Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Altenpflegeheim Olbersdorf<br />
>Friedrich Wagner<<br />
Vergangenheit<br />
Wir bieten unseren Senioren<br />
& Gegenwart<br />
• 12 Zwei- und 38 Einbettzimmer<br />
mit Nasszelle<br />
• Pflegebäder in jeder Etage<br />
• Ergotherapie<br />
• gemütliche Speiseräume<br />
• auf jeder Etage große Sonnenterrasse<br />
(rollstuhlgerecht)<br />
• umfangreiches Kulturangebot<br />
im Haus<br />
• kleine Cafeteria<br />
(auch für Familienfeiern)<br />
• Friseur-und Fußpflegesalon<br />
und ein kleines Lebensmittelgeschäft<br />
im Haus<br />
• freie Arztwahl<br />
Zusätzlich:<br />
Essen auf Rädern<br />
für Rentner im Ort<br />
Ernst-May-Straße 37 • 02785 Olbersdorf<br />
Tel.: 0 35 83/ 56 39 -0 • Fax: 0 35 83/ 56 39 29<br />
Internet: http://www.lol.de/aph<br />
E-Mail:altenpflegeheim.olbersdorf@t-online.de
Vorwort Liebe Leserinnen, - Editorial<br />
liebe Leser,<br />
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum<br />
der 12. Monat des Jahres Dezember<br />
heißt? Eigentlich müsste sein Name ja<br />
Duodezember lauten, das jedenfalls wäre<br />
die korrekte Übertragung ins Lateinische.<br />
Andererseits ist es logisch, dass<br />
nach dem SEPTember (sieben) der<br />
OKTober (acht), der NO(N)vember<br />
(neun) und dem wiederum der DEZember<br />
(zehn) folgt. Nach dem alten römischen<br />
Kalender umfasste das Jahr ursprünglich<br />
nur 10 Monate. Zu verdanken<br />
haben wir den Sprachsalat dem alten <strong>Juli</strong>us<br />
Cäsar, der der Meinung war, dass die<br />
Nennung seines Namens im Jahreskreislauf<br />
unverzichtbar sei. Und da sein Nachfolger<br />
Augustus ihm in nichts nachstehen<br />
wollte, erklärt sich der Folgemonat von<br />
ganz allein. Die Weltgeschichte hat sich<br />
etliche Gedenktage in diesem Monat<br />
reserviert. Erinnert sei an dieser Stelle<br />
nur an den Frieden von Tilsit, der am 9.<br />
<strong>Juli</strong> vor 200 Jahren zwischen Napoleon I.<br />
und König Friedrich Wilhelm III. von<br />
Preußen geschlossen wurde und das<br />
Ende Preußens als europäische Großmacht<br />
besiegelte – wenn auch nur<br />
vorübergehend. Publizistisch gesehen<br />
rangieren die kommenden Wochen ganz<br />
weit unten auf der Beliebtheitsscala der<br />
schreibenden Zunft. Sie sind umgangssprachlich<br />
auch als "Sommerloch" bekannt<br />
und in Verruf. Jetzt bricht die Zeit<br />
an, da selbst der kleinste Anlass dem<br />
Prominenten zum Fallstrick oder dem<br />
Newcomer (neudeutsch für ‚Neuling im<br />
Geschäft’) zum Sprungbrett werden<br />
kann, schließlich wollen die Zeitungen<br />
und Fernsehsender was zu berichten<br />
haben. Die große Politik macht Urlaub,<br />
und so hält sich die Journaille an die<br />
Kleinen. StadtBILD hat das nicht nötig. In<br />
gewohnter Weise entführen Sie die<br />
Beiträge in die Gefilde interessanter und<br />
gut aufgearbeiteter Görlitzer Geschichte<br />
und Geschichten. Der bedeutende Publizist<br />
und Aphorist Karl Kraus ließ sich zur<br />
Rolle eines Vorwortes wie folgt vernehmen:…<br />
"es sollte dem Leser immer etwas<br />
sagen, aber niemals etwas verraten".<br />
Halten wir es für dieses Mal bezüglich der<br />
vorliegenden <strong>Ausgabe</strong> also mit Karl<br />
Kraus. Seien Sie versichert, dass Sie Interessantes<br />
und Wissenswertes erwartet,<br />
dass auch dem Humor wieder der gebührende<br />
Platz eingeräumt ist und dass auch<br />
alle wichtigen kulturellen Termine für die<br />
nächsten vier Wochen Ihres Abrufes<br />
harren. Viel Spaß beim Lesen!<br />
Ihr Andreas Neumann-Nochten<br />
Wohnungsgenossenschaft Görlitz eG<br />
Schön hier<br />
zu wohnen!<br />
02826 Görlitz • Biesnitzer Fußweg 870 • Tel.: 0 35 81/ 48 03-0 • Fax: 0 35 81/ 48 03 14<br />
Neu: Jakobstr. 30 • Tel.: 0 35 81/ 87 99 91<br />
e-mail: info@wohnungsgenossenschaft-goerlitz.de • www.wohnungsgenossenschaft-goerlitz.de<br />
Einleitung<br />
anzeige<br />
3
Straßen der Königinnen, der Königinnen<br />
Teil I<br />
Elisabeth, Königin von Preußen (1801-1873)<br />
Als um 1848 die Stadtmauern in Görlitz<br />
größtenteils abgetragen und die Gräben<br />
zugeschüttet und planiert worden waren,<br />
entstand eine breite Straße zwischen<br />
dem ebenfalls neu angelegten<br />
Marienplatz und der Weberstraße. Die<br />
Fahrbahnen verliefen an den Außenseiten.<br />
Der Mittelstreifen war von vier Baumreihen<br />
flankiert. Seit 1864 war hier jeden<br />
Donnerstag Wochenmarkt. Bald war die<br />
Straße von teils prächtigen Gebäuden<br />
gesäumt, darunter die Kommunalständische<br />
Bank und die Knaben–Bürgerschule<br />
(1875). Geschnitten wurde sie<br />
durch die Klosterstraße, deren südlicher<br />
Abschnitt seit 1871 nach dem neuen<br />
Ehrenbürger Bismarckstraße hieß. Die<br />
ebenfalls südwärts führende Straße zwischen<br />
Weberstraße und Promenade bekam<br />
den Namen des damaligen Königs-<br />
Friedrich-Wilhelm - Straße. Aber die neue<br />
Prachtstraße auf dem Gelände des alten<br />
Schießzwingers wurde nach der Königin<br />
benannt - Elisabethstraße. Die Friedrich-<br />
Wilhelm-Straße fiel schon 1945 den Umbenennern<br />
zum Opfer. Königsnamen galten<br />
als nicht mehr zeitgemäß, ja als reaktionär.<br />
Ab 1.12.1945 war das nun die<br />
Ferdinand-Lassalle-Straße, ab 1959 die<br />
Joliot-Curie-Straße. Erstaunlicherweise<br />
kam niemand auf die Idee, die nach der<br />
Ehefrau dieses unerwünschten Friedrich<br />
Wilhelm benannte Elisabethstraße mit<br />
einem neuen Namenspatron zu beden-<br />
anzeige<br />
Struvestraße 1<br />
Marienplatz - Görlitz<br />
Tel.: (0 35 81) 40 65 77<br />
Fax: (0 35 81) 40 65 79<br />
www.sorat-hotels.com<br />
e-mail:goerlitz@sorat-hotels.com<br />
Leben<br />
wie<br />
Gott<br />
in<br />
Sachsen.<br />
4<br />
Titel
Die Elisabethstraße in Görlitz<br />
in Görlitz<br />
ken. Auch die Umbenennungswellen<br />
1933 und nach 1945 in vier DDR-Jahrzehnten<br />
und nach 1990 verschonten die<br />
Elisabethstraße. Vielleicht war Unkenntnis<br />
im Spiel, vielleicht auch ein Erschrecken<br />
darüber, daß Straßen und Plätze<br />
Elisabethstraße von Osten um 1900<br />
“AM GOLDENEN STRAUSS”<br />
Unser Service:<br />
fast nie nach Frauen benannt worden<br />
waren.<br />
Dabei gewann der Name gerade 1990<br />
eine gewisse Pikanterie. Eine katholisch<br />
getaufte bayrische Prinzessin heiratete<br />
den tiefgläubigen evangelischen Kronanzeige<br />
• gastronomische Betreuung<br />
der Hotelgäste<br />
• Ausrichten von Feiern<br />
aller Art<br />
Struvestraße 1<br />
Tel.: (0 35 81) 40 65 77<br />
www.sorat-hotels.com<br />
Marienplatz - Görlitz<br />
Fax: (0 35 81) 40 65 79<br />
e-mail:goerlitz@sorat-hotels.com<br />
Titel 5
Straßen der Königinnen, der Königinnen<br />
Teil I<br />
prinzen Preußens. Nun siedelten sich hier<br />
die Bayrische Vereinsbank und die Hypobank<br />
unter weißblauen Firmenzeichen<br />
an. Die Schule nannte sich gar Elisabethschule,<br />
obwohl das nie offiziell wurde bei<br />
den vielen hausgemachten Bedenken im<br />
Rathaus.<br />
Elisabeth wurde am 13. November 1801<br />
in München geboren. Ihr Vater war der<br />
Kurfürst und spätere (ab 1806) König<br />
Maximilian I. Joseph. Er war Katholik, die<br />
Mutter Elisabeths Protestantin. So be-<br />
Elisabethstraße von Westen um 1900<br />
anzeige<br />
Ihre Bank<br />
Ihr Partner<br />
Ihre Mitgliedschaft<br />
Elisabethstraße 42/43<br />
02826 Görlitz<br />
Tel.: 0 35 81 / 464-60<br />
vrb-niederschlesien.de<br />
6 Titel
Die Elisabethstraße in Görlitz<br />
in Görlitz<br />
kam die Prinzessin eine katholische Erziehung<br />
und eine angemessene Schulbildung.<br />
Sie zeigte sich besonders naturverbunden.<br />
1823 heiratete sie den preußischen<br />
Kronprinzen Friedrich Wilhelm,<br />
der 1840 als Friedrich Wilhelm IV. König<br />
werden sollte. Das Ehepaar lebte harmonisch<br />
in treuer Liebe zusammen, doch<br />
blieb die Ehe kinderlos. So wurde Wilhelm,<br />
der Bruder des Königs, zum Nachfolger<br />
bestimmt (seit 1861 König von<br />
Preußen, seit 1871 auch Deutscher Kaiser).<br />
Elisabeth trat 1830 zum evangelischen<br />
Glauben über. Sie galt als Schönheit,<br />
war zurückhaltend und kontaktscheu.<br />
Sie widmete sich sozialen Aufgaben,<br />
insbesondere Armenpflege und Kinderbetreuung.<br />
Gemeinsam mit dem König,<br />
der Görlitz besonders mochte, sah<br />
sie sich auf der Durchreise am 20. November<br />
1847 den neuen Neiße-Viadukt<br />
an. Am 16. März 1848 meldete der Görlitzer<br />
Anzeiger: "Am 14. d. Mts. ist die von<br />
Ihrer Majestät der Königin, unserer allergnädigsten<br />
Landesmutter, der hiesigen<br />
Bürgerschaft geschenkte Stadtfahne an<br />
den Magistrat eingegangen.<br />
König Friedrich Wilhelm IV.<br />
Der um unser Gemeinwesen so vielfach<br />
verdiente Stadtrat und Hauptmann der<br />
Bürgergarde Prüfer nahm bei seiner<br />
Anwesenheit als Landtagsabgeordneter<br />
Mittagessen ab 6,50 €<br />
inklusive ein alkoholfreies Getränk<br />
anzeige<br />
(nur gültig von Montag bis Freitag von 11.30 - 14.30 Uhr)<br />
Elisabethstraße 2 • 02826 Görlitz • Tel.: 0 35 81 / 40 59 34<br />
Titel<br />
7
Straßen der Königinnen, der Königinnen<br />
Teil I<br />
in Berlin Gelegenheit, die diesfällige Bitte<br />
allerhöchstens Ortes vorzutragen, und<br />
fand sofort gnädiges Gehör....Die Panierseite<br />
enthält in der Mitte das volle Stadtwappen<br />
in Gold und Silber und die Farben<br />
in Seide nebst Steinen... Die Spitze<br />
enthält die Jahreszahl 1848."<br />
Schwere Belastungen für die Königin<br />
brachten die Revolutionsereignisse<br />
1848/18<strong>49</strong>, durch die das monarchische<br />
System in Bedrängnis geriet, und die<br />
psychische Erkrankung des Königs seit<br />
Schule Elisabethstraße um 2000<br />
anzeige<br />
Sie wären der Erste, der nicht mit uns zufrieden ist !<br />
8 Titel
Die Elisabethstraße in Görlitz<br />
in Görlitz<br />
1857, die ihn regierungsunfähig machte,<br />
Elisabeth blieb aufopferungsvoll an seiner<br />
Seite; er starb 1861. Zwei ihrer<br />
Schwestern wurden sächsische Königinnen.<br />
Ihre Schwester Sophie, Mutter des<br />
Kaisers Franz Joseph, nahm am Hof in<br />
Wien eine führende Rolle ein. Die 13<br />
Jahre, die Elisabeth ihren Mann überlebte,<br />
verbrachte sie in Sanssouci und Berlin-Charlottenburg.<br />
Sie starb am 14. Dezember<br />
1873 in Dresden bei ihrer<br />
Schwester Amalie, Witwe von König Johann.<br />
Die Särge von Friedrich Wilhelm IV.<br />
und Elisabeth findet man im Gruftgewölbe<br />
unter dem Altar der Friedenskirche<br />
von Sanssouci. Die königliche<br />
Straße in Görlitz aber, die Elisabethstraße,<br />
deren Namen fünf politische Systeme<br />
unbeschadet überstanden hat, sie<br />
kündet von einem widersprüchlichen<br />
Frauenschicksal zwischen Romantik und<br />
Industrialisierung, zwischen den Konfessionen<br />
und den deutschen Teilstaaten,<br />
zwischen Beharrung und Aufbruch.<br />
Karin Feuerstein-Praßer schildert ihr Leben<br />
in dem Buch "Die preußischen Königinnen"<br />
(Verlag Friedrich Pustet 2000).<br />
Elisabeth, Königin von Preußen,<br />
als Witwe, nach 1861<br />
Es wird Zeit, daß sich der Name dieser<br />
Straße für die Görlitzer von heute mit<br />
Leben erfüllt.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
Herrnhut<br />
035873 22 53<br />
Comeniusstraße 2<br />
www.comeniusbuchhandlung.de<br />
Görlitz<br />
03581 40 51 92<br />
Steinstraße 15<br />
Niesky<br />
03588 20 55 07<br />
Horkaer Straße 9<br />
anzeige<br />
• Buchbestellung über Nacht<br />
• Notenbestellservice<br />
• Gutscheine<br />
Und ist der Bücherberg noch so groß, wir finden sicher das richtige Buch für Sie.<br />
Titel 9
"Haferlokomotiven" und "Funkenkutschen"<br />
und "Fun<br />
Franz war von Anfang an dabei. In seiner<br />
Uniform mit Schirmmütze und Umhängetasche<br />
konnte er sich als dienstältester<br />
Schaffner der hiesigen Straßenbahn<br />
durchaus sehen lassen. Beim Sonntagsspaziergang<br />
nach Biesnitz erzählte er<br />
gern seinen fünf Kindern, wie es 1882<br />
mit der Straßenbahn in Görlitz angefangen<br />
hatte. Auch jetzt, nach 15 Jahren,<br />
sah er noch deutlich vor sich, wie sie am<br />
Umspannen des Zugpferdes am Bahnhof um 1890<br />
anzeige<br />
BAUGESCHÄFT PETER VOIGT<br />
Hohe Straße 9 · 02829 Markersdorf (direkt an der Bundesstraße)<br />
B a u g e s c h ä f t<br />
• Sanierung von Wohn- und Gewerbeobjekten<br />
• Schlüsselfertiges Bauen von Ein- und<br />
Mehrfamilienhäusern<br />
• Bau von Gewerbeobjekten<br />
• Komplette Bauleistung von der Planung<br />
bis zur Übergabe<br />
über 17 Jahre Qualität<br />
und Kompetenz im<br />
Bauhandwerk<br />
seit 1990<br />
(0 35 81) 74 24 -0 • Fax: (0 35 81) 74 24 13 • Internet: www.voigt-bau.de • E-Mail: info@voigt-bau.de<br />
10 Jubiläum
125 Jahre Jahre Straßenbahn Straßenbahn in Görlitz<br />
in<br />
25. Mai 1882 ihre zwei Pferdebahnwagen<br />
mit den 30 Ehrengästen zu einer fröhlichen<br />
Fahrt mitten durch die Stadt in<br />
Gang gesetzt hatten. Bauarbeiter an der<br />
Berliner Straße hatten sie mit einem<br />
donnernden Hurra begrüßt, und von einem<br />
Balkon aus hatte ihnen sogar ein<br />
weißhaariger Kriegsveteran von 1813 mit<br />
einem mächtigen Humpen zugeprostet.<br />
Eine ganze Meute Schuljungen war mit<br />
den Pferden um die Wette gelaufen, der<br />
Kutscher hatte ihnen manches Mal lachend<br />
mit der Peitsche drohen müssen.<br />
Und dann erst der 26. Mai! "Morgens mit<br />
dem Glockenschlag sechs wurde der Betrieb<br />
der hiesigen Straßen-Eisenbahn eröffnet",<br />
hatte die Zeitung geschrieben.<br />
Bis mittags hatte man zwischen Nikolaigraben,<br />
Kaisertrutz, Postplatz und Bahnhof<br />
2000 Fahrgäste gezählt. Viermal war<br />
ein Wagen aus den Gleisen gesprungen.<br />
Als der erste volle Fahrtag abends neun<br />
Uhr beendet gewesen war, hatten sie<br />
stolz ihre braven Pferde zum Stall gebracht.<br />
Alle zehn Minuten war ein Wagen<br />
mit zwei Pferden gefahren, zehn Pfennige<br />
hatte Schaffner Franz von jedem<br />
Fahrgast kassiert. Vom Bahnhofe aus<br />
hatten die 14 Sitzplätze und auch die<br />
Stehplätze an diesem Markttag überhaupt<br />
nicht ausgereicht. Bestimmt hatten<br />
die Bauern daheim erzählen wollen,<br />
daß sie das gefährliche neumodische<br />
Fahrzeug ausprobiert hätten. Manche<br />
Leute hatten geschimpft, weil die Haltestellen<br />
nicht markiert gewesen waren.<br />
Einer hatte im Anzeiger ein paar Versel<br />
der Unzufriedenen abdrucken lassen:<br />
"Das ist vom Untermarkt der Teil, dem<br />
Stiefkind unsrer Stadt, dem nie jetzt<br />
etwas wird zum Heil, was Vorteil für ihn<br />
hat. Selbst nicht einmal die Pferdebahn<br />
hält es der Müh´für wert, sich dieser<br />
Gegend nur zu nah´n, wo mancher auch<br />
gern fährt. So gebt euch in Zufriedenheit,<br />
raucht dazu euren Knaster, denn hab´n<br />
wir auch nicht Pferdebahn, so doch das<br />
schlechteste Pflaster." Aber ein schöner<br />
Tag war´s doch gewesen, fand Franz<br />
noch nach so vielen Jahren.<br />
Mit 14 Mann hatten sie unter dem ausgedienten<br />
Rittmeister Nikolai angefangen.<br />
10 leichte Wagen mit je 14 Sitzplätzen<br />
und einen Holzfachwerkschuppen<br />
anzeige<br />
Jubiläum<br />
11
"Haferlokomotiven" und "Funkenkutschen"<br />
und "Fun<br />
Pferdebahn auf dem Untermarkt um 1895<br />
zwischen Rothenburger Straße und Hotherstraße<br />
hatte der Berliner Unternehmer<br />
Moritz Goldstein angeschafft. Die 42<br />
Pferde hatten ihren Stall beim Gasthof<br />
"Zur Sonne" beim Kaisertrutz bekommen.<br />
Für Goldstein hatte es etwas abwerfen<br />
sollen. Schon am 1. Dezember<br />
hatte er das Zahlkastensystem und teilweise<br />
einen einspännigen Betrieb eingeführt,<br />
um Leute und Pferde einzuspa-<br />
anzeige<br />
12<br />
Jubiläum
125 Jahre Jahre Straßenbahn Straßenbahn in Görlitz<br />
in<br />
ren. Auch Franz hatte gebangt, daß er<br />
gehen müßte.<br />
Dann war es wieder besser geworden.<br />
Im Juni 1882 war die neue Linie Kaisertrutz<br />
– Blockhaus – Bahnhof dazugekommen,<br />
ab Mai 1883 die Linie zwischen<br />
Untermarkt und Bahnhof. Dafür war die<br />
steile Abfahrt zwischen Nikolaigraben<br />
und Jägerkaserne weggefallen. 1889<br />
hatten die Straßenbahner das neue<br />
Grundstück Bahnhofstraße 29 bezogen.<br />
1890 war die Stadt um eine Sehenswürdigkeit<br />
reicher geworden, die Ringbahn<br />
nämlich. Die Strecke Kaisertrutz – Blockhaus<br />
– Bahnhof war über Salomonstraße,<br />
Leipziger Straße und Bautzener Straße<br />
weitergeführt worden. Nur die Eisenbahn<br />
hatte nichts davon wissen wollen,<br />
daß die Straßenbahn die Eisenbahnstrecken<br />
unterquert und auch die Südstadt<br />
befährt. 1896 hatte die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft<br />
(AEG) dem Herrn<br />
Goldstein die Straßenbahn in Görlitz abgekauft.<br />
Und nun, am 1. Dezember 1897, stand<br />
Schaffner Franz auf dem Untermarkt<br />
unter den Pilzläuben und wartete wieder<br />
einmal auf Ehrengäste. Diesmal war die<br />
elektrische Straßenbahn einzuweihen.<br />
Eine Gruppe von Herren mit feierlichen<br />
Zylinderhüten, an der Spitze Oberbürgermeister<br />
Büchtemann mit grauem<br />
Vollbart, kam aus dem Rathaus und stieg<br />
ein. Eine Viertelstunde vor 12 Uhr mittags<br />
setzte sich der mit Girlanden und<br />
Fahnen geschmückte Motorwagen in Bewegung.<br />
11 Kilometer Fahrstrecke waren<br />
vorgesehen, kreuz und quer durch die<br />
Stadt mit ihren mittlerweile fast 80 000<br />
Einwohnern. Ab und zu mußten die vornehmen<br />
Herrschaften in einen anderen<br />
Wagen umsteigen. Zum Bahnhof ging es<br />
und zum Blockhaus, die Ringbahn entlang,<br />
dann zur Rauschwalder Straße,<br />
zum Demianiplatz und über die Neiße.<br />
Am Bahnhof stiegen die Herren aus,<br />
denn im Hotel "Stadt Dresden" ging der<br />
offizielle Teil weiter mit dem erwarteten<br />
Festessen und passenden Trinksprüchen.<br />
Ratternd fuhr die leere Bahn zum Depot.<br />
Schaffner Franz schloß die Perrontür,<br />
zwirbelte zufrieden seine Schnurrbartspitzen<br />
hoch und setzte sich auf die<br />
“Und zum Feste werden Sie bei uns verwöhnt aufs Beste!”<br />
anzeige<br />
Ihr Speiserestaurant<br />
• Gesellschaftsraum (50 Personen) für Betriebsfeiern,<br />
Familienfeiern, ect.<br />
• regelmäßige Tanzabende mit Live-Musik<br />
für jung und alt<br />
ohne Ruhetag täglich ab 11.00 Uhr; Sonntag ab 10.00 Uhr<br />
Wendel-Roskopf-Straße 8 • 02828 Görlitz • Tel.: (0 35 81) 31 44 78<br />
Jubiläum<br />
13
"Haferlokomotiven" und "Funkenkutschen"<br />
und "Fun<br />
Bank. Mit etwas Wehmut dachte er an die<br />
Pferde, die nun ausgedient hatten. Als<br />
"Haferlokomotiven" hatte man sie verspottet,<br />
manchmal hatten sie die Straßensteigungen<br />
kaum geschafft, im Winter<br />
waren sie auf den vereisten Straßen<br />
Elektrische Straßenbahn vor dem Bahnhof um 1905<br />
anzeige<br />
Ihr Partner für schlüsselfertiges Bauen<br />
Fachbüro für<br />
• Komplettleistungen<br />
im Wohnungsbau<br />
• Neu & Ausbau<br />
• Gewerbebau<br />
• Ferienhäuser & Ferienhausanlagen<br />
• Grundstücksservice<br />
Görlitzer Straße 33<br />
02827 Görlitz/Schlauroth<br />
Internet: KNL-Massivbau.de<br />
eMail: KNL-Massivbau@t-online.de<br />
14 Jubiläum
125 Jahre Jahre Straßenbahn Straßenbahn in Görlitz<br />
in<br />
übel gestürtzt, aber irgendwie gemütlich<br />
war´s mit ihnen doch gewesen. Die neue<br />
"Elektrische" fuhr schneller, zugegeben,<br />
aber auch lauter, und ab und zu mußte<br />
man aussteigen, weil die Stange mit dem<br />
Stromabnehmer von der Oberleitung gesprungen<br />
war. Sogar einen passenden<br />
Namen hatten sich die Görlitzer schon<br />
ausgedacht – die "Funkenkutsche". Bestimmt<br />
würden ihm seine Stammgäste<br />
auch jetzt die Treue halten – das freundliche<br />
Dienstmädchen Friederike von<br />
Frau Kommerzienrat am Mühlweg, der<br />
stocksteife Oberst a. D. von der Moltkestraße,<br />
der stramme Feldwebel der<br />
"Neunzehner", die dralle Bauersfrau aus<br />
Kodersdorf mit ihren Einkaufskörben und<br />
Emil, der sommersprossige Gymnasiast,<br />
dem er schon manchmal morgens das<br />
auswendig gelernte Gedicht hatte abhören<br />
müssen. Arbeiter fuhren kaum<br />
mit, sie mußten ihre paar Groschen<br />
einteilen und zum Betrieb laufen. Schaffner<br />
Franz war gespannt auf die folgenden<br />
Jahre. Eine neue Linie zur Landeskrone<br />
war in Aussicht. Görlitz wuchs zusehends.<br />
Ohne "Funkenkutsche" war da<br />
Straßenbahn nach Moys, um 1900<br />
wirklich nichts mehr zu machen.<br />
Dr. Ernst Kretzschmar<br />
(Geschichten aus Alt–Görlitz, 1983)<br />
sanitär<br />
heizung<br />
klima<br />
anzeige<br />
• Bauklempnerei<br />
• Flachdachbau<br />
• Metallfassaden<br />
• Schwimmbadtechnik<br />
• Dachbegrünung<br />
• Bauwerksabdichtung<br />
• Schwimmbadabdichtung<br />
Oldenburger Ring 6 • 02829 Markersdorf • Tel.: (03 58 29) 64 02-0<br />
Fax: (03 58 29) 64 02 22 • e-Mail: info@dach-fassadenbau.de<br />
Kosmetiksalon Hannelore Tschierschke • Schulstraße 1 • Tel.: 0 35 81 / 40 33 40<br />
Jubiläum<br />
15
Das Robert–Oettel–Denkmal<br />
Die erfreulichen Aufbauarbeiten am<br />
Weinberghaus locken wieder Spaziergänger<br />
in diese Gegend. Riskieren sie<br />
eine Runde mit der Oldtimer–Eisenbahn,<br />
so fahren sie auch am Robert–Oettel–<br />
Denkmal vorüber. Es erinnert an den<br />
Görlitzer Kaufmann, Stadtverordneten<br />
und Hühnerzüchter vom Untermarkt.<br />
Kurz vor der Denkmalweihe am 15. Juni<br />
1901 beschrieb der "Neue Görlitzer Anzeiger"<br />
vom 12. Juni die Denkmalanlage:<br />
“Die Ausführung des Denkmals rührt von<br />
Herrn Bildhauer Schnauder–Dresden her.<br />
Robert-Oettel-Denkmal beim Weinberghaus um 1905<br />
anzeige<br />
HOTEL<br />
EUROPA<br />
Berliner Straße 2<br />
02826 Görlitz<br />
Telefon: 0 35 81/ 42 35 - 0<br />
Telefax: 0 35 81/ 42 35 30<br />
Wir für Sie -<br />
im Herzen von<br />
Görlitz<br />
16 Geschichte
Nahe beim beim Weinberghaus Weinberghaus<br />
Görlitz<br />
her. Natur und Gebilde aus Künstlerhand<br />
vereinigen sich in diesem Monument in<br />
glücklichster Weise. Um das gemauerte<br />
Denkmal beim Weinberghaus um 2005<br />
Fundament des Denkmals... lagert eine<br />
Gruppe von Steinen in natürlichen Formen.<br />
Anpflanzungen geben einen reizvollen<br />
Schmuck dazu. Auf dem Fundament<br />
erheben sich zunächst zwei stattliche<br />
Blöcke - wie das ganze Steinmaterial<br />
aus bestem Meißener Granit - , in welche<br />
zwei prächtig ausgeführte Bronzereliefs<br />
eingelegt sind. In den Reliefbildern<br />
sind Geflügelgruppen–je eine Gruppe<br />
Land–und Wassergeflügel–zur Darstellung<br />
gebracht. In der Höhe von ca. drei<br />
Metern ragt sodann ein mächtiger Granitblock<br />
empor, der sich in seiner natürlichen<br />
Gestalt eigenartig schön und wirkungsvoll<br />
präsentieren dürfte. Dieser<br />
Stein trägt das Bronze–Relief–Bild Robert<br />
Oettels in charakteristischer Ausführung.<br />
Eine Inschrift lautet: "Robert Oettel –<br />
1798-1884". Auf einem kleinen, am Fuße<br />
des Granitblockes lagernden Steine liest<br />
man den Zusatz zu obiger Inschrift:<br />
"Begründer der deutschen Rasse– Geflügelzucht".<br />
In die Rückseite des großen<br />
Blocks sind die Worte eingemeißelt: "Gewidmet<br />
vom Hühnerologischen Verein<br />
Görlitz und den Geflügelzuchtvereinen<br />
anzeige<br />
Geschichte<br />
17
Das Robert–Oettel–Denkmal<br />
Deutschlands und Österreichs". Recht<br />
originell dürfte noch die Wirkung einer<br />
weiteren Einzelheit des Denkmals sein,<br />
die sich in Form einer bronzenen Tierfigur,<br />
eines Hahns, auf einem seitlichen<br />
Vorsprung des großen Granitblockes<br />
zeigt. Der Eindruck des Denkmals, welches<br />
einen überaus günstigen, landschaftlich<br />
reizvollen Standort gefunden<br />
hat, wird sich jedenfalls als ganz eigenartig<br />
erweisen.”<br />
(Übrigens kamen ein Jahr nach der<br />
Einweihung des Oettel–Denkmals, also<br />
1902, weitere Werke des Bildhauers R.<br />
Schnauder, Dresden, nach Görlitz. Es<br />
waren die Reliefs an der Frontseite der<br />
"Ruhmeshalle", benannt "Schrecken des<br />
Krieges", "Segnungen des Friedens"<br />
"Nord- und Süddeutschland huldigen der<br />
Germania", und die Viktoria über dem<br />
Giebel (alle heute noch sichtbar), in der<br />
Ehrenhalle die Marmorbüsten der Sachsenkönige<br />
Johann und Albert (nach 1945<br />
vernichtet).<br />
Im 19. Jahrhundert zählte Oettel zu den<br />
bekanntesten Persönlichkeiten in Görlitz.<br />
Porträt Robert Oettel um 1860<br />
Geboren wurde er am 23. November<br />
1798 als Sohn des Kaufmanns Carl Gotthelf<br />
Oettel, Untermarkt 2. Nach der<br />
Kaufmannslehre in Dresden und der<br />
Tätigkeit als Französisch–Korrespondent<br />
eines Handelshauses in Frankfurt/Main<br />
übernahm er gemeinsam mit dem Bruder<br />
Emil nach dem Tod des Vaters 1840 die<br />
anzeige<br />
Dipl.-Pharm.<br />
Ch. Stosiek-Masan<br />
Apothekerin<br />
Adler Apotheke<br />
Markt 15 / Alter Ring 2 • 02894 Reichenbach<br />
Telefon 035828 - 72 354 • Telefax 035828 - 71 815<br />
18 Geschichte
Nahe beim beim Weinberghaus Weinberghaus<br />
Görlitz<br />
Leitung des Geschäfts in Görlitz. Aus der<br />
1824 in Frankfurt mit Katharina Anna<br />
Mertz geschlossenen Ehe gingen sechs<br />
Robert Oettel mit seinen Zuchthühnern,<br />
Zeichnung von Günter Hain um 1990<br />
Kinder hervor. Die älteste Tochter heiratete<br />
1846 den bekannten Spediteur<br />
Hermann Kienitz in Görlitz. Eine Gedenktafel<br />
am Hause Untermarkt 2, angebracht<br />
1952, erinnert an Robert Oettel<br />
und seine Familie. Getragen vom Vertrauen<br />
der Mitbürger, war er 44 Jahre<br />
lang Stadtverordneter in Görlitz, ein seltener<br />
Rekord eines Ehrenamtes. In ganz<br />
Europa bekannt wurde Robert Oettel als<br />
Begründer der deutschen Rassegeflügelzucht.<br />
In der Festschrift zur Robert–<br />
Oettel–Feier in der Görlitzer Stadthalle<br />
1952 lesen wir: "Begabt und erfüllt mit<br />
hervorragenden Sprachkenntnissen, einem<br />
aufgeweckten und strebsamen<br />
Geist, einem bedeutenden Organisationstalent,<br />
einer sehr gesellschaftlichen<br />
und frohen Natur, war Oettel, dem darüber<br />
hinaus ein besonders liebenswürdiger,<br />
ehrlicher und in jeder Hinsicht uneigennütziger<br />
Charakter eigen war, in<br />
seiner Vaterstadt und weit über deren<br />
Grenzen hinaus alsbald allgemein verehrt<br />
und geschätzt".<br />
Mit 17 Gleichgesinnten gründete er am<br />
City-Fleischerei, Gaststube & Pension<br />
anzeige<br />
31<br />
1. Juni 1. Juni<br />
1976 Jahre<br />
<strong>2007</strong><br />
Geschichte<br />
Liebevoll eingerichtet: Unsere Pension<br />
Demianiplatz 18 • 02826 Görlitz • Tel.: (0 35 81) 40 53 07<br />
19
Das Robert–Oettel–Denkmal<br />
18. Oktober 1852 in Görlitz den "Hühnerologischen<br />
Verein" nach dem Motto<br />
"Züchte rein und züchte echt!". Seine<br />
erste Zuchtanstalt hatte er am Fischmarkt,<br />
dann in dem 1844 erworbenen<br />
Grundstück Jakobstraße 11. Eine Ausstellung<br />
am 12. Oktober 1854 zeigte die<br />
ersten Zuchterfolge. Bereits 1858 hatte<br />
der Verein 1245 Mitglieder, darunter<br />
1037 Auswärtige aus Deutschland, Österreich,<br />
Holland, Rußland, England,<br />
Frankreich, Spanien und Amerika. Bald<br />
organisierten sich neue Vereine im Rahmen<br />
der deutschen Teilstaaten; Ende des<br />
19. Jahrhunderts waren das über 600.<br />
Staatliche Zucht– und Versuchsanstalten<br />
wurden gefordert, um die Forschung mit<br />
öffentlichen Mitteln zu sichern. Aus dem<br />
Ausland wurden neue Rassen eingeführt<br />
und Bruteier versandt. 1857 begründete<br />
Oettel die "Hühnerologischen Monatsblätter",<br />
bald entstanden anderswo weitere<br />
Fachzeitschriften, erschienen in der<br />
Tagespresse volkstümliche Beiträge.<br />
Oettel wurde Mitglied ausländischer Gesellschaften,<br />
darunter in Paris und Moskau.<br />
Sein Standardwerk "Hühner– oder<br />
Oettel-Denkmal (Rückseite) um 2005<br />
Geflügelhof" erlebte damals mehrere<br />
Auflagen. Als Preisrichter war er bei Geflügelausstellungen<br />
in ganz Deutschland<br />
geschätzt. In Görlitz waren auch die<br />
originellen Vereinsfeste beliebt. 32 Jahre<br />
anzeige<br />
VOLKSSOLIDARITÄT KREISVERBAND<br />
GÖRLITZ/ ZITTAU e.V.<br />
• häusliche Alten- und Krankenpflege Sozialstation<br />
• ambulanter und stationärer Mittagstisch<br />
• betreutes Wohnen für Senioren<br />
• Kindertagesstätte<br />
• Behindertentagesstätte<br />
• Kurzzeitpflege<br />
• Wohngemeinschaft für Demenzkranke<br />
Wir sind immer<br />
für Sie da und<br />
helfen Ihnen gern!<br />
Kommen Sie zu uns, informieren Sie sich bei der Volkssolidarität Görlitz/Zittau e.V.<br />
Pomologische Gartenstraße 10, 02826 Görlitz • Telefon 0 35 81/ 42 38 0<br />
20 Geschichte
Nahe beim beim Weinberghaus Weinberghaus<br />
Görlitz<br />
lang war Robert Oettel Vereinsvorsitzender.<br />
Nachdem der hochbetagte am 14.<br />
März 1884 gestorben war, übernahm<br />
sein Enkel August Kienitz für 30 Jahre die<br />
Leitung des Vereins.<br />
Die Bronzetafeln und der Hahn vom<br />
Oettel–Denkmal fielen 1942 (wie zahlreiche<br />
Glocken und Denkmalfiguren) der<br />
Rüstungswirtschaft zum Opfer. Zur 100–<br />
Jahr–Feier des Görlitzer Vereins 1952<br />
konnten mit Unterstützung westdeutscher<br />
Züchtervereine die fehlenden Tafeln<br />
und auch der "Bergische Kräherhahn"<br />
wiederbeschafft werden. Damals<br />
empfand man das als hoffnungsvolles<br />
Zeichen gesamtdeutscher Annäherung,<br />
die trotz des "Kalten Krieges" noch möglich<br />
schien. Nun erinnert uns das Oettel–Denkmal<br />
an Sachverstand, Pioniergeist<br />
und Weltoffenheit<br />
früherer<br />
Görlitzer Generationen.<br />
So<br />
wurde die Stadt<br />
weithin bekannt<br />
und erntete verdiente<br />
Anerkennung.<br />
Dr. Ernst<br />
Kretzschmar<br />
Der Hahn von Oettel-Denkmal (vorn links) neben der<br />
Muschelminna vor dem Abtransport 1942<br />
Pension "Zum letzten Sechser"<br />
Inh. Sieglinde Hofmann<br />
Alte Nieskyer Str.3<br />
02828 Görlitz<br />
Tel.: 03581 / 31 54 77<br />
Fax: 03581 / 31 54 84<br />
anzeige<br />
Ausstattung: Dusche, WC, TV, Telefon<br />
Lage: Am Stadtrand gelegen.<br />
Geschichte<br />
21
Die Frauenkirche<br />
Das waren die Erholungsstunden des<br />
vermögenden alten Görlitzers, der mitten<br />
in den engbegrenzten Straßen der<br />
alten Stadt seinen Geschäften nachgehen<br />
mußte, eine Erholung weit, wie man<br />
damals fühlte, vor den Toren, in der reinen<br />
Luft der freien Natur, eine Vorahnung<br />
von Schrebergärten und Wochenend.<br />
Und wie herrlich baut sich über dem allen<br />
der alte gotische Chor mit seinen hohen,<br />
maßwerkgeschmückten Fenstern auf, an<br />
den sich die zweigeschossige Sakristei<br />
mit ihren zarten Formen anschmiegt,<br />
und die zweijochige Verlängerung des<br />
Mittelschiffes zum Chor, die wie das<br />
ganze Langhaus schlichte Strebepfeiler<br />
mit wirkungsvollen Kreuzblumen schmücken.<br />
Der reizvolle Anblick wird noch<br />
durch die auf ausgekragten Steinschwellen<br />
ruhenden Steinluken mit Giebeln an<br />
der Ost- und Südseite eindrucksvoll erhöht.<br />
Friedrich von Biberstein konnte kaum<br />
ahnen, was aus seiner Sühnekapelle die<br />
opferbereite Hingebung an das<br />
Heiligtum ,,Unsrer lieben Frau" machen<br />
Orgelbühne<br />
würde. Aus der Kapelle ward eine Kirche,<br />
die bereits die späte Gotik äußerlich und<br />
innerlich zu einem Bau ausgestaltete, der<br />
in der Form seiner Säulen an die Petersanzeige<br />
22<br />
Serie
Teil II<br />
II<br />
kirche erinnert, und mit seiner nicht<br />
überwältigenden Größe doch im ganzen<br />
wie im einzelnen einen feierlichen Eindruck<br />
auslöst, der durch die treu gehüteten<br />
Reste alter Baukunst und Steinbildhauerei<br />
noch gehoben wird.<br />
Frauenkirche um 1935<br />
Läßt auch das brandende Leben des<br />
Verkehrs, das sich an seiner geweihten<br />
Pforte bricht, nicht diejenige stille Versenkung<br />
in den Geist entschwundener<br />
Zeiten zu, wie ihn der alte Friedhof, der<br />
mit feierlicher Stille das schöne Portal<br />
umgab, einst noch steigerte, so stehen<br />
wir doch auch heute staunend vor der<br />
eigenartigen Wirkung der Westfront, die<br />
das gedoppelte Tor mit dem in englischem<br />
Geschmacke der Zeit darüber sich<br />
öffnenden monumentalen Fenster ausübt.<br />
Umrahmt von den wuchtigen Unterbauten<br />
des dem Mittelschiffe in wechselndem<br />
Aufbau vorgelagerten Westturmes<br />
fesselt das reich ausgestattete,<br />
von einem flachen, eindrucksvollen Bogen<br />
überspannte Doppelportal den Blick.<br />
Drei Fialen flankieren den Oberbau beider<br />
Türen mit dem ,,Frauenschuh" und<br />
den Wimpergen, die den Bekrönungen<br />
des Rats- und des eigentlichen Chorgestühls<br />
aus der Dreifaltigkeitskirche, besonders<br />
des ersteren, fast wie ein Ei dem<br />
andern bis in Einzelformen gleichen– hier<br />
Sandstein, dort Holz. Selbst die im obersten<br />
Teile des Schaftes geknickten Säulen,<br />
anzeige<br />
Serie<br />
23
Die Frauenkirche<br />
eigentlich ein Widerspruch gegenüber<br />
dem Tragedienst der Säule, sind merkwürdigerweise<br />
beiden gemeinsam. Und<br />
die kleinen, reizvollen Engelchen, die die<br />
Seiten der Türöffnung beleben, finden<br />
wir in ganz ähnlicher Weise in der Bekrönung<br />
der gotischen Türe des Magistratssitzungssaales<br />
wie an dem Votivbilde<br />
vom Obermarkt von 1513 wieder.<br />
Zwischen den Wimpergen steht, durch<br />
die mittlere Fiale geteilt, eine Verkündigungsgruppe<br />
auf zwei Konsolen, die<br />
aufs engste mit denen des Nikolaus und<br />
der Katharina am Südportale der Nikolaikirche<br />
von 1519 verwandt sind, und mit<br />
ganz gleichen Baldachinen Maria, die am<br />
Betpulte dem verkündenden Engel Gabriel<br />
den Rücken dreht, wendet, erschreckt<br />
und ergriffen von der Erscheinung,<br />
den Kopf nach ihm hin, eine Verkündigung,<br />
die in ihrem Entwurfe völlig<br />
verschieden ist von der an der Annakapelle<br />
von 1512. Der derbe Humor der<br />
Zeit hat in den Zwickeln der Archivolten,<br />
die mit Krabben geschmückt sind, über<br />
beiden Türen und am flachen Bogen<br />
Hundegruppen dargestellt, die zu allerhand<br />
Deutungen der Absicht des Stein-<br />
metzen Veranlassung gaben.<br />
Ein Blick in das Innere der Kirche zeigt<br />
uns auf den Säulen des Triumphbogens<br />
weitere Steinmetzarbeiten, nämlich<br />
mehrere Köpfe: eines Mannes, des Moses,<br />
eines Narren und eines plärrenden<br />
Mönches, neben andern. An der linken<br />
Wand eine von der Obersakristei aus<br />
vorgeschobene prächtige Kanzel. ganz<br />
besonders aber fesselt das Auge das in<br />
feiner, durchbrochener Arbeit geschaffene<br />
Brüstungsgeländer der Orgelbühne,<br />
die sich auf einen Mittelpfeiler zwischen<br />
zwei gotischen Bogen stützt, entsprechend<br />
dem doppelten Portal.<br />
An diesem Mittelpfeiler steht auf einem<br />
Kragstein in halber Lebensgröße Maria<br />
mit dem Christuskinde, die Schutzheilige<br />
der Kirche, ,,Unsre liebe Frau", den Blick<br />
nach dem Chorraum gerichtet, eine Figur<br />
aus Stein, die nicht empfindet, daß die<br />
heutigen Andächtigen von ihr abgewendet<br />
ein andrer Inhalt des Gottesdienstes<br />
eint, wie zur Stunde ihrer Schöpfung von<br />
Görlitzer Meisterhand.<br />
Quelle: Ludwig Feyerabend: Alt–Görlitz<br />
einst und jetzt, 1927/28<br />
anzeige<br />
Sie wären der Erste, der nicht mit uns zufrieden ist !<br />
24<br />
Serie
Jacob Böhmes Böhmes<br />
Werk<br />
Werk<br />
Teil III<br />
Nach diesem kurzen und sicherlich sehr<br />
unvollständigen Einblick in die geisteswissenschaftlichen<br />
Auswirkungen Böhmescher<br />
Gedanken unter den europäischen<br />
Denkern soll ein Blick in manche<br />
Dichterwerkstatt zeigen, wie die Gedanken<br />
des Görlitzer Philosophen auch in<br />
der Literatur Fuß fassten.<br />
Nahezu zahllos sind die dichterischen<br />
Werke, in denen Jakob Böhmes Gedanken<br />
aufgegriffen wurden – von Goethes<br />
„Faust“ bis hin zum Kinderbuch einer<br />
Görlitzer Schriftstellerin. Ein weites Feld!<br />
In Jacob Böhmes „De signatura rerum“<br />
(1622) stehen die Worte: „Eine Lilie blühet<br />
über Berg und Tal in allen Enden der<br />
Erde. Wer da suchet, der findet.“ Seither<br />
ist dieser Satz zum Symbol für das innerste<br />
Anliegen des Görlitzer Schusterphilosophen<br />
geworden – häufig zeichnerisch<br />
interpretiert, so auch auf der Gedenktafel<br />
an Böhmes erstem Wohnhaus<br />
in der früheren Prager Straße am östlichen<br />
Ufer der Neiße: Eine Hand reicht<br />
aus den Wolken heraus einen Lilienstengel<br />
mit drei aufbrechenden Blütenkelchen<br />
– Symbol für das Lilienzeitalter,<br />
das sich Böhme und andere Dichter und<br />
Denker erträumten.<br />
Einer von ihnen, in ähnlicher Weise Suchender<br />
wie Böhme, war der Engländer<br />
John Milton (1608 – 1674). In seinen beiden<br />
Dichtungen vom verlorenen und<br />
vom wiedergefundenen Paradies („Paradise<br />
lost“, entstanden 1667, und „Paradise<br />
regained“ von 1671) spiegeln sich<br />
nicht nur einmal Gedanken des Görlitzer<br />
Schuhmachers wider.<br />
Der aus Schlesien stammende Christian<br />
Knorr von Rosenroth (1635 – 1689), als<br />
Hofrat des Pfalzgrafen Christian August<br />
im oberfränkischen Sulzbach tätig, wegen<br />
mancher Verdienste vom Kaiser in<br />
den Adelsstand erhoben, wusste sich als<br />
Alchimist, Forscher und Dichter dem<br />
Werk des Görlitzers auf vielfache Weise<br />
verbunden. Sein Kirchenlied „Morgenglanz<br />
der Ewigkeit...“ fußt zwar ursprünglich<br />
auf Versen von Martin Opitz, wurde<br />
aber von dem pfalzgräflichen Hofrat<br />
inhaltlich wie sprachlich am Gedankengut<br />
Böhmes neu ausgerichtet. Es findet<br />
sich auch im derzeitigen Evangelischen<br />
Gesangbuch wieder (Nr. 450).<br />
Für Ihre Füße<br />
das Beste.<br />
Schuhtechnik & Komfortschuhe<br />
Meisterbetrieb seit 1955<br />
anzeige<br />
Neu<br />
Salomonstr. 39, 02826 Görlitz<br />
Horkaer Str. 4, 02906 Niesky<br />
(0 35 81) 40 14 28 (0 35 88) 22 25 72<br />
Unsere Geschäftszeiten in Görlitz<br />
Mo-Fr 9.00-18.00 Uhr<br />
Sa 9.30-12.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Serie<br />
Unsere Geschäftszeiten in Niesky<br />
Mo-Fr 9.00-13.30 Uhr<br />
Mo, Di, Do, Fr 14.00-18.00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
25
Jacob Böhmes Böhmes<br />
Werk<br />
Werk<br />
Teil III<br />
Als bedeutender Verehrer des Görlitzer<br />
Denkers gilt Johannes Scheffler (1624 –<br />
1677), der in Amsterdam die Bekanntschaft<br />
des ersten Böhmebiographen, Abraham<br />
von Franckenberg, machte und<br />
dadurch die Gedankenwelt Böhmes entdeckte.<br />
Er fühlte sich fasziniert von dessen<br />
Überlegungen zur Göttlichkeit des<br />
Menschen. Nachdem er sein Amt als<br />
Leibarzt des Fürsten von Oels nieder-<br />
Jacob Böhmes "De signatura rerum" (1622)<br />
anzeige<br />
Wenn die Brille nicht mehr ausreicht ... Anpassung von vergrößernden Sehhilfen<br />
Augenoptikmeister • Optometrist<br />
www.optik-wuensche.de<br />
Jakobstraße 4a<br />
02826 Görlitz<br />
Tel.:0 35 81 /40 30 11<br />
26 Serie
an der der Wiege Wiege literarischer literarischer<br />
Werke<br />
Erstes Grabkreuz von Jacob Böhme<br />
gelegt hatte, konvertierte er zum katholischen<br />
Glauben und nannte sich fortan<br />
Angelus Silesius, soviel bedeutend wie<br />
„Schlesischer Engel“. In seiner Dichtung<br />
„Der Cherubinische Wandersmann“ würdigt<br />
er den verehrten Meister aus der<br />
Neißestadt mit den Versen: „Im Wasser<br />
lebt der Fisch, die Pflanze in der Erden, /<br />
der Vogel in der Luft, die Sonn' am Firmament.<br />
/ Der Salamander muss am<br />
Feu'r erhalten werden, und Gottes Herz<br />
ist Böhmes Element.“ Dass sich dieser<br />
Johannes Scheffler später zu einem der<br />
schärfsten Aktivisten der Gegenreformation<br />
in Schlesien entwickelte, steht<br />
auf einem andern Blatt.<br />
Einer Funken sprühenden Flamme in seiner<br />
Begeisterung für Böhme glich der<br />
Breslauer Musenjünger Quirinius Kuhlmann<br />
(1651 – 1689), einer der glühendsten<br />
Barockdichter, wortgewaltig und<br />
von geradezu überschwellender Poesie<br />
in der Wahl der sprachlichen Bilder. Er<br />
erstrebte in seinem rauschhaften Höhenflug<br />
allen Ernstes den untauglichen<br />
Versuch einer Generalreformation der<br />
gesamten Welt, um das erträumte Lilienzeitalter<br />
aufblühen zu lassen. Kuhlmann<br />
forderte selbst den Sultan im fernen<br />
Konstantinopel zur Bekehrung im Sinne<br />
anzeige<br />
OHG<br />
Serie<br />
27
Jacob Böhmes Böhmes<br />
Werk<br />
Werk<br />
Teil III<br />
Böhmes auf und hoffte, mit Hilfe der<br />
orthodoxen Geistlichkeit im Zarenreich<br />
eine Jesusmonarchie verwirklichen zu<br />
können. Zu diesem Zweck hatte er seine<br />
Gedanken voller wortreichem Pathos in<br />
seinem Buch „Der neubegeisterte Böhme“<br />
gebündelt. Aber man sah in ihm<br />
alles andere als einen Weltverbesser, für<br />
den er sich hielt. Vielmehr fand er am 4.<br />
Oktober 1689 als Ketzer und unbequemer,<br />
querulanter Unruhestifter ein dramatisches<br />
Ende auf dem Scheiterhaufen<br />
in Moskau.<br />
Mehr als ein Jahrhundert später sahen<br />
die Dichter der Romantik in Jakob Böhme<br />
einen ihrer Ahnherren. In dem Romanfragment<br />
„Heinrich von Ofterdingen“,<br />
dem bedeutendsten Werk des Friedrich<br />
von Hardenberg (1772 - 1801), der sich<br />
Novalis nannte, wird von der „Blauen<br />
Blume“ geredet. Gewiss nicht zufällig<br />
wurde sie wie die „Weiße Lilie“ des<br />
Görlitzer Denkers zum symbolträchtigen<br />
Zeichen einer ganzen literarischen Epoche.<br />
Bei Friedrich von Schlegel (1772 –<br />
1829), dem Begründer der Frühromantik,<br />
und Ludwig Tieck (1773 – 1853) gibt<br />
es Hinweise darauf, dass Böhme der<br />
Philosoph der Romantiker war. Für Schlegel<br />
galt er vor allem als einer der wenigen<br />
Schriftsteller, „in denen sich noch zu jener<br />
Zeit der ganze eigene Reichtum der<br />
deutschen Sprache offenbarte, eine bildsame<br />
Kraft auf der Quelle strömender<br />
anzeige<br />
Gott schütze das ehrbare Handwerk<br />
28 Serie
an der der Wiege Wiege literarischer literarischer<br />
Werke<br />
Fülle.“ Ludwig Tieck setzte dem Görlitzer<br />
Grübler in einem geradezu euphorischen<br />
Gedicht ein literarisches Denkmal, während<br />
Novalis wiederum in fünfzehn vierzeiligen<br />
Strophen die enge geistige Verwandtschaft<br />
zwischen Tieck und Böhme<br />
in poetische Verklärung hob. Die Schlussstrophe<br />
dieses Gedichts, an Ludwig Tieck<br />
gerichtet, lautet: „Du wirst das letzte<br />
Reich verkünden, / das tausend Jahre<br />
soll bestehn; / wirst überschwänglich<br />
Wesen finden / und – Jacob Boehmen<br />
wiedersehn.“<br />
Heinrich Heine (1797 – 1856) hingegen,<br />
der von seiner persönlichen literarischen<br />
Auffassung her mit den Romantikern<br />
schlechthin seine Probleme hatte, wandte<br />
sich in seiner üblichen spöttisch-ironischen<br />
Weise abwehrend gegen deren<br />
Böhmetümelei. Zweimal kommt er in<br />
seinen Werken darauf zu sprechen. In<br />
der Abhandlung „Zur Geschichte der<br />
Religion und Philosophie in Deutschland“<br />
(1834) heißt es: „Von Jakob Böhme sollte<br />
eigentlich auch hier die Rede sein. Denn<br />
er hat ebenfalls die deutsche Sprache zu<br />
philosophischen Darstellungen benutzt<br />
und wird in diesem Betracht sehr gelobt.<br />
Aber ich habe mich noch nie entschließen<br />
Malerservice<br />
Andreas Zimmer<br />
anzeige<br />
Kirchstrasse 8a<br />
02829 Markersdorf<br />
Serie<br />
Tel.: 0 35 82 9 / 61 83 0<br />
Fax: 0 35 82 9 / 64 59 7<br />
Mobil: 0160 / 96 42 41 71<br />
Email: A.Zimmer1@gmx.net<br />
29
Jacob Böhmes Böhmes<br />
Werk<br />
Werk<br />
Teil III<br />
können, ihn zu lesen. ... Was den Inhalt<br />
seiner Werke betrifft, so hat ja auch<br />
Saint-Martin einiges davon in französischer<br />
Sprache mitgeteilt. Auch die Engländer<br />
haben ihn übersetzt. Karl I. hatte<br />
von diesem theosophischen Schuster eine<br />
so große Idee, dass er eigens einen<br />
Gelehrten zu ihm nach Görlitz schickte,<br />
um ihn zu studieren. Dieser Gelehrte war<br />
glücklicher als sein königlicher Herr.<br />
Denn während dieser zu Whitehall den<br />
Kopf durch Cromwells Beil verlor , hat<br />
jener durch Jacob Böhmes Theosophie<br />
nur den Verstand verloren.“<br />
In Heines Darlegungen „Die Romantische<br />
Schule“ (1836) heißt es im 2. Buch:<br />
„Unter den Verrücktheiten der romantischen<br />
Schule in Deutschland verdient<br />
das unaufhörliche Rühmen und Preisen<br />
des Jakob Böhme eine besondere Erwähnung.<br />
Dieser Name war gleichsam<br />
das Aushängeschild dieser Leute. Wenn<br />
sie den Namen Jakob Böhme aussprachen,<br />
dann schnitten sie ihre tiefsinnigsten<br />
Gesichter. War das Ernst oder Spaß?<br />
Jener Jakob Böhme war ein Schuster, der<br />
Anno 1575 zu Wörlitz (Anm.: Muss<br />
natürlich Görlitz heißen!) in der Oberlausitz<br />
das Licht der Welt erblickte und<br />
eine Menge theosophischer Schriften<br />
hinterlassen hat. Diese sind in deutscher<br />
Sprache geschrieben und waren daher<br />
unsern Romantikern um so zugänglicher.<br />
Ob jener sonderbare Schuster ein so ausgezeichneter<br />
Philosoph gewesen ist, wie<br />
viele deutsche Mystiker behaupten, darüber<br />
kann ich nicht allzu genau urteilen,<br />
da ich ihn gar nicht gelesen...“<br />
Was für die romantischen Dichter hinsichtlich<br />
ihrer Beziehung zu Böhme galt,<br />
lässt sich auch bei den Malern jener Zeit<br />
finden, bei Caspar David Friedrich und<br />
Philipp Otto Runge etwa. In einem von<br />
deren Briefen heißt es: „Entsteht nicht<br />
ein Kunstwerk nur in dem Moment, wenn<br />
ich deutlich einen Zusammenklang mit<br />
dem Universum wahrnehme?“ Das ist im<br />
Kern Böhme'sches Gedankengut!<br />
Es wäre verwunderlich, wenn sich Böhmes<br />
Spuren nicht auch in dem Jahrtausendwerk<br />
der deutschen Dichtung<br />
fänden, in Goethes „Faust“. Unermüdlich<br />
in seinem strebenden Bemühen, erfährt<br />
der hochgelehrte Magister auf seinem<br />
anzeige<br />
Reinigungssysteme in Görlitz<br />
Verkauf - Service - Verleih<br />
Fachgeschäft und Werkstatt<br />
Brautwiesenstr. 1<br />
02826 Görlitz<br />
Tel.: (0 35 81) 76 68 31 &<br />
0172 / 795 785 6<br />
für Privat und Gewerbe<br />
• Feuchtemessung<br />
• Schimmelbeseitigung<br />
• Wasserschadenbeseitigung<br />
• Rohrreinigung<br />
• Rohrkamera<br />
• Gebäudetrocknung<br />
02829 Schöpstal (OT Girbigsdorf)<br />
Tel.: 0 35 81 / 76 14 42 • Funk: 0172 / 795 785 6<br />
30 Serie
an der der Wiege Wiege literarischer literarischer<br />
Werke<br />
Weg durch die Kleine wie durch die Große<br />
Welt die Dialektik jener Kraft, „die<br />
stets das Böse will und stets das Gute<br />
schafft.“ In paracelsischer und damit<br />
Böhme'scher Weltauffassung sucht er<br />
mit Hilfe der Alchimie die Kräfte der<br />
Natur zu erkennen und mit dem menschlichen<br />
Geist zu durchdringen. Er begreift<br />
als schmerzhafte Erfahrung: „Zwei Seelen<br />
wohnen, ach, in meiner Brust!“<br />
Im 20. Jh. und darüber hinaus sind viele<br />
Gedankengänge des Grüblers und Träumers<br />
aus der Görlitzer Schusterwerkstatt<br />
von einst noch immer höchst lebendig.<br />
Manchem schlesischen Dichter wurden<br />
sie Grundlage für das eigene Werk. Das<br />
wird in Joseph Wittigs (1879 – 19<strong>49</strong>)<br />
„Leben Jesu in Palästina, Schlesien und<br />
anderswo“ spürbar, spielt in Hermann<br />
Stehrs (1864 – 1940) Roman „Der begrabene<br />
Gott“ eine nicht unwichtige Rolle<br />
und widerspiegelt sich schließlich in<br />
dem Kinderbuch der Görlitzer Schriftstellerin<br />
Susanne von Hoerner-Heintze<br />
(um 1940), dem sie in bildhafter Weise<br />
den Titel „Die Schusterkugel“ gab. Auch<br />
Gerhart Hauptmanns (1862 – 1946) Roman<br />
„Der Narr in Christo Emanuel Quint“<br />
gehört in diese Reihe. Dessen Titelheld<br />
steht in seiner schlichten Weltsicht (wie<br />
Böhme) bis auf den heutigen Tag gegen<br />
allen orthodoxen Intellektualismus (wie<br />
den des Gregor Richter von St. Peter und<br />
Eng verbunden mit dem Denkmalschutz ...<br />
anzeige<br />
Serie<br />
31
Jacob Böhmes Böhmes<br />
Werk<br />
Werk<br />
Teil III<br />
Paul in Görlitz).<br />
Zahllose Würdigungen sachlicher Art<br />
suchten in der zweiten Hälfte des 19. wie<br />
im Verlauf des 20. Jh. Böhme und dessen<br />
Gedankengut aus der jeweiligen Zeit heraus<br />
zu erfassen. Einige davon dürfen<br />
uneingeschränkt als bedeutende und<br />
bleibende Leistungen gewertet werden.<br />
Dazu gehören „Das Leben Jakob Böhmes“<br />
(1924) aus der Feder des schon<br />
genannten Will-Erich Peukert und „Jakob<br />
Böhme. Leben und Werk“ (1976), eine<br />
tiefschürfende Arbeit des Görlitzer Professors<br />
und Kunstwissenschaftlers Ernst-<br />
Heinz Lemper (1924-<strong>2007</strong>).<br />
Allerdings gilt wohl allgemein bis auf den<br />
heutigen Tag für die Schriften des Schusterphilosophen<br />
aus der Neißestadt im<br />
abgewandelten Sinne jenes Wort, das<br />
einst Lessing mit Blick auf den viel zitierten<br />
Dichter des „Messias“ formulierte:<br />
„Wer wird nicht einen Klopstock loben? /<br />
Doch wird ihn jeder lesen? - Nein! / Wir<br />
wollen weniger erhoben / und fleißiger<br />
gelesen sein.“<br />
Böhmes Namen an die Stelle dessen von<br />
Klopstock gesetzt – dann wäre das nicht<br />
Jacob-Böhme-Raum Neißstraße 30<br />
nur ein allgemeiner Appell, sondern vielmehr<br />
die nachdrückliche Aufforderung,<br />
mehr als eine längst anstehende Hausaufgabe<br />
zu lösen. Nicht nur für die Görlitzer!<br />
Horst Wenzel<br />
anzeige<br />
32 Serie
Via Sacra - Reisen - ohne Reisen Grenzen<br />
ohne Gre<br />
Unter dem Namen „Via Sacra – Reisen<br />
ohne Grenzen. Durch Jahrhunderte.<br />
Zur Besinnung.“ vernetzt seit 2005<br />
eine neue touristische Route erstmals<br />
herausragende sakrale Bauwerke und<br />
Kunstschätze im Dreiländereck Deutschland,<br />
Polen und Tschechien (www.viasacra.-info).<br />
Die rund 550 km lange Strecke verbindet<br />
16 bedeutende Sehenswürdigkeiten der<br />
Kultur- und Glaubensgeschichte in der<br />
Oberlausitz, Niederschlesien und Nordböhmen<br />
miteinander. Die Bezeichnung<br />
„Via Sacra“ („Heilige Straße“) greift Latein<br />
als Jahrhunderte lange Kirchensprache<br />
auf und nimmt Bezug auf die historische<br />
„Via Regia“, die einst als Handelsstraße<br />
und Pilgerweg (Jakobsweg)<br />
die heutige Euroregion Neiße durchzog<br />
und die in die neue Route integriert ist.<br />
Die „Via Sacra“ macht modellhaft bewusst,<br />
dass die Deutschen, Sorben, Polen<br />
und Tschechen im Raum links und<br />
rechts der Lausitzer Neiße Verwandte<br />
sind mit einer 1000-jährigen, in weiten<br />
Teilen gemeinsamen Geschichte, mit gemeinsamer<br />
Kultur und gemeinsamen<br />
Die Gründung der Wallfahrtskirche Mariä<br />
Heimsuchung in Hejnice/Haindorf (CZ) geht<br />
auf die Legende einer Wunderheilung im<br />
13. Jahrhundert zurück.<br />
Werten. Um dem Touristen eine klare<br />
Orientierung zu bieten, wurde die „Via<br />
anzeige<br />
Geschichte<br />
33
Via Sacra - Reisen - ohne Reisen Grenzen<br />
ohne Gre<br />
Sacra“ auf 16 Stationen begrenzt. Davon<br />
befinden sich acht auf deutscher, je vier<br />
auf polnischer und tschechischer Seite.<br />
Kriterien für die Auswahl, die mit Touristikern<br />
und Historikern aller drei Länder<br />
vorgenommen wurde, waren der kulturhistorische<br />
Rang und Schauwert, aber<br />
auch touristisch wirkungsvolle Superlative.<br />
Das Große Zittauer Fastentuch von 1472<br />
wird seit 1999 im Museum Kirche zum Heiligen<br />
Kreuz in Zittau in der größten Museumsvitrine<br />
der Welt präsentiert.<br />
Neben den in Deutschland einzigartigen<br />
und für Europa bedeutenden beiden Zittauer<br />
Fastentüchern gehören zur Route<br />
beispielsweise der Bautzener Dom St.<br />
Petri als älteste und größte Simultankirche<br />
Deutschlands, die Zisterzienserinnenklöster<br />
in St. Marienstern und St.<br />
Marienthal mit ununterbrochenem Bestehen<br />
seit mehr als 750 Jahren, die zum<br />
UNESCO-Weltkulturerbe zählende Friedenskirche<br />
im polnischen Jawor/Jauer<br />
und die Grabstätte Albrecht von Wallensteins,<br />
einer der schillerndsten europäischen<br />
Persönlichkeiten, im nord-böhmischen<br />
Mnichovo Hradište/Münchengrätz.<br />
Von allen Stationen der „Via Sacra“ aus<br />
können in deren Umfeld auch weitere<br />
anzeige<br />
Kreisverband Löbau-Zittau<br />
Lindenweg 8<br />
02779 Großschönau<br />
Auskunft: 035841 / 630-0 • Fax: 630 13<br />
Sozialstation Olbersdorf<br />
Oberer Viebig 2, Tel. 03583/692203<br />
Pflegedienstleiterin Schwester Annett<br />
weitere Hilfeleistungen erhalten Sie in<br />
den Sozialstationen Großschönau,<br />
Seifhennersdorf und Ebersbach<br />
Unser Team steht Ihnen mit folgenden<br />
Leistungen zur Verfügung und berät<br />
Sie gern:<br />
•Häusliche Alten-und Krankenpflege<br />
•Behandlungspflege<br />
•Urlaubs-und Kurzzeitpflege<br />
•Hausnotruf rund um die Uhr<br />
•Hauswirtschaftshilfe<br />
•Essen auf Rädern<br />
•Kindergarten/Hort in Großschönau<br />
Seifhennersdorf, Ebersbach und Löbau<br />
•Ausbildung in Erster Hilfe<br />
•Beratungsbesuche zur Pflegestufe<br />
34 Geschichte
Zittau - die -<br />
Stadt die<br />
am Stadt<br />
Dreiländereck<br />
am Dreiländ<br />
kulturhistorische Kostbarkeiten besichtigt<br />
werden, darunter sakrale Bauten und<br />
Kunstschätze, die den Stationen in Bedeutung<br />
und Attraktivität nicht nachstehen.<br />
(Fotos: W. Schmidt)<br />
Kontakt/Buchungen: Tourismuszentrum<br />
Zittau, Tel.: 03583-752200,<br />
tourist-info@zittau.de<br />
www.info-zittau.de<br />
Text: Stadtverwaltung Zittau<br />
Prachtvolle Ausstattung der Friedenskirche in Jawor/Jauer (PL), die 6000 Menschen Platz<br />
bietet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg den Evangelischen als Neubau zugestanden, gehört<br />
sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
anzeige<br />
Geschichte<br />
35
100 Jahre Zittauer Zittauer<br />
Blumenuhr<br />
Blumenuhr<br />
Die Historie<br />
Die Idee für die Zittauer Blumenuhr entstand<br />
bereits 1902 anlässlich der Industrie-<br />
und Gewerbeausstellung im Gelände<br />
der Weinau. Hier wurde eine große,<br />
ganz aus Blumen gestaltete Uhr, die die<br />
genaue Zeit anzeigte, dargestellt. Sie<br />
entwickelte sich zum besonderen Anziehungspunkt<br />
der Ausstellung. Viele Zittauer<br />
wünschten sich ein solches “Wunderwerk“<br />
für immer in der Stadt. Parkinspektor<br />
Grabowski und Ratsuhrmacher<br />
Rödel waren die Schöpfer des besonderen<br />
Zittauer Wahrzeichens. Die<br />
Blumenuhr fand schließlich 1907 ihren<br />
würdigen Platz im Bereich des „Grünen<br />
Ringes“ an der Fleischerbastei.<br />
1907 Erstmalige Bepflanzung der Blumenuhr<br />
an der Seitenfront der Fleischerbastei.<br />
Stifter der Blumenuhr war<br />
Kaufmann <strong>Juli</strong>us Weber aus Zittau.<br />
27.08.1966 Einweihung des Glockenspiels<br />
aus Meißner Porzellan, gestaltet<br />
nach einer Idee des Uhrmachermeisters<br />
Horst Landrock.<br />
1993 Ersatz des alten Turmwerkes<br />
durch ein Funkwerk.<br />
April 1997 Rekonstruktion des Glockenturmes<br />
sowie Ersatz der alten Lochstreifensteuerung<br />
des Läutewerks durch eine<br />
elektronische Steuerung.<br />
1999 Erneuerung des Uhrkastens der<br />
Blumenuhr (Unterbau des Zifferblattes,<br />
wo sich Uhr, Elektroantrieb sowie Uhrwerk<br />
befinden).<br />
<strong>2007</strong> Umfassende Instandsetzung des<br />
Uhrkastens.<br />
Die Gestaltung<br />
Seit 100 Jahren wird die 16 m² große<br />
Blumenuhr alljährlich kunstvoll bepflanzt.<br />
Die benötigten Pflänzchen wurden<br />
über viele Jahrzehnte in einer extra<br />
dafür eingerichteten Abteilung der Stadtgärtnerei<br />
gezüchtet. Der Stadtgärtner<br />
selbst wohnte in der Fleischerbastei, in<br />
deren Turm auch die seltenen Topfpflanzen<br />
überwinterten.<br />
Die Blumenuhr bekommt der Jahreszeit<br />
entsprechend drei verschiedene Gestaltungen.<br />
Im Jahr 1994 wurde die historische<br />
Form des Zifferblattes wieder<br />
aufgenommen.<br />
anzeige<br />
FISCHHAUS mit Imbiß<br />
Heinrich Kaczmarczyk<br />
“unsere Großeltern aßen<br />
schon damals gerne Fisch...”<br />
Innere Weberstraße 26, 02763 Zittau<br />
Telefon (0 35 83) 51 03 21<br />
36 Jubiläum
an der der Fleischerbastei 1907 - <strong>2007</strong><br />
Frühjahrsbepflanzung:<br />
Ca. 3.000 Stiefmütterchen in gelb, mittelblau,<br />
hellblau und weiß. Darstellung<br />
der Zahlen als Striche.<br />
Sommerbepflanzung<br />
Frühjahrsbepflanzung<br />
Sommerbepflanzung:<br />
Ca. 4.000 niedrig bleibende Sommerblumen<br />
und Teppichbeetpflanzen: Iresien,<br />
grüne und rote Alternanthera, blaue<br />
Ageratum, weiße und rote Begonia semperflorens<br />
und Escheverien.Darstellung<br />
der Stunden als Ziffern.<br />
Wintergestaltung<br />
Wintergestaltung:<br />
Das Gestaltungsbild entspricht dem des<br />
Sommerschmuckes. Ca. 2.000 mittelgroße<br />
Schwarzkiefernzapfen, Island-Moos,<br />
Blaufichten und Thuja-Spitzen.<br />
Inh.: Jochen Kaminsky, Neustadt 16, 02763 Zittau, Tel./ Fax: 0 35 83/ 79 65 79, Mobil: 0173/ 369 71 48<br />
Jubiläum<br />
www. lusatia-superior.de www.zittautourist.de<br />
anzeige<br />
37
100 Jahre Zittauer Zittauer<br />
Blumenuhr<br />
Blumenuhr<br />
Das Uhrwerk<br />
Die Zittauer Blumenuhr wurde lange Zeit<br />
durch das Werk einer alten Turmuhr vom<br />
Ende des neunzehnten Jahrh. angetrieben.<br />
Dieses musste vom Ratsuhrmacher<br />
der Stadt täglich aufgezogen werden.<br />
Uhrwerk von oben<br />
Seit 1993 wird das Zeigerwerk der Uhr<br />
von einer Funkhauptuhr vom Typ SLCÊ5F<br />
mit Minutenimpuls angesteuert, welches<br />
ebenfalls für die Steuerung des Glockenspiels<br />
zuständig ist. Wartung und<br />
Instandhaltung des Uhrwerks ist Aufgabe<br />
des Ratsuhrmachers. Seit 1988 übt<br />
Uhrmachermeister Guido Hannig dieses<br />
Amt aus.<br />
Das Glockenspiel<br />
Im Januar 1965 rief die Stadt Zittau ihre<br />
Bürger auf, mit Ideen zur Verschönerung<br />
der Anlagen des „Grünen Ringes“ beizutragen.<br />
Uhrmachermeister Horst Landrock<br />
schlug vor, der Blumenuhr ein Glockenspiel<br />
beizufügen. Durch umfangreiche<br />
Spenden und zahlreiche freiwillige<br />
Arbeitsstunden der Handwerker des gesamten<br />
Kreises war es möglich, diese<br />
Idee zu verwirklichen.<br />
Am 27. August 1966 konnte das aus 21<br />
Meißner-Porzellan-Glocken bestehende<br />
technische Meisterwerk eingeweiht werden.<br />
Über eine Lochstreifensteuerung<br />
erklangen zu jeder halben und vollen<br />
Stunde deutsche Volksweisen wie „Im<br />
schönsten Wiesengrunde“, „Am Brunnen<br />
vor dem Tore“, „Sah ein Knab ein Röslein<br />
stehn“ aber auch „Hopp, hopp, hopp“.<br />
Im Frühjahr 1997 wurde der Glockenturm<br />
umfangreich restauriert. Ein neues<br />
Kupferdach und neue Schutzgitter für die<br />
Glocken wurden angebracht sowie die<br />
alte Lochstreifensteuerung der Melodien<br />
durch Elektronik ersetzt, so dass mehrere<br />
Musikvarianten möglich wurden.<br />
anzeige<br />
Am besten:<br />
Büchner<br />
Löbauer Str. 2a<br />
02763 Eckartsberg<br />
Mit der Geschichte von Zittau<br />
eng verbunden.<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
www.AmbestenBuechner.de<br />
(0 35 83 ) 77 03 0<br />
( 0 35 83 ) 77 03 13<br />
38 Jubiläum
an der der Fleischerbastei 1907 - <strong>2007</strong><br />
Die Schwesternuhren<br />
1996 anlässlich der 1. Sächsischen Landesgartenschau<br />
schenkte die Stadt Zittau<br />
Lichtenstein eine kleinere (9 m²)<br />
Schwester ihres Wahrzeichens.<br />
Zum 1.000 jährigen Jubiläum der Verleihung<br />
des Marktrechtes an Villingen im<br />
Jahr 1999 wartete Zittau mit einem besonderen<br />
Geschenk für die Bürger ihrer<br />
Partnerstadt auf, einer ebenfalls 9 m²<br />
großen Blumenuhr.<br />
Um die Besonderheit und Anziehungskraft<br />
der Zittauer Blumenuhr zu bewahren,<br />
werden diesen beiden Schwestern<br />
allerdings künftig keine weiteren folgen.<br />
Text: Stadtverwaltung Zittau<br />
Glockenspiel<br />
Im Laufe der Jahre sind die wertvollen<br />
Porzellanglocken allerdings spröde geworden.<br />
2003 musste daher entschieden<br />
werden, die Glocken nur noch zu<br />
jeder vollen Stunde erklingen zu lassen.<br />
Sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt,<br />
muss das Glockenspiel leider<br />
ganz abgeschaltet werden.<br />
Uhr Vilingen Schwennigen<br />
Renault Clio Campus 1,2 (60 PS)<br />
Leasingrate 99,00 €<br />
Anzahlung 2375,00 €<br />
36 Monate Laufzeit 30000 km<br />
zzgl. Überführung und Zulassung<br />
anzeige<br />
Löbauer Str. 2a<br />
02763 Eckartsberg<br />
Jubiläum<br />
Telefon:<br />
Telefax:<br />
www.AmbestenBuechner.de<br />
(0 35 83 ) 77 03 0<br />
( 0 35 83 ) 77 03 13<br />
39
Das Görlitzer Zentralhospital<br />
Aus der Geschichte des Görlitzer Zentralhospitals<br />
Am 23. August 1888 konnte das 25. jährige<br />
Gründungsjubiläum des Zentralhospitals<br />
feierlich begangen werden. Es wurde<br />
eine Andacht gehalten, und es sprach<br />
ein Magistratsrat. Das Kuratorium bestimmte,<br />
dass anlässlich des Jubiläums<br />
eine besondere Mahlzeit und ein Fass<br />
Bier zu bewilligen ist. Die Mahlzeit bestand<br />
aus Schweinebraten, Klößen und<br />
Kompott. Am Nachmittag gab es Kaffee<br />
und Kuchen. Anlässlich des Jubiläums<br />
wurde dem Hospitalverwalter Ritzkowsky<br />
auf Veranlassung des Magistrats der<br />
Amtstitel „Hospital-Inspektor“ verliehen.<br />
Der Geheime Medizinalrat Dr. Schmidt<br />
nahm am 24.November 1901 eine Visitation<br />
des Zentralhospitals vor, die im Ergebnis<br />
als „ausgezeichnet“ befunden<br />
wurde. Ebenso konnte die im Jahre 1903<br />
von Medizinalrat Dr. Erdner im Auftrag<br />
der Königlichen Regierung vorgenommene<br />
Revision des Hospitals und des<br />
Siechenhauses mit der Note „sehr gut“<br />
bewertet werden.<br />
Probleme hat es wohl des Öfteren mit<br />
dem Personal gegeben, denn in einigen<br />
Berichten des Kuratoriums wird darüber<br />
Klage geführt, so z. B. aus dem Jahre<br />
1902:<br />
„Das Dienstpersonal hat auch in diesem<br />
Jahre öfters gewechselt, da dasselbe das<br />
Gebundensein in der Anstalt nicht liebt,<br />
sondern auch am Tage durch Besorgungen<br />
Gelegenheit haben will, ausgehen zu<br />
können“.<br />
Das Hospitalgut Rietschen erbrachte im<br />
Jahre 1902 einen Reinertrag von<br />
54.748,32 Mark und 1908 einen Reinertrag<br />
von 80.758,79 Mark. Das Kapital des<br />
Zentralhospitals in den Gütern Rietschen,<br />
Werda, Daubitz und Walddorf<br />
betrug 1902 insgesamt 1.621.307,69<br />
Mark.<br />
Aus Gründen der Überbelegung des<br />
Siechenhauses wurden in der Zeit vom 1.<br />
April 1900 bis 31. März 1901 auf Kosten<br />
der städtischen Armenkasse 25 Personen<br />
mit geistiger Behinderung in die Dr.<br />
Kahlbaum´sche Nervenheilanstalt verlegt,<br />
mit einem erforderlichen Kostenaufwand<br />
von 8.643 Mark. Der Verpflegungssatz<br />
im Siechenhaus betrug 2 Mark, für<br />
Armenverbände 1 Mark, bei Dr. Kahlbaum<br />
hingegen 6 Mark.<br />
anzeige<br />
Zentralhospital, Altenpflegehaus<br />
Krölstraße 46<br />
Soziale Wohngemeinschaft<br />
Rauschwalder Straße 68<br />
Soziale Wohnstätte<br />
Rothenburger Straße 32a<br />
Kinderhaus “Am Zauberwäldchen”<br />
Gersdorfstraße 15<br />
Erziehungsberatungsstelle<br />
Sozialpädagogische Tagesgruppe<br />
“Sprungbrett”<br />
Kinderhaus “Zum Storchennest”<br />
Neißetalstraße 104<br />
Erziehungsbeistand<br />
Krölstraße 46<br />
Vermittlung Mutter-Kind-Kuren<br />
Krölstraße 46<br />
4 64-0<br />
40 51 62<br />
31 98 88<br />
31 42 77<br />
31 43 20<br />
36 78 50<br />
30 60 90<br />
46 41 59<br />
46 41 54<br />
Arbeiterwohlfahrt<br />
Kreisverband Görlitz e.V.<br />
Geschäftsstelle: Görlitz,<br />
Krölstraße 46<br />
(0 35 81) 46 41 54<br />
Fax (0 35 81) 46 41 55<br />
40 Serie
Teil II<br />
II<br />
Ab 1. April 1909 konnten im<br />
Siechenhaus erstmals zwei<br />
ausgebildete Krankenschwestern<br />
angestellt werden,<br />
davon eine als Stationsschwester.<br />
Im Jahre 1909 wurde das<br />
Lorenz´sche Gut (Rabenbergvorwerk)<br />
für 272.<br />
848,20 Mark für das Hospital<br />
erworben. Im April<br />
1911 kaufte der Magistrat<br />
das frühere Rottmann´sche<br />
Gut für 229.503,62 Mark.<br />
Es umfasste 124 ha im<br />
Stadtgebiet und 32 ha in<br />
Nieder-Leopoldshain. Das Gut wurde für<br />
30 Mark pro Morgen verpachtet. Pächter<br />
beider Güter war der Rittergutspächter<br />
Otto Eydam in Niecha bei Deutsch-Ossig.<br />
In den Jahren des 1. Weltkrieges mußte<br />
ein Teil des Zentralhospitals als Lazarett<br />
genutzt werden, da andere Räumlichkeiten<br />
für diesen Zweck nicht zu finden<br />
waren; insgesamt 60 Verwundete. Die<br />
Hospitalverwaltung übernahm die Ver-<br />
Blick auf das Mittelhaus mit Brunnen<br />
pflegung der Verletzten. 60 Hospitalbewohner,<br />
die vorübergehend ausziehen<br />
mußten, kamen bei ihren Verwandten<br />
unter.<br />
In der Deputationssitzung vom 24. August<br />
1915 wird die Einrichtung einer<br />
Volksküche im Zentralhospital beschlossen,<br />
in weiser Voraussicht auf die Not der<br />
Nachkriegszeit. Am 1. August 1919 konnte<br />
das Hospital endlich wieder ausschließlich<br />
für die Alten- und Armenum-<br />
care<br />
anzeige<br />
Werkstatt+Reha Team:<br />
Am Flugplatz 16<br />
02826 Görlitz<br />
Tel. 0 35 81 / 38 88-0<br />
Fax 0 35 81 / 38 88 30<br />
Serie<br />
Sanitätshaus:<br />
Wilhelmsplatz 14<br />
02826 Görlitz<br />
Tel. 0 35 81 / 38 88 37<br />
Fax 0 35 81 / 38 88 38<br />
www.rosenkranz.net<br />
Filiale Niesky:<br />
Muskauer Straße 30<br />
02906 Niesky<br />
Tel. 0 35 88 / 20 24 84<br />
Fax 0 35 88 / 20 24 84<br />
Filiale Rothenburg:<br />
Martin-Ulbrich-Haus<br />
Klinikwerkstatt<br />
02929 Rothenburg<br />
Tel. 03 58 91 / 4 24 02<br />
41
Das Görlitzer Zentralhospital<br />
Aus der Geschichte des Görlitzer Zentralhospitals<br />
sorge genutzt werden.<br />
Das Vermögen des Zentralhospitals<br />
bestand vor<br />
dem 1. Weltkrieg aus einem<br />
Kapital von 800 000<br />
Mark und schmolz durch<br />
die Geldentwertung auf<br />
230 000 Mark zusammen.<br />
Der bedeutende<br />
Grundbesitz des Hospitals<br />
ermöglichte es, den<br />
Betrieb ohne Zuschuß<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
In den Jahren zwischen<br />
1918 und 1921 wurden<br />
aus Überschussmitteln in<br />
beiden Häusern eine Warmwasseranlage<br />
installiert sowie mehrere Renovationen<br />
durchgeführt. Die 1921 für 8.000 Mark in<br />
den Räumen des Hospitals eingebaute<br />
Schwesternrufanlage versah noch bis in<br />
das Jahr 1992 zuverlässig ihren Dienst.<br />
Die Zahl der Pflegebedürftigen im Siechenhaus<br />
stieg 1927 auf 77 Personen an.<br />
Hinzu kam noch die übliche Nutzung des<br />
Hauses als Beobachtungs- und Durchgangsstation<br />
für Geisteskranke, so dass<br />
Brunnen im Herbst<br />
ein Teil der Bewohner, als das Haus keinen<br />
Platz mehr bot, im Altenheim des<br />
Vaterländischen Frauenvereins in Zentendorf,<br />
das 10 Plätze zur Verfügung<br />
stellte, untergebracht werden konnte.<br />
Auch im Zentralhospital nahm die Zahl<br />
der Aufnahmeanträge kontinuierlich zu.<br />
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde am<br />
1. April 1930 das Siechenhaus dem Zentralhospital<br />
angeschlossen.<br />
Jörg Ignatius (Fortsetzung folgt)<br />
anzeige<br />
Pflege ist<br />
Vertrauenssache<br />
Hauskrankenpflege<br />
Ekkehard-Steffen Müller<br />
exam. Krankenpfleger<br />
Sechsstädteplatz 2 • 02826 Görlitz • Tel.: 0 35 81/ 40 08 56<br />
42 Serie
Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
Im Alltag ist dieses Jubiläum<br />
beinahe untergegangen.<br />
Vor etwas mehr<br />
als 125 Jahren - genau<br />
am 25.05.1882 - begann<br />
mit der Inbetriebnahme<br />
der ersten Pferdebahnlinie<br />
zwischen dem Nikolaigraben<br />
und dem Bahnhof<br />
die Geschichte des<br />
schienengebundenen öffentlichen<br />
Personennahverkehrs.<br />
Die Görlitzer<br />
Straßenbahn hatte es zu<br />
keiner Zeit leicht, es<br />
mussten Schwierigkeiten unterschiedlicher<br />
Art bewältigt werden. Zum einen<br />
machten die häufigen Gefällestrecken<br />
sehr zu schaffen, zum anderen ist Görlitz<br />
für einen wirtschaftlichen Betrieb einer<br />
Tram eigentlich nicht groß genug. Zusätzlich<br />
musste man immer wieder mit<br />
Entscheidungen leben, die nicht in der<br />
Stadt selbst, sondern weit entfernt – oft<br />
ohne ausreichende Berücksichtigung<br />
örtlicher Belange – gefällt wurden. Umso<br />
eindrucksvoller erscheint heute die<br />
Oldtimer 29III von 1897<br />
Bilanz all jener Jahre. Die Straßenbahn<br />
ist in Görlitz entgegen allen Erwartungen<br />
zu einem unverzichtbaren Bestandteil<br />
des Alltages in unserer Stadt geworden.<br />
Selbst Versuche, den Busverkehr als Alternative<br />
für sie auszubauen, sind bis<br />
zum heutigen Tag von der Bevölkerung<br />
nicht im erwarteten Umfang angenommen<br />
worden. So haben beide ihre Daseinsberechtigung<br />
bislang behaupten<br />
können, und man darf hoffen, dass dies<br />
auch in Zukunft so sein wird und es<br />
Ihre Scheiben - sind unser Job !<br />
www.autoglas-goerlitz.de * info@autoglas-goerlitz.de * HOTLINE: 0180 - 44 72 886<br />
anzeige<br />
Kostenlose Steinschlagreparatur *<br />
Autoglassoforteinbau<br />
alle Autoscheiben auf Lager<br />
Versicherungsdirektabwicklung<br />
Tönungsfolien<br />
Hol- und Bringedienst<br />
Notdienst<br />
(* bei Teilkasko)<br />
02827 Görlitz<br />
Reichenbacher Str. 3<br />
Tel.: 03581 - 73 92 12<br />
Fax: 03581 - 73 92 14<br />
02763 Zittau<br />
Oststr. 5<br />
Tel.: 03583 - 51 66 30<br />
Fax: 03583 - 51 66 40<br />
02708 Löbau<br />
Görlitzer Str. 19<br />
Tel.: 03585 - 46 86 0<br />
Fax: 03585 - 46 86 20<br />
Serie<br />
43
Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
hist. TW.23II, 2006<br />
vielleicht gelingt, künftig die vorhandene<br />
Infrastruktur auszubauen und somit<br />
zu einer optimalen Erschließung einiger<br />
Bereiche in der Innenstadt und einzelner<br />
Stadtteile zu kommen. Nichtsdestotrotz<br />
hat die VGG allen Grund, auf die Bilanz<br />
der zurückliegenden Jahre stolz zu sein.<br />
Diese Bilanz ist ein Ausdruck dafür, dass<br />
anzeige<br />
präsentiert:<br />
Carl-von-Ossiezky Str. 45<br />
02826 Görlitz<br />
Ruf: 03581 87 87 87<br />
www.statbild-verlag.de<br />
Neuvorstellung:<br />
Die WUMAG - WAGEN<br />
Legenden auf Görlitzer Straßenbahngleisen<br />
von Andreas Riedel<br />
Umfang: 112 Seiten mit 398 Bildern<br />
Preis: 9,95 € zzgl. Porto und Versand<br />
ISBN: 978-3-939655-36-7<br />
44<br />
Serie
125jähriges<br />
Zum 125. Jubiläum unserer Jubiläum<br />
Tram<br />
es möglich ist, auch mit sehr eingeschränkten<br />
Mitteln den Betrieb zu gewährleisten,<br />
sei es in der Zeit, als die in<br />
Berlin ansässige Allgemeine Lokalbahnund<br />
Kraftwerke- AG die<br />
Geschicke bestimmte,<br />
oder aber in der DDR-<br />
Zeit, als sich das Unternehmen<br />
insbesondere<br />
unter dem Einfluß<br />
von Hans- Joachim Bindig<br />
und Frank- Jürgen<br />
Blasius gegen alle Stilllegungsbeschwörungen<br />
behaupten konnte<br />
und es doch zu recht<br />
ansehnlichen Leistungen<br />
kam, ja eine Zeitlang<br />
sogar mit den<br />
werkseigenen Reisebussen<br />
Vertragsfahrten<br />
für das Reisebüro<br />
und andere Veranstalter<br />
gefahren wurden.<br />
Nicht zu vergessen die<br />
Sanierungen nach der<br />
Wende an Anlagen und<br />
Wagenpark sowie die<br />
Wiederanbindung von<br />
Weinhübel mit einer<br />
nach neuzeitlichen Gesichtspunkten<br />
errichteten<br />
Wendeanlage sowie<br />
die Erschließung<br />
weiterer Teile von Königshufen,<br />
zuletzt unter<br />
der Regie der heute zur<br />
Connex- Gruppe gehörenden<br />
VGG. Dabei<br />
gestaltete sich dieser<br />
Prozeß keineswegs widerspruchsfrei,<br />
griffen<br />
immer wieder Zweifel um sich, die dank<br />
erfahrener Mitarbeiter – die im Alltag oft<br />
genug Visionisten sein mussten – bislang<br />
immer wieder zerstreut werden konnten.<br />
* zzgl. Überführung <strong>49</strong>5,-€<br />
ab 9.990,- EUR*<br />
Gewerbering 11<br />
02828 Görlitz<br />
Tel.: (0 35 81) 38 66 66<br />
E-mail: info@maesmans.de<br />
www.maesmans.de<br />
Serie 45<br />
anzeige
Die Geschichte der Görlitzer Straßenbahn<br />
Wir Görlitzer danken allen aktiven und<br />
ehemaligen Beschäftigten der Straßenbahn,<br />
denen es durch ihre Arbeit gelungen<br />
ist, uns dieses Stückchen Lebensqualität<br />
durch oft sehr unruhige Zeiten<br />
bis heute zu erhalten, und hoffen, dass<br />
unsere Tram auch künftig Bestandteil<br />
des städtischen Alltages bleibt.<br />
Andreas Riedel, Wiesbaden<br />
(Die nächste reguläre Folge lesen Sie im<br />
kommenden Heft)<br />
20 Jahre KT4D in Görlitz (2006)<br />
anzeige<br />
46<br />
EUROSILESIA FILM GÖRLITZ<br />
Auf Schienen durch die Neißestadt Görlitzer Straßenbahn einst u. jetzt. Die bisher<br />
ausführlichste Filmdokumentation der Görlitzer Straßenbahn mit vielen hist. Bildern<br />
und Streckenaufnahmen der stillgelegten Linie zur Virchowstr. ca. 85 Min.<br />
Vom Queis zur Schneekoppe Reise d. Iser- und Riesengebirge u. a. Goldentraum -<br />
Bad Flinsberg - Schreiberhau - Schneekoppe - Hirschberg 72 Min.<br />
In einer Stunde durch Europa *) Schienenwege in südöstl. Dreiländereck: Görlitz -<br />
Kohlfurt ( Wegliniec) - Lauban ( Luban) - Ostritz - Reichenau (Bogatynia) 62 Min.<br />
DEINE REGION IM FILM Grenz-Wege *) Unterwegs auf Straße u. Schiene in der Euroregion<br />
Ostritz - Marienthal - Joachimstein - Schönfeld (Lutogniewice) - Engelsdorf (Andeka) -<br />
www.eurosilesia.de Weigsdorf (Visnova) - Friedland - Zittau - Zittauer Gebirge - Isergebirge 62 Min.<br />
Postfach 300 318,<br />
Führerstandsmitfahrten (Bahn) Moys-Breslau Hbf (Zgorzelec-Wroclaw Gl.) Hirschberg<br />
02808 Görlitz<br />
-Krummhübel (Jelenia Gora-Karpacz), Kohlfurt-Hirschberg (Wegliniec-Jelenia Gora) u.a.<br />
Tel. (00<strong>49</strong>) 03581 / 41 81 89 Bitte ausführlichen Prospekt anfordern ! Alle Filme auf Kassette oder DVD!<br />
*)Breitbildformat 16:9<br />
`<br />
`<br />
alle Preise zzgl. Versand<br />
`<br />
Serie
Hauskrankenpflege<br />
Seniorenbetreuung<br />
Claudia Stumm<br />
Pflege in der Familie braucht<br />
Partnerschaft<br />
Pflege in der Familie ist durch das Wissen, die<br />
Erfahrungen und das jeweilige Umfeld geprägt,<br />
und gestaltet sich daher in jeder Familie anders<br />
und mit eigenen Schwerpunkten. Gute Beziehungen<br />
in der Familie und zwischen den Generationen<br />
sind förderlich für die Pflegearbeit.<br />
Erfolg in der Pflege stärkt die Familie, schafft<br />
Zufriedenheit, und erhält die körperliche und<br />
seelische Zufriedenheit der Mitglieder, insbesondere<br />
auch der Pflegenden. Um dies zu<br />
erreichen ist es wichtig, den Pflegeprozess und<br />
die Pflegearbeit positiv zu erleben.<br />
Wir beraten Sie gern:<br />
Konsulstraße 60<br />
02826 Görlitz<br />
Montag-Freitag<br />
8.00 - 16.00 Uhr<br />
oder rufen Sie an:<br />
0 35 81/ 31 39 02<br />
Unsere ausgebildeten Pflegeberater führen mit<br />
Ihnen zu Hause individuelle Schulungen durch,<br />
die Ihnen helfen, Ihre Pflegesituation zu organisieren,<br />
Probleme zu erfassen und zu lösen.<br />
Fachliche Übungen zur Durchführung bestimmter<br />
Pflegetätigkeiten, auch die Beschäftigung<br />
mit Krankheiten und Ihren Verläufen, sowie<br />
Beratungen zu möglichen Pflegehilfsmitteln<br />
und zur erleichternden Gestaltung des Umfeldes<br />
gehören dazu.<br />
Ganz nach Ihrem persönlichen Bedarf sind<br />
mehrere Schulungen nacheinander möglich<br />
und auch sinnvoll, um Sicherheit zu erlangen<br />
und sich vor allem sicher zu fühlen. Unsere<br />
Pflegeberater sind Ihnen wertvolle Partner, die<br />
Sie unterstützen und in schwierigen Situationen<br />
auch Entlastung und konkrete Hilfe<br />
organisieren. Bauen Sie Vertrauen auf und<br />
nehmen sie in Belastungssituationen Unterstützung<br />
an.<br />
Die Schulungen durch Pflegeberater werden<br />
von den Pflegekassen getragen.<br />
www.hauskrankenpflege-goerlitz.de