2023/01 | Unternehmen | März 2023 | Ausgabe 86
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unternehmen [!] RESSORT 1
Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 86 | März 2023 | 3,00 €
Lotsen für
Gesundheit
Spardruck, starker Wettbewerb, Digitalisierung:
Wie Armin Zepf und Hans-Peter Dahlmann das
Sanitätshaus Häussler fit für die Zukunft machen.
+
Architektur
spezial
& Süßen
spezial
JETZT ABER NACHHALTIG
Experten geben Tipps, wie Firmen
das neue Lieferkettengesetz
umsetzen können.
Seite 21
DIE BATTERIE-REVOLUTION
Mit einer neuen Technik macht
das junge Unternehmen Sax
Power aus Erbach Furore.
Seite 42
UMFRAGE
Welche Themen Verantwortliche
von Museen umtreiben – und auf
was sie sich 2023 freuen.
Seite 44
2
RESSORT unternehmen [!]
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* Bezogen auf die Sparkassen-Finanzgruppe.
Weil’s um mehr als Geld geht.
unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt auch gute Nachrichten in diesen unsicheren
Zeiten des Kriegs in der Ukraine. Der Auftragsstau
der Unternehmen löst sich auf, weil die
Lieferketten wieder besser funktionieren. In der
Industrie sichert der Auftragsbestand die Auslastung
bis weit über die Jahresmitte hinaus. Obendrein
lässt die Inflation nach – zumindest ein wenig.
Alles in Butter also? Leider nein. Der Standort
Deutschland leidet nicht nur am Fachkräfte-
Mangel. Er ist – vor allem bei der Energie – viel
zu teuer, die Mängel der Infrastruktur sind erheblich
und er wird durch überbordende Bürokratie
gelähmt. Das ist ein gefährlicher Mix, der große
Unternehmen dazu treibt, im Ausland zu investieren.
Doch viele Betriebe können das nicht. Die
Häussler-Geschäftsführer Armin Zepf und Hans-
Peter Dahlmann erläutern im Titelinterview (Seite
10), wie sie das Sanitätshaus in Ulm für die Zukunft
fit machen. Auf die vielen Familienunternehmen
ist Verlass. Innovative Betriebe wie
Schlötter aus Geislingen (Seite 26) und Sax
Power aus Erbach (Seite 42) machen Mut, dass
die deutsche Wirtschaft auch diese Krise meistert.
Ich wünsche Ihnen anregende Lektüre.
Ihr Alexander Bögelein,
Redaktionsleiter unternehmen [!]
Finanzieren
6 Kluges Konzept für Privatiers
Expertenrat für die Vermögens
verwaltung
Titelthema
10 Helfer für mehr Mobilität
Die Häussler-Geschäftsführer Armin Zepf
und Hans-Peter Dahlmann im Gespräch
Verantworten
20 Nachhaltige Beschaffung
Tipps, wie Unternehmen das neue Lieferkettengesetz
umsetzen können
28 Liquidität sichern in der Krise
Wie die finanziellen Spielräume durch
Leasing wachsen
Machen
26 Innovation in der DNA
Porträt über den Galvanotechnik-Spezialisten
Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH
& Co. KG aus Geislingen
42 Energiegeladen an die Spitze
Wie Sax Power mit neuer Technik den
Batteriemarkt revolutioniert
Spezial
32 Eine Stadt wappnet sich
Wie sich der Wirtschaftsstandort
Süßen wandelt
46 Der erweiterte Horizont
Wie sich die Denk- und Arbeitsweise
von Architekten ändert
Leben
40 Rennfieber im Maßstab 1:32
UM30-Geschäftsführer über seine
überdimensionale Carrera-Bahn und
Kundenbindung
44 Kunst mich mal!
Umfrage unter Verantwortlichen von
Museen in der Region
Namen & Nachrichten
4 Mehr Platz für Fußgänger in Ulm
5 Großbrand: retten, was zu retten ist
18 Ins Nationalteam berufen
30 Verabschiedet sich Five Guys aus Ulm?
58 Warten auf den Märklin-Schatz
58 Impressum
44
40
28 20
42
4
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Mehr Platz für Fußgänger
Innenstadt In Ulm werden von Sommer an Autos aus drei Quartieren verbannt. Händler
sorgen sich um ausbleibende Kundschaft und die Belieferung ihrer Geschäfte.
Parkflächen In der Diskussion
waren sie schon lange, jetzt sind
sie beschlossen: In der Ulmer
Innenstadt werden noch vor der
Sommerpause weitere Fußgängerzonen
ausgewiesen. Drei
Quartiere sollen künftig Fußgängern
vorbehalten sein: der
Bereich zwischen Judenhof und
Münster, Herrenkeller- und
Dreiköniggasse sowie der
Marktplatz mit Herdbruckerstraße
und Schelergasse am Museum.
Die Entscheidung des Gemeinderats
gegen die Empfehlung
der Stadtverwaltung hat
vor allem bei den ansässigen
Händlern für Unmut gesorgt.
„Es scheint, als wären die Interessen
der Wirtschaft von untergeordneter
Bedeutung“, kritisiert
IHK-Hauptgeschäftsführerin
Petra Engstler-Karrasch.
Etwa im Bereich Herrenkellerund
Dreiköniggasse habe die
Stadtverwaltung aus Sicht der
IHK einen praktikablen Kompromissvorschlag
erarbeitet,
der auch von der überwiegenden
Zahl der anliegenden Händler
und Gastronomen für gut befunden
wurde. Dadurch wäre
der Parksuchverkehr eingedämmt
und ein Miteinander aller
Verkehrsteilnehmer gut
möglich gewesen. Er fand jedoch
keine Mehrheit im Rat.
Die Konsequenzen seien für
die Betriebe nicht unerheblich.
„Einige Betriebe verlieren die
Kunden, die eben mal kurz mit
dem Auto gehalten und eingekauft
haben. Zudem wird eine
Belieferung komplex und teils
unrealistisch“, so Engstler-Karrasch.
Eine Andienung der anliegenden
Betriebe von hinten
sei nicht überall möglich.
Der Gemeinderat hatte den
Wunsch nach diesen Fußgängerzonen
bereits vor eineinhalb
Jahren formuliert. Eine Bürgerbeteiligung
ergab ein uneinheitliches
Meinungsbild, laut Bürgermeister
Tim von Winning.
Anwohner wünschten sich
überwiegend eine Verkehrsberuhigung,
fürchteten dann aber
eine Zunahme der Außengastronomie.
jkl
Blick in die Herrenkellergasse: Auch diese Straße soll für den
Autoverkehr gesperrt werden.
Foto: Matthias Kessler
Saxonia erkennt Tarifverträge an
Streik Der Widerstand der
Göppinger Saxonia-Belegschaften
gegen die Tarifflucht ihres
Arbeitgebers hat sich ausgezahlt.
„Die Forderungen wurden
vollständig erfüllt“, fasste Dejan
Wick, Gewerkschaftssekretär
der IG Metall Göppingen-Geislingen
die Verhandlungen zusammen.
Arbeitgeber, Betriebsrat
und Gewerkschaft haben
sich auf einen Anerkennungstarifvertrag
verständigt. Damit endete
der Arbeitskampf – auch
mit vielen Unterstützern aus anderen
Betrieben, wie der WMF,
Schuler, Allgaier und Daimler,
und auch der Politik – am zehnten
Tag.
Der Streik der Mitarbeiter zahlt
sich aus. Foto: Giacinto Carlucci
Das heißt, das Unternehmen
kehrt nicht in den Arbeitgeberverband
zurück. Doch bei der
Saxonia Umformtechnik und
der Saxonia Textile Parts in
Göppingen, die zur Kern-Liebers-Gruppe
mit Sitz in Schramberg
gehören, gelten nun wieder
eins zu eins alle Tarifverträge
der Metall- und Elektroindustrie
– inklusive der im
vergangenen November ausgehandelten
Lohnerhöhung von
8,5 Prozent. Das Unternehmen
hat die Forderung der Beschäftigten
akzeptiert und will in Zukunft
die Flächentarifverträge
wieder vollumfänglich anerkennen.
Für die Zukunft gebe es
„eine ergebnisoffene Verhandlungsbereitschaft“
zur Stabilisierung
der wirtschaftlichen Situation
des Unternehmens.
Saxonia war bereits im April
2022 aus dem Arbeitgeberverband
Südwestmetall ausgetreten,
hatte die Belegschaften aber
erst Ende November darüber informiert.
Seither haben die Beschäftigten
mit mehreren Warnstreiks
deutlich gemacht, dass
sie ein solches Verhalten nicht
kampflos hinnehmen werden.
Bereits vor Weihnachten gab es
Warnstreiks, um für den Metall-
Tarifabschluss zu kämpfen. Im
Januar stand die Produktion
komplett still. [!] rai
unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5
Nach Großbrand: retten, was zu retten ist
Burgmaier Auf mehr als 200
Millionen Euro wird der Schaden
geschätzt, der bei einem
Großbrand auf dem Gelände des
Autozulieferers Burgmaier in
Allmendingen entstand. An Produktion
ist bei dem Betrieb, der
am Firmensitz 251 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt,
in nächster Zeit nicht zu
denken, sagt Karl-Hugo Schick,
der den Betrieb in dritter Generation
leitet. Nach dem Brand,
der weite Teile der Produktion
und des Lagers zerstörte, wird
zunächst geschaut, was noch zu
retten ist. „Das ist ein sehr ausgeprägter
Brandschaden“, stellt
ein Mitarbeiter des Brandschadensanierers
fest. Maschinen,
die noch verwendet werden
könnten, müssten wohl mit einem
Kran aus dem Gebäude geholt
werden. Zunächst gehe es
aber darum, die Arbeitssicherheit
herzustellen. Wie es dann
weitergeht, ist noch nicht kar.
Dass es weitergeht, daran haben
auch die großen Automobilhersteller
in Deutschland Interesse.
Man stehe in direktem Kontakt
mit dem Lieferanten, erklärte
etwa Mercedes. Von einer
„unmittelbaren Auswirkung auf
die Liefersituation“ sei aber
nicht auszugehen. Vielmehr versuche
man sich „bei der Beschaffung
weiter zu diversifizieren,
um Risiken der Lieferkette
zu minimieren“, heißt es aus
Stuttgart.
Für Allgaier gilt es auch, die
Mitarbeiter zu halten. Und das
könnte eine weitere Herausforderung
werden, denn gut ausgebildete
Fachkräfte werde von
vielen Betrieben der Branche
gesucht. [!]
jkl
Ein Feuer hat Anfang Februar den Firmensitz von Burgmaier in
Allmendingen verwüstet.
Foto: Martin Tröster
Verkauf steht
nicht an
Sedelhöfe Der Start war holprig:
Leere Verkaufsflächen, Wasserschäden,
Baumängel. Anfangs
kamen die Sedelhöfe, die
sich direkt gegenüber dem Ulmer
Bahnhof befinden, nicht
richtig in Tritt. Inzwischen zeigt
sich Lothar Schubert, Geschäftsführer
des Investors DC Developments,
zufrieden mit der Entwicklung.
99 Prozent der 18 000
Quadratmeter
an Handelsflächen
seien vermietet.
Die Büroflächen
seien
vollständig vermietet.
Ein Ver-
Lothar kauf sei derzeit
Schubert kein Thema.
ist zufrieden „Der Immobilienmarkt
ist
mit den
Sedelhöfen. sehr vorsichtig
derzeit, vor allem
für solche Top-Objekte“,
sagt Schubert. DC Developments
habe aber keinen Druck.
„Wir sind gut finanziert und haben
keine Not, die Sedelhöfe abzugeben.“
[!]
abo
Bosch
steigt ein
Husqvarna Der Stuttgarter
Bosch-Konzern beteiligt sich
mit 12 Prozent am schwedischen
Husqvarna-Konzern, dem führenden
Hersteller von Motorgeräten
für Forstwirtschaft, Landschaftspflege
und Garten. Ziel
der Beteiligung sei, die Batteriekooperation
zwischen den Unternehmen
zu stärken. Zu
Husqvarna gehört auch die
Tochtergesellschaft Gardena
mit Sitz im Ulmer Donautal. Die
mit ihrem Akku-Sortiment Teil
der „Power for All Alliance“ ist.
Akkus und Ladegeräte für diese
können mit mehr als 100 verschiedenen
Produkten der Allianz
verwendet werden. Der
weltweite Umsatz der Gardena
Division, die zum schwedischen
Aktienkonzern Husqvarna gehört,
belief sich im Geschäftsjahr
2022 auf 1,2 Milliarden
Euro. Ein Plus von 29 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr, als
Gardena mit einem Umsatz von
1,025 Milliarden Euro zum ersten
Mal die Milliardengrenze,
knackte. [!]
jkl
Ermittlung gegen Bank
Cum-Cum-Geschäfte Die
Kreissparkasse (KSK) Göppingen
hat jahrelang sogenannte
Cum-Cum-Geschäfte getätigt,
bei denen es durch kurzfristiges
Ausleihen von Aktien Steuerrückerstattungen
gab, die den
eigentlichen Besitzern der Papiere
gar nicht zustanden. Seit
Mitte Januar läuft nun ein strafrechtliches
Ermittlungsverfahren
gegen die Kreissparkasse.
Diese Geschäfte haben wohl in
den Jahren 2008 bis 2014 stattgefunden.
KSK-Vorstand Hariolf
Teufel räumt im Zusammenhang
mit den Cum-Cum-Deals „Gesamtaufwendungen“
in Höhe
von rund 61 Millionen Euro ein.
Im Oktober 2022 wurde in der
Kreistagssitzung bekannt, dass
die Kreissparkasse Cum-Cum-
Geschäfte in der Vergangenheit
getätigt hat. [!]
rai
Umsatz bricht weg
Handwerk Zunehmend besorgt
blicken die Betriebe im Bezirk
der Handwerkskammer Ulm in
die Zukunft. Das belegt eine
Umfrage der Kammer unter ihren
Mitgliedsbetrieben. Demnach
berichten drei von fünf
Handwerksbetrieben derzeit
von Umsatzausfällen. Am häufigsten
betroffen sind Handwerker
im Lebensmittelbereich, gefolgt
von Kfz-Betrieben und privaten
Dienstleistungs- und Gesundheitshandwerken.
Jeder
zweite Betrieb in der Region
nennt die Kaufzurückhaltung
der Kundinnen und Kunden als
Hauptursache für ausbleibende
Umsätze. Etwa jeder vierte Betrieb
beobachtet Auftragsstornierungen
aufgrund gestiegener
Beschaffungs- und Energiekosten.
Davon betroffen sind vor allem
die Bauhauptgewerke, wie
Zimmerer, Maurer und Gerüstbauer.
[!]
mone
6
FINANZIEREN unternehmen [!]
Die Entscheidung hat Peter
Hermann viele
schlaflose Nächte beschert.
Im Spätsommer
vergangenen Jahres war dann
aber klar: Der familieneigene
Betrieb wird verkauft! Eigene
Kinder haben der 66-jährige Unternehmer,
der tatsächlich anders
heißt, und seine Ehefrau
nicht. Eine Übergabe im erweiterten
Familiennetzwerk scheiterte,
weil es stark unterschiedliche
Vorstellungen über den
Preis gab. Also suchte Hermann
mithilfe eines Beraterteams einen
Käufer. Weil die Firma für
Verpackungstechnik in Blaubeuren
trotz des widrigen Umfelds
in den vergangenen Jahren
gut lief, war ein ernsthafter Interessent
schnell gefunden. Zum
Jahresende war die Transaktion
unter Dach und Fach und auf
Hermanns Konto flossen auf einen
Schlag rund 20 Millionen
Euro.
Kontostand: 20 Millionen
Geld genug für einen sorgenfreien
Ruhestand, könnte man meinen.
Doch der Unternehmer
a.D. steht damit vor einer
neuen Herausforderung: Wie
soll die Summe angelegt
werden? Zwar steigen seit einigen
Monaten wieder die Zinsen.
Aber noch immer sind die
Sätze auf klassischen Anlagekonten
und bei Anleihen zu
niedrig, um damit das Kapital
nach Abzug der jährlichen Inflationsrate
real im Wert zu erhalten.
Viele fallen in
ein Loch, weil
sie auf einmal wie
ein Investor denken
müssen.
Catharina Weber
Verb. unabhängiger Family Offices
Kluges
Konzept für
Privatiers
Vermögensverwaltung Viele Unternehmer
verkaufen ihren Betrieb, weil es an der
Nachfolge hapert. Bei der Anlage des neu
gewonnenen Barvermögens gilt es
systematisch vorzugehen.
ILLUSTRATIONEN: MAX MESCHKOWSKI
„Die meisten sind in dieser Situation
zunächst völlig überfordert,
weil auf einmal so viel
Geld auf dem Konto liegt und
gleichzeitig besteht Handlungsbedarf“,
weiß Catharina Weber,
Vermögensberaterin und Leiterin
der Geschäftsstelle des Verbandes
unabhängiger Family Offices
(VuFO). „Viele fallen in ein
Loch, weil sie sich zwar in ihrem
ursprünglichen Geschäft
perfekt auskennen, auf einmal
aber wie ein Investor denken
müssen und Risiken nicht richtig
abschätzen können – und oft
steht der eigene Stolz davor, das
auch frank und frei zuzugeben.“
Family Office als Lösung
Eine Möglichkeit, aus dieser
Situation herauszukommen,
ist, eine Zweckgesellschaft zu
gründen, in die das neu gewonnene
Vermögen eingebracht
wird. Über ein solches Family
Office kann sich dann ein Stab
von Experten um die systematische
Verwaltung des Kapitals
kümmern. Wirtschaftlich sinnvoll
ist eine solche Lösung,
wenn die Vermögenssumme im
zweistelligen Millionenbereich
liegt. „Erster Schritt ist dann,
zusammen mit der Eigentümerfamilie
eine strategische
Asset Allocation zu erarbeiten“,
erläutert Weber ihr Vorgehen
im Beispielfall. „Damit
entsteht so etwas wie der
Businessplan, der die Investmententscheidungen
für die
kommenden sieben bis zehn
Jahre bestimmt.“
Vor der Konzeption einer individuellen
Asset Allocation
steht die Bestandsaufnahme
und Analyse aller Vermögenswerte,
aber auch der persönlichen
Wünsche und Ziele der
Familie. Welches Risiko ist
man bereit einzugehen? Welche
Renditen werden erwartet?
„Gerade, wenn der familieneigene
Betrieb verkauft wurde
und das Vermögen zunächst
nur aus Bargeld besteht, spielt
das Thema Liquidität eine große
Rolle. Denn in dem Fall
wird man regelmäßige Ausschüttung
einplanen müssen,
mit denen die Familie ihre Lebenshaltung
finanziert“, sagt
Weber.
Stufenplan für Investments
Steht die strategische Asset Allocation,
wird danach das Vermögen
Schritt für Schritt investiert.
Die Idee dabei ist, nicht alles
auf einmal und auf eine einzige
Karte zu setzen. Risiken
unternehmen [!] FINANZIEREN 7
werden durch eine breite Diversifikation
auf verschiedene Anlageklassen
und Märkte verteilt,
wobei die einzelnen Investments
zusätzlich unterschiedlichen
Vermögensverwaltern anvertraut
werden.
Sachwerte
disziplinieren
und bringen Ruhe
in stürmische
Marktphasen.
Wissenschaftliche Studien
haben mehrfach belegt: Ein gut
verteiltes Portfolio ist in der Regel
auch bei größeren Korrekturen
an den Märkten vergleichsweise
gut gegen Wertverluste
geschützt und kann auch
Krisen aushalten, ohne angepasst
zu werden.
„Dabei ist zu berücksichtigen,
dass wir in der aktuellen Situation
einen erheblichen Teil in
Sachwerte wie etwa unternehmerische
Beteiligungen, Infrakstruktur,
Forstwirtschaft und
Immobilien investieren“, erläutert
Vermögensexpertin Weber.
„Solche Investments sind nicht
von heute auf morgen veräußerbar
und anders als an der Börse
ist dafür kein täglicher Preis verfügbar.“
Das diszipliniert nach
ihrer Einschätzung und und
bringt Ruhe rein in stürmischen
Marktphasen: „So lassen sich
teure Fehler durch überstürzt
getroffene Investmententscheidungen
verhindern.“
Vermögensverwalter raten, den Erlös eines Firmenverkaufs zu einem großen Teil in Sachwerte zu
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8
FINANZIEREN unternehmen [!]
Die ersten Schritte nach dem Verkauf
Mit dem Verkauf der eigenen Firma steht
häufig ein Rollenwechsel zum Investor an.
Unternehmer, die nach einem Verkauf ihres
Unternehmens erst einmal Orientierung
in Bezug auf ihre Vermögensanlage suchen,
können sich an den Verband unabhängiger
Family Offices (www.vufo.org) wenden –
auch, wenn sie nicht gleich ein Family Office
gründen wollen. Die Organisation vermittelt
Kontakte an verbandseigene Mitglieder. Sie
erfüllen diese Kriterienkatalog: eine honorarbasierten
Beratung, Unabhängigkeit, keine
Vereinnahmung von Provisionen und kein
Angebot eigener Produkte. Die Honorierung
erfolgt in vielen Fällen ähnlich wie bei der
Beratung durch einen Rechtsanwalt nach
dem zeitlichen Aufwand. Die Stundensätze
für die Beratungen liegen im mittleren dreistelligen
Euro-Bereich. Aber auch Preismodelle
aus einem prozentualen jährlichen
Pauschalsatz von der Summe des verwalteten
Vermögens plus Honorarkomponente
sind üblich.
Die ideale Lösung gibt es nicht
Eine Garantie auf dauerhaft überdurchschnittlich
hohe Renditen
besteht damit aber nicht. „Die
ideale Asset Allocation gibt es
nicht. Man kann vieles berechnen,
aber Papier ist geduldig. Deswegen
sollten Berater und Familie auf Basis
der Fundamentalanalyse ein
Konzept definieren, das zu ihnen
passt und mit dem sich beide Seiten
wohlfühlen“, sagt Maximilian
Werkmüller, Rechtsanwalt und
Partner, bei der Steuerberater- und
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Legal Tax Solutions. „Wer nachts
nicht mehr schlafen kann, weil die
eingegangenen Risiken gefühlsmäßig
als zu hoch empfunden wer-
Zur Person
Catharina Weber
ist Equity-Partnerin
und Senior-Beraterin
im Kölner Multi Family
Office Tresono.
Seit 2014 leitet
sie die Geschäftsstelle
des Verbandes
unabhängiger Family
Offices e.V.
den, hat offensichtlich nicht die
passende Struktur.“
Werkmüller ebenso wie Weber
achten bei der Umsetzung der Asset
Allocation jedoch genau darauf,
dass nicht unbemerkt Klumpenrisiken
entstehen – zum Beispiel, weil
die beauftragten Vermögensverwalter
unabhängig voneinander auf dieselben
oder zumindest gleichgerichtete
Anlageideen kommen.
Schlagseite vermeiden
Noch viel häufiger ist es der Familienunternehmer
selbst, der für eine
Schlagseite bei der Aufteilung seines
Vermögens sorgt. Häufig verzichtet
er nämlich darauf, auch privat
Vermögen aufzubauen, wenn der
Betrieb noch im Besitz ist. „Viele
mittelständische Familienunternehmer
belassen Gewinne im Betrieb
und finanzieren damit ihre Investitionen“,
beobachtet Werkmüller.
„Allerdings neigen sie gleichzeitig
dazu, die Risiken ihrer Unternehmung
zu gering anzusiedeln.“
„Gerade in den vergangenen Jahren
hat sich die Kehrseite einer solchen
Strategie gezeigt als wegen der
Pandemie die Geschäfte vieler Firmen
schlecht liefen“, ergänzt Weber.
„So konnten sie keine Ausschüttungen
vornehmen. Einige Eigentümer
sind dadurch finanziell in Bedrängnis
gekommen. Der Aufbau eines
Privatvermögens ist daher auch Absicherung.“[!]
Thomas Luther
unternehmen [!] RESSORTAnzeige
9
Marketingfalle „Klimaneutralität“
Im Jahr 2021 kam eine Umfrage zum Ergebnis,
dass 92% der Verbraucher einen großen
Wert auf hohe Umweltstandards legen. Demnach
räumen sie diesem Kriterium sogar
mehr Bedeutung für ihre Kaufentscheidung
ein als den Lebensmittelpreisen. Es verwundert
daher nicht, dass immer mehr Unternehmen
ihre Produkte als „klimaneutral“
bewerben. Hier ist jedoch Vorsicht geboten.
Als so genanntes „Greenwashing“ gilt der Versuch,
durch Marketing ein „grünes Image“ zu
erlangen, ohne tatsächlich entsprechende
Maßnahmen im operativen Geschäft zu verankern.
Dies kann für den Verbraucher irreführend
und damit für das Unternehmen wettbewerbswidrig
sein, wenn das im angesprochenen
Verkehrskreis erweckte Verständnis nicht
mit den tatsächlichen Verhältnissen übereinstimmt.
Nach aktueller Rechtsprechung bestehen für
Unternehmen Aufklärungspflichten, sobald
der Begriff „klimaneutral“ zu Werbezwecken
eingesetzt wird:
Nach Ansicht der Landgerichte Kiel und Konstanz
schließt der durchschnittliche Verbraucher
von dem Zusatz „klimaneutral“ auch auf
eine klimaneutrale Produktion. Entsprechend
sei der Verbraucher über das „Ob und Wie“ der
Maßnahmen zur Erreichung der behaupteten
Klimaneutralität aufzuklären. Nach Ansicht
dieser Gerichte gelten demnach grundsätzlich
hohe Anforderungen an eine klimaneutralitätsbezogene
Werbung.
Aufklärungspflicht für Unternehmen
Einen ähnlich verbraucherschützenden Ansatz
verfolgt das Landgericht Oldenburg. Sofern ein
Produkt nicht klimaneutral hergestellt wird,
sondern die beworbene Klimaneutralität (nur)
durch Kompensation erreicht werde, müsse
dem Gericht zufolge darauf direkt in der Werbung
bzw. auf der Verpackung transparent hingewiesen
werden.
Dieser Auffassung schloss sich zuletzt auch
das Oberlandesgericht Frankfurt am Main an.
Der Begriff „klimaneutral“ sei grundsätzlich erläuterungspflichtig.
Insbesondere wenn gewisse
Emissionen von der CO 2 -Bilanzierung ausgenommen
wurden, muss das werbende Unternehmen
darüber aufklären.
Das Oberlandesgericht Schleswig hält es jedoch
nicht für erforderlich, dass die Informationen
direkt auf der Verpackung abgedruckt
sind. Der Verbraucher erwarte nach Ansicht
des Gerichts nicht, durch Hinweise auf dem
Produkt aufgeklärt zu werden, mit welchen
Mitteln die ausgeglichene Emissionsbilanz erreicht
werde. Vielmehr sei es ausreichend,
dass auf dem Produkt beispielsweise durch
einen QR-Code auf eine Webseite verwiesen
wird, welche dann die entsprechenden Informationen
zur Klimaneutralität zur Verfügung
stellt.
Darüber hinaus unterscheidet das Landgericht
Kleve hinsichtlich der angesprochenen Zielgruppen.
Im konkreten Fall ging es um Werbung
mit „Klimaneutralität“, die sich primär an den
Handel richtete. Die Produktion erfolgte in diesem
Fall nicht emissionsfrei, der Hersteller unterstützte
stattdessen aber zur Kompensation
verschiedene Klimaschutzprojekte. Das Landgericht
stufte die Werbung in diesem Fall nicht
als irreführend ein, da dem hier adressierten
Fachpublikum bewusst sei, dass Klimaneutralität
durch Kompensation erreicht werden könne
und weitere Hinweise daher nicht nötig seien.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Birgit Müller, Senior Managerin,
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Rechtssprechung nicht einheitlich
Die Rechtsprechung zur Werbung mit Begriffen
wie „klimaneutral“ ist also nicht einheitlich,
insbesondere fehlt es noch an einer höchstrichterlichen
Rechtsprechung. Bei den Instanzgerichten
besteht in diesem Zusammenhang
zudem Uneinigkeit darüber, ob die BGH-Rechtsprechung
zu umweltbezogenen Werbeaussagen
wie „umweltfreundlich“ auf die Werbung
mit dem Begriff „klimaneutral“ übertragen
werden kann. Klar ist aber bereits jetzt, dass
gerade auch aufgrund der emotionalen Werbekraft
von Nachhaltigkeitsthemen Aufklärungspflichten
der Unternehmen ernst zu nehmen
sind. Um eine Abmahnung möglichst zu vermeiden,
ist demnach zu empfehlen, dass Unternehmen
die Anforderungen der eher strengeren
Gerichte umsetzen, indem sie die Art
und Weise der Maßnahmen, mit welchen die
Klimaneutralität erreicht worden ist, dem Verbraucher
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Armin Zepf (links) und Hans-Peter Dahlmann stehen an
der Spitze des vor mehr als 100 Jahren gegründeten
Ulmer Sanitätshauses.
unternehmen [!] TITELTHEMA 11
Helfer für mehr
Mobilität
Häussler Der Spardruck im Gesundheitswesen ist groß, der Markt
extrem reguliert und der Konkurrenzdruck in der Branche hoch. Da wird
Wandel zur Pflicht. Die Geschäftsführer Armin Zepf und Hans-Peter
Dahlmann schildern, wie sie das Ulmer Sanitätshaus zum Dienstleister
für Kunden, Krankenkassen und Unternehmen entwickeln.
Wenn Sie beim Einkaufen bei Aldi, Lidl oder Kaufland
einen Rollator für 89 € sehen. Was geht Ihnen da
durch den Kopf?
Armin Zepf: Das wäre ja noch ein guter Preis, wenn
wir den mal kriegen würden.
Hans-Peter Dahlmann: Da schlagen zwei Herzen in
meiner Brust. Zum einen sage ich: Ein Rollator ist
ein wichtiges Produkt, aber keines, das großen Spaß
macht. Entscheidend ist, dass eine gute und umfangreiche
Beratung stattfindet. Ein Rollator für 89 €
bei Aldi kann auf die Dauer teuer werden.
Warum denn das?
Dahlmann: Sie wissen nicht, wie
einfach kann ich ihn zusammenfalten?
Wie ist es, wenn ich damit
Bus oder Bahn fahren möchte? Es
gibt große Unterschiede im Handling,
etwa, wenn ich über einen
Randstein auf den Gehweg hoch
muss. Wenn ein Discounter das anbieten
will, dann soll er es tun. Das
Fachgeschäft, in dem der Kunde
Beratung bekommt, sind wir. Deswegen sehe ich
solche Angebote nicht gerne, aber sie machen mir
auch keine Angst.
Die Politik
scheut die
Diskussion über
die Grenzen von
Standards.
Was kostet bei Ihnen der günstigste Rollator?
Dahlmann: Am günstigsten ist es, wenn Sie mit einem
Rezept von der Krankenkasse zu uns kommen:
Das kostet Patientinnen und Patienten gar nichts.
Diese Möglichkeit gibt es bei Discountern nicht,
denn diese haben keine Verträge mit den Krankenkassen.
Zepf: Diese Kassenverträge sind stark reglementiert
und sie beschäftigen uns als Sanitätshaus mehr
als uns lieb ist.
Wie meinen Sie das?
Zepf: In Baden-Württemberg ist die AOK mit einem
Versichertenanteil von mehr als 40 Prozent der bestimmende
Anbieter und hat strikte Regeln für die
Standardversorgung. Da steckt viel Bürokratie drin,
auch weil wir die politische Diskussion darüber
scheuen, wo sich der Markt in eine eigenverantwortliche
freie Entscheidung trennt und was über
die Standardversorgung abgedeckt werden soll. Das
ist nicht nur bei der Unterarmgehstütze so, die uns
im Einkauf sieben Euro kostet und die wir inklusive
Dienstleistung für 20 € gegen Barzahlung abgeben
könnten. Aber auch die gibt es auf Rezept – und
der Vorgang plagt die ganze Maschinerie. Also vom
Arzt angefangen bis zur Abrechnung.
Wie könnte das anders laufen?
Zepf: Ich fände Automaten in Kliniken
sinnvoll, an denen man sich
beispielsweise einfache Produkte
wie Unterarmgehstützen oder
Greifzangen holen kann. Aber politisch
geht an dieser Stelle fast
nichts.
Warum?
Zepf: Da fehlen Mut und Wille, aus
diesem großen Paket der sozialen
Fürsorge auszubrechen, auch weil da schnell der
Vorwurf im Räum stünde, Menschen mit Handicap,
einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder geringerem
Einkommen, würden diskriminiert.
Dahlmann: Bei Sehhilfen hingegen hat die Politik
bereits vor vielen Jahren entschieden, dass die Erstattung
eingestellt wird. Da hat sich die Politik rangetraut.
Die Optiker, die ihr Geschäft gut führen,
sind weiterhin erfolgreich. Brillen sind inzwischen
ein Lifestyleprodukt, der Rollator wird das nie werden.
Zudem wird die Wählerschicht der Älteren immer
größer. Ich glaube auch nicht, dass die Politik
sich da künftig herantraut.
Weil immer mehr Menschen solche Produkte benötigen,
steigen ja auch Handel und Onlinehandel in
den Verkauf ein. Wie reagieren Sie darauf?
Dahlmann: Wir bereiten digitale Ansprache und Angebote
vor. Im Moment haben wir noch eine Käuferschicht,
die vielleicht auch mal googelt, aber eher
Zur Person
Armin Zepf (64, verheiratet,
vier Kinder)
hat Orthopädietechnik
von der Pike auf
gelernt. Nach einer
Ausbildung und dem
Besuch der Meisterschule
arbeitete er
zunächst 13 Jahre in
der Entwicklungsabteilung
von Otto Bock
in Duderstadt. Dann
übernahm er 1996 das
Sanitätshaus Häussler
in Ulm, bei dem er
sich bereits als junger
Meister beworben
hatte, dann aber die
Stelle in der Industrie
vorzog. Die Freizeit
verbringt der geschäftsführende
Gesellschafter
gern im
Kreise seiner Familie
und beim Wandern
oder Langlaufen im
Allgäu.
Zur Person
Hans-Peter Dahlmann
(50, verheiratet,
zwei Kinder) ist
seit 2015 als Geschäftsführer
bei
Häussler, seit 2022
Sprecher der Geschäftsführung.
Zum
Berufstart lernte er
Industrieelektroniker.
Nach dem Zivildienst
in einem Pflegeheim
sattelte er um, absolvierte
eine Lehre zur
Pflegekraft. Später
wechselte er in die Industrie
und studierte
berufsbegleitend
BWL. In der Freizeit
spielt er Klavier und
Kirchenorgel oder
powert sich auf dem
Tennisplatz aus. Ehrenamtlich
ist er bei
Support Ulm e. V. und
der Ulmer Universitätsgesellschaft
aktiv.
12
TITELTHEMA unternehmen [!]
„Wir haben 400 Verträge,
um mit Krankenkassen,
abrechnen zu können. Das
bedeutet für uns einen
extremen bürokratischen
Aufwand“, sagt Hans-
Peter Dahlmann.
direkt zu uns kommt. In zehn Jahren wird das anders
sein. Dann kommt eine Generation nach, die
es gewohnt ist, digital zu arbeiten und zu bestellen.
Dafür stellen wir uns auf. Mit digitalen Angeboten,
Plattformen und Shops.
Haben Sie schon einen Onlineshop?
Zepf: Aktuell haben wir noch keinen. Die Basis dafür
ist sehr komplex und wir müssen dafür richtig
Geld in die Hand nehmen. Derzeit ist die Neigung
des Kunden, erst zum Arzt zu gehen, ungebrochen.
Trotzdem muss man sich dieser Herausforderung
stellen.
Dahlmann: Das Konzept existiert, in zwei bis drei
Jahren wollen wir damit am Markt sein. Eine der
Herausforderungen ist: Wir haben
Kundinnen und Kunden, die privat
etwas kaufen, und solche, die
mit einer ärztlichen Verordnung,
kommen. Dahinter steckt ein völlig
anderer Verwaltungsprozess.
Bei bestimmten Krankenkassen
muss der Rollator extra nochmal
genehmigt werden. In diesem Fall
müssen wir zuerst einen Kostenvoranschlag
stellen, den die Krankenkasse genehmigt.
Ansonsten bezahlt sie den Rollator nicht.
Ohne
Sanitatshäuser
wie uns, wären viele
Klinikentlassungen
nicht möglich.
Wem gehört dann eigentlich der Rollator?
Zepf: Die Hilfsmittel gehören der Krankenkasse, die
sie den Patienten bis zum Tod zur Verfügung stellt.
Dann geht‘s wieder zurück. Auf dieses sogenannte
Wiedereinsatzverfahren hat die AOK Baden-Württemberg
eine Sonderform draufgesetzt, die das Ganze
noch schwieriger macht. Die Administration und
Abwicklung der Hilfsmittel auf Rezept beschäftigt
fast 30 Prozent unseres Personals.
Warum ist das so kompliziert?
Dahlmann: Es ist ein regulierter Markt. Wir haben
immer noch 97 gesetzliche Krankenkassen, also 97
unterschiedliche Verträge. Weil wir on top pro Versorgungsart
unterschiedliche Verträge schließen
müssen, haben wir fast 400 Verträge mit Krankenkassen,
um abrechnen zu können. Dieser Wahnsinn
bedeutet einen extrem hohen bürokratischen Aufwand.
Geht es nun darum, die Inflation und die
Energiepreise zu kompensieren, können wir nicht
einfach die Preise um 10 Prozent
erhöhen. Die Kassen sagen: Nein,
wir haben Verträge. Die sind zum
Teil schon sehr alt. Also müssen
wir schauen, was wir mit Digitalisierung
in unseren Abläufen und
durch Lieferanten-Konzentration
tun können, um diese Kosten einzusparen.
Woher kommt der Kostendruck in Ihrer Branche?
Zepf: Zum großen Teil von den Krankenkassen. Die
müssen wirtschaften. Deren Wettbewerb geht über
die Beiträge und Zusatzbeiträge. Mit drei bis vier
Prozent verursacht der Hilfsmittelbereich zwar einen
verhältnismäßig kleinen Teil der Ausgaben der
Gesetzlichen Krankenversicherung – anders als
Krankenhäuser, Ärzte oder die Pharmaindustrie.
Durch den technologischen Fortschritt entstehen
aber auch auf unserer Seite höhere Kosten.
Konkreter bitte.
Zepf: Nehmen Sie das Beispiel Prothesen. Früher
haben die teuersten 20 000 Euro gekostet. Heute
sind wir bei 60 000 Euro – manchmal sogar bei
100 000 Euro. Das liegt zum einen daran, dass die
Technik ausgefeilter wird und der elektronische Anteil
wächst, zum anderen aber auch daran, dass unsere
Lieferanten regelmäßig die Preise erhöhen.
Was sind die Gründe für den Kostendruck in der Sanitätshaus-Branche?
Dahlmann: Da gibt es eine Reihe von Gründen. Dazu
muss man wissen: Handelsprodukte wie ein Rollstuhl
oder ein Rollator werden in aller Regel in Fernost
produziert. Die Frachtkosten für einen Container
sind aktuell mit 12 000 Euro immer noch deutlich
höher als vor Corona mit 7000 Euro. Zwischenzeitlich
waren sie auf 28 000 Euro gestiegen.
Was treibt die Kosten sonst noch?
Dahlmann: Angesichts unserer 105 Fahrzeuge, die
täglich im Einsatz sind, spüren wir auch die gestiegenen
Spritkosten, selbst wenn wir natürlich unsere
Touren optimieren. Nur kommen wir da an Grenzen,
beispielsweise bei der wöchentlichen Auslieferung
von Flüssig-Sauerstoff im Umkreis von bis
zu 100 Kilometern. Und dann haben wir die Themen
wie in anderen Branchen: teurere Rohstoffe,
Lieferengpässe und dass wir diese Preissteigerungen
nicht an die Kunden weitergeben können.
Weil Sie über die Kassen-Verträge gebunden sind.
Dahlmann: Da muss ich die Kassen in Schutz zu
nehmen: Es ist immer eine Herausforderung, aus
unserer Sicht gute Preise zu verhandeln. Aber die
unternehmen [!]
TITELTHEMA
Kassen sind auch unsere Partner. 80 bis 90 Prozent
der Versorgung läuft über Krankenkassen. Wir
kämpfen aber jeden Tag darum, dass man uns anders
wahrnimmt.
Armin Zepf: „Unser Ansatz
ist es, den Krankenkassen
Geld zu sparen. Daher
bauen wir unsere Dienstleistungen
rund um das
Thema Klinikentlassungen
aus.“
Wie meinen Sie das?
Dahlmann: Wir sind eine systemrelevante Branche.
Viele Klinikentlassungen könnte ohne uns nicht
stattfinden. Für Menschen mit einem Beinbruch ist
die Unterarm-Gehstütze ein relevantes Hilfsmittel.
Zwar ein einfaches Produkt, aber das skaliert sich
nach oben. Dann kommt der Rollstuhl, dann das
Pflegebett. Ein Klinikbett, das nicht rechtzeitig neu
belegt werden kann, kostet die Klinik zwischen 700
und 750 Euro pro Tag. Wenn der Übergang von der
Klinik nach Zuhause nicht reibungslos klappt, entstehen
den Kassen zusätzliche Kosten.
Zepf: Genau aus diesem Grund bauen wir unsere
Dienstleistung in diesem Bereich aus. Unser Ansatz
ist es, den Krankenkassen Kosten zu sparen.
Dann bekommen wir auch die Aufträge.
Was sind die Haupttreiber für die Konsolidierung in
Ihrer Branche und den Einstieg großer Investoren?
Zepf: Uns eilte einmal der Ruf voraus, dass wir ein
sehr profitables Gewerk sind. Das hat in den 1990er
Jahren der damalige Arbeitsminister Norbert Blüm
behauptet. Doch die Zeiten großzügiger Margen
sind vorbei, heute herrscht hoher Kostendruck und
starker Wettbewerb. Freilich wächst der Markt weiter.
Das lockt Investoren an.
Aber?
Sanitätshäuser haben einen großen „Bauchladen“,
also sehr spezielle, nischenhafte Produkte in großer
Vielfalt. Damit kommen Investoren oft nicht so
gut zurecht und orientieren sich wieder um. Es gibt
aber auch Investoren-Konzepte, die funktionieren.
Was heißt das für die mittelständischen Betriebe?
Dahlmann: Unsere Branche kommt ursprünglich aus
dem Handwerk und der Fertigung von Prothesen
und Einlagen. Heute sind Sie als Sanitätshaus Produzent,
Händler und Dienstleister. Sie benötigen
professionelle Strukturen in Einkauf, Finanzplanung
und so weiter. Manche Betriebe haben diese Entwicklung
unterschätzt. Hinzu kommt, dass in vielen
Betrieben das Thema Nachfolge ansteht. Herr
Zepf hat meinen Kollegen Alexander Pohl bereits
2005 und mich 2015 ins Unternehmen und in die
Geschäftsführung geholt.
Zepf: Wir agieren auf einem sehr komplexen Markt,
da ist auch in der Führungsebene ein Lernprozess
notwendig. Eine weitere Herausforderung für den
Generationenwechsel ist das schnelle Wachstum.
Als ich eingestiegen bin, hatte Häussler 35 Beschäftigte.
Auf die Kinder kommt jetzt eine Unternehmung
mit mehr als 230 Angestellten zu. Diese Verantwortung
muss man tragen wollen.
Wie sieht das bei Ihren Kindern aus, Herr Zepf?
Zepf: Mein Sohn Konradin ist 29 Jahre alt und seit
einem halben Jahr im Unternehmen tätig. Vorher
war er im Gesundheitswesen. Mein Sohn Kilian ist
25 und wird vermutlich in den nächsten fünf Jahren
dazu stoßen.
Wie muss sich ein Sanitätshaus jetzt aufstellen, um
in 15, 20 Jahren noch zu bestehen?
Dahlmann: Zuerst einmal müssen Sie entscheiden:
Da ist
auch in der
Führungsebene
ein Lernprozess
notwendig.
R e a l e s t a t e s o l u t i o n s
14
TITELTHEMA unternehmen [!]
Der Trend
geht zu
einer stärkeren
Versorgung zu
Hause.
Das Konzept „Hospital at
Home“ ist in aller Munde.
Patienten sollen so schnell
wie möglich aus der Klinik
entlassen und zu Hause
versorgt werden“, erläutert
Hans-Peter Dahlmann.
Wollen Sie ein Generalist oder ein Spezialist sein,
der sich auf wenige Bereiche konzentriert? Das ist
die Kern-Entscheidung. Ein „Dazwischen“ funktioniert
nicht. Und dann ist es wichtig zu erkennen,
wie sich die Krankenhauslandschaft weiterentwickelt.
Gerade ist das Konzept „Hospital at home“
in aller Munde. Sprich: Patienten sollen so schnell
wie möglich aus den Kliniken entlassen und zu Hause
versorgt werden.
Oder gar nicht erst reinkommen.
Dahlmann: Genau. Die Ambulantisierung wird gerade
im orthopädischen Bereich viel stärker werden.
Dabei geht es immer um Kunden von uns. Egal
ob B2B oder B2C. Der Kunde wird immer ein medizinisches
Hilfsmittel benötigen. Aber vielleicht
braucht er es früher oder in einem anderen Umfang.
Alles muss vernetzt sein. Beispielsweise das
Beatmungsgerät. Sodass der Arzt von der Klinik
aus die Parameter kontrollieren kann. Für mich ist
das die größte Herausforderung unserer Branche.
Unternehmen, die das erkennen, werden auch in
Zukunft erfolgreich sein. Daneben gibt es immer
mehr weltweit agierende Unternehmen. Auch dadurch
wird ein anderer Druck in unserer Branche
entstehen.
Wo sehen Sie die künftige Rolle von Häussler?
Dahlmann: Durch unsere Vernetzung in der Region
und die Nähe zu den Kliniken werden wir immer
ein wichtiger Ansprechpartner bleiben. Trotzdem
müssen wir uns weiterentwickeln und dürfen
nicht nur der Dienstleister für einen Rollator oder
eine Toilettensitz-Erhöhung bleiben. Vielmehr werden
wir künftig als qualifizierter Gesundheitsdienstleister
unterwegs sein.
Wie wollen Sie dabei vorgehen?
Dahlmann: Nehmen wir das Beispiel Nackenschmerzen.
Man weiß aus Studien, dass 70 Prozent
der Menschen, die leichte Beschwerden in den Gelenken
oder Spannungskopfschmerzen haben, nicht
zum Arzt oder Therapeuten gehen. Sie versuchen,
sich selbst Wissen anzueignen. Einen Teil dieser 70
Prozent möchte ich in Zukunft bei uns im Haus haben.
Nackenschmerzen können zum Beispiel von
einer Fehlstellung in den Beinen oder Füßen herrühren.
In vielen Fällen können wir beraten und
helfen, etwa mit einer Einlage. Wir sind jetzt schon
Partner der Leichtathleten und Zehnkämpfer des
SSV Ulm. Unter unserer Marke „Häussler aktiv“
bieten wir gezielt Produkte und Beratungsmöglichkeiten
für aktive junge Menschen an.
Damit der freiverkäufliche Bereich wächst?
Zepf: Ja, zudem wollen wir unsere Kundschaft ein
Stück weit verjüngen und unser Image verändern.
Es ist uns klar, dass unser Hauptgeschäft, das mit
kranken Menschen ist. Die Prävention gewinnt aber
an Bedeutung. Unser Ziel ist es, Menschen von jungen
Jahren an bis ins hohe Zeitalter zu betreuen.
Immer dann, wenn es um konservative Therapien
und Hilfsmittel geht – ohne OP und Medikation.
Dafür haben wir die Expertise und bieten Orientierung:
Also wann gehe ich zum Arzt, wann brauche
ich ein Rezept und wann ist es sinnig, mit effizienten
Hilfsmitteln weiterzumachen? Dadurch entlasten
wir auch Ärzte und Kliniken. Und für uns selbst
ist das eine Riesenchance, weil wir mit unseren Filialen
regional verankert sind.
Wie machen Sie potenzielle Kunden auf sich aufmerksam?
Wir wollen
unsere
Kundschaft
ein Stück weit
verjüngen.
„Wir haben die Expertise
für Prävention und bieten
unseren Kundinnen und
Kunden Orientierung.
Damit entlasten wir auch
Ärzte und Kliniken“, sagt
Armin Zepf.
16
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Von Wundauflagen bis hin zur elektronisch gesteuerten Prothesen
Blick in die Prothesen-Fertigung bei Häussler.
Medizinprodukte, Orthopädietechnik und
Dienstleistungen stehen beim 1916 gegründeten
Sanitätshaus Häussler im Mittelpunkt.
Neben der Firmenzentrale in der Ulmer
Jägerstraße betreibt das Unternehmen
sieben Standorte in Ehingen, Biberach, Blaubeuren,
Laupheim und Ulm sowie ein Außendienstbüro
in Pleidelsheim nördlich von
Stuttgart. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten
die rund 230 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter einen Umsatz von etwa 25 Millionen
Euro. Dabei entfielen 10 Prozent des
Umsatzes auf den freien Verkauf, 90 Prozent
auf Leistungen der privaten und gesetzlichen
Krankenkassen. Während ein großer
Teil der jährlich 177 000 Rechnungen im Jahr
2022 für Verbrauchsprodukte wie etwa
Wundauflagen ausgestellt wurde, sind auch
Sonderanfertigungen wie Rollstühle oder
Prothesen mit Knieelektronik darunter, die
bis zu 80 000 Euro kosten können.
Dahlmann: Wir sind natürlich auch auf Instagram,
Facebook und LinkedIn präsent, wobei ich dort eine
Reizüberflutung sehe. Unsere Strategie fußt vor diesem
Hintergrund vor allem auf Kooperationen im
Breitensport, wie die mit dem SSV Ulm. Wir sind
auch Unterstützer vom TTC Neu-Ulm. Über diese
Maßnahmen belegen wir den Namen Häussler immer
mehr mit Aktivität – vor allem in der Region.
Welche andere Vorsorge-Konzepte haben Sie?
Dahlmann: In unserer Gesellschaft nimmt beispielsweise
das Thema Arthrose immer mehr an Bedeutung
zu. Wir haben mittlerweile
Hilfsmittel und Programme, die
präventiv sehr viel bewirken können.
Das hat den Vorteil, dass der
Mensch, der vielleicht im Alter von
55 seine erste Beschwerde-Symptomatik
bekommt, mit einer speziellen
Bandage weiterhin arbeiten
kann und weniger Schmerzmittel
braucht. Auch mit Blick auf den
Fachkräftemangel sollen Beschäftigte so lange wie
möglich und möglichst gesund mit wenig Krankheitstagen
arbeiten. Dabei wird es immer auch Menschen
geben, die körperlich arbeiten müssen. An
dieser Stelle sind wir ein Partner für Unternehmen.
Wir haben Hilfsmittel für verschiedenste Tätigkeitsfelder
und Strukturen im Angebot.
Beraten Sie Unternehmen zu diesem Thema?
Dahlmann: Es wird ein Konzept unter
dem Titel „Häussler Work“ geben,
mit dem wir in Zukunft gezielt
Unternehmen unterstützen
Wir beraten
Unternehmen,
wie Beschäftigte
möglichst gesund
arbeiten.
können. Das gehen wir in Kooperation mit Krankenkassen
und anderen Dienstleistern an.
Wie geht Häussler mit dem Thema Fachkräftemangel
um?
Dahlmann: Auch wir spüren ihn. Es gibt Bereiche,
in denen wir gut mit Nachwuchs versorgt sind. Zum
Beispiel haben wir genügend Bewerbungen auf die
Stellen der Orthopädietechnik. Sehr viele junge
Frauen haben Lust, in diesem Segment aktiv zu werden.
Wir arbeiten eng mit Hochschulen zusammen,
was die Ausbildung von medizintechnischen Ingenieuren
angeht. Zusammen mit
Prof. Capanni von der THU haben
wir das Ulmer Modell für Orthopädietechniker*innen
– ein duales
Studium – entwickelt.
Was tun Sie noch?
In Kooperation mit der Hochschule
Neu-Ulm bieten wir für den Studiengang
Betriebswirtschaftslehre
im Gesundheitswesen Praxissemester-Stellen an.
Über diesen Weg sind auch drei unserer Führungskräfte
zu uns gekommen. Nach dem Praxissemester
sind sie als Werkstudenten geblieben und nach
dem Abschluss bei uns eingestiegen. Inzwischen
verantworten sie große Bereiche.
Wo klemmt es am meisten?
Dahlmann: Im kaufmännischen oder handwerklichen
Bereich bleiben Stellen offen. Es ist unserer
Aufgabe als Geschäftsführung, Angebote zu erarbeiten,
die junge Menschen dazu motivieren, diese
wertvollen Berufe erlernen zu wollen. Wir setzen
unternehmen [!] TITELTHEMA 17
auf die persönliche Ansprache, auf Ausbildungsbotschafter,
Bildungsmessen, bezahlen Beschäftigten
eine Prämie für Mitarbeiterwerbung und vieles
mehr. Im Personalwesen haben wir junge Menschen,
die überlegen, wie wir andere junge Menschen
für uns begeistern können. Das ist das eine.
Das andere ist, Menschen zu gewinnen, die eine
große Sinnhaftigkeit am Arbeitsplatz suchen. Wir
helfen täglich Menschen. Wir tun jeden Tag Gutes.
Einen „Königsweg“ im Umgang mit dem Fachkräftemangel
gibt es nicht.
Neue Mitarbeiter zu gewinnen, ist das eine. Bestehende
zu halten das andere.
Dahlmann: Mitarbeiterbindung ist ein extrem wichtiges
Thema für uns. Wir haben ein betriebliches
Gesundheitsmanagement und Zusatzleistungen wie
das Jobrad. Wir bezuschussen Fitnessstudio-Beiträge
und bieten einige Fortbildungsmöglichkeiten
rund um das Thema Sport an. Das passt ja auch zu
uns, es gibt auch eine eigene Laufgruppe. Noch
wichtiger ist es aber, dass unsere Führungskräfte
die notwendigen Werkzeuge haben, um sorgsam
mit ihren Mitarbeitenden umzugehen.
Was meinen Sie konkret?
Dahlmann: Aus meiner Sicht ist es das größte Gut,
Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz Wertschätzung
entgegenzubringen. Klar, jeder muss Leistung
bringen. Aber es geht auch darum, wie es den Mitarbeitenden
geht. Unsere Führungskräfte durchlaufen
deshalb aktuell ein zweijähriges Fortbildungsprogramm.
Um was geht es dabei?
Wie sie persönlich mit Stress und achtsam mit sich
selbst umgehen, mit welchen Mechanismen, sie
Stress gut verarbeiten können und wie sie dafür sorgen,
dass es ihnen bei der Arbeit gut geht. Nur wer
das weiß, kann auch mit anderen achtsam umgehen.
Wenn Sie einen Blick zurück werfen: Wie viel von der
Philosophie des Firmengründers Thomas Oesterle
steckt heute noch im 108 Jahre alte Unternehmen?
Zepf: Ich würde fast sagen: alles. Kern unserer Tätigkeit
war und ist es, Menschen in ihrer Mobilität
zu helfen. Für mich ist es ein zentrales Thema, in
der Diskussion um die Digitalisierung den Respekt
vor jedem Einzelnen nicht zu verlieren. Dafür stehe
ich. Ich selbst bin historisch interessiert und finde
es wichtig, den Geist, aus dem das Unternehmen
heraus gegründet wurde, weiterzutragen. Und das
gebe ich, an Herrn Dahlmann, aber auch an meine
Kinder weiter. Klar, man wird sich immer wieder
orientieren und neu aufstellen müssen.
Welchen Grundsatz befolgen Sie dabei?
Zepf: Wir dürfen nie den Respekt vor unseren Kunden,
vor Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
und Handicaps, verlieren. Egal, wie
sehr uns die Wirtschaftlichkeit, die Krankenkassen
oder andere bedrängen. Es muss unser Ziel bleiben,
Menschen zu helfen. Der Kern unserer Tätigkeit
steckt im Dialog mit dem Patienten und darin, dass
wir seine Aussagen mit unseren Fachkenntnissen
bewerten und in die Optimierung der Hilfsmittel
einfließen lassen. So entsteht eine Wertigkeit, die
Amazon & Co. nicht leisten können.
Die Häussler-Geschäftsführer
Hans-Peter Dahlmann
und Armin Zepf im Gespräch
mit Julia Kling und Alexander
Bögelein von der Redaktion
unternehmen[!].
Fotos: Marc Hörger
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18
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Auf
Wachstumskurs
Teamviewer Der Göppinger
Software-Anbieter Teamviewer
hat nach einem starken Endspurt
im vierten Quartal seine
Ziele für das Jahr 2022 „vollumfänglich
erreicht“. Teamviewer
verzeichnete ein Umsatzwachstum
von 13 Prozent auf 565,9 Millionen
Euro. Konzernchef Oliver
Steil peilt im laufenden Jahr ein
zweistelliges Umsatzwachstum
an. Teamviewer konnte neue
Großkunden wie die Deutsche
Welle oder den Konsumgüterund
Klebstoffhersteller Henkel
gewinnen. Zudem seien Kundenverträge
ausgeweitet worden.
Rückenwind soll der erneute
Rückkauf von Aktien geben.
Rinklin geht
in Ruhestand
Albwerk Nach insgesamt 28 Jahren
verlässt Hubert Rinklin das
Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige,
kurz Albwerk. 2000
hatte der 63-Jährige den Vorsitz
eines dreiköpfigen Vorstandsteams
übernommen, zuletzt mit
Kuchens Bürgermeister Bernd
Rößner und Bad Ditzenbachs
Alt-Bürgermeister Gerhard Ueding
als ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern.
Die beiden
haben ihre Mandate bereits zum
31. Dezember 2022 niedergelegt.
Armin Bardelle als Vorstandsvorsitzender
und Ralf Wuchenauer
als Finanzvorstand bilden
ab 1. Juli die Spitze der Genossenschaft.
Der Aufsichtsrat bestellte
sie bereits zum 1. Januar
in den Vorstand. Rinklin bleibt
bis Ende Juni im Amt.
Allgaier
stabilisiert sich
Zulieferer Beim Uhinger Automobilzulieferer
Allgaier hat sich
die Finanzlage nach dem Einstieg
des chinesischen Investors
Westron stabilisiert. Der geplante
Umsatz für 2022 werde aber
nicht erreicht, teilte das Unternehmen
mit, ohne konkrete Zahlen
bekannt zugeben. Um effizienter
zu werden, sollen Stellen
nicht wieder besetzt werden.
Stuckateur Nils Kugler will sich mit anderen seiner Zunft messen.
Ins Nationalteam berufen
Die Beschäftigungssicherung
für die 1800 Mitarbeiter ist Ende
des Jahres 2022 ausgelaufen.
Weibliche
Verstärkung
Zeller + Gmelin Der Schmierstoffhersteller
Zeller+Gmelin
hat seine dreiköpfige Geschäftsführung
neu aufgestellt. Erstmals
ist eine Frau in das dreiköpfige
Leitungsgremium des
im Jahr 1866 gegründeten Eislinger
Familienbetriebs gerückt.
Wie die Firma, die weltweit
etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt,
mitteilt, ist seit 1. Dezember
2022 Alexandra Scaglione
Mitglied der Geschäftsführung
von ZG. Sie verantwortet den
Bereich Finanzen und Controlling
und ist auch Personalchefin.
Scaglione löst den langjährigen
Geschäftsführer Walter Jerusalem
ab, der im Mai 2023 in
den Ruhestand geht. Neben Scaglione
leiten als gleichberechtigte
Geschäftsführer Thomas
Alpers, der für die Technik verantwortlich
ist, und Siegfried
Müller, Geschäftsführer Marketing
und Vertrieb, die Firma.
Kooperation mit
Potenzial
Ziegler + Schenk Der Göppinger
Werkzeughersteller Ziegler
+ Schenk positioniert sich mit
einer Kooperation im Bereich
moderner Batterietechnologie.
Zusammen mit Schäfer Elektronik
aus dem badischen Achern
und einem nicht genannten Batterielieferanten
aus dem Land
Foto: Giacinto Carlucci
Der 23-jährige Stuckateurmeister Nils Kugler aus
Göppingen-Holzheim möchte seine Berufung in
die Nationalmannschaft seines Berufsstandes dafür
nutzen, für eine Ausbildung im Handwerk zu
werben. Ob er zur Europameisterschaft, den Euroskills,
im Sommer als Teilnehmer fahren darf,
entscheidet sich im Frühjahr im internen Wettbewerb
der zehn Nationalteam-Mitglieder. Kugler
wurde während seiner Ausbildung zu den Contests
eingeladen. „Das Handwerk ist attraktiv, eine
Karriere ist auch durch eine Lehre möglich, nicht
nur mit einem Studium“, ist er überzeugt. Der
1906 gegründete Stuckateurbetrieb Zanker + Gölz
mit 25 Mitarbeitern, den er in wenigen Jahren in
fünfter Generation übernehmen wird, beschäftigt
fünf Azubis.
hat Z+S eine zentrale Batteriespeichereinheit
entwickelt. Damit
soll der zuletzt stabil bei 12
Millionen liegende Umsatz gesteigert
werden. Z+S beschäftigt
derzeit 70 Mitarbeiter.
Mehr
Beschäftigte
Göppingen Die Arbeitslosenzahlen
sind im Kreis Göppingen
laut den Arbeitsmarktzahlen für
das vergangene Jahr gesunken.
Die Quote lag im Jahresschnitt
2022 im Bezirk der Göppinger
Agentur für Arbeit, der sich
über die Landkreise Göppingen
und Esslingen erstreckt, bei 3,7
Prozent. 2021 waren es noch 4,1
Prozent. Arbeitsplatzverluste
gab es vor allem in der Metall-,
Elektro- und Stahlindustrie. [!]
unternehmen [!] RESSORTAnzeige
19
SCHOCK – 317,4 Tonnen CO 2
-Reduzierung
im Jahr! Nicht alltäglich – Jeden Tag
Die Schock GmbH in Regen, Erfinder der
Granitspüle aus Quarzkomposit-Werkstoff,
wurde 1924 gegründet. Mit seinen rund 600
Mitarbeitern kann das Unternehmen auf eine
lange und tatkräftige Erfolgsgeschichte zurückblicken
und der Slogan „Nicht alltäglich
– jeden Tag“ beschreibt das Ganze. Die
Mischung aus Handarbeit und innovativen
Technologien, aus Made in Germany und
einer global starken Marktposition, aus Pioniergeist
und Traditionsbewusstsein, Leidenschaft
und Know-how hat das Unternehmen
in den vergangenen Jahrzehnten zu dem gemacht,
was es heute ist.
Mit der Firma Wintermayr Energiekonzepte
Systemtechnik GmbH aus Ulm hat die
Schock GmbH ein weiteres, innovatives Projekt
zur nachhaltigen Optimierung innerhalb
des Unternehmens realisiert. Die Schock
GmbH ist sich ihrer ökologischen, regionalen
und sozialen Mission bewusst und möchte
diese nicht nur übernehmen, sondern auch im
eigenen Werk kontinuierlich ausbauen und
umsetzen. Wer wäre da nicht besser geeignet
als der Experte der Energieeffizienz aus Ulm.
Mit der neuen Beleuchtungsanlage sowie der
neuen Not-/Sicherheitsbeleuchtung kann
Wir sind sehr zufrieden
mit der Umsetzung
der Firma Wintermayr
Energiekonzepte Systemtechnik
GmbH aus Ulm. Mit
dem richtigen Licht weiter in
eine nachhaltige Zukunft.“
Josef Geier, Director Corporate
Sustainability and Compliance Schock
GmbH, Regen
Ein Hallenbereich der Schock GmbH mit der neuen Beleuchtungsanlage.
das Unternehmen seinen CO 2 Footprint wesentlich
verbessern. Als Partner holte die
Wintermayr Energiekonzepte Systemtechnik
GmbH sich noch die Städtische Werke
AG aus Kassel als Contractor mit in das Projekt.
Nach den ersten gemeinsamen Begehungen,
der Einschätzung des Einsparpotenzials sowie
einer Potenzialermittlung nebst Investitionsbedarf,
erstellten die Energieeffizienz-
Profis aus Ulm ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept,
welches im Zeit raum von
ca. vier Monaten umgesetzt wurde und das
während der laufenden Produktion.
Die bestehende Beleuchtungstechnik in den
Haupt- und Nebengebäuden sowie die Außenbeleuchtung
wurde durch eine umweltfreundliche
und energiesparende LED-Technik
ersetzt und das auf einer Hallenfläche von
ca. 30.000 m 2 . Insgesamt wurden knapp
1.090 LED-Leuchten verbaut sowie neue
Schaltschränke für die Beleuchtung gefertigt,
montiert und installiert.
Mit dieser Optimierung spart das Unternehmen
nun 433.545 kWh Strom pro Jahr ein, dies entspricht
einem CO 2 Ausstoß von 317,4 Tonnen.
LED-Beleuchtungsprojekt:
Ergebnis in Zahlen
Foto: © Wintermayr
· Energieeinsparung: 55,7%
· Einsparung Strom: 433.545 kWh/Jahr
· CO2-Reduzierung: 317,4 Tonnen/Jahr
· Durchschnittliche Lichtverbesserung: 70,6%
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Wintermayr Energiekonzepte
Systemtechnik GmbH
Hörvelsinger Weg 11 · 89081 Ulm
T +49 731 96273-0 · F +49 731 96273-11
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unternehmen [!] VERANTWORTEN 21
Nachhaltig die
Beschaffung verbessern
Warenfluss Nicht nur zu Hause im Südwesten sollen Unternehmen umweltverträglich
agieren, sondern weltweit. Das neue Lieferkettengesetz hat besonders die
Arbeitsbedingungen im Blick. Ein Leitfaden, was Unternehmen jetzt tun müssen.
Nachhaltigkeit. Die ist in
aller Munde, nachhaltig
soll so ziemlich alles
sein, Energie, Nahrung
und natürlich alle möglichen
Produkte. Spätestens damit
ist das Thema bei den
Unternehmen im Südwesten angekommen.
„Ganz zentral“,
nennt Martin Müller die nachhaltige
Beschaffung für Unternehmen.
Müller ist Professor an
der Universität Ulm, leitet dort
das Institut für nachhaltige Unternehmensführung
an der Fakultät
für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften
und befasst
sich seit über 20 Jahren mit
Die größten
Aufgaben für
Unternehmen
liegen nicht
vor der Haustür.
Martin Müller
Universität Ulm
dem Thema. Die nachhaltige Beschaffung
„ist der Hauptansatzpunkt
für das Thema Nachhaltigkeit“,
sagt er.
Darum kümmern sollten sich
alle Unternehmen, die ganz großen,
aber auch die kleineren.
Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen,
die Presse
und immer mehr Kunden fragen
immer detaillierter nach, wo
was herkommt. Und: Immer
mehr Gesetze wie das seit Anfang
Januar geltende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz,
kurz: Lieferkettengesetz sorgen
für Handlungsbedarf. In vielen
Fällen ist das zunächst ein Problem
für die ganz großen Firmen.
Aber die sind oft Kunden
von den vielen kleinen und mittelständischen
Firmen im Südwesten.
Und damit steigt auch
der Druck bei diesen Unternehmen,
Nachhaltigkeits-Belege zu
liefern, denn nur dann bleiben
sie mit den Großen im Geschäft.
Fast alle Unternehmen, egal
ob groß oder klein, beziehen
Rohstoffe oder Vorprodukte aus
der weiten Welt. Und genau da
liegt das Problem: Die größten
Herausforderungen für die
Nachhaltigkeit und deren Nachweis
„liegen nicht vor der Haustür“,
sagt Müller. In Deutschland
Ihr #1 Dienstleister
für Engineering,
Software und IT
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SEIT 2003
22
VERANTWORTEN unternehmen [!]
Zum Schutz der Schwachen
Mit dem Gesetz soll etwa auch Kinderarbeit erschwert werden.
Foto: Mustasinur Rahman Alvi/Eyepi G/imago images
Im Lieferkettengesetz wird erstmals die
Verantwortung von Unternehmen für die
Einhaltung von Menschenrechten in einem
Gesetz geregelt. Unternehmen sollen drohende
oder vorliegende Menschenrechtsverstöße
bei ihren Lieferanten erkennen und,
wenn möglich, verhindern beziehungsweise
abstellen. Im Blick hat das Gesetz – ähnliche
Regeln gibt es auch in anderen Industrieländern
– vor allem Beschäftigte in Regionen, in
denen es nicht immer gut um Arbeitnehmerrechte
und Menschenrechte bestellt ist.
Zunächst gelten die Vorgaben des Gesetzes
für Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten.
Das sind aktuell rund 700 Unternehmen
in Deutschland. Ab 2024 betrifft
es alle Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten,
davon gibt es 2900.
Erstmal ist
eine Risikoanalyse
gefragt: Wer liefert
was aus
welchem Land?
Silke Helmholz
IHK Region Stuttgart
und weiten Teilen Europas sind Umweltschutz
und Menschenrechte
mehr oder weniger durchgeregelt.
„Im Süden“ der Welt sei das anders,
sagt Müller. Asien, Afrika, Südamerika,
dort gebe es viele Probleme.
Wobei Nachhaltigkeit nicht nur die
Umwelt und ökologische Belange im
Blick hat, sondern insbesondere
auch die soziale Gerechtigkeit und
damit die Arbeitsbedingungen vor
Ort.
Und wie macht ein Unternehmen
sowas? Was und wie die Unternehmen
vorgehen sollen, um dem Lieferkettengesetz
gerecht zu werden,
sagt Silke Helmholz, Syndikusrechtsanwältin
und Leiterin des Referats
Wirtschaftsrecht und internationales
Handelsrecht bei der IHK
Region Stuttgart: Erstmal sei eine
„Risikoanalyse“ gefragt. Dazu sollte
im ersten Schritt die Lieferkette eines
Unternehmens sichtbar gemacht
werden. Also: wer aus welchem
Land liefert was an das Unternehmen
hier im Südwesten?
Dann kommt Schritt zwei, die
konkrete Betrachtung: Standort des
Lieferanten, Branche oder geliefertes
Produkt, all das kann Hinweise
auf mögliche Probleme im Bereich
Menschenrechte geben. Ein Beispiel:
wer Textilien in Bangladesch
einkauft, sollte seine Lieferanten
und die dortigen Arbeitsbedingungen
im Auge haben. Auch bei im
Bergbau gewonnenen Rohstoffen
Zur Person
Martin Müller ist
Diplom-Kaufmann.
Seit 2008 forscht
und lehrt der habilitierte
Wissenschaftler
zur Nachhaltigkeit
an der Universität
Ulm, seit 2015 ist er
Leiter des Instituts
für nachhaltige Unternehmensführung.
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23
Resiliente Einkaufsprozesse
in volatilen Zeiten
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Wie es Unternehmen gelingen kann, das
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umzusetzen. Die Inway eProcurement Solutions
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Die jüngste Vergangenheit hat es vielen Unternehmen
schmerzhaft gezeigt. Intensiv verhandelte
Einkaufspreise und -konditionen können
über Nacht keine Bedeutung mehr haben.
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die Lage neben dem
Risikomanagement Ihrer
Lieferkette auch alle ausgabenbezogenen
Geschäftsprozesse
zu optimieren.
Dabei setzen wir auf die
cloudbasierte Business Spend Management
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Carsten Weithe, Geschäftsführer Inway
eProcurement Solutions GmbH
Risikofaktor Lieferkette
Gerade im Bereich der Lieferkette ist die
Bandbreite möglicher Risiken sehr groß und
reicht von:
• IT-Risiken
• Bestechung und Korruption
• sozialer Unternehmensverantwortung
• bis hin zu betrieblicher Resilienz und
ethischen Belangen.
Diese Risiken müssen sorgfältig gemanagt
werden, um Verstöße, Strafen von Aufsichtsbehörden
und unkalkulierbarem Imageschaden
zu verhindern.
Risikofaktor Drittanbieter
Unternehmen greifen häufig auf Drittanbieter
wie Lieferanten, Distributionspartner und
Subunternehmer zurück, um sich Expertenwissen
zu sichern, Waren zu vertreiben,
Wachstum zu beschleunigen oder Kosten zu
senken. Drittanbieter sind zwar nützlich, stellen
aber auch ein Risiko dar. Wie hoch dieses
Risiko ist, hängt von vielen Faktoren ab: Zum
Beispiel davon, inwieweit sie in die Lieferkette
eingebunden sind und auf welche Unternehmensressourcen
sie Zugriff haben.
Verantwortung für Geschäftspartner
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG)
erweitert nun die eigene Verantwortung. Unternehmen
sind nicht mehr nur für ihre
Handlungen verantwortlich, sondern auch
für die ihrer Geschäftspartner. Kom plexe Lieferketten
und manuelle Abläufe machen das
Ganze noch komplizierter. Viele Unternehmen
sind mit den Vorschriften dieser neuen
Rechtslage schlicht überfordert.
Empfindliche Strafen drohen
Doch abwarten und aussitzen ist keine Option,
denn die Kosten für ein schlechtes Risikomanagement
laufen schnell aus dem Ruder.
Ein Verstoß gegen das LKSG kann mit bis
zu 2 % des Umsatzes zu Buche schlagen. Probleme
mit Lieferanten können den Geschäftsbetrieb
und den Umsatz gefährden.
Resiliente Einkaufsprozesse schaffen
Resiliente Einkaufsprozesse mit einem integrierten
Risikomanagement wurden bisher
oft nur am Rande berücksichtigt. Dabei sind
es gerade die verbesserten Geschäftsabläufe,
die erfolgreichen Unternehmen die Möglich-
Besonderes Highlight: Keynote-Speaker
Herr Prof. Dr. Kai-Thorsten Zwecker,
Rechtsanwalt und Professor für Wirtschaftsprivatrecht
an der Hochschule
Neu-Ulm mit seinem praxisnahen Vortrag
„So setzen Sie die LKSG-Anforderungen
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Um beim Risikomanagement gut aufgestellt zu
sein, ist Expertenwissen vereint mit einer guten
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welches auf Best Practice Szenarien basiert,
bekommen auch mittelständische Unternehmen
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24
VERANTWORTEN unternehmen [!]
Zur Person
FOTO: © HKAMA/ADOBE.STOCK.COM
Silke Helmholz ist
seit 2016 Rechtsanwältin
bei der IHK
Region Stuttgart.
Vorher hat die Handels-
und Gesellschaftsrechts-Expertin
für eine Wirtschaftskanzlei
gearbeitet,
einige Jahre
davon in China.
sollten Unternehmen genau hinsehen.
Ganz wichtig ist die Dokumentation
dieser Prüfungen,
die im Unternehmen gemacht
werden, sagt Helmholz. Damit
kann nachgewiesen werden,
dass ein Unternehmen im Sinne
des Lieferkettengesetzes genug
getan hat.
Missstände nachweisen
Wichtig: Es gibt nur eine „Bemühenspflicht,
keine Erfolgspflicht“,
sagt Helmholz. „Unternehmen
müssen aufgedeckte
Missstände also nicht in jedem
Fall verhindern, es reicht, wenn
sie nachweisen, alles dafür getan
zu haben, diese abzustellen.“
Und wenn genug getan
wurde, dann droht auch kein
Bußgeld, das vom zuständigen
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle verhängt
werden kann. Bis zu 800 000
Euro können das sein.
Auch der Ausschluss von öffentlichen
Aufträgen ist eine
dort vorgesehene Sanktion.
Letztlich ist es immer eine individuelle
Bewertung, die jedes
Unternehmen für sich machen
muss, sagt Helmholz. Und
doch, gemeinsam geht es teilweise
auch, etwa wenn sich Unternehmen
aus der gleichen
Branche zusammenschließen
und Plattformen schaffen, auf
denen dann alle Beteiligten Zugriff
auf die Audit-Ergebnisse
bestimmter Lieferanten haben.
So etwas gebe es schon, sagt
Wissenschaftler Müller, etwa in
der Automobil-, Pharma- und
Chemieindustrie.
Angst vor zu viel Arbeit sollten
Unternehmen aber nicht
haben. Nicht immer ist es nötig,
für die Nachhaltigkeit
gleich eine ganze neue Stelle zu
schaffen. Aber: einfach sei es
auch nicht, denn ob ein Lieferant
nachhaltig agiert oder
nicht, sei immer eine Frage der
Einschätzung. Es gebe zwar
eine Vielzahl von Regelungen,
etwa zur Kinderarbeit. In einigen
Ländern dürfen erst 16-Jährige
arbeiten, in anderen aber
schon 14-Jährige. „Hier muss
dann jedes Unternehmen selbst
entscheiden, was ihm wichtig
ist“, sagt Müller. Der hohe Aufwand
kann sich trotzdem lohnen,
denn „schlechte Presse haben
will natürlich keiner“, sagt
Müller. Der Druck von außen,
also von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen
und
der Presse nimmt zu.
Zwar habe sich in den vergangenen
Jahren viel getan, vor
allem in Deutschland und Europa,
woanders jedoch nicht,
dort sei noch einiges zu tun.
Jedes
Unternehmen
muss selbst
entscheiden, was
ihm wichtig ist.
Martin Müller
Universität Ulm
Weltweit gibt es 25 Millionen
Menschen in Zwangsarbeit,
rund 80 Millionen Kinder arbeiten
unter „ausbeuterischen
Bedingungen“, heißt es beim
Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit
und Entwicklung. Vor allem die
Beschäftigten in Ländern mit
nicht so hohen Standards sollen
vom Lieferkettengesetz
profitieren.
Und die Unternehmen werden
das auch, sagt Müller. Von
der Globalisierung hätten viele
deutsche Firmen, auch und besonders
im Südwesten, profitiert,
sagt er. Wenn es dabei bleiben
soll, also einer weltweit
auch zum Wohle der deutschen
Unternehmen florierenden
Wirtschaft, sei es doch im Interesse
der hiesigen Unternehmen,
dafür zu sorgen, dass die
Globalisierung nicht noch mehr
unter Druck gerate. Immer lautere
Rufe nach mehr nationalen
Alleingängen und Protektion
gehen ihr ohnehin schon an den
Kragen.
Nachweisbar nachhaltige Lieferketten
können dann schnell
zu einem wichtigen Argument
werden. Entziehen kann sich
der Entwicklung zudem ohnehin
keiner, sagt die Stuttgarter
IHK-Expertin Helmholz. Auf
EU-Ebene sei eine Richtlinie in
Arbeit, die über das, was das
Lieferkettengesetz vorschreibt,
hinausgeht, vor allem werde die
Haftung der Unternehmen
nochmal erweitert. Und das für
größere wie für kleinere Unternehmen.
[!] Peter Buyer
unternehmen [!] RESSORTAnzeige
25
Nachhaltiges Wachstum bei Vetter
Ein wichtiges Ziel dabei ist, den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten
Die Geschichte von Vetter beginnt 1950 mit
einer Apotheke in Ravensburg. Heute ist das
Familienunternehmen einer der weltweit führenden
Pharmadienstleister sowie einer der
größten Arbeitgeber in der Region Bodensee-
Oberschwaben. Vetter stellt für seine Auftraggeber
aus der globalen Pharma- und Biotechbranche
Medikamente her, die für viele Menschen
lebensnotwendig sind. Dazu gehören
Präparate für Krebspatienten, Mittel gegen
Multiple Sklerose bis hin zu Therapien gegen
seltene Krankheiten. Das Unternehmen beschäftigt
heute 5.900 Mitarbeitende in Ravensburg
und Langenargen, sowie an Standorten
in Österreich, Nordamerika und Asien.
„Wir arbeiten weiter
daran, unseren
ökologischen Fußabdruck
so klein wie möglich zu
halten.“
Thomas Otto,
Geschäftsführer Vetter
Die Selbstverpflichtung zu nachhaltigem
Handeln hat das Unternehmen im Jahr 2022
mit der Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichtes
untermauert und macht so
seine bisherigen Maßnahmen in den Bereichen
ökologische Verantwortung, nachhaltige
Ökonomie und gesellschaftliches Engagement
für jeden transparent nachvollziehbar.
Flott unterwegs: Vetter investiert in eine
nachhaltige Fahrradinfrastruktur und stellt seinen
Mitarbeitenden Elektrofahrräder für Fahrten
zwischen den einzelnen Standorten zur
Verfügung.
Foto: © Vetter
Vetter ist mit aktuell 5.900 Mitarbeitenden starker Partner globaler Pharmaunternehmen für die
Herstellung teils lebensnotwendiger Medikamente.
Fotos: © Vetter
Einsatz für Klimaschutz
Vetter nutzt schon seit vielen Jahren grüne
Technologien und investiert kontinuierlich in
den Klimaschutz. Zudem ist der Pharmadienstleister
an allen Unternehmensstandorten
CO 2 -neutral. Angesichts des hohen Qualitätsstandards
sowie zahlreicher regulatorischer
Vorgaben im Pharmabereich lassen
sich Rest-Emissionen dabei nicht überall
komplett vermeiden. Umso mehr liegt dem
Unternehmen daran, diese durch die Unterstützung
von Klimaschutzprojekten sinnvoll
auszugleichen.
Ein gutes Beispiel für Vetters Nachhaltigkeitsstrategie
ist auch das Zentrum für Optische
Kontrolle und Logistik in Ravensburg. Es kombiniert
den Betrieb eines umweltschonenden
Biogas-Blockheizkraftwerkes mit dem Einsatz
von Geothermie und der Nutzung von Überschussenergie
sowie Photovoltaik-Anlagen.
Doch auch an den anderen Unternehmensstandorten
setzt Vetter sein nachhaltiges
Energiekonzept konsequent um. Für die Erweiterung
der Produktionskapazitäten am
Standort Langenargen wendet der Pharmadienstleister
den höchsten am Markt verfügbaren
Baustandard (KFW 40+) um. Verglichen
mit dem normalen Neubaustandard
werden durch die intelligente Kombination
von Wärmepumpe, Photovoltaik und Zweistoffbrenner
so mindestens 60% Energie eingespart.
„Unser Ziel ist es,
die Lebensqualität
von Patienten
weltweit nachhaltig
zu verbessern.“
Peter Sölkner,
Geschäftsführer Vetter
Ganzheitliches Gesundheitsmanagement
Das Thema Gesundheit hat nicht nur für die
Patienten eine enorme Wichtigkeit, sondern
das Familienunternehmen denkt auch an das
Wohlergehen der eigenen Mitarbeitenden.
Zahlreiche Gesundheitsmaßnahmen sind fester
Bestandteil des umfassenden, unternehmensweiten
Nachhaltigkeitsprogramms. Eine
betriebliche Krankenzusatzversicherung für
alle Mitarbeitenden beinhaltet ergänzend zu
ihrer bestehenden, persönlichen Krankenversicherung
ein großzügiges Gesundheits- und
Vorsorgebudget.
Vetter Pharma-Fertigung
GmbH & Co. KG
Schützenstraße 87
88212 Ravensburg
Tel. +49 (0) 751-3700-0
E-Mail: info@vetter-pharma.com
Im firmeneigenen Forschungslabor kommen die Produkte auf den
Prüfstand.
Innovation
in der DNA
FOTOS: GIACINTO CARLUCCI
Max Schlötter Der Galvanospezialist aus Geislingen bietet neben den entsprechenden
chemischen Prozessen auch die dazugehörigen Anlagen. Durch die breite Aufstellung ist
der Mittelständler ein feiner Seismograph für wirtschaftliche Entwicklungen.
Vor 110 Jahren begann
die Geschichte des
Unternehmens Dr.-
Ing. Max Schlötter.
Doch, obwohl es angesichts der
Firmenhistorie beim führenden
Unternehmen für Galvanotechnik
in Deutschland allen Grund
zum Feiern gebe, geht der Blick
vor allem nach vorne. Fortschritt
und Innovation haben
Tradition bei dem in vierter Generation
in Familienbesitz befindlichen
Betrieb. Der Stammsitz
des Unternehmens mit
Schwesterfirmen in Europa und
Asien ist in Geislingen am Rande
der Schwäbischen Alb. Und
das soll auch zukünftig so bleiben,
betont Geschäftsführer Michael
Zöllinger.
Von Mitbewerbern hebt sich
das Unternehmen hinsichtlich
seiner breiten Angebotspalette
ab, erklärt Zöllinger. Mit Chemie,
Service und Anlagen bieten
die Geislinger ganzheitliche
Beschichtungslösungen in den
Bereichen Elektronik und Leiterplatten,
kathodischer Korrosionsschutz,
sowie dekorativen
Oberflächen. Solche Komplettlösungen
im Bereich Galvanotechnik
seien in der Branche
mittlerweile einzigartig, betont
der promovierte Chemiker. Die
Wir befinden
uns in einem
schwierigen
wirtschaftlichen
Umfeld.
Michael Zöllinger
Geschäftsführer
Firma Schlötter sei die letzte ihrer
Art, die Galvanoprozesse
und Maschinen anbiete auf einem
Markt, der von großen
Konzernen und deutlich kleineren
Anbietern geprägt ist. Als
Familienunternehmen dieser
Größe ist Max Schlötter ein
Unikum.
Entsprechend groß ist das
Portfolio der Geislinger: Im Angebot
sind 350 Galvanoverfahren,
mithilfe derer sich alle möglichen
Metalle in verschiedensten
Formen abscheiden lassen
und sich so funktionelle und
auch rein dekorative Oberflächen
erzeugen lassen. Das wird
unternehmen [!] MACHEN 27
In vierter Generation
mit den 1200 Additiven aus dem
Chemiebereich des Unternehmens
erreicht. 40 Büros weltweit
kümmern sich um den internationalen
Vertrieb und Service
der Verfahren.
Während die Hauptkunden
im Bereich des kathodischen
Korrosionsschutzes Zulieferer
für die Automobilbranche sind
und damit hauptsächlich der
Markt in Mitteleuropa bedient
wird, sitzen die Kunden aus dem
Bereich der Elektronik fast ausschließlich
in Asien. „Hier erkennt
man aber ganz aktuell,
dass sich etwas verändert“, berichtet
Zöllinger von ersten Auswirkungen
der momentan erkennbar
werdenden Abhängigkeiten.
Verlagerungen zurück
nach Europa zeichneten sich ab.
Kunden stellten sich derzeit der
Herausforderung, hier wieder
Know-how aufzubauen.
Dabei scheinen sie im Bereich
der Galvanotechnik mit
Max Schlötter den richtigen
Partner zu haben. „Innovation
ist in unserer DNA“, erklärt Zöllinger,
der zusammen mit den
Gesellschaftern Stefanie und
Tilmann Geldbach die Geschäfte
führt. „Mit tiefem Prozess-
Knowhow sind wir Experten für
die besten Beschichtungsprozesse.“
Ein hoher Diversifizierungsgrad
aufgrund der breiten
Produktpalette sowie die Serviceangebote
aus einer Hand
kommen dem Unternehmen
derzeit zugute. „Wir befinden
uns in einem schwierigen wirtschaftlichen
Umfeld, aber nicht
in einer Innovationskrise“, betont
Zöllinger.
Wasserstoff hat Potenzial
Für das von ihm geführte Unternehmen
heißt das derzeit, das
Potenzial des sich stark entwickelnden
Feldes der Wasserstoffwirtschaft,
der Green Energy,
zu erschließen. In den vergangenen
Monaten habe dieses
Thema enorm an Fahrt aufgenommen.
Das Geislinger Unternehmen
ist Teil dieses Prozesses,
in dem neue Oberflächen
entwickelt werden, die dazu dienen,
Wasserstoff zu erzeugen
oder umzuwandeln. Ein Viertel
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
seien im Bereich der
Forschung und Entwicklung tätig,
berichtet Michael Zöllinger,
der diesen Bereich selbst seit
acht Jahren verantwortet.
Bereits auf dem Markt ist seit
kurzem ein laut Unternehmensangaben
sehr effizientes alkalisches
Zink-Nickel-System, das
mit dem Namenszusatz „VX“ bis
zu 30 Prozent elektrischer und
thermischer Energie einzusparen
hilft.
Klar ist,
dass wir
am Stammsitz
in Geislingen
bleiben.
Michael Zöllinger
Max Schlötter
Daneben kümmern sich
Schwesterunternehmen in England,
Irland, Schweden, Singapur
und China um weitere
Märkte, und erfinden sich ebenfalls,
wenn nötig, neu. Am irischen
Standort arbeiteten beispielsweise
die Beschäftigten inzwischen
im Bereich der Herstellung
spezieller
Medizinprodukte, nachdem der
Betrieb in den 70er Jahren ursprünglich
als Zulieferer der
dort boomenden Leiterplattenindustrie
gegründet worden
war. 20 Jahre später wurde nach
dem Leiterplatteneinbruch das
Geschäftsfeld erfolgreich geändert.
Die zentrale Zukunft des Unternehmens,
das 2021 in Geislingen
einen Umsatz von 55 Millionen
Euro erwirtschaftete, sieht
Zöllinger trotz erheblicher Herausforderungen
weiter in Geislingen.
Derzeit stecken die Verantwortlichen
mitten in den Planungen
für ein Entwicklungszentrum.
Daran möchte das
Unternehmen trotz „stürmischer
Zeiten und Multikrisen“
nicht rütteln. „Wir müssen einfach
sehen, wie wir die Rieseninvestition
hinbekommen. Klar
ist aber, dass wir in Geislingen
bleiben“, sagt Geschäftsführer
Zöllinger. Ziel sei die Weiterführung
des Unternehmens durch
die fünfte Generation in einigen
Jahren.[!] Axel Raisch
Michael Zöllinger ist seit 2014 im Unternehmen.
Gegründet wurde
das Geislinger Unternehmen
im Jahr
1912 von Max
Schlötter als elektrochemisches
Forschungslaboratorium.
Mittlerweile
führt Michael Zöllinger
das auf Galvanotechnik
spezialisierte
Unternehmen
mit weltweit
350
Mitarbeitern – gemeinsam
mit den
Geschwistern und
Gesellschaftern
Stefanie Geldbach
und Tillman Geldbach,
die in vierter
Generation dem
Familienunternehmen
vorstehen.
FOTO: GIACINTO CARLUCCI
28
Liquidität
sichern in der Krise
unternehmen [!]
Leasinganbieter sind eine
Art Seismograf für die gesamtwirtschaftliche
Stimmung. Anders als die
Mehrheit der Unternehmen
spürt die Leasing-Branche eine
heraufziehende Rezession auch
an steigenden Abschlüssen.
Denn gerade in Krisenzeiten
greifen viele Betriebe verstärkt
auf Leasing zurück: Es schont
die Liquidität und erhält Spielräume
für wichtige Investitionen.
Schließlich sind es vor allem
die Ausgaben in die Zukunft, die
oft zurückgestellt werden müssen,
wenn die Kapitaldecke dünner
wird. So auch im Augenblick:
„Die konjunkturellen Vorzeichen
führen zu dem Effekt,
dass sich Unternehmen in erster
Linie um die Stabilisierung
ihres Bestandsgeschäfts bemühen
und kaum Kapazitäten für
Investitionen haben“, registriert
der Bundesverband Deutscher
Banken (BdB). Der Investitionsbedarf
ist aber gerade vor dem
Hintergrund der Herausforderungen
durch Klimawandel und
Energieknappheit besonders
hoch. „In Deutschland wird seit
Jahren zu wenig investiert. Corona
hat diesen Trend nochmals
verstärkt“, warnt Kai Ostermann,
Präsident des Bundesverbands
Deutscher Leasing-Unternehmen
(BDL).
Hierzulande
wird seit Jahren
zu wenig investiert.
Corona hat diesen
Trend verstärkt.
FOTO: © KAMIPHOTOS/ADOBE.STOCK.COM
Finanzierung Vor 60 Jahren kam die Idee nach Deutschland,
die im Mittelstand mittlerweile sehr beliebt ist: Bezahlen für
die Nutzung über einen Zeitraum und nicht für den Besitz.
Das eröffnet Spielräume, schafft aber auch Abhängigkeiten.
Kai Ostermann
BDL-Präsident
Obwohl also die Investitionen
der Unternehmen in absoluten
Zahlen zurückgehen,
wächst nach Angaben des BDL
der Anteil der Leasingverträge.
Maschinen müssen nicht gekauft,
das Investitionsvolumen
nicht zu 100 Prozent amortisiert
werden, erläutert Joachim Dörr,
Geschäftsführer für den Zentralbereich
Financial Services
beim Maschinenbauer Trumpf.
An diese Idee, dass nicht das
Eigentum, sondern der Gebrauch
den Wert einer Sache bestimmt,
mussten sich deutsche
Unternehmer aber erst gewöhnen,
als das Konzept vor 60 Jahren
aus den USA nach Europa
kam. Inzwischen hat seine Be-
unternehmen [!] VERANTWORTEN 29
deutung rasant zugenommen.
Gut ein Viertel aller mobilen Investitionsgüter
wird inzwischen
über Leasing finanziert – von
Nutztieren bis hin zu Kunstwerken.
Insgesamt sind in Deutschland
nach Angaben der Deutschen
Bundesbank aktuell Wirtschaftsgüter
im Wert von mehr
als 200 Milliarden Euro verleast.
Leasinggesellschaften seien für
institutionelle Anleger wie
Fonds oder Versicherungen eine
attraktive Kapitalanlage, sagt
Petra Brenner, Partnerin bei EY
Parthenon. Deshalb habe ihre
Zahl in den vergangenen Jahren
stark zugenommen.
Im Mittelstand beliebt
Vor allem der Mittelstand und
Kleinbetriebe nutzen zunehmend
alternative Finanzierungsformen.
Stark vertreten
sind Umsatzgrößen zwischen
drei und zehn Millionen Euro.
Zu modernen Leasingkonzepten
gehöre außerdem die Wiederaufbereitung
und -vermarktung
von geleasten Wirtschaftsgütern
nach dem Ende der vereinbarten
Nutzungsdauer, heißt es
bei CHG Meridian aus Weingarten.
Das verringert Kosten und
Risiko. Fast 90 Prozent des Leasing-Neugeschäfts
wird mit gewerblichen
Vertragspartnern
geschlossen. Privathaushalte
nutzen Leasing vor allem für
Fahrzeuge. Mehr als 40 Prozent
aller Elektroautos wurden im
vergangenen Jahr geleast.
Die Leasingrate orientiert
sich meist an
der tatsächlichen
Nutzung:
etwa der Anzahl
gefahrener
Kilometer
oder der Anzahl
getätigter
Kopien. Für die
Mehrzahl der
Unternehmen
steht angesichts
steigender Kosten für
Technik und IT eine Nutzung
über einen planbaren Zeitraum
im Vordergrund, sagt Claudia
Conen, Hauptgeschäftsführerin
des BDL.
Viele Unternehmen verfügen
außerdem über stille Reserven
in Form von Immobilien oder
Maschinen. Das so genannte
Sale- and Lease-Back ermöglicht
Banken sind
strenger
reguliert und geben
in Krisen oft kein
frisches Geld.
Petra Brenner
Partnerin EY Parthenon
es bei Liquiditätsengpässen, solche
Reserven zu heben. In diesen
Fällen verkauft ein Unternehmen
beispielsweise ein
Grundstück oder ein Gebäude
an den Leasinggeber und mietet
es anschließend wieder zurück.
Allerdings verlieren die Unternehmen,
die solche Verfahren
zum Beispiel für Produktionsanlagen
nutzen,
auch die
volle Verfügungsgewalt
und begeben
sich in eine gewisse
Abhängigkeit
von ihrem
Leasinganbieter,
warnt
EY-Expertin
Brenner:
„Wichtig ist es deshalb, möglichst
langfristig zu planen“.
Die Banken werden in diesen
Tagen restriktiver bei der Kreditvergabe.
Auch diese Entwicklung
treibt das Leasinggeschäft.
„Bei Maschinen sind gerade die
längeren Lieferzeiten durch Lieferengpässe
ein Handicap bei
der Kreditzusage, betont Conen.
Außerdem dürften die Banken
in Krisenzeiten oft kein frisches
Geld mehr geben, weil sie einer
strengeren Regulierung unterworfen
sind, erklärt Brenner.
Leasingunternehmen unterliegen
in Deutschland nicht der
vollen Bankenregulierung: Für
sie gelte ein „Kreditwesengesetz
light“, erinnerte Bundesbank-
Vorstand Joachim Wuermeling
unlängst. Anders als Banken
müssten sie zum Beispiel keine
Solvenz- oder Liquiditätsanforderungen
einhalten. Leasing-
Gesellschaften dürften auch
nicht mit Banken-Maßstäben
gemessen werden, fordert dagegen
ihr Branchenverband. Ihre
Risiken seien deutlich geringer.
Dennoch fühlen sich viele
Leasinganbieter von der Politik
benachteiligt. Gerade öffentliche
Förderprogramme wirkten
oft diskriminierend, weil sie davon
ausgehen, dass die Nutzung
eines Objekts mit dessen Besitz
einhergehen müsse: „Wir erleben
immer wieder, dass die Politik
bei der Konzeption der Förderprogramme
davon ausgeht,
dass Investition und Nutzung
identisch sind“, kritisiert Conen.
[!] Sabine Rößing
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30
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Bechtle zieht
nach Neu-Ulm
IT-Campus Einen Neubau für
300 Mitarbeitende und ein Parkhaus
für 240 Fahrzeuge für drei
ihrer Tochterunternehmen
plant der IT-Dienstleister Bechtle
(Neckarsulm) in Neu-Ulm.
Auf dem IT-Campus in unmittelbarer
Nachbarschaft zu
Hochschule und dem Parkgelände
im Wiley soll der Neubau
entstehen. Der IT-Campus umfasst
rund 2,3 Hektar. 5000 Quadratmeter
davon auf einer nördlich
gelegenen Fläche hat sich
IT-Spezialist Bechtle gesichert.
Dort sollen ab 2026 die Mitarbeiter
von Solidpro aus Langenau,
die etwa 100 Personen beschäftigt,
das Bechtle IT-Systemhaus
sowie der Netzwerkund
IT-Security-Spezialist
Bechtle Network & Security Solutions
einziehen. Beide sitzen
in Ulm und haben jeweils rund
50 Beschäftigte. Der Spatenstich
ist für Mitte 2024 geplant.
Teva-Chef
übernimmt
Pro Generika Der Chef von Teva-Deutschland
(Ulm) Andreas
Burkhardt hat zum Jahreswechsel
den Vorstandsvorsitz des
Branchenverbands Pro Generika
übernommen. Burkhardt
folgt auf Sandoz-Geschäftsfüher
Peter Stenico. „Ich übernehme
den Pro Generika-Vorsitz zu einem
Zeitpunkt, den man historisch
nennen muss“, sagt Burkhardt.
Nie zuvor sei das Problem
der Arzneimittelengpässe so
präsent wie heute gewesen. Um
die aktuelle Mangellage zu beheben,
müssten die Strukturen
grundlegend verändert werden.
Liqui Moly mit
Rekordumsatz
Die US-Burgerkette ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen
– auf einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro (2021). Foto: Five Guys
Verabschiedet sich
Five Guys aus Ulm?
Geht in der Five-Guys-Filiale in den Sedelhöfen in der Ulmer Innenstadt
nochmal das Licht an? Derzeit sieht es nicht danach aus. Nach einem
vielversprechenden Start im Sommer 2020, wird mittlerweile der
Standort der Burger-Kette auf der Homepage gar nicht mehr aufgeführt.
Bereits seit Frühsommer 2021 ist das Restaurant geschlossen.
Wie Sedelhöfe-Investor DC Developments mitteilte, gab es in dem Restaurant
einen Wasserschaden und in der Folge eine langwierige Kommunikation
mit Versicherungen. Jetzt aber sind Gerüchte zu vernehmen,
Five Guys werdesich vom Standort Ulm zurückziehen, weil das Unternehmen
umstrukturiert werde. Five Guys wie auch DC Developments
geben auf Anfrage keine Stellungnahme ab.
Liqui Moly Sein Jahresziel von
800 Millionen Euro hat der Motorölhersteller
Liqui Moly aus
Ulm im Jahr 2022 fast erreicht.
Der Umsatz stieg auf den Rekordwert
von 799 746 000 Euro.
„Kaufmännisch gerundet sind
99,97 Prozent mit 100 Prozent
gleichzusetzen“, sagt Geschäftsführer
Günter Hiermaier, der
2022 Ernst Prost an der Spitze
abgelöst hat. Die Hürden, die die
Ulmer nehmen mussten, waren
hoch. Die Pandemie und die Folgen
des Lockdown waren noch
nicht ausgestanden, als schon
die nächste Krise folgte. Diese
hat das Unternehmen hart getroffen.
„Russland war unser
zweitgrößter Absatzmarkt. Wir
haben freiwillig direkt unser Geschäft
dorthin eingestellt“, sagt
Hiermaier. Zudem sei das China-Geschäft
aufgrund des Dauer-Lockdowns
brach gelegen.
Liqui Moly setzt weiter auf Internationalisierung
und will bis
2025 eine Milliarde Umsatz erreichen.
Daimler Truck
steigt ein
Deutz Der börsennotierte Kölner
Motorenbauer Deutz, der
auch ein Werk in Ulm betreibt,
hat sich den längerfristigen Zugriff
auf einige mittelschwere
und schwere Motoren von
Daimler Truck gesichert. Für einen
Teil der Rechte an den Motoren
oder Lizenzen werde ein
zweistelliger Millionenbetrag in
bar bezahlt, ein weiterer Teil
über die Ausgabe neuer Aktien,
die direkt an Daimler Truck gehen.
Mit etwas mehr als 4 Prozent
werde Daimler Truck dann
größter Einzelaktionär von
Deutz. Deutz will sich so neue
Kundengruppen erschließen
und spart außerdem Entwicklungskosten.
Mehr Personal
für Großauftrag
Nikola Knapp drei Jahre nach
Beginn der Kooperation von
Iveco und dem US-amerikanischen
Hybrid-Lastwagen-Hersteller
Nikola soll im Ulmer Donautal
noch dieses Jahr die Serienfertigung
starten. Der Energieversorger
GP Joule aus
Schleswig-Holstein hat zuletzt
100 Lkw vom Typ „Nikola Tre“
bestellt. Zwar noch unter Förderungsvorbehalt,
aber mit guten
Chancen auf Realisierung. Dafür
will der Lastwagen-Hersteller
etwa 100 neue Arbeitsplätze
bis Ende des Jahres schaffen.
Hans Burkhardt
gestorben
Fruchtsafthersteller Der
Machtolsheimer Fruchtsaft-Unternehmer
Hans Burkhardt im
Alter von 97 Jahren gestorben.
Burkhardt hatte in der Küferei
seines Vaters gelernt und 1962
den Betrieb übernommen. „Er
legte die Grundsteine für die
Entwicklung des Unternehmens“,
sagt Ortsvorsteher Jochen
Sinn. Später führte Sohn
Dieter den Familienbetrieb,
mittlerweile steht an dessen
Spitze Dieter Burkhardts Neffe
Andreas Erz. In Machtolsheim
füllt das Unternehmen jährlich
etwa 25 Millionen Flaschen ab.
Ausgezeichnet
nachhaltig
Wieland Die Non-Profit-Organisation
Carbon Disclosure Projekt“
hat die Klimaschutzmaßnahmen
des Ulmer Kupferverarbeiters
Wieland (8800 Beschäftigte)
gewürdigt. „Unser
Ziel ist es, bis 2045 Netto-Null-
Emissionen zu erreichen“, sagt
Wieland-Chef Erwin Mayr. Die
Organisation will Klimadaten
von Unternehmen standardisieren
und genießt bei Banken und
Investoren hohes Ansehen. [!]
unternehmen [!] RESSORT 31
SÜDWEST IMPULS
Vorsprung durch Wissen
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Storytelling | Motivationspsychologie | Lifebalance
Resonanz | Entscheidungssicherheit | Zielstrebigkeit | Glaubwürdigkeit2023
Do, 16.03.2023 | Storytelling
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von Markus Gull öffnet Augen, regt zum Denken
an, inspiriert und liefert eine Vielzahl von Antworten,
deren Fragen man vorher noch gar nicht kannte.
Dies alles, um die Macht von Geschichten sichtbar
zu machen und zu zeigen welche Wirkung und
Wurzeln guter Stories besitzen. Er zeigt, wie es jedem
einzelnen gelinkt „Geschichten und damit Geschichte
zu schreiben“, die Wirkung haben und Sinn
tragen. Er überrascht, was Storytelling wirklich ist
und beweist, dass nur Storysharing gemeinsame
Sehnsucht stillt. Ein Aufruf an jeden, aktiv Geschichte(n)
zu schreiben!
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Do, 21.09.2023 | Resonanz
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Do, 16.11.2023 | Zielstrebigkeit
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Durchsetzen. Durchstarten. Durchhalten.
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Do, 20.04.2023 | Motivationspsychologie
Dipl.-Psych. Rolf Schmiel
TV-Psychologe, Bestsellerautor und Motivationsexperte
Senkrechtstarter
Die Wahrheit über Motivation
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Do, 25.05.2023 | Lifebalance
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Philosophin, Spiegel-Bestseller-Autorin und stv. Chefredakteurin
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Eine Stadt
wappnet sich
für die Zukunft
Entwicklung Süßen liegt malerisch am
Albtrauf. Doch die Stadt bietet mehr als
Fachwerk-Idylle. Die ehemalige Hochburg
der Textilindustrie erfindet sich neu. Ein
Ausblick auf spannende Perspektiven.
Die Industrie hat in Süßen
eine lange Tradition.
Auch heute sind in
der Stadt im Filstal
noch zahlreiche namhafte Unternehmen
des produzierenden
Gewerbes ansässig. Den seit
den 1980er Jahren erfolgenden
Strukturwandel begleitet die
10 200-Einwohner-Gemeinde
aktiv. Wirtschaftsförderung ist
im Rathaus aus dem 16. Jahrhundert
Chefsache.
Ein Projekt mit Leuchtturmcharakter
im wahrsten Sinne
des Wortes soll in wenigen Jahren
den Weg in die Zukunft weisen.
Dabei handelt es sich um
den Innovation Tower, der sich
aber noch im Planungsstadium
befindet. Er zeigt exemplarisch,
wie der Übergang vom Industriestandort
in die moderne
Dienstleistungsgesellschaft in
Süßen gestaltet wird. Im Südosten
der Stadt soll ein Dienstleistungscampus
mit rund
16 000 Quadratmetern Bürofläche
entstehen. „Gemeinsam mit
dem Investor sind wir derzeit
bei der Akquise“, erzählt Bürgermeister
Marc Kersting. Investor
ist Hans Braxmeier,
Gründer und Mitbesitzer der
Bilddatenbank Pixabay. Er
stammt aus Süßen und hat mit
dem ehemaligen Göppinger
Oberbürgermeister Guido Till
einen erfahrenen Projektkoordinator
an seiner Seite. „Für Süßen
ist das ein toller Schritt“,
freut sich Kersting.
Nicht zuletzt, da sich die Arbeitswelt
in den vergangenen
Jahren – beschleunigt durch die
Folgen von Corona – gewandelt
hat. „Wer bei einem Unternehmen
in Stuttgart oder Frankfurt
arbeitet, kann heute auch in Süßen
wohnen“, erklärt Kersting.
„Dienstleister sind heute sehr
mobil, es besteht nicht mehr die
Notwendigkeit am Firmensitz
zu arbeiten.“ Daher biete Süßen
auch ein großes Bildungs – und
Betreuungsangebot sowie eine
gute Infrastruktur, zu der auch
schnelles Internet in den Gewerbegebieten
und neuen
Wohngebieten sowie zunehmend
auch in älteren Wohngebieten
gehört. Und: Bald auch
moderne Workspaces in dem
Innovation Tower.
Ein großes
Angebot an
Betreuung und
Bildung und eine
gute Infrastruktur.
Marc Kersting
Bürgermeister
Den Turm sieht Kersting
nicht nur als städtebauliches
Highlight für das neue Stadtquartier,
sondern auch als Symbol
mit Strahlkraft. Im Idealfall
könne er Keimzelle für das geplante
interkommunale Gewerbegebiet
(IKG) Auen sein,
unternehmen [!] SPEZIAL
33
wünscht sich Bürgermeister
Kersting. Dieses gemeinsam
mit der Nachbargemeinde Gingen
seit 2010 vereinbarte Gewerbegebiet
befindet sich derzeit
im Planungs- und Abstimmungsprozess.
Im Süßener Flächennutzungsplan
ist dafür
eine Fläche von 6,5 Hektar ausgewiesen.
Weiter sind die Planungen
für den Innovation Tower. „Ein
Baubeginn in drei Jahren wäre
top“, sagt der Süßener Schultes
zum Zeitplan. Auf dem von Unternehmer
Hans Braxmeier bereits
erworbenen Gelände
stand über viele Jahre die
Kammgarnspinnerei der Firma
Stahl („Stahl‘sche Wolle“). Damit
wird der Strukturwandel,
den die Stadt erfolgreich begleitet
bei diesem Projekt
exemplarisch deutlich. Das
klassische produzierende Ge-
In Süßen gibt es derzeit rund 3000 Arbeitsplätze. Unser Bild zeigt
das Schmelzen von Bronze in der Kunstgießerei Strassacker.
FOTO: © STRASSACKER
werbe hat noch immer einen
Anteil von 60 Prozent. Und das
sieht man in Süßen als Vorteil.
„Das sind Arbeitsplätze, die
nicht so einfach verlagert werden
können“, sagt Kersting –
und die auch relativ sicher
scheinen. Denn die ansässigen
Unternehmen sind krisengestählt
und zukunftsfest aufgestellt.
In den 90er Jahren seien
im Zuge des Niedergangs der
Textilindustrie viele Arbeitsplätze
verloren gegangen. Auf
dem Höhepunkt vor mehr als
50 Jahren waren es 5000 Arbeitsplätze.
Bis heute sind die
Firmen im Filstal und darüber
hinaus bekannt: Weidmann,
Finckh‘sche Wolle, Stahl‘sche
Wolle und viele mehr.
Viele Menschen pendelten damals
nach Süßen ein, die Eisenbahnstrecke
ging damals noch
bis Weißenstein. Und auch die
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Süßen aus der Luft, im Vordergrund das Gewerbegebiet Schelmenvasen: Die Stadt hat eine lange Industrietradition.
Zur Person
Marc Kersting
leitet die Geschicke
Süßens seit 2010.
Zuvor war der Verwaltungsfachmann
persönlicher Referent
des Oberbürgermeisters
in Calw.
Bevölkerungsstruktur änderte sich in
dieser Zeit nachhaltig. Gastarbeiter,
vor allem aus der Türkei und aus Spanien,
wurden in Süßen ansässig. Die
Zahl der Arbeitsplätze konnte seither
nicht mehr erreicht werden, auch
wenn weiterhin große Unternehmen
den Namen der Stadt in die Welt tragen,
wie Carl Stahl mit Seiltechnikprojekten
oder die Kunstgießerei
Strassacker, die unter anderem für
den Fernsehpreis Bambi bekannt ist.
Die Spindelfabrik, deren Spinnboxen
in der Textilindustrie weltweit eingesetzt
werden, trägt den Namen der
Stadt gar im Firmenlogo: „Suessen“.
Die Stadt kann die
Nachfrage der
Firmen nach Flächen
noch drei bis fünf
Jahre bedienen.
Heute arbeiten von den rund 3000
Beschäftigten auf Süßener Gemarkung
1600 in der Industrie.
Rund um Süßen sind die Gewerbegebiete
klein und unstrukturiert.
Die Herausforderung bestehe daher
darin, diese optimal zu nutzen, erklärt
Kersting. Im Rahmen einer großen
Gewerbeuntersuchung wurden
die Firmen dazu befragt, wie sie die
Entwicklung am Standort Süßen beurteilen.
Zudem steht Kersting mit
den Betrieben ständig in Kontakt
über Flächen und begleitet unter anderem
die Umnutzung alter Gewerbe-Brachen
aktiv.
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unternehmen [!] SPEZIAL 35
Ehemalige Textil-Hochburg mit langer Industriegeschichte
Auch deshalb könne die Stadt
die Nachfrage der kommenden
drei bis fünf Jahre aus dem Bestand
bedienen, sagt Kersting.
Danach werde es auch in Süßen
schwierig, wenn die Nachfrage
ähnlich bleibe. Gerade daher sei
das IKG Auen von so großer Bedeutung,
nachdem das Interkommunale
Gewerbegebiet im
Lautertal nach einem negativen
Votum beim Bürgerentscheid in
Donzdorf nicht realisiert wird.
Damit möchte Süßen auch
bei der Gewerbesteuer zur Spitzengruppe
der Kommunen im
Land vorstoßen. Bislang spielt
die Stadt mit rund 60 Prozent
des Landesschnitts eher im unteren
Mittelfeld. Dafür sind die
Einnahmen konstant und bieten
Planungssicherheit. Zu verdanken
ist dies dem breiten Branchenmixes
und der mittelständischen
Wirtschaftsstruktur.
[!] Axel Raisch
Die Kunstmühle Schuler liegt an einem mehr
als 500 Jahre alten Mühlkanal.
FOTO: © GIACINTO CARLUCCI
Süßen liegt im Vorland
der Schwäbischen
Alb zwischen Stuttgart
(49 Kilometer)
und Ulm (45 Kilometer).
Über die Bundestsraßen
10 und 466
ist die 10 200-Einwohner-Stadt
gut ans
überregionale Straßennetz
angeschlossen.
Erstmals urkundlich
erwähnt wurde die
Stadt 1071. Über Jahrhunderte
bestanden
die zwei Dörfer Großsüßen
und Kleinsüßen
nebeneinander und gehörten
unterschiedlichen
Herrschaftsgebieten
an. In Großsüßen
wurde 1539 die Reformation
eingeführt,
Kleinsüßen blieb römisch-katholisch.
Zur
Stadt erhoben wurde
Süßen 1996. Der frühe
Wohlstand lässt sich
noch heute an den vielen
Baudenkmälern
und Fachwerkhäusern
ablesen.
Den wirtschaftlichen
Aufschwung befördert
die Eröffnung
der Filstalbahn 1847 –
aber schon früher der
Zusammenfluss von
Lauter und Fils, der die
Basis für die Nutzung
von Wasserkraft und
verschiedene Mühlen
schuf. Zu Unternehmen
der Weberei
Gebr. Ottenheimer
und der Holzwarenfabrik
Bader kamen nach
dem Ersten Weltkrieg
die Gründungen von
Strassacker, Kellerbau,
Spindelfabrik, Staufen-
Wolle und Kammgarnspinnerei
hinzu. Lange
Zeit war Süßen eine
Hochburg der Textilindustrie
und des Textimaschinenbaus.
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Innenstadt Eine gute Verkehrsanbindung,
eine schöner Stadtkern: Süßens Handel hat
eine gute Basis und bindet 90 Prozent der
Kaufkraft. Der Handels- und Gewerbeverein
steht vor einem Neustart.
Der Handels- und Gewerbeverein
(HGV) in Süßen
konsolidiert sich
derzeit. In der Zeit des
Übergangs wird die Struktur
vom Rathaus aus aufrecht erhalten.
Alexander Starke, rechte
Hand des Bürgermeisters und
zuständig für die Wirtschaftsförderung
in der Stadt, koordiniert
daher momentan die Zusammenarbeit
der Gewerbetreibenden
der Stadt. Damit soll ein
Neustart in Eigenregie mit der
nächsten Generation aus den
Reihen des Süßener Handels
beste Voraussetzungen erhalten.
Denn, die Ausgangslage ist gut.
Die Stadt hat eine Kaufkraftbindung
von 90 Prozent, die Nahversorgung
ist intakt.
Neue Generation im Handel
Der „Süßener Bummel“, traditionsreiches
Aushängeschild des
Süßener Handels, wurde nur
durch die Pandemie gebremst.
Dass der HGV in dieser Zeit
auch „demographisch in die
Knie gegangen“ war, soll der erfolgreichen
Fortsetzung keinen
Abbruch tun. Im Gegenteil: Seitens
der Stadt wurden bereits
neue Kontakte geknüpft: „Jüngere
Gewerbetreibende stehen
bereit, sind sehr motiviert. Sie
unternehmen [!] SPEZIAL 37
Zur Person
Alexander Starke
ist seit fünfeinhalb
Jahren die rechte
Hand von Bürgermeister
Marc Kersting.
Der 30-Jährige
ist für die Wirtschaftsförderung
zuständig
und hilft derzeit
beim Neustart
des Handel- und Gewerbevereins.
werden neuen Schwung bringen“,
hofft Alexander Starke. Die Beteiligung
am Programm sei bereits jetzt
vorhanden. Wie bei der Langen Einkaufsnacht
beispielsweise.
Bereits im September vergangenen
Jahres wurde eine Streetfood-
Fiesta am Marienplatz veranstaltet,
der Bummel plus Krämer- und Bauernmarkt
sei „super angenommen“
worden, berichtet Alexander Starke.
Dafür hatte der Süßener Wirtschaftskoordinator
einen professionellen
Ausrichter gefunden, der zuvor
auch schon den örtlichen Ostermarkt
organisiert hatte. Weitere Ideen
harren ihrer zukünftigen
Verwirklichung.
Wichtig ist Kersting und Starke
der direkte Draht zu den Unternehmen
der Stadt. Tradition hat daher
die jährliche Einladung der Süßener
Unternehmer zum beiderseitigen
Austausch. Neben der Vorstellung
der Stadtpolitik gehören Rückfragen
zu den Treffen: „Wir wollen
Bummel plus
Bauernmarkt oder
Streetfood-Fiesta:
Die Aktionen werden
super angenommen.
Alexander Starke
Wirtschaftsförderer
wissen, wo der Schuh drückt und
wo Hilfe benötigt wird.“ Bei Neueröffnungen
ist man vor Ort und
sorgt durch Veröffentlichungen dieser
Besuche im Amtsblatt für zusätzliche
Aufmerksamkeit zum
Start.
Um Leerstände so gering wie
möglich zu halten und den Bedarf
nach Flächen decken zu können,
werden eigene Erhebungen gemacht,
Gewerbeflächengutachten
erstellt. Mit Erfolg: „Niemand lässt
mehr eine halbe Halle leerstehen“,
berichtet Alexander Starke.
Starke ist seit Oktober 2017 persönlicher
Referent von Bürgermeister
Kersting und für die Wirtschaftsförderung
in Süßen zuständig.
Der 30-Jährige ist verheiratet
und hat ein Studium des Public Management
2016 mit dem Bachelor
abgeschlossen. Eineinhalb Jahre
war er in Schorndorf auf dem Personalamt
tätig, bevor er nach Süßen
wechselte.[!] Axel Raisch
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38
SPEZIAL unternehmen [!]
2.300
Einpendler
3.400
Auspendler
Zahlen,
Daten &
Fakten
Süßen Zu den Boomzeiten der
Textilindustrie pendelten rund 5000
Menschen in die Kommune ein. Heute sind
es noch etwa 2300.
Gewerbesteuer
(in Millionen)
4,8 4,6
5
4,3
3,7
4
3
2
1
2019
2020
2021
2022
4,4
vorraussichtlich
2023
GRAFIK: MAX MESCHKOWSKI
QUELLE: SWP, STATISTA
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
(Stand 30.06.2021)
70
Hektar
Industrie- und Gewerbeflächen
928
in sontigen
Dienstleistungen
488
in Handel-, Verkehrund
Gastgewerbe
3045
1606
in produzierendem
Gewerbe
128
Gewerbetreibende
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LEBEN unternehmen [!]
Die Boliden rollen in ihre
Startpositionen, die Ampeln
schalten auf Grün, die
Motoren heulen auf – Flagge
hoch, los geht‘s. Für diese Momente
arbeitet Oliver Oehler neben
seiner Tätigkeit als geschäftsführender
Inhaber von UM3o unzählige
Stunden. „Es ist das Kribbeln, wenn
es losgeht, die sportliche Herausforderung,
das taktische Denken, die
Strategie, die Spannung, die den
Reiz des Rennsports ausmacht“, erklärt
er. „Das ist nicht grundsätzlich
anders als in unserem Job, und passt
daher perfekt zu uns.“
Es ist
das Kribbeln,
wenn es losgeht,
das den Reiz
ausmacht.
Oliver Oehler
UM3o-Geschäftsführer
Rennfieber im
Maßstab 1:32
Die Figuren kommen aus
dem 3D-Drucker, die Autos
werden individuell und
detailverliebt gestaltet.
Fotos: Lars Schwerdtfeger
Die private Seite Oliver Oehler hat sich am Sitz seines
Unternehmens UM3o einen Kindheitstraum verwirklicht. Auf
einer 38 Meter langen Rennstrecke drehen Fahrzeuge im
Kleinformat ihre Runden – auch für den guten Zweck.
Die Art, wie sich Oehler und seine
Mitarbeiter mit der Vorbereitung
und Umsetzung der Rennen beschäftigen
und Renn-Events für
Kunden und Partner vorbereiten,
zeigt Professionalität und Leidenschaft.
„Das ist die Art, wie wir unseren
Job verstehen“, fasst Oehler
zusammen. Der hat mit Rennsport
zwar nichts zu tun, erfordere aber
dieselbe Detailverliebtheit sowie
den Anspruch, die Kunden zu begeistern.
Das Unternehmen entwickelt
und betreut digitale B2B und
B2C-Enterprise-Lösungen für Verbundgruppen
und Firmen. Der Sitz
des IT- und Beratungsdienstleisters
ist in Beimerstetten – Rennstall und
Rennstrecke inklusive. 38 Meter
Strecke, Geschwindigkeiten von
290 Kilometern pro Stunde und ein
Drehmoment von 36 000 Newtonmeter
ermöglichen Begeisterung für
Rennsport im Maßstab 1:32.
Begonnen hat diese Leidenschaft
bei Oehler schon als Zehnjähriger.
„Zwei Freunde und ich haben auf
dem Dachboden unsere drei Bahnen
zu einer Rennstrecke verbunden, an
einem Racing Computer getüftelt
und eine sechswöchige Weltmeisterschaft
ausgetragen.“ Wie so vieles
aus der Kindheit wurde diese
Spielerei von anderen Dingen abgelöst.
In Uli Puppe, seinem ersten
festangestellten Mitarbeiter, fand
unternehmen [!] LEBEN 41
Spezialist und Liebhaber
Oehler wieder einen begeisterten
Rennsportler.
Anlässlich des zehnjährigen
Firmenbestehens entstand
schließlich die Idee eine Rennstrecke
aufzubauen, um mit
Kunden und Geschäftspartnern
auf ganz besondere Weise zu feiern.
Nach längerer Fachsimpelei
mit einem Carrera-Händler
aus München war am Ende die
Erstausstattung einer Rennbahn
bestellt. Im Erdgeschoss des Firmengebäudes
bot ein leerstehender
Raum Platz für eine 18
Meter lange Strecke. In zwei
Wochen war alles eingerichtet.
Die beiden Rennbegeisterten
nutzten Software, die von Motorschäden
bis Reifenwechsel
und Tankstopps, von Durchschnittsgeschwindigkeit
bis
Rundenrekord alles digital abbilden
und auswerten kann. Im
Kreis rumfahren war einmal.
Auf dieser Bahn ist taktisch kluges
Fahren gefragt. Die gelieferten
Standardfahrzeuge von Carrera
wurden auseinandergenommen,
entlackt, neu lackiert
und mit Folien gebrandet – die
Feier anlässlich des zehnjährigen
Firmenbestehens rückte näher.
Renn-Event für Kunden
Dann kam Corona. „Dass wir
unsere Feier wegen der Pandemie
verschieben mussten und
stattdessen im September 2022
dann das volle Dutzend gefeiert
haben, war sogar gut“, sagt Oehler
rückblickend. „Es gab uns die
Zeit, das geplante Renn-Event
noch besser vorzubereiten.“ Die
Anlage war in dieser Zeit auf 38
Meter gewachsen, der Rennstall
umfasste annähernd 100 Fahrzeuge.
An der Idee, Kunden, Geschäftspartner
und Wegbegleiter
zu einem Super-Renn-Event
einzuladen, die Fahrzeuge zu
personalisieren und anschließend
für einen guten Zweck zu
versteigern, wurde so mehr als
zwei Jahre vom gesamten Team
immer weiter gefeilt. „Wir wollten
eine Feier, die anders ist, die
begeistert, unsere Firmenphilosophie
widerspiegelt, und zeigt,
wie wir ticken.“
Auch nach dem Event arbeiteten
Oehler und sein Team weiter
an dem Projekt. Die Bahn
Nicht nur bei internen Events drehen die Fahrzeuge ihre
Runden, Unternehmen können die Anlage auch buchen.
UM3o ist Spezialist
für digitale
Vernetzung im
B2B- und B2C-Bereich.
Das Team
von Geschäftsführer
Oliver Oehler
begleitet und betreut
Kunden von
der Beratung über
Konzeption, Realisierung
bis weit
über den Rollout
hinaus. Oehler
gründete die Firma
mit Sitz in Beimerstetten
2010 als
Ein-Mann-Unternehmen
und beschäftigt
heute ein
Team von 8 festen
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern.
Ergänzt wird das
UM3o-Team von
einem Netzwerk
freier Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern
– allesamt
Experten auf ihrem
Gebiet. Zu den
Kunden von UM3o
gehören Verbundgruppen
wie Gefako,
Gedig, Sümo,
Franchise-Unternehmen
und Großhändler
sowie mittelständische
Unternehmen
mit angeschlossenen
Fachhändlern.
wurde neu lackiert und ermöglicht
mittlerweile mit besserer
Oberflächenbeschaffenheit das
Tuning der Motoren für höhere
Geschwindigkeiten und die Nutzung
anderer Reifen. Ein
3D-Drucker fertigt die Boxencrew-Figuren,
ein UV-Drucker
die Abziehbilder, die die Fahrzeuge
individualisieren. Bis zu
40 Stunden dauert Oehler zufolge
die komplette Fertigstellung
eines Fahrzeugs.
Es ist eine
Leidenschaft,
die Spaß macht.
Und das soll es
auch bleiben.
Das Ergebnis begeistert auch
jene, die bisher wenig mit Rennsport
zu tun hatten. Unternehmen
und auch die Kommunalverwaltung
von Beimerstetten
haben sich schon vorgemerkt.
Sie alle sind vom Rennfieber infiziert.
„Das ist ansteckend und
verbreitet sich als positive Spannung
und vor allem als Spaß am
Spiel“. Ambitionen, an entsprechenden
Wettbewerben der
Renn-Community teilzunehmen,
hat Oehler nicht. „Jetzt ist
es eine Leidenschaft, die Spaß
macht. Das soll es auch bleiben“.
Über die Zukunft seiner
Rennleidenschaft denkt er bereits
nach. „Es könnte eine Stiftung
sein, oder die Kooperation
mit Unternehmen, die, ähnlich
wie wir, den Spirit und den finanziellen
Aspekt eines Renn-
Events für Charityzwecke nutzen
wollen.“ Bei der Premiere
kamen die Einnahmen Kindern
und Jugendlichen in der Region
zugute, die von der Radio7 Drachenkinder-Initiative
unterstützt
werden. Die Kombination
aus Kundenbindung und
Charity sei neben der persönlichen
Leidenschaft Motivation
dafür, so viel Zeit und nicht zuletzt
Geld in dieses Projekt zu
investieren. „Das wird auch
nicht aufhören“, ist Oehler überzeugt.
Als Nächstes steht die
Änderung der Streckenführung
an. „Mal schauen, was uns dann
noch einfällt.“ [!] Sigrid Balke
42
RESSORT MACHEN unternehmen [!]
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an die Spitze
Sax Power Leichter, leistungsfähiger, langlebiger: Ein Start-up aus
Erbach sorgt mit seinem neuartigen Batteriespeicher für Furore in
der Fachwelt – und will zum Tesla-Jäger aufsteigen.
FOTOS: SAX
Hochinnovatives Team: Dank einer neuerartigen Schaltung liefern die Batteriespeicher von Sax Power
Wechselstrom, ohne einen Wechselrichter zu benötigen. Firmenchefin Lei Shen (re.) hat große Ziele.
Wenn es sein muss,
arbeitet Lei Shen
auch mal bis Mitternacht.
Sie hätte
dieser Tage allen Grund, in Hektik
zu verfallen, dennoch nimmt
sie sich Zeit für ein ausführliches
Gespräch, in dem sie auf
eine sehr unaufgeregte Art ihre
Ziele für die nächsten Jahre erläutert.
Und die sind ambitioniert:
„Wir wollen Tesla schlagen.“
Auf die erstaunte Nachfrage
erläutert sie: Um den Primus
der Elektromobilität zu überholen,
will sie Partner in der Automobilindustrie
gewinnen. Es
liefen bereits Gespräche.
Die Ingenieurin ist Geschäftsführerin
der jungen Firma Sax
Power, die sie zusammen mit ihrem
Mann Jian Xie, stellvertretender
Leiter des Instituts für
Energiewandlung und -speicherung
an der Universität Ulm, sowie
weiteren Wissenschaftlern
und Ingenieuren im Jahr 2019
gegründet hat. Alle seien als Gesellschafter
an der Firma betei-
Wir wollen
Tesla schlagen
und spätestens in
fünf Jahren an der
Börse sein.
Lei Shen
Firmenchefin
ligt. Gestartet mit einer Handvoll
Mitarbeitern, sind inzwischen
35 an Bord. Vieles am jetzigen
Firmensitz in Erbach
(Alb-Donau-Kreis) wirkt noch
improvisiert. Unübersehbar
aber sind die Zeichen des Aufbruchs.
Da will ein Start-up
schnell nach oben.
Gleich vor der Eingangstür
wird derzeit ein neues Gebäude
hochgezogen, das die Platznot
wenigstens für ein paar Monate
lindern soll. Dann soll auch
schon die nächste Halle in Angriff
genommen werden.
„Bis in spätestens fünf Jahren
wollen wir an die Börse“, formuliert
Lei Shen ihr nächstes großes
Ziel. Umsätze wie Belegschaft
sollen bis dahin stark
wachsen. Beides dürfte nicht
einfach werden. Fachkräfte seien
schließlich rar, sagt dazu Raffael
Rauner, der im technischen
Vertrieb von Sax Power tätig ist.
Weitere Hürde sei der derzeitige
Mangel bei Computerchips,
was auch mit dem amerika-
unternehmen [!] RESSORT
MACHEN 43
nisch-chinesischen Handelskrieg
zusammenhänge. „Wir
sind in einer kritischen Phase“,
sagt Lei Shen.
Wenige Schritte vom Besprechungsraum
läuft die Produktion
auf Hochtouren. Hier werden
Batteriespeicher montiert, geprüft
und für die Auslieferung
vorbereitet, alles noch in Handarbeit.
Wenn der Neubau im Juli
bezogen wird, soll bereits der
1000. Speicher ausgeliefert sein.
Diese von Sax Power selbst entwickelten
Batterien seien den
herkömmlichen Systemen technisch
weit überlegen. Die erste
Serie ist auf Privathaushalte zugeschnitten
und stellt zugleich
das derzeitige Brot- und Butter-
Produkt für die junge Firma dar.
Doch das nächste steckt
schon in der Pipeline. Noch im
Laufe dieses Jahres will Sax
Power größere Speicher – dann
für den gewerblichen und industriellen
Einsatz – auf den Markt
bringen. Parallel läuft das Projekt
„Mega-Storage“ zur Entwicklung
von Großspeichern
mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten:
die Aufnahme des Energieüberschusses
von großen
In Deutschland
fehlt der Wille,
Know-how rasch in
Produkte
umzusetzen.
Energieerzeugern wie etwa Solarparks,
die Netzabsicherung
und die Versorgung großer Firmen.
In Erbach soll eine Pilotanlage
entstehen, eine Bundesförderung
von 20 Millionen
Euro ist in Aussicht gestellt.
Im dritten Segment geht es
um E-Mobilität. Die Batteriespeicher
erfordern eine ganz eigene
Konfiguration. Die Steuerung
sei wesentlich anspruchsvoller,
weil die Energieströme in
einem ständigen und sehr dynamischen
Wechsel abgerufen
würden. Hier strebt das Unternehmen
an, möglichst bald einen
Kooperationspartner in der
Autoindustrie zu finden.
Mit an Bord mit insgesamt 30
Prozent Firmenanteilen seien
bereits 30 Investoren, die meisten
aus USA, China und
Deutschland, erklärt die Geschäftsführerin.
Da die örtlichen
Institute sich Krediten verschlössen,
sei Sax Power wie
schon bisher allein auf Venture-
Kapitalgeber angewiesen: „Wir
sind weiterhin auf der Suche.“
Mit zehn Prozent Anteil sei der
US-Investor Walden International
derzeit der größte Teilhaber.
Aus diesem Kreis nun sei eine
weitere Idee lanciert worden,
die Lei Shen nicht als utopisch
abtut: den Bau einer Zellfabrik.
Noch steckt die Innovation von
Sax Power maßgeblich in der
Schaltung. Die Zellen hingegen
würden ausschließlich aus China
bezogen. „Dort arbeiten 300
Zellfabriken“, berichtet die Geschäftsführerin,
„in Deutschland
keine einzige“.
Ein Sondierungsgespräch mit
der Erbacher Stadtspitze über
ein mögliches Grundstück habe
aber leider keine Perspektive
eröffnet. Lei Shein macht keinen
Hehl daraus, dass ihr in Deutschland
vieles zu langsam geht.
Hierzulande, so die Firmenchefin,
fehle es nicht an Know-how,
sondern am entschiedenen Willen,
dieses schnell in Produkte
umzusetzen. [!] Thomas Vogel
Vorsprung durch Schaltung
Das erste Produkt
der Sax
Power GmbH ist
auf dem Markt und
hat die ersten Auszeichnungen
bereits
eingefahren,
darunter der mit
25.000 Euro dotierte
Innovationspreis
des Landes
Baden-Württemberg.
Verliehen
wurde dieser für
die Entwicklung einer
digital gesteuerten
Wechselstrombatterie
zum
Einsatz in Privathaushalten.
Dank
der neuartigen
Schaltung übertreffe
diese Kapazität
und Lebensdauer
herkömmlicher
Systeme um
bis zu 50 Prozent,
sagt Firmenchefin
Lei Shen. Statt auf
eine Reihenschaltung,
bei der die
schwächste Zelle
die Gesamtleistung
Preisgekrönte
technische
Revolution aus
der Region: der
Sax-Speicher für
Privatleute.
FOTO: SAX POWER GMBH
bestimmt, setzt
Sax Power darauf,
die Zellenblöcke
einzeln „anzusprechen“,
so dass jeder
optimal genutzt
werden kann.
Weil der Speicher
den Strom direkt in
Wechselspannung
ausgeben kann,
entfällt der Wechselrichter.
Das spare
Platz und Kosten,
sagt Shen und
hat auch den Einsatz
in der E-Mobilität
im Blick. Hinzu
komme die extrem
hohe Sicherheit. Da
der Speicher in 0,2
Millisekunden abschaltbar
ist, seien
Unfälle durch Überhitzung
oder Hochspannung
ausgeschlossen,
liege er
unterhalb der Sicherheitsspannung
von 40 Volt und
könne überall angefasst
werden.
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Kunst
mich mal!
Umfrage Fünf Verantwortliche von Museen haben unserem Mitarbeiter Stefan Loeffler
verraten, auf was sie sich in diesem Jahr freuen, mit welchen Prominenten sie sich gerne
unterhalten würden und was die Wirtschaft von der Kunst lernen kann.
FOTO: MAURITIUS IMAGES GMBH
1) Was ist 2023 Ihr Highlight in Ihrem
Museum - und warum?
2) Mit welcher Person der
Zeitgeschichte hätten oder würden Sie
sich gerne einen Abend lang
unterhalten und warum?
3) Welches berufliche Thema
beschäftigt Sie derzeit am meisten?
4) Wie sehr wirken sich gestiegene
Kosten für Energie und Transport auf
Ihre Arbeit und Ihr Haus aus?
5) Was kann die Wirtschaft von der
Kunst lernen – und umgekehrt?
6) Wie entspannen Sie sich nach
anstrengenden Tagen im Büro?
1Ich schreibe gerade an der
Unternehmensgeschichte der
Biberacher Unternehmensgruppe
Handtmann.
2Nur zu gern würde ich Robert
Habeck treffen und ihn
fragen, ob er noch daran glaubt,
dass wir die Klimakrise abwenden.
3Mit meinem Team bereite
ich die Ausstellung „Nationalsozialismus
in Biberach“ vor.
FOTO: BALL141030/ADOBE.STOCK.COM
Frank Brunecker, Leiter des
Museums Biberach, beschäftigt
sich aktuell mit dem Thema
„Nationalsozialismus in
Biberach“.
An diesem dunklen Kapitel der
deutschen Geschichte arbeiten
wir seit mehr als 25 Jahren.
4Energie und Transport, aber
auch Papierkosten und die
gestiegenen Preise von Dienstleistern
fressen uns auf. Unsere
Bewegungsspielräume werden
immer enger.
5Wir im Museum können von
der Wirtschaft Effizienz lernen
und Pragmatismus. Aber die
Wirtschaft kann auch vom Kulturbetrieb
lernen und neue, unkonventionelle
Denkweisen erproben.
6Nach einem verrückten Bürotag
tut es mir besonders
gut, nach Hause zur Familie zu
kommen. Wenn mir meine Jungs
von Harry Potter erzählen, oder
von Dinosauriern oder von einem
platten Fahrradreifen, dann
weiß ich wieder, worum es eigentlich
geht.
unternehmen [!]
LEBEN 45
Das ist der Beginn der lang
1 ersehnten Museumssanierung
und des Umbaus von vier
unserer sieben Gebäude.
2Gerne würde ich mich mit
Wladimir Putin oder Kim
Jong-un unterhalten, um zu versuchen
zu ihren Wesenszügen
vorzudringen. Ich möchte begreifen,
was sie antreibt und bewegt.
3Mich beschäftigt derzeit die
Zukunft des Museums, die
Frage der künftigen gesellschaftlichen
Relevanz als Ort
kultureller Identifikation und
die programmatische Neupositionierung
des Museum Ulm im
Hinblick auf die Wiedereröffnung
2025.
4Wir werden künftig zurückhaltender
in der Leihnahme
FOTO: © BESTPHOTOSTUDIO/ADOBE.STOCK.COM
Stefanie Dathe, Direktorin des
Museum Ulm, würde gerne
verstehen, was Wladimir Putin
antreibt und bewegt.
von Exponaten aus Übersee sein
müssen und uns in der Ausstellungsprogrammatik
auf unsere
vielfältigen Sammlungsbestände
konzentrieren.
5Kunst, Künstlerinnen und
Künstler bieten kreatives
Denken, unkonventionelle Herangehensweisen
und überraschende
Lösungsansätze. Von
der Wirtschaft sollten gerade
wir als Museen verstärkt den
unternehmerischen Geist übernehmen.
Denn wir haben einen
gesellschaftlichen, kulturellen,
erfahrungserweiternden Mehrwert,
dessen Nachfrage wir steigern
müssen.
6Ich liebe die Bewegung in
der Natur, sei es bei der Gartenarbeit,
beim Wandern oder
Bergsteigen, aber auch Kochen.
1Die Ausstellung „Fantastische
Tierwelten“, bei der Werke
mit fiktiven Wesen, Hybriden
und animalischen Gottheiten zu
sehen sein werden. Es geht um
unseren problematischen Umgang
mit Tieren. Ich bin schon
gespannt auf die Diskussionen,
die in dieser Schau entstehen.
2André Breton oder Marilyn
Monroe. Beide haben sicher
Spannendes zu erzählen.
3Warum sind Männer noch
immer so viel erfolgreicher
in der Kunst und wie können wir
das Publikum begeistern, ohne
dabei zum reinen Entertainment
zu verkommen?
FOTO: © HIMMELSSTURM/ADOBE.STOCK.COM
Marco Hompes, Leiter des
Kunstmuseums Heidenheim,
fragt sich, weshalb Männer noch
immer erfolgreicher sind in der
Kunst als Frauen.
4Die Transportkosten sind
ein finanzielles Problem,
aber auch Papier ist viel teurer
geworden. Hier müssen wir Alternativen
finden.
5Beide gemein haben, dass
man lernen muss mit Niederlagen
umzugehen. Die Ansätze
sind jedoch verschieden.
Beide könnten sich gegenseitig
befruchten.
6Nach besonderen Ärgernissen
wird Nudelteig geknetet,
ansonsten stehen kochen,
backen, nähen oder Besuche im
Fitnessstudio oder anderen Ausstellungen
auf dem Programm.
1Wir beherbergen ab Ende
2023 aufgrund von Umbauten
des Museum Ulm dessen Schätze.
Die Zusammenführung unserer
beiden Sammlungen unter
einem Dach stellt uns vor neue
Herausforderungen.
2 -
3erklärt sich mit Antwort 1
4Die Haustechnik wird zugunsten
einer energiesparenden
Nutzung stetig optimiert.
Aber auch Maßnahmen
Für die Leiterin der Kunsthalle
Weishaupt, Kathrin Weishaupt-Theopold,
weisen Kunst
und Wirtschaft erstaunliche
Schnittstellen auf.
wie beispielsweise die Vorverlegung
der Schließzeiten an Wochenenden
tragen zu Energieund
Kostenersparnis bei.
5Kunst und Wirtschaft weisen
erstaunliche Schnittstellen
auf. Künstler erfahren Förderung
durch Unternehmen.
Unternehmen beziehen Inspiration
aus der Kunst. In beiden Bereichen
sind Kreativität und
Schaffensdrang Katalysatoren
für Innovation.
6Mein Zuhause ist für mich
nach Arbeitstagen der perfekte
Rückzugsort.
FOTO: EASYASAOFFICIALF/ADOBE.STOCK.COM
Die Direktorin des Kunstmuseums
Ravensburg, Ute Stuffer,
hätte sich gerne mit dem
dänischen Maler und Denker
Asger Jorn getroffen.
1Die Ausstellung der rumänischen
Künstlerin Geta Brătes-
4für uns als weltweit erstes
Die Kosten für Energie sind
cu und das 10-jährige Jubiläum zertifiziertes Museum in Passivbauweise
glücklicherweise kein
des Kunstmuseums.
Thema, gestiegene Kosten für
2Mit dem dänischen Maler Transporte hingegen erfordern
und Denker Asger Jorn, der ein gründliches Abwägen was
zu den spannendsten Künstlerpersönlichkeiten
des 20. Jahrlungsprojekt
ist und was nicht.
unverzichtbar für ein Ausstelhunderts
gehört. Sein Werk und
Leben zeichnen eine außergewöhnliche
Produktivität und Krisenmanagement und Re-
5Großes Thema: Stichwort
Radikalität aus.
silienz.
3Ressourcenmanagement. 6Musik hören, tanzen und
spazieren gehen.
spezial
SPEZIAL unternehmen [!]
Architektur
Der
erweiterte
Horizont
Nachhaltigkeit Nur groß und schön bauen
– dieser Ansatz hat sich nicht erst seit der
Energiekrise überlebt. Architektinnen und
Architekten, die das Klima im Blick haben,
denken um – und voraus.
Ganzheitlicher Ansatz nötig
Für Felix Schürmann, seit 2007
Professor an der Hochschule Biberach,
ist es in Zeiten des Klimawandels
bedeutsam, dass Architektur
in Bezug auf Ressourcenverbrauch
und CO 2
-Emissionen
fortan in einem
umfassend-ganzheitlichen System
gedacht wird. „Unsere Arbeit
wird durch sehr viele unterschiedliche
Prozesse bestimmt,
die unter anderem auch
durch Gesetze und Verordnungen
gesteuert werden“, sagt der
Studiendekan Architektur an
der Hochschule Biberach.
Für ihn geht es dabei vor allem
um die Betrachtung der Aspekte
nachhaltige Effizienz, Suffizienz
und Resilienz, die aufeinander
aufbauen: „Wir müssen
unseren Betrachtungshorizont
sehr viel breiter aufspannen.“
Zum Beispiel im Sinne einer Bepreisung
des CO 2
-Verbrauches.
So geht es in einem neuen Masterstudiengang
der Architektur
an der Hochschule Biberach in
einer ganzheitlichen und interdisziplinären
Herangehensweiwww.swp-unternehmen.de
Schön warm oder viel zu
kalt? Wie war ihr Winter?
So mancher von
uns war wohl froh, sein
Haus in ein dickes Wärmedämmsystem
gepackt zu haben.
Andere wiederum drehten an
besonders eisigen Tagen ihren
Thermostat drei, vier Strichlein
nach oben. Hauptsache kuschelig!
Doch ist das angesichts der
allseits beschworenen Klimakrise
überhaupt nachhaltig?
Ein Punkt, an dem Jens Rannow
empfiehlt, ganz genau hinzusehen.
Und zwar lange bevor
das erste Mal an der Heizung gedreht
wird. „Den größten Klimaschaden
verursacht noch immer
die Errichtung eines Gebäudes
und nicht dessen Nutzung“, sagt
der Ulmer Architekt. Denn die
Herstellung von Zement benötige
sehr viel graue Energie,
ebenso wie die Produktion von
geschäumten Wärmedämmverbundsystemen.
Polyurethan
(PU) als Dämmmaterial benötige
zum Beispiel bis zu drei Jahrzehnte,
um die Energie auszugleichen,
die bei der Produktion
verbraucht wurde.
Bei der Errichtung von nachhaltig
geprägten Gebäuden setzt
das Vorstandsmitglied der baden-württembergischen
Architektenkammer
seit Jahren verstärkt
auf Holzrahmenbau, statt
auf Massivbau: „Diese Bauweise
hat wesentlich weniger graue
Energie in sich stecken, als gebrannter
Ziegel oder Beton.“
Klingt logisch, denn Holz
wächst quasi überall und kann
auch aus der unmittelbaren Umgebung
beschafft werden.
Sprich: Wer die ökologische Dimension
der Nachhaltigkeit erfüllen
möchte, sollte den Fokus
auf Ressourcen richten, die
nachwachsen oder sich regenerieren
können.
unternehmen [!] SPEZIAL 47
Berufsfeld Architektur neu definieren
An der Hochschule Biberach widmet sich ein neuer Architektur-Master-Studiengang der Biookönomie und Ressourcenschonung.
Berechnungen zufolge verursacht der Bausektor
etwa 25 Prozent des nationalen CO 2
-
Ausstoßes bei einem Anteil von 40 Prozent
am Energiebedarf. Daraus resultiert die Notwendigkeit,
auch die Ausbildung und das
Berufsfeld der Architektur neu zu definieren.
Ein neuer Master-Studiengang der Architektur
an der Hochschule Biberach beinhaltet
deshalb zwei Gedanken als Kernthemen eines
zeitgemäßen architektonischen Denkens:
Die Bioökonomie, welche die Transformation
von einer erdölbasierten Wirtschaft
in eine auf nachwachsende Rohstoffe basierte
Kreislaufwirtschaft anstrebt. Zweiter
Punkt: Ressourcen. Das Studium beschäftigt
sich damit, wie Material und Energie angemessen
eingesetzt und wie sich ein generell
ressourcenschonendes Bauen strukturell,
konstruktiv und sozial im Bauwesen umsetzen
lässt. Weitere Infos unter www.hochschule-biberach.de
se von Anfang an auch darum,
den Lebenszyklus eines Gebäudes
im Blick zu haben. Denn
man müsse immer sehen, wie
viel Energie das Haus während
des Betriebes verbraucht – auch
bei einem möglichen Abriss. „So
gesehen wird man oft feststellen,
dass es sehr viel lohnenswerter
ist, Gebäude nicht abzureißen,
um die wertvolle graue
Energie im Bestand zu erhalten“,
erläutert Schürmann.
Oft sei es effizienter, Gebäude
umzubauen, wenn sie ihrer
ursprünglichen Funktion nicht
mehr genügen. Im Bereich Suffizienz
gehe es darum, die tatsächlichen
Bedarfe festzustellen
und wo diese eventuell noch reduziert
werden können: „Unsere
Gebäude werden zwar immer
energieeffizienter, die Wohnfläche
zum Beispiel hat sich jedoch
in den vergangenen Jahrzehnten
mehr als verdoppelt.“ Denn die
Ansprüche und der Lebensstandard
steigen – trotz Klima- und
Energiekrise. Hierbei, so Schürmann,
müsse man kritisch hinterfragen:
Wie viel Platz benötigen
wir und muss es immer das
hochwertigste Baumaterial sein?
Beim Stichpunkt Resilienz
lautet die Frage: Muss ein Gebäude
wirklich abgerissen werden?
Für den Architekten ist es
wichtig, dass man Lösungen findet,
um die Nutzung später auch
ändern zu können: „Stellen Sie
sich vor,“ so Schürmann, „wir
hätten Bürogebäude vor 50 Jahren
so konzipiert, dass man sie
heute in dringend benötigten
Wohnraum umwandeln könnte.“
Viel mehr als
ein Abriss lohnt
es sich, wertvolle
graue Energie im
Bestand zu halten.
Felix Schürmann
Professor Hochschule Biberach
Mehr Holz
Auch der verstärkte Einsatz von
Holz würde viele Probleme lösen,
gerade in den sich wandelnden
Innenstädten, wo viele Geschäftsflächen
leer stehen. Der
Trend scheint eindeutig. Mehr
Grünflächen schaffen und weniger
graue Energie verbrauchen.
Mehr Holzbauten und weniger
Versiegelung. „Wir müssen sehen,
dass wir Regenwasser so
schonend wie möglich an der
Oberfläche halten und nicht in
der Kanalisation verschwinden
lassen“, sagt Rannow.
Durch eine gewollte Verdunstung
könne eine umweltbewusste
Architektur in den Städten
auch Orte kompensieren, an denen
man unter Umständen nicht
so viele Bäume pflanzen kann.
Eine Möglichkeit sind Dachbegrünungen.
Diese tragen zur
Klimaregulation innerhalb eines
Gebäudes bei, denn Pflanzen beschatten
und kühlen das Gebäude
im Sommer. In Summe tragen
viel grüne Dächer zu einem
angenehmeren Klima in der
Stadt bei. „In Zukunft“, so Architekt
Rannow, „wird es in unseren
Breitengraden wohl eher
zu heiß sein als zu kalt.“
Stefan Loeffler
48
SPEZIAL unternehmen [!]
Architekten und Stadtplaner
weiblich in Deutschland
(in Prozent)
37,2
40 31,4 32,9 34,2 33,4
30
20
10
2014
2016
2018
2020
2022
Zahlen,
Daten &
Fakten
Architekturmarkt Umsatz und
Mitarbeiterzahl nehmen seit Jahren
kontinuierlich zu. Ein Überblick über die
Struktur einer kleinteilig geprägten Branche.
Architekten und Stadtplaner
männlich in Deutschland
(in Prozent)
68,6
80 67,1 65,8 66,6
62,8
60
40
20
2014
2016
2018
2020
2022
Inhaberzahl
von Architekturbüros 2021
(in Prozent)
80
60
40
20
69
Ein Inhaber
22
2 Partner
8
3 bis 5 Partner
1,1
Mehr als 5 Partner
Umsatzentwicklung auf dem Architekturmarkt
in Deutschland bis 2022 (in Millionen Euro)
2022
2021
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
9.554
9.130
11.943
11.348
10.700
10.236
12.506
13.550
13.010
12.575
Anzahl der Architekturbüros
und ihre Rechtsformen 2020
80
71,9 (in Prozent)
60
40
18,9
20
8,4 3,9
Einzelunternehmen
Kapitalgesellschaften
Personengesellschaften
Sonstige Rechtsformen
Anzahl der Erwerbstätigen im Architekturmarkt
in Deutschland bis 2020
Zahl der Unternehmen
in Deutschland bis 2020
GRAFIK MAX MESCHKOWSKI
QUELLE: SWP, STATISTA
2020
138.773
2020
38.297
2019
136.812
2019
38.395
2018
132.031
2018
39.285
2017
126.950
2017
39.144
2016
121.668
2016
39.691
2015
116.695
2015
39.849
2014
112.775
2014
40.040
2013
110.169
2013
40.205
2012
107.750
2012
40.762
2011
105.087
2011
40.702
unternehmen [!] RESSORT 49
nps Bauprojektmanagement GmbH
Ulm
Foto: © Guido Kasper
Foto: © Dohle+Lohse Architekten
Den Bau der Sporthalle im Mooswald sowie der Gemeinschaftsschule in Blaubeuren begleitete das Team der nps als Projektsteurer und beriet zugleich bei der
Erfüllung der Kriterien nach nbbw (Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg).
Nachhaltig Bauen – Mehr als nur
die Nutzungskosten im Blick
Nachhaltig Bauen – das ist heute keine ideologische
Frage mehr, sondern selbstverständlicher
Wirtschaftsfaktor. Nur Gebäude von denen die
Umwelt, die Nutzer, die Eigentümer und Investoren
auch morgen noch profitieren, sind zukunftsfähig
und wertstabil. Das heißt auch, dass sich die
Ziele von Bauherren an Gebäude klar umreißen
lassen:
· Es muss so flexibel gestaltet sein, dass es sich (in
gewissem Rahmen) ändernden Bedürfnissen
anpassen kann.
· Die Qualität des Gebäudes erfüllt langfristig ein
hohes Niveau. Sowohl von den verwendeten
Bauteilen als auch vom energetischen Niveau.
· Nutzung und Bau gehen respektvoll mit ökonomischen
und ökologischen Ressourcen um.
Alles beginnt in der frühen Planungsphase
Die entscheidenden Weichen, welche Umweltauswirkungen
ein Bauwerk ausübt, werden immer in
einer sehr frühen Planungsphase gestellt. Hier
wird idealerweise der gesamte Lebenszyklus eines
Gebäudes – vom Bau über die Nutzung und
Grafik: © nps
Umnutzung bis hin zum Abbruch – in den Blick
genommen. Eine fundierte Analyse sowie Planung
beantworten Fragen: Welche ökonomischen und
auch ökologischen Kosten entstehen in welcher
Phase des Gebäudes und wie gestalten sich diese
in der Summe? Welche Möglichkeiten habe ich als
Bauherr Kosten zu reduzieren und zugleich möglichst
umweltneutral zu bauen? Welchen Einfluss
hat mein Gebäude auf die Umwelt, wenn es abgebrochen
werden muss?
Expertenwissen nutzen und zusammenbringen
Oft erfordert der Ansatz höhere Planungs- und
Baukosten. Diese lassen sich jedoch meist über
geringere Kosten in der Nutzung schnell refinanzieren,
ohne die Qualität des Gebäudes zu beeinträchtigen.
Herausfordernd an dieser Planungsmethode
– sie muss bereits früh im Prozess
starten. Lebenszykluskosten sind anfangs noch
am stärksten beeinflussbar, so dass der Verbrauch
an Energie, Baumaterial, Wasser und vielen
anderen Ressourcen optimiert werden kann.
Später im Prozess schwinden die Chancen zunehmend.
Solche ressourcenschonenden und energieeffizienten
Konzepte entstehen immer im interdisziplinären
Dialog zwischen Fachleuten, Planungsbüro
und dem Bauherrn. Dieser komplexe Prozess
braucht Erfahrung und einen ganzheitlichen Blick
auf alle Phasen des Bauens, um sich im Quadrat
aus Qualität, Kosten, Terminen und Nachhaltigkeit
sicher zu bewegen. Bauprojektmanagementbüros
– wie die nps Bauprojektmanagement
GmbH– bieten hier Erfahrung, das Wissen und
einen neutralen Blickwinkel für eine effektive
Steuerung.
Das nps-Team berät offen und zielorientiert.
Foto: Matthias Schmiedel
Leistungen der nps
· Projektsteuerung
· Projektentwicklung
· Nachhaltigkeitsberatung in Planung,
Bau, Betrieb und Rückbau
· Beratung zum klimaneutralen Bauen
und CO 2 -Bilanzierung
· Ökobilanzierungen und
Lebenszykluskostenbetrachtung
· Fördermittelberatung
· NaWoh-, nbbw- und DGNB-Audits
nps Bauprojektmanagement GmbH
Adolph-Kolping-Platz 1
89073 Ulm
info.ulm@nps-pm.de
www.nps-pm.de
Nething Architekten
Ein neues Gebäude am Standort Ulm-Söflingen als Erweiterungsbau für rund 100 Mitarbeitende wünschte sich der Gesundheitsspezialist Beurer vom
Architekturbüro Nething. Eine besondere Aufgabe für den innerstädtischen Standort.
© Matthias Schmiedel
Achtsame Architektur
Architektur ist Gestaltung und visuell erlebbar.
Sie setzt Zeichen, wird wahrgenommen
und löst beim Nutzenden bzw. Betrachter
etwas aus. Damit können Unternehmen
Architektur als strategisches Instrument
nutzen, um ihre Marke zu positionieren.
Wenn sich Wertewelt und Philosophie in Form,
Gestaltung und Materialität von Gebäuden
widerspiegeln, werden diese unmittelbar für
Mitarbeitende, Kunden und Partner erleb- und
spürbar. Seit mehr als 50 Jahren begleiten
Nething Architekten Unternehmen in diesem
Prozess und entwerfen Gebäude mit eigenständigem
Charakter. Dafür entwickeln wir aus
gestalterischen Vorstellungen, baulichen Anforderungen
und kulturellen Zusammenhängen
ein Gesamtbild. Was unsere Gebäude trotz
ihrer Individualität auszeichnet, ist ihr gemeinsames
Streben nach Ordnung und Struktur.
Damit schaffen wir Ruhepole inmitten der Dynamik.
Beurer – Standort Bewusstsein
Ein Beispiel ist Beurer. Der Hauptstandort des
Gesundheitsspezialisten liegt im Ulmer Stadtteil
Söflingen, mitten im Wohnquartier. Ein für
Beurer wichtiger und identitätsstiftender
Standort, ist das Unternehmen doch seit der
Firmengründung vor mehr als 100 Jahren Ulm
und Söflingen stark verbunden. 2016 benötigt
das Unternehmen mehr Platz für die Teams
aus Produktmanagement und -entwicklung,
Verwaltung und Marketing – aber auch ein repräsentatives
Entree sowie einen Showroom
für das emotionale Markenerlebnis. Es stand
die Frage im Raum: Doch die grüne Wiese?
Beurer entschied sich bewusst für den traditi-
unternehmen [!] RESSORT 51
Neu-Ulm
Die Innengestaltung zeigt sich freundlich und zeitlos. Neben Büroräumen mit mobilen Arbeitsplätzen gibt es einen neuen Haupteingang mit Empfangsbereich.
© Matthias Schmiedel
onsreichen Standort. Zum einen aufgrund der
für alle Mitarbeitenden zentralen, städtischen
Lage, andererseits um die seit Jahrzehnten genutzten
und kontinuierlich modernisierten Gebäude
in ihrer Funktion zu erhalten.
Expertise erlebbar gestalten
Wenn es um Produkte rund um Gesundheit,
Schönheit und Wohlbefinden geht, ist Beurer
ein wahrer Spezialist. Umso wichtiger war es,
diese Expertise sowohl in der Formensprache
als auch in der Raumgestaltung des neuen Gebäudes
erlebbar zu gestalten. Zudem sollte
das neue Haus sich in die Wohnbebauung
harmonisch einfügen und eine moderne Ergänzung
der Bürogebäude aus den 50er bis
70er Jahren bilden.
Diese Verbindung – aus Tradition und Innovation
– spiegelt sich im Gebäude wider. So ist
die Innengestaltung der 2.800 m² hell, freundlich
und zeitlos. Neben Büroräumen gibt es einen
neuen Haupteingang mit Empfang und
einen großen Showroom. Großzügige Meetingräume
sowie Kreativ-Inseln laden zum
Austausch ein und Fokusräume bieten Platz
für Ruhearbeit. Von der Lounge mit Kaffeebar
im 3. OG können die MitarbeiterInnen direkt
auf die Terrasse mit weitem Blick ins Ulmer
Umland treten.
Werte zeigen
Die Fassade, deren kühles Weiß den medizinischen
Aspekt der Unternehmenswelt aufnimmt,
orientiert sich am Bestand und führt
dessen Formen-Sprache in die heutige Zeit.
Die großen Glasflächen zeigen Transparenz
nach außen und lassen viel Licht ins Innere und
sorgen so für das Wohlbefinden.
Nething Architekten
Wegenerstr. 7, Neu-Ulm
info@nething.com
www.nething.com
52 RESSORT unternehmen [!]
Ps.Planungsstudio | MINTROOM.de
Biberach
Kieswerke Dünkel – Unternehmensarchitektur
Kieswerke Dünkel – Licht-& Steininstallation
Casino Maximus Schaan – Barbereich
Fotos: Ps.Planungsstudio GmbH
Wir finden
die Form zu
Ihrer Vision
Unser Leistungsspektrum
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Corporate Design & Corporate Architecture
Signaletik & Wegeleitsysteme
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Ausstellungsdesign & Showrooms
Gastronomien & Hotellerien
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Raumoptimierungen & Möblierungskonzepte
Produktdesign & Rauminstallationen
Natürlich nachhaltig!
Wir leben das Mint-Thinking mit kuratierten
Produkten in unserem Onlineshop Mintroom.
Gestaltung von Architekturen
und Kommunikation im Raum
Ps.Planungsstudio GmbH
Zeughausgasse 3
88400 Biberach an der Riß
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Unser Onlineshop für
nachhaltiges Design
MINTROOM
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unternehmen [!] RESSORT 53
Wanzl GmbH
Leipheim
Smarter Zutritt und autonomes Bezahlen, dazwischen wie gewohnt Einkaufen im regionalen Flair – Wanzl war maßgeblich an der Realisierung des ersten
V-mini beteiligt.
Fotos: Wanzl GmbH
Nahversorgung smart sichern
Der wöchentliche Großeinkauf zählt immer
noch zu den Klassikern. Allerdings ist gerade
im ländlichen Raum oder in abgelegenen bzw.
noch jungen Wohngebieten der nächste Supermarkt
oft weiter weg. Retail-Spezialist
Wanzl sichert mit seinen 24/7-Shop-Formaten
auch hier die komfortable Nahversorgung. So
geschehen im Stadtteil Haken in Kaufbeuren.
Als Entwicklungs- und Realisierungspartner
war Wanzl maßgeblich an der Eröffnung des
ersten V-mini-Marktes der Georg Jos. Kaes
GmbH, Betreiberin der V-Märkte und V-Baumärkte,
beteiligt. Gerade einmal ein dreiviertel
Jahr benötigten die Experten von Wanzl für die
Realisierung, von der Beratung und Planung
über das Store-Design und die Ladenausstattung
bis hin zur Technik.
Die Zukunft des Einkaufens
Das innovative Einkaufen im V-mini beginnt bereits
beim Zutritt: Durch die Erfassung einer
EC- oder Kreditkarte öffnen sich die Schiebetüren
am Eingang vollautomatisch. Innen bewegen
sich die Kunden wie in einem herkömm-
lichen V-Markt, wählen ihre Produkte und legen
sie in den Einkaufswagen oder -korb. Mit der
Cloud-basierten Managementsoftware Wanzl
Connect® werden die autonomen Prozesse im
Supermarkt zentral und digital gesteuert.
Technik trifft auf regionale Verbundenheit
Dank dieser Technologie kann der V-mini nahezu
personalfrei geführt werden – ein großer
Vorteil in Zeiten akuten Fachkräftemangels
und der demografischen Entwicklung. Es
braucht lediglich einen Mitarbeiter, der sich um
das Einräumen der Ware kümmert und bei
Fragen zur Technik und dem Sortiment zur Verfügung
steht. Denn der V-mini verfügt über ein
ausgewähltes Vollsortiment – perfekt von Warenpräsentationssystemen
von Wanzl in Szene
gesetzt. Produkte, die einer Altersbeschränkung
unterliegen, befinden sich in einem separaten
Bereich, der nur durch eine Zutrittsschleuse
betreten werden kann. Für frische
Backwaren sorgt die BakeOff-Station von
Wanzl. Beim Instore-Design steht die regionale
Verbundenheit der V-Märkte im Fokus. Holz-
verkleidungen, Hinweisschilder aus Baumstammplatten
sowie Wald-Motive an den Wänden
spiegeln die Landschaft des Allgäus wider.
Nach dem Einkauf runden Self-Checkout-Kassen
das smarte Einkaufserlebnis ab: Hier
scannt der Kunde seine Produkte selbst und
bezahlt mit EC- oder Kreditkarte.
Wanzl GmbH & Co. KGaA
Rudolf-Wanzl-Straße 4
89340 Leipheim
T +49 8221/729-0
info@wanzl.com
www.wanzl.com
RESSORT unternehmen [!]
54 Scherr+Klimke AG
Generalplanung mit weitem Horizont.
Simulierte Realität
Der Einklang von Funktion, Ästhetik, Nachhaltigkeit und Technik ist unser
täglicher Anspruch. Dabei denken wir vernetzt, wirtschaftlich und materialgerecht
in der Konstruktion. Wir wissen, dass gute, ganzheitliche Architektur
nur durch integrale und intelligente Vernetzung der planenden Fachdisziplinen
entstehen kann.
Bauen ist komplex und dadurch sehr technisch geworden. Bauphysik, Bauklimatik
und Technische Gebäudeausrüstung sind Themenfelder, die das illustrieren
und den Nutzen digitaler Simulationsverfahren deutlich machen.
Wir planen, indem wir verschiedenste Disziplinen der Realisierung eines
Projekts umfassend durchdenken und Schnittstellen beleuchten. Und wir
planen für Menschen und deren positives Erleben im Kontext zum Projekt
sowie mit einem Blick in die Zukunft rund um Nachhaltigkeit und Innovation.
unternehmen [!] RESSORT 55
Ulm / Neu-Ulm
Digital, integral und intelligent planen.
Planung im 3D-Modell ist für die Scherr+Klimke Generalplanung der Standard.
Hierzu setzen wir effektive und effiziente Werkzeuge ein, mit denen wir
Planungsprozesse umsichtig lenken und das Planungsergebnis sicher erreichen.
Dabei bieten wir, auf dem Modell aufbauend, ganzheitliche Lösungen, die
modellbasierte Mengenermittlungen ebenso wie Visualisierungen, Gewerkekoordination
und Datenmanagement beinhalten. Entsprechend der Zielvorgabe
kann dies über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts erfolgen, letztlich
also bis zum praktizierten Facility Management. Dreidimensionale digitale
Gebäudesimulationen dienen nicht nur der Darstellung, sondern sorgen dafür,
kreativer, vielfältiger und schneller Ergebnisse erzielen zu können.
Das hochmoderne technische Innenleben, welches sich hinter der Hülle
großer Industriebauten versteckt, ist meist nicht sichtbar. Unter dem abgebildeten
QR-Code dürfen Sie einen Blick in das BIM-Modell (Building Information
Modeling) einer Produktionsanlage unseres Auftraggebers PERI
werfen.
Scherr+Klimke AG
Ulm | Neu-Ulm | Leipzig | Heidelberg
Eberhardtstraße 3 | 89073 Ulm
Tel. 0731 92250 | info@scherr-klimke.de
www.scherr-klimke.de
56 RESSORT unternehmen [!]
Fritschle GmbH
Uttenweiler
Obere Reihe von links: Fritschle GmbH, Firmengebäude, Uttenweiler; Kindertagesstätte St. Maria Suso, Ulm; untere Reihe von links: Neubau Landratsamt,
Biberach; Barbara Mez-Starck-Haus, Büro- und Seminargebäude, Ulm; Erweiterung Schule St. Franziskus, Ingerkingen
Fotos: Fritschle GmbH
In der Natur der Sache
Fritschle setzt auf Holzbauelemente
Die Bauwirtschaft ist mit herkömmlichen Bauweisen
für einen erheblichen Teil des Energieund
Ressourcenverbrauchs, des Abfallaufkommens
und CO 2 -Ausstoßes verantwortlich.
Es ist notwendig umzudenken – wie es das
Bauunternehmen Fritschle aus dem oberschwäbischen
Uttenweiler mit der Fertigung
und dem Einsatz von Holz- und Hybridbauteilen
tut. „Holz bleibt über die gesamte Einsatzdauer
hinweg ein nachhaltiges Kreislaufprodukt“
sagt Geschäftsführer Mathias Fritschle.
„Einen weiteren Vorteil erreicht man durch
zentrale Vorfertigung. Wenn Holzwände oder
-decken nicht auf der Baustelle zusammengebaut
werden müssen, spart das Ressourcen,
verursacht weniger Staub und Lärm und verkürzt
die Bauzeit. Für uns ist diese Arbeitsweise
eine wichtige Ergänzung zu unseren Bauverfahren.“
Weshalb man bei Fritschle auch
größere Investitionen im Bereich Vorfertigung
tätigt – für eine nachhaltigere Zukunft des
Bauens.
Fritschle GmbH
Dieterskircher Straße 25
88524 Uttenweiler
Telefon 07374 9200-0
info@fritschle-baut.de
www.fritschle-baut.de
unternehmen [!] RESSORT 57
Thomas Bihler GmbH
Ravensburg
New Work
Arbeitsraum wird Lebensraum.
Dafür brauchen wir Raumkonzepte, die zu einer
hybrid gewordenen Arbeitswelt passen.
New Work ist dabei nur der Sammelbegriff für
eine Vielzahl an Überlegungen, die Unternehmen
bewegen, wenn sie den idealen Arbeitsplatz
der Zukunft entwickeln.
Welche Flächen benötigen wir hierfür? Macht
die Regel ‚Anzahl der Angestellten = Anzahl der
Schreibtische‘ noch Sinn? Ist das Raumkonzept
energetisch zeitgemäß, wenn Büroflächen
bei hohem Home Office-Anteil durchgängig
beleuchtet werden?
Es geht darum, Arbeitsorte zu Begegnungsorten
werden zu lassen, weil das Arbeiten in Remote
häufig im Home Office stattfindet und bei
der Arbeitszeit im Büro der Austausch, die Inspiration
und die interdisziplinäre Teamarbeit
im Fokus stehen.
Das Team von Bihler Möbelkonzepte stellt sich
diesen Fragestellungen täglich und entwickelt
individuelle, maßgeschneiderte Lösungen.
Michael Bihler: „Wir verstehen uns als Prozessbegleiter
für unsere Kunden. Uns interessieren
neben den Prozessen und Produkten unserer
Kunden besonders die Menschen, die sich in
den Räumen bewegen. Unser Ziel ist es, ideale
Aufenthaltsqualitäten für unterschiedliche Arbeitsphasen
zu schaffen: Konzentriertes Denken,
kreatives Schaffen, interdisziplinärer Austausch
und temporäres Entspannen.
Kein Projekt ist wie das Andere. Und kein Kunde
ist wie der Andere. Katrin Bihler-Bender:
„Die DNA des Unternehmens in Möbel zu übersetzen
ist unsere Aufgabe. Dabei kann es
durchaus sein, dass wir gemeinsam Schritte
gehen, die zu Beginn eines Projektes undenkbar
gewesen wären.“
Fotos: Anja Köhler, Mireille van der Moga
Ansprechpartner
Michael Bihler
Vertrieb
Katrin
Bihler-Bender
Innenarchitektur
und Design
Schreibtisch-Sharing mit dem Kollegen? Vielleicht.
Aus der Teeküche wird ein sprichwörtliches
Lagerfeuer, das eine Zone des Austausches,
der Erholung, der Kurzbesprechung
bildet - das Herzstück des Büros? Klar.
Erlaubt ist, was das Team und damit das Unternehmen
weiterbringt. Und dabei nachhaltig
und werthaltig ist. Arbeitsraum wird Lebensraum.
Neugierig? Dann sprechen Sie uns an.
Thomas Bihler GmbH
Wangener Straße 119-121
88212 Ravensburg
Tel. 0751-362520
www.bihler.net
info@bihler.net
58
NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]
Gegen den
Leerstand
Innenstadt Die Stadt Ulm hat
einen „Laden-Aktiv-Manager“.
Norbert Hoffmann, der von der
Unternehmensberatung Municipal
kommt und über Erfahrungen
in anderen Städten verfügt,
soll Vorschläge zur zielgerichteten
Nachbelegung leerstehender
Läden entwickeln, teilt die
Stadt mit. Zudem sollen Leerstände
künftig vermieden werden.
Dazu gelte es, die Innenstadt
zu stärken und attraktiv zu
halten.
Erneut neuer
Eigentümer
Transporeon Dm Frühjahr 2022
erst hat Transporeon seinen
neuen Hauptsitz an der Heidenheimer
Straße bezogen. Jetzt hat
das IT-Unternehmen einen neuen
Eigentümer: das US-Industrietechnologie-Unternehmen
Trimble. Dieses übernimmt
Transporeon vom Londoner Finanzinvestor
HG – für umgerechnet
1,8 Milliarden Euro. HG
hatte Transporeon 2019 von der
amerikanischen Private-Equity-
Firma TPG Capital übernommen.
Das Ulmer Unternehmen
hat mittlerweile weltweit 1400
Mitarbeiter. Laut einer Mitteilung
von Trimble erwartet
Transporeon für 2023 einen Umsatz
von rund 190 Millionen
Euro, das wäre rund ein Viertel
mehr als in diesem Jahr. Die operative
Umsatzrendite soll bei 30
Prozent liegen.
Die Lokomotive „Krokodil“ gilt als der Märklin-Klassiker schlechthin. Mit der Bevers-Sammlung
kommen viele weitere kostbare Stücke nach Göppingen.
Foto: Giacinto Carlucci
Warten auf den Märklin-Schatz
Tanken bei
Schuler
E-Mobilität Der Göppinger
Pressen- und Werkzeughersteller
Schuler hat in den Ausbau
von E-Ladestationen investiert
und gibt seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern die Möglichkeit,
Elektrofahrzeuge aufzuladen
– egal, ob es sich um einen
Firmen- oder Privatwagen
handelt. Am Hauptsitz in Göppingen
stehen seit Ende vergangenen
Jahres insgesamt 28 E-Ladestationen
für die Beschäftigten
zur Verfügung.
Hensoldt baut
Standort aus
Modelleisenbahn-Fans dürfen hoffen, künftig in
Göppingen die größte Märklin-Sammlung der Welt in
Augenschein nehmen zu können. Anfang des Jahres
hat eine Delegation aus Göppingen sowie Verkehrsminister
Winfried Hermann mit dem Sammler Frans
Bevers in Brüssel eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Der Inhalt: Die Sammlung soll nun in eine gemeinnützige
„Frans-Bevers-Stiftung Göppingen“
überführt und dann in einem Göppinger Museum der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Schon
jetzt sind Teile von Bevers Sammlung als Leihgabe im
„Märklineum“ zu sehen.
Rüstung Der Hersteller für Rüstungselektronik
Hensoldt will
seinen Ulmer Standort um Hunderte
Stellen aufstocken. Die Belegschaft
solle in den kommenden
drei bis vier Jahren auf mehr
als 2500 Mitarbeiter ansteigen,
sagte Sprecher Lothar Belz. „Darunter
sind nicht nur Ingenieure,
sondern auch Elektrotechniker,
Informatiker, Nachrichtentechniker
und kaufmännische
Angestellte.“ In Ulm arbeiten
rund 2300 Mitarbeiter an der
Entwicklung und Fertigung von
Radaren und Systemen der elektronischen
Kampfführung.
Impressum
Verlag & Herausgeber
Neue Pressegesellschaft
mbH & Co. KG
Frauenstraße 77
89073 Ulm
Redaktion
Alexander Bögelein (verantwortlich)
Julia Kling
Anschrift wie Verlag
Gestaltung
Alen Pahic (Art Director)
Max Meschkowski (Junior Art Director)
Astrid Müllerleile (Bild)
Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),
Volkmar Könneke Werkfotos, PR, Archiv
Anzeigen
Stefan Schaumburg (verantwortlich)
Anschrift wie Verlag
Druck
Druckerei R. le Roux GmbH
Daimlerstraße 4
89155 Erbach
Objektleitung
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Telefon 0731 156-515
t.lehmann@swp.de
Mediaberatung
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Telefon 0731 156-500
E-Mail c.blum@swp.de
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erreichen Sie unter:
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Nächste Ausgabe: 13.05.2023
Anzeigenschluss: 14.04.2023
www.swp-unternehmen.de
Stilvolle Akzente
bis ins Detail
unternehmen [!] RESSORT 59
Der T-Roc
Monatlich leasen
für 243,00 €1
Der T-Roc lädt mit sportlichem Exterieur-Design, neuem Qualitäts- und Designniveau im Innenraum und vielen intelligenten Technologien
zum Einsteigen ein. Was ihn dabei so besonders macht? Sein individueller Stil, mit dem er schon von Weitem zu einem echten
Blickfang wird. Zudem kommt unser dynamischer Crossover-SUV mit vielen serien mäßigen Highlights wie Digital Cockpit und Multifunktionslenkrad.
Und auf Wunsch stehen Ihnen viele weitere Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. So wird mit dem T-Roc
jeder Moment zu Ihrem Moment.
T-Roc Style 1.0 TSI OPF 81 kW (110 PS) 6-Gang
Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 6,0; CO₂-Emissionen
kombiniert in g/km: 135. Für das Fahrzeug liegen nur
noch Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und nicht
mehr nach NEFZ vor.2
Lackierung: Ascotgrau, Ausstattung: Parklenkassistent „Park
Assist“ inkl. Einparkhilfe, Müdigkeitserkennung, Sport-Komfortsitze
vorn, Lendenwirbelstützen vorn u. v. m.
GeschäftsfahrzeugLeasingrate monatlich: 243,00 €1
zzgl. Paket Wartung & Verschleiß3 à mtl. 26,00 €
36 mtl. Gesamtraten à 269,00 €
Leasing-Sonderzahlung: 0,00 €
Laufzeit:
36 Monate
Jährliche Fahrleistung:
10.000 km
Fahrzeugabbildung zeigt Sonderausstattungen. Gültig bis zum 31.03.2023. Stand 02/2023. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 1 Ein Angebot der Volkswagen Leasing
GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig. Für gewerbliche Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden. Zzgl. Überführungskosten und MwSt. Zzgl. Zulassungskosten.
Bonität vorausgesetzt. 2 Angaben zu Verbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von den gewählten
Ausstattungen des Fahrzeugs. 3 Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig, für gewerbliche
Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden, nur in Verbindung mit GeschäftsfahrzeugLeasing der Volkswagen Leasing GmbH.
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Ehinger Straße 23, 89143 Blaubeuren
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Ali Orhan
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