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49_Ausgabe Juli 2007

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Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />

liebe Leser,<br />

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum<br />

der 12. Monat des Jahres Dezember<br />

heißt? Eigentlich müsste sein Name ja<br />

Duodezember lauten, das jedenfalls wäre<br />

die korrekte Übertragung ins Lateinische.<br />

Andererseits ist es logisch, dass<br />

nach dem SEPTember (sieben) der<br />

OKTober (acht), der NO(N)vember<br />

(neun) und dem wiederum der DEZember<br />

(zehn) folgt. Nach dem alten römischen<br />

Kalender umfasste das Jahr ursprünglich<br />

nur 10 Monate. Zu verdanken<br />

haben wir den Sprachsalat dem alten <strong>Juli</strong>us<br />

Cäsar, der der Meinung war, dass die<br />

Nennung seines Namens im Jahreskreislauf<br />

unverzichtbar sei. Und da sein Nachfolger<br />

Augustus ihm in nichts nachstehen<br />

wollte, erklärt sich der Folgemonat von<br />

ganz allein. Die Weltgeschichte hat sich<br />

etliche Gedenktage in diesem Monat<br />

reserviert. Erinnert sei an dieser Stelle<br />

nur an den Frieden von Tilsit, der am 9.<br />

<strong>Juli</strong> vor 200 Jahren zwischen Napoleon I.<br />

und König Friedrich Wilhelm III. von<br />

Preußen geschlossen wurde und das<br />

Ende Preußens als europäische Großmacht<br />

besiegelte – wenn auch nur<br />

vorübergehend. Publizistisch gesehen<br />

rangieren die kommenden Wochen ganz<br />

weit unten auf der Beliebtheitsscala der<br />

schreibenden Zunft. Sie sind umgangssprachlich<br />

auch als "Sommerloch" bekannt<br />

und in Verruf. Jetzt bricht die Zeit<br />

an, da selbst der kleinste Anlass dem<br />

Prominenten zum Fallstrick oder dem<br />

Newcomer (neudeutsch für ‚Neuling im<br />

Geschäft’) zum Sprungbrett werden<br />

kann, schließlich wollen die Zeitungen<br />

und Fernsehsender was zu berichten<br />

haben. Die große Politik macht Urlaub,<br />

und so hält sich die Journaille an die<br />

Kleinen. StadtBILD hat das nicht nötig. In<br />

gewohnter Weise entführen Sie die<br />

Beiträge in die Gefilde interessanter und<br />

gut aufgearbeiteter Görlitzer Geschichte<br />

und Geschichten. Der bedeutende Publizist<br />

und Aphorist Karl Kraus ließ sich zur<br />

Rolle eines Vorwortes wie folgt vernehmen:…<br />

"es sollte dem Leser immer etwas<br />

sagen, aber niemals etwas verraten".<br />

Halten wir es für dieses Mal bezüglich der<br />

vorliegenden <strong>Ausgabe</strong> also mit Karl<br />

Kraus. Seien Sie versichert, dass Sie Interessantes<br />

und Wissenswertes erwartet,<br />

dass auch dem Humor wieder der gebührende<br />

Platz eingeräumt ist und dass auch<br />

alle wichtigen kulturellen Termine für die<br />

nächsten vier Wochen Ihres Abrufes<br />

harren. Viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr Andreas Neumann-Nochten<br />

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Einleitung<br />

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3


Straßen der Königinnen, der Königinnen<br />

Teil I<br />

Elisabeth, Königin von Preußen (1801-1873)<br />

Als um 1848 die Stadtmauern in Görlitz<br />

größtenteils abgetragen und die Gräben<br />

zugeschüttet und planiert worden waren,<br />

entstand eine breite Straße zwischen<br />

dem ebenfalls neu angelegten<br />

Marienplatz und der Weberstraße. Die<br />

Fahrbahnen verliefen an den Außenseiten.<br />

Der Mittelstreifen war von vier Baumreihen<br />

flankiert. Seit 1864 war hier jeden<br />

Donnerstag Wochenmarkt. Bald war die<br />

Straße von teils prächtigen Gebäuden<br />

gesäumt, darunter die Kommunalständische<br />

Bank und die Knaben–Bürgerschule<br />

(1875). Geschnitten wurde sie<br />

durch die Klosterstraße, deren südlicher<br />

Abschnitt seit 1871 nach dem neuen<br />

Ehrenbürger Bismarckstraße hieß. Die<br />

ebenfalls südwärts führende Straße zwischen<br />

Weberstraße und Promenade bekam<br />

den Namen des damaligen Königs-<br />

Friedrich-Wilhelm - Straße. Aber die neue<br />

Prachtstraße auf dem Gelände des alten<br />

Schießzwingers wurde nach der Königin<br />

benannt - Elisabethstraße. Die Friedrich-<br />

Wilhelm-Straße fiel schon 1945 den Umbenennern<br />

zum Opfer. Königsnamen galten<br />

als nicht mehr zeitgemäß, ja als reaktionär.<br />

Ab 1.12.1945 war das nun die<br />

Ferdinand-Lassalle-Straße, ab 1959 die<br />

Joliot-Curie-Straße. Erstaunlicherweise<br />

kam niemand auf die Idee, die nach der<br />

Ehefrau dieses unerwünschten Friedrich<br />

Wilhelm benannte Elisabethstraße mit<br />

einem neuen Namenspatron zu beden-<br />

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Leben<br />

wie<br />

Gott<br />

in<br />

Sachsen.<br />

4<br />

Titel


Die Elisabethstraße in Görlitz<br />

in Görlitz<br />

ken. Auch die Umbenennungswellen<br />

1933 und nach 1945 in vier DDR-Jahrzehnten<br />

und nach 1990 verschonten die<br />

Elisabethstraße. Vielleicht war Unkenntnis<br />

im Spiel, vielleicht auch ein Erschrecken<br />

darüber, daß Straßen und Plätze<br />

Elisabethstraße von Osten um 1900<br />

“AM GOLDENEN STRAUSS”<br />

Unser Service:<br />

fast nie nach Frauen benannt worden<br />

waren.<br />

Dabei gewann der Name gerade 1990<br />

eine gewisse Pikanterie. Eine katholisch<br />

getaufte bayrische Prinzessin heiratete<br />

den tiefgläubigen evangelischen Kronanzeige<br />

• gastronomische Betreuung<br />

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Titel 5


Straßen der Königinnen, der Königinnen<br />

Teil I<br />

prinzen Preußens. Nun siedelten sich hier<br />

die Bayrische Vereinsbank und die Hypobank<br />

unter weißblauen Firmenzeichen<br />

an. Die Schule nannte sich gar Elisabethschule,<br />

obwohl das nie offiziell wurde bei<br />

den vielen hausgemachten Bedenken im<br />

Rathaus.<br />

Elisabeth wurde am 13. November 1801<br />

in München geboren. Ihr Vater war der<br />

Kurfürst und spätere (ab 1806) König<br />

Maximilian I. Joseph. Er war Katholik, die<br />

Mutter Elisabeths Protestantin. So be-<br />

Elisabethstraße von Westen um 1900<br />

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6 Titel


Die Elisabethstraße in Görlitz<br />

in Görlitz<br />

kam die Prinzessin eine katholische Erziehung<br />

und eine angemessene Schulbildung.<br />

Sie zeigte sich besonders naturverbunden.<br />

1823 heiratete sie den preußischen<br />

Kronprinzen Friedrich Wilhelm,<br />

der 1840 als Friedrich Wilhelm IV. König<br />

werden sollte. Das Ehepaar lebte harmonisch<br />

in treuer Liebe zusammen, doch<br />

blieb die Ehe kinderlos. So wurde Wilhelm,<br />

der Bruder des Königs, zum Nachfolger<br />

bestimmt (seit 1861 König von<br />

Preußen, seit 1871 auch Deutscher Kaiser).<br />

Elisabeth trat 1830 zum evangelischen<br />

Glauben über. Sie galt als Schönheit,<br />

war zurückhaltend und kontaktscheu.<br />

Sie widmete sich sozialen Aufgaben,<br />

insbesondere Armenpflege und Kinderbetreuung.<br />

Gemeinsam mit dem König,<br />

der Görlitz besonders mochte, sah<br />

sie sich auf der Durchreise am 20. November<br />

1847 den neuen Neiße-Viadukt<br />

an. Am 16. März 1848 meldete der Görlitzer<br />

Anzeiger: "Am 14. d. Mts. ist die von<br />

Ihrer Majestät der Königin, unserer allergnädigsten<br />

Landesmutter, der hiesigen<br />

Bürgerschaft geschenkte Stadtfahne an<br />

den Magistrat eingegangen.<br />

König Friedrich Wilhelm IV.<br />

Der um unser Gemeinwesen so vielfach<br />

verdiente Stadtrat und Hauptmann der<br />

Bürgergarde Prüfer nahm bei seiner<br />

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Titel<br />

7


Straßen der Königinnen, der Königinnen<br />

Teil I<br />

in Berlin Gelegenheit, die diesfällige Bitte<br />

allerhöchstens Ortes vorzutragen, und<br />

fand sofort gnädiges Gehör....Die Panierseite<br />

enthält in der Mitte das volle Stadtwappen<br />

in Gold und Silber und die Farben<br />

in Seide nebst Steinen... Die Spitze<br />

enthält die Jahreszahl 1848."<br />

Schwere Belastungen für die Königin<br />

brachten die Revolutionsereignisse<br />

1848/18<strong>49</strong>, durch die das monarchische<br />

System in Bedrängnis geriet, und die<br />

psychische Erkrankung des Königs seit<br />

Schule Elisabethstraße um 2000<br />

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Sie wären der Erste, der nicht mit uns zufrieden ist !<br />

8 Titel


Die Elisabethstraße in Görlitz<br />

in Görlitz<br />

1857, die ihn regierungsunfähig machte,<br />

Elisabeth blieb aufopferungsvoll an seiner<br />

Seite; er starb 1861. Zwei ihrer<br />

Schwestern wurden sächsische Königinnen.<br />

Ihre Schwester Sophie, Mutter des<br />

Kaisers Franz Joseph, nahm am Hof in<br />

Wien eine führende Rolle ein. Die 13<br />

Jahre, die Elisabeth ihren Mann überlebte,<br />

verbrachte sie in Sanssouci und Berlin-Charlottenburg.<br />

Sie starb am 14. Dezember<br />

1873 in Dresden bei ihrer<br />

Schwester Amalie, Witwe von König Johann.<br />

Die Särge von Friedrich Wilhelm IV.<br />

und Elisabeth findet man im Gruftgewölbe<br />

unter dem Altar der Friedenskirche<br />

von Sanssouci. Die königliche<br />

Straße in Görlitz aber, die Elisabethstraße,<br />

deren Namen fünf politische Systeme<br />

unbeschadet überstanden hat, sie<br />

kündet von einem widersprüchlichen<br />

Frauenschicksal zwischen Romantik und<br />

Industrialisierung, zwischen den Konfessionen<br />

und den deutschen Teilstaaten,<br />

zwischen Beharrung und Aufbruch.<br />

Karin Feuerstein-Praßer schildert ihr Leben<br />

in dem Buch "Die preußischen Königinnen"<br />

(Verlag Friedrich Pustet 2000).<br />

Elisabeth, Königin von Preußen,<br />

als Witwe, nach 1861<br />

Es wird Zeit, daß sich der Name dieser<br />

Straße für die Görlitzer von heute mit<br />

Leben erfüllt.<br />

Dr. Ernst Kretzschmar<br />

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Titel 9


"Haferlokomotiven" und "Funkenkutschen"<br />

und "Fun<br />

Franz war von Anfang an dabei. In seiner<br />

Uniform mit Schirmmütze und Umhängetasche<br />

konnte er sich als dienstältester<br />

Schaffner der hiesigen Straßenbahn<br />

durchaus sehen lassen. Beim Sonntagsspaziergang<br />

nach Biesnitz erzählte er<br />

gern seinen fünf Kindern, wie es 1882<br />

mit der Straßenbahn in Görlitz angefangen<br />

hatte. Auch jetzt, nach 15 Jahren,<br />

sah er noch deutlich vor sich, wie sie am<br />

Umspannen des Zugpferdes am Bahnhof um 1890<br />

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10 Jubiläum


125 Jahre Jahre Straßenbahn Straßenbahn in Görlitz<br />

in<br />

25. Mai 1882 ihre zwei Pferdebahnwagen<br />

mit den 30 Ehrengästen zu einer fröhlichen<br />

Fahrt mitten durch die Stadt in<br />

Gang gesetzt hatten. Bauarbeiter an der<br />

Berliner Straße hatten sie mit einem<br />

donnernden Hurra begrüßt, und von einem<br />

Balkon aus hatte ihnen sogar ein<br />

weißhaariger Kriegsveteran von 1813 mit<br />

einem mächtigen Humpen zugeprostet.<br />

Eine ganze Meute Schuljungen war mit<br />

den Pferden um die Wette gelaufen, der<br />

Kutscher hatte ihnen manches Mal lachend<br />

mit der Peitsche drohen müssen.<br />

Und dann erst der 26. Mai! "Morgens mit<br />

dem Glockenschlag sechs wurde der Betrieb<br />

der hiesigen Straßen-Eisenbahn eröffnet",<br />

hatte die Zeitung geschrieben.<br />

Bis mittags hatte man zwischen Nikolaigraben,<br />

Kaisertrutz, Postplatz und Bahnhof<br />

2000 Fahrgäste gezählt. Viermal war<br />

ein Wagen aus den Gleisen gesprungen.<br />

Als der erste volle Fahrtag abends neun<br />

Uhr beendet gewesen war, hatten sie<br />

stolz ihre braven Pferde zum Stall gebracht.<br />

Alle zehn Minuten war ein Wagen<br />

mit zwei Pferden gefahren, zehn Pfennige<br />

hatte Schaffner Franz von jedem<br />

Fahrgast kassiert. Vom Bahnhofe aus<br />

hatten die 14 Sitzplätze und auch die<br />

Stehplätze an diesem Markttag überhaupt<br />

nicht ausgereicht. Bestimmt hatten<br />

die Bauern daheim erzählen wollen,<br />

daß sie das gefährliche neumodische<br />

Fahrzeug ausprobiert hätten. Manche<br />

Leute hatten geschimpft, weil die Haltestellen<br />

nicht markiert gewesen waren.<br />

Einer hatte im Anzeiger ein paar Versel<br />

der Unzufriedenen abdrucken lassen:<br />

"Das ist vom Untermarkt der Teil, dem<br />

Stiefkind unsrer Stadt, dem nie jetzt<br />

etwas wird zum Heil, was Vorteil für ihn<br />

hat. Selbst nicht einmal die Pferdebahn<br />

hält es der Müh´für wert, sich dieser<br />

Gegend nur zu nah´n, wo mancher auch<br />

gern fährt. So gebt euch in Zufriedenheit,<br />

raucht dazu euren Knaster, denn hab´n<br />

wir auch nicht Pferdebahn, so doch das<br />

schlechteste Pflaster." Aber ein schöner<br />

Tag war´s doch gewesen, fand Franz<br />

noch nach so vielen Jahren.<br />

Mit 14 Mann hatten sie unter dem ausgedienten<br />

Rittmeister Nikolai angefangen.<br />

10 leichte Wagen mit je 14 Sitzplätzen<br />

und einen Holzfachwerkschuppen<br />

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Jubiläum<br />

11


"Haferlokomotiven" und "Funkenkutschen"<br />

und "Fun<br />

Pferdebahn auf dem Untermarkt um 1895<br />

zwischen Rothenburger Straße und Hotherstraße<br />

hatte der Berliner Unternehmer<br />

Moritz Goldstein angeschafft. Die 42<br />

Pferde hatten ihren Stall beim Gasthof<br />

"Zur Sonne" beim Kaisertrutz bekommen.<br />

Für Goldstein hatte es etwas abwerfen<br />

sollen. Schon am 1. Dezember<br />

hatte er das Zahlkastensystem und teilweise<br />

einen einspännigen Betrieb eingeführt,<br />

um Leute und Pferde einzuspa-<br />

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12<br />

Jubiläum


125 Jahre Jahre Straßenbahn Straßenbahn in Görlitz<br />

in<br />

ren. Auch Franz hatte gebangt, daß er<br />

gehen müßte.<br />

Dann war es wieder besser geworden.<br />

Im Juni 1882 war die neue Linie Kaisertrutz<br />

– Blockhaus – Bahnhof dazugekommen,<br />

ab Mai 1883 die Linie zwischen<br />

Untermarkt und Bahnhof. Dafür war die<br />

steile Abfahrt zwischen Nikolaigraben<br />

und Jägerkaserne weggefallen. 1889<br />

hatten die Straßenbahner das neue<br />

Grundstück Bahnhofstraße 29 bezogen.<br />

1890 war die Stadt um eine Sehenswürdigkeit<br />

reicher geworden, die Ringbahn<br />

nämlich. Die Strecke Kaisertrutz – Blockhaus<br />

– Bahnhof war über Salomonstraße,<br />

Leipziger Straße und Bautzener Straße<br />

weitergeführt worden. Nur die Eisenbahn<br />

hatte nichts davon wissen wollen,<br />

daß die Straßenbahn die Eisenbahnstrecken<br />

unterquert und auch die Südstadt<br />

befährt. 1896 hatte die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft<br />

(AEG) dem Herrn<br />

Goldstein die Straßenbahn in Görlitz abgekauft.<br />

Und nun, am 1. Dezember 1897, stand<br />

Schaffner Franz auf dem Untermarkt<br />

unter den Pilzläuben und wartete wieder<br />

einmal auf Ehrengäste. Diesmal war die<br />

elektrische Straßenbahn einzuweihen.<br />

Eine Gruppe von Herren mit feierlichen<br />

Zylinderhüten, an der Spitze Oberbürgermeister<br />

Büchtemann mit grauem<br />

Vollbart, kam aus dem Rathaus und stieg<br />

ein. Eine Viertelstunde vor 12 Uhr mittags<br />

setzte sich der mit Girlanden und<br />

Fahnen geschmückte Motorwagen in Bewegung.<br />

11 Kilometer Fahrstrecke waren<br />

vorgesehen, kreuz und quer durch die<br />

Stadt mit ihren mittlerweile fast 80 000<br />

Einwohnern. Ab und zu mußten die vornehmen<br />

Herrschaften in einen anderen<br />

Wagen umsteigen. Zum Bahnhof ging es<br />

und zum Blockhaus, die Ringbahn entlang,<br />

dann zur Rauschwalder Straße,<br />

zum Demianiplatz und über die Neiße.<br />

Am Bahnhof stiegen die Herren aus,<br />

denn im Hotel "Stadt Dresden" ging der<br />

offizielle Teil weiter mit dem erwarteten<br />

Festessen und passenden Trinksprüchen.<br />

Ratternd fuhr die leere Bahn zum Depot.<br />

Schaffner Franz schloß die Perrontür,<br />

zwirbelte zufrieden seine Schnurrbartspitzen<br />

hoch und setzte sich auf die<br />

“Und zum Feste werden Sie bei uns verwöhnt aufs Beste!”<br />

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Jubiläum<br />

13


"Haferlokomotiven" und "Funkenkutschen"<br />

und "Fun<br />

Bank. Mit etwas Wehmut dachte er an die<br />

Pferde, die nun ausgedient hatten. Als<br />

"Haferlokomotiven" hatte man sie verspottet,<br />

manchmal hatten sie die Straßensteigungen<br />

kaum geschafft, im Winter<br />

waren sie auf den vereisten Straßen<br />

Elektrische Straßenbahn vor dem Bahnhof um 1905<br />

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14 Jubiläum


125 Jahre Jahre Straßenbahn Straßenbahn in Görlitz<br />

in<br />

übel gestürtzt, aber irgendwie gemütlich<br />

war´s mit ihnen doch gewesen. Die neue<br />

"Elektrische" fuhr schneller, zugegeben,<br />

aber auch lauter, und ab und zu mußte<br />

man aussteigen, weil die Stange mit dem<br />

Stromabnehmer von der Oberleitung gesprungen<br />

war. Sogar einen passenden<br />

Namen hatten sich die Görlitzer schon<br />

ausgedacht – die "Funkenkutsche". Bestimmt<br />

würden ihm seine Stammgäste<br />

auch jetzt die Treue halten – das freundliche<br />

Dienstmädchen Friederike von<br />

Frau Kommerzienrat am Mühlweg, der<br />

stocksteife Oberst a. D. von der Moltkestraße,<br />

der stramme Feldwebel der<br />

"Neunzehner", die dralle Bauersfrau aus<br />

Kodersdorf mit ihren Einkaufskörben und<br />

Emil, der sommersprossige Gymnasiast,<br />

dem er schon manchmal morgens das<br />

auswendig gelernte Gedicht hatte abhören<br />

müssen. Arbeiter fuhren kaum<br />

mit, sie mußten ihre paar Groschen<br />

einteilen und zum Betrieb laufen. Schaffner<br />

Franz war gespannt auf die folgenden<br />

Jahre. Eine neue Linie zur Landeskrone<br />

war in Aussicht. Görlitz wuchs zusehends.<br />

Ohne "Funkenkutsche" war da<br />

Straßenbahn nach Moys, um 1900<br />

wirklich nichts mehr zu machen.<br />

Dr. Ernst Kretzschmar<br />

(Geschichten aus Alt–Görlitz, 1983)<br />

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Jubiläum<br />

15


Das Robert–Oettel–Denkmal<br />

Die erfreulichen Aufbauarbeiten am<br />

Weinberghaus locken wieder Spaziergänger<br />

in diese Gegend. Riskieren sie<br />

eine Runde mit der Oldtimer–Eisenbahn,<br />

so fahren sie auch am Robert–Oettel–<br />

Denkmal vorüber. Es erinnert an den<br />

Görlitzer Kaufmann, Stadtverordneten<br />

und Hühnerzüchter vom Untermarkt.<br />

Kurz vor der Denkmalweihe am 15. Juni<br />

1901 beschrieb der "Neue Görlitzer Anzeiger"<br />

vom 12. Juni die Denkmalanlage:<br />

“Die Ausführung des Denkmals rührt von<br />

Herrn Bildhauer Schnauder–Dresden her.<br />

Robert-Oettel-Denkmal beim Weinberghaus um 1905<br />

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Görlitz<br />

16 Geschichte


Nahe beim beim Weinberghaus Weinberghaus<br />

Görlitz<br />

her. Natur und Gebilde aus Künstlerhand<br />

vereinigen sich in diesem Monument in<br />

glücklichster Weise. Um das gemauerte<br />

Denkmal beim Weinberghaus um 2005<br />

Fundament des Denkmals... lagert eine<br />

Gruppe von Steinen in natürlichen Formen.<br />

Anpflanzungen geben einen reizvollen<br />

Schmuck dazu. Auf dem Fundament<br />

erheben sich zunächst zwei stattliche<br />

Blöcke - wie das ganze Steinmaterial<br />

aus bestem Meißener Granit - , in welche<br />

zwei prächtig ausgeführte Bronzereliefs<br />

eingelegt sind. In den Reliefbildern<br />

sind Geflügelgruppen–je eine Gruppe<br />

Land–und Wassergeflügel–zur Darstellung<br />

gebracht. In der Höhe von ca. drei<br />

Metern ragt sodann ein mächtiger Granitblock<br />

empor, der sich in seiner natürlichen<br />

Gestalt eigenartig schön und wirkungsvoll<br />

präsentieren dürfte. Dieser<br />

Stein trägt das Bronze–Relief–Bild Robert<br />

Oettels in charakteristischer Ausführung.<br />

Eine Inschrift lautet: "Robert Oettel –<br />

1798-1884". Auf einem kleinen, am Fuße<br />

des Granitblockes lagernden Steine liest<br />

man den Zusatz zu obiger Inschrift:<br />

"Begründer der deutschen Rasse– Geflügelzucht".<br />

In die Rückseite des großen<br />

Blocks sind die Worte eingemeißelt: "Gewidmet<br />

vom Hühnerologischen Verein<br />

Görlitz und den Geflügelzuchtvereinen<br />

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Geschichte<br />

17


Das Robert–Oettel–Denkmal<br />

Deutschlands und Österreichs". Recht<br />

originell dürfte noch die Wirkung einer<br />

weiteren Einzelheit des Denkmals sein,<br />

die sich in Form einer bronzenen Tierfigur,<br />

eines Hahns, auf einem seitlichen<br />

Vorsprung des großen Granitblockes<br />

zeigt. Der Eindruck des Denkmals, welches<br />

einen überaus günstigen, landschaftlich<br />

reizvollen Standort gefunden<br />

hat, wird sich jedenfalls als ganz eigenartig<br />

erweisen.”<br />

(Übrigens kamen ein Jahr nach der<br />

Einweihung des Oettel–Denkmals, also<br />

1902, weitere Werke des Bildhauers R.<br />

Schnauder, Dresden, nach Görlitz. Es<br />

waren die Reliefs an der Frontseite der<br />

"Ruhmeshalle", benannt "Schrecken des<br />

Krieges", "Segnungen des Friedens"<br />

"Nord- und Süddeutschland huldigen der<br />

Germania", und die Viktoria über dem<br />

Giebel (alle heute noch sichtbar), in der<br />

Ehrenhalle die Marmorbüsten der Sachsenkönige<br />

Johann und Albert (nach 1945<br />

vernichtet).<br />

Im 19. Jahrhundert zählte Oettel zu den<br />

bekanntesten Persönlichkeiten in Görlitz.<br />

Porträt Robert Oettel um 1860<br />

Geboren wurde er am 23. November<br />

1798 als Sohn des Kaufmanns Carl Gotthelf<br />

Oettel, Untermarkt 2. Nach der<br />

Kaufmannslehre in Dresden und der<br />

Tätigkeit als Französisch–Korrespondent<br />

eines Handelshauses in Frankfurt/Main<br />

übernahm er gemeinsam mit dem Bruder<br />

Emil nach dem Tod des Vaters 1840 die<br />

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18 Geschichte


Nahe beim beim Weinberghaus Weinberghaus<br />

Görlitz<br />

Leitung des Geschäfts in Görlitz. Aus der<br />

1824 in Frankfurt mit Katharina Anna<br />

Mertz geschlossenen Ehe gingen sechs<br />

Robert Oettel mit seinen Zuchthühnern,<br />

Zeichnung von Günter Hain um 1990<br />

Kinder hervor. Die älteste Tochter heiratete<br />

1846 den bekannten Spediteur<br />

Hermann Kienitz in Görlitz. Eine Gedenktafel<br />

am Hause Untermarkt 2, angebracht<br />

1952, erinnert an Robert Oettel<br />

und seine Familie. Getragen vom Vertrauen<br />

der Mitbürger, war er 44 Jahre<br />

lang Stadtverordneter in Görlitz, ein seltener<br />

Rekord eines Ehrenamtes. In ganz<br />

Europa bekannt wurde Robert Oettel als<br />

Begründer der deutschen Rassegeflügelzucht.<br />

In der Festschrift zur Robert–<br />

Oettel–Feier in der Görlitzer Stadthalle<br />

1952 lesen wir: "Begabt und erfüllt mit<br />

hervorragenden Sprachkenntnissen, einem<br />

aufgeweckten und strebsamen<br />

Geist, einem bedeutenden Organisationstalent,<br />

einer sehr gesellschaftlichen<br />

und frohen Natur, war Oettel, dem darüber<br />

hinaus ein besonders liebenswürdiger,<br />

ehrlicher und in jeder Hinsicht uneigennütziger<br />

Charakter eigen war, in<br />

seiner Vaterstadt und weit über deren<br />

Grenzen hinaus alsbald allgemein verehrt<br />

und geschätzt".<br />

Mit 17 Gleichgesinnten gründete er am<br />

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1. Juni 1. Juni<br />

1976 Jahre<br />

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Geschichte<br />

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19


Das Robert–Oettel–Denkmal<br />

18. Oktober 1852 in Görlitz den "Hühnerologischen<br />

Verein" nach dem Motto<br />

"Züchte rein und züchte echt!". Seine<br />

erste Zuchtanstalt hatte er am Fischmarkt,<br />

dann in dem 1844 erworbenen<br />

Grundstück Jakobstraße 11. Eine Ausstellung<br />

am 12. Oktober 1854 zeigte die<br />

ersten Zuchterfolge. Bereits 1858 hatte<br />

der Verein 1245 Mitglieder, darunter<br />

1037 Auswärtige aus Deutschland, Österreich,<br />

Holland, Rußland, England,<br />

Frankreich, Spanien und Amerika. Bald<br />

organisierten sich neue Vereine im Rahmen<br />

der deutschen Teilstaaten; Ende des<br />

19. Jahrhunderts waren das über 600.<br />

Staatliche Zucht– und Versuchsanstalten<br />

wurden gefordert, um die Forschung mit<br />

öffentlichen Mitteln zu sichern. Aus dem<br />

Ausland wurden neue Rassen eingeführt<br />

und Bruteier versandt. 1857 begründete<br />

Oettel die "Hühnerologischen Monatsblätter",<br />

bald entstanden anderswo weitere<br />

Fachzeitschriften, erschienen in der<br />

Tagespresse volkstümliche Beiträge.<br />

Oettel wurde Mitglied ausländischer Gesellschaften,<br />

darunter in Paris und Moskau.<br />

Sein Standardwerk "Hühner– oder<br />

Oettel-Denkmal (Rückseite) um 2005<br />

Geflügelhof" erlebte damals mehrere<br />

Auflagen. Als Preisrichter war er bei Geflügelausstellungen<br />

in ganz Deutschland<br />

geschätzt. In Görlitz waren auch die<br />

originellen Vereinsfeste beliebt. 32 Jahre<br />

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20 Geschichte


Nahe beim beim Weinberghaus Weinberghaus<br />

Görlitz<br />

lang war Robert Oettel Vereinsvorsitzender.<br />

Nachdem der hochbetagte am 14.<br />

März 1884 gestorben war, übernahm<br />

sein Enkel August Kienitz für 30 Jahre die<br />

Leitung des Vereins.<br />

Die Bronzetafeln und der Hahn vom<br />

Oettel–Denkmal fielen 1942 (wie zahlreiche<br />

Glocken und Denkmalfiguren) der<br />

Rüstungswirtschaft zum Opfer. Zur 100–<br />

Jahr–Feier des Görlitzer Vereins 1952<br />

konnten mit Unterstützung westdeutscher<br />

Züchtervereine die fehlenden Tafeln<br />

und auch der "Bergische Kräherhahn"<br />

wiederbeschafft werden. Damals<br />

empfand man das als hoffnungsvolles<br />

Zeichen gesamtdeutscher Annäherung,<br />

die trotz des "Kalten Krieges" noch möglich<br />

schien. Nun erinnert uns das Oettel–Denkmal<br />

an Sachverstand, Pioniergeist<br />

und Weltoffenheit<br />

früherer<br />

Görlitzer Generationen.<br />

So<br />

wurde die Stadt<br />

weithin bekannt<br />

und erntete verdiente<br />

Anerkennung.<br />

Dr. Ernst<br />

Kretzschmar<br />

Der Hahn von Oettel-Denkmal (vorn links) neben der<br />

Muschelminna vor dem Abtransport 1942<br />

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Geschichte<br />

21


Die Frauenkirche<br />

Das waren die Erholungsstunden des<br />

vermögenden alten Görlitzers, der mitten<br />

in den engbegrenzten Straßen der<br />

alten Stadt seinen Geschäften nachgehen<br />

mußte, eine Erholung weit, wie man<br />

damals fühlte, vor den Toren, in der reinen<br />

Luft der freien Natur, eine Vorahnung<br />

von Schrebergärten und Wochenend.<br />

Und wie herrlich baut sich über dem allen<br />

der alte gotische Chor mit seinen hohen,<br />

maßwerkgeschmückten Fenstern auf, an<br />

den sich die zweigeschossige Sakristei<br />

mit ihren zarten Formen anschmiegt,<br />

und die zweijochige Verlängerung des<br />

Mittelschiffes zum Chor, die wie das<br />

ganze Langhaus schlichte Strebepfeiler<br />

mit wirkungsvollen Kreuzblumen schmücken.<br />

Der reizvolle Anblick wird noch<br />

durch die auf ausgekragten Steinschwellen<br />

ruhenden Steinluken mit Giebeln an<br />

der Ost- und Südseite eindrucksvoll erhöht.<br />

Friedrich von Biberstein konnte kaum<br />

ahnen, was aus seiner Sühnekapelle die<br />

opferbereite Hingebung an das<br />

Heiligtum ,,Unsrer lieben Frau" machen<br />

Orgelbühne<br />

würde. Aus der Kapelle ward eine Kirche,<br />

die bereits die späte Gotik äußerlich und<br />

innerlich zu einem Bau ausgestaltete, der<br />

in der Form seiner Säulen an die Petersanzeige<br />

22<br />

Serie


Teil II<br />

II<br />

kirche erinnert, und mit seiner nicht<br />

überwältigenden Größe doch im ganzen<br />

wie im einzelnen einen feierlichen Eindruck<br />

auslöst, der durch die treu gehüteten<br />

Reste alter Baukunst und Steinbildhauerei<br />

noch gehoben wird.<br />

Frauenkirche um 1935<br />

Läßt auch das brandende Leben des<br />

Verkehrs, das sich an seiner geweihten<br />

Pforte bricht, nicht diejenige stille Versenkung<br />

in den Geist entschwundener<br />

Zeiten zu, wie ihn der alte Friedhof, der<br />

mit feierlicher Stille das schöne Portal<br />

umgab, einst noch steigerte, so stehen<br />

wir doch auch heute staunend vor der<br />

eigenartigen Wirkung der Westfront, die<br />

das gedoppelte Tor mit dem in englischem<br />

Geschmacke der Zeit darüber sich<br />

öffnenden monumentalen Fenster ausübt.<br />

Umrahmt von den wuchtigen Unterbauten<br />

des dem Mittelschiffe in wechselndem<br />

Aufbau vorgelagerten Westturmes<br />

fesselt das reich ausgestattete,<br />

von einem flachen, eindrucksvollen Bogen<br />

überspannte Doppelportal den Blick.<br />

Drei Fialen flankieren den Oberbau beider<br />

Türen mit dem ,,Frauenschuh" und<br />

den Wimpergen, die den Bekrönungen<br />

des Rats- und des eigentlichen Chorgestühls<br />

aus der Dreifaltigkeitskirche, besonders<br />

des ersteren, fast wie ein Ei dem<br />

andern bis in Einzelformen gleichen– hier<br />

Sandstein, dort Holz. Selbst die im obersten<br />

Teile des Schaftes geknickten Säulen,<br />

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Serie<br />

23


Die Frauenkirche<br />

eigentlich ein Widerspruch gegenüber<br />

dem Tragedienst der Säule, sind merkwürdigerweise<br />

beiden gemeinsam. Und<br />

die kleinen, reizvollen Engelchen, die die<br />

Seiten der Türöffnung beleben, finden<br />

wir in ganz ähnlicher Weise in der Bekrönung<br />

der gotischen Türe des Magistratssitzungssaales<br />

wie an dem Votivbilde<br />

vom Obermarkt von 1513 wieder.<br />

Zwischen den Wimpergen steht, durch<br />

die mittlere Fiale geteilt, eine Verkündigungsgruppe<br />

auf zwei Konsolen, die<br />

aufs engste mit denen des Nikolaus und<br />

der Katharina am Südportale der Nikolaikirche<br />

von 1519 verwandt sind, und mit<br />

ganz gleichen Baldachinen Maria, die am<br />

Betpulte dem verkündenden Engel Gabriel<br />

den Rücken dreht, wendet, erschreckt<br />

und ergriffen von der Erscheinung,<br />

den Kopf nach ihm hin, eine Verkündigung,<br />

die in ihrem Entwurfe völlig<br />

verschieden ist von der an der Annakapelle<br />

von 1512. Der derbe Humor der<br />

Zeit hat in den Zwickeln der Archivolten,<br />

die mit Krabben geschmückt sind, über<br />

beiden Türen und am flachen Bogen<br />

Hundegruppen dargestellt, die zu allerhand<br />

Deutungen der Absicht des Stein-<br />

metzen Veranlassung gaben.<br />

Ein Blick in das Innere der Kirche zeigt<br />

uns auf den Säulen des Triumphbogens<br />

weitere Steinmetzarbeiten, nämlich<br />

mehrere Köpfe: eines Mannes, des Moses,<br />

eines Narren und eines plärrenden<br />

Mönches, neben andern. An der linken<br />

Wand eine von der Obersakristei aus<br />

vorgeschobene prächtige Kanzel. ganz<br />

besonders aber fesselt das Auge das in<br />

feiner, durchbrochener Arbeit geschaffene<br />

Brüstungsgeländer der Orgelbühne,<br />

die sich auf einen Mittelpfeiler zwischen<br />

zwei gotischen Bogen stützt, entsprechend<br />

dem doppelten Portal.<br />

An diesem Mittelpfeiler steht auf einem<br />

Kragstein in halber Lebensgröße Maria<br />

mit dem Christuskinde, die Schutzheilige<br />

der Kirche, ,,Unsre liebe Frau", den Blick<br />

nach dem Chorraum gerichtet, eine Figur<br />

aus Stein, die nicht empfindet, daß die<br />

heutigen Andächtigen von ihr abgewendet<br />

ein andrer Inhalt des Gottesdienstes<br />

eint, wie zur Stunde ihrer Schöpfung von<br />

Görlitzer Meisterhand.<br />

Quelle: Ludwig Feyerabend: Alt–Görlitz<br />

einst und jetzt, 1927/28<br />

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24<br />

Serie


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil III<br />

Nach diesem kurzen und sicherlich sehr<br />

unvollständigen Einblick in die geisteswissenschaftlichen<br />

Auswirkungen Böhmescher<br />

Gedanken unter den europäischen<br />

Denkern soll ein Blick in manche<br />

Dichterwerkstatt zeigen, wie die Gedanken<br />

des Görlitzer Philosophen auch in<br />

der Literatur Fuß fassten.<br />

Nahezu zahllos sind die dichterischen<br />

Werke, in denen Jakob Böhmes Gedanken<br />

aufgegriffen wurden – von Goethes<br />

„Faust“ bis hin zum Kinderbuch einer<br />

Görlitzer Schriftstellerin. Ein weites Feld!<br />

In Jacob Böhmes „De signatura rerum“<br />

(1622) stehen die Worte: „Eine Lilie blühet<br />

über Berg und Tal in allen Enden der<br />

Erde. Wer da suchet, der findet.“ Seither<br />

ist dieser Satz zum Symbol für das innerste<br />

Anliegen des Görlitzer Schusterphilosophen<br />

geworden – häufig zeichnerisch<br />

interpretiert, so auch auf der Gedenktafel<br />

an Böhmes erstem Wohnhaus<br />

in der früheren Prager Straße am östlichen<br />

Ufer der Neiße: Eine Hand reicht<br />

aus den Wolken heraus einen Lilienstengel<br />

mit drei aufbrechenden Blütenkelchen<br />

– Symbol für das Lilienzeitalter,<br />

das sich Böhme und andere Dichter und<br />

Denker erträumten.<br />

Einer von ihnen, in ähnlicher Weise Suchender<br />

wie Böhme, war der Engländer<br />

John Milton (1608 – 1674). In seinen beiden<br />

Dichtungen vom verlorenen und<br />

vom wiedergefundenen Paradies („Paradise<br />

lost“, entstanden 1667, und „Paradise<br />

regained“ von 1671) spiegeln sich<br />

nicht nur einmal Gedanken des Görlitzer<br />

Schuhmachers wider.<br />

Der aus Schlesien stammende Christian<br />

Knorr von Rosenroth (1635 – 1689), als<br />

Hofrat des Pfalzgrafen Christian August<br />

im oberfränkischen Sulzbach tätig, wegen<br />

mancher Verdienste vom Kaiser in<br />

den Adelsstand erhoben, wusste sich als<br />

Alchimist, Forscher und Dichter dem<br />

Werk des Görlitzers auf vielfache Weise<br />

verbunden. Sein Kirchenlied „Morgenglanz<br />

der Ewigkeit...“ fußt zwar ursprünglich<br />

auf Versen von Martin Opitz, wurde<br />

aber von dem pfalzgräflichen Hofrat<br />

inhaltlich wie sprachlich am Gedankengut<br />

Böhmes neu ausgerichtet. Es findet<br />

sich auch im derzeitigen Evangelischen<br />

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25


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil III<br />

Als bedeutender Verehrer des Görlitzer<br />

Denkers gilt Johannes Scheffler (1624 –<br />

1677), der in Amsterdam die Bekanntschaft<br />

des ersten Böhmebiographen, Abraham<br />

von Franckenberg, machte und<br />

dadurch die Gedankenwelt Böhmes entdeckte.<br />

Er fühlte sich fasziniert von dessen<br />

Überlegungen zur Göttlichkeit des<br />

Menschen. Nachdem er sein Amt als<br />

Leibarzt des Fürsten von Oels nieder-<br />

Jacob Böhmes "De signatura rerum" (1622)<br />

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26 Serie


an der der Wiege Wiege literarischer literarischer<br />

Werke<br />

Erstes Grabkreuz von Jacob Böhme<br />

gelegt hatte, konvertierte er zum katholischen<br />

Glauben und nannte sich fortan<br />

Angelus Silesius, soviel bedeutend wie<br />

„Schlesischer Engel“. In seiner Dichtung<br />

„Der Cherubinische Wandersmann“ würdigt<br />

er den verehrten Meister aus der<br />

Neißestadt mit den Versen: „Im Wasser<br />

lebt der Fisch, die Pflanze in der Erden, /<br />

der Vogel in der Luft, die Sonn' am Firmament.<br />

/ Der Salamander muss am<br />

Feu'r erhalten werden, und Gottes Herz<br />

ist Böhmes Element.“ Dass sich dieser<br />

Johannes Scheffler später zu einem der<br />

schärfsten Aktivisten der Gegenreformation<br />

in Schlesien entwickelte, steht<br />

auf einem andern Blatt.<br />

Einer Funken sprühenden Flamme in seiner<br />

Begeisterung für Böhme glich der<br />

Breslauer Musenjünger Quirinius Kuhlmann<br />

(1651 – 1689), einer der glühendsten<br />

Barockdichter, wortgewaltig und<br />

von geradezu überschwellender Poesie<br />

in der Wahl der sprachlichen Bilder. Er<br />

erstrebte in seinem rauschhaften Höhenflug<br />

allen Ernstes den untauglichen<br />

Versuch einer Generalreformation der<br />

gesamten Welt, um das erträumte Lilienzeitalter<br />

aufblühen zu lassen. Kuhlmann<br />

forderte selbst den Sultan im fernen<br />

Konstantinopel zur Bekehrung im Sinne<br />

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Serie<br />

27


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil III<br />

Böhmes auf und hoffte, mit Hilfe der<br />

orthodoxen Geistlichkeit im Zarenreich<br />

eine Jesusmonarchie verwirklichen zu<br />

können. Zu diesem Zweck hatte er seine<br />

Gedanken voller wortreichem Pathos in<br />

seinem Buch „Der neubegeisterte Böhme“<br />

gebündelt. Aber man sah in ihm<br />

alles andere als einen Weltverbesser, für<br />

den er sich hielt. Vielmehr fand er am 4.<br />

Oktober 1689 als Ketzer und unbequemer,<br />

querulanter Unruhestifter ein dramatisches<br />

Ende auf dem Scheiterhaufen<br />

in Moskau.<br />

Mehr als ein Jahrhundert später sahen<br />

die Dichter der Romantik in Jakob Böhme<br />

einen ihrer Ahnherren. In dem Romanfragment<br />

„Heinrich von Ofterdingen“,<br />

dem bedeutendsten Werk des Friedrich<br />

von Hardenberg (1772 - 1801), der sich<br />

Novalis nannte, wird von der „Blauen<br />

Blume“ geredet. Gewiss nicht zufällig<br />

wurde sie wie die „Weiße Lilie“ des<br />

Görlitzer Denkers zum symbolträchtigen<br />

Zeichen einer ganzen literarischen Epoche.<br />

Bei Friedrich von Schlegel (1772 –<br />

1829), dem Begründer der Frühromantik,<br />

und Ludwig Tieck (1773 – 1853) gibt<br />

es Hinweise darauf, dass Böhme der<br />

Philosoph der Romantiker war. Für Schlegel<br />

galt er vor allem als einer der wenigen<br />

Schriftsteller, „in denen sich noch zu jener<br />

Zeit der ganze eigene Reichtum der<br />

deutschen Sprache offenbarte, eine bildsame<br />

Kraft auf der Quelle strömender<br />

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28 Serie


an der der Wiege Wiege literarischer literarischer<br />

Werke<br />

Fülle.“ Ludwig Tieck setzte dem Görlitzer<br />

Grübler in einem geradezu euphorischen<br />

Gedicht ein literarisches Denkmal, während<br />

Novalis wiederum in fünfzehn vierzeiligen<br />

Strophen die enge geistige Verwandtschaft<br />

zwischen Tieck und Böhme<br />

in poetische Verklärung hob. Die Schlussstrophe<br />

dieses Gedichts, an Ludwig Tieck<br />

gerichtet, lautet: „Du wirst das letzte<br />

Reich verkünden, / das tausend Jahre<br />

soll bestehn; / wirst überschwänglich<br />

Wesen finden / und – Jacob Boehmen<br />

wiedersehn.“<br />

Heinrich Heine (1797 – 1856) hingegen,<br />

der von seiner persönlichen literarischen<br />

Auffassung her mit den Romantikern<br />

schlechthin seine Probleme hatte, wandte<br />

sich in seiner üblichen spöttisch-ironischen<br />

Weise abwehrend gegen deren<br />

Böhmetümelei. Zweimal kommt er in<br />

seinen Werken darauf zu sprechen. In<br />

der Abhandlung „Zur Geschichte der<br />

Religion und Philosophie in Deutschland“<br />

(1834) heißt es: „Von Jakob Böhme sollte<br />

eigentlich auch hier die Rede sein. Denn<br />

er hat ebenfalls die deutsche Sprache zu<br />

philosophischen Darstellungen benutzt<br />

und wird in diesem Betracht sehr gelobt.<br />

Aber ich habe mich noch nie entschließen<br />

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29


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil III<br />

können, ihn zu lesen. ... Was den Inhalt<br />

seiner Werke betrifft, so hat ja auch<br />

Saint-Martin einiges davon in französischer<br />

Sprache mitgeteilt. Auch die Engländer<br />

haben ihn übersetzt. Karl I. hatte<br />

von diesem theosophischen Schuster eine<br />

so große Idee, dass er eigens einen<br />

Gelehrten zu ihm nach Görlitz schickte,<br />

um ihn zu studieren. Dieser Gelehrte war<br />

glücklicher als sein königlicher Herr.<br />

Denn während dieser zu Whitehall den<br />

Kopf durch Cromwells Beil verlor , hat<br />

jener durch Jacob Böhmes Theosophie<br />

nur den Verstand verloren.“<br />

In Heines Darlegungen „Die Romantische<br />

Schule“ (1836) heißt es im 2. Buch:<br />

„Unter den Verrücktheiten der romantischen<br />

Schule in Deutschland verdient<br />

das unaufhörliche Rühmen und Preisen<br />

des Jakob Böhme eine besondere Erwähnung.<br />

Dieser Name war gleichsam<br />

das Aushängeschild dieser Leute. Wenn<br />

sie den Namen Jakob Böhme aussprachen,<br />

dann schnitten sie ihre tiefsinnigsten<br />

Gesichter. War das Ernst oder Spaß?<br />

Jener Jakob Böhme war ein Schuster, der<br />

Anno 1575 zu Wörlitz (Anm.: Muss<br />

natürlich Görlitz heißen!) in der Oberlausitz<br />

das Licht der Welt erblickte und<br />

eine Menge theosophischer Schriften<br />

hinterlassen hat. Diese sind in deutscher<br />

Sprache geschrieben und waren daher<br />

unsern Romantikern um so zugänglicher.<br />

Ob jener sonderbare Schuster ein so ausgezeichneter<br />

Philosoph gewesen ist, wie<br />

viele deutsche Mystiker behaupten, darüber<br />

kann ich nicht allzu genau urteilen,<br />

da ich ihn gar nicht gelesen...“<br />

Was für die romantischen Dichter hinsichtlich<br />

ihrer Beziehung zu Böhme galt,<br />

lässt sich auch bei den Malern jener Zeit<br />

finden, bei Caspar David Friedrich und<br />

Philipp Otto Runge etwa. In einem von<br />

deren Briefen heißt es: „Entsteht nicht<br />

ein Kunstwerk nur in dem Moment, wenn<br />

ich deutlich einen Zusammenklang mit<br />

dem Universum wahrnehme?“ Das ist im<br />

Kern Böhme'sches Gedankengut!<br />

Es wäre verwunderlich, wenn sich Böhmes<br />

Spuren nicht auch in dem Jahrtausendwerk<br />

der deutschen Dichtung<br />

fänden, in Goethes „Faust“. Unermüdlich<br />

in seinem strebenden Bemühen, erfährt<br />

der hochgelehrte Magister auf seinem<br />

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30 Serie


an der der Wiege Wiege literarischer literarischer<br />

Werke<br />

Weg durch die Kleine wie durch die Große<br />

Welt die Dialektik jener Kraft, „die<br />

stets das Böse will und stets das Gute<br />

schafft.“ In paracelsischer und damit<br />

Böhme'scher Weltauffassung sucht er<br />

mit Hilfe der Alchimie die Kräfte der<br />

Natur zu erkennen und mit dem menschlichen<br />

Geist zu durchdringen. Er begreift<br />

als schmerzhafte Erfahrung: „Zwei Seelen<br />

wohnen, ach, in meiner Brust!“<br />

Im 20. Jh. und darüber hinaus sind viele<br />

Gedankengänge des Grüblers und Träumers<br />

aus der Görlitzer Schusterwerkstatt<br />

von einst noch immer höchst lebendig.<br />

Manchem schlesischen Dichter wurden<br />

sie Grundlage für das eigene Werk. Das<br />

wird in Joseph Wittigs (1879 – 19<strong>49</strong>)<br />

„Leben Jesu in Palästina, Schlesien und<br />

anderswo“ spürbar, spielt in Hermann<br />

Stehrs (1864 – 1940) Roman „Der begrabene<br />

Gott“ eine nicht unwichtige Rolle<br />

und widerspiegelt sich schließlich in<br />

dem Kinderbuch der Görlitzer Schriftstellerin<br />

Susanne von Hoerner-Heintze<br />

(um 1940), dem sie in bildhafter Weise<br />

den Titel „Die Schusterkugel“ gab. Auch<br />

Gerhart Hauptmanns (1862 – 1946) Roman<br />

„Der Narr in Christo Emanuel Quint“<br />

gehört in diese Reihe. Dessen Titelheld<br />

steht in seiner schlichten Weltsicht (wie<br />

Böhme) bis auf den heutigen Tag gegen<br />

allen orthodoxen Intellektualismus (wie<br />

den des Gregor Richter von St. Peter und<br />

Eng verbunden mit dem Denkmalschutz ...<br />

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Serie<br />

31


Jacob Böhmes Böhmes<br />

Werk<br />

Werk<br />

Teil III<br />

Paul in Görlitz).<br />

Zahllose Würdigungen sachlicher Art<br />

suchten in der zweiten Hälfte des 19. wie<br />

im Verlauf des 20. Jh. Böhme und dessen<br />

Gedankengut aus der jeweiligen Zeit heraus<br />

zu erfassen. Einige davon dürfen<br />

uneingeschränkt als bedeutende und<br />

bleibende Leistungen gewertet werden.<br />

Dazu gehören „Das Leben Jakob Böhmes“<br />

(1924) aus der Feder des schon<br />

genannten Will-Erich Peukert und „Jakob<br />

Böhme. Leben und Werk“ (1976), eine<br />

tiefschürfende Arbeit des Görlitzer Professors<br />

und Kunstwissenschaftlers Ernst-<br />

Heinz Lemper (1924-<strong>2007</strong>).<br />

Allerdings gilt wohl allgemein bis auf den<br />

heutigen Tag für die Schriften des Schusterphilosophen<br />

aus der Neißestadt im<br />

abgewandelten Sinne jenes Wort, das<br />

einst Lessing mit Blick auf den viel zitierten<br />

Dichter des „Messias“ formulierte:<br />

„Wer wird nicht einen Klopstock loben? /<br />

Doch wird ihn jeder lesen? - Nein! / Wir<br />

wollen weniger erhoben / und fleißiger<br />

gelesen sein.“<br />

Böhmes Namen an die Stelle dessen von<br />

Klopstock gesetzt – dann wäre das nicht<br />

Jacob-Böhme-Raum Neißstraße 30<br />

nur ein allgemeiner Appell, sondern vielmehr<br />

die nachdrückliche Aufforderung,<br />

mehr als eine längst anstehende Hausaufgabe<br />

zu lösen. Nicht nur für die Görlitzer!<br />

Horst Wenzel<br />

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32 Serie


Via Sacra - Reisen - ohne Reisen Grenzen<br />

ohne Gre<br />

Unter dem Namen „Via Sacra – Reisen<br />

ohne Grenzen. Durch Jahrhunderte.<br />

Zur Besinnung.“ vernetzt seit 2005<br />

eine neue touristische Route erstmals<br />

herausragende sakrale Bauwerke und<br />

Kunstschätze im Dreiländereck Deutschland,<br />

Polen und Tschechien (www.viasacra.-info).<br />

Die rund 550 km lange Strecke verbindet<br />

16 bedeutende Sehenswürdigkeiten der<br />

Kultur- und Glaubensgeschichte in der<br />

Oberlausitz, Niederschlesien und Nordböhmen<br />

miteinander. Die Bezeichnung<br />

„Via Sacra“ („Heilige Straße“) greift Latein<br />

als Jahrhunderte lange Kirchensprache<br />

auf und nimmt Bezug auf die historische<br />

„Via Regia“, die einst als Handelsstraße<br />

und Pilgerweg (Jakobsweg)<br />

die heutige Euroregion Neiße durchzog<br />

und die in die neue Route integriert ist.<br />

Die „Via Sacra“ macht modellhaft bewusst,<br />

dass die Deutschen, Sorben, Polen<br />

und Tschechen im Raum links und<br />

rechts der Lausitzer Neiße Verwandte<br />

sind mit einer 1000-jährigen, in weiten<br />

Teilen gemeinsamen Geschichte, mit gemeinsamer<br />

Kultur und gemeinsamen<br />

Die Gründung der Wallfahrtskirche Mariä<br />

Heimsuchung in Hejnice/Haindorf (CZ) geht<br />

auf die Legende einer Wunderheilung im<br />

13. Jahrhundert zurück.<br />

Werten. Um dem Touristen eine klare<br />

Orientierung zu bieten, wurde die „Via<br />

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Geschichte<br />

33


Via Sacra - Reisen - ohne Reisen Grenzen<br />

ohne Gre<br />

Sacra“ auf 16 Stationen begrenzt. Davon<br />

befinden sich acht auf deutscher, je vier<br />

auf polnischer und tschechischer Seite.<br />

Kriterien für die Auswahl, die mit Touristikern<br />

und Historikern aller drei Länder<br />

vorgenommen wurde, waren der kulturhistorische<br />

Rang und Schauwert, aber<br />

auch touristisch wirkungsvolle Superlative.<br />

Das Große Zittauer Fastentuch von 1472<br />

wird seit 1999 im Museum Kirche zum Heiligen<br />

Kreuz in Zittau in der größten Museumsvitrine<br />

der Welt präsentiert.<br />

Neben den in Deutschland einzigartigen<br />

und für Europa bedeutenden beiden Zittauer<br />

Fastentüchern gehören zur Route<br />

beispielsweise der Bautzener Dom St.<br />

Petri als älteste und größte Simultankirche<br />

Deutschlands, die Zisterzienserinnenklöster<br />

in St. Marienstern und St.<br />

Marienthal mit ununterbrochenem Bestehen<br />

seit mehr als 750 Jahren, die zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe zählende Friedenskirche<br />

im polnischen Jawor/Jauer<br />

und die Grabstätte Albrecht von Wallensteins,<br />

einer der schillerndsten europäischen<br />

Persönlichkeiten, im nord-böhmischen<br />

Mnichovo Hradište/Münchengrätz.<br />

Von allen Stationen der „Via Sacra“ aus<br />

können in deren Umfeld auch weitere<br />

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Kreisverband Löbau-Zittau<br />

Lindenweg 8<br />

02779 Großschönau<br />

Auskunft: 035841 / 630-0 • Fax: 630 13<br />

Sozialstation Olbersdorf<br />

Oberer Viebig 2, Tel. 03583/692203<br />

Pflegedienstleiterin Schwester Annett<br />

weitere Hilfeleistungen erhalten Sie in<br />

den Sozialstationen Großschönau,<br />

Seifhennersdorf und Ebersbach<br />

Unser Team steht Ihnen mit folgenden<br />

Leistungen zur Verfügung und berät<br />

Sie gern:<br />

•Häusliche Alten-und Krankenpflege<br />

•Behandlungspflege<br />

•Urlaubs-und Kurzzeitpflege<br />

•Hausnotruf rund um die Uhr<br />

•Hauswirtschaftshilfe<br />

•Essen auf Rädern<br />

•Kindergarten/Hort in Großschönau<br />

Seifhennersdorf, Ebersbach und Löbau<br />

•Ausbildung in Erster Hilfe<br />

•Beratungsbesuche zur Pflegestufe<br />

34 Geschichte


Zittau - die -<br />

Stadt die<br />

am Stadt<br />

Dreiländereck<br />

am Dreiländ<br />

kulturhistorische Kostbarkeiten besichtigt<br />

werden, darunter sakrale Bauten und<br />

Kunstschätze, die den Stationen in Bedeutung<br />

und Attraktivität nicht nachstehen.<br />

(Fotos: W. Schmidt)<br />

Kontakt/Buchungen: Tourismuszentrum<br />

Zittau, Tel.: 03583-752200,<br />

tourist-info@zittau.de<br />

www.info-zittau.de<br />

Text: Stadtverwaltung Zittau<br />

Prachtvolle Ausstattung der Friedenskirche in Jawor/Jauer (PL), die 6000 Menschen Platz<br />

bietet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg den Evangelischen als Neubau zugestanden, gehört<br />

sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

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Geschichte<br />

35


100 Jahre Zittauer Zittauer<br />

Blumenuhr<br />

Blumenuhr<br />

Die Historie<br />

Die Idee für die Zittauer Blumenuhr entstand<br />

bereits 1902 anlässlich der Industrie-<br />

und Gewerbeausstellung im Gelände<br />

der Weinau. Hier wurde eine große,<br />

ganz aus Blumen gestaltete Uhr, die die<br />

genaue Zeit anzeigte, dargestellt. Sie<br />

entwickelte sich zum besonderen Anziehungspunkt<br />

der Ausstellung. Viele Zittauer<br />

wünschten sich ein solches “Wunderwerk“<br />

für immer in der Stadt. Parkinspektor<br />

Grabowski und Ratsuhrmacher<br />

Rödel waren die Schöpfer des besonderen<br />

Zittauer Wahrzeichens. Die<br />

Blumenuhr fand schließlich 1907 ihren<br />

würdigen Platz im Bereich des „Grünen<br />

Ringes“ an der Fleischerbastei.<br />

1907 Erstmalige Bepflanzung der Blumenuhr<br />

an der Seitenfront der Fleischerbastei.<br />

Stifter der Blumenuhr war<br />

Kaufmann <strong>Juli</strong>us Weber aus Zittau.<br />

27.08.1966 Einweihung des Glockenspiels<br />

aus Meißner Porzellan, gestaltet<br />

nach einer Idee des Uhrmachermeisters<br />

Horst Landrock.<br />

1993 Ersatz des alten Turmwerkes<br />

durch ein Funkwerk.<br />

April 1997 Rekonstruktion des Glockenturmes<br />

sowie Ersatz der alten Lochstreifensteuerung<br />

des Läutewerks durch eine<br />

elektronische Steuerung.<br />

1999 Erneuerung des Uhrkastens der<br />

Blumenuhr (Unterbau des Zifferblattes,<br />

wo sich Uhr, Elektroantrieb sowie Uhrwerk<br />

befinden).<br />

<strong>2007</strong> Umfassende Instandsetzung des<br />

Uhrkastens.<br />

Die Gestaltung<br />

Seit 100 Jahren wird die 16 m² große<br />

Blumenuhr alljährlich kunstvoll bepflanzt.<br />

Die benötigten Pflänzchen wurden<br />

über viele Jahrzehnte in einer extra<br />

dafür eingerichteten Abteilung der Stadtgärtnerei<br />

gezüchtet. Der Stadtgärtner<br />

selbst wohnte in der Fleischerbastei, in<br />

deren Turm auch die seltenen Topfpflanzen<br />

überwinterten.<br />

Die Blumenuhr bekommt der Jahreszeit<br />

entsprechend drei verschiedene Gestaltungen.<br />

Im Jahr 1994 wurde die historische<br />

Form des Zifferblattes wieder<br />

aufgenommen.<br />

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Heinrich Kaczmarczyk<br />

“unsere Großeltern aßen<br />

schon damals gerne Fisch...”<br />

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36 Jubiläum


an der der Fleischerbastei 1907 - <strong>2007</strong><br />

Frühjahrsbepflanzung:<br />

Ca. 3.000 Stiefmütterchen in gelb, mittelblau,<br />

hellblau und weiß. Darstellung<br />

der Zahlen als Striche.<br />

Sommerbepflanzung<br />

Frühjahrsbepflanzung<br />

Sommerbepflanzung:<br />

Ca. 4.000 niedrig bleibende Sommerblumen<br />

und Teppichbeetpflanzen: Iresien,<br />

grüne und rote Alternanthera, blaue<br />

Ageratum, weiße und rote Begonia semperflorens<br />

und Escheverien.Darstellung<br />

der Stunden als Ziffern.<br />

Wintergestaltung<br />

Wintergestaltung:<br />

Das Gestaltungsbild entspricht dem des<br />

Sommerschmuckes. Ca. 2.000 mittelgroße<br />

Schwarzkiefernzapfen, Island-Moos,<br />

Blaufichten und Thuja-Spitzen.<br />

Inh.: Jochen Kaminsky, Neustadt 16, 02763 Zittau, Tel./ Fax: 0 35 83/ 79 65 79, Mobil: 0173/ 369 71 48<br />

Jubiläum<br />

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37


100 Jahre Zittauer Zittauer<br />

Blumenuhr<br />

Blumenuhr<br />

Das Uhrwerk<br />

Die Zittauer Blumenuhr wurde lange Zeit<br />

durch das Werk einer alten Turmuhr vom<br />

Ende des neunzehnten Jahrh. angetrieben.<br />

Dieses musste vom Ratsuhrmacher<br />

der Stadt täglich aufgezogen werden.<br />

Uhrwerk von oben<br />

Seit 1993 wird das Zeigerwerk der Uhr<br />

von einer Funkhauptuhr vom Typ SLCÊ5F<br />

mit Minutenimpuls angesteuert, welches<br />

ebenfalls für die Steuerung des Glockenspiels<br />

zuständig ist. Wartung und<br />

Instandhaltung des Uhrwerks ist Aufgabe<br />

des Ratsuhrmachers. Seit 1988 übt<br />

Uhrmachermeister Guido Hannig dieses<br />

Amt aus.<br />

Das Glockenspiel<br />

Im Januar 1965 rief die Stadt Zittau ihre<br />

Bürger auf, mit Ideen zur Verschönerung<br />

der Anlagen des „Grünen Ringes“ beizutragen.<br />

Uhrmachermeister Horst Landrock<br />

schlug vor, der Blumenuhr ein Glockenspiel<br />

beizufügen. Durch umfangreiche<br />

Spenden und zahlreiche freiwillige<br />

Arbeitsstunden der Handwerker des gesamten<br />

Kreises war es möglich, diese<br />

Idee zu verwirklichen.<br />

Am 27. August 1966 konnte das aus 21<br />

Meißner-Porzellan-Glocken bestehende<br />

technische Meisterwerk eingeweiht werden.<br />

Über eine Lochstreifensteuerung<br />

erklangen zu jeder halben und vollen<br />

Stunde deutsche Volksweisen wie „Im<br />

schönsten Wiesengrunde“, „Am Brunnen<br />

vor dem Tore“, „Sah ein Knab ein Röslein<br />

stehn“ aber auch „Hopp, hopp, hopp“.<br />

Im Frühjahr 1997 wurde der Glockenturm<br />

umfangreich restauriert. Ein neues<br />

Kupferdach und neue Schutzgitter für die<br />

Glocken wurden angebracht sowie die<br />

alte Lochstreifensteuerung der Melodien<br />

durch Elektronik ersetzt, so dass mehrere<br />

Musikvarianten möglich wurden.<br />

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38 Jubiläum


an der der Fleischerbastei 1907 - <strong>2007</strong><br />

Die Schwesternuhren<br />

1996 anlässlich der 1. Sächsischen Landesgartenschau<br />

schenkte die Stadt Zittau<br />

Lichtenstein eine kleinere (9 m²)<br />

Schwester ihres Wahrzeichens.<br />

Zum 1.000 jährigen Jubiläum der Verleihung<br />

des Marktrechtes an Villingen im<br />

Jahr 1999 wartete Zittau mit einem besonderen<br />

Geschenk für die Bürger ihrer<br />

Partnerstadt auf, einer ebenfalls 9 m²<br />

großen Blumenuhr.<br />

Um die Besonderheit und Anziehungskraft<br />

der Zittauer Blumenuhr zu bewahren,<br />

werden diesen beiden Schwestern<br />

allerdings künftig keine weiteren folgen.<br />

Text: Stadtverwaltung Zittau<br />

Glockenspiel<br />

Im Laufe der Jahre sind die wertvollen<br />

Porzellanglocken allerdings spröde geworden.<br />

2003 musste daher entschieden<br />

werden, die Glocken nur noch zu<br />

jeder vollen Stunde erklingen zu lassen.<br />

Sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt,<br />

muss das Glockenspiel leider<br />

ganz abgeschaltet werden.<br />

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39


Das Görlitzer Zentralhospital<br />

Aus der Geschichte des Görlitzer Zentralhospitals<br />

Am 23. August 1888 konnte das 25. jährige<br />

Gründungsjubiläum des Zentralhospitals<br />

feierlich begangen werden. Es wurde<br />

eine Andacht gehalten, und es sprach<br />

ein Magistratsrat. Das Kuratorium bestimmte,<br />

dass anlässlich des Jubiläums<br />

eine besondere Mahlzeit und ein Fass<br />

Bier zu bewilligen ist. Die Mahlzeit bestand<br />

aus Schweinebraten, Klößen und<br />

Kompott. Am Nachmittag gab es Kaffee<br />

und Kuchen. Anlässlich des Jubiläums<br />

wurde dem Hospitalverwalter Ritzkowsky<br />

auf Veranlassung des Magistrats der<br />

Amtstitel „Hospital-Inspektor“ verliehen.<br />

Der Geheime Medizinalrat Dr. Schmidt<br />

nahm am 24.November 1901 eine Visitation<br />

des Zentralhospitals vor, die im Ergebnis<br />

als „ausgezeichnet“ befunden<br />

wurde. Ebenso konnte die im Jahre 1903<br />

von Medizinalrat Dr. Erdner im Auftrag<br />

der Königlichen Regierung vorgenommene<br />

Revision des Hospitals und des<br />

Siechenhauses mit der Note „sehr gut“<br />

bewertet werden.<br />

Probleme hat es wohl des Öfteren mit<br />

dem Personal gegeben, denn in einigen<br />

Berichten des Kuratoriums wird darüber<br />

Klage geführt, so z. B. aus dem Jahre<br />

1902:<br />

„Das Dienstpersonal hat auch in diesem<br />

Jahre öfters gewechselt, da dasselbe das<br />

Gebundensein in der Anstalt nicht liebt,<br />

sondern auch am Tage durch Besorgungen<br />

Gelegenheit haben will, ausgehen zu<br />

können“.<br />

Das Hospitalgut Rietschen erbrachte im<br />

Jahre 1902 einen Reinertrag von<br />

54.748,32 Mark und 1908 einen Reinertrag<br />

von 80.758,79 Mark. Das Kapital des<br />

Zentralhospitals in den Gütern Rietschen,<br />

Werda, Daubitz und Walddorf<br />

betrug 1902 insgesamt 1.621.307,69<br />

Mark.<br />

Aus Gründen der Überbelegung des<br />

Siechenhauses wurden in der Zeit vom 1.<br />

April 1900 bis 31. März 1901 auf Kosten<br />

der städtischen Armenkasse 25 Personen<br />

mit geistiger Behinderung in die Dr.<br />

Kahlbaum´sche Nervenheilanstalt verlegt,<br />

mit einem erforderlichen Kostenaufwand<br />

von 8.643 Mark. Der Verpflegungssatz<br />

im Siechenhaus betrug 2 Mark, für<br />

Armenverbände 1 Mark, bei Dr. Kahlbaum<br />

hingegen 6 Mark.<br />

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31 43 20<br />

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30 60 90<br />

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Fax (0 35 81) 46 41 55<br />

40 Serie


Teil II<br />

II<br />

Ab 1. April 1909 konnten im<br />

Siechenhaus erstmals zwei<br />

ausgebildete Krankenschwestern<br />

angestellt werden,<br />

davon eine als Stationsschwester.<br />

Im Jahre 1909 wurde das<br />

Lorenz´sche Gut (Rabenbergvorwerk)<br />

für 272.<br />

848,20 Mark für das Hospital<br />

erworben. Im April<br />

1911 kaufte der Magistrat<br />

das frühere Rottmann´sche<br />

Gut für 229.503,62 Mark.<br />

Es umfasste 124 ha im<br />

Stadtgebiet und 32 ha in<br />

Nieder-Leopoldshain. Das Gut wurde für<br />

30 Mark pro Morgen verpachtet. Pächter<br />

beider Güter war der Rittergutspächter<br />

Otto Eydam in Niecha bei Deutsch-Ossig.<br />

In den Jahren des 1. Weltkrieges mußte<br />

ein Teil des Zentralhospitals als Lazarett<br />

genutzt werden, da andere Räumlichkeiten<br />

für diesen Zweck nicht zu finden<br />

waren; insgesamt 60 Verwundete. Die<br />

Hospitalverwaltung übernahm die Ver-<br />

Blick auf das Mittelhaus mit Brunnen<br />

pflegung der Verletzten. 60 Hospitalbewohner,<br />

die vorübergehend ausziehen<br />

mußten, kamen bei ihren Verwandten<br />

unter.<br />

In der Deputationssitzung vom 24. August<br />

1915 wird die Einrichtung einer<br />

Volksküche im Zentralhospital beschlossen,<br />

in weiser Voraussicht auf die Not der<br />

Nachkriegszeit. Am 1. August 1919 konnte<br />

das Hospital endlich wieder ausschließlich<br />

für die Alten- und Armenum-<br />

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41


Das Görlitzer Zentralhospital<br />

Aus der Geschichte des Görlitzer Zentralhospitals<br />

sorge genutzt werden.<br />

Das Vermögen des Zentralhospitals<br />

bestand vor<br />

dem 1. Weltkrieg aus einem<br />

Kapital von 800 000<br />

Mark und schmolz durch<br />

die Geldentwertung auf<br />

230 000 Mark zusammen.<br />

Der bedeutende<br />

Grundbesitz des Hospitals<br />

ermöglichte es, den<br />

Betrieb ohne Zuschuß<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

In den Jahren zwischen<br />

1918 und 1921 wurden<br />

aus Überschussmitteln in<br />

beiden Häusern eine Warmwasseranlage<br />

installiert sowie mehrere Renovationen<br />

durchgeführt. Die 1921 für 8.000 Mark in<br />

den Räumen des Hospitals eingebaute<br />

Schwesternrufanlage versah noch bis in<br />

das Jahr 1992 zuverlässig ihren Dienst.<br />

Die Zahl der Pflegebedürftigen im Siechenhaus<br />

stieg 1927 auf 77 Personen an.<br />

Hinzu kam noch die übliche Nutzung des<br />

Hauses als Beobachtungs- und Durchgangsstation<br />

für Geisteskranke, so dass<br />

Brunnen im Herbst<br />

ein Teil der Bewohner, als das Haus keinen<br />

Platz mehr bot, im Altenheim des<br />

Vaterländischen Frauenvereins in Zentendorf,<br />

das 10 Plätze zur Verfügung<br />

stellte, untergebracht werden konnte.<br />

Auch im Zentralhospital nahm die Zahl<br />

der Aufnahmeanträge kontinuierlich zu.<br />

Aus wirtschaftlichen Gründen wurde am<br />

1. April 1930 das Siechenhaus dem Zentralhospital<br />

angeschlossen.<br />

Jörg Ignatius (Fortsetzung folgt)<br />

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42 Serie


Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

Im Alltag ist dieses Jubiläum<br />

beinahe untergegangen.<br />

Vor etwas mehr<br />

als 125 Jahren - genau<br />

am 25.05.1882 - begann<br />

mit der Inbetriebnahme<br />

der ersten Pferdebahnlinie<br />

zwischen dem Nikolaigraben<br />

und dem Bahnhof<br />

die Geschichte des<br />

schienengebundenen öffentlichen<br />

Personennahverkehrs.<br />

Die Görlitzer<br />

Straßenbahn hatte es zu<br />

keiner Zeit leicht, es<br />

mussten Schwierigkeiten unterschiedlicher<br />

Art bewältigt werden. Zum einen<br />

machten die häufigen Gefällestrecken<br />

sehr zu schaffen, zum anderen ist Görlitz<br />

für einen wirtschaftlichen Betrieb einer<br />

Tram eigentlich nicht groß genug. Zusätzlich<br />

musste man immer wieder mit<br />

Entscheidungen leben, die nicht in der<br />

Stadt selbst, sondern weit entfernt – oft<br />

ohne ausreichende Berücksichtigung<br />

örtlicher Belange – gefällt wurden. Umso<br />

eindrucksvoller erscheint heute die<br />

Oldtimer 29III von 1897<br />

Bilanz all jener Jahre. Die Straßenbahn<br />

ist in Görlitz entgegen allen Erwartungen<br />

zu einem unverzichtbaren Bestandteil<br />

des Alltages in unserer Stadt geworden.<br />

Selbst Versuche, den Busverkehr als Alternative<br />

für sie auszubauen, sind bis<br />

zum heutigen Tag von der Bevölkerung<br />

nicht im erwarteten Umfang angenommen<br />

worden. So haben beide ihre Daseinsberechtigung<br />

bislang behaupten<br />

können, und man darf hoffen, dass dies<br />

auch in Zukunft so sein wird und es<br />

Ihre Scheiben - sind unser Job !<br />

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Fax: 03581 - 73 92 14<br />

02763 Zittau<br />

Oststr. 5<br />

Tel.: 03583 - 51 66 30<br />

Fax: 03583 - 51 66 40<br />

02708 Löbau<br />

Görlitzer Str. 19<br />

Tel.: 03585 - 46 86 0<br />

Fax: 03585 - 46 86 20<br />

Serie<br />

43


Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

hist. TW.23II, 2006<br />

vielleicht gelingt, künftig die vorhandene<br />

Infrastruktur auszubauen und somit<br />

zu einer optimalen Erschließung einiger<br />

Bereiche in der Innenstadt und einzelner<br />

Stadtteile zu kommen. Nichtsdestotrotz<br />

hat die VGG allen Grund, auf die Bilanz<br />

der zurückliegenden Jahre stolz zu sein.<br />

Diese Bilanz ist ein Ausdruck dafür, dass<br />

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02826 Görlitz<br />

Ruf: 03581 87 87 87<br />

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Die WUMAG - WAGEN<br />

Legenden auf Görlitzer Straßenbahngleisen<br />

von Andreas Riedel<br />

Umfang: 112 Seiten mit 398 Bildern<br />

Preis: 9,95 € zzgl. Porto und Versand<br />

ISBN: 978-3-939655-36-7<br />

44<br />

Serie


125jähriges<br />

Zum 125. Jubiläum unserer Jubiläum<br />

Tram<br />

es möglich ist, auch mit sehr eingeschränkten<br />

Mitteln den Betrieb zu gewährleisten,<br />

sei es in der Zeit, als die in<br />

Berlin ansässige Allgemeine Lokalbahnund<br />

Kraftwerke- AG die<br />

Geschicke bestimmte,<br />

oder aber in der DDR-<br />

Zeit, als sich das Unternehmen<br />

insbesondere<br />

unter dem Einfluß<br />

von Hans- Joachim Bindig<br />

und Frank- Jürgen<br />

Blasius gegen alle Stilllegungsbeschwörungen<br />

behaupten konnte<br />

und es doch zu recht<br />

ansehnlichen Leistungen<br />

kam, ja eine Zeitlang<br />

sogar mit den<br />

werkseigenen Reisebussen<br />

Vertragsfahrten<br />

für das Reisebüro<br />

und andere Veranstalter<br />

gefahren wurden.<br />

Nicht zu vergessen die<br />

Sanierungen nach der<br />

Wende an Anlagen und<br />

Wagenpark sowie die<br />

Wiederanbindung von<br />

Weinhübel mit einer<br />

nach neuzeitlichen Gesichtspunkten<br />

errichteten<br />

Wendeanlage sowie<br />

die Erschließung<br />

weiterer Teile von Königshufen,<br />

zuletzt unter<br />

der Regie der heute zur<br />

Connex- Gruppe gehörenden<br />

VGG. Dabei<br />

gestaltete sich dieser<br />

Prozeß keineswegs widerspruchsfrei,<br />

griffen<br />

immer wieder Zweifel um sich, die dank<br />

erfahrener Mitarbeiter – die im Alltag oft<br />

genug Visionisten sein mussten – bislang<br />

immer wieder zerstreut werden konnten.<br />

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Serie 45<br />

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Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />

Wir Görlitzer danken allen aktiven und<br />

ehemaligen Beschäftigten der Straßenbahn,<br />

denen es durch ihre Arbeit gelungen<br />

ist, uns dieses Stückchen Lebensqualität<br />

durch oft sehr unruhige Zeiten<br />

bis heute zu erhalten, und hoffen, dass<br />

unsere Tram auch künftig Bestandteil<br />

des städtischen Alltages bleibt.<br />

Andreas Riedel, Wiesbaden<br />

(Die nächste reguläre Folge lesen Sie im<br />

kommenden Heft)<br />

20 Jahre KT4D in Görlitz (2006)<br />

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46<br />

EUROSILESIA FILM GÖRLITZ<br />

Auf Schienen durch die Neißestadt Görlitzer Straßenbahn einst u. jetzt. Die bisher<br />

ausführlichste Filmdokumentation der Görlitzer Straßenbahn mit vielen hist. Bildern<br />

und Streckenaufnahmen der stillgelegten Linie zur Virchowstr. ca. 85 Min.<br />

Vom Queis zur Schneekoppe Reise d. Iser- und Riesengebirge u. a. Goldentraum -<br />

Bad Flinsberg - Schreiberhau - Schneekoppe - Hirschberg 72 Min.<br />

In einer Stunde durch Europa *) Schienenwege in südöstl. Dreiländereck: Görlitz -<br />

Kohlfurt ( Wegliniec) - Lauban ( Luban) - Ostritz - Reichenau (Bogatynia) 62 Min.<br />

DEINE REGION IM FILM Grenz-Wege *) Unterwegs auf Straße u. Schiene in der Euroregion<br />

Ostritz - Marienthal - Joachimstein - Schönfeld (Lutogniewice) - Engelsdorf (Andeka) -<br />

www.eurosilesia.de Weigsdorf (Visnova) - Friedland - Zittau - Zittauer Gebirge - Isergebirge 62 Min.<br />

Postfach 300 318,<br />

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-Krummhübel (Jelenia Gora-Karpacz), Kohlfurt-Hirschberg (Wegliniec-Jelenia Gora) u.a.<br />

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*)Breitbildformat 16:9<br />

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Serie


Hauskrankenpflege<br />

Seniorenbetreuung<br />

Claudia Stumm<br />

Pflege in der Familie braucht<br />

Partnerschaft<br />

Pflege in der Familie ist durch das Wissen, die<br />

Erfahrungen und das jeweilige Umfeld geprägt,<br />

und gestaltet sich daher in jeder Familie anders<br />

und mit eigenen Schwerpunkten. Gute Beziehungen<br />

in der Familie und zwischen den Generationen<br />

sind förderlich für die Pflegearbeit.<br />

Erfolg in der Pflege stärkt die Familie, schafft<br />

Zufriedenheit, und erhält die körperliche und<br />

seelische Zufriedenheit der Mitglieder, insbesondere<br />

auch der Pflegenden. Um dies zu<br />

erreichen ist es wichtig, den Pflegeprozess und<br />

die Pflegearbeit positiv zu erleben.<br />

Wir beraten Sie gern:<br />

Konsulstraße 60<br />

02826 Görlitz<br />

Montag-Freitag<br />

8.00 - 16.00 Uhr<br />

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Unsere ausgebildeten Pflegeberater führen mit<br />

Ihnen zu Hause individuelle Schulungen durch,<br />

die Ihnen helfen, Ihre Pflegesituation zu organisieren,<br />

Probleme zu erfassen und zu lösen.<br />

Fachliche Übungen zur Durchführung bestimmter<br />

Pflegetätigkeiten, auch die Beschäftigung<br />

mit Krankheiten und Ihren Verläufen, sowie<br />

Beratungen zu möglichen Pflegehilfsmitteln<br />

und zur erleichternden Gestaltung des Umfeldes<br />

gehören dazu.<br />

Ganz nach Ihrem persönlichen Bedarf sind<br />

mehrere Schulungen nacheinander möglich<br />

und auch sinnvoll, um Sicherheit zu erlangen<br />

und sich vor allem sicher zu fühlen. Unsere<br />

Pflegeberater sind Ihnen wertvolle Partner, die<br />

Sie unterstützen und in schwierigen Situationen<br />

auch Entlastung und konkrete Hilfe<br />

organisieren. Bauen Sie Vertrauen auf und<br />

nehmen sie in Belastungssituationen Unterstützung<br />

an.<br />

Die Schulungen durch Pflegeberater werden<br />

von den Pflegekassen getragen.<br />

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