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Hygiene Report 1/2023

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

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aktuelles<br />

1·23<br />

News kompakt<br />

Zweistufige Fermentation pflanzlicher Rohstoffe zur Herstellung<br />

pflanzlicher Alternativen zu Rohwurst und Rohmilchkäse<br />

Im wachsenden Markt der pflanzlichen Alternativen zu Fleischund<br />

Milcherzeugnissen fehlen bislang qualitativ hochwertige,<br />

haltbare Produkte, die mit Starterkulturen fermentiert werden. Im<br />

Rahmen eines Projekts an der Universität Hohenheim sollen mittels<br />

zweistufiger Fermentation einerseits die Lebensmittelsicherheit<br />

gewährleis tet werden, andererseits während der Reifung charakteristische<br />

Aromanoten ausgebildet werden. Im ersten Schritt werden<br />

u. a. proteinreiche Mehle u. a. aus Erbse, Soja fermentiert; als<br />

Starterkulturen werden verschiedene Stämme der Gattungen<br />

Pediococcus, Lactococcus und Streptococcus eingesetzt. Zur anschließenden<br />

Reifung können die Zwischenprodukte mit geeigneten<br />

Kulturen wie Hefen oder Propionsäurebakterien inokuliert werden:<br />

Durch die Auswahl der Reifekulturen können Textur, Aroma, Farbe<br />

und Erscheinungsbild, aber auch Eigenschaften wie Schnittfestigkeit,<br />

Schmelz- oder Backfähigkeit gezielt eingestellt werden. In<br />

dem interdisziplinär angelegten Projekt werden mikrobiologische,<br />

materialwissenschaftliche und verfahrenstechnische Kompetenzen<br />

zusammengeführt.<br />

www.fei-bonn.de<br />

Mehr Rückrufe im Jahr 2022 auf Lebensmittelwarnung.de<br />

311 Rückrufe gab es im Jahr 2022 auf dem Portal „www.lebensmittelwarnung.de“<br />

der Bundesländer und des Bundesamts für<br />

Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Bei mehr als<br />

einem Drittel – in 108 Fällen – waren mikrobiologische Kontaminationen<br />

Grund der Warnung. Hauptursache waren Salmonellen, und<br />

zwar 47 mal. Die Ursachen können vielfältig sein: Bakterien wie<br />

Salmonellen, Campylobacter oder E.coli, Schimmelpilze oder auch<br />

Viren können bereits im lebenden Nutztier vorkommen und über<br />

den Schlachtprozess, die Rohmilch etc. in die Lebensmittelkette<br />

gelangen. In den vergangenen Jahren ist ein stetiger Anstieg der<br />

Meldungen zu verzeichnen – 2022 (311), 2021 (282), 2020 (273).<br />

Dies bedeutet aber nicht, dass Lebensmittel in Deutschland unsicherer<br />

geworden sind. „Die neuerliche Zunahme der Meldungen<br />

zeigt, dass Unternehmen und Handel ihrer gesetzlichen Meldepflicht<br />

nachkommen und somit zum hohen Niveau der Sicherheit<br />

von Lebensmitteln in Deutschland beitragen“, zieht Dr. Georg<br />

Schreiber, Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit des BVL,<br />

nach mehr als zehn Portal-Jahren Bilanz. www.bvl.bund.de<br />

Lebensmittelbetrug aufdecken – Lichtquanten sei Dank<br />

Im Verbund-Projekt QSPEC wollen die Projektpartner ein neues<br />

Analyseverfahren entwickeln, das quantenmechanische Effekte<br />

nutzt, um Lebensmittel auf Inhalt und Herkunft zu prüfen. Bisher<br />

werden für diese Analysen kernmagnetische Resonanzspektroskopien<br />

(NMR) genutzt. Die quantenbasierte Spektroskopiemethode<br />

soll kompakter, günstiger und hochsensitiv sein. „Wir erforschen<br />

ein Verfahren, welches es erlaubt, mittels verschränkter Photonen<br />

die zu analysierende Substanz bei einer Wellenlänge zu messen<br />

und die daraus gewonnene Information bei einer anderen Wellenlänge<br />

zu detektieren“, erklärt Dr. Stephan Suckow, der Verbundkoordinator<br />

des Projekts. Die entstehenden Spektren der einzelnen<br />

Lebensmittelproben sind wie Fingerabdrücke. Diese Fingerabdrücke<br />

können dann mit anderen Referenzproben verglichen und<br />

dadurch Rückschlüsse auf Inhaltsstoffe und geographische Charakteristika<br />

gezogen werden. Das Projekt QSPEC zielt darauf ab, die<br />

Grundlage für eine neue Generation von Analyseinstrumenten zu<br />

schaffen, die eine umfassende Qualitätssicherung bei der Produktion<br />

von Lebensmitteln erlaubt.<br />

www. idw-online.de<br />

FBN-Wissenschaftlerin leitet erstes deutsches<br />

Forschungskonsortium für zellbasiertes Fleisch<br />

Weltweit setzt eine steigende Zahl von Startups, Investoren und Lebensmittelproduzenten<br />

auf sogenanntes „In-vitro-Fleisch“, das aus<br />

Zellen landwirtschaftlicher Nutztiere hergestellt wird. PD Dr. Mo nika<br />

Röntgen und ihr Team am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie<br />

(FBN) in Dummerstorf möchten in dem Forschungskonsortium<br />

„CELLZERO Meat“ Wissenslücken schließen und nachhaltige<br />

Verfahrenslösungen entwickeln. Im Fokus steht dabei, Alternativen<br />

für drei Hauptprobleme der zellbasierten Produktion von tierischem<br />

Protein zu finden. Das betrifft den Einsatz von fötalem Kälberserum<br />

und Antibiotika in den für die Zellkultur genutzten Nährmedien<br />

sowie die Nutzung gentechnischer Verfahren. Das FBN-Team ist<br />

für die zellbiologischen Aspekte des Verfahrens verantwortlich. An<br />

der Hochschule Anhalt wird untersucht, welche technologischen,<br />

funktionellen und sensorischen Rohstoffeigenschaften erforderlich<br />

sind. Ersatzprodukte für fötales Kälberserum, das aus dem Blut<br />

ungeborener Kälber gewonnen wird, und neue Nährlösungen für<br />

die Zellkulturen werden in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen<br />

PAN-Biotech GmbH entwickelt. www.fbn-dummerstorf.de<br />

Natürliches Pflanzengift als neues Breitband-Antibiotikum<br />

Forschende der TU Berlin haben den Auslöser der Blattbrandkrankheit<br />

beim Zuckerrohr – das von dem Bakterium Xanthomonas<br />

albilineans produzierte Albicidin – so verändert, dass er gegen<br />

multiresistente Krankenhauskeime wirkt. Die Arbeitsgruppe um<br />

Prof. Dr. Roderich Süssmuth vom Fachgebiet Organische und<br />

Biologische Chemie der TU Berlin konnte mit Hilfe von Kryo-Elektronenmikroskopie<br />

bei tiefen Temperaturen Schnappschüsse davon<br />

aufnehmen, wie Albicidin ein lebenswichtiges Enzym von Bakterien,<br />

die DNA-Gyrase, hemmt. Durch die genaue Kenntnis dieses<br />

Wirkungsmechanismus waren sie dann in der Lage, mit Computersimulationen<br />

und chemischer Synthese im Labor Varianten des<br />

ursprünglichen Albicidin-Moleküls zu kreieren, die gegen einige der<br />

gefährlichsten bakteriellen Infektionen im Krankenhaus, darunter<br />

Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa<br />

und Salmonella typhimurium, wirksam sind. www.tu.berlin<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de

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