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2023/01 | Unternehmen | März 2023 | Ausgabe 86

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unternehmen [!] RESSORT 1

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten Ausgabe 86 | März 2023 | 3,00 €

Lotsen für

Gesundheit

Spardruck, starker Wettbewerb, Digitalisierung:

Wie Armin Zepf und Hans-Peter Dahlmann das

Sanitätshaus Häussler fit für die Zukunft machen.

+

Architektur

spezial

& Süßen

spezial

JETZT ABER NACHHALTIG

Experten geben Tipps, wie Firmen

das neue Lieferkettengesetz

umsetzen können.

Seite 21

DIE BATTERIE-REVOLUTION

Mit einer neuen Technik macht

das junge Unternehmen Sax

Power aus Erbach Furore.

Seite 42

UMFRAGE

Welche Themen Verantwortliche

von Museen umtreiben – und auf

was sie sich 2023 freuen.

Seite 44


2

RESSORT unternehmen [!]

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unternehmen [!] INHALT/EDITORIAL 3

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt auch gute Nachrichten in diesen unsicheren

Zeiten des Kriegs in der Ukraine. Der Auftragsstau

der Unternehmen löst sich auf, weil die

Lieferketten wieder besser funktionieren. In der

Industrie sichert der Auftragsbestand die Auslastung

bis weit über die Jahresmitte hinaus. Obendrein

lässt die Inflation nach – zumindest ein wenig.

Alles in Butter also? Leider nein. Der Standort

Deutschland leidet nicht nur am Fachkräfte-

Mangel. Er ist – vor allem bei der Energie – viel

zu teuer, die Mängel der Infrastruktur sind erheblich

und er wird durch überbordende Bürokratie

gelähmt. Das ist ein gefährlicher Mix, der große

Unternehmen dazu treibt, im Ausland zu investieren.

Doch viele Betriebe können das nicht. Die

Häussler-Geschäftsführer Armin Zepf und Hans-

Peter Dahlmann erläutern im Titelinterview (Seite

10), wie sie das Sanitätshaus in Ulm für die Zukunft

fit machen. Auf die vielen Familienunternehmen

ist Verlass. Innovative Betriebe wie

Schlötter aus Geislingen (Seite 26) und Sax

Power aus Erbach (Seite 42) machen Mut, dass

die deutsche Wirtschaft auch diese Krise meistert.

Ich wünsche Ihnen anregende Lektüre.

Ihr Alexander Bögelein,

Redaktionsleiter unternehmen [!]

Finanzieren

6 Kluges Konzept für Privatiers

Expertenrat für die Vermögens ­

verwaltung

Titelthema

10 Helfer für mehr Mobilität

Die Häussler-Geschäftsführer Armin Zepf

und Hans-Peter Dahlmann im Gespräch

Verantworten

20 Nachhaltige Beschaffung

Tipps, wie Unternehmen das neue Lieferkettengesetz

umsetzen können

28 Liquidität sichern in der Krise

Wie die finanziellen Spielräume durch

Leasing wachsen

Machen

26 Innovation in der DNA

Porträt über den Galvanotechnik-Spezialisten

Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH

& Co. KG aus Geislingen

42 Energiegeladen an die Spitze

Wie Sax Power mit neuer Technik den

Batteriemarkt revolutioniert

Spezial

32 Eine Stadt wappnet sich

Wie sich der Wirtschaftsstandort

Süßen wandelt

46 Der erweiterte Horizont

Wie sich die Denk- und Arbeitsweise

von Architekten ändert

Leben

40 Rennfieber im Maßstab 1:32

UM30-Geschäftsführer über seine

überdimensionale Carrera-Bahn und

Kundenbindung

44 Kunst mich mal!

Umfrage unter Verantwortlichen von

Museen in der Region

Namen & Nachrichten

4 Mehr Platz für Fußgänger in Ulm

5 Großbrand: retten, was zu retten ist

18 Ins Nationalteam berufen

30 Verabschiedet sich Five Guys aus Ulm?

58 Warten auf den Märklin-Schatz

58 Impressum

44

40

28 20

42


4

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Mehr Platz für Fußgänger

Innenstadt In Ulm werden von Sommer an Autos aus drei Quartieren verbannt. Händler

sorgen sich um ausbleibende Kundschaft und die Belieferung ihrer Geschäfte.

Parkflächen In der Diskussion

waren sie schon lange, jetzt sind

sie beschlossen: In der Ulmer

Innenstadt werden noch vor der

Sommerpause weitere Fußgängerzonen

ausgewiesen. Drei

Quartiere sollen künftig Fußgängern

vorbehalten sein: der

Bereich zwischen Judenhof und

Münster, Herrenkeller- und

Dreiköniggasse sowie der

Marktplatz mit Herdbruckerstraße

und Schelergasse am Museum.

Die Entscheidung des Gemeinderats

gegen die Empfehlung

der Stadtverwaltung hat

vor allem bei den ansässigen

Händlern für Unmut gesorgt.

„Es scheint, als wären die Interessen

der Wirtschaft von untergeordneter

Bedeutung“, kritisiert

IHK-Hauptgeschäftsführerin

Petra Engstler-Karrasch.

Etwa im Bereich Herrenkellerund

Dreiköniggasse habe die

Stadtverwaltung aus Sicht der

IHK einen praktikablen Kompromissvorschlag

erarbeitet,

der auch von der überwiegenden

Zahl der anliegenden Händler

und Gastronomen für gut befunden

wurde. Dadurch wäre

der Parksuchverkehr eingedämmt

und ein Miteinander aller

Verkehrsteilnehmer gut

möglich gewesen. Er fand jedoch

keine Mehrheit im Rat.

Die Konsequenzen seien für

die Betriebe nicht unerheblich.

„Einige Betriebe verlieren die

Kunden, die eben mal kurz mit

dem Auto gehalten und eingekauft

haben. Zudem wird eine

Belieferung komplex und teils

unrealistisch“, so Engstler-Karrasch.

Eine Andienung der anliegenden

Betriebe von hinten

sei nicht überall möglich.

Der Gemeinderat hatte den

Wunsch nach diesen Fußgängerzonen

bereits vor eineinhalb

Jahren formuliert. Eine Bürgerbeteiligung

ergab ein uneinheitliches

Meinungsbild, laut Bürgermeister

Tim von Winning.

Anwohner wünschten sich

überwiegend eine Verkehrsberuhigung,

fürchteten dann aber

eine Zunahme der Außengastronomie.

jkl

Blick in die Herrenkellergasse: Auch diese Straße soll für den

Autoverkehr gesperrt werden.

Foto: Matthias Kessler

Saxonia erkennt Tarifverträge an

Streik Der Widerstand der

Göppinger Saxonia-Belegschaften

gegen die Tarifflucht ihres

Arbeitgebers hat sich ausgezahlt.

„Die Forderungen wurden

vollständig erfüllt“, fasste Dejan

Wick, Gewerkschaftssekretär

der IG Metall Göppingen-Geislingen

die Verhandlungen zusammen.

Arbeitgeber, Betriebsrat

und Gewerkschaft haben

sich auf einen Anerkennungstarifvertrag

verständigt. Damit endete

der Arbeitskampf – auch

mit vielen Unterstützern aus anderen

Betrieben, wie der WMF,

Schuler, Allgaier und Daimler,

und auch der Politik – am zehnten

Tag.

Der Streik der Mitarbeiter zahlt

sich aus. Foto: Giacinto Carlucci

Das heißt, das Unternehmen

kehrt nicht in den Arbeitgeberverband

zurück. Doch bei der

Saxonia Umformtechnik und

der Saxonia Textile Parts in

Göppingen, die zur Kern-Liebers-Gruppe

mit Sitz in Schramberg

gehören, gelten nun wieder

eins zu eins alle Tarifverträge

der Metall- und Elektroindustrie

– inklusive der im

vergangenen November ausgehandelten

Lohnerhöhung von

8,5 Prozent. Das Unternehmen

hat die Forderung der Beschäftigten

akzeptiert und will in Zukunft

die Flächentarifverträge

wieder vollumfänglich anerkennen.

Für die Zukunft gebe es

„eine ergebnisoffene Verhandlungsbereitschaft“

zur Stabilisierung

der wirtschaftlichen Situation

des Unternehmens.

Saxonia war bereits im April

2022 aus dem Arbeitgeberverband

Südwestmetall ausgetreten,

hatte die Belegschaften aber

erst Ende November darüber informiert.

Seither haben die Beschäftigten

mit mehreren Warnstreiks

deutlich gemacht, dass

sie ein solches Verhalten nicht

kampflos hinnehmen werden.

Bereits vor Weihnachten gab es

Warnstreiks, um für den Metall-

Tarifabschluss zu kämpfen. Im

Januar stand die Produktion

komplett still. [!] rai


unternehmen [!] NAMEN & NACHRICHTEN 5

Nach Großbrand: retten, was zu retten ist

Burgmaier Auf mehr als 200

Millionen Euro wird der Schaden

geschätzt, der bei einem

Großbrand auf dem Gelände des

Autozulieferers Burgmaier in

Allmendingen entstand. An Produktion

ist bei dem Betrieb, der

am Firmensitz 251 Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter beschäftigt,

in nächster Zeit nicht zu

denken, sagt Karl-Hugo Schick,

der den Betrieb in dritter Generation

leitet. Nach dem Brand,

der weite Teile der Produktion

und des Lagers zerstörte, wird

zunächst geschaut, was noch zu

retten ist. „Das ist ein sehr ausgeprägter

Brandschaden“, stellt

ein Mitarbeiter des Brandschadensanierers

fest. Maschinen,

die noch verwendet werden

könnten, müssten wohl mit einem

Kran aus dem Gebäude geholt

werden. Zunächst gehe es

aber darum, die Arbeitssicherheit

herzustellen. Wie es dann

weitergeht, ist noch nicht kar.

Dass es weitergeht, daran haben

auch die großen Automobilhersteller

in Deutschland Interesse.

Man stehe in direktem Kontakt

mit dem Lieferanten, erklärte

etwa Mercedes. Von einer

„unmittelbaren Auswirkung auf

die Liefersituation“ sei aber

nicht auszugehen. Vielmehr versuche

man sich „bei der Beschaffung

weiter zu diversifizieren,

um Risiken der Lieferkette

zu minimieren“, heißt es aus

Stuttgart.

Für Allgaier gilt es auch, die

Mitarbeiter zu halten. Und das

könnte eine weitere Herausforderung

werden, denn gut ausgebildete

Fachkräfte werde von

vielen Betrieben der Branche

gesucht. [!]

jkl

Ein Feuer hat Anfang Februar den Firmensitz von Burgmaier in

Allmendingen verwüstet.

Foto: Martin Tröster

Verkauf steht

nicht an

Sedelhöfe Der Start war holprig:

Leere Verkaufsflächen, Wasserschäden,

Baumängel. Anfangs

kamen die Sedelhöfe, die

sich direkt gegenüber dem Ulmer

Bahnhof befinden, nicht

richtig in Tritt. Inzwischen zeigt

sich Lothar Schubert, Geschäftsführer

des Investors DC Developments,

zufrieden mit der Entwicklung.

99 Prozent der 18 000

Quadratmeter

an Handelsflächen

seien vermietet.

Die Büroflächen

seien

vollständig vermietet.

Ein Ver-

Lothar kauf sei derzeit

Schubert kein Thema.

ist zufrieden „Der Immobilienmarkt

ist

mit den

Sedelhöfen. sehr vorsichtig

derzeit, vor allem

für solche Top-Objekte“,

sagt Schubert. DC Developments

habe aber keinen Druck.

„Wir sind gut finanziert und haben

keine Not, die Sedelhöfe abzugeben.“

[!]

abo

Bosch

steigt ein

Husqvarna Der Stuttgarter

Bosch-Konzern beteiligt sich

mit 12 Prozent am schwedischen

Husqvarna-Konzern, dem führenden

Hersteller von Motorgeräten

für Forstwirtschaft, Landschaftspflege

und Garten. Ziel

der Beteiligung sei, die Batteriekooperation

zwischen den Unternehmen

zu stärken. Zu

Husqvarna gehört auch die

Tochtergesellschaft Gardena

mit Sitz im Ulmer Donautal. Die

mit ihrem Akku-Sortiment Teil

der „Power for All Alliance“ ist.

Akkus und Ladegeräte für diese

können mit mehr als 100 verschiedenen

Produkten der Allianz

verwendet werden. Der

weltweite Umsatz der Gardena

Division, die zum schwedischen

Aktienkonzern Husqvarna gehört,

belief sich im Geschäftsjahr

2022 auf 1,2 Milliarden

Euro. Ein Plus von 29 Prozent

im Vergleich zum Vorjahr, als

Gardena mit einem Umsatz von

1,025 Milliarden Euro zum ersten

Mal die Milliardengrenze,

knackte. [!]

jkl

Ermittlung gegen Bank

Cum-Cum-Geschäfte Die

Kreissparkasse (KSK) Göppingen

hat jahrelang sogenannte

Cum-Cum-Geschäfte getätigt,

bei denen es durch kurzfristiges

Ausleihen von Aktien Steuerrückerstattungen

gab, die den

eigentlichen Besitzern der Papiere

gar nicht zustanden. Seit

Mitte Januar läuft nun ein strafrechtliches

Ermittlungsverfahren

gegen die Kreissparkasse.

Diese Geschäfte haben wohl in

den Jahren 2008 bis 2014 stattgefunden.

KSK-Vorstand Hariolf

Teufel räumt im Zusammenhang

mit den Cum-Cum-Deals „Gesamtaufwendungen“

in Höhe

von rund 61 Millionen Euro ein.

Im Oktober 2022 wurde in der

Kreistagssitzung bekannt, dass

die Kreissparkasse Cum-Cum-

Geschäfte in der Vergangenheit

getätigt hat. [!]

rai

Umsatz bricht weg

Handwerk Zunehmend besorgt

blicken die Betriebe im Bezirk

der Handwerkskammer Ulm in

die Zukunft. Das belegt eine

Umfrage der Kammer unter ihren

Mitgliedsbetrieben. Demnach

berichten drei von fünf

Handwerksbetrieben derzeit

von Umsatzausfällen. Am häufigsten

betroffen sind Handwerker

im Lebensmittelbereich, gefolgt

von Kfz-Betrieben und privaten

Dienstleistungs- und Gesundheitshandwerken.

Jeder

zweite Betrieb in der Region

nennt die Kaufzurückhaltung

der Kundinnen und Kunden als

Hauptursache für ausbleibende

Umsätze. Etwa jeder vierte Betrieb

beobachtet Auftragsstornierungen

aufgrund gestiegener

Beschaffungs- und Energiekosten.

Davon betroffen sind vor allem

die Bauhauptgewerke, wie

Zimmerer, Maurer und Gerüstbauer.

[!]

mone


6

FINANZIEREN unternehmen [!]

Die Entscheidung hat Peter

Hermann viele

schlaflose Nächte beschert.

Im Spätsommer

vergangenen Jahres war dann

aber klar: Der familieneigene

Betrieb wird verkauft! Eigene

Kinder haben der 66-jährige Unternehmer,

der tatsächlich anders

heißt, und seine Ehefrau

nicht. Eine Übergabe im erweiterten

Familiennetzwerk scheiterte,

weil es stark unterschiedliche

Vorstellungen über den

Preis gab. Also suchte Hermann

mithilfe eines Beraterteams einen

Käufer. Weil die Firma für

Verpackungstechnik in Blaubeuren

trotz des widrigen Umfelds

in den vergangenen Jahren

gut lief, war ein ernsthafter Interessent

schnell gefunden. Zum

Jahresende war die Transaktion

unter Dach und Fach und auf

Hermanns Konto flossen auf einen

Schlag rund 20 Millionen

Euro.

Kontostand: 20 Millionen

Geld genug für einen sorgenfreien

Ruhestand, könnte man meinen.

Doch der Unternehmer

a.D. steht damit vor einer

neuen Herausforderung: Wie

soll die Summe angelegt

werden? Zwar steigen seit einigen

Monaten wieder die Zinsen.

Aber noch immer sind die

Sätze auf klassischen Anlagekonten

und bei Anleihen zu

niedrig, um damit das Kapital

nach Abzug der jährlichen Inflationsrate

real im Wert zu erhalten.

Viele fallen in

ein Loch, weil

sie auf einmal wie

ein Investor denken

müssen.

Catharina Weber

Verb. unabhängiger Family Offices

Kluges

Konzept für

Privatiers

Vermögensverwaltung Viele Unternehmer

verkaufen ihren Betrieb, weil es an der

Nachfolge hapert. Bei der Anlage des neu

gewonnenen Barvermögens gilt es

systematisch vorzugehen.

ILLUSTRATIONEN: MAX MESCHKOWSKI

„Die meisten sind in dieser Situation

zunächst völlig überfordert,

weil auf einmal so viel

Geld auf dem Konto liegt und

gleichzeitig besteht Handlungsbedarf“,

weiß Catharina Weber,

Vermögensberaterin und Leiterin

der Geschäftsstelle des Verbandes

unabhängiger Family Offices

(VuFO). „Viele fallen in ein

Loch, weil sie sich zwar in ihrem

ursprünglichen Geschäft

perfekt auskennen, auf einmal

aber wie ein Investor denken

müssen und Risiken nicht richtig

abschätzen können – und oft

steht der eigene Stolz davor, das

auch frank und frei zuzugeben.“

Family Office als Lösung

Eine Möglichkeit, aus dieser

Situation herauszukommen,

ist, eine Zweckgesellschaft zu

gründen, in die das neu gewonnene

Vermögen eingebracht

wird. Über ein solches Family

Office kann sich dann ein Stab

von Experten um die systematische

Verwaltung des Kapitals

kümmern. Wirtschaftlich sinnvoll

ist eine solche Lösung,

wenn die Vermögenssumme im

zweistelligen Millionenbereich

liegt. „Erster Schritt ist dann,

zusammen mit der Eigentümerfamilie

eine strategische

Asset Allocation zu erarbeiten“,

erläutert Weber ihr Vorgehen

im Beispielfall. „Damit

entsteht so etwas wie der

Businessplan, der die Investmententscheidungen

für die

kommenden sieben bis zehn

Jahre bestimmt.“

Vor der Konzeption einer individuellen

Asset Allocation

steht die Bestandsaufnahme

und Analyse aller Vermögenswerte,

aber auch der persönlichen

Wünsche und Ziele der

Familie. Welches Risiko ist

man bereit einzugehen? Welche

Renditen werden erwartet?

„Gerade, wenn der familieneigene

Betrieb verkauft wurde

und das Vermögen zunächst

nur aus Bargeld besteht, spielt

das Thema Liquidität eine große

Rolle. Denn in dem Fall

wird man regelmäßige Ausschüttung

einplanen müssen,

mit denen die Familie ihre Lebenshaltung

finanziert“, sagt

Weber.

Stufenplan für Investments

Steht die strategische Asset Allocation,

wird danach das Vermögen

Schritt für Schritt investiert.

Die Idee dabei ist, nicht alles

auf einmal und auf eine einzige

Karte zu setzen. Risiken


unternehmen [!] FINANZIEREN 7

werden durch eine breite Diversifikation

auf verschiedene Anlageklassen

und Märkte verteilt,

wobei die einzelnen Investments

zusätzlich unterschiedlichen

Vermögensverwaltern anvertraut

werden.

Sachwerte

disziplinieren

und bringen Ruhe

in stürmische

Marktphasen.

Wissenschaftliche Studien

haben mehrfach belegt: Ein gut

verteiltes Portfolio ist in der Regel

auch bei größeren Korrekturen

an den Märkten vergleichsweise

gut gegen Wertverluste

geschützt und kann auch

Krisen aushalten, ohne angepasst

zu werden.

„Dabei ist zu berücksichtigen,

dass wir in der aktuellen Situation

einen erheblichen Teil in

Sachwerte wie etwa unternehmerische

Beteiligungen, Infrakstruktur,

Forstwirtschaft und

Immobilien investieren“, erläutert

Vermögensexpertin Weber.

„Solche Investments sind nicht

von heute auf morgen veräußerbar

und anders als an der Börse

ist dafür kein täglicher Preis verfügbar.“

Das diszipliniert nach

ihrer Einschätzung und und

bringt Ruhe rein in stürmischen

Marktphasen: „So lassen sich

teure Fehler durch überstürzt

getroffene Investmententscheidungen

verhindern.“

Vermögensverwalter raten, den Erlös eines Firmenverkaufs zu einem großen Teil in Sachwerte zu

investieren.

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8

FINANZIEREN unternehmen [!]

Die ersten Schritte nach dem Verkauf

Mit dem Verkauf der eigenen Firma steht

häufig ein Rollenwechsel zum Investor an.

Unternehmer, die nach einem Verkauf ihres

Unternehmens erst einmal Orientierung

in Bezug auf ihre Vermögensanlage suchen,

können sich an den Verband unabhängiger

Family Offices (www.vufo.org) wenden –

auch, wenn sie nicht gleich ein Family Office

gründen wollen. Die Organisation vermittelt

Kontakte an verbandseigene Mitglieder. Sie

erfüllen diese Kriterienkatalog: eine honorarbasierten

Beratung, Unabhängigkeit, keine

Vereinnahmung von Provisionen und kein

Angebot eigener Produkte. Die Honorierung

erfolgt in vielen Fällen ähnlich wie bei der

Beratung durch einen Rechtsanwalt nach

dem zeitlichen Aufwand. Die Stundensätze

für die Beratungen liegen im mittleren dreistelligen

Euro-Bereich. Aber auch Preismodelle

aus einem prozentualen jährlichen

Pauschalsatz von der Summe des verwalteten

Vermögens plus Honorarkomponente

sind üblich.

Die ideale Lösung gibt es nicht

Eine Garantie auf dauerhaft überdurchschnittlich

hohe Renditen

besteht damit aber nicht. „Die

ideale Asset Allocation gibt es

nicht. Man kann vieles berechnen,

aber Papier ist geduldig. Deswegen

sollten Berater und Familie auf Basis

der Fundamentalanalyse ein

Konzept definieren, das zu ihnen

passt und mit dem sich beide Seiten

wohlfühlen“, sagt Maximilian

Werkmüller, Rechtsanwalt und

Partner, bei der Steuerberater- und

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Legal Tax Solutions. „Wer nachts

nicht mehr schlafen kann, weil die

eingegangenen Risiken gefühlsmäßig

als zu hoch empfunden wer-

Zur Person

Catharina Weber

ist Equity-Partnerin

und Senior-Beraterin

im Kölner Multi Family

Office Tresono.

Seit 2014 leitet

sie die Geschäftsstelle

des Verbandes

unabhängiger Family

Offices e.V.

den, hat offensichtlich nicht die

passende Struktur.“

Werkmüller ebenso wie Weber

achten bei der Umsetzung der Asset

Allocation jedoch genau darauf,

dass nicht unbemerkt Klumpenrisiken

entstehen – zum Beispiel, weil

die beauftragten Vermögensverwalter

unabhängig voneinander auf dieselben

oder zumindest gleichgerichtete

Anlageideen kommen.

Schlagseite vermeiden

Noch viel häufiger ist es der Familienunternehmer

selbst, der für eine

Schlagseite bei der Aufteilung seines

Vermögens sorgt. Häufig verzichtet

er nämlich darauf, auch privat

Vermögen aufzubauen, wenn der

Betrieb noch im Besitz ist. „Viele

mittelständische Familienunternehmer

belassen Gewinne im Betrieb

und finanzieren damit ihre Investitionen“,

beobachtet Werkmüller.

„Allerdings neigen sie gleichzeitig

dazu, die Risiken ihrer Unternehmung

zu gering anzusiedeln.“

„Gerade in den vergangenen Jahren

hat sich die Kehrseite einer solchen

Strategie gezeigt als wegen der

Pandemie die Geschäfte vieler Firmen

schlecht liefen“, ergänzt Weber.

„So konnten sie keine Ausschüttungen

vornehmen. Einige Eigentümer

sind dadurch finanziell in Bedrängnis

gekommen. Der Aufbau eines

Privatvermögens ist daher auch Absicherung.“[!]

Thomas Luther


unternehmen [!] RESSORTAnzeige

9

Marketingfalle „Klimaneutralität“

Im Jahr 2021 kam eine Umfrage zum Ergebnis,

dass 92% der Verbraucher einen großen

Wert auf hohe Umweltstandards legen. Demnach

räumen sie diesem Kriterium sogar

mehr Bedeutung für ihre Kaufentscheidung

ein als den Lebensmittelpreisen. Es verwundert

daher nicht, dass immer mehr Unternehmen

ihre Produkte als „klimaneutral“

bewerben. Hier ist jedoch Vorsicht geboten.

Als so genanntes „Greenwashing“ gilt der Versuch,

durch Marketing ein „grünes Image“ zu

erlangen, ohne tatsächlich entsprechende

Maßnahmen im operativen Geschäft zu verankern.

Dies kann für den Verbraucher irreführend

und damit für das Unternehmen wettbewerbswidrig

sein, wenn das im angesprochenen

Verkehrskreis erweckte Verständnis nicht

mit den tatsächlichen Verhältnissen übereinstimmt.

Nach aktueller Rechtsprechung bestehen für

Unternehmen Aufklärungspflichten, sobald

der Begriff „klimaneutral“ zu Werbezwecken

eingesetzt wird:

Nach Ansicht der Landgerichte Kiel und Konstanz

schließt der durchschnittliche Verbraucher

von dem Zusatz „klimaneutral“ auch auf

eine klimaneutrale Produktion. Entsprechend

sei der Verbraucher über das „Ob und Wie“ der

Maßnahmen zur Erreichung der behaupteten

Klimaneutralität aufzuklären. Nach Ansicht

dieser Gerichte gelten demnach grundsätzlich

hohe Anforderungen an eine klimaneutralitätsbezogene

Werbung.

Aufklärungspflicht für Unternehmen

Einen ähnlich verbraucherschützenden Ansatz

verfolgt das Landgericht Oldenburg. Sofern ein

Produkt nicht klimaneutral hergestellt wird,

sondern die beworbene Klimaneutralität (nur)

durch Kompensation erreicht werde, müsse

dem Gericht zufolge darauf direkt in der Werbung

bzw. auf der Verpackung transparent hingewiesen

werden.

Dieser Auffassung schloss sich zuletzt auch

das Oberlandesgericht Frankfurt am Main an.

Der Begriff „klimaneutral“ sei grundsätzlich erläuterungspflichtig.

Insbesondere wenn gewisse

Emissionen von der CO 2 -Bilanzierung ausgenommen

wurden, muss das werbende Unternehmen

darüber aufklären.

Das Oberlandesgericht Schleswig hält es jedoch

nicht für erforderlich, dass die Informationen

direkt auf der Verpackung abgedruckt

sind. Der Verbraucher erwarte nach Ansicht

des Gerichts nicht, durch Hinweise auf dem

Produkt aufgeklärt zu werden, mit welchen

Mitteln die ausgeglichene Emissionsbilanz erreicht

werde. Vielmehr sei es ausreichend,

dass auf dem Produkt beispielsweise durch

einen QR-Code auf eine Webseite verwiesen

wird, welche dann die entsprechenden Informationen

zur Klimaneutralität zur Verfügung

stellt.

Darüber hinaus unterscheidet das Landgericht

Kleve hinsichtlich der angesprochenen Zielgruppen.

Im konkreten Fall ging es um Werbung

mit „Klimaneutralität“, die sich primär an den

Handel richtete. Die Produktion erfolgte in diesem

Fall nicht emissionsfrei, der Hersteller unterstützte

stattdessen aber zur Kompensation

verschiedene Klimaschutzprojekte. Das Landgericht

stufte die Werbung in diesem Fall nicht

als irreführend ein, da dem hier adressierten

Fachpublikum bewusst sei, dass Klimaneutralität

durch Kompensation erreicht werden könne

und weitere Hinweise daher nicht nötig seien.

Ihr Ansprechpartner:

Dr. Birgit Müller, Senior Managerin,

Fachanwältin für gewerblichen Rechtsschutz

Tel. 0821 - 57058-178

birgit.mueller@sonntag-partner.de

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Rechtssprechung nicht einheitlich

Die Rechtsprechung zur Werbung mit Begriffen

wie „klimaneutral“ ist also nicht einheitlich,

insbesondere fehlt es noch an einer höchstrichterlichen

Rechtsprechung. Bei den Instanzgerichten

besteht in diesem Zusammenhang

zudem Uneinigkeit darüber, ob die BGH-Rechtsprechung

zu umweltbezogenen Werbeaussagen

wie „umweltfreundlich“ auf die Werbung

mit dem Begriff „klimaneutral“ übertragen

werden kann. Klar ist aber bereits jetzt, dass

gerade auch aufgrund der emotionalen Werbekraft

von Nachhaltigkeitsthemen Aufklärungspflichten

der Unternehmen ernst zu nehmen

sind. Um eine Abmahnung möglichst zu vermeiden,

ist demnach zu empfehlen, dass Unternehmen

die Anforderungen der eher strengeren

Gerichte umsetzen, indem sie die Art

und Weise der Maßnahmen, mit welchen die

Klimaneutralität erreicht worden ist, dem Verbraucher

so transparent wie möglich zur Verfügung

stellen

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Armin Zepf (links) und Hans-Peter Dahlmann stehen an

der Spitze des vor mehr als 100 Jahren gegründeten

Ulmer Sanitätshauses.


unternehmen [!] TITELTHEMA 11

Helfer für mehr

Mobilität

Häussler Der Spardruck im Gesundheitswesen ist groß, der Markt

extrem reguliert und der Konkurrenzdruck in der Branche hoch. Da wird

Wandel zur Pflicht. Die Geschäftsführer Armin Zepf und Hans-Peter

Dahlmann schildern, wie sie das Ulmer Sanitätshaus zum Dienstleister

für Kunden, Krankenkassen und Unternehmen entwickeln.

Wenn Sie beim Einkaufen bei Aldi, Lidl oder Kaufland

einen Rollator für 89 € sehen. Was geht Ihnen da

durch den Kopf?

Armin Zepf: Das wäre ja noch ein guter Preis, wenn

wir den mal kriegen würden.

Hans-Peter Dahlmann: Da schlagen zwei Herzen in

meiner Brust. Zum einen sage ich: Ein Rollator ist

ein wichtiges Produkt, aber keines, das großen Spaß

macht. Entscheidend ist, dass eine gute und umfangreiche

Beratung stattfindet. Ein Rollator für 89 €

bei Aldi kann auf die Dauer teuer werden.

Warum denn das?

Dahlmann: Sie wissen nicht, wie

einfach kann ich ihn zusammenfalten?

Wie ist es, wenn ich damit

Bus oder Bahn fahren möchte? Es

gibt große Unterschiede im Handling,

etwa, wenn ich über einen

Randstein auf den Gehweg hoch

muss. Wenn ein Discounter das anbieten

will, dann soll er es tun. Das

Fachgeschäft, in dem der Kunde

Beratung bekommt, sind wir. Deswegen sehe ich

solche Angebote nicht gerne, aber sie machen mir

auch keine Angst.

Die Politik

scheut die

Diskussion über

die Grenzen von

Standards.

Was kostet bei Ihnen der günstigste Rollator?

Dahlmann: Am günstigsten ist es, wenn Sie mit einem

Rezept von der Krankenkasse zu uns kommen:

Das kostet Patientinnen und Patienten gar nichts.

Diese Möglichkeit gibt es bei Discountern nicht,

denn diese haben keine Verträge mit den Krankenkassen.

Zepf: Diese Kassenverträge sind stark reglementiert

und sie beschäftigen uns als Sanitätshaus mehr

als uns lieb ist.

Wie meinen Sie das?

Zepf: In Baden-Württemberg ist die AOK mit einem

Versichertenanteil von mehr als 40 Prozent der bestimmende

Anbieter und hat strikte Regeln für die

Standardversorgung. Da steckt viel Bürokratie drin,

auch weil wir die politische Diskussion darüber

scheuen, wo sich der Markt in eine eigenverantwortliche

freie Entscheidung trennt und was über

die Standardversorgung abgedeckt werden soll. Das

ist nicht nur bei der Unterarmgehstütze so, die uns

im Einkauf sieben Euro kostet und die wir inklusive

Dienstleistung für 20 € gegen Barzahlung abgeben

könnten. Aber auch die gibt es auf Rezept – und

der Vorgang plagt die ganze Maschinerie. Also vom

Arzt angefangen bis zur Abrechnung.

Wie könnte das anders laufen?

Zepf: Ich fände Automaten in Kliniken

sinnvoll, an denen man sich

beispielsweise einfache Produkte

wie Unterarmgehstützen oder

Greifzangen holen kann. Aber politisch

geht an dieser Stelle fast

nichts.

Warum?

Zepf: Da fehlen Mut und Wille, aus

diesem großen Paket der sozialen

Fürsorge auszubrechen, auch weil da schnell der

Vorwurf im Räum stünde, Menschen mit Handicap,

einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder geringerem

Einkommen, würden diskriminiert.

Dahlmann: Bei Sehhilfen hingegen hat die Politik

bereits vor vielen Jahren entschieden, dass die Erstattung

eingestellt wird. Da hat sich die Politik rangetraut.

Die Optiker, die ihr Geschäft gut führen,

sind weiterhin erfolgreich. Brillen sind inzwischen

ein Lifestyleprodukt, der Rollator wird das nie werden.

Zudem wird die Wählerschicht der Älteren immer

größer. Ich glaube auch nicht, dass die Politik

sich da künftig herantraut.

Weil immer mehr Menschen solche Produkte benötigen,

steigen ja auch Handel und Onlinehandel in

den Verkauf ein. Wie reagieren Sie darauf?

Dahlmann: Wir bereiten digitale Ansprache und Angebote

vor. Im Moment haben wir noch eine Käuferschicht,

die vielleicht auch mal googelt, aber eher

Zur Person

Armin Zepf (64, verheiratet,

vier Kinder)

hat Orthopädietechnik

von der Pike auf

gelernt. Nach einer

Ausbildung und dem

Besuch der Meisterschule

arbeitete er

zunächst 13 Jahre in

der Entwicklungsabteilung

von Otto Bock

in Duderstadt. Dann

übernahm er 1996 das

Sanitätshaus Häussler

in Ulm, bei dem er

sich bereits als junger

Meister beworben

hatte, dann aber die

Stelle in der Industrie

vorzog. Die Freizeit

verbringt der geschäftsführende

Gesellschafter

gern im

Kreise seiner Familie

und beim Wandern

oder Langlaufen im

Allgäu.

Zur Person

Hans-Peter Dahlmann

(50, verheiratet,

zwei Kinder) ist

seit 2015 als Geschäftsführer

bei

Häussler, seit 2022

Sprecher der Geschäftsführung.

Zum

Berufstart lernte er

Industrieelektroniker.

Nach dem Zivildienst

in einem Pflegeheim

sattelte er um, absolvierte

eine Lehre zur

Pflegekraft. Später

wechselte er in die Industrie

und studierte

berufsbegleitend

BWL. In der Freizeit

spielt er Klavier und

Kirchenorgel oder

powert sich auf dem

Tennisplatz aus. Ehrenamtlich

ist er bei

Support Ulm e. V. und

der Ulmer Universitätsgesellschaft

aktiv.


12

TITELTHEMA unternehmen [!]

„Wir haben 400 Verträge,

um mit Krankenkassen,

abrechnen zu können. Das

bedeutet für uns einen

extremen bürokratischen

Aufwand“, sagt Hans-

Peter Dahlmann.

direkt zu uns kommt. In zehn Jahren wird das anders

sein. Dann kommt eine Generation nach, die

es gewohnt ist, digital zu arbeiten und zu bestellen.

Dafür stellen wir uns auf. Mit digitalen Angeboten,

Plattformen und Shops.

Haben Sie schon einen Onlineshop?

Zepf: Aktuell haben wir noch keinen. Die Basis dafür

ist sehr komplex und wir müssen dafür richtig

Geld in die Hand nehmen. Derzeit ist die Neigung

des Kunden, erst zum Arzt zu gehen, ungebrochen.

Trotzdem muss man sich dieser Herausforderung

stellen.

Dahlmann: Das Konzept existiert, in zwei bis drei

Jahren wollen wir damit am Markt sein. Eine der

Herausforderungen ist: Wir haben

Kundinnen und Kunden, die privat

etwas kaufen, und solche, die

mit einer ärztlichen Verordnung,

kommen. Dahinter steckt ein völlig

anderer Verwaltungsprozess.

Bei bestimmten Krankenkassen

muss der Rollator extra nochmal

genehmigt werden. In diesem Fall

müssen wir zuerst einen Kostenvoranschlag

stellen, den die Krankenkasse genehmigt.

Ansonsten bezahlt sie den Rollator nicht.

Ohne

Sanitatshäuser

wie uns, wären viele

Klinikentlassungen

nicht möglich.

Wem gehört dann eigentlich der Rollator?

Zepf: Die Hilfsmittel gehören der Krankenkasse, die

sie den Patienten bis zum Tod zur Verfügung stellt.

Dann geht‘s wieder zurück. Auf dieses sogenannte

Wiedereinsatzverfahren hat die AOK Baden-Württemberg

eine Sonderform draufgesetzt, die das Ganze

noch schwieriger macht. Die Administration und

Abwicklung der Hilfsmittel auf Rezept beschäftigt

fast 30 Prozent unseres Personals.

Warum ist das so kompliziert?

Dahlmann: Es ist ein regulierter Markt. Wir haben

immer noch 97 gesetzliche Krankenkassen, also 97

unterschiedliche Verträge. Weil wir on top pro Versorgungsart

unterschiedliche Verträge schließen

müssen, haben wir fast 400 Verträge mit Krankenkassen,

um abrechnen zu können. Dieser Wahnsinn

bedeutet einen extrem hohen bürokratischen Aufwand.

Geht es nun darum, die Inflation und die

Energiepreise zu kompensieren, können wir nicht

einfach die Preise um 10 Prozent

erhöhen. Die Kassen sagen: Nein,

wir haben Verträge. Die sind zum

Teil schon sehr alt. Also müssen

wir schauen, was wir mit Digitalisierung

in unseren Abläufen und

durch Lieferanten-Konzentration

tun können, um diese Kosten einzusparen.

Woher kommt der Kostendruck in Ihrer Branche?

Zepf: Zum großen Teil von den Krankenkassen. Die

müssen wirtschaften. Deren Wettbewerb geht über

die Beiträge und Zusatzbeiträge. Mit drei bis vier

Prozent verursacht der Hilfsmittelbereich zwar einen

verhältnismäßig kleinen Teil der Ausgaben der

Gesetzlichen Krankenversicherung – anders als

Krankenhäuser, Ärzte oder die Pharmaindustrie.

Durch den technologischen Fortschritt entstehen

aber auch auf unserer Seite höhere Kosten.

Konkreter bitte.

Zepf: Nehmen Sie das Beispiel Prothesen. Früher

haben die teuersten 20 000 Euro gekostet. Heute

sind wir bei 60 000 Euro – manchmal sogar bei

100 000 Euro. Das liegt zum einen daran, dass die

Technik ausgefeilter wird und der elektronische Anteil

wächst, zum anderen aber auch daran, dass unsere

Lieferanten regelmäßig die Preise erhöhen.

Was sind die Gründe für den Kostendruck in der Sanitätshaus-Branche?

Dahlmann: Da gibt es eine Reihe von Gründen. Dazu

muss man wissen: Handelsprodukte wie ein Rollstuhl

oder ein Rollator werden in aller Regel in Fernost

produziert. Die Frachtkosten für einen Container

sind aktuell mit 12 000 Euro immer noch deutlich

höher als vor Corona mit 7000 Euro. Zwischenzeitlich

waren sie auf 28 000 Euro gestiegen.

Was treibt die Kosten sonst noch?

Dahlmann: Angesichts unserer 105 Fahrzeuge, die

täglich im Einsatz sind, spüren wir auch die gestiegenen

Spritkosten, selbst wenn wir natürlich unsere

Touren optimieren. Nur kommen wir da an Grenzen,

beispielsweise bei der wöchentlichen Auslieferung

von Flüssig-Sauerstoff im Umkreis von bis

zu 100 Kilometern. Und dann haben wir die Themen

wie in anderen Branchen: teurere Rohstoffe,

Lieferengpässe und dass wir diese Preissteigerungen

nicht an die Kunden weitergeben können.

Weil Sie über die Kassen-Verträge gebunden sind.

Dahlmann: Da muss ich die Kassen in Schutz zu

nehmen: Es ist immer eine Herausforderung, aus

unserer Sicht gute Preise zu verhandeln. Aber die


unternehmen [!]

TITELTHEMA

Kassen sind auch unsere Partner. 80 bis 90 Prozent

der Versorgung läuft über Krankenkassen. Wir

kämpfen aber jeden Tag darum, dass man uns anders

wahrnimmt.

Armin Zepf: „Unser Ansatz

ist es, den Krankenkassen

Geld zu sparen. Daher

bauen wir unsere Dienstleistungen

rund um das

Thema Klinikentlassungen

aus.“

Wie meinen Sie das?

Dahlmann: Wir sind eine systemrelevante Branche.

Viele Klinikentlassungen könnte ohne uns nicht

stattfinden. Für Menschen mit einem Beinbruch ist

die Unterarm-Gehstütze ein relevantes Hilfsmittel.

Zwar ein einfaches Produkt, aber das skaliert sich

nach oben. Dann kommt der Rollstuhl, dann das

Pflegebett. Ein Klinikbett, das nicht rechtzeitig neu

belegt werden kann, kostet die Klinik zwischen 700

und 750 Euro pro Tag. Wenn der Übergang von der

Klinik nach Zuhause nicht reibungslos klappt, entstehen

den Kassen zusätzliche Kosten.

Zepf: Genau aus diesem Grund bauen wir unsere

Dienstleistung in diesem Bereich aus. Unser Ansatz

ist es, den Krankenkassen Kosten zu sparen.

Dann bekommen wir auch die Aufträge.

Was sind die Haupttreiber für die Konsolidierung in

Ihrer Branche und den Einstieg großer Investoren?

Zepf: Uns eilte einmal der Ruf voraus, dass wir ein

sehr profitables Gewerk sind. Das hat in den 1990er

Jahren der damalige Arbeitsminister Norbert Blüm

behauptet. Doch die Zeiten großzügiger Margen

sind vorbei, heute herrscht hoher Kostendruck und

starker Wettbewerb. Freilich wächst der Markt weiter.

Das lockt Investoren an.

Aber?

Sanitätshäuser haben einen großen „Bauchladen“,

also sehr spezielle, nischenhafte Produkte in großer

Vielfalt. Damit kommen Investoren oft nicht so

gut zurecht und orientieren sich wieder um. Es gibt

aber auch Investoren-Konzepte, die funktionieren.

Was heißt das für die mittelständischen Betriebe?

Dahlmann: Unsere Branche kommt ursprünglich aus

dem Handwerk und der Fertigung von Prothesen

und Einlagen. Heute sind Sie als Sanitätshaus Produzent,

Händler und Dienstleister. Sie benötigen

professionelle Strukturen in Einkauf, Finanzplanung

und so weiter. Manche Betriebe haben diese Entwicklung

unterschätzt. Hinzu kommt, dass in vielen

Betrieben das Thema Nachfolge ansteht. Herr

Zepf hat meinen Kollegen Alexander Pohl bereits

2005 und mich 2015 ins Unternehmen und in die

Geschäftsführung geholt.

Zepf: Wir agieren auf einem sehr komplexen Markt,

da ist auch in der Führungsebene ein Lernprozess

notwendig. Eine weitere Herausforderung für den

Generationenwechsel ist das schnelle Wachstum.

Als ich eingestiegen bin, hatte Häussler 35 Beschäftigte.

Auf die Kinder kommt jetzt eine Unternehmung

mit mehr als 230 Angestellten zu. Diese Verantwortung

muss man tragen wollen.

Wie sieht das bei Ihren Kindern aus, Herr Zepf?

Zepf: Mein Sohn Konradin ist 29 Jahre alt und seit

einem halben Jahr im Unternehmen tätig. Vorher

war er im Gesundheitswesen. Mein Sohn Kilian ist

25 und wird vermutlich in den nächsten fünf Jahren

dazu stoßen.

Wie muss sich ein Sanitätshaus jetzt aufstellen, um

in 15, 20 Jahren noch zu bestehen?

Dahlmann: Zuerst einmal müssen Sie entscheiden:

Da ist

auch in der

Führungsebene

ein Lernprozess

notwendig.

R e a l e s t a t e s o l u t i o n s


14

TITELTHEMA unternehmen [!]

Der Trend

geht zu

einer stärkeren

Versorgung zu

Hause.

Das Konzept „Hospital at

Home“ ist in aller Munde.

Patienten sollen so schnell

wie möglich aus der Klinik

entlassen und zu Hause

versorgt werden“, erläutert

Hans-Peter Dahlmann.

Wollen Sie ein Generalist oder ein Spezialist sein,

der sich auf wenige Bereiche konzentriert? Das ist

die Kern-Entscheidung. Ein „Dazwischen“ funktioniert

nicht. Und dann ist es wichtig zu erkennen,

wie sich die Krankenhauslandschaft weiterentwickelt.

Gerade ist das Konzept „Hospital at home“

in aller Munde. Sprich: Patienten sollen so schnell

wie möglich aus den Kliniken entlassen und zu Hause

versorgt werden.

Oder gar nicht erst reinkommen.

Dahlmann: Genau. Die Ambulantisierung wird gerade

im orthopädischen Bereich viel stärker werden.

Dabei geht es immer um Kunden von uns. Egal

ob B2B oder B2C. Der Kunde wird immer ein medizinisches

Hilfsmittel benötigen. Aber vielleicht

braucht er es früher oder in einem anderen Umfang.

Alles muss vernetzt sein. Beispielsweise das

Beatmungsgerät. Sodass der Arzt von der Klinik

aus die Parameter kontrollieren kann. Für mich ist

das die größte Herausforderung unserer Branche.

Unternehmen, die das erkennen, werden auch in

Zukunft erfolgreich sein. Daneben gibt es immer

mehr weltweit agierende Unternehmen. Auch dadurch

wird ein anderer Druck in unserer Branche

entstehen.

Wo sehen Sie die künftige Rolle von Häussler?

Dahlmann: Durch unsere Vernetzung in der Region

und die Nähe zu den Kliniken werden wir immer

ein wichtiger Ansprechpartner bleiben. Trotzdem

müssen wir uns weiterentwickeln und dürfen

nicht nur der Dienstleister für einen Rollator oder

eine Toilettensitz-Erhöhung bleiben. Vielmehr werden

wir künftig als qualifizierter Gesundheitsdienstleister

unterwegs sein.

Wie wollen Sie dabei vorgehen?

Dahlmann: Nehmen wir das Beispiel Nackenschmerzen.

Man weiß aus Studien, dass 70 Prozent

der Menschen, die leichte Beschwerden in den Gelenken

oder Spannungskopfschmerzen haben, nicht

zum Arzt oder Therapeuten gehen. Sie versuchen,

sich selbst Wissen anzueignen. Einen Teil dieser 70

Prozent möchte ich in Zukunft bei uns im Haus haben.

Nackenschmerzen können zum Beispiel von

einer Fehlstellung in den Beinen oder Füßen herrühren.

In vielen Fällen können wir beraten und

helfen, etwa mit einer Einlage. Wir sind jetzt schon

Partner der Leichtathleten und Zehnkämpfer des

SSV Ulm. Unter unserer Marke „Häussler aktiv“

bieten wir gezielt Produkte und Beratungsmöglichkeiten

für aktive junge Menschen an.

Damit der freiverkäufliche Bereich wächst?

Zepf: Ja, zudem wollen wir unsere Kundschaft ein

Stück weit verjüngen und unser Image verändern.

Es ist uns klar, dass unser Hauptgeschäft, das mit

kranken Menschen ist. Die Prävention gewinnt aber

an Bedeutung. Unser Ziel ist es, Menschen von jungen

Jahren an bis ins hohe Zeitalter zu betreuen.

Immer dann, wenn es um konservative Therapien

und Hilfsmittel geht – ohne OP und Medikation.

Dafür haben wir die Expertise und bieten Orientierung:

Also wann gehe ich zum Arzt, wann brauche

ich ein Rezept und wann ist es sinnig, mit effizienten

Hilfsmitteln weiterzumachen? Dadurch entlasten

wir auch Ärzte und Kliniken. Und für uns selbst

ist das eine Riesenchance, weil wir mit unseren Filialen

regional verankert sind.

Wie machen Sie potenzielle Kunden auf sich aufmerksam?


Wir wollen

unsere

Kundschaft

ein Stück weit

verjüngen.

„Wir haben die Expertise

für Prävention und bieten

unseren Kundinnen und

Kunden Orientierung.

Damit entlasten wir auch

Ärzte und Kliniken“, sagt

Armin Zepf.


16

TITELTHEMA unternehmen [!]

Von Wundauflagen bis hin zur elektronisch gesteuerten Prothesen

Blick in die Prothesen-Fertigung bei Häussler.

Medizinprodukte, Orthopädietechnik und

Dienstleistungen stehen beim 1916 gegründeten

Sanitätshaus Häussler im Mittelpunkt.

Neben der Firmenzentrale in der Ulmer

Jägerstraße betreibt das Unternehmen

sieben Standorte in Ehingen, Biberach, Blaubeuren,

Laupheim und Ulm sowie ein Außendienstbüro

in Pleidelsheim nördlich von

Stuttgart. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten

die rund 230 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter einen Umsatz von etwa 25 Millionen

Euro. Dabei entfielen 10 Prozent des

Umsatzes auf den freien Verkauf, 90 Prozent

auf Leistungen der privaten und gesetzlichen

Krankenkassen. Während ein großer

Teil der jährlich 177 000 Rechnungen im Jahr

2022 für Verbrauchsprodukte wie etwa

Wundauflagen ausgestellt wurde, sind auch

Sonderanfertigungen wie Rollstühle oder

Prothesen mit Knieelektronik darunter, die

bis zu 80 000 Euro kosten können.

Dahlmann: Wir sind natürlich auch auf Instagram,

Facebook und LinkedIn präsent, wobei ich dort eine

Reizüberflutung sehe. Unsere Strategie fußt vor diesem

Hintergrund vor allem auf Kooperationen im

Breitensport, wie die mit dem SSV Ulm. Wir sind

auch Unterstützer vom TTC Neu-Ulm. Über diese

Maßnahmen belegen wir den Namen Häussler immer

mehr mit Aktivität – vor allem in der Region.

Welche andere Vorsorge-Konzepte haben Sie?

Dahlmann: In unserer Gesellschaft nimmt beispielsweise

das Thema Arthrose immer mehr an Bedeutung

zu. Wir haben mittlerweile

Hilfsmittel und Programme, die

präventiv sehr viel bewirken können.

Das hat den Vorteil, dass der

Mensch, der vielleicht im Alter von

55 seine erste Beschwerde-Symptomatik

bekommt, mit einer speziellen

Bandage weiterhin arbeiten

kann und weniger Schmerzmittel

braucht. Auch mit Blick auf den

Fachkräftemangel sollen Beschäftigte so lange wie

möglich und möglichst gesund mit wenig Krankheitstagen

arbeiten. Dabei wird es immer auch Menschen

geben, die körperlich arbeiten müssen. An

dieser Stelle sind wir ein Partner für Unternehmen.

Wir haben Hilfsmittel für verschiedenste Tätigkeitsfelder

und Strukturen im Angebot.

Beraten Sie Unternehmen zu diesem Thema?

Dahlmann: Es wird ein Konzept unter

dem Titel „Häussler Work“ geben,

mit dem wir in Zukunft gezielt

Unternehmen unterstützen

Wir beraten

Unternehmen,

wie Beschäftigte

möglichst gesund

arbeiten.

können. Das gehen wir in Kooperation mit Krankenkassen

und anderen Dienstleistern an.

Wie geht Häussler mit dem Thema Fachkräftemangel

um?

Dahlmann: Auch wir spüren ihn. Es gibt Bereiche,

in denen wir gut mit Nachwuchs versorgt sind. Zum

Beispiel haben wir genügend Bewerbungen auf die

Stellen der Orthopädietechnik. Sehr viele junge

Frauen haben Lust, in diesem Segment aktiv zu werden.

Wir arbeiten eng mit Hochschulen zusammen,

was die Ausbildung von medizintechnischen Ingenieuren

angeht. Zusammen mit

Prof. Capanni von der THU haben

wir das Ulmer Modell für Orthopädietechniker*innen

– ein duales

Studium – entwickelt.

Was tun Sie noch?

In Kooperation mit der Hochschule

Neu-Ulm bieten wir für den Studiengang

Betriebswirtschaftslehre

im Gesundheitswesen Praxissemester-Stellen an.

Über diesen Weg sind auch drei unserer Führungskräfte

zu uns gekommen. Nach dem Praxissemester

sind sie als Werkstudenten geblieben und nach

dem Abschluss bei uns eingestiegen. Inzwischen

verantworten sie große Bereiche.

Wo klemmt es am meisten?

Dahlmann: Im kaufmännischen oder handwerklichen

Bereich bleiben Stellen offen. Es ist unserer

Aufgabe als Geschäftsführung, Angebote zu erarbeiten,

die junge Menschen dazu motivieren, diese

wertvollen Berufe erlernen zu wollen. Wir setzen


unternehmen [!] TITELTHEMA 17

auf die persönliche Ansprache, auf Ausbildungsbotschafter,

Bildungsmessen, bezahlen Beschäftigten

eine Prämie für Mitarbeiterwerbung und vieles

mehr. Im Personalwesen haben wir junge Menschen,

die überlegen, wie wir andere junge Menschen

für uns begeistern können. Das ist das eine.

Das andere ist, Menschen zu gewinnen, die eine

große Sinnhaftigkeit am Arbeitsplatz suchen. Wir

helfen täglich Menschen. Wir tun jeden Tag Gutes.

Einen „Königsweg“ im Umgang mit dem Fachkräftemangel

gibt es nicht.

Neue Mitarbeiter zu gewinnen, ist das eine. Bestehende

zu halten das andere.

Dahlmann: Mitarbeiterbindung ist ein extrem wichtiges

Thema für uns. Wir haben ein betriebliches

Gesundheitsmanagement und Zusatzleistungen wie

das Jobrad. Wir bezuschussen Fitnessstudio-Beiträge

und bieten einige Fortbildungsmöglichkeiten

rund um das Thema Sport an. Das passt ja auch zu

uns, es gibt auch eine eigene Laufgruppe. Noch

wichtiger ist es aber, dass unsere Führungskräfte

die notwendigen Werkzeuge haben, um sorgsam

mit ihren Mitarbeitenden umzugehen.

Was meinen Sie konkret?

Dahlmann: Aus meiner Sicht ist es das größte Gut,

Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz Wertschätzung

entgegenzubringen. Klar, jeder muss Leistung

bringen. Aber es geht auch darum, wie es den Mitarbeitenden

geht. Unsere Führungskräfte durchlaufen

deshalb aktuell ein zweijähriges Fortbildungsprogramm.

Um was geht es dabei?

Wie sie persönlich mit Stress und achtsam mit sich

selbst umgehen, mit welchen Mechanismen, sie

Stress gut verarbeiten können und wie sie dafür sorgen,

dass es ihnen bei der Arbeit gut geht. Nur wer

das weiß, kann auch mit anderen achtsam umgehen.

Wenn Sie einen Blick zurück werfen: Wie viel von der

Philosophie des Firmengründers Thomas Oesterle

steckt heute noch im 108 Jahre alte Unternehmen?

Zepf: Ich würde fast sagen: alles. Kern unserer Tätigkeit

war und ist es, Menschen in ihrer Mobilität

zu helfen. Für mich ist es ein zentrales Thema, in

der Diskussion um die Digitalisierung den Respekt

vor jedem Einzelnen nicht zu verlieren. Dafür stehe

ich. Ich selbst bin historisch interessiert und finde

es wichtig, den Geist, aus dem das Unternehmen

heraus gegründet wurde, weiterzutragen. Und das

gebe ich, an Herrn Dahlmann, aber auch an meine

Kinder weiter. Klar, man wird sich immer wieder

orientieren und neu aufstellen müssen.

Welchen Grundsatz befolgen Sie dabei?

Zepf: Wir dürfen nie den Respekt vor unseren Kunden,

vor Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen

und Handicaps, verlieren. Egal, wie

sehr uns die Wirtschaftlichkeit, die Krankenkassen

oder andere bedrängen. Es muss unser Ziel bleiben,

Menschen zu helfen. Der Kern unserer Tätigkeit

steckt im Dialog mit dem Patienten und darin, dass

wir seine Aussagen mit unseren Fachkenntnissen

bewerten und in die Optimierung der Hilfsmittel

einfließen lassen. So entsteht eine Wertigkeit, die

Amazon & Co. nicht leisten können.

Die Häussler-Geschäftsführer

Hans-Peter Dahlmann

und Armin Zepf im Gespräch

mit Julia Kling und Alexander

Bögelein von der Redaktion

unternehmen[!].

Fotos: Marc Hörger

Wir renovieren für Sie …

… Böden

… Wände

… Gardinen

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18

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Auf

Wachstumskurs

Teamviewer Der Göppinger

Software-Anbieter Teamviewer

hat nach einem starken Endspurt

im vierten Quartal seine

Ziele für das Jahr 2022 „vollumfänglich

erreicht“. Teamviewer

verzeichnete ein Umsatzwachstum

von 13 Prozent auf 565,9 Millionen

Euro. Konzernchef Oliver

Steil peilt im laufenden Jahr ein

zweistelliges Umsatzwachstum

an. Teamviewer konnte neue

Großkunden wie die Deutsche

Welle oder den Konsumgüterund

Klebstoffhersteller Henkel

gewinnen. Zudem seien Kundenverträge

ausgeweitet worden.

Rückenwind soll der erneute

Rückkauf von Aktien geben.

Rinklin geht

in Ruhestand

Albwerk Nach insgesamt 28 Jahren

verlässt Hubert Rinklin das

Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige,

kurz Albwerk. 2000

hatte der 63-Jährige den Vorsitz

eines dreiköpfigen Vorstandsteams

übernommen, zuletzt mit

Kuchens Bürgermeister Bernd

Rößner und Bad Ditzenbachs

Alt-Bürgermeister Gerhard Ueding

als ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern.

Die beiden

haben ihre Mandate bereits zum

31. Dezember 2022 niedergelegt.

Armin Bardelle als Vorstandsvorsitzender

und Ralf Wuchenauer

als Finanzvorstand bilden

ab 1. Juli die Spitze der Genossenschaft.

Der Aufsichtsrat bestellte

sie bereits zum 1. Januar

in den Vorstand. Rinklin bleibt

bis Ende Juni im Amt.

Allgaier

stabilisiert sich

Zulieferer Beim Uhinger Automobilzulieferer

Allgaier hat sich

die Finanzlage nach dem Einstieg

des chinesischen Investors

Westron stabilisiert. Der geplante

Umsatz für 2022 werde aber

nicht erreicht, teilte das Unternehmen

mit, ohne konkrete Zahlen

bekannt zugeben. Um effizienter

zu werden, sollen Stellen

nicht wieder besetzt werden.

Stuckateur Nils Kugler will sich mit anderen seiner Zunft messen.

Ins Nationalteam berufen

Die Beschäftigungssicherung

für die 1800 Mitarbeiter ist Ende

des Jahres 2022 ausgelaufen.

Weibliche

Verstärkung

Zeller + Gmelin Der Schmierstoffhersteller

Zeller+Gmelin

hat seine dreiköpfige Geschäftsführung

neu aufgestellt. Erstmals

ist eine Frau in das dreiköpfige

Leitungsgremium des

im Jahr 1866 gegründeten Eislinger

Familienbetriebs gerückt.

Wie die Firma, die weltweit

etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt,

mitteilt, ist seit 1. Dezember

2022 Alexandra Scaglione

Mitglied der Geschäftsführung

von ZG. Sie verantwortet den

Bereich Finanzen und Controlling

und ist auch Personalchefin.

Scaglione löst den langjährigen

Geschäftsführer Walter Jerusalem

ab, der im Mai 2023 in

den Ruhestand geht. Neben Scaglione

leiten als gleichberechtigte

Geschäftsführer Thomas

Alpers, der für die Technik verantwortlich

ist, und Siegfried

Müller, Geschäftsführer Marketing

und Vertrieb, die Firma.

Kooperation mit

Potenzial

Ziegler + Schenk Der Göppinger

Werkzeughersteller Ziegler

+ Schenk positioniert sich mit

einer Kooperation im Bereich

moderner Batterietechnologie.

Zusammen mit Schäfer Elektronik

aus dem badischen Achern

und einem nicht genannten Batterielieferanten

aus dem Land

Foto: Giacinto Carlucci

Der 23-jährige Stuckateurmeister Nils Kugler aus

Göppingen-Holzheim möchte seine Berufung in

die Nationalmannschaft seines Berufsstandes dafür

nutzen, für eine Ausbildung im Handwerk zu

werben. Ob er zur Europameisterschaft, den Euroskills,

im Sommer als Teilnehmer fahren darf,

entscheidet sich im Frühjahr im internen Wettbewerb

der zehn Nationalteam-Mitglieder. Kugler

wurde während seiner Ausbildung zu den Contests

eingeladen. „Das Handwerk ist attraktiv, eine

Karriere ist auch durch eine Lehre möglich, nicht

nur mit einem Studium“, ist er überzeugt. Der

1906 gegründete Stuckateurbetrieb Zanker + Gölz

mit 25 Mitarbeitern, den er in wenigen Jahren in

fünfter Generation übernehmen wird, beschäftigt

fünf Azubis.

hat Z+S eine zentrale Batteriespeichereinheit

entwickelt. Damit

soll der zuletzt stabil bei 12

Millionen liegende Umsatz gesteigert

werden. Z+S beschäftigt

derzeit 70 Mitarbeiter.

Mehr

Beschäftigte

Göppingen Die Arbeitslosenzahlen

sind im Kreis Göppingen

laut den Arbeitsmarktzahlen für

das vergangene Jahr gesunken.

Die Quote lag im Jahresschnitt

2022 im Bezirk der Göppinger

Agentur für Arbeit, der sich

über die Landkreise Göppingen

und Esslingen erstreckt, bei 3,7

Prozent. 2021 waren es noch 4,1

Prozent. Arbeitsplatzverluste

gab es vor allem in der Metall-,

Elektro- und Stahlindustrie. [!]


unternehmen [!] RESSORTAnzeige

19

SCHOCK – 317,4 Tonnen CO 2

-Reduzierung

im Jahr! Nicht alltäglich – Jeden Tag

Die Schock GmbH in Regen, Erfinder der

Granitspüle aus Quarzkomposit-Werkstoff,

wurde 1924 gegründet. Mit seinen rund 600

Mitarbeitern kann das Unternehmen auf eine

lange und tatkräftige Erfolgsgeschichte zurückblicken

und der Slogan „Nicht alltäglich

– jeden Tag“ beschreibt das Ganze. Die

Mischung aus Handarbeit und innovativen

Technologien, aus Made in Germany und

einer global starken Marktposition, aus Pioniergeist

und Traditionsbewusstsein, Leidenschaft

und Know-how hat das Unternehmen

in den vergangenen Jahrzehnten zu dem gemacht,

was es heute ist.

Mit der Firma Wintermayr Energiekonzepte

Systemtechnik GmbH aus Ulm hat die

Schock GmbH ein weiteres, innovatives Projekt

zur nachhaltigen Optimierung innerhalb

des Unternehmens realisiert. Die Schock

GmbH ist sich ihrer ökologischen, regionalen

und sozialen Mission bewusst und möchte

diese nicht nur übernehmen, sondern auch im

eigenen Werk kontinuierlich ausbauen und

umsetzen. Wer wäre da nicht besser geeignet

als der Experte der Energieeffizienz aus Ulm.

Mit der neuen Beleuchtungsanlage sowie der

neuen Not-/Sicherheitsbeleuchtung kann

Wir sind sehr zufrieden

mit der Umsetzung

der Firma Wintermayr

Energiekonzepte Systemtechnik

GmbH aus Ulm. Mit

dem richtigen Licht weiter in

eine nachhaltige Zukunft.“

Josef Geier, Director Corporate

Sustainability and Compliance Schock

GmbH, Regen

Ein Hallenbereich der Schock GmbH mit der neuen Beleuchtungsanlage.

das Unternehmen seinen CO 2 Footprint wesentlich

verbessern. Als Partner holte die

Wintermayr Energiekonzepte Systemtechnik

GmbH sich noch die Städtische Werke

AG aus Kassel als Contractor mit in das Projekt.

Nach den ersten gemeinsamen Begehungen,

der Einschätzung des Einsparpotenzials sowie

einer Potenzialermittlung nebst Investitionsbedarf,

erstellten die Energieeffizienz-

Profis aus Ulm ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept,

welches im Zeit raum von

ca. vier Monaten umgesetzt wurde und das

während der laufenden Produktion.

Die bestehende Beleuchtungstechnik in den

Haupt- und Nebengebäuden sowie die Außenbeleuchtung

wurde durch eine umweltfreundliche

und energiesparende LED-Technik

ersetzt und das auf einer Hallenfläche von

ca. 30.000 m 2 . Insgesamt wurden knapp

1.090 LED-Leuchten verbaut sowie neue

Schaltschränke für die Beleuchtung gefertigt,

montiert und installiert.

Mit dieser Optimierung spart das Unternehmen

nun 433.545 kWh Strom pro Jahr ein, dies entspricht

einem CO 2 Ausstoß von 317,4 Tonnen.

LED-Beleuchtungsprojekt:

Ergebnis in Zahlen

Foto: © Wintermayr

· Energieeinsparung: 55,7%

· Einsparung Strom: 433.545 kWh/Jahr

· CO2-Reduzierung: 317,4 Tonnen/Jahr

· Durchschnittliche Lichtverbesserung: 70,6%

G R U P P E

Wintermayr Energiekonzepte

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unternehmen [!] VERANTWORTEN 21

Nachhaltig die

Beschaffung verbessern

Warenfluss Nicht nur zu Hause im Südwesten sollen Unternehmen umweltverträglich

agieren, sondern weltweit. Das neue Lieferkettengesetz hat besonders die

Arbeitsbedingungen im Blick. Ein Leitfaden, was Unternehmen jetzt tun müssen.

Nachhaltigkeit. Die ist in

aller Munde, nachhaltig

soll so ziemlich alles

sein, Energie, Nahrung

und natürlich alle möglichen

Produkte. Spätestens damit

ist das Thema bei den

Unternehmen im Südwesten angekommen.

„Ganz zentral“,

nennt Martin Müller die nachhaltige

Beschaffung für Unternehmen.

Müller ist Professor an

der Universität Ulm, leitet dort

das Institut für nachhaltige Unternehmensführung

an der Fakultät

für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften

und befasst

sich seit über 20 Jahren mit

Die größten

Aufgaben für

Unternehmen

liegen nicht

vor der Haustür.

Martin Müller

Universität Ulm

dem Thema. Die nachhaltige Beschaffung

„ist der Hauptansatzpunkt

für das Thema Nachhaltigkeit“,

sagt er.

Darum kümmern sollten sich

alle Unternehmen, die ganz großen,

aber auch die kleineren.

Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen,

die Presse

und immer mehr Kunden fragen

immer detaillierter nach, wo

was herkommt. Und: Immer

mehr Gesetze wie das seit Anfang

Januar geltende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz,

kurz: Lieferkettengesetz sorgen

für Handlungsbedarf. In vielen

Fällen ist das zunächst ein Problem

für die ganz großen Firmen.

Aber die sind oft Kunden

von den vielen kleinen und mittelständischen

Firmen im Südwesten.

Und damit steigt auch

der Druck bei diesen Unternehmen,

Nachhaltigkeits-Belege zu

liefern, denn nur dann bleiben

sie mit den Großen im Geschäft.

Fast alle Unternehmen, egal

ob groß oder klein, beziehen

Rohstoffe oder Vorprodukte aus

der weiten Welt. Und genau da

liegt das Problem: Die größten

Herausforderungen für die

Nachhaltigkeit und deren Nachweis

„liegen nicht vor der Haustür“,

sagt Müller. In Deutschland

Ihr #1 Dienstleister

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22

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Zum Schutz der Schwachen

Mit dem Gesetz soll etwa auch Kinderarbeit erschwert werden.

Foto: Mustasinur Rahman Alvi/Eyepi G/imago images

Im Lieferkettengesetz wird erstmals die

Verantwortung von Unternehmen für die

Einhaltung von Menschenrechten in einem

Gesetz geregelt. Unternehmen sollen drohende

oder vorliegende Menschenrechtsverstöße

bei ihren Lieferanten erkennen und,

wenn möglich, verhindern beziehungsweise

abstellen. Im Blick hat das Gesetz – ähnliche

Regeln gibt es auch in anderen Industrieländern

– vor allem Beschäftigte in Regionen, in

denen es nicht immer gut um Arbeitnehmerrechte

und Menschenrechte bestellt ist.

Zunächst gelten die Vorgaben des Gesetzes

für Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten.

Das sind aktuell rund 700 Unternehmen

in Deutschland. Ab 2024 betrifft

es alle Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten,

davon gibt es 2900.

Erstmal ist

eine Risikoanalyse

gefragt: Wer liefert

was aus

welchem Land?

Silke Helmholz

IHK Region Stuttgart

und weiten Teilen Europas sind Umweltschutz

und Menschenrechte

mehr oder weniger durchgeregelt.

„Im Süden“ der Welt sei das anders,

sagt Müller. Asien, Afrika, Südamerika,

dort gebe es viele Probleme.

Wobei Nachhaltigkeit nicht nur die

Umwelt und ökologische Belange im

Blick hat, sondern insbesondere

auch die soziale Gerechtigkeit und

damit die Arbeitsbedingungen vor

Ort.

Und wie macht ein Unternehmen

sowas? Was und wie die Unternehmen

vorgehen sollen, um dem Lieferkettengesetz

gerecht zu werden,

sagt Silke Helmholz, Syndikusrechtsanwältin

und Leiterin des Referats

Wirtschaftsrecht und internationales

Handelsrecht bei der IHK

Region Stuttgart: Erstmal sei eine

„Risikoanalyse“ gefragt. Dazu sollte

im ersten Schritt die Lieferkette eines

Unternehmens sichtbar gemacht

werden. Also: wer aus welchem

Land liefert was an das Unternehmen

hier im Südwesten?

Dann kommt Schritt zwei, die

konkrete Betrachtung: Standort des

Lieferanten, Branche oder geliefertes

Produkt, all das kann Hinweise

auf mögliche Probleme im Bereich

Menschenrechte geben. Ein Beispiel:

wer Textilien in Bangladesch

einkauft, sollte seine Lieferanten

und die dortigen Arbeitsbedingungen

im Auge haben. Auch bei im

Bergbau gewonnenen Rohstoffen

Zur Person

Martin Müller ist

Diplom-Kaufmann.

Seit 2008 forscht

und lehrt der habilitierte

Wissenschaftler

zur Nachhaltigkeit

an der Universität

Ulm, seit 2015 ist er

Leiter des Instituts

für nachhaltige Unternehmensführung.


unternehmen [!] RESSORTAnzeige

23

Resiliente Einkaufsprozesse

in volatilen Zeiten

Einladung zum exklusiven Round Table

+ Kostenfreies Whitepaper

23.03.2023 · NU Space Neu-Ulm

• Wie bekomme ich die Risiken des LKSG

in den Griff und stabilisiere meine Lieferkette?

• Und wie setze ich das Gesetz praxisnah

und rechtssicher um?

Alle drängenden Fragen, die derzeit vor allem

im Mittelstand für viel Verunsicherung

sorgen, beantworten wir Ihnen in einem

kostenfreien Whitepaper und auf unserer

exklusiven Round-Table Veranstaltung.

Resiliente Einkaufsprozesse in volatilen Zeiten: So bekommen Sie die Risiken des LKSG in den Griff,

setzen alle Vorgaben rechtskonform um und stabilisieren Ihre Lieferkette.

Foto: Pexels

Wie es Unternehmen gelingen kann, das

LKSG mittelstandsgerecht und praxisnah

umzusetzen. Die Inway eProcurement Solutions

GmbH aus Neu-Ulm bietet hierfür eine

Lösung.

Die jüngste Vergangenheit hat es vielen Unternehmen

schmerzhaft gezeigt. Intensiv verhandelte

Einkaufspreise und -konditionen können

über Nacht keine Bedeutung mehr haben.

Wir ver setzen Sie in

die Lage neben dem

Risikomanagement Ihrer

Lieferkette auch alle ausgabenbezogenen

Geschäftsprozesse

zu optimieren.

Dabei setzen wir auf die

cloudbasierte Business Spend Management

(BSM) Plattform von Coupa.

Carsten Weithe, Geschäftsführer Inway

eProcurement Solutions GmbH

Risikofaktor Lieferkette

Gerade im Bereich der Lieferkette ist die

Bandbreite möglicher Risiken sehr groß und

reicht von:

• IT-Risiken

• Bestechung und Korruption

• sozialer Unternehmensverantwortung

• bis hin zu betrieblicher Resilienz und

ethischen Belangen.

Diese Risiken müssen sorgfältig gemanagt

werden, um Verstöße, Strafen von Aufsichtsbehörden

und unkalkulierbarem Imageschaden

zu verhindern.

Risikofaktor Drittanbieter

Unternehmen greifen häufig auf Drittanbieter

wie Lieferanten, Distributionspartner und

Subunternehmer zurück, um sich Expertenwissen

zu sichern, Waren zu vertreiben,

Wachstum zu beschleunigen oder Kosten zu

senken. Drittanbieter sind zwar nützlich, stellen

aber auch ein Risiko dar. Wie hoch dieses

Risiko ist, hängt von vielen Faktoren ab: Zum

Beispiel davon, inwieweit sie in die Lieferkette

eingebunden sind und auf welche Unternehmensressourcen

sie Zugriff haben.

Verantwortung für Geschäftspartner

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKSG)

erweitert nun die eigene Verantwortung. Unternehmen

sind nicht mehr nur für ihre

Handlungen verantwortlich, sondern auch

für die ihrer Geschäftspartner. Kom plexe Lieferketten

und manuelle Abläufe machen das

Ganze noch komplizierter. Viele Unternehmen

sind mit den Vorschriften dieser neuen

Rechtslage schlicht überfordert.

Empfindliche Strafen drohen

Doch abwarten und aussitzen ist keine Option,

denn die Kosten für ein schlechtes Risikomanagement

laufen schnell aus dem Ruder.

Ein Verstoß gegen das LKSG kann mit bis

zu 2 % des Umsatzes zu Buche schlagen. Probleme

mit Lieferanten können den Geschäftsbetrieb

und den Umsatz gefährden.

Resiliente Einkaufsprozesse schaffen

Resiliente Einkaufsprozesse mit einem integrierten

Risikomanagement wurden bisher

oft nur am Rande berücksichtigt. Dabei sind

es gerade die verbesserten Geschäftsabläufe,

die erfolgreichen Unternehmen die Möglich-

Besonderes Highlight: Keynote-Speaker

Herr Prof. Dr. Kai-Thorsten Zwecker,

Rechtsanwalt und Professor für Wirtschaftsprivatrecht

an der Hochschule

Neu-Ulm mit seinem praxisnahen Vortrag

„So setzen Sie die LKSG-Anforderungen

mittelstandsgerecht um“.

Melden Sie sich gleich an unter:

www.inway.de/lksg-hilfe oder scannen

Sie den QR-Code und sichern Sie sich

einen unserer streng

limitierten Plätze.

keit bieten, sich auch in unsicheren Zeiten

Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Um beim Risikomanagement gut aufgestellt zu

sein, ist Expertenwissen vereint mit einer guten

Software unumgänglich. Mit Coupa und dem

zur Verfügung stehenden Risiko-Management,

welches auf Best Practice Szenarien basiert,

bekommen auch mittelständische Unternehmen

diese Risiken in den Griff und bauen stabile

und resiliente Lieferketten auf.

Inway eProcurement Solutions GmbH

Edisonallee 3

89231 Neu-Ulm

Tel. +49-172 4321334

E-Mail: info@inway.de

www.inway.de


24

VERANTWORTEN unternehmen [!]

Zur Person

FOTO: © HKAMA/ADOBE.STOCK.COM

Silke Helmholz ist

seit 2016 Rechtsanwältin

bei der IHK

Region Stuttgart.

Vorher hat die Handels-

und Gesellschaftsrechts-Expertin

für eine Wirtschaftskanzlei

gearbeitet,

einige Jahre

davon in China.

sollten Unternehmen genau hinsehen.

Ganz wichtig ist die Dokumentation

dieser Prüfungen,

die im Unternehmen gemacht

werden, sagt Helmholz. Damit

kann nachgewiesen werden,

dass ein Unternehmen im Sinne

des Lieferkettengesetzes genug

getan hat.

Missstände nachweisen

Wichtig: Es gibt nur eine „Bemühenspflicht,

keine Erfolgspflicht“,

sagt Helmholz. „Unternehmen

müssen aufgedeckte

Missstände also nicht in jedem

Fall verhindern, es reicht, wenn

sie nachweisen, alles dafür getan

zu haben, diese abzustellen.“

Und wenn genug getan

wurde, dann droht auch kein

Bußgeld, das vom zuständigen

Bundesamt für Wirtschaft und

Ausfuhrkontrolle verhängt

werden kann. Bis zu 800 000

Euro können das sein.

Auch der Ausschluss von öffentlichen

Aufträgen ist eine

dort vorgesehene Sanktion.

Letztlich ist es immer eine individuelle

Bewertung, die jedes

Unternehmen für sich machen

muss, sagt Helmholz. Und

doch, gemeinsam geht es teilweise

auch, etwa wenn sich Unternehmen

aus der gleichen

Branche zusammenschließen

und Plattformen schaffen, auf

denen dann alle Beteiligten Zugriff

auf die Audit-Ergebnisse

bestimmter Lieferanten haben.

So etwas gebe es schon, sagt

Wissenschaftler Müller, etwa in

der Automobil-, Pharma- und

Chemieindustrie.

Angst vor zu viel Arbeit sollten

Unternehmen aber nicht

haben. Nicht immer ist es nötig,

für die Nachhaltigkeit

gleich eine ganze neue Stelle zu

schaffen. Aber: einfach sei es

auch nicht, denn ob ein Lieferant

nachhaltig agiert oder

nicht, sei immer eine Frage der

Einschätzung. Es gebe zwar

eine Vielzahl von Regelungen,

etwa zur Kinderarbeit. In einigen

Ländern dürfen erst 16-Jährige

arbeiten, in anderen aber

schon 14-Jährige. „Hier muss

dann jedes Unternehmen selbst

entscheiden, was ihm wichtig

ist“, sagt Müller. Der hohe Aufwand

kann sich trotzdem lohnen,

denn „schlechte Presse haben

will natürlich keiner“, sagt

Müller. Der Druck von außen,

also von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen

und

der Presse nimmt zu.

Zwar habe sich in den vergangenen

Jahren viel getan, vor

allem in Deutschland und Europa,

woanders jedoch nicht,

dort sei noch einiges zu tun.

Jedes

Unternehmen

muss selbst

entscheiden, was

ihm wichtig ist.

Martin Müller

Universität Ulm

Weltweit gibt es 25 Millionen

Menschen in Zwangsarbeit,

rund 80 Millionen Kinder arbeiten

unter „ausbeuterischen

Bedingungen“, heißt es beim

Bundesministerium für wirtschaftliche

Zusammenarbeit

und Entwicklung. Vor allem die

Beschäftigten in Ländern mit

nicht so hohen Standards sollen

vom Lieferkettengesetz

profitieren.

Und die Unternehmen werden

das auch, sagt Müller. Von

der Globalisierung hätten viele

deutsche Firmen, auch und besonders

im Südwesten, profitiert,

sagt er. Wenn es dabei bleiben

soll, also einer weltweit

auch zum Wohle der deutschen

Unternehmen florierenden

Wirtschaft, sei es doch im Interesse

der hiesigen Unternehmen,

dafür zu sorgen, dass die

Globalisierung nicht noch mehr

unter Druck gerate. Immer lautere

Rufe nach mehr nationalen

Alleingängen und Protektion

gehen ihr ohnehin schon an den

Kragen.

Nachweisbar nachhaltige Lieferketten

können dann schnell

zu einem wichtigen Argument

werden. Entziehen kann sich

der Entwicklung zudem ohnehin

keiner, sagt die Stuttgarter

IHK-Expertin Helmholz. Auf

EU-Ebene sei eine Richtlinie in

Arbeit, die über das, was das

Lieferkettengesetz vorschreibt,

hinausgeht, vor allem werde die

Haftung der Unternehmen

nochmal erweitert. Und das für

größere wie für kleinere Unternehmen.

[!] Peter Buyer


unternehmen [!] RESSORTAnzeige

25

Nachhaltiges Wachstum bei Vetter

Ein wichtiges Ziel dabei ist, den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten

Die Geschichte von Vetter beginnt 1950 mit

einer Apotheke in Ravensburg. Heute ist das

Familienunternehmen einer der weltweit führenden

Pharmadienstleister sowie einer der

größten Arbeitgeber in der Region Bodensee-

Oberschwaben. Vetter stellt für seine Auftraggeber

aus der globalen Pharma- und Biotechbranche

Medikamente her, die für viele Menschen

lebensnotwendig sind. Dazu gehören

Präparate für Krebspatienten, Mittel gegen

Multiple Sklerose bis hin zu Therapien gegen

seltene Krankheiten. Das Unternehmen beschäftigt

heute 5.900 Mitarbeitende in Ravensburg

und Langenargen, sowie an Standorten

in Österreich, Nordamerika und Asien.

„Wir arbeiten weiter

daran, unseren

ökologischen Fußabdruck

so klein wie möglich zu

halten.“

Thomas Otto,

Geschäftsführer Vetter

Die Selbstverpflichtung zu nachhaltigem

Handeln hat das Unternehmen im Jahr 2022

mit der Veröffentlichung des ersten Nachhaltigkeitsberichtes

untermauert und macht so

seine bisherigen Maßnahmen in den Bereichen

ökologische Verantwortung, nachhaltige

Ökonomie und gesellschaftliches Engagement

für jeden transparent nachvollziehbar.

Flott unterwegs: Vetter investiert in eine

nachhaltige Fahrradinfrastruktur und stellt seinen

Mitarbeitenden Elektrofahrräder für Fahrten

zwischen den einzelnen Standorten zur

Verfügung.

Foto: © Vetter

Vetter ist mit aktuell 5.900 Mitarbeitenden starker Partner globaler Pharmaunternehmen für die

Herstellung teils lebensnotwendiger Medikamente.

Fotos: © Vetter

Einsatz für Klimaschutz

Vetter nutzt schon seit vielen Jahren grüne

Technologien und investiert kontinuierlich in

den Klimaschutz. Zudem ist der Pharmadienstleister

an allen Unternehmensstandorten

CO 2 -neutral. Angesichts des hohen Qualitätsstandards

sowie zahlreicher regulatorischer

Vorgaben im Pharmabereich lassen

sich Rest-Emissionen dabei nicht überall

komplett vermeiden. Umso mehr liegt dem

Unternehmen daran, diese durch die Unterstützung

von Klimaschutzprojekten sinnvoll

auszugleichen.

Ein gutes Beispiel für Vetters Nachhaltigkeitsstrategie

ist auch das Zentrum für Optische

Kontrolle und Logistik in Ravensburg. Es kombiniert

den Betrieb eines umweltschonenden

Biogas-Blockheizkraftwerkes mit dem Einsatz

von Geothermie und der Nutzung von Überschussenergie

sowie Photovoltaik-Anlagen.

Doch auch an den anderen Unternehmensstandorten

setzt Vetter sein nachhaltiges

Energiekonzept konsequent um. Für die Erweiterung

der Produktionskapazitäten am

Standort Langenargen wendet der Pharmadienstleister

den höchsten am Markt verfügbaren

Baustandard (KFW 40+) um. Verglichen

mit dem normalen Neubaustandard

werden durch die intelligente Kombination

von Wärmepumpe, Photovoltaik und Zweistoffbrenner

so mindestens 60% Energie eingespart.

„Unser Ziel ist es,

die Lebensqualität

von Patienten

weltweit nachhaltig

zu verbessern.“

Peter Sölkner,

Geschäftsführer Vetter

Ganzheitliches Gesundheitsmanagement

Das Thema Gesundheit hat nicht nur für die

Patienten eine enorme Wichtigkeit, sondern

das Familienunternehmen denkt auch an das

Wohlergehen der eigenen Mitarbeitenden.

Zahlreiche Gesundheitsmaßnahmen sind fester

Bestandteil des umfassenden, unternehmensweiten

Nachhaltigkeitsprogramms. Eine

betriebliche Krankenzusatzversicherung für

alle Mitarbeitenden beinhaltet ergänzend zu

ihrer bestehenden, persönlichen Krankenversicherung

ein großzügiges Gesundheits- und

Vorsorgebudget.

Vetter Pharma-Fertigung

GmbH & Co. KG

Schützenstraße 87

88212 Ravensburg

Tel. +49 (0) 751-3700-0

E-Mail: info@vetter-pharma.com


Im firmeneigenen Forschungslabor kommen die Produkte auf den

Prüfstand.

Innovation

in der DNA

FOTOS: GIACINTO CARLUCCI

Max Schlötter Der Galvanospezialist aus Geislingen bietet neben den entsprechenden

chemischen Prozessen auch die dazugehörigen Anlagen. Durch die breite Aufstellung ist

der Mittelständler ein feiner Seismograph für wirtschaftliche Entwicklungen.

Vor 110 Jahren begann

die Geschichte des

Unternehmens Dr.-

Ing. Max Schlötter.

Doch, obwohl es angesichts der

Firmenhistorie beim führenden

Unternehmen für Galvanotechnik

in Deutschland allen Grund

zum Feiern gebe, geht der Blick

vor allem nach vorne. Fortschritt

und Innovation haben

Tradition bei dem in vierter Generation

in Familienbesitz befindlichen

Betrieb. Der Stammsitz

des Unternehmens mit

Schwesterfirmen in Europa und

Asien ist in Geislingen am Rande

der Schwäbischen Alb. Und

das soll auch zukünftig so bleiben,

betont Geschäftsführer Michael

Zöllinger.

Von Mitbewerbern hebt sich

das Unternehmen hinsichtlich

seiner breiten Angebotspalette

ab, erklärt Zöllinger. Mit Chemie,

Service und Anlagen bieten

die Geislinger ganzheitliche

Beschichtungslösungen in den

Bereichen Elektronik und Leiterplatten,

kathodischer Korrosionsschutz,

sowie dekorativen

Oberflächen. Solche Komplettlösungen

im Bereich Galvanotechnik

seien in der Branche

mittlerweile einzigartig, betont

der promovierte Chemiker. Die

Wir befinden

uns in einem

schwierigen

wirtschaftlichen

Umfeld.

Michael Zöllinger

Geschäftsführer

Firma Schlötter sei die letzte ihrer

Art, die Galvanoprozesse

und Maschinen anbiete auf einem

Markt, der von großen

Konzernen und deutlich kleineren

Anbietern geprägt ist. Als

Familienunternehmen dieser

Größe ist Max Schlötter ein

Unikum.

Entsprechend groß ist das

Portfolio der Geislinger: Im Angebot

sind 350 Galvanoverfahren,

mithilfe derer sich alle möglichen

Metalle in verschiedensten

Formen abscheiden lassen

und sich so funktionelle und

auch rein dekorative Oberflächen

erzeugen lassen. Das wird


unternehmen [!] MACHEN 27

In vierter Generation

mit den 1200 Additiven aus dem

Chemiebereich des Unternehmens

erreicht. 40 Büros weltweit

kümmern sich um den internationalen

Vertrieb und Service

der Verfahren.

Während die Hauptkunden

im Bereich des kathodischen

Korrosionsschutzes Zulieferer

für die Automobilbranche sind

und damit hauptsächlich der

Markt in Mitteleuropa bedient

wird, sitzen die Kunden aus dem

Bereich der Elektronik fast ausschließlich

in Asien. „Hier erkennt

man aber ganz aktuell,

dass sich etwas verändert“, berichtet

Zöllinger von ersten Auswirkungen

der momentan erkennbar

werdenden Abhängigkeiten.

Verlagerungen zurück

nach Europa zeichneten sich ab.

Kunden stellten sich derzeit der

Herausforderung, hier wieder

Know-how aufzubauen.

Dabei scheinen sie im Bereich

der Galvanotechnik mit

Max Schlötter den richtigen

Partner zu haben. „Innovation

ist in unserer DNA“, erklärt Zöllinger,

der zusammen mit den

Gesellschaftern Stefanie und

Tilmann Geldbach die Geschäfte

führt. „Mit tiefem Prozess-

Knowhow sind wir Experten für

die besten Beschichtungsprozesse.“

Ein hoher Diversifizierungsgrad

aufgrund der breiten

Produktpalette sowie die Serviceangebote

aus einer Hand

kommen dem Unternehmen

derzeit zugute. „Wir befinden

uns in einem schwierigen wirtschaftlichen

Umfeld, aber nicht

in einer Innovationskrise“, betont

Zöllinger.

Wasserstoff hat Potenzial

Für das von ihm geführte Unternehmen

heißt das derzeit, das

Potenzial des sich stark entwickelnden

Feldes der Wasserstoffwirtschaft,

der Green Energy,

zu erschließen. In den vergangenen

Monaten habe dieses

Thema enorm an Fahrt aufgenommen.

Das Geislinger Unternehmen

ist Teil dieses Prozesses,

in dem neue Oberflächen

entwickelt werden, die dazu dienen,

Wasserstoff zu erzeugen

oder umzuwandeln. Ein Viertel

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

seien im Bereich der

Forschung und Entwicklung tätig,

berichtet Michael Zöllinger,

der diesen Bereich selbst seit

acht Jahren verantwortet.

Bereits auf dem Markt ist seit

kurzem ein laut Unternehmensangaben

sehr effizientes alkalisches

Zink-Nickel-System, das

mit dem Namenszusatz „VX“ bis

zu 30 Prozent elektrischer und

thermischer Energie einzusparen

hilft.

Klar ist,

dass wir

am Stammsitz

in Geislingen

bleiben.

Michael Zöllinger

Max Schlötter

Daneben kümmern sich

Schwesterunternehmen in England,

Irland, Schweden, Singapur

und China um weitere

Märkte, und erfinden sich ebenfalls,

wenn nötig, neu. Am irischen

Standort arbeiteten beispielsweise

die Beschäftigten inzwischen

im Bereich der Herstellung

spezieller

Medizinprodukte, nachdem der

Betrieb in den 70er Jahren ursprünglich

als Zulieferer der

dort boomenden Leiterplattenindustrie

gegründet worden

war. 20 Jahre später wurde nach

dem Leiterplatteneinbruch das

Geschäftsfeld erfolgreich geändert.

Die zentrale Zukunft des Unternehmens,

das 2021 in Geislingen

einen Umsatz von 55 Millionen

Euro erwirtschaftete, sieht

Zöllinger trotz erheblicher Herausforderungen

weiter in Geislingen.

Derzeit stecken die Verantwortlichen

mitten in den Planungen

für ein Entwicklungszentrum.

Daran möchte das

Unternehmen trotz „stürmischer

Zeiten und Multikrisen“

nicht rütteln. „Wir müssen einfach

sehen, wie wir die Rieseninvestition

hinbekommen. Klar

ist aber, dass wir in Geislingen

bleiben“, sagt Geschäftsführer

Zöllinger. Ziel sei die Weiterführung

des Unternehmens durch

die fünfte Generation in einigen

Jahren.[!] Axel Raisch

Michael Zöllinger ist seit 2014 im Unternehmen.

Gegründet wurde

das Geislinger Unternehmen

im Jahr

1912 von Max

Schlötter als elektrochemisches

Forschungslaboratorium.

Mittlerweile

führt Michael Zöllinger

das auf Galvanotechnik

spezialisierte

Unternehmen

mit weltweit

350

Mitarbeitern – gemeinsam

mit den

Geschwistern und

Gesellschaftern

Stefanie Geldbach

und Tillman Geldbach,

die in vierter

Generation dem

Familienunternehmen

vorstehen.

FOTO: GIACINTO CARLUCCI


28

Liquidität

sichern in der Krise

unternehmen [!]

Leasinganbieter sind eine

Art Seismograf für die gesamtwirtschaftliche

Stimmung. Anders als die

Mehrheit der Unternehmen

spürt die Leasing-Branche eine

heraufziehende Rezession auch

an steigenden Abschlüssen.

Denn gerade in Krisenzeiten

greifen viele Betriebe verstärkt

auf Leasing zurück: Es schont

die Liquidität und erhält Spielräume

für wichtige Investitionen.

Schließlich sind es vor allem

die Ausgaben in die Zukunft, die

oft zurückgestellt werden müssen,

wenn die Kapitaldecke dünner

wird. So auch im Augenblick:

„Die konjunkturellen Vorzeichen

führen zu dem Effekt,

dass sich Unternehmen in erster

Linie um die Stabilisierung

ihres Bestandsgeschäfts bemühen

und kaum Kapazitäten für

Investitionen haben“, registriert

der Bundesverband Deutscher

Banken (BdB). Der Investitionsbedarf

ist aber gerade vor dem

Hintergrund der Herausforderungen

durch Klimawandel und

Energieknappheit besonders

hoch. „In Deutschland wird seit

Jahren zu wenig investiert. Corona

hat diesen Trend nochmals

verstärkt“, warnt Kai Ostermann,

Präsident des Bundesverbands

Deutscher Leasing-Unternehmen

(BDL).

Hierzulande

wird seit Jahren

zu wenig investiert.

Corona hat diesen

Trend verstärkt.

FOTO: © KAMIPHOTOS/ADOBE.STOCK.COM

Finanzierung Vor 60 Jahren kam die Idee nach Deutschland,

die im Mittelstand mittlerweile sehr beliebt ist: Bezahlen für

die Nutzung über einen Zeitraum und nicht für den Besitz.

Das eröffnet Spielräume, schafft aber auch Abhängigkeiten.

Kai Ostermann

BDL-Präsident

Obwohl also die Investitionen

der Unternehmen in absoluten

Zahlen zurückgehen,

wächst nach Angaben des BDL

der Anteil der Leasingverträge.

Maschinen müssen nicht gekauft,

das Investitionsvolumen

nicht zu 100 Prozent amortisiert

werden, erläutert Joachim Dörr,

Geschäftsführer für den Zentralbereich

Financial Services

beim Maschinenbauer Trumpf.

An diese Idee, dass nicht das

Eigentum, sondern der Gebrauch

den Wert einer Sache bestimmt,

mussten sich deutsche

Unternehmer aber erst gewöhnen,

als das Konzept vor 60 Jahren

aus den USA nach Europa

kam. Inzwischen hat seine Be-


unternehmen [!] VERANTWORTEN 29

deutung rasant zugenommen.

Gut ein Viertel aller mobilen Investitionsgüter

wird inzwischen

über Leasing finanziert – von

Nutztieren bis hin zu Kunstwerken.

Insgesamt sind in Deutschland

nach Angaben der Deutschen

Bundesbank aktuell Wirtschaftsgüter

im Wert von mehr

als 200 Milliarden Euro verleast.

Leasinggesellschaften seien für

institutionelle Anleger wie

Fonds oder Versicherungen eine

attraktive Kapitalanlage, sagt

Petra Brenner, Partnerin bei EY

Parthenon. Deshalb habe ihre

Zahl in den vergangenen Jahren

stark zugenommen.

Im Mittelstand beliebt

Vor allem der Mittelstand und

Kleinbetriebe nutzen zunehmend

alternative Finanzierungsformen.

Stark vertreten

sind Umsatzgrößen zwischen

drei und zehn Millionen Euro.

Zu modernen Leasingkonzepten

gehöre außerdem die Wiederaufbereitung

und -vermarktung

von geleasten Wirtschaftsgütern

nach dem Ende der vereinbarten

Nutzungsdauer, heißt es

bei CHG Meridian aus Weingarten.

Das verringert Kosten und

Risiko. Fast 90 Prozent des Leasing-Neugeschäfts

wird mit gewerblichen

Vertragspartnern

geschlossen. Privathaushalte

nutzen Leasing vor allem für

Fahrzeuge. Mehr als 40 Prozent

aller Elektroautos wurden im

vergangenen Jahr geleast.

Die Leasingrate orientiert

sich meist an

der tatsächlichen

Nutzung:

etwa der Anzahl

gefahrener

Kilometer

oder der Anzahl

getätigter

Kopien. Für die

Mehrzahl der

Unternehmen

steht angesichts

steigender Kosten für

Technik und IT eine Nutzung

über einen planbaren Zeitraum

im Vordergrund, sagt Claudia

Conen, Hauptgeschäftsführerin

des BDL.

Viele Unternehmen verfügen

außerdem über stille Reserven

in Form von Immobilien oder

Maschinen. Das so genannte

Sale- and Lease-Back ermöglicht

Banken sind

strenger

reguliert und geben

in Krisen oft kein

frisches Geld.

Petra Brenner

Partnerin EY Parthenon

es bei Liquiditätsengpässen, solche

Reserven zu heben. In diesen

Fällen verkauft ein Unternehmen

beispielsweise ein

Grundstück oder ein Gebäude

an den Leasinggeber und mietet

es anschließend wieder zurück.

Allerdings verlieren die Unternehmen,

die solche Verfahren

zum Beispiel für Produktionsanlagen

nutzen,

auch die

volle Verfügungsgewalt

und begeben

sich in eine gewisse

Abhängigkeit

von ihrem

Leasinganbieter,

warnt

EY-Expertin

Brenner:

„Wichtig ist es deshalb, möglichst

langfristig zu planen“.

Die Banken werden in diesen

Tagen restriktiver bei der Kreditvergabe.

Auch diese Entwicklung

treibt das Leasinggeschäft.

„Bei Maschinen sind gerade die

längeren Lieferzeiten durch Lieferengpässe

ein Handicap bei

der Kreditzusage, betont Conen.

Außerdem dürften die Banken

in Krisenzeiten oft kein frisches

Geld mehr geben, weil sie einer

strengeren Regulierung unterworfen

sind, erklärt Brenner.

Leasingunternehmen unterliegen

in Deutschland nicht der

vollen Bankenregulierung: Für

sie gelte ein „Kreditwesengesetz

light“, erinnerte Bundesbank-

Vorstand Joachim Wuermeling

unlängst. Anders als Banken

müssten sie zum Beispiel keine

Solvenz- oder Liquiditätsanforderungen

einhalten. Leasing-

Gesellschaften dürften auch

nicht mit Banken-Maßstäben

gemessen werden, fordert dagegen

ihr Branchenverband. Ihre

Risiken seien deutlich geringer.

Dennoch fühlen sich viele

Leasinganbieter von der Politik

benachteiligt. Gerade öffentliche

Förderprogramme wirkten

oft diskriminierend, weil sie davon

ausgehen, dass die Nutzung

eines Objekts mit dessen Besitz

einhergehen müsse: „Wir erleben

immer wieder, dass die Politik

bei der Konzeption der Förderprogramme

davon ausgeht,

dass Investition und Nutzung

identisch sind“, kritisiert Conen.

[!] Sabine Rößing

Schloss Duttenstein

A P R I L 2 0 2 3

Nach umfassender Restaurierung und Modernisierung erwacht Schloss

Duttenstein im April 2023 aus seinem „Dornröschenschlaf“ und öffnet seine

Türen für Ihre Business Meetings, Jagdveranstaltungen und Familienfeiern.

Es erwartet Sie ein außergewöhnlicher, exklusiver Ort mit Übernachtungsmöglichkeit,

ein Gesamterlebnis aus Naturschauspiel und Kulturerbe, welches

inspirierend für kreatives und produktives Schaffen ist.

Wir freuen uns auf Ihre Veranstaltung bei uns im Schloss Duttenstein.

K O N T A K T

Schloss Duttenstein | Kastanienallee 1 | 89561 Dischingen | Tel. 0152-59075762 | info@schloss-duttenstein.de | www.schloss-duttenstein.de


30

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Bechtle zieht

nach Neu-Ulm

IT-Campus Einen Neubau für

300 Mitarbeitende und ein Parkhaus

für 240 Fahrzeuge für drei

ihrer Tochterunternehmen

plant der IT-Dienstleister Bechtle

(Neckarsulm) in Neu-Ulm.

Auf dem IT-Campus in unmittelbarer

Nachbarschaft zu

Hochschule und dem Parkgelände

im Wiley soll der Neubau

entstehen. Der IT-Campus umfasst

rund 2,3 Hektar. 5000 Quadratmeter

davon auf einer nördlich

gelegenen Fläche hat sich

IT-Spezialist Bechtle gesichert.

Dort sollen ab 2026 die Mitarbeiter

von Solidpro aus Langenau,

die etwa 100 Personen beschäftigt,

das Bechtle IT-Systemhaus

sowie der Netzwerkund

IT-Security-Spezialist

Bechtle Network & Security Solutions

einziehen. Beide sitzen

in Ulm und haben jeweils rund

50 Beschäftigte. Der Spatenstich

ist für Mitte 2024 geplant.

Teva-Chef

übernimmt

Pro Generika Der Chef von Teva-Deutschland

(Ulm) Andreas

Burkhardt hat zum Jahreswechsel

den Vorstandsvorsitz des

Branchenverbands Pro Generika

übernommen. Burkhardt

folgt auf Sandoz-Geschäftsfüher

Peter Stenico. „Ich übernehme

den Pro Generika-Vorsitz zu einem

Zeitpunkt, den man historisch

nennen muss“, sagt Burkhardt.

Nie zuvor sei das Problem

der Arzneimittelengpässe so

präsent wie heute gewesen. Um

die aktuelle Mangellage zu beheben,

müssten die Strukturen

grundlegend verändert werden.

Liqui Moly mit

Rekordumsatz

Die US-Burgerkette ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen

– auf einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro (2021). Foto: Five Guys

Verabschiedet sich

Five Guys aus Ulm?

Geht in der Five-Guys-Filiale in den Sedelhöfen in der Ulmer Innenstadt

nochmal das Licht an? Derzeit sieht es nicht danach aus. Nach einem

vielversprechenden Start im Sommer 2020, wird mittlerweile der

Standort der Burger-Kette auf der Homepage gar nicht mehr aufgeführt.

Bereits seit Frühsommer 2021 ist das Restaurant geschlossen.

Wie Sedelhöfe-Investor DC Developments mitteilte, gab es in dem Restaurant

einen Wasserschaden und in der Folge eine langwierige Kommunikation

mit Versicherungen. Jetzt aber sind Gerüchte zu vernehmen,

Five Guys werdesich vom Standort Ulm zurückziehen, weil das Unternehmen

umstrukturiert werde. Five Guys wie auch DC Developments

geben auf Anfrage keine Stellungnahme ab.

Liqui Moly Sein Jahresziel von

800 Millionen Euro hat der Motorölhersteller

Liqui Moly aus

Ulm im Jahr 2022 fast erreicht.

Der Umsatz stieg auf den Rekordwert

von 799 746 000 Euro.

„Kaufmännisch gerundet sind

99,97 Prozent mit 100 Prozent

gleichzusetzen“, sagt Geschäftsführer

Günter Hiermaier, der

2022 Ernst Prost an der Spitze

abgelöst hat. Die Hürden, die die

Ulmer nehmen mussten, waren

hoch. Die Pandemie und die Folgen

des Lockdown waren noch

nicht ausgestanden, als schon

die nächste Krise folgte. Diese

hat das Unternehmen hart getroffen.

„Russland war unser

zweitgrößter Absatzmarkt. Wir

haben freiwillig direkt unser Geschäft

dorthin eingestellt“, sagt

Hiermaier. Zudem sei das China-Geschäft

aufgrund des Dauer-Lockdowns

brach gelegen.

Liqui Moly setzt weiter auf Internationalisierung

und will bis

2025 eine Milliarde Umsatz erreichen.

Daimler Truck

steigt ein

Deutz Der börsennotierte Kölner

Motorenbauer Deutz, der

auch ein Werk in Ulm betreibt,

hat sich den längerfristigen Zugriff

auf einige mittelschwere

und schwere Motoren von

Daimler Truck gesichert. Für einen

Teil der Rechte an den Motoren

oder Lizenzen werde ein

zweistelliger Millionenbetrag in

bar bezahlt, ein weiterer Teil

über die Ausgabe neuer Aktien,

die direkt an Daimler Truck gehen.

Mit etwas mehr als 4 Prozent

werde Daimler Truck dann

größter Einzelaktionär von

Deutz. Deutz will sich so neue

Kundengruppen erschließen

und spart außerdem Entwicklungskosten.

Mehr Personal

für Großauftrag

Nikola Knapp drei Jahre nach

Beginn der Kooperation von

Iveco und dem US-amerikanischen

Hybrid-Lastwagen-Hersteller

Nikola soll im Ulmer Donautal

noch dieses Jahr die Serienfertigung

starten. Der Energieversorger

GP Joule aus

Schleswig-Holstein hat zuletzt

100 Lkw vom Typ „Nikola Tre“

bestellt. Zwar noch unter Förderungsvorbehalt,

aber mit guten

Chancen auf Realisierung. Dafür

will der Lastwagen-Hersteller

etwa 100 neue Arbeitsplätze

bis Ende des Jahres schaffen.

Hans Burkhardt

gestorben

Fruchtsafthersteller Der

Machtolsheimer Fruchtsaft-Unternehmer

Hans Burkhardt im

Alter von 97 Jahren gestorben.

Burkhardt hatte in der Küferei

seines Vaters gelernt und 1962

den Betrieb übernommen. „Er

legte die Grundsteine für die

Entwicklung des Unternehmens“,

sagt Ortsvorsteher Jochen

Sinn. Später führte Sohn

Dieter den Familienbetrieb,

mittlerweile steht an dessen

Spitze Dieter Burkhardts Neffe

Andreas Erz. In Machtolsheim

füllt das Unternehmen jährlich

etwa 25 Millionen Flaschen ab.

Ausgezeichnet

nachhaltig

Wieland Die Non-Profit-Organisation

Carbon Disclosure Projekt“

hat die Klimaschutzmaßnahmen

des Ulmer Kupferverarbeiters

Wieland (8800 Beschäftigte)

gewürdigt. „Unser

Ziel ist es, bis 2045 Netto-Null-

Emissionen zu erreichen“, sagt

Wieland-Chef Erwin Mayr. Die

Organisation will Klimadaten

von Unternehmen standardisieren

und genießt bei Banken und

Investoren hohes Ansehen. [!]


unternehmen [!] RESSORT 31

SÜDWEST IMPULS

Vorsprung durch Wissen

Hybride Vortragsabende

prominenter Referenten

Storytelling | Motivationspsychologie | Lifebalance

Resonanz | Entscheidungssicherheit | Zielstrebigkeit | Glaubwürdigkeit2023

Do, 16.03.2023 | Storytelling

Markus Gull

Business Philosoph und Storytelling Profi

New Story. New Glory.

Die universelle Kraft von Storys

„Jeder kann Story, jeder braucht Story!“ Die philosphische

und zugleich analytisch, realistische Weltbetrachtung

von Markus Gull öffnet Augen, regt zum Denken

an, inspiriert und liefert eine Vielzahl von Antworten,

deren Fragen man vorher noch gar nicht kannte.

Dies alles, um die Macht von Geschichten sichtbar

zu machen und zu zeigen welche Wirkung und

Wurzeln guter Stories besitzen. Er zeigt, wie es jedem

einzelnen gelinkt „Geschichten und damit Geschichte

zu schreiben“, die Wirkung haben und Sinn

tragen. Er überrascht, was Storytelling wirklich ist

und beweist, dass nur Storysharing gemeinsame

Sehnsucht stillt. Ein Aufruf an jeden, aktiv Geschichte(n)

zu schreiben!

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Do, 21.09.2023 | Resonanz

Sören Flimm

Human centricity artist und Experte für Begeisterung,

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Menschen verstehen & gewinnen

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Do, 16.11.2023 | Zielstrebigkeit

Susanne Nickel

Expertin für Veränderungsmanagement, Rechtsanwältin,

Beraterin, Coach

Ziele erreichen

Durchsetzen. Durchstarten. Durchhalten.

susannenickel.com

Do, 20.04.2023 | Motivationspsychologie

Dipl.-Psych. Rolf Schmiel

TV-Psychologe, Bestsellerautor und Motivationsexperte

Senkrechtstarter

Die Wahrheit über Motivation

rolfschmiel.de

Do, 25.05.2023 | Lifebalance

Dr. Rebekka Reinhard

Philosophin, Spiegel-Bestseller-Autorin und stv. Chefredakteurin

von „Hohe Luft“

Arbeit und Liebe

Strategien für gute Mann-Frau-Beziehungen

rebekkareinhard.de

Do, 19.10.2023 | Entscheidungssicherheit

Jan Heitmann

Professioneller deutscher Pokerspieler und -trainer, Gründer

HAPEK Akademie für Entscheidungskompetenz

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Do, 14.12.2023 | Glaubwürdigkeit

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Veranstaltungszeit: 19.30 bis 21.00 Uhr

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Buchung Präsenz- oder Onlineteilnahme:

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SPEZIAL unternehmen [!]

Standort im

Porträt

Wirtschaftsregion

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Eine Stadt

wappnet sich

für die Zukunft

Entwicklung Süßen liegt malerisch am

Albtrauf. Doch die Stadt bietet mehr als

Fachwerk-Idylle. Die ehemalige Hochburg

der Textilindustrie erfindet sich neu. Ein

Ausblick auf spannende Perspektiven.

Die Industrie hat in Süßen

eine lange Tradition.

Auch heute sind in

der Stadt im Filstal

noch zahlreiche namhafte Unternehmen

des produzierenden

Gewerbes ansässig. Den seit

den 1980er Jahren erfolgenden

Strukturwandel begleitet die

10 200-Einwohner-Gemeinde

aktiv. Wirtschaftsförderung ist

im Rathaus aus dem 16. Jahrhundert

Chefsache.

Ein Projekt mit Leuchtturmcharakter

im wahrsten Sinne

des Wortes soll in wenigen Jahren

den Weg in die Zukunft weisen.

Dabei handelt es sich um

den Innovation Tower, der sich

aber noch im Planungsstadium

befindet. Er zeigt exemplarisch,

wie der Übergang vom Industriestandort

in die moderne

Dienstleistungsgesellschaft in

Süßen gestaltet wird. Im Südosten

der Stadt soll ein Dienstleistungscampus

mit rund

16 000 Quadratmetern Bürofläche

entstehen. „Gemeinsam mit

dem Investor sind wir derzeit

bei der Akquise“, erzählt Bürgermeister

Marc Kersting. Investor

ist Hans Braxmeier,

Gründer und Mitbesitzer der

Bilddatenbank Pixabay. Er

stammt aus Süßen und hat mit

dem ehemaligen Göppinger

Oberbürgermeister Guido Till

einen erfahrenen Projektkoordinator

an seiner Seite. „Für Süßen

ist das ein toller Schritt“,

freut sich Kersting.

Nicht zuletzt, da sich die Arbeitswelt

in den vergangenen

Jahren – beschleunigt durch die

Folgen von Corona – gewandelt

hat. „Wer bei einem Unternehmen

in Stuttgart oder Frankfurt

arbeitet, kann heute auch in Süßen

wohnen“, erklärt Kersting.

„Dienstleister sind heute sehr

mobil, es besteht nicht mehr die

Notwendigkeit am Firmensitz

zu arbeiten.“ Daher biete Süßen

auch ein großes Bildungs – und

Betreuungsangebot sowie eine

gute Infrastruktur, zu der auch

schnelles Internet in den Gewerbegebieten

und neuen

Wohngebieten sowie zunehmend

auch in älteren Wohngebieten

gehört. Und: Bald auch

moderne Workspaces in dem

Innovation Tower.

Ein großes

Angebot an

Betreuung und

Bildung und eine

gute Infrastruktur.

Marc Kersting

Bürgermeister

Den Turm sieht Kersting

nicht nur als städtebauliches

Highlight für das neue Stadtquartier,

sondern auch als Symbol

mit Strahlkraft. Im Idealfall

könne er Keimzelle für das geplante

interkommunale Gewerbegebiet

(IKG) Auen sein,


unternehmen [!] SPEZIAL

33

wünscht sich Bürgermeister

Kersting. Dieses gemeinsam

mit der Nachbargemeinde Gingen

seit 2010 vereinbarte Gewerbegebiet

befindet sich derzeit

im Planungs- und Abstimmungsprozess.

Im Süßener Flächennutzungsplan

ist dafür

eine Fläche von 6,5 Hektar ausgewiesen.

Weiter sind die Planungen

für den Innovation Tower. „Ein

Baubeginn in drei Jahren wäre

top“, sagt der Süßener Schultes

zum Zeitplan. Auf dem von Unternehmer

Hans Braxmeier bereits

erworbenen Gelände

stand über viele Jahre die

Kammgarnspinnerei der Firma

Stahl („Stahl‘sche Wolle“). Damit

wird der Strukturwandel,

den die Stadt erfolgreich begleitet

bei diesem Projekt

exemplarisch deutlich. Das

klassische produzierende Ge-

In Süßen gibt es derzeit rund 3000 Arbeitsplätze. Unser Bild zeigt

das Schmelzen von Bronze in der Kunstgießerei Strassacker.

FOTO: © STRASSACKER

werbe hat noch immer einen

Anteil von 60 Prozent. Und das

sieht man in Süßen als Vorteil.

„Das sind Arbeitsplätze, die

nicht so einfach verlagert werden

können“, sagt Kersting –

und die auch relativ sicher

scheinen. Denn die ansässigen

Unternehmen sind krisengestählt

und zukunftsfest aufgestellt.

In den 90er Jahren seien

im Zuge des Niedergangs der

Textilindustrie viele Arbeitsplätze

verloren gegangen. Auf

dem Höhepunkt vor mehr als

50 Jahren waren es 5000 Arbeitsplätze.

Bis heute sind die

Firmen im Filstal und darüber

hinaus bekannt: Weidmann,

Finckh‘sche Wolle, Stahl‘sche

Wolle und viele mehr.

Viele Menschen pendelten damals

nach Süßen ein, die Eisenbahnstrecke

ging damals noch

bis Weißenstein. Und auch die

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FOTO: © TOM WELLER/STADT SÜSSEN

Süßen aus der Luft, im Vordergrund das Gewerbegebiet Schelmenvasen: Die Stadt hat eine lange Industrietradition.

Zur Person

Marc Kersting

leitet die Geschicke

Süßens seit 2010.

Zuvor war der Verwaltungsfachmann

persönlicher Referent

des Oberbürgermeisters

in Calw.

Bevölkerungsstruktur änderte sich in

dieser Zeit nachhaltig. Gastarbeiter,

vor allem aus der Türkei und aus Spanien,

wurden in Süßen ansässig. Die

Zahl der Arbeitsplätze konnte seither

nicht mehr erreicht werden, auch

wenn weiterhin große Unternehmen

den Namen der Stadt in die Welt tragen,

wie Carl Stahl mit Seiltechnikprojekten

oder die Kunstgießerei

Strassacker, die unter anderem für

den Fernsehpreis Bambi bekannt ist.

Die Spindelfabrik, deren Spinnboxen

in der Textilindustrie weltweit eingesetzt

werden, trägt den Namen der

Stadt gar im Firmenlogo: „Suessen“.

Die Stadt kann die

Nachfrage der

Firmen nach Flächen

noch drei bis fünf

Jahre bedienen.

Heute arbeiten von den rund 3000

Beschäftigten auf Süßener Gemarkung

1600 in der Industrie.

Rund um Süßen sind die Gewerbegebiete

klein und unstrukturiert.

Die Herausforderung bestehe daher

darin, diese optimal zu nutzen, erklärt

Kersting. Im Rahmen einer großen

Gewerbeuntersuchung wurden

die Firmen dazu befragt, wie sie die

Entwicklung am Standort Süßen beurteilen.

Zudem steht Kersting mit

den Betrieben ständig in Kontakt

über Flächen und begleitet unter anderem

die Umnutzung alter Gewerbe-Brachen

aktiv.

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unternehmen [!] SPEZIAL 35

Ehemalige Textil-Hochburg mit langer Industriegeschichte

Auch deshalb könne die Stadt

die Nachfrage der kommenden

drei bis fünf Jahre aus dem Bestand

bedienen, sagt Kersting.

Danach werde es auch in Süßen

schwierig, wenn die Nachfrage

ähnlich bleibe. Gerade daher sei

das IKG Auen von so großer Bedeutung,

nachdem das Interkommunale

Gewerbegebiet im

Lautertal nach einem negativen

Votum beim Bürgerentscheid in

Donzdorf nicht realisiert wird.

Damit möchte Süßen auch

bei der Gewerbesteuer zur Spitzengruppe

der Kommunen im

Land vorstoßen. Bislang spielt

die Stadt mit rund 60 Prozent

des Landesschnitts eher im unteren

Mittelfeld. Dafür sind die

Einnahmen konstant und bieten

Planungssicherheit. Zu verdanken

ist dies dem breiten Branchenmixes

und der mittelständischen

Wirtschaftsstruktur.

[!] Axel Raisch

Die Kunstmühle Schuler liegt an einem mehr

als 500 Jahre alten Mühlkanal.

FOTO: © GIACINTO CARLUCCI

Süßen liegt im Vorland

der Schwäbischen

Alb zwischen Stuttgart

(49 Kilometer)

und Ulm (45 Kilometer).

Über die Bundestsraßen

10 und 466

ist die 10 200-Einwohner-Stadt

gut ans

überregionale Straßennetz

angeschlossen.

Erstmals urkundlich

erwähnt wurde die

Stadt 1071. Über Jahrhunderte

bestanden

die zwei Dörfer Großsüßen

und Kleinsüßen

nebeneinander und gehörten

unterschiedlichen

Herrschaftsgebieten

an. In Großsüßen

wurde 1539 die Reformation

eingeführt,

Kleinsüßen blieb römisch-katholisch.

Zur

Stadt erhoben wurde

Süßen 1996. Der frühe

Wohlstand lässt sich

noch heute an den vielen

Baudenkmälern

und Fachwerkhäusern

ablesen.

Den wirtschaftlichen

Aufschwung befördert

die Eröffnung

der Filstalbahn 1847 –

aber schon früher der

Zusammenfluss von

Lauter und Fils, der die

Basis für die Nutzung

von Wasserkraft und

verschiedene Mühlen

schuf. Zu Unternehmen

der Weberei

Gebr. Ottenheimer

und der Holzwarenfabrik

Bader kamen nach

dem Ersten Weltkrieg

die Gründungen von

Strassacker, Kellerbau,

Spindelfabrik, Staufen-

Wolle und Kammgarnspinnerei

hinzu. Lange

Zeit war Süßen eine

Hochburg der Textilindustrie

und des Textimaschinenbaus.

Seit über 117 Jahren befinden wir uns am Standort Süßen und sind weltweit bekannt für unsere hochwertigen

faser- und daunendichten Gewebe. Wir veredeln mit neuester, nachhaltiger Technologie Premiumgewebe für

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Ob Hahnentanz, Angebote in der Kulturhalle, Streetfood-Fiesta oder Stadtfest: Die Angebote in Süßen werden gut angenommen.


Foto: © Alexander Schmid; © Giacinto Carlucci; © Stadt Süßen; © Giacinto Carlucci

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Innenstadt Eine gute Verkehrsanbindung,

eine schöner Stadtkern: Süßens Handel hat

eine gute Basis und bindet 90 Prozent der

Kaufkraft. Der Handels- und Gewerbeverein

steht vor einem Neustart.

Der Handels- und Gewerbeverein

(HGV) in Süßen

konsolidiert sich

derzeit. In der Zeit des

Übergangs wird die Struktur

vom Rathaus aus aufrecht erhalten.

Alexander Starke, rechte

Hand des Bürgermeisters und

zuständig für die Wirtschaftsförderung

in der Stadt, koordiniert

daher momentan die Zusammenarbeit

der Gewerbetreibenden

der Stadt. Damit soll ein

Neustart in Eigenregie mit der

nächsten Generation aus den

Reihen des Süßener Handels

beste Voraussetzungen erhalten.

Denn, die Ausgangslage ist gut.

Die Stadt hat eine Kaufkraftbindung

von 90 Prozent, die Nahversorgung

ist intakt.

Neue Generation im Handel

Der „Süßener Bummel“, traditionsreiches

Aushängeschild des

Süßener Handels, wurde nur

durch die Pandemie gebremst.

Dass der HGV in dieser Zeit

auch „demographisch in die

Knie gegangen“ war, soll der erfolgreichen

Fortsetzung keinen

Abbruch tun. Im Gegenteil: Seitens

der Stadt wurden bereits

neue Kontakte geknüpft: „Jüngere

Gewerbetreibende stehen

bereit, sind sehr motiviert. Sie


unternehmen [!] SPEZIAL 37

Zur Person

Alexander Starke

ist seit fünfeinhalb

Jahren die rechte

Hand von Bürgermeister

Marc Kersting.

Der 30-Jährige

ist für die Wirtschaftsförderung

zuständig

und hilft derzeit

beim Neustart

des Handel- und Gewerbevereins.

werden neuen Schwung bringen“,

hofft Alexander Starke. Die Beteiligung

am Programm sei bereits jetzt

vorhanden. Wie bei der Langen Einkaufsnacht

beispielsweise.

Bereits im September vergangenen

Jahres wurde eine Streetfood-

Fiesta am Marienplatz veranstaltet,

der Bummel plus Krämer- und Bauernmarkt

sei „super angenommen“

worden, berichtet Alexander Starke.

Dafür hatte der Süßener Wirtschaftskoordinator

einen professionellen

Ausrichter gefunden, der zuvor

auch schon den örtlichen Ostermarkt

organisiert hatte. Weitere Ideen

harren ihrer zukünftigen

Verwirklichung.

Wichtig ist Kersting und Starke

der direkte Draht zu den Unternehmen

der Stadt. Tradition hat daher

die jährliche Einladung der Süßener

Unternehmer zum beiderseitigen

Austausch. Neben der Vorstellung

der Stadtpolitik gehören Rückfragen

zu den Treffen: „Wir wollen

Bummel plus

Bauernmarkt oder

Streetfood-Fiesta:

Die Aktionen werden

super angenommen.

Alexander Starke

Wirtschaftsförderer

wissen, wo der Schuh drückt und

wo Hilfe benötigt wird.“ Bei Neueröffnungen

ist man vor Ort und

sorgt durch Veröffentlichungen dieser

Besuche im Amtsblatt für zusätzliche

Aufmerksamkeit zum

Start.

Um Leerstände so gering wie

möglich zu halten und den Bedarf

nach Flächen decken zu können,

werden eigene Erhebungen gemacht,

Gewerbeflächengutachten

erstellt. Mit Erfolg: „Niemand lässt

mehr eine halbe Halle leerstehen“,

berichtet Alexander Starke.

Starke ist seit Oktober 2017 persönlicher

Referent von Bürgermeister

Kersting und für die Wirtschaftsförderung

in Süßen zuständig.

Der 30-Jährige ist verheiratet

und hat ein Studium des Public Management

2016 mit dem Bachelor

abgeschlossen. Eineinhalb Jahre

war er in Schorndorf auf dem Personalamt

tätig, bevor er nach Süßen

wechselte.[!] Axel Raisch

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38

SPEZIAL unternehmen [!]

2.300

Einpendler

3.400

Auspendler

Zahlen,

Daten &

Fakten

Süßen Zu den Boomzeiten der

Textilindustrie pendelten rund 5000

Menschen in die Kommune ein. Heute sind

es noch etwa 2300.

Gewerbesteuer

(in Millionen)

4,8 4,6

5

4,3

3,7

4

3

2

1

2019

2020

2021

2022

4,4

vorraussichtlich

2023

GRAFIK: MAX MESCHKOWSKI

QUELLE: SWP, STATISTA

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

(Stand 30.06.2021)

70

Hektar

Industrie- und Gewerbeflächen

928

in sontigen

Dienstleistungen

488

in Handel-, Verkehrund

Gastgewerbe

3045

1606

in produzierendem

Gewerbe

128

Gewerbetreibende

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Entwurf:


unternehmen [!] RESSORT 39

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LEBEN unternehmen [!]

Die Boliden rollen in ihre

Startpositionen, die Ampeln

schalten auf Grün, die

Motoren heulen auf – Flagge

hoch, los geht‘s. Für diese Momente

arbeitet Oliver Oehler neben

seiner Tätigkeit als geschäftsführender

Inhaber von UM3o unzählige

Stunden. „Es ist das Kribbeln, wenn

es losgeht, die sportliche Herausforderung,

das taktische Denken, die

Strategie, die Spannung, die den

Reiz des Rennsports ausmacht“, erklärt

er. „Das ist nicht grundsätzlich

anders als in unserem Job, und passt

daher perfekt zu uns.“

Es ist

das Kribbeln,

wenn es losgeht,

das den Reiz

ausmacht.

Oliver Oehler

UM3o-Geschäftsführer

Rennfieber im

Maßstab 1:32

Die Figuren kommen aus

dem 3D-Drucker, die Autos

werden individuell und

detailverliebt gestaltet.

Fotos: Lars Schwerdtfeger

Die private Seite Oliver Oehler hat sich am Sitz seines

Unternehmens UM3o einen Kindheitstraum verwirklicht. Auf

einer 38 Meter langen Rennstrecke drehen Fahrzeuge im

Kleinformat ihre Runden – auch für den guten Zweck.

Die Art, wie sich Oehler und seine

Mitarbeiter mit der Vorbereitung

und Umsetzung der Rennen beschäftigen

und Renn-Events für

Kunden und Partner vorbereiten,

zeigt Professionalität und Leidenschaft.

„Das ist die Art, wie wir unseren

Job verstehen“, fasst Oehler

zusammen. Der hat mit Rennsport

zwar nichts zu tun, erfordere aber

dieselbe Detailverliebtheit sowie

den Anspruch, die Kunden zu begeistern.

Das Unternehmen entwickelt

und betreut digitale B2B und

B2C-Enterprise-Lösungen für Verbundgruppen

und Firmen. Der Sitz

des IT- und Beratungsdienstleisters

ist in Beimerstetten – Rennstall und

Rennstrecke inklusive. 38 Meter

Strecke, Geschwindigkeiten von

290 Kilometern pro Stunde und ein

Drehmoment von 36 000 Newtonmeter

ermöglichen Begeisterung für

Rennsport im Maßstab 1:32.

Begonnen hat diese Leidenschaft

bei Oehler schon als Zehnjähriger.

„Zwei Freunde und ich haben auf

dem Dachboden unsere drei Bahnen

zu einer Rennstrecke verbunden, an

einem Racing Computer getüftelt

und eine sechswöchige Weltmeisterschaft

ausgetragen.“ Wie so vieles

aus der Kindheit wurde diese

Spielerei von anderen Dingen abgelöst.

In Uli Puppe, seinem ersten

festangestellten Mitarbeiter, fand


unternehmen [!] LEBEN 41

Spezialist und Liebhaber

Oehler wieder einen begeisterten

Rennsportler.

Anlässlich des zehnjährigen

Firmenbestehens entstand

schließlich die Idee eine Rennstrecke

aufzubauen, um mit

Kunden und Geschäftspartnern

auf ganz besondere Weise zu feiern.

Nach längerer Fachsimpelei

mit einem Carrera-Händler

aus München war am Ende die

Erstausstattung einer Rennbahn

bestellt. Im Erdgeschoss des Firmengebäudes

bot ein leerstehender

Raum Platz für eine 18

Meter lange Strecke. In zwei

Wochen war alles eingerichtet.

Die beiden Rennbegeisterten

nutzten Software, die von Motorschäden

bis Reifenwechsel

und Tankstopps, von Durchschnittsgeschwindigkeit

bis

Rundenrekord alles digital abbilden

und auswerten kann. Im

Kreis rumfahren war einmal.

Auf dieser Bahn ist taktisch kluges

Fahren gefragt. Die gelieferten

Standardfahrzeuge von Carrera

wurden auseinandergenommen,

entlackt, neu lackiert

und mit Folien gebrandet – die

Feier anlässlich des zehnjährigen

Firmenbestehens rückte näher.

Renn-Event für Kunden

Dann kam Corona. „Dass wir

unsere Feier wegen der Pandemie

verschieben mussten und

stattdessen im September 2022

dann das volle Dutzend gefeiert

haben, war sogar gut“, sagt Oehler

rückblickend. „Es gab uns die

Zeit, das geplante Renn-Event

noch besser vorzubereiten.“ Die

Anlage war in dieser Zeit auf 38

Meter gewachsen, der Rennstall

umfasste annähernd 100 Fahrzeuge.

An der Idee, Kunden, Geschäftspartner

und Wegbegleiter

zu einem Super-Renn-Event

einzuladen, die Fahrzeuge zu

personalisieren und anschließend

für einen guten Zweck zu

versteigern, wurde so mehr als

zwei Jahre vom gesamten Team

immer weiter gefeilt. „Wir wollten

eine Feier, die anders ist, die

begeistert, unsere Firmenphilosophie

widerspiegelt, und zeigt,

wie wir ticken.“

Auch nach dem Event arbeiteten

Oehler und sein Team weiter

an dem Projekt. Die Bahn

Nicht nur bei internen Events drehen die Fahrzeuge ihre

Runden, Unternehmen können die Anlage auch buchen.

UM3o ist Spezialist

für digitale

Vernetzung im

B2B- und B2C-Bereich.

Das Team

von Geschäftsführer

Oliver Oehler

begleitet und betreut

Kunden von

der Beratung über

Konzeption, Realisierung

bis weit

über den Rollout

hinaus. Oehler

gründete die Firma

mit Sitz in Beimerstetten

2010 als

Ein-Mann-Unternehmen

und beschäftigt

heute ein

Team von 8 festen

Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern.

Ergänzt wird das

UM3o-Team von

einem Netzwerk

freier Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern

– allesamt

Experten auf ihrem

Gebiet. Zu den

Kunden von UM3o

gehören Verbundgruppen

wie Gefako,

Gedig, Sümo,

Franchise-Unternehmen

und Großhändler

sowie mittelständische

Unternehmen

mit angeschlossenen

Fachhändlern.

wurde neu lackiert und ermöglicht

mittlerweile mit besserer

Oberflächenbeschaffenheit das

Tuning der Motoren für höhere

Geschwindigkeiten und die Nutzung

anderer Reifen. Ein

3D-Drucker fertigt die Boxencrew-Figuren,

ein UV-Drucker

die Abziehbilder, die die Fahrzeuge

individualisieren. Bis zu

40 Stunden dauert Oehler zufolge

die komplette Fertigstellung

eines Fahrzeugs.

Es ist eine

Leidenschaft,

die Spaß macht.

Und das soll es

auch bleiben.

Das Ergebnis begeistert auch

jene, die bisher wenig mit Rennsport

zu tun hatten. Unternehmen

und auch die Kommunalverwaltung

von Beimerstetten

haben sich schon vorgemerkt.

Sie alle sind vom Rennfieber infiziert.

„Das ist ansteckend und

verbreitet sich als positive Spannung

und vor allem als Spaß am

Spiel“. Ambitionen, an entsprechenden

Wettbewerben der

Renn-Community teilzunehmen,

hat Oehler nicht. „Jetzt ist

es eine Leidenschaft, die Spaß

macht. Das soll es auch bleiben“.

Über die Zukunft seiner

Rennleidenschaft denkt er bereits

nach. „Es könnte eine Stiftung

sein, oder die Kooperation

mit Unternehmen, die, ähnlich

wie wir, den Spirit und den finanziellen

Aspekt eines Renn-

Events für Charityzwecke nutzen

wollen.“ Bei der Premiere

kamen die Einnahmen Kindern

und Jugendlichen in der Region

zugute, die von der Radio7 Drachenkinder-Initiative

unterstützt

werden. Die Kombination

aus Kundenbindung und

Charity sei neben der persönlichen

Leidenschaft Motivation

dafür, so viel Zeit und nicht zuletzt

Geld in dieses Projekt zu

investieren. „Das wird auch

nicht aufhören“, ist Oehler überzeugt.

Als Nächstes steht die

Änderung der Streckenführung

an. „Mal schauen, was uns dann

noch einfällt.“ [!] Sigrid Balke


42

RESSORT MACHEN unternehmen [!]

Energiegeladen

an die Spitze

Sax Power Leichter, leistungsfähiger, langlebiger: Ein Start-up aus

Erbach sorgt mit seinem neuartigen Batteriespeicher für Furore in

der Fachwelt – und will zum Tesla-Jäger aufsteigen.

FOTOS: SAX

Hochinnovatives Team: Dank einer neuerartigen Schaltung liefern die Batteriespeicher von Sax Power

Wechselstrom, ohne einen Wechselrichter zu benötigen. Firmenchefin Lei Shen (re.) hat große Ziele.

Wenn es sein muss,

arbeitet Lei Shen

auch mal bis Mitternacht.

Sie hätte

dieser Tage allen Grund, in Hektik

zu verfallen, dennoch nimmt

sie sich Zeit für ein ausführliches

Gespräch, in dem sie auf

eine sehr unaufgeregte Art ihre

Ziele für die nächsten Jahre erläutert.

Und die sind ambitioniert:

„Wir wollen Tesla schlagen.“

Auf die erstaunte Nachfrage

erläutert sie: Um den Primus

der Elektromobilität zu überholen,

will sie Partner in der Automobilindustrie

gewinnen. Es

liefen bereits Gespräche.

Die Ingenieurin ist Geschäftsführerin

der jungen Firma Sax

Power, die sie zusammen mit ihrem

Mann Jian Xie, stellvertretender

Leiter des Instituts für

Energiewandlung und -speicherung

an der Universität Ulm, sowie

weiteren Wissenschaftlern

und Ingenieuren im Jahr 2019

gegründet hat. Alle seien als Gesellschafter

an der Firma betei-

Wir wollen

Tesla schlagen

und spätestens in

fünf Jahren an der

Börse sein.

Lei Shen

Firmenchefin

ligt. Gestartet mit einer Handvoll

Mitarbeitern, sind inzwischen

35 an Bord. Vieles am jetzigen

Firmensitz in Erbach

(Alb-Donau-Kreis) wirkt noch

improvisiert. Unübersehbar

aber sind die Zeichen des Aufbruchs.

Da will ein Start-up

schnell nach oben.

Gleich vor der Eingangstür

wird derzeit ein neues Gebäude

hochgezogen, das die Platznot

wenigstens für ein paar Monate

lindern soll. Dann soll auch

schon die nächste Halle in Angriff

genommen werden.

„Bis in spätestens fünf Jahren

wollen wir an die Börse“, formuliert

Lei Shen ihr nächstes großes

Ziel. Umsätze wie Belegschaft

sollen bis dahin stark

wachsen. Beides dürfte nicht

einfach werden. Fachkräfte seien

schließlich rar, sagt dazu Raffael

Rauner, der im technischen

Vertrieb von Sax Power tätig ist.

Weitere Hürde sei der derzeitige

Mangel bei Computerchips,

was auch mit dem amerika-


unternehmen [!] RESSORT

MACHEN 43

nisch-chinesischen Handelskrieg

zusammenhänge. „Wir

sind in einer kritischen Phase“,

sagt Lei Shen.

Wenige Schritte vom Besprechungsraum

läuft die Produktion

auf Hochtouren. Hier werden

Batteriespeicher montiert, geprüft

und für die Auslieferung

vorbereitet, alles noch in Handarbeit.

Wenn der Neubau im Juli

bezogen wird, soll bereits der

1000. Speicher ausgeliefert sein.

Diese von Sax Power selbst entwickelten

Batterien seien den

herkömmlichen Systemen technisch

weit überlegen. Die erste

Serie ist auf Privathaushalte zugeschnitten

und stellt zugleich

das derzeitige Brot- und Butter-

Produkt für die junge Firma dar.

Doch das nächste steckt

schon in der Pipeline. Noch im

Laufe dieses Jahres will Sax

Power größere Speicher – dann

für den gewerblichen und industriellen

Einsatz – auf den Markt

bringen. Parallel läuft das Projekt

„Mega-Storage“ zur Entwicklung

von Großspeichern

mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten:

die Aufnahme des Energieüberschusses

von großen

In Deutschland

fehlt der Wille,

Know-how rasch in

Produkte

umzusetzen.

Energieerzeugern wie etwa Solarparks,

die Netzabsicherung

und die Versorgung großer Firmen.

In Erbach soll eine Pilotanlage

entstehen, eine Bundesförderung

von 20 Millionen

Euro ist in Aussicht gestellt.

Im dritten Segment geht es

um E-Mobilität. Die Batteriespeicher

erfordern eine ganz eigene

Konfiguration. Die Steuerung

sei wesentlich anspruchsvoller,

weil die Energieströme in

einem ständigen und sehr dynamischen

Wechsel abgerufen

würden. Hier strebt das Unternehmen

an, möglichst bald einen

Kooperationspartner in der

Autoindustrie zu finden.

Mit an Bord mit insgesamt 30

Prozent Firmenanteilen seien

bereits 30 Investoren, die meisten

aus USA, China und

Deutschland, erklärt die Geschäftsführerin.

Da die örtlichen

Institute sich Krediten verschlössen,

sei Sax Power wie

schon bisher allein auf Venture-

Kapitalgeber angewiesen: „Wir

sind weiterhin auf der Suche.“

Mit zehn Prozent Anteil sei der

US-Investor Walden International

derzeit der größte Teilhaber.

Aus diesem Kreis nun sei eine

weitere Idee lanciert worden,

die Lei Shen nicht als utopisch

abtut: den Bau einer Zellfabrik.

Noch steckt die Innovation von

Sax Power maßgeblich in der

Schaltung. Die Zellen hingegen

würden ausschließlich aus China

bezogen. „Dort arbeiten 300

Zellfabriken“, berichtet die Geschäftsführerin,

„in Deutschland

keine einzige“.

Ein Sondierungsgespräch mit

der Erbacher Stadtspitze über

ein mögliches Grundstück habe

aber leider keine Perspektive

eröffnet. Lei Shein macht keinen

Hehl daraus, dass ihr in Deutschland

vieles zu langsam geht.

Hierzulande, so die Firmenchefin,

fehle es nicht an Know-how,

sondern am entschiedenen Willen,

dieses schnell in Produkte

umzusetzen. [!] Thomas Vogel

Vorsprung durch Schaltung

Das erste Produkt

der Sax

Power GmbH ist

auf dem Markt und

hat die ersten Auszeichnungen

bereits

eingefahren,

darunter der mit

25.000 Euro dotierte

Innovationspreis

des Landes

Baden-Württemberg.

Verliehen

wurde dieser für

die Entwicklung einer

digital gesteuerten

Wechselstrombatterie

zum

Einsatz in Privathaushalten.

Dank

der neuartigen

Schaltung übertreffe

diese Kapazität

und Lebensdauer

herkömmlicher

Systeme um

bis zu 50 Prozent,

sagt Firmenchefin

Lei Shen. Statt auf

eine Reihenschaltung,

bei der die

schwächste Zelle

die Gesamtleistung

Preisgekrönte

technische

Revolution aus

der Region: der

Sax-Speicher für

Privatleute.

FOTO: SAX POWER GMBH

bestimmt, setzt

Sax Power darauf,

die Zellenblöcke

einzeln „anzusprechen“,

so dass jeder

optimal genutzt

werden kann.

Weil der Speicher

den Strom direkt in

Wechselspannung

ausgeben kann,

entfällt der Wechselrichter.

Das spare

Platz und Kosten,

sagt Shen und

hat auch den Einsatz

in der E-Mobilität

im Blick. Hinzu

komme die extrem

hohe Sicherheit. Da

der Speicher in 0,2

Millisekunden abschaltbar

ist, seien

Unfälle durch Überhitzung

oder Hochspannung

ausgeschlossen,

liege er

unterhalb der Sicherheitsspannung

von 40 Volt und

könne überall angefasst

werden.

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Kunst

mich mal!

Umfrage Fünf Verantwortliche von Museen haben unserem Mitarbeiter Stefan Loeffler

verraten, auf was sie sich in diesem Jahr freuen, mit welchen Prominenten sie sich gerne

unterhalten würden und was die Wirtschaft von der Kunst lernen kann.

FOTO: MAURITIUS IMAGES GMBH

1) Was ist 2023 Ihr Highlight in Ihrem

Museum - und warum?

2) Mit welcher Person der

Zeitgeschichte hätten oder würden Sie

sich gerne einen Abend lang

unterhalten und warum?

3) Welches berufliche Thema

beschäftigt Sie derzeit am meisten?

4) Wie sehr wirken sich gestiegene

Kosten für Energie und Transport auf

Ihre Arbeit und Ihr Haus aus?

5) Was kann die Wirtschaft von der

Kunst lernen – und umgekehrt?

6) Wie entspannen Sie sich nach

anstrengenden Tagen im Büro?

1Ich schreibe gerade an der

Unternehmensgeschichte der

Biberacher Unternehmensgruppe

Handtmann.

2Nur zu gern würde ich Robert

Habeck treffen und ihn

fragen, ob er noch daran glaubt,

dass wir die Klimakrise abwenden.

3Mit meinem Team bereite

ich die Ausstellung „Nationalsozialismus

in Biberach“ vor.

FOTO: BALL141030/ADOBE.STOCK.COM

Frank Brunecker, Leiter des

Museums Biberach, beschäftigt

sich aktuell mit dem Thema

„Nationalsozialismus in

Biberach“.

An diesem dunklen Kapitel der

deutschen Geschichte arbeiten

wir seit mehr als 25 Jahren.

4Energie und Transport, aber

auch Papierkosten und die

gestiegenen Preise von Dienstleistern

fressen uns auf. Unsere

Bewegungsspielräume werden

immer enger.

5Wir im Museum können von

der Wirtschaft Effizienz lernen

und Pragmatismus. Aber die

Wirtschaft kann auch vom Kulturbetrieb

lernen und neue, unkonventionelle

Denkweisen erproben.

6Nach einem verrückten Bürotag

tut es mir besonders

gut, nach Hause zur Familie zu

kommen. Wenn mir meine Jungs

von Harry Potter erzählen, oder

von Dinosauriern oder von einem

platten Fahrradreifen, dann

weiß ich wieder, worum es eigentlich

geht.


unternehmen [!]

LEBEN 45

Das ist der Beginn der lang

1 ersehnten Museumssanierung

und des Umbaus von vier

unserer sieben Gebäude.

2Gerne würde ich mich mit

Wladimir Putin oder Kim

Jong-un unterhalten, um zu versuchen

zu ihren Wesenszügen

vorzudringen. Ich möchte begreifen,

was sie antreibt und bewegt.

3Mich beschäftigt derzeit die

Zukunft des Museums, die

Frage der künftigen gesellschaftlichen

Relevanz als Ort

kultureller Identifikation und

die programmatische Neupositionierung

des Museum Ulm im

Hinblick auf die Wiedereröffnung

2025.

4Wir werden künftig zurückhaltender

in der Leihnahme

FOTO: © BESTPHOTOSTUDIO/ADOBE.STOCK.COM

Stefanie Dathe, Direktorin des

Museum Ulm, würde gerne

verstehen, was Wladimir Putin

antreibt und bewegt.

von Exponaten aus Übersee sein

müssen und uns in der Ausstellungsprogrammatik

auf unsere

vielfältigen Sammlungsbestände

konzentrieren.

5Kunst, Künstlerinnen und

Künstler bieten kreatives

Denken, unkonventionelle Herangehensweisen

und überraschende

Lösungsansätze. Von

der Wirtschaft sollten gerade

wir als Museen verstärkt den

unternehmerischen Geist übernehmen.

Denn wir haben einen

gesellschaftlichen, kulturellen,

erfahrungserweiternden Mehrwert,

dessen Nachfrage wir steigern

müssen.

6Ich liebe die Bewegung in

der Natur, sei es bei der Gartenarbeit,

beim Wandern oder

Bergsteigen, aber auch Kochen.

1Die Ausstellung „Fantastische

Tierwelten“, bei der Werke

mit fiktiven Wesen, Hybriden

und animalischen Gottheiten zu

sehen sein werden. Es geht um

unseren problematischen Umgang

mit Tieren. Ich bin schon

gespannt auf die Diskussionen,

die in dieser Schau entstehen.

2André Breton oder Marilyn

Monroe. Beide haben sicher

Spannendes zu erzählen.

3Warum sind Männer noch

immer so viel erfolgreicher

in der Kunst und wie können wir

das Publikum begeistern, ohne

dabei zum reinen Entertainment

zu verkommen?

FOTO: © HIMMELSSTURM/ADOBE.STOCK.COM

Marco Hompes, Leiter des

Kunstmuseums Heidenheim,

fragt sich, weshalb Männer noch

immer erfolgreicher sind in der

Kunst als Frauen.

4Die Transportkosten sind

ein finanzielles Problem,

aber auch Papier ist viel teurer

geworden. Hier müssen wir Alternativen

finden.

5Beide gemein haben, dass

man lernen muss mit Niederlagen

umzugehen. Die Ansätze

sind jedoch verschieden.

Beide könnten sich gegenseitig

befruchten.

6Nach besonderen Ärgernissen

wird Nudelteig geknetet,

ansonsten stehen kochen,

backen, nähen oder Besuche im

Fitnessstudio oder anderen Ausstellungen

auf dem Programm.

1Wir beherbergen ab Ende

2023 aufgrund von Umbauten

des Museum Ulm dessen Schätze.

Die Zusammenführung unserer

beiden Sammlungen unter

einem Dach stellt uns vor neue

Herausforderungen.

2 -

3erklärt sich mit Antwort 1

4Die Haustechnik wird zugunsten

einer energiesparenden

Nutzung stetig optimiert.

Aber auch Maßnahmen

Für die Leiterin der Kunsthalle

Weishaupt, Kathrin Weishaupt-Theopold,

weisen Kunst

und Wirtschaft erstaunliche

Schnittstellen auf.

wie beispielsweise die Vorverlegung

der Schließzeiten an Wochenenden

tragen zu Energieund

Kostenersparnis bei.

5Kunst und Wirtschaft weisen

erstaunliche Schnittstellen

auf. Künstler erfahren Förderung

durch Unternehmen.

Unternehmen beziehen Inspiration

aus der Kunst. In beiden Bereichen

sind Kreativität und

Schaffensdrang Katalysatoren

für Innovation.

6Mein Zuhause ist für mich

nach Arbeitstagen der perfekte

Rückzugsort.

FOTO: EASYASAOFFICIALF/ADOBE.STOCK.COM

Die Direktorin des Kunstmuseums

Ravensburg, Ute Stuffer,

hätte sich gerne mit dem

dänischen Maler und Denker

Asger Jorn getroffen.

1Die Ausstellung der rumänischen

Künstlerin Geta Brătes-

4für uns als weltweit erstes

Die Kosten für Energie sind

cu und das 10-jährige Jubiläum zertifiziertes Museum in Passivbauweise

glücklicherweise kein

des Kunstmuseums.

Thema, gestiegene Kosten für

2Mit dem dänischen Maler Transporte hingegen erfordern

und Denker Asger Jorn, der ein gründliches Abwägen was

zu den spannendsten Künstlerpersönlichkeiten

des 20. Jahrlungsprojekt

ist und was nicht.

unverzichtbar für ein Ausstelhunderts

gehört. Sein Werk und

Leben zeichnen eine außergewöhnliche

Produktivität und Krisenmanagement und Re-

5Großes Thema: Stichwort

Radikalität aus.

silienz.

3Ressourcenmanagement. 6Musik hören, tanzen und

spazieren gehen.


spezial

SPEZIAL unternehmen [!]

Architektur

Der

erweiterte

Horizont

Nachhaltigkeit Nur groß und schön bauen

– dieser Ansatz hat sich nicht erst seit der

Energiekrise überlebt. Architektinnen und

Architekten, die das Klima im Blick haben,

denken um – und voraus.

Ganzheitlicher Ansatz nötig

Für Felix Schürmann, seit 2007

Professor an der Hochschule Biberach,

ist es in Zeiten des Klimawandels

bedeutsam, dass Architektur

in Bezug auf Ressourcenverbrauch

und CO 2

-Emissionen

fortan in einem

umfassend-ganzheitlichen System

gedacht wird. „Unsere Arbeit

wird durch sehr viele unterschiedliche

Prozesse bestimmt,

die unter anderem auch

durch Gesetze und Verordnungen

gesteuert werden“, sagt der

Studiendekan Architektur an

der Hochschule Biberach.

Für ihn geht es dabei vor allem

um die Betrachtung der Aspekte

nachhaltige Effizienz, Suffizienz

und Resilienz, die aufeinander

aufbauen: „Wir müssen

unseren Betrachtungshorizont

sehr viel breiter aufspannen.“

Zum Beispiel im Sinne einer Bepreisung

des CO 2

-Verbrauches.

So geht es in einem neuen Masterstudiengang

der Architektur

an der Hochschule Biberach in

einer ganzheitlichen und interdisziplinären

Herangehensweiwww.swp-unternehmen.de

Schön warm oder viel zu

kalt? Wie war ihr Winter?

So mancher von

uns war wohl froh, sein

Haus in ein dickes Wärmedämmsystem

gepackt zu haben.

Andere wiederum drehten an

besonders eisigen Tagen ihren

Thermostat drei, vier Strichlein

nach oben. Hauptsache kuschelig!

Doch ist das angesichts der

allseits beschworenen Klimakrise

überhaupt nachhaltig?

Ein Punkt, an dem Jens Rannow

empfiehlt, ganz genau hinzusehen.

Und zwar lange bevor

das erste Mal an der Heizung gedreht

wird. „Den größten Klimaschaden

verursacht noch immer

die Errichtung eines Gebäudes

und nicht dessen Nutzung“, sagt

der Ulmer Architekt. Denn die

Herstellung von Zement benötige

sehr viel graue Energie,

ebenso wie die Produktion von

geschäumten Wärmedämmverbundsystemen.

Polyurethan

(PU) als Dämmmaterial benötige

zum Beispiel bis zu drei Jahrzehnte,

um die Energie auszugleichen,

die bei der Produktion

verbraucht wurde.

Bei der Errichtung von nachhaltig

geprägten Gebäuden setzt

das Vorstandsmitglied der baden-württembergischen

Architektenkammer

seit Jahren verstärkt

auf Holzrahmenbau, statt

auf Massivbau: „Diese Bauweise

hat wesentlich weniger graue

Energie in sich stecken, als gebrannter

Ziegel oder Beton.“

Klingt logisch, denn Holz

wächst quasi überall und kann

auch aus der unmittelbaren Umgebung

beschafft werden.

Sprich: Wer die ökologische Dimension

der Nachhaltigkeit erfüllen

möchte, sollte den Fokus

auf Ressourcen richten, die

nachwachsen oder sich regenerieren

können.


unternehmen [!] SPEZIAL 47

Berufsfeld Architektur neu definieren

An der Hochschule Biberach widmet sich ein neuer Architektur-Master-Studiengang der Biookönomie und Ressourcenschonung.

Berechnungen zufolge verursacht der Bausektor

etwa 25 Prozent des nationalen CO 2

-

Ausstoßes bei einem Anteil von 40 Prozent

am Energiebedarf. Daraus resultiert die Notwendigkeit,

auch die Ausbildung und das

Berufsfeld der Architektur neu zu definieren.

Ein neuer Master-Studiengang der Architektur

an der Hochschule Biberach beinhaltet

deshalb zwei Gedanken als Kernthemen eines

zeitgemäßen architektonischen Denkens:

Die Bioökonomie, welche die Transformation

von einer erdölbasierten Wirtschaft

in eine auf nachwachsende Rohstoffe basierte

Kreislaufwirtschaft anstrebt. Zweiter

Punkt: Ressourcen. Das Studium beschäftigt

sich damit, wie Material und Energie angemessen

eingesetzt und wie sich ein generell

ressourcenschonendes Bauen strukturell,

konstruktiv und sozial im Bauwesen umsetzen

lässt. Weitere Infos unter www.hochschule-biberach.de

se von Anfang an auch darum,

den Lebenszyklus eines Gebäudes

im Blick zu haben. Denn

man müsse immer sehen, wie

viel Energie das Haus während

des Betriebes verbraucht – auch

bei einem möglichen Abriss. „So

gesehen wird man oft feststellen,

dass es sehr viel lohnenswerter

ist, Gebäude nicht abzureißen,

um die wertvolle graue

Energie im Bestand zu erhalten“,

erläutert Schürmann.

Oft sei es effizienter, Gebäude

umzubauen, wenn sie ihrer

ursprünglichen Funktion nicht

mehr genügen. Im Bereich Suffizienz

gehe es darum, die tatsächlichen

Bedarfe festzustellen

und wo diese eventuell noch reduziert

werden können: „Unsere

Gebäude werden zwar immer

energieeffizienter, die Wohnfläche

zum Beispiel hat sich jedoch

in den vergangenen Jahrzehnten

mehr als verdoppelt.“ Denn die

Ansprüche und der Lebensstandard

steigen – trotz Klima- und

Energiekrise. Hierbei, so Schürmann,

müsse man kritisch hinterfragen:

Wie viel Platz benötigen

wir und muss es immer das

hochwertigste Baumaterial sein?

Beim Stichpunkt Resilienz

lautet die Frage: Muss ein Gebäude

wirklich abgerissen werden?

Für den Architekten ist es

wichtig, dass man Lösungen findet,

um die Nutzung später auch

ändern zu können: „Stellen Sie

sich vor,“ so Schürmann, „wir

hätten Bürogebäude vor 50 Jahren

so konzipiert, dass man sie

heute in dringend benötigten

Wohnraum umwandeln könnte.“

Viel mehr als

ein Abriss lohnt

es sich, wertvolle

graue Energie im

Bestand zu halten.

Felix Schürmann

Professor Hochschule Biberach

Mehr Holz

Auch der verstärkte Einsatz von

Holz würde viele Probleme lösen,

gerade in den sich wandelnden

Innenstädten, wo viele Geschäftsflächen

leer stehen. Der

Trend scheint eindeutig. Mehr

Grünflächen schaffen und weniger

graue Energie verbrauchen.

Mehr Holzbauten und weniger

Versiegelung. „Wir müssen sehen,

dass wir Regenwasser so

schonend wie möglich an der

Oberfläche halten und nicht in

der Kanalisation verschwinden

lassen“, sagt Rannow.

Durch eine gewollte Verdunstung

könne eine umweltbewusste

Architektur in den Städten

auch Orte kompensieren, an denen

man unter Umständen nicht

so viele Bäume pflanzen kann.

Eine Möglichkeit sind Dachbegrünungen.

Diese tragen zur

Klimaregulation innerhalb eines

Gebäudes bei, denn Pflanzen beschatten

und kühlen das Gebäude

im Sommer. In Summe tragen

viel grüne Dächer zu einem

angenehmeren Klima in der

Stadt bei. „In Zukunft“, so Architekt

Rannow, „wird es in unseren

Breitengraden wohl eher

zu heiß sein als zu kalt.“


Stefan Loeffler


48

SPEZIAL unternehmen [!]

Architekten und Stadtplaner

weiblich in Deutschland

(in Prozent)

37,2

40 31,4 32,9 34,2 33,4

30

20

10

2014

2016

2018

2020

2022

Zahlen,

Daten &

Fakten

Architekturmarkt Umsatz und

Mitarbeiterzahl nehmen seit Jahren

kontinuierlich zu. Ein Überblick über die

Struktur einer kleinteilig geprägten Branche.

Architekten und Stadtplaner

männlich in Deutschland

(in Prozent)

68,6

80 67,1 65,8 66,6

62,8

60

40

20

2014

2016

2018

2020

2022

Inhaberzahl

von Architekturbüros 2021

(in Prozent)

80

60

40

20

69

Ein Inhaber

22

2 Partner

8

3 bis 5 Partner

1,1

Mehr als 5 Partner

Umsatzentwicklung auf dem Architekturmarkt

in Deutschland bis 2022 (in Millionen Euro)

2022

2021

2020

2019

2018

2017

2016

2015

2014

2013

9.554

9.130

11.943

11.348

10.700

10.236

12.506

13.550

13.010

12.575

Anzahl der Architekturbüros

und ihre Rechtsformen 2020

80

71,9 (in Prozent)

60

40

18,9

20

8,4 3,9

Einzelunternehmen

Kapitalgesellschaften

Personengesellschaften

Sonstige Rechtsformen

Anzahl der Erwerbstätigen im Architekturmarkt

in Deutschland bis 2020

Zahl der Unternehmen

in Deutschland bis 2020

GRAFIK MAX MESCHKOWSKI

QUELLE: SWP, STATISTA

2020

138.773

2020

38.297

2019

136.812

2019

38.395

2018

132.031

2018

39.285

2017

126.950

2017

39.144

2016

121.668

2016

39.691

2015

116.695

2015

39.849

2014

112.775

2014

40.040

2013

110.169

2013

40.205

2012

107.750

2012

40.762

2011

105.087

2011

40.702


unternehmen [!] RESSORT 49

nps Bauprojektmanagement GmbH

Ulm

Foto: © Guido Kasper

Foto: © Dohle+Lohse Architekten

Den Bau der Sporthalle im Mooswald sowie der Gemeinschaftsschule in Blaubeuren begleitete das Team der nps als Projektsteurer und beriet zugleich bei der

Erfüllung der Kriterien nach nbbw (Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg).

Nachhaltig Bauen – Mehr als nur

die Nutzungskosten im Blick

Nachhaltig Bauen – das ist heute keine ideologische

Frage mehr, sondern selbstverständlicher

Wirtschaftsfaktor. Nur Gebäude von denen die

Umwelt, die Nutzer, die Eigentümer und Investoren

auch morgen noch profitieren, sind zukunftsfähig

und wertstabil. Das heißt auch, dass sich die

Ziele von Bauherren an Gebäude klar umreißen

lassen:

· Es muss so flexibel gestaltet sein, dass es sich (in

gewissem Rahmen) ändernden Bedürfnissen

anpassen kann.

· Die Qualität des Gebäudes erfüllt langfristig ein

hohes Niveau. Sowohl von den verwendeten

Bauteilen als auch vom energetischen Niveau.

· Nutzung und Bau gehen respektvoll mit ökonomischen

und ökologischen Ressourcen um.

Alles beginnt in der frühen Planungsphase

Die entscheidenden Weichen, welche Umweltauswirkungen

ein Bauwerk ausübt, werden immer in

einer sehr frühen Planungsphase gestellt. Hier

wird idealerweise der gesamte Lebenszyklus eines

Gebäudes – vom Bau über die Nutzung und

Grafik: © nps

Umnutzung bis hin zum Abbruch – in den Blick

genommen. Eine fundierte Analyse sowie Planung

beantworten Fragen: Welche ökonomischen und

auch ökologischen Kosten entstehen in welcher

Phase des Gebäudes und wie gestalten sich diese

in der Summe? Welche Möglichkeiten habe ich als

Bauherr Kosten zu reduzieren und zugleich möglichst

umweltneutral zu bauen? Welchen Einfluss

hat mein Gebäude auf die Umwelt, wenn es abgebrochen

werden muss?

Expertenwissen nutzen und zusammenbringen

Oft erfordert der Ansatz höhere Planungs- und

Baukosten. Diese lassen sich jedoch meist über

geringere Kosten in der Nutzung schnell refinanzieren,

ohne die Qualität des Gebäudes zu beeinträchtigen.

Herausfordernd an dieser Planungsmethode

– sie muss bereits früh im Prozess

starten. Lebenszykluskosten sind anfangs noch

am stärksten beeinflussbar, so dass der Verbrauch

an Energie, Baumaterial, Wasser und vielen

anderen Ressourcen optimiert werden kann.

Später im Prozess schwinden die Chancen zunehmend.

Solche ressourcenschonenden und energieeffizienten

Konzepte entstehen immer im interdisziplinären

Dialog zwischen Fachleuten, Planungsbüro

und dem Bauherrn. Dieser komplexe Prozess

braucht Erfahrung und einen ganzheitlichen Blick

auf alle Phasen des Bauens, um sich im Quadrat

aus Qualität, Kosten, Terminen und Nachhaltigkeit

sicher zu bewegen. Bauprojektmanagementbüros

– wie die nps Bauprojektmanagement

GmbH– bieten hier Erfahrung, das Wissen und

einen neutralen Blickwinkel für eine effektive

Steuerung.

Das nps-Team berät offen und zielorientiert.

Foto: Matthias Schmiedel

Leistungen der nps

· Projektsteuerung

· Projektentwicklung

· Nachhaltigkeitsberatung in Planung,

Bau, Betrieb und Rückbau

· Beratung zum klimaneutralen Bauen

und CO 2 -Bilanzierung

· Ökobilanzierungen und

Lebenszykluskostenbetrachtung

· Fördermittelberatung

· NaWoh-, nbbw- und DGNB-Audits

nps Bauprojektmanagement GmbH

Adolph-Kolping-Platz 1

89073 Ulm

info.ulm@nps-pm.de

www.nps-pm.de


Nething Architekten

Ein neues Gebäude am Standort Ulm-Söflingen als Erweiterungsbau für rund 100 Mitarbeitende wünschte sich der Gesundheitsspezialist Beurer vom

Architekturbüro Nething. Eine besondere Aufgabe für den innerstädtischen Standort.

© Matthias Schmiedel

Achtsame Architektur

Architektur ist Gestaltung und visuell erlebbar.

Sie setzt Zeichen, wird wahrgenommen

und löst beim Nutzenden bzw. Betrachter

etwas aus. Damit können Unternehmen

Architektur als strategisches Instrument

nutzen, um ihre Marke zu positionieren.

Wenn sich Wertewelt und Philosophie in Form,

Gestaltung und Materialität von Gebäuden

widerspiegeln, werden diese unmittelbar für

Mitarbeitende, Kunden und Partner erleb- und

spürbar. Seit mehr als 50 Jahren begleiten

Nething Architekten Unternehmen in diesem

Prozess und entwerfen Gebäude mit eigenständigem

Charakter. Dafür entwickeln wir aus

gestalterischen Vorstellungen, baulichen Anforderungen

und kulturellen Zusammenhängen

ein Gesamtbild. Was unsere Gebäude trotz

ihrer Individualität auszeichnet, ist ihr gemeinsames

Streben nach Ordnung und Struktur.

Damit schaffen wir Ruhepole inmitten der Dynamik.

Beurer – Standort Bewusstsein

Ein Beispiel ist Beurer. Der Hauptstandort des

Gesundheitsspezialisten liegt im Ulmer Stadtteil

Söflingen, mitten im Wohnquartier. Ein für

Beurer wichtiger und identitätsstiftender

Standort, ist das Unternehmen doch seit der

Firmengründung vor mehr als 100 Jahren Ulm

und Söflingen stark verbunden. 2016 benötigt

das Unternehmen mehr Platz für die Teams

aus Produktmanagement und -entwicklung,

Verwaltung und Marketing – aber auch ein repräsentatives

Entree sowie einen Showroom

für das emotionale Markenerlebnis. Es stand

die Frage im Raum: Doch die grüne Wiese?

Beurer entschied sich bewusst für den traditi-


unternehmen [!] RESSORT 51

Neu-Ulm

Die Innengestaltung zeigt sich freundlich und zeitlos. Neben Büroräumen mit mobilen Arbeitsplätzen gibt es einen neuen Haupteingang mit Empfangsbereich.

© Matthias Schmiedel

onsreichen Standort. Zum einen aufgrund der

für alle Mitarbeitenden zentralen, städtischen

Lage, andererseits um die seit Jahrzehnten genutzten

und kontinuierlich modernisierten Gebäude

in ihrer Funktion zu erhalten.

Expertise erlebbar gestalten

Wenn es um Produkte rund um Gesundheit,

Schönheit und Wohlbefinden geht, ist Beurer

ein wahrer Spezialist. Umso wichtiger war es,

diese Expertise sowohl in der Formensprache

als auch in der Raumgestaltung des neuen Gebäudes

erlebbar zu gestalten. Zudem sollte

das neue Haus sich in die Wohnbebauung

harmonisch einfügen und eine moderne Ergänzung

der Bürogebäude aus den 50er bis

70er Jahren bilden.

Diese Verbindung – aus Tradition und Innovation

– spiegelt sich im Gebäude wider. So ist

die Innengestaltung der 2.800 m² hell, freundlich

und zeitlos. Neben Büroräumen gibt es einen

neuen Haupteingang mit Empfang und

einen großen Showroom. Großzügige Meetingräume

sowie Kreativ-Inseln laden zum

Austausch ein und Fokusräume bieten Platz

für Ruhearbeit. Von der Lounge mit Kaffeebar

im 3. OG können die MitarbeiterInnen direkt

auf die Terrasse mit weitem Blick ins Ulmer

Umland treten.

Werte zeigen

Die Fassade, deren kühles Weiß den medizinischen

Aspekt der Unternehmenswelt aufnimmt,

orientiert sich am Bestand und führt

dessen Formen-Sprache in die heutige Zeit.

Die großen Glasflächen zeigen Transparenz

nach außen und lassen viel Licht ins Innere und

sorgen so für das Wohlbefinden.

Nething Architekten

Wegenerstr. 7, Neu-Ulm

info@nething.com

www.nething.com


52 RESSORT unternehmen [!]

Ps.Planungsstudio | MINTROOM.de

Biberach

Kieswerke Dünkel – Unternehmensarchitektur

Kieswerke Dünkel – Licht-& Steininstallation

Casino Maximus Schaan – Barbereich

Fotos: Ps.Planungsstudio GmbH

Wir finden

die Form zu

Ihrer Vision

Unser Leistungsspektrum

Modernisierungen & Sanierungen

Corporate Design & Corporate Architecture

Signaletik & Wegeleitsysteme

Arbeitswelten & Workspaces

Ausstellungsdesign & Showrooms

Gastronomien & Hotellerien

Einkaufserlebnisse

Beleuchtungskonzepte & Lichtplanung

Akustikoptimierungen

Raumoptimierungen & Möblierungskonzepte

Produktdesign & Rauminstallationen

Natürlich nachhaltig!

Wir leben das Mint-Thinking mit kuratierten

Produkten in unserem Onlineshop Mintroom.

Gestaltung von Architekturen

und Kommunikation im Raum

Ps.Planungsstudio GmbH

Zeughausgasse 3

88400 Biberach an der Riß

T +49 (0)7351 1882870

mail@ps-planungsstudio.de

www.ps-planungsstudio.de

Unser Onlineshop für

nachhaltiges Design

MINTROOM

T +49 (0)7351 1882888

hallo@mintroom.de

www.mintroom.de


unternehmen [!] RESSORT 53

Wanzl GmbH

Leipheim

Smarter Zutritt und autonomes Bezahlen, dazwischen wie gewohnt Einkaufen im regionalen Flair – Wanzl war maßgeblich an der Realisierung des ersten

V-mini beteiligt.

Fotos: Wanzl GmbH

Nahversorgung smart sichern

Der wöchentliche Großeinkauf zählt immer

noch zu den Klassikern. Allerdings ist gerade

im ländlichen Raum oder in abgelegenen bzw.

noch jungen Wohngebieten der nächste Supermarkt

oft weiter weg. Retail-Spezialist

Wanzl sichert mit seinen 24/7-Shop-Formaten

auch hier die komfortable Nahversorgung. So

geschehen im Stadtteil Haken in Kaufbeuren.

Als Entwicklungs- und Realisierungspartner

war Wanzl maßgeblich an der Eröffnung des

ersten V-mini-Marktes der Georg Jos. Kaes

GmbH, Betreiberin der V-Märkte und V-Baumärkte,

beteiligt. Gerade einmal ein dreiviertel

Jahr benötigten die Experten von Wanzl für die

Realisierung, von der Beratung und Planung

über das Store-Design und die Ladenausstattung

bis hin zur Technik.

Die Zukunft des Einkaufens

Das innovative Einkaufen im V-mini beginnt bereits

beim Zutritt: Durch die Erfassung einer

EC- oder Kreditkarte öffnen sich die Schiebetüren

am Eingang vollautomatisch. Innen bewegen

sich die Kunden wie in einem herkömm-

lichen V-Markt, wählen ihre Produkte und legen

sie in den Einkaufswagen oder -korb. Mit der

Cloud-basierten Managementsoftware Wanzl

Connect® werden die autonomen Prozesse im

Supermarkt zentral und digital gesteuert.

Technik trifft auf regionale Verbundenheit

Dank dieser Technologie kann der V-mini nahezu

personalfrei geführt werden – ein großer

Vorteil in Zeiten akuten Fachkräftemangels

und der demografischen Entwicklung. Es

braucht lediglich einen Mitarbeiter, der sich um

das Einräumen der Ware kümmert und bei

Fragen zur Technik und dem Sortiment zur Verfügung

steht. Denn der V-mini verfügt über ein

ausgewähltes Vollsortiment – perfekt von Warenpräsentationssystemen

von Wanzl in Szene

gesetzt. Produkte, die einer Altersbeschränkung

unterliegen, befinden sich in einem separaten

Bereich, der nur durch eine Zutrittsschleuse

betreten werden kann. Für frische

Backwaren sorgt die BakeOff-Station von

Wanzl. Beim Instore-Design steht die regionale

Verbundenheit der V-Märkte im Fokus. Holz-

verkleidungen, Hinweisschilder aus Baumstammplatten

sowie Wald-Motive an den Wänden

spiegeln die Landschaft des Allgäus wider.

Nach dem Einkauf runden Self-Checkout-Kassen

das smarte Einkaufserlebnis ab: Hier

scannt der Kunde seine Produkte selbst und

bezahlt mit EC- oder Kreditkarte.

Wanzl GmbH & Co. KGaA

Rudolf-Wanzl-Straße 4

89340 Leipheim

T +49 8221/729-0

info@wanzl.com

www.wanzl.com


RESSORT unternehmen [!]

54 Scherr+Klimke AG

Generalplanung mit weitem Horizont.

Simulierte Realität

Der Einklang von Funktion, Ästhetik, Nachhaltigkeit und Technik ist unser

täglicher Anspruch. Dabei denken wir vernetzt, wirtschaftlich und materialgerecht

in der Konstruktion. Wir wissen, dass gute, ganzheitliche Architektur

nur durch integrale und intelligente Vernetzung der planenden Fachdisziplinen

entstehen kann.

Bauen ist komplex und dadurch sehr technisch geworden. Bauphysik, Bauklimatik

und Technische Gebäudeausrüstung sind Themenfelder, die das illustrieren

und den Nutzen digitaler Simulationsverfahren deutlich machen.

Wir planen, indem wir verschiedenste Disziplinen der Realisierung eines

Projekts umfassend durchdenken und Schnittstellen beleuchten. Und wir

planen für Menschen und deren positives Erleben im Kontext zum Projekt

sowie mit einem Blick in die Zukunft rund um Nachhaltigkeit und Innovation.


unternehmen [!] RESSORT 55

Ulm / Neu-Ulm

Digital, integral und intelligent planen.

Planung im 3D-Modell ist für die Scherr+Klimke Generalplanung der Standard.

Hierzu setzen wir effektive und effiziente Werkzeuge ein, mit denen wir

Planungsprozesse umsichtig lenken und das Planungsergebnis sicher erreichen.

Dabei bieten wir, auf dem Modell aufbauend, ganzheitliche Lösungen, die

modellbasierte Mengenermittlungen ebenso wie Visualisierungen, Gewerkekoordination

und Datenmanagement beinhalten. Entsprechend der Zielvorgabe

kann dies über den gesamten Lebenszyklus eines Projekts erfolgen, letztlich

also bis zum praktizierten Facility Management. Dreidimensionale digitale

Gebäudesimulationen dienen nicht nur der Darstellung, sondern sorgen dafür,

kreativer, vielfältiger und schneller Ergebnisse erzielen zu können.

Das hochmoderne technische Innenleben, welches sich hinter der Hülle

großer Industriebauten versteckt, ist meist nicht sichtbar. Unter dem abgebildeten

QR-Code dürfen Sie einen Blick in das BIM-Modell (Building Information

Modeling) einer Produktionsanlage unseres Auftraggebers PERI

werfen.

Scherr+Klimke AG

Ulm | Neu-Ulm | Leipzig | Heidelberg

Eberhardtstraße 3 | 89073 Ulm

Tel. 0731 92250 | info@scherr-klimke.de

www.scherr-klimke.de


56 RESSORT unternehmen [!]

Fritschle GmbH

Uttenweiler

Obere Reihe von links: Fritschle GmbH, Firmengebäude, Uttenweiler; Kindertagesstätte St. Maria Suso, Ulm; untere Reihe von links: Neubau Landratsamt,

Biberach; Barbara Mez-Starck-Haus, Büro- und Seminargebäude, Ulm; Erweiterung Schule St. Franziskus, Ingerkingen

Fotos: Fritschle GmbH

In der Natur der Sache

Fritschle setzt auf Holzbauelemente

Die Bauwirtschaft ist mit herkömmlichen Bauweisen

für einen erheblichen Teil des Energieund

Ressourcenverbrauchs, des Abfallaufkommens

und CO 2 -Ausstoßes verantwortlich.

Es ist notwendig umzudenken – wie es das

Bauunternehmen Fritschle aus dem oberschwäbischen

Uttenweiler mit der Fertigung

und dem Einsatz von Holz- und Hybridbauteilen

tut. „Holz bleibt über die gesamte Einsatzdauer

hinweg ein nachhaltiges Kreislaufprodukt“

sagt Geschäftsführer Mathias Fritschle.

„Einen weiteren Vorteil erreicht man durch

zentrale Vorfertigung. Wenn Holzwände oder

-decken nicht auf der Baustelle zusammengebaut

werden müssen, spart das Ressourcen,

verursacht weniger Staub und Lärm und verkürzt

die Bauzeit. Für uns ist diese Arbeitsweise

eine wichtige Ergänzung zu unseren Bauverfahren.“

Weshalb man bei Fritschle auch

größere Investitionen im Bereich Vorfertigung

tätigt – für eine nachhaltigere Zukunft des

Bauens.

Fritschle GmbH

Dieterskircher Straße 25

88524 Uttenweiler

Telefon 07374 9200-0

info@fritschle-baut.de

www.fritschle-baut.de


unternehmen [!] RESSORT 57

Thomas Bihler GmbH

Ravensburg

New Work

Arbeitsraum wird Lebensraum.

Dafür brauchen wir Raumkonzepte, die zu einer

hybrid gewordenen Arbeitswelt passen.

New Work ist dabei nur der Sammelbegriff für

eine Vielzahl an Überlegungen, die Unternehmen

bewegen, wenn sie den idealen Arbeitsplatz

der Zukunft entwickeln.

Welche Flächen benötigen wir hierfür? Macht

die Regel ‚Anzahl der Angestellten = Anzahl der

Schreibtische‘ noch Sinn? Ist das Raumkonzept

energetisch zeitgemäß, wenn Büroflächen

bei hohem Home Office-Anteil durchgängig

beleuchtet werden?

Es geht darum, Arbeitsorte zu Begegnungsorten

werden zu lassen, weil das Arbeiten in Remote

häufig im Home Office stattfindet und bei

der Arbeitszeit im Büro der Austausch, die Inspiration

und die interdisziplinäre Teamarbeit

im Fokus stehen.

Das Team von Bihler Möbelkonzepte stellt sich

diesen Fragestellungen täglich und entwickelt

individuelle, maßgeschneiderte Lösungen.

Michael Bihler: „Wir verstehen uns als Prozessbegleiter

für unsere Kunden. Uns interessieren

neben den Prozessen und Produkten unserer

Kunden besonders die Menschen, die sich in

den Räumen bewegen. Unser Ziel ist es, ideale

Aufenthaltsqualitäten für unterschiedliche Arbeitsphasen

zu schaffen: Konzentriertes Denken,

kreatives Schaffen, interdisziplinärer Austausch

und temporäres Entspannen.

Kein Projekt ist wie das Andere. Und kein Kunde

ist wie der Andere. Katrin Bihler-Bender:

„Die DNA des Unternehmens in Möbel zu übersetzen

ist unsere Aufgabe. Dabei kann es

durchaus sein, dass wir gemeinsam Schritte

gehen, die zu Beginn eines Projektes undenkbar

gewesen wären.“

Fotos: Anja Köhler, Mireille van der Moga

Ansprechpartner

Michael Bihler

Vertrieb

Katrin

Bihler-Bender

Innenarchitektur

und Design

Schreibtisch-Sharing mit dem Kollegen? Vielleicht.

Aus der Teeküche wird ein sprichwörtliches

Lagerfeuer, das eine Zone des Austausches,

der Erholung, der Kurzbesprechung

bildet - das Herzstück des Büros? Klar.

Erlaubt ist, was das Team und damit das Unternehmen

weiterbringt. Und dabei nachhaltig

und werthaltig ist. Arbeitsraum wird Lebensraum.

Neugierig? Dann sprechen Sie uns an.

Thomas Bihler GmbH

Wangener Straße 119-121

88212 Ravensburg

Tel. 0751-362520

www.bihler.net

info@bihler.net


58

NAMEN & NACHRICHTEN unternehmen [!]

Gegen den

Leerstand

Innenstadt Die Stadt Ulm hat

einen „Laden-Aktiv-Manager“.

Norbert Hoffmann, der von der

Unternehmensberatung Municipal

kommt und über Erfahrungen

in anderen Städten verfügt,

soll Vorschläge zur zielgerichteten

Nachbelegung leerstehender

Läden entwickeln, teilt die

Stadt mit. Zudem sollen Leerstände

künftig vermieden werden.

Dazu gelte es, die Innenstadt

zu stärken und attraktiv zu

halten.

Erneut neuer

Eigentümer

Transporeon Dm Frühjahr 2022

erst hat Transporeon seinen

neuen Hauptsitz an der Heidenheimer

Straße bezogen. Jetzt hat

das IT-Unternehmen einen neuen

Eigentümer: das US-Industrietechnologie-Unternehmen

Trimble. Dieses übernimmt

Transporeon vom Londoner Finanzinvestor

HG – für umgerechnet

1,8 Milliarden Euro. HG

hatte Transporeon 2019 von der

amerikanischen Private-Equity-

Firma TPG Capital übernommen.

Das Ulmer Unternehmen

hat mittlerweile weltweit 1400

Mitarbeiter. Laut einer Mitteilung

von Trimble erwartet

Transporeon für 2023 einen Umsatz

von rund 190 Millionen

Euro, das wäre rund ein Viertel

mehr als in diesem Jahr. Die operative

Umsatzrendite soll bei 30

Prozent liegen.

Die Lokomotive „Krokodil“ gilt als der Märklin-Klassiker schlechthin. Mit der Bevers-Sammlung

kommen viele weitere kostbare Stücke nach Göppingen.

Foto: Giacinto Carlucci

Warten auf den Märklin-Schatz

Tanken bei

Schuler

E-Mobilität Der Göppinger

Pressen- und Werkzeughersteller

Schuler hat in den Ausbau

von E-Ladestationen investiert

und gibt seinen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern die Möglichkeit,

Elektrofahrzeuge aufzuladen

– egal, ob es sich um einen

Firmen- oder Privatwagen

handelt. Am Hauptsitz in Göppingen

stehen seit Ende vergangenen

Jahres insgesamt 28 E-Ladestationen

für die Beschäftigten

zur Verfügung.

Hensoldt baut

Standort aus

Modelleisenbahn-Fans dürfen hoffen, künftig in

Göppingen die größte Märklin-Sammlung der Welt in

Augenschein nehmen zu können. Anfang des Jahres

hat eine Delegation aus Göppingen sowie Verkehrsminister

Winfried Hermann mit dem Sammler Frans

Bevers in Brüssel eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Der Inhalt: Die Sammlung soll nun in eine gemeinnützige

„Frans-Bevers-Stiftung Göppingen“

überführt und dann in einem Göppinger Museum der

Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Schon

jetzt sind Teile von Bevers Sammlung als Leihgabe im

„Märklineum“ zu sehen.

Rüstung Der Hersteller für Rüstungselektronik

Hensoldt will

seinen Ulmer Standort um Hunderte

Stellen aufstocken. Die Belegschaft

solle in den kommenden

drei bis vier Jahren auf mehr

als 2500 Mitarbeiter ansteigen,

sagte Sprecher Lothar Belz. „Darunter

sind nicht nur Ingenieure,

sondern auch Elektrotechniker,

Informatiker, Nachrichtentechniker

und kaufmännische

Angestellte.“ In Ulm arbeiten

rund 2300 Mitarbeiter an der

Entwicklung und Fertigung von

Radaren und Systemen der elektronischen

Kampfführung.

Impressum

Verlag & Herausgeber

Neue Pressegesellschaft

mbH & Co. KG

Frauenstraße 77

89073 Ulm

Redaktion

Alexander Bögelein (verantwortlich)

Julia Kling

Anschrift wie Verlag

Gestaltung

Alen Pahic (Art Director)

Max Meschkowski (Junior Art Director)

Astrid Müllerleile (Bild)

Fotos Marc Hörger (Titel + Titelinterview),

Volkmar Könneke Werkfotos, PR, Archiv

Anzeigen

Stefan Schaumburg (verantwortlich)

Anschrift wie Verlag

Druck

Druckerei R. le Roux GmbH

Daimlerstraße 4

89155 Erbach

Objektleitung

Tobias Lehmann

Telefon 0731 156-515

t.lehmann@swp.de

Mediaberatung

Christine Blum

Telefon 0731 156-500

E-Mail c.blum@swp.de

Vertriebsservice

unternehmen.vertrieb@swp.de

Den Datenschutzbeauftragten

erreichen Sie unter:

datenschutz@swp.de

Nächste Ausgabe: 13.05.2023

Anzeigenschluss: 14.04.2023

www.swp-unternehmen.de


Stilvolle Akzente

bis ins Detail

unternehmen [!] RESSORT 59

Der T-Roc

Monatlich leasen

für 243,00 €1

Der T-Roc lädt mit sportlichem Exterieur-Design, neuem Qualitäts- und Designniveau im Innenraum und vielen intelligenten Technologien

zum Einsteigen ein. Was ihn dabei so besonders macht? Sein individueller Stil, mit dem er schon von Weitem zu einem echten

Blickfang wird. Zudem kommt unser dynamischer Crossover-SUV mit vielen serien mäßigen Highlights wie Digital Cockpit und Multifunktionslenkrad.

Und auf Wunsch stehen Ihnen viele weitere Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. So wird mit dem T-Roc

jeder Moment zu Ihrem Moment.

T-Roc Style 1.0 TSI OPF 81 kW (110 PS) 6-Gang

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 6,0; CO₂-Emissionen

kombiniert in g/km: 135. Für das Fahrzeug liegen nur

noch Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und nicht

mehr nach NEFZ vor.2

Lackierung: Ascotgrau, Ausstattung: Parklenkassistent „Park

Assist“ inkl. Einparkhilfe, Müdigkeitserkennung, Sport-Komfortsitze

vorn, Lendenwirbelstützen vorn u. v. m.

GeschäftsfahrzeugLeasingrate monatlich: 243,00 €1

zzgl. Paket Wartung & Verschleiß3 à mtl. 26,00 €

36 mtl. Gesamtraten à 269,00 €

Leasing-Sonderzahlung: 0,00 €

Laufzeit:

36 Monate

Jährliche Fahrleistung:

10.000 km

Fahrzeugabbildung zeigt Sonderausstattungen. Gültig bis zum 31.03.2023. Stand 02/2023. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 1 Ein Angebot der Volkswagen Leasing

GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig. Für gewerbliche Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden. Zzgl. Überführungskosten und MwSt. Zzgl. Zulassungskosten.

Bonität vorausgesetzt. 2 Angaben zu Verbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von den gewählten

Ausstattungen des Fahrzeugs. 3 Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig, für gewerbliche

Einzelabnehmer mit Ausnahme von Sonderkunden, nur in Verbindung mit GeschäftsfahrzeugLeasing der Volkswagen Leasing GmbH.

Ihr Volkswagen Partner

Autohaus Burger GmbH & Co. KG

Ehinger Straße 23, 89143 Blaubeuren

André Moreira

Tel. 07344 9600 62

andre.moreira@

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Ali Orhan

Tel. 07344 9600 69

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