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Die Natur am Wegesrand

Eine Foto Dokumentation über die Natur und Pflege Arbeiten entlang von etwa 300 Kilo Meter Feld und Fahrrad Wegen im Westen von Luxemburg

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1<br />

Inhalt<br />

Der Wegrand. .................................................................................................................................................................... 4<br />

Einleitung ...................................................................................................................................................................... 4<br />

Der Feld- und Wegrain eine letzte Zuflucht für Flora & Fauna ? .................................................................................. 4<br />

Keine blühende Vielfalt <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>? .......................................................................................................................... 5<br />

Über 300 km Fahrrad und Feldwegeränder unter Beobachtung. ................................................................................ 5<br />

Pflegezwänge an Wegrändern, Grünanlagen und Hecken. .......................................................................................... 5<br />

Warum keine Blühende Vielfalt <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong> ?............................................................................................................ 6<br />

Frühe Mahd, oder die fleißigen <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>. .......................................................................................................... 6<br />

Beispiele frühe Mahd ................................................................................................................................................ 6<br />

Alles Mähen bis auf die Hecken und Bäume und…… .................................................................................................... 9<br />

Zäune........................................................................................................................................................................... 11<br />

Zu früh, zuviel, auch viel zu oft ……............................................................................................................................. 12<br />

Zu tiefes Mähen .......................................................................................................................................................... 14<br />

<strong>Die</strong> Folgen einer intensiven Mahd entlang von Fahrrad und Feldwegen ....................................................................... 15<br />

Ein Todesstoß. ............................................................................................................................................................. 15<br />

Keine Brücken für Tiere, kein Biotopverbundsystem ................................................................................................. 19<br />

Keine Winterquartiere ................................................................................................................................................ 20<br />

Blüten und Bestäuber ................................................................................................................................................. 21<br />

Wegraine als <strong>Natur</strong>erlebnis. ....................................................................................................................................... 22<br />

Landschaftsschutz und <strong>Natur</strong>schutz. .............................................................................................................................. 23<br />

Nationale <strong>Natur</strong>schutzgebiete. ................................................................................................................................... 23<br />

„Boufferdanger Muer“ ............................................................................................................................................ 23<br />

Schwaarzenhaff/Jongebësch .................................................................................................................................. 23<br />

<strong>Natur</strong>a 2000. ............................................................................................................................................................... 24<br />

<strong>Natur</strong>a 2000 Zone des M<strong>am</strong>er- und Eischtal. ......................................................................................................... 24<br />

<strong>Natur</strong>a Schutzzone im Tal der Attert ...................................................................................................................... 24<br />

<strong>Natur</strong>schutz Projekte. ................................................................................................................................................. 25<br />

Grenzen vom <strong>Natur</strong>schutz ...................................................................................................................................... 25<br />

Im <strong>Natur</strong>schutzgebiet auch kein Schutz vor Pflegefleiß. ........................................................................................ 26<br />

Kein Schutz für die Wildblume <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>. ......................................................................................................... 27<br />

<strong>Die</strong> Mahd entlang von Waldwegen ............................................................................................................................. 27<br />

Pflege, Überpflege, <strong>Natur</strong>zerstörung .............................................................................................................................. 28<br />

<strong>Natur</strong>zerstörungen oder Pflegeunfälle ?. ................................................................................................................... 28<br />

Wer braucht eigentlich Wegränder? .............................................................................................................................. 30<br />

Wegraine als Lebens- und Rückzugsraum. ................................................................................................................. 30<br />

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2<br />

Rebhuhn auf dem Rückzug ..................................................................................................................................... 30<br />

Von der Wiese in den Wegrand - und wohin dann? ............................................................................................... 30<br />

Der Wegrain ein Zebrastreifen ................................................................................................................................ 30<br />

Der verschwundene Feldweg ...................................................................................................................................... 31<br />

Hoffnungsschimmern? .................................................................................................................................................... 32<br />

Ackerrand -und Blühstreifen ....................................................................................................................................... 32<br />

Blühstreifen als wichtige Nahrungsquelle .............................................................................................................. 32<br />

Viele Bienen vom Aussterben bedroht ................................................................................................................... 32<br />

Lebens- und Rückzugsraum Blühfläche .................................................................................................................. 32<br />

Beistimmungen und Verpflichtungen beim Anlegen von Blühstreifen .................................................................. 32<br />

Ackerrand -und Blühstreifen entlang der Fahrrad- und Feldwege ............................................................................. 33<br />

Bei den etwa 300 km Fahrradwegen begegnete ich etwa 1 km dieser Ackerrand und Blühstreifen..................... 33<br />

Etwa 2 km Ackerrand und Blühstreifen entlang der Feldwegen ............................................................................ 34<br />

<strong>Die</strong> Landstraßen .......................................................................................................................................................... 36<br />

Umfrage bei den Gemeinden .......................................................................................................................................... 37<br />

Ursachenforschung warum, und wie werden Feld- und Fahrradwegränder gepflegt? ............................................. 37<br />

Gibt es Kriterien, zu welchem Zeitpunkt und warum Pflegearbeiten entlang der Wege durchgeführt werden? ..... 37<br />

Der Service Technik verfügt in ................................................................................................................................ 39<br />

Gibt es Rekl<strong>am</strong>ationen- Wünsche seitens der Bürger zu den Pflegearbeiten? Wieviel Rekl<strong>am</strong>ationen sind es<br />

ungefähr und was sind die Hauptbeschwerden? ....................................................................................................... 40<br />

Haben <strong>Natur</strong>schutz, Insekten Sterben oder “fauchage tardif” bei den Pflegemassnahmen in der Gemeinde eine<br />

Bedeutung? ................................................................................................................................................................. 40<br />

Gibt es eine Ausbildung oder Weiterbildung für das Gemeindepersonal zum Thema <strong>Natur</strong>schutz? ........................ 41<br />

Gibt es Informationen von der Gemeinde an die Bürger, zum Thema <strong>Natur</strong> und Pflege Arbeiten in den Grün<br />

Anlagen und entlang der Wege .................................................................................................................................. 41<br />

Es fehlen Informationen und Weiterbildung. ......................................................................................................... 41<br />

Wie sollte eine ökologische Wegrandpflege aussehen? ................................................................................................. 42<br />

Bester Mähtermin ? .................................................................................................................................................... 42<br />

Wieviel Mähen ? ......................................................................................................................................................... 42<br />

Mähgeräte ? ................................................................................................................................................................ 42<br />

Mahd Höhe- und Geschwindigkeit.......................................................................................................................... 43<br />

Wichtiger Lebensraum entlang von Wegrändern: .......................................................................................................... 44<br />

Hecken & Bäume. ........................................................................................................................................................ 44<br />

<strong>Die</strong> Ausnahme ............................................................................................................................................................. 44<br />

Der Nationale Radweg PC 12. ................................................................................................................................. 44<br />

Warum Heckenpflege? ............................................................................................................................................... 44<br />

Ökologische Heckenpflege .......................................................................................................................................... 45<br />

"Auf-den-Stock-setzen" ........................................................................................................................................... 45<br />

Weiter Pflegeschnitte ............................................................................................................................................. 45<br />

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3<br />

Der seitliche oder Flankenschnitt ........................................................................................................................... 45<br />

Heckenschneiden entlang der Fahrrad- und Feldwege .................................................................................................. 46<br />

Eine Heckenpflege soweit die Maschine reicht. ..................................................................................................... 46<br />

Grünflächen. ................................................................................................................................................................... 50<br />

Falsche Versprechungen ? .......................................................................................................................................... 50<br />

Versprechungen und Realität ................................................................................................................................. 51<br />

Grünflächen in der Gemeinde Koerich. ...................................................................................................................... 54<br />

Am Dorfrand ........................................................................................................................................................... 54<br />

<strong>Natur</strong>belassener „Kierchepad“ ............................................................................................................................... 54<br />

<strong>Natur</strong>belassener Pfad bei Windhof ......................................................................................................................... 55<br />

Intensive und frühe Mahd ...................................................................................................................................... 55<br />

<strong>Natur</strong>naher Unterhalt im Ecopark Windhof ............................................................................................................... 56<br />

Lebende Mauern in Koerich ........................................................................................................................................ 57<br />

Das Gréiweschlass in Koerich ...................................................................................................................................... 58<br />

<strong>Die</strong> Wegränder in den Gemeinden: ................................................................................................................................ 59<br />

Beckerich. .................................................................................................................................................................... 59<br />

Ell. ................................................................................................................................................................................ 62<br />

Garnich. ....................................................................................................................................................................... 64<br />

Helperknapp. ............................................................................................................................................................... 66<br />

Hobscheid ................................................................................................................................................................... 68<br />

1.<strong>Die</strong> Fahrradwege der Gemeinde Hobscheid ........................................................................................................ 68<br />

2. <strong>Die</strong> Feldwege in der Gemeinde Hobscheid ......................................................................................................... 69<br />

Käerjeng. ..................................................................................................................................................................... 76<br />

Koerich. ....................................................................................................................................................................... 78<br />

M<strong>am</strong>er ......................................................................................................................................................................... 83<br />

Préizerdaul. ................................................................................................................................................................. 87<br />

R<strong>am</strong>bruch. .................................................................................................................................................................. 89<br />

Redingen. .................................................................................................................................................................... 92<br />

Saeul. ........................................................................................................................................................................... 95<br />

Steinfort. ..................................................................................................................................................................... 98<br />

Useldingen. ............................................................................................................................................................... 105<br />

Vichten. ..................................................................................................................................................................... 110<br />

Wahl .......................................................................................................................................................................... 112<br />

Abschließende Bemerkungen ....................................................................................................................................... 115<br />

<strong>Natur</strong>schutz und Landwirtschaft. .......................................................................................................................... 116<br />

Personalien ................................................................................................................................................................... 120<br />

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4<br />

Der Wegrand.<br />

Wer diesen Fleckchen Erde nicht ehrt, dem ist <strong>Natur</strong>schutz kein Wert.<br />

Einleitung<br />

Gesucht: Blühende Vielfalt <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>.<br />

Gefunden: Überpflegte Wegesränder inmitten vieler Maislandschaften.<br />

Zum Idealbild unserer durch Äcker und Wiesen geprägten Kulturlandschaft gehören bunte<br />

Wiesenblumen, Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und unsere<br />

heimischen Singvögel. Leider hat sich vielerorts die Wirklichkeit<br />

sehr weit von diesem Ideal entfernt. Keine andere<br />

Lebensgemeinschaft ist stärker bedroht als die der<br />

Agrarlandschaft. Aus Wiesen sind Grünäcker geworden, das<br />

Vieh ist in Ställen verbannt und Weiden fast verschwunden, und<br />

aus dem mit Kräuter besetzten Acker ist eine monotone-<br />

Maislandschaft entstanden.<br />

Der Feld- und Wegrain eine letzte Zuflucht für Flora & Fauna ?<br />

Der Feld- und Wegrain, mal breit, meist schmal, ist in vielen Formen<br />

vorhanden. Einst waren Wege und Wegrand ein gemeins<strong>am</strong>er<br />

<strong>Natur</strong>raum, Teil einer Landschaft, ehe Beton und Asphalt die Wege<br />

überzogen. Heute ist der Feld- und Wegrain eine kaum beachtete<br />

Reliquie, Zeugnis und Überbleibsel einer Rest <strong>Natur</strong>. Feld- und<br />

Wegraine sind ein so offensichtlicher Bestandteil der<br />

Kulturlandschaft, und doch schenkt man ihnen nicht immer die<br />

Beachtung die sie verdienen. Der <strong>Wegesrand</strong> begleitet Feld-Forstoder<br />

Fahrradwegen, genauso wie Landstraßen oder Autobahnen.<br />

Der <strong>Wegesrand</strong> ist eine mögliche Pufferzone zwischen dem Weg und einer Nutzung oder Bewirtschaftung<br />

der Landschaft. Manchmal zeigt dieser Rest Lebensraum ein letztes<br />

Zeichen eine beeindruckende Schönheit und Kraft, einer sich im<br />

Rückzug befindlichen <strong>Natur</strong>. In einer Landschaft, die einem immer<br />

höheren wirtschaftlichen Druck ausgesetzt ist, bieten Wegraine –<br />

ökonomisch betrachtet – keinen Nutzen. Gerade deshalb könnten<br />

sie Inseln der Vielfalt, Lebensraum von Bienen, Schmetterlingen,<br />

Rebhühnern und anderen Vertretern einer reichhaltigen Pflanzenund<br />

Tierwelt sein. Der <strong>Wegesrand</strong> könnte ein wertvoller<br />

Saumbiotop sein. Doch in<br />

Luxemburg ist auch an diesen Feld- und Wegrainen eine Vielfalt an<br />

Lebensformen immer seltener zu beobachten. Ein meist schmaler<br />

Reststreifen an <strong>Natur</strong>, offenbart ein sehr gestörtes Verhältnis einer<br />

modernen Gesellschaft zur <strong>Natur</strong>. Respektlos mit Müll versehen,<br />

ausgebeutet und benutzt bis zum letzten Millimeter, gepflegt und<br />

verstümmelt, abgespritzt um jegliches Leben zu unterbinden.<br />

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5<br />

Keine blühende Vielfalt <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>?<br />

Über 300 km Fahrrad und Feldwegeränder unter Beobachtung.<br />

Luxemburg verfügt über ein ausgedehntes und stetig wachsendes Straßen und Wege Netz, indem auch ein<br />

deutlicher Zuwachs an Fahrradwegen zu verzeichnen ist. <strong>Die</strong> Biodiversität ist dagegen in den meisten<br />

Landschaften von Luxemburg deutlich im Rückzug. Bieten Feld- und Wegraine der <strong>Natur</strong> wenigstens eine<br />

kleine Zufluchtmöglichkeit?<br />

<strong>Die</strong>ses war eine von vielen Fragestellungen, die mich bewogen um<br />

Wegeränder entlang von Feld- und Fahrradwegen im Westen von<br />

Luxemburg etwas genauer zu beobachten. Zu diesen<br />

Beobachtungen zählten fast alle Fahrradwege der Gemeinden<br />

Beckerich, Ell, Garnich,<br />

Helperknapp, Hobscheid ,<br />

Käerjeng, M<strong>am</strong>er,<br />

Préizerdaul.,Redingen, R<strong>am</strong>bruch,<br />

Saeul, Steinfort, Useldingen,<br />

Vichten, wie Wahl. <strong>Die</strong><br />

Fahrradwege wanderte ich<br />

teilweise mehrmals ab, und dokumentierte diese mit Fotos. Zu meinen Beobachtungen gehörten auch<br />

sämtliche Feldwege in den Gemeinden Koerich, Hobscheid und Steinfort, sowie einige kommunale<br />

Grünanlagen. Zu meiner Auswahl zählten nur die Wegeinfrastrukturen die einer Land/Forstwirtschaftlichen<br />

oder Freizeit Nutzung dienen. Straßen, die Sicherheit, Winterdienst und anderen Argumenten Rechnung<br />

tragen müssen, habe ich generell aus intensiveren Beobachtungen ausgeschlossen.<br />

Bei über 300 Kilometer Wegrainen, entlang den Fahrradwegen (plus Feldwege), gab es für mich bald eine<br />

nüchterne aber deutliche Erkenntnis. Neben einigen (zum Teil überpflegten) Hecken und Baumgruppen,<br />

die noch an einigen wenigen Wegränder anzutreffen sind, gibt es hier ansonsten wenige Lebenszeichen<br />

von natürlichen Lebensformen. Meist sind die Wegraine wie die Grünanlagen extrem überpflegt, ein<br />

Spiegelbild der sonstigen Kulturlandschaft mit wenig blühender Vielfalt.<br />

Pflegezwänge an Wegrändern, Grünanlagen und Hecken.<br />

Es scheint in Luxemburg ein unermüdliches kommunales Bemühen zu bestehen, ob <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong> oder in<br />

einer Grünanlage, ein total gepflegtes, ein womöglich ganzjähriges immer grünes Bild zu bieten. Grün wird<br />

mit <strong>Natur</strong> gleichgestellt. <strong>Die</strong>ses in unserer Gesellschaft weit verbreitetes Bild führt deutlich zu einem<br />

regelrechten Pflegezwang an den Wegrändern, Grünanlagen wie auch Hecken. Was bedeuten diese<br />

übermäßigen Pflegemaßnahmen für die <strong>Natur</strong>, für die verschiedenen Lebensräume. Welche Pflege ist an<br />

den Wegrändern überhaupt notwendig, welche überflüssig. <strong>Die</strong>s versuche ich an Hand von einigen<br />

konkreten Beispielen im folgenden Beitrag darzustellen. Darüber versuchte ich auch zu ergründen, wer<br />

fordert, wer braucht oder wer verlangt welche Pflegemaßnahmen entlang dieser Wege. Aus diesem habe<br />

ich viele Gespräche mit Nutzern dieser Feldwege, und eine kleine Umfrage bei den Verantwortlichen für<br />

Pflegearbeiten im kommunalen <strong>Die</strong>nst geführt.<br />

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6<br />

Warum keine Blühende Vielfalt <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong> ?<br />

Frühe Mahd, oder die fleißigen <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>.<br />

Schon sehr früh im Jahr gibt es die sehr Fleißigen <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>, nicht die Honig oder Wildbiene ist gemeint, nein<br />

wichtige Vertreter aus der heimischen Fauna finden an diesen Wegrändern (die ich beobachtete) meist so kein<br />

Gefallen. Es gibt in den Gemeinden den Service Technik, wo die besonders Eifrigen schon ab Anfang April sich mit<br />

Erfolg für jegliches Unterbinden eines Wildwuchses entlang von Wege bemühen. Immer wieder, bis zum Herbst,<br />

werden diese Pflegeaktionen fortgesetzt. Resultat dieses Fleißes und Gründlichkeit, ein Wegrand der an einen Golfoder<br />

Parkrasen erinnert, den Bienen und anderen Lebewesen bleibt keinerlei Lebensraum.<br />

Beispiele frühe Mahd<br />

<strong>Die</strong> Mäharbeiten in der Gemeinde Koerich, begannen schon Anfang April 2020.<br />

08.04.2020<br />

Solch Mähaktionen zu einem extrem frühen Zeitpunkt, wie entlang des Radweges PC 17 zwischen Noerdange<br />

und Niederpallen sind leider die Regel.<br />

13.05.20<br />

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7<br />

Bis Ende Mai sind fast alle Wegraine entlang der Fahrradwege wie der PC 12 oder PC17 abgemulcht. Zwischen<br />

Noerdange und Hovelange gab es <strong>am</strong> 20.05 2020 noch ein blühender Streifen (Bild oben links). Am 02.06.20 auf<br />

demselben PC 12 von Noerdange -Howelange ein gemulchter Wegrain (Bild oben rechts). Es bleibt zunächst ein<br />

sehr kleiner aber wichtiger Rand Saum zur Hecke stehen, im Laufe des Jahres verschwand meist auch dieser.<br />

Entlang vom PC 12 in der Gemeinde Hobscheid, sind die Wegränder schon <strong>am</strong> 19.05.20 abgemäht (Bild links),<br />

in der Gemeinde Käerjeng Bild rechts <strong>am</strong> 26.05.20. Positiv, wenigstens blieb zunächst ein kleiner Saum zur<br />

Hecke bestehen.<br />

Am 09.06.20, entlang der Attert und dem PC 12 zwischen Useldingen und Böwingen (Gemeinde Helperknapp),<br />

Wegränder die bis in den Boden abgemulcht sind.<br />

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8<br />

In Landschaften ohne jegliche natürlichen Strukturen wie Hecken oder Bäumen, ist diese gründliche frühe Mahd<br />

für die meisten Tierarten verheerend.<br />

Bilder oben: vom 28.05.20 zwischen Greisch und Tüntingen<br />

Bilder unten vom : 09.06.20 zwischen Böwingen und Schandel (Gemeinde Helperknapp)<br />

Auch in der Gemeinde Beckerich eine<br />

frühe und intensive Mahd (Bilder<br />

Anfang Juni), entlang von Rad und<br />

Feldwegen, in naturarmen<br />

Landschaften<br />

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9<br />

Alles Mähen bis auf die Hecken und Bäume und……<br />

In Luxemburg verbietet das <strong>Natur</strong>schutzgesetz, den Heckenschnitt in den Grünzonen vom 1. März bis zum<br />

30. September. Das Herausreißen von ganzen Pflanzen oder von Wurzelstöcken sowie ein Abrennen oder<br />

Abspritzen von Heckenreihen in Grünzonen ist ganzjährig verboten. Einen Schutzstatus besitzen Wegraine<br />

nicht, hier darf immer und alles gemäht werden, außer eben den Hecken und Bäumen. Entlang der<br />

Fahrrad- und Feldwegen wird nicht nur sehr früh gemäht, es wird auch sehr viel und alles wird abgemäht.<br />

Bilder von Ende Mai bis Anfang Juni aus den Gemeinden Helperknapp , Beckerich, Hobscheid und Koerich. Nur wo<br />

Hecken, Bäume oder kein Maschineneinsatz möglich ist bleibt ein Stück Restnatur.<br />

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10<br />

Auch im Sommer (Bilder vom 13.07.20) auf dem Fahrradweg Wahl- Rindschleiden, abgemähte Wegränder nur<br />

Hecken, Bäume werden verschont.<br />

Abgemäht diese still gelegte Landstraße Koerich-<br />

Hobscheid (Bild 05.08.20)<br />

Kein Platz für Kräuter und Gräser beim Bahnhof<br />

„M<strong>am</strong>er Lycée“<br />

Im Herbst-Winter bleiben nur Hecken und Bäume wie (Bild links) <strong>am</strong> PC 12 Hovelingen - Noerdingen oder Bild<br />

rechts Fahrradweg Richtung Hüttingen (Gemeinde Beckerich)<br />

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11<br />

Zäune<br />

Entlang von Weidezäunen gestaltet sich die maschinelle Mahd schwierig, so bieten Zäune den Wildblumen<br />

und Gräser einen kleinen Schutz an. Weidezäune prägen seit der Nutztierhaltung unsere Landschaften.<br />

Doch auch dieses Kulturgut verschwindet immer mehr. Wirtschaftliche Bedingungen erfordern immer<br />

größere Nutzungsparzellen. Veränderte Haltungsformen in der Milchwirtschaft führen zu immer weniger<br />

genutzten Weidenflächen für Kühe. So sind in vielen Landschaften nur noch Reste, Spuren einer<br />

verschwindenden Epoche der Landwirtschaft zu finden. Genutzt oder ungenutzt, jeder Weidezaun bietet<br />

der <strong>Natur</strong> einen kleinen Schutz, verschwinden dieser, so verschwindet nicht nur ein Stück Kulturgeschichte,<br />

es verschwinden oft die letzten Inseln und Refugien für viele Lebensformen.<br />

Landschaft mit Zäunen zwischen Kapweiler und Rippweiler (Gemeinde Saeul)<br />

Bei Zäunen (Bild oben bei Koerich), wird eine maschinelle Mahd schwierig, Vorteile für die <strong>Natur</strong>.<br />

Bilder unten bei Vichten, so bleibt wenigsten ein minimaler Saum bestehen.<br />

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12<br />

Zu früh, zuviel, auch viel zu oft …….<br />

<strong>Die</strong> Pflegeaktionen entlang den Fahrrad- und Feldwegen, erfolgen in allen Gemeinden mehrmals und sehr<br />

gründlich. So haben weder Wiesenpflanzen, noch Schmetterlinge, neben vielen anderen keinerlei<br />

Entwicklungsmöglichkeiten. In den Sommermonaten, so im August 2020, wurde oft und intensiv entlang<br />

von Wegen und Grünanlagen gemäht, darunter leiden z.B. besonders die Heuschrecken. <strong>Die</strong> Pflegearbeiten<br />

wurden unermüdlich, trotz einer andauernden Dürre und eines kaum erkennbaren Wuchs durchgeführt.<br />

Entlang des Feldweges <strong>am</strong> Ort „ Waldhiel“ bei Simmern (Gemeinde Hobscheid), ein unermüdlicher Dauereinsatz,<br />

vom Pflegedienst. Resultat keinerlei Lebensraum, keinerlei Artenvielfalt.<br />

27.05.20<br />

20<br />

04.07.20<br />

23.08.20 11.09.20<br />

20.04.21 der Frühling<br />

bringt auch neues Leben<br />

entlang dieses Feldweges<br />

bei Simmern. Rote und<br />

weiße Taubnessel,<br />

Sternmiere, Ehrenpreis<br />

oder Ackerveilchen,<br />

bieten nun Hummeln und<br />

anderen einen reichen<br />

Tisch. Eine echte<br />

Bereicherung für die<br />

Landschaft, ehe der<br />

Pflegedienst kommt.<br />

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13<br />

Sehr früh, sehr viel, und sehr oft, die Mahd 2020 entlang des PC 17 bei Niederpallen (Gemeinde Redingen)<br />

13.05.20 04.07.20<br />

08.09.20<br />

April 2021<br />

2021 kann es für diese<br />

Grünfläche entlang des<br />

PC 17 in der Gemeinde<br />

Redingen mehr<br />

blühendes Leben geben<br />

<strong>Die</strong>s deutet das<br />

aufgestellte Schild wie<br />

positive Gespräche mit<br />

Verantwortlichen vom<br />

Technischen Service der<br />

Gemeinde Redingen.<br />

Sehr früh, sehr viel und sehr oft wird auch in der Gemeinde Koerich gemäht.<br />

Bilder bei Goetzingen 27.05.20 07.07.20<br />

Auch in der Gemeinde Koerich gab es sehr hoffnungsvolle und positive Gespräche mit Bürgermeister,<br />

Förster wie Verantwortliche des Technischen Service.<br />

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14<br />

Zu tiefes Mähen<br />

Eine zu tiefe Mahd vernichtet viel Bodenleben und führt zu Bodenschäden. Je tiefer die Mahd umso mehr<br />

Kleinlebewesen werden vernichtet, es bleibt keinerlei Rückzugsmöglichkeit. <strong>Die</strong>se absolut naturfeindliche<br />

und alles vernichtende Mahd findet man entlang von vielen Feld- und Fahrradwegen.<br />

08.09.20 bei Hüttingen (Gemeinde Beckerich)<br />

09.06.20 Gemeinde Helperknapp 01.08.20 Gemeinde R<strong>am</strong>bruch<br />

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15<br />

<strong>Die</strong> Folgen einer intensiven Mahd entlang von Fahrrad und<br />

Ein Todesstoß.<br />

Feldwegen<br />

Der Großteil der heutigen Kulturlandschaft besteht aus Mais-Rapslandschaften und Grünlandacker. Monotonie<br />

soweit das Auge reicht, die Wege sind oft die einzigen verbliebenen Strukturen. Der verbleibende Rand entlang<br />

dieser Wege ist meist extrem schmal, oft mitbenutzt. Eine frühe und intensive Mahd bedeutet für Fauna & Flora den<br />

endgültigen Todesstoß. In diesen Landschaften wo jegliches Aufkommen von natürlichem Leben mit vielen Mitteln<br />

unterbunden wird, in solch Agrarwüsten braucht es keine zusätzliche kommunale Hilfeleistungen.<br />

Mais und Grünlandacker bei Hüttingen (Gemeinde Beckerich).<br />

Raps entlang des PC 12 bei Useldingen<br />

bei Saeul,<br />

Maislandschaft bei Schweich,<br />

bei Ell<br />

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16<br />

Bei Everlingen ( Gemeinde Useldingen) <strong>am</strong> 23.06.2020<br />

Bei Hobscheid <strong>am</strong> 07.11.2020<br />

bei Simmern <strong>am</strong> 08.01.2021<br />

<strong>Die</strong> Bilder ähneln, dabei handelt es sich um verschiedene Landschaften, aus verschiedenen<br />

Jahreszeiten.<br />

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17<br />

Bei Simmern<br />

Bei Saeul<br />

Bei Rippweiler<br />

Bei Arsdorf<br />

Bei M<strong>am</strong>er<br />

Bei Ell<br />

Bei Kapellen<br />

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18<br />

Bei Préizerdaul<br />

Bei Schweich<br />

Bei Préizerdaul<br />

Bei Ell<br />

Bei Rippweiler<br />

Bei Schweich<br />

Bei Bilsdorf<br />

Bei Noerdingen<br />

Landschaften ohne viel Biodiversität sind Landschaften wo keine Mahd entlang der Wege nötig ist, aber wo Hilfe<br />

für die <strong>Natur</strong> dringent erforderlich ist.<br />

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19<br />

Keine Brücken für Tiere, kein Biotopverbundsystem.<br />

Zu den größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt gehört in Luxemburg der Landschaftsverbrauch,<br />

wie die Zerschneidung von Lebensräumen durch Verkehrswege, und Siedlungen.<br />

Ein immer zunehmender Nutzungsdruck durch die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft führt zu<br />

einem weiteren Verlust an wertvollen Biotopen. <strong>Die</strong> <strong>Natur</strong> und Kulturlandschaften verlieren nicht nur<br />

insges<strong>am</strong>t an Fläche sondern werden in isolierte Einzelteile zerlegt. Es verbleiben Biotopinseln die für viele<br />

Arten zu klein sind, und ihre Isolation erschwert den Austausch von Individuen zwischen den Gebieten.<br />

<strong>Die</strong>s führt zu einer genetischen Verarmung der Populationen und gefährdet ihr dauerhaftes Überleben. In<br />

<strong>Natur</strong>landschaften und traditionellen Kulturlandschaften kommen zudem viele Biotoptype in einer<br />

charakteristischen räumlichen Verzahnung und funktionellen Abhängigkeit voneinander vor. Auf solche<br />

Biotopkomplexe sind viele Arten zur Erfüllung all ihrer Lebensraumansprüche angewiesen. Durch die<br />

Zerlegung der Biotope in isolierte Einzelteile und eine durch Nutzungsintensivierung zunehmend<br />

"lebensfeindliche" Umgebung gehen aber neben den wichtigen Vernetzungsbeziehungen auch diese<br />

ges<strong>am</strong>tlandschaftlichen ökologischen Zus<strong>am</strong>menhänge verloren.<br />

<strong>Die</strong> Ränder der Feld- und Radwege könnten einen wichtigen Beitrag leisten, um der Zerschneidung von<br />

Landschaften und Biotopen entgegen zu wirken.<br />

Feldwegränder wie bei Koerich (Bilder unten) sind ideale Biotopverbundsysteme. Feldwegränder mit Gräsern<br />

und Wildblumen könnten Deckung, Nahrung und eine Brücke zum nächsten Lebensraum anbieten. Immer<br />

wieder abgemäht (Bild links 31.05.20 und Bild rechts 06.08.20 Bild), bildet dieser Weg eine Zerschneidung der<br />

Landschaft.<br />

In den meist leblosen und monotonen Agrarflächen befinden sich oft isolierte kleinere Wälder oder Bäume. Es<br />

sind oft abgeschnittene Lebensräume, ein kleiner <strong>Wegesrand</strong> entlang von Feld- oder Fahrradwegen (Bild links<br />

bei Everlingen Gemeinde Useldingen, Bild rechts bei Platen Gemeinde Préizerdaul) ist nicht nur ein Angebot an<br />

Fauna& Flora, auch Radler sind <strong>Natur</strong>freunde.<br />

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20<br />

Keine Winterquartiere<br />

Frostige Kälte, eisiger Wind und wenig Nahrung der Winter stellen einheimische Tiere vor eine besondere<br />

Herausforderung. Vor allem Vögel flüchten aus diesem Grund in Richtung Süden, wo die Bedingungen im<br />

Winter besser sind. Einige Tiere, welche im Winter bleiben, begeben sich dagegen in den Winterschlaf oder<br />

Winterruhe oder passen sich an die härteren Umweltbedingungen an. Besonders das geringe<br />

Nahrungsangebot und fehlende Rückzugsmöglichkeiten in einer ausgeräumten Landschaft sind<br />

außerordentlich schwere Probleme für die heimische Tierwelt im Winter. Ungenutzte Feld- oder Wegraine<br />

oder sonstige Brachen, bieten im Winter Rückzugsgebiete und Überwinterungsplätze, z.B. abgestorbene,<br />

stehen gebliebene Stängel sind für viele Insekten von großer Bedeutung. Entlang der Feld und<br />

Fahrradwegen sind diese wichtigen Rückzugsmöglichkeiten extrem selten geworden.<br />

Es bleiben sehr wenige solcher hervorragenden Herbst- und Winterquartiere wie hier bei Eischen,<br />

- bei Simmern ( Gemeinde Hobscheid),<br />

oder bei Perl ( Gemeinde R<strong>am</strong>brouch).<br />

Im Winter wie Sommer wichtige Brombeer Raine (bei<br />

Simmern).<br />

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21<br />

Blüten und Bestäuber<br />

Ohne Bestäubung keine Nachkommen: Das gilt nicht nur für Apfel, Birne und Co., sondern für fast 90<br />

Prozent der Pflanzen. <strong>Die</strong> wichtigsten Bestäuber sind Insekten. Ohne Fluginsekten gibt es vielfach keine<br />

Bestäubung! Ihre Menge hat aber in den vergangenen 25 Jahren drastisch, um bis zu 80 Prozent<br />

abgenommen, wie Langzeituntersuchungen belegen. Vielen Insekten fehlen Blüten als Nahrungsquelle.<br />

Eine fatale Entwicklung und ein Grund mehr, sich für blütenreiche Wegränder einzusetzen!<br />

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22<br />

Wegraine als <strong>Natur</strong>erlebnis.<br />

Wegraine könnten vielfältige Funktionen für Mensch und <strong>Natur</strong> erfüllen, wenn sie eine gewisse<br />

Mindestbreite und Strukturvielfalt haben.<br />

Wie sähe eine Landschaft mit bunten Wegrainen aus? <strong>Die</strong>ses<br />

würde Lebensqualität für den Mensch, Lebensraum und<br />

Nahrung für viele Tierarten bedeuten. Von Schmetterlingen<br />

oder Schwebfliegen umworbene Blüten, verbunden mit<br />

Vogelgesang, dies wäre ein wahrer Gewinn für jeden<br />

Spaziergang oder Fahrradtour. Ein bunter Wegrain währe<br />

oftmals ein <strong>Natur</strong>erlebnis vor der Haustür. Mit allem, was<br />

dazugehört: Farbenpracht für die Augen, Summen für das<br />

Ohr und eine Vielfalt der Düfte für die Nase.<br />

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23<br />

Landschaftsschutz und <strong>Natur</strong>schutz.<br />

<strong>Die</strong> Ausweisung von <strong>Natur</strong>schutzgebieten ist eines der wichtigsten Instrumente des nationalen und<br />

internationalen <strong>Natur</strong>schutzes. <strong>Natur</strong>schutzgebiete beherbergen in der Regel besonders herausragende<br />

Elemente der Biodiversität einer Region, sei es bedrohte Arten oder seltene Lebensräume.<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebiete sind per Gesetz klar definierte Zonen, in denen Nutzung und Nutzbarkeit der<br />

ausgewiesenen Flächen per Rechtsprechung geregelt wird. In Luxemburg wird unterschieden zwischen<br />

nationalen <strong>Natur</strong>schutzgebieten, die eher klein aber mit strengeren rechtlichen Auflagen behaftet sind,<br />

und europäisch geschützten Gebieten, auch <strong>Natur</strong>a 2000 genannt. <strong>Die</strong>se umfassen größere Gebiete,<br />

begnügen sich dafür aber mit der rechtlichen Festlegung von <strong>Natur</strong>schutzzielen<br />

Nationale <strong>Natur</strong>schutzgebiete.<br />

Einige ausgewiesenen <strong>Natur</strong>schutzgebiete befinden sich direkt neben den von mir beobachteten Fahrrad und<br />

Feldwegen.<br />

„Boufferdanger Muer“<br />

Direkt neben dem Fahrradweg PC 12 (ehemalige<br />

Eisenbahnlinie Attert) und der Ortschaft Fingig<br />

(Gemeinde Käerjeng) befindet sich eines der ersten<br />

ausgewiesenen <strong>Natur</strong>schutzgebiete Luxemburgs.<br />

Das „Boufferdanger Muer“, ist ein Hochmoor,<br />

schon seit 1988 ein <strong>Natur</strong>schutzgebiet, mit einer<br />

Größe von 21,5 ha davon 1,3 ha Moor.<br />

Schwaarzenhaff/Jongebësch<br />

Der PC 12 durchquert das 2016 ausgewiesene <strong>Natur</strong>schutzgebiet Schwarzenhaff/ Jongebësch, in den<br />

Gemeinden Steinfort und Hobscheid. Mit 256 ha ist dieses <strong>Natur</strong>schutzgebiet ein vielseitiger Lebensraum<br />

mit vielen Orchideen Arten und besonders seltenen Amphibien wie Kreutz und Geburtshelferkröte. <strong>Die</strong><br />

Kernzonen dieses <strong>Natur</strong>schutzgebiets entstanden durch den Abbau von Sand und Steinen.<br />

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24<br />

<strong>Natur</strong>a 2000.<br />

Seit 1992 besteht das NATURA 2000-Schutzgebietsnetz. <strong>Die</strong>s ist ein Europa umspannendes<br />

Schutzgebietsnetz, was alle wichtige <strong>Natur</strong>lebensräume zus<strong>am</strong>mengefasst, die die Mitgliedsländer auf der<br />

Basis der Flora-Fauna-Habitat Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie ausgewiesen haben. Luxemburg hat<br />

insges<strong>am</strong>t 48 Habitat Schutzzonen ausgewiesen, von denen<br />

ist die Größte fast 6800 ha<br />

<strong>Natur</strong>a 2000 Zone des M<strong>am</strong>er- und Eischtal.<br />

Im <strong>Natur</strong>a Schutzgebiet<br />

Eisch/M<strong>am</strong>ertal<br />

<strong>Natur</strong>a Schutzzone im Tal der Attert<br />

ein weiteres 818 ha großes<br />

Schutzgebiet im Tal der Attert wird<br />

vom PC 12, und PC 17 durchquert.<br />

Bilder oben: Im <strong>Natur</strong>a 2000<br />

Schutzgebiet bei Niederpallen<br />

Bild links: Im <strong>Natur</strong>a 2000 Schutzgebiet<br />

Attert entlang des PC 12 bei Useldingen<br />

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25<br />

<strong>Natur</strong>schutz Projekte.<br />

Entlang der Fahrrad und Feldwege gibt es einige bemerkenswerte <strong>Natur</strong>schutz Projekte<br />

So die Renaturierung der<br />

„Näerdenerbaach“ in der<br />

Gemeinde Beckerich,<br />

entlang des PC 12 zwischen<br />

Hovelange und Noerdange<br />

Entlang des PC 12 in der Gemeinde<br />

Useldingen befindet sich <strong>am</strong> Ort<br />

“Weiden”, ein 10 ha großes Gebiet um das<br />

sich schon seit 1985 lokale <strong>Natur</strong>schützer<br />

bemühen. Bemerkenswert ist hier die<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der lokalen<br />

Landwirtschaft.<br />

Entlang der PC 17 bei Niederpallen in der Gemeinde Redingen, die<br />

Renaturierung eines Niedermoors.<br />

Grenzen vom <strong>Natur</strong>schutz<br />

<strong>Die</strong>s sind wertvolle <strong>Natur</strong>schutzprojekte, deren Umsetzung viel Zeit und Kosten in Anspruch nahm, dies auch für<br />

die jeweiligen Gemeinden Beckerich, Useldingen und Redingen. Direkt neben diesen <strong>Natur</strong>schutzprojekten, die<br />

sich alle in <strong>Natur</strong>a 2000 Gebieten befinden, hört der <strong>Natur</strong>schutz auf. Wegränder werden auch hier ohne<br />

Berücksichtigung überpflegt. Entlang des PC 12 direkt beim Info Pano zum Renaturierung Projekt des<br />

„Näerdenerbaach“ wird nicht nur früh und mehrmals die Ränder gemäht, hier wurden sogar im Herbst 2020 ein<br />

Entwässerungsgraben entlang überpflegten Hecken aufgehoben. Bilder vom Januar2021, etwa 1 Monat später<br />

wurden diese Hecken erneut geschnitten?<br />

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26<br />

Auch an der Grenze vom<br />

<strong>Natur</strong>schutzprojekt “ Weiden”,<br />

in der Gemeinde Useldingen<br />

würden mehr <strong>Natur</strong> entlang der<br />

Wegraine eine qualitative<br />

Verbesserung der Landschaft<br />

bedeuten<br />

.<br />

Schon <strong>am</strong> 13.05.20<br />

Tabula rasa an der<br />

Grenze zum<br />

Niedermoor bei<br />

Niederpallen mit<br />

Fortsetzungen bis zum<br />

Herbst<br />

Im <strong>Natur</strong>schutzgebiet auch kein Schutz vor Pflegefleiß.<br />

Auch in den <strong>Natur</strong>schutzgebieten, unermüdliche Wegrand Pflege.<br />

Wegrand ohne <strong>Natur</strong> im <strong>Natur</strong>schutzgebiet Hautcharage<br />

Griechten (Gemeinde Käerjeng/Garnich)<br />

Mahd im Mai entlang des <strong>Natur</strong>schutzgebiet Boufferdanger<br />

Muer (Gemeinde Käerjeng)<br />

Im <strong>Natur</strong>schutzgebiet „Scharzenhaff/Jongebësch“<br />

(Gemeinde Steinfort) noch <strong>am</strong> 20.07.20 entlang des PC<br />

12 und dem Walde ein sehr schöner Saum. (Bild unten)<br />

Bilder rechts <strong>am</strong> 19.08.20, ein abgemähter unschöner<br />

Saum im <strong>Natur</strong>schutzgebiet „Schwarzenhaff/Jongebësch“<br />

.<br />

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27<br />

Kein Schutz für die Wildblume <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>.<br />

Ob <strong>Natur</strong>schutzgebiet oder sonstige Schutzzone, geschützte Pflanzen dürfen in der freien <strong>Natur</strong> nicht<br />

gepflügt ges<strong>am</strong>melt oder beschädigt werden. Unter diesen Schutz fallen in Luxemburg alle Orchideen<br />

Arten. <strong>Die</strong> meisten der bei uns vorkommenden Orchidee Arten blühen von Ende Mai bis Mitte Juni. Auch<br />

entlang von Feld- und Fahrradweg sind diese schönen seltenen Wildblumen anzutreffen. Am Rande von<br />

Gebüschen, lichten Wäldern, kleinen Halbtrockenrasen sind vereinzelte von diesen unter anderem entlang<br />

des PC 12 zwischen Steinfort und Eischen, wie an anderen Stellen zu finden. Leider werden auch solch<br />

Orchidee Standorte wie andere seltene Wildblumen auch in den Schutzzonen regelmäßig abgemäht.<br />

<strong>Die</strong> Mahd entlang von Waldwegen<br />

<strong>Die</strong> Wälder sind in Luxemburg vor einer kompletten Zerstörung oder Umwandlung geschützt. Eine Mahd entlang<br />

breit angelegte Forstwege in der Vegetationsperiode, wie 2020 in den Gemeinden Beckerich, Hobscheid, Koerich<br />

und Saeul, zeigt deutlich ein gestörtes Verständnis zur <strong>Natur</strong>.<br />

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28<br />

Pflege, Überpflege, <strong>Natur</strong>zerstörung<br />

Auch ohne <strong>Natur</strong>a 2000 Schutzzone gehören Hecken zu den geschützten Lebensräumen. Bedingt durch<br />

die fleißigen Pflegemaßnahmen kommt es immer wieder zu Verstößen gegen diese Gesetzlichen<br />

Schutzmaßnahmen. Pflegemaßnahmen arten scheinbar leicht zu einer <strong>Natur</strong>zerstörung aus.<br />

Öfters findet man dies wie hier entlang des Fahrradweges zwischen Redingen und Ell, junge abgemähte<br />

Hecken oder Büsche. Bilder 17.08.20<br />

Ohne Mahd würde entlang dieses Fahrradweges bei Wahl die Hecke beim Walde sich deutlich<br />

erweiteren. Bilder 13.07.20<br />

<strong>Natur</strong>zerstörungen oder Pflegeunfälle ?.<br />

Am 26.06.20, gab es im <strong>Natur</strong>a 2000 Schutzgebiet Eisch/ M<strong>am</strong>ertal zwischen Eischen und Hobscheid<br />

entlang dieses Feldwegs noch ein sehr schöner Saum.<br />

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29<br />

Am 20.08.20 ein abgemähter<br />

Saum wobei auch die Hecken<br />

nicht geschont wurden.<br />

Auch im <strong>Natur</strong>a 2000<br />

Vogelschutzgebiet der<br />

Attert bei Niederpallen<br />

erfolgte eine besonders<br />

intensive Pflege inklusiv<br />

Hecken.<br />

Bild rechts<br />

Im selben <strong>Natur</strong>a 2000 Vogelschutzgebiet zwischen vom 02.09.20<br />

Schwebach und Rippweiler in der Gemeinde Useldingen noch<br />

deutlichere Spuren von <strong>Natur</strong>zerstörungen<br />

Heckenschutz ist Vogelschutz.<br />

.<br />

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30<br />

Wer braucht eigentlich Wegränder?<br />

Wegraine als Lebens- und Rückzugsraum.<br />

Rund 1.000 Pflanzenarten und mindestens ebenso viele<br />

Tierarten können in Weg- und Feldrainen vorkommen.<br />

Beeindruckende Zahlen. Aber kaum eine dieser Arten lebt<br />

ausschließlich in Säumen. Wegraine sind typische<br />

Rückzugsgebiete für Arten, denen es woanders genauso gut<br />

oder sogar besser gefallen würde. <strong>Die</strong> Bedeutung von Rainen<br />

wächst umso mehr, je stärker die eigentlichen Kernlebensräume<br />

im Umland verschwinden. Wiesenpflanzen retten sich auf der<br />

Flucht vor zu viel Dünger ebenso in den Wegrain wie<br />

Wildbienen oder Schmetterlinge, denen anderswo die Blüten fehlen. Feldhasen nutzen die Deckung, die<br />

ihnen bei der immer früheren Wiesenmahd und Feldernte fehlt. Insekten überwintern in abgestorbenen<br />

Pflanzenstengeln der Saumvegetation. Je mehr Leben in einem Wegrand ist, umso mehr gibt es ein<br />

Gleichgewicht zwischen den Arten, was sich auch regulierend auf die Bestände von Schädlingen in den<br />

benachbarten Nutzflächen wirkt.<br />

Rebhuhn auf dem Rückzug<br />

Kaum ein Charaktervogel der Feldflur ist so stark zurückgegangen wie das Rebhuhn. Das Rebhuhn braucht<br />

ein kleinflächiges Mosaik aus offenen krautreichen Flächen mit guten Versteckmöglichkeiten. Blütenreiche<br />

Feldraine sind als Brutplatz, Nahrungsquelle und Versteckmöglichkeit ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

dieses Mosaiks. Bei Gefahr drückt sich das Rebhuhn flach auf die Erde – dem Verlust an Lebensräumen<br />

kann es so leider nicht entkommen. Bis Ende der 80 Jahren begegnete ich entlang dieses Feldweg zwischen<br />

Koerich und Steinfort regelmäßig Rebhühner<br />

mal allein, auch mal mit zahlreichem<br />

Nachwuchs. D<strong>am</strong>als wie heute gab es dort<br />

eine Feldlandschaft ohne viel Hecken und<br />

Bäumen. <strong>Die</strong> kleineren bewirtschafteten<br />

Parzellen waren alle mit mal klein bis großen<br />

Randstreifen versehen, breite Randstreifen<br />

auch entlang des Feldweges bestanden auch<br />

ganz jährlich und waren so ein idealer Lebensraum für das Rebhuhn. <strong>Die</strong> Parzellen sind heute grösser, der<br />

schmale Rand vom Feldweg wird mehrmals abgemäht. Solche Feldwege ohne Rain sind nicht mehr<br />

geeignet die Lebensbedingungen für Rebhühner auch nur ansatzweise zu erfüllen.<br />

Von der Wiese in den Wegrand - und wohin dann?<br />

Margerite, Wiesen-Bocksbart, Heidenelke und andere Kräuter der<br />

Wiesen und Magerrasen finden heute im intensiv genutzten<br />

Wirtschaftsgrünland keinen Platz mehr. Für sie wären Wegraine<br />

wichtige Refugien. Aber auch hier werden sie durch die heute<br />

übliche Mulchmahd (= das Mähgut bleibt liegen) und den<br />

Nährstoffeintrag von angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen<br />

von Gräsern verdrängt, die von der üppigen Nährstoffzufuhr und<br />

dem Erstickungstod der Blütenpflanzen unter der Mulchschicht<br />

besonders profitieren.<br />

Der Wegrain ein Zebrastreifen<br />

Für Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger und viele andere Lebewesen sind Wegraine wie Zebrastreifen, über<br />

die sie einigermaßen geschützt von einem Lebensraum in einen anderen gelangen könnten.<br />

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31<br />

Der verschwundene Feldweg<br />

Oft verschwindet der Wegrand durch eine angrenzende (Mit)Nutzung. <strong>Die</strong> Zahl der aktiven Landwirte nimmt ab, die<br />

Bewirtschaftungsflächen werden immer grösser, und dadurch werden auch weniger Feldwege benötigt, so<br />

verschwinden ganze Feldwege. Besonders die naturbelassenen ungenutzten Feldwege verschwinden, und werden<br />

mit bewirtschaftet. Einst gab es für viele Feldwege eigne Wege Syndikate die die Nutzungsrechte gewährten. Mit<br />

den Landwirten verschwanden in den letzten Jahr(zehnten) viele dieser Nutzungsrechte, andere Wege aufgekauft<br />

und in die Bewirtschaftung eingegliedert. Doch die meisten Feldwege waren und blieben öffentliches Eigentum.<br />

Doch auch dies ist kein Schutz vor dem Verschwinden. In allen Gemeinden gibt es manch verschwundenen Feldweg,<br />

meist vergessen, da schon seit Jahrzehnten nicht mehr sichtbar. Manchmal zeugen noch einige Gebüsche oder<br />

Restzäune von den ehemaligen Wegen. Ein Blick in die Kataster Pläne zeigt, dass die Wege zumindest auf dem Papier<br />

bestehen bleiben, wie folgende 3 Beispiele bei Goeblange aus der Gemeinde Koerich belegen: Rot verschwundener<br />

Wege<br />

Etwa 600 Meter seit vielen Jahren---------<br />

Etwa 500 Meter seit vielen Jahren<br />

Etwa 250 Meter…….<br />

Bis etwa 2018 bestand noch<br />

eine Umzäunung des Weges<br />

Bild 2021: Zaun verschwunden, so verschwindet auch dieser Weg<br />

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32<br />

Ackerrand -und Blühstreifen.<br />

Hoffnungsschimmern?<br />

Blühstreifen als wichtige Nahrungsquelle.<br />

<strong>Die</strong> vom Landwirtschaftsministerium und EU weit geförderten Ackerrand –und Blühstreifen sind<br />

insbesondere in strukturarmen Agrarlandschaften eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedenste<br />

Bienenarten und weitere Tierarten.<br />

Viele Bienen vom Aussterben bedroht.<br />

Insbesondere im Sommer fehlen zahlreichen Insekten im Umfeld der intensiv genutzten Ackerflächen,<br />

Nahrung bietende Blütenpflanzen. Aus diesem Grund ist inzwischen bereits die Hälfte der bekannten<br />

Bienenarten vom Aussterben bedroht. Mittels des Anlegens von Blühflächen tragen Landwirte somit aktiv<br />

zum Überleben und zum Arterhalt vieler Insekten bei. Darüber hinaus erfreuen sich ebenfalls die Vögel an<br />

einem reichen Nahrungsangebot bestehend aus verschiedensten Insekten und Pflanzens<strong>am</strong>en.<br />

Mehrjährige Blühstreifen bieten darüber hinaus Äsung für verschiedene Wildtiere, wie bspw. Hasen und<br />

Rehe.<br />

Lebens- und Rückzugsraum Blühfläche.<br />

Blühstreifen bieten zahlreichen Insekten, Vögeln, Kleintieren und auch dem Niederwild einen geeigneten<br />

Lebens- und Rückzugsraum. Durch den Anbau solcher blühenden Insektenweidemischungen entstehen<br />

wertvolle Lebensräume für zahlreiche Insekten, die ohne solche Blühflächen nur noch geringe<br />

Überlebenschancen in der heutigen, intensiv genutzten, Kulturlandschaft hätten. Insbesondere<br />

mehrjährige Blühstreifen bieten zahlreichen Wildtieren, wie Hasen und Rehen, wertvolle Deckung. <strong>Die</strong><br />

Bodenbrüter unter den Vögeln wählen sogar die Blühstreifen selber als Nistplatz sofern die Blühflächen<br />

ungestört sind und einen sehr strukturreichen Pflanzenbestand aufweisen. Da die Pflanzen in den<br />

Blühstreifen als Isolierschicht zwischen Schnee und Erde fungieren und somit im Boden überwinternden<br />

Tieren Schutz vor Kälte und Frost bieten, dienen die Blühflächen auch im Winter vielen Wildtieren als<br />

Deckung.<br />

Beistimmungen und Verpflichtungen beim Anlegen von Blühstreifen.<br />

<br />

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<br />

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Breite 3-9 Meter<br />

Anlage der Ackerrand- und Blühstreifen entlang natürlicher Feldbegrenzungen und innerhalb von<br />

Parzellen möglich<br />

Jährlicher Lagenwechsel innerhalb Parzelle und gemeldeten Schlägen möglich<br />

Anpflanzung mit gleicher Kultur wie Rest der Parzelle oder mit Blüh-Wildacker-Bienenmischungen mit<br />

Einsaat bis spätestens 1. Juni<br />

Bei Saat von Mischungen, keine Bodenbearbeitung bis zum 1. März ab Ernte der vorigen Kultur<br />

Streifen müssen bis zum 1. September stehen bleiben, außer bei Winterraps als Folgefrucht, respektive<br />

einer Feldfuttereinsaat<br />

Mehrjährigen Mischungen mindestens 3 Jahre stehen lassen<br />

Brachgelegte und mit Feldfutter eingesäte Parzellen sind nicht prämienfähig<br />

Schlagkartei führen<br />

Keine Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />

Mechanische Unkrautbekämpfung möglich<br />

Bei Hackfrüchten Bandspritzen erlaubt, bei Kartoffeln Blattlaus-und Krautfäulnisbekämpfung sowie<br />

chemische Krautabtötung erlaubt<br />

Keine Untersaaten erlaubt<br />

Mahd/Ernte des Randstreifens nicht vor übriger Parzelle<br />

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33<br />

Ackerrand -und Blühstreifen entlang der Fahrrad- und Feldwege.<br />

Bei den etwa 300 km Fahrradwegen begegnete ich etwa 1 km dieser Ackerrand und Blühstreifen.<br />

In der Gemeinde R<strong>am</strong>brouch<br />

bei Wolweldange, blühende<br />

Landschaft entlang des PC<br />

18, davon profitieren viele<br />

Tierarten im Sommer,<br />

wie Winter.<br />

Blühstreifen ist <strong>Natur</strong>schutz<br />

mit der Landwirtschaft,<br />

zum Vorteil für <strong>Natur</strong> und<br />

Mensch.<br />

bei Redingen<br />

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34<br />

Etwa 2 km Ackerrand und Blühstreifen entlang der Feldwegen<br />

<strong>Die</strong> meisten Blühstreifen (Bilder unten) begegnete ich bei Simmern (Gemeinde Hobscheid). <strong>Die</strong>se<br />

blühenden Brachstreifen bieten Sommer wie Winter ein reichhaltiges <strong>Natur</strong>angebot.<br />

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35<br />

bei Goetzingen/Windhof (Gemeinde Koerich)<br />

Blühstreifen sind in allen Jahreszeiten für die <strong>Natur</strong> von enormer Bedeutung. Blühflächen sind eine optische<br />

prachtvolle Bereicherung in der Landschaft und ein <strong>Natur</strong> Genuss für Spaziergänger wie Radler.<br />

Blühstreifen und Blühflächen dienen der Artenvielfalt, dem Artenschutz sowie der<br />

Landschaftsvielfalt .<br />

Blühstreifen sind kein Ersatz für Wiesen und Wildblumen.<br />

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.


36<br />

<strong>Die</strong> Landstraßen<br />

Auffallend bei meinen Reisen zu den einzelnen Fahrrad und Feldwegen. Bei Nationalstraßen (N) oder<br />

andere Landstraßen (CR) also Straßenrändern unter der Pflegeaufsicht der Straßenbauverwaltung<br />

(Ponts&Chaussées), gab es deutlich viel weniger frühere und häufigerer Mahd, und öfters blieben<br />

sehr schöne Säume bestehen, sogar bis Winter. Erstaunlich, an Wegrändern wo wichtige Argumente<br />

von Verkehrssicherheit im Vordergrund stehen, erhält die <strong>Natur</strong> bessere Chancen?<br />

Gemeinde Straßen wie von Goezingen zum CR 110<br />

Windhof Koerich wurden früh 27.05.20 Bild oben,<br />

mehrmals 03.07.20 Bild unten komplett abgemäht.<br />

Nebenan entlang des CR 110 Windhof -Koerich<br />

blieben zu derselben Zeit ein breiter Saum bestehen<br />

Bild oben 18.06.20,Bild unten 03.07.20.<br />

Entlang der National Straße (N6) Bilder vom 06.08.20 zwischen Windhof und Steinfort. Eine Mahd wo Verkehrssicherheit<br />

erforderlich ist, es blieben sehr schöne und breite Säume der <strong>Natur</strong> im Herbst erhalten.<br />

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37<br />

Umfrage bei den Gemeinden<br />

Ursachenforschung warum, und wie werden Feld- und Fahrradwegränder gepflegt?<br />

Im Zus<strong>am</strong>menhang mit dieser kleinen Umfrage führe ich zahlreiche meist sehr positive Gespräche mit<br />

Verantwortlichen dieser Pflegearbeiten in den Gemeinden, dafür herzlichsten Dank. <strong>Die</strong> große Beteiligung<br />

an meiner privaten Umfrage, wie erste kleine positive Reaktion aus den Gemeinde Redingen oder Koerich<br />

zeigen das diese Thema für die Gemeinde immer mehr an Bedeutung gewinnt. Hier eine Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

meiner kleinen Umfrage in den 16 Gemeinden zu den Fragen:<br />

Gibt es Kriterien, zu welchem Zeitpunkt und warum Pflegearbeiten entlang der Wege<br />

durchgeführt werden?<br />

<br />

Bei den Antworten warum gemäht wird, zählt die Sauberkeit als Hauptargument.<br />

Besonders eine Verunkrautung der angrenzenden Äcker, bemüht man zu vermeiden, befürchtet wird das<br />

von den Feldrainen aus Ackerunkräuter wie die Acker-Kratzdistel in die Felder eindringen.<br />

Zu den problematischsten sogenannten Unkräutern zählt die Ackerkratzdistel (Cirsium arvense). Von<br />

Landwirten und-Landwirtinnen sowohl in Weiden wie in Maisäckern gefürchtet. Zu den Ursachen warum<br />

die Ackerkratzdistel sich verbreitet gilt in landwirtschaftlichen Fachkreisen dies:<br />

„Durch das vermehrte Mulchen von Feldrandstreifen und Straßenböschungen werden<br />

die Disteln nicht bekämpft, jedoch gefördert durch die indirekte Düngung mit<br />

organischem Material.“<br />

Genau diese „ Förderung“ wird bei den Mäh Pflegearbeiten in den Gemeinden praktiziert. (Siehe Mähgeräte ? )<br />

Einer Mulchmahd‘ folgt, kein Abtransport des Mähguts, dies fördert deutlich die Ackerkratzdistel. Insbesondere<br />

da sich die Ackerdistel bevorzugt über Wurzelausläufer ausdehnt. <strong>Die</strong> Wurzelausläufer können pro Jahr um ein<br />

bis zwei Meter zunehmen, und zu problematischen Nestern führen. <strong>Die</strong>se Nester gilt es bei den Kultur Flächen zu<br />

vermeiden. Ansonsten hat auch die als Unkraut“ bezeichnete Acker-Kratzdistel eine wichtige ökologische<br />

Bedeutung für viele Insekten. Im Sommer und Herbst ist sie eine verlässliche Nektarquelle und wird deshalb von<br />

vielen Schmetterlingsarten angeflogen. Der auch gefürchtete S<strong>am</strong>enflug der Kratzdistel ist deutlich geringer als<br />

oft befürchtet, die meisten S<strong>am</strong>en fallen im nahen Umkreis zu Boden. Auch wird die Kratzdistel oft mit den<br />

unproblematischen aber sehr ökologisch wertvollen Distelarten wie: Gemeine Kratzdistel (Cirsium vulgare),<br />

Wilde Karde (Dipsacus fullonum), oder den verschiedenen Gänsedisteln verwechselt.<br />

Ähnliches gilt für die Brennnessel, die auch von Wanderer, besonders mit Kindern als problematisch empfunden<br />

wird. <strong>Die</strong> Brennnessel ist eine nährstoffliebende Pflanze, ein Stickstoffanzeiger, und dies wird durch eine<br />

Mulchmahd sehr begünstigt. Unsere Vorfahren schätzten die Brennnessel wegen vielen<br />

Verwendungsmöglichkeiten bei der Nahrung, Medizin, Düngung, Schädlingsbekämpfung. Aber auch für unsere<br />

Tierwelt ist die Brennnessel von großer Bedeutung. Nicht weniger als für rund 50 Schmetterlingsarten im<br />

Raupenstadium sind sie eine wichtige Futterpflanze. Manche Raupen sind sogar auf die Brennnessel angewiesen.<br />

Ohne sie würde es keine Falter wie den Kleinen Fuchs und das Tagpfauenauge geben.<br />

Durch eine ökologische Wegrandpflege, werden keine problematischen Pflanzen<br />

gefördert, eher gegenteiliges ist der Fall. Vielfalt ist die beste Voraussetzung gegen<br />

Problemfälle.<br />

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38<br />

Verkehrssicherungspflicht ein weiterer sehr häufig genannter Pflegegrund<br />

Ich habe fast ausschließlich mein Augenmerk auf Feldwege und Fahrradwege gerichtet. Hier muss nicht<br />

sichergestellt werden, dass hochwüchsige Pflanzen die Übersicht über das Verkehrsgeschehen beeinträchtigen<br />

oder Leitpfosten verdecken. Und doch gibt es diese Argumente zur Rechtfertigung von Pflege Maßnahmen<br />

entlang der Feld- und Fahrradwege, mit Behauptungen wie etwa, Ausweichmöglichkeiten für den Fußgänger<br />

schaffen. So brauch dieser beim Kreuzen mit einem Traktor oder mit einem Fahrrad nicht in die<br />

Brennnesselbestände treten. Sicherheit ist ein Gefühl, ich zeige deshalb einige Bilder bei denen ich deutlich mehr<br />

Sicherheitsfragen erkennen, als dies ein bis etwa 70 cm hoher Gras Saum entlang eines Weges es vermag.<br />

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39<br />

Bei einem Sturz mit dem Fahrrad wünschte ich mir neben dem <strong>Wegesrand</strong> viel eher ein hoher weicher<br />

Grasssaum, als Bänke, Abfalleimer, liegende Bäume oder einen Stahlzaun. Solch Bilder sind überall zu<br />

finden, dies sind Aufnahmen entlang der vielbefahrensten Fahrradwege der Region.<br />

Erstaunt stellte ich im Laufe des Jahres fest, dass viele von der Straßenbauverwaltung betreuten Straßen<br />

sehr viel weniger und intensiver gepflegt werden. Siehe dazu <strong>Die</strong> Landstraßen<br />

Zu der Frage warum diese Pflegearbeiten durchgeführt werden, gab es noch weitere<br />

unterschiedliche Angaben, die sicherlich dieses Zu früh, Zuviel, auch viel zu oft …….<br />

nicht ausreichend rechtfertigen vermögen.<br />

Durch eine Pflege die Lebensdauer von den Belegen der Fahrbahn zu verlängern.<br />

Nach einer Mahd lässt sich besser der Müll aufheben oder Probleme mit invasiven<br />

Pflanzen<br />

Hunde kacken nicht gerne ins hohe Grass, bei fehlender Mahd beschmutzen diese<br />

oft den Fahrradweg.<br />

Befürchtet Rekl<strong>am</strong>ationen wegen Grass Pollen Allergie.<br />

Verhinderung von Hecken.<br />

<strong>Die</strong> Gemeinde M<strong>am</strong>er teilt mit, die Pflegearbeiten Mähen und Heckenschneiden<br />

entlang der Wege, werden bei ihr durch das <strong>Natur</strong>schutzsyndikat Sicona<br />

durchgeführt (Siehe Gemeinde M<strong>am</strong>er), auch die Gemeinde Saeul gibt an in Zukunft<br />

sich an die Richtlinien des <strong>Natur</strong>schutzsyndikats zu richten.<br />

Ich glaube die wichtigsten Motive und Argumente für den Pflege Fleiß ist:<br />

<strong>Die</strong> Ordnungsliebe:<br />

Es ist nun mal nicht zu unterschätzen: Ein „ungepflegter“ Wegrain erfreut nicht jedermanns Auge. Bei<br />

den Beschwerden wird dies verdeutlicht, es sind wenige doch kaum ein Gemeindebediensteter oder<br />

Verantwortlicher in der Gemeinde kann sich diesem Entziehen. Einige wenige Bemerkungen ja da<br />

könnte mal, oder diese Wildnis, …. Solches wird kein Verantwortlicher aus einer Gemeinde außer Acht<br />

lassen. Eine punktuelle zielgerichtete Pflege gibt es kaum, es gibt nur eine maschinelle Pflege.<br />

Besonders entlang von etwas schmaleren Wegen reckt sich mal im Sommer eine Brombeere ordentlich<br />

in den Weg. Nein auch in diesen Fällen wird soweit es möglich ist mit einer Maschine gemäht, und die<br />

Brombeere kann weiterhin noch mehr ungehindert wachsen Bei den Gemeinden überwiegt die<br />

Ansicht, es muss ordentlich und gepflegt aussehen“. Dazu kommt noch eine Verhinderung von Hecken,<br />

da diese vom <strong>Natur</strong>schutzgesetz geschützt sind.<br />

Ein gründliches ausmähen im Herbst bis zum Heckenrand ist deshalb oberste Pflicht, die Folgen sind<br />

leider keine Winterquartiere<br />

Fehlende Informationen und Unsicherheiten führen im Zweifelsfall immer zu einer Pflege zum Nachteil<br />

der <strong>Natur</strong>, es wird gemäht, besser mehr und öfters.<br />

Verantwortliche wie Bedienstete im Service Technik haben sehr hohe Technische Kenntnisse und<br />

zeigen in der Regel auch ein hohes Engagement dem Wohle der Gemeinde.<br />

Der Service Technik verfügt in<br />

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40<br />

Eine weitere Frage von mir lautete:<br />

Gibt es Rekl<strong>am</strong>ationen- Wünsche seitens der Bürger zu den Pflegearbeiten? Wieviel<br />

Rekl<strong>am</strong>ationen sind es ungefähr und was sind die Hauptbeschwerden?<br />

Bei den Beschwerden sind es, wie oben schon erwähnt die Anliegen von<br />

Landwirten, die eine Verunkrautung der Kulturflächen befürchten, dies wird bei<br />

allen Antworten erwähnt.<br />

<br />

Auch werden Ausweichmöglichkeiten für Wanderer oder Radfahrer durch hohe<br />

Vegetation vermindert.<br />

Daneben sind gibt es Beschwerden von Wanderer die Ausweichmöglichkeiten bei<br />

zu schnellen oder rücksichtslosen Radfahrern einfordern.<br />

<strong>Die</strong> Beschwerden von fehlender <strong>Natur</strong>, keine Kräuter entlang der Wege, wie zu viel<br />

Mähen, nehmen deutlich in den letzten Jahren zu.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Beschwerden pro Jahr wird aber meist mit einer Handvoll angegeben.<br />

<strong>Natur</strong>schutz ist kein Wunschkonzert, daher braucht es auch seitens den Gemeinden hier klare Zeichen<br />

und Aufklärung. Sensibilisierung wie Information werden sehr selten betrieben. Aufstellung der<br />

Schilder Fauchage tardif ist so eine der wenigen Aktivitäten die von Gemeinden erwähnt wird Siehe<br />

dazu Falsche Versprechungen ? dies ging auch aus den Antworten einer weiteren Fragestellung aus.<br />

<br />

Haben <strong>Natur</strong>schutz, Insekten Sterben oder “fauchage tardif” bei den Pflegemassnahmen<br />

in der Gemeinde eine Bedeutung?<br />

Bei diesen Antworten wird öfters betont auf einen zu frühen Beginn vor Mitte Juni zu<br />

achten.<br />

<strong>Die</strong>s zumindest ist bekannt, allerdings wird dies aber leider in der Praxis deutlich wenig<br />

sichtbar.<br />

Nur bei Flächen die mit den Schildern Fauchage tardif versehen sind beginnen die<br />

Mäharbeiten später wird meist betont.<br />

Aus den Antworten und Gesprächen ist deutlich, dass in den Gemeinden <strong>Natur</strong>schutz<br />

eine wichtige Rolle spielt. Doch fehlt Entscheidendes und dies wird bei der folgenden<br />

Frage deutlich.<br />

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41<br />

Gibt es eine Ausbildung oder Weiterbildung für das Gemeindepersonal zum Thema<br />

<strong>Natur</strong>schutz?<br />

Informationen und Formation zum Thema Heckenschneiden waren die einzigen Angebote an Mitglieder des<br />

Service Technique, dies ein Resultat der Antworten.<br />

Es fehlen Informationen und Weiterbildung.<br />

Angebote zur Weiterbildung zum Thema <strong>Natur</strong> Grünanlagen und <strong>Wegesrand</strong> Pflege gibt es für das Gemeinde<br />

Personal zurzeit nicht. <strong>Die</strong>s ist ein sehr grundsätzliches Problem, wobei unbedingt Abhilfe geschafft werden<br />

muss. Es werden seit Jahren verschiedene <strong>Natur</strong>schutz Projekte auch mit der Beteiligung von den Gemeinden<br />

durchgeführt. <strong>Die</strong>se <strong>Natur</strong>schutz Arbeiten werden meist vom Förster, <strong>Natur</strong> oder Umweltsyndikate verrichtet,<br />

die über Fachpersonal verfügen. <strong>Die</strong>s alleine reicht nicht, <strong>Natur</strong>schutz sollte heute auch etwas alltägliches,<br />

etwas natürliches sein, und dies auf dem ges<strong>am</strong>ten Gebiet einer Gemeinde.<br />

Aus den Antworten geht hervor, es gibt Gemeinden die <strong>Natur</strong> Pflege Arbeiten entlang von weit über 60 km<br />

Feld- oder Fahrradwegen leisten oder mehr als 10 ha Grünflächen betreuen. Das Personal in den Gemeinden,<br />

insbesondere der Service Technique ist ein ansonsten hochqualifiziertes, sehr engagiertes und auch oft sehr<br />

kreatives Personal. Es ist deshalb wichtig ihnen durch Formation und Weiterbildung die Möglichkeiten zu<br />

geben sinnvolles für <strong>Natur</strong> und Mensch zu erwirken.<br />

Gibt es Informationen von der Gemeinde an die Bürger, zum Thema <strong>Natur</strong> und Pflege<br />

Arbeiten in den Grün Anlagen und entlang der Wege<br />

Antworten: Aufstellung von Schildern Fauchage tardif, oder gelegentlich Publikationen im Gemeindeblatt<br />

Allein die Aufstellung von Schildern „Fauchage tardif „ eignen sich kaum zur Information oder Sensibilisierung zu<br />

einem <strong>Natur</strong> gerechten Umgang mit Grünflächen. <strong>Die</strong>s umso mehr es Falsche Versprechungen ? sind.<br />

Gründliche Information sind für eine ökologische Pflege von Grünanlagen wie Wegränder unabdingbar. Es<br />

gehören regelmäßige Informationen an die Bürger in den üblichen Gemeinde Publikationen. Daneben sollten<br />

Meinungen wie von Umweltkommissionen wie lokalen Landwirten eingeholt werden. Viele Vorurteile wie<br />

Probleme lassen sich im Vorfeld mit Gesprächen und Diskussionen lösen. Zu einer naturschonenden Pflege in<br />

Grünanlagen, gehören auch Info Schilder, aber mit einer klaren Botschaft wie etwa:<br />

Hier helfen wir den Bienen und Schmetterlingen…<br />

Konkrete Informationen sind wichtig wie: Hier mähen wir erst----Ende Juni…..<br />

Kontakt herstellen: Möchten Sie einen kleinen Beitrag zu einer blühendere Gemeinde leisten? wir stehen<br />

Ihnen gerne zu weiteren Fragen und Informationen zur Verfügung. Eure Gemeindeverwaltung<br />

Als positiv Beispiel dieses aus der<br />

Gemeinde Koerich, wo mit kreativen<br />

aber deutlichen Plakaten in der<br />

ges<strong>am</strong>ten Gemeinden, für eine<br />

sinnvolle Umweltaktion Werbung<br />

gemacht wurden<br />

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42<br />

Wie sollte eine ökologische Wegrandpflege aussehen?<br />

Bester Mähtermin ?<br />

Eine frühe Mahd im Mai gefährdet alle <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong> vorkommenden Wiesenpflanzen genauso wie sie<br />

die Entwicklung von vielen Insekten beeinträchtigen. Für alle Bodenbrüter wie Rebhuhn und andere<br />

bedeutet eine frühe Mahd, dass diese Ränder sich nicht als Lebensraum eignen. Ebenso fatal ist eine Mahd<br />

im August, weil d<strong>am</strong>it in intensiv genutzten Landschaften oft die einzigen blütenreichen Strukturen zerstört<br />

werden. Heuschrecken und andere Tiere leiden besonders unter einer Mahd im Sommer.<br />

Eine erste Mahd darf nur nach dem Blühen der meisten Wiesen Wildkräuter erfolgen,<br />

dies ist frühestens Mitte-Ende Juni.<br />

Bei wüchsigen Standorten ist eine zweimalige Mahd sinnvoll, um den Standort auszuhagern. Bei wüchsigen<br />

Standorten kann eine erste Mahd zwischen dem 15. Juni und Anfang Juli erfolgen, um einen zweiten<br />

Blühaspekt zu ermöglichen. Magere Standorte nur einmal ab Ende September mähen.<br />

Wieviel Mähen ?<br />

Meist werden die Wegränder komplett gemäht, nur Hecken, Bäume und Zaun Reste werden verschont<br />

<strong>Die</strong>ses Mähen erfolgt nicht nur sehr früh, sondern auch in einem sehr kurzen Zeitraum in vielen Teilen<br />

einer Landschaft.<br />

In wenigen Tagen werden so in den Gemeinden hunderte Kilometer Wegränder abgemäht.<br />

Zu einer ökologischen Wegrand Pflege gehört, diese nur Abschnittsweise zu mähen.<br />

<strong>Die</strong>s bedeutet kein Abmähen auf einer ges<strong>am</strong>ten Länge und schon gar nicht beidseitig in einem<br />

Arbeitsgang.<br />

Säume entlang von Hecken und Bäumen sind für die hier lebenden Tiere wichtig, diese gilt es unbedingt zu<br />

schonen.<br />

Wichtig nicht jedes Jahr die ganze Breite eines Wegrandes ausmähen und immer Rückzugsräume für den<br />

Winter stehen lassen.<br />

Im Winter bis weit ins Frühjahr, meist mehrere Monate bieten sich leider oft nur schmale Streifen an<br />

Zäunen als Rückzugsräume.<br />

Schmale Rest Streifen entlang von Fahrrad oder Feldwegen immer stehen lassen.<br />

Mähgeräte ?<br />

Balkenmäher arbeiten nur in einer Ebene, Kleintiere können so dem Messer leichter entkommen.<br />

Eine Mahd mit Balkenmäher ist daher immer die <strong>Natur</strong>freundlichste.<br />

Besonders schonend für die Fauna sind Hand-Motorbalkenmäher.<br />

Bei einer Mahd mit Kreiselmäher können Tiere die sich in unmittelbaren Umgebung vom Schnittgut<br />

befinden durch rotierende Bewegungen in Mitleidenschaft gezogen. Arbeiten mit diesen Mähgeräten<br />

ermöglichen (<strong>am</strong> besten), mit einigen Tagen Abstand, in einem zweiten Arbeitsgang das Material<br />

abzuräumen.<br />

<strong>Die</strong>ses Abräumen ist sehr wichtig, dadurch magert der Standort langs<strong>am</strong> aus, was blütenreiche Kräuter<br />

fördert.<br />

Durch die Aushagerung geht der Aufwuchs zurück, und die Fläche muss seltener gemäht werden.<br />

Bleibt das Mahlgut einige Tage liegen, dient dieses vielen Kleintieren als Deckung.<br />

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43<br />

<strong>Die</strong> Mulchmahd ist die heute verbreitetste Form der Pflege von Wegrainen. Zum Einsatz kommen zumeist<br />

Schlegelmäher, die das Material schlegeln und stark zerkleinern, um die Zersetzung zu fördern.<br />

Der Vorteil beim Schlegeln besteht darin, dass der Schlegelmäher durch seine robuste Bauweise auch<br />

Äste und Holzstücke zerkleinern kann, ideal um aufkommende Hecken und Bäume zu zerstören<br />

Das Schnittgut bleibt auf der Fläche, daher ist nur ein Arbeitsgang erforderlich.<br />

<strong>Die</strong> Mahd mit dem Schlegelmäher hat viele ökologische Nachteile. Das Mähgut wird stark zerkleinert,<br />

dadurch haben die im Saum lebenden Kleintiere kaum eine Überlebenschance. <strong>Die</strong> Verlustrate liegt nach<br />

Untersuchungen zwischen 50 und 100 Prozent. Eine wünschenswerte Aushagerung der Säume bleibt auch<br />

aus, weil das Mähgut liegen bleibt und für Nährstoffe sorgt.<br />

Durch eine Mulchmahd ohne Abtransport gibt es die besten Voraussetzungen um im<br />

bisherigen Kreislauf:<br />

Frühe Mahd, und sehr oft Mähen zu bleiben.<br />

Zumindest auf bereits gut mit Nährstoffen versorgten Standorten nehmen durch das Mulchen<br />

stickstoffliebende Arten, wie Brennnessel oder Disteln zu, und die Säume verfilzen wovon wiederum<br />

Gräser profitieren.<br />

Eine Mahd mit Abräumen ist deshalb immer einer Mulchmahd vorzuziehen.<br />

Bevor das Material abgeräumt wird, sollte es mindestens zwei Tage liegenbleiben, d<strong>am</strong>it Kleintiere<br />

flüchten können.<br />

Ist eine Mahd mit Abräumen nicht möglich, sollte die Mulchmahd ab Ende September erfolgen.<br />

Mahd Höhe- und Geschwindigkeit<br />

Egal ob Balken, Kreisel oder Mulchmäher wichtig auch die Mahdhöhe- und Geschwindigkeit.<br />

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass bei geringen Mahdhöhen deutlich mehr Kleinlebewesen sterben als<br />

bei höheren.<br />

Zehn Zentimeter gelten deshalb als Mindesthöhe. Je langs<strong>am</strong>er die Arbeitsgeschwindigkeit, desto eher<br />

können mobile Tiere flüchten.<br />

.<br />

Wichtig für eine <strong>Natur</strong>schonende Mahd entlang der Feldraine:<br />

Keine frühe Mahd, -nicht vor Mitte Juni.<br />

Abschnittweise Mahd.<br />

Ein Saum entlang von Hecken bestehen lassen.<br />

Abtransport des Mähgut.<br />

Für Herbst und Wintersäume sorgen.<br />

Keine Mahd bei schmalen Säumen.<br />

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44<br />

Wichtiger Lebensraum entlang von Wegrändern:<br />

Hecken & Bäume.<br />

Unterschiedlich ist das Vorkommen von Hecken und Bäumen<br />

entlang von Feld- und Fahrrad Wegen. In der<br />

Kulturlandschaft sind Hecken und Bäume nur noch vereinzelt<br />

anzutreffen. <strong>Die</strong> meisten Hecken oder Bäume befinden sich<br />

direkt oder nahe den Ortschaften sowie in oder entlang von<br />

Viehweiden.<br />

<strong>Die</strong> Ausnahme<br />

Der Nationale Radweg PC 12.<br />

Was das Vorkommen von Hecken und Bäumen entlang von Fahrradwegen anbelangt, bildet der<br />

<strong>Wegesrand</strong> entlang der ehemaligen Eisenbahnlinie von<br />

Petingen nach Ettelbrück: „Attertstrecke“ genannt, eine<br />

klare Ausnahme. Auf den Teilstücken, wo der Fahrradweg<br />

auf der ursprünglichen oder direkt eben der Trasse der<br />

Eisenbahnlinie verläuft, dominiert beidseitig ein breites<br />

und zus<strong>am</strong>menhängendes Bündnis an Hecken und<br />

Bäumen. Etwa 13 km von Petingen bis Kahler, oder 15 km<br />

von Steinfort bis an die N 12 bei Noerdingen/Rippweiler,<br />

zieht sich dieser imposanter Heckenverbund durch die<br />

Landschaft im Westen von Luxemburg. Abgesehen von der<br />

Durchquerung der Ortschaften: Künzig, Eischen und Noerdingen wird auf diesen Strecken die begleitente<br />

breite Hecken und Baumlandschaft nur bei dem etwa 800 Meter langen Tunnel zwischen Eischen und<br />

Houwelt unterbrochen. Auf den Verbindungsstücken, wo der Fahrradweg nicht über die ehemalige Trace<br />

der Eisenbahnlinie verläuft, wie zwischen Kahler und Steinfort, so wie von der N12 bei Rippweiler bis<br />

Useldingen wird der Fahrradweg PC 12 nicht nur von deutlich weniger Hecken und Bäumen begleitet, auch<br />

der sonstiger Wegsaum ist hier wesentlich schmaler.<br />

Warum Heckenpflege?<br />

In der Landschaft erfüllen Hecken und Bäume eine sehr wichtige Funktion und bieten unzähligen Tieren<br />

einen Lebensraum. Insbesondere alte, vielfältige und blühende Hecken sind ein unentbehrlicher und<br />

wertvoller Lebensraum in der Landschaft. Doch auch bei den Hecken ist klar, wer vielfältige und blühende<br />

Hecken erhalten will, kommt an einer Pflege von diesen nicht vorbei. Wie Wegränder oder Wiesen, sind<br />

Hecken vom Menschen geschaffene Lebensräume und brauchen daher, wie andere Elemente unserer<br />

Kulturlandschaft, eine regelmäßige Pflege. Ungepflegte Hecken verlieren an Dichte und Artenvielfalt und<br />

können schließlich ihre vielfältigen Funktionen nicht mehr erfüllen So wird Heckenpflege heute auch als<br />

eine wichtige <strong>Natur</strong>schutz Aufgabe wahrgenommen. Hecken dürfen in Luxemburg laut <strong>Natur</strong>schutzgesetz<br />

nur vom 1. Oktober bis 1 März gepflegt - geschnitten werden. Seit 2018 ist auch der Einsatz vom<br />

Schlegelmähern beim Heckenschneiden verboten, da somit leicht Pilze durch die zerfransten<br />

Schnittflächen in die Heckenpflanze eindringen können, und somit die Hecke auf Dauer schädigen.<br />

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45<br />

Ökologische Heckenpflege<br />

"Auf-den-Stock-setzen"<br />

Dabei werden jeweils in Abschnitten von 20-30 m alle Sträucher in der Hecke in wenigen Zentimeter Höhe<br />

abgeschnitten. Markante Einzelbäume oder alte wertvolle Heckenbestände wie etwa der Weißdorn sollten jedoch<br />

als so genannte "Überhälter" stehen bleiben. Wichtig ist, dass eine Heckenreihe nie komplett entfernt wird, sondern<br />

dass jeweils im Wechsel Heckenabschnitte stehen bleiben. <strong>Die</strong> stehengebliebenen Abschnitte bieten den<br />

Heckenbewohnern auch in den folgenden Jahren einen Lebensraum, und können dann auf den Stock gesetzt<br />

werden, wenn die bereits beschnittenen Sträucher wieder gut ausgetrieben haben. <strong>Die</strong> meisten der heimischen<br />

Heckensträucher sind an diese Art der Pflege angepasst. Einige Pflanzen Arten (wie Hasel oder Schlehe) zeichnen sich<br />

durch eine starke Stockausschlagfähigkeit aus, und je nach Pflanzenart entsteht innerhalb wenigen Jahren eine<br />

Erneuerung der Hecke. Allerdings bedeutet der Stockhieb eine kurzzeitige extreme Veränderung für die<br />

Lebensgemeinschaft der Hecke: alle wichtigen Lebensgrundlagen, die notwendige Deckung und Nahrung sind für<br />

einige Zeit in einem Teil der Hecke verschwunden. Daher gilt die Hecke nicht im ges<strong>am</strong>ten „ auf den Stock setzen“<br />

sondern immer nur Teile einer Hecke.<br />

Weiter Pflegeschnitte<br />

Dank moderner Maschinen bietet sich heute eine Vielfalt an Schnittmöglichkeiten an der Hecke an. Unter dem<br />

Begriff "Pflegeschnitt" versteht man sowohl den Rückschnitt als auch den Auslichtungsschnitt. Ziel ist, dass alle Teile<br />

der Hecke von Licht und Luft erreicht werden. Beim Rückschnitt werden mit einer Heckenschere Triebe, Zweige oder<br />

Äste gekürzt, um für einen starken Neuaustrieb im Frühjahr zu sorgen. Auch das "Auf-den-Stock-Setzen" zählt zum<br />

Rückschnitt. So ein Schnitt kann auch in einer bestimmten Höhe z.B. über einem Zaun durchgeführt werden.<br />

Der seitliche oder Flankenschnitt<br />

Beim seitlichen Schnitt geht es weniger um Verjüngung und Heckenqualität als vielmehr um das Vermeiden von<br />

Behinderungen (überhängende Äste an Wegen und Hineinwachsen in landwirtschaftliche Parzellen). Da viele<br />

Heckensträucher <strong>am</strong> zweijährigen Holz blühen und fruchten, ist dieser Schnitt sehr problematisch und ein jährlicher<br />

seitlicher Schnitt sollte unbedingt vermieden werden. Ansonsten geht eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und<br />

Vögel verloren. Außerdem raubt er der Hecke Saum und Mantel, wodurch diese für viele Heckenbewohner an<br />

Attraktivität verliert. Der seitliche Schnitt ist der <strong>am</strong> meisten angewandte Heckenschnitt in Luxemburg, und sollte<br />

entlang von Wegen nur bei Bedarf, und nie auf einer ges<strong>am</strong>ten Hecke beidseitig eingesetzt werden.<br />

Der Heckenschnitt sollte sich immer nach Heckenart, Alter und Lage richten. Zu einer<br />

Hecke gehört ein Saum aus Kräutern, wie Altholz als wichtige Struktur Verbesserung.<br />

Hecken bieten wichtige Lebensräume und sollten in keiner Landschaft fehlen.<br />

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46<br />

Heckenschneiden entlang der Fahrrad- und Feldwege<br />

Eine Heckenpflege soweit die Maschine reicht.<br />

Auch bei der Heckenpflege wird deutlich, Pflege vor <strong>Natur</strong>. Nur auf wenigen Metern wie entlang des PC 12 bei<br />

Küntzig in der Gemeinde Käerjeng gab es teilweise blühende Hecken im Frühjahr, und somit ein<br />

Nahrungsangebot bis zum Herbst/Winter.<br />

Ansonsten wie hier <strong>am</strong> PC 12 in der Gemeinde Beckerich, seitlicher Flankenschnitt; ein<br />

"Irokesenschnitt". Resultat Kilometer lange grüne Hecken, zum Fahrradweg hin keinerlei Blüten oder<br />

Früchte. <strong>Die</strong>se Hecken stehen meist mehr als 2 Meter, Bild Mitte und rechts, fast 4 Meter von der<br />

Fahrbahn. Eine Behinderung oder gar Zuwachsen der Fahrbahn ist somit nicht möglich und doch jedes<br />

Jahr ein seitlicher Heckenschnitt in einer Höhe von 5 bis 6 Metern.<br />

Entlang vom Acker – Nordseite- blühende Hecken.<br />

Entlang dem Fahrradweg PC 12 bei Noerdange grüne<br />

Hecken.<br />

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47<br />

Auch im Winter 20/21 ( Bilder Februar 2021) wurden die Hecken entlang des Radweges PC 12 zwischen<br />

Hovelingen und Noerdingen auf einer Länge von 2,5 km beidseitig bis zu einer Höhe von 5 bis 6 Meter seitlich<br />

geschnitten. Zum Teil wurden auch dieselben Hecken zu den Kulturflächen geschnitten. Bilder Februar 2021<br />

So auch keine blühenden Hecken im Frühjahr 2021. -Bilder vom April 2021-. Dasselbe auf dem PC 12 von Noerdingen<br />

Richtung Useldingen, ein alljährliches Heckenschneiden obwohl ein Abstand von über 3 Meter zum Wegrand<br />

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48<br />

Wie prächtig es im Frühjahr entlang den Radwegen aussehen könnte, zeigt dieses Bild eines Ackers bei Kapellen vom<br />

04.04.21 mit einer blühenden Schlehenhecke. Zahlreiche Hummeln und Bienen finden an dieser Hecke ihre Freunde<br />

und Nahrung. Ob Schlehe, Weißdorn, Holunder oder andere, entlang der Wege sind wenige blühende Hecken zu<br />

finden.<br />

Deutlich sichtbar die ungepflegte Hecke zum Acker braucht wenig<br />

Platz, auch entlang eines Weges würde dies keinerlei Probleme<br />

darstellen<br />

Alljährliche Seitliche Hecken und Waldrandpflege auch entlang von den Feldwegen. Steht eine Hecke oder<br />

Waldrand entlang eines kaum genutzten Weges? -direkt <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>?- oder welche Pflanzenarten befinden<br />

sich in der Hecke? -wieviel ist die Hecke zum Weg gewacksen? All dies spielt bei der Pflege keine Rolle,<br />

jährlicher seitlicher Schnitt soweit die Maschine es ermöglicht.<br />

Bei Koerich: Sommer 2020 Waldrand<br />

2021<br />

Waldrand erneut geschnitten<br />

Waldrand entlang des<br />

PC 12 bei Böwingen,<br />

mit eins<strong>am</strong>en<br />

Heckenrosenblüten,<br />

ansonsten eine grüne<br />

dichte “Mauerhecke”,<br />

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49<br />

Teile der Hecke (Bilder unten) wurden „auf den Stock gesetzt“. Trotz ausreichendem Abstand zum Weg, wird ein<br />

jährlicher Seitenschnitt ausgeführt. Resultat dieses Pflegeschnitt, eine Hecke die auf der ges<strong>am</strong>ten Länge zum<br />

Weg Süd/Westseite, im Herbst 2020 bis in die Höhe so gut wie keine Früchte trägt.<br />

Es ist dies eine große und vielfältige Hecke entlang<br />

eines breiten Feldweges. nahe Goezingen in der<br />

Gemeinde Koerich. <strong>Die</strong>se wertvolle breite Hecke<br />

bek<strong>am</strong> im Winter 2021 erneut auf der ges<strong>am</strong>ten Länge<br />

von über 1 km ein seitlicher Schnitt verpasst.<br />

Der Wert dieser<br />

Hecke, wird so<br />

durch eine solch<br />

intensive Pflege<br />

deutlich<br />

vermindert.<br />

Zur Acker Seite<br />

kein Schnitt ,aber<br />

blühendes Leben.<br />

Auch zum Wege<br />

ist ausreichend<br />

Platz zu mehr<br />

<strong>Natur</strong>. Bei der<br />

Hecke befindet<br />

sich ein<br />

Information<br />

Schild; -<br />

Ökologische<br />

Heckenpflege-?<br />

Verboten seit 2018 ist der Einsatz vom Schlegelmäher beim Heckenschneiden, da leicht Pilze durch die<br />

zerfransten Schnittflächen in die Heckenpflanze eindringen könnten, und somit die Hecke auf Dauer schädigen.<br />

Doch auch 2021 kommen die Schlegelmäher noch immer bei den Hecken im Einsatz, wie auf den Bildern unten<br />

bei Ehner in der Gemeinde Saeul ersichtlich.<br />

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50<br />

Grünflächen.<br />

In der Kulturlandschaft sind die Lebensräume vieler Tier-und Pflanzenarten <strong>am</strong> Verschwinden. In oder bei den<br />

Siedlungen gibt es eine Vielzahl an öffentlichen ungenutzten Grünflächen. Für den Erhalt der Artenvielfalt, könnten<br />

Grünflächen eine wichtige Rolle ausfüllen. In Grünanlagen könnten zusätzliche Lebensräume geschaffen werden, die<br />

Tieren und Pflanzen Ausweichräume bieten, die sie in der offenen Landschaft immer weniger finden. <strong>Natur</strong>nah<br />

gestaltete Grünflächen können als Trittsteinbiotope in einem Biotopverbund auftreten. <strong>Natur</strong>nahe Flächen bieten<br />

eine Grundlage für verschiedene Nahrungsketten: Insekten finden auf diesen Flächen Nahrung und kommen in<br />

größerer Zahl hierher. Vögel und Fledermäuse ernähren sich von diesen Insekten. Auf naturnahen Flächen kann auch<br />

der Wuchs von eher in der Kulturlandschaft ungern gesehen Pflanzen wie Brennnessel, Brombeere oder auch Distel<br />

zugelassen werden, da diese eine wichtige Nahrungsgrundlage für Raupen von Schmetterlingen sind. Bedingt durch<br />

eine stätig anwachsende Bevölkerungsdichte in unseren Dörfern, werden private Gärten oder Grünanlagen immer<br />

kleiner oder sind kaum noch vorhanden. Umso mehr gewinnt die Idee von Gemeinschaftsgärten von Bedeutung.<br />

Gemeinschaftsgärten wie in der Stadt Luxemburg es drei Anlagen gibt, in denen Ortsansässige ausschließlich nach<br />

ökologischen Gesichtspunkten gestalten, anbauen und pflegen können, d.h. ohne Einsatz von Pestiziden, chemischen<br />

Düngemitteln oder gentechnisch veränderten Organismen. Genauso könnten Grünanlagen, zus<strong>am</strong>men mit den<br />

Bürgern geplant gestaltet und wenn gewünscht gepflegt werden. Obstbäume oder Nutzpflanzen wie<br />

Beerensträucher, könnten nicht nur für mehr blühendes Leben in den Grünanlagen sorgen, dies würden soziale und<br />

<strong>Natur</strong> Erlebnis Orte, inmitten unserer Ortschaften.<br />

Im Frühjahr sehen die meisten Grünanlagen noch recht bunt und blühend aus. Doch einige Wochen nach Ostern<br />

beginnt in fast allen Grünanlagen der Einsatz gegen jeglichen Natürlichen.<br />

Falsche Versprechungen ?<br />

In verschiedenen Gemeinden weckten bunte Schilder in<br />

Grünanlagen meine Aufmerks<strong>am</strong>keit. In mir keimte die<br />

Hoffnung hier etwas an blühenden Vielfalt zu finden.<br />

Doch sehr schnell eine schockante Ernüchterung, diese<br />

Schildern sind eine schöne Verpackung ohne Inhalt.<br />

„Fauchage tardif“- wie früh oder spät hier gemäht wurde,<br />

kann ich nicht abschließend beurteilen, da ich diese<br />

Grünanlagen erst ab Juli August in Augenschein nahm.<br />

„Zum Wuel vun eiser <strong>Natur</strong> gët hei nët all Dag geméint“.<br />

Nein diese mit Blumen und der zufriedenen Biene<br />

versehenen Schilder, bekunden eine Absicht, hier geben<br />

wir der <strong>Natur</strong> eine Chance. Auf keiner dieser so<br />

Beschilderten Flächen konnte ich erkennen wie Bienen<br />

und andere Wild Tiere an so gepflegten Flächen Gefallen<br />

finden würden.<br />

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51<br />

Versprechungen und Realität<br />

<strong>Die</strong> Pflege der Grünflächen ähnelt sehr den der<br />

Wegränder. Tabula Rasa bis auf Bäume und Hecken.<br />

Bilder aus der Gemeinde Steinfort Bild unten schon <strong>am</strong><br />

30.05.20 totale Mahd auf vielen ungenutzten Grünflächen<br />

zwischen dem <strong>Natur</strong>schutzzentrum Mirador und<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebiet Schwaarzenhaff.<br />

Auch bei den Bildern aus der<br />

Gemeinde Redingen wird<br />

deutlich. So wird der <strong>Natur</strong>, im<br />

Sommer Herbst und Winter<br />

nicht geholfen.<br />

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52<br />

Bei Hobscheid breite<br />

Mahd, wenigstens blieb<br />

im Sommer (Bilder links)<br />

ein kleiner Saum<br />

bestehen. Im Herbst<br />

(Bilder unten) abgemäht<br />

außer Hecken und Zaun.<br />

Der <strong>Natur</strong> richtig helfen bedeutet<br />

mehr Biodiversität auf öffentlichen Grünflächen zulassen.<br />

Grünflächen könnten Lebensräume bieten, die in der offenen Landschaft immer weniger vorhanden sind.<br />

<strong>Natur</strong>nah gestaltete Grünflächen könnten als Trittsteinbiotope in einem Biotopverbund wirken. So könnten<br />

Grünflächen vielen Tier Arten eine Art Brücke zwischen verschiedenen Lebensräumen bieten.<br />

<strong>Natur</strong>nahe Flächen bieten eine gute Grundlage für viele Nahrungsketten. Verschiedene Blüten bieten<br />

Nahrung für viele Insekten, dies ist eine hervorragende Grundlage für Vögel und Fledermäuse die sich von<br />

Insekten ernähren.<br />

Brennnessel, Brombeere oder auch Distel sollten auf naturnahen Flächen zugelassen werden, da diese eine<br />

wichtige Nahrungsgrundlage für Raupen von Schmetterlingen sind.<br />

Es gibt leider sehr wenige gute Beispiele von<br />

naturnahen Grünflächen wie links in der<br />

Gemeinde M<strong>am</strong>er bei Kapellen oder rechts aus<br />

der Gemeinde Hobscheid bei Eischen.<br />

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53<br />

Blühstreifen in Ell (Bild links) oder Simmer (Bild rechts) sind<br />

eine optische Bereicherungen im Dorf.<br />

<strong>Natur</strong> nahe<br />

Fließgewässer<br />

wie links in<br />

Vichten, sind<br />

wertvolle<br />

Grünflächen.<br />

In den Ortschaften werden Grünflächen wie der eigne Hausgarten<br />

immer seltener, umso wichtiger Gartenanlage Bild oben in Redingen<br />

links Beckerich<br />

rechts Steinfort.<br />

Ein Schulgarten wie in Steinfort ist<br />

nachhaltiger <strong>Natur</strong>schutz.<br />

Über die Jahrhunderte prägte die Landwirtschaft das Dorf<br />

Bild, dies wird immer mehr durch Wohnungsnot und<br />

Verbauung gestört. Natürliche Landschaften inmitten vom<br />

Dorf, wie links in Osper (Gemeinde Redingen) werden immer<br />

seltener, dieses sind ideale Grünflächen.<br />

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54<br />

Grünflächen in der Gemeinde Koerich.<br />

Am Dorfrand<br />

Am Ausgang von Koerich, Richtung Eischtal, zwischen einer Baumreihe und dem Goeblinger Bach ein ungenutzter<br />

Grünstreifen<br />

Gemäht wird diese<br />

ungenutzte<br />

Grünfläche früh und<br />

mehrmals. Der<br />

Streifen ohne Mahd<br />

gibt einen guten<br />

Eindruck was für ein<br />

Potential solche<br />

grünen Oasen bieten<br />

Bild 07.07.20<br />

Ungenutzte<br />

Grünflächen sind<br />

ideale<br />

Lebensräume für<br />

viele Tierarten.<br />

Es sind wichtige<br />

Bausteine, im<br />

Kommunalen<br />

<strong>Natur</strong>schutz<br />

<strong>Natur</strong>belassener „Kierchepad“<br />

Vom Gréiweschlass aus führt<br />

ein kleiner schmaler Pfad: der „<br />

Kierchepad“ zunächst über den<br />

Goeblinger Bach um dann sich<br />

selbst überlassene Brachen und<br />

Feldgehölze zu durchqueren<br />

Ungepflegte Grünflächen<br />

sind ideale Lebensräume<br />

für viele Tierarten zu allen<br />

Jahreszeiten<br />

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55<br />

<strong>Natur</strong>belassener Pfad bei Windhof<br />

Von Windhof Richtung Koerich<br />

führt ein schmaler Pfad mit<br />

großen Brachflächen durch ein<br />

Feuchtgebiet. Zum Glück sind<br />

diese Flächen mit Maschinen<br />

schwer erreichbar, so bleiben<br />

diese <strong>Natur</strong> Relikten erhalten.<br />

Intensive und frühe Mahd<br />

In der Gemeinde Koerich<br />

gibt es viele sehr<br />

intensiv gepflegte aber<br />

ansonsten ungenutzte<br />

Grünflächen. Mehr<br />

<strong>Natur</strong> würde auch mehr<br />

Lebensqualität bedeuten<br />

Entlang dieser schönen Linden Allee bei Koerich, ein<br />

schöner Saum <strong>am</strong> 16.06.19 wie <strong>am</strong> 21.07.19.<br />

Tabula rasa von 04.04.20 biss 08.11.20.<br />

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56<br />

<strong>Natur</strong>naher Unterhalt im Ecopark Windhof<br />

Im Gewerbegebiet Windhof bemüht man sich, die bestehenden Grünanlagen in einen <strong>Natur</strong>nahen Zustand zu<br />

modellieren. Es ist dies eine bemerkenswerte und zukunftsorientierte Herangehensweise die es ermöglicht die<br />

Lebensqualität der Menschen auf ihrem Arbeitsplatz, durch den Erhalt und die Förderung natürlicher Lebensräume in den<br />

Mittelpunkt zu stellen. So werden Maßnahmen angestrebt werden wie:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Entfernung nicht eiheimischer Vegetation.<br />

Rodung der Bodendecker & Ziersträucher.<br />

Entnahme des Rindenmulch.<br />

Ansaat von Wiesensaatgut.<br />

Extensiver Grasschnitt max. 1-2-mal im Jahr.<br />

Kein Einsatz von Pestiziden und Dünger.<br />

2018 wurde das Projekt in Anwesenheit von Umweltministerin Carole <strong>Die</strong>schbourg der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

<strong>Die</strong>ses<br />

Nachahmenswerte<br />

Projekt ist eine<br />

Bereicherung für die<br />

natürliche Umwelt, und<br />

ist ein nachhaltiger<br />

Umgang mit unseren<br />

natürlichen Ressourcen.<br />

Zahlreiche Info Schilder sensibilisieren und informieren, auf den vielen kleine Verbindungswegen und geben den<br />

arbeitenden Menschen hier Gelegenheit zur Entspannung<br />

und zum <strong>Natur</strong>erleben.<br />

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57<br />

Lebende Mauern in Koerich<br />

In Koerich befinden sich noch schöne Mauer Überreste, die<br />

ein wichtiges und erhaltenswertes Kulturgut aber auch ein<br />

prächtiger Lebensraum sind.<br />

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58<br />

Das Gréiweschlass in Koerich<br />

Das Gréiweschlass in Koerich bietet sich seit Fertigstellung der Renovierungsarbeiten 2019, als eine Begegnungsstäte<br />

von Geschichte und Kultur an. Der Prachtvolle Innenbereich bietet hierzu viele Möglichkeiten, das Schloss mit neuen<br />

kulturellen und touristischen Leben zu füllen. Viele Möglichkeiten bietet auch dieses Schloss aus dem Tale der Sieben<br />

Schlösser für natürliches Leben. <strong>Die</strong> Lage und Konzept der Außenanlagen (diese Arbeiten sind zurzeit noch nicht<br />

abgeschlossen) sind hervorragend dazu geeignet das Gréiweschlass zu einer Brücke von <strong>Natur</strong> und Kultur zu<br />

gestalten. Hierzu ist in einem Buch der Käercher Schlassfrënn folgendes zu lesen: (der ges<strong>am</strong>te Artikel von der<br />

Verantwortlichen Architektin Tatiana Fabeck von FABECKARCHITECTES , können Sie auch auf der Webseite<br />

www.ksf.lu der Schlossfreunde finden unter dem Titel: <strong>Natur</strong> & Kultur, Kultur & <strong>Natur</strong>:)<br />

„Der Umgang mit dem äußeren Schlossbereich folgt dem gleichen Leitfaden wie dem, der für das Schloss<br />

prägend ist: eine bewusst behuts<strong>am</strong>e Auseinandersetzung, die nie in Konkurrenz zum Schloss tritt. Da es nicht möglich<br />

war, die Wassergräben wieder mit Wasser zu füllen, k<strong>am</strong> die Idee, den Grün Raum rundum natürlich wachsen zu lassen<br />

und nur Pfade hineinzuschneiden, die es ermöglichen, ganz ums Schloss zu spazieren. Mit dem Wind bewegen sich diese<br />

hohen Gräser und lassen sie wie eine silberschimmernde Wasseroberfläche erscheinen. Der Leitgedanke ist, dass das<br />

Schloss weiter von diesem etwas wilden, natürlichen Ambiente umrahmt bleibt. Ganz klar unterliegt hier die<br />

Vorgehensweise in Bezug auf die <strong>Natur</strong> der Imposanz der mächtigen Mauern..“<br />

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59<br />

<strong>Die</strong> Wegränder in den Gemeinden:<br />

Eine kleine Zus<strong>am</strong>menfassung mit einigen Beobachtungen und Vorschlägen zu den Gemeinden:<br />

Beckerich.<br />

In der Gemeinde Beckerich gibt es besonders viele Fahrradwege. Nationale Radwege wie der PC 12 und 17<br />

zus<strong>am</strong>men mit vielen Regionalen und lokalen Fahrradwegen bieten ein hervorragendes Angebot. und<br />

ermöglichen viele umweltfreundliche Bewegungen, dies ist ein wichtiger und nachhaltiger <strong>Natur</strong>schutz.<br />

<strong>Die</strong> Mäharbeiten entlang dieser Fahrradwege erfolgten 2020 in der Gemeinde Beckerich sehr früh (Ende<br />

Mai). Entlang des PC 12 sollte frühestens Ende Juni, weniger breit, immer nur auf einer Seite und nur<br />

Abschnittsweise gemäht werden, so bleiben immer<br />

ausreichend Ausweichmöglichkeiten sowohl für<br />

Mensch wie Tier.<br />

<strong>Die</strong> breiten Säume neben Hecken und Bäumen entlang<br />

des Fahrradweg PC 12 insbesondere zwischen<br />

Hovelingen und Noerdingen sollten unbedingt erhalten<br />

bleiben, dies sind hervorragende Herbst und<br />

Winterangebote. Genauso wie die daneben liegenden<br />

unbefestigten Feldwege- Hasen Beobachtungen<br />

Entlang des Fahrradwegs von Huttange nach Niederpallen<br />

gilt es die vorhandenen Bäume und Hecken aufzuwerten,<br />

und Säume bei den Gehölzen zu belassen. Am 04.07.20 gab<br />

es noch sehr wertvolle Säume bei den Hecken. Im Herbst<br />

wurde hier<br />

besonders<br />

intensiv bis in<br />

den Boden<br />

gemulcht dies ist<br />

für die hier überwinternde Tierwelt verheerend. Der Wegrand<br />

bietet hier eine ideale Gelegenheit ein Biotopverbundsystem<br />

zwischen den natürlichen Strukturen bei Huttange zu denen bei<br />

Niederpallen herzustellen.<br />

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60<br />

<strong>Die</strong> Wegränder entlang der Fahrradwege<br />

Noerdingen/Schweich- Richtung Rippweiler waren<br />

Anfang Juni längst abgemäht, bis an die Gemeinde<br />

Grenze (Useldingen) wo bis zu dem Zeitpunkt<br />

wenigsten ein schöner Saum noch vorhanden war. Von<br />

einer Mahd ist in dieser sehr intensiv genutzten<br />

Landschaft mit wenigen natürlichen Strukturen<br />

abzuraten. Hier sollten unbedingt durch Verbreiterung<br />

der Säume, oder durch anlegen von Randstreifen und<br />

anderes, Verbesserungen angestrebt werden.<br />

Kühe in absolut schattenlosen Landschaften bei Schweich (Bilder im Sommer 2020) verdeutlichen, mehr<br />

Bäume und mehr Hecken ist mehr <strong>Natur</strong>schutz, mehr <strong>Natur</strong>schutz ist auch Tierschutz.<br />

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61<br />

<strong>Die</strong> Heckenpflege entlang des PC 12 in der Gemeinde Beckerich ist entlang diesem (nur) Radweg sehr<br />

intensiv. Ein seitlicher Schnitt wird regelmäßig alljährlich und beidseitig auf etwa 4km Heckenlänge<br />

durchgeführt, obwohl die meisten Hecken teilweise zwei bis 4 Meter vom Rand des Weges stehen, und<br />

keine Beeinträchtigungen oder Gefahr von diesen drohen. Im Frühling 2020 nur sehr wenige Blüten,<br />

und im Herbst sind sehr wenige Früchten bis zu einer Höhe von 5 Meter zu finden.<br />

Erneut auch in diesem Winter (Bilder Februar 2021) wieder ein drastischer seitlicher Schnitt. <strong>Die</strong>s ist eine<br />

deutliche Verminderung eines ansonsten sehr wertvollen Lebensraums. Für ein alljährlicher seitlicher<br />

Schnitt gibt es entlang dieser Hecken keinen triftigen Grund und sollte in Zukunft vermieden werden. Beim<br />

Großteil dieser Hecken ist ein seitlicher Schnitt nur in mehrjährigen Abständen erforderlich, und dies<br />

sicherlich nicht auf der ges<strong>am</strong>ten Länge und beidseitig.<br />

In der Gemeinde Beckerich befinden<br />

sich sehr viele und wertvolle<br />

<strong>Natur</strong>schutz Projekte, dies auch dank<br />

einer über Jahren sehr aktiven<br />

Beteiligung der Gemeinde Beckerich.<br />

Pflege Maßnahmen entlang der Wege<br />

sollten als Teil einer sehr wichtigen<br />

<strong>Natur</strong>schutz Aufgabe wahrgenommen,<br />

und danach ausgerichtet werden.<br />

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62<br />

Ell.<br />

In der Gemeinde Ell, ein gutes regionales und lokales<br />

Fahrradwege Netz. Im Dorfzentrum in Ell im Sein sehr<br />

farbenprächtiges Bild mit Wildkräutern .<strong>Die</strong>se<br />

lobenswerte Bemühungen bieten nicht nur ein schönes<br />

Bild, dies sind wichtige Hilfe für Insekten und es sollten<br />

möglichst viele solcher kommunalen Plätze gestaltet<br />

werden.<br />

Entlang des Radweges von Ell Richtung Colpach-Haut<br />

sehr wertvolle Hang Säume. In allen Jahreszeiten eine<br />

wichtiges und unentbehrliches Refugium für die<br />

Tierwelt. Leider werden diese im Herbst abgemäht so<br />

bieten diese wenig Hilfe für die Tierwelt im Winter.<br />

<strong>Die</strong> Landschaft in der Gemeinde Ell ist geprägt von einer<br />

Kulturlandschaft in denen sich nur vereinzelnd<br />

natürliche Strukturen befinden. <strong>Die</strong> Wegränder von<br />

diesen Landschaften könnten wichtige Leitsysteme<br />

bilden. Zurzeit sind diese Ränder meist schmal. Daher<br />

sollte möglichst hier keine oder wenige Mahd erfolgen.<br />

Eine Erweiterung der Ränder sollte angestrebt werden.<br />

In dieser Landschaft ist keine Pflege<br />

der Wegränder nötig, aber Hilfe für<br />

die <strong>Natur</strong> erforderlich .Auch<br />

minimale Restbestände an Kräutern<br />

oder sonstiges sind für viele<br />

Kleinstlebewesen überlebenswichtig.<br />

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63<br />

Sehr wertvolle breite Säume in der Landschaft mit dem Flurn<strong>am</strong>en „Lannenerpfad“.<br />

Leider bleiben diese wertvollen Säume nicht als Winterquartiere erhalten. <strong>Die</strong>s ist bedauerlich für die einheimische<br />

Tierwelt, so auch für Hasen, die ich hier mehrmals angetroffen habe. Wertvolle Lebensräume wie diese Hecke,<br />

brauchen Wegränder mit einer möglichst hohen Biodiversität in allen Jahreszeiten (Bilder April 21).<br />

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64<br />

Garnich.<br />

In der Gemeinde Garnich gibt es neben den Nationalen Radwegen PC12 und PC 13 weitere gute Fahrrad Angebote.<br />

Wichtige Säume blieben im Sommer entlang der Hecke<br />

wie entlang des PC 12 zwischen Grass und Kahler.<br />

Wie wenig Pflege entlang von den Fahrradwege benötigt wird, zeigt ein Beispiel auf dem PC 12 bei Kohler <strong>am</strong><br />

21.06.20. Der Fahrradweg PC 12 ist zu dem Zeitpunkt, wegen Arbeiten auf diesem Teil gesperrt (auch für Fahrräder)<br />

und eine Umleitung ist ausgeschildert. Ein Verbot, starke Beeinträchtigung durch die Arbeiten, sogar eine<br />

Polizeistreife auf Beobachtung, konnten an diesem schönen Sonntag die vielen Fahrradfahrer darunter besonders<br />

viele F<strong>am</strong>ilien nicht vor diesem Tour, auch inmitten eines nicht gemähten Fahrradweges abschrecken……<br />

Der nicht abgemähte Fahrradweg störte auch<br />

nach Abschluss der Arbeiten nicht.<br />

So war dies eines der wenigen Teilstücke wo<br />

auch die <strong>Natur</strong> im Frühjahr und Sommer<br />

entlang des PC 12 etwas an Ruhe fand.<br />

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65<br />

Sehr schöne und breite ungemähte Säume entlang den Regionalen Fahrradwegen in der Gemeinde Garnich, diese<br />

konnten auch nach der Mahd im Frühjahr und Sommer wichtige Lebensgrundlagen bieten.<br />

Garnich-Dahlem<br />

Hivange - Bascharage<br />

Garnich - Hivange<br />

Leider wurden viele dieser wertvollen Säume im Herbst<br />

abgemäht. Somit fehlen wichtige Winterquartiere für viele<br />

Tiere.<br />

In der Gemeinde Garnich fehlen entlang der Wege wichtige<br />

Refugien besonders für Kleinstlebewesen.<br />

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66<br />

Helperknapp.<br />

Nur noch wenige wertvolle Säume sind in der Gemeinde Helperknapp Ende Mai (28.05.20) sichtbar.<br />

In einer ansonsten sehr intensiven Kulturlandschaft werden<br />

sehr früh, auch kleinste Vegetation Versuche abgemäht.<br />

<strong>Die</strong>s auch in Landschaften wo es keine natürlichen Lebensräume<br />

wie Bäume oder Hecken vorhanden sind wie von Böwingen nach Vichten.<br />

Durch frühe Pflegearbeiten -09.06.20 können sich keinerlei natürliche Lebensformen entwickeln.<br />

Entlang vom Radweg von Brouch nach Buschdorf, sind es Restzäune und Gehölze die der Landschaft Leben geben.<br />

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67<br />

Mehr <strong>Natur</strong> in<br />

den Ortschaften<br />

bedeutet auch<br />

mehr<br />

Lebensqualität.<br />

Natürliche<br />

Elemente <strong>am</strong><br />

Ortschafts Rand<br />

wie bei Brouch,<br />

oder bei Böwingen bieten ideale Gelegenheit zur <strong>Natur</strong> Erfahrung.<br />

Auch entlang des Nationalen Fahrradweg PC 12, eine frühe und tiefe Mahd.<br />

Zäune wie entlang des Fahrradweges von Tüntingen nach Hollenfels sorgen für etwas Rest <strong>Natur</strong>.<br />

Doch Weidezäune werden immer weniger gebraucht,<br />

verschwinden diese, so verschwinden weitere natürliche<br />

Elemente aus der Landschaft.<br />

In der Gemeinde Helperknapp befinden sich viele interessante<br />

Kulturgüter mit einem sehr hohen touristischen Potential.<br />

Natürliche Elemente entlang den Fahrradwegen, sind<br />

die besten Voraussetzungen zu einem Slow Tourismus.<br />

Ein nachhaltiger Tourismus , wo der Weg das Ziel ist.<br />

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68<br />

Hobscheid .<br />

In der Gemeinde Hobscheid besuchte ich neben den Fahrradwegen auch die <strong>Natur</strong> entlang der Feldwege.<br />

1.<strong>Die</strong> Fahrradwege der Gemeinde Hobscheid<br />

Entlang des PC 12 wurde 2020 sehr früh eine erste Mahd – Bild links vom 19.05.20 durchgeführt. Es blieben meist<br />

aber sehr schöne Säume erhalten.<br />

Bild rechts vom 25.05.20, eine frühe wenn auch schmale Mahd? -<br />

warum breite Säume wie diese abmähen?<br />

Von Simmern aus führt ein Radweg nach Hollenfels, entlang dieses Weges zeigt sich bei Simmern, das auch<br />

blühendes in den heutigen genutzten landwirtschaftlichen Flächen möglich ist (Bild 12.07.20).<br />

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69<br />

Ansonsten verbleiben entlang des Weges meistens sehr schmale Säume.<br />

Warum diese etwas größere Parzelle <strong>am</strong> Rande vom Walde <strong>am</strong> Ort „Déckt“,immer wieder wie ein Rasen gepflegt<br />

wird ist nicht ersichtlich.<br />

2. <strong>Die</strong> Feldwege in der Gemeinde Hobscheid<br />

<strong>Die</strong> heutige Gemeinde Hobscheid ist durch eine Fusion mit der Gemeinde Simmern im Jahre 2018 entstanden. Ich<br />

zeige den Beitrag über die Feldwege in der Gemeinde Hobscheid in zwei Teilen, da deutliche Unterschiede in<br />

Landschaft wie Zustand der <strong>Natur</strong> entlang der Feldwege zu erkennen sind.<br />

- 2a: Feldwege in der ehemaligen Gemeinde Simmern<br />

In der ehemaligen Gemeinde Simmern gibt es schon seit Jahren eine sehr gute Beteiligung von Landwirten bei den<br />

Ackerrand und Blühstreifen, wie im Artikel Etwa 2 km Ackerrand und Blühstreifen entlang der Feldwegen<br />

dokumentiert, und wo es auf meiner Webseite www.webje.net viele weitere Bilder dazu gibt. In der ehemaligen<br />

Gemeinde Simmern sind noch viele unbefestigte Feldwege. <strong>Die</strong>se werden zwar oft von Aktivitäten der angrenzenden<br />

Landwirtschaft in<br />

Mitleidenschaft gezogen,<br />

sind aber eine<br />

hervorragende<br />

Voraussetzung für mehr<br />

Artenvielfalt in der<br />

Landschaft. <strong>Die</strong>se gilt es<br />

unbedingt zu erhalten<br />

und zu schützen und für<br />

eine ökologische<br />

Aufwertung zu sorgen<br />

1-6 einige Beispiele von<br />

unbefestigten<br />

Feldwegen bei Simmern<br />

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70<br />

A/B/C Verschiedene Feldwege in der Gemeinde Hobscheid.<br />

1 Bei Simmern „Strooss“ 1 Bei Simmern „Strooss“<br />

1 Bei Simmern „Groussebësch“ 1 Bei Simmern „Groussebësch“<br />

2 Bei Simmern „Dësteluecht“ 3 Bei Simmern „Dësteluecht“<br />

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71<br />

4 Bei Simmern „op der Kieftgen“ 5 Bei Simmern „op Kempert“<br />

6 Bei Simmern „Déckt“<br />

6 Bei Simmern „Déckt“<br />

6 Bei Simmern „Déckt“<br />

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72<br />

A Im Beitrag Zu früh, zuviel, auch viel zu oft gibt es ein Beispiel von einer sehr intensiven Pflege entlang der<br />

Feldwege in der ehemaligen Gemeinde Simmern. Ein befestigter Feldweg von etwa 1,5 km Länge durchquert ein<br />

Gebiet mit dem Flurn<strong>am</strong>en „ Wald“ (Karte A). In dieser etwa 75 ha großen Acker Landschaft, sind neben zwei<br />

unbefestigten Wegen Nr. 2 und Nr.3 nur noch ein kleines Feldgehölz und ein eins<strong>am</strong>er Birnenbaum zu finden.<br />

Ansonsten eine total intensive Nutzung bis zum Wege.<br />

Sehr wichtige Säume blieben im Eischtal, entlang des Weges bei Simmern <strong>am</strong> Ort „ Sauerwisen“ erhalten.<br />

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73<br />

- 2b: die Feldwege bei Hobscheid und Eischen.<br />

<strong>Die</strong> Ränder entlang der Feldwege bei Hobscheid und Eischen insbesondere die Beispiele B und C (siehe Karte)<br />

waren bei meiner Besichtigung im späten Frühjahr 2020 mit die vielfältigsten, in der von mir besuchten<br />

Region. Der „Pflege Unfall“ im Sommer Siehe <strong>Natur</strong>zerstörungen oder Pflegeunfälle ?. sollte aber keine<br />

Wiederholungen finden. Überhaupt ist die Landschaft zwischen Eischen und Hobscheid mit vielen natürlichen<br />

Strukturen, sowohl entlang der Feldwege, der Eisch, aber auch in vielen Grünlandflächen absolut<br />

erhaltenswert. Gezielte Aufwertung Maßnahmen sind hier absolut angebracht.<br />

B<br />

C Auch dies ist eine<br />

Landschaft bei Eischen, mit<br />

wertvollen und mit natürlichen<br />

Lebensräumen.<br />

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74<br />

Direkt <strong>am</strong> Dorfrand bei Eischen sind noch viele natürliche Elemente vorhanden.<br />

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75<br />

Auch bei Hobscheid Richtung Steinfort kleine naturbelassene<br />

Feldwege.<br />

Weniger natürliche Elemente bei Hobscheid <strong>am</strong> Ort genannt<br />

„Kiirchbierg“.<br />

Säume zwischen der Neuanpflanzung könnten ein<br />

wertvoller Lebensraum sein.<br />

<strong>Die</strong> Anpflanzung eines Laubwaldes in einer noch bis Herbst 2020 als<br />

Maisacker genutzt Fläche, dies ist sehr vielversprechend und sollte<br />

möglichst viele Nachahmer finden.<br />

<strong>Natur</strong> Weg links bei Hobscheid <strong>am</strong> Ort genannt<br />

„Mierschgronn“ begleitet mit einer wertvolle Böschung. <strong>Die</strong>s<br />

auch<br />

<strong>am</strong> Ort<br />

genannt „Millebierg“ bei Hobscheid rechts.<br />

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76<br />

Käerjeng.<br />

Mit über 12 km Länge, und mit einer fast ununterbrochen Hecken und Baum Begleitung, durchquert der PC 12 auf<br />

der ehemaligen Eisenbahnstrecke „Attert“ die Gemeinde Käerjeng. Neben diesem wertvollen Lebensraum, ein viel<br />

genutzter Weg zur Freizeitgestaltung, befinden sich entlang dieses Radweges viele wertvolle Landschaften und<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebiet wie das „Boufferdanger Muer“ <strong>Die</strong> Pflege entlang des Fahrradweges begann zwar früh, es<br />

blieben aber sehr wichtige Säume bestehen.<br />

Bilder: Ende Mai –Anfang Juni<br />

Entlang des PC 12 in der Gemeinde Käerjeng ,von bei<br />

Petange bis Grass, war zu diesem Zeitpunkt eine der<br />

wenigen Möglichkeiten, blühende Sträucher wie<br />

Holunder, Hartriegel und Schneeball, entlang eines<br />

Radweges zu erleben. Ein sehr positives Bild , und ein<br />

wertvolles Blüten Angebot im Frühjahr und mit Früchten<br />

im Herbst.<br />

<strong>Die</strong> Mahd im Herbst fiel etwas intensiver aus, hier sollte<br />

beachtet werden dass die Säume entlang den Hecken<br />

wichtige Refugien für die Tierwelt im Herbst und Winter<br />

bedeuten.<br />

<strong>Die</strong> Pflege der Ränder entlang des Fahrradwegs PC 12 in der<br />

Gemeinde Käerjeng, ist insges<strong>am</strong>t moderat. Empfehlenswert<br />

die erste Mahd nicht vor Mitte Juni, im Herbst etwas Säume<br />

bei den Hecken belassen.<br />

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77<br />

Auch die Landschaften direkt beim PC 12 sind sehr<br />

hochwertig.<br />

Empfehlenswert, keine Mahd der Säumen der Feldwege bei Fingeg, vor Ende Juni Anfang Juli.<br />

Weder im Sommer (Bild oben vom 11.07.20),<br />

noch im Herbst (Bild vom 04.09.90) gab es entlang des<br />

Feldweges, im <strong>Natur</strong>schutzgebiet „„Hautcharage-Griechten“<br />

eine natürliche Vegetation.<br />

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78<br />

Koerich.<br />

In der Gemeinde Koerich gibt es zurzeit keine Radwege, meine Beobachtungen konzentrierten sich auf die Pflege<br />

entlang der Feldwege und die Grünflächen in der Gemeinde Koerich.<br />

Beispiele von der Pflege entlang der Feldwege in der Gemeinde Koerich:<br />

1 Der Feldweg von Koerich Richtung der N. 6 und Hagen.<br />

Ein sehr breiter befestigter Feldweg. Waldränder mit Hecken begleiten diesen Feldweg, und der Wegrand könnte mit<br />

weniger oder einer zielgerechten Pflege ein wertvolles Biotopverbundsystem sein. Leider erfolgt entlang dieses<br />

Weges eine sehr intensive Pflege.<br />

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79<br />

Resultat einer intensiven Hecken /Waldrand Pflege, trotz optimalen Bedingungen-Südseite, keine Blüten im April 21.<br />

2 Der Feldweg von Koerich Richtung Steinfort in der Landschaft mit dem Flurn<strong>am</strong>en „ Scheek“. Der Weg führt durch<br />

eine Landschaft die bis vor wenigen Jahren ausreichend Lebensraum für Hase oder Rebhuhn bot. Eine kommunale<br />

intensive Pflege überlässt heute nicht nur Hasen und Rebhuhn keinerlei Lebensraum, es sind dies sehr Arten-arme-<br />

Landschaften mit Wegränder an der auch keine Biene oder Schmetterling Gefallen findet. Doch wo eine maschinelle<br />

Pflege nicht möglich ist, zeigt sich manchmal auf wenigen Metern, welches Potential die <strong>Natur</strong> zu bieten hat.<br />

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80<br />

Solch grüne Landschaften im Herbst bedeutet für die Tierwelt keinerlei Nahrung oder Quartier für die kommenden<br />

Winter Monate. Grüne Landschaften im Herbst, bedeutet eine vegetationslose Landschaft von Oktober bis April.<br />

Im April zeigen diese Breite Hang Böschungen eine kurzweilige zaghafte blühende Pracht. Doch leider werden diese<br />

wertvollen Säume in den folgenden Monaten immer wieder abgemulcht.<br />

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81<br />

3.Auch bei<br />

Koerich <strong>am</strong> Ort<br />

genannt<br />

„Routreis-Poste<br />

électr.“ eine<br />

Dauermahd.<br />

<strong>Die</strong> Zäune<br />

bieten hier<br />

wenigstens<br />

einigen<br />

Kräutern eine<br />

kleine Zuflucht.<br />

Selbst solche extrem<br />

schmale Ränder werden<br />

gepflegt, warum?<br />

Der Zaun sorgt für ein<br />

minimales Winter Angebot.<br />

4. <strong>Die</strong>s auch <strong>am</strong> Ort mit dem Flurn<strong>am</strong>en „Millebierg“.<br />

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82<br />

5. Auch in der Landschaft bei Goetzingen mit dem Flurn<strong>am</strong>en „a Stréimerecht“, sind es die Zäune die der<br />

Landschaft etwas Leben ermöglichen, dies auch einer Hasenf<strong>am</strong>ilie der ich hier begegnete. Laut Katasterplan müsste<br />

die Breite des Weges hier 8 bis 11 Meter sein?<br />

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83<br />

M<strong>am</strong>er<br />

Entlang des Nationalen Radweges PC 13 beim„ M<strong>am</strong>er Lycé“, Beleuchtungsmasten wie Rest Zäune, erschweren eine<br />

maschinelle Pflege, somit bleiben einige wichtige kleinere <strong>Natur</strong> Refugien bestehen.<br />

Der Bahnhof beim Lyzeum ist mit einem Radweg<br />

verbunden. Schade, dass in der Grünanlage von<br />

diesem Bahnhof mitten im Grünen, die <strong>Natur</strong> kaum<br />

Platz erhält.<br />

Dasselbe für den Radweg zum PC 13. Nur wo eine<br />

maschinelle Mahd nicht möglich ist bleiben natürliche<br />

Elemente erhalten.<br />

Das angrenzende Feuchtgebiet zu der Europa Schule<br />

bleibt so eine kleine aber wichtige <strong>Natur</strong>insel.<br />

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84<br />

Auch im weiteren Verlauf des Radweges , frühe abgemähte Wegraine und dies bei wenigen natürlichen Elementen.<br />

Der PC 14 von M<strong>am</strong>er nach Kapellen begleitet von Hecken<br />

bis sehr nahe <strong>am</strong> Wegrand , ist für <strong>Natur</strong>liebhaber kein<br />

Hindernis, eher ein Anreiz, und sollte zum Nachdenken<br />

anregen- Siehe Eine Heckenpflege soweit die Maschine<br />

reicht<br />

Wenig Blühendes entlang des Radweges von Holzem nach Garnich. Mitte Juni keine Säume auf keiner Seite des<br />

Weges.<br />

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85<br />

Bei meiner kleinen Umfrage teilte mir die Gemeinde M<strong>am</strong>er mit,<br />

Mäharbeiten wie Heckenscheiden werden unter der Leitung vom<br />

<strong>Natur</strong>schutzsyndikat Sicona durchgeführt. Verschiedene Heureste<br />

wie entlang des Fahrradweges bei Holzem (auch an anderen<br />

Wegen), könnten durch ein abführen des Mähgutes st<strong>am</strong>men.<br />

<strong>Die</strong>s wäre ein Positiver Schritt, zu einer ökologischen<br />

Wegrandpflege sollten aber noch einige weitere folgen. Siehe: Wie<br />

sollte eine ökologische Wegrandpflege aussehen?, Darüber hinaus<br />

bedeuten auch diese Mäh-Reste eine Eutrophierung die<br />

vermieden werden sollte.<br />

Auch in der<br />

Landschaft nahe<br />

Holzem mit dem<br />

Flurn<strong>am</strong>en „ a<br />

Pinter“, sind es<br />

die Zäune die im<br />

Sommer für eine<br />

Restnatur sorgen.<br />

Entlang des Radweges von Holzem nach Dahlem/Garnich,<br />

unterschiedliche Landschaftselemente.<br />

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86<br />

Sehr wertvolle und vielseitige Landschaftsteile entlang der „Bräiderbaach“ bis zum <strong>Wegesrand</strong>.<br />

Wenige natürliche Strukturen entlang des Radweges von Kapellen nach Windhof.<br />

Beidseitig abgemähte Säume, mit verottetem Mähgut, bedeuten kein Angebote an natürliche Lebensformen.<br />

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87<br />

Préizerdaul.<br />

Einen imposanten wertvoller Grüngürtel umschließt die Ortschaften der Gemeinde Préizerdaul.<br />

Erhaltenswerte und wertvolle Landschaften, bei und zwischen den Ortschaften, in der Gemeinde Préizerdaul.<br />

Eine komplette (Mulch) Mahd von breiten und<br />

wertvollen Weg Raine, wie entlang des Radweges<br />

von Platen nach Everlingen, sollten vermieten<br />

werden. <strong>Die</strong>s sind sehr wertvolle Lebensräume für<br />

Kleinstlebewesen.<br />

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88<br />

Entlang der vielen lokalen und regionalen<br />

Radwegen fehlen meist Wegraine in einer<br />

monotonen Kulturlandschaft. So entlang<br />

des Fahrradweges von Everlingen nach Platen und von Reimberg nach<br />

Everlingen.<br />

Sehr wertvolle Grünlandschaften entlang des Radweges Reimberg –<br />

Vichten, wo Ende Juni direkt mehrere Schwarz Milane die Gelegenheit (Mahd) zur Jagt nutzten.<br />

Viele schmale gepflegte Wegränder, entlang des Radweges Pratz-Ospern, wichtig auch hier weniger mähen der<br />

etwas breiteren Säume: Hasen Beobachtungen.<br />

Etwas weniger Pflege würde auch beim Radweg Platen in<br />

Richtung Eschette mehr <strong>Natur</strong> bedeuten.<br />

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89<br />

R<strong>am</strong>bruch.<br />

Entlang des Nationalen Radweges PC 18 bei<br />

Wolweldange ,in der Gemeinde<br />

R<strong>am</strong>bruch, eine blühende Landschaft,<br />

Siehe Bei den etwa 300 km<br />

Fahrradwege begegnete ich etwa 1 km<br />

dieser Ackerrand und Blühstreifen.<br />

Davon profitieren viele Tierarten im<br />

Winter<br />

wie Sommer<br />

Positiv auch entlang des PC 18 von Perle nach Martelange blieben bei der Mahd einige wertvolle Säume erhalten.<br />

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90<br />

Entlang des PC 17 fehlen in großen Teilen in der<br />

Landschaft die natürlichen Elemente. Ein kleiner<br />

Saum entlang des Weges würde der <strong>Natur</strong> eine<br />

wichtige Hilfe geben.<br />

Eine Mahd zwischen und hinter den Bäumen (bei Hueschtergare) sollte vermieden werden. Solche größere Flächen<br />

weniger früh, aber mit Abtransport des Mähgutes pflegen, und hier entstehen wertvolle Lebensräume. Auch im<br />

Winter sollten Säume bestehen bleiben, dies sind wichtige Überlebens Voraussetzungen für die Tierwelt.<br />

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91<br />

<strong>Die</strong>se zum Teil sehr schmalen Säume an den Radwegen bei Arsdorf sollten von einer Mahd verschont bleiben. Es sind<br />

Sommer wie Winter meist die einzigen natürliche Strukturen und für Kleinstlebewesen von enormer Bedeutung.<br />

Leider werden solche auch wertvolle breite Säume bei R<strong>am</strong>bruch ausgemulcht.<br />

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92<br />

Redingen.<br />

In der Gemeinde Redingen gibt es ein sehr guter Radweg Angebot, und dies auch in den Ortschaften.<br />

In der Gemeinde Redingen sind viele Grünflächen innerhalb der Wohnbereiche, sie bieten vielfältige Lebensräume<br />

wie eine hohe Lebensqualität.<br />

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93<br />

In den Ortschaften der Gemeinde Redingen wie links in Ospern und rechts Nagem sind viele natürliche Elemente<br />

vorhanden.<br />

Bei der Pflege entlang der Fahrradwege wie Grünanlagen sind einige Verbesserungsmöglichkeiten (Siehe Beispiele<br />

frühe Mahd oder Falsche Versprechungen ?) empfehlenswert.<br />

Positiv wichtige Säume zwischen und hinter den Bäumen entlang des PC 17 bei Redingen wurden belassen.<br />

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94<br />

Zäune bieten Schutz und sorgen für wertvolle Säume, wie von Niederpallen Richtung Huttange.<br />

Säume schaffen und Säume erhalten, wichtig auch auf dem Fahrradweg von Ospern nach Platen, so bekommen die<br />

hier anzutreffenden Hasen willkommene Rückzugsgebiete.<br />

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95<br />

Saeul.<br />

Neben der imposanten Baumallee entlang der N. 8 zwischen Saeul und Brouch, gibt es <strong>am</strong> Nord/östlichen Dorf Ende<br />

von Saeul weitere Baumgruppen und Einzelbäume von sehr hohem ökologischem Wert.<br />

Auch <strong>am</strong> Radweg Richtung Brouch <strong>am</strong> Ausgang von Saeul wertvolle Baumreihen.<br />

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96<br />

Begrüßenswerte Neuanpflanzungen bei Saeul.<br />

Weitere Säume entlang des Fahrradweges von Saeul nach Brouch, würden mehr Leben in eine ansonsten naturarme<br />

Landschaft bringen.<br />

Auch die abgemähten Säume entlang des Verbindungsweg zur N 8 bieten eine ideale Möglichkeit als<br />

Biotopverbundsystem, dies ist besonders im Herbst Winter von großer Bedeutung.<br />

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97<br />

Entlang des Fahradweges von Calmus nach Schweich, bilden die Zäune ein wertvolles Biotopverbundsystem in der<br />

Landschaft.<br />

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98<br />

Steinfort.<br />

In der Gemeinde Steinfort, durch die auch der Nationale Radweg PC 12 führt, habe ich neben einigen Feldwegen.<br />

verschiedene Grünanlagen angesehen. <strong>Die</strong> Gemeinde Steinfort ist, von der Fläche her mit etwa 12,2 km² eine etwas<br />

kleinere Gemeinde. <strong>Die</strong> Gemeinde Steinfort mit jetzt schon weit über 5000 Einwohner, befindet sich in einem<br />

stetigen Wachstum. Grünanlagen in der Gemeinde Steinfort bedeuten deshalb nicht nur für die <strong>Natur</strong> eine große<br />

Bedeutung, die Grünanlagen werden zu einer wichtigen Voraussetzung zum Erhalt der Lebensqualität.<br />

Der PC 12 und einige angrenzende Feldwege in der Gemeinde Steinfort.<br />

Von Grass nach Kahler der PC 12 entlang der ehemaligen Eisenbahnlinie.<br />

Bild vom 13.06.20<br />

Säume entlang von Radwegen sind kein Sicherheitsproblem.<br />

Und mit Rücksicht ist auch ein Miteinander von verschiedenen<br />

Nutzer inmitten von <strong>Natur</strong> kein Problem.<br />

Bild vom 23.06.20.<br />

abgemäht <strong>am</strong> 11.07.20.<br />

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99<br />

Auch auf dem Radweg von Kleinbettingen nach Hagen gab es <strong>am</strong> 18.06.20 noch schöne Säume.<br />

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100<br />

Bilder unten vom 22.08.20. Empfehlenswert, abwechselnde Mahd und Säume bei den Bäumen belassen.<br />

Auch entlang des PC 12 von Hagen nach Steinfort (eine Straße die für den Allgemeinen PKW Verkehr frei ist) Säume.<br />

bis zum 09.07.20, empfehlenswert auch hier Säume zwischen den Bäumen belassen.<br />

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101<br />

Entlang des PC 12 bei Steinfort, bemerkenswerte<br />

Grünanlage (im Industriegelände) voll mit<br />

blühendendem Thymian. Entlang des Radweges sehr<br />

schöne Säume. Auf diesem Teilstück erfolgte keine<br />

Mahd, so blieben auch im Winter wichtige natürliche<br />

Strukturen erhalten. Positiv und sehr bemerkenswert hier<br />

erfolgt auch keine Hecken oder Waldrand Pflege- Siehe<br />

Heckenschneiden entlang der Fahrrad und Feld Wegen.<br />

Bedauerlich die<br />

Pflegeaktion im<br />

Sommer 2020 einige<br />

hundert Meter später.<br />

Wichtiger Saum entlang des Waldrandes <strong>am</strong> 20.07.20.<br />

Bilder vom abgemulchten Wegrand <strong>am</strong> 19.08.20.<br />

.<br />

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102<br />

Grünanlagen in Steinfort<br />

In Steinfort befinden sich einige bemerkenswerte Grünanlagen. Wie schon im Artikel Versprechungen und Realität,<br />

beschrieben, sind bei der Pflege in den Grünanlagen in Punkto <strong>Natur</strong> und Erlebnis auch in Steinfort deutliche<br />

Verbesserungen wünschenswert und möglich. Eine nur etwas spätere Mahd ist absolut unzureichend, es braucht<br />

hier ganzjährliche Pflegekonzepte, die neben Freizeitaktivitäten auch der <strong>Natur</strong> ausreichend Platz lässt. <strong>Die</strong>s erhöht<br />

nicht nur die Arten Vielfalt, es bildet ein Angebot zum <strong>Natur</strong> Erlebnis und ist ein Gewinn für die Lebensqualität.<br />

Große Grünanlagen begleiten die Eisch auf deren Weg durch Steinfort.<br />

Natürliche Ausweichflächen entlang von diesen Gehwegen, wie breite Säume zu der Eisch in allen Jahreszeiten,<br />

besonders Herbst und Winter belassen.<br />

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103<br />

Der Schulgarten in<br />

Steinfort, ein<br />

wertvolles Projekt,<br />

das einen<br />

nachhaltigen<br />

<strong>Natur</strong>schutz<br />

bewirken kann.<br />

Auch die Grünflächen entlang der Eisch hinter dem Rathaus, die zurzeit neu gestaltet werden, bieten eine<br />

hervorragende Möglichkeit zu mehr natürlichem inmitten von Steinfort.<br />

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104<br />

<strong>Die</strong>s gilt auch für die Grünflächen beim<br />

Kulturzentrum „Al Schmelz“, gemähtes<br />

und nicht aufgehobenes Mähmaterial<br />

bedeutet eine Eutrophierung. Durch<br />

einen Abtransport dieser Vegetation<br />

Masse wird eine Aushagerung gefördert,<br />

eine wichtige Voraussetzung zu einer<br />

blühenden Vielfalt.<br />

<strong>Die</strong> Pflege der Grünanlage<br />

zwischen dem<br />

<strong>Natur</strong>schutzzentrum Mirador<br />

und der Kernzone des<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebiet<br />

„Schwaarzenhaff“ sollte mit<br />

großem Bedacht ausgeführt<br />

werden. <strong>Die</strong> ideale Lage und<br />

Ausgangspunkt für die vielen Besucher des <strong>Natur</strong>schutzzentrum Mirador, mit dem vielfältigen <strong>Natur</strong> Erfahrung<br />

Angebot sollte unbedingt gefördert und ausgeweitet werden. Sehr behilflich neben einer sorgs<strong>am</strong>en Pflege der<br />

natürlichen Strukturen, anbringen von Informations- und Sensibilisierung Schildern mit Anregungen um ein<br />

Verständnis für die <strong>Natur</strong> zu erwecken.<br />

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105<br />

Useldingen.<br />

Der PC 12 durchquert die Gemeinde Useldingen und dies bis zur Unterführung der Straße N 12, auf der früheren<br />

Eisenbahnlinie „Attert“. Am 12 .06.20 gab es noch entlang des Radweges einen sehr schönen Saum.<br />

Unbedingt im Herbst und Winter Rest Säume erhalten, dies ist für viele Tierarten von enormer Bedeutung.<br />

Hase, Elster und Rehe (Bild rechts hier aufgenommen <strong>am</strong> 20.01.21) würde ein passendes Winter Angebot sehr<br />

nutzen.<br />

Von der N12 bis Useldingen verläuft der Radweg über Feldwege mit vielen erhaltenswerte Zäunen die für kleine<br />

Säume sorgen.<br />

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106<br />

Das Gebiet zwischen dem verbleibenden Teil der ehemaligen Eisenbahnlinie „Attert“ und dem <strong>Natur</strong>schutz Projekt<br />

„Weiden“, gilt es durch angepasste Pflegemaßnahmen wie durch Herstellung von weiteren Lebensräumen<br />

aufzuwerten. Auch hier Hasenbeobachtungen, umso mehr sind in diesen Landschaften, im Herbst und Winter<br />

Rückzugsmöglichkeiten entscheidend, um Hasen und anderen Tieren eine Hilfestellung zu geben.<br />

Das <strong>Natur</strong>schutz Projekt „ Weiden“ verdeutlicht: Gemeins<strong>am</strong>e Bemühungen von lokalen <strong>Natur</strong>schützern, und der<br />

Gemeinde Useldingen, zus<strong>am</strong>men mit Landwirten ermöglicht <strong>Natur</strong>schutz Projekte. Einzelne Gebiete, <strong>Natur</strong>schutz<br />

Projekte oder sogar <strong>Natur</strong>schutz Gebiete sind jedoch auf Dauer für den Erhalt der Arten Vielfalt nicht ausreichend, es<br />

erfordert weitere Anstrengungen und Maßnahmen und dies in der ges<strong>am</strong>ten Landschaft.<br />

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107<br />

In der Gemeinde Useldingen gibt es viele regionale und lokale Radwege wie, zwischen Useldingen und Kapweiler, wo<br />

es <strong>am</strong> 08.06.20 noch schöne Säume gab. <strong>Die</strong>s auch <strong>am</strong> 12.06.20 zwischen Rippweiler und Schweich/Noerdingen.<br />

Abgemäht <strong>am</strong> 07.09.20, empfehlenswert eine selektivere Mahd. Bei breiten abgemähten Säumen sollte unbedingt<br />

ein Abtransport des Mähschnittes erfolgen. Schmalere Ränder benötigen keine Pflege.<br />

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108<br />

Entlang des Radweges von Everlingen nach Reimberg (Bild 23.06.20), wünschenswert ein Abtransport des<br />

Mähschnittes.<br />

Wichige Säume entlang von Waldrändern erhalten, wie bei<br />

Everlingen,<br />

oder breite Säume/Böschungen,<br />

wie <strong>Natur</strong>wege bei Schandel.<br />

Wünschenswert und erforderlich, intensiv genutzte Kultur<br />

Landschaften, wie bei Schandel mit neuem natürlichen<br />

Leben zu füllen.<br />

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109<br />

Am Radweg von Kappweiler nach Rippweiler sind es die Zäune die etwas an natürlichen Strukturen sorgen.<br />

Siehe dazu<br />

Zäunen die gilt<br />

es zu erhalten<br />

und wo möglich,<br />

für weitere<br />

Verbesserungen<br />

der natürlichen<br />

Vielfalt sorgen.<br />

Es gilt den Erhalt auch kleinster Säume in ansonsten mit <strong>Natur</strong> Struktur armen Landschaften, wie beim Radweg von<br />

Rippweiler nach Noerdingen.<br />

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110<br />

Vichten.<br />

Wertvolle<br />

natürliche<br />

Strukturen<br />

inmitten vom<br />

Dorf, in<br />

Vichten,.<br />

wie in Michelbouch.<br />

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111<br />

Erhaltenswerte Zäune entlang des Radweges von Vichten nach Michelbouch.<br />

Zäune entlang des Radweges von Vichten Richtung Schandel, ermöglicht Leben in ansonsten leblosen Landschaften.<br />

Unbedingt Erhaltenswert, unbefestigte Feldwege.<br />

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112<br />

Wahl<br />

In der Gemeinde Wahl gibt es noch eine Bindung zwischen Dorf und Landwirtschaft. Das Ländliche prägt das Dorfbild<br />

der Gemeinde, und bietet viele Möglichkeiten für natürliche Strukturen, wie in Wahl,<br />

in Buschrodt,<br />

oder in Rindschleiden. Ein vielbesuchtes touristisches Juwel, mit vielen verschiedenen natürlichen Elementen.<br />

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113<br />

In der Landschaft entlang den Radwegen sind natürliche Elemente sehr spärlich vorhanden, wie von Wahl nach<br />

Rindschleiden. Empfehlenswert eine selektive Mahd, mit einem Abtransport des Mähgutes.<br />

Auch entlang des Radweges nach “Redingshaff “sind die Wegränder ein wichtiger Lebensraum.<br />

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114<br />

Entlang des Radweges bei Wahl mit dem Flurn<strong>am</strong>en “Gewan” sind die Böschungen sowohl links wie der Waldrand<br />

sehr wichtige Lebensräume, hier sollte keine oder nur eine minimale Mahd erfolgen. <strong>Die</strong>ser Wegrand ist eigentlich<br />

eine “unterdrückte” Hecke, die zus<strong>am</strong>men mit dem Wald und Waldrand ein hervorragender Lebenraum ist und der<br />

diese Landschaft ökologisch sehr aufwerten würde.<br />

Durch die Mahd der breiten Böschung, fehlten qualitativ hochwertige Winterquartiere.<br />

<strong>Die</strong>s sind nur einige ausgewählte Beispiele aus den Gemeinden.<br />

Weitere Bilder zu diesen Beispielen aus den Gemeinden, finden Sie auf meiner<br />

Webseite www.webje.net.<br />

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115<br />

Abschließende Bemerkungen<br />

Eine Renaissance für blühende Wegraine, eine Notwendigkeit.<br />

<strong>Die</strong> biologische Vielfalt oder Biodiversität ist weltweit bedroht. Blühende Wegraine alleine kann dies auch nicht<br />

verhindern. Aber die naturnahe Gestaltung dieser Wegraine ist ein wichtiger und notwendiger Beitrag, um Pflanzen<br />

und Tieren, auch bei uns in Luxemburg ein kleines Refugium zu bieten. Feld- und Fahrradwege werden auch vom<br />

erholungssuchenden Menschen genutzt, und blühende Wegraine könnten dem Menschen <strong>Natur</strong>erlebnisse quasi vor<br />

der Haustüre schenken. All das ist jedoch nur möglich, wenn Wegraine so entwickelt und behandelt werden, dass sie<br />

auch diese Möglichkeiten für <strong>Natur</strong> und Mensch erfüllen können.<br />

<strong>Natur</strong>schutz nur eine Randerscheinung ?<br />

Welcher Stellenwert der <strong>Natur</strong>schutz in Luxemburg besitzt, erkennt man allzu deutlich an den bestehenden<br />

Wegrändern. Dabei mangelt es mal nicht an Geldmitteln, wie man bei den <strong>Natur</strong>schutz Projekten entlang den von<br />

mir besuchten Wegen sieht. Nein es ist beschämend und bezeichnend das es <strong>Natur</strong>schutz nur <strong>am</strong> Rande gibt. Leider<br />

nicht <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>, sondern <strong>am</strong> Rande des alltäglichen Geschehens. <strong>Die</strong> Gemeinden sind in Luxemburg zu einem<br />

der wichtigsten aktiven Akteure im <strong>Natur</strong>schutz geworden. Vorbei die Zeiten wo oft wenige lokale ehren<strong>am</strong>tliche<br />

<strong>Natur</strong>schützer mit bescheidenen Mitteln versuchten gegen den Verlust an <strong>Natur</strong> und Artenverlust anzugehen. Vorbei<br />

ist leider die Zeit noch nicht wo <strong>Natur</strong>schutz etwas alltägliches, etwas Selbstverständliches geworden ist. Sind<br />

Wahltermine angesagt, sind täglich Einweihungen von kommunalen <strong>Natur</strong>schutz Projekten in der Presse zu finden.<br />

Nein, gehöre <strong>Natur</strong>schutz zum Alltag bräuchte es diese unsinnige und zur Satire verkommende Schilder mit Fauchage<br />

tardif oder „Zum Wuel vun eiser <strong>Natur</strong> gët hei nët all Dag geméint“ nicht. Nein, würde <strong>Natur</strong>schutz ernst genommen,<br />

und dies in kommunalen Grünflächen oder entlang von Wegrändern praktiziert, dienten diese Grünanlagen als<br />

Beispiel und dienten auch dem Bürger als Anreize. Mit Informationen und Aktionen, das <strong>Natur</strong> und <strong>Natur</strong>schutz<br />

etwas Positives auch für den Menschen ist, gäbe es für Schottergärten oder exotische Pflanzen in Gartenanlagen<br />

keinerlei Entwicklungsraum. <strong>Natur</strong>schutz braucht Rückgrat, heute ein bisschen <strong>Natur</strong>schutz und Morgen Tabula rasa,<br />

dies ist keine ökologische oder nachhaltige Gemeindepolitik. <strong>Natur</strong>schutz ist auch kein Wunsch Konzert.<br />

Informations und Wissensvermittlung sollten bei allen <strong>Natur</strong>schutzbemühungen im Vordergrund stehen, um Ängste<br />

oder Vorurteile abzubauen. Der Wille zu mehr <strong>Natur</strong> ist durchaus bei den meisten Kommunalen Verantwortlichen<br />

vorhanden. Einfach <strong>Natur</strong> sein oder <strong>Natur</strong> sich entwickeln lassen, dies ist unspektakulär und braucht Geduld. Eine<br />

ökologische Pflege von Wegränder ist ein Vorhaben was wenig Geld, jedoch viel Zeit, Durchsetzungsvermögen und<br />

Geduld in Anspruch nimmt. Eine weitere grundsätzliche wichtige Voraussetzung zu einer <strong>Natur</strong>nahen Pflege in den<br />

Gemeinden ist:<br />

Information und Weiterbildung der Mitarbeiter der technischen <strong>Die</strong>nste.<br />

Anspruch und Anforderungen an den Technischen <strong>Die</strong>nst sind heute vielseitig und sehr hoch. Daneben sind die<br />

Ansprüche von seitens der Bevölkerung oft sehr widersprüchlich. Jeder möchte blühende Landschaften, doch<br />

Brennnessel und andere Kräuter beim Grundstück oder beim Wegrand möchten einige auch nicht. Kein Wunder die<br />

meisten privaten Grünanlagen sind auch nicht immer <strong>Natur</strong> Oasen. Eine ökologische Pflege bedeutet meist eine<br />

Änderung von Gewohnheiten, sowohl was Arbeitsläufe wie Einsatz von Maschinen und Geräten betriff.<br />

Weiterbildung wie Motivation etwas Sinnvolles zu leisten, ist wichtig da die meisten Mitarbeiter des Technischen<br />

Service in den Gemeinden bestrebt sind eine gute Arbeit zu leisten.<br />

Information und Sensibilisierung bei den Bürgern.<br />

Biologische Vielfalt oder Biodiversität ist eine Chance und ein Glücksfall, wo diese noch vorhanden ist. <strong>Die</strong>s gilt es zu<br />

verdeutlichen und dies sehen viele Menschen auch so, die meisten Urlaubsziele befinden sich, wo es diese<br />

ursprüngliche <strong>Natur</strong> noch zu erleben gibt. Dem Erholungsuchenden ob Einheimisch oder Tourist, ob Wanderer,<br />

Radler, es gilt in Luxemburg den Landschaften eine Wertschätzung zu geben. Luxemburgs Landschaften haben<br />

großes Potential, sind sehr verschieden, dies in der Geologie, aber auch in der Qualität. Außerhalb der Wälder und<br />

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116<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebieten sind die landschaftlichen Defizite die es überall in Luxemburgs Landschaften gibt schnell<br />

erkennbar. <strong>Die</strong>s sind auch eine Chance die es mit einer naturnahen Gestaltung der Wegränder zu ergreifen gilt.<br />

<strong>Natur</strong>schutz und Landwirtschaft.<br />

Landwirtschaft und EU.<br />

Luxemburg hat ein durch die Landwirtschaft stark geprägtes Landschaftsbild: 53 Prozent der Landesfläche<br />

Luxemburgs werden landwirtschaftlich genutzt. Das sind 131 160 ha Agrarfläche, wovon 62 040 ha beackert werden;<br />

die restliche Fläche ist von Dauergrünland bedeckt. <strong>Die</strong> landwirtschaftliche Praxis hat tiefgreifende Auswirkungen auf<br />

das Leben der Menschen im ländlichen Raum. <strong>Die</strong> Tätigkeiten der Landwirtschaft beeinflusst die Beschaffenheit<br />

unserer Landschaften und die Vielfalt von Tieren und Pflanzen, und nehmen einen großen Einfluss auf die Qualität<br />

von Wasser, Böden und Luft sowie auf das Klima. Wesentlich bestimmt wird unsere Landbewirtschaftung von der<br />

Gemeins<strong>am</strong>en Agrarpolitik der EU - auch kurz GAP genannt. Jedes Jahr fließen rund 40 Prozent des EU-Haushalts in<br />

die Agrarförderung. Das sind etwa 58 Milliarden Euro. Im Durchschnitt bezahlt jede Bürgerin und jeder Bürger der EU<br />

also pro Jahr 114 Euro für die EU-Agrarpolitik.<br />

<strong>Die</strong> Industrialisierte Landwirtschaft.<br />

Eine steigende Industrialisierte Landwirtschaft wird zum Problem für Artenvielfalt und Umwelt. Eine<br />

naturverträgliche Landnutzung ist notwendig für das Überleben vieler geschützter Tier- und Pflanzenarten und ihrer<br />

Lebensräume. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Landwirtschaft jedoch zu einem wesentlichen Faktor für die<br />

Belastung der Umwelt und das Artensterben geworden. <strong>Die</strong> Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion<br />

führte zu einem massiven Verlust an artenreichem Grünland, zu einer Monotonisierung der Landschaft durch<br />

Verengung von Fruchtfolgen und Vergrößerung von Ackerschlägen, zur übermäßigen Nährstoff- und<br />

Pestizidbelastung des Grund- und Oberflächenwassers, zu einem vermehrten Anbau von Energiepflanzen sowie zu<br />

einem Verlust an ökologischen Rückzugsflächen wie Brachen. All das hat die Lebensräume für viele Arten und auch<br />

ihre Nahrungsgrundlage drastisch eingeschränkt.<br />

<strong>Die</strong> Kulturlandschaft.<br />

<strong>Die</strong> Landschaft in Luxemburg ist eine vom Mensch geprägte Kulturlandschaft. <strong>Die</strong>s gilt sowohl für die Wälder aber<br />

noch mehr für die offene Landschaft. <strong>Die</strong>se sogenannte Kulturlandschaft hat auch heute noch eine sehr<br />

wirtschaftliche Bedeutung, und ist die Grundvoraussetzung zur Erzeugung unserer Lebensmittel. Immer mehr wird<br />

der Artenarmut in der heutigen Kulturlandschaft, die eine agrarische Produktionslandschaft geworden ist, beklagt.<br />

Zahlreiche <strong>Natur</strong>schutz und Umweltschutz Maßnahmen mit durchaus nennenswerten Finanzmittel werden<br />

eingesetzt, um Abhilfe zu schaffen. Der Erfolg ist sehr begrenzt.<br />

Der Landwirt im Teufelskreis?<br />

Monokulturen, Pestizide, Verlust von Lebensräumen. Tausende Insekten und andere Tier- und Pflanzenarten gelten<br />

als bestandsgefährdet, extrem selten, ausgestorben oder verschollen. Für dies trägt die Landwirtschaft, also der<br />

Landwirt die Verantwortung, die Schuld?<br />

Der Gedanke ist naheliegend: Landwirte leben und arbeiten mit der <strong>Natur</strong>. Denn die natürlichen Ressourcen bilden<br />

ihre Einkommensgrundlage. <strong>Die</strong> Interessensgruppe der Bauern müsste sich also <strong>am</strong> meisten für den <strong>Natur</strong>schutz<br />

engagieren. Stattdessen stoßen aber <strong>Natur</strong>schutzvorhaben gerade in diesem Berufsstand häufig auf Widerstand. Auf<br />

der anderen Seite immer weniger Landwirte bedeutet immer größere Kultur Flächen um immer größeren Erträge zu<br />

erzeugen. Resultat: eine Landschaft, mit viel weniger natürlichen Elementen und Arten.<br />

Also bedeutet weniger Landwirte, weniger <strong>Natur</strong>? Doch die Landwirtschaft wird in der heutigen Gesellschaft beim<br />

<strong>Natur</strong>schutz zum Haupt Sündenbock definiert. Dabei ist klar:<br />

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117<br />

Der Landwirt versucht nur wie jeder Mensch so gut es geht für ein Einkommen zu sorgen.<br />

Landwirt bedeutet trotz modernen Maschinen, eine schwere körperliche Arbeit. Landwirt bedeutet viel Arbeit mit<br />

geringen Freizeit Möglichkeiten. Der Landwirt ist auch heute wie früher abhängig von Wettereinflüssen, die sich<br />

immer mehr durch Klimaveränderungen als schwieriger erweisen. Der Landwirt ist abhängig sowohl von der<br />

erwähnten EU Agrar Politik, wie einem weltweiten wirtschaftlichen Umfeld. Ohne ein hohes Engagement kann ein<br />

Landwirt seine Arbeit mit diesen hohen Anforderungen nicht verrichten. Allein deshalb gerät der Landwirt zum<br />

Außenseiter, in einer Gesellschaft wo viele Menschen ihre Wünsche nach der Berufswahl nach Einkommenshöhe,<br />

und Freizeit ausrichten. Eine Gesellschaft, die immer mehr verstädtert, auch in weiten Teilen von Luxemburg,<br />

verschwindet die aktive Landwirtschaft aus unseren Dörfern, so fehlen auch immer mehr die Bindungen zu der<br />

Landwirtschaft.<br />

Biodiversität: Lösungen statt Analysen.<br />

Bauer Willi<br />

Ein kleines Portrait eines interessanten Landwirts und dessen Meinung<br />

Bauer Willi ist ein Landwirt aus dem Rheinland. Der Agraringenieur bewirtschaftet einen 40-ha-Ackerbaubetrieb mit<br />

den Kulturen Zuckerrüben, Raps und Getreide. Bauer Willi hat im Fachbereich Pflanzenbau promoviert. Bis zu seinem<br />

Vorruhestand im Herbst 2014 war er für ein F<strong>am</strong>ilienunternehmen in der Zuckerbranche tätig und hat seinen Betrieb<br />

im Nebenerwerb geführt. Nun bewirtschaftet er seinen Betrieb als Vorruheständler und hat endlich Zeit zu<br />

schreiben. Hier findet sich weiteres über Bauer Willi https://www.bauerwilli.com/wir-sind/<br />

Hier ein Gastbeitrag von Bauer Willi, in AGRARDEBATTEN Kommentare aus der Wissenschaft<br />

„ Wenn es um Biodiversität geht, ist im zweiten Atemzug immer die Rede von „der Landwirtschaft“, die es richten<br />

soll. Weil sie schließlich – so jedenfalls Volkes Meinung – als Haupt-Verursacher für den Artenrückgang ausgemacht<br />

ist. Und das stimmt sogar: es ist die Aufgabe der Landwirte, Lebensmittel in höchster Qualität zu erzeugen. Das geht<br />

in der Regel nur mit dem Anbau einer einzigen Kultur auf einem Feld. Alles, was nicht dorthin gehört, muss weg. Das<br />

kann mit Herbiziden geschehen, mit mechanischer Bekämpfung oder auch von Hand. Das Ergebnis ist das gleiche:<br />

eine Kultur auf einem Feld. Dass es auch andere Ursachen für den Rückgang der Arten gibt, sei <strong>am</strong> Rande erwähnt,<br />

spielt aber in der öffentlichen Diskussion meist eine untergeordnete Rolle. Übrigens zu Unrecht.<br />

Wenn wir Landwirte also zu mehr <strong>Natur</strong>- und Artenschutz beitragen sollen, sind nach meiner Auffassung folgende<br />

Kernthesen zu beachten, um tatsächlich zu Lösungen zu kommen:<br />

Klare Benennung der Ziele und der Zielkonflikte. Humuserhalt bzw. Humusaufbau und gleichzeitig mehr<br />

Bodenbearbeitung schließt sich aus. Wer Erosion verhindern will, sollte möglichst auf den Pflug verzichten.<br />

Macht <strong>Natur</strong>schutz einfach. Lasst uns mit unnötigen Formularen, Handlungsanweisungen und sonstigen<br />

Vorschriften in Ruhe. Sagt uns Bauern, was ihr haben wollt und wir machen das. Wenn wir einen Ratschlag<br />

brauchen, sollten wir jemanden haben, der uns das in unserer Sprache sagen kann. Statt Beratungseinrichtungen<br />

abzubauen, ist mehr Beratung nötig. Statt Ordnungsrecht und Kontrollen ist eine vertrauensvolle Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

so wichtig wie nie.<br />

<strong>Natur</strong>schutz muss, wenn er erfolgreich sein soll, ein Betriebszweig wie jeder andere werden. Ob ich Zuckerrüben,<br />

Raps, Getreide oder <strong>Natur</strong>schutz mache: jeder Betriebszweig muss sich lohnen und zum Betriebsgewinn beitragen.<br />

Begriffe wie „Ausgleichszahlungen“ oder „Aufwandsentschädigungen“ sagen ja schon alles. Typisch Verbraucher:<br />

maximale Leistung erwarten und möglichst wenig dafür bezahlen. Beim Geld zuckt jeder, die Diskussion wird<br />

„unerfreulich“ und das Gegenüber „schmallippig“.<br />

Wir Bauern planen langfristig. Wenn es um die Fruchtfolge geht, sind das schon mal schnell 5 Jahre. In der gleichen<br />

Zeit ist der eine oder andere <strong>Natur</strong>schützer möglicherweise schon zum Abteilungsleiter aufgestiegen oder hat einen<br />

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118<br />

Posten im Bundesumweltministerium gefunden. Es wäre also gut, wenn vereinbarte Maßnahmen und Verträge<br />

mindestens 5 Jahre gelten würden. Und in der Zeit dazwischen lasst uns bitte in Ruhe.<br />

Was brauchen wir Landwirte sonst noch zur Zielerreichung?<br />

Wir wollen gerne mit erweiterten Fruchtfolgen arbeiten. <strong>Die</strong> sind aber nur möglich, wenn die entsprechenden<br />

Produkte auch vermarkt bar sind. Beispiel: Mehr Leguminosen kann man sich ja wünschen, aber sie müssen auch<br />

vom Markt zu entsprechenden Preisen abgenommen werden. Das ist derzeit nur bedingt der Fall. Somit muss deren<br />

Anbau, so er denn erwünscht ist, auf andere Weise honoriert werden.<br />

Ich kann auch Leindotter, aber wohin d<strong>am</strong>it?<br />

Wir Landwirte düngen gerne organisch, weil sich organischer Dünger positiv auf den Boden auswirkt. <strong>Die</strong> neue<br />

Düngeverordnung schränkt deren Einsatz aber stark ein (Beispiel: Herbstdüngung). Eine generelle Düngung<br />

unterhalb des Bedarfes (z.B. 20% unter Bedarf) führt zu Mindererträgen und somit zu Mindererlösen. In der letzten<br />

Konsequenz bedeutet es die Unwirtschaftlichkeit des Betriebes, wenn es keinen entsprechenden finanziellen<br />

Ausgleich gibt. <strong>Die</strong>s ist der Gesellschaft aber kaum vermittelbar. Daher sollten restriktive Maßnahmen auf die<br />

wirklichen Problemgebiete beschränkt bleiben, die neu zu ermitteln sind. Mit 700 Nitrat-Meßstellen und einem<br />

Belastungsmeßnetz wird das nicht gehen. Gegen eine parzellenbezogene Düngebilanz wäre nichts einzuwenden,<br />

wenn auch die Problemfälle möglichst kleinräumig ausgemacht werden können. Oder man erklärt gleich ganz<br />

Deutschland zum „Roten Gebiet“.<br />

Pflanzen können krank oder von Schädlingen befallen werden. Es ist Ziel jedes Ackerbauern, egal ob bio oder<br />

konventionell, dies zu verhindern. Im Falle der Erkrankung (Schädlingsbefall) wird er jedoch alles unternehmen, um<br />

diesem entgegenzuwirken. Um möglichen Resistenzen im Vorfeld zu begegnen, braucht er eine breite Auswahl von<br />

entsprechenden Möglichkeiten. Wenn diese Pflanzenschutzmittel dazu möglichst viele Nützlinge schonen und sich<br />

möglichst schnell abbauen, ist das von Vorteil. Da dies aber nicht immer gewährleistet werden kann, ist Nutzen und<br />

Schaden gegeneinander abzuwägen. Mit einem reinen Vorsorgeprinzip können wir Pflanzenschutz nicht betreiben.<br />

Mehr Vielfalt, eine Vernetzung der Landschaft, Rückzugsgebiete für gefährdete Arten, Schaffung von neuen<br />

Habitaten und viele andere Maßnahmen sind möglich und machbar. Dazu sind z.B. Brachen sicher eher geeignet als<br />

Zwischenfruchtanbau, der von den Landwirten als einfachste Maßnahme gesehen wird, die Greening-Auflagen zu<br />

erfüllen. Wenn diese Brachen dann noch mehrjährig sind, die Auswahl der Einsaat regional angepasst und regionale<br />

Gegebenheiten (Boden, Klima) berücksichtigt werden, kann dies nur zum Erfolg führen. Statt einer schleichenden<br />

Ökologisierung durch immer mehr Auflagen, dem Verbot von immer mehr Pflanzenschutzmitteln und der<br />

gesetzlichen Düngerreduktion nach der Rasenmäher-Methode liegt die Lösung vielmehr in einer Trennung von<br />

<strong>Natur</strong>schutz und produktiver Nahrungsmittelproduktion.<br />

Wer Magerrasen haben will, kann Magerrasen bekommen. Wir können auch<br />

Schmetterlinge. Aber eben nicht zum Nulltarif.<br />

<strong>Die</strong> einfachsten Grundlagen der Biologie sind vielen Mitbürgern nicht mehr präsent. Das Wissen über Landwirtschaft<br />

tendiert gegen Null. Nitrat ist kein Gift und Monokulturen (ausschließlich eine Pflanzenart auf einem Feld) müssen<br />

sein. „Pestizide“ dienen dazu Krankheiten (engl.: „pest“) abzuwehren. <strong>Die</strong>se Zus<strong>am</strong>menhänge werden auch von<br />

Wissenschaftlern und in besonderer Weise auch von <strong>Natur</strong>schützern nicht mehr vermittelt oder sogar gegen die<br />

„industrielle Landwirtschaft“ verwendet. <strong>Die</strong> Kommunikation dieser Sachverhalte ist von den Landwirten (alleine)<br />

nicht leistbar. Hier kommt der Wissenschaft, den Bildungseinrichtungen und d<strong>am</strong>it auch der Politik eine große<br />

Aufgabe zu, die aber derzeit kaum wahrgenommen wird. Geredet darüber wird viel, passieren tut nichts. Ein Blick in<br />

unsere Schulbücher reicht.<br />

Wie sagte es neulich der Präsident des BUND in einem Interview in top agrar:<br />

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119<br />

„Gebt den Landwirten ihre Würde zurück.“<br />

Mein Appell an Wissenschaft, Politik und <strong>Natur</strong>schützer:<br />

Helft uns Landwirten, der <strong>Natur</strong> zu helfen. <strong>Die</strong> Probleme sind alle beschrieben, die<br />

Lösungen liegen auf dem Tisch. Ob das Geld dafür aus der ersten, zweiten oder einer<br />

möglichen dritten Säule kommt, ob die gesellschaftlichen Leistungen nach einem<br />

Punktesystem oder was auch immer bewertet werden, ist mir völlig egal. Ich will von<br />

meinem Betrieb leben können. Ich will mich nicht als Umweltsünder fühlen müssen. Ich<br />

verstehe mich als Unternehmer, der für eine (öffentliche) Leistung auch (öffentliches) Geld<br />

bekommt, keine Almosen.<br />

Übrigens: unser Heizungs-Bauer hat mir gerade eine Rechnung geschickt. Stundensatz 90 € plus Mehrwertsteuer. Ich<br />

bin ja auch Bauer…<br />

Ihr Bauer Willi<br />

P.S.: Wie es zwischen Bürgern, Bauern und <strong>Natur</strong>schützern klappen kann, zeigen die folgenden Links:<br />

https://www.change.org/p/bundesumweltministerium-gemeins<strong>am</strong>-f%C3%BCr-bienen-und-klima<br />

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/ina/Dokumente/Tagungsdoku/2018/2018-Vilm_11Punkte_final_clean.pdf<br />

<strong>Die</strong>se klaren und ehrlichen Worte von Bauer Willi passen um meine kleine Dokumentation<br />

abzuschließen. Ich glaube dass die Situation in Luxemburg, sich nicht wesentlich wie die von<br />

Bauer Willi beschrieben darstellt.<br />

Der Wegrand jeannot@webje.net www.webje.net


120<br />

Personalien<br />

Was veranlasst einen so eine Dokumentation über die Wegränder zu erstellen. Eine berechtigte Frage, auf die es<br />

gleich zwei Erklärungen gibt.<br />

‣ Ersten: In meinem Wohnort Koerich bemerkte ich in den letzten Jahren eine zunehmende Intensivierung<br />

der Pflege entlang von Wegrändern wie Grünanlagen. Meine Bemühungen bei den Verantwortlichen der<br />

Gemeinde Koerich, um eine naturschonendere Mahd bei Grünanlagen und Wegrändern führte zu keinem<br />

Erfolg. Ich wandere viel und gerne, so beschloss ich Ausschau nach schönen naturbelassenen Wegrändern in<br />

anderen Gemeinden zu halten. So, meine Vorstellung, konnte ich positive und nachahmenswerte Beispiele<br />

s<strong>am</strong>meln, und als Motivation Hilfe für die Gemeinde Koerich einsetzen. 2020 entwickelte und gestaltet sich<br />

zu einem Sonne verwöhntem Jahr. Optimale Bedingungen für blühende Pflanzen, ich fand jedoch keine<br />

blühenden Landschaften, weder an Feldwegen, noch an den Fahrradwegen, es bot sich mir ein trostloses<br />

Bild.<br />

‣ Zweitens meine Biographie.<br />

Aufgewachsen in Hobscheid (Jahrgang 58), lebe ich seit 81 in Koerich. Schon seit meiner Kindheit zog es mich<br />

in die Landschaften und Wälder des Eisch Tales. Anfang der 80. Jahre entwickelte <strong>Natur</strong>schutz sich für mich<br />

zu einem Anliegen dem es galt, mit einem aktiven Handeln zu unterstützen. Ich schloss mich der Regional<br />

Westen vom Mouvement Ecologique an, die zu dieser Zeit im Eisch Tal eine Biotopkartierung in der<br />

Agrarfläche (eine Pilot Studie) durchführte, an der ich mich beteiligte. In den folgenden Jahren wurden von<br />

dieser Regionalen Umweltvereinigung viele praktische <strong>Natur</strong>schutzaktionen durchgeführt. 1987 durfte ich<br />

als Präsident der Regional Westen aus den Händen vom d<strong>am</strong>aligen Umweltminister Robert Krieps den<br />

<strong>Natur</strong>schutz Preis „Hëllef fir d’<strong>Natur</strong>“ entgegennehmen. <strong>Die</strong>ses war eine Anerkennung für die vielfältigen<br />

Bemühungen der Regionalen <strong>Natur</strong>schützer sich aktiv einer zunehmenden Zerstörung der natürlichen<br />

Lebensräumen entgegenzuwirken. Es wurde aber schon Anfang der 80. immer deutlicher, dass Freizeit<br />

<strong>Natur</strong>schutz Aktivitäten, keinem rasanten <strong>Natur</strong> Verlust auf Dauer Paroli bieten könnten. So galt schon zu<br />

dem Zeitpunkt sich für professionelle Strukturen innerhalb des <strong>Natur</strong>schutzes zu bemühen. Es entstand die<br />

Idee eines <strong>Natur</strong>schutzes Gemeindesyndikat, der 1989 Wirklichkeit wurde. Anfang Januar 1990 begann ich<br />

meinen <strong>Die</strong>nst beim <strong>Natur</strong>schutzsyndikat Sicona. Zwei Personen verrichteten von nun täglich aktiven<br />

<strong>Natur</strong>schutz, für die d<strong>am</strong>als 8 Mietglieds Gemeinden vom <strong>Natur</strong>schutzsyndikat Sicona. Klar war bei diesem<br />

neuen <strong>Natur</strong>schutz Weg, ohne ein Mitwirken der Landwirtschaft, ergebe <strong>Natur</strong>schutz in einer<br />

Kulturlandschaft keinen Sinn. <strong>Natur</strong>schonende Heckenpflege, war ein erstes wichtiges Anliegen vom<br />

<strong>Natur</strong>schutzsyndikat (die oben beschriebenen Vorgehensweise entwickelte sich so). <strong>Die</strong> Verjüngung von<br />

Hecken war eine reine manuelle Tätigkeit mittels Motorsäge. Der ges<strong>am</strong>te Heckenschnitt wurde gehäckselt -<br />

per Hand, es war dies eine anstrengende aber sehr Zielgerichte und umweltschonende <strong>Natur</strong>schutzarbeit.<br />

Der Wunsch von Landwirten nach Heckenpflege war sehr groß, dieser Art des Heckenschnitts wurde aber in<br />

den Augen von so manchem Landwirt zunächst als zu zaghaft wahrgenommen. Auch bei so manchem<br />

<strong>Natur</strong>freund, war dieses „auf den Stock setzen“ besonders entlang der Wege, etwas gewöhnungsbedürftig.<br />

<strong>Die</strong> Akzeptanz bei den Landwirten wuchs jedoch schnell, umso mehr es sich erwies, dass diese Aktivitäten<br />

keine Eintagsfliegen waren, und berechtigte Wünsche von Landwirte berücksichtigt wurden. <strong>Die</strong> gute<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Landwirtschaft ermöglichte weitere <strong>Natur</strong>schutzaufgaben und Renaturierungen. In<br />

den folgenden Jahren konnten viele Kilometer neue Hecken, tausende von Obstbäume angepflanzt werden.<br />

Direkte Artenschutzmaßnahmen, neue Feuchtgebiete sowie viele weitere wegweisende <strong>Natur</strong>schutzprojekte<br />

entstanden. Neben Pflege und Renaturierunsarbeiten gehörte die Aushandlung von<br />

Bewirtschaftungsverträgen wie Ankauf von <strong>Natur</strong>schutzflächen zum meinem täglichen Arbeitsleben dazu.<br />

Mit dem auch nun stetigen anwachsen der Mitgliederzahl des <strong>Natur</strong>schutzsyndikat, wuchsen auch die zur<br />

Verfügung stehende Geldmittel wie der Fuhrpark, doch die Qualität der <strong>Natur</strong>schutzarbeiten wiesen immer<br />

größere qualitative Mängel auf. <strong>Die</strong> Beanstandungen von mir an dieser Entwicklung, führte 2007 für mich zu<br />

einem unfreiwilligen Ausscheiden aus dem <strong>Die</strong>nst für den <strong>Natur</strong>schutzsyndikat Sicona .Ausführlicheres zum<br />

Entstehen und Entwicklung von Sicona finden Sie auf meiner Webseite www.webje.net<br />

Der Wegrand jeannot@webje.net www.webje.net


121<br />

Mein abruptes Ende für den praktischen aktiven <strong>Natur</strong>schutz bedeutet aber nie ein Ende meiner<br />

persönlichen Einstellungen gegenüber einer natürlichen Vielfalt. <strong>Die</strong> <strong>Natur</strong> ist ein Teil von mir und ich bin ein<br />

Teil <strong>Natur</strong>. <strong>Die</strong>se einfache Erkenntnis, wie die Einsicht, meine Erfahrungen bedeutet auch Verantwortung,<br />

und dies führte mich zu dieser Dokumentation, bei der nicht meine Person, sondern ein Anliegen im<br />

Vordergrund stehen sollte.<br />

Wir sind alle ein Teil der <strong>Natur</strong>, Respekt und Schutz sollte etwas<br />

Selbstverständliches sein, wäre dies so bräuchte es dieses Schreiben nicht.<br />

Weber Jeannot<br />

Quellenhinweise<br />

<strong>Die</strong>se Dokumentation darf vervielfältigt und weitergeleitet werden.<br />

Alle in dieser Dokumentation vorhandenen Bilder sind von mir und ich stelle diese bei Bedarf für nicht kommerzielle<br />

Vorhaben, in bestmöglicher Qualität kostenlos zur Verfügung.<br />

Anreize, Informationen, Dokumentationen wie Quellen in den von mir verfassten Texten sind aus:<br />

Blühende Vielfalt <strong>am</strong> <strong>Wegesrand</strong>- Praxis-Leitfaden für artenreiche Weg- und Feldraine<br />

Herausgeber: Landes<strong>am</strong>t für <strong>Natur</strong>, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen<br />

PFLEGE + GESTION von HECKEN<br />

Herausgeber: Landwirtschafts-und Umweltministerium Luxemburg<br />

Landwirtschaftsportal: https://agriculture.public.lu/de.html<br />

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