Hohenlohe_Trends_März23
Hohenlohe Trends Ausgabe März 2023
Hohenlohe Trends Ausgabe März 2023
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BURGER | BARBER | BIER<br />
Simon Kistenfeger ist einer der<br />
besten Bartender der Welt. Hier gießt<br />
er in seiner Bar „Mucho Amor“ einen<br />
Drink ins Glas.<br />
FOTO: CLAUDIA LINZ<br />
DAS LEBEN<br />
IST WIE EIN<br />
COCKTAIL<br />
Gute Zutaten und die richtige Mischung machen‘s aus. Das meint Simon Kistenfeger<br />
aus Rothenburg ob der Tauber, Weltenbummler, Bartender und Inhaber<br />
von „Mucho Amor“ und „Better Together“. Von Claudia Linz<br />
22<br />
MEHR VON<br />
SIMON<br />
KISTENFEGER<br />
gibt‘s in seinem The<br />
Mucho Amor lifestyle<br />
Podcast (Spotify), in<br />
dem er mit Menschen<br />
aus aller Welt spricht.<br />
Oder du folgst ihm<br />
auf Instagram:<br />
@the_real_vikingo<br />
Was haben ein<br />
leckerer Cocktail<br />
und ein<br />
glückliches,<br />
gesundes Leben gemeinsam?<br />
Schon wegen des Alkohols<br />
wohl erst einmal nicht viel.<br />
Oder vielleicht doch? Für Simon<br />
Kistenfeger aus Rothenburg<br />
ob der Tauber ist das<br />
Glück ebenso wie ein Cocktail<br />
ein ausbalanciertes Zusammenspiel<br />
aus den wichtigsten<br />
Zutaten. Für ihn gehören dazu<br />
Familie, Ernährung, Zuneigung,<br />
Achtsamkeit und ein gutes,<br />
finanzielles Management.<br />
Als Garnitur setzt der Rothenburger<br />
Nachhaltigkeit und die<br />
Möglichkeit, im Leben seinem<br />
Herzen zu folgen, obendrauf.<br />
Wissensdurst entwickelt<br />
Seinem Herzen gefolgt ist der<br />
heute 36-Jährige, nachdem er<br />
im Offizierskasino der Bundeswehr<br />
großen Spaß am Mixen<br />
von Drinks hatte. „Ich habe einen<br />
unbändigen Wissensdurst<br />
entwickelt“, erzählt er. Alles,<br />
wirklich alles rund um Alkohol,<br />
Bartending und Gastronomie<br />
wollte er wissen, er verschlang<br />
Fachbücher, stürzte sich in<br />
Weiterbildungen, besuchte<br />
Destillerien, Messen und reiste<br />
jahrelang um die ganze Welt.<br />
In über 80 Ländern stand er<br />
hinter der Bar, beschäftigte<br />
sich mit den Unterschieden<br />
der Trinkkultur und lernte in<br />
Kolumbien die lateinamerikanische<br />
Lebensart kennen und<br />
schätzen. „Wir Deutsche sind<br />
im Vergleich doch sehr kalt,<br />
was die menschlichen Beziehungen<br />
angeht“, sagt er. Seine<br />
Antwort darauf ist das, was er<br />
zu seiner Lebensphilosophie<br />
erkor, welche sich wiederum<br />
im Namen seiner eigenen Bar<br />
in Rothenburg manifestierte:<br />
„Mucho Amor“ (viel Liebe).<br />
Denn obwohl Simon bei zahlreichen<br />
Bartender-Wettbewerben<br />
Preise einheimste und<br />
mittlerweile zur Weltelite der<br />
Mixologisten zählt, kehrte er<br />
vor einigen Jahren in sein Heimatstädtchen<br />
zurück. Etwas<br />
später kam der Club „Better<br />
Together“ hinzu, ebenfalls ein<br />
Name mit Botschaft. Heute ist<br />
Rothenburg seine Home Base,<br />
erklärt er, und von dort zieht es<br />
ihn immer wieder hinaus in die<br />
Welt. In den angesagtesten Bars<br />
auf allen Kontinenten ist Simon<br />
willkommen. Erst kürzlich gab<br />
er sein Wissen in der Häktet<br />
Vänster Cocktailbar in Stockholm<br />
weiter.<br />
Simons aktueller Lieblingscocktail<br />
ist der Tommys Margarita.<br />
„Er ist so schön frisch,<br />
hat eine perfekte Süß-Säure-<br />
Balance und wird aus nur drei<br />
Zutaten gemixt.“ Zudem ist<br />
der Rothenburger mittlerweile<br />
sehr gut mit dem Erfinder<br />
dieses weltberühmten Drinks<br />
befreundet und bereits mit<br />
ihm durch Mexiko getourt.<br />
Weil man in der Barszene gut<br />
vernetzt ist, stellt er in seinem<br />
Podcast regelmäßig Bartender<br />
aus allen Winkeln der Welt in<br />
Interviewform vor, einmal auch<br />
einen Wassersommelier.<br />
Die Sinnhaftigkeit in dem zu<br />
finden, was er tut, ist für den<br />
Bartender und Weltenbummler<br />
elementar. Deshalb gibt es<br />
im „Mucho Amor“ nur nachhaltige<br />
Eigenkreationen mit<br />
beispielsweise aus Kichererbsen<br />
gewonnenem Aquafaba als<br />
Eiweiß-Ersatz und selbstgemachten<br />
Sirupen, etwa einem<br />
Biersirup. Weil das, was bei den<br />
Cocktails richtig ist, beim Essen<br />
nicht falsch sein kann, hat sich