiking am Nachmittag<br />
waren alle hellwach. Dies war ein aufregender Abschluss des letzten Tages und für mich ein absolutes<br />
Highlight der Woche.<br />
Samstag - Viel zu schnell ging der Austausch zu Ende, und nach und nach mussten wir uns alle<br />
verabschieden. Es bleiben Erinnerungen an eine tolle sonnige Woche im herbstlichen Wald, die mich auch<br />
durch das wolkenverhangene Berlin noch lange begleiten werden.
Wie war die Begegnung<br />
für dich?<br />
Hanna<br />
Ich habe es besonders genossen, so viel Zeit<br />
draußen in der wunderschönen Herbstlandschaft<br />
zu verbringen – und natürlich das te niederländische Essen wie Hagelslaag oder<br />
ungewohn-<br />
Schuddebuikjes auszuprobieren.<br />
Juul<br />
Die Teilnehmenden aus der ganzen Welt waren<br />
unglaublich nett und wir hatten so viel Spaß. Trotz<br />
unserer kulturellen Unterschiede hatten wir doch<br />
einige Gemeinsamkeiten. Gleichzeitig gab es auch<br />
Dinge, die völlig verschieden waren, und bei denen<br />
wir dennoch toll miteinander ausgekommen sind.<br />
Marc<br />
Es war wirklich der Wahnsinn: Auf einer Pilzwanderung<br />
hat unser Guide uns super viele Arten von<br />
Pilzen gezeigt und erklärt, was es damit auf sich<br />
hat. Und das Mountainbiking hat mir auch richtig<br />
gut gefallen.<br />
Tansuk<br />
Am Anfang war ich ein wenig eingeschüchtert von<br />
all den Leuten. Aber ich war wirklich froh, dass alle<br />
total freundlich und offen im Umgang miteinander<br />
waren. Ich habe mich sehr willkommen geheißen<br />
und wohl gefühlt.
Spuren hinterlassen<br />
Wenn ich reise, hinterlasse<br />
ich Spuren. Welche das sind,<br />
hängt ganz von mir ab. Ist es ein freundlicher Eindruck beim Einkauf im<br />
lokalen Laden oder eine neu bemalte Wand am Naturfreundehaus? Oder<br />
ist es eher ein großer ökologischer Fußabdruck, eine Welle vom Motorboot<br />
oder ein Stück Müll am Strand?<br />
Welche Spuren hinterlässt die Reise bei mir? Habe ich Neues ausprobiert,<br />
meine Vorurteile und Ängste überwunden? Habe ich Wörter in einer anderen<br />
Sprache gelernt oder im Gespräch neue Ansichten kennengelernt?<br />
Vielleicht sogar neue Freundschaften geschlossen?<br />
Eine Reise kann viele Spuren hinterlassen. Bewusst und unbewusst, positiv<br />
und negativ. Welche dieser Spuren wird die Reise überdauern und<br />
langfristig etwas verändern, bei mir, bei anderen, in der Welt?
Nachhaltig Reisen<br />
Unsere Reisen sollen weder auf Kosten der<br />
Natur noch zu Lasten anderer Menschen<br />
gehen. Statt mit dem Flugzeug reisen wir mit dem Rad oder mit Bus und Bahn. Vor Ort<br />
zelten wir oder übernachten in nachhaltigen Unterkünften, wie beispielsweise unseren<br />
Naturfreundehäusern. Wir versuchen lokale Anbieter*innen zu unterstützen und verpflegen<br />
uns überwiegend vegetarisch oder vegan. Bei unseren Aktivitäten achten wir<br />
darauf, die Natur nicht zu zerstören. Nicht selten tauschen wir uns zu gesellschaftspolitischen<br />
Themen aus. Mitbestimmung und Solidarität prägen unser Miteinander auf<br />
der Reise.<br />
Was macht nachhaltig Reisen<br />
für dich aus?<br />
Ole, Deutschland<br />
Zu unserer letzten Veranstaltung sind wir gemeinsam mit dem Fahrrad<br />
angereist. Rund 110 km von Bielefeld nach Hannover. Ich finde, solche<br />
nachhaltigen Anreisen sollten häufiger organisiert und auch finanziell<br />
erstattet werden, damit das Fahrradfahren attraktiver wird. Wir müssen<br />
umdenken, um unsere Klimaziele zu erreichen.<br />
Blossom, Singapur<br />
Wir haben täglich zusammen gekocht. Einmal haben wir Sushi und<br />
vietnamesische Sommerrollen zubereitet! Das sind zwei asiatische<br />
Rezepte mit ähnlichen Zutaten, die einfach vorzubereiten sind. Am<br />
Anfang hatte ich die Befürchtung, wir würden manche der Zutaten<br />
nicht bekommen, aber wir haben es geschafft! Es war toll zu<br />
sehen, wie alle geholfen und mit angepackt haben.<br />
Francesco, Italien<br />
Als ich im Naturfreundehaus Hannover ankam, war ich überrascht. Mir fielen fort die Solaranlagen auf dem Dach, das viele grün und der Wald auf dem Gelände<br />
so-<br />
auf. Im Speisesaal war ich dann wirklich beeindruckt, als ich erfuhr, dass alle<br />
Gruppen standardmäßig vegetarisch, bio und regional verpflegt werden. Ein gutes<br />
Beispiel, wie Unterkünfte zu Nachhaltigkeit beitragen können.
Amalie, Norwegen<br />
Durch die Jugendbegegnung mit unseren Schwesterorganisationen<br />
aus Benin und Senegal wurde<br />
mir bewusst, was Klimagerechtigkeit wirklich bedeutet. Ich habe<br />
Unterschiede, aber vor allem den Handlungsbedarf deutlich gesehen. Es ist<br />
so wichtig, dass wir gemeinsam gegen den Klimawandel vorgehen und für<br />
Klimagerechtigkeit kämpfen.<br />
Anna, Deutschland<br />
Unsere Aktivitäten fanden vor allem draußen statt. Dabei hatten<br />
wir gemeinsam Spaß an der frischen Luft, viel Bewegung und<br />
konnten zugleich eine Menge über das Ökosystem Wald lernen. Die<br />
Workshops und unsere Outdoor-Aktivitäten wie Yoga und tainbiking fanden alle in der Nähe unserer Unterkunft statt. DesMounwegen<br />
brauchten wir kein Auto und waren ausschließlich zu Fuß<br />
und mit dem Fahrrad unterwegs.<br />
Klimaschonende Reisen selber planen<br />
Welche Handlungen verursachen wie viele Treibhausgase? Wie viele Emissionen<br />
kann ich einsparen, wenn ich mich für eine klimaschonendere Variante entscheide?<br />
Welche Maßnahmen sind am wirkungsvollsten und wie können diese in der<br />
Praxis umgesetzt werden? Wie kann ich Kinder und Jugendliche während meiner<br />
Reise für das Thema sensibilisieren und handlungsfähig machen? Und: Was ist<br />
eigentlich das FairSpeisen-Siegel und das Handabruck-Konzept?<br />
Mit unseren Schulungen zeigen wir dir, wie du klimafreundliche Jugendreisen organisieren<br />
und teamen kannst. Damit kannst du dir deine „Klima-Juleica“ sichern.<br />
Alle Termine (online und offline)<br />
sowie weitere Informationen<br />
unter climates.info
Solidarisch kompensieren<br />
Wir stehen vor einem Dilemma!<br />
Internationale Begegnungen<br />
bauen Brücken, schaffen Verständnis und ermöglichen den gemeinsamen Einsatz für ein gutes Leben für<br />
alle. Doch für unsere Jugendbegegnung im Senegal mit insgesamt 31 Teilnehmer*innen aus Europa, Benin<br />
und Senegal mussten wir fliegen und verursachten mehr als 30 Tonnen CO 2<br />
. Was tun?<br />
Eine Möglichkeit ist die Kompensation der Emissionen. Doch das ist kein Konsumprodukt, das man mit<br />
einem Klick online bestellt. Wir haben deshalb versucht, die Kompensation selber umzusetzen, indem wir<br />
auf der Begegnung vier Hektar neuen Mangrovenwald pflanzten. Gleichzeitig standen gemeinsame Projekte<br />
und politisches Engagement für Klimagerechtigkeit im Fokus unseres Austausches. Denn so wichtig<br />
individuelle Einsparungen sind, braucht es letztendlich vor allem systemische Veränderungen, um der<br />
Klimakrise zu begegnen.<br />
WarumMangroven?<br />
Mangroven wachsen an tropischen und<br />
subtropischen Küsten, wo Süß- und<br />
Salzwasser aufeinandertreffen. Andere<br />
Baumarten können hier nicht überleben.<br />
Wir kennen rund 70 Arten von<br />
Mangroven. 11 davon sind in hohem<br />
Maße vom Aussterben bedroht. Mehr<br />
als ein Drittel der Mangrovenwälder ist<br />
bereits zerstört.<br />
Mangroven können drei bis fünf<br />
mal mal so viel CO 2<br />
speichern wie<br />
Bäume an Land.<br />
Wichtiger Wasserfilter und Küstenschutz.<br />
Ein Mangrovenwald von 100<br />
Metern Breite kann die Wellenhöhe um<br />
zwei Drittel verringern.<br />
Mangrovenwälder sind ein wichtiger<br />
Lebensraum für Fisch-, Krebs- und<br />
Vogelarten.<br />
Der ökonomische Wert von Mangroven<br />
wird auf circa 800 Milliarden US-Dollar<br />
pro Jahr geschätzt (bei einer Fläche von<br />
14 Millionen Hektar).<br />
Wie pflanzt man Mangroven?<br />
1. Aus dem Boot heraus reife Mangrovensetzlinge pflücken.<br />
2. Die gesammelten Mangroven in Säcken sammeln.<br />
Wir hatten circa 400 Stück pro Sack.<br />
3. Die Setzlinge ein Drittel tief in den Boden/Schlamm<br />
drücken. Den Setzling hochheben, in den Boden drücken,<br />
zwei Schritte weiter gehen.<br />
4. Beobachten und gegebenenfalls vor menschlichen<br />
Einflüssen abschirmen. Rund ¾ der Mangroven wachsen an.
Wichtige Termine:<br />
Mitmischen für den Klimaschutz!<br />
Du bist Teil einer Initiative, die sich für das Klima einsetzt<br />
oder damit starten will? Klimaschutz ist für euch mehr,<br />
als den eigenen Lebensstil zu verändern? Ihr wollt auf der<br />
strukturellen Ebene in eurer Stadt, eurem Jugendclub,<br />
eurer (Hoch-) Schule oder woanders etwas verändern?<br />
Dann ist unser Planungsworkshop eine ausgezeichnete<br />
Möglichkeit, Ideen zu spinnen und Realität werden zu<br />
lassen. Gemeinsam werden wir Ansatzpunkte analysieren,<br />
konkrete Aktionen herausarbeiten und in die Umsetzung<br />
einsteigen. Mit der Idee und einem Plan in der Tasche<br />
unterstützen wir dich auch nach dem Workshop bei<br />
der Verwirklichung, sowohl mit Beratung als auch finanziell.<br />
Für einen starken und demokratischen Klimaschutz!<br />
24. - 26.02.<strong>2023</strong> Jugendherberge Potsdam<br />
24. - 26.03.<strong>2023</strong> Frankfurt am Main<br />
21. - 23.04.<strong>2023</strong> Naturfreundehaus Hannover<br />
Anmeldung unter<br />
naturfreundejugend.de/go/<br />
mitmischen<br />
Vernetzungstreffen<br />
Aktive aus ganz Deutschland treffen, gemeinsam diskutieren,<br />
Aktionen planen und sich für eine gerechte Zukunft<br />
einsetzen – auf unseren Vernetzungstreffen gibt es<br />
viel Raum zum Austausch und für deine Ideen.<br />
17. - 19.03.<strong>2023</strong> in Berlin: Wie werden sich Konzepte<br />
der Arbeit in der Zeit des Fachkräftemangels verändern?<br />
Welche Rolle spielen klassistische Strukturen im<br />
Arbeitsleben? Welche Ideen stecken hinter dem bedingungslosen<br />
Grundeinkommen?<br />
Zu diesen Themen werden wir Inputs von Expert*innen<br />
erhalten. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus anderen<br />
Arbeiter*innenjugendverbänden wollen wir diese diskutieren<br />
und Ideen entwickeln, wie wir als Teil der Bewegung<br />
verkrustete Struktur aufbrechen und ein gutes<br />
Arbeitsleben für alle gestalten können.<br />
27. - 29.10.<strong>2023</strong> in Salzhemmendorf: Im Herbst<br />
treffen wir uns im Weserbergland und erkunden die Region<br />
am Ith. Beim Wandern entlang der Ithklippen und<br />
durch die Teufelsküche wollen wir die Frage beantworten,<br />
wie wir naturfreundliche Sportangebote weiterentwickeln<br />
und besser vernetzen können.<br />
Anmeldung unter<br />
naturfreundejugend.de/go/<br />
vernetzungstreffen
Gruppen leiten<br />
Vorfreude.<br />
Vor jeder Aktivität frage ich<br />
mich... Wie wird die Gruppe<br />
sein? Was bringen sie mit? Wird alles funktionieren?<br />
Habe ich an alles gedacht?<br />
Aufregung.<br />
Es geht los… Kommen<br />
alle rechtzeitig? Bekommen<br />
wir unseren Zug? Haben sie auch alles<br />
dabei, was wir besprochen haben?<br />
Erleichterung.<br />
Die erste Aufregung<br />
legt sich... Die Anreise<br />
hat geklappt und alle sind angekommen. Wie wird<br />
die Woche verlaufen, wird alles klappen wie geplant?<br />
Begeisterung.<br />
Jetzt geht es richtig<br />
los… Eine Woche zusammen<br />
kochen, Ausflüge in die Natur, Workshops<br />
zu Klimagerechtigkeit und Abende am Lagerfeuer.<br />
Werden alle mit dem Programm zufrieden sein?<br />
Zufriedenheit.<br />
Alles hat geklappt…<br />
Jetzt heißt es Abschied<br />
nehmen. Bis zum nächsten Mal.
Warum bist du Teamer*in<br />
geworden?<br />
Hallo Pao, du bist jetzt seit einiger Zeit als Teamer*in bei uns unterwegs.<br />
Wie bist du dazu gekommen?<br />
Meine erste Berührung mit Jugendbegegnungen hatte ich, als ich zum Studieren aus<br />
dem Iran nach Italien gezogen bin. Damals nahm ich an einer Begegnung mit der<br />
Naturfreundejugend Internationale zum Thema digitaler Aktivismus teil. Das passte<br />
auch inhaltlich zu meinem Studium und ich wollte neue Erfahrungen sammeln<br />
und andere Menschen mit ähnlichen Interessen kennenlernen. Diese Aktivität hat<br />
mich nachhaltig beeindruckt, da sie mein erster Berührungspunkt mit non-formaler<br />
Bildung war. Es hat mich begeistert, wie dieser Ansatz junge Menschen wie mich<br />
inspirieren kann.<br />
Was kam danach?<br />
Ich war so inspiriert von dieser Begegnung, dass ich an mehreren weiteren teilnahm.<br />
Mein Wunsch, Teamer*in zu werden, kam erst später hinzu, als ich Mitglied bei der<br />
Naturfreundejugend in Italien (GIAN-GIO) wurde und mich dort engagierte. Gemeinsam<br />
mit anderen jungen Menschen haben wir dort zunächst kleine Veranstaltungen<br />
organisiert. Dabei merkte ich, dass mir das unglaublich viel Spaß macht. Ich wollte<br />
die Erfahrung, die ich machen durfte, an andere weitergeben, sie inspirieren und<br />
miteinander vernetzen.<br />
Was macht dir am meisten Spaß beim Teamen?<br />
Das ist ganz einfach zu beantworten: Verschiedene Menschen treffen und sich gemeinsam<br />
austauschen. Das Kennenlernen der unterschiedlichen Ansichten und die<br />
Diskussionen sind jedes Mal ein neuer Lernprozess.<br />
Gibt es ein Highlight, dass du mit uns teilen möchtest?<br />
Ich würde sagen, meine erste Aktivität als Teamer*in bei einem zweiwöchigen Workcamp<br />
in Italien. Ich war vorher total aufgeregt und wusste nicht, wie es werden wird.<br />
Doch dank eines Teams aus erfahrenen Teamer*innen hatte ich die Gelegenheit ganz<br />
viel zu lernen. Ich erhielt viel Unterstützung, was mich dazu ermutigte, meine eigene<br />
Jugendbegegnung zu organisieren.<br />
Gab es auch Herausforderungen?<br />
Ja, als ich meine erste eigene Begegnung organisierte, habe ich erst verstanden,<br />
wie die Organisation funktioniert und was ich noch alles beachten muss. Besonders<br />
die Finanzen haben mich am Anfang etwas verunsichert. Am Ende hat aber alles<br />
geklappt und ich war total erleichtert und glücklich.<br />
Was würdest du anderen jungen Menschen mitgeben, die Teamer*in werden<br />
möchten.<br />
Gebt niemals auf, auch wenn es mal schwierig wird, und scheut nicht davor euch<br />
Hilfe zu suchen oder um Rat zu fragen. Mein wichtigster Rat ist jedoch: Habt Spaß<br />
und genießt die Zeit.
Was ist eine Juleica?<br />
Die Jugendleiter*innen Card (Juleica) ist ein Ausweis, der offiziell bescheinigt,<br />
dass ihr Teamer*innen seid und Gruppen leiten könnt. Ihr erhaltet ihn nach einer<br />
abgeschlossenen Teamer*innenausbildung. Dabei lernt ihr viel darüber, wie<br />
Gruppen funktionieren und wie ihr Prozesse begleiten und Konflikte lösen könnt.<br />
Zusätzlich lernt ihr die rechtlichen Rahmenbedingungen, Spiele und Methoden<br />
kennen.<br />
Unsere Juleica-Schulungen<br />
Wir bieten bundesweit Basis- und Aufbauschulungen zur Juleica an. Dabei gibt<br />
es unterschiedliche Schwerpunkte, wie beispielsweise zu Nachhaltigkeit, Geschlechterrollen<br />
oder diskriminierungssensiblen Angeboten. Unsere zweimal<br />
jährlich stattfindenden internationalen Schulungen befähigen euch zudem, ganz<br />
zielgerichtet, internationale Begegnungen zu leiten. Nach einer Schulung könnt<br />
ihr eure Fähigkeiten direkt auf unseren Aktivitäten in Teams mit erfahrenen Teamer*innen<br />
ausprobieren.<br />
Alle Termine und weitere Informationen unter<br />
naturfreundejugend.de/go/teamen<br />
Impressum<br />
Herausgeberin: Kinder- und Jugendwerk<br />
der Naturfreunde - Verein zur Förderung<br />
der Naturfreundejugend Deutschlands e.V.<br />
Warschauer Straße 59a, 10243 Berlin<br />
Tel. : 0 30 / 29 77 32 70<br />
info@naturfreundejugend.de<br />
Redaktion: Anna Bomfleur, Sina Franz, Lina Mombauer,<br />
Dennis Melsa (V.i.s.d.P.)<br />
Layout: Nicole Jaecke, fija.de<br />
Fotos: Naturfreundejugend Deutschlands (S. 1, 4, 5, 6, 7,<br />
10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19), FARN (S. 2,3),<br />
Bárbara Marques (S. 8, 9 und 12), Juul Mous (S. 9, 13),<br />
Tansarmaa Bat-Erdene (S. 9), Paula Fischer (S. 12),<br />
Naturfreundejugend Österreich (S. 12, 13), Pao (S. 18)<br />
Druck: DCM Druck Center Meckenheim GmbH. Gedruckt auf 100 %<br />
Recyclingpapier, ausgezeichnet mit FSC und Blauer Umweltengel<br />
Diese Publikation entstand im Rahmen des Projektes "Naturefriends<br />
Houses - Hotspots of Democracy and Internationalism".<br />
Gefördert durch<br />
Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen<br />
Bundestages. Die Verantwortung für den Inhalt dieser<br />
Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.
HÖRT<br />
DIE<br />
SIGNALE<br />
für eine gerechte Zukunft<br />
podcast.naturfreundejugend.de